Magazin Welli 02 2021
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Ausgabe 2 | erscheint vierteljährlich | Juli 2021
Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.
353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,
NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 12 „Südtiroler Landwirt“
vom 25.06.2021 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue
DAS MAGAZIN
DER SÜDTIROLER
BAUERNJUGEND
Bienen und andere Insekten
sind ein wesentlicher Bestandteil
im Gleichgewicht der Natur. Sie
haben eine wichtige ökologische
als auch ökonomische Bedeutung
für unser Leben und besonders
für die Landwirtschaft.
Sie sind nicht nur Bestäuber,
Bodenverbesserer oder Waldbehüter,
sondern auch unverzichtbar
für ein intaktes Ökosystem,
in dem wir leben. Alle Insekten
spielen in ihren Lebensräumen
eine wichtige Rolle für andere
Tier- und Pflanzenarten.
Trauen wir uns, bewusst das
Thema Bienen und andere
Insekten anzusprechen und
sichtbare Akzente zu setzen.
Bienen(T)raum
schaffen
Angelika Springeth
SBJ-Landesleiterin
THEMA BIENEN
Dieses Magazin dreht sich rund um
das Thema Bienen und Imkerei.
Seite 2-4
PORTRÄT
Romana Schuster Pichler ist
leidenschaftliche Bäuerin und
Imkerin.
Seite 6—7
FOTOWETTBEWERB
Alle eingesendeten Fotos der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Aktion
Binenen(T)raum
Seite 14—15
2 Blickpunkt
3.7957
Bienenvölker gibt es in
Südtirol
Einige Produkte aus
dem Bienenstock:
Honig – Der Honig dient der Honigbiene zur eigenen Nahrungsversorgung.
Insbesondere ermöglicht der eingelagerte Honig in den
Bienenwaben das Überleben im Winter. Der Mensch nutzt den Honig
vielfach als Lebensmittel. Er wird von den Bienen aus dem Nektar von
Blüten oder den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener
Insekten (Honigtau) gesammelt. Die Inhaltsstoffe des Honigs stammen
aus dem pflanzlichen Nektar oder dem tierischen Honigtau, sowie den
Stoffen, die die Biene während der Honigbereitung zusetzt.
Bienenwachs – Das Bienenwachs wird von den Bienen zum Bau der
Bienenwaben benützt. Das Bienenwachs wird von den sogenannten
Baubienen produziert. Aus den Wachsdrüsen, welche sich am Hinterleib
befinden, pressen die Baubienen kleine Wachsstücke heraus. Der
Mensch nützt Bienenwachs hauptsächlich in der Kosmetik und in der
Pharmaindustrie. Ein großer Teil wird auch für Kerzen verwendet. Für
den Imker spielt der Wachskreislauf eine wichtige Rolle – aus Altwaben
werden neue Mittelwände hergestellt.
Propolis – Das Propolis ist eine von Bienen hergestellte harzige Masse.
Es besteht aus unterschiedlichen Stoffen, wobei die Zusammensetzung
stark variieren kann. Propolis hat antibiotische, antivirale und
antimykotische Wirkung. Die Bienen verwenden Propolis als klebriges
Baumaterial zum Abdichten und zur Instandhaltung des Stockes bzw.
zur Abwehr von Krankheiten. Propolis ist ein Naturprodukt und wird
vom Menschen unter anderem in der Naturheilkunde eingesetzt.
Pollen/Blütenstaub – Der Pollen besteht aus tausenden kleinen Pollenkörnern,
den die Bienen mit Speichel vermengen und an ihren
Hinterbeinen zum Bienenstock transportieren. Der Pollen stellt neben
dem Honig eine wichtige Nahrungsquelle für die Biene selbst und bei
der Aufzucht der Brut dar. Für den Menschen ist der Blütenpollen kein
Medikament, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel.
Gelée Royal – Das Gelée Royal auch Weiselfuttersaft oder Bienenköniginnenfuttersaft
genannt, wird von den Ammenbienen produziert,
um damit in den ersten drei Larvenstadien die Larve der Arbeiterbiene
zu füttern. Die Königin wird im Gegensatz zu den anderen Larven bis
zur Verdeckelung der Zelle mit dem Gelée Royal gefüttert. Das Gelée
Royal wird vom Menschen in der Naturheilkunde verwendet.
Apilarnil – Das Apilarnil wird auch Drohnenbrut genannt. Es wird
durch die Zerkleinerung, der Homogenisierung und der Filterung des
gesamten Inhaltes von jungen Drohnenzellen gewonnen. Es wird vom
Menschen in der Naturheilkunde als auch als Kraftfutter benützt,
aufgrund seiner Nährstoffe, Vitamine und Sexualhormone.
Bienengift –Die Biene setzt ihr Gift beispielsweis zu Verteidigungszwecken
von räubernden Bienen oder anderen Insekten ein. Bei einem
Stich in die elastische Haut eines Wirbeltieres wird aus dem Hinterleib
der Biene beim Herausziehen des Stachels durch Wiederhaken der Stachelapparat
mit Giftblase herausgerissen. Das Bienengift wird in der
Medizin als Apitoxin bezeichnet. In der Medizin wird das Bienengift
bei der Bienenstichtherapie angewandt.
Achtung: Wenn Bienenprodukte für therapeutische und heilende Zwecke
verwendet werden, muss immer zuvor ein Arzt kontaktiert werden.
Juli 2021
Blickpunkt 3
Fragen an die
Jungimkerin Anna
Anna ist 30 Jahre alt und begeisterte Jungimkerin. Sie ist über ihre Eltern zur Imkerei gekommen. 2017 hat sie den
Lehrgang Imkerei Grundmodul in Sarns besucht. Aktuell hat sie 18 Bienenvölker, mit denen sie je nach Tracht weiterwandert.
Im Interview erzählt sie uns, was es alles dazu braucht, in die Imkerei einzusteigen.
Wer kann alles Imker werden?
Im Prinzip kann jeder Imker werden, der
Interesse an der Arbeit mit Bienen hat –
egal ob jung oder alt. Wichtig ist dabei, dass
man gerne Zeit in der Natur verbringt und
keine Angst vor Bienen hat. Es muss einem
Spaß machen, seine Freizeit der Welt der
Bienen zu widmen.
WELLI
Wie groß ist der Aufwand beim Einstieg
in die Imkerei?
Besonders am Anfang brauchen Jungimker
bei der Imkertätigkeit für die Handgriffe
noch länger, jedoch stellt sich mit der
Zeit, meistens nach ca. 1-2 Jahren, eine
Routine ein.
Im Frühling und im Sommer heißt es, die
Beuten und Vorräte, das Verhalten der
Bienen und auch die Tracht und das Wetter
zu beobachten sowie regelmäßig zu kontrollieren.
Um ein Gefühl zu bekommen,
sollte man ein bis zwei Mal alle zwei Wochen
den Bienenstand besuchen und wenn
nötig eine Kontrolle bei den Bienenvölkern
durchführen. Die Wintermonate stellen
eine ruhigere Zeit dar, da dort nicht viel bei
den Völkern passiert. Das heißt nicht, dass
ein Jungimker in diesen Monaten nichts
zu tun hat. Generell reicht aber ein Kontrollgang
im Monat aus. Im Winter kann
die Zeit unter anderem genützt werden,
um den Bienenbedarf für die kommende
Saison vorzubereiten. Die meiste Zeit wird
größtenteils bei der Honigernte benötigt.
Man kann mit ein paar Stunden pro Jahr
rechnen, wenn man sich besonders in der
Anfangszeit nur auf die nötigen Tätigkeiten
beschränkt.
» Annas Leidenschaft sind die Bienen.
Wie lange dauert eine Ausbildung zum
Imker in Südtirol?
Die Imkerausbildung wird in Südtirol in
den landwirtschaftlichen Fachschulen in
Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Imkerbund
angeboten. Der Unterricht fand
bei mir in Wochenendblöcken im Laufe
eines Bienenjahres statt. Im Unterricht
werden zu den grundlegenden Bereichen
der Imkerei die Theorie und Praxis gelehrt.
Es wird zum Beispiel die Biologie der Honigbiene,
das Imkern im Jahresverlauf,
mögliche Krankheiten der Honigbiene
sowie auch Themen wie die Honigernte
gelehrt und besprochen. Das Grundmodul
Imkerei beansprucht seine Zeit, jedoch
lässt es sich gut nebenbei absolvieren. Es
gibt noch ergänzende Spezialisierungskurse
und unterschiedliche Fachliteratur, um
sein gelerntes Wissen zu vertiefen. Als Tipp
kann ich jeden auf den Weg geben, dass es
vom Vorteil ist, erfahrenen Imkern vorab
über die Schulter zu schauen. Besonders
wichtig ist es, sich auch zu trauen, die
erlernte Theorie in die Praxis umzusetzen.
Welche Ausrüstung brauche ich für den
Einstieg in die Imkerei?
Für den Schutz bei der Arbeit mit den Bienen
benötigt ein Jungimker als Grundausstattung
einen vollständigen Imkeranzug.
Meistens besteht er aus einem typischen
weißen, groben Stoff. Dies ist wichtig, denn
Bienen lassen sich nämlich eher auf dunkle
Stoffe nieder. Die getragene Kleidung sollte
auch nicht zu dünn sein, da ansonsten die
Biene durch die Kleidung stechen kann.
Der Bund bei den Ärmeln sowie an den Beinen
sollte eng anliegen. Nicht zu vergessen
sind die spezifischen Imkerhandschuhe,
welche bei der Imkertätigkeit wichtig sind,
sowie ein Imkerhut mit Schleier.
Das gesamte
Interview
findest du auf
www.sbj.it
Es ist Jedem selbst überlassen, mit wie vielen
Völkern man starten möchte, jedoch
ist es empfehlenswert, mit zwei bis drei
Bienenvölkern anzufangen. Dafür benötigt
man Unterkünfte, sogenannte Beuten und
einige Werkzeuge wie Stockmeißel, Abkehrbesen
und Rauchgerät für die Imkerarbeit.
Später kommt dann eventuell auch eine
Honigschleuder dazu. Die meisten Imker
schaffen sich ihr Zubehör jedoch nach
und nach an. Es ist auch möglich Dinge
gebraucht zu kaufen, über Kleinanzeigen
in der Imkerzeitung oder bei befreundeten
Imkern.
Mit welchen Kosten muss man am Anfang
rechnen?
Angehende Imker können mit einem Startkapital
von rund 2.000 Euro rechnen –
darin enthalten sind Schulung, Kleidung
und die erste Ausrüstung wie Beuten und
Werkzeuge. Das Startkapital ist auch davon
abhängig, mit wie vielen Bienenvölkern ein
Jungimker startet. Besonders am Anfang
lohnt es sich für das Honigschleudern,
bei befreundeten Imkern zu fragen, ob
4 Blickpunkt
man sich die Geräte ausleihen kann. Bei
der Anschaffung ist immer zu überlegen,
mit welchem Stockmaß ein Imker arbeitet.
Die gängigsten Maße sind in Südtirol
das Deutsch Normal Maß, Dadant und
Zander.
Was muss ich beachten, wenn ich Bienen
halten möchte?
Prinzipiell kann und darf Jeder Bienen halten.
Es gibt jedoch gesetzliche Vorschriften,
die jeder Imker kennen sollte und Regeln
welche eingehalten werden müssen. Ein
wichtiger Punkt bei der Arbeit mit Bienen
ist auch die Hygiene, die vor allem im Bienenstock
aber auch bei der Verarbeitung
von Bienenprodukten unerlässlich ist. Besonders
als angehender Imker empfiehlt
es sich, sich beim Imkerbund vor Ort zu
informieren oder als Mitglied beizutreten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass besonders
am Anfang bei weiteren Schritten
gerne geholfen wird, wie zum Beispiel Meldungen
beim zuständigen Veterinäramt.
Wenn ich Bienen halte, muss natürlich
auch beachtet werden, wo ich meinen
Bienenstand habe. Es ist ein bedeutender
Unterschied, ob ich eine Standortimkerei
oder eine Wanderimkerei betreibe. Wichtig
ist es, die Natur zu beobachten und zu
kontrollieren welche Tracht ich den Bienen
biete. Wenn ich eine Wanderimkerei
betreibe, so muss immer bei einem Standortwechsel,
insofern das Grundstück nicht
im Eigenbesitz ist, der Grundstücksbesitzer
um Erlaubnis gefragt werden.
Wie wähle ich einen passenden Standort
für meine Bienen aus?
Wenn ich mir die Überlegung gemacht
habe, ob ich die Bienen an einem fixen
Standort stehen lassen möchte oder sie je
nach Tracht verstelle, sollte der passende
Standort ausgewählt werden. Ein wichtiger
Faktor ist bei der Standortwahl das
vorhandene Nahrungsangebot sowie das
Mikroklima: Wie sind die Bienenvölker
der Sonnenstrahlung in den Winter- und
Sommermonaten ausgesetzt? Wo schmilzt
im Frühling der Schnee zuerst? Windexponierte
Lagen sollten vermieden werden,
um den An- und Abflug der Bienen zu
erleichtern. Wie sind meine Fluglöcher
ausgerichtet? Fluglöcher sollten nicht nach
Norden oder Westen ausgerichtet sein. Besser
ist eine Orientierung zwischen Osten
und Süden. Gibt es eine Wasserquelle in
der näheren Umgebung? Bienen brauchen
einen Zugang zum Wasser besonders im
Frühjahr und bei großer Hitze. Um sich
keinen Ärger einzufangen, sollte auch bei
der Standortwahl beachtet werden, einen
3.473
Imker gibt es in
Südtirol
adäquaten Abstand zu Geh- und Wanderwegen
einzuhalten. In Südtirol gibt es
außerdem Reinzuchtgebiete für Bienen.
Das heißt, dass in diesen Gebieten nur
Bienen eines Stammes gehalten werden
können und somit eine Schutzzone darstellen,
sodass sich die Stämme und deren
Eigenschaften nicht vermischen. Zudem
sollte kontrolliert werden, ob ich den gewählten
Standort mit einem Fahrzeug erreichen
kann. Dabei ist es wichtig, wenn
nötig die erforderliche Fahrlizenz bei den
zuständigen Behörden einzuholen.
Wo kann ich mein erstes Bienenvolk
kaufen?
Bienenvölker kann man bei einem Imker
kaufen, aber auch Imkervereine geben
immer wieder Bienenvölker ab. Generell
sollte man sich am besten an erfahrene Imkerkollegen
wenden und sich ausführlich
beraten lassen. Beim Kauf ist der Gesundheitszustand
des Volkes zu kontrollieren.
Gegebenenfalls kann auch auf ein Gesundheitszeugnis
bestanden werden. Vorab
sollte jedoch jeder Imker bedenken, welche
Bienenrasse er sich anschaffen möchte.
In Südtirol werden für die Bienenhaltung
verschiedene Rassen der Honigbiene (Apis
mellifera) gehalten. Die gängigsten Rassen
sind Carnica (Apis mellifera carnica), Lingustica
(Apis mellifera lingustica) und die
Zuchtkreuzung Buckfast.
Wie viel Honig kann ich aus einem Bienenstock
heraushohlen?
Wie viel Honig jeder Imker aus einem
Bienenvolk herausholt, hängt sehr stark
vom Jahr und den Wetterverhältnissen ab.
Es kann auch ein Unterschied darstellen,
ob er eine Standort- oder Wanderimkerei
betreibt. Oft wird ein Wert von durchschnittlich
15 bis 20 kg pro Bienenvolk
hergenommen.
Juli 2021
5
Landeslehrfahrt nach Bologna
Die Landeslehrfahrt der Südtiroler Bauernjugend steht vor der Tür. Von
Freitag, 12. November bis Sonntag, 14. November fahren wir gemeinsam
nach Bologna, wo uns ein abwechslungsreiches Programm erwartet. Der
Preis pro Person beträgt 410 €. Anmeldungen bis 1. Oktober im SBJ-Landessekretariat
unter 0471 999401.
Weitere Infos zur Fahrt auf www.sbj.it/events
MwSt.-Schuld
16. August 2021
Alle Ortsgruppen, die zwischen dem
1. April und 30. Juni eine Veranstaltung
organisiert und damit gewerbliche
Einnahmen erwirtschaftet haben,
müssen die MwSt.-Schuld am 16. August
mittels F24 elektronisch einzahlen.
Wenn das SBJ-Landessekretariat
die Zahlung vornehmen soll, ist der
Auftrag dazu von den Ortsgruppen
schriftlich, mittels F24 Formular bis
zum 5. August zu erteilen. Es gilt der
Steuerkodex 6032.
Online-Formular: sbj.it/service
Restart Bauernjugend
Durch die Corona Pandemie ist ein Großteil des Ehrenamts in Südtirol
in den Hintergrund geraten. Dadurch mussten auch die Aktivitäten
der Südtiroler Bauernjugend eingestellt werden. Mit unserem Projekt
„Restart Bauernjugend“ möchten wir nun einen Neustart wagen und
unsere Ortsgruppen motivieren, den Verein und das Vereinsleben
wieder in den Vordergrund zu stellen.
Unser Ziel ist es, Veranstaltungsideen zu sammeln und sie unter den Ortsgruppen
auszutauschen. Das Projekt möchten wir im Rahmen eines Gewinnspiels
in den Sozialen Medien umsetzen. Im Anschluss werden die Ergebnisse in
einer Broschüre präsentiert. Beim Gewinnspiel sind alle 150 Ortsgruppen
der Südtiroler Bauernjugend dazu eingeladen, eine ihrer Veranstaltungen mit
einer kurzen Beschreibung und einem Foto von 13. September bis 15. Oktober
an das SBJ-Landessekretariat zu schicken. Die Veranstaltungen werden
dann in den Sozialen Medien mit einem Fotorahmen gepostet. Unter allen
eingesendeten Veranstaltungen werden drei Ortsgruppen ausgelost und mit
einem Gruppenpreis prämiert. Die Verlosung findet im Rahmen der Mitgliederversammlung
im März 2022 statt. Alle weiteren Infos zum Gewinnspiel
werden den Ortsgruppen vor dem Projektstart zugeschickt. Wir freuen uns
auf eine zahlreiche Teilnahme.
Zur Seite stehen –
Hoffnung schenken
Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, haben
oft Angst und schämen sich, auf die Hilfe anderer angewiesen
zu sein.
Es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen, denn ein Schicksalsschlag
kann jeden von uns treffen.
Wie schnell zerstört ein Brand Haus und Hof, wie leicht
kann ein schwerer Unfall oder eine plötzliche Krankheit
unser Leben auf den Kopf stellen und ganz unerwartet
unsere Existenz bedrohen.
In solchen Fällen ist der „Bäuerliche Notstandsfonds –
Menschen helfen“ die Anlaufstelle, wo Betroffene unter
größter Diskretion Hilfe erhalten.
www.menschen-helfen.it, Tel. 0471 999330
WELLI
6 Portrait
Süß, aromatisch und natürlich:
Honig ist eines der beliebtesten
Nahrungsmittel hierzulande.
Romana arbeitet seit 33 Jahren mit
ihren fleißigen Bienen zusammen
und stellt nicht nur Honig her,
sondern auch verschiedene
Produkte
und Heilmittel.
Romana
Schuster Pichler
„Die Leidenschaft meines
Mannes für die Bienen und
deren Lebensweise hat mich
fasziniert und so ist unser
Bestand in den letzten 33
Jahren von drei auf 300
Bienenvölker angewachsen“.
Romana und ihr Mann sind
leidenschaftliche heimische
Imker.
Juli 2021 Erfolgsgeschichte
7
Das süße Gold
Süß, aromatisch und natürlich: Honig ist eines der
beliebtesten Nahrungsmittel hierzulande.
Romana Schuster Pichler ist leidenschaftliche
Bäuerin und Imkerin. Sie lebt am Bachguthof, der
auf 816 m Meereshöhe in Tarsch liegt.
Der Hof ist ein Erbhof und seit über 300 Jahren im
Besitz der Familie Stecher – Pichler. Er umfasst
eine Größe von 4,2 ha. und wird seit 2017 biologisch
bewirtschaftet.
Romana ist 53 Jahre alt und hat nach der Mittelschule
in Latsch die Frauenfachschule besucht.
Nach der Schule hat sie als pädagogische Mitarbeiterin
in verschiedenen Kindergärten gearbeitet.
Seit 2000 führt Romana gemeinsam mit ihrem
Mann Wolfgang den Hof und die Imkerei.
Bienenbegeistert
Seit 33 Jahren teilen sich Romana und ihr Mann Wolfgang
ihre Leidenschaft für die Bienen. Die Lebensweise der Bienen,
Wolfgangs wertschätzende Arbeit mit Bienen und mit
der Natur hat Romana damals fasziniert und so haben sie
den Bestand gemeinsam von drei auf 300 Bienenvölkern
erweitert. Seit 2014 wird auch in der eigenen Imkerei
nach biologischen Standards und Vorgaben gearbeitet.
Das Wissen über das Leben der Bienen und das Arbeiten als
Imker haben Romana und Wolfgang sich mit praktischer
Erfahrung und jährlichen Weiterbildungen in Norditalien
und Deutschland angeeignet. Und sie bilden sich auch
heute noch stetig weiter.
Die fleißigen Bienen
Bei der Arbeit als Imkerin liegen Romana ein artgerechter
und wertschätzender Umgang mit den Bienen sowie auch
der Umweltschutz, eine biologische und nachhaltige Arbeitsweise
und die Honigqualität besonders am Herzen.
Die Arbeit im Jahresverlauf bei den Bienen beginnt mit
dem Völkeraufbau von Februar bis Ende April.
Von April bis Ende Juli werden die Bienen zu verschiedenen
Trachtquellen gebracht, wie Apfelblüte, Löwenzahnblüte,
» Romana
stellt viele
verschiedene
Produkte her.
Alpenrose, Waldblüte, Waldtracht usw.
Anschließend wird bis Ende Juli Honig geerntet. Von
August bis Ende September erfolgt der Aufbau der
Wintervölker.
Die Vielfältigkeit des Honigs
Das Ergebnis der Zusammenarbeit mit den eigenen
Bienen ist eine Vielzahl verschiedener, hochwertiger
Produkte wie Honig, Propolis und Bienenwachs.
Diese Produkte werden zum Teil weiterverarbeitet
in Propolis Tropfen, Propolis Creme, Hustensirup
und in kosmetische Produkte wie Brustbalsam, Lippenbalsam,
Propolis-Zahnpaste, Honig-Shampoo,
Honig-Duschbad, Körpermilch und Handcreme.
Aus dem Bienenwachs werden in unserer Imkerei
verschiedene Kerzen gegossen bzw. gedreht. Die Produkte
werden am Hof, in verschiedenen Geschäften,
auf Märkten und zum Teil ins Ausland verkauft.
Experten-Tipp von Romana:
„Einer Jungbäuerin/Jungbauer, die als Imkerin/Imker
anfangen möchte, empfehle ich, sich bei einem
erfahrenen gut ausgebildeten Imker/Imkerin zu informieren,
vom selben die Bienenvölker zu beziehen
und sich mindestens ein Jahr von ihm begleiten zu
lassen.“
WELLI
8 Blickpunkt
„Was(ser) verbindet uns“ –
51. Mitgliederversammlung
Die Südtiroler Bauernjugend (SBJ) freut sich auf die 51. Mitgliederversammlung, welche am Sonntag,
1. August im Waltherhaus in Bozen stattfindet. Die Versammlung steht in diesem Jahr unter dem
Motto „Was(ser) verbindet uns“.
PROGRAMM
» 8.30 Uhr Wortgottesdienst
» Eröffnung und Begrüßung
» Bezirkseinlage
» Vorstellung der neuen Landesführung
» Vorstellung der neuen Bezirksvertreter
» Tätigkeitsbericht und Vorschau
» Kassabericht
» Wahl der Rechnungsrevisoren und des
Schiedsgerichts
» Vergabe Raiffeisen-Jungbergbauern-Preis
» Bezirkseinlage
» Grußworte der Ehrengäste
» Abschluss und Dank
Wasser ist ein kostbares Gut, das uns die Erde bereitstellt. Es besteht
aus Millionen kleiner Tropfen, die gemeinsam eine Einheit
bilden und uns Leben schenken. So ist es auch in einer Gemeinschaft.
Sie besteht aus verschiedenen Menschen, die eine Einheit
schaffen und gemeinsam Großes leisten können. Das Wasser
und die Gemeinschaft nähren sich beide aus Quellen, die versiegen
können. Darum gilt es, diese klug zu verwenden und ihr
Potenzial zu nutzen. So beschreiben die Landesleiterin Angelika
Springeth und der Landesobmann Raffael Peer den Gedanken des
diesjährigen Mottos der Mitgliederversammlung der Südtiroler
Bauernjugend „Was(ser) verbindet uns“. Über die große Bedeutung
des Wassers für die Landwirtinnen und Landwirte in Südtirol und
über viele weitere Themen können sich die Mitglieder auch bei
der heurigen Versammlung wieder untereinander austauschen.
„Das Wasser und die Gemeinschaft
nähren sich beide aus Quellen, die
versiegen können“
Raffael Peer
Highlights des Tages
Die Mitgliederversammlung beginnt um 8.30 Uhr mit einem
Wortgottesdienst. Wie jedes Jahr wird bei der Versammlung der
Raiffeisen-Jungbergbauern-Preis vergeben. Diesen hat sich eine
Familie aus dem Bezirk Vinschgau heuer wohlverdient. Es bleibt
spannend, wem der Preis vom Obmann des Raiffeisenverbandes
verliehen wird. Im letzten Jahr ist der bisher mit 8.000 € dotierte
Preis vom Raiffeisenverband Südtirol auf 10.000 € erhöht worden.
„Es ist jedes Mal beeindruckend zu sehen, unter welchen
schwierigen Bedingungen und doch mit wie viel Freude und Zuversicht
junge Menschen ihren Hof bewirtschaften,“ freut sich
die Landesleiterin Angelika Springeth. „Die Familie soll uns auch
Vorbild sein und eine Möglichkeit aufzeigen, wie man unsere
Bergbauernhöfe zukunftsorientiert und wirtschaftlich attraktiv
bewirtschaften kann.“ Die Verleihung ist Zeichen der Anerkennung
und Wertschätzung für viele junge Bergbauernfamilien bei
uns in Südtirol. Sie halten das Berggebiet und unser Land lebendig.
Die Wahlen wurden im März 2021 mittels Briefwahlen durchgeführt.
Bei der Versammlung werden die neuen Bezirks- und
Landesfunktionäre vorgestellt, sowie die ehemalige Landesführung
verabschiedet. Durch den Tätigkeitsbericht und die Tätigkeitsvorschau
erfahren die Mitglieder was auf Landesebene los ist und
können sich die Termine inzwischen schon frei halten.
Am Schluss singen alle Mitglieder miteinander das Heimatlied,
dabei ist Gänsehaut vorprogrammiert.
Anmeldung erforderlich
Da die Teilnehmeranzahl für die Versammlung begrenzt ist, müssen
sich die Ortsgruppen heuer zu der Veranstaltung anmelden.
Die Anmeldung wird von den Mitarbeiterinnen im SBJ-Landessekretariat
unter 0471 999401 bis Montag, 26. Juli entgegengenommen.
Die Covid-19-Bestimmungen müssen eingehalten
werden und somit ist auch der „Grüne Pass“ erforderlich.
Juli 2021
Blickpunkt 9
Cabernet ist Wein des Jahres
Zwischen den Felsen des Mitterberges im Felsenkeller der Laimburg fand am Donnerstag, 1. Juli die
22. Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend statt. Die 45 besten Eigenbauweine des Landes
wurden dabei verkostet und bewertet. In den Weinen der Selbsteinkellerer steckt viel Leidenschaft.
Der „Wein des Jahres“ kommt aus Kurtatsch.
223 Weine standen bei der Vorverkostung
der Landesweinkost am 17. Juni zur Auswahl.
Die 45 Besten hat die Fachjury dabei
ausgewählt und für die Landesweinkost
zugelassen. Diese wurden
am 1. Juli im Felsenkeller der Laimburg
nochmal gemeinsam mit einer neuen Jury
und den teilnehmenden Produzenten verkostet.
Die Qualitätssteigerung steht bei den
Verkostungen der Südtiroler Bauernjugend
im Vordergrund, deshalb wurde viel über
den Wein philosophiert und diskutiert. Die
Produzenten hatten bei der Veranstaltung
die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten
zu treffen und sich, unter Einhaltung der
aktuellen Corona-Sicherheitsbestimmungen,
über ihr Handwerk und ihre Passion
„den Wein“ auszutauschen.
Die Experten
Ein scharfes Gespür auf Farbe, Geruch und
Geschmack hatte die Fachjury bestehend
aus Magdalena Pratzner, Önologin, Jakob
Gasser von der Kellerei St. Michael/Eppan,
Harald Schraffl, Kellermeister der Kellerei
Nals/Margreid, Lea Filippi, 2. Kellermeisterin
der Eisacktaler Kellerei, Peter Paul
Schweitzer, Sommelier, und Stefan Doná,
Präsident der Weinfachgruppe der Südtiroler
Bauernjugend.
„Die Landesweinkost trägt zur stetigen Qualitätssicherung
der Eigenbauweine bei“,
ist sich Stefan Doná, Präsident der Weinfachgruppe
der Südtiroler Bauernjugend
sicher. „Die Veranstaltung der Südtiroler
Bauernjugend bietet den Produzenten eine
Plattform, wo sie ihr Fachwissen untereinander
austauschen können“, so Doná.
Wein des Jahres kommt aus Kurtatsch
Zuerst wurden die besten unter den fünf Kategorien
neutrale Weißweine, aromatische
Weißweine, Vernatschweine, mittelschwere
Rotweine, schwere Rotweine und Süßweine
verkostet und bewertet.
Unter den Erstplatzierten der jeweiligen
Kategorien wurde am Ende des Abends auch
der beste Wein ermittelt und als „Wein des
Jahres“ ausgezeichnet. Der Titel „Wein des
Jahres“ ging dabei an Tobias Gruber aus
Kurtatsch mit seinem Cabernet.
Die besten jeder Kategorie
Bei den neutralen Weißweinen holte sich
Peter Casal aus Margreid mit seinem Weißburgunder
den ersten Platz vor Stephan Pedoth
aus Kurtinig mit seinem Chardonnay.
Auf Platz drei landete Maria Magdalena
Casal aus Margreid, ebenfalls mit einem
Chardonnay.
In der Kategorie aromatische Weißweine
belegte Franz Josef Obexer aus dem Eisacktal
mit seinem Kerner den ersten Platz,
gefolgt von Lukas Innerebner aus Bozen
mit seinem Sauvignon. Dritte wurde Petra
Weger aus Graun im Unterland auch mit
einem Sauvignon.
In der Kategorie Vernatschweine holte
sich Franz Pillon aus Kaltern den Sieg.
Auf den zweiten Platz kam Walter Mair aus
Kurtatsch. Der dritte Platz ging an Tizian
Scarizuola aus Tramin.
Bei den mittelschweren Rotweinen hatten
drei Blauburgunder die Nase vorne. Michael
Puff aus Girlan wurde erster. Gefolgt von
Markus Kompatscher aus Völser Aicha und
Christian Ventir aus Montan.
Bei den schweren Rotweinen stellte Tobias
Gruber aus Kurtatsch mit seinem Cabernet
den besten Wein. Auf Platz zwei kam Arnold
Scarizuola aus Tramin mit seinem Merlot.
Platz drei holte Matthias Dissertori aus
Tramin mit einem Lagrein.
Bei den Süßweinen siegte Hannes Dissertori
aus Tramin mit seinem Passito Gewürztraminer
vor Christoph Wolf aus Tscherms mit
seinem Weißburgunder Goldmuskateller.
Der dritte Platz ging an Stephan Pedoth
und Sergio Wegher aus Kurtinig mit ihrem
Weißen Likörwein.
WELLI
10 Berichte
Bauernjugend verteilt 5.000
Samentüten
Mit ihrer Aktion Bienen(T)raum hat die Südtiroler Bauernjugend (SBJ) auf die Bedeutung von Bienen
und anderen Insekten aufmerksam gemacht. Die Foto-Aktion zum Projekt unter dem Hashtag
„gsahntisch“ endete mit einer Video-Verlosung am 28. Mai.
» Die Ortsgruppe
Terlan/Vilpian hat
ein kreatives Foto
beim Aussäen der
Wildblumenmischung
eingeschickt.
5.000 Samentüten mit einer einheimischen
Wildblumenmischung hat die Südtiroler
Bauernjugend gemeinsam mit der Landwirtschaftlichen
Hauptgenossenschaft
in den Gartenmärkten in ganz Südtirol
verteilt. Ab dem 22. April konnten alle
Kunden bei ihrem Einkauf eine solche
Samentüte mitnehmen und bei sich zu
Hause aussäen.
„in ganz Südtirol entstehen nun
zusätzliche Lebensräume für Bienen
und andere Insekten“
Raffael Peer
„Durch den kleinen Beitrag, den jeder
Kunde durch das Aussäen der Wildblumenmischung
bei sich im Garten geleistet
hat, entstehen in ganz Südtirol nun
zusätzliche Lebensräume für Bienen und
andere Insekten“, erklärt Raffael Peer, Landesobmann
der Südtiroler Bauernjugend.
Innerhalb kürzester Zeit waren in vielen
Gartenmärkten alle Samentüten bereits
vergriffen. „Wir waren begeistert, dass unsere
Aktion so gut angekommen ist und
auch die Bereitschaft der Südtirolerinnen
und Südtiroler so groß war, eine Insektenweide
zu säen“, betont der Landesobmann.
Spenden für einen guten Zweck
Jeder Kunde konnte beim Einkauf im Gartenmarkt
noch eine freiwillige Spende in
die Südtiroler Bauernjugend-Spendenbox
werfen und damit doppelt Gutes tun. „Wir
konnten insgesamt 3.974,83 Euro an freiwilligen
Spenden einsammeln“, freut sich
Angelika Springeth, Landesleiterin der Südtiroler
Bauernjugend. Mit dem Erlös kauft
die Südtiroler Bauernjugend Insektenhotels
bei der gwb Sozialgenossenschaft an, die
mit Hilfe der Ortsgruppen in ganz Südtirol
verteilt werden. Diese bieten den Insekten
einen zusätzlichen Brut- und Wohnplatz.
Viele kreative Fotos eingereicht
Im Rahmen der Foto-Aktion mit dem Hashtag
#gsahntisch konnten alle, die sich eine
Samentüte abgeholt haben, ein Foto von
sich beim Säen der Samen an das SBJ-Landessekretariat
schicken. Insgesamt haben
sich 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
an der Foto-Aktion beteiligt. Die Fotos wurden
anschließend von der Südtiroler Bauernjugend
auf Facebook und Instagram (@
suedtirolerbauernjugend) veröffentlicht. Am
Freitag, 28. Mai hat die Bauernjugend bei
einer Video-Ziehung in den sozialen Netzwerken
die Gewinnerfotos ausgelost. Der
Juli 2021
Blickpunkt 11
SBJ-Landesobmann fungierte bei der Ziehung
als Glücksfee und zog mit verbundenen Augen
die Siegerfotos aus dem Glückstopf. Die
glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner
sind Marie Stauder aus Völs, Siegfried mit
den Jungbauern aus Olang, Leo und Lisa aus
Prags, Monika Sattler aus Kastelruth, Heidi
und Tobias aus Lengstein, Jakob Messner aus
Gufidaun, Jonah Tschenett und Niklas Tscholl
aus Tschengls, Anna Runggatscher aus Lajen,
Tanja Milanello aus Burgstall und Birgit Lösch
aus Lana. Sie wurden anschließend telefonisch
kontaktiert und freuten sich riesig über ihren
Preis: zehn Gläser Honig von den Imkern Hannes
Plattner und Judith Springeth.
Bauernjugend Ortsgruppen unterstützen
die Aktion
Auch die Ortsgruppen und die Bezirke der Südtiroler
Bauernjugend haben jeweils eine Samentüte
erhalten und konnten sich mit einem Foto
an der Foto-Aktion beteiligen. Insgesamt haben
62 Ortsgruppen und Bezirke ein kreatives Foto
eingereicht. „Wir freuen uns über die zahlreiche
Teilnahme unserer Ortsgruppen. Sie erhalten
als Dank fürs Mitmachen ein Insektenhotel,
das sie bei sich im Dorf aufstellen können und
unterstützen uns damit bei der Verteilung der
Insektenhotels in ganz Südtirol“, erklärt die
SBJ-Landesleiterin Angelika Springeth.
Insektenhotel selber bauen:
Um ein Insektenhotel selbst zu bauen, gilt es ein paar Dinge zu beachten.
Das richtige Material
» Vermeiden Sie untaugliche Nisthilfen, insbesondere solche mit
Glasröhrchen zur Beobachtung der Nistaktivitäten im Inneren.
Bei Verwendung dieses wasserdampfundurchlässigen
Materials kann die Wildbienenbrut in den Röhrchen
nämlich verpilzen. Was als Nisthilfe gedacht ist und
fatalerweise auch bereitwillig von den Tieren bezogen
wird, verwandelt sich daher häufig zur
Todesfalle.
» Für Nisthilfen aus Holz wird leider oft frisches,
nicht abgelagertes Holz verwendet,
die Bohrungen werden oft zu dicht
gesetzt. So entstehen Risse, die von
Wildbienen gemieden werden.
Vorteilhaft sind Bohrungen
ins Längsholz, anstelle ins
Hirnholz von Baumscheiden,
weil die Rissbildung
damit vermindert
wird.
» Loch- und Hohlziegel werden
nicht besiedelt, sind aber dennoch
Bestandteil von fast jedem „Wildbienenhotel“.
Verwenden Sie lieber
Strangfalzziegel, deren Löcher gerne
besiedelt werden.
» Auch die oft empfohlene horizontale
Bündelung von markhaltigen Stängeln
entspricht nicht den Lebensgewohnheiten
der Tiere: Diese orientieren sich
in der Natur an freistehenden, mehr
oder weniger vertikalen Strukturen.
Lassen Sie lieber zum Beispiel abgestorbene
Königskerzenstängel stehen oder
stellen Sie dürre Brombeer-Ranken auf.
» Völlig nutzlos sind sogenannte „Weidenruten-Lehmwände“
zur Förderung
grabender Bienenarten, weil das Lehmmaterial
fast immer viel zu hart ist.
Quelle: www.nabu.de
Ins Längsholz bohren, Risse vermeiden
» Empfehlenswert und besonders einfach herzustellen
sind Nisthölzer mit Bohrgängen für hohlraumbewohnende,
solitär lebende Wildbienenarten. Wir verwenden
hierzu ausschließlich entrindetes Hartholz, am
besten Esche. Idealer Weise wird ins Längsholz
gebohrt, also nicht in das Hirnholz, das an den
kreisförmigen Jahresringen zu erkennen ist.
Bohrungen ins Hirnholz kann eine gute
Alternative sein, wenn es sich um gut abgelagertes
Laubholz handelt. Der Bohrlochdurchmesser
sollte drei bis acht
Millimeter betragen.
» Je größer der Bohrdurchmesser
ist, desto größer muss der
Abstand zwischen den Bohrlöchern
sein (ein bis zwei
Zentimeter), um Risse zu
vermeiden. Die Bohrtiefe
entspricht der jeweiligen
Bohrerlänge. Das Holzstück
darf nicht durchbohrt werden,
muss also tief genug sein.
» Den Bohrer solange hin- und
herbewegen, bis die Wände glatt
sind. Querstehende Holzfasern am
Eingang abschmirgeln. Je glatter das
Bohrloch, umso besser! Bohrmehl
durch Ausklopfen entfernen.
» Die Nisthilfe an einem möglichst
sonnigen, regen- und windgeschützten
Standort fest anbringen,
also nicht baumelnd (Wind)
oder bodennah (Beschattung durch
Pflanzen). Die „Flugbahn“ soll stets
frei bleiben.
» Nisthilfen jahrelang ungestört
draußen am gleichen Standort
belassen, also auch im Winter.
WELLI
Bienen(T) (T)raum
Die Gewinner
Juli 2021
Blickpunkt 13
WELLI
Juli 2021
Alle Bilder 15
WELLI
Und nicht zuletzt…
...bei der Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend
im Felsenkeller der Laimburg.
Bezirk
Unterland
» „Müll gehört in die Tonne und nicht in
die Natur“
Schautafeln gegen Probleme in der Landwirtschaft.
Die Aktion begann bereits im Frühjahr 2019 und bestand
aus zwei Teilen. Im ersten Teil wurde mittels
Videos auf diverse Probleme und Wünsche der Landwirte
aufmerksam gemacht. Dabei versuchte die Bauernjugend
ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die
Wiesen, Obst- und Weingärten Produktionsstätten sind
und nicht Wanderwege oder Freizeitparks.
So wurde in einem Video aufgezeigt, was passieren kann,
wenn mit dem Fahrrad zu schnell und ohne Acht zu geben
durch eine Obstwiese gefahren wird. Weiters wurde erklärt,
was passiert, wenn ein Hund seinen Kot in einer Wiese
hinterlässt und dieses Gras dann an die Nutztiere verfüttert
wird. Die Aufnahme wurde auch dafür genutzt darauf hinzuweisen,
wie vielfältig die Tätigkeit der Bauernjugend ist. Der
Videoclip wurde im Rahmen der Mitgliedervollversammlung
der Südtiroler Bauernjugend vorgestellt. Anschließend wurde
dieser auf den Social-Media-Kanälen verbreitet. Nachdem
die Bauernjugend für die Aktion eine sehr gute Resonanz
erhielt, entschied man sich auf die wichtigsten Probleme
mittels Schautafeln aufmerksam zu machen. Im zweiten
Teil wurden mit Hilfe eines Grafikers vier Motive für Schilder
ausgearbeitet. Sie wurden so gestaltet, dass man gleich
erkennen konnte, wo das Problem liegt (z.B. Hund verrichtet
sein Geschäft im Gemüseacker). Auf jedem Bild ist auch
ein kurzer Spruch angebracht, welcher bei der Erklärung
hilft. Der Bezirk Unterland war der Auffassung, dass durch
eine bildliche Darstellung jeder verstehen sollte, dass wir
Menschen sensibler und vor allem verantwortungsvoller mit
diesem Themen umgehen sollten. Ganz einfach erklärt: Wie
würden Sie reagieren, wenn Sie im eigenen Garten den Müll
fremder Personen vorfinden oder gar die Früchte des eigenen
Gartens gestohlen werden würden?
Impressum
Eigentümer und Herausgeber:
Südtiroler Bauernbundgenossenschaft
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Druck: Longo AG • SpA
Schriftleitung:
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Tel.: 0471 999401
E-Mail: bauernjugend@sbb.it
Chefredakteur: Bernhard Christanell
Redaktion: Evi Andergassen, Sandra Scarizuola und Anna Schenk
Grafisches Konzept: Effekt GmbH
R.O.C.: 006699
Fotos: Stephan Matzoll, Birgit Lösch und SBJ
Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben die Meinung des Autors wieder.