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Szene - cevet - Universität Paderborn

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Kreatives Schreiben<br />

Umzug in das alte Brauereihochhaus<br />

obligatorische Tagesordnungspunkte<br />

markierten.<br />

„Und was soll ich da schreiben?“<br />

Ausgehend von unserer Jugendherberge<br />

in der Innenstadt war der<br />

erste Anlaufpunkt des Seminars die<br />

alte Zeche Zollern II/IV. Nach einer<br />

fachkundigen Führung über das<br />

Gelände und einer damit einhergehenden<br />

Einweisung in die ehedem alltäglichen<br />

Arbeitsbedingungen „Unter<br />

Tage“ bekamen die Teilnehmer die<br />

Aufgabe, naturalistische Texte zu dem<br />

Gesehenen, Gehörten oder Empfundenen<br />

zu verfassen. Auch hier begab<br />

es sich so, dass der Begriff des Kreativen<br />

Schreibens anfänglich wie ein<br />

Menetekel auf einigen Studierenden<br />

lastete. Die Befürchtung, es könne einem<br />

nichts „Vernünftiges“ einfallen,<br />

ist ein immer wiederkehrendes Phänomen,<br />

wenn die Schreibaufgaben<br />

verteilt werden. Mitschuld an dieser<br />

Haltung hat sicherlich der ansonsten<br />

übliche fordernde, bewertende Charakter,<br />

der in universitären Texten<br />

maßgeblich ist. An dieser Stelle versuchte<br />

vermittelt zu werden, was<br />

auch für die spätere Umsetzung in<br />

den verschiedenen Schulformen wichtig<br />

erscheint – das Schreiben als Akt<br />

intrinsischer Motivation. Es wurden<br />

den Studierenden Regeln an die Hand<br />

gegeben, die helfend, jedoch nicht<br />

hemmend wirken sollten. An diesem<br />

Punkt verdeutlichte sich der Unterschied<br />

und große Vorteil dieser Semi-<br />

<strong>Paderborn</strong>er <strong>Universität</strong>szeitschrift 2-2009/2010<br />

Dortmund und sein Strand am Kanal.<br />

narstruktur zu dem ansonsten üblichen<br />

Verlauf in den vorherigen Semestern.<br />

Da der erste Tag mit dem<br />

Besuch der Zeche nicht gleichsam<br />

den Endpunkt der zum Kreativen<br />

Schreiben vorgesehenen Zeit markierte,<br />

hatten die Teilnehmer die Möglichkeit,<br />

sich sukzessive auf den gestaltenden,<br />

assoziativen und überarbeitenden<br />

Prozess beim Verfassen eigener<br />

Texte immer wieder neu einzulassen.<br />

„Auf einer Bühne vortragen?“<br />

Der Erfolg der individuellen Leistungen<br />

zeigte sich in der dem Seminar<br />

üblichen Präsentation ausgewählter<br />

Texte bei der abschließenden Lesung<br />

auf der Studiobühne. So hatten sich<br />

manche in die Tiefen der Bergmannswelt<br />

gedacht, andere wiederum den<br />

Mittagspause in der Dortmunder Innenstadt: Jenni Felgenhauer und Kirsten Heller (v. l.).<br />

Berichte<br />

Eindrücken der Dortmunder Innenstadt<br />

hingegeben. Auch die weiteren<br />

Besuchsorte der kreativen Reise, wie<br />

der Besuch der Phoenixhalle, Teil einer<br />

alten Eisenhütte, in dem der HardwareMediaKunstVerein<br />

(HKMV) eine<br />

surreale Ausstellung zum Thema<br />

Geister und wie sie durch Medien entdeckt<br />

werden und wirken könn(t)en<br />

oder das Museum für moderne Kunst<br />

am Ostwall, wurden von den Seminarteilnehmern<br />

durch Texte oder Text-<br />

Bild-Kombinationen verarbeitet und<br />

vorgestellt.<br />

Der lustvolle Umgang mit Sprache,<br />

die Überwindung der Angst vor der eigenen<br />

Produktivität und die gemeinsamen<br />

Abende beim Italiener, am Hafenstrand<br />

oder in einer Jazzbar waren<br />

sicherlich mit die wichtigsten und interessantesten<br />

Begebenheiten dieses<br />

außergewöhnlichen Seminars und Anlass<br />

dafür, eine weitere Fahrt an einen<br />

anderen Ort im kommenden Sommer<br />

zu überlegen.<br />

Auch wenn abschließend angemerkt<br />

sei, dass unbestreitbar auch<br />

die fliegenden Nashörner, das Symbol<br />

der Stadt Dortmund, und die vielleicht<br />

weltbeste Currywurst am Gelingen<br />

der Fahrt nicht ganz unbeteiligt waren.<br />

Autor und Kontakt:<br />

Tobias Stracke,<br />

0176 23961522,<br />

tobihangloose@web.de<br />

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