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Die Wirtshauszeitung der OÖ KultiWirte | Ausgabe 60 | Herbst 2021 | www.kultiwirte.at

DIE GRENZEN

VERGESSEN

Seite 4

KÖSTLICHES AUS

DEM INNVIERTEL

Seite 5

NEUER STANDORT

FÜR WIRT IN PREGARTEN

Seite 15


100 Jahre

Gasthaus Cagnitz!

Herzliche Gratulation zu 100

Jahre Gasthaus Cagitz!

Das Gasthaus Cagitz gibt’s jetzt

schon seit 1921. Heute wird das

traditionsreiche Gasthaus von Josef und

Nicole Cagitz in 4. Generation geführt.

Das ausgewogene Zusammenarbeiten

der Generationen schlägt sich im

stetig wachsenden und aktualisierten

Gasthaus nieder. Mit viel Liebe hat die

Familie Cagitz über Generationen ein

Gasthaus geschaffen, das sich durch

ehrliche Gastlichkeit, persönliche und

familiäre Atmosphäre sowie gepflegte

Qualität und regionale bodenständige

Küche auszeichnet.

Besser spät

als nie

Frei nach dem Motto - lieber spät

als nie - wurde Franz und Michael

Pernkopf vom Landhotel Grünberg am

See die Urkunde zum 3. Platz in der Region

Seengebiet des Bewerbs KultiWirt des

Jahres 2020 von Obmann Karl Wögerer (und

Geschäftsführerin Monika Nowotny - falls

diese Foto genommen wird) überreicht.

2


IN DIESER AUSGABE

DIE GRENZEN VERGESSEN

4

EIN NEUES BRAUJAHR

BEGINNT

8

MIT DEM DONAUBUS ZUM

PRÄSIDENTENBUS

10

Lesen Sie

außerdem ...

8

12

DIE SCHRANKS IN

ESCHENAU

WO DIE DONAU

DAS WEITE SUCHT

14

Z'SAMMTRAGEN

11

REZEPT FÜR

BACHENE

SPECKKNÖDEL

3


DIE GRENZEN VERGESSEN

Üblicherweise sind Florian und Sebastian Voglmayr auf Tournee – zusammen mit Johannes

Paulusberger, Manuel Hauer und Jakob Herber und ihrer Band „Flut“. Das vergangene Jahr

waren sie vor allem daheim im elterlichen Wirtshaus, beim Bauböck in Andorf. Und wenn die

Burschen auch bald wieder unterwegs sind – die Speisekarte haben sie geprägt.

Beim Bauböck in Andorf, bei Hans und Heidi

Voglmayr, gibt’s lang schon regionale Produkte:

Das Brot kommt vom Bäcker im Ort, das Mehl von

der Mühle in Schulleredt, das Fleisch aus der Region.

Aber regional, saisonal, das schreibt doch eh jeder

auf die Karte. Und Spargel, Kürbis, Schwammerl,

das muss noch nicht mit Qualität zu tun haben.

Die Familie Voglmayr hat den Kreis ein wenig enger

gezogen, was jetzt wirklich regional ist: „Was ausser

kommt soll qualitätvoll sein und gscheit“, sagt Florian.

Silvia und Johannes Etzl, Biobauern in Hochpireth, die

machen genau so was: Die bauen Buchweizen, Dinkel oder

Einkorn. Die wissen, wie man solches Getreide vermahlt,

damit möglichst viel vom vollen Korn ins fertige Gericht

kommt. Bei den Bauern von Inngold gibt’s Kichererbsen.

Beim Bauböck Grundlage fürs eigene Hummus: „Man

kann sich mit exotischen Gerichten spielen und weiß

trotzdem, dass die Zutaten vor der Haustür wachsen“.

Ganz wörtlich zu nehmen ist das im Gastgarten beim

Bauböck. Da wachsen zwischen den Kastanienbäumen

jetzt auch Minze oder Wermut. Alles da für die Küche

der Levante und doch aus dem Innviertel. Florian und

Sebastian Voglmayr haben die Tourismusschule in Bad

Ischl absolviert. Für Sebastian ist in der Küche spannend,

die Prozesse zu verstehen – „was tut sich beim Erhitzen,

beim Kühlen, bei der Fermentation – wie funktionieren

Mikroorganismen“. Da gibt’s dann auch Eierschwammerl-

Tartare, Wassermelone fermentiert oder Miso-

Mayonnaise. Insgesamt Würze und Schärfe statt viel

4


werfen. Brünn ist näher als das Burgenland,

da gibt’s viele spannende Sachen.“, sagt

Florian.

KÖSTLICHES AUS

DEM INNVIERTEL

Der Apfelsaft beim Bauböck kommt

zum Beispiel von der Apfelwerkstatt

in Zell an der Pram: Sortenrein gepresst

und trotzdem aus Streuobstanbau.

Der Senf vom Schneiderbauer in

Lamprechten ist kein Industrieprodukt. Der

wird erst gerührt, bevor er geliefert wird.

Joghurt, Frischkäsebällchen, Käse nach

Mozzarella-Art und etliches mehr, das kommt

von einer jungen Bäuerin und ihrem Mann in

Andorf. Die beiden haben sich gut überlegt,

wie die Haltung von Milchkühen tiergerecht

sein kann und vom Arbeitsaufwand doch zu

bewältigen. Unter der Marke Krenners gibt’s

die Produkte ab Hof.

Salz. Und alles eher nebenbei, nur dort wo´s passt. Nicht um Gäste

zu bekehren: „Wir mäandern so a wenig zwischen Tradition und

Neuem“. Entstanden sind diese Ideen beim Bauböck nach fünf, sechs

Monaten Lockdown. In der Zeit ist in der Wirtshausküche entweder

Bratl gebraten worden oder Schnitzl geklopft - zum Mitnehmen

„Wir wollen das regional Kochen ernst nehmen: kurze Lieferwege,

das heißt auch frische Produkte“, sagt Hans. Und wenn von

traditioneller Küche die Rede ist, dann denkt er zurück an die Zeit, als

er ein Bub war: „Freitag war a fleischfreier Tag. Mir derfen a a weng

aba kema und seng, welche w underba ren Speisen es veget a risch g ibt .“

Beim Bauböck ist mittlerweile die Hälfte der Hauptgerichte ohne

Fleisch. Schnitzel gibt’s auch – aber solches vom Strohschwein: „Ich

kauf bei keinen Aktionen“, sagt Hans Voglmayr. Er ist überzeugt,

dass viele Menschen langsam umdenken – dass es nicht drauf

ankommt, dem eigenen Auto das Beste zu gönnen, sondern zuerst

sich selbst: „Des was I da iss, das is mein Benzin, mein Treibstoff“.

Regional – bei den Getränken verbinden die meisten das mit Bier.

Dabei gibt’s auch hervorragende Weine, die gar nicht weit weg

wachsen, in der tschechischen Republik: „Ob traditioneller Weinbau

oder moderner natural wine – wir sollen die Grenzen vergessen –

dieses Nationalstaatliche soll man hier im Dreiländereck über Bord

Landhotel Gasthof Bauböck

Gottfried-Schachinger-Weg 2, 4770 Andorf

www.bauboeck.com

07766 /2279

5


MIT OAN FASSL LINZER

BIER HATS ANGFANGT

Bald sind es fünfzig Jahre, dass die Familie Schrank in Hasledt bei Eschenau ein eigenes

Wirtshaus eröffnet hat. Zuerst war es als Jausenstation geplant. Durch die Kochkünste von

Marianne Schrank ist bald ein Gasthaus mit gutbürgerlicher Küche draus geworden.

m Anfang, da hats koa Kühlung geben, da ham ma

„Avon der Brauerei Eisstangen kriegt“, erinnert sich

Marianne Schrank. Mit einem Fass Linzer Bier in der

Woche hats begonnen. „Die Oma“ ist heut noch gern in

der Küche: Für die Torten ist sie dort genauso zuständig,

wie fürs Geschirr oder fürs Vorbereiten der Salate. Wer

einmal beim Schrank war, der weiß – hier ist alles selbst

gemacht, was nur irgendwie geht. Und die Lebensmittel

dafür kommen aus der Umgebung.

Der Apfelsaft zum Beispiel, der ist selbst gemacht – mit

Obst von den eigenen Bäumen in Peuerbach. Bekannt

ist Schrank´s Wirtshaus für die Wildküche: Vom 1. Mai

bis in den Winter hinein steht beim Schrank Wild auf

der Speisekarte. Vor allem von der Jagdgenossenschaft

Eschenau: „Wir verkochen gern ganze Tiere“, sagt Fritz

Schrank. Da gibt’s dann auch Beuscherl oder Rehleber.

Ähnlich ists bei Rind und Schwein: „Wir san sehr

bedacht, dass das Fleisch aus der Region kommt“ . Der

Schlachthof Berghamer in Neukirchen am Walde bürgt

dafür: Achtzig Prozent der Tiere sind in einem Umkreis

von zwanzig Kilometern um den Betrieb aufgewachsen.

Kurze Transportwege, schonender Umgang mit den

Tieren – in Neukirchen wird das gelebt. Damit gute,

qualitätvolle Lebensmittel entstehen können, brauchts

die entsprechende Liebe und die Leidenschaft. Vielleicht

probieren Sie beim Schrank zum Schluss einmal ein Glas

von Hans Reisetbauers Edelbränden: „Reiner Schnaps

aus bester Frucht“ - das ist nicht bloß ein Werbespruch.

Reisetbauers Grundsätze passen gut zu denen in

Schranks Wirtshaus: Beste Zutaten, immer öfter aus

biologischem Anbau. Neue Technologie oder bewährte

Methoden – je nachdem, was es braucht. Und die Jungen

sollen auch wieder ihren Platz haben.

Wenns so weiter geht, dann rücken auch in Schranks

Küche immer öfter die Enkel nach. Die Begeisterung

für gute Produkte aus der Nähe, die ist jedenfalls zu

spüren bei Laurent und Florian. Und zu hören ists

auch, dass die Jungen da sind: Musi in der Küche? Das

ist neu – wenigstens, wenn der Vater seinen Dienst

beendet hat. Und der Bedarf für ein gutes Wirtshaus, der

6


wächst in Eschenau noch: Da wird gebaut. - Und in der

Nachbarschaft gibt’s etliche kinderreiche Familien.

In Eschenau ist gut Essen und gut Trinken – und gut

Wandern: Eschenau liegt im Sauwald, im „Passauer

Wald“. So was wie ein Stück Mühlviertel, nur halt

südlich der Donau. Mit tief eingeschnittenen Tälern

die zur Donau abfallen. Und mit vielen „Mugeln“, mit

Wiesen und Wäldern, mit kleinen Bächen und Mooren.

Eine Gegend, die sich zu Fuß ebenso gut durchstreifen

lässt wie mit dem Rad. Früher eine abgelegene Gegend.

Wichtige Durchzugsstraßen gabs hier wenige. Der

Oberösterreichische Bauernkrieg von 1626 hat hier seine

Wurzeln. Die Bauern haben recht gut gespürt, dass der

bayerische Statthalter in Oberösterreich es nicht nur auf

ihren Glauben abgesehen hat, sondern auch auf ihr Geld.

Die Anführer der Bauern - der Bauer Stefan Fadinger

und der Wirt Christoph Zeller kommen aus dem Sauwald.

Hier in Peuerbach haben sie auch ihre ersten großen

Erfolge gegen die Soldaten von Adam Graf Herberstorff.

Der Aufstand der Bauern vor vierhundert Jahren ist

schließlich von kaiserlichen Truppen niedergeschlagen

worden. Den Bauern ists zuerst schlecht gegangen nach

ihrer Erhebung.

Etliche Generationen später aber, da ist die Erinnerung

wieder wach geworden an die eigene Stärke. Ob es jetzt

die evangelischen Familien sind, die sich wieder zu

ihrem Glauben stehen trauen, die Revolution 1848 oder

die „Bauernbefreiung“ - vieles haben die Bauern später

erreicht – auch ohne Krieg.

Schranks Wirtshaus

Hasledt 11, 4724 Eschenau

www.schranks.at

07278 /3227

Betreiebsurlaub von 5. bis 17. September

Ab Samstag 18. September wieder für euch da

7


ZU MICHAELI BEGINNT

DAS NEUE BRAUJAHR

Bier brauen – das hat für uns heut nichts mit Jahreszeiten zu, sondern eher mit dem Verbrauch.

Viel gebraut wird dann, wenn viel Absatz zu erwarten ist. Also zum Beispiel jetzt, wenns warm

ist.

Der Bierdurst war auch früher im Sommer größer

als zur kühlen Jahreszeit. Bloß mit dem Bierbrauen

wars so eine Sache: Vor rund hundertfünfzig Jahren

wurden die ersten Kälteanlagen erfunden. Und vorher

wars Glückssache, ob man im Sommer ein untergäriges

Gerstenbier zustande gebracht hat. Sicher – es gab

Eiskeller, es gab kühle Gegenden – aber keine Garantie.

So hat es sich mancherorts eingebürgert, dass das

Braujahr im Herbst zu Michaeli beginnt: Ab dem 29.

September oder dem 1. Oktober wird untergäriges Bier

gebraut – den Herbst und den Winter hindurch bis zum

Georgitag, den 23. April.

In den fünf Monaten dazwischen werden die Lager

aufgebraucht und es wird helles obergäriges Bier

gebraut. An die vierhundert Jahre hat sich dieses System

gehalten. Und die Biere dürften gar nicht so viel anders

geschmeckt haben als heute. Irgendwo zwischen 1400 und

1500 wird neben dem Malz der Hopfen die bestimmende

Zutat zum Bier. Und es spricht sich bald herum, dass es

nicht egal ist, wo der herkommt und wie der schmeckt.

In Kremsmünster zum Beispiel gibt es aus dem Jahr 1589

schon Rechnungen, die belegen, dass „Behaimischer

Hopfen zum Bier breuen“ gekauft worden ist. Zur selben

Zeit kauft das Stift auch Hopfen in kleineren Mengen von

etlichen Bauern im Kremstal und im Almtal.

8


Was wir von den Sorten her wissen, gab es „Braunbier“

und „weiß“. Wobei das Braunbier sowas wie ein

klassisches kräftiges untergäriges Gerstenbier

gewesen sein dürfte. Und das „weiß“ ein obergäriges

Weizenbier. Eines für das die Kremsmünsterer

weitum berühmt waren. Drum schreibt im Jahr

1700 auch eine Dame aus Wien an den Abt Erenbert

Schrevogl – sie hätte gern ein Fässchen dieses Bieres.

Der Abt kann ihr nur eine traurige Absage liefern –

das „weiße“ ist leider verdorben.

Was dran Schuld war, das wissen wir nicht. Es gibt

aber genug Hinweise, dass die alten Brauer und

Mälzer wussten, wie sie sich helfen können. So lassen

sich die Kremsmünsterer zum Beispiel „Pier Germb“

bringen aus Neuhofen an der Krems, von der Brauerei

des Schlosses Gschwendt. Irgendwas wird nicht mehr

gepasst haben bei der eigenen Hefe.

Wir schimpfen heut oft über das Bier der großen

Konzernmarken. Dafür haben manche dieser Firmen

Technologien entwickelt, die uns heut überall beim

Brauen helfen – ob im großen Maßstab oder in der

Hausbrauerei: Das beginnt vor genau hundertfünfzig

Jahren mit der Erfindung der Kältemaschinen durch

Carl von Linde. Jetzt braucht man keine kalten Winter

mehr und kein Natureis im Keller.

Im Carlsberg Laboratorium in Copenhagen wird

die Methode für die Hefereinzucht entwickelt. Das

Bürgerliche Brauhaus in Pilsen steht bis heute für

den Urtyp aller Pilsner Biere. Und das ähnliche

„Budweiser“ hat sich auf dem Umweg über Amerika

zur weltgrößten Biermarke entwickelt.

9


MIT DEM DONAUBUS ZUM

PRÄSIDENTENSTUHL

Nach Obermühl muss man wollen. Hier führt keine große Straße vorbei. Keine Eisenbahn weit

und breit. Nur die Kleine Mühl, die sich in ihrer Schlucht den Weg zur Donau sucht. Mitten drin

in diesem Mühltal liegt der Bruckwirt.

Ein Wirtshaus seit langer Zeit. Aber eines, das

immer einen Zuerwerb gebraucht hat – eine

Flaschenbierhandlung, die Tabaktrafik, eine Tankstelle.

Michaela Steininger führt das Haus heut als Familienhotel

– und als KultiWirt. Da gibt’s einen Streichelzoo mit Hasen

und Zwergziegen, Pools drinnen und draußen und Platz

zum Spielen, auch wenns einmal nicht so schön ist. Dieses

Stück Mühlviertel, hier heroben über der Schlögener

Schlinge, das hat was Urtümliches, was Unverstelltes.

Kein Wunder, dass beim Bruckwirt die Mühlviertler Kost

hochgehalten wird: Die darf heut ruhig etwas feiner

sein als früher, etwas weniger kräftig. Beliebt bleiben

die Klassiker: Tafelspitz, Rindsroulade - „und a wirklich

guats Wirtsgulasch“ oder – typisch fürs Mühlviertel

überbachene Speckknödel oder Hascheeknödel. Ab Ende

Oktober gibt’s dann Wild und Martinigansl.

Am Kirchschläger Steig

zum Präsidentenstuhl

Rudolf Kirchschläger, Bundespräsident von 1974 bis

1986, ist der wohl bekannteste Mensch, der in Obermühl

geboren ist. Sein Vater war Waagmeister in der

Papierfabrik Obermühl. Heute führt von Kirchschlägers

Geburtshaus ein Themenweg zur Taufkirche in

Niederkappel. Vor gut vierzig Jahren, im Herbst 1980,

hat Rudolf Kirchschläger die Welser Messe mit einem

Zitat eröffnet, das heute noch gern zitiert wird: „Sie

mögen das, was ich sage, für altmodisch halten, aber

meine Lebenserfahrung sagt mir: Sumpfblüten können

unauffällig nur in einem Sumpf leben. Beginnen wir also

mit dem Trockenlegen der Sümpfe und nehmen wir, weil

Welser Messe ist, gleich die sauren Wiesen dazu.“

10


Bachene

Speckknödel

Zutaten

für den Erdäpfelteig

450 g gekochte, geschälte mehlige

Erdäpfel

150 g griffiges Mehl

30 g Polenta oder Gries

1 Ei

Muskatnuss

½ TL Salz

fein gewürfelten Speck zum Füllen

zum Überbacken

150 ml Milch

3 Eier

Salz

Zubereitung

Gekochte, geschälte Erdäpfel durch eine Presse drücken

und mit den restlichen Zutaten rasch zu einem Teig

verarbeiten. Kurz kühlstellen.

Erdäpfelteig 3-4 mm dünn ausrollen. Kreisrunde

Flecken ausstechen.

Die Teigflecken mit gewürfeltem Speck füllen. Gut

verschließen und in eine gefettete Rein setzen.

Kirchschläger hat sich damals auf die Korruption beim

Bau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses bezogen.

Am Kirchschläger-Steig kann man sich auf dem

Präsidenten-Stuhl niederlassen. Und der passt wohl

gut zu Kirchschlägers Wesen. Er hat was von einem

Thron, ist aber mit der Motorsäge aus einem Holzstamm

geschnitten. Und das mit prächtigem Donau-Blick.

Die Umgebung vom Bruckwirt lässt sich auch gut mit

dem Mountainbike erkunden: Die Granitlandrunde und

die Donau-Ameisbergrunde führen beim Bruckwirt

vorbei. Wenns in Obermühl auch keine große Straße

gibt – ein Bus kommt trotzdem vorbei. Allerdings auf

der Donau: „Donaubus“ nennt sich die Längsfähre, die

fünf Kilometer überbrückt von der Schlögener Schlinge

bei Au bis nach Grafenau in der Gemeinde Niederkappel.

Familienhotel Bruckwirt

Graben 6, 4131 Obermühl

www.bruckwirt.at

07286 /83210

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WO DIE DONAU

DAS WEITE SUCHT

Aufregend sind sie nicht unsere Flyschberge, wenigstens nicht auf den ersten Blick. Es sind

sanfte Waldrücken, die sich hinziehen zwischen dem Alpenvorland und den Kalkbergen. Für die

Geologen stecken diese Berge aber voller Besonderheiten.

Das Haus vorne links im Bild, der Kirche gegenüber,

das ist der Wirt. Genauer gesagt „Wögerers

Wirtshaustradition seit 1868“ in Feldkirchen an der

Donau. Es ist ein recht neues Dorf, das auf dieser

Postkarte aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen

zu sehen ist: Im April 1864 waren bei einem Brand die

zwanzig Häuser des Ortskernes abgebrannt. Zwei Frauen

kamen dabei ums Leben. Und wer zwei, drei Generationen

weiter zurück schaut, der findet in Feldkirchen kaum

ein Haus, das mit Steinen gemauert wäre, sondern

durchwegs Holzhäuser, mit Stroh gedeckt. Es ist keine

reiche Gegend, hier am westlichen Rand des Eferdinger

Beckens. Für die Geschichte des Landes ist es aber eine

wichtige Gegend: Sechs Grundherrschaften haben hier

ihren Sitz, dazu kommen noch einmal so viele Adelssitze

und Freisitze.

In der Feldkirchner Senke haben Menschen wenigstens

seit der Jungsteinzeit gesiedelt. Hier herunten an der

Donau ist das Klima mild. Es gibt fruchtbare Böden,

genug Fisch – und selbst das Wild kommt im Winter

ganz von selbst aus den Mühlviertler Bergen und dem

Sauwald herunter in den Auwald an der Donau. Bei

Aschach versuchen Menschen seit Urzeiten den Fluss

zu überqueren. Hier sitzt auf der Westseite der Donau

die Burg Schaunberg. Kaiser Barbarossa hatte den

Schaunbergern die Maut zu Aschach verliehen, ein

ziemlich einträgliches Gewerbe. Wohl als Antwort auf die

Schaunberger kauft ein anderer aufstrebender Adeliger,

Eberhard V. von Wallsee, auf der anderen Seite der Donau

sich eine kleine Burg über dem Pesenbach. Und er baut

sie kräftig aus.

So wie die Wallseer sitzen noch etliche andere

Grundherren nahe der Donau. Und die roden und

besiedeln den Nordwald – jenes Gebiet, das von der

Donau bis zum Böhmerwald reicht.

12


Wie sich jetzt die Geschichte des Landes Oberösterreich

spiegelt in einer einzigen Gemeinde, das haben

drei Menschen aus Feldkirchen in einem Buch

zusammengefasst. Und alle drei sind ausgewiesene

Fachleute: Willibald Mayrhofer war Bereichsleiter im

Oberösterreichischen Landesarchiv, Bernhard Prokisch

leitet als Kunsthistoriker und Spezialist für Münzen das

Schlossmuseum in Linz, seine Tochter Katharina ist

Urgeschichtlerin und Archäologin.

Wenn wir uns ansehen, wie die Menschen gelebt haben,

wie ihre Häuser aussahen und was sie zu essen hatten,

dann gibt’s selbst in der einen Gemeinde Feldkirchen

große Unterschiede. Eher einfach zum Beispiel gings in

der Ortschaft Mühldorf zu: Das herrschaftliche Schloss

hat zwei Stockwerke, ist aus Stein und Ziegeln, mit

Schindeln gedeckt, „sehr solid und geräumig“.

Die übrigen Häuser sind niedrig, mit wenigen kleinen

Fenstern, aus Holz und ungebrannten Lehmziegeln

erbaut, mit Stroh gedeckt „und mehrheitlich in bloß

mittelmäßigem Bauzustand“.

Feldkirchen an der Donau

Streifzug durch die

Vergangenheit

Willibald Mayrhofer, Bernhard

Prokisch, Katharina Prokisch

Herausgegeben vom

Oberösterreichischen Landesarchiv

Erhältlich im Buchhandel und unter

www.landesarchiv-ooe.at

Übrigens – dort wo heut Wögerers Wirtshaus liegt, wird schon in der

Zeit zwischen 1623 und 1625 ein Wirt erwähnt: Geörg Dierninger von

der Tafern und Pachhauß.

„Die gewöhnliche Nahrung der Bewohner

besteht in Roggenbrot, in Mehl- und

Milchspeisen, Erdäpfel, Sauerkraut und

geräuchertem Schweinefleisch, dann bei

schwerer Arbeitszeit in Most zum Trunke.

Das Brot besteht größtenteils aus Mehl vom

Linsgetreide nur wenig von Roggen, oder mit

selben beigemengt“.

Das heißt, die Menschen bekamen beim Brot

auch nicht viel was Besseres als ihr Vieh:

Für Linsgetreide werden Linsen angebaut,

gemischt mit Hafer oder Gerste.

WÖGERERS WIRTSHAUS TRADITION

SEIT 1868

Marktplatz 18, 4101 Feldkirchen an der Donau

www.woegerer.com

07233 / 72230

13


Hirschragout

Für ein Ragout eignen sich vor allem grobfasrige, durchwachsene Fleischteile aus Hals, Bauch und Schulter.

Durch eine längere Garzeit werden diese eher zähen Fleischstücke zart und weich geschmort.

Zutaten

1,2 kg Hirschfleisch

0,5 kg Wurzelgemüse

0,3 kg Zwiebel

2 Zehen Knoblauch

1 EL Tomatenmark

3 EL Preiselbeermarmelade

Rotwein

Rapsöl

Maisstärke zum Binden

Knoblauch, Lorbeer, Wacholder,

Piment, Thymian,

Rosmarin, Zimt gemahlen,

Nelken gemahlen, Salz, Pfeffer

Zubereitung

Fleisch in 2 bis 2,5 cm große Stücke

schneiden und mit Küchenpapier

trocken tupfen. Wurzelgemüse und

Zwiebel schälen. Wurzelgemüse in

0,5 bis 1 cm große Würfel schneiden.

Die Zwiebeln fein schneiden. Öl in

einem Topf erhitzen. Zwiebeln und

Wurzelgemüse anrösten. Zuerst die

Zwiebeln dann das Wurzelgemüse.

Fleisch in den Topf geben und so

lange mit anrösten bis es eine braune

Farbe bekommt.

Tomatenmark in den Topf geben und

mitrösten bis es sich am Topfboden

anlegt. Dann mit etwas Rotwein

ablöschen bis sich das Tomatenmark

wieder vom Topfboden löst.

Wenn der Rotwein verdampft ist,

diesen Vorgang drei- bis viermal

wiederholten. Mit Wasser oder

Wildjus aufgießen bis Fleisch und

Gemüse bedeckt sind.

Gewürze und Knoblauch beigeben.

Wenn sie Lorbeer, Wacholder und

Piment in einen Gewürzbeutel geben,

können sie den am Ende der Garzeit

einfach entnehmen: So stören keine

Körner beim Essen. Zugedeckt

1,5 bis 2 Stunden leicht köcheln

lassen, bis das Fleisch weich ist. Mit

Maisstärke binden, mit 3 Esslöffeln

Preiselbeermarmelade verfeinern.

14


DER NEUE MARKTWIRT

IN PREGARTEN

Marlies und Fritz Steinkellner sind

KultiWirte seit vielen Jahren. Jetzt sind sie

von Ried in der Riedmark nach Pregarten

übersiedelt: in den traditionsreichen

Gasthof Haslinger an der Gutauer Straße.

Knapp zwei Jahre ist der Gasthof Haslinger

in Pregarten jetzt leer gestanden. Vielen

Menschen in der Gegend war leid drum: Im ganzen

Markt gibt’s kein gutbürgerliches Gasthaus mehr.

Fritz und Marlies Steinkellner freuen sich, dass sie

das Wirtshaus grad jetzt zu pachten bekommen

haben: Fritz feiert heuer sein dreißigjähriges

Jubiläum als Wirt. Und daheim in Ried an der

Riedmark ist der Kirchenwirt, das Haus, das sie

bisher geführt haben, verkauft worden.

Beim Haslinger in Pregarten ist viel Platz -

drinnen in den Stuben und draußen im Hof im

Gastgarten. Dort ist unter den Kastanienbäumen

nichts zu sehen und nichts zu hören von der

Straße vorm Haus. Und Parkplätze gibt’s genug –

trotz der Nähe zum Zentrum.

Wild-Wochen

sind bei den Steinkellners heuer

von Sonntag 24. Oktober

bis Sonntag 21. November.

Der Fritz ist leidenschaftlicher Jäger – und er

kocht gern Wild. Deshalb beginnt die Wildsaison

beim Haslinger schon ganz gemütlich Mitte

September. So richtig offiziell wird’s im Oktober:

Wildwochen sind bei den Steinkellners heuer von

Sonntag 24. Oktober bis Sonntag 21. November.

Als kleiner Vorgeschmack darauf ein Rezept vom

Hirsch.

Gasthof Haslinger

Gutauer Straße 13, 4230 Pregarten

www.gasthofhaslinger.at

0664 / 4523511

15


Z’SAMMTRAGEN.

BIER,WILD &

GANS

Beim Maurerwirt startet der Biermonat

schon im September – mit regionalen

Bierspezialitäten und bierigen Gerichten.

Wildwochen sind beim Maurerwirt von

Freitag 1. Oktober bis Samstag 13. November;

Gansl- & Enten-Tage von Mittwoch 3. bis

Sonntag 14. November.

Wildwochen – gefüllte Fasanenbrust im Speckmantel

mit Schupfnudeln, Gemüse und Rosésturm

Maurerwirt

Kirchschlag 46, 4202 Kirchschlag bei Linz

www.maurerwirt.at

07215 / 2663

Gansl im Natursafterl gebraten

WILD &

MARTINIGANSL

Bei Johanna Landerl, im Gasthof Jägerwirt in Au an der Donau, gibts das ganze Jahr über Spezialitäten

vom Wild aus der Region. Martinigansl werden ab November serviert. Der traditionelle Mühlviertler

Kreativmarkt beim Jägerwirt ist heuer am Sonntag 5. und Mittwoch 8. Dezember.

Gasthof Jägerwirt

Oberer Markt 24, 4332 Au/Donau

www.jaegerwirt-au.at

07262 / 58514

16


BAYRISCHER HOF IN

JUNGEN HÄNDEN

Alexandra Platzer MBA ist jetzt Chefin im Hotel und

im Restaurant Bayrischer Hof in Wels – und im

angrenzenden Hotel Alexandra. Sie hat die Häuser von

ihrem Vater KR Helmut Platzer übernommen. Während

des letzten Lockdowns wurde kräftig renoviert, im

Restaurant und in den Zimmern.

Der Hoisnwirt in Gmunden lädt am

Donnerstag, 30. September abends zum

Brau-Silvester mit der Brauereimusik Zipf.

Gasthof Bayrischer Hof

Dr. Schauer Str. 21 - 23, 4600 Wels

www.bayrischerhof.at

07242 / 47214

BRAU

SILVESTER

Hois'n Wirt

Traunsteinstraße 277, 4810 Gmunden

www.hoisnwirt.at

07612 / 77333

17


GRENZENLOSES

KNÖDELGLÜCK

Er ist rund, er ist flaumig und köstlich

ist er sowieso. Die Rede ist vom Knödel,

dem Soulfood überhaupt. Es gibt ihn in allen

Varianten – ob süß oder herzhaft, ob klein

oder groß, ob als Beilage oder Hauptgericht.

Knödel mag einfach jeder und deshalb darf

der Knödelschatz von Ingrid Pernkopf und

Christoph Wagner in keiner Küche fehlen.

In neuer Aufmachung mit bewährten

Kochanleitungen, abwechslungsreichen

Zubereitungsvarianten und zahlreichen

Tipps und Tricks holen wir uns das runde

Genusswunder auf unsere Teller. Der

Knödelfreude wird mit diesem Buch keine

Grenze gesetzt, das versprechen wir!

Veranstaltungen

Travestieshow mit den „Manne”-Quins

Do, 14. Oktober & Fr 15. Oktober 2021

Beginn: 20:00 Uhr, € 19,00 pro Person

***

Konzert mit Tex Robinson

Sa, 6. November 2021, Beginn: 20:00 Uhr

Eintritt pro Person € 16,00

***

Preis für das Buch: 27,00 €

Erhältlich im Landhotel Gründberg & im

Buchhandel

Kulinarischer Traunseewirte-Donnerstag

Do, 18. November 2021, 19:00 Uhr

Bauerngansl, Pannobilie-Weine weiß & rot,

Samerhofschnäpse

4-gängiges Menü, Musik, Weinbegleitung,

Schnapserl, Mineral

€ 79,00 pro Person

***

Landhotel Grünberg am See

Traunsteinstraße 109, 4810 Gmunden

www.gruenberg.at

07612 / 77700

Silvesterball

Freitag, 31. Dezember 2021, ab 19:00 Uhr

4-gängiges Silvestermenü, Livemusik, Preis pro

Person € 85,00

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HAPPY NEW

BEER

Im Oktober wird bei den KultiWirten Brausilvester gefeiert. Mit bierigen Gerichten und

Menüabenden lassen die KultiWirte ein Highlight alter Brautradition wiederaufleben

und haben sich heuer dazu wieder ein eigenes Bier – das KULT 21 – brauen lassen.

Mit dem Brausilvester lassen Oberösterreichs

KultiWirte ein altes Brauchtum hochleben

– aus einer Zeit, in der mangels geeigneter

Kühlmöglichkeiten eine Bierproduktion noch

nicht ganzjährig möglich war. Vor der Erfindung

von Kühlgeräten wurde die Bierherstellung in den

heißen Sommermonaten schlichtweg ausgesetzt.

Damals beschränkte sich die Biersaison deshalb

auf den Zeitraum zwischen den Feiertagen zweier

Heiliger – die dauerte vom 29. September, Michaeli

bis zum 23. April, Georgi.

Moderne Technik macht heute die sommerliche

Produktionspause zwar obsolet, aber die KultiWirte

wollen dieses Brauchtum mit dem Biersilvester –

kulinarisch begleitet – wiederaufleben lassen.

Bier in all seinen Facetten rückt deshalb den ganzen

Oktober bei den KultiWirten in den Mittelpunkt

des Wirtshausalltags. Das Brausilvester wird auf

vielfältige Weise „zelebriert“ – angefangen vom

eigenen KULT 21, einer vergrößerten Bierauswahl

auf der Getränkekarte über bierige Gerichte bis

hin zu „bierspezifischen“ Menüabenden. Eine

Übersicht über alle Aktivitäten findet man auf der

KultiWirte-Website www.kultiwirte.at unter „Do

tuat si wos“

Das naturtrübe „KULT 21“ präsentiert sich mit

kräftigen Bernstein-Tönen und dichtem Schaum.

Die kräftige Vollmundigkeit und die dezente

Hopfung harmonieren wunderbar mit der

fruchtigen Südfrucht-Aromatik.

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IMPRESSUM | Herausgeber und Medieninhaber: Verein der KultiWirte,

4020 Linz, Hessenplatz 3, www.kultiwirte.at Redaktion und Text: Monika

Nowotny, Franz Xaver Wimmer, Steinbach am Ziehberg, info@kultiwirte.at

Layout: ideengeber e.U., Cranachstraße 41, 4060 Leonding, ideengeber.at |

Verlagspostamt Linz, Die Zeitung erscheint dreimal jährlich mit einer

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