Ein Magazin, das unterschiedliche Facetten und Perspektiven miteinander verbindet und Schmuckstücke, die Geschichten erzählen und Leben verändern, in den Mittelpunkt rückt.
DAS FAMILIEN–MAGAZIN VON WELLENDORFF
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Federndes Gold
Eine Innovation
von Wellendorff
revolutioniert die
Schmuckwelt
Unter
Freunden
Gespräche mit
Petra Gerster,
Dagmar Wöhrl und
Philipp Welte
Aus aller
Welt
Was den US-Juwelier
Lane Schiffman mit
Christoph Wellendorff
verbindet
AUSGABE 3
2021/2022
Armband
UMARME MICH.
Immer wieder
EDITORIAL
Liebe Freunde von Wellendorff,
Hermann Hesse sagte einmal:
„Man muss das Unmögliche versuchen,
um das Mögliche zu erreichen.“
Wie oft kam uns dieses Zitat in den letzten Wochen
und Monaten in den Sinn, als wir in die strahlenden
Augen unserer Kunden und Freunde geblickt haben,
wenn sie unsere neueste Innovation zum ersten Mal
in den Händen hielten! Dann wurde uns bewusst:
Wir haben es tatsächlich geschafft. Gemeinsam mit
unseren Meistergoldschmieden haben wir die Grenzen
des technisch Machbaren verschoben – und das,
obwohl zuvor alle gesagt hatten, das geht nicht.
Viel Leidenschaft und Herzblut haben wir in die Entwicklung
investiert und sind nun glücklich und stolz,
Ihnen in dieser Ausgabe des Familien-Magazins unser
technisches Wunder vorzustellen: Federndes Gold
ist doppelt so biegsam wie normales Gold.
Werfen Sie auf den nächsten Seiten einen Blick hinter
die Kulissen, wenn wir das Geheimnis dieses technischen
Wunders lüften und uns mit ZDF-Moderatorin
Petra Gerster, Unternehmerin Dagmar Wöhrl oder
Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media,
über Innovation und Tradition unterhalten – und darüber,
welche Rolle die Familie dabei spielt.
Mit dem Federnden Gold haben wir das scheinbar
Unmögliche möglich gemacht – ganz dem Zitat von
Hermann Hesse folgend.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude mit
der neuen Ausgabe unseres Familien-Magazins und
beim Entdecken unseres Federnden Goldes.
Herzlichst
WELLENDORFF 3
INHALT
Wellendorff–Momente 2021
In unserer neuen Ausgabe haben wir die schönsten Geschichten der
vergangenen Monate für Sie gesammelt. Wir berichten über Innovationen,
interessante Persönlichkeiten und ganz besondere Schmuckstücke.
MANUFAKTUR-BESUCH
Federndes Gold
06
Ein technisches Wunder. Nach 17 Jahren
Entwicklungszeit ist es gelungen, Armbänder
aus 18 kt. Gold zu erschaffen, die kein Schloss
haben und sich anlegen lassen, ohne dass sie
auf- und zugemacht werden müssen.
IM GESPRÄCH
Disziplin und Stil
12
Nachrichtensprecherin Petra Gerster
verabschiedete sich im Mai dieses Jahres von
ihrem „ZDF heute“-Publikum. Wie sich ihr
Programm seitdem gestaltet? Darüber haben
wir mit ihr gesprochen.
IM GESPRÄCH
Mut zur Innovation
16
Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda
Media, und Christoph Wellendorff blicken
gemeinsam auf ihr Kennenlernen zurück
und sprechen über Freundschaft und die
Bedeutung von Schmuck.
UNSERE UNIKATE
Blickfang
Lupenreine Diamanten, ein atemberaubender
Aquamarin und leuchtend blaue Saphire
werden in der Manufaktur in Pforzheim zu
einmaligen Meisterwerken verarbeitet.
20
Fotos: ZDF/Jana Kay, Elias Hassos (2), Schiffman’s Jewelers, Johann Sauty
4 WELLENDORFF
INHALT
MARKENPORTRÄT
Amerikanische Legende
24
Schiffman’s Jewelers zählt zu den bekanntesten
Juwelierhäusern Amerikas. Die Liebe zum
Schmuck verbindet Geschäftsführer Lane
Schiffman mit Christoph Wellendorff –
ebenso wie eine langjährige Freundschaft.
26
IM GESPRÄCH
Goldenes Händchen
Sie machte als Schönheitskönigin, Juristin,
Politikerin, Unternehmerin und TV-Star
Karriere: Dagmar Wöhrl erzählt von ihren
Erfahrungen und warum Wandel und
Fortschritt im Leben wichtig sind.
MARKENPORTRÄT
Tatkräftiger Visionär
Sascha Moeri, CEO von Carl F. Bucherer und
Direktor von Bucherer Fine Jewellery, weiß
die Marke ins richtige Licht zu rücken. Im
Interview spricht er mit uns über Tradition
und Erfolg. 30
32
KUNDENPORTRÄTS
Nachgefragt
Die Geschichten rund um unsere Schmuckstücke
begeistern uns jedes Mal aufs Neue. Die
schönsten möchten wir auf diesen Seiten mit
Ihnen teilen.
BOUTIQUEN WELTWEIT
Unterwegs
Begleiten Sie uns und erfahren Sie mehr über
unsere Standorte in Tokio und Wien und freuen
Sie sich auf das weltweit erste Wellendorff-
Haus, das gerade in Stuttgart entsteht.
38
WELLENDORFF 5
F
E
D
E
G
R
O
N
L
D
D
E
Seit 128 Jahren entstehen in der Manufaktur von
Wellendorff in Pforzheim Schmuckkunstwerke. Auch die
revolutionäre Neuheit des Hauses wird hier gefertigt.
S
6 WELLENDORFF
FEDERNDES GOLD
Fotos: Elias Hassos (3)
Durch die langjährige Erfahrung der Goldschmiede
im Hause Wellendorff, ihre Kunstfertigkeit,
ihr Materialverständnis und ihr
tiefes Wissen wurden im Laufe der über 128 Jahre
währenden Unternehmensgeschichte einzigartige
Schmuckstücke und Ikonen kreiert. Schmuckkenner
sprechen von dem „weichsten Collier“ sowie dem
„lebendigsten Ring“ der Welt – beides Schmuckstücke,
die zu Ikonen der Schmuckgeschichte wurden.
Nun ist der Schmuckmanufaktur wieder ein handwerkliches
Wunder gelungen. Ein Armband aus
18 kt. Gold, das immer wieder sanft in die Ausgangsposition
zurückgeht, das man anlegen kann, ohne
es auf- und zuzumachen, das kein Schloss mehr
braucht. „Alle haben gesagt, das geht nicht.“ Materialspezialisten,
Professoren und technologische
Institute hielten Federndes Gold für unmöglich.
Denn versucht man, die Festigkeit von Gold zu erhöhen,
wird es hart, spröde und brüchig. Diese physikalischen
Grenzen zu überwinden, war der Wunsch
der Schmuckspezialisten von Wellendorff. Georg
Wellendorff berichtet, wie es gelang, die Weltsensation
zu realisieren.
Wie und wann entstand die Idee, Federndes Gold
zu entwickeln? Bereits vor 17 Jahren entstand die
Idee, ein Armband ohne Schloss zu schaffen. Wie
Georg Wellendorff liebt Herausforderungen:
Gemeinsam mit seinen Schmuckspezialisten macht er
auch das Unmögliche möglich.
WELLENDORFF 7
Fingerspitzengefühl und ein
geschultes Auge zeichnen einen
guten Goldschmied aus.
einfach wäre es, wenn man ein Armband anlegen
könnte, ohne es auf- und zuzumachen. Ein Armband
aus 18 kt. Gold, das immer wieder sanft in die
Ausgangsposition zurückgeht.
Die meisten Fachleute, so wird berichtet, gaben
dem Vorhaben keinerlei Chance. Wir haben mit
Materialwissenschaftlern, dem Schmucktechnologischen
Institut und Professoren gesprochen. Die
Antwort war immer die gleiche: Federndes Gold
gibt es nicht. Und genau das spornte uns an, etwas
zu schaffen, das die Welt noch nicht gesehen hat.
Schmuckstücke, die federn, haben für gewöhnlich
einen Stahlkern, was selbstredend nicht infrage
kam. Wir haben uns auch Inspiration aus der Medizintechnik
geholt.
Was prädestiniert die Manufaktur Wellendorff
dafür, an den Grenzbereichen der physikalischen
Möglichkeiten zu agieren? Seit 128 Jahren beschäftigen
wir uns mit Gold. Unsere Goldschmiede haben
ein tiefes Materialverständnis und sind absolute
Spezialisten auf diesem Gebiet. Unsere Einstellung
ist immer: „Geht nicht gibt es nicht.“ Auch wenn
alle sagen, das geht nicht.
Gab es im Laufe der Entwicklung auch Rückschläge?
Natürlich, wir sind immer wieder in eine Sackgasse
gekommen. Gold an sich hält oder bricht, sich
dehnen mag es von sich aus nicht. Aber dann kamen
neue Ideen, die man sofort wieder ausprobiert hat.
Aber erst in der Pandemie kam der Durchbruch. Im
hauseigenen Forschungslabor hat es ein Expertenteam,
bestehend aus dem Chefkonstrukteur, dem Chefdesigner
und einem Meistergoldschmied, geschafft.
Darf man das technische Geheimnis, mit dem die
Umsetzung gelang, in den Grundzügen verraten?
Wir haben die Legierungsbestandteile verändert, das
Gold einem thermischen Aushärtungsprozess unterzogen
und die Gitterstruktur der Goldatome so weit
verschoben, dass sie gerade noch nicht gebrochen
ist. Ich spreche immer gerne von dem perfekten
Dreigespann aus Legierung, Hitze und Druck und
natürlich viel Schweiß und dem Quäntchen Glück,
das am Ende zum Durchbruch geführt hat. Das
Armband hat eine Seele aus 18 kt. Gold, die die
Stabilität und Härte gibt, und außen die gewohnt
weiche Anmutung der bekannten Wellendorff-
Kordel. Das Goldarmband ist damit nun doppelt
so biegsam wie normales Gold. Es kann einfach um
den Unterarm gewickelt werden, ohne Schaden zu
nehmen. Unsere Kunden wissen: Was aus der Pforzheimer
Manufaktur kommt, ist erprobt.
Der technische Durchbruch gelang genau während
der Corona-Pandemie. Lag das an der Möglichkeit,
sich in dieser Zeit auf die Entwicklung
8 WELLENDORFF
FEDERNDES GOLD
des Federnden Goldes fokussieren zu können?
Wellendorff hat während der letzten 128 Jahre schon
viele Krisen erlebt. Darunter zwei Weltkriege. Aber
ja, eine Krise wie diese schafft ein stimulierenderes
Umfeld für Veränderungen als wirtschaftlich stabile
Zeiten. Innovationen gerade in Phasen der Unsicherheit
können neue Impulse bieten.
Nach dem „weichsten Collier“ und dem „lebendigsten
Ring“ schafft Wellendorff mit Federndem
Gold eine dritte Ikone. Was motiviert ein Familienunternehmen
dazu, extrem
viel Energie und Kosten in
Innovationen zu stecken?
Vielleicht hat das auch mit unserer
Unternehmensgröße und
-kultur zu tun. Wir haben mit
unseren Mitarbeitern eine sehr
offene Kommunikation. Flache
Hierarchien fördern den Austausch,
Dinge können schnell
entschieden und umgesetzt werden.
Dann spielt sicherlich auch
eine große Rolle, dass wir einen
perfekten Mix aus erfahrenen
und jungen Mitarbeitern haben.
Aber alle sind Spezialisten und
sehr gut ausgebildet auf ihrem
Gebiet. Und alle haben Spaß an
Visionen und Kreativität. Wir geben
ihnen die Zeit, da wir nicht
in Quartalsberichten denken
und niemandem gegenüber
Rechenschaft ablegen müssen, und motivieren sie zu
Out-of-the-box-Denken.
Wie kam es zum Namen der Kollektion UM-
ARME MICH? Alle unsere Schmuckstücke tragen
besondere Namen. Denn Schmuck hat immer etwas
mit Gefühlen zu tun. Wir inspirieren Menschen,
besondere Momente des Glück, des Erfolgs und der
Liebe mit unserem Schmuck ein Leben lang festzuhalten.
Das Armband sollte sich anfühlen wie eine
Umarmung, aber eben eine aus 18 kt. Gold, das war
die Inspiration für unsere Goldschmiede.
"
Das
Armband
sollte sich
anfühlen
wie eine
Umarmung.
"
hat, kennt das Lehrbuch von Prof. Dr. Brepohl.
Darin wird das geballte Wissen der Goldschmiedekunst
aus Jahrtausenden festgehalten. Ein Kapitel
widmet sich ausschließlich verschiedenen Schlössern.
Aber in dem Lehrbuch steht nichts über
Federndes Gold. Insofern sind wir überzeugt, dass
unsere Technik die Schmuckwelt revolutioniert
und der neue Branchenstandard wird. Das Federnde
Gold setzt Maßstäbe, in dieser qualitativen Ausführung
und Flexibilität gibt es das bisher nicht
und es lässt sich ganz intuitiv anlegen.
Es ist sicher kein Zufall,
dass diese Innovation in der
Goldstadt Pforzheim entwickelt
wurde. Pforzheim ist
bekannt für vier weltbedeutende
Innovationen im Schmuckbereich.
Ende des 18. Jahrhunderts
wurde für die Schmuck- und
Uhrenindustrie die erste Berufsschule
der Welt gegründet und
damit die Basis für das duale
Ausbildungssystem geschaffen,
um das uns die ganze Welt
beneidet. Ende des 19. Jahrhunderts
wurde dann erstmals durch
den Einsatz des Doublé-Verfahrens
Schmuck in industriellem
Maßstab hergestellt. Anfang des
20. Jahrhunderts wurde hier das
Weißgold erfunden. Und Anfang
des 21. Jahrhunderts gelang
es erstmals, Gold zum Federn zu bringen.
Gibt es auch in Zukunft weitere revolutionäre
Entwicklungen, auf die sich Wellendorff-Freunde
freuen können? Innovationen machen uns einfach
Spaß. Dafür ist Wellendorff weltweit bekannt. Wir
machen weiter und haben noch die eine und andere
Überraschung in der Schublade. Seien Sie gespannt!
Fotos: Elias Hassos (2)
Glauben Sie, dass das Federnde Gold Einfluss
auf die gesamte Schmuckbranche haben wird?
Seit Tausenden von Jahren versuchen Goldschmiede,
Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler,
das perfekte Schloss zu entwickeln. Jeder, der eine
Goldschmiedeausbildung in Deutschland gemacht
Georg
Wellendorff
ist im Familienunternehmen
schwerpunktmäßig
für die Manufaktur
verantwortlich.
WELLENDORFF 9
FEDERNDES GOLD
Kostbare Umarmung
Sanft und elegant schmiegen
sich die zwei 18-karätigen
Sonnenglanzkordeln um das
Handgelenk der Trägerin.
Ein Armband wie
Seide auf der Haut.
Eines, das umarmt und
sich wie von selbst um
das Handgelenk legt.
Mit den neuen UMARME
MICH Armbändern
von Wellendorff wird
ein Traum Wirklichkeit.
Armband UMARME
MICH. Solitär
An nur zwei Seiten von einer modernen
Solitärfassung gehalten, bleibt der Blick auf
die zwei lupenreinen Brillanten frei.
Armband UMARME
MICH. Sonnenglanz
Die zwei Goldstränge, versehen mit zarten
Glanzpunkten, bezaubern bei jeder Handbewegung
mit funkelnden Lichtreflexen.
10 WELLENDORFF
Schön und flexibel
Mit der Armband-Kollektion
UMARME MICH gelang
Wellendorff ein handwerkliches
Wunder: Nach dem An- und
Ablegen kehrt das Armband
immer wieder sanft in seine
Ursprungsform zurück.
WELLENDORFF 11
"
Mit jedem
Schmuckstück
verbinden
sich bestimmte
Erinnerungen.
"
IM GESPRÄCH
23 Jahre lang moderierte Petra Gerster im ZDF die Nachrichten. Unaufgeregt und mit
höchster Professionalität. Im Mai 2021 verabschiedete sie sich vom Fernsehen.
Wie ihr Leben nach dem täglichen Auftritt im Scheinwerferlicht aussieht? Darüber
haben wir mit ihr gesprochen.
Disziplin und Stil
Foto: ZDF/Jana Kay
Liebe Frau Gerster, welche Reaktionen haben
Sie bei Ihrer Verabschiedung von den „heute“-Zuschauern
bekommen? Massen an liebevollen Briefen
und E-Mails – ich bin dankbar und gerührt über
so viel Zuneigung. Und vom früheren Eintracht-
Frankfurt-Trainer Dragoslav Stepanović, den ich in
meiner letzten Sendung mit dem Spruch „Lebbe
geht weider“ zitierte, kam ein Päckchen mit seinen
Lebenserinnerungen und einer Flasche Gin. Auch
ein Porträt bekam ich geschenkt, von einem Kind,
das mich vom Bildschirm abgemalt hat. Da habe
ich braune Locken und in der Ecke des Fernsehers
strahlt eine Sonne vom Himmel auf mich herunter.
Das alles hat mir den Abschied doch sehr versüßt.
Nun sind Sie in erster Linie Buchautorin. Wie
war der Start in diese neue Phase, wie geht das
„Lebbe weider“? Es geht nahtlos mit Arbeit weiter
– eben weil ich gerade wieder ein Buch schreibe,
das zu einem fixen Termin fertig sein muss. Lieber
hätte ich erst mal Urlaub gehabt und mir in Ruhe
einen Hund ausgesucht, aber das kommt dann
halt später. Vielleicht ist es auch besser so – da hat
man nicht so viel Zeit, um über die Vergänglichkeit
allen Seins nachzudenken.
Sie sind auch ein Vorbild für junge Frauen.
Welche Empfehlung können Sie ihnen mit auf
den Weg geben? Sich immer bewusst machen, was
man kann, was man will, und sich auf seinem Weg
nicht einschüchtern lassen. Frauen neigen ja – da
spreche ich aus Erfahrung – viel mehr als Männer
zur Selbstkritik und trauen sich oft nicht, einfach mal
„hier“ zu rufen, wenn ein interessanter Posten zu vergeben
ist. Weil sie erst mal grübeln, ob sie dafür auch
kompetent genug sind. In der Zeit hat ein Mann den
Job längst an Land gezogen, weil er sich grundsätzlich
alles zutraut. Die oft anerzogene und deshalb leider
immer noch typische weibliche Zurückhaltung aufzugeben,
ist aber essenziell, wenn man vorankommen will.
Sie stehen für einen zeitlos klassischen Stil und
einen exzellenten Geschmack. Wie haben Sie
diesen Stil für sich entwickelt und gepflegt?
Ich hatte das Glück, in München sehr früh auf
Gabriele Blachnik zu stoßen, eine großartige
Mode designerin. Sie brachte mir in meinen „Mona
Lisa“-Jahren bei, was gute Mode ist und leisten
kann. Und was mir steht. Da habe ich sozusagen
meinen Typ kreiert. Für die Nachrichten in Mainz
gab es dann beim ZDF eine professionelle Kostümbildnerin,
die mir bei der Kleiderauswahl zur Seite
stand. Eine große Hilfe bei circa 170 Sendungen
im Jahr vor den kritischen Augen von rund fünf
Millionen Zuschauern. Da fällt mir das alte, böse
Wort des amerikanischen Philosophen Ralph
Waldo Emerson ein: „Aus dem Bewusstsein, gut
angezogen zu sein, empfängt eine Frau mehr innere
Ruhe als aus religiösen Überzeugungen.“
Welche Vorhaben wollen Sie jetzt umsetzen, für
die früher keine Zeit geblieben ist? Öfter Freunde
einladen. Und dafür vielleicht auch kochen lernen.
Aber da mein Mann das so gut kann, ist meine
Motivation – fürchte ich – doch eher gering. Sehr
gerne würde ich auch mal ein paar Wochen am
Stück in einer europäischen Großstadt verbringen,
am liebsten jedes Jahr in einer anderen.
Sie wären auch gerne Auslandskorrespondentin
in Russland geworden. Ich habe ja mal Slawistik
studiert und vor 40 Jahren ganz gut Russisch gesprochen.
Leider ist das so eingetrocknet, dass ich erst
mal einen Crashkurs machen müsste. Aber ja, nach
Moskau, nach Moskau! Davon träumen nicht nur
Tschechows „Drei Schwestern“.
WELLENDORFF 13
IM GESPRÄCH
In Kürze erscheint ein neues Buch von Ihnen.
Können Sie uns vorab etwas dazu sagen? Es
heißt „Vermintes Gelände – Wie der Krieg um
Wörter unsere Gesellschaft verändert“. Mein
Mann und ich beschreiben die Debatte, die gerade
dabei ist, unsere Gesellschaft zu spalten, zwischen
„woken“ Linksintellektuellen, die gegen die Diskriminierung
von Minderheiten kämpfen, und
Konservativen, die das als Bevormundung und
Tugendterror empfinden. Wir wollen erklären,
worum es bei der Identitätspolitik eigentlich geht,
und versuchen, eine Brücke zwischen den unversöhnlich
scheinenden Lagern zu bauen. Das Buch
kommt Anfang November heraus.
Wie war Ihre erste Begegnung mit der Familie
Wellendorff? Ich lernte Eva Wellendorff vor fast zwei
Jahrzehnten bei einer Freundin in Mainz kennen, wir
waren uns auf Anhieb sympathisch. Danach haben
wir einander immer wieder mal besucht und viele
schöne Abende zusammen verbracht.
"
Familienunternehmen
sind das
Herz unserer
Wirtschaft.
"
Schmuckstücke markieren für viele Menschen
wichtige Ereignisse und Meilensteine in ihrem
Leben. Warum, glauben Sie, hat Schmuck diese
Funktion? Mit jedem Schmuckstück verbinden
sich bestimmte Erinnerungen und das macht –
neben dem materiellen – den eigentlichen Wert
von Schmuck aus. Ich habe zum Beispiel ein altes
Granat-Halsband von meiner Großmutter, das ich
zur Erinnerung an sie bei meiner Hochzeit trug.
Eines Tages wird meine Tochter oder vielleicht eine
künftige Enkelin meine Sachen tragen, wenn ich
längst „in der Hölle schmore“, wie meine Großmutter
zu sagen pflegte.
Entdecken und kaufen Sie Ihren Schmuck
selbst oder lassen Sie sich gerne beschenken?
Ich habe Glück: Mein Mann ist ein großzügiger
Mensch, der mich gerne beschenkt und dabei nicht
auf den Preis sieht. Dann schimpfe ich zwar, aber
freue mich doch.
Welche Bedeutung hat Familie für Sie? Für mich
ist Familie der Halt im Leben schlechthin. Nicht nur
die Klein-, auch unsere Großfamilie hat sich schon
Petra Gerster möchte Frauen
Mut machen, die typisch
weibliche Zurückhaltung aufzugeben
und sich bewusst zu machen,
was sie können und wollen.
14 WELLENDORFF
Fotos: Gaby Gerster/laif (2), ZDF/Jana Kay
oft bewährt, wenn es einem von uns schlecht ging.
Zweimal war ich sehr krank und musste nach OPs
wochenlang im Gipsbett liegen. Da haben unsere
Geschwister abwechselnd die Kinder gehütet, damit
sich mein Mann um mich kümmern konnte. Das
ist toll, so ein Familienzusammenhalt. Und meine
eigenen, längst erwachsenen Kinder machen auch
nur Freude. Das ist auch ein Punkt, der mich für
die Wellendorffs einnimmt: dass sie alle an einem
Strang ziehen. Familienbetriebe sind das Herz unserer
Wirtschaft. Sie denken nicht an den Quartalsbericht,
sondern an die nächste Generation.
Petra Gerster
Nach ersten Stationen
beim WDR und BR
übernahm sie 1989 die
Moderation des beliebten
TV-Magazins „ML
Mona Lisa“ im ZDF.
Von 1998 bis 2021 war
sie Hauptmoderatorin
der „heute“-Nachrichten,
ebenfalls im ZDF.
WELLENDORFF 15
UNSERE UNIKATE
BLICK
FANG
Eine Hommage an die Schönheit der Natur: ein unvergleichlich
klarer Aquamarin und ein atemberaubendes Saphirset in einem tiefen
Ozeanblau. So kostbar wie einzigartig mit viel Liebe
zum Detail von Meisterhand zu einmaligen Schmuckstücken gefertigt.
Collier AQUA. MARINA.
Nur oben und unten von einer Weißgoldfassung
gehalten, gibt dieser einmalig große
Aquamarin von 79,27 Karat Gewicht einen tiefen
Einblick in sein leuchtendes Inneres.
Der Edelstein fasziniert durch sein klares Blau. Eine
zarte Brillantlinie betont die Fassung
in 18 kt. Weißgold und bringt den Anhänger noch
mehr zum Strahlen. Durch eine Öse,
die sich hinten öffnen lässt, ist er leicht an
einem Wellendorff-Collier zu befestigen.
16
Collier BLAUES MEER
Drei Sonnenglanzkordeln setzen
diesen atemberaubend schönen Ceylon-
Saphir mit 13,55ct. in Szene.
Sein Blauton leuchtet intensiv und
erinnert an die Weiten des Ozeans.
Armband UMARME
MICH. Blauer Saphir
Das Armband beeindruckt nicht
nur mit einer strahlenden
Brillantreihe und einer Sonnenglanzkordel
aus18 kt. Weißgold:
Die Highlights sind ein
lupenreiner Solitär brillant und
der intensiv blaue Ceylon-Saphir
mit 10,46ct. Sein tiefes Blau
ist die beliebteste und seltenste
Saphir-Farbe.
18 WELLENDORFF
UNSERE UNIKATE
Der Saphir zählt zu den begehrtesten
Juwelen. Sein Name leitet sich aus dem
Altgriechischen ab und bedeutet „blau“. Als
ganzes Saphirset kreiert, fasziniert es durch
die außergewöhnliche Zusammenstellung
der Ceylon-Saphire in vergleichbarer Form,
Schliffart und Farbe. Jeder für sich ein
Unikat – als Set ein echtes Highlight.
S
A
P
H
I
R
Ohrringe BLAUER
SCHIMMER
Am schönsten entfaltet der
Saphir seine Anmut im Facettenschliff,
wie diese zwei oval
facettierten Saphire beweisen –
eine wahre Seltenheit im Paar.
IM GESPRÄCH
Mut zur Innovation
Diese Eigenschaft verbindet Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media,
mit Christoph Wellendorff. Vor 23 Jahren lernten sie sich kennen.
Was als Geschäftsbeziehung begann, ist heute eine wunderbare Freundschaft.
Ein Gespräch über Heimat, Verlässlichkeit und eine Verlobungskette.
Christoph Wellendorff: Lieber Philipp, unsere
gemeinsame Geschichte begann vor 23 Jahren
mit einem Anruf. Du hast bei mir in deiner
damaligen Funktion als neuer BUNTE-
Geschäftsführer durchgeklingelt und uns deine
Beratung angeboten. Genau so habe ich mich
mit euch ins Gespräch gebracht. Ich wollte dir und
deiner Familie zeigen, wie erfolgreich eine Zusammenarbeit
zwischen BUNTE und Wellendorff sein
könnte.
Der Anruf hat sich gelohnt. 90 Prozent unseres
Werbevolumens landeten damals bei BUNTE
(lacht). Und wir sind bis heute treuer Partner von
Burda. Weißt du noch, wie du auf Wellendorff
gekommen bist? Zu dieser Zeit, Ende der 90er Jahre,
haben wir konzentriert am großen Comeback von
BUNTE gearbeitet und ich war auf der Suche nach
Werbepartnern, deren positives Image auf die Marke
BUNTE zurückstrahlen könnte. Wir hatten eine
Reihe solcher Zielkunden und mir war es wichtig,
eine große deutsche Schmuckmarke für BUNTE zu
gewinnen. So kam ich nach Pforzheim.
Burda ist eines der erfolgreichsten Familienunternehmen
im deutschen Verlagsgeschäft. Was bedeutet
es für dich, in einem Familienunternehmen
tätig zu sein? Es ist etwas Besonderes, für eine Familie
und deren Unternehmen zu arbeiten. Wirkliche
Familienunternehmen sind nicht nur Unternehmen
in Familienbesitz, sondern ihre Philosophie ist auch
eine familiäre. Das Unternehmen selbst versteht sich
Fotos: Elias Hassos
20 WELLENDORFF
IM GESPRÄCH
als eine große Familie und die Verantwortung der
Führung für die Mitarbeiter entspringt diesem Verständnis.
Dadurch bekommen Loyalität und Treue
einen viel höheren Stellenwert, und zwar in beide
Richtungen. Diese wechselseitige Beziehung schafft
eine wärmere Atmosphäre und auch mehr Freiraum
für Kreativität. Für mich ist Burda vergleichbar mit
einem venezianischen Fürstenhof, den der kluge
Fürst immer weiter ausbaut und verschönert, damit
vielerlei Künste sich dort wohlfühlen.
Der Vorstand von Hubert
Burda Media war einer der ersten
Spitzenmanager, die
selbstbewusst Schmuck trugen.
Meine Familie folgt dem Leitsatz „Mach keine
Geschäfte mit Freunden“. Uns beiden ist es aber
gelungen, aus einer freundschaftlichen Geschäftsbeziehung
eine private Freundschaft zu
entwickeln. Das ist sehr ungewöhnlich, das stimmt.
Wir haben vor 23 Jahren jeder für sich einen Weg
eingeschlagen, der uns immer wieder zusammengeführt
hat. Wir haben uns nie verloren. Sowohl das
Unternehmen Wellendorff als auch der Konzern
Burda und sein Verlagsgeschäft haben sich in den
letzten zwei Dekaden fundamental verändert. Aber
wenn man solche Wege gemeinsam geht, verbindet
das in besonderer Weise. Entlang des Weges erkennt
man genau, auf wen man sich verlassen kann und
auf wen nicht. Kurz gesagt: Viele Weggefährten
sind verschwunden, einige wenige bleiben. Wie bei
einer Wanderung in den Bergen: Am Anfang läuft
man fröhlich über blühende Wiesen mit weidenden
Kühen, aber mit zunehmender Höhe wird es karger
und härter. Irgendwann sieht man den Gipfel in
Schnee und Eis. Und man hält inne und stellt fest,
wer noch neben einem steht: wenige, wenn es wirklich
hart wird.
Stimmt, wir haben in diesen 23 Jahren viele
Geschäftspartner und Freundschaften kommen
und gehen sehen. Was bedeutet dir Freundschaft,
Philipp? Freundschaft macht das Leben lebenswert
und in den schwierigen Phasen überhaupt erträglich.
Freunde geben dir Halt und Kraft, um schwere
Zeiten zu überstehen, und es ist ein Geschenk, mit
ihnen die schönen Seiten des Lebens zu erfahren.
Aber wirkliche Freunde oder wahre Freundschaft
sind rar. Wer fünf wahre Freunde in seinem Leben
hat, der ist ein glücklicher Mensch.
„Wahre Werte“ – dafür steht die Marke
Wellendorff. Was sind deine wahren Werte?
Verlässlichkeit ist mir sehr wichtig. Egal, ob Menschen,
die ich liebe, oder Menschen, mit denen
ich arbeite – jeder soll sich in jeder Lebenslage auf
IM GESPRÄCH
"
Vielleicht
eröffne ich
irgendwann
noch mal
eine Bar.
"
meinem eigenen Café lebt als Erinnerung und als
Zeichen von Freiheit an meinem Arm. Vielleicht eröffne
ich ja irgendwann noch mal eine Bar, vielleicht
auf Formentera – das wäre ein großer Traum.
Das heißt, dein Armreif kann sprechen. Er
spricht und sagt: Philipp, du bist frei, es geht um
deine Freiheit. Ist das richtig? Ja. Schmuck sagt mir
viel und sagt viel über mich. Ich trage mein ganzes
Leben lang schon Schmuck, aber jedes Schmuckstück
hat immer eine Bedeutung.
PHILIPP WELTE
mich verlassen können. Natürlich habe ich meinen
Auftrag bei Burda immer auch so verstanden, dass
Hubert Burda sich auf mich verlassen kann. Ich
denke, das tut er seit 1994.
Du trägst an deinem rechten Arm einen Silberreif.
Hat er eine Bedeutung? Dieser Reif ist für
mich das Symbol meiner Freiheit und er ist an
diesem Arm jeden einzelnen Tag, seit ich 25 Jahre
alt bin. Als Student hatte ich ein eigenes Kaffeehaus
und als ich es wegen des Studiums aufgegeben habe,
bin ich mit der letzten Tageseinnahme zu einem
Goldschmied gegangen und habe ihm gesagt: „Ich
möchte das hier in Silber an meinem Arm tragen.“
Seit 35 Jahren gibt mir dieser silberne Reif eine
große Sicherheit – ich weiß: Wenn alles schiefgeht,
„Kneipier“ kann ich.
Warum hast du die Kneipe zugemacht? Gastronomie
ist eine Lebenseinstellung, sie funktioniert,
wenn du ihr dein Leben gibst. Dafür war neben dem
Studium kein Platz. Ich musste mich entscheiden
und habe das Studium gewählt. Aber diese Zeit in
22 WELLENDORFF
Fotos: Elias Hassos
Welche Bedeutung hat die weißgoldene Silky, die
du um den Hals trägst? Mit der habe ich um die
Hand meiner Frau angehalten. Ich wollte keinen
klassischen Verlobungsring, sondern diese Kette sollte
uns verbinden. Ich habe sie in Weißgold und trage
sie seit 21 Jahren als ein Zeichen der Verbundenheit.
Du bist einer der Ersten, die einen Blick auf
unsere Innovation, das Federnde Gold, werfen
durften. Was denkst du darüber? Es ist eine echte
Innovation, die mich wirklich überwältigt hat. In
unserer Welt der Medien wird Innovation heute fast
immer mit Digitalisierung oder neuen Technologien
gleichgesetzt. Dabei hat sie in erster Linie mit Kreativität
zu tun. Daher ist es für mich so schön zu sehen,
dass eine altbewährte Handwerkskunst etwas
ganz Neues hervorbringen kann. Denn die Kraft
und den Mut zur Innovation aufzubringen, ist eine
Herausforderung und nicht weit verbreitet.
Wellendorff hat das als Familienunternehmen
geschafft und mit dieser Erfindung einen Sprung
nach vorne gemacht. Das bewundere ich.
Früher trugen Männer eine Uhr und vielleicht
noch einen Ehering. Heutzutage „schmücken“
sich Männer deutlich mehr. Das hat sich tatsächlich
verändert, teilweise vielleicht etwas zu krass. Immer
wieder sehe ich Männer, die sich schmücken wie
beim Almabtrieb. Das muss nicht sein. Ich selbst
trage schon immer Schmuck, weil es Teil meiner
Persönlichkeit ist. Dabei geht es nicht einfach nur darum,
mich zu schmücken, sondern es ist Schmuck, der
etwas sagen will und das idealerweise auch tut. Aber
es stimmt, die Reaktion auf Schmuck an Männern
war vor 30 oder auch nur 20 Jahren tatsächlich völlig
anders. Heute ist es „cool“, wenn Männer modische
Statements setzen, nicht nur mit Schmuck. Nimm die
Art, wie wir die Hemden tragen: Hat man nur einen
Knopf offen wie du oder zwei wie ich? Das ist dann
der eher romanische Stil aus Frankreich und Italien.
Den dritten Knopf, den lass besser zu, das waren die
70er Jahre an der Côte d’Azur, aber die ersten beiden
kann man sehr gut offen tragen – dann sieht man
auch den schönen Schmuck am Hals.
So lerne ich immer wieder gerne von meinem
Freund, dem Medienmacher. Du hast selbst drei
faszinierende Töchter. Schenkst du ihnen auch
Schmuck? Ja, mit sehr viel Liebe. Wir tragen zum
Beispiel alle den gleichen Ring – einen Familienring
sozusagen. Außerdem schenke ich ihnen zu besonderen
Anlässen auch gerne etwas Besonderes, also habe
ich meinen beiden großen Töchtern aus bestimmtem
Anlass meine ersten beiden wertvollen Uhren
geschenkt. Ich schenke nur Schmuck, der etwas sagt.
Schmuck muss auch immer eine Bedeutung für den
Menschen haben, der ihn verschenkt. Dadurch erhält
er einen inneren Wert.
Bei Schmuck geht es ums Schenken und um
Freude, also um Emotionen. Daraus haben wir
den Slogan „Aus Liebe. Das Beste.“ abgeleitet.
Was fühlst du bei diesen Worten? Ich würde es
wahrscheinlich anders formulieren, „Exzellenz aus
Liebe“ vielleicht. Mir ist der Superlativ immer etwas
suspekt, weil zu apodiktisch. Was Wellendorff auszeichnet,
sind die handwerkliche Präzision und die
Exzellenz in der Fertigung von Schmuckstücken.
Weil sie so exzellent gemacht sind, halten sie ewig
und bedeuten damit ein Stück Unendlichkeit. Und
genau wegen einer Botschaft, die nicht vergehen soll,
schenkt man Schmuck von Wellendorff.
Das ist sehr schön formuliert, Philipp.
Wellendorff-Schmuck ist ein Stück Unendlichkeit.
Das inspiriert mich. Danke dir. Du hast
mir zu meinem Geburtstag ein Bild mit dem
Titel „Heimat“ geschenkt. Wo ist deine Heimat
und wie wichtig ist sie dir? Das ist eine schwierige
Frage. Heimat ist da, wo die Seele zu Hause ist. Und
Heimat entscheidet über unser Leben. Denn egal,
wohin man geht, man sollte immer wissen, wo man
herkommt. Meine Kindheit auf der Schwäbischen
Alb hat mich geprägt, durch sie weiß ich, wer ich
bin. Ich trage sie in mir, wo auch immer ich hingehe.
Interessanterweise kehren Menschen im Alter gerne
in ihre Heimat zurück.
Willkommen in Baden-Württemberg. Da bin ich ja
mal gespannt ...
Philipp Welte
wurde 2008 in den
Vorstand von Hubert
Burda Media berufen
und verantwortet dort
das nationale Verlagsgeschäft
des Konzerns.
Er gilt als einer der
einflussreichsten und
kreativsten Medienmanager
Deutschlands.
WELLENDORFF 23
MARKENPORTRÄT
Zusammen mit seinen Brüdern Vance und Arnold III führt Lane Schiffman das
1893 gegründete amerikanische Juwelierhaus Schiffman’s Jewelers.
Mit Christoph Wellendorff verbindet ihn eine lange und intensive Freundschaft.
Eine amerikanische Legende
hatte das alleinige Stimmrecht. Er bezog uns in die
Entscheidungsfindung mit ein. Aber letztlich war
es sein Entschluss, das Geschäft in Kalifornien zu
kaufen. Shreve & Co. war sehr weit weg von unseren
Wurzeln hier im Süden der Vereinigten Staaten. Aber
das schreckte uns nicht ab. Denn wir sahen uns in
der Lage, dieses Unternehmen wieder zu seinem alten
Glanz zu führen. Es ist eine einzigartige Marke.
Christoph Wellendorff: Lane, ein Teil deiner
Vorfahren stammt aus Deutschland. Was verbindest
du mit dem Land? Lane Schiffman: Mein
Urgroßvater Simon, der Gründer unseres Unternehmens,
war Uhrmacher. Er stammte aus Birkenfeld
und wurde in Deutschland ausgebildet. Ich habe ihn
nicht mehr kennengelernt. Aber die Kultur, die uns
mein Großvater und mein Vater vermittelt haben,
stimmt sehr gut mit den deutschen Werten wie
hohe Integrität und Präzision überein.
Du leitest das Unternehmen Schiffman’s Jewelers
zusammen mit deinen beiden Brüdern. Aber
als es 1992 um die Übernahme des legendären
Juwelierhauses Shreve & Co. in San Francisco
ging, wart ihr vermutlich noch zu jung, um mitzuentscheiden.
Ja, mein Vater war damals CEO und
Ich erinnere mich, als ich meine erste Geschäftsreise
in die USA machte, fragte ich einen
Freund, der dort in der Branche tätig ist: „Welche
Geschäfte sollte ich besuchen?“ Er sagte: „Nur
die besten drei.“ Eines davon war Shreve & Co.
in San Francisco. Die Kontaktperson war dein
Bruder Arnold und so kam ich nach Greensboro
in North Carolina und lernte auch deine Familie
kennen. Ja, vor fast 30 Jahren tauchte dieser deutsche
Junge auf und sagte: „Ich muss mit euch reden.“ Wir
fragten: „Worüber denn?“ Er sagte: „Ich habe schönen
Schmuck.“ Und zugegeben, der war wirklich außergewöhnlich.
Wir waren uns auch sofort einig: „Wir
mögen diesen Kerl.“ Besonders wegen seiner Leidenschaft
für das, was er macht. So begann eine unglaubliche
Erfolgsgeschichte. Wir haben den Verkauf des
besten deutschen Schmucks gefördert, der von Jahr zu
Jahr noch perfekter zu werden scheint. Meine Brüder
und ich hatten und haben viel Spaß mit den
Wellendorffs, weil wir uns so ähnlich sind. Und das,
obwohl wir auf zwei verschiedenen Kontinenten
geboren wurden. Aber unsere Eltern haben uns sehr
ähnliche Eigenschaften beigebracht, wir sind alle
sportlich und genießen, bei aller harten Arbeit, auch
das Leben.
Was, glaubst du, schätzen deine Kunden an
Wellendorff-Schmuck? Sie lieben die Exklusivität,
die Qualität, die Haptik. Und ich denke, das Gefühl
ist der wichtigste Part. Die Kunden spüren und
schätzen das technische Wunder der Produkte. Sie
tragen den Schmuck auch so gern, weil er zu vielen
Fotos: Schiffman’s Jewelers (3)
24 WELLENDORFF
MARKENPORTRÄT
heute die Messlatte für die besten Uhren der Welt. Ich
finde, dass Wellendorff gleich nebenan gut passt, weil
die Marke mit feinstem Goldschmuck ebenso an der
Weltspitze steht. Der Kunde, der Wellendorff liebt,
liebt auch Patek Philippe oder Rolex.
Auch im Geschäft in Palo Alto wurde ein eigener
Wellendorff-Bereich geschaffen … Palo Alto ist
für uns im Lauf der Jahre sehr wichtig geworden. Das
Silicon Valley ist direkt vor der Hintertür, diese Leute
schätzen die Qualität und Schönheit von Wellendorff.
Das Traditionsgeschäft
Shreve & Co. in San Francisco
wurde von den Schiffmans
1992 übernommen.
Anlässen passt. Er ist sehr sinnlich. Ich finde, dass es
der bedeutendste Schmuck ist, den wir in unserem
Unternehmen verkaufen.
Vielen Dank, das ist ein großes Kompliment, das
wir zu schätzen wissen. Ich sehe das auch bei meiner
Frau. Ich schenke ihr seit über 35 Jahren zu verschiedenen
Anlässen Schmuck, drei oder vier Stücke
im Jahr. In den letzten zehn Jahren sehe ich sie aber
fast nur noch mit Schmuck von Wellendorff. Und
sie sagt: „Die Schmuckstücke bleiben für alle Zeiten
in meinem Schmuckkästchen.“
Das kommt vom angesehensten Juwelier in ganz
Nordamerika. Ich glaube, ich muss deiner Frau
Becky zu ihrem guten Geschmack gratulieren.
Ich gebe das gern an sie weiter. Wenn sie mit
Wellendorff einen so guten Geschmack beweist,
darf auch ich ein bisschen stolz sein, weil ich ihr den
Schmuck geschenkt habe. Wenn sie ihn liebt, macht
mich das glücklich. Alles, was ich sehen möchte, ist
ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
Nochmals zurück zu Shreve & Co. in San Francisco.
Wie groß ist dieses wunderschöne Geschäft
in der Innenstadt von San Francisco? Der Laden,
den wir 2015 komplett umgebaut haben, ist 1.400
Quadratmeter groß, die sich auf zwei Stockwerke
verteilen. Es ist schon ein ziemlich großes Geschäft.
Eure Familie hat dort für Patek Philippe, Rolex
und Wellendorff jeweils eine besondere Lounge
geschaffen. Warum das? Rolex ist unser umsatzstärkster
Anbieter, die Präzision und Produktqualität der
Uhren ist außergewöhnlich. Und Patek Philippe setzt
Als ich dir unsere neueste Erfindung präsentierte,
das Federnde Gold, hast du sofort gesagt, dass es
das perfekte Geburtstagsgeschenk für deine Frau
ist. Ich liebe es, dass das Armband keinen Verschluss
hat. Eigentlich trägt meine Frau nicht oft Armbänder,
weil sie diese als sperrig empfindet. Aber das Armband
aus Federndem Gold kann sie einfach um ihr Handgelenk
wickeln, es schmiegt sich an und ist unglaublich
weich. Es gibt nichts Vergleichbares. Das Federnde
Gold ist eine geniale Erfindung und ich denke, es
wird weltweit ein enormer Erfolg.
Zum Abschluss die Frage: Würdest du dir wünschen,
dass deine Kinder in die Firma einsteigen?
Wir verlangen das nicht von ihnen. Wir möchten,
dass sie eine gute Ausbildung erhalten und für andere
arbeiten. Wenn sie dann Leidenschaft und Interesse
an unserem Unternehmen haben, freut es uns natürlich,
wenn sie mit frischen Ideen zu uns kommen.
Jede Generation muss Dinge anders machen, um
dem Markt gerecht zu werden. Meine Tochter Emily
arbeitet bereits als Marketingleiterin bei Schiffman’s
und macht einen fantastischen Job, während sie mit
unserer sechsten Generation schwanger ist. Ich kann
es kaum erwarten, Großvater zu werden.
Das freut mich sehr. Die Zukunft des Familienunternehmens
scheint also gesichert zu sein.
Vielen Dank, Lane, für das Gespräch.
Lane Schiffman
leitet mit seinen Brüdern
Vance und Arnold III
in vierter Generation
Schiffman’s Jewelers,
das seinen Stammsitz in
Greensboro (US-Bundesstaat
North Carolina)
hat. Lane Schiffman
kümmert sich um das
Marketing, das Uhrengeschäft
und den Verkauf.
WELLENDORFF 25
IM GESPRÄCH
Was Dagmar Wöhrl anpackt, wird zum Erfolg. So machte sie nicht nur eine, sondern fünf
Karrieren: als Schönheitskönigin, Juristin, Politikerin, Unternehmerin und TV-Star.
Mit dem Ergebnis, dass sie in Deutschland heute fast jeder kennt. Wie die Nürnbergerin
sich selbst sieht und was ihr wichtig ist, verrät sie im Interview.
Goldenes Händchen
Fotos: Elias Hassos, TVNOW/Bernd-Michael Maurer
Ihr Leben verlief sehr abwechslungsreich.
Von der
Anwältin und Unternehmerin
über Miss Germany
und Politikerin bis hin zur
Investorin bei „Die Höhle
der Löwen“. Wie kam es zu
dieser Vielfalt? Bis auf mein
Jurastudium hatte ich nichts davon geplant. Zur
Miss Germany bin ich gekommen, da es ein Auto zu
gewinnen gab und ich dringend eines brauchte. Danach
hat das Modeln mein Studium finanziert. Während
des Studiums gründete ich meine erste eigene
Firma. Dass ich nach meinem zweiten Staatsexamen
eine eigene Kanzlei eröffnete, war mein Traum. Dass
dann auch noch die Rechtsabteilung von Wöhrl
dazukam, war eher ungeplant. Mein Mann, Hans
Rudolf Wöhrl, war es dann, der mich ermutigte,
für den Nürnberger Stadtrat zu kandidieren. Wir
ahnten nicht, dass dem 23 Jahre Bundestag folgen
würden. Die Anfrage von VOX, ob ich als Investorin
bei „Die Höhle der Löwen“ einsteigen würde, kam
überraschend und bedeutete für mich, ein strenges
Zeitmanagement einzugehen, um alles unter einen
Hut zu bringen.
Gab es eine Rolle, die in der Rückschau eine
herausragende Bedeutung hat und die Ihnen
besonders wichtig war? Jeder einzelnen habe ich
mich mit Leidenschaft gewidmet und tue es noch
immer. Am herausforderndsten war vielleicht die Zeit
als Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministers
für Wirtschaft und Technologie. In der Zeit
von 2005 bis 2009 erfolgten viele Umbrüche, die
Einem großen Publikum bekannt ist Dagmar
Wöhrl auch als Investorin der beliebten VOX-Sendung
„Die Höhle der Löwen“.
Digitalisierung hielt ihren
Einzug, künstliche Intelligenz
nahm an Bedeutung zu und
viele Krisen erschütterten
nicht nur Deutschland. Die
weltweite Finanzkrise 2008
bescherte gerade unserem Bereich
eine Flut von Herausforderungen. Als Maritime
Koordinatorin der Bundesregierung war es meine
Aufgabe, die deutschen Werften geschickt durch diese
Krise zu manövrieren und ihr Überleben zu sichern.
In dieser Phase hatte ich wenig Schlaf, unendlich
viele Gespräche mit betroffenen Unternehmen und
zähe Verhandlungen mit Banken. Rückblickend war
das eine wahnsinnig spannende Zeit.
„Die Höhle der Löwen“ ist ein sehr populäres
Format. Was macht die Faszination dieser
Sendung aus? Auch wenn sie oft für eine Unterhaltungsshow
gehalten wird, erleben die Zuschauer
hautnah mit, wie Start-ups um Investoren kämpfen.
Sie sehen, worauf es beim Start ins Unternehmertum
ankommt. Und sie erleben auch, wie Start-ups
scheitern. All das ist nicht nach einem Storyboard
produziert, sondern passiert unter realen Geschäftsbedingungen.
Viele junge Zuschauer träumen
davon, mit ihrer Idee einmal vor uns zu pitchen.
Das alles trägt zur Popularität dieser Sendung bei
und sorgt für das große Interesse.
Kommentiert Ihre Familie die Sendungen und
Ihre Investitionsentscheidungen? Meistens sitzen
mein Sohn oder mein Mann in der Garderobe und
WELLENDORFF 27
IM GESPRÄCH
verfolgen die Aufzeichnungen dort live. Wenn ich
einen Deal gewonnen habe, erfahre ich in der Pause
direkt, wie meine Familie dazu steht. Bisher waren
aber beide mit meinen Entscheidungen zufrieden.
Sie engagieren sich auch in mehreren karitativen
Organisationen, zum Beispiel bei UNICEF,
im Tierschutzverein und bei „Aktion Deutschland
Hilft“. Wie viel Zeit investieren Sie in diese
Tätigkeiten? Das sind schon täglich ein, zwei
Stunden. Auch an den Wochenenden. Aber ich
nehme mir gerne die Zeit. Denn was ich in diesem
Bereich zurückbekomme, wenn ich zum Beispiel
einem Kind eine Ausbildung ermöglichen kann,
ist jede Minute wert, die ich investiere. Auch in
Deutschland stehen einige Themen im Fokus. Um
nur eines zu nennen: die Digitalisierung, besonders
im schulischen und behördlichen Bereich. Wenn
ich mir Schulbücher anschaue, frage ich mich,
wie wir mit solchen antiquierten Ansichten beim
Fortschritt mithalten wollen. In vielen Bereichen
gehen unsere Bildungsansichten an der Realität
vorbei. Hier sehe ich enormen Nachholbedarf, um
in Zukunft vor allem technisches Know-how nicht
aus dem Ausland teuer einkaufen zu müssen. Und
jeder von uns kann ein Lied davon singen, wie
umständlich es ist, einen neuen Pass zu beantragen
oder sich umzumelden.
Diese Ausgabe des Familien-Magazins steht
unter dem Motto „Aus Liebe. Das Beste.“
Was verbinden Sie damit? Aus Liebe sind meine
beiden Söhne entstanden. Das war das Beste, was
ich im Leben erschaffen habe. Das wird für immer
mein größter Erfolg sein.
Wie ist Ihre Verbindung zur Familie Wellendorff
und zur Marke Wellendorff? Wir sind einander
freundschaftlich verbunden. Als Familienunternehmer
hat man einen besonderen Draht zueinander,
weil wir die gleichen Werte vertreten. Ich freue mich
immer, wenn sich unsere Wege kreuzen und wir uns
austauschen können. In besonderer Erinnerung ist
mir mein Besuch in Pforzheim geblieben. Damals
haben sich Claudia und Georg Wellendorff die
Zeit genommen und mich durch ihre Manufaktur
geführt. Ich war beeindruckt, wie viel Liebe und
Leidenschaft in dem Unternehmen stecken.
Dagmar Wöhrl ist eine
erfolgreiche Selfmade-Frau.
Trotzdem liebt sie es, Schmuck
geschenkt zu bekommen.
28 WELLENDORFF
Fotos: Elias Hassos
"
Veränderung
und Weiterentwicklung
sind der
Garant für
Fortschritt.
"
Wellendorff ist ein Familienunternehmen. Sie
selbst sind ebenfalls Familienunternehmerin.
Welche Werte und Bedeutung hat Familie für Sie?
Wenn man ein Familienunternehmen führt, dann ist
dies Teil des Lebens. Es gibt im Prinzip keine Ferien,
keinen Urlaub, keinen Feiertag, an dem das Thema
Arbeit tabu ist. Für uns war es stets wichtig, unseren
Kindern dies nicht als Last darzustellen, sondern eher
als Privileg. Am Esstisch haben wir immer gesagt, dass
sie, wenn sie groß sind, mit ins Geschäft dürfen, nicht
müssen. Das hat das Interesse geweckt. Bei unserem
Erstgeborenen hat das zumindest nicht abschreckend
gewirkt, denn er leitet erfolgreich sein eigenes Hotelunternehmen,
mit mittlerweile 45 Häusern.
Gibt es Schmuckstücke, die Sie mit besonderen
Emotionen verbinden? Da fallen mir spontan
zwei ein. Zum einen kennen mich viele mit einem
Diamant-Kreuz an einer fast unsichtbaren Halskette.
Wenn ich es trage, fühle ich mich beschützt, denn
ich habe es von Papst Benedikt segnen lassen. Zum
anderen ein Medaillon, welches ich selten trage.
Darin befinden sich die Bilder meiner Söhne, daher
hat es einen besonderen Stellenwert in meinem
Leben.
Sehen Sie Schmuck auch als eine Investition und
Geldanlage? Nein. Schmuck hat bei mir eher einen
emotionalen Wert und er muss mir gefallen. Da ich
ihn auch oft trage, gehört er schon fast zum Alltag.
IM GESPRÄCH
Haben Sie sich mit Schmuck schon einmal für
einen beruflichen oder privaten Erfolg selbst belohnt?
Es gibt einigen Schmuck, den ich mir selbst
gekauft habe. Ich brauche dann aber manchmal
ein, zwei Tage, um mir sicher zu sein, ob er mich
nachhaltig begeistert, und gehe daher mehrmals
beim Juwelier vorbei.
Ist es Ihnen grundsätzlich lieber, mit Schmuck
beschenkt zu werden oder sich selbst zu beschenken?
Auch wenn ich mein eigenes Geld
verdiene und unabhängig bin, bin ich eine Frau.
Schmuck ist immer ein schönes Geschenk. Und
ich freue mich, wenn ich mit einem Ring oder
einer Kette überrascht werde.
Sie haben sich immer wieder weiterentwickelt
und auch im Stil neu erfunden. Ist das eines
Ihrer Erfolgsgeheimnisse? Schon Charles Darwin
sagte: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt,
auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die
sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.“ Veränderung
und Weiterentwicklung sind der Garant
für Fortschritt und ich fühle mich noch jung genug,
um da mitzuhalten. Als Politikerin brauchte ich vor
allem eine praktische Frisur. Da hatte ich morgens
um 6 Uhr keine Zeit, mir noch die Haare aufwendig
zu föhnen. Zu Hause laufe ich gern mit locker
hochgebundenen Haaren herum und brauche kein
Make-up. Für meine Auftritte im Fernsehen bediene
ich mich natürlich der Künste eines Stylisten.
Wenn Sie selbst ein Wellendorff-Schmuckstück
designen sollten, wie würde es aussehen?
Wellendorff hat bereits viele wunderbare und edle
Schmuckstücke kreiert. Mein Lieblingsring ist der
Venusring, den ich immer mit großer Freude trage.
Ansonsten liebe ich schwarze Diamanten, von daher
wäre es wohl etwas aus Weißgold mit schwarzen
Diamanten. Als Kette fließend, als Ring stark und
dennoch feminin.
Dagmar Wöhrl
ist Rechtsanwältin,
Unternehmerin und war
23 Jahre lang für die
CSU Mitglied des Deutschen
Bundestags. Seit
1984 ist sie mit Hans
Rudolf Wöhrl verheiratet.
2017 startete sie eine
erfolgreiche TV-Karriere.
WELLENDORFF 29
MARKENPORTRÄT
Sascha Moeri, CEO von Carl F. Bucherer und Direktor von Bucherer Fine Jewellery,
gilt in der Branche als erfahrener und hochkreativer Macher. Unter seiner Ägide
gewann die Marke weiter an Strahlkraft. Wir sprachen mit ihm über sein Erfolgsrezept.
Tatkräftiger Visionär
Carl F. Bucherer ist für herausragende Uhrmacherkunst
berühmt. Welche Gemeinsamkeit
sehen Sie zwischen einer Uhren- und einer
Schmuckmanufaktur? Es gibt so viele Parallelen.
Schließlich werden Uhren auch als Schmuckstücke
getragen. Die Zeit des Art déco, in der Damenuhren
häufig in kunstvolle Ringe oder Ketten integriert
wurden, zeigt besonders deutlich, wie fließend die
Grenzen zwischen beiden Künsten teils sind. Haute
Horlogerie und Haute Joaillerie arbeiten gleichermaßen
mit kostbaren Materialien wie Diamanten und
Edelmetallen oder nutzen aufwendige Techniken
wie Handgravuren oder Oberflächenveredelungen
für die Fertigung ihrer Meisterwerke. Und natürlich
erfordert eine edle Uhr genau wie ein einzigartiges
Schmuckstück Kreativität, ein hohes Maß an technischer
Präzision, sehr viel Fingerspitzengefühl und
einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik.
Wie Wellendorff ist auch Carl F. Bucherer über
mehr als 130 Jahre hinweg ein Familienunternehmen
geblieben. Birgt die Struktur eines
Familienunternehmens generell Vorteile? Als
gänzlich in Familienbesitz stehende Schweizer
Uhrenmanufaktur, die bis heute von der Gründerfamilie
geführt wird, stehen wir auf einem besonders
festen Fundament! Unsere Unternehmensstrategie
ist auf nachhaltige mittel- bis langfristige Ziele ausgerichtet.
Das ist besonders in Krisenzeiten, wie wir
sie gerade erlebt haben, von enormer Bedeutung.
Familienunternehmen wie CFB und Wellendorff
haben eine andere Dynamik als große Konzerne.
Wir können neue Konzepte und Ideen auf kurzen
Entscheidungswegen agil, flexibel und effizient
umsetzen. Neben diesen Strukturen sind es aber vor
allem die Unternehmenskultur und ein Gefühl von
Zusammengehörigkeit, die Familienunternehmen
meiner Meinung nach auszeichnen. Mitarbeiter sind
nicht nur Angestellte, sondern Teil der Familie.
Erleben wir Ihrer Beobachtung nach aktuell
eine Rückbesinnung auf Werte wie Qualität,
Handwerkskunst und Nachhaltigkeit – auch
im Sinne von Langlebigkeit und Beständigkeit?
Dieser Trend zeichnet sich schon seit einigen Jahren
ab. Es ist ein Gegenentwurf zu einer komplett
digitalen Welt mit schnelllebigen Trends und
Produkten mit kurzer Lebensdauer. Dabei geht es
vor allem um Wertbeständigkeit. Wir erleben
oft, dass gerade die Millen nials und die Generation
X, ergänzend zu modernen Technologien, ganz
bewusst analoge und somit emotionale Produkte
suchen und die damit verbundenen Werte schätzen.
Und Manufakturuhren mit mechanischem
Werk oder handgefertigter Schmuck bieten genau
das: spürbare Qualität, authentische Handwerkskunst
und damit Emotionen, die Produkte mit
Screen und Batterie nicht vermitteln können. Es ist
eine Haltungssache, in nachhaltigen Zeiten einen
mechanischen Zeitmesser zu besitzen.
Bucherer führt Wellendorff-Schmuck in
fünf Filialen in Deutschland. Welche Bedeutung
hat Wellendorff für Bucherer in diesen
Geschäften? Wellendorff ist ein essenzieller Pfeiler
unserer Partnerbrands und ergänzt unser Sortiment
perfekt, wobei die technische Raffinesse und die
Schaffung von Schmuckkreationen für die Ewigkeit
von unseren Kunden besonders geschätzt werden.
Wirkt es auch verbindend, dass sowohl Carl
F. Bucherer als auch Wellendorff Familienunternehmen
sind? Davon bin ich überzeugt.
Schließlich schauen beide Unternehmen gleichermaßen
auf eine lange und besondere Geschichte
zurück, die auf verbindenden Werten aufbaut: Das
Streben nach Perfektion, Innovationskraft, die die
Liebe zur Tradition stets einschließt, und sehr viel
Leidenschaft für das jeweilige Handwerk wurden
30 WELLENDORFF
stringente Ansprache von Wellendorff sehr geschätzt.
Außerdem die Handwerkskunst, die Familientradition,
die klaren Botschaften, die Kompromisslosigkeit!
Am meisten aber die Menschen. Ich empfinde es als
ein Privileg, mit der Familie Wellendorff persönlich
bekannt und verbunden zu sein.
Wie haben Sie die Wellendorff-Innovation
Federndes Gold, die Basis für das Armband
UMARME MICH, erlebt? Es ist überraschend
stabil und dennoch leicht in der Handhabung –
eine wahre Innovation und eine perfekte Ergänzung
im Wellendorff-Sortiment! Neben dem
ikonischen Design und der Flexibilität schätzen
Kunden besonders die Möglichkeit, das Armband
selbst anlegen zu können.
Die beiden Wellendorff-Brüder Georg und
Christoph berichteten von einem besonderen
Abendessen mit Ihnen, nachdem Sie einen
Tag in der Wellendorff-Manufaktur verbracht
hatten. Welche Erinnerungen haben Sie an
diesen „Kennenlerntag“? Es war ein besonderes
Erlebnis, die Familie hinter der Marke privat
kennenzulernen. Der ganze Tag, aber vor allem
der Abend war magisch. Wir teilen nicht nur dieselben
Werte, sondern auch die Liebe zur Musik
– klassisch sowie rockig – und zur Kulinarik. Die
wunderbaren Kinder von Christoph haben mit
Begeisterung und Passion für uns gekocht und das
werde ich nie vergessen.
Wie würden Sie Ihrer Frau Wellendorff-
Schmuck in einem Satz beschreiben? Wellendorff-
Schmuck verkörpert für mich wahre Werte auf eine
sehr emotionale Art und Weise. Das ist Schmuck,
der sicher mehrere Generationen überdauern wird.
Absolute Kundennähe steht im
Mittelpunkt von Sascha Moeris
Tätigkeit als Spitzenmanager bei
Carl F. Bucherer.
sowohl bei CFB als auch bei Wellendorff über Generationen
hinweg weitergegeben und sind fester
Bestandteil der DNA beider Marken.
Wird das Bedürfnis, Schmuck zu tragen, auch in
Zukunft unverändert bestehen bleiben? Schmuck
gibt es bereits seit Menschengedenken. Die Formen
und Ausdrucksweisen werden sich womöglich über
die Zeit etwas ändern. Jedoch wird der Bedarf, sich
zu schmücken und damit die eigene Individualität
zu betonen, immer bestehen bleiben.
Foto: Johann Sauty
Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit
Schmuck von Wellendorff? Vor vielen Jahren auf
meinen Reisen in Asien ist mir Wellendorff bewusst
aufgefallen. Von Beginn an habe ich die konsistente,
Sascha Moeri
Seit 2010 ist Sascha Moeri Chief Executive Officer
bei Carl F. Bucherer und positionierte die Schweizer
Uhrenmanufaktur erfolgreich als Premiummarke.
2020 übernahm er auch den Bereich Fine Jewellery.
WELLENDORFF 31
WELLENDORFF
MO
MEN
TE
Schmuck erzählt auch Geschichten.
Von ganz besonderen Momenten,
von intensiven Gefühlen.
In ihm spiegeln sich persönliche
Erinnerungen. Und gerade
das macht jedes Schmuckstück so
einzigartig und wertvoll.
Wie auch diese drei Geschichten
zeigen, an denen wir Sie
gerne teilhaben lassen möchten.
Illustration: Julian Rentzsch, Istock
32 WELLENDORFF
Tiefgründige
Liebesbotschaft
Die 1980er Jahre waren ein Jahrzehnt der
Lebensfreude und des Glamours. Alles durfte ein
bisschen schriller, bunter und lauter sein. Und
auch der Ring, den das Ehepaar Strauß beim
Schaufensterbummel in Frankfurt entdeckte, war
alles andere als gewöhnlich.
„Er hatte einen knallgelben Rhombus mit
weißen Sternen darauf“, erzählt Sabine Strauß. Sie
ist eine weit gereiste, weltoffene und humorvolle
Frau, deren Erzählungen man gerne lauscht. Der
Ring im Schaufenster war ihre erste bewusste Begegnung
mit einem Schmuckstück von Wellendorff.
Eine folgenreiche, denn ihr Mann schenkte ihr das
Schmuckstück zu Weihnachten. Und legte damit –
im wahrsten Sinne des Wortes – den Grundstein zu
einer Leidenschaft, die bis heute anhält.
Aus dem einen Ring sind mittlerweile 54 geworden,
dazu kamen weitere Schmuckstücke von
Wellendorff wie Armbänder und Colliers. Das
Ehepaar gehört damit über Jahrzehnte hinweg zu
den besonders treuen Sammlern von Wellendorff-
Schmuck. „Manche Leute sammeln Kunst, wir dagegen
sammeln Schmuck“, sagt Burkhardt Strauß.
„Wobei Wellendorff-Schmuckstücke für uns auch
Kunst sind. Sogar mehr als das, denn der künstlerische
Aspekt ist stets kombiniert mit technischen
Meisterleistungen. Mich fasziniert, dass dieses
Unternehmen mit immer neuen Ideen vorangeht.
Wie nun auch dem Federnden Gold.“
Burkhardt Strauß sieht die Schmucksammlung,
die auch viele Unikate umfasst, als wertbeständiges
Investment. „Aber darüber hinaus hat jedes
Schmuckstück einen persönlichen Erinnerungswert.
Der ist mit dem verbunden, was mir und
meiner Frau zum Zeitpunkt des Kaufes wichtig im
Leben war, was wir gemeinsam erlebt haben.“
So besitzen die beiden auch den „Wellendorff
San Francisco Ring“, der 2011 aufgelegt wurde. „Er
ist eine Erinnerung an die wunderbare Zeit, die
wir beruflich und privat in dieser schönen Stadt
verbracht haben“, sagt Sabine Strauß. Der Hintergrund
ist, dass ihr Ehemann und sie ein erfolgreiches
Technologie-Beratungsunternehmen mit 100
Mitarbeitern aufgebaut haben, das Großprojekte
für deutsche Kunden realisierte. Um komplexe Simulationen
durchzuführen, arbeiteten sie öfter in
den großen Labors im Silicon Valley, wo sie auch
Sabine und Burkhardt
Strauß sammeln auch die
limitierten Jahresringe von
Wellendorff. Wie den Jahresring
2021 LEBEN IST, der auf
221 Exemplare limitiert war.
eine Tochterfirma hatten. Anfang der 80er Jahre
lebten sie sogar zwei Jahre dort.
Es macht Spaß, sich mit Sabine und Burkhardt
Strauß zu unterhalten, sie scheinen die kalifornische
Lässigkeit, gepaart mit dem Alles-ist-möglich-Optimismus,
verinnerlicht zu haben. Was Burkhardt
Strauß auch mit einer brillanten Liebeserklärung
bewies. Der IT-Spezialist entwickelte zusammen mit
Wellendorff ein Collier, das in Form von verschieden
geschliffenen Diamanten einen binären Code
enthält. „Ich habe das Schmuckstück SPECIAL
DATE DUALIS genannt“, erklärt Burkhardt Strauß,
„denn der binäre Code übermittelt das Geburtsdatum
meiner Frau.“
Man muss wissen, dass Burkhardt Strauß, der
heute mit seiner Frau im Taunus bei Frankfurt lebt
und sich inzwischen aus dem IT-Business zurückgezogen
hat, studierter und leidenschaftlicher
Mathematiker ist. Mathematik ist für ihn eine
Kunst und hat beispielsweise einen intensiven Bezug
zur Musik. Was nicht nur in der Zwölftontechnik
deutlich zu hören ist. „Auch der Jazzmusiker
Dave Brubeck nutzte numerische Strukturen für
gewisse Abfolgen in seinen Kompositionen.“
Verkauft haben Sabine und Burkhardt Strauß
übrigens noch kein einziges Stück ihrer Sammlung.
„Da die weiblichen Nachkommen bereits
großes Interesse an diesem Schmuck bekundet
haben“, sagt Sabine Strauß, „scheint der Verbleib
in der Familie gesichert.“
WELLENDORFF 33
WELLENDORFF
Liebe auf den
ersten Blick
Er ist ein Mann, der analytisch und strategisch
denkt. Das verlangt sein Job. Innerhalb eines
Jahrzehnts hat er eine erfolgreiche Firma mit 80
Mitarbeitern aufgebaut, die Telekommunikationsunternehmen
berät und ihnen dabei hilft, extrem
komplexe Prozesse zu steuern. Spontanen Impulsen
zu folgen, Bauchentscheidungen zu treffen, das gehört
nicht zu den vordergründigen Charaktereigenschaften
von Hans-Peter H. – und doch gab es im
Mai 2021 diesen Moment, in dem er alle überraschte.
Ein bisschen auch sich selbst. Denn er traf, allein
von Emotionen geleitet, eine Entscheidung. Eine
sehr mutige. Ja, er erlebte das Abenteuer der Liebe
auf den ersten Blick. Und gab ihr eine Chance.
Alles begann damit, dass er in der „Frankfurter
Allgemeinen Zeitung“ die Abbildung eines
Wellendorff-Armbands der Serie UMARME MICH
entdeckte. Ein Unikat mit einem lupenreinen
8-ct.-Diamanten. „Es war nur ein Foto, aber trotzdem
faszinierte mich dieses Schmuckstück, das ich
mehr als ein Kunstwerk sah, sofort“, erzählt der
Unternehmer. Und lächelt. Was er oft tut und was
ihn noch jugendlicher erscheinen lässt. Mit seinem
schulterlangen Haar und dem 5-Tage-Bart wirkt er,
mit einem Wort gesagt, lässig. Dass er die 50-Jahre-
Schwelle schon seit einer Weile passiert hat, mag
man nicht glauben.
Hoffnung, das einzigartige Schmuckstück wirklich
kaufen zu können, machte sich Hans-Peter H.
nicht. „Ich bin davon ausgegangen, dass es bereits
vorverkauft ist“, sagt er, „wie das zum Beispiel bei
limitierten Ferraris der Fall ist.“ Umso überraschter
war er, als er nach seiner Anfrage bei einer Händlerin
in die Wellendorff-Manufaktur in Pforzheim
eingeladen wurde. „Das Gespräch dort mit Christoph
Wellendorff hatte den Charakter eines Bewerbungsgesprächs“,
berichtet er weiter. „Was ich verstehen
konnte. Denn ein Meisterwerk, in dem das ganze
Know-how eines Unternehmens steckt, gibt man
nicht so einfach aus der Hand.“ Noch dazu handelte
es sich um ein sehr wertvolles Schmuckstück.
Dass Hans-Peter H. letztlich den Zuschlag bekam,
lag auch daran, dass er Christoph Wellendorff überraschte.
Mit einer außergewöhnlichen Idee. Denn
der neue Besitzer kaufte das Armband nicht etwa
für eine Frau, sondern für sich selbst. Und das sogar
nur indirekt, denn das Schmuckstück soll künftig
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein
Mäzenatentum, das bisher im Bereich von modernem
Schmuck eher unüblich war. Aber auch ein zukunftsorientierter
Ansatz, der gut zur „Share“-Philosophie
passt. „Mein Wunsch ist, dass jeder, der es möchte,
die Schönheit dieses einzigartigen Schmuckstücks erleben
kann.“ Geplant ist, das Armband wechselweise
im Schmuckmuseum Pforzheim und im Ausstellungsraum
von Wellendorff zu zeigen, darüber hinaus bei
Wellendorff-Events.
So wird der Geschäftsmann, der kein Geheimnis
daraus macht, dass er sich in T-Shirt, Jeans und Sneakers
am wohlsten fühlt, in Zukunft wohl gelegentlich
doch in einen Anzug schlüpfen, um bei festlichen
Anlässen seinem Schmuckstück nahe zu sein. Und
er wird sich dabei im Hintergrund halten. Denn
Glamour und das Blitzlicht der Fotografen sind nicht
seine Welt. Luxus bedeutet für ihn, Zeit zu haben.
Zum Beispiel, um Sport zu treiben und mit seiner
Partnerin auf Reisen zu gehen.
Obwohl, eine Extravaganz will er sich doch
leisten. Er wird sich, so verrät er, ein zweites
UMARME MICH Armband kaufen, das er dann
auch wirklich trägt. „Es soll mich immer daran
erinnern“, so der Schmuckliebhaber, „dass ich ein
noch etwas luxuriöseres besitze.“
Illustrationen: Julian Rentzsch (2), Istock
34 WELLENDORFF
KUNDENPORTRÄTS
Ein Engel im
Skianzug
Hätte ein Drehbuchautor diese Geschichte
verfasst, würde man sagen: „Sehr packend und bewegend.
Aber fast ein bisschen übertrieben.“ Die Story
jedoch hat das Leben geschrieben. Und das schreibt
mitunter unglaubliche Geschichten.
Walter Zehetners Lebensgeschichte ist eine
davon. Und wenn der 72-Jährige auf der Bank vor
seinem Haus im österreichischen Lammertal sitzt
und auf das nahe Tennengebirge blickt, dann kann
er manchmal selbst nicht glauben, was er erlebt
hat. Einer seiner wenigen Nachbarn dort ist die
Skiläufer-Legende Marcel Hirscher. Und damit
sind wir mitten im Thema. Denn auch Walter
Zehetner, der sehr sportlich ist und heute noch
regelmäßig mit dem Gleitschirm fliegt, war ein
leidenschaftlicher Skifahrer.
Beruflich aber widmete er sich dem Kochen.
Im Hotel „Goldener Hirsch“ in Salzburg machte er
eine Ausbildung zum Koch und gründete dann ein
Catering-Unternehmen. Er führte ein glückliches
Leben. Bis er kurz nach seinem 40. Geburtstag Probleme
mit der Lunge bekam. „Da bin ich zu einem
Lungenarzt gegangen“, erzählt Walter Zehetner,
„und er hat mir gesagt, dass ich höchstens noch
fünf Jahre leben würde.“
Was macht man, wenn die Lebenszeit plötzlich
eine genau definierte Endlichkeit hat? Walter
Zehetner beschloss, sich einen Traum zu erfüllen. „Ich
wollte schon immer mal Heliskiing machen“, erinnert
er sich. So buchte er eine Reise in den Kaukasus.
Bei der Anfahrt von Tiflis ins Skigebiet war seine
Nachbarin im Bus eine attraktive Frau, mit der er
sich gut unterhielt. Und nun kommt der Genuss ins
Spiel. Denn als Kulinarik-Profi saß er am nächsten
Morgen frustriert vor seinem Kaffee. Er hatte nicht
erwartet, hier im Kaukasus einen „Großen Braunen“
wie im „Café Bazar“ in Salzburg zu bekommen.
„Aber der Kaffee war völlig ungenießbar“, sagt
Walter Zehetner.
Doch plötzlich sah er einen Engel in Skianzug
und Moonboots auf sich zuschweben. Es war seine
Sitznachbarin vom Vorabend. Und sie trug – unglaublich
– ein Glas mit Nescafé in der Hand. Seine
Rettung, denn natürlich gab ihm Elisabeth, wie der
Engel hieß, eine Tasse ab. Der Beginn einer Freundschaft.
„Irgendwann erzählte ich ihr auch, dass mir
ein Lungenfacharzt gesagt hat, dass ich nur noch fünf
Jahre zu leben hätte“, berichtet Walter Zehetner. „Das
glaube ich nicht“, sagte Elisabeth entschlossen. Um
es milde zu formulieren, wunderte er sich über dieses
Urteil. Aber es stellte sich heraus, dass die Frau nicht
nur begleitende Notärztin der Heliskiing-Tour war,
sondern auch eine renommierte Lungenfachärztin.
„Da habe ich mir gedacht: Dich schickt doch der
liebe Gott“, erzählt Walter Zehetner weiter. „Elisabeth
hat sofort nach der Reise einige Untersuchungen gemacht,
seitdem muss ich verschiedene Medikamente
nehmen. Aber ich habe bis heute überlebt.“ Bald
darauf heiratete er seinen rettenden Engel und die beiden
leben seither fast schon märchenhaft harmonisch
zusammen. Filmende. Happy End!
Nicht ganz. Denn vor nicht allzu langer Zeit hatte
Walter Zehetner Herzprobleme. Wie Männer so sind,
schob er den Arztbesuch vor sich her, doch Elisabeth
machte Druck. Nur deshalb ging er zum Internisten.
Keinen Tag zu früh, denn er brauchte einen Herzschrittmacher.
„Meine Frau hat mir also zum zweiten
Mal das Leben gerettet“, sagt Walter Zehetner.
Nicht nur aus Dankbarkeit dafür, sondern
als Zeichen einer einzigartigen Liebe
schenkte er seiner Frau zum 30.
Hochzeitstag das Wellendorff-
Armband UMARME
MICH. Jetzt. Auch als
Symbol, dass manchmal
das Schicksal
einen ganz eigenen
Plan für uns Menschen
hat.
WELLENDORFF 35
Z
S
U
P
S
I
A
E
M
L
M
E
N
Creolen SONNENGLANZ
und Collier
PURE LEBENSFREUDE
Die angenehm leichten Creolen aus
18 kt. Gold harmonieren perfekt mit
dem Collier PURE LEBENSFREUDE. Die
vier drehbaren Ronden aus farbiger Kaltemaille
und Brillanten zieren das mit feinen
Glanzpunkten versehene Sonnenglanzcollier.
In der Pavé-Ronde verbirgt sich eine
raffinierte Schmuckschließe. Das Collier kann
sowohl lang als auch kurz, doppelt um den
Hals, getragen werden und sorgt mit seiner
lebendigen Verspieltheit für pure Lebensfreude.
36 WELLENDORFF
WELLENDORFF
Highlight aus drei Ringen
Nicht nur solo sind die
drei Ringe ein eleganter Begleiter, zusammen
getragen, setzen sie ein wahres Statement.
Ringe UNSER GLÜCK. Rosenrot
Er ist der feinste Ring unter den drehbaren
Wellendorff-Ringen. Die markanten Mosaikgravuren
schimmern unter der roten Kaltemaille
hervor und umrahmen die Brillanten. Ein
kleines rotes Herz macht den Unterschied und
erinnert mit jedem Dreh an die Bedeutung von
UNSER GLÜCK.
Ring DANKE FÜR.
Brillant
Der erste drehbare Solitärring
von Wellendorff:
Solitär und Mantelring
sind möglichst nah
beieinander positioniert
und lassen sich dennoch
sanft und reibungslos
drehen. Eine handwerkliche
Meisterleistung, die
patentiert wurde.
BOUTIQUEN
BOU
TIQ
UEN
Stuttgart
In der Wellendorff-Manufaktur
in Pforzheim werden mit
Perfektion und Liebe zum Detail
alle Schmuckstücke einzeln
angefertigt. Jede Kreation geht durch die
Hände erfahrener Goldschmiede, bevor sie
den Weg zu neuen Trägern findet. Erleben
können Sie die kostbaren Ringe, Colliers
und Armbänder weltweit – unter anderem
Wellendorff-Haus
Kirchstraße 6a
70173 Stuttgart
Tel. 07 11 860 28 82
Stuttgart@wellendorff.com
in Tokio und Wien.
Und bald auch hier:
Ab Herbst 2021 entsteht im
Herzen von Stuttgart das weltweit
erste Wellendorff-Haus auf mehreren
Etagen. Reservieren Sie schon jetzt
einen Termin, um einen neuen Blick auf
Wellendorff und seine innovative Handwerkskunst
zu bekommen.
38 WELLENDORFF
WELLENDORFF 39
Angesagt: die Ringe
LIEBESERKLÄRUNG,
ZWEI HERZEN. EINE
LIEBE. sowie DREI
HERZEN. EINE LIEBE.
Tokio
Hellgraue Art-déco-Fassade, rote Markisen,
prächtige Skulpturen: Das Edelkaufhaus
Mitsukoshi Nihonbashi im Tokioter
Geschäftsviertel Chuo beeindruckt.
Wer durch den Haupteingang mit zwei
Löwen aus Bronze schreitet, gelangt in die
imposante Haupthalle. Neun Stockwerke
mit Böden aus Marmor umrahmen eine
majestätische Statue von Magokoro Tennyo, der Göttin
der „Aufrichtigkeit“. Es lohnt sich, genauer hinzusehen:
Hinter der Statue versteckt, steht auch eine Orgel.
Jedes Wochenende dürfen sich die Besucher jeweils um
10, 12 und 15 Uhr über ein begleitendes Konzert bei
ihrer Einkaufstour freuen.
Das Abbild Magokoros soll die Offenheit und
Herzlichkeit des Kaufhauses widerspiegeln. Der
persönliche Service steht im Vordergrund und viele
Mitarbeiter kennen die Kunden seit Generationen.
Für die Japaner gilt es als etwas Besonderes, etwas,
das sie im Mitsukoshi gekauft haben, an ihre Nachkommen
weiterzugeben. Genau der richtige Platz für
ein Traditionsunternehmen wie Wellendorff. Mit
viel Fingerspitzengefühl verantwortet Tamao Hasuda
Wellendorff-Lounge
Main store 6F, Mitsukoshi Nihonbashi
1-4-1 Muromachi,
Nihonbashi Chuo-ku, Tokio
Geöffnet: täglich 10:00–19:00 Uhr
Telefon: +81 3 327 48 96 1
Mail: nihonbashi@wellendorff.com
die Geschäfte von Wellendorff in Japan,
unter anderem die Wellendorff-
Boutique im exklusiven Hotel Ritz-
Carlton Tokio und die besondere Lounge
in der Mitsukoshi-Hauptfiliale: „1673
als Kimo no geschäft gegründet, entwickelte
sich Mitsukoshi im Lauf der
Jahrhunderte zu Japans ältester und
prestigeträchtigster Kaufhauskette.“ Was
Wellendorff in ihren Augen von anderen
Marken unterscheidet? „Die Schmuckstücke
verschmelzen mit ihren Trägern. In Japan wird bei
der Herstellung von Produkten an die Menschen gedacht,
die sie verwenden. Das ist sowohl für das Design,
als auch für die Funktionalität wichtig. Zum
Beispiel ist die Rückseite eines Obi, des Gürtels
über dem Kimono, makellos vernäht. Er ist auch
schön, wenn er umgedreht ist.“ Eine Parallele zur
Arbeit von Wellendorff: Jedes Schmuckstück ist bis
ins kleinste Detail perfekt verarbeitet. Dazu kommen
noch das unvergleichbare Design und die Innovationen,
die die Japaner so schätzen und lieben.
„Bei dem Federnden Gold überrascht nicht nur die
Optik, sondern auch der Komfort. Das einfache Anund
Ausziehen begeistert“, berichtet Frau Hasuda.
Fotos: Ben Richards (3), Max Kropitz (1)
40 WELLENDORFF
BOUTIQUEN
Wien
Der „Graben“ war bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts
eine beliebte Flanier- und Einkaufsmeile
für den Adel und das Großbürgertum. Bis heute ist die
Straße im historischen Zentrum gesäumt von prächtigen
Häusern mit Luxusgeschäften. Seit 2012 ist
Wellendorff dort mit einer einzigartigen Boutique
vertreten. Auf zwei Etagen präsentieren die Boutiqueleiterin
Andrea Stan und ihr sympathisches
Team unverwechselbare Designs und meisterliche
Goldschmiedekunst von Wellendorff. Die Innenarchitektur
ist an die ikonischen Schmuckkollektionen
von Wellendorff angelehnt und zitiert die berühmte
Wellendorff-Kordel oder das Rankenmuster der drehbaren
Wellendorff-Ringe. „Bei einem
inspirierenden Kordel- oder Ringspiel
finden Sie heraus, welches Ringdesign
zu Ihnen passt und welcher Colliertyp
Sie sind“, sagt Andrea Stan, „unsere
Wellendorff-Boutique ist ein Ort zum
Wohlfühlen – ein Ort, an dem Träume
erfüllt und einzigartige Wellendorff-
Momente mit Wiener Charme und
Köstlichkeiten inszeniert werden.“
Boutique Wien
Wellendorff-Boutique Wien
Graben 14, 1010 Wien, Österreich
Telefon +43 1 532 12 44
Geöffnet: Mo–Fr 10:00–18:30 Uhr,
Sa 10:00–18:00 Uhr
Mail: wien&wellendorff.com
Ring LEBENSGLÜCK, der Favorit
von Boutiqueleiterin Andrea Stan:
rot schimmernde Kaltemaille mit
einer feinen Linie aus Diamanten.
WELLENDORFF 41
Collier
LIEBESVERFÜHRUNG,
Creolen
SONNENGLANZ
Es wäre doch schön ...
Einmal im Monat lüfte ich in einer persönlichen E-Mail die Geheimnisse besonderer Wellendorff-
Schmuckstücke, stelle Ihnen exklusive Neuheiten und Limitierungen vor, gebe Einblicke in unsere
Schmuckmanufaktur und erzähle die eine oder andere emotionale Geschichte aus meinem Leben.
Wir nennen dies „Familienbrief“.
Es wäre doch schön, mit Ihnen in Kontakt zu bleiben. Dazu scannen Sie einfach den nachstehenden
QR-Code und füllen dort das Anmeldeformular aus oder Sie schreiben mir persönlich unter
eva@wellendorff.com.
Über unseren Familienbrief bin ich für Sie als Teil der großen, weltweiten Wellendorff-Familie
persönlich erreichbar.
Herzliche Grüße
Eva Wellendorff
IMPRESSUM
Herausgeber: Wellendorff Gold-Creationen GmbH & Co. KG, Alexander-Wellendorff-Straße 4, 75172 Pforzheim, Deutschland
E-Mail: contact@wellendorff.com • Telefon: +49 (0)72 31 28 40 - 10 • www.wellendorff.de
Projektleitung: Claudia Wellendorff (V.i.S.d.P.) • Fotos: Wellendorff sowie auf Seiten ausgewiesen • Druck: Hofmann Infocom, Emmericher Str. 10,
90411 Nürnberg • Veröffentlichung/Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung von Wellendorff.
Alle Schmuckstücke in 18 kt. Gold mit Diamanten. Haben Sie Fragen zu unseren Schmuckstücken oder wünschen
Sie sich eine persönliche Beratung? Preise und Adressen von Wellendorff-Boutiquen und -Juwelierpartnern in Ihrer Nähe erhalten Sie bei der
Wellendorff-Schmuckexpertin unter Tel. +49 (0) 170 - 297 45 35 oder per E-Mail an experte@wellendorff.com.
FEDERNDES GOLD
Ein technisches Wunder.
Das neue Wellendorff-Armband aus federndem Gold schmiegt sich an, umarmt Dich. Bei jeder
Berührung, jeder Bewegung erinnert es Dich an Dein Glück, Deine Dankbarkeit und Deine Liebe.