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an. Und wenn die nicht aufpassen, können sie schnell mal ein paar Meter
nach unten fallen. Das geht nicht immer glimpflich ab. Der Lilienstein hat eine
relativ lange Liste von tödlich ausgegangenen Unfällen.
Der DAV-Sicherheitsexperte Pit Schubert hat einmal formuliert: "Jeder Unfall,
der theoretisch möglich ist, passiert früher oder später auch in der Praxis."
So sind auch im Gebiet des Liliensteins viele Unfälle geschehen. Natürlich
wurden nicht alle festgehalten. Mancher ist auch noch unbekannt. Von den
vorliegenden Unfällen solle hier jedoch einige erwähnenswerte beschrieben
werden.
Viel Aufheben verursachte ein Unglücksfall am 28. Juni 1896, also vor heute
genau 125 Jahren, bei dem die Geschwister Paula und Hannchen Fischer aus
Dresden in der Nähe des Obelisken, Augusts des Starken, tödlich verunglückten.
Auf einem Felsriff ohne Geländer stehend und die Umgebung mit einem
Fernglas betrachtend wurde ihnen ein Fehltritt zum Verhängnis. Im Fallen riss
die eine ihre Schwester mit in die Tiefe. Paula lag tot am Fuße des Felsens.
Hannchen, 25 m höher auf einem Vorsprung liegend, war ebenfalls ihren Verletzungen
erlegen. Helfer bargen sie mit Hilfe von Leitern und Seilen, und die
Königsteiner Feuerwehr überführte sie zum Königsteiner Friedhof. Später
wurde ein Gedenkstein mit einem Kreuz an der Unglücksstelle errichtet. Heute
ist nur noch der Sockel rechts in der Nähe des Obelisken Augusts des Starken
vorhanden, das Kreuz ist leider verschwunden. Das Tragische an der Geschichte
ist, dass der Vater der beiden Mädchen für einen Ausflug auf den Lilienstein
ein Fernglas geschenkt hatte. Es wurde ihnen zum Verhängnis.
lm Nachhinein verwies man auf die Tatsache, dass seit Jahren kein größerer
Unfall mehr am Lilienstein geschehen sei und dass die Sicherheitsvorkehrungen
völlig ausreichend und in gutem Zustand seien. Man könne nicht auf jedem
Felsvorsprung ein Geländer anbringen. Die gesicherten Aussichtspunkte
reichten völlig für eine umfassende Rundumsicht.
Um 1910 wurde berichtet "Seit einigen Tagen vermisste man den Blumenfabrikanten
Johannes Baum aus Sebnitz. Nachforschungen ergaben, dass er den
Lilienstein besucht hatte. Nachts 23 Uhr war er mit einer Papierlaterne versehen
aufgebrochen, um den Rückweg anzutreten. Beim Abstieg verfehlte er die
Richtung und statt links den Südabstieg zu nehmen, wandte er sich nach
rechts in Richtung der Friedrichsgrotte. >>>
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