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EBM-Report 5-21

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an. Und wenn die nicht aufpassen, können sie schnell mal ein paar Meter

nach unten fallen. Das geht nicht immer glimpflich ab. Der Lilienstein hat eine

relativ lange Liste von tödlich ausgegangenen Unfällen.

Der DAV-Sicherheitsexperte Pit Schubert hat einmal formuliert: "Jeder Unfall,

der theoretisch möglich ist, passiert früher oder später auch in der Praxis."

So sind auch im Gebiet des Liliensteins viele Unfälle geschehen. Natürlich

wurden nicht alle festgehalten. Mancher ist auch noch unbekannt. Von den

vorliegenden Unfällen solle hier jedoch einige erwähnenswerte beschrieben

werden.

Viel Aufheben verursachte ein Unglücksfall am 28. Juni 1896, also vor heute

genau 125 Jahren, bei dem die Geschwister Paula und Hannchen Fischer aus

Dresden in der Nähe des Obelisken, Augusts des Starken, tödlich verunglückten.

Auf einem Felsriff ohne Geländer stehend und die Umgebung mit einem

Fernglas betrachtend wurde ihnen ein Fehltritt zum Verhängnis. Im Fallen riss

die eine ihre Schwester mit in die Tiefe. Paula lag tot am Fuße des Felsens.

Hannchen, 25 m höher auf einem Vorsprung liegend, war ebenfalls ihren Verletzungen

erlegen. Helfer bargen sie mit Hilfe von Leitern und Seilen, und die

Königsteiner Feuerwehr überführte sie zum Königsteiner Friedhof. Später

wurde ein Gedenkstein mit einem Kreuz an der Unglücksstelle errichtet. Heute

ist nur noch der Sockel rechts in der Nähe des Obelisken Augusts des Starken

vorhanden, das Kreuz ist leider verschwunden. Das Tragische an der Geschichte

ist, dass der Vater der beiden Mädchen für einen Ausflug auf den Lilienstein

ein Fernglas geschenkt hatte. Es wurde ihnen zum Verhängnis.

lm Nachhinein verwies man auf die Tatsache, dass seit Jahren kein größerer

Unfall mehr am Lilienstein geschehen sei und dass die Sicherheitsvorkehrungen

völlig ausreichend und in gutem Zustand seien. Man könne nicht auf jedem

Felsvorsprung ein Geländer anbringen. Die gesicherten Aussichtspunkte

reichten völlig für eine umfassende Rundumsicht.

Um 1910 wurde berichtet "Seit einigen Tagen vermisste man den Blumenfabrikanten

Johannes Baum aus Sebnitz. Nachforschungen ergaben, dass er den

Lilienstein besucht hatte. Nachts 23 Uhr war er mit einer Papierlaterne versehen

aufgebrochen, um den Rückweg anzutreten. Beim Abstieg verfehlte er die

Richtung und statt links den Südabstieg zu nehmen, wandte er sich nach

rechts in Richtung der Friedrichsgrotte. >>>

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