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Adam online Nr. 68

Männermagazin für den Mann mit Werten

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ONLINE MIT GOTT<br />

HERAUS-<br />

FORDERUNG<br />

FREIHEIT<br />

© DavideAngelini (shutterstock.com)<br />

„<br />

Z<br />

ur Freiheit hat uns Christus befreit!<br />

So steht nun fest und lasst<br />

euch nicht wieder das Joch der<br />

Knechtschaft auflegen!“ (Galater 5,1)<br />

In Zeiten wie diesen stellt sich uns die<br />

Frage nach der Freiheit ganz existenziell.<br />

Sind nicht alle Menschenrechte Zuerkennungen<br />

von Freiheiten? Denn es gibt<br />

keine Freiheit ohne Rechte. Was ist also<br />

die Freiheit, „zu der wir befreit sind“ und<br />

was das „knechtische Joch“, und wie<br />

„steht man als Mann fest“?<br />

GLÜCKLICHE SKLAVEN<br />

Diese dreifache Frage muss jeder Mann<br />

für sich selbst beantworten. Ich fürchte<br />

aber, viele können mit „Freiheit“ gar<br />

nichts anfangen und geben sie nach Gewohnheit<br />

an die „Experten“ ab, die gegen<br />

eine Gebühr ihr Leben komplett formatieren<br />

und regeln, normieren und<br />

kontrollieren. Das DIN-Leben von der<br />

Stange kann sehr bequem sein, denn alle<br />

Verantwortungen sind abgegeben und die<br />

Makler des Lebens dafür bezahlt, sich<br />

professionell um alles zu kümmern.<br />

Ist die Freiheit einmal abgegeben, mit<br />

all ihren hohen Ansprüchen an Selbstverantwortung,<br />

Integrität und Wahrhaftigkeit,<br />

können wir das „schöne“ Leben<br />

infantiler Konsumenten führen. Denn die<br />

heftigsten Gegner der Freiheit sind die<br />

glücklichen Sklaven, heißt es.<br />

BEFÄHIGUNG ZUR FREIHEIT<br />

Wirkliche Freiheit braucht Macht. Ohnmacht<br />

ist hingegen das Kennzeichen der<br />

Knechtschaft. Wirkliche Freiheit braucht<br />

Mittel. Mittellosigkeit bzw. die ewige<br />

Verschuldung erzeugt Abhängigkeit und<br />

ständigen Druck. Gott stülpt uns in<br />

Christus indes nicht eine imaginäre „Freiheit“<br />

über, sondern er befähigt uns auch<br />

dazu. Er erzieht, richtet auf, befreit, ermächtigt,<br />

berechtigt und stattet uns dazu<br />

noch mit den Mitteln zur Realisierung<br />

der Freiheit aus, die echte Mündigkeit<br />

und Selbständigkeit von uns erfordert. Es<br />

geht also darum, ein „echter Mann“ zu<br />

sein …<br />

ZURÜCK NACH ÄGYPTEN?<br />

Ich bin der Überzeugung, dass die Männer<br />

in den vergangenen Jahrzehnten den<br />

Weg der Entmündigung – und damit<br />

„Entmännlichung“ – und der Anpassung<br />

an eine ohnmächtige, abhängige, fremdbestimmte<br />

Gesellschaft gegangen sind.<br />

Sozusagen zurück nach „Ägypten“ in<br />

das Sklavenhaus des Pharaos – bei freier<br />

Grundversorgung, aber ohne eigene<br />

Identität, Bedeutung und Ehre.<br />

Inmitten der derzeitigen Krise entdeckt<br />

jeder von uns seinen „Stand“ – ob als<br />

Freier oder als Sklave. Man kann sich viel<br />

darüber vormachen, wie reif und frei man<br />

ist, wenn alles rund läuft, aber wenn<br />

nicht, dann zeigt sich, wie es wirklich darum<br />

bestellt ist. Gott nutzt die Krise, um<br />

uns den Spiegel vorzuhalten. Vielleicht<br />

haben wir der Wahrheit lange nicht mehr<br />

ins Gesicht geschaut, aber die Wahrheit<br />

macht uns frei.<br />

Jedoch ist die Wahrheit ein scharfes<br />

Schwert und bringt Verkehrtheit, Selbstbetrug,<br />

Selbstverrat und Selbstverachtung<br />

ans Licht – und schneidet sie wie bei einer<br />

Operation heraus. Das tut weh, aber das<br />

ist der Preis der Freiheit. Bewundern wir<br />

nicht Männer, die weder sich noch anderen<br />

etwas vormachen? Sind der Mut und<br />

die Fähigkeit zur Freiheit nicht die Attribute<br />

wahrer Männlichkeit?<br />

FRAGEN ZUR SELBSTPRÜFUNG<br />

* Was stelle ich mir unter der Freiheit vor,<br />

zu der Christus uns befreit hat?<br />

* Wie wichtig ist sie, wenn Jesus immerhin<br />

sein Leben dafür gegeben hat?<br />

* Wenn ich wirklich frei wäre, wie sähe<br />

dann mein Leben aus?<br />

* Ist diese „heilige Freiheit“ für mich eine<br />

reale Macht oder nur ein theologisches<br />

Konzept?<br />

* Wie „kastriert“, also ohnmächtig, abhängig<br />

und fremdbestimmt erlebe ich<br />

mich?<br />

* Wie steht es bei mir um den Komplex<br />

„Selbstbetrug, Selbstverrat und Selbstverachtung“?<br />

* Was sind in meinen Augen Attribute<br />

wahrer Männlichkeit?<br />

FRANK KRAUSE<br />

arbeitete lange als Krankenpfleger,<br />

war 20 Jahre<br />

Gemeindeleiter und hat<br />

sich besonders in der Männerarbeit<br />

engagiert. Nun ist er<br />

als Autor und Referent unterwegs. Er ist<br />

Autor mehrerer Bücher, u. a. des Männerbuchs<br />

„Männerdämmerung“ (Glory-<br />

World-Medien, Bruchsaal 2010), das wir<br />

in <strong>Adam</strong> <strong>online</strong> <strong>Nr</strong>. 22 vorstellten.<br />

6 ADAM ONLINE NR. <strong>68</strong>

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