OM_10_2021_ePaper
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
132 Seiten<br />
Leselust!<br />
KREATIVE LANDFRAUEN<br />
Blumenbinden am Deich<br />
LECKERE REZEPTE<br />
Kürbis mal anders<br />
STARKE OBERNEULANDER<br />
„Impfkönigin” Astrid Herting<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Oktober · Nr. <strong>10</strong>|<strong>2021</strong> · 24. Jahrgang · € 2,50<br />
Kuscheliger<br />
Herbst<br />
Mode, Blumen & hyggelige Deko
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
der Herbst ist bunt und schenkt uns auch noch milde Tage. Im Garten werden die<br />
letzten Arbeiten vor der Winterruhe erledigt. Wir zeigen Ihnen, was Sie noch tun<br />
können, um Ihre Rosen & Co. gut durch die kalte Jahreszeit zu bekommen.<br />
Wie Sie sich herbstliches Schönes nach Hause holen können, erfuhren unsere<br />
Redakteure bei einem Besuch bei Anja Lühmann und Dagmar Schütte.<br />
Tolle Herbst-Deko-Ideen präsentieren wir in dieser Ausgabe.<br />
Vielfältige Kultur-Angebote gibt es auch wieder in Oberneuland zu erleben. So hat<br />
die Galerie Mönch gleich zwei Künstler in einer Ausstellung vereint. Auch die<br />
Oberneulanderin Christa Bröker öffnet ihr Atelier für kunstinteressierte Besucher.<br />
Unsere Redakteure haben schon mal einen Blick in die Kulturszene geworfen und<br />
präsentieren sie in dieser Ausgabe. Und auch die Speeldeel wird in diesem Herbst<br />
wieder auf der Bühne spielen. Hier schauten wir exklusiv bei den ersten Proben zu.<br />
Ein Besuch dieser Veranstaltungen lohnt sich!<br />
Für diese Herbst-Ausgabe hat die Oberneulanderin Jutta Jahnke ein Gedicht<br />
verfasst.<br />
Viel Freude mit den zahlreichen Artikeln und Tipps rund um das ländliche Leben!<br />
Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />
Herbst<br />
Gold, orange, leuchtend rot,<br />
Bäume blüh‘n noch einmal auf,<br />
bringen Farbe in den Tag,<br />
ziehen Blicke an.<br />
Menschen bleiben steh’n und staunen,<br />
durch die Blätter geht ein Raunen.<br />
Früchte fall’n zuerst vom Baum,<br />
doch nicht nur Äpfel, Birnen, Pflaumen.<br />
Da gibt es Kugeln, stachelig-grün,<br />
sind gar putzig anzusehen!<br />
Platzt die grüne Schale auf,<br />
springen braune Kugeln raus.<br />
Bucheckern und Eicheln stehen dem nicht nach,<br />
erinnern mich an Kinderzeiten!<br />
Alles wurde gesammelt für zu Haus.<br />
Die Streichhölzer gingen aus,<br />
denn es entstanden in froher Rund<br />
Tiere und Männlein kunterbunt.<br />
Gestellt auf gepresste bunte Blätter<br />
sah auch die Wohnung<br />
schön herbstlich aus –<br />
trotz allem Wetter!<br />
Jutta Jahnke, <strong>2021</strong><br />
Wir freuen uns auf Ihre Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine E-Mail an:<br />
magazin@oberneuland.info<br />
OBERNEULAND 3
INHALT<br />
28<br />
Candlelight im Kuschelnest<br />
Tipps für die Herbst-Deko<br />
Dekorativer Herbst<br />
20 Natürliche Farben, kuschelige Kissen, trendige Accessoires<br />
Kürbis mal anders<br />
38 Kürbis-Nuggets, Kürbis-Flammkuchen, Kürbis-Suppe & Co.<br />
LANDLEBEN<br />
20 Dekorativer Herbst<br />
Bunte Kränze und Gestecke für draußen und drinnen<br />
26 Blumenbinden mit den Bremer Landfrauen<br />
Blumenfeld am Hollerdeich<br />
28 Candlelight im Kuschelnest<br />
Deko-Tipps für den Herbst<br />
38 Kürbis mal anders<br />
Koch dich glücklich...mit Karo Lucht<br />
88 Tipps für die letzten Handgriffe der Saison<br />
Jahres-Schlussakkord im Garten<br />
90 Herbstzeit ist Heidezeit!<br />
Pflegeleichte Herbstschönheiten<br />
92 Obstbäume im Herbst pflanzen<br />
So wachsen die neuen Pflanzen gut an<br />
96 Rosen richtig auf den Winter vorbereiten<br />
Für mehr Blütenpracht<br />
REGIONAL<br />
62 Ein Abend der offenen Fragen<br />
Mühlenfeld-Bebauung<br />
64 Die Bienen & die Politik<br />
Ruth Müller zu Besuch in Oberneuland<br />
66 Die Schule für Kopf, Herz & Hand<br />
40 Jahre Ökumenisches Gymnasium zu Bremen<br />
70 Im Meer der Schwämme<br />
Das Bremer Traditionsunternehmen Croll & Denecke<br />
84 Starke Vereine: TV Oberneuland<br />
Ein Verein für Jung und Alt<br />
86 Walnussbaumwiese in Oberneuland<br />
Pflege geklärt<br />
98 Tropenhaus der botanika ist eröffnet<br />
Exotische Welten und heimische Arten<br />
<strong>10</strong>0 Aus fremden Galaxien in die botanika<br />
botanika goes space<br />
MENSCHEN<br />
74 Ohne sie gäbe es keinen Piks<br />
„Impfkönigin” Astrid Herting<br />
78 Fan-tas-tisch!!!!!<br />
Florian Wellbrock: Olympiasieger aus der Region<br />
80 Oberneulander Europameister<br />
Lena Frerichs & Niklas Tecklenburg vom BHC<br />
KULTUR<br />
52 „Bewährtes Doppel“ in der Galerie Mönch<br />
Herbst-Ausstellung<br />
4 OBERNEULAND
Die Schule für Kopf, Herz & Hand<br />
66 40 Jahre Ökumenisches Gymnasium zu Bremen<br />
„Impfkönigin”<br />
74 Astrid Herting<br />
Oberneulander Europameister<br />
80 Lena Frerichs & Niklas Tecklenburg<br />
LIFESYLE<br />
48 Warm, wärmer, wohlig<br />
Modischer Herbst<br />
<strong>10</strong>6 Sicherheit am Haus<br />
Alarmanlage, smarte Technik und mechanischer Schutz<br />
ERLEBE DEINE REGION<br />
118 Wasser, Luft und Liebe zur Landschaft<br />
Heiligenberg und der Luftkurort Bruchhausen-Vilsen<br />
RUBRIKEN<br />
Titelfoto: Closed GmbH, Hamburg<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
16 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />
46 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />
<strong>10</strong>2 Fit durchs Jahr mit Marius<br />
<strong>10</strong>4 Oberneuland bleibt gesund<br />
1<strong>10</strong> Oberneuland Gespräch<br />
112 Bauen & Immobilien<br />
124 Region erleben<br />
127 Shops & more<br />
130 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
OBERNEULAND 5
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Spuren im Feld<br />
Nach der Ernte ist vor der Ernte: Auf Hof Kaemena<br />
laufen die Vorbereitungen auf die nächste Ernte-Saison.<br />
Foto: Hajo Kaemena<br />
6 OBERNEULAND
OBERNEULAND 7
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Spät-Sommer<br />
Foto: Anke Rösch<br />
Berg-Kunst<br />
Foto: Uwe Wagschal<br />
Lavendel-Traum<br />
Foto: Brigitte Faerber<br />
Farben-Spiel<br />
Foto: Anke Rösch<br />
8 OBERNEULAND<br />
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Foto: BHC/Axel Kaste<br />
Ehrung für<br />
Christian Stubbe<br />
Nach gut 20 Jahren war es<br />
Anfang September für Christian<br />
Stubbe die letzte BHC-Mitgliederversammlung<br />
als 1. Vorstandsvorsitzender.<br />
Neben 150 Mitgliedern<br />
kamen auch die Senatoren<br />
Ulrich Mäurer und Anja<br />
Stahmann sowie die Staatsräte<br />
Olaf Bull und Jan Fries, um das<br />
langjährige Engagement und<br />
seine zahlreichen Verdienste<br />
gebührend zu ehren.<br />
In anderer Funktion bleibt der<br />
frisch ernannte Ehrenvorsitzende<br />
dem Verein erhalten: Er wird sich<br />
gemeinsam mit Axel Kaste um<br />
den Bau der BHC-Kita kümmern.<br />
Das neue Vorstandsteam (v.l.): Sarat Maitin,<br />
Henning Mühl, Nadia Hirschfeld und Oliver Gampper.<br />
BHC hat gewählt<br />
Der Bremer Hockeyclub hat eine<br />
neue Clubstruktur: Einstimmig<br />
wurden in den Vorstand gewählt:<br />
Henning Mühl (1. Vors.),<br />
Sarat Maitin (2. Vors.), Nadia<br />
Hirschfeld (Bereich Nachwuchsarbeit)<br />
und Oliver Gampper<br />
(Schatzmeister).<br />
Neu im BHC ist der Beirat um<br />
seinen Sprecher Michael Friess.<br />
Die Spartenleiter und die Mitgliedervertreter<br />
komplettieren<br />
das Team.<br />
www.bremerhockeyclub.de<br />
Foto: BHC/Axel Kaste<br />
Eine letzte Verabschiedung<br />
OBERNEULANDER STORCHENTAGEBUCH<br />
...und weg sind sie<br />
Wie im vergangenen Jahr verließen die drei Jungstörche Anfang August<br />
das Nest am Hollerdeich. Fast drei Wochen später machten sich dann auch<br />
die Altvögel auf die Reise in den warmen Süden.<br />
Schon Tage vorher hatte Jürgen Drewes so ein Gefühl. Das trog ihn nicht,<br />
denn einen Tag vor dem Abflug besetzte das Storchenpaar Alina und Adrian<br />
den Dachfirst auf Hof Drewes und schaute von oben herunter dem Oberneulander<br />
Landwirt in die Augen. „Na, wollt ihr los?“, fragte er sie voller<br />
Vorahnung, wünschte ihnen eine gute Reise und hofft nun, dass sie im nächsten<br />
Frühjahr gesund und munter wieder am Hollerdeich<br />
anlanden. Dann verbrachten die Störche vor<br />
ihrem Abflug noch eine letzte Nacht auf dem Nest.<br />
Abflug in Richtung Süden<br />
„Bei uns lief alles tippi-toppi“, beschrieb<br />
Drewes das Storchenjahr <strong>2021</strong>. Das Nest am<br />
Hollerdeich war das einzige Oberneulander<br />
Storchennest, in dem sich die Brut gut entwickelte.<br />
Es stimmte eben alles, das Nahrungsangebot<br />
war zum richtigen Zeitpunkt gut und das auf seinem Weg in das<br />
Info<br />
Der Weißstorch nutzt<br />
Wetter stimmte auch, obwohl es in diesem Sommer teilweise <strong>10</strong>.000 Kilometer<br />
entfernte Winterquartier<br />
warme Winde<br />
so einige Wetterkapriolen gab.<br />
Vor Februar, versicherte Jürgen Drewes, passiert und legt Tagesetappen<br />
am Oberneulander Storchennest am Hollerdeich<br />
von <strong>10</strong>0 bis 300 Kilometern<br />
zurück. In aller<br />
nichts mehr. Erst im Frühjahr wird das Nest ausgeräumt<br />
und für die neue Storchensaison vorbereitet. vögel 14 Tage vor den<br />
Regel starten die Jung-<br />
Altvögeln in das südliche<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
Winterquartier.<br />
<strong>10</strong> OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
OKTOBER<br />
KONZERTE<br />
Freitag, 1. Oktober, 18:15 Uhr und 20:00 Uhr<br />
„Gott ist ein Organist“ –<br />
Maß und Zahl im Orgelbau<br />
Orgelvorführung mit Musik von Michael<br />
Praetorius (1571-1621), Athanasius<br />
Kircher, Jan Pieterszon Sweelinck,<br />
Johann Sebastian Bach u.a.<br />
An der Ahrend-Orgel: Katja Zerbst.<br />
Einladung auf die Orgelempore, für jeweils<br />
5-15 Personen. Anmeldung bitte bis zum<br />
29. September.<br />
Sonntag, 3. Oktober, 17 Uhr<br />
„Von Bach bis Klezmer“<br />
mit Gert Lüken (Klarinette) und Karl Heinz<br />
Vossmeier (Orgel)<br />
Eintritt frei, Spenden willkommen<br />
Sonntag, <strong>10</strong>. Oktober, 18:15 Uhr<br />
„Herbst|zeitlos“<br />
Kammermusik des französischen Impressionismus.<br />
Werke von Mel Bonis, Lili<br />
Boulanger, Cécile Chaminade, Claude<br />
Debussy, Gabriel Fauré u.a.<br />
Uta Fasold (Flöte) und Katja Zerbst (Klavier)<br />
Eintritt frei, Spenden willkommen<br />
Info-Telefon: 0421 / 205 81-17<br />
Neu im Technologiepark Bremen<br />
Vier neue Ladepunkte<br />
für Elektroautos<br />
Im Parkhaus ihres neuen Hauptsitzes<br />
im Technologiepark<br />
Bremen hat die Sparkasse<br />
Bremen in Kooperation mit dem<br />
Bremer Energiedienstleister swb<br />
vier Wallboxen zum Laden von<br />
Elektroautos installiert.<br />
Die Installation im neuen Hauptsitz<br />
der Sparkasse Bremen ist so<br />
angelegt, dass zukünftig auf mehr<br />
als acht weitere Wallboxen<br />
erweitert werden kann.<br />
Beide Unternehmen blicken so<br />
in eine Zukunft mit einer stetig<br />
steigenden Zahl an Elektroautos<br />
und bedienen gemeinsam die<br />
damit einhergehende Nachfrage<br />
nach Ladepunkten. Mit der App<br />
„Punktladung“ können Nutzende<br />
sehen, ob die Ladepunkte<br />
gerade frei<br />
sind.<br />
Klaus Windheuser (l.),<br />
Vorstand Sparkasse<br />
Bremen, und Olaf<br />
Hermes, Vorstand swb AG<br />
Foto: Michael Bahlo /<br />
Copyright: Sparkasse Bremen.<br />
Rückspiegel<br />
Als die Katrepeler nach<br />
Oberneuland zur Kirche gingen<br />
Welch einen weiten Weg nahmen doch die gläubigen Christen aus Katrepel in alten<br />
Zeiten auf sich, um sonntags dem Gottesdienst beizuwohnen. Das waren gut und<br />
gerne fünf Kilometer zu Fuß. In einem Zickzackkurs zogen sie durch die Wiesen der<br />
Feldmark bis zur heutigen Von-Line-Straße bei Jürgens Holz. Bis dahin hatten die<br />
Katrepeler knapp drei Kilometer<br />
zurückgelegt. Danach<br />
ging es weiter auf der Oberneulander<br />
Landstraße, bis<br />
man endlich an der Kirche<br />
war. Selbst wer es sich<br />
leisten konnte, mit Pferd<br />
und Wagen zur Kirche zu<br />
fahren, musste die Strecke<br />
über Upper Borg und den<br />
Lehester Deich zur Oberneulander<br />
Landstraße nehmen.<br />
Dabei lag doch die Kirche<br />
von Borgfeld sozusagen<br />
gleich um die Ecke. So<br />
mancher mag es vielleicht<br />
vorgezogen haben, dort<br />
dem Wort Gottes zu lauschen.<br />
Wenn es jedoch<br />
um Amtshandlungen ging,<br />
Taufe, Konfirmation, Hochzeit,<br />
Beerdigung, dann<br />
musste man sich auf den<br />
weiten Weg machen.<br />
Zudem verkündete der<br />
Pastor von der Kanzel<br />
auch weltliche Angelegenheiten<br />
für die Gemeinde:<br />
amtliche Bekanntmachungen, Nachrichten, Gesetze, Verordnungen. Wer hatte<br />
seinerzeit schon eine Zeitung? Das Dorf gehörte nun mal zum Kirchspiel Oberneuland.<br />
Wie übrigens auch Sebaldsbrück. Erst am 12. August 1835 verfügte der Bremer<br />
Senat: „Sämmtliche Bewohner der Dorfschaft Kattrepel nebst denen des Lehester<br />
Deichs … werden von der Pfarrgemeinde Oberneuland getrennt und der Pfarrgemeinde<br />
Borgfeld zugetheilt“. Gleichzeitig wurden die Sebaldsbrücker an die Pfarrgemeinde<br />
Horn verwiesen.<br />
Auf alten Landkarten ist er noch verzeichnet, der „Katrepeler Kirchweg“. Selbst noch<br />
1941, allerdings mit dem nachträglichen Vermerk: „entwidmet“. So richtig gab es<br />
ihn ja schon damals nicht mehr, nachdem die Katrepeler seit über <strong>10</strong>0 Jahren in<br />
Borgfeld bleiben durften. Er verschwand sozusagen unter den Pflügen der Landwirte. EM<br />
Rocket-<br />
Science-Quiz<br />
Der Verlauf des<br />
Katrepeler<br />
Kirchwegs<br />
So einfach ist Raketenwissenschaft<br />
Foto: Universum® Bremen<br />
Ein neues Science-Quiz im Universum® Bremen lädt mit<br />
kurzweiligen Experimenten zum Staunen, Rätseln und<br />
Verstehen ein. Denn Raketenwissenschaft muss gar nicht<br />
so kompliziert sein, wie man immer sagt! Als Begleitformat<br />
zur aktuellen Sonderausstellung „Up to Space“ findet<br />
das circa 20-minütige Ratespiel ab Samstag, 9. Oktober,<br />
täglich um 13 und 15 Uhr statt.<br />
Bei jedem Experiment können die Gäste ihre Antwort auf<br />
eine Frage abgeben. Brennt zum Beispiel eine Wunderkerze<br />
unter Wasser weiter? Schließlich nutzen auch<br />
Trägerraketen wie die Ariane 5 feste Treibstoffe, die vom<br />
Prinzip einer Wunderkerze ähneln. Bei diesem und weiteren Versuchen,<br />
bei denen Flammen und Explosionen zu sehen sind, liefern Zeitlupenvideos einen zusätzlichen<br />
Blick auf die Details. Die Teilnahme ist im Ticket enthalten.<br />
12 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Beetpaten gesucht<br />
Der Verein der Freunde des<br />
Rhododendronparks sucht neue<br />
Beetpaten, da zahlreiche Beetpatenschaften<br />
in diesem Jahre<br />
auslaufen. Interessenten, die an<br />
einer fünfjährigen Beetpatenschaft<br />
mit einem Jahresbeitrag<br />
von 50,- Euro Interesse haben,<br />
können dies ganz einfach im<br />
Internet abschließen. Michael Koppel<br />
www.rhodopark-bremen.de<br />
OKTOBER-WETTER<br />
nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
Bis zum 13. unfreundlicher Regen;<br />
14. trüb; 15. Regen; 19. schön;<br />
dann bis 24. Regen;<br />
darauf wieder schön; vom 29. bis<br />
31. kühl und nebelig.<br />
#oberneulandmagazin<br />
Folgt uns<br />
auf Facebook<br />
und Instagram!<br />
Zeigt uns Eure<br />
schönsten Bilder &<br />
Momente und<br />
markiert uns mit<br />
@Oberneuland_magazin<br />
www.facebook.com/<br />
oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/<br />
oberneuland_magazin<br />
NACHdenkLICHES<br />
Von Pastor Thomas Ziaja<br />
Sonntag, Ruhetag<br />
Am Sonntag wäscht man kein Auto und fegt nicht<br />
die Straße. So jedenfalls kenne ich das noch aus<br />
meiner Kindheit. Inzwischen werden die Regeln der<br />
Sonntagsruhe etwas lockerer gehandhabt. Sonntags ist Zeit, sich um den Garten zu<br />
kümmern oder die Steuererklärung zu machen. Die Ruhe, die am Sonntag einmal alles<br />
umfasste, ist einem Freizeitraum gewichen, in dem manchmal auch so etwas wie<br />
Freizeitstress aufkommt.<br />
Es ist gut, dass der Sonntag frei ist. Das ist eine der größten kulturellen Errungenschaften<br />
aller Zeiten. Ein Tag in der Woche wird von der hektischen Betriebsamkeit und<br />
dem Kampf ums Überleben freigehalten. Was für viele von uns heute so selbstverständlich<br />
ist, ist es aber bei genauem Hinsehen nicht.<br />
Nicht alle sind an diesem Tag frei. Manche arbeiten, um unsere Gesellschaft am<br />
Laufen zu halten. Man sieht sie kaum, aber sie sind da: Polizistinnen und Krankenpfleger,<br />
Bestatter und Hebammen, Bäuerinnen und Hafenarbeiter und viele mehr. Sie<br />
sorgen sich um das Notwendige. Sie können die Hände nicht in den Schoß legen, und<br />
Freizeitstress können sie sich am Sonntag nicht leisten.<br />
Der Sonntag ist arbeitsfrei. Aber auch am Sonntag dreht sich die Welt weiter. Vor<br />
diesem Problem stand schon Jesus. Seine Jüngerinnen und Jünger waren hungrig. Sie<br />
pflückten ein paar Körner von den Ähren, rieben sie zwischen den Händen, um die<br />
Spreu zu entfernen, und aßen davon. Das klingt nach einer Kleinigkeit. Wer würde<br />
das schon jemandem übernehmen? Aber das allein reicht, um die Pharisäer dazu zu<br />
bringen, ihre Gelbe Karte zu ziehen und zu erklären: »Sabbatverletzung!«<br />
Sofort bin ich auf der Seite der Jüngerinnen und Jünger! Mein Impuls ist: »Seht euch<br />
diese engstirnigen Pharisäer an! Gott sei Dank, sind wir nicht wie sie! Gott sei Dank<br />
wissen wir, dass menschliche Bedürfnisse wie Hunger, Heilung oder Hilfe in Krisen<br />
wichtiger sind als religiöse Rituale oder Regeln.«<br />
Aber Jesus entscheidet die Situation nicht ganz so einfach. Er bezieht nicht einfach<br />
Partei und sagt: »Am Sabbat ist alles erlaubt, was notwendig ist.« Er behauptet aber<br />
auch nicht das Gegenteil. Jesus sagt: »Der Menschensohn ist der Herr über den Sabbat.«<br />
Der Sabbat oder eben auch der Sonntag sind und bleiben in Gottes Hand. Sie sind der<br />
eine Tag der Woche, der nicht in das Belieben der Menschen gestellt ist. Dieser Tag ist<br />
nicht dazu da, dass Menschen ihn auch noch den Kriterien von Nutzen und Zweck<br />
unterwerfen. Dieser Tag bleibt zweckfrei, ein Tag der Ruhe, der Muße, des süßen<br />
Nichtstuns. Es ist ein Tag, der nur für Gott reserviert ist und an dem ein Mal in der<br />
Woche eine andere Logik gelten muss.<br />
Das Notwendige darf auch am Sonntag nicht unterbleiben. Aber es muss sich eben<br />
auf das Notwendige beschränken. Der Menschensohn ist der Herr über den Sabbat. An<br />
diesem Tag führe nicht ich die Welt, sondern die Welt soll sich von Gott führen lassen.<br />
Genau das fällt mir selbst schwer. Ich nehme mir am Sonntag so viel vor. Aber kaum<br />
etwas davon ist wirklich notwendig. An einem Tag frage ich mich bei jedem Handgriff,<br />
ob er wirklich notwendig ist, ob er Not abwendet. Wenn die Antwort Nein lautet, dann<br />
lasse ich ihn sein und tue stattdessen einfach das Wichtigste: ein Mal nichts.<br />
Notwendig wäre es, einmal still zu sein, so still, dass ich Gott in meinem Leben hören<br />
und spüren kann. Notwendig wäre es, an diesem Tag so still zu sein, dass ich die Kraft<br />
sammle für die nächsten sechs Tage, die noch kommen in dieser Woche. Notwendig<br />
wäre es, dass Gott und ich diesen Tag zusammen gestalten als Freiraum für mich, für<br />
Gott, für die Menschen, die mir wichtig sind.<br />
Wie gut, dass an einem Tag nicht ich der Herr bin, sondern der Menschensohn ist<br />
Herr über den Sabbat und ich ruhe mich in seinem Schatten aus.<br />
Foto: silke brenner photographie – bildmomente.com<br />
14 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Saxophonist und Mundharmonika-Spieler<br />
Bernd Schlott. Foto: Frank Wohlgemuth<br />
DEICHHÖRNCHEN &<br />
TEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Kobel-Inventur<br />
J<br />
A: Wir müssen mal gucken, ob alles noch in<br />
Ordnung ist.<br />
B: Häh?<br />
A: Na, gucken, ob alles noch funktioniert.<br />
B: Was meinst Du genau?<br />
A: Sind die Fensterscheiben noch dicht?<br />
B: Nein. Wir haben doch gar keine Fensterscheiben.<br />
A: Schließen die Türen richtig?<br />
B: Wir haben auch keine Türen.<br />
A: Wie sieht’s mit dem Licht aus?<br />
B: Na ja, im Sommer ist’s mehr, im Winter<br />
weniger.<br />
A: Was ist denn mit den Teppichen?<br />
B: Wir haben keine Teppiche! Wir haben auch<br />
keine Läufer oder Fußabtreter, nicht mal<br />
Matten!<br />
A: Brauchen wir neue Duschvorhänge?<br />
B: Nein, wir haben ja auch keine Duschkabine.<br />
A: Funktioniert die Alarmanlage?<br />
B: WIR! HABEN! KEINE! ALARMANLAGE!<br />
A: Schade.<br />
B: Was willst Du mir eigentlich sagen?<br />
A: Nun, ich …<br />
B: Ja, ich höre.<br />
A: … ich möchte wiedergeboren werden als<br />
Mensch.<br />
B: Verstehe. Wegen der Fensterscheiben,<br />
der des Lichts, der Teppiche, der Duschvorhänge<br />
und der Alarmanlage, richtig?<br />
A: Nee, wie kommst Du denn darauf?<br />
B: Und wieso möchtest Du ein Mensch sein?<br />
A: Wegen des Freimarkts!<br />
B: Das kam jetzt sehr überraschend.<br />
A: Ich weiß.<br />
B: Aber was ist denn so toll am Freimarkt?<br />
A: Da ist man auf angenehme Weise abgelenkt<br />
und muss sich keine Gedanken machen.<br />
B: Keine Gedanken worüber?<br />
A: Na, über Fensterscheiben, Türen, Licht,<br />
Teppiche, Duschvorhänge und Alarmanlagen.<br />
B: Musst Du doch so auch nicht – als Eichhörnchen.<br />
A: Das ist was ganz anderes.<br />
JUNGE KLAVIERTALENTE<br />
ZEIGEN IHR KÖNNEN<br />
GEMEINSAM MIT PROFIS<br />
„BüHNE FREI“<br />
In der Reihe „Klubkonzerte Lilienthal“<br />
heißt es am Sonntag, <strong>10</strong>. Oktober,<br />
um 18 Uhr im Kulturzentrum<br />
Murkens Hof „Bühne frei“ für junge Musikerinnen und Musiker am<br />
Klavier.. Das professionelle Rahmenprogramm gestalten das Klaus<br />
Möckelmann Trio und der Saxophonist und Mundharmonika-Spieler<br />
Bernd Schlott, der mit seinem runden, kräftigen Ton von explosivem<br />
Ausbruch bis meditativer Ruhe die ganze<br />
Bandbreite musikalischen Ausdrucks<br />
beherrscht.<br />
Die Anzahl der Gäste ist auf<br />
50 Personen beschränkt. Karten<br />
zum Preis von <strong>10</strong> Euro sind nur<br />
im Vorverkauf im Kundenzentrum<br />
der Osterholzer<br />
Stadtwerk, den Geschäftsstellen<br />
der Volksbank Osterholz<br />
Bremervörde und online<br />
auf www.vbohz.de erhältlich.<br />
www.murkens-hof.de<br />
Uwe Bornkeßel (3.v.r.) und Hans-Jürgen Lotz (mitte)<br />
übergaben das Board an die Vertreter der DLRG. Foto: privat<br />
Jetzt<br />
bewerben<br />
Atelierstipendium<br />
Der Senator für Kultur vergibt jährlich ein<br />
zwölfmonatiges Atelierstipendium inklusive eines<br />
monatlichen finanziellen Zuschusses für die<br />
künstlerische Arbeit an einen oder eine in Bremen lebenden<br />
und arbeitenden bildenden Künstler/in. Ziel des Stipendiums<br />
ist es, junge Künstler beim Einstieg in das professionelle<br />
Berufsleben und bei der Vernetzung im Kunstbetrieb<br />
zu unterstützen und zu helfen, ihre künstlerische Arbeit hier<br />
zu etablieren. Der Atelierplatz befindet sich im Künstlerhaus<br />
Bremen. Bewerbungsschluss ist der 20. Oktober <strong>2021</strong>.<br />
Infos: www.staedtischegalerie-bremen.de/<br />
foerderprogramme/atelier-stipendium/<br />
Lebensrettendes<br />
Board gespendet<br />
Nicht reden sondern handeln. Nach<br />
diesem Motto gelang es einigen Mitgliedern<br />
des Beirates Oberneuland und dem heimischen<br />
Lions Club Bremer Schlüssel das<br />
Team der DLRG am Achterdieksee mit einem Rettungsboard auszustatten. Im Rahmen<br />
einer Sitzung des Beirates Oberneuland, in der das Thema der beiden tödlichen Badeunfälle<br />
an dem ehemaligen Baggersee besprochen wurde, äußerte der Präsident der DLRG Bremen,<br />
Martin Reincke, auf die Frage des FDP-Beiratsmitgliedes Uwe Bornkeßel, was dringend<br />
gebraucht würde: ein solches Rettungsboard. Also zögerte der Past-Präsident der Lions<br />
Bremer Schlüssel und stellvertretende Beiratssprecher Bornkeßel nicht lange und überzeugte<br />
Vertreter beider Gremien zum einen auf ein Beirats-Sitzungsgeld zu verzichten und den<br />
Lions Club zur Aufstockung des Betrages, um ein solches Rettungsboard anschaffen zu<br />
können. Die die formelle Übergabe nahmen dann auch das CDU-Beiratsmitglied<br />
Hans-Jürgen Lotz und der Initiator der Aktion Uwe Bornkeßel vor.<br />
Das Board war in diesem Jahr schon im Einsatz. Das ehrenamtliche Team der DLRG-<br />
Station Achterdieksee kann nunmehr mit dem neuen Board und dem alten Alu-Rettungsboot<br />
den Badebetrieb noch besser beaufsichtigen.<br />
16 OBERNEULAND
20 OBERNEULAND<br />
Einen schlichten Mooskranz dekoriert<br />
Dagmar Schütte mit Blüten der Bauernhortensie,<br />
Erlen und Efeuranken, von denen<br />
sie die Blätter abstreift.
BUNTE KRÄNZE UND GESTECKE FÜR DRAUSSEN UND DRINNEN<br />
DEKORATIVER<br />
OBERNEULAND 21
Zum Herbstanfang gibt die Natur noch einmal alles<br />
und schöpft aus dem Vollen. Bunte Kränze und<br />
Gestecke für draußen und drinnen machen da so<br />
richtig Lust auf diese Jahreszeit. Mit Materialien aus<br />
der Natur holt die Blocklander Landfrau Dagmar<br />
Schütte den farbenfrohen Herbst in und an das Haus<br />
und macht Lust auf die Herbstzeit.<br />
Dagmar Schütte kombiniert als Floristin aus Leidenschaft<br />
alles, was die Natur im Blockland ihr so bietet. Mit<br />
offenen Augen geht sie durch die Natur im Niederblockland,<br />
erfreut sich an deren Farbigkeit und<br />
„plündert“ sie bei Spaziergängen um ihren Hof für<br />
ihre Kreationen. Ihre Gestecke, Kränze und Blumenarrangements<br />
hat sie dabei immer im Sinn und<br />
kombiniert, was zusammenpasst. So verarbeitet sie in<br />
diesem Jahr Hagebutten, Rainfarn und die abgeblühten<br />
Blütenstände von Wilder Möhre und Wiesen-Bärenklau.<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
1<br />
Für das Oberneuland Magazin hat Dagmar<br />
Schütte einen „Wachsfresser“ gestaltet.<br />
Dabei kombinierte sie ihre Leidenschaft für<br />
Florales mit den gestalterischen Möglichkeiten,<br />
die ihr Blitzzement oder Bastelbeton (nach Anleitung anrühren)<br />
bietet.<br />
Für den Wachsfresser befüllte sie eine größere, vor Befüllung eingeölte<br />
Plastikschale mit Bastelbeton. In die Mitte setzte sie eine<br />
außen eingeölte kleinere Form. Diese beschwerte sie<br />
mit einem Stein, damit die Form nicht auftreibt.<br />
Der Wachsfresser brauchte aufgrund seiner Größe<br />
48 Stunden zum Aushärten.<br />
Aus dem Baumarkt stammen die kleinen Kupferstücke,<br />
durch die das alte Kerzenwachs komplett<br />
erwärmt und verflüssigt wird. Als Docht diente<br />
Dagmar Schütte Isolierwolle. Den Wachsfresser füttert<br />
sie mit alten Kerzenresten. Gegen Mücken gibt sie<br />
Zitronenöl in das Wachs.<br />
Kleiner<br />
„Wachsfresser”<br />
22 OBERNEULAND
2<br />
Leuchtender<br />
Herbstkranz!<br />
Die leuchtenden<br />
Farben von Hagebutten,<br />
Vogelbeeren<br />
und Rainfarn inspirierten<br />
sie zum „Herbstkranz“. Ilex, Eichenblätter, Wilde Möhre,<br />
ein wenig Buchsbaum und die herbstlich leuchtenden Hagebutten,<br />
Vogelbeeren und Rainfarn band sie in kleinen Büscheln<br />
auf einen Strohrömerkranz.<br />
Für den „kleinen Herbstkranz“ band Dagmar Schütte Vogelbeeren,<br />
Rainfarn, Efeu und Blütenstände der Wilden Möhre<br />
um einen Drahtring.<br />
3<br />
Herbst-<br />
Geflüster<br />
Für den Schriftzug des<br />
„herbstlichen Windlichts“<br />
legte sie eine Schablone<br />
von innen gegen das Glas<br />
und zog die Schrift mit<br />
einem Permanentmarker<br />
nach. Dann befüllte sie das<br />
Windlicht in mehreren<br />
Etagen mit Korkenzieherhaselästen,<br />
Moos, Äpfeln,<br />
Eicheln und Hagebutten.
4<br />
Herbstliche<br />
Drahtrosen<br />
Für ihre Drahtrosen braucht Dagmar Schütte<br />
farbigen Schmuckdraht.<br />
5<br />
Mit einem alten Stuhl gestaltete Dagmar Schütte ein<br />
herbstliches Stillleben mit Mooskranz und wildem<br />
langstängeligen Gras sowie Efeuranken.<br />
Den Schmuckdraht wickelt sie in mehr als 50 Windungen um eine<br />
leere Konservendose und zwei Holzstäbe, die dazu dienen, die Drahtspiralen<br />
von der Dose ablösen zu können.<br />
An einem<br />
Stab, dem<br />
„Stängel“,<br />
zurrt sie die<br />
Drahtspirale<br />
fest.<br />
Aus ca. 2 Meter Schmuckdraht dreht Dagmar Schütte einen kleinen<br />
Drahtball, der die Mitte der Drahtrose bildet und auf dem Stängel<br />
befestigt wird.<br />
Zum Abschluss fächert sie die große Drahtspirale<br />
nach allen Seiten auf.<br />
24 OBERNEULAND
6<br />
In eine flache Schale<br />
goss Dagmar Schütte<br />
Bastelbeton und<br />
setzte in den noch<br />
feuchten Beton einen<br />
dekorativen Teller. Da er fester<br />
Bestandteil des „Betontablett<br />
mit Kerzen“ ist, ölt sie seine<br />
Unterseite nicht ein. In den<br />
Rand des Tabletts drückte sie<br />
vor der Aushärtung zwei Kupferröhren<br />
als Kerzenhalter. Das<br />
Tablett arrangierte sie mit<br />
Äpfeln, Kastanien, Brombeerranken<br />
und einem knorrigen Ast.<br />
7<br />
Eine Hauptrolle für<br />
den Wiesen-Bärenklau<br />
Für das ein wenig japanisch anmutende Gesteck,<br />
in dem der Wiesen-Bärenklau die Hauptrolle spielt, hat<br />
Dagmar Schütte ein passendes Gefäß aus Bastelbeton<br />
hergestellt.<br />
Dafür goss sie den Bastelbeton in eine aufgeschnittene<br />
Plastikwasserflasche und setzte als Platzhalter für die Pflanzen<br />
ein eingeöltes Röhrchen ein. In diese Öffnung steckte sie<br />
nach dem Aushärten einen Zweig von Wiesen-Bärenklau,<br />
Erlen und Hagebutten.<br />
Ligne Roset · Am Wall 168 · 28195 Bremen · Tel. 0421 32 39 32<br />
E-Mail: bremen@ligne-roset.de<br />
Inh. Roset Möbel GmbH · Industriestraße 51 · 79194 Gundelfingen<br />
OBERNEULAND 25
Blumenbinden<br />
MIT DEN BREMER LANDFRAUEN<br />
Helga Kossel (l.) und<br />
Anne Mahlstedt<br />
Blumenbinden am Hollerdeich<br />
mit dem Landfrauenverein Bremen<br />
Floristin<br />
Melanie Bestier<br />
26 OBERNEULAND
„Blumenschneiden bei Monika im<br />
Blumenfeld“ nannte sich die Veranstaltung,<br />
zu der der Landfrauenverein Bremen seine<br />
Mitglieder im September einlud.<br />
Bei schönstem Sonnenschein saßen die<br />
Landfrauen am Rande des üppig und<br />
bunt blühenden Blumenfelds am Hollerdeich<br />
und ließen sich von Floristin Melanie<br />
Bestier in der Kunst des Blumenbindens<br />
anleiten. Mindestens einen Strauß band<br />
jede der Teilnehmerinnen unter Anleitung.<br />
Im Anschluss gab es selbst gebackenen<br />
Zwetschgenkuchen von Hilde Drewes.<br />
Birgit Michaelis machte als Vorsitzende<br />
der Landfrauen deutlich, dass sie langsam<br />
wieder versuchen, ein Programm auf die<br />
Beine zu stellen. Mit Veranstaltungen,<br />
die nicht an die Buchung fester Räume<br />
gebunden sind, starteten die Landfrauen in<br />
ein abwechslungsreiches Programm. „Alle<br />
wollen wieder Sozialkontakte“, erklärte<br />
Blumenfeldbesitzerin Monika Drewes.<br />
Wandern, gemeinsames Fahrrad fahren,<br />
Blumen binden, Online-Kochkurs, Computer-Schulung,<br />
und statt weihnachtlicher<br />
Kaffeetafel ist ein Treffen am Feuerkorb mit<br />
Birgit Michaelis<br />
Glühwein geplant. „Wir versuchen peu à<br />
peu wieder Leben in den Landfrauenverein<br />
zu bringen“, sagte dessen erste Vorsitzende.<br />
Mit 280 Mitgliedern gilt der Landfrauenverein<br />
Bremen eher als kleiner Ortsverband.<br />
„Wir freuen uns über jeden Zuwachs“, so<br />
Michaelis und weist darauf hin, dass der<br />
Landfrauenverein Bremen Frauen jeden<br />
Alters aufnimmt. Trotz des Namens dürfen<br />
gerne auch Nicht-Landfrauen Mitglied<br />
werden. Text: Sabine v.d. Decken, Foto: Sabine v.d. Decken<br />
OBERNEULAND 27
TIPPS FÜR DIE HERBST-DEKO<br />
CANDLELIGHT IM<br />
Kuschelnest<br />
28 OBERNEULAND
OBERNEULAND 29
30 OBERNEULAND<br />
Natürliche Materialien<br />
sind im Herbst Trend.
Kuschelige Kissen, funkelnder Kerzenschein, natürliche<br />
Farben – während es draußen kälter und stürmischer<br />
wird, zaubern wir uns drinnen mit wunderschönen<br />
Wohnaccessoires ein gemütliches Nest. So macht<br />
Wohnen im Herbst richtig viel Spaß. Lassen Sie sich<br />
von den neuen Wohnaccessoires inspirieren!<br />
I<br />
m<br />
Herbst dominieren gedeckte<br />
Farben wie Grau oder Beige, die<br />
sich perfekt mit warmen Pastellfarben<br />
oder einem leuchtenden<br />
Farbton kombinieren lassen. „Jetzt, wo die<br />
Tage kürzer werden und wir wieder mehr<br />
Abende zu Hause verbringen, werden die<br />
Stoffe dicker und die Farben weniger<br />
knallig“, sagt Wohndekoexpertin Anja<br />
Lühmann.<br />
Alles wird behaglich. Wir kuscheln uns<br />
zu Hause ein und machen es uns so richtig<br />
gemütlich. Stichwort Cocooning. Ähnlich<br />
wie bei der dänischen Glücksformel Hygge<br />
bringen jetzt natürliche Materialien,<br />
flauschige Plaids und stimmungsvoller<br />
Kerzenschein Gemütlichkeit in unsere vier<br />
Wände.<br />
„Die Kombination von runden Sitzpoufs,<br />
kuscheligen Kissen aus derbem<br />
Strick in wärmenden Pastellfarben bis hin<br />
zu Erdfarben und kuschelig-dicken Wolldecken<br />
schafft ein wunderbar herbstlichwinterliches<br />
Wohngefühl“, sagt Anja<br />
Lühmann. Licht wird dabei zum beliebten<br />
Begleiter – im Innenbereich und auch<br />
draußen auf der Terrasse. „Gerade bei der<br />
Lichtgestaltung mit Feuer und Kerzen gibt<br />
es unzählige Möglichkeiten, wie beispielsweise<br />
Feuerkörbe, Windlichter oder auch<br />
Deko-Expertin Anja Lühmann<br />
(SchönEck Bremen)<br />
sichere Tischfeuer“, sagt die Expertin. So<br />
können wir die wohlige Wärme, das<br />
gemütliche Knistern und das faszinierende<br />
Spiel der Flammen mit der Familie und<br />
Freunden genießen.<br />
„Schönes Licht schafft im Herbst<br />
Gemütlichkeit – innen und außen.“<br />
Anja Lühmann<br />
Apropos Freunde: Wie sieht die stimmungsvoll-gedeckte<br />
Tafel im Herbst aus?<br />
„Diese Jahreszeit bietet viele schöne Ideen<br />
für die Tischdekoration. Edle Tischwäsche<br />
und herbstliche Deko machen den Esstisch<br />
besonders einladend. Schön sind beispielsweise<br />
zarte Erdfarben, die man toll mit
Zart, filigran,<br />
stimmungsvoll.<br />
Perfektes Herbstduo:<br />
Gräser und Glasvasen.<br />
Kuschelige Stoffe,<br />
gedeckte Farben:<br />
So macht Wohnen<br />
im Herbst richtig Spaß.<br />
Entspannen und genießen<br />
mit Kerzenschein und<br />
kuscheligen Kissen.<br />
32 OBERNEULAND
Tischdecken, Tischläufern und Stoffservietten<br />
in Szene setzen kann.“ Große Glasvasen<br />
sehen mit filigranen Dekozweigen<br />
wie Pampasgräsern oder Eukalyptuszweigen<br />
wunderschön aus.<br />
Und gerne darf es auf der Herbsttafel<br />
auch etwas leuchten. „Dazu sind rote Beerenzweige<br />
ideal.“ Im Herbst kommen einige<br />
der schönsten Dekoideen aus der Natur<br />
sind, aber auch ganz entscheidende Vorteile<br />
bieten“, sagt Anja Lühmann. Das beziehe<br />
sich in erster Linie auf das Brennverhalten,<br />
die Tropffestigkeit und die Brenndauer.<br />
„Nach dem Anzünden muss eine Kerze<br />
eine leuchtende, ruhige Flamme zeigen<br />
und allmählich einen Kelchrand bilden.“<br />
Der Kelchrand verhindert das Ablaufen<br />
von flüssigem Wachs. Außerdem wird kein<br />
Rote Beerenzweige setzen leuchtende<br />
Akzente auf der herbstlichen Tafel.<br />
selbst. „Zapfen, Kastanien, Zierkürbisse<br />
lassen sich wunderbar miteinander kombinieren<br />
und sind die Hingucker auf jeder<br />
Herbsttafel.“ Noch wohliger wird es, wenn<br />
Kerzen die herbstliche Tafel erhellen.<br />
„Stumpenkerzen in unterschiedlichen<br />
Größen zaubern eine gemütliche Stimmung<br />
– ebenso wie Tee- und Windlichter“,<br />
erklärt die Expertin. Hier gilt: Je mehr,<br />
desto besser. Candlelight rules!<br />
„Beim Kerzenkauf sollte man bedenken,<br />
dass hochwertige Kerzen zwar etwas teurer<br />
Ruß abgegeben. Hochwertige Kerzen<br />
brennen deutlich länger als die günstigeren<br />
Varianten und sind in der Regel mit einem<br />
Brennstopp versehen, was für zusätzliche<br />
Sicherheit sorgt.<br />
Und was ist Ihr persönlicher Herbstfavorit?<br />
Anja Lühmann: „Zu meinen<br />
Favoriten zählt auf jeden Fall alles, was mit<br />
Feuer, Licht und Kerzen zu tun hat. Egal,<br />
ob draußen auf der Terrasse oder auf dem<br />
Wohnzimmertisch. Die warme Ausstrahlung<br />
von Tischfeuern, Feuerschalen und<br />
Stumpenkerzen in unterschiedlichen Größen<br />
zaubern eine gemütliche Stimmung.<br />
Windlichtern lädt zum Wohlfühlen, Entspannen<br />
und Genießen ein. Und auch<br />
derbe Strickkissen in unterschiedlichen<br />
Größen und zarten Farben und kuschelige<br />
Wohndecken gehören für mich zur gemütlichen<br />
Herbstdeko dazu.“<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: SchönEck
1<br />
2<br />
Home,<br />
sweet home…<br />
3<br />
GEMüTLICHE<br />
WOHN-<br />
TRENDS<br />
FüR DEN HERBST<br />
5<br />
4<br />
34 OBERNEULAND
Nun ist es wieder an der Zeit, das Zuhause<br />
behaglich zu gestalten und neu zu dekorieren.<br />
Wir verraten hier, wie man mit wenig Aufwand,<br />
schönen Materialien und angenehmer Beleuchtung<br />
wohlige Ruhezonen gestalten kann, die niemand<br />
so schnell verlassen möchte.<br />
1. Feuer & Flamme<br />
Ein wilder Flammenwirbel im dekorativen Glaszylinder zaubert<br />
feinste Lagerfeuer-Atmosphäre auf den Balkon, die Terrasse oder<br />
jetzt im Herbst ins Wohnzimmer. Ein Blickfang mit warmer Ausstrahlung<br />
– zum Wohlfühlen und Genießen. Mit dem entsprechenden<br />
Bioethanol brennt die Fackel sicher, geruchlos, rauchfrei und nachhaltig.<br />
In unterschiedlichen Größen und Materialausführungen<br />
erhältlich.<br />
Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />
2. Mit Herz<br />
Mit gefühlvollen Designs im trendigen Handlettering-Style und<br />
klaren Naturtönen in Weiß, Grau & Schwarz trifft das niederländische<br />
Label Bastion Collections Liebhaber des nordischen Stils<br />
mitten ins Herz. Keramik-<br />
Geschirr, Baumwoll-Kissen und<br />
Wohnaccessoires, die auf<br />
Anhieb begeistern und freundliche<br />
Akzente in jedem Zuhause<br />
setzen – wir lieben es!<br />
Gesehen bei Haar Tisch + Küche,<br />
Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal,<br />
Telefon: 04298 916522<br />
3. Mehr Schein als Sein<br />
Als Materialien für eine REIN dekorative Kaminumrandung eignen<br />
sich Holz, MDF, aber auch Stuck oder Styropor. Farblich führt kaum<br />
ein Weg an Weiß vorbei, aber auch Grau oder Steinfarben sind<br />
denkbare Varianten. Fertige Modelle sind in unterschiedlichen<br />
Varianten bei Versandhäusern oder in Baufachmärkten erhältlich –<br />
alternativ: Individuell vom Tischler anfertigen lassen oder DIY!<br />
Beispiel von otto.de<br />
4. Grobe Masche<br />
Nichts verändert das Ambiente zu Hause so schnell wie kuschelige<br />
Kissen, Decken oder kleine Hocker und Körbe. Ein paar neue<br />
Kissen aufs Sofa, ein passendes Plaid dazu – schon<br />
wirkt das Wohnzimmer wie neu.<br />
Lässig über die Armlehne<br />
drapiert enthüllen sich<br />
Decken & Plaids als schmückende<br />
Wohnaccessoires – ganz besonders,<br />
wenn sie wie selbst<br />
gestrickt aussehen.<br />
Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35,<br />
28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />
Text und Fotos: Hersteller / MM<br />
5. Flauschig<br />
Die Kissen setzen kuschelige Akzente im Wohnzimmer, Schlafzimmer<br />
oder im Jugendzimmer. Auf Sofa & Sessel drapiert sind die<br />
Kissen dabei ebenso dekorativ, wie als Fluffy Eyecatcher auf dem<br />
Bett. Der flauschige Kissenbezug lädt zum Anschmiegen & Gemütlichmachen<br />
ein, beim Darüberstreichen sorgt das Zottelkissen für<br />
ein angenehm weiches Gefühl an den Fingern.<br />
Gesehen bei Frauenzeit® Fashion / Style / Italienische Mode,<br />
Borgfelder Heerstraße 57, 28357 Bremen, Telefon: 0421 24278091<br />
Sooo schön!<br />
OBERNEULAND 35
Anzeige<br />
Der Vielfalt sind praktisch<br />
keine Grenzen gesetzt – die<br />
neuen Pasta-Variationen im O’s.<br />
Die Auswahl an unterschiedlichen<br />
klassischen Cocktails und neuen<br />
Kreationen ist groß.<br />
O’s Grauburgunder, Rosé und ein<br />
Merlot – exzellente Winzerweine<br />
vom Weingut Karl Pfaffmann.<br />
Kleine, feine Vorspeisen und<br />
Desserts runden das Menü ab.<br />
Mit frühzeitigen<br />
Reservierungen,<br />
Impfnachweis<br />
oder vorsorglicher<br />
Testbescheinigung<br />
und digitaler<br />
Kontaktdatenerfassung<br />
ist<br />
man beim Besuch<br />
im O’s auf der<br />
sicheren Seite.<br />
Ab dem 11. November wird das Angebot<br />
durch die OBERLECKERE GANS bereichert.
DAS OBERNEULANDER’S<br />
STARTET OBERLECKER MIT NEUEN IDEEN<br />
IN DEN KULINARISCHEN HERBST<br />
Mit viel Engagement und dank treuer Gäste sind Farshad Geranmayeh und das Team<br />
vom Oberneulander’s gut durch die Krise gekommen. Dementsprechend freut sich der Gastronom,<br />
nun mit vielen Ideen den „Kulinarischen Herbst“ für seine Gäste zu gestalten.<br />
Text: Meike Müller, Fotos: Susanna Drachenberg<br />
Das Angebot eines Abholservices war für Restaurants wie das Oberneulander’s<br />
in den Monaten des Lockdowns die einzige Möglichkeit, Umsatz zu<br />
machen – aber auch den Kontakt zu den Gästen zu halten. „Als Ersatz für das<br />
Vor-Ort-Geschäft funktioniert der Abholservice hier im O’s sehr gut. Ein Gericht<br />
im Restaurant zu genießen oder abzuholen, sind aber zwei unterschiedliche<br />
Paar Schuh“, beschreibt Küchenchef und Inhaber Farshad Geranmayeh<br />
die Situation. Herausfordernd sind vor allem die Voraussetzungen, die ein<br />
Restaurant haben muss, um das eine und das andere perfekt und auf Dauer<br />
anzubieten. „Wir haben bewiesen, dass wir flexibel reagieren können und unsere<br />
Kunden mit Angeboten unterstützt, die großartig angenommen wurden<br />
und nach wie vor als Vertriebsweg genutzt werden können”, so Geranmayeh.<br />
„An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Treue unserer<br />
Gäste. Wir bedanken uns für den großen Zuspruch in den<br />
Monaten während und auch nach dem Lockdown. Nun können wir<br />
wieder das sein, was wir lieben – Gastgeber aus Leidenschaft.“<br />
Groß war die Freude über das Wiedersehen zu Beginn der Sommersaison<br />
<strong>2021</strong>, als Innenräume und Terrasse wieder gut mit Gästen gefüllt waren.<br />
Aber die Situation, in der sich die Gastronomie befindet, ist eine andere als<br />
vor dem ersten Lockdown. Veränderte Öffnungszeiten, neue Speisekarten und<br />
Hygienekonzepte – hier braucht es viel Verständnis aufseiten der Gäste.<br />
Mit frühzeitigen Reservierungen, Impfnachweis oder vorsorglicher Testbescheinigung<br />
und digitaler Kontaktdatenerfassung ist man beim Besuch im<br />
Oberneulander’s aber auf der sicheren Seite.<br />
„Wir sehen, dass sich die Gäste verändert haben. Die meisten<br />
genießen das Essen im Restaurant mehr denn je – sind dankbar,<br />
wieder unter Leute kommen zu können und bekannte Gesichter<br />
zu sehen.“<br />
Trotz der Herausforderungen und veränderten Gegebenheiten<br />
hat Kreativ-Direktor Thomas Reich einiges an neuen<br />
oberleckeren Ideen für den Herbst parat. Das Wichtigste<br />
vorweg: Es werden neue Sorten an frischer Pasta, wie z.B.<br />
Ravioli, Gigli, Maccheroni, Rigate und Vollkorn-Pasta angeboten.<br />
Zweitens: Auch traditionelle Pasta-Gerichte lassen sich<br />
variieren und raffiniert verfeinern – unter anderem durch die<br />
Wahl der Nudeln, die nicht immer aus Hartweizen sein müssen.<br />
Thomas Reich zeigt in der Küche des Oberneulander’s,<br />
wie Carbonara, Bolognese und Co. noch schmackhafter zubereitet<br />
werden.<br />
„Exzellente Winzerweine sind<br />
unsere Passion!“,<br />
„Alle Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass wir nicht nur<br />
das Tagesgeschäft zur Zufriedenheit unserer Kunden erledigen<br />
konnten, sondern auch neue Ideen entwickelt haben. Auch dafür<br />
ein herzliches Dankeschön! Verstärkung im Service- und Küchenbereich<br />
würden wir uns wünschen – wer gerne in einem<br />
motivierten Team arbeiten möchte, ist herzlich willkommen!“<br />
Die aktuelle Speisekarte verändert sich mit den Jahreszeiten durch<br />
saisonale Produkte aus der Region. Reich bezieht dann, wann immer<br />
möglich, frisches Fleisch, Gemüse und Früchte aus biologischem Anbau mit<br />
regionalem Ursprung. Die Mittagskarte folgt einem bewussten Rhythmus, der<br />
ebenfalls durch die Jahreszeiten inspiriert ist. Es gibt eine Vorspeise, eine<br />
Suppe, fünf bis sechs Hauptspeisen und ein Dessert zur Auswahl.<br />
Im November wird das Team auch wieder dienstags ab 12.00 Uhr durchgehend<br />
für die Gäste da sein. Ab dem 11. November wird das Angebot durch<br />
die OBERLECKERE GANS bereichert.<br />
Für alle, die den Martinstag in heimischer Atmosphäre verbringen wollen,<br />
bietet das O’s seine beliebte „Gans to go – finish at home“ an.<br />
Liebhaber des Traditionsessens können die Gänseteile vorbestellen und<br />
fertig gegart im Restaurant abholen. Danach kommt sie nur noch auf der<br />
eigens entwickelten Schale in den Backofen – schon nach 35 Minuten kann<br />
das köstliche Federvieh serviert werden. Natürlich inklusive Thüringer Klöße,<br />
feinstem Apfelrotkohl, Preiselbeeren und einer aromatischen Sauce.<br />
Passend zu den Gerichten aus Thomas Reichs Küche hat Thorsten<br />
Kaminski die unterschiedlichsten Weine im Ausschank. „Exzellente Winzerweine<br />
sind unsere Passion!“, erklärt der Restaurantleiter. Bereits seit vielen Jahren<br />
ist das Oberneulander’s für seine hervorragende Weinauswahl, die Weinexpertise<br />
und eine perfekt auf das Essen abgestimmte Weinbegleitung bekannt.<br />
Ein guter Wein oder eine gute Weinbegleitung zum Essen ist mehr, als nur die<br />
Auswahl eines ausgezeichneten Weines. Die Aromenausprägung und<br />
Geschmacksintensität der Gerichte kann sich durch einen passenden Wein<br />
ideal entfalten.<br />
Für das O’s wurden ein Grauburgunder, ein Rosé und ein<br />
Merlot des deutschen Weingutes Karl Pfaffmann abgefüllt und mit<br />
hauseigenen Etiketten versehen. Zudem wird das Angebot stetig<br />
durch außergewöhnliche Aperitifs, Longdrinks und Birgitta Rust’s<br />
Piekfeine Brände erweitert.<br />
„Gehen Sie mit uns auf eine bunte kulinarische Entdeckungsreise“,<br />
empfiehlt das Team des Oberneulander’s für den Herbst.<br />
Oberneulander’s<br />
Oberneulander Landstr. 43, 28355 Bremen<br />
Telefon: 0421 3 64 85 37, info@oberneulanders.de<br />
www.oberneulanders.de<br />
OBERNEULAND 37
KüRBIS<br />
MAL ANDERS<br />
Koch dich<br />
glücklich...<br />
38 OBERNEULAND
sooooo<br />
lecker…!<br />
LECKERES<br />
von Karo<br />
VITA<br />
Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />
Ernährungsberaterin und<br />
leidenschaftliche Köchin und führt<br />
ihre eigene, kleine Kochschule in<br />
der Humboldtstraße im Viertel.<br />
Bei ihren Kochveranstaltungen für<br />
Kinder und Erwachsene, setzt sie<br />
auf bunte, abwechslungsreiche<br />
und saisonale Gerichte.<br />
Infos: www.kochmitkaro.de<br />
Rezepte und Fotos: © Karolina Lucht<br />
FÜR HAUSGEMACHTE BURGER<br />
Kürbisbuns<br />
mit Mungbohnen-Bratlingen und Balsamicozwiebeln<br />
Zutaten für die Kürbisbrötchen (12 Stück)<br />
500 g Weizenmehl<br />
<strong>10</strong> g Salz<br />
1/2 Würfel frische Hefe<br />
150 ml lauwarme Milch<br />
1 TL Zucker<br />
50 g Butter<br />
200 g Kürbispüree*<br />
1 Ei<br />
Zusätzlich: 1 Ei plus etwas Milch zum Bestreichen<br />
sowie ein paar Kürbiskerne<br />
Zubereitung<br />
Die Zutaten sollten alle Zimmertemperatur haben.<br />
Als Erstes die frische Hefe in einem Glas mit 150 ml Milch sowie 1 TL Zucker<br />
verrühren und beiseitestellen, bis die Hefe leicht schäumt. In der Zwischenzeit die<br />
Butter schmelzen, etwas abkühlen lassen und anschließend mit dem Kürbispüree<br />
und dem Ei verrühren.<br />
In einer großen Rührschüssel 500 g Mehl abwiegen und das Salz hinzufügen. In<br />
die Mitte eine Mulde drücken, die Kürbismischung und die aufgegangene Hefe reingeben.<br />
Mit den Knethaken des Mixers zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />
Abgedeckt an einem warmen Platz mindestens eine Stunde gehen lassen.<br />
Nachdem der Teig sich deutlich vergrößert hat, mit leicht<br />
bemehlten Händen die Teigkugel aus der Schüssel holen und<br />
in 12 gleichgroße Portionen teilen.<br />
Die Portionen vorsichtig zu kleinen Kugeln formen und<br />
nebeneinander auf ein Backblech legen, leicht andrücken,<br />
damit sie etwas flacher werden.<br />
Nochmals mit einem trockenen Tuch abdecken und wieder<br />
für eine Stunde ruhen lassen.<br />
Den Backofen auf etwa 180 °C (Umluft) vorheizen. Ein Ei mit<br />
etwas Milch verquirlen und die Brötchen damit einpinseln.<br />
Wer mag, gibt noch ein paar Kürbiskerne oben drauf. Nach<br />
ca. 15 Minuten Backzeit sind die Kürbisbrötchen fertig und<br />
müssen nur noch abkühlen. Danach können sie beliebig zu<br />
einem Burger zusammengestellt werden.<br />
*Für das Kürbispüree: Kürbis, z.B. Hokkaido, halbieren und entkernen. Dann in<br />
grobe Stücke schneiden. Beim Hokkaido kann die Schale dranbleiben. Damit das<br />
Aroma möglichst erhalten bleibt, die Kürbisstücke dämpfen oder auf einem Backblech<br />
backen, bis sie weich sind. Alternativ kann man den Kürbis auch kochen,<br />
dann wird aber viel vom Geschmack ausgekocht. Zum Schluss abkühlen lassen<br />
und pürieren, bis die Masse ganz fein ist.<br />
Balsamicozwiebeln<br />
Zutaten<br />
1 rote Zwiebel<br />
1 EL Olivenöl<br />
2 EL Honig<br />
1 EL Aceto Balsamico<br />
Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Die Zwiebel schälen, halbieren und längs<br />
in feine Streifen schneiden.<br />
In einer kleinen Pfanne das Öl erhitzen<br />
und die Zwiebel darin bei mittlerer Hitze<br />
glasig dünsten. Den Honig dazugeben<br />
und leicht karamellisieren lassen. Dann<br />
mit dem Balsamicoessig ablöschen und<br />
mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
MUNGBOHNEN-<br />
Bratlinge<br />
Zutaten für 2-3 Stück<br />
200 g grüne, getrocknete Mungbohnen<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 TL Backpulver<br />
1 TL Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
1/2 Bund Dill<br />
Pflanzenöl zum Anbraten<br />
Zubereitung<br />
Die Mungbohnen am besten über Nacht<br />
in ausreichend Wasser einweichen.<br />
Am Folgetag die Bohnen gründlich<br />
abspülen und etwas trocken tupfen.<br />
In einem Hochleistungsmixer zusammen<br />
mit den übrigen Zutaten zu einer groben<br />
Masse zerkleinern.<br />
Zwei bis drei Bratlinge formen.<br />
Ausreichend Öl in einer Pfanne erhitzen<br />
und die Bratlinge von beiden Seiten<br />
frittieren, bis sie goldbraun und knusprig<br />
sind.<br />
OBERNEULAND 39
Knusprige<br />
Kürbisnuggets<br />
mit süß-saurem Chilidip<br />
Zutaten<br />
Hokkaido-Kürbis<br />
Mehl<br />
1 Ei plus etwas Milch (verquirlt)<br />
Panko<br />
Pflanzenöl zum Frittieren<br />
Zubereitung<br />
Den Kürbis halbieren, entkernen<br />
Für den Dip<br />
200 ml Apfelsaft (klar)<br />
4 EL Apfelessig<br />
2-3 rote Chilischoten<br />
1 Knoblauchzehe<br />
3 EL brauner Zucker oder Honig<br />
1 TL Stärke<br />
und in etwa 1 cm dicke, grobe<br />
Stücke schneiden. Die Form<br />
spielt keine Rolle, sie dürfen<br />
ruhig ungleichmäßig aussehen.<br />
In einem Topf mit leicht gesalzenem<br />
Wasser dünsten, bis die<br />
Kürbisstücke weich, aber noch<br />
nicht zerkocht sind. Abgießen<br />
und auskühlen lassen.<br />
Drei Schalen vorbereiten: eine<br />
mit Mehl, eine mit der Ei-Milch-<br />
Mischung und als Letztes eine<br />
mit Panko (alternativ normales<br />
Paniermehl).<br />
In einer Pfanne etwas Öl erhitzen,<br />
die Kürbisnuggets bei<br />
mittlerer Hitze von allen Seiten<br />
anbraten, bis sie gold-gelb und<br />
knusprig sind.<br />
Für den Dip<br />
Chilischoten der Länge nach<br />
halbieren und je nach gewünschter<br />
Schärfe von den<br />
Kernen befreien. Anschließend<br />
ganz fein hacken. Die Knoblauchzehe<br />
schälen und pressen.<br />
Alle Zutaten, bis auf die Stärke,<br />
in einen kleinen Topf geben und<br />
kurz aufkochen. Bei mittlerer bis<br />
niedriger Hitze etwa <strong>10</strong> Minuten<br />
etwas einköcheln lassen. Die<br />
Stärke in 50 ml Wasser auflösen<br />
und langsam unter ständigem<br />
Rühren in den Topf gießen. Den<br />
Herd etwas höher drehen, damit<br />
die Sauce eindickt. In ein<br />
sauberes Glas umfüllen.<br />
TIPP: Die Sauce hält sich bis<br />
zu mehreren Wochen.<br />
40 OBERNEULAND
Kürbis-Kartoffel-<br />
Reibekuchen<br />
mit Pilzrahmsauce<br />
Zutaten<br />
250 g Kürbis, z.B. Hokkaido<br />
250 g Kartoffeln<br />
1 gehäufter EL Mehl<br />
2 Eier<br />
frisch geriebene Muskatnuss<br />
je 1 Messerspitze Piment, Ingwer, Kardamom<br />
Pflanzenöl zum Anbraten<br />
Rezepte und Fotos: © Karolina Lucht<br />
Für die Sauce<br />
1 kleine Zwiebel<br />
250 g gemischte Pilze, z.B. Pfifferlinge,<br />
Kräuterseitlinge, Steinpilze, braune Champignons<br />
1 Becher Sahne<br />
1 TL Thymian<br />
1 EL Worcestersauce<br />
Salz, Pfeffer<br />
2 EL Rapsöl<br />
Zubereitung<br />
Mit der Sauce anfangen. Die Pilze putzen, Stielansätze<br />
abschneiden, große Pilze in etwas kleinere Stücke teilen.<br />
Die Zwiebel abziehen, halbieren und fein würfeln.<br />
In einer Pfanne das Öl erhitzen und erst die Zwiebel leicht<br />
andünsten, dann die Pilze dazugeben. Unter gelegentlichem<br />
Rühren anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist.<br />
Mit Sahne ablöschen und nach Belieben abschmecken.<br />
Für die Reibekuchen den Kürbis und die Kartoffeln waschen,<br />
schälen und auf der Reibe fein reiben. In einer großen<br />
Schüssel mit den übrigen Zutaten verrühren, evtl. nachwürzen.<br />
Das Öl in der Pfanne erhitzen und je einen EL der Kürbis-<br />
Kartoffel-Masse in die Pfanne geben. Mit dem Löffel zu etwa<br />
gleichgroßen Kreisen flach drücken und von beiden Seiten<br />
kross braten. Auf einem Küchenkrepp kurz zwischenlagern und<br />
am besten direkt servieren. Dazu die Pilzrahmsauce servieren.<br />
TIPP: Wer keine Pilze mag – die Reibekuchen schmecken<br />
auch als süße Variante mit Zimt und Zucker oder mit Apfelmus.<br />
Frische<br />
krosse Ente<br />
aus dem Ofen<br />
Außer-Haus-<br />
Verkauf läuft<br />
weiter<br />
Bitte<br />
reservieren Sie<br />
rechtzeitig<br />
Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />
Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />
OBERNEULAND 41
Kürbis-Kartoffel-<br />
Flammkuchen<br />
Zutaten für etwa 16 Stück<br />
Für das Backblech:<br />
Backpapier<br />
Belag:<br />
350 g Kartoffeln<br />
200 g Hokkaido-Kürbis<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
4 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />
60 g eingelegte Kapern (Abtropfgew.)<br />
200 g Bacon (Frühstücksspeck) in Scheiben<br />
75 g gehobelter Parmesan<br />
2 EL Feigensenf<br />
1 EL Wasser<br />
1 EL gehackter Rosmarin<br />
50 g getrocknete Soft-Cranberrys<br />
250 g Dr. Oetker Crème-fraîche Classic<br />
Teig:<br />
<strong>10</strong>0 g Hokkaido-Kürbis<br />
1 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />
etwa 2 EL Wasser<br />
500 g Weizenmehl<br />
1 TL Salz<br />
1 TL Zucker<br />
250 ml Bier<br />
<strong>10</strong>0 ml Wasser<br />
1 Pck. Dr. Oetker Finesse<br />
Geriebene Zitronenschale<br />
2 Msp. Kreuzkümmel (Cumin)<br />
Zubereitung<br />
Kürbispüree vorbereiten<br />
Für den Teig Kürbis waschen, entkernen und in Stücke schneiden. Öl in einem<br />
Topf erhitzen, Kürbis und 2 EL Wasser dazugeben und bei mittlerer Hitze mit<br />
Deckel etwa 20 Min. weich kochen. Dann pürieren. 4 große Stücke Backpapier<br />
in Backblechgröße zurechtschneiden. Backofen mit dem Backblech vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 250 °C, Heißluft etwa 230 °C<br />
Belag vorbereiten<br />
Kartoffeln und Kürbis waschen. Kürbis entkernen und beides in hauchdünne<br />
Scheiben schneiden, am besten mit einer Aufschnittmaschine oder Gemüsehobel.<br />
Kürbis- und Kartoffelscheiben mit Salz, Pfeffer würzen und mit dem Öl<br />
vermengen. Kapern auf einem Sieb abtropfen lassen und kalt abspülen.<br />
Teig zubereiten<br />
Mehl in eine Rührschüssel geben. Übrige Zutaten und das abgekühlte<br />
Kürbispüree hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) zunächst auf<br />
niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeiten. Teig in<br />
4 gleich große Portionen teilen. Jedes Teigstück auf leicht bemehlter Arbeitsfläche<br />
zu einem Rechteck (etwa 35 x 30 cm) ausrollen. Je eine Teigplatte auf<br />
ein Stück Backpapier legen.<br />
Belag verteilen<br />
Kartoffel-, Kürbis- und Baconscheiben sowie Parmesan und Kapern auf den<br />
Teigplatten verteilen. Das heiße Blech aus dem Backofen nehmen und den<br />
ersten Flammkuchen mit Hilfe des Backpapiers daraufziehen. Backen.<br />
Einschub: oberes Drittel, Backzeit: etwa 8 Min.<br />
Feigensenf mit Wasser einmal aufkochen. Flammkuchen sofort mit Rosmarin<br />
und Cranberrys bestreuen. Feigensenf und Crème fraîche darauf verteilen.<br />
Heiß servieren. Die weiteren Kürbis-Kartoffel-Flammkuchen wie oben angegeben<br />
backen.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
42 OBERNEULAND
Johannes Backhoff · Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />
Rockwinkeler Heerstr. 19 · 28355 Bremen<br />
Tel. (0421) 259088 · Fax (0421) 250602<br />
apotheke.oberneuland@t-online.de<br />
www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />
Kürbis-<br />
Hummus<br />
Zutaten<br />
Für das Backblech:<br />
2 EL Olivenöl<br />
Für den Hummus:<br />
265 g Kichererbsen (Abtropfgew.)<br />
1 kg Hokkaido-Kürbis<br />
5 Knoblauchzehen<br />
15 Zweige frischer Thymian<br />
<strong>10</strong>0 ml Olivenöl<br />
1 EL Rohrzucker oder brauner Zucker<br />
Saft von 1 Zitrone<br />
etwa 2 TL Salz<br />
etwas Chilipulver<br />
1 Pck. Dr. Oetker Finesse Geriebene Zitronenschale<br />
Außerdem:<br />
etwa 2 EL Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
Vorbereiten<br />
Backblech mit dem Olivenöl bepinseln. Kichererbsen auf<br />
einem Sieb abtropfen lassen. Backofen vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
Kürbis waschen, halbieren und die Kerne mit einem Löffel<br />
entfernen. Kürbis in Spalten schneiden. Knoblauchzehen<br />
abziehen und längs halbieren. Thymian waschen und trocken<br />
tupfen. Diese Zutaten auf das Backblech legen und etwa 2 EL<br />
Olivenöl (von den <strong>10</strong>0 ml) darüberträufeln. Backblech in den<br />
Ofen schieben. Kürbis und Knoblauch zwischendurch einmal<br />
wenden. Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 25 Min.<br />
Zubereiten<br />
Gebackenen Kürbis, Knoblauch und Thymian (von den großen<br />
Zweigen nur die Blätter) in einen großen Kochtopf geben.<br />
Übrige Zutaten hinzufügen. Alles sehr gut pürieren und<br />
nochmal mit den Gewürzen abschmecken. Das Ganze aufkochen<br />
und heiß in vorbereitete Gläser füllen. Mit etwas<br />
Olivenöl beträufeln, mit Schraubdeckeln (Twist-off)<br />
verschließen und 5 Min. auf den Deckeln stehen lassen.<br />
OBERNEULAND 43
Halloween-<br />
Kürbis-Pie<br />
Zutaten:<br />
für die Quicheform (Ø 28 cm): etwas Fett<br />
Kürbisfüllung:<br />
etwa 750 g Kürbis<br />
1 Zwiebel (etwa <strong>10</strong>0 g)<br />
2 EL Speiseöl, z. B. Sonnenblumenöl<br />
etwas Salz<br />
etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />
1 TL tiefgekühlte gehackte, gemischte Kräuter<br />
<strong>10</strong>0 ml Gemüsebrühe<br />
150 g gekochter Schinken in Würfeln<br />
3 Eier (Größe M)<br />
125 g Dr. Oetker Crème fraîche Gartenkräuter<br />
1 EL Dr. Oetker Gustin Feine Speisestärke<br />
<strong>10</strong>0 g geriebener Käse, z. B. Emmentaler o. Parmesan<br />
3 EL Kürbiskerne<br />
Mürbeteig:<br />
350 g Weizenmehl<br />
1 Msp. Dr. Oetker Original Backin<br />
1 TL Salz<br />
175 g weiche Butter oder Margarine<br />
1 Eiweiß (Größe M)<br />
50 ml Milch (4 EL)<br />
Außerdem:<br />
1 Eigelb (Größe M)<br />
1 EL Milch<br />
einige Kürbiskerne<br />
Zubereitung:<br />
Kürbisfüllung zubereiten<br />
Kürbis in Spalten schneiden, Kerne entfernen,<br />
schälen und Fruchtfleisch in kleine<br />
Würfel schneiden. Zwiebel abziehen,<br />
halbieren und fein hacken. Öl in einem<br />
großen Kochtopf erhitzen und Zwiebelwürfel<br />
darin glasig dünsten. Den Kürbis<br />
zugeben und mit Salz, Pfeffer und Kräutern<br />
würzen. Die Gemüsebrühe angießen und<br />
mit Deckel <strong>10</strong> Min. bei mittlerer Hitze<br />
dünsten, anschließend pürieren und<br />
erkalten lassen.<br />
Mürbeteig zubereiten<br />
Mehl mit Backin in einer Rührschüssel<br />
mischen. Übrige Zutaten hinzufügen und alles<br />
mit einem Mixer (Knethaken) zunächst auf<br />
niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem<br />
glatten Teig verarbeiten. Teig zu einer Kugel<br />
formen und in Frischhaltefolie gewickelt<br />
20 Min. kalt stellen. Quicheform fetten.<br />
Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa<br />
200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />
Gut 1/3 des Teiges auf leicht bemehlter<br />
Arbeitsfläche zu einem runden Boden<br />
(Ø 28 cm) ausrollen und die Quicheform<br />
damit auslegen. Den Boden mehrmals mit<br />
einer Gabel einstechen und auf dem Rost<br />
vorbacken. Einschub: unteres Drittel,<br />
Backzeit: etwa 15 Min.<br />
Den Boden etwas abkühlen lassen. Knapp<br />
1/3 des übrigen Teiges zu einer Rolle formen,<br />
als Rand an den Boden legen und einen<br />
etwa 3 cm hohen Rand an die Form drücken.<br />
Schinken, Eier, Crème fraîche Kräuter, Gustin,<br />
Käse und Kürbiskerne unter das Kürbispüree<br />
rühren, nochmals abschmecken, auf<br />
den Boden geben und glatt streichen.<br />
Übrigen Teig zu einer runden Decke (Ø etwa<br />
30 cm) ausrollen. Teig locker auf dem<br />
Teigroller aufrollen, auf der Füllung vorsichtig<br />
abrollen und an den Rand andrücken.<br />
Überstehenden Rand abschneiden.<br />
Eigelb mit Milch verrühren und die Teigdecke<br />
damit bestreichen. Mit Halloween-<br />
Ausstechern beliebige Motive ausstechen<br />
und dekorativ auf die Teigdecke legen.<br />
Die Motive ebenfalls mit Eigelb-Milch<br />
bestreichen. Mit Kürbiskernen bestreuen<br />
und backen. Einschub: unteres Drittel,<br />
Backzeit: etwa 45 Min.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
44 OBERNEULAND
Aus dem Backofen<br />
Kürbis-Suppe<br />
Eine leckere, mediterrane Kürbiscremesuppe mit Hokkaido-Kürbis, Strauchtomaten und Rosmarin<br />
Zutaten für etwa 8 Portionen:<br />
1 ½ kg Hokkaido-Kürbis<br />
800 g Strauchtomaten<br />
80 g Schalotten<br />
4 Zweige Rosmarin<br />
Salz<br />
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
Zucker<br />
4 ELOlivenöl<br />
etwa 700 ml Gemüsebrühe<br />
150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />
Außerdem:<br />
65 g entsteinte, schwarze Oliven<br />
75 g Parmesan<br />
Zubereitung:<br />
Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 220 °C, Heißluft etwa 200 °C<br />
Kürbis waschen, in Spalten schneiden, Kerne entfernen und in grobe Würfel schneiden.<br />
Tomaten waschen und vierteln. Schalotten abziehen und in grobe Würfel schneiden.<br />
Rosmarin waschen. Gemüse und Rosmarin in eine große Auflaufform (Inhalt etwa 4 l)<br />
oder Bräter geben. Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen, mit Olivenöl beträufeln und<br />
alles miteinander vermengen. Auflaufform auf dem Rost in den Backofen schieben.<br />
Einschub: Mitte, Garzeit: etwa 45 Min.<br />
Nach dem Garen Rosmarin entfernen. Das Gemüse mit der Gemüsebrühe in einen<br />
großen Topf geben und pürieren, evtl. passieren. Suppe aufkochen, Crème fraîche<br />
unterrühren und mit den Gewürzen abschmecken.<br />
Oliven in Ringe schneiden, Parmesan hobeln. Die Suppe mit den Oliven und dem<br />
Parmesan anrichten. Nach Belieben mit frischem Rosmarin garnieren.<br />
Tipp: Ohne die Einlage ist die Suppe einfriergeeignet.
Nachhaltiger<br />
Schreibtisch<br />
Der Bremer Designer<br />
Jannis Ellenberger hat<br />
seine vielfach prämierte<br />
„Nordic-Space”-Linie erweitert. Zu Bett, Sofa<br />
und Sessel kommt nun der „Nordic-Space“-<br />
Schreibtisch. Auch hier kombiniert Ellenberger<br />
Nachhaltigkeit, Ökologie und stylish-skandinavisch<br />
inspiriertes Design. Verarbeitet wird dafür<br />
Eichenholz aus dem Spessart und dem Steigerwald<br />
– Holz aus Wäldern, die „schon seit Jahrhunderten<br />
nachhaltig bewirtschaftet werden“,<br />
so der Bremer. Preis: 1.965 Euro<br />
www.ellenberger.design<br />
Schützender<br />
Kuschelfaktor<br />
Herbst und Farbenfreude,<br />
das gehört<br />
zusammen! Umso<br />
schöner, wenn mit der Farbe auch ein<br />
Kuschelfaktor ins Spiel kommt – wie<br />
beim Musselintuch XXL „Indian<br />
Summer“ aus der Fadenfactory von<br />
Antje Heuer. Aus wohlig-warmer Bio-<br />
Baumwolle gefertigt, schützt uns das<br />
etwa 1,35 x 1,35 Meter große Tuch vor<br />
Kälte und Herbststürmen. So kommt<br />
der Indian Summer nach Bremen.<br />
Preis: 34,90 Euro<br />
www.fadenfactory.de<br />
Oberneulander Lieblingstische nach Maß<br />
Schnörkellose Maßarbeit, handgefertigte Massivholztische: Mit der Manufaktur<br />
Wood.You.Love geben der Oberneulander Claas F. Stefes und sein<br />
Team der Liebe zum Holztisch ein Zuhause.<br />
Aus Holz und Stahl fertigt Wood.You.Love Tische, die Räumen ein Zentrum<br />
geben – Designerstücke, bei denen Oberfläche sowie Farbe und Form der<br />
Stahlkonstruktion individuell abgestimmt werden können. Damit das<br />
Designer- auch ein Lieblingsstück wird.<br />
Preis: auf Anfrage<br />
www.wood-you-love.de<br />
Made<br />
inBremen<br />
Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />
Künstler, Designer und Konstrukteure<br />
einzigartige Ideen um, produzieren<br />
Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />
Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />
In der neuen Rubrik stellt das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />
der Region vor – Ideen und Produkte,<br />
die unser Leben schöner machen!<br />
Ordentlicher Räubersohn<br />
Kalle ist nicht so, wie ihn seine Räubereltern<br />
gerne hätten. Er ist ordentlich, lieb und<br />
räumt sogar sein Zimmer auf. Als sein Papa<br />
wieder einmal schimpft, zieht er kurzerhand<br />
aus.<br />
Diese Geschichte erzählt der Bremer Autor und<br />
Illustrator Mario Ellert in seinem Buch „Kalle zieht<br />
aus“. Lustige Verse, liebevolle Zeichnungen – das<br />
perfekte Vorlesebuch! Preis: <strong>10</strong> Euro<br />
www.marioellert.de<br />
Lässiges<br />
Statement<br />
Aus der Mode-<br />
Manufaktur La<br />
Gitana im Fedelhören<br />
kommt<br />
dieser kuschelige<br />
und lässig lang<br />
geschnittene Unisex-Hoodie mit Kängurutasche<br />
und Kapuze. Es gibt ihn<br />
wahlweise mit „Blue Heart“- oder<br />
„Green Heart“-Print auf der Rückseite<br />
– Eyecatcher und Statement<br />
zugleich. Material: Bio-Baumwolle,<br />
Farbe: Mango/Grau, Größen: XS bis<br />
XL. Mit jedem verkauften Hoodie<br />
unterstützt La Gitana WWF-Projekte<br />
zum Schutz der Meere. Preis: 69 Euro<br />
www.lagitana-bremen.de<br />
Hilfreiche<br />
Katzenpfote<br />
„Wo es juckt, kann<br />
die Hand helfen“<br />
… oder, wie in diesem Fall, die<br />
Katzenpfote! Die Kalligraphie-<br />
Künstlerin Yuki Sekikawa-Klink, die<br />
aus Japan stammt und in Borgfeld<br />
lebt, hat das Sprichwort aus ihrer<br />
Heimat abgewandelt – schließlich<br />
ist sie Katzenliebhaberin. Und<br />
obendrein Künstlerin mit den<br />
Schwerpunkten Shodo (japanische<br />
Kalligraphie), Sumi-e (Tuschemalerei),<br />
Puppenkunst und Katzenfiguren.<br />
Preis: 800 Euro<br />
www.etsy.com/de/shop/ZenArtYuki<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Ellenberger Design GmbH, Yuki Sekikawa-Klink, Mario Ellert, La Gitana, Fadenfactory, Wood.You.Love<br />
W-K-WINTERHOFF GMBH<br />
B Ä D E R K Ü C H E N W O H N E N T R E P P E N<br />
In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon 0421 / 64 20 61<br />
www.w-k-winterhoff.de<br />
(T)räume aus Stein<br />
46 OBERNEULAND
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Tee-Handels-Kontor Bremen, Betty Darling Company, Tartex, my own coffee, Guteseis, Rösthof<br />
Köstliche<br />
Begleiter<br />
Als Tee-Begleiter sind sie<br />
gedacht, die aromatischen Bio-<br />
Chocolitos der Bremer Betty Darling<br />
Company: Geröstete und karamellisierte<br />
Edelkakaobohnen mit einem<br />
Schokoladenmantel, die abschließend<br />
noch in Kakaopulver gewälzt wurden.<br />
Preis: 200 Gramm 9,30 Euro<br />
www.betty-darling.net/de/shop<br />
Süßer Sechser<br />
Sixpack mal anders – die „Bollars“,<br />
das handgefertigte Mandelgebäck von<br />
my own coffee, gibt es jetzt im Sechser-Set<br />
zum Kennenlernen. Die sechs Sorten: schwarze<br />
Vanille-Cranberry, Limette, Mandel, Choklad,<br />
Amarena-Kirsch und Heidelbeer-Schoko-Chia.<br />
Preis: 240 Gramm (6 x 40 Gramm) 9,90 Euro<br />
www.my-own-coffee.de<br />
Richtig Rambazamba<br />
Auf dem Rösthof in Holste-Oldendorf wird jetzt richtig<br />
Rambazamba gemacht – so nämlich heißt dieser nussig-weiche<br />
und angenehm unkomplizierte Espresso-Blend mit wenig Säure.<br />
Die Rohkaffee-Varietät Romex sorgt für eine Spitzen-Crema.<br />
Preis: 250-Gramm-Glas 7,50 Euro<br />
www.roesthof.de<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Schon probiert?<br />
Himmlischer Groove<br />
Ein bisschen scharf und ein bisschen süß, ein bisschen<br />
sauer und ein bisschen fruchtig … so schmeckt er,<br />
der Groove-Biotee vom Tee-Handels-Kontor<br />
Bremen, der weißen Tee und Ingwer<br />
beschwingt groovend mit Zitronen-Honig-<br />
Geschmack zusammenbringt.<br />
Preis: <strong>10</strong>0 Gramm 7,95 Euro<br />
www.tee-handelskontor-bremen-shop.de<br />
Eiskalte<br />
Überraschung<br />
Rooibos-Vanille mit<br />
Mandelkrokant –<br />
klingt nach heißem<br />
Tee? Nein, dieser<br />
Mix stammt aus<br />
der Bremer Eismanufaktur<br />
Guteseis:<br />
Ein leichtes Vanilleeis,<br />
aromatisiert mit natürlichem<br />
Rooibos und verfeinert<br />
mit einem selbst<br />
gemachten Mandelkrokant.<br />
Preis: 360-Milliliter-Becher 4,69 Euro<br />
www.guteseis.de<br />
Cremig und kernig<br />
Der kernige Saatenzauber-<br />
Brotaufstrich von Tartex vereint<br />
leckeres Gemüse und knackige<br />
Saaten, sprich: gegrillte Paprika<br />
und grob gehackte Kürbiskerne.<br />
Ein Genuss nicht nur zum<br />
Abendbrot.<br />
Preis: 135 Gramm 2,60 Euro<br />
www.tartex.de<br />
OBERNEULAND 47
MODE<br />
Warm, wärmer,<br />
wohlig!<br />
Modisch gesehen gibt es kaum eine schönere Jahreszeit<br />
als den Herbst. Endlich kann man sich wieder mit<br />
individuellen Layerings, edlen Materialien und<br />
Accessoires austoben und kuschelige Stylings<br />
zusammenstellen. Wir können uns auf die<br />
neuen Modetrends im Herbst/Winter<br />
<strong>2021</strong>/22 freuen, die so einiges an neuen<br />
Looks bereithalten. Welche Trends wir jetzt<br />
im Blick haben sollten und was uns erwartet?<br />
Hier kommen einige wärmende Ideen<br />
für den Herbst!<br />
Relax<br />
V-Pullover im Relaxed Fit von Closed aus<br />
weichem italienischen Woll-Mix mit Kontrast-<br />
Innenseite, überschnittener Schulter mit<br />
Kontrast-Detail, gerippten Bündchen an<br />
Ärmel- und Saumabschluss sowie hohen<br />
Seitenschlitzen. Obermaterial: <strong>10</strong>0 % Wolle.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />
48 OBERNEULAND
Locker<br />
Mantel von RIANI: Outdoor-Mode der<br />
Extraklasse aus weich fallendem<br />
Stoff strahlt ganz subtile hohe<br />
Wertigkeit aus. Verschlusslos<br />
gearbeitet in locker fallendem,<br />
bequemem Style mit Kapuze,<br />
aufgesetzten XL-Taschen und<br />
hohen Seitenschlitzen. Für einen<br />
hohen Mode-Faktor schmücken<br />
Fransen den Saum.<br />
Material: 47 % Polyacryl, 28 % Polyester,<br />
20 % Wolle, 5 % Sonstiges.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />
Asymmetrisch<br />
Creative Knitting:<br />
Runder Ausschnitt,<br />
voluminöse Raglanärmel,<br />
lockerer Schnitt<br />
– so weit, so gut. Was<br />
diesen Pullover von<br />
Riani aber so besonders<br />
macht, ist sein<br />
asymmetrischer<br />
Saum, dessen<br />
Seitenschlitz von<br />
extravaganten Fransen geziert wird. Fully fashioned aus<br />
nachhaltig produziertem Baumwoll-Garn gestrickt, ist er<br />
damit comfy und cosy zugleich. Aus <strong>10</strong>0 % Baumwolle.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />
Vorne so<br />
und hinten<br />
anders<br />
Blazer von Riani.<br />
Gerader Schnitt mit Reverskragen.<br />
Zweiknopf-Verschluss und seitliche<br />
Paspeltaschen. Dekorative Knöpfe an<br />
den Ärmelenden. Teilgefütterte Verarbeitung<br />
am Frontbereich. Rückseite in<br />
Rippstrickqualität. Material: 62 %<br />
Polyester, 26 % Viskose, 9 % Wolle,<br />
3 % Elasthan.<br />
Gesehen bei a’riva,<br />
Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />
BORGFELDER HEERSTRASSE 42 C<br />
28357 BREMEN<br />
OBERNEULAND 49
MODE<br />
LADEN 82<br />
Rockwinkeler<br />
Heerstrasse 32B<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 01749279391<br />
Outdoor oder Indoor<br />
Die Weste von Someday bietet<br />
vielfältige Kombinationsmöglichkeiten<br />
und macht jeden Look besonders.<br />
Während das technische<br />
Material für Wärme sorgt, verleihen<br />
die Details der Weste einen femininen<br />
Look. Der Stehkragen, die<br />
Steppung und kleine Schlitze an<br />
den Seiten geben der Weste die<br />
optischen Highlights. Durch das Hyper Filling<br />
hat die Weste viele Vorteile: Sie ist wärmend,<br />
sehr leicht und kann Wasser schnell absorbieren.<br />
Erhältlich bei Platzhirsch Fashion, Hauptstraße 68,<br />
28865 Lilienthal, Telefon: 04298 91660<br />
www.laden82.shop<br />
Laden_82<br />
Öffnungszeiten<br />
<strong>10</strong> bis 18 Uhr<br />
Holzfäller<br />
Das Overshirt von OPUS aus reiner<br />
Baumwolle besitzt durch die aufgeraute<br />
Oberfläche einen besonders weichen<br />
Griff. Der Oversize Fit wird durch die Quetschfalte im<br />
Rücken unterstrichen, welche für zusätzliche Bewegungsfreiheit sorgt. Darüber<br />
hinaus wird der Look durch das Check Muster charakterisiert und durch aufgesetzte<br />
Brusttaschen sowie eine verlängerte Rückseite komplettiert.<br />
Erhältlich bei Platzhirsch Fashion, Hauptstraße 68, 28865 Lilienthal, Telefon: 04298 91660<br />
Alleskönner<br />
Die modische Steppweste von OPUS begeistert<br />
durch ihre Cape-anmutende Passform. Der<br />
Reißverschluss endet in einem hohen Kragen,<br />
der durch die eingearbeitete Kordel gerafft werden<br />
kann. Zusätzlich wird das Ganze durch eine Knopfleiste<br />
bedeckt und schützt somit vor Wind. Mit<br />
Tunnelzug in der Taille und seitliche Druckknöpfe.<br />
Erhältlich bei Platzhirsch Fashion, Hauptstraße 68,<br />
28865 Lilienthal, Telefon: 04298 91660<br />
Kaufen Sie nachhaltig!<br />
Tolle Marken bei uns im Second Hand Shop<br />
50 OBERNEULAND<br />
Gebrauchtes ist cool!<br />
Einlieferungen nach telefonischer Vereinbarung: Tel. 04298 9589928<br />
Klosterstraße 4, 28865 Lilienthal<br />
Tel. 04298 - 699 63 45<br />
Fax 04792 - 95 14 31<br />
info@akora-reisen.com<br />
www.akora-shop.de<br />
Akora-Shop:<br />
Ihr Second Hand-Händler<br />
in Lilienthal
…voll im Trend…<br />
Love<br />
Rundhalspullover Love von<br />
Lieblingsstück in light silver.<br />
Dieser wunderschöne<br />
kuschelige Pullover lädt<br />
einfach nur zum Anschmiegen<br />
und Wohlfühlen ein.<br />
Material: 67 % Wolle,<br />
31 % Polyamid, 2 % Elasthan.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella,<br />
Oberneulander Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen,<br />
Telefon: 0421 95800138<br />
Jetzt neu<br />
bei uns:<br />
Unsere Marken<br />
für Damen:<br />
Ton in Ton<br />
Die Marke<br />
ESViViD steht für<br />
bequeme Mode!<br />
In Kombination<br />
mit Bluse, Shirt<br />
und schicken<br />
Accessoires sind<br />
die Blazer oder<br />
Joggpants<br />
bestens geeignet<br />
fürs Vorstellungsgespräch,<br />
für den<br />
runden Geburtstag,<br />
die Party<br />
oder einfach so<br />
zum Bummeln.<br />
Die Artikel sind in mehreren Farbtönen<br />
erhältlich und aus einem Viskose-Nylon-<br />
Elasthan-Mix. Sportlich und trotzdem schick –<br />
du bist damit immer richtig angezogen.<br />
Gesehen bei Frauenzeit® Fashion | Style | Italienische<br />
Mode, Borgfelder Heerstraße 57, 28357 Bremen,<br />
Telefon: 0421 24278091<br />
Trendfarbe<br />
Strickjacke von Steffen Schraut in Salbei.<br />
Das Modell begeistert dank hochwertiger<br />
Stoff-Qualität mit weichem Griff. Zugleich<br />
setzen Stecktaschen besondere Akzente.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella,<br />
Oberneulander Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen, Telefon: 0421 95800138<br />
Jodelahiti<br />
Janker in Feinstrick von Lieblingsstück,<br />
taillierter Schnitt, Rundhalsausschnitt<br />
mit Muschelsaum. Schließt mit Knöpfen.<br />
Aufgesetzte Taschen und florales<br />
Stitching. Material: <strong>10</strong>0 % Wolle.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella,<br />
Oberneulander Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen, Telefon: 0421 95800138<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Oberneulander<br />
Heerstraße 30<br />
28355 Bremen<br />
Telefon<br />
0421 / 95 800 138<br />
Mo-Fr <strong>10</strong>-18 Uhr<br />
Sa <strong>10</strong>-13 Uhr<br />
OBERNEULAND 51
OBERNEULAND KULTUR<br />
HERBST-AUSSTELLUNG<br />
„BEWäHRTES DOPPEL“<br />
IN DER GALERIE MöNCH<br />
2013 waren die Werke von Till Warwas und Martin McWilliam<br />
zuletzt in einer gemeinsamen Ausstellung in der Galerie Mönch<br />
zu sehen. Wie gut auch die aktuellen Arbeiten der norddeutschen<br />
Künstler miteinander harmonieren, zeigt die Herbst-Ausstellung<br />
bei Christine und Jochen Mönch, die noch bis zum<br />
24. Oktober <strong>2021</strong> zu sehen ist.<br />
E<br />
gleichsam schwerelos auf Glasstelen<br />
rfolgreich wurde Martin<br />
in den Raum.<br />
McWilliam mit seinen<br />
Martin McWilliam wurde 1957<br />
keramischen Gefäßen, die eher<br />
in Kapstadt/Südafrika geboren<br />
„vorgetäuscht“ wirken. Die<br />
und studierte an der Kunstschule<br />
eigentlich dreidimensionalen<br />
Bournemouth, 1978 folgte der Abschluss<br />
an der Dartington Pottery.<br />
Objekte werden dabei ins Zweidimensionale<br />
übertragen und<br />
Er lebt heute mit seiner Familie<br />
vermitteln nur die Illusion des<br />
Die beiden Künstler Martin McWilliam (li.) auf einem Hof in Sandhatten, auf<br />
Ganzen. Somit hinterfragt der<br />
und Till Warwas beim Aufbau der Ausstellung.<br />
dem er einen ehemaligen Stall als<br />
Keramiker mit seinen „virtual pots“ traditionelle Sichtweisen –<br />
Domizil und Werkstatt umbaute und zwei Mal im Jahr seinen<br />
mit Amphoren, Krügen oder Schalen, die eigentlich keine sind.<br />
Dreikammer-Ofen für den Brand der Keramiken anfeuert. Falls<br />
Die Plastiken wirken wie halbiert, provozieren das räumliche<br />
dabei mal etwas zu Bruch gehen sollte, dann ist es entweder<br />
Sehen, bringen es dazu, das Gefäß als gewohntes Bild wahrnehmen<br />
zu wollen. Bei der Gestaltung der Oberfläche lässt er<br />
lassens“ wird eine andere Art der Objektgestaltung geschaffen,<br />
gewollt oder bedeutungslos, denn durch die „Kunst des Los-<br />
dem Zufall breiten Raum, nimmt die nicht planbaren Effekte,<br />
in der sich die Fragmente zu neuen Formen verbinden.<br />
die der Brand hervorruft, zum Ausgangspunkt für seine weitere<br />
Die ersten Gefäße nutzten die Menschen bereits vor über<br />
Bearbeitung. Martin McWilliam ist Spezialist für Holzbrandtechnik<br />
in japanischer Tradition. Für seine außergewöhnlichen<br />
zum Kochen. Sie zählen somit zu den frühesten kulturellen<br />
<strong>10</strong>.000 Jahren zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und<br />
Arbeiten, die weltweit ausgestellt werden und in öffentlichen<br />
Darstellungen des Menschen und sind Ausdruck der unterschiedlichen<br />
Kulturstufen und Epochen.<br />
Sammlungen und Museen des In- und Auslandes zu sehen<br />
sind, wurde er vielfach ausgezeichnet.<br />
Auch in den Stillleben des Bremer Malers Till Warwas stehen<br />
Die neuesten Arbeiten des Künstlers zeigen allerdings andere<br />
Gefäße im Mittelpunkt des Bildaufbaus. Der Fundus in seinem<br />
Aspekte der Herangehensweise. Hier wird dem Betrachter im<br />
Atelier in der Föhrenstraße beinhaltet keine modernen Designobjekte,<br />
sondern Tonkrüge, Kannen, Gläser oder Vasen mit<br />
wahrsten Sinne ein „kreativer Bruch“ in McWilliams künstlerischer<br />
Arbeit deutlich. Fertig gebrannte Objekte zerstört er<br />
Geschichte.<br />
bewusst, um neue Skulpturen aus deren Scherben entstehen zu<br />
Bei diesem Interieur werden Erinnerungen an vergangene<br />
lassen. Er entzweit, zerlegt und spaltet seine Objekte, um diese<br />
Zeiten geweckt und unterschiedliche Materialien spürbar<br />
auf andere Weise zusammenzufügen. In einer anderen Werkfolge<br />
sequenziert und gliedert er Schalen und Krüge, hebt sie<br />
und veredeln profane Gebrauchsgegenstände zu<br />
gemacht. Seine gedeckten Tische strahlen Kraft und Ruhe aus<br />
Skulpturen.<br />
52 OBERNEULAND
Mit seinen Landschaftsmotiven stillt Till Warwas Sehnsüchte nach<br />
Meeresbrise, idyllischen Oasen, Seeblick und Strandspaziergängen.<br />
Erfolgreich wurde<br />
Martin McWilliam<br />
mit seinen „virtual<br />
pots“. Die neuesten<br />
Arbeiten des<br />
Keramik-Künstlers<br />
zeigen im wahrsten<br />
Sinne einen<br />
„kreativen Bruch“.<br />
„Vorgetäuschte”<br />
Gefäße und<br />
Sehnsüchte<br />
nach<br />
Meeresbrise<br />
OBERNEULAND 53
Ein Blauer Krug – von Till Warwas und Martin McWilliam<br />
in unterschiedlichen Ausdrucksweisen dargestellt.<br />
Zwei Künstler – ein Thema. Martin McWilliam und Till<br />
Warwas blicken in ihren Werken auf das Gefäß.<br />
54 OBERNEULAND
Als Freiluftmaler stellt sich Till Warwas<br />
allen Wettern und Winden und hat dabei<br />
wechselnde Licht-, Wolken- und Wellenspiele<br />
im Blick.<br />
Wir beraten Sie gern!<br />
Loewe Bild 3.55 OLED<br />
Lässt man sich genauer auf sie<br />
ein, wirken die Gegenstände<br />
geradezu beseelt – scheinen<br />
miteinander zu korrespondieren.<br />
Früchte und Blumen finden<br />
ihren Platz und komplettieren<br />
die gelassene Szenerie.<br />
Warwas' Stillleben zeichnen sich durch einen harmonisch<br />
komponierten Bildaufbau und starke Detailverliebtheit aus.<br />
Stofflichkeit, Farbigkeit, Licht und Schatten der versammelten<br />
Objekte werden mit höchster Genauigkeit in Acryl auf Leinwand<br />
dargestellt. Die glatten, glänzenden Oberflächen der Gefäße<br />
spiegeln das Licht der Umgebung oder den Ausblick aus einem<br />
Fenster. So zufällig, wie der gedeckte Tisch im ersten Augenblick<br />
auch erscheinen mag – Warwas arbeitet meist tagelang am<br />
Aufbau. Danach dauert es oftmals noch mehrere Wochen, bis<br />
dem Künstler ein Bild als fertig erscheint.<br />
Till Warwas studierte an der Hochschule für bildende<br />
Künste in Berlin und war Meisterschüler von Klaus Fußmann.<br />
Für Ihr<br />
Altgerät<br />
2.990,–<br />
–500,–<br />
inkl. 5 J. Garantie<br />
Ihr Preis<br />
2.490,–<br />
...immer bestens im im Bilde<br />
G<br />
m<br />
bH<br />
Mit seinem Werk ist er in zahlreichen<br />
privaten und öffentlichen Sammlungen<br />
vertreten.<br />
Als Mitglied der Gruppe der Norddeutschen<br />
Realisten widmet er sich<br />
zudem der Pleinair-Malerei. Im Gegensatz zu der Arbeit im<br />
Atelier arbeitet Warwas hier mit Ölfarben, die wesentlich<br />
langsamer trocknen als Acrylfarben. Hierfür zieht es den<br />
59-Jährigen regelmäßig an Nord- oder Ostsee, nach Sylt,<br />
Rügen, Bornholm und an die Geltinger Bucht. Mit diesen<br />
Eindrücken stillt er Sehnsüchte nach Meeresbrise, idyllischen<br />
Oasen, Seeblick und Strandspaziergängen. Als Freiluftmaler<br />
stellt sich Till Warwas allen Wettern und Winden und hat dabei<br />
wechselnde Licht-, Wolken- und Wellenspiele im Blick.<br />
Geschickt lenkt er die Aufmerksamkeit oft auf einen Bildmittelpunkt<br />
in der Ferne. Von diesem aus laufen alle Linien so zum<br />
Betrachter, dass dieser unmittelbar ins Bildgeschehen hineingezogen<br />
wird und sich der Faszination der Landschaft nicht<br />
entziehen kann. Text und Fotos: Meike Müller<br />
Meisterwerkstatt<br />
Verden, Große Verden, Straße Große 117, 117, Telefon Straße (0 (0 117 42 42 31) 31) 30 30 80 80<br />
Am Wall 153 – 156 · 28195<br />
Telefon (0 42 31) · Mo. 30 – Bremen Fr. 809.00 · verkauf@bungalski.de<br />
–· 0421-32 Sa. 55 9.00 00-0 – 14.00 · www.bungalski.com Uhr<br />
· amwall.bremen@beostores.com<br />
verkauf@bungalski.de · Mo. – Fr. – 18.30, Sa. 9.00 – 14.00 Uhr<br />
Große Straße<br />
Mo. –<br />
117<br />
Fr.<br />
·<br />
9.00<br />
27283<br />
– 18.30, P<br />
Verden Sa.<br />
· 04231-30 9.00 – 14.00 Obere<br />
80 · www.bungalski.com<br />
Str. Uhr<br />
· verkauf@bungalski.de<br />
Meisterwerkstatt P Eigener Parkplatz Obere Str.<br />
Wir Meisterwerkstatt & – Reparatur sämtlicher Metz, Fabrikate<br />
Wir führen BANG & OLUFSEN, LOEWE, Metz, Panasonic,<br />
Bei uns P Eigener Parkplatz Obere Philips Str.<br />
Samsung,<br />
genießen<br />
GRUNDIG, Philips<br />
Sie<br />
u.a. u.a. einen umfangreichen Service<br />
Wir führen BANG & OLUFSEN, LOEWE, Metz, Panasonic,<br />
Dynaudio, Audioblock, Sonoro, TAD u. a.<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
Lieferservice · Reparatur sämtlicher Fabrikate · SAT- und Antennenbau · Antennenanlagen · Netzwerksysteme<br />
Am Wall<br />
NEU – JETZT BEI UNS ERHÄLTLICH:<br />
Neuheit !<br />
BEOLAB 28<br />
Hochauflösende kabellose Stereolautsprecher<br />
Ein schlankes, kabelloses, kultverdächtiges Stereo-Lautsprecherpaar.<br />
Streamen Sie alles – sofort. Musikwiedergabe mit hoher Auflösung<br />
und außergewöhnlicher Klang, immer wieder.<br />
Wir führen Produkte der Marken Loewe, Metz, LG, Panasonic, Audioblock, Dynaudio, Sonoro u.v.m.<br />
OBERNEULAND 55
OBERNEULAND KULTUR<br />
ZURüCK ZU<br />
&<br />
FARBEN<br />
FORMEN<br />
Trotz Corona entschloss sich die Oberneulander<br />
Künstlerin Christa Bröker,<br />
die Türen ihrer Galerie in diesem Jahr<br />
für eine Sommerausstellung zu<br />
öffnen. Denn ganz verzichten aber<br />
wollte die international arbeitende<br />
Künstlerin in dieser kunstarmen Zeit<br />
nicht auf die traditionelle Öffnung<br />
ihres Ateliers.<br />
Deborah<br />
Ihr neuestes Bild „In Erwartung“ empfängt<br />
die Besucher direkt am Eingang.<br />
Alle Titel ihrer Bilder und Skulpturen sprechen<br />
von Positivität und Christa Brökers<br />
lebensbejahender Einstellung. Obwohl fast<br />
monochrom, strahlen die Bilder voller<br />
Atmosphäre Ruhe, Seele und eine große<br />
optische wie auch gedanklicheTiefe aus.<br />
„Man kann in ihnen gedanklich spazieren<br />
gehen“, sagt die Malerin und Bildhauerin,<br />
die seit 40 Jahren künstlerisch tätig und<br />
ständig auf der Suche nach neuen Techniken<br />
ist. „Das hört nie auf.“ Mithilfe der Beimischung<br />
von Farbpigmenten, einer ganz<br />
eigenen Farbpalette und der 50- bis 60-fachen<br />
Lasierung erschafft Christa Bröker<br />
in Acryl auf Leinwand durchscheinende<br />
abstrahierte Landschaften.<br />
Weiteres großes Thema, das sie in<br />
Skulptur wie auch auf Leinwand immer<br />
wieder aufs Neue aufnimmt, seien „Paare“,<br />
sagt die Künstlerin. „Ich komme nicht<br />
davon weg.“ Ihre Seligkeit aber sind die<br />
„Kleinen Kostbarkeiten“, kleine Bronzen<br />
sowie kleinformatige Bilder. Die kosten sie<br />
nicht nur sehr viel Zeit, sondern Überlegung.<br />
Teil der Skulpturenserie sind kleine Kantensitzer,<br />
die sie in der Werkstatt für Bronzeguss<br />
Rieke in Worpswede hat gießen lassen<br />
und die sich ebenfalls dem Thema „Paar“<br />
widmen.<br />
Für Christa Bröker war das vergangene<br />
Jahr ein sehr kreatives, schaffensreiches<br />
Jahr. Durch die aktuelle Lage verzichtete sie<br />
auf das Reisen. Das allerdings fehlt ihr sehr,<br />
bringt sie von ihren Reisen doch immer<br />
wieder neue Inspirationen, Maltechniken<br />
und Darstellungsformen mit nach Hause.<br />
Während des vergangenen Jahres widmete<br />
sie sich vornehmlich ihren kleinen Skulpturen,<br />
deren Form sie in Wachs oder Ton<br />
erarbeitet, um sie im Anschluss in die<br />
56 OBERNEULAND
Das Thema „Paare“ und „Familie“ begleitet<br />
die Oberneulander Künstlerin seit vielen Jahren.<br />
Worpsweder Gießerei zu geben. Eine<br />
Massenproduktion lehnt sie ab, jedes ihrer<br />
Objekte lässt sie maximal viermal gießen.<br />
Seit drei Jahren wartet in ihrem Steinmetzatelier<br />
ein großer Stein auf sie. „Jetzt ist er<br />
reif“, sagt sie voller Vorfreude.<br />
Für die Oberflächen ihrer strukturintensiven<br />
Materialbilder entwickelte die<br />
Malerin und Bildhauerin ganz eigene<br />
„Rezepturen“, die es ihr ermöglichen,<br />
Christa Bröker zeigt uns ihre Kunstwerke.<br />
Christa Bröker, Beim Kleinen<br />
Tagwerk 63, 28355 Bremen,<br />
Tel. 0421 256172,<br />
www.christa-broeker.de<br />
Sprünge, Abplatzungen und Risse<br />
zu initiieren. Das Ergebnis sind an<br />
Rinden und Gesteinsformationen<br />
erinnernde Strukturen. Als ein teilweises<br />
Zurück zu ihren Wurzeln bezeichnet<br />
Bröker die mit „Liquid pencil“ gemalten<br />
Aquarelle, die sowohl die Eigenschaften<br />
von Transparenz wie auch von Struktur<br />
aufweisen. In ihren Workshops vermittelt<br />
Christa Bröker Anfängern und Fortgeschrittenen<br />
mit Aquarell-,<br />
Acryl- und Aerocolofarben<br />
sowie Tinte besondere Arbeitstechniken<br />
in gegenständlicher und abstrakter<br />
Malerei, Collagierung und<br />
Arbeiten mit Pouring Medium.<br />
Nach telefonischer Anmeldung öffnet<br />
Christa Bröker auch nach der Sommerausstellung<br />
gerne die Räume ihre Galerie für<br />
Besucher. Text und Fotos: Sabine v.d. Decken
Claudia: „Könnt se swiegen, Anna?“ Noch mal wird der Text miteinander abgestimmt. Sabine Junge: Wie war das noch an der Stelle?<br />
DE SPEELDEEL VON'N HEIMATVEREEN<br />
ANNA DAT GOLDSTüCK K<strong>OM</strong>MT<br />
Michael Blome<br />
und Kirsten Böschen<br />
– später Bernhard<br />
und Claudia.<br />
58 OBERNEULAND
Länger wollten sie nun wirklich nicht warten.<br />
„Dieses Jahr wird wieder gespielt“,<br />
darüber waren sich die Mitglieder der<br />
Speeldeel nach einem Jahr Zwangspause<br />
Ende Juni einig. Seit Beginn ihrer Aufführungen<br />
im Jahr 1952 war das zum<br />
ersten Mal passiert. „Anna dat Goldstück“<br />
soll das neue Spiel sein.<br />
Eine turbulente Komödie mit<br />
fünf Schauspielern von Marc<br />
Camoletti. Hans Pfeiffer hat sie<br />
ins Plattdeutsche übersetzt. Die<br />
Texte wurden angeschafft, und<br />
man engagierte wieder Christoph<br />
Jacobi als Regisseur. Diesmal<br />
wollten wir vom Oberneuland<br />
Magazin nicht bis zur Generalprobe<br />
warten, um mal wieder<br />
dabei zu sein. Schließlich sind<br />
wir alle neugierig. Zunächst<br />
waren Textproben ohne den<br />
Regisseur angesagt.<br />
„Wir fangen an mit Seite 50“,<br />
verkündet Britta Braun. Sie<br />
macht die Regieassistenz.<br />
Neben ihr sitzt Waltraut Wedemeyer<br />
als Souffleuse. Die beiden<br />
werden sich bei den Aufführungen<br />
immer abwechseln. Eine<br />
Art Doppelspitze also. Die<br />
Bühne ist noch kahl und leer.<br />
Drei Stühle stehen drauf und<br />
ein Getränkewagen. Ein paar<br />
Leitern stehen herum. Die<br />
Kulissen werden nach und nach<br />
von den Handwerkern des<br />
Heimatvereens angefertigt und<br />
später aufgebaut. Kirsten<br />
Böschen und Michael Blome<br />
lesen ihre Texte zum Teil noch<br />
ab. Sabine Junge traut sich<br />
bereits auswendig zu sprechen.<br />
Sie spielt die Anna in dem<br />
Stück. Eine Haushaltshilfe, die<br />
eigentlich in Urlaub sein sollte.<br />
Denn Bernhard, der Hausherr,<br />
ist auf einer längeren Dienstreise,<br />
und er wünscht, dass seine<br />
Frau Claudia (Kirsten Böschen)<br />
währenddessen ihre Mutter<br />
besucht. Das Haus müsste also<br />
eine Zeit lang leer stehen. Doch<br />
merkwürdig: Plötzlich taucht<br />
Robert (Michael Blome) auf.<br />
De Speeldeel von’n<br />
Heimatvereen Oberneeland<br />
e. V. speelt „Anna<br />
dat Goldstück“ von<br />
Marc Camoletti plattdeutsch:<br />
Hanz Pfeiffer<br />
Verlag: VVB Norderstedt<br />
Und Claudia ist geblieben. Selbst<br />
Anna ist alles andere als in<br />
Urlaub gefahren. Dann stellt<br />
sich heraus: Auch Bernhards<br />
Dienstreise ist nur vorgetäuscht,<br />
weil er hofft, sich hier mit<br />
Cathrin zu treffen. Jetzt wird<br />
Anna zu einem richtigen Goldstück.<br />
Sie muss dafür sorgen,<br />
dass sich immer die richtigen<br />
Paare treffen („Könnt se swiegen,<br />
Anna?“) und darüber hinaus<br />
Spielplan <strong>2021</strong><br />
Premiere Freitag 15.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 16.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 17.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
Freitag 22.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 23.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 24.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
Freitag 29.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 30.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 31.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
Freitag 05.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 06.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 07.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
Freitag 12.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 13.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 14.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
Freitag 19.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 20.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 21.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
Freitag 26.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />
Samstag 27.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />
Sonntag 28.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />
im Klatte-Hoff, Rockwinkeler Heerstraße 123<br />
Platzbestellung<br />
nur telefonisch unter: 0151 183 75 070<br />
Montag und Freitag von 9:00 bis 12:00 Uhr - Preis: 12 Euro<br />
Die Bezahlung der Plätze geht nur per Überweisung<br />
innerhalb von 7 Tagen nach Bestellung<br />
IBAN: DE11 2905 0<strong>10</strong>1 0082 2800 90 - BIC:SBREDE22XXX<br />
die Ehe ihrer Brötchengeber<br />
nicht in die Brüche geht.<br />
Von all dem ist bei der kurzen<br />
Textprobe noch nichts zu spüren.<br />
Es wird auch noch ein wenig<br />
daran gefeilt: Soll man besser<br />
Kakao sagen oder doch Schokoload<br />
wie im Manuskript. Und<br />
Konzentration wird gefordert:<br />
„Souffleuse, du musst ook<br />
mal'n büschen oppassen.“ Dabei<br />
sind alle fröhlich und guter<br />
Dinge, weil es endlich wieder<br />
losgeht. Als unbedarfter Zuschauer<br />
spürt man bereits, dass<br />
in dem Haus dort wohl keine<br />
armen Leute wohnen: Von<br />
Cognac und Calvados ist die<br />
Rede, von Gin und Wodka.<br />
Aber: „Dor is keen Whisky.“<br />
Robert braucht wohl dringend<br />
einen. Überhaupt stellt er fest:<br />
„Ick hebb mi dat ganz anners<br />
vörstellt.“<br />
Dann fällt die Bemerkung,<br />
Michael Blome werde auf der<br />
„Souffleuse, du musst ook mal'n<br />
büschen oppassen.“<br />
Bühne im Schlafanzug auftreten.<br />
Vielleicht sollten wir das noch<br />
gar nicht schreiben, aber neugierig<br />
macht einen das schon.<br />
Richtig lustig, so viel kann man<br />
schon sagen, werden die Zuschauer<br />
das Stück finden, wenn<br />
es am 15. Oktober Premiere hat.<br />
Gleichwohl müssen immer noch<br />
die Hygieneregeln eingehalten<br />
werden, also die 3-G-Formel:<br />
Zutritt haben nur Geimpfte,<br />
Genesene und Getestete.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 59
OBERNEULAND KULTUR<br />
OBERNEULAND<br />
gestern<br />
heute<br />
Rockwinkeler<br />
Landstraße 85<br />
Dieses Mal liegt kein langer Zeitraum<br />
zwischen den Bildern von<br />
gestern und von heute. Die Kunstund<br />
Bauschlosserei von H. Lohmann<br />
war bis zu ihrem Ende ein<br />
angesehenes Unternehmen.<br />
Das Fachwerkhaus, meint Thomas<br />
Rosema, sei durchaus erhaltenswert<br />
gewesen. Das ist auch die<br />
Ansicht vieler Mitglieder des<br />
Bürgervereins. In der Werkstatt<br />
gab es noch eine Reihe alter technischer<br />
Geräte, die man wohl<br />
ebenfalls hätte retten können.<br />
Freilich steht das Ensemble nicht<br />
auf der Liste der Bremer Kulturdenkmäler,<br />
sodass Anfragen beim<br />
Ortsamt und beim Denkmalschutz<br />
die Gebäude nicht vor dem Abriss<br />
bewahren konnten.<br />
Text: Eberhard Matzke<br />
Fotos: Eberhard Matzke und Thomas Rosema<br />
60 OBERNEULAND
OBERNEULAND POLITIK<br />
MÜHLENFELD-BEBAUUNG<br />
EIN ABEND DER<br />
OFFENEN FRAGEN<br />
Auf dem Podium diskutierten Tamina Kreyenhop<br />
(2.v.l.), Kay Entholt, Iris Reuther und Torsten<br />
Kaal. Schriftführerin des Bürgervereins,<br />
Petra Cyris (1.v.l.), blieb stille Beobachterin.<br />
Zur Podiumsdiskussion lud der<br />
Bürgerverein Oberneuland e.V.<br />
Senatsbaudirektorin Dr. Iris Reuther<br />
und Tamina Kreyenhop in den<br />
Lür-Kropp-Hof ein. Gesprächsthema:<br />
die Bebauung des<br />
Mühlenfeldes.<br />
Ein Thema mit Sogkraft:<br />
Viele Oberneulander<br />
fanden den Weg in den<br />
Lür-Kropp-Hof.<br />
Dass es ein Abend der Emotionen würde,<br />
war wahrscheinlich allen Beteiligten<br />
klar. Dass es ein Abend der offenen Fragen<br />
blieb, wohl weniger. Die Senatsbaudirektorin<br />
Iris Reuther hatte sich zur Unterstützung<br />
Stadtplaner Torsten Kaal mitgebracht und<br />
freute sich sichtlich,<br />
endlich mal<br />
wieder an einer<br />
Live-Veranstaltung<br />
teilzunehmen.<br />
Kay Entholt<br />
begrüßte die<br />
Damen in seiner<br />
Funktion als<br />
Vereinsvorstand<br />
und Moderator<br />
des Abends und<br />
überreichte Iris Reuther zunächst eine<br />
Unterschriftensammlung. Mehrere Hundert<br />
Oberneulander hatten sich mit dieser gegen<br />
„Für das Feld sind<br />
Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften,<br />
Mehrfamilienhäuser<br />
und ein Reihenhaus-<br />
Ensemble auf unterschiedlich<br />
großen Grundstücken<br />
vorgesehen. Insgesamt<br />
198 Wohneinheiten.“<br />
Iris Reuther<br />
die Bebauung mit Wohnblocks und Reihenhäusern<br />
ausgesprochen.<br />
„Ich habe die Einladung so verstanden,<br />
dass wir über das Projekt Mühlenfeld sprechen.<br />
Darauf bin ich eingestellt und deswegen<br />
habe ich Herrn Kaal dabei“, stellte<br />
die Senatsbausenatorin<br />
gleich<br />
zum Auftakt<br />
klar. Und erläuterte,<br />
wie ein<br />
solches Großprojekt<br />
eigentlich<br />
geplant<br />
wird. Sie sei sich<br />
der Kontroverse<br />
durchaus bewusst,<br />
aber das<br />
Thema Wohnungsbau<br />
beträfe alle Stadtteile, sowie Senat<br />
und Bürgerschaft. Und für alle gelte, dass<br />
gewisse Wohnungsformen und Gebäudetypen<br />
Standard seien. „Für das Feld sind<br />
Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften,<br />
Mehrfamilienhäuser und ein Reihenhaus-<br />
Ensemble auf unterschiedlich großen<br />
Grundstücken vorgesehen. Insgesamt<br />
198 Wohneinheiten“, erläutert sie. „Der<br />
Investor verpflichtet sich zu 25 Prozent<br />
gefördertem Wohnraum, der für 20 Jahre<br />
an Mietkonditionen zwischen 6,<strong>10</strong> und<br />
6,50 Euro pro Quadratmeter gebunden ist.“<br />
In der Konzeption müssen Schallschutz,<br />
Parkmöglichkeiten, Infrastruktur und auch<br />
Versiegelung berücksichtigt werden. „Ich<br />
kenne die Mühle gut und denke, dass sie<br />
einen souveränen Auftritt verdient“, sagt<br />
Iris Reuther, und dass die Entwicklung<br />
dieser Standards eine wichtige Frage im<br />
Senat seien.<br />
Als Beiratssprecherin bat Tamina<br />
Kreyenhop um „Wertschätzung der Dorfgemeinschaft.<br />
Die Mühle ist ein Kleinod<br />
und hat für uns Oberneulander eine ganz<br />
62 OBERNEULAND
esondere Bedeutung. Sie ist unsere Sehenswürdigkeit<br />
und unser Fotomotiv.“ Aus diesen<br />
Beweggründen<br />
habe sie den Investor<br />
frühzeitig gewarnt,<br />
schließlich<br />
gingen alle bei<br />
einer geplanten<br />
Bebauung von<br />
maximal 70 Einfamilienhäusern<br />
aus. „Der 1. Entwurf<br />
hat uns als Beirat dementsprechend<br />
sehr überrascht. Jetzt wünschen wir uns,<br />
dass es ein bisschen Oberneuland bleibt.“<br />
„Keine Flachdächer, die Mehrfamilienhäuser<br />
sollen im Grünen stehen und die<br />
Einfamilienhäuser individuell sein – das<br />
ist die Referenz, die wir an Oberneuland<br />
gemacht haben. Außerdem sind nur<br />
25 Prozent geförderter Wohnungsbau<br />
geplant, obwohl mittlerweile 30 Prozent in<br />
Wohngebieten vorgesehen sind“, so Reuther.<br />
„Wir haben hier nichts gegen geförderten<br />
Wohnungbau“, macht Tamina Kreyenhop<br />
deutlich. Und meint: „Eine Planung mit<br />
30 Prozent und ohne Reihenhäuser wäre<br />
uns lieber. Es ist schon faszinierend, wie die<br />
Klimakonzepte ins Hintertreffen geraten,<br />
„Der 1. Entwurf hat uns als<br />
Beirat sehr überrascht.<br />
Jetzt wünschen wir uns,<br />
dass es ein bisschen<br />
Oberneuland bleibt.“<br />
wenn es um die Wohnungspolitik geht.“<br />
Der Investor hat gegenüber Tamina Kreyenhop<br />
gesagt, dass<br />
Tamina Kreyenhop<br />
die Stadtplanung<br />
die Gebäudeanzahl<br />
in die Höhe getrieben<br />
habe. Und<br />
Reuther kontert,<br />
das sei der politischen<br />
Beschlusslage<br />
geschuldet. „Bis<br />
2030 werden 500<br />
Wie hoch denn die maximale<br />
Höhe der Gebäude sei –<br />
war eine der ersten Fragen<br />
aus dem Publikum, deren<br />
Antworten offen blieben.<br />
Wohneinheiten zusätzlich in Oberneuland<br />
benötigt“, erläutert Torsten Kaal.<br />
Wie hoch denn die maximale Höhe der<br />
Gebäude sei – war eine der ersten Fragen<br />
aus dem Publikum,<br />
deren Antworten<br />
im Endeffekt<br />
offen<br />
blieben. „Das<br />
kann ich nicht<br />
sagen, die Intention<br />
des Abends<br />
ist es nicht, über<br />
die Zentimeter zu sprechen“, machte Torsten<br />
Kaal klar. Genauso ging es bei Nachfragen<br />
zum Verkehrskonzept, Regenwasser-Entwässerung,<br />
Parkmöglichkeiten oder Mehrgenerationenhaus.<br />
Seitens Iris Reuther und<br />
Torsten Kaal wurde entweder auf Gutachten,<br />
die in der Erstellung seien, verwiesen oder<br />
die Antwort mit „diese Frage nehmen wir<br />
gern mit“ charmant umschifft. Besonders<br />
erstaunt hat die Antwort, dass die Behörde<br />
im Schnitt mit zwei Bewohnern pro Wohneinheit<br />
rechnet, aber die Reihenhäuser<br />
gleichzeitig ein Angebot an junge Familien<br />
darstellen sollen. Im November wird der<br />
Bebauungsplan voraussichtlich öffentlich<br />
ausgelegt. Ob dieser noch verhandelbar sei,<br />
wollte ein Besucher wissen, „schließlich<br />
handelt es sich hier um ein ‚Sahnegrundstück’,<br />
da sollte auch eine ‚Sahnebebauung’<br />
entstehen.“ Daraufhin verwies Iris Reuther<br />
auf den nächsten<br />
Schritt im Bauleitverfahren:<br />
„Im Rahmen der<br />
öffentlichen<br />
Auslegung des<br />
B-Planes werden<br />
die von<br />
Bürger:innen<br />
geäußerten Anregungen und Bedenken<br />
aufgenommen und in einer Abwägung<br />
entsprechend behandelt werden.“<br />
Text und Fotos: Antje Scheinert
OBERNEULAND POLITIK<br />
Es gibt viel anzuschauen auf dem Lehrbienenstand.<br />
In totem Holz und im Sand können Wildbienen nisten.<br />
Ruth Müller, Sarah Ryglewski, August-Wilhelm Schinkel.<br />
AM LEHRBIENENSTAND<br />
DIE<br />
&<br />
BIENEN<br />
DIE POLITIK<br />
Ruth Müller und<br />
Sarah Ryglewski<br />
folgten der Einladung<br />
von Derik Eicke.<br />
Immer wieder gern gezeigt: die alten Bienenkörbe.<br />
Kaemenas Wildblumenwiese.<br />
64 OBERNEULAND
„Du machst ja Bienen, ruf doch mal die Ruth Müller<br />
an“, so ähnlich kam die Aufforderung aus der Parteizentrale<br />
der SPD an Derik Eicke. Ruth Müller, das ist<br />
die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD<br />
im Bayerischen Landtag. Sie ist Imkerei- und agrarpolitische<br />
Sprecherin ihrer Partei dort und gehört<br />
dem Landwirtschaftsausschuss an.<br />
Ruth Müller machte eigentlich Urlaub an der Nordsee. Doch<br />
sie wollte auch erfahren, wie es um die Imkerei und den<br />
Schutz der Bienen und Insekten hier in Norddeutschland<br />
bestellt ist. Das traf sich gut, denn Derik Eicke hatte bereits mit<br />
Sarah Ryglewski bei Hajo Kaemena ein Treffen vereinbart.<br />
Dabei sollte zwar die tarifliche Bezahlung von Erntehelfern das<br />
Thema sein. Doch man ist ja flexibel. Derik Eicke muss man in<br />
Oberneuland nicht vorstellen, und die Bremer Bundestagsabgeordnete<br />
Sarah Ryglewski ist Parlamentarische Staatssekretärin<br />
beim Bundesminister der Finanzen.<br />
Wo, wenn nicht in Oberneuland, kann man sich am besten<br />
über die Vielfalt der Bienen austauschen. Also fand sich die<br />
kleine Delegation zunächst am Lehrbienenstand ein. Schnell<br />
kam es zu einem lebhaften Erfahrungsaustausch der bayrischen<br />
Abgeordneten mit August-Wilhelm Schinkel, dem Vorsitzenden<br />
des Imkervereins. Welche Schädlinge, welche Krankheiten<br />
bedrohen die Bienen hier, welche am Fuße der Alpen? Welchen<br />
Einfluss hat das Klima hier und dort? Welche regionalen<br />
Gesetze und Verordnungen sind hier und da zu beachten?<br />
Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft aus?<br />
Da waren sehr kompetente Gesprächspartner im Gange. Und<br />
selbstverständlich besuchte man sämtliche Stationen des Lehrbienenstandes.<br />
Wo, wenn nicht in Oberneuland,<br />
kann man sich am besten über die<br />
Vielfalt der Bienen austauschen<br />
Anschließend waren bei Bea und Hajo Kaemena natürlich<br />
die Wildbienen das Thema. Mit Hilfe von zahlreichen Patenschaften<br />
und der Beratung durch einen Biologen hat der Landwirt<br />
1,7 Hektar seines Landes auf sieben Flächen zu Blühwiesen<br />
umgestaltet. Im vorderen Bereich richtet er eine von diesen für<br />
wissbegierige Besucher her. Ein Fußweg aus Häcksel zieht sich<br />
in Schlangenlinien durch die Wiese. Bänke und ein Pavillon<br />
werden hier noch entstehen. Hajo Kaemena bietet den Bienen<br />
nicht nur Nahrung mit speziellen Samenmischungen an. Er<br />
sorgt auch durch Sandaufschüttungen, totes Holz und Gestrüpp<br />
für deren Nistmöglichkeiten. Direkt neben der Wiese liegt eines<br />
seiner Erdbeerfelder. Hier muss er schon mal dafür sorgen, dass<br />
sich die Wildblumen und -kräuter dort nicht ausbreiten. Jäten<br />
reicht da nicht aus, ein biologisch vertretbares Pflanzenschutzmittel<br />
muss auch schon mal rein.<br />
Beide Politikerinnen zeigten sich höchst beeindruckt, das<br />
schlug sich in den anschließenden Diskussionen nieder. Gewiss<br />
hat es Ruth Müller nicht bereut, dafür ihren Urlaub unterbrochen<br />
zu haben. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 65
OBERNEULAND SCHULE<br />
40 JAHRE ÖG<br />
DIE SCHULE<br />
für Kopf, Herz & Hand<br />
Ein Platz am ÖG ist begehrt. Gerade sind<br />
95 neue Fünftklässler eingeschult worden.<br />
Eine Schule „für Kopf, Herz und Hand“ sollte es werden, das habe<br />
die Gründerin stets betont – so berichtete es einmal ein Lehrer, der<br />
seit 1984 dabei war. Da war die Schule gleichsam noch in ihren<br />
„Kindertagen“. Jetzt, <strong>2021</strong>, feiert das Ökumenische Gymnasium zu<br />
Bremen – kurz: das ÖG – den 40. Jahrestag seiner Gründung.<br />
Die Schule ist ein fester Bestandteil<br />
Oberneulands und der Bildungslandschaft<br />
geworden – mit einem<br />
Ruf, der weit über Bremens<br />
Grenzen hinaus reicht. Gerade erst wurde<br />
das Gymnasium, das an der Oberneulander<br />
Landstraße liegt, als „Jugend-forscht-<br />
Schule <strong>2021</strong>“ ausgezeichnet.<br />
Mit 93 Schülerinnen und Schülern hat<br />
das ÖG vor 40 Jahren angefangen, berichtet<br />
Schulleiterin Anke Junge-Ehmke. „Vier<br />
Schulklassen waren auf drei Jahrgänge<br />
verteilt.“ Seither ist die Schulgemeinschaft<br />
stetig gewachsen – es ging sogar recht<br />
schnell: „Im Folgejahr hatte die Schule<br />
bereits 225 Schülerinnen und Schüler, zehn<br />
Jahre später waren es rund 700“, sagt Junge-<br />
Ehmke. 700 sind es auch heute noch. Die<br />
Mädchen und Jungen werden von 70 Lehrkräften<br />
unterrichtet. Die Anmeldezahlen<br />
sind positiv, ein Platz am ÖG ist begehrt.<br />
„Der neue 5. Jahrgang ist mit 95 Kindern<br />
vierzügig“, so die Schulleiterin.<br />
Dieser Erfolg geht auf das Engagement<br />
einer außergewöhnlichen Frau zurück:<br />
Erika Opelt-Stoevesandt (1919 bis 2013),<br />
die Gründerin des ÖG. Sie gründete die<br />
Schule in einer Zeit, in der die politischen<br />
Auseinandersetzungen um die Bildungspolitik<br />
in Bremen mit erbitterter Härte geführt<br />
wurden. Die Pädagogin war „mutig,<br />
unbequem, pragmatisch und willensstark“,<br />
so eine Lehrerin, die Ende der 80er Jahre<br />
ans ÖG gekommen war.<br />
Schon früh sei Erika Opelt-Stoevesandt<br />
„in ihrem Leben Härte abverlangt worden“.<br />
Ihren ersten Mann verlor sie im Krieg,<br />
bevor ihr zweites Kind zur Welt gekommen<br />
war. Als alleinerziehende Mutter studierte<br />
sie in Marburg Naturwissenschaften und<br />
Theologie. Nach dem Krieg sorgte sie in<br />
Bremen für die Einrichtung eines Waisenhauses,<br />
in dem Kriegswaisen eine Zuflucht<br />
bekamen – ein frühes Beispiel für die praktische,<br />
zupackende Seite ihrer christlichhumanistischen<br />
Prägung. 1950 wurde<br />
Opelt-Stoevesandt Studienreferendarin im<br />
bremischen Schuldienst. Anfang der 60er<br />
Jahre heiratete sie ihren zweiten Mann. Sie<br />
war stellvertretende Direktorin des Gymnasiums<br />
am Leibnizplatz in der Neustadt,<br />
66 OBERNEULAND
evor sie im Jahr 1964 Leiterin des Gymnasiums<br />
an der Kleinen Helle wurde. Opelt-<br />
Stoevesandt öffnete und modernisierte die<br />
einstige Mädchenschule. In den 70er Jahren<br />
störte sie sich an der staatlichen Bildungspolitik,<br />
an einer zunehmenden Politisierung<br />
von Lehrern und Schule in Bremen –<br />
und zudem am fehlenden Religionsunterricht.<br />
Schon 1974 veröffentlichte die<br />
Pädagogin „Überlegungen zur Einrichtung<br />
eines ökumenischen Gymnasiums in freier<br />
Trägerschaft und zur Integration körperbehinderter<br />
Schüler“. Damit war sie auch<br />
eine Vorreiterin des Inklusionsgedankens.<br />
Von politischen<br />
Auseinandersetzungen<br />
begleitet,<br />
kam es 1981<br />
dann zur<br />
Gründung der<br />
Schule, die Erika Opelt-Stoevesandt vorschwebte<br />
– von ihrem christlich-humanistischen<br />
Menschenbild durchwirkt und<br />
geprägt von einem Miteinander der Konfessionen<br />
und Religionen: Stichwort Ökumene.<br />
Selbst einen Platz für diese Schule<br />
zu finden, war im damaligen bremischen<br />
Klima nicht einfach, wird heute erzählt.<br />
Schließlich gelang es, diese Schule in<br />
Oberneuland zu errichten und zu eröffnen.<br />
Die Gründungsdirektorin packte überall<br />
selbst mit an, wo es nötig war. „Ihren Überzeugungen<br />
blieb sie treu, das merkte jeder,<br />
der ihr begegnete“, heißt es noch heute.<br />
Opelt-Stoevesandt war schon fast 70, als<br />
sie ihr Amt an ihre Nachfolgerin Helene<br />
Keunecke übergab. Am Schulleben nahm<br />
sie weiter Anteil. Das ÖG war ihr Lebenswerk.<br />
Grundsätze und Überzeugungen von<br />
Erika Opelt-Stoevesandt prägen die Schule<br />
nach wie vor – sichtbar wird dies beispielsweise<br />
im sozialen Engagement, das in<br />
sämtlichen Jahrgängen ein wesentliches<br />
Element des Schullebens an der Oberneulander<br />
Landstraße ist – von der Sozialwanderung<br />
bis zum Adventsbasar, dessen<br />
Erlös die Klassen traditionell spenden. Die<br />
ökumenische Ausrichtung ist die Basis der<br />
Werte-Grundlage, die das ÖG seinen<br />
Schülern vermittelt. Es geht im Grunde<br />
darum, soziale Aufgaben auf der Basis von<br />
Toleranz und Nächstenliebe wahrzunehmen.<br />
Während eines zweiwöchigen Sozialpraktikums<br />
in Jahrgang <strong>10</strong> zum Beispiel werfen<br />
Schülerinnen und Schüler einen Blick in<br />
verschiedene soziale Einrichtungen und<br />
werden dort selbst tätig. Dabei geht es<br />
nicht vornehmlich um den Berufseindruck<br />
– sondern darum, die gesellschaftliche<br />
Relevanz dieser Aufgaben und Berufe zu<br />
erleben und zu erkennen.<br />
Ein weiteres Bei-<br />
Die Pädagogin galt als mutig,<br />
Die Gründerin der Schule:<br />
Erika Opelt-Stoevesandt.<br />
spiel: Im Zentrum<br />
unbequem, pragmatisch<br />
des Projekts „Generationen<br />
gemeinsam“<br />
und willensstark.<br />
stehen Begegnungen und Kontakte zwischen<br />
der jungen und der älteren Generation.<br />
Alle zwei Jahre organisiert die gesamte<br />
Schule einen Spendenlauf – der Erlös fließt<br />
zu einer Hälfte an eine Organisation, die<br />
die Schüler mit auswählen. Die andere<br />
Hälfte geht an die Erika-Opelt-Stoevesandt-<br />
Stiftung, die es ermöglicht, dass Kinder aus<br />
Familien mit wenig Einkommen das ÖG<br />
besuchen<br />
können<br />
Ihren Überzeugungen<br />
und kein<br />
blieb sie treu, das merkte Schulgeld<br />
jeder, der ihr begegnete bezahlen<br />
müssen.<br />
Zehn<br />
Prozent Stipendiaten innerhalb<br />
der ÖG-Schülerschaft,<br />
das ist das Ziel. Darunter sind<br />
seit einiger Zeit auch Flüchtlinge.<br />
„Das Ökumenische<br />
Gymnasium ist eine Schule<br />
in freier Trägerschaft, die<br />
sich am humanistischen<br />
Bildungsideal des klassischen<br />
Gymnasiums orientiert.<br />
Als christliche Schule<br />
ökumenischer Ausprägung<br />
wird neben einer umfassenden<br />
Bildung auch auf<br />
die Vermittlung christlicher<br />
Werte geachtet“, so<br />
fasst es Schulleiterin Anke<br />
Junge-Ehmke auf die<br />
Frage nach den besonderen<br />
Merkmalen von<br />
Schulkonzept und<br />
Pädagogik zusammen.<br />
Hinzu kommt durchgängig<br />
ein Blick auf die besonderen Fertigkeiten<br />
und Fähigkeiten eines jeden einzelnen<br />
Kindes. Dazu zählen außergewöhnliche<br />
Möglichkeiten, die diese Schule bietet: „In<br />
der Oberstufe gibt es am Ökumenischen<br />
Gymnasium keine festen, vorgeschriebenen<br />
Profile. Grundkurse und Leistungskurse<br />
können in nahezu allen Fächern belegt<br />
werden.“ Auf was ist die Schule besonders<br />
stolz? Junge-Ehmke: „Das ÖG ist stolz auf<br />
die durchgängig herausragenden Abiturergebnisse,<br />
diverse Auszeichnungen in den<br />
Fremdsprachen, in den MINT-Fächern<br />
und in vielen anderen Bereichen. Das ÖG<br />
ist im Mai von der Kultusministerkonferenz<br />
als ,Jugend-forscht-Schule <strong>2021</strong>’ ausgezeichnet<br />
worden und erhielt damit eine<br />
Mit 93 Schülerinnen und Schülern<br />
hat das ÖG vor 40 Jahren angefangen.<br />
Schulleiterin<br />
Anke Junge-Ehmke.<br />
OBERNEULAND 67
Das Ökumenische Gymnasium zu Bremen als Aquarell eines<br />
Neuntklässlers: Die Schule ist fester Bestandteil Oberneulands<br />
und der Bildungslandschaft geworden – mit einem Ruf, der weit<br />
über Bremens Grenzen hinaus reicht.<br />
bundesweite Auszeichnung, die die herausragende<br />
Arbeit der Schule würdigt.“<br />
MINT (sprich: Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften, Technik) ist ein<br />
weiterer besonderer Schwerpunkt an der<br />
Oberneulander Landstraße 143a. Da wird<br />
geforscht und experimentiert, da kommen<br />
Astronauten zu Besuch, da gehts wieder und<br />
wieder auf spannende Exkursionen. MINT<br />
ist im Schulalltag stets präsent; das ÖG ist<br />
zudem das einzige MINT-EC-Gymnasium<br />
in Bremen. Die bundesweit beachtete<br />
Ehrung als „Jugend-forscht-Schule“ wurde<br />
als Lohn und Ansporn zugleich aufgefasst.<br />
„Das Ökumenische Gymnasium zu<br />
Bremen in Bremen zeichnet sich aus durch<br />
eine ganzheitliche MINT-Förderung ab<br />
Klasse 5, sowohl in der Breite als auch in der<br />
Spitze“, sagte Britta Ernst, die Präsidentin<br />
der Kultusministerkonferenz (KMK), bei<br />
der Preisverleihung in ihrer Laudatio. „Die<br />
Schulgemeinschaft versteht sich zurecht als<br />
MINT-Familie, deren Arbeit auf Teamund<br />
Forschergeist, wertschätzender Anerkennung<br />
und einer ausgeprägten Feedbackkultur<br />
basiert. Besondere Förderung erhalten<br />
Schülerinnen und Schüler zum Beispiel im<br />
Rahmen von MINT-Klassen in den Jahrgangsstufen<br />
5 bis 7, durch ein breites Wahlpflichtangebot<br />
in der Mittelstufe sowie<br />
Leistungskurse in allen Naturwissenschaften<br />
und Informatik.“ Und weiter: „Schülerwettbewerbe<br />
und zahlreiche Arbeitsgemeinschaften<br />
im MINT-Bereich haben<br />
einen festen Platz im Schulprogramm.“ Sie<br />
sind fest im ÖG-Schulleben verankert. Die<br />
Schülerinnen und Schüler, die daran teilnehmen,<br />
werden von den Fachlehrkräften<br />
kontinuierlich begleitet – darin liegen<br />
Anregung, Unterstützung, Ermutigung.<br />
Carsten Pieper, Landeswettbewerbsleiter<br />
in Bremen, zur Übergabe des Titels<br />
„Jugend-forscht-Schule”: „Das ÖG hat<br />
es in diesem Jahr einfach verdient, die<br />
Stärke seines MINT-Profils deutlich und<br />
für alle sichtbar zu machen.” Das ÖG<br />
punktete vor allem mit seinem Konzept,<br />
alle Schülerinnen und Schüler einzubeziehen.<br />
Die Bandbreite der MINT-Förderung<br />
im Breiten- und Spitzenbereich<br />
zeigten die Schüler bei der offiziellen<br />
Übergabe der Titelträger-Plakette mit<br />
den Raumfahrern von „Mission X” aus<br />
dem Unterstufen-MINT-Profil, mit<br />
„Jugend-forscht“-Preisträgern, mit den<br />
Robotikern der<br />
Mittelstufe sowie<br />
den WM-Finalteilnehmern<br />
ÖG-Pikachu<br />
(Robo-Cup).<br />
Und auch die<br />
ÖG-Spezialisten<br />
der „Moon Camp Challenge“ und des<br />
Dechemax-Chemie-Wettbewerbs aus dem<br />
naturwissenschaftlichen Wahlpflichtbereich<br />
waren mit von der Partie. Worin<br />
liegt die besondere Bedeutung der naturwissenschaftlichen<br />
Fächer? Die Lehrkräfte<br />
des ÖG-MINT-Teams beantworten diese<br />
Frage so: „Die Kinder als unsere zukünftige<br />
Generation sind nur mit einem grundlegenden<br />
Verständnis in den Naturwissenschaften<br />
den Herausforderungen der<br />
Zukunft gewachsen. Wir erachten es als<br />
wichtig, die Kinder in der Schule für diese<br />
Herausforderungen zu sensibilisieren und<br />
vorzubereiten.“<br />
Grundsätze wie diese – und das damit<br />
verbundene Engagement – sind es, die<br />
Eltern (auch aus etlichen anderen Stadtteilen)<br />
dazu bewegen, ihre Kinder aufs ÖG<br />
nach Oberneuland zu schicken. Frage an<br />
die Schulleiterin: Was sind die häufigsten<br />
Gründe, sich für einen Schulbesuch am<br />
ÖG zu entscheiden? Anke Junge-Ehmke:<br />
„Die Eltern schätzen die Leistungsorientierung<br />
und die große Vielfalt der pädagogischen<br />
Angebote. Gleichzeitig ist ihnen<br />
wichtig, dass es bei Bedarf Förderangebote<br />
gibt und die Kinder ihre Interessen in<br />
„Eltern und Schüler schätzen am ÖG<br />
Verlässlichkeit, Leistungsorientierung,<br />
Werteorientierung und die Tatsache,<br />
dass keine Stunde ausfällt.“ Anke Junge-Ehmke<br />
diversen Arbeitsgemeinschaften vertiefen<br />
können.“<br />
Und was schätzen Eltern und Schüler<br />
am ÖG am meisten? „Verlässlichkeit, Leistungsorientierung,<br />
Werteorientierung und<br />
die Tatsache, dass keine Stunde ausfällt“,<br />
sagt Schulleiterin Junge-Ehmke. Ein elfjähriger<br />
Schüler aus Jahrgang 6 beantwortet<br />
die gleiche Frage so: „Mir gefällt, wie die<br />
68 OBERNEULAND
Lehrer den Unterricht vorbereiten – dass es<br />
nie langweilig wird!“<br />
Eva Schadeck, die sich gemeinsam mit<br />
Katja Schlichter als Schulelternsprecherin<br />
für das ÖG engagiert: „Schüler*innen und<br />
Eltern schätzen vor allem das große Engagement<br />
der Lehrerschaft. Die Lehrer*innen<br />
sind für uns Eltern direkt erreichbar über<br />
Mail oder Telefon. Jede Schülerin und jeder<br />
Schüler wird individuell gefördert und kann<br />
den eigenen Interessen nachgehen, sei es im<br />
Bereich MINT/Jugend forscht, Sprachen<br />
oder im Orchester und Chor. Hinzu kommt<br />
das in Bremen einzigartige Oberstufenkonzept,<br />
das es den Kindern ermöglicht, individuelle<br />
Leistungskurse entsprechend ihren<br />
Stärken und Neigungen wählen zu können.“<br />
Katja Schlichter: „Eltern und Schüler<br />
schätzen sicher auch die direkten Wege und,<br />
dass immer Gesprächsbereitschaft mit den<br />
Lehrer*innen vorhanden ist. Außerdem ist<br />
die Schule durch die Schüleranzahl so aufgebaut,<br />
dass jeder jeden kennt.“<br />
Warum haben Sie selbst Ihre Kinder<br />
auf dem ÖG angemeldet? Eva Schadeck:<br />
„Die Verbindung aus breiter gymnasialer<br />
Bildung mit christlicher Wertevermittlung<br />
hat für uns hauptsächlich den Ausschlag<br />
gegeben. Im Schulprofil steht: ,Wir begleiten<br />
unsere Schülerinnen und Schüler auf<br />
ihrem Weg, verantwortungsbewusste Persönlichkeiten<br />
zu werden.’ Und das wird<br />
auch gelebt.“ Katja Schlichter: „Wir wollten<br />
für unsere Kids eine Schule, die Werte vorlebt,<br />
eine gute Allgemeinbildung vermittelt<br />
und die in räumlicher Nähe zu unserem<br />
Zuhause ist, damit sich Freundschaften aus<br />
der Schule nachmittags vertiefen lassen.“<br />
Das ÖG ist eine Schule, für die sich<br />
auch viele Eltern gern engagieren. Noch<br />
einmal Eva Schadeck: „Ich bin seit dem<br />
Schuljahr 2012/13 Elternsprecherin. Ich<br />
möchte mich für diese einzigartige Schule<br />
in der Bremer Bildungslandschaft engagieren,<br />
damit sie weiter erfolgreich arbeiten<br />
kann. Gerade die Schulen in freier Trägerschaft<br />
werden in Bremen oft benachteiligt.<br />
Umso wichtiger ist es, mit Elternengagement<br />
ihre Arbeit zu unterstützen und sie<br />
zu stärken.“ Und Katja Schlichter: „Ich bin<br />
seit fünf Jahren Elternsprecherin, weil ich<br />
es toll fand, dass es an unserer Schule so<br />
viele engagierte Menschen gibt. Wichtig<br />
ist mir, dass eine gute Kommunikation<br />
zwischen den einzelnen Gremien bestehen<br />
bleibt und wir konstruktive Lösungen finden.<br />
Außerdem arbeite ich gerne mit Eva zusammen…“<br />
Viele Eltern sehen auch in den<br />
jährlich wiederkehrenden sehr guten Abi-<br />
Noten ein starkes Argument für das Ökumenische<br />
Gymnasium. Worin liegt eigentlich<br />
das Geheimnis dieser guten Ergebnisse?<br />
Schulleiterin Junge-Ehmke: „Die Schule<br />
fördert und fordert in gesundem Maße.<br />
„Die Schule fördert und<br />
fordert in gesundem<br />
Maße.” Anke Junge-Ehmke<br />
Die Lehrkräfte und Schüler sind über die<br />
Maßen engagiert und identifizieren sich<br />
besonders stark mit ihrer Schule. Die<br />
Größe der Lerngruppen ist so gestaltet,<br />
dass die Lehrkräfte jeden Einzelnen in den<br />
Blick nehmen können.“<br />
Und was wünscht sich das ÖG, die<br />
Schule „für Kopf, Herz und Hand“, in<br />
Zukunft von der Bremer Politik? Junge-<br />
Ehmke: „Ein wertschätzendes, konstruktives<br />
Miteinander und die Anerkennung der<br />
jahrzehntelangen hervorragenden Arbeit<br />
der Schule.“ Text: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND 69
OBERNEULAND MENSCHEN<br />
DIE NATURPRODUKTE DES BREMER TRADITIONSUNTERNEHMENS<br />
CROLL & DENECKE SIND WELTWEIT GEFRAGT<br />
IM MEER<br />
DER SCHWäMME<br />
Erfolgreiches Familientrio: Peter Hankiewicz leitet<br />
zusammen mit seinen Töchtern Sara und Nina<br />
das Bremer Traditionshaus Croll & Denecke, das<br />
größte Unternehmen für Naturschwämme in<br />
Europa. 3.000 Schwämme verschickt die Familie<br />
aus Oberneuland täglich in mehr als 50 Länder<br />
auf der ganzen Welt.<br />
70 OBERNEULAND
Lächelnd nimmt Sara Hankiewicz den kleinen Schwamm auf ihrem Schreibtisch<br />
in ihre Hände. „Den habe ich diesen Sommer in Kroatien selbst geerntet“,<br />
erzählt sie. Sara Hankiewicz leitet zusammen mit ihrer Schwester und ihrem<br />
Vater das Bremer Traditionshaus Croll & Denecke, das größte Unternehmen für<br />
Naturschwämme in Europa. 3.000 Schwämme verschickt die Familie aus<br />
Oberneuland täglich in mehr als 50 Länder auf der ganzen Welt.<br />
Sara Hankiewicz und ihre Schwester<br />
Nina sind mit Schwämmen groß<br />
geworden. Schon als Kinder reisten<br />
sie mit ihren Eltern während der<br />
Sommerernte oft nach Griechenland und<br />
Tunesien. Beides sind Länder, an deren<br />
Küsten die Schwämme wachsen. „Da spielten<br />
wir mit den Kindern der Lieferanten. Die<br />
Schwämme haben wir erst gesehen, als sie<br />
schon im Hafen waren“, sagt sie. Schon<br />
damals hatte sich Sara Hankiewicz<br />
gewünscht, auch einmal selbst bei der<br />
Schwammernte dabei zu sein. In diesem<br />
Sommer hat sie sich diesen Wunsch erfüllt.<br />
„Das war natürlich ein besonderes Erlebnis“,<br />
sagt die Unternehmerin.<br />
Schwämme wachsen auf dem Grund<br />
des Meeres. Sie werden von Schwammtauchern<br />
von Hand geerntet und dabei oberhalb<br />
der Wurzel abgeschnitten. Durch das<br />
Abschneiden werden Millionen von Samen<br />
frei und der Schwamm kann wieder nachwachsen.<br />
„Das macht den Naturschwamm<br />
zu einem besonders nachhaltigen reinen<br />
Naturprodukt.“ Das Nachwachsen könne<br />
man sich ungefähr so wie bei Gras vorstellen,<br />
wobei es aber länger dauere. In<br />
neun Monaten bis fünf Jahren sind die<br />
Schwämme wieder so groß wie zuvor.<br />
„Das hängt ganz von der Sorte ab.“<br />
Mehr als 7.500 Arten von Naturschwämmen<br />
gibt es in allen Weltmeeren –<br />
von der Karibik bis zum Polarmeer. Einige<br />
sind nur wenige Millimeter groß, andere<br />
über drei Meter hoch. Und auch ihr Aussehen<br />
ist vollkommen unterschiedlich, mal<br />
ähneln sie Kissen, mal Fingern, mal Glasvasen.<br />
Für den Handel geeignet sind nur<br />
etwa zehn Arten, deren Ernte von den<br />
jeweiligen Mittelmeer-Fischereiministerien<br />
genau überwacht wird. „Die Ernte darf nur<br />
zu zwei Zeiten im Jahr stattfinden“, sagt<br />
der Oberneulander Peter Hankiewicz.<br />
Neben den Frühjahr-Sommer-Monaten, ist<br />
es auch der Oktober.<br />
Naturschwämme entwickelten sich<br />
bereits vor ungefähr<br />
750 Millionen Jahren. Damit<br />
gehören sie zu den ältesten<br />
Lebewesen der Erde. Auch<br />
wenn sie wie Pflanzen aussehen,<br />
sind sie doch einfache<br />
Meerestiere mit besonderen<br />
Fähigkeiten, wie Forscher im 19. Jahrhundert<br />
herausfanden. Sie bestehen aus feinen,<br />
wasserdurchlässigen Poren. Im Meer haben<br />
sie die Funktion eines natürlichen Filters.<br />
Sie pumpen Wasser durch ihre Körper, um<br />
sich von Plankton und anderen kleinen<br />
Nahrungspartikeln zu ernähren. „Dadurch<br />
leben sie“, erklärt Peter Hankiewicz.<br />
Als Sara Hankiewicz nach dem kleinen,<br />
weichen Schwamm von ihrem Schreibtisch<br />
tauchte, sah er noch ganz anders aus als<br />
heute. Erst in Bremen bekam er in Handarbeit<br />
die Farbe und die Form, die er heute<br />
hat. Veredeln heißt das in der Fachsprache.<br />
Von den Bahamas, aus Griechenland,<br />
Kroatien und Tunesien bekommt das Bremer<br />
Traditionsunternehmen seine Rohware in<br />
großen Ballen, die dann noch gepresst und<br />
erdig-braun ist. Erst durch das Waschen in<br />
Bremen werden die Schwämme wieder<br />
größer und bekommen ihre gelb-goldene<br />
Farbe. Muscheln und Kalk werden herausgewaschen<br />
und die Schwämme werden<br />
mit großen Scheren in Form geschnitten.<br />
„Das ist fast wie bei uns Menschen. Jeder<br />
bekommt die Frisur, die zu ihm passt“,<br />
sagt Sara Hankiewicz lächelnd. „Jeder<br />
Schwamm ist ein Unikat“, ergänzt ihr Vater.<br />
Was genau ist das Besondere an einem<br />
echten Badeschwamm? „Man wäscht sich<br />
mit der Natur. Es ist schon ein sehr besonderes<br />
Gefühl, einen Schwamm auf der<br />
Haut zu haben“, sagt Sara Hankiewicz.<br />
Naturschwämme sind weich, nehmen sehr<br />
viel Wasser auf und geben das auf leichten<br />
„Mit einem Schwamm wäscht<br />
man sich mit der Natur.“<br />
Sara Hankiewicz<br />
Druck wieder ab. Die Faser des Naturschwamms<br />
ist der der Seide sehr ähnlich.<br />
Es ist überliefert, dass schon in der Antike<br />
Naturschwämme zur Körperpflege verwendet<br />
wurden. Durch die einzigartige<br />
Struktur der Schwämme wird die Haut<br />
gereinigt, massiert und gepeelt zugleich.<br />
Wellness pur. Außerdem sind Naturschwämme<br />
sehr langlebig. „Mit der richtigen<br />
Pflege halten sie drei bis fünf Jahre.“<br />
Schon in der Antike wurden Naturschwämme zur<br />
Körperpflege verwendet.<br />
OBERNEULAND 71
„Jeder Schwamm<br />
ist einzigartig.“<br />
So sehen die Schwämme aus, bevor sie<br />
in Bremen ihre schöne Farbe und Form<br />
bekommen.<br />
Mit großen Scheren werden die Schwämme in Form geschnitten<br />
– eines der Spezialgebiete des Oberneulanders<br />
Peter Hankiewicz.<br />
Peter Hankiewicz kontrolliert die Trocknung der<br />
Schwämme.<br />
Das Bremer Traditionshaus Croll & Denecke wird im<br />
kommenden Jahr 125 Jahre alt.<br />
Nachhaltiges Naturprodukt: Schwämme<br />
wachsen immer wieder nach.<br />
Die Bremer Schwammexperten unterscheiden<br />
in Premium-, Medium- und<br />
Silkschwämme. Premium-Schwämme sind<br />
Pferdeschwämme erster Qualität aus dem<br />
Mittelmeer, sie haben einen besonders<br />
schönen, hohen Wuchs und eine gleichmäßige<br />
Porung. Bei den Medium-Schwämmen<br />
handelt es sich entweder um Pferdeschwämme<br />
aus dem Mittelmeer oder um<br />
Wool-Schwämme aus Florida. Medium-<br />
Schwämme sind qualitativ vergleichbar mit<br />
den Premium-Schwämmen, aber weniger<br />
gleichmäßig gewachsen und haben größere<br />
Poren. Die feinporigen Silk-Schwämme,<br />
die in großen Tiefen ebenfalls im Mittelmeer<br />
wachsen, eignen sich besonders für<br />
die Baby- und Gesichtspflege.<br />
„Jedes Land hat unterschiedliche Vorlieben“,<br />
sagt Peter Hankiewicz. „Nach<br />
Thailand verkaufen wir besonders viele<br />
der kleinen Silkschwämme. Denn damit<br />
werden dort die Babys gebadet.“ In die<br />
Schweiz liefert das Familienunternehmen<br />
viele seiner Schwämme an Maler, die damit<br />
die speziellen Schweizer Leimfarben vor<br />
einem neuen Anstrich von den Wänden<br />
abwaschen. Auch deutsche, dänische und<br />
französische Einzelhändler gehören zu den<br />
Hauptkunden des Bremer Großhändlers.<br />
An der französischen Côte d’Azur gibt es<br />
viele kleine Seifengeschäfte. „Seifen und<br />
Schwämme passen gut zusammen“, sagt<br />
der Oberneulander.<br />
In Deutschland verschickt das Traditionshaus<br />
seine Bade- und Kosmetikschwämme<br />
an Drogerien, Parfümerien<br />
und Unverpacktläden. In Bremen sind die<br />
Schwämme beispielsweise bei Lestra in der<br />
Horner Heerstraße, bei Böttcher 8 in der<br />
Böttcherstraße und bei Selfair (Vor dem<br />
Steintor) zu haben.<br />
125 Jahre alt wird Croll & Denecke mit<br />
Sitz in der Vahr im kommenden Jahr,<br />
20 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen<br />
– deren Herkunft so vielfältig und<br />
international ist wie der Kundenstamm des<br />
„Jedes Land hat unterschiedliche Vorlieben.<br />
Nach Thailand verkaufen wir besonders viele<br />
der kleinen Silkschwämme. Denn damit werden<br />
dort die Babys gebadet.“<br />
Peter Hankiewicz<br />
Hauses; sie kommen beispielsweise aus<br />
Frankreich, Tschechien und Syrien. Anno<br />
1897 haben Gustav Croll und Theodor<br />
Denecke die Firma gegründet. Zu dieser<br />
Zeit war Croll & Denecke mit der Idee des<br />
Schwammhandels nicht allein. Damals gab<br />
es in Deutschland noch mehr als hundert<br />
solcher Spezialfirmen, die meisten davon<br />
in Bremen. In den Jahren nach der Reichsgründung<br />
genoss Bremen durch Weserkorrektion,<br />
Zollanschluss und Hafenausbau<br />
einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />
Die Stadt wurde schnell größer,<br />
sie veränderte sich gleichsam im Tempo<br />
der Industrialisierung, hinzu kam die<br />
durch Kaiser und Bismarck befeuerte<br />
Euphorie der Gründerzeit. Dieser Zeitgeist<br />
durchwirkte auch den Alltag, der Überseehandel<br />
wuchs und wuchs. Plötzlich waren<br />
Dinge wie exotische Früchte allgemein<br />
verfügbar. Güter aus Übersee – wie Kaffee,<br />
Kakao und Bananen – waren auf einmal<br />
verlässlich und regelmäßig in reichhaltig<br />
ausgestatteten Fachgeschäften zu haben.<br />
Stolz präsentierten Bremen und die<br />
Nordwestregion die neu erworbenen<br />
Reichtümer (und die wirtschaftliche Leistungskraft)<br />
anno 1890 auf der „Nordwestdeutschen<br />
Gewerbe- und Industrieausstellung“<br />
im Bürgerpark. Die spektakulär<br />
aufgezogene Leistungsschau öffnete vom<br />
72 OBERNEULAND
31. Mai bis zum 15. Oktober 1890. Sie zog<br />
schätzungsweise 1,2 Millionen Besucher<br />
an. In dieser Ausstellung wurden Waren<br />
nicht einfach gezeigt, sondern im Kontext<br />
ihrer Herkunft präsentiert. Dieser Teil der<br />
Ausstellung war dermaßen erfolgreich, dass<br />
er über den 15. Oktober hinaus verlängert<br />
wurde. Aus diesem Erfolg entwickelte sich<br />
am Ende das Übersee-Museum, das vor<br />
gut 125 Jahren – am 15. Januar 1896 – als<br />
Städtisches Museum für Natur-, Völkerund<br />
Handelskunde eröffnet wurde. Die<br />
Menschen begeisterten sich für (Natur-<br />
)Produkte aus fernen Ländern – und sie<br />
berauschten sich förmlich an deren Verfügbarkeit.<br />
Der Wert der Einfuhr von Badeschwämmen<br />
aller Art in das Deutsche<br />
Reich belief sich im Jahre 1880 beispielsweise<br />
auf 7.067.000 Mark, wie denn auch<br />
in „Mercks Warenlexikon“ von 1894 nachzulesen<br />
ist.<br />
Von den vielen Schwammfirmen sind<br />
nur wenige übrig geblieben – die einen<br />
fanden keine Nachfolger, die anderen überstanden<br />
die Kriege nicht. Von beidem blieb<br />
Croll & Denecke verschont. Dort arbeitete<br />
der Urgroßvater von Sara und Nina<br />
Hankiewicz zunächst als Prokurist, bis er<br />
die Firma übernahm. 1928 stieg auch der<br />
Großvater mit ein, 1958 dann ihr Vater,<br />
der die Firma zum größten Schwammgroßhändler<br />
in Europa machte. „Wer 1.000<br />
Schwämme auf einmal braucht, der muss<br />
schon zu uns kommen“, heißt es heute<br />
nicht ohne Stolz auf das über Generationen<br />
Erreichte.<br />
Seit 2008 und 2019 gehören Nina und<br />
Sara Hankiewicz zur Geschäftsleitung.<br />
Neben dem Veredeln von Naturschwämmen<br />
„Bei uns kommt alle sechs bis acht Wochen<br />
ein neues Produkt hinzu.“<br />
Sara Hankiewicz<br />
in Handarbeit hat die vierte Generation<br />
mit Nina und Sara Hankiewicz die Produktpalette<br />
von Croll & Denecke um mehr<br />
als 150 nachhaltige Wellness- und Haushaltsprodukte<br />
erweitert – von der Bambuszahnbürste<br />
über den Holzmassageball bis<br />
hin zur Schrubber-Bürste mit den extra<br />
harten Sisalborsten. Und – sind für das<br />
Firmenjubiläum der Schwammspezialisten<br />
im nächsten Jahr neue Produkte geplant?<br />
„Bei uns kommt alle sechs bis acht Wochen<br />
ein neues Produkt hinzu“, sagt Sara<br />
Hankiewicz lächelnd und zeigt wieder etwas<br />
von ihrem Schreibtisch: Dieses Mal ist<br />
es eine kleine Bambus-Box mit zwei wiederverwendbaren<br />
Kosmetikstäbchen aus Silikon.<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
Fotos: Karolina Kolodziejczyk/Croll & Denecke<br />
OBERNEULAND 73
OBERNEULAND MENSCHEN<br />
„IMPFKÖNIGIN” ASTRID HERTING<br />
OHNE SIE GäBE ES<br />
KEINEN PIKS<br />
Corona hat vieles verändert. Auch für Astrid Herting,<br />
die für einen Besuch kam – und für die Berufung bleibt.<br />
Im Februar 2020 reist Astrid Herting<br />
gemeinsam mit ihren Kindern von<br />
Hongkong nach Bremen, um ihre<br />
Mutter zu deren 75. Geburtstag zu<br />
besuchen. Was sie zu dem Zeitpunkt noch<br />
nicht weiß, ist, dass sie nicht nach<br />
Hongkong zurückkehren wird. Seit eineinhalb<br />
Jahren ist die Diplom-Pharmazeutin<br />
nun wieder in ihrer alten Heimat Bremen,<br />
lebt im Haus ihrer Eltern in Oberneuland<br />
und arbeitet seit Dezember 2020 als leitende<br />
Apothekerin des Impfzentrum Bremen für<br />
die Johanniter-Unfall-Hilfe.<br />
Astrid Herting ist in Oberneuland aufgewachsen<br />
und beruflich in die Fußstapfen<br />
ihres Großvaters und ihrer Eltern getreten,<br />
die früher eine Apotheke in der Neuen<br />
Vahr Nord betrieben. Nach der Grundschule,<br />
dem Ökumenischen Gymnasium,<br />
dem Schulzentrum Rockwinkel und dem<br />
Abitur am Gymnasium Horn folgt das<br />
Pharmazie-Studium in Kiel. Danach lebt<br />
und arbeitet Astrid Herting in Düsseldorf,<br />
im Raum Hannover, in Mannheim und<br />
später in der Pfalz. Als sie 2018 mit ihrer<br />
Familie nach Hongkong zieht, werden nur<br />
wenige Einrichtungsgegenstände und<br />
persönliche Sachen mitgenommen. Aber<br />
zu den Dingen, die nicht fehlen dürfen,<br />
gehören auch mehrere Ausgaben des<br />
Oberneuland Magazins, in denen über<br />
den Garten der Eltern berichtet wurde.<br />
„Ich wollte einfach das Gefühl von<br />
Heimat mit nach China nehmen und dazu<br />
gehört natürlich auch mein Elternhaus in<br />
Oberneuland“, erinnert sich die 44-jährige<br />
Apothekerin.<br />
Noch bevor China und das Virus Anfang<br />
2020 in den Medien zum Dauerthema<br />
werden, sind es vor allem die Massenproteste<br />
und Ausschreitungen in Hongkong, die das<br />
Leben der Familie Herting verändern und<br />
nachhaltig einschränken. Polizeigewalt,<br />
Willkür und Angst vor die Tür zu gehen,<br />
bestimmen in dieser Zeit den Alltag. Die<br />
Beim Transport, der Lagerung und<br />
Verteilung der Impfstoffe müssen viele<br />
komplexe Planungsentscheidungen<br />
getroffen werden, insbesondere vor dem<br />
Hintergrund der erforderlichen Kühlkette.<br />
So benötigt der Impfstoff von<br />
Biontech/Pfizer z.B. eine Kühlung von<br />
-70 Grad Celsius, alle anderen Impfstoffe<br />
können bei höheren Temperaturen<br />
gelagert werden.<br />
74 OBERNEULAND
Schließung von Geschäften, Einrichtungen und Schulen führt<br />
dazu, dass auch die Kinder das Haus praktisch nicht mehr verlassen<br />
können. Hinzu kommt, dass die Nachrichten aus dem<br />
ca. 900 Kilometer entfernten Wuhan nichts Gutes verheißen.<br />
„Den Geburtstag meiner Mutter wollte ich auf gar keinen<br />
Fall verpassen. Und durch die sich zuspitzende Lage in China<br />
war es klar, dass ich nach Hause fliegen muss. Ich wusste zu<br />
dem Zeitpunkt allerdings nicht, dass ich hierbleiben würde“,<br />
erinnert sich Astrid Herting. „Nun bin ich froh, wieder in<br />
Bremen sein zu können, eine Aufgabe gefunden zu haben, die<br />
mich ausfüllt, dass meine Kinder sich hier wohl und sicher<br />
fühlen – und ein fast normales Leben führen können.“<br />
Ab März 2020 verändert sich allerdings auch in Bremen<br />
einiges. Gerade sind die Kinder in der Schule angemeldet, da<br />
müssen die neun Jahre alte Tochter und der elfjährige Sohn<br />
schon wieder ins Homeschooling. Das heißt für Astrid Herting,<br />
dass sich das Leben zunächst in einem überschaubaren Rahmen<br />
abspielt und vor allem die Organisation des Alltags im Vordergrund<br />
steht.<br />
Anfang November 2020 bewirbt sie sich dann initiativ bei<br />
einigen Apotheken, meldet sich auch bei der Apothekerkammer<br />
als „arbeitssuchend“ und hinterlässt ihre Referenzen und<br />
Kontaktdaten. Kurz vor Weihnachten überschlagen sich dann<br />
die Ereignisse, als Astrid Herting einen Anruf der Apothekerkammer<br />
und das Angebot für die Leitung der „Apotheke“ im<br />
Impfzentrum Bremen erhält. Als Experte für Arzneimittel und<br />
somit auch für Impfstoffe stellt ein Apotheker seit jeher die<br />
Versorgung mit Impfstoffen sicher und wird deshalb auch im<br />
Impfzentrum dringend benötigt. Am 23.12. findet die Info-<br />
Veranstaltung statt und ab dem 27.12. nimmt das Impfzentrum<br />
seinen offiziellen Betrieb auf.<br />
„Wir haben wirklich bei null angefangen, viel improvisieren<br />
müssen, da wir weder Geräte, Ausstattung noch Möbel hatten.<br />
Gestartet sind wir in einem Zelt, das in der Messehalle aufgestellt<br />
wurde und als Labor diente. Alles musste neu erdacht und<br />
„In der Regel habe ich einen ganz normalen Acht-Stunden-<br />
Tag. An stressigen Tagen kann es aber schon mal vorkommen,<br />
dass ich erst am späten Abend nach Hause komme. Dann<br />
genieße ich es, zum Entspannen in den Abendhimmel zu<br />
schauen. Egal wo ich gelebt habe – nirgendwo war der Himmel<br />
so schön und dunkel, wie hier in Oberneuland.“<br />
Astrid Herting und ihre Kinder sind in Oberneuland<br />
angekommen! Die Apothekerin hat eine ausfüllende und<br />
anspruchsvolle Aufgabe in ihrem Beruf gefunden.<br />
IHRE ANSPRECHPARTNER<br />
IN ALLEN IMMOBILIENFRAGEN<br />
Björn & Gerd Jeschke<br />
Reinthalerstraße 17 A · D-28213 Bremen<br />
Telefon 0421 -223 56 70 · Telefax 0421 -223 56 71<br />
info@bremer-hanse-immobilien.de<br />
www.bremer-hanse-immobilien.de<br />
„Wir haben bei null angefangen<br />
und viel improvisieren müssen.”<br />
Astrid Herting<br />
entwickelt werden – und es musste schnell gehen – denn die<br />
erste und heiß ersehnte Lieferung des Impfstoffs sollte sofort<br />
durch die mobilen Impfteams an die Senioren-Einrichtungen<br />
in Bremen gehen.“<br />
Zehn Monate später steht Bremen als „Impfmeister“ an<br />
erster Stelle der bundesweiten Statistik. Gut 25 Mitarbeiter der<br />
Apotheke, die hinter den Kulissen im Zweischicht-System<br />
sieben Tage die Woche unter der Leitung von Astrid Herting<br />
arbeiten, machen das möglich, was Anfang des Jahres eher bescheiden<br />
anfing. „Mittlerweile haben wir die Abläufe perfektioniert<br />
und eine gewisse Routine entwickelt. Flexibilität steht<br />
aber immer noch an erster Stelle. Denn einen strukturierten<br />
Arbeitsalltag wie in einer normalen Apotheke gibt es in der<br />
Halle 7 nicht.“ Dabei geht es in erster Linie darum, die unterschiedlichen<br />
Impfstoffe sensibel zu behandeln und für die<br />
Impfungen vorzubereiten. Die richtige Kühlung des jeweiligen<br />
Impfstoffes, das Einhalten der Kühlkette beim Transport, das<br />
Auftauen, die Verdünnung und die Impfstoffzubereitung sowie<br />
die Auswahl und Handhabung der Spritzen und Kanülen und<br />
das Zeitmanagement sind wichtige Faktoren.<br />
OBERNEULAND 75
Das Impfzentrum wird geleitet von den Johannitern in Zusammenarbeit mit der Senatorin für Gesundheit,<br />
Frauen und Verbraucherschutz. „Einen besseren Arbeitgeber könnte ich mir nicht vorstellen“, erklärt Astrid<br />
Herting in ihrem Büro in Halle 7.<br />
Nachdem der Impfstoff einmal aufgetaut ist, darf er<br />
nicht wieder eingefroren werden. Ist er vorbereitet<br />
und verdünnt, muss er in Bremen innerhalb einer<br />
Stunden verimpft werden (andere Bundesländer<br />
geben eine Zeitspanne von bis zu 6 Stunden vor.<br />
Anm. d. Red.).<br />
Mal keine Fachliteratur – die Apothekerin entspannt<br />
sich beim Lesen auf der Terrasse.<br />
Astrid Herting ist gerne mit ihren Kindern in der Natur unterwegs. Mit viel Bewegung an der frischen Luft,<br />
Fahrradfahren am Deich und Spaziergängen durch Oberneuland hält sich die alleinerziehende Mutter fit.<br />
Ihre Kinder haben in den Oberneulander Schulen und beim<br />
Sport im BHC neue Freundschaften geschlossen und die Eltern<br />
bzw. Großeltern Dr. Ernst-Georg und Ulrike Herrmann freuen<br />
sich, die kleine Familie zu unterstützen. Der Garten, über den<br />
damals schon im Oberneuland Magazin berichtet wurde, ist<br />
nun nicht mehr nur eine blühende Oase der Ruhe, sondern<br />
wird seit 2020 durch zahlreiche Spielgeräte und fröhliches<br />
Kinderlachen bereichert. „Ich glaube, meine Eltern erfahren<br />
„Ohne meine Eltern wäre meine<br />
Arbeit nicht möglich. Dafür bin ich<br />
ihnen sehr dankbar!“<br />
Astrid Herting<br />
durch unseren Einzug eine späte Blüte, so wie manche Pflanzen<br />
in ihrem Garten,“ lacht Astrid Herting. „Die Arbeit im Impfzentrum<br />
ist ein Fulltime-Job, der mich voll und ganz ausfüllt. Auch<br />
mein Arbeitgeber und das Kollegenteam der Johanniter-Unfall-<br />
Hilfe sind einfach großartig. Das alles zu realisieren, geht aber<br />
nur mit der Unterstützung meiner Eltern, die nun die Kinder<br />
von der Schule abholen, Essen vorbereiten, Vokabeln abfragen,<br />
Fahrdienste leisten und mir vieles abnehmen. Ohne sie wäre<br />
meine Arbeit nicht möglich. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar!“<br />
Trotz vollständiger Impfung und regelmäßigen Tests vor<br />
Dienstbeginn ist Astrid Herting vorsichtig bei Unternehmungen<br />
oder Verabredungen. „Ich kann es mir nicht leisten auszufallen.<br />
Nach wie vor steht die Gesundheit an erster Stelle.“ Deshalb<br />
genießt sie jede freie Minute im Garten der Eltern, auf der<br />
Terrasse, ist gerne mit ihren Kindern in der Natur unterwegs<br />
oder treibt Sport. Zu ihren Hobbys zählen u.a. Schwimmen<br />
und Tennis.<br />
Mit viel Bewegung an der frischen Luft, Fahrradfahren am<br />
Deich und Spaziergängen durch Oberneuland hält sich die<br />
alleinerziehende Mutter fit für ihre umfangreichen Aufgaben<br />
im Impfzentrum Bremen. Text und Fotos: Meike Müller<br />
76 OBERNEULAND
»<br />
JÜRGEN SKUSA GEHT IN DEN RUHESTAND<br />
ES WAR EIN GESCHENK,<br />
HIER ZU ARBEITEN«<br />
„In Oberneuland kennt man seinen Briefträger“, so lautete unsere<br />
Überschrift im Heft 1 des Jahres 1999. Damals trug Jürgen Skusa<br />
bereits seit mehr als 19 Jahren hier die Post aus. Seine Arbeit wurde<br />
in einem ausführlichen Beitrag gewürdigt. Seinerzeit schon war er mit<br />
seinem eigenen Fahrrad und eigener Ledertasche unterwegs. Das tut er<br />
heute noch bis – ja bis zum 26. Oktober. Das wird sein letzter Arbeitstag sein.<br />
Die Rockwinkeler Heerstraße zwischen<br />
Im Holze und der Mühlenfeldstraße<br />
mit allen Nebenstraßen ist sein Revier.<br />
Briefe, Waren- und Wurfsendungen,<br />
Päckchen und kleinformatige Pakete bringt<br />
er ans Haus. Denn die Post ist verpflichtet,<br />
flächendeckend zu liefern. Größere Pakete<br />
werden von Kollegen mit dem Auto ausgeliefert.<br />
Das ist nicht Jürgens Welt, die<br />
Schlepperei kann er sich nicht antun.<br />
Jürgen Skusa liebt es, mit den<br />
Menschen ins Gespräch zu<br />
kommen. Er hat für alle und<br />
alles ein offenes Ohr, und seine<br />
Kunden mögen ihn. Das zeigte<br />
sich bereits im Jahr 2008. Da<br />
kam er am 19. September reich<br />
beschenkt von seiner Abschiedstour<br />
zurück.<br />
Abschied? Ja,<br />
personelle<br />
Umstrukturierungen<br />
bei der Post<br />
waren angesagt,<br />
er übernahm das Revier eines Kollegen<br />
in Borgfeld. Im Rilkeweg aber regte sich<br />
Protest. In einem Schreiben an die Hauptpost<br />
wehrten sich die Anwohner bereits vor<br />
dieser Maßnahme, dass Jürgen sie nicht<br />
mehr bedienen durfte. Na, jedenfalls<br />
dauerte es nicht lange, und er war wieder<br />
auf seiner alten Strecke in Oberneuland<br />
unterwegs.<br />
Jürgen Skusa ist ein Postzusteller – ein<br />
Briefträger eben – der alten Schule geblieben.<br />
Das ist er mit Leib und Seele. Er weiß eine<br />
Menge zu erzählen. Aus seiner Ausbildungszeit<br />
zum Beispiel. Die hat er in Borgfeld<br />
erlebt. Er erinnert sich noch, dass er einmal<br />
mit Prinz Louis Ferdinand von Preußen<br />
auf einer Parkbank saß. Wilhelm Kaisen im<br />
Rethfeldsfleet war ebenfalls einer seiner<br />
Kunden. Der meinte zu ihm: „Sett di mal<br />
dor, min Jong ...“ Und vermittelte ihm<br />
eines der Kaisenhäuser am Hamfhofsweg.<br />
Erlebnisse, die Jürgen nie vergessen wird.<br />
So wie später auch die katastrophalen<br />
Schneeverwehungen im Januar 1979.<br />
Manche mögen sich daran noch erinnern.<br />
Da konnte keine Post ausgetragen werden.<br />
Die Kollegen von außerhalb schafften den<br />
Weg zur Arbeit nicht. Ein paar Tage hielt er<br />
sich am Schalter auf, dann packte er<br />
die eingegangene Post auf einen<br />
Schlitten und machte sich zu<br />
Fuß auf den Weg zu den Empfängern.<br />
Eigentlich, so sinniert<br />
Jürgen Skusa, hat er die Poststelle<br />
an der Kopernikusstraße<br />
eröffnet. Wenigstens indirekt.<br />
Jetzt platzt sie<br />
Damals 1999.<br />
aus allen<br />
Nähten, und<br />
es soll wohl<br />
Pläne geben,<br />
den ganzen<br />
Betrieb an die<br />
Stresemannstraße zu verlegen, sodass die<br />
Zusteller nur noch mit dem Auto unterwegs<br />
sein werden. Ohnehin transportiert<br />
ein Kollege schon heute 60 bis <strong>10</strong>0 Pakete<br />
am Tag.<br />
Jürgen Skusa schert das wenig. Er ist der<br />
Letzte, der noch mit seinem eigenen Rad<br />
fahren darf. Man hatte ihm schon mal ein<br />
posteigenes E-Bike zur Verfügung gestellt.<br />
Damit kam er überhaupt nicht zurecht.<br />
Und so macht er jetzt seine letzten Touren<br />
durchs Dorf. Seine Zeit in Oberneuland<br />
sieht er als ein großes Geschenk an, als die<br />
Kirsche auf der Torte, als Sauerstoff für die<br />
Seele. Man merkt ihm seine starke Verbundenheit<br />
zu den Menschen in Oberneuland<br />
an. Dennoch bekommt es ihm gut, jetzt<br />
„den Stöpsel ziehen zu können“. Künftig<br />
Jürgen Skusa erinnert sich noch,<br />
dass er einmal mit Prinz<br />
Louis Ferdinand von Preußen<br />
auf einer Parkbank saß.<br />
wird er sich mit seiner Frau viel an der<br />
Ostsee aufhalten – seit 40 Jahren fahren sie<br />
dort hin. Er wird weiterhin viel Rad fahren,<br />
seinen Sohn und seinen Enkel in Ritterhude<br />
besuchen. Vielleicht auch einem Sportverein<br />
beitreten. Jedenfalls ruhig im Sessel zu sitzen,<br />
das liegt ihm nicht. Vom 1. bis zum 16. Oktober<br />
hat er noch einmal Urlaub, dann<br />
fährt er noch acht Tage lang seine Tour.<br />
Dennoch: Der letzte Tag, der 26. Oktober,<br />
„der wird schwer …“ Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
Dampfmühle OberneulanD<br />
Seit 1897<br />
Ihr persönlicher lieferant<br />
in Oberneuland und umzu!<br />
Dünger · Pflanzenschutz<br />
Sämereien · Blumenerde<br />
Spezialfutter für Sport- und Zuchtpferde<br />
Kaminholz · Propangas<br />
- Fachberatung -<br />
H E I Z Ö L<br />
28355 Bremen-Oberneuland<br />
rockwinkeler heerstraße 13<br />
Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 06<br />
fax (0421) 257 53 23<br />
dampfmuehle.oberneuland@gmx.de<br />
OBERNEULAND 77
OBERNEULAND SPORT<br />
FLORIAN WELLBROCK: OLYMPIA-<br />
SIEGER AUS DER REGION<br />
FAN-<br />
TAS-<br />
TISCH<br />
!!!!!<br />
„Unser Olympiasieger”<br />
Florian Wellbrock kam nach<br />
Oberneuland, um seine<br />
Goldmedaille der stolzen<br />
Familie zu zeigen.<br />
Es gab bei seiner Rückkehr einen kleinen<br />
Empfang mit der Familie am Flughafen<br />
Bremen unter den aktuell geltenden Auflagen.<br />
Florian hatte in Tokio sein Ziel erreicht<br />
– nämlich zunächst die Bronze-<br />
Die Großeltern Irmgard und Egon Wellbrock mit Florian.<br />
medaille in der 1500-m-Distanz im Becken<br />
und als Krönung die Goldmedaille im<br />
<strong>10</strong>-km-Freiwasserschwimmen.<br />
„Der König der Langstrecke“ schrieb die<br />
Presse. Die Besonderheit dieses Mal: Es war<br />
78 OBERNEULAND
„Der König der<br />
Langstrecke“<br />
ein „Start-Ziel-Sieg“. Florian Wellbrock<br />
gewann mit 25 Sekunden vor dem Zweitplatzierten<br />
und es wurde die erste Goldmedaille<br />
für den Deutschen Schwimmverband<br />
seit 2008 bei Olympischen Spielen –<br />
fantastisch! „Jetzt bin ich der Gejagte, mehr<br />
noch als nach der Weltmeisterschaft. Wenn<br />
man vorne schwimmt, kommt es auch<br />
nicht zu den mitunter gefährlichen Rangeleien<br />
auf der Strecke um die Plätze.“ Er<br />
freut sich jedenfalls bereits sehr auf die<br />
Olympischen Spiele 2024 in Paris.<br />
Nach der Rückkehr aus Tokio wollte er<br />
erst mal ausgiebig schlafen – lediglich ein<br />
kurzer Wochenendaufenthalt<br />
bei den Eltern<br />
und Großeltern in<br />
Bremen – dann sofort<br />
zurück nach Magdeburg<br />
zum Training. Im<br />
September gibt es dann<br />
endlich 14 Tage Urlaub,<br />
bevor wieder der übliche<br />
Rhythmus des täglichen<br />
Trainings für die nächsten<br />
„Höhepunkte“ beginnt.<br />
Das sind die Kurzbahn-<br />
EM Anfang November in Kazan (Russland)<br />
und die Kurzbahn-WM Mitte Dezember in<br />
Abu Dhabi.<br />
Wie sagten doch seine Eltern, als sie<br />
ihn 2014 nicht so leichten Herzens<br />
zum Trainingszentrum von Bremen<br />
nach Magdeburg brachten? „Mach was<br />
Stolze Oma Irmgard mit Goldmedaille.<br />
draus …“ – Und das<br />
ist ihm doch wohl absolut<br />
gelungen. Unsere<br />
herzlichsten Glückwünsche<br />
von hier aus!<br />
Mögen viele weitere<br />
Medaillen folgen.<br />
Die ganze Familie<br />
Wellbrock war jedenfalls<br />
sehr glücklich,<br />
dass die Spiele doch<br />
stattgefunden haben, wenngleich sie nicht<br />
wie beabsichtigt live dabei sein konnte.<br />
„Es gab an den Sportstätten bei Wettbewerben<br />
jedoch immer genügend Jubel und<br />
Stimmung von Trainern, Betreuern und<br />
Mannschaftskameraden“, überraschte es<br />
Florian Wellbrock. Text: MG, Fotos: privat
OBERNEULAND SPORT<br />
Froh und glücklich über<br />
den Erfolg: Lena Frerichs<br />
mit ihrer Teampartnerin<br />
Linnea Weidemann.<br />
Erfolgreiche Oberneulander:<br />
Niklas Tecklenburg und<br />
Lena Frerichs vom BHC.<br />
Niklas Tecklenburg und Teampartner<br />
Luis Höchemer freuen sich riesig über<br />
die Europameisterschaft.<br />
LENA FRERICHS & NIKLAS TECKLENBURG V<strong>OM</strong> BHC<br />
OBERNEULANDER<br />
EUROPAMEISTER!!!<br />
Lena Frerichs war mit<br />
ihren fünf Treffern auch<br />
eine der beiden<br />
erfolgreichsten<br />
Torschützinnen<br />
des Turniers.<br />
Die weibliche<br />
U19 schloss mit<br />
einem überzeugenden<br />
Torverhältnis von 21:2 ab.<br />
Ungeschlagen wurde auch das<br />
männliche U19-Team Europameister.<br />
80 OBERNEULAND
Der Bremer Hockey Club freut sich erstmals in seiner Vereinsgeschichte über<br />
gleich zwei Europameister: Lena Frerichs und Niklas Tecklenburg haben<br />
beide mit ihrem Team ungeschlagen die europäische Spitze erklommen<br />
und die begehrte Medaille erstmals nach Oberneuland geholt.<br />
Mit jeweils fünf Treffern wurde Lena<br />
Frerichs zudem zusammen mit einer<br />
Mitspielerin zur erfolgreichsten Torschützin<br />
des Turniers gekürt. Ein beeindruckendes<br />
Debüt, da sie mit Jahrgang 2004 mit Abstand<br />
die jüngste Spielerin im Team war.<br />
19 statt 18 und 5 statt 8<br />
Die Europameisterschaft der Jugend fand<br />
vom 19. bis 24. Juli <strong>2021</strong> im spanischen<br />
Valencia statt. Statt der üblichen U18-Altersbeschränkung<br />
wurde nach der notwendig<br />
gewordenen Verlegung um ein Jahr einmalig<br />
als U19-Konkurrenz<br />
gespielt, um<br />
Jugendliche des Jahrgangs<br />
2002 nicht um<br />
ihre EM-Chance zu<br />
bringen. Das Turnier<br />
wurde mit nur fünf<br />
statt der gewohnten<br />
acht Nationen in einer Runde jeder gegen<br />
jeden ohne Endspiele ausgetragen.<br />
Alles anders<br />
Ursprünglich war vorgesehen, dass die<br />
Kontinentalmeisterschaft im Juli 2020 mit je<br />
acht Mädchen- und Jungen-Mannschaften<br />
in Kasan/Russland stattfinden sollte. Am<br />
Ende blieb weder der Ausrichter noch der<br />
Termin und noch nicht mal das Format<br />
übrig. Nach der Absage im vorigen Jahr<br />
und der Verschiebung nach <strong>2021</strong> entschied<br />
der Europäische Hockey-Verband, diese<br />
Europameisterschaft einmalig als U19-EM<br />
austragen zu lassen. Dann wanderte die<br />
Veranstaltung von Russland nach Spanien.<br />
Am Ende wurde es Valencia. Da die Insel-<br />
Verbände England, Schottland und Irland<br />
ihre Teilnahme zurückzogen, blieb ein<br />
Fünferfeld mit Spanien, Niederlande, Belgien,<br />
Russland und Deutschland.<br />
Beide U19 Teams<br />
konnten die<br />
Europameisterschaft<br />
ungeschlagen<br />
gewinnen.<br />
den Titel einkassierten, ist fast regelmäßig<br />
ein EM-Ziel deutscher Mädchenteams. Oft<br />
genug war man nah dran, alleine fünf Mal<br />
in Folge (zwischen 2009<br />
Neu<br />
bei uns:<br />
und 2016) scheiterte eine<br />
DHB-Mannschaft<br />
im Finale gegen den<br />
Erzrivalen.<br />
Die deutschen Jungen<br />
wurden 2007, 2015 und<br />
2016 Europameister der U18-Altersklasse,<br />
dazu kamen drei Silbermedaillen (2002,<br />
2009, 2013) und zwei Mal Bronze (2011,<br />
2018). Auch zwei medaillenlose Turniere<br />
(2003, 2005) als jeweiliger<br />
Fünfter stehen in der<br />
Bilanz. Vor dieser EM<br />
war Spanien Titelverteidiger,<br />
das 2018 in<br />
Santander den Heimvorteil<br />
nutzte, den es ja auch<br />
diesmal in Valencia gab.<br />
Vorbereitung und Vorgaben<br />
Ob der Herausforderung haben sich die<br />
beiden deutschen Teams intensiv und<br />
akribisch mit mehreren Länderspielen und<br />
Lena und Niklas<br />
sind echte<br />
BHC-Heimgewächse.<br />
diversen Trainingslagern auf die EM vorbereitet.<br />
Und auch während der EM verlangten<br />
nicht nur die hohen Temperaturen<br />
den Spielern und Spielerinnen<br />
einiges ab, sondern<br />
auch die strengen<br />
Hygiene-Regeln: „Wir<br />
durften uns nur auf dem<br />
Zimmer oder dem gegenüberliegenden<br />
Grünstreifen<br />
aufhalten”, erinnert sich Lena<br />
Frerichs, „und im Essensraum musste<br />
zwischen Jungen und Mädchen bei den<br />
Mahlzeiten grundsätzlich eine ganze<br />
Stunde Zeitabstand eingehalten werden.”<br />
Ausgezeichnet<br />
Umso beeindruckender ist, dass beide<br />
Teams die Europameisterschaft ungeschlagen<br />
gewinnen konnten. Die weibliche U19<br />
schloss mit einem überzeugenden Torverhältnis<br />
von 21:2 ab, die männliche U19 mit<br />
16:4. Ein tolles Ergebnis und zugleich auch<br />
Auszeichnung für die gute Jugendarbeit im<br />
Bremer HC, sind Lena und Niklas doch<br />
echte BHC-Heimgewächse.<br />
Text: hockey.de, Anne Günter, Fotos: privat<br />
Titelverteidiger Niederlande<br />
und Spanien<br />
2018 stand eine weibliche U18 des DHB<br />
als Viertplatzierter erstmals nicht auf dem<br />
EM-Medaillenpodest. Deutschland hatte<br />
die EM-Premiere 2002 gewonnen, danach<br />
sieben Mal Silber und ein Mal Bronze geholt.<br />
Die Siegesserie der Niederländerinnen<br />
zu brechen, die seit 2009 sechs Mal in Folge<br />
Oberneulander Heerstr. 26-28 · 28355 Bremen · Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 81
OBERNEULAND SPORT<br />
REGIONALLIGA HERREN<br />
FCO-SIEG<br />
IN REHDEN<br />
Nach der Corona-Pause konnte die Regionalliga-Herren<br />
im ersten Pflichtspiel der Saison<br />
<strong>2021</strong>/2022 überraschend mit 3:2 den ersten Sieg<br />
beim BSV Rehden dank Dreifach-Torschützen<br />
Ebrima Jobe einfahren.<br />
Das neu formierte Team des FCO wies dabei ein<br />
Durchschnittsalter von 21 Jahren auf und bewies im<br />
letzten Drittel des Spiels große Moral, indem ein<br />
1:2-Rückstand zur Pause in den 3:2-Sieg am Ende<br />
umgemünzt wurde. Beim darauffolgenden Auswärtsspiel<br />
beim HSC Hannover unterlag der FC<br />
Oberneuland zu Recht mit 0:1. Dennoch ist Trainer<br />
Kristian Arambasic mit dem Auftakt zufrieden:<br />
„Unsere extrem junge Mannschaft lernt mit jedem<br />
Spiel dazu. Das ist Teil unserer Vereinsstrategie,<br />
nämlich auszubilden und aufzubauen.“ Text und Fotos: FCO<br />
BUNTES RAHMENPROGRAMM<br />
S<strong>OM</strong>MERFEST BEIM<br />
FC OBERNEULAND<br />
Zum Ausklang der Sommerferien bot das FCO-Organisationsteam<br />
um Cynthia Beneke, André Zobel und Nico<br />
Dollinger den Kindern und Jugendlichen bei Sonnenschein<br />
rund um das U19-Regionalliga-Heimspiel gegen Weiche<br />
Flensburg ein buntes Rahmenprogramm: Die Kinder und<br />
Jugendlichen durften sich an zehn Stationen mit und ohne<br />
Ball versuchen und Punkte sammeln beim Ballhochhalten,<br />
Torwandschießen, Sackhüpfen, Dosenwerfen etc.<br />
Als Ehrengäste waren auch sechs benachteiligte Kinder mit<br />
einem Betreuer vom Hermann- Hildebrand-Haus gekommen.<br />
Die Sieger wurden anschließend prämiert. Champion<br />
wurde Tom Lasse aus der C1, der den Ball 601 Mal hochhalten<br />
konnte. Um 18 Uhr fand das Sommerfest mit einem<br />
vereinseigenen Turnier mit gemischten Teams sein Finale.<br />
Text: FCO, Fotos: André Zobel<br />
82 OBERNEULAND
Offizieller Medienpartner<br />
FCO JUGEND<br />
Strahlende Gesichter<br />
auf dem Fußballplatz<br />
des FC Oberneuland<br />
Schon seit mehr als drei Jahren<br />
unterstützen Daniela und Heinz<br />
Demski mit ihrer Firma Demski<br />
Verwaltungs- und Beteiligungs<br />
GmbH den FCO tatkräftig.<br />
Diesmal zaubern sie mit ihrer großzügigen Hilfe den Spielern der<br />
U17 ein Lächeln ins Gesicht.<br />
Als Dank für die neuen Trikots überreicht Max Hufschmidt einen<br />
Blumenstrauß an die beiden Gesellschafter. Damit steht einer<br />
erfolgreichen Saison nichts mehr im Wege.<br />
Text: Sylvie Kahl, Fotos: FCO<br />
OBERNEULAND 83
OBERNEULAND STARKE VEREINE<br />
„Starke Vereine in Oberneuland“.<br />
So vielfältig wie Oberneuland ist, so<br />
zahlreich ist auch das Angebot der<br />
regionalen Clubs. Von den unterschiedlichen<br />
Sportarten, über<br />
Kultur- und Heimatvereine bis hin<br />
zum Jugend-Treff ist das Angebot<br />
breit gefächert.<br />
Mit dieser Rubrik bietet das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN den Vereinen die<br />
Möglichkeit sich vorzustellen.<br />
EIN VEREIN FÜR JUNG UND ALT<br />
TV OBERNEULAND<br />
Der Turnverein Oberneuland hat seine Heimat im Herzen von Oberneuland, am Ende des Vinnenwegs.<br />
Dieser Traditionsverein hat sich im Laufe seines über <strong>10</strong>0-jährigen Bestehens immer<br />
wieder gewandelt. War es im Gründungsjahr 1889 ursprünglich noch ein reiner Turnverein, kamen<br />
im Laufe der Zeit immer mehr moderne Sportarten und Abteilungen hinzu. Heute kann jede/r von<br />
null bis hundert Jahren im TVO Sport betreiben. Der TVO ist also ein Sportverein fürs ganze Leben.<br />
Turnen<br />
Die Jüngsten können mit drei Monaten starten: Der Kurs Babyturnen hat im Sommer 2020<br />
zum ersten Mal stattgefunden und wurde gut angenommen. Unter der Leitung von Simone<br />
Harders wird den Babys mit Musik, Bewegung und Massage ein erster Einstieg in sportliche<br />
Aktivitäten ermöglicht. Nahtlos schließt sich das Eltern-Kind-Turnen und Kinderturnen von<br />
Ksenia Martin an. In verschiedenen Gruppen von zehn Monaten bis sieben Jahren wird<br />
gemeinsam geturnt, gespielt und gesungen.<br />
Tanzen<br />
Tanzbegeisterte Kinder und Jugendliche sind bei Corinna Scheding und Linda<br />
Tacke genau richtig aufgehoben: Ballett wird bei den examinierten Tanzpädagoginnen<br />
mit voller Hingabe praktiziert und findet jedes Jahr einen wunderschönen<br />
Abschluss in Form einer großen Ballett-Aufführung im ÖG.<br />
Kampfsport und Kampfkunst<br />
Bereits für Kinder ab sechs Jahren sind Kampfsport und Kampfkunst geeignet. Simone Harders und Niclas Engelken bringen den Kids die Vielseitigkeit<br />
des Kampfsports Taekwondo bei: In verschiedenen Disziplinen werden Konzentration, Körperkontrolle und gezielter Krafteinsatz geschult.<br />
Das dazugehörige Gürtelsystem macht jedem Sportler seinen individuellen Fortschritt sichtbar.<br />
Dong Zhao leitet die Kung Fu-Abteilung und bietet mit Lehrgängen und Workshops ein vielseitiges Training an, welches grundlegende Übungen<br />
zur Schulung von Körpergefühl und Koordination beinhaltet. Aber auch komplexe Bewegungsformen mit und ohne traditionelle Waffen bis hin zu<br />
Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere Gegner stehen auf dem Trainingsplan. Beide Sportarten sind auch auf Jugendliche und Erwachsene<br />
ausgerichtet und werden in den jeweiligen Gruppen praktiziert. Meister Zhao bietet zusätzlich Qi Gong-Kurse an, Sandra Sonnemann bietet ergänzend<br />
am Wochenende Tai Chi an.<br />
DER VEREIN IN BILDERN<br />
Beim Babyturnen wird ein erster Einstieg in sportliche<br />
Aktivitäten mit Musik, Bewegung und Massage ermöglicht.<br />
Kampfsport ist für Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene<br />
gleichermaßen geeignet und wird in den jeweiligen Gruppen trainiert.<br />
Bewegungsformen mit<br />
traditionellen Waffen.<br />
STELLEN SIE IHREN VEREIN VOR! Falls auch Sie Ihren Verein hier vorstellen möchten, nehmen Sie gerne per E-Mail Kontakt mit uns auf: magazin@oberneuland.info<br />
84 OBERNEULAND
Parkour<br />
Parkour ist die neuste Trendsportart, und auch diese wird für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren<br />
angeboten. Die Sportler von Trainer Joshua Buchholz springen dabei über diverse Hindernisse, die den<br />
Sommer über draußen zur Verfügung stehen oder im Winter in der Halle in Form von verschiedenen<br />
Geräten arrangiert werden. Kondition, Koordination, Kreativität und Selbsteinschätzung, aber auch<br />
ein gewisses Maß an Risikobereitschaft werden in dieser Sportart erwartet und geschult.<br />
Hundesport<br />
Die neuste Abteilung ist der Hundesport. Auf der Wiese hinter der<br />
Halle im Vinnenweg ist ein großes eingezäuntes Feld, auf dem Dog<br />
Frisbee und Agility angeboten werden. Trainer Patrick Engelken und<br />
sein Team haben schon diverse große Turniere auf diesem Gelände<br />
ausgeführt, zuletzt sogar die Europaqualifikation in Dog Frisbee.<br />
Ballsport<br />
Zu den Ballsportarten gehören im TVO die Abteilung Tischtennis, Tennis,<br />
Faust- und Prellball sowie Volleyball und Boule. Ein Boule-Feld wurde<br />
dafür eigenhändig vor zwei Jahren neben der Halle errichtet.<br />
Fitness und Schwimmen<br />
Die Fitnessgruppen Damengymnastik, Bodyfit / Bauch Beine Po, Gymnastik und Spiel, verschiedene<br />
Tanzgruppen sowie der regelmäßige Lauftreff und die Walkinggruppe runden das Programm des TVO ab.<br />
Als Präventionsprogramm werden Yoga, Rücken- und Wirbelsäulengymnastik sowie Rehasport angeboten.<br />
Die Schwimmer warten zurzeit noch auf die Eröffnung der Schwimmbäder, dann kann auch der Kurs<br />
Wassergymnastik wieder aufgenommen werden. Ansonsten finden alle Sportarten regulär statt.<br />
Die vereinseigene Halle im Vinnenweg steht für diese Sportangebote ebenso zur Verfügung wie verschiedene<br />
(Schul-)Sporthallen in Bremen.<br />
rockwinkeler heerstr. 24<br />
28355 bremen<br />
Tel. 0421 / 25 08 08<br />
Werden Sie Mitglied!<br />
Bei Interesse sind die jeweiligen Abteilungsleiter per E-Mail oder<br />
telefonisch erreichbar und stehen für Fragen zu Trainingszeiten und<br />
-orten gerne zur Verfügung. Alle Kontaktdaten der Übungsleiter sind auf<br />
der Internetseite des TVO unter www.tv-oberneuland.de zu finden.<br />
Allgemeine Anfragen werden über die Geschäftsstelle im TVO-Vereinsheim im Vinnenweg<br />
91, Tel. 0421-259272 (dienstags 17-19 Uhr sowie freitags 12-14 Uhr) oder<br />
per E-Mail über tvo@tv-oberneuland.de gerne beantwortet.<br />
Text: Simone Harders, Fotos: TVO<br />
Parkours – die neue<br />
Trendsportart.<br />
Vor zwei Jahren wurde neben der Halle<br />
ein Boule-Feld errichtet.<br />
OBERNEULAND 85
OBERNEULAND LEBEN<br />
PFLEGE GEKLÄRT<br />
WALNUSSBAUMWIESE<br />
IN OBERNEULAND<br />
An der Begehung<br />
der Oberneulander<br />
Walnussfläche nahmen<br />
Thomas Knode,<br />
Meike Hethey, Heiko<br />
Müller und Gepa<br />
Schlosser-Gerard teil.<br />
86 OBERNEULAND
2006 pflanzte Gepa Schlosser-Gerard auf der als Ausgleichsfläche<br />
ausgewiesenen öffentlichen Grünfläche Ecke<br />
Rockwinkeler Landstraße/ Vinnenweg fast 30 Walnussbäume<br />
und erfüllte damit die mit dem Neubaugebiet<br />
verbundenen Auflagen. Während einer Begehung von<br />
Anwohnern, Thomas Knode als Vertreter der Senatorin<br />
für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und<br />
Wohnungsbau, Heiko Müller vom Umweltbetrieb Bremen<br />
und Beiratsmitglied Meike Hethey wurden nun Status<br />
Quo und zukünftige Pflegemaßnahmen festgehalten.<br />
Keiner der Bäume ist gekauft, sagte voller Stolz Gepa Schlosser-<br />
Gerard. Viele wurden eigenhändig von ihr aus Nüssen liebevoll<br />
gezogen, manche Jungbäume eigenhändig ausgegraben. Alle aber<br />
hat sie selber gesetzt und über die Jahre gepflegt und ihr Wachstum<br />
begleitet. Heute sind die ältesten Bäume der kleinen Plantage aufgrund<br />
liebevoller Pflege und guter Bewässerung mehr als 15 Jahre<br />
alt und tragen Früchte. Regelmäßig veranstalteten ähnlich einem<br />
Straßenfest Anwohner im August ein Straßenfest auf der Walnusswiese.<br />
Diese Fläche sei eine stadteigene öffentliche Grünfläche in der<br />
Verantwortung der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität,<br />
Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS), die vom Umweltbetrieb<br />
Bremen (UBB) im Auftrag von SKUMS unterhalten wird,<br />
so Thomas Knode. Damit ist die Streuobstwiese Teil der unterhaltungspflichtigen<br />
8.000.000 Quadratmeter im Bremer Stadtgebiet,<br />
die der Umweltbetrieb betreut.<br />
Laut Kompensationsflächenkataster wurden 19 Walnuss- und<br />
zwei Apfelbäume erfasst, bei Anpflanzung aber kein Vertrag geschlossen<br />
und damit nicht in die Regelunterhaltung des UBB überführt.<br />
Eine offizielle Aufnahme in das Baumkataster erfolgte nicht<br />
und die alljährliche Zustandskontrolle blieb aus. Hier sieht Thomas<br />
Ute Schmiedeken<br />
28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />
Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />
email: apo@eulen-apotheke.eu<br />
www.eulen-apotheke.eu<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />
Sa.<br />
Mit warmen<br />
Farben durch<br />
den Herbst<br />
8.30 - 18.30 Uhr<br />
8.30 - 13.00 Uhr<br />
Heute sind die ältesten Bäume<br />
der kleinen Plantage aufgrund liebevoller<br />
Pflege und guter Bewässerung mehr<br />
als 15 Jahre alt und tragen Früchte.<br />
Knode deutliche Versäumnisse auf Seiten der Stadt, in deren Folge<br />
der Umweltbetrieb mehr als unsicher in der Pflege agierte.<br />
„Mittlerweile sind alle Bäume im Baumkataster aufgenommen“,<br />
so Knode. Festgestellt wurde, dass die an der Rockwinkeler Landstraße<br />
stehenden Walnussbäume zu dicht an befestigten Verkehrsflächen<br />
gepflanzt wurden und sich im Kronenbereich der Straßenbäume<br />
befinden. Die am Rande des Vinnenwegs gepflanzten<br />
Walnussbäume erschweren dem Umweltbetrieb die pflegerischen<br />
Maßnahmen auf Streuobstwiese und am Fußweg.<br />
Ergebnis der Begehung war, dass neun Walnussbäume an Rockwinkeler<br />
Landstraße und Vinnenweg während der Winterzeit fachmännisch<br />
entfernt werden, die Streuobstwiese zweimal pro Jahr<br />
gemäht und das Mähgut vom Umweltbetrieb entfernt wird. Damit<br />
ist die Zeit der ungeklärten Zuständigkeit erledigt und die<br />
Unterhaltung der Fläche in die Hände des Umweltbetrieb Bremen<br />
übergeben. Trotz Entfernung von neun Bäumen verbleiben auf<br />
der Fläche 19 Walnussbäume.<br />
Als besonderes Entgegenkommen sicherte Thomas Knode den<br />
Anwohnern für ihr Walnussfest das Mähen einer kleineren Fläche<br />
zu. Text und Fotos: Sabine von der Decken<br />
28832 Achim-Uphusen · Uphuser Heerstr. 99-<strong>10</strong>1<br />
Telefon (0 42 02) 8 12 11 · Fax (0 42 02) 24 92<br />
info@boeckmann-achim.de<br />
OBERNEULAND 87
Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
JAHRES-SCHLUSSAKKORD IM GARTEN<br />
TIPPS FüR DIE LETZTEN<br />
HANDGRIFFE DER SAISON<br />
Dieser Gartensommer war wahrlich üppig, denn neben Blumen und Gemüse<br />
spross dank der häufigen Regenfälle auch das Unkraut munter drauf los.<br />
Die Bekämpfung des Wildwuchses kostete einigen Schweiß. Verständlich,<br />
dass mancher dem Ende der diesjährigen Gartensaison mit Erleichterung<br />
entgegensieht. Doch ein paar Handgriffe sind noch nötig, bevor Harke,<br />
Rechen und Gartenschere im Schuppen verschwinden können.<br />
(Nicht alle)<br />
Stauden<br />
zurückschneiden<br />
Der Spätherbst ist die beste Zeit, um verblühte<br />
Stauden zu beschneiden. Hierbei werden oberirdische<br />
Pflanzteile kurz über der Erde abgeschnitten.<br />
Anschließend können die Wurzelballen ausgegraben<br />
und geteilt werden, um neue Pflanzen zu bilden. Einige<br />
Stauden und Gräser sollte man dabei einfach stehenlassen.<br />
Das setzt im winterlichen Garten nicht nur<br />
hübsche Akzente, sondern dient Insekten auch als<br />
Quartier während der kalten Jahreszeit. Igel<br />
freuen sich dagegen über einen schönen,<br />
kuscheligen Laubhaufen, in dem<br />
sie ihren Winterschlaf halten<br />
können.<br />
Vorfreude<br />
ist die schönste<br />
Freude<br />
Wer sich bereits im zeitigen Frühjahr an den<br />
ersten Farbtupfern erfreuen möchte, steckt<br />
jetzt eifrig die Zwiebeln von Krokussen,<br />
Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen in<br />
die Erde. Tipp: manche Zwiebeln etwas<br />
tiefer setzen, damit die Blüten nacheinander<br />
erscheinen und sich die<br />
Blühzeit etwas verlängert.<br />
Wer nicht alle Stauden zurückschneidet,<br />
erfreut sich im Winter an den hübschen<br />
Akzenten im Garten und bietet obendrein den<br />
Insekten ein Quartier für die kalte Jahreszeit.<br />
Foto: djd/Ahrens+Sieberz/pixabay/edna<br />
88 OBERNEULAND
Überwinterungszelte bieten<br />
gleich mehreren Pflanzen<br />
Schutz vor eisigen<br />
Temperaturen.<br />
Foto: djd/Ahrens+Sieberz/Biogreen<br />
Im Spätherbst können Stauden<br />
und Gräser zurückgeschnitten<br />
werden. Foto: djd/Ahrens+Sieberz<br />
Gemüsebeet<br />
leeren<br />
Winterschutz<br />
für<br />
Frostsensible<br />
Für Kübelpflanzen gibt es wasser- und luftdurchlässige<br />
Vliessäcke im Fachhandel.<br />
Diese stülpt man einfach über die Pflanze<br />
und schließt sie mittels Reißverschluss und<br />
zwei zusätzlichen Schnürverschlüssen.<br />
Für mehrere Pflanzen bietet sich<br />
auch ein Überwinterungszelt an.<br />
Viele Tomatensträucher beugen sich im Spätherbst<br />
unter der Last der noch grünen Tomaten.<br />
"Es wäre eine Schande, die Früchte wegzuwerfen",<br />
meint Expertin Andrea Sieberz-Otto. Ihr Tipp: "Tomaten<br />
können bei Raumtemperatur noch nachreifen, wenn man<br />
sie zusammen mit einigen Äpfeln in eine Papiertüte legt."<br />
Auch wenn die Zeit der Sommer-Genüsse schon vorbei<br />
ist, liefert ein gut sortiertes Gemüsebeet weiter Ertrag.<br />
Der Rosenkohl beispielsweise ist ein typisches Wintergemüse,<br />
das im November und sogar noch im<br />
Dezember geerntet werden kann. Nach den<br />
ersten Frosttagen entwickeln die vitaminreichen<br />
grünen Kugeln einen leicht<br />
süßlichen Geschmack.<br />
Jutesäcke schützen den Wurzelbereich<br />
der Pflanzen vor Frost. Die Vlieshaube<br />
lässt Licht und Luft durch.<br />
Foto: djd/Ahrens+Sieberz/Adobe Stock<br />
Bei Bodentemperaturen um null<br />
Grad suchen Igel sich ein Winterquartier<br />
- zum Beispiel in einem<br />
schönen, kuscheligen Laubhaufen.<br />
Foto: djd/Ahrens+Sieberz/pixabay/Alexas Fotos<br />
Für die Blütenpracht im nächsten Frühjahr<br />
stecken eifrige Gärtner schon im Herbst die<br />
Tulpenzwiebeln in die Erde.<br />
Foto: djd/Ahrens+Sieberz/pixabay/Publicdomainpictures<br />
OBERNEULAND 89
PFLEGELEICHTE<br />
HERBSTSCHÖNHEITEN<br />
HERBSTZEIT<br />
IST HEIDEZEIT!<br />
Wenn die Tage kürzer werden und die farbenprächtige Zeit sich<br />
dem Ende neigt, ist der Winter nicht mehr weit. Mit den neuen<br />
„Sunset-Trios” werden die Laubschönen in stimmungsvollen<br />
Kombinationen zusammengestellt. Das Besondere:<br />
Je kälter und sonniger der Herbst, desto<br />
farbintensiver leuchtet das Laub<br />
# dieser Callunen.<br />
Fotos: Gardengirls®<br />
90 OBERNEULAND
Floristen greifen<br />
gerne auf das<br />
Trio zurück, um<br />
mit ihnen urigen<br />
Landhaus-Look zu<br />
kreieren, zum Beispiel als Tischschmuck<br />
oder in schön verzierten Töpfen. Schneidet<br />
man die Zweige ab, können sie zu kleinen<br />
Kränzen gebunden oder auf Kerzengläser<br />
geklebt werden. Der Kreativität sind dabei<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
Das Heidetrio ist in unterschiedlichen<br />
Mischungen erhältlich, und eines vereint<br />
drei laubschöne Callunen in verschiedenen<br />
intensiven Farbtönen in einem Topf. Die<br />
blütenlose „Zeta” hat eine schöne, leuchtend<br />
gelbe Färbung des Laubes, während<br />
„Zoe” sich bereits ab Ende September orange<br />
und später bei Frost dunkelrot färbt. Eine<br />
dritte Sorte ist hier „Zalina”, die fast<br />
schwarzes Laub bereithält. Der Pluspunkt<br />
der Kombination: Statt mit Blüten<br />
schmückt sie sich mit Laub. Selbst kräftige<br />
Fröste übersteht das Laub ohne Probleme.<br />
Lässt man die winterharte Pflanze nach<br />
dem Winter einfach stehen, kann man sich<br />
auch in den folgenden Jahren an der Farbenpracht<br />
dieser facettenreichen, mehrjährigen<br />
Herbstpflanze erfreuen, denn sie zeigt sich<br />
ganzjährig.<br />
Heide verleiht einen zarten<br />
Sommerhauch mit ihrem<br />
attraktiven Aussehen.<br />
Wichtig ist, einen Rückschnitt der Pflanze<br />
im Frühjahr vorzunehmen. Dadurch behält<br />
sie ihre Attraktivität und kann gut in<br />
Form gehalten werden.<br />
Heide wirkt in einfachen Gefäßen zwar<br />
schon für sich alleine – vor allem aber die<br />
„Sunset-Fire”-Trios eignen sich wunderbar<br />
für Kombinationen mit anderen Herbstschönheiten<br />
wie beispielsweise Fetthenne<br />
und Chrysanthemen.<br />
Die Kombinationen dienen oft als letzter,<br />
später Farbtupfer im Garten. Sie verleihen<br />
einen zarten Sommerhauch mit ihrem<br />
attraktiven Aussehen. Somit können sie<br />
mit ihren auffälligen Laubfärbungen so<br />
manch grauen Herbsttag verschönern.<br />
Ein Gewinn sind die unterschiedlichen<br />
Mischungen für jeden Garten und finden<br />
aufgrund ihrer Robustheit an vielen Orten<br />
einen Platz. Ob als Einzelgänger oder<br />
Teamplayer, diese Calluna wird immer<br />
zum Eyecatcher.<br />
OBERNEULAND 91
Jetzt pflanzen!<br />
FüR HOBBY-<br />
GäRTNER<br />
Der Herbst ist die richtige Zeit, um Bäume<br />
und Sträucher zu pflanzen, beim Anwachsen<br />
helfen Mittel zur Pflanzenstärkung.<br />
Foto: djd/www.waldleben.eu<br />
SO WACHSEN DIE NEUEN PFLANZEN GUT AN<br />
OBSTBäUME<br />
IM HERBST<br />
PFLANZEN<br />
Kirschen im Frühsommer,<br />
Pflaumen im Hochsommer,<br />
Zwetschgen, Äpfel und Birnen<br />
im Herbst: Ein clever angelegter<br />
Obstgarten versorgt uns fast das<br />
ganze Jahr über mit frischen<br />
Vitaminen. Und er bietet den Vorteil,<br />
dass man genau weiß, wo die Früchte<br />
herkommen und dass sie rein biologisch<br />
angebaut sind. Die beste Zeit, um neue Obstbäume<br />
zu pflanzen, ist der Herbst. Die jungen<br />
Bäumchen haben dann bereits ihr Laub verloren<br />
und können ihre Energie in die Wurzelbildung am<br />
neuen Standort stecken.<br />
Laub<br />
muss nicht auf<br />
dem Kompost landen. Man<br />
kann es auch zum Mulchen<br />
rund um den Stamm eines<br />
neu gepflanzten Baums<br />
verwenden, um Konkurrenzbewuchs<br />
zu vermindern.<br />
Foto: djd/www.waldleben.eu<br />
Gestaltung in<br />
guten Händen<br />
92 OBERNEULAND
Geeignet sind Standorte, die sonnig und<br />
windgeschützt, aber gut belüftet sind.<br />
Das Pflanzloch sollte man ausreichend<br />
groß und tief ausheben, die Erde im Loch<br />
lockern sowie mit Hornspänen und<br />
Kompost gründlich vermischen. Die Veredlungsstelle,<br />
die sich meist unten am Stamm<br />
befindet und als Verdickung erkennbar ist,<br />
sollte nach dem Einpflanzen<br />
etwa eine<br />
Pflanzlöcher<br />
rechtzeitig<br />
vorbereiten<br />
Handbreit über dem<br />
Boden liegen. Nach<br />
dem behutsamen<br />
Festtreten des Erdreichs<br />
muss ausgiebig<br />
gewässert<br />
werden. Ein kleiner Erdwall rund um die<br />
Baumscheibe hilft, das Wasser im Wurzelbereich<br />
zu halten.<br />
Als Starthilfe lassen sich zusätzlich<br />
Pflanzenhilfsmittel einsetzen. Die natürliche<br />
Aminosäuren, Proteine und Proteide<br />
dieser Mittel stärken die Bäumchen. Sie<br />
fördern Wurzel- und später Sprossenwachstum<br />
sowie den Obstertrag und<br />
helfen den Pflanzen dabei, mehr Widerstandskraft<br />
gegen Parasiten zu entwickeln.<br />
Die Wirkung ist zweifach: Einmal stoffwechselanregend<br />
in der Pflanze selbst, zum<br />
anderen im Boden, wo das mikrobielle<br />
Leben und die Ausbildung der Mykorrhiza<br />
verbessert werden.<br />
Letztere sind symbiotisch mit den<br />
Wurzeln lebende Pilzgeflechte. Das Präparat<br />
wird bei der Einpflanzung ins Angießwasser<br />
gegeben und unterstützt die<br />
Vorbereitung auf die Winterruhe. Zur<br />
Stärkung bestehender Pflanzungen wird<br />
es in verdünnter Form auf die Rinde und<br />
unter die Blätter aufgebracht. Es empfiehlt<br />
sich auch zur Vitalisierung älterer, geschwächter<br />
Pflanzen und hilft ihnen bei<br />
der Regeneration.<br />
Schutz für Wurzeln und Stamm<br />
Um das Anwachsen der neuen Bäumchen<br />
zu fördern, kann der Boden zunächst<br />
mit einer Schicht Mulch oder Laub bedeckt<br />
werden. Das vermindert konkurrierenden<br />
Bewuchs mit Wildkräutern und reichert<br />
die Erde zusätzlich mit Nährstoffen an.<br />
Mit dem Einsetzen winterlicher Temperaturen<br />
hält ein Anhäufeln mit Komposterde<br />
den Frost von den jungen Wurzeln und<br />
der Veredlungsstelle fern. Zusätzlich kann<br />
es sinnvoll sein, den Stamm gegen<br />
Frostaufbrüche mit einem weißen, die<br />
Sonne reflektierenden Kalkanstrich zu<br />
versehen. Vor Wildverbiss und Nagern im<br />
Stammbereich schützen Gitterhülsen aus<br />
Kunststoff.<br />
OBERNEULAND 93
TIPPS ZUR BEPFLANZUNG<br />
MIT WINTERHARTEN UND<br />
DAUERGRÜNEN NADELGEHÖLZEN<br />
GRüNER GARTEN-<br />
SCHMUCK FüR<br />
JEDE JAHRESZEIT<br />
Auch wenn in der kalten Jahreszeit der heimische Garten in<br />
den Ruhemodus umschaltet - komplett auf grüne Farbtupfer<br />
verzichten will wohl niemand. Gefragt sind dauergrüne<br />
und insbesondere winterharte Gewächse, ob als Kübelbepflanzung<br />
für den Wintergarten oder für kleine Hecken.<br />
Gern und oft wird die Eibe dabei als attraktive Alternative<br />
zum Buchsbaum eingesetzt. Sie ist resistent gegen die bekannten<br />
Buchsbaumkrankheiten wie Pilz und Zünsler.<br />
Robustes und pflegeleichtes Grün<br />
Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />
Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />
Winterharte Eiben sind so vielseitig wie kaum ein anderes<br />
heimisches Nadelgehölz. Sie eignen sich nicht nur als frei<br />
wachsendes Gehölz für die Einzelstellung, sondern ebenso für<br />
Hecken und jegliche Art von Formgehölzen. Robuste und<br />
widerstandsfähige Vertreter dieser Pflanzenfamilie schaffen<br />
somit einen attraktiven Grünkontrast das ganze Jahr über.<br />
Für die kleine Eibe spielen die Lichtverhältnisse keine große<br />
Rolle, sie fühlt sich sowohl in voller Sonne als auch auf einem<br />
halbschattigen bis schattigen Standort wohl.<br />
94 OBERNEULAND
Formschnitt gefällig? Das dauergrüne<br />
Gewächs lässt sich<br />
beispielsweise zur Kugel formen.<br />
Foto: djd/www.kleiner-gruener.de<br />
n Gartenpflege<br />
zum Festpreis<br />
n Rollrasen verlegen<br />
n Gehölz &<br />
Heckenschnitt<br />
n Pflasterarbeiten<br />
Zudem gedeiht sie auf fast jedem Boden, sofern er durchlässig<br />
und nicht staunass ist. Die Eibe bevorzugt kalkhaltige Untergründe,<br />
wächst aber auch auf leichten und schwach sauren<br />
Sandböden oder etwas lehmigen Böden.<br />
Lediglich stark saure Moorböden verträgt die dauergrüne<br />
Pflanze nicht.<br />
Schnittig und immer gut in Form<br />
Mit dem Zuwachs von <strong>10</strong> bis 20 Zentimetern pro Jahr<br />
macht die Eibe auch beim Formschnitt eine gute Figur, zum<br />
Beispiel als Kugel, Würfel oder sogar als Herzform. Dafür ist<br />
ein Schnitt zweimal jährlich ratsam. Im Gartenfachhandel gibt<br />
es viele weitere Tipps rund um die richtige Pflege. Im Gegensatz<br />
etwa zu Fichtennadeln fühlen sich die immergrünen,<br />
feinen Nadeln weich an und stechen nicht.<br />
Mit ihrem kräftigen Grün ist die pflegeleichte Pflanze somit<br />
eine Bereicherung für viele Beete und Arrangements. Ob für<br />
niedrige Beetumrandungen, für flächige Pflanzungen oder als<br />
Einzelpflanze in Garten und Kübel.<br />
OBERNEULAND 95
FÜR MEHR BLÜTENPRACHT<br />
ROSEN RICHTIG AUF<br />
DEN WINTER VORBEREITEN<br />
Mit den richtigen Wintervorbereitungen legen Rosenfreunde den<br />
Grundstock für gesunde und blühfreudige Rosenpflanzen in der<br />
kommenden Gartensaison. Was im Herbst und Winter wichtig ist,<br />
erläutert Rosenfachberaterin Susanne Rattay.<br />
96 OBERNEULAND<br />
Mehrmals blühende Rosensorten benötigen einen<br />
guten Winterschutz, damit sie in der kommenden<br />
Gartensaison wieder prächtig gedeihen.<br />
Foto: djd/www.rosen-tantau.com/Stefan Schulze
Das Anhäufeln der<br />
Rosenstöcke im<br />
November/Dezember<br />
schützt besonders die<br />
empfindliche<br />
Veredlungsstelle der<br />
Pflanzen vor dem Frost.<br />
Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />
Guter Kälteschutz für die Wintertage<br />
Die Einmalblüher unter den Rosensorten sind eher kälteunempfindlich,<br />
andere Sorten müssen gut vor Frost geschützt werden. Besonderen<br />
Schutz benötigt die Veredlungsstelle. Ab November wird sie daher<br />
angehäufelt. Dafür eignen sich Mutterboden, Humus oder Kompost.<br />
Mulch oder Torf sind nicht geeignet!<br />
Bei Stammrosen liegt die Veredlungsstelle nicht im Boden, sondern hoch<br />
am Stamm. Hier lässt sich die blattlose Krone mit Stroh oder Tannenreisig<br />
auffüllen, besonders um die Veredelung herum. Alternativ ist die<br />
Einhüllung mit einer Rosenhaube, Jute, Gärtnervlies oder dachziegelartig<br />
gebundenen Tannenzweigen möglich. Der Stamm selbst muss nur in sehr<br />
kalten Regionen eingepackt werden.<br />
Neue Pflanzen für die<br />
nächste Gartensaison<br />
Containerrosen können fast die ganze Vegetationsperiode<br />
über eingepflanzt werden, bis in den<br />
September hinein. Die richtige Zeit zum Einsetzen<br />
wurzelnackter Rosen beginnt dagegen erst im<br />
Oktober und reicht bis in den November.<br />
Hagebutten an Heckenrosen müssen nicht entfernt werden.<br />
Sie sind ein willkommenes Winterfutter für gefiederte<br />
Gartenbesucher. Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />
Hauptschnitt erst<br />
im Frühjahr<br />
Der eigentliche Schnitt sollte bei<br />
öfterblühenden Rosensorten nach<br />
dem Winter erfolgen. Lange Austriebe<br />
schützen die schlafenden<br />
Augen an der Rosenbasis, man<br />
bezeichnet die Triebe auch als<br />
„Futter für den Frost“. Was im<br />
Herbst noch geht, ist ein leichter<br />
Rückschnitt der Triebspitzen und<br />
verwelkten Blüten. Der Schnitt<br />
sorgt für ein gepflegtes Aussehen<br />
des Beets und unterstützt die<br />
Ausreifung des Holzes bei jungen<br />
und weichen Trieben.<br />
Vor dem Winter erfolgt ein leichter Rückschnitt<br />
der Triebspitzen und verwelkten<br />
Blüten. Der Hauptschnitt wird aufs Frühjahr<br />
vertagt. Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />
Keine Düngung mehr<br />
nach dem Sommer<br />
Rosen düngt man zum letzten Mal bis Ende Juli.<br />
Danach ist bis spätestens Mitte September noch<br />
eine Patentkali-Gabe möglich, um die Winterhärte<br />
durch das Ausreifen der Triebe zu verbessern.<br />
Keine Chance für Pilze & Co.<br />
Blütenmumien sowie kranke und abgestorbene Pflanzenteile<br />
vor dem Einwintern zu entfernen, schützt die Rosen<br />
vor Pilzkrankheiten, Bakterien und Fäulnis. Abgefallene<br />
Blüten und Blätter haben im Beet nichts verloren und<br />
werden herausgekehrt, denn hier können Pilzsporen überwintern.<br />
Aus dem gleichen Grund gehören die Pflanzenreste nicht<br />
auf den Kompost. Die letzten Knospen kann man für die<br />
Vase abschneiden – das ist gut für die Rose und bringt<br />
Farbe in die Wohnung.<br />
Wurzelnackte Rosen pflanzt man ab<br />
Mitte Oktober bis Ende November<br />
ein. Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />
OBERNEULAND 97
SEHENSWERT<br />
TROPENHAUS DER<br />
BOTANIKA IST ERöFFNET<br />
Die Besucher erwartet viel Wissenswertes<br />
über exotische Welten und heimische Arten.<br />
Der atemberaubende Himmelsfalter<br />
ist der auffälligste und bekannteste<br />
Regenwald-Schmetterling.<br />
„Die botanika leistet<br />
einen wichtigen Beitrag<br />
zur Vermittlung des<br />
Thema Artenvielfalt“<br />
Maike Schaefer.<br />
Am 8. September <strong>2021</strong> konnte die<br />
Geschäftsführerin der botanika, Petra<br />
Schäffer, das neue Tropenhaus auf dem<br />
Gelände der botanika während einer<br />
kleinen Einweihungsfeier präsentieren.<br />
Zu den Gästen aus Bremens Politik zählten<br />
der Präsident der Bremischen Bürgerschaft,<br />
Frank Imhoff, sowie die Senatorin für<br />
Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung<br />
und Wohnungsbau, Maike<br />
Schaefer, die als promovierte Biologin in<br />
ihrer Ansprache die Bedeutung der botanika<br />
als Wissensstandort hervorhob. „Die botanika<br />
leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />
Vermittlung des Thema Artenvielfalt“,<br />
betonte Schaefer. Als bedeutender außerschuli-<br />
scher<br />
Lernort<br />
veranschaulicht<br />
die<br />
botanika<br />
im neuen<br />
Tropenhaus Schulklassen und Kitagruppen<br />
künftig, wie ein Regenwald aufgebaut ist,<br />
welche Pflanze die Grundlage für Schokolade<br />
bildet oder auch, wo der Pfeffer<br />
wächst. Die Schmetterlinge veranschaulichen<br />
eindrucksvoll die Herausforderungen des<br />
Überlebens: Vom winzigen Ei über die<br />
gefräßige Raupe und die oft unscheinbare<br />
Puppe bis zum fertigen Falter benötigen<br />
alle Entwicklungsphasen die passende<br />
Nahrung. Für das leibliche Wohl der<br />
Insekten brachte die Senatorin ein Glas<br />
Honig aus dem eigenen Garten mit, der<br />
an Ort und Stelle mit weiteren Zutaten<br />
vermischt zu Schmetterlingsnektar verarbeitet<br />
und in die Vorrichtungen der<br />
Futtertische abgefüllt wurde.<br />
Vielfalt<br />
Statt wie bisher nur in Sonderausstellungen<br />
können Besucherinnen und Besucher<br />
der botanika nun das ganze Jahr über<br />
tropische Schmetterlinge bewundern.<br />
In dem Bereich, den die Schmetterlinge<br />
für sich beanspruchen, sind die tropischen<br />
Pflanzen bereits zu einem kleinen Urwald<br />
zusammengewachsen. Ein kleiner Wasserlauf<br />
plätschert durch das Areal, das auch<br />
über die Galerie der Gewächshauswelten<br />
betreten werden kann. Der Haupteingang<br />
ist allerdings über die Freifläche hinter<br />
dem großen Himalaya-Schauhaus zu erreichen.<br />
Im Bereich zwischen den Gebäuden<br />
zeigt sich die Vielfalt unserer heimischen<br />
Insekten.<br />
Hier entsteht zurzeit ein Insektengarten,<br />
in dem sich heimische Arten vom Marienkäfer<br />
bis zum Zitronenfalter wohlfühlen<br />
sollen. Für die Gäste gibt es Informationen,<br />
wie sie selbst insektenfreundliche Gärten<br />
oder Balkone gestalten können und damit<br />
zum Erhalt der Arten beitragen können.<br />
Die Ausstellung zur Insektenvielfalt wird<br />
vom Umweltressort gefördert. Mit dem<br />
neuen Bereich erweitert die botanika ihr<br />
Angebot nicht nur inhaltlich, sondern auch<br />
räumlich: Rund 900 Quadratmeter sind<br />
insgesamt dazugekommen.<br />
Himmelblau<br />
Durch das gläserne Dach des Tropenhauses<br />
ist der blaue Himmel zu erahnen –<br />
unzählige tropische Schmetterlinge flattern<br />
leise hin und her. Besonders schön zu beobachten:<br />
die großen Himmelsfalter, deren<br />
Flügelspannweite bis zu 120 mm betragen<br />
kann. Der atemberaubende Himmelsfalter<br />
ist der auffälligste und bekannteste Regen-<br />
98 OBERNEULAND
Affenliebe<br />
Wand an Wand mit dem Schmetterlingshaus<br />
ist auch die neue Anlage für die kleinen<br />
Menschenaffen entstanden. Große Glasscheiben<br />
im Schmetterlingshaus geben den<br />
Blick auf die Innengehege von Knuppy, Yuna,<br />
Wody und Jupp frei. In ihrer neuen Außenanlage<br />
haben die Weißhandgibbons noch mehr Platz<br />
zum Hangeln und Schwingen, ganz besonders<br />
durch die Höhe der Konstruktion. Sie bleiben<br />
zwar in zwei Gruppen, nach Lebensalter voneinander<br />
getrennt, haben aber ein Gehege<br />
bezogen, indem zwei Außenbereiche jeweils<br />
direkt nebeneinanderliegen. Auch für die<br />
Besucher ergeben sich hier noch bessere<br />
Möglichkeiten, um die Tiere zu beobachten.<br />
Finanziert wurde der Bau der neuen Anlage<br />
durch die AFAS-Stiftung für die Bremer Gibbons,<br />
die im Jahr 2017 von dem mittlerweile verstorbenen<br />
Oberneulander Kaufmann Alfred Seggel<br />
gegründet wurde. Seine Familie freut sich über<br />
die Fertigstellung der neuen Anlage: „Mein<br />
Vater wäre begeistert gewesen. Das Wohl der<br />
Gibbons war ihm eine Herzensangelegenheit“,<br />
sagt Uta Seggel. Mit dem Bau des Geheges<br />
sieht die Familie den Wunsch von Alfred Seggel<br />
nun verwirklicht.<br />
Wahre Affenliebe: Uta Seggel genießt es,<br />
die Gibbons zu füttern und zu streicheln.<br />
Eine absolute Ausnahme! Den Besuchern<br />
des neuen Tropenhauses wird dies aus<br />
Sicherheitsgründen und zum Schutz der<br />
Tiere nicht möglich sein.<br />
wald-Schmetterling. Sein schneller unregelmäßiger<br />
Flug und die irisierenden blauen<br />
Flügel erzeugen brillante blaue Farbblitze<br />
inmitten des neuen Tropenhauses.<br />
Engagement<br />
Das mit Herzblut gestaltete Haus, in<br />
dem sowohl die Vielfalt der Schmetterlinge<br />
präsentiert wird als auch die Weißhandgibbons<br />
ein neues Zuhause finden, hätte<br />
ohne die Unterstützung von Sponsoren<br />
nicht realisiert werden können.<br />
Der Bau des Schmetterlingshauses wurde<br />
durch hanseWasser unterstützt. Den Entsorgungsdienstleister<br />
und die botanika<br />
verbindet bereits eine langjährige Partnerschaft:<br />
„Bei allen Entscheidungen ist hanse-<br />
Wasser immer vom Grundsatz der Nachhaltigkeit<br />
geleitet.<br />
Was wir tun und wie wir es tun – damit<br />
übernehmen wir Verantwortung für<br />
Mensch, Umwelt und Gesellschaft“, erklärt<br />
Jörg Broll-Bickhardt, technischer Geschäftsführer<br />
von hanseWasser bei der<br />
Einweihung.<br />
Text und Fotos: Meike Müller
AUS FREMDEN GALAXIEN<br />
IN DIE BOTANIKA<br />
Wir machen uns Gedanken, ob es im Universum<br />
intelligentes Leben geben könnte. Was, wenn es<br />
bereits mitten unter uns ist? Am ersten Wochenende<br />
im September konnte man zumindest den<br />
Eindruck gewinnen! Denn im grünen Science<br />
Center im Rhododendronpark hieß es zum drittem<br />
Mal „botanika goes space“.<br />
Bekannte Größen im filmisch fiktiven<br />
Universum: Die britischen Schauspieler<br />
Clem So, Sandeep Mohan und<br />
Christopher Patrick Nolan (v.l.n.r.) erfüllten<br />
die Autogrammwünsche ihrer Fans.<br />
Für eine galaktisch abgefahrene Atmosphäre sorgten zahlreiche<br />
Cosplayer – Fans, die ihre Lieblingsfiguren originalgetreu nachstellen.<br />
Sylvia Schuchardt bei der Prämierung: Besucher mit<br />
aufwendiger Kostümierung erhielten einen Rabatt auf<br />
den regulären Eintrittspreis und konnten an einem<br />
Kostümwettbewerb teilnehmen.<br />
<strong>10</strong>0 OBERNEULAND
Ob nun der technische Fortschritt der<br />
Menschheit, roboterähnliche Wesen,<br />
menschliche Expeditionen ins All, die Begegnung<br />
mit außerirdischem Leben oder Reisen<br />
durch die Zeit – das Science-Fiction-Genre<br />
zieht seinen Reiz aus der Konfrontation mit<br />
dem Fremden und Unbekannten. Von Star<br />
Wars über Star Trek bis Marvel – über die<br />
Jahre hat sich das neben Fantasy und Horror<br />
bedeutendste Genre des Phantastischen<br />
Films als sehr breit aufgestellt erwiesen und<br />
auch in Bremen und umzu viele Fans.<br />
„Im Raumfahrtjahr 2018 war die Sonderausstellung<br />
der botanika, ‚Irdische<br />
Außerirdische‘, so erfolgreich, dass wir beschlossen<br />
haben, nach 2019 auch in diesem<br />
Jahr ein drittes Event auszurichten. 2020<br />
musste die Veranstaltung pandemiebedingt<br />
leider ausfallen“, erklärt Sylvia Schuchardt<br />
als Mitorganisatorin der Veranstaltung.<br />
Für eine galaktisch abgefahrene Atmosphäre<br />
bei der „botanika goes space – next<br />
generation“ sorgten wieder zahlreiche Cosplayer<br />
(Fans, die ihre Lieblingsfiguren originalgetreu<br />
nachstellen), darunter Mitglieder<br />
der German Garrison – dem größten Star-<br />
Wars-Kostümclub weltweit, Mitglieder von<br />
Trekdinner Oldenburg und Trekdinner<br />
Bremen sowie einige „Ghostbusters“ aus<br />
Niedersachsen und Bremen und begeisterten<br />
die Besucher mit filmechten Kostümen und<br />
Aktionen. Saberproject, die bereits 2018<br />
und 2019 bei „botanika goes space“ mitgewirkt<br />
haben, zeigten in ihrer Lichtschwertshow,<br />
warum der „Sinnloswirbel“ reine<br />
Effekthascherei ist und was Laien beim Umgang<br />
mit Lichtschwertern beachten sollten.<br />
Imperathomas e.V. veranstaltete eine<br />
Tombola, mit der krebskranke Kinder<br />
unterstützt werden, außerdem gab es Informations-<br />
und Verkaufsstände. Besucher<br />
mit aufwendiger Kostümierung erhielten<br />
einen Rabatt auf den regulären Eintrittspreis<br />
und konnten an einem Kostümwettbewerb<br />
teilnehmen. Dazu zählten u.a.<br />
Malin aus der Neustadt als Zehnter Doctor<br />
aus Doctor Who, Niclas aus der Nähe von<br />
Schwerin als Super Mario und Ingo aus der<br />
Neustadt (Guardians of the Galaxy) mit<br />
Baby Groot auf der Schulter sitzend.<br />
Musikalisch wurde das überirdische<br />
Wochenende von verschiedenen Musikern<br />
aus der Hansestadt begleitet – vom Solo-<br />
Künstler Yrrwesen über das Elektropop-<br />
Duo Malu bis hin zur Cantina Band, hinter<br />
der sich eigentlich das Bremer Kaffeehaus-<br />
Orchester verbirgt.<br />
Besonderes Highlight für viele Besucher:<br />
Die britischen Schauspieler Clem So,<br />
Sandeep Mohan und Christopher Patrick<br />
Nolan erfüllten die Autogrammwünsche<br />
ihrer Fans. Alle drei Schauspieler sind<br />
bekannte Größen im filmisch fiktiven<br />
Universum und haben bei zahlreichen Star<br />
Wars-Produktionen mitgewirkt, aber auch<br />
in anderen Filmen Rollen übernommen.<br />
So hat Clem So in mehreren James Bond-<br />
Filmen agiert, u.a. in der neuesten Produktion<br />
„No time to die“. Sandeep Mohan<br />
spielte neben Benedikt Cumberbatch einen<br />
Chirurgen in „Doctor Strange“ und ist<br />
dem Wunsch seiner Kinder gefolgt, indem<br />
er eine Rolle in der letzten Harry Potter-<br />
Verfilmung als sogenannter „Totesser“<br />
übernahm. Christopher Patrick Nolan ist<br />
eigentlich Theaterschauspieler am Royal<br />
Court Theatre in London, den meisten<br />
Zuschauern aber bekannt aus der Netflix-<br />
Serie „The King“ und natürlich als Imperale<br />
in „Rogue One: A Star Wars Story“.<br />
Auch für die Nichtkenner der Szene war<br />
die Veranstaltung eine spannende Reise in<br />
die unendlichen Weiten fremder Galaxien,<br />
keine Lichtjahre entfernt, sondern hautnah<br />
erlebt im grünen Science Center der<br />
botanika. Text und Fotos: Meike Müller<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>1
GESUNDHEIT<br />
FIT Jahr<br />
durchs<br />
mit Marius<br />
Nee, nee, nee – wird sich so mancher denken, der die folgenden Zeilen liest: Für den Oktober schlägt Sportphysiotherapeut<br />
Marius Brandt allen Ernstes ein Bad im See vor. Kraft durch Kälte, Energietanken, Immunsystem<br />
stärken – das sind die Schlagworte mit denen die positiven Effekte des Eisbadens belegt werden. Das Rote Kreuz<br />
Krankenhaus bietet schon seit Jahren bei bestimmten Diagnosen eine Therapie in der Kältekammer an. „Bei Rheumapatienten<br />
mit chronisch entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen und weichteilrheumatische Erkrankungen<br />
profitieren von der Therapie“, erklärt Dr. Ingo Arnold. In diesen Kammern wandert der Patient von gemütlichen -<strong>10</strong> Grad<br />
über -60 Grad um drei Minuten bei -1<strong>10</strong> Grad zu frieren.<br />
Ganz so kalt ist ein Bad im See nicht, aber es wird jetzt von Woche zu Woche kälter. Deswegen sei der Oktober der perfekte Monat, um mit dem<br />
„Eisbaden“ zu beginnen, meint Marius Brandt. Was körperlich passiert: Während die Kerntemperatur im Körper erhalten bleibt, sinkt die Hauttemperatur<br />
immens. Die Gefäße ziehen sich zusammen, das Kraftwerk des Körpers muss voll durchstarten. Was für den Körper eine Höchstleistung<br />
bedeutet: Er muss Wärmeenergie erzeugen, damit sich die Gefäße wieder weiten. Eine Mammutaufgabe in deren Folge sich die Blutzirkulation<br />
und somit der Kreislauf festigen müssen.<br />
„Wird das Ganze mit Atemübungen praktiziert,<br />
erhöht sich die Wirksamkeit noch einmal“, sagt<br />
Marius Brandt. „Wim Hof ist ein Niederländer, der<br />
als Iceman bekannt wurde und ein Zusammenspiel<br />
aus Atmung und Kälte entwickelt hat, das<br />
innere Stärke, Widerstandskraft und innere Ruhe<br />
fördert. Bei uns stellt Daniel Ruppert die Wim-Hof-<br />
Methode am 3. und 30. Oktober im Cube vor.“<br />
Wer schon mal starten möchte und demnächst<br />
regelmäßig in den Oyter See gehen möchte,<br />
der sollte mit einem Atemtraining und kalten<br />
Duschen beginnen. „Man kann mit täglichen<br />
kalten Hand und Fußbädern für zwei Wochen<br />
beginnen, dann heißt es ab unter die kalte<br />
Dusche. Anfangs 30 Sekunden und dann auf<br />
zwei Minuten steigern“, rät Marius.<br />
Das Programm<br />
für Oktober:<br />
Kraft<br />
durch Kälte<br />
Im Sommer und Herbst hilft nur ein Bad<br />
im Eisbottich.<br />
VORBEREITUNG<br />
ATEMÜBUNG<br />
Um sich der eigenen Atmung bewusst zu werden und diese<br />
konzentriert zu nutzen, rät Marius zur Rückenlage. Die Hände<br />
locker auf den Bauch legen und bewusst durch die Nase in den<br />
Bauch atmen, Ziel ist es langsam durch die Nase auszuatmen.<br />
Das fällt vielen am Anfang schwer. Die Hände helfen dabei, sich<br />
auf den Bauch zu konzentrieren. Idealerweise dauert die Ausatmung<br />
doppelt so lange wie das Einatmen. „Wer noch nie<br />
Atemübungen gemacht hat, sollte dreißig Atemzüge bewusst ein<br />
und ausatmen, dann die Luft anhalten, so lange es geht, und<br />
weitere dreißig Atemzüge bewusst in den Bauch atmen.“<br />
<strong>10</strong>2 OBERNEULAND
Sauna .Dampfbad .Infrarot .Dampfdusche<br />
1<br />
GROßE, NEU GESTALTETE<br />
INNOVATIVE AUSSTELLUNG<br />
2 3<br />
QIGONG<br />
BAMBUS<br />
Bambus heißt diese Übung im QiGong. Die Füße stehen fest verwurzelt<br />
auf dem Boden, der Oberkörper folgt der Atmung geschmeidig von<br />
rechts nach links „als ob man vom Wind sanft gewiegt wird“. Am besten<br />
schließt man bei dieser Übung die Augen und lässt sich rund zwei<br />
Minuten oder länger von Atmung und Herzschlag leiten. Solche QiGong<br />
Übungen macht Marius auch gern, bevor er in den See geht.<br />
Mittlerweile gibt es eine ganze Eisbaden-Gruppe,<br />
die sich regelmäßig trifft. Text. Antje Scheinert, Fotos: Antje Scheinert/Privat<br />
Tao Wing Tsun Bremen<br />
Haferwende 25a, 28357 Bremen<br />
Tel.: 0421 - 55 36 43<br />
info@tao-wing-tsun.de<br />
www.tao-wing-tsun.de<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>3
GESUNDHEIT<br />
Dr. Just OHG<br />
Apotheker Dr. Hans-Dieter Just<br />
Apothekerin Daniela Just<br />
Ihr Ansprechpartner für Ihre Gesundheit:<br />
wochentags durchgehend von 8:30 bis 19 Uhr,<br />
samstags von 8:30 bis 14 Uhr<br />
Wilhelm-Röntgen-Straße 4 im Rewe-Markt<br />
28357 Bremen-Horn<br />
Tel.: (0421) 20 54 44 · Fax (0421) 205 44 55<br />
www.apomarkus.de<br />
Durch Fasten lässt<br />
sich das Immunsystem<br />
gezielt stärken - dann<br />
ist auch herbstliches<br />
Schmuddelwetter kein<br />
Problem.<br />
Foto: djd/Jentschura International/Getty Images/skynesher<br />
Rufen Sie uns gleich an:<br />
Tel. 0421 - 37687813<br />
Darlehen für Sie ab 60<br />
OHNE Rückzahlung<br />
zu Lebzeiten *<br />
✓ Darlehen bis zu 40 % Ihres Immobilien-Wertes<br />
✓ Kostenlose Wertfeststellung telefonisch<br />
✓ *Monatsrate auf Wunsch ohne Tilgung<br />
✓ Sie bleiben Immobilien-Eigentümer<br />
Ihr Ansprechpartner für ganz Bremen:<br />
Allianz Generalvertretung<br />
Thomas Logemann<br />
Tel. 0421-37687813<br />
SO MACHT FASTEN FIT FÜR DEN<br />
HERBST – MIT LANGZEITWIRKUNG<br />
STARKES IMMUNSYSTEM,<br />
WENIGER PFUNDE<br />
Den Körper noch einmal von Grund auf stärken - viele<br />
schwören dabei aufs Fasten. Laut dem Statistikportal<br />
Statista halten 65 Prozent der Deutschen den Nahrungsverzicht<br />
aus gesundheitlicher Sicht für sinnvoll. Haben sie<br />
recht? „Ja“, sagt Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin<br />
Ute Jentschura. „Fasten kann wie ein Reset auf den<br />
Organismus wirken und sehr positive Auswirkungen auf das<br />
Immunsystem und den Verlauf vieler Erkrankungen haben.“<br />
Fasten als Therapie<br />
Durch den zeitlich begrenzten Nahrungsverzicht greift der<br />
Körper auf seine Reserven zurück. Er schaltet auf Reparaturmodus,<br />
Zellreinigung und Regeneration. Davon profitiert<br />
unter anderem das Immunsystem. Zahlreiche Studien belegen<br />
außerdem, dass Entzündungsreaktionen stark vermindert<br />
und körpereigene Schmerzstiller ausgeschüttet werden –<br />
für Schmerzpatienten eine wichtige Botschaft. Norwegische<br />
Forscher konnten zeigen, dass Beschwerden durch rheumatoide<br />
Arthritis nach einer einwöchigen Fastenphase und<br />
anschließender vegetarischer Ernährung deutlich nachlassen.<br />
Dieser Effekt hielt bis zu ein Jahr lang an. „Die Ernährungsumstellung<br />
nach dem Fasten spielt dabei eine große Rolle“,<br />
weiß Ute Jentschura. „Pflanzliche Kost wirkt im Körper<br />
basisch und hat damit auch eine entzündungshemmende<br />
Wirkung.“<br />
<strong>10</strong>4 OBERNEULAND
Oberneuland<br />
bleibt gesund!<br />
Intervallfasten für Figur<br />
und Wohlbefinden<br />
„Eine Fastenkur ist keine Diät“,<br />
sagt die Ernährungswissenschaftlerin.<br />
„Aber der Nahrungsverzicht<br />
ist eine Zäsur, die es<br />
leichter macht, den Speiseplan 16h<br />
dauerhaft umzustellen. Weg<br />
von Weißmehl, Zucker und zu<br />
viel Fleisch, hin zu frischen,<br />
saisonalen und basischen<br />
Produkten.“ Das hinterlasse schnell<br />
Spuren auf der Waage. Ebenso<br />
das Intervallfasten. Dabei gönnt<br />
man dem Körper 16 Stunden Verdauungspause, isst also<br />
beispielsweise nur zwischen <strong>10</strong> Uhr morgens und 18 Uhr.<br />
Danach ist Schluss, auch mit süßen Getränken und Alkohol.<br />
„Die lange Unterbrechung wirkt sich bei vielen positiv auf<br />
das Wohlbefinden aus, weil sie wieder ein Gespür für ihren<br />
Körper bekommen“, so Ute Jentschura. Die Methode habe<br />
auch bei Erkrankungen wie Diabetes Typ II einen großen<br />
Nutzen, weil die insulinproduzierende Bauchspeicheldrüse<br />
sich in der Nahrungspause erholen kann. „Nicht zu unterschätzen<br />
ist außerdem, dass man automatisch bewusster<br />
isst – das ständige Snacken hat ein Ende.<br />
H<strong>OM</strong>EOFFICE-BRILLE<br />
FÜR MEHR DURCHBLICK<br />
In einem digitalen Alltag gehört langes Arbeiten am Bildschirm<br />
zur Routine. Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich,<br />
Kopfschmerzen und trockene Augen sind dabei gängige<br />
Begleiterscheinungen. Um diesen Effekten entgegenzuwirken,<br />
kann das Tragen einer Homeoffice-Brille ratsam sein. Denn<br />
speziell für die Arbeit am PC konzipierte Brillengläser unterstützen<br />
die Augen beim Blick auf dem Bildschirm und können<br />
ihre Leistungsfähigkeit steigern.<br />
Für passgenaue Gläser ist eine individuelle Vermessung der<br />
Augen erforderlich. Der Optiker vor Ort kann mithilfe innovativer<br />
Technologie die Augen äußerst präzise und individuell vermessen.<br />
Dabei werden umfangreiche Datensätze erfasst, die<br />
als Grundlage für biometrische Bildschirmgläser dienen.<br />
Foto: djd/Rodenstock<br />
Der negative Einfluss von<br />
Blaulicht auf den eigenen<br />
Biorhythmus lässt sich<br />
mit einer Homeoffice-<br />
Brille mit Blaulichtfilter<br />
reduzieren.<br />
Schöne<br />
JAHRE<br />
Adventszeit!<br />
Wir wünschen<br />
Ihnen eine schöne<br />
Vorweihnachtszeit und<br />
angenehme Feiertage<br />
im Kreise Ihrer Familie!<br />
Informieren Sie sich am 13. Dezember 2012<br />
über das Thema Pigmentflecken.<br />
(Eucerin ® Even Brighter)<br />
Frohe Weihnachten wünscht Ihnen<br />
Ihr Team der Horner Apotheke<br />
Tel. 0800 – 20 366 <strong>10</strong><br />
• modern<br />
• servicefreundlich<br />
• preiswert<br />
14<br />
<strong>10</strong>0 Kautabletten<br />
95 <br />
Calcium Sandoz D Osteo<br />
statt* 19,99<br />
Sie sparen 5,04!<br />
Voltaren Dolo Extra<br />
620 Tabletten<br />
95 <br />
statt* <strong>10</strong>,29<br />
Sie sparen 32 %!<br />
Mo-Fr: 8.00 - 19.00 Uhr<br />
Sa.: 8.30 - 14.00 Uhr<br />
Aspirin Complex<br />
<strong>10</strong><br />
20 Beutel<br />
95 <br />
statt* 14,49<br />
Horner Apotheke<br />
Sie sparen 24 %!<br />
Sebastian Köhler e.K.<br />
Mucosolvan Hustensaft<br />
Horner Heerstr. 35 · 28359<br />
4<strong>10</strong>0 ml 45<br />
Lösung<br />
Bremen<br />
Tel. 0800 - 20 366 <strong>10</strong> (kostenfrei)<br />
Fax 0421 <br />
Orthomol - arthro 20 plus 366 40<br />
49<br />
statt* 6,75<br />
30 Beutel Granulat/Kapseln<br />
95<br />
Sie sparen 34 %!<br />
mail@hornerapotheke.de<br />
<br />
statt* 64,95<br />
Sie sparen 15,00!<br />
Iberogast<br />
720 ml Tropfen<br />
90 <br />
statt* 9,90<br />
Sie sparen 20 %!<br />
www.hornerapotheke.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>5
Sicherheit<br />
AM HAUS<br />
ALARMANLAGE, SMARTE TECHNIK UND MECHANISCHER SCHUTZ<br />
Foto: ABUS<br />
<strong>10</strong>6 OBERNEULAND
Waren Einbrecher da, ist es nicht allein der materielle Schaden,<br />
der Einbruchsopfern zu schaffen macht – das aufgehebelte<br />
Fenster, der gestohlene Schmuck. Schwerer noch wiegt oft der<br />
immaterielle Schaden, das empfindlich gestörte Sicherheitsgefühl.<br />
Der von fremder Hand durchwühlte Wäscheschrank hat<br />
die Privatsphäre verletzt. Ein Gefühl von Unsicherheit bleibt.<br />
DDamit es gar nicht erst so weit<br />
kommt, raten Fachleute wieder<br />
und wieder dazu, die Sicherheit<br />
rund ums Haus zu erhöhen.<br />
Denn bei Taten dieser Art gibt es selten<br />
Zeugen und aufschlussreiche, erfolgversprechende<br />
Spuren. Klassische<br />
Ermittlungsansätze führen beim Einbruch<br />
oft ins Nichts. Reisende Täter<br />
beispielsweise recherchieren bei Google<br />
Earth, wo die großen Einfamilienhäuser<br />
stehen, und kommen dann gezielt – und<br />
passen auf.<br />
Was also tun? Spezielle Schlösser, Alarmanlagen,<br />
künstliche DNA – kurzum: eine<br />
Mischung aus Prävention und technischem<br />
Schutz, das ist es, was Experten empfehlen.<br />
Die Gefahr, entdeckt zu werden, sie ist für<br />
den Täter das größte Problem. Folglich<br />
hilft alles, was ihm die „Arbeit“ erschwert<br />
und verzögert. Einbrecher kommen übrigens<br />
nicht nur in der Nacht, sondern auch<br />
bei Tag. Sie „arbeiten“ rund um die Uhr. Es<br />
lohnt sich also, in Sicherheit zu investieren<br />
– das ist die Botschaft am „Tag des Einbruchschutzes“,<br />
der in diesem Jahr auf den<br />
31. Oktober fällt.<br />
Gern wird heute smarte Technik für<br />
den Einbruchschutz eingesetzt. Eine Überwachung,<br />
die vernetzt ist – wie Heizung,<br />
Fernseher, Licht im Smart Home. Per<br />
Smartphone lassen sich Alarmanlagen<br />
bedienen. Und die Alarmanlage schickt<br />
Videos aufs Smartphone. Da können wir<br />
beim Restaurantbesuch sehen, ob sich Verdächtige<br />
am Haus zu schaffen machen –<br />
oder ob es doch nur eine Katze war, die auf<br />
ihrem abendlichen Streifzug plötzlich ins<br />
Visier der Kamera gekommen ist. Ist es<br />
aber wirklich ein Einbrecher, können wir<br />
noch vom Restaurant aus die Polizei<br />
alarmieren – das spart wertvolle Zeit und<br />
verhindert im besten Fall Schlimmeres.<br />
Moderne Alarmanlagen basieren auf<br />
Funktechnik. Es müssen nicht aufwendig<br />
Kabel verlegt werden. Sensoren funken<br />
Informationen an eine zentrale Einheit,<br />
fertig. Auch Fehlalarme lassen sich auf<br />
diese Weise deutlich reduzieren, sagen<br />
Sicherheitsfachleute. Und sie raten in der<br />
Regel auch gleich dazu, Installation und<br />
Einbau einem Fachmann zu überlassen –<br />
damit die Anlage auch wirklich fehlerfrei<br />
funktioniert und so die Sicherheit am Haus<br />
erhöhen kann. Alarmanlagen können Einbrüche<br />
nicht vollständig verhindern. Aber<br />
ein Alarm, der an eine hilfeleistende Stelle<br />
geht, setzt Einbrecher unter Druck, er<br />
steigert das Risiko, entdeckt zu werden.<br />
Alarm sorgt für Stress.<br />
Moderne Alarmanlagen basieren auf Funktechnik.<br />
Es müssen nicht aufwendig Kabel verlegt werden.<br />
OBERNEULAND <strong>10</strong>7
Viele Produkte der<br />
Sicherheitstechnik<br />
lassen sich auch<br />
nachträglich anbringen.<br />
Foto: ABUS<br />
Die Polizei rät als<br />
Sicherheitsmaßnahme<br />
zu abschließbaren<br />
Fenstergriffen.<br />
Foto: ABUS<br />
Smarte Technik: Der Türantrieb<br />
HomeTec Pro<br />
Bluetooth von ABUS<br />
macht aus dem herkömmlichen<br />
Türschloss<br />
ein smartes Türschloss<br />
mit vielen Steuerungsund<br />
Komfortfunktionen<br />
von zu Hause und unterwegs.<br />
Dafür wird der<br />
batteriebetriebene Antrieb<br />
auf das Türschloss<br />
gesteckt und dreht dann<br />
den steckenden Schlüssel.<br />
Einmal angebracht,<br />
lässt sich die Tür dann<br />
bequem per App verund<br />
entriegeln. Foto: ABUS<br />
Die Polizei setzt in ihren Sicherheitsberatungen<br />
nicht allein auf smarte Technik, sondern<br />
ebenso auf den guten alten mechanischen<br />
Schutz, der Einbrüche verhindern<br />
oder wenigstens deutlich erschweren kann.<br />
Für die meisten Einbrüche, so die Statistiker,<br />
sind keine Profis verantwortlich, sondern<br />
Gelegenheitstäter. Da liegt es nahe, Gelegenheiten<br />
gar nicht erst zu ermöglichen.<br />
Mit einfach(st)en Hebelwerkzeugen<br />
versuchen Gelegenheitstäter, Fenster und<br />
Türen aufzubrechen – bisweilen so grob<br />
und plump, dass der Sachschaden anschließend<br />
höher ist als der Wert des Diebesguts.<br />
Eine mechanische Sicherung aller<br />
Fenster und Türen, sie ist in Sachen<br />
Sicherheit am Haus das A und O. „Bei<br />
Neu- und Umbauten erhält man durch<br />
Wichtige Grundregel:<br />
Nachrüstungen von Schlössern und Beschlägen,<br />
Türblättern und Türrahmen, Schließblechen und<br />
Türbändern müssen „in ihrer Wirkung sinnvoll<br />
aufeinander abgestimmt sein“.<br />
den Einbau geprüfter und zertifizierter<br />
einbruchhemmender Türen und Fenster<br />
nach DIN EN 1627ff. ab der Widerstandsklasse<br />
(RC) 2 einen guten Einbruchschutz.<br />
Hier ist sichergestellt, dass es in der<br />
Gesamtkonstruktion (Türblatt, Zarge,<br />
Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt<br />
gibt“, heißt es dazu bei der Polizeilichen<br />
Kriminalprävention der Länder<br />
und des Bundes, die in Stuttgart sitzt.<br />
Wer gerade nicht neu baut, kann auf<br />
Nachrüstung setzen. Auch hierzu gibt es<br />
einen polizeilichen Tipp mit DIN-Nummer.<br />
Die Experten raten zum „Einbau von<br />
Nachrüstsystemen gemäß DIN 18<strong>10</strong>4 Teil<br />
1 und 2. Kommen beispielsweise geprüfte<br />
einbruchhemmende Türen nicht in Frage,<br />
ist eine deutliche Verbesserung des Ein-<br />
<strong>10</strong>8 OBERNEULAND
In Bremen bietet das Präventionszentrum<br />
der Polizei „kostenlose, auf den Einzelfall<br />
bezogene und produktneutrale Beratungen“ an.<br />
bruchschutzes immer noch möglich.“<br />
Notwendig ist allerdings eine „widerstandsfähige<br />
Grundkonstruktion“.<br />
Wichtige Grundregel: Nachrüstungen<br />
von Schlössern und Beschlägen, Türblättern<br />
und Türrahmen, Schließblechen und Türbändern<br />
müssen „in ihrer Wirkung sinnvoll<br />
aufeinander abgestimmt sein“. Ein<br />
weiterer Fokus liegt auf der fachgerechten<br />
Montage. Und: „Nebeneingangstüren<br />
können wirkungsvoll zum Beispiel auch<br />
mit massiven Schubriegeln, starken Vorlegestangen<br />
aus Holz oder Profilstahl im<br />
oberen und unteren Türdrittel oder mit<br />
einem Querriegelschloss nachgerüstet<br />
werden.“ Hauptsache: fachgerecht.<br />
Wer sein Haus schützen möchte, muss<br />
den Blick auch auf Fenster sowie Terrassenund<br />
Balkontüren richten. Dass man sie<br />
nicht auf Kipp stehen lässt, wenn man das<br />
Haus verlässt, versteht sich ja von selbst.<br />
„Einbruchhemmende Fenster werden in<br />
sieben Widerstandsklassen [RC] 1 N bis<br />
[RC] 6 eingeteilt, wobei [RC] 6 für die<br />
höchste Widerstandsklasse steht“, heißt es<br />
beim Netzwerk „K-Einbruch“. „Die Einsatzmöglichkeiten<br />
sollten im Rahmen einer<br />
(kriminal-)polizeilichen Beratung geklärt<br />
werden.“ In Bremen bietet das Präventionszentrum<br />
der Polizei „kostenlose, auf den<br />
Einzelfall bezogene und produktneutrale<br />
Beratungen“ an. Zu erreichen ist es beispielsweise<br />
per E-Mail unter<br />
praeventionszentrum@polizei.bremen.de.<br />
„Die Erfahrung zeigt, dass die Herstellung<br />
einbruchhemmender Fenster eine<br />
besonders hohe Verarbeitungsgenauigkeit<br />
erfordert“, so das Netzwerk „K-Einbruch“.<br />
Um sicherzustellen, dass die Fenster „auch<br />
wirklich entsprechend dem geprüften<br />
Musterfenster gefertigt werden, sollte die<br />
Produktion einer laufenden neutralen<br />
Qualitätsüberwachung mit regelmäßigen<br />
Kontrollprüfungen unterliegen“. Für<br />
Sicherheit in dieser Hinsicht sorgen verschiedene<br />
Zertifikate und Kennzeichen,<br />
die unter www.k-einbruch.de/sicherheitstipps/fenster<br />
zu finden sind. Für Türen<br />
gilt: „Im privaten Bereich sind einbruchhemmende<br />
Einsteckschlösser nach DIN<br />
18251 der Klasse 4 oder 5 empfehlenswert,<br />
Schlösser mit Mehrfachverriegelung ab der<br />
Klasse 3.“ Immer zweimal abschließen, bei<br />
einer Tür mit Scheibe – und sei sie noch<br />
so klein – zudem niemals den Schlüssel<br />
innen stecken lassen. Und vor allem gilt:<br />
Schlüssel niemals draußen verstecken.<br />
„Einbrecher finden jedes Versteck“ –<br />
Experten in Sachen Einbruchschutz werden<br />
nicht müde, diesen Satz zu wiederholen.<br />
Fußmatte, Blumentopf, die Lieblingsblume<br />
von Tante Rosi – alles nicht sicher, alles<br />
wird entdeckt.<br />
Und neben all der mechanischen und<br />
smarten Technik gibt es noch einen weiteren<br />
Aspekt, auf den die Experten ebenfalls<br />
wieder und wieder verweisen. Er lässt sich<br />
nicht einkaufen und nicht einbauen. Er<br />
heißt: Nachbarschaftshilfe. Gegenseitige<br />
Aufmerksamkeit ist nicht zu ersetzen – und<br />
auch sie trägt dazu bei, Einbrechern die<br />
„Arbeit“ zu erschweren.<br />
Text: Claudia Kuzaj
OBERNEULAND GESPRÄCH<br />
INTERVIEW MIT<br />
KRIMINALHAUPTK<strong>OM</strong>MISSARIN<br />
NICOLE HÖREN<br />
EINBRUCHSCHUTZ<br />
DIE POLIZEI STEHT MIT<br />
RAT & TAT ZUR SEITE!<br />
Nicole Hören vom Präventionszentrum der Polizei Am Wall ist<br />
Expertin in Sachen Einbruchschutz. Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
fragte die Kriminalhauptkommissarin, wie sich der Einzelne<br />
besser schützen kann.<br />
Wie kann das richtige Nachrüsten<br />
von Fenstern aussehen?<br />
Nicole Hören: Zunächst ist es<br />
sinnvoll, sich bezüglich verschiedener<br />
Möglichkeiten beraten zu<br />
lassen. Eine produktneutrale und<br />
kostenfreie Beratung erhält man<br />
zum Beispiel durch unser<br />
Präventionszentrum.<br />
Während unserer Öffnungszeiten<br />
(Montag und Dienstag von 9 bis<br />
15 Uhr und Donnerstag von 9 bis<br />
16 Uhr) sind wir telefonisch unter<br />
0421 / 362-19003 erreichbar,<br />
um einen Beratungstermin abzusprechen<br />
und/oder Fragen zu<br />
beantworten.<br />
Außerhalb der Öffnungszeiten sind<br />
Informationen auf unserer Internetseite<br />
www.polizei.bremen.de<br />
unter Rat und Hilfe zu finden.Je<br />
nach Einzelfall und Geldbeutel<br />
kann eine Nachrüstung oder ein<br />
Austausch von Fenstern in Frage<br />
kommen. Dieses stellt sich im<br />
Zuge einer Beratung schnell<br />
heraus. Außerdem halten wir<br />
Informationsmaterial sowie<br />
Listen mit Ansprechpartnern<br />
und Handwerksbetrieben hinsichtlich<br />
der Ausführung solcher<br />
Arbeiten vor. Auch eine Kombination<br />
von einbruchhemmenden<br />
und energetischen Belangen ist<br />
denkbar und kann sogar staatlich<br />
gefördert werden. Aus diesem<br />
Grund sind wir Teil der Kooperation<br />
„Bremer Modernisieren“<br />
(www.bremermodernisieren.de).<br />
Frau Hören, wie und wo kommen<br />
Einbrecher vorzugsweise ins Haus,<br />
in die Wohnung?<br />
Nicole Hören: Nach unseren<br />
Erfahrungen dringen Täter<br />
hauptsächlich durch das Aufhebeln<br />
von Fenster und Fenstertüren<br />
(Terrassentüren) ins Haus<br />
ein.<br />
Diese befinden sich meistens<br />
an der Gebäuderückseite oder<br />
anderen nicht gut einsehbaren<br />
Stellen, sodass der Täter dort<br />
unbemerkt werkeln kann. Auch<br />
Nebeneingangstüren, wie zum<br />
Beispiel in schlecht einsehbaren<br />
Kellerabgängen, sind betroffen.<br />
An welchen Stellen haben<br />
Altbauten normalerweise<br />
die größten Schwachstellen?<br />
Nicole Hören: Bei vielen Altbauten<br />
sind Fenster und Türen<br />
älteren Datums verbaut, die noch<br />
keine Einbruchhemmung aufweisen.<br />
Häufig sind die Fenster<br />
dann lediglich mit sogenannten<br />
Rollzapfen ausgestattet, die keinen<br />
Hebelwiderstand vorweisen. Setzt<br />
der Täter hier einen größeren<br />
Schraubendreher oder Kuhfuß<br />
an, ist das Fenster innerhalb<br />
kürzester Zeit geöffnet. Genauso<br />
verhält es sich bei Terrassentüren.<br />
„Nach<br />
unseren<br />
Erfahrungen<br />
dringen Täter<br />
hauptsächlich<br />
durch das<br />
Aufhebeln von<br />
Fenster und<br />
Fenstertüren<br />
(Terrassentüren)<br />
ins<br />
Haus ein.”<br />
Kriminalhauptkommissarin<br />
Nicole Hören vom<br />
Präventionszentrum<br />
der Polizei Am Wall.<br />
1<strong>10</strong> OBERNEULAND
Und wie sieht es bei der Haustür<br />
aus?<br />
Nicole Hören: Auch wenn Täter<br />
eher selten über die Hauseingangstür<br />
ins Objekt gelangen,<br />
gibt es natürlich auch hier einige<br />
Ratschläge zu Standards, Gestaltung<br />
und Ausleuchtung. Meistens<br />
sind Hauseingangstüren bereits<br />
mit einer Mehrfach-Verriegelung<br />
versehen und gut einsehbar, s<br />
odass das Entdeckungsrisiko für<br />
den Täter zu groß ist. Wichtig ist<br />
aber, dass die Haustür bei Verlassen<br />
des Hauses auch wirklich<br />
verschlossen und nicht nur ins<br />
Schloss gezogen wird. Natürlich<br />
halten wir auch hierfür alle erforderlichen<br />
Unterlagen für die<br />
Nachrüstung zum Beispiel durch<br />
Zusatzschlösser oder den Neuerwerb<br />
vor.<br />
Wann ist eine Alarmanlage eine<br />
sinnvolle Ergänzung?<br />
Nicole Hören: Eine Einbruchmeldeanlage<br />
ist eine Ergänzung<br />
zur mechanischen Sicherung.<br />
Durch den Einbau einbruchhemmender<br />
Fenster und Türen<br />
wird der Widerstandszeitwert<br />
„Beim Verlassen<br />
des Hauses<br />
muss die<br />
Haustür wirklich<br />
verschlossen<br />
sein.”<br />
erhöht, das heißt, der Täter<br />
braucht viel Zeit, um ein Fenster<br />
oder eine Tür zu überwinden<br />
und erhöht so sein Entdeckungsrisiko.<br />
Die mechanische Sicherung<br />
soll verhindern, dass der<br />
Täter ins Objekt gelangt.<br />
Die Einbruchmeldeanlage hat die<br />
Aufgabe, Einbrüche, besser sogar<br />
schon den Einbruchsversuch, zu<br />
melden. Sie kann den Täter aber<br />
nicht davon abhalten, das Objekt<br />
zu betreten. Um Fehlalarme et<br />
cetera zu vermeiden, sollte auch<br />
hier ein Fachunternehmen zurate<br />
gezogen werden.<br />
Trotz aller Sicherheit – wie verhalte<br />
ich mich richtig, wenn doch einmal<br />
ein Einbrecher ins Haus kommt?<br />
Nicole Hören: Ein Einbrecher<br />
möchte in der Regel unentdeckt<br />
bleiben und schnelle Beute<br />
machen. Aus diesem Grund<br />
finden die meisten Einbrüche<br />
auch in Abwesenheit der<br />
Wohnungs- oder Hauseigentümer<br />
statt. Sollte es dennoch zu einem<br />
Zusammentreffen kommen,<br />
bringen Sie sich nicht in Gefahr!<br />
Stellen Sie sich dem Einbrecher<br />
nicht in den Weg!<br />
Materielle Dinge lassen sich im<br />
Regelfall ersetzen, bei der<br />
Gesundheit sieht es schon anders<br />
aus. Merken Sie sich so viele Details<br />
des Täters wie möglich und<br />
rufen Sie umgehend die Polizei.<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
Das Interview führte Claudia Kuzaj,<br />
Foto: Polizei Bremen<br />
> Ohne Kabel, sauber installiert<br />
- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />
> Einfach und komfortabel zu bedienen<br />
Rahmann OHG<br />
Meisterbetrieb & Ingenieurbüro in 3. Generation<br />
Schwachhauser Heerstr. 1 · 28203 Bremen<br />
Wir beraten Sie gern! Kontaktieren Sie uns!<br />
Vertrauliche Beratung & Montage inhabergeführt unter:<br />
Telefon 04 21 - 7 18 41, E-mail: info@rahmann-hb.de<br />
www.rahmann-bremen.de<br />
OBERNEULAND 111
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
GLEICHE ELEMENTE – VERSCHIEDENE ZIMMERN<br />
WOHNRäUME<br />
OPTISCH VERBINDEN<br />
Barstühle geben dem<br />
Interieur eine moderne<br />
Note. Sie passen sowohl<br />
ins Esszimmer als auch<br />
zum Küchentresen.<br />
Foto: djd/www.hendersandhazel.de<br />
Steht ein Highboard im Flur,<br />
darf das gleiche Modell in<br />
einem anderen Raum noch<br />
einmal auftauchen, etwa als<br />
Wohnzimmerschrank.<br />
Wenn die heimischen Räume harmonisch eingerichtet<br />
sind, fühlt man sich am wohlsten. Sehr<br />
wichtig ist xdabei der sprichwörtliche rote Faden<br />
des Interieurs. Ein verbindender Faktor zwischen<br />
den einzelnen Zimmern kann eine Farbe sein, ein<br />
Muster, ein Material oder sogar ein Möbelstück.<br />
Drei Tipps zum Nachmachen:<br />
1<br />
Möbel:<br />
Gleich und doch anders<br />
Schränke und Regale eignen sich gut,<br />
um Wohnräume zu verbinden. Wer beispielsweise<br />
ein bestimmtes Highboard für den Flur sehr<br />
mag, wählt weitere Möbelstücke aus der gleichen<br />
Kollektion für das Wohn- oder Esszimmer. So ist<br />
dafür gesorgt, dass überall der gleiche Stil herrscht,<br />
auch wenn Räume verschiedene Funktionen haben.<br />
Eine Wiederholung von einfachen Wandregalen<br />
einer Serie erzielt den gleichen Effekt: Ein Lieblingsregal<br />
kann ohne Probleme als wiederkehrendes<br />
Element im Flur zur Schuhaufbewahrung genutzt<br />
werden, im Schlafzimmer als Nachttisch oder im<br />
Wohnzimmer als Bücherregal. Um zu vermeiden,<br />
dass Langeweile aufkommt, dürfen gleiche Möbelstücke<br />
in unterschiedlichen Farben daherkommen.<br />
So bleibt das Interieur seinem Stil treu, gleichzeitig<br />
bekommt es eine spielerische Note.<br />
112 OBERNEULAND
Foto: djd/www.hendersandhazel.de<br />
Gleiche Stuhlart, unterschiedliche<br />
Farben: Das<br />
sieht harmonisch und<br />
gleichzeitig interessant<br />
aus.<br />
Foto: djd/www.hendersandhazel.de<br />
2<br />
Die richtige Stuhlwahl<br />
Eine moderne Küchenbar oder ein kleiner<br />
Küchentisch wird meist von einem großen Esstisch<br />
im Ess- oder Wohnzimmer ergänzt. An beiden Plätzen<br />
kann man dieselben Stühle aufstellen. Viele sind innerhalb<br />
einer Serie sowohl als Esszimmermodelle als auch als Barhocker<br />
erhältlich. So stehen hohe Barstühle in der Küche<br />
und niedrigere Esszimmerstühle im Speisezimmer, beide<br />
jedoch im gleichen Stil. Natürlich funktioniert es auch,<br />
wenn man einen Esstisch und einen Stehtisch aus derselben<br />
Kollektion wählt. Ob die Küche und das Wohn-/Esszimmer<br />
getrennt sind oder ob es einen großen Wohnraum mit<br />
verschiedenen Wohnbereichen gibt - hier dürfen Designinteressierte<br />
mit den verschiedenen Möglichkeiten<br />
experimentieren.<br />
3<br />
Räume durch Details<br />
verbinden<br />
Nicht zuletzt steckt auch in den kleinen<br />
Details eine Menge Potenzial. Die richtige Wahl von<br />
Farben, Materialien und Dekorationen kann einen großen<br />
Unterschied machen zwischen einem unzusammenhängenden<br />
Interieur und einem, in dem verschiedene Räume subtil<br />
miteinander verbunden sind. Wiederholt sich etwa eine<br />
bestimmte Wandfarbe in mehreren Räumen, wählt man<br />
den gleichen Ton für die Dekoration. Harmonisch sieht<br />
es auch aus, wenn das Sofa und die Esszimmerstühle im<br />
gleichen Stoff bezogen sind oder ein großer Teppich zwei<br />
Wohnbereiche in einem Zimmer miteinander verbindet.<br />
OBERNEULAND 113
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Dem Smart Home die Türen öffnen...<br />
Smarte Eingangstüren vereinen intelligente Technik mit<br />
individuellem Design und setzen bereits an der Haustür<br />
smarte Eingangsstatements. So kann man dank einer<br />
Smart Home Video-Türsprechanlage jederzeit ortsunabhängig<br />
via App im Auge behalten, welcher Gast gerade<br />
vor der Tür steht oder mittels Smart Touch-Griff die Haustür<br />
durch eine simple Berührung der Griffstange komfortabel<br />
und schlüssellos entriegeln. Auch die Einrichtung<br />
individueller Zugangsberechtigungen für unterschiedliche<br />
Benutzer ist möglich.<br />
Foto: epr/Rodenberg<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 25 08 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />
www.howald.de<br />
WWW.OBERNEULAND.INFO<br />
Einzigartigkeit<br />
für den Boden<br />
Neue gestalterische<br />
Perspektiven bieten<br />
Böden mit ikonografischen<br />
Design. Beispielsweise<br />
Designböden<br />
mit optisch<br />
verschiedenen Größen<br />
und Formaten, die zu<br />
einem stimmigen Patchworkmuster zusammenfügt, durch<br />
die Gegensätzlichkeit von Hell und Dunkel gefallen.<br />
Oder lieber modern, abstrakt und farbenfroh? Auch hier<br />
bietet der Fachhandel unterschiedliche Fliesenstrukturen<br />
und -muster, die sich überlappen und dadurch gleichzeitig<br />
ergänzen. So erinnern sie an die japanische Design-Kultur.<br />
Foto: epr/Parador<br />
Funkvernetzte<br />
Rauchmelder verschaffen<br />
Zeitvorteil<br />
Bei Ausbruch eines Feuers spielt Zeit eine entscheidende<br />
Rolle. Je früher man auf einen Wohnungsbrand aufmerksam<br />
wird, desto besser. Rauchmelder warnen bereits in<br />
der Entstehungsphase durch ein lautes Signal. Doch<br />
nicht immer befinden sich die im Haus lebenden<br />
Personen in Hörweite der Melder. Funkvernetzte Geräte<br />
verschaffen einen entscheidenden Vorsprung: Löst ein<br />
Melder Alarm aus, aktiviert er nach dem Prinzip „Einer<br />
für alle, alle für einen“ sofort auch alle anderen Melder<br />
im Haus. So gewinnt man wertvolle Zeit...<br />
Foto: epr/Ei Electronics<br />
114 OBERNEULAND
Innenwand-System<br />
spart Heizkosten & schützt<br />
Wer weder bei der<br />
Behaglichkeit noch<br />
beim Energieverbrauch<br />
Kompromisse eingehen<br />
möchte, findet mit<br />
einem energetischen<br />
Innenwand-System die<br />
optimale Lösung für<br />
warme Wände. Das Verfahren<br />
entkoppelt den Wohnraum vom kalten Mauerwerk,<br />
da die Elemente des Systems eine effiziente<br />
Trennschicht zwischen Tapete und Mauer bilden.<br />
Dadurch erhöht sich die Wandoberflächentemperatur<br />
und die Bildung von Kondenswasser auf der Wand<br />
wird vermieden. Gleichzeitig werden die Räume<br />
schneller warm, sodass weniger Heizleistung nötig<br />
ist. Um die optimale Dämmleistung zu erzielen, empfiehlt<br />
sich die Beratung durch einen Maler. Der Profi<br />
sorgt außerdem für die fachgerechte Anbringung<br />
sowie die abschließenden Tapezierarbeiten.<br />
Foto: epr/Erfurt Tapeten<br />
Metalldachprofile:<br />
Geringe Neigung, große Wirkung<br />
Moderne Metalldachprofile<br />
hingegen dürfen schon ab<br />
einer Neigung von sieben<br />
Grad verlegt werden. Mit<br />
einer maximalen Länge<br />
von sieben Metern reichen<br />
sie meist in einem Stück<br />
von First bis Traufe. Hinzu<br />
kommt der Vorteil ihres geringen Gewichts. Damit eignen<br />
sie sich besonders für die Sanierung sowie den<br />
Ausbau des Dachgeschosses.<br />
Foto: epr/Luxmetall<br />
Dusche barrierefrei umbauen<br />
Der Umbau einer Dusche in eine barrierefreie Ausführung<br />
scheitert oft am fehlenden Ablaufgefälle, denn in vielen<br />
Bädern ist das Abwasserrohr auf hohe Duschwannen<br />
abgestimmt. Wird der Duschboden abgesenkt, liegt das<br />
Rohr in der Wand oft zu hoch und das Duschwasser kann<br />
nicht ablaufen. Mit einer Bodenablaufpumpe wird das<br />
Problem technisch gelöst. In dem Bodenablauf mit eingebauter<br />
Pumpe sammelt sich das Duschwasser und<br />
wird automatisch in<br />
das Abwasserrohr<br />
hochgepumpt. Das<br />
beim Installateur<br />
erhältliche System ist<br />
sehr leise (< 30 dBA),<br />
erfüllt alle VDE-Sicherheitsstandards<br />
und<br />
ist mit einem Rollstuhl<br />
befahrbar.<br />
Foto: epr/Jung Pumpen GmbH<br />
OBERNEULAND 115
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Justus Grosse Bauprojekt<br />
RICHTFEST IM “EUROPAQUARTIER”<br />
Anfang September fand das Richtfest für das Bauprojekt<br />
„EuropaQuartier“ der Justus Grosse Real Estate GmbH in<br />
der Bremer Überseestadt statt. Neben Bürgermeister<br />
Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeisterin Dr. Maike<br />
Schaefer und Senatorin Kristina Vogt nahmen von Seiten<br />
des Bauherrn Joachim Linnemann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Justus Grosse Real Estate GmbH sowie<br />
von Seiten des Käufers die Vorstände der LEG Immobilien<br />
SE, Lars von Lackum (CEO) und Dr. Volker Wiegel (COO) am<br />
Richtfest teil.<br />
Garagentore und Antriebe<br />
Zäune · Treppen · Geländer<br />
Balkone · Fenstergitter<br />
UVV Überprüfungen<br />
Reparaturen · Schweißarbeiten<br />
Es handelt sich dabei um das erste Richtfest für vier der<br />
acht Häuser des Bauprojektes in der Überseestadt. Die<br />
vier Häuser mit insgesamt 139 Wohnungen, fünf Gewerbeeinheiten<br />
und 153 Pkw-Stellplätzen zwischen der Konsul-<br />
Smidt-Straße und der Überseepromenade wurden bereits<br />
von der LEG erworben. Bis Ende 2022 sollen die über<br />
<strong>10</strong>.000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche in direkter<br />
Wasserlage fertiggestellt sein.<br />
Mit dem „EuropaQuartier“ baut Justus Grosse derzeit<br />
insgesamt rund 300 Wohnungen, verteilt auf acht Häuser<br />
mit ein bis vier Zimmern, KfW-55-Standard und Weserblick<br />
in Südwestlage am Europahafen in Bremen. Weitere<br />
vier Häuser wurden an BMO Real Estate Partners Germany<br />
verkauft. „Wir freuen uns, mit dem „EuropaQuartier“<br />
direkt an der Weser neuen Wohnraum für Bremen schaffen<br />
zu können und so weiter zur dynamischen Gesamtentwicklung<br />
der Überseestadt beizutragen – einem spannenden<br />
Stadtteil, der Arbeiten sowie Wohnen neu prägt“,<br />
erklärte Joachim Linnemann.<br />
„Die Überseestadt ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte.<br />
Besonders freue ich mich, dass ein Viertel der fast<br />
150 Wohnungen sozial gefördert wird und deshalb Mieterinnen<br />
und Mietern mit kleinen und mittleren Einkommen<br />
zur Verfügung steht – zentrumsnah und nur vier Straßenbahn-Haltestellen<br />
vom Rathaus entfernt“, sagte Bürgermeister<br />
Dr. Andreas Bovenschulte.<br />
Foto und Grafik: Justus Grosse Real Estate GmbH<br />
116 OBERNEULAND
Foto: Stefan Gerding<br />
unique by Atlantic Hotels<br />
NEUERöFFNUNG IM TABAKQUARTIER<br />
Anfang September fand die feierliche Eröffnung<br />
des unique by Atlantic Hotels im Tabakquartier in<br />
Bremen-Woltmershausen statt.<br />
Im zentralen Innenhof der ehemaligen Tabak- und Zigarettenfabrik<br />
Martin Brinkmann ist mit dem neuen Konzepthotel<br />
ein Hotel für Lifestyle und Design im Zentrum des<br />
Quartiers entstanden. Dabei folgt das Haus dem Leitsatz:<br />
„be unique – einzigartig wie Du selbst“. Denn<br />
genauso wie die Einzigartigkeit jedes Menschen ist auch<br />
der Aufenthalt in der Stadt und im Quartier einzigartig.<br />
Klares Design und feine Details machen das Gebäude<br />
zu einem besonderen Ort, der in direktem Bezug zu dem<br />
industriellen, historischen Charme der unmittelbaren<br />
Umgebung, des Quartiers, steht. Die rund <strong>10</strong>0 modernen<br />
Zimmer im Industrial Design sind klimatisiert und verfügen<br />
über ein hochwertiges Bett, smart TV und einen Klassiker<br />
unter den Retroradios der Marke „Roberts“. Großzügige<br />
Studios, ausgestattet mit einer erweiterten Sitzgelegenheit<br />
und einer Kitchenette, sorgen auch bei längeren<br />
Aufenthalten für Komfort.<br />
So dynamisch wie das Quartier ist auch der Service für<br />
die Gäste im unique. Durch eine App kann bequem<br />
online, von der Buchung bis zur Abreise, der Aufenthalt<br />
individuell gestaltet werden.<br />
Mit der heutigen Eröffnung des unique Hotels feiert zeitgleich<br />
auch die neue Filiale der Bäckerei Müller&Egerer<br />
ihren Startschuss. Diese befindet sich im Lobbybereich<br />
des Hotels. Mit einer über 300 Quadratmeter großen<br />
Verkaufsfläche im zweiten Bauabschnitt der „FABRIK“<br />
ist Platz für ca. 120 Innenplätze, die durch die Außenterrasse<br />
an der Hermann-Ritter-Straße ergänzt werden.<br />
Müller & Egerer betreibt bereits 15 seiner 60 Filialen in<br />
Bremen. Die Läden begeistern mit liebevoller Backkunst<br />
sowie einem stylischen Industrieambiente und fügen sich<br />
damit perfekt in das Konzept des Quartiers ein. Die<br />
Atlantic Hotels Gruppe betreibt bereits 15 Häuser unter<br />
dem Markennamen Atlantic Hotels und Severin*S im<br />
4 bis 5-Sterne-Segment mit über 1.600 Zimmern.<br />
Die Standorte reichen von der Insel Sylt bis zum Arlberg<br />
in Österreich bei kontinuierlicher Erweiterung.<br />
www.tabakquartier.com
REGION ERLEBEN<br />
Warum in die Ferne schweifen…<br />
in der Nähe gibt es so viel zu entdecken!<br />
Alles für die kleine Auszeit<br />
zwischendurch, den Kurzurlaub am<br />
Wochenende. Entdecken Sie mit<br />
dem OBERNEULAND MAGAZIN die<br />
Lieblingsplätze in unserer Region!<br />
In der historischen Klostermühle<br />
kann man sich nach der<br />
Wanderung stärken. Foto: Kuzaj<br />
LIEBLINGSPLÄTZE IN UNSERER REGION:<br />
HEILIGENBERG UND DER LUFTKURORT BRUCHHAUSEN-VILSEN<br />
Wasser, Luft und<br />
Liebe zur Landschaft<br />
Foto: Georg Tappe<br />
118 OBERNEULAND
Viele Wege führen nach Rom,<br />
heißt es. Viele Wege aber<br />
führen auch zu Ruhe und<br />
Entspannung, Gesundheit<br />
und Fitness – zum Beispiel<br />
im Vilser Holz.<br />
Auf 39,4 Kilometern geht es auf sieben Touren durch Bruchhausen-Vilsen<br />
und Umgebung. Foto: Tourismus Service Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen<br />
Der Mönchsweg beginnt mit einem kleinen Spaziergang<br />
durch Bruchhausen-Vilsen. Foto: Kuzaj<br />
Dort finden wir unter anderem die Terrainkurwege.<br />
Das Wort klingt ein wenig nach<br />
dem Begriff „Terroir“ der Winzer, der das<br />
Zusammenspiel von Landschaft und Klima,<br />
Boden und Kultur beschreibt. Die Terrainkurwege haben<br />
jedoch nichts mit Wein zu tun, wohl aber mit dem Erleben<br />
von Boden, Klima und Kultur. Sowie mit Bewegung, Wohlbefinden<br />
und – wie wir herausfinden werden – zudem mit<br />
Geschichte!<br />
Zunächst einmal aber genießen wir die<br />
Landschaft, die den Sinnen wahrlich eine<br />
Menge zu bieten hat im Luftkurort Bruchhausen-Vilsen<br />
– und drumherum. Alle<br />
Schönheiten der Mittelweserregion kommen<br />
hier zusammen: Im sanften Schwung treffen<br />
Hügel auf saftig grüne Wiesen, weite Felder<br />
auf idyllische Bachläufe und charaktervolle<br />
Waldpartien… die Liebe zur Landschaft, hier ist sie zu Haus.<br />
Vielfalt pur, die sich zu jeder Jahreszeit auf eine andere<br />
Weise darstellt. Jetzt, zum Jahresausklang, mit den bunten<br />
Farben und würzigen Düften des Herbstes. Hinzu kommt –<br />
natürlich – die schöne Luft. Jetzt einmal so richtig tiiieeeef<br />
einatmen!<br />
Bevor wir uns an die Terrainkurwege heranwagen, wollen<br />
wir die abwechslungsreiche Geest- und Marschlandschaft<br />
rund um Bruchhausen-Vilsen – manche sprechen hier auch<br />
einfach kurz und knapp von „Bruvi“ – erkunden. Sieben<br />
Touren, die über Hügel, durch Wälder und über Wiesen<br />
führen, sind ausgeschildert. Sie eignen sich auch für jene, die<br />
keine Wander-Profis sind – bequemes und zuverlässiges<br />
Alle Schönheiten der<br />
Mittelweserregion kommen<br />
hier zusammen.<br />
Schuhwerk vorausgesetzt, versteht sich. Los gehts mit (oder:<br />
auf) dem Mönchsweg, der über eine Strecke von drei Kilometern<br />
von Vilsen nach Heiligenberg führt und mit einem<br />
kleinen Spaziergang durch „Bruvi“ beginnt. Bruchhausen<br />
wurde erstmals anno 1189 urkundlich erwähnt und Vilsen<br />
im Jahr 1227. In Bruchhausen, so heißt es, residierte die<br />
weltliche Macht, in Vilsen die kirchliche. Zeitsprung: 1929<br />
entstand durch die Zusammenlegung der beiden Orte der<br />
Flecken Bruchhausen-Vilsen.<br />
Fachwerkhäuser prägen den historischen<br />
Ortskern des Luftkurorts, der sich am Rand<br />
der hohen Geest in grüne Hügel gleichsam<br />
einschmiegt. Hinter der Vilser Kirche führt<br />
der Mönchsweg zum Wiehe-Bad und in den<br />
Kurpark. Am alten Vilsa-Brunnen – das<br />
Mineralwasser trägt den Namen Bruchhausen-<br />
Vilsens weit über die Grenzen der Region<br />
hinaus – vorbei geht es über Felder und Wiesen zur Klostermühle<br />
und hoch zum Ringwall.<br />
Der Ringwall schützte im Mittelalter ein Kloster, von dem<br />
die Gegend hier ihren Namen hat: Heiligenberg; weithin<br />
bekannt auch durch das Forsthaus Heiligenberg. Durch das<br />
Dillertal gehts in etwa 20 Minuten zum Bahnhof Heiligenberg.<br />
In der Saison bietet sich für den Rückweg eine Fahrt mit<br />
der Museumseisenbahn an. 1966 vom Deutschen Eisenbahn-<br />
Verein (DEV) gegründet, gilt die dampfbetriebene Schmalspurbahn<br />
als erste Museumseisenbahn Deutschlands. In der<br />
Regel dauert die Bahn-Saison vom 1. Mai bis zum 3. Oktober;<br />
die Bahn fährt an den Wochenenden. Hinzu kommen die für<br />
die Adventswochenenden geplanten „Nikolausfahrten“.<br />
OBERNEULAND 119
REGION ERLEBEN<br />
Bilderbuchromantik<br />
in Heiligenberg. Foto: Kuzaj<br />
Die dampfbetriebene Schmalspurbahn gilt als<br />
erste Museumseisenbahn Deutschlands.<br />
Sie wurde 1966 vom Deutschen Eisenbahn-<br />
Verein (DEV) gegründet. Foto: DEV<br />
Den Bürgerpark mit seinen alten<br />
Bäumen gibt es seit 1930. Foto: Kuzaj<br />
Die Kirche Bruchhausen-<br />
Vilsens ist nach dem<br />
Märtyrer Cyriak benannt<br />
und gehörte einst zum<br />
Kloster Heiligenberg.<br />
Foto: Kuzaj<br />
Wunderwerke<br />
aus der Natur.<br />
Foto: Kuzaj<br />
Der Mönchsweg<br />
führt durch den<br />
Kurpark. Foto: Kuzaj<br />
120 OBERNEULAND
Apropos Bahn – unsere zweite Wandertour ist der Kleinbahnweg,<br />
der vom Haltepunkt „Wiehe“ über drei Kilometer<br />
bis Dille führt. Vom Kurpark aus geht es<br />
weiter in Richtung Westen, schön am<br />
Vilser Holz entlang. Und schließlich – auf<br />
der anderen Seite der Bahn – durch Felder<br />
und Wiesen zum Bahnhof Heiligenberg<br />
(und zum Restaurant Dillertal).<br />
Etwas länger – 5,5 Kilometer – ist die<br />
dritte Tour, der Wöpser Kirchweg, dessen<br />
Name historische Bezüge in sich trägt. Denn diesen Weg<br />
nutzten die Bürger Wöpses einst zum Kirchgang nach<br />
Vilsen. Er führte sie – und heute uns – auf dem Weg von<br />
Vilsen nach Gehlbergen an allerlei zauberhaften Fachwerkbauten<br />
vorbei. Von Heiligenberg nach Wöpse bringt uns<br />
der 5,7 Kilometer lange Geestrandweg, der an der Kneipp-<br />
Freianlage Heiligenberg beginnt. Um diese Jahreszeit belassen<br />
wir es vorsichtshalber einfach bei einem Blick auf die<br />
Anlage, bevor es durch den Hohlweg zum Rutental ein wenig<br />
bergauf geht. Und anschließend durch das Rutental<br />
auch wieder bergab. Nachdem wir die Kreisstraße überquert<br />
haben, wandern wir am Geestrand entlang nach<br />
Gehlbergen. Der Geestrandweg belohnt uns mit einem<br />
wunderbaren Panoramablick über das Urstromtal der<br />
Weser. Am Bahnhof Bruchhausen-Vilsen beginnt die fünfte<br />
Tour, der sieben Kilometer lange Schlossweg. Wir passieren<br />
das Kleinbahnmuseum und einen Wasserspielplatz und gehen<br />
über den Marktplatz zum Schloss Bruchhausen, das in<br />
früheren Zeiten als Residenz verschiedener Grafengeschlechter<br />
diente; seit 1978 ist das Gebäude in Privatbesitz.<br />
Am Hauptkanal der Melioration geht es über Stapelshorn<br />
nach – erraten! – Gehlbergen.<br />
Wasser ist in Bruchhausen-Vilsen<br />
schon immer ein großes Thema<br />
gewesen, ein sehr großes.<br />
Der Geestrandweg bietet einen<br />
wunderbaren Panoramablick<br />
über das Urstromtal der Weser.<br />
Melioration? Der lateinische Begriff steht für Bodenverbesserung<br />
zwecks Steigerung landwirtschaftlicher Ertragsfähigkeit.<br />
Die wichtigste Rolle dabei spielen Systeme zur<br />
Be- und Entwässerung des Bodens. Anno 1882 gründeten<br />
Bruchhausen-Vilsen, Syke und Thedinghausen eine Meliorationsgenossenschaft,<br />
aus der sich dann das einstmals<br />
größte Be- und Entwässerungssystem Europas entwickelte.<br />
Mit dem Ziel, über ein sorgsam ausgetüfteltes System gezielter<br />
winterlicher Überflutung der Felder mit Weserwasser<br />
den Boden zu verbessern, sprich: dessen Fruchtbarkeit.<br />
Dazu wurde bei Hoya übrigens der sich von der Weser<br />
abzweigende Meliorationshauptkanal angelegt. Das Genossenschaftsgebiet<br />
wurde in 53 Reviere unterteilt, es war<br />
4.600 Hektar groß und umfasste 375 Kilometer Wasserläufe<br />
sowie 524 Stauanlagen. Krieg und Weserhochwasser verschlechterten<br />
den Zustand der Melioration, Anfang der<br />
60er Jahre wurde die Bewässerung damit eingestellt. Das<br />
Gewässersystem aber hat die Landschaft um Bruchhausen-<br />
Vilsen dauerhaft geprägt. Der Schlossweg führt uns das auf<br />
besondere Weise vor Augen. Wasser ist hier immer schon<br />
ein großes Thema gewesen, ein sehr großes.<br />
Oder gehen wir doch die sechste Tour, den 7,7 Kilometer<br />
langen Berxer Höhenweg? Über Bahnhof und Bahnhofstraße<br />
führt er auf den Geestrand hinauf – und zwischen Sandkuhlen<br />
wieder hinab, über die Kreisstraße und schließlich etwa<br />
400 Meter durch den Berxer Marschbruch, bevor es in einem<br />
weiten Bogen über Geestrücken und Trahetal<br />
zurück nach Vilsen geht.<br />
Die siebte Tour ist der Brokser Rundweg.<br />
Ausgangspunkt dieser 7,5-Kilometer-<br />
Strecke: erneut der Bahnhof. Diesmal gehts<br />
durch die Lange Straße zunächst am Rathaus<br />
vorbei und schließlich weiter zum<br />
Hauptkanal der Melioration. Dem Kanal<br />
folgen wir dann, bis wir auf die Schilder zur fünften Tour<br />
stoßen, die uns durch Bruchhausen zum Ausgangspunkt<br />
zurückführen.<br />
OBERNEULAND 121
REGION ERLEBEN<br />
Die Vielfalt der Natur machen die<br />
Bruchhauser Wege zu jeder Jahreszeit<br />
zu Entdeckungstouren. Foto: D. Koch<br />
Dieses Hotel<br />
hat geöffnet.<br />
Aus dieser Quelle schöpften die Bewohner des Armenhauses,<br />
das bis 1968 hundert Meter von hier entfernt stand,<br />
ihr Wasser.<br />
Schöner Ort für eine kleine Rast:<br />
das Forsthaus Heiligenberg.<br />
Fotos: Kuzaj<br />
122 OBERNEULAND
Wir können aber auch noch etwas für unsere Gesundheit<br />
tun – und dabei Landschaft und Luft genießen. Mit<br />
anderen Worten: Die eingangs erwähnten Terrainkurwege<br />
liegen noch vor uns. Sie verbessern, so das Versprechen,<br />
unsere Fitness. Und sie wurden, wie es weiter heißt, in<br />
Zusammenarbeit mit der Bremer Universität konzipiert.<br />
Die drei Terrainkurwege im Vilser Holz laden zum regelmäßigen<br />
Training ein, um die Ausdauer zu steigern. Sie sind<br />
so angelegt, dass wir sie zu jeder Jahreszeit gehen können –<br />
und auch dann, wenn das Wetter doch einmal nicht ganz so<br />
schön sein sollte wie erwünscht… kurzum:<br />
Ausreden gelten nicht, wenn die Terrainkur ansteht. Gelenkschonender<br />
Boden, Pausenbänke am Wegesrand, hier wurde<br />
an alles gedacht.<br />
Die Wege offenbaren hier so außerordentlich<br />
viele Überraschungen und<br />
Schätze der Natur , wecken so<br />
viel Liebe zur Landschaft.<br />
Was aber ist eine Terrainkur? Das „kurmäßig dosierte<br />
Gehen auf ansteigenden Wegen“, wie es in einem Flyer<br />
heißt. Die sanften Hügel und die gute Luft, sie bieten<br />
natürlich ein ideales Umfeld für „kurmäßig dosiertes<br />
Gehen“. Bewegung und Klima wirken hier auf wohltuend<br />
harmonische Weise zusammen, auch Wasser ist stets in<br />
Sichtweite. Das Heilklimawandern beansprucht den<br />
Körper weniger als das Joggen, aber es kann sich unter<br />
anderem bei Herz- und Atemwegserkrankungen, Rheuma,<br />
Bluthochdruck und Diabetes positiv auswirken. Der erste<br />
der drei Terrainkurwege trägt den Titel „Museumseisenbahn“,<br />
er führt im Wechsel von Wald und Waldrand über<br />
eine Strecke von 3,4 Kilometern – der Anstieg: etwa 2,1<br />
Kilometer. Dieser Weg eignet sich gut für jene, die mit dem<br />
Terrainkurtraining anfangen wollen. Der Brunnen am<br />
Eingang des Kurparks ist der Ausgangspunkt, anschließend<br />
geht es durch den Park, an Tennisplatz und Schützenhaus<br />
vorüber und durch das Vilser Holz. Über Kneipp-Freianlage,<br />
Eislauffläche und Schwimmbad führt der Weg zum<br />
Ausgangspunkt zurück. Zwischen verzaubert-verwunschenen<br />
Waldgebieten und Landschaft mit Weitblick-Optionen<br />
wechselt der zweite Terrainkurweg („Wassermühle“). Er ist<br />
5,41 Kilometer lang, der Anstieg erfolgt über circa 2,3 Kilometer.<br />
Dieser Weg ist für trainierte (Heilklima-)Wanderer<br />
gedacht, die Anforderungen sind höher als beim ersten<br />
dieser Wege. Vom Kurpark geht es über Homfeld immer<br />
wieder im leichten Anstieg zum Heiligenberg – vorbei an<br />
Forsthaus, Klostermühle und Ringwallanlage.<br />
Stichwort Ringwall: Es wird vermutet, dass die Ringwallanlage<br />
schon aus vorgeschichtlicher Zeit stammt. Die von<br />
der Natur vorgegebene Steilhanglage am Zusammenfluss<br />
von Bächen dürfte das Anlegen des Walls an dieser Stelle<br />
begünstigt haben – hier bildet sich eine Terrasse, die auf<br />
drei Seiten von Bachtälern umfangen wird. Die Natur hatte<br />
sozusagen schon vorgearbeitet für die Burganlage Ringwall.<br />
Einzig das letzte Drittel der Befestigung ist durch einen bis<br />
zu 8,40 Meter hohen, 15 bis 20 Meter breiten Wall geschützt<br />
worden. Insgesamt war der Ringwall ursprünglich 465 Meter<br />
lang, sein größter Durchmesser wird mit 240 Metern angegeben.<br />
Bis ins Mittelalter hinein schützte der Ringwall die Menschen,<br />
die hier lebten. Und – eben – wohl auch das Kloster.<br />
Anno 1218 war innerhalb des Ringwalls eine Prämonstratenserabtei<br />
gegründet worden. Wälder, Äcker und Wiesen<br />
gehörten dazu – und die Klostermühle. 1535 tobte die<br />
Reformation auch hier, im Jahr 1543 hoben die Grafen von<br />
Hoya das Kloster auf. Ab 1563, die Kirche war bereits verfallen,<br />
gehörten Landsitz und Wirtschaftsgebäude als Vorwerk<br />
zum Bruchhauser Witwensitz der letzten Gräfin von Hoya.<br />
Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Vorwerksgebäude<br />
zur Dienstwohnung des Försters umgestaltet. Das Forsthaus<br />
bekam eine Schankerlaubnis. Viel später, 1962, hat das<br />
Syker Forstamt das Forsthaus dann verkauft. Vier Jahre<br />
nach diesem Verkauf, 1966, eröffnete das Restaurant Forsthaus<br />
Heiligenberg. Heiligenberg, Forsthaus und Klostermühle<br />
begegnen uns auch auf dem dritten (und längsten)<br />
Terrainkurweg, der den Namen „Dille“ trägt. Auch er ist für<br />
trainierte Nutzer gedacht. Im spannungsvollen und die<br />
Sinne anregenden Wechsel zwischen freier Landschaft und<br />
Wald führt er über eine Strecke von 7,75 Kilometern. Der<br />
Anstieg auf dem dritten Weg: etwa 3,735 Kilometer. Los<br />
geht es wieder im Kurpark. Über das Vilser Holz führt dieser<br />
Weg in Richtung Homfeld, weiter zum Erholungsgebiet<br />
Heiligenberg und schließlich über Forsthaus und Klostermühle<br />
zum Ausgangspunkt zurück.<br />
Wie heißt es so schön? Viele Wege führen nach… ach,<br />
lassen wir das. Der Weg ist das Ziel, so muss es heißen!<br />
Denn gerade hier, auf den vielen Spazier-, Wander- und<br />
Kurwegen im Luftkurort Bruchhausen-Vilsen, zeigt sich,<br />
wie viel Wahrheit diesem Spruch innewohnt. Weil die Wege<br />
hier so außerordentlich viele Überraschungen und Schätze<br />
der Natur offenbaren, so viel Liebe zur Landschaft wecken.<br />
Wir müssen einfach nur hingehen – und hinsehen.<br />
Mo. – Fr. 9.00 – 12.30 Uhr + 13.30 – 17.00 Uhr, Sa. 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
#oberneulandmagazin<br />
Folgt uns auf Facebook und Instagram!<br />
Zeigt uns Eure schönsten Bilder & Momente und<br />
markiert uns mit @Oberneuland_magazin<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
Batterien<br />
ab 75,- Euro<br />
OBERNEULAND 123
REGION ERLEBEN<br />
JOHANNA VON WILD: DER PFEILER DER GERECHTIGKEIT<br />
DER FüRSTBISCHOF &<br />
DER ZUCKERBäCKER<br />
Mit ihrem dritten historischen Roman führt uns die<br />
Lilienthaler Schriftstellerin (wir kennen sie auch als<br />
Biggi Rist mit ihrem „bürgerlichen“ Namen aufgrund<br />
ihrer Kriminalromane mit Liliane Skalecki) in das<br />
Würzburg der Renaissance. Ein Fürstbischof besaß<br />
seinerzeit umfassende Machtbefugnisse. War er doch<br />
in seinem Reich der oberste Politiker und zugleich der<br />
oberste Mann der Kirche. Er wurde von den adligen<br />
Domherren gewählt. Nur dem Kaiser und dem Papst,<br />
welche die Wahl bestätigen mussten, war er untergeordnet.<br />
Der dritte historische<br />
Roman von Johanna<br />
von Wild.<br />
Julius Echter von Mespelbrunn war gerade<br />
mal 28 Jahre alt, als 1573 die Wahl<br />
zum Fürstbischof von Würzburg auf<br />
ihn fiel. Als Gründer der Universität Würzburg<br />
und des dortigen Juliusspitals und<br />
mit seinem konsequenten Widerstand<br />
gegen die Reformation wurde er zu einer<br />
historischen Persönlichkeit.<br />
Johanna von Wild versteht es meisterhaft,<br />
uns mit ihrem Buch das Leben und<br />
Treiben der Menschen im 16. Jahrhundert<br />
anschaulich vor Augen zu führen. Simon<br />
Reber, ein strebsamer Bäckerlehrling, der<br />
Johanna von Wild versteht<br />
es meisterhaft, uns mit<br />
ihrem Buch das Leben<br />
und Treiben der Menschen<br />
im 16. Jahrhundert<br />
anschaulich vor Augen<br />
zu führen.<br />
Johanna von Wild<br />
in Würzburg.<br />
Foto: privat<br />
bei einem gewalttätigen Stiefvater und<br />
dessen gehässigem Sohn Wulf aufwachsen<br />
muss, hat es wahrlich nicht leicht, sich<br />
durchzusetzen. Durch Intrigen innerhalb<br />
der Zunft muss er Würzburg und seine<br />
junge Liebe verlassen. Mit Hilfe eines Kaufmanns<br />
schafft er den Weg über die Alpen<br />
und findet Aufnahme in der Familie eines<br />
venezianischen Zuckerbäckers. Simon,<br />
dessen Talent ohnehin schon über das gewöhnliche<br />
Brotbacken hinaus geht, erlernt<br />
dessen Handwerk perfekt. Er heiratet die<br />
Tochter seines Meisters und bekommt<br />
einen Sohn. Die Sorge um seine leibliche<br />
Schwester aber veranlasst ihn, nach Würz-
urg zurückzukehren. Seinen außergewöhnlichen<br />
Backwerken hat er es zu verdanken,<br />
dass er die Gunst des Fürstbischofs<br />
Julius Echter gewinnt. Doch immer wieder<br />
ist es sein Stiefbruder Wulf, der ihm und<br />
seiner Schwester das Leben zur Hölle<br />
machen will. Wie Simon seine Liebe zu<br />
Julia wiederfindet, obwohl er noch verheiratet<br />
ist, wie er feststellen muss, dass er<br />
„An Julius Echter kommt man<br />
in Franken nicht vorbei“Johanna von Wild<br />
um sein Erbe betrogen wurde: Das alles<br />
und noch viel mehr flicht die Autorin in<br />
ihren Roman um das Leben und Wirken<br />
von Julius Echter ein.<br />
„An Julius Echter kommt man in Franken<br />
nicht vorbei“, sagt Johanna von Wild, „dieser<br />
Mann hat Würzburg und Umgebung stark<br />
geprägt.“ Er räumte mit dem Lotterleben<br />
auf, das sich unter seinen Vorgängern ausgebreitet<br />
hatte. Das allein hätte ihn wohl<br />
nicht zu einer historischen Figur gemacht.<br />
Zahlreiche Kirchen mit sogenannten<br />
Echtertürmen hat er hinterlassen und eine<br />
Vielzahl von Schulen gegründet. Viel lag<br />
ihm daran, den ganz armen Menschen<br />
durch die Errichtung des Juliusspitals zu<br />
helfen. Die Stiftung besteht heute noch.<br />
Wer kennt nicht die Frankenweine in ihren<br />
klassischen Bocksbeutelflaschen? Da Julius<br />
selbst an fünf Universitäten studierte, war<br />
ihm die Neugründung der Universität in<br />
Würzburg ein Herzensanliegen. Dabei hatte<br />
er keine Skrupel, sie direkt auf dem Gelände<br />
des aufgegebenen jüdischen Friedhofs zu<br />
erbauen. In der medizinischen Fakultät<br />
lernten die Studenten in Deutschland jetzt<br />
erstmals die menschlichen Krankheitsbilder<br />
direkt am Krankenbett kennen. Seine Residenz,<br />
die Festung Marienberg, ließ er umbauen<br />
und erweitern. Politisch betrachtet<br />
war Julius Echter ein strenger Katholik.<br />
Unter den Adligen standen viele der Reformation<br />
nahe. Mit dem Fürstabt von Fulda,<br />
Balthasar von Dernbach, führte er einen<br />
langen Streit, obwohl beide letztlich das<br />
Gleiche wollten. Lange Zeit wurde Julius<br />
Echter als Hexenbrenner in den Geschichtsbüchern<br />
genannt. Tatsächlich begannen<br />
zwar in seiner Regierungszeit<br />
in Europa vermehrt die Hexenprozesse.<br />
Neuere wissenschaftliche<br />
Belege jedoch verweisen auf zeitlich<br />
falsch eingeordnete Dokumente<br />
und widersprechen diesem Vorurteil gegen<br />
den Machthaber.<br />
Ihre Kenntnisse als pharmazeutischtechnische<br />
Assistentin bringt Johanna von<br />
Wild gern wieder in ihrem Roman mit ein,<br />
in dem zwei Apothekerfamilien eine Rolle<br />
spielen. Ihre umfassenden Kenntnisse im<br />
Bäckerhandwerk verdankt sie einem<br />
Bäckermeister aus dem Schwäbischen. Eine<br />
Nichte von ihr ist Konditormeisterin und<br />
kennt sich mit der früher wie heute beliebten<br />
Zuckerbäckerei aus. Aus Zucker – damals<br />
ein teurer importierter Rohstoff – wurden<br />
regelrechte Kunstwerke für fürstliche<br />
Tafeln geschaffen. Kaufleute,<br />
die ihre Waren unterwegs<br />
persönlich begleiteten, hatten<br />
seinerzeit einen bedeutsamen<br />
Einfluss auf das gesellschaftliche<br />
Leben und die Politik (man denke an<br />
die Fugger). Einen lernen wir im Roman<br />
kennen.<br />
Manches lässt uns unwillkürlich Vergleiche<br />
zur heutigen Zeit ziehen. Als Simon<br />
in Venedig ist, wütet dort die Pest und verlangt<br />
zahlreiche Opfer (wer denkt da nicht<br />
an Corona?). Gleichgeschlechtliche Liebe,<br />
wie sie im Buch beschrieben wird, ahndete<br />
man damals mit dem Tode (aber erst 1994<br />
wurde der Paragraf 175 im BGB endgültig<br />
gestrichen).<br />
In einem ganz kurzen Abschnitt erinnert<br />
die Autorin an die Einführung des heute<br />
gültigen gregorianischen Kalenders im Jahr<br />
1582. Papst Gregor XIII., ein durchaus<br />
bedeutender Astronom, verordnete, dass in<br />
jenem Jahr auf den 4. Oktober sofort der<br />
15. Oktober folgen musste. Damit korrigierte<br />
er den julianischen Kalender, durch<br />
den sich das Osterfest immer weiter zur<br />
Mitte des Jahres hinbewegte. Eine einschneidende<br />
Veränderung! Allmählich<br />
setzte sich die Kalenderreform über die<br />
Jahrhunderte in Europa durch. In Griechenland<br />
dauerte das sogar noch bis 1923!<br />
Heute schaffen es die europäischen Staaten<br />
nicht einmal, sich über die Abschaffung<br />
der Sommerzeit zu einigen.<br />
Vor wenigen Wochen hielt sich Johanna<br />
von Wild während ihres Urlaubs einmal<br />
mehr in Würzburg auf. Sie besuchte dabei<br />
das Wirtshaus „Zum Stachel“, das ebenso<br />
im Roman vorkommt. Es ist eines der<br />
ältesten Wirtshäuser in Deutschland. Noch<br />
heute hängt der Stachel – ein Morgenstern<br />
– über dessen Eingang. Hing er draußen,<br />
deutete es auf besondere Zusammenkünfte<br />
Manches lässt uns unwillkürlich<br />
Vergleiche zur heutigen Zeit ziehen.<br />
hin, wenn sich die Rebellen der Bauernkriege<br />
dort trafen. Auch ein Tilman<br />
Riemenschneider war mit von der Partie.<br />
Am 14. Oktober, 19 Uhr in der Buchhandlung<br />
Leuwer, Am Wall 171, liest<br />
Johanna von Wild aus ihrem Roman.<br />
Info und (wichtig!) Anmeldung per<br />
Telefon: 0421/32 18 28 oder per<br />
Mail: info@leuwer-bremen.de Text: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 125
REGION ERLEBEN<br />
HOHE AUSZEICHUNG FüR<br />
HANS ADOLF CORDES<br />
Die Kulturschaffenden in der Region dürften der gleichen Meinung<br />
sein: Wenn einer den Orden verdient hat, dann er. Am 23. August<br />
überreichte Stephan Weil, der Ministerpräsident von Niedersachsen,<br />
in Hannover das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen<br />
Verdienstordens an den Lilienthaler Hans Adolf Cordes. Eine der<br />
höchsten Auszeichnungen, die Niedersachsen zu vergeben hat.<br />
Der Gründer der Lilienthaler Kunststiftung und des Lilienthaler Kunstvereins<br />
setzt sich seit rund 20 Jahren unermüdlich für die Popularität der norddeutschen<br />
Künstler und ihre Werke ein. „Das macht hier kein anderer“, sagt<br />
er selbstbewusst. Die Galerie im Kunstcafé in Trupe beherbergt mit über<br />
250 Bildern die größte Sammlung regionaler Gemälde. Bekannt sind die regelmäßigen<br />
Ausstellungen der Kunstschau Wümme, Wörpe, Hamme, in denen<br />
neben eigenen Beständen vielfach Werke aus Galerien und von Privatbesitzern<br />
des ganzen Nordens gezeigt werden.<br />
Erst vor zwei Jahren machte er die Kunstwelt mit dem bis dahin fast vergessenen<br />
Maler Christian Ludwig Bokelmann in einer Ausstellung bekannt.<br />
Hans Adolf Cordes ist mit seinen 81 Jahren noch immer die treibende Kraft<br />
bei den Aktivitäten der Stiftung und des Vereins. Ihm ist es weiterhin zu<br />
verdanken, dass die Bremer Shakespeare Company regelmäßig nach Lilienthal<br />
zu Aufführungen in den<br />
Hans Adolf Cordes hat das<br />
Kulturleben Lilienthals und<br />
der Region geprägt.<br />
Hans Adolf Cordes<br />
vor einem Bild des<br />
Malers Christian<br />
Ludwig Bokelmann.<br />
Amtsgarten kommt. In<br />
diesem Jahr mit dem<br />
„Sommernachtstraum“.<br />
Gegen anfängliche<br />
Widerstände konnte Hans<br />
Adolf Cordes durchsetzen,<br />
dass auf dem Gelände der Kunststiftung eine seniorengerechte Wohnanlage<br />
gebaut wurde. Zwar direkt neben der Lilienthaler Allee, aber sehr gut schallisoliert.<br />
Mit der Ehrung für ihn wird letztlich auch das Engagement der rund<br />
300 Mitglieder des Kunstvereins gewürdigt.<br />
Der Landtagsabgeordnete Axel Miesner war es, der in einem Schreiben an<br />
die Niedersächsische Staatskanzlei die Ordensverleihung beantragt hatte. Hans<br />
Adolf Cordes habe als außerordentlich engagierter Bürger das Kulturleben<br />
Lilienthals und der Region geprägt. So seine Begründung. Sein Vorschlag<br />
wurde von Monica Röhr, der 1. Stellvertretenden Bürgermeisterin, und<br />
Franz-Peter Montforts unterstützt. EM<br />
DIE VOLKSHOCHSCHULE IM OKTOBER<br />
DIE VHS IM OKTOBER<br />
Die Volkshochschule Lilienthal mit ihren<br />
Zweigstellen in Grasberg und Ritterhude<br />
bietet im Oktober eine Reihe von abwechslungsreichen<br />
Einzelveranstaltungen an. Infos<br />
und Anmeldungen für alle Veranstaltungen<br />
im Büro der VHS, Murkens Hof,<br />
Klosterstraße 25, 28865 Lilienthal.<br />
Telefonischer Kontakt: 04298/929 240,<br />
E-Mail: vhs@lilienthal.de<br />
EM<br />
Besichtigung des MARUM<br />
Das Zentrum der Marine-Umweltwissenschaften<br />
der Universität Bremen zeigt in<br />
ihrem Tiefseekino Videos von Tauchrobotern<br />
aus mehreren Tausend Metern Wassertiefe.<br />
Dienstag, 5. Oktober, 15.30 bis 17 Uhr<br />
Leobener Straße 8, 28359 Bremen<br />
Analoges Leben<br />
Was das Digitale den Kindern nicht geben<br />
kann. Vortrag und Gespräch mit Hajo Tröger.<br />
Donnerstag, 7. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr<br />
Murkens Hof, Galerie, Klosterstraße 25,<br />
28865 Lilienthal<br />
Moorschutz in Niedersachsen<br />
Am Beispiel des Teufelsmoors erläutert<br />
Dr. Hans Gerhard Kulp die Situation landwirtschaftlich<br />
genutzter und naturbelassener<br />
Moore.<br />
Donnerstag, 7. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr<br />
Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße<br />
25, 28865 Lilienthal<br />
Regionale Obstsorten<br />
Ein Gang über die Obstwiesen von Michael<br />
Ruhnau mit anschließender Verkostung.<br />
Freitag, 8. Oktober, 13 bis 18 Uhr<br />
Zum Bruch 1, 27412 Bülstedt<br />
Der längste Tag im Leben des Pedro<br />
Fernández García<br />
Moritz Rinke entfacht in seinem neuen<br />
Roman ein Feuerwerk an Geschichten um<br />
einen Postboten auf Lanzarote.<br />
Freitag, 8. Oktober, 19 bis 21 Uhr<br />
Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße<br />
25, 28865 Lilienthal<br />
Alte Apfelsorten – frisch gepresst<br />
Regionale Apfelsorten von der Streuobstwiese<br />
vor Ort gepflückt, gepresst und abgefüllt.<br />
Sonnabend, 9. Oktober, 14 bis 16.15 Uhr<br />
Fabelhof, Weyerdeelen 19, 27726 Worpswede<br />
Wilhelm Busch als Zeichner und Maler<br />
Ein unterhaltsamer Abend mit Dr. Konrad<br />
Zaiss. Mittwoch, 13. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr<br />
Murkens Hof, Raum Worphausen,<br />
Klosterstraße 25, 28865 Lilienthal<br />
Arno Schmidt in Bargfeld<br />
Ein Besuch in der Klause des Einsiedlers<br />
und unermüdlichen „Schreibarbeiters“ mit<br />
Christof Eckardt.<br />
Sonnabend, 30. Oktober, 12 bis 17 Uhr<br />
Unter den Eichen 13, 29351 Eldingen –<br />
Modalitäten bei der Anmeldung<br />
126 OBERNEULAND
egional<br />
einkaufen!<br />
HANDWERK<br />
SHOPS & MORE<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
Carsten Kemna<br />
Ernst Sperling<br />
Engelbert Bornhöft<br />
Malereibetrieb<br />
SEIT 1856<br />
ÜBER 150 JAHRE<br />
Farben · Tapeten · Fußbodenbeläge · Glas<br />
Farbenfachgeschäft<br />
☎ 25 90 32<br />
Mühlenfeldstraße 9 · 28355 Bremen - Oberneuland<br />
Telefon: 0421 / 25 90 32 · Fax 0421 / 257 50 <strong>10</strong><br />
E-Mail: engelbertbornhoeft@t-online.de<br />
GmbH<br />
Hier könnte Ihre<br />
Visitenkarten-Anzeige stehen...!<br />
Persönliche Informationen<br />
zu Ihrer Anzeigenschaltung<br />
erhalten Sie bei Birte Baraczewski:<br />
Telefon 0421 2575544 oder<br />
birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
StR StR Treuhandu.<br />
mbH •<br />
• Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />
•<br />
seit<br />
1990 u. Steuerberatungsgesellschaft • mbH •<br />
•<br />
• StR Treuhandu.<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbH • Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />
• Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />
Ihre Generalagentur<br />
u. u. • • Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />
• Unternehmens-,private Vermögens-u.Steuerberatung<br />
Uwe Mehrtens<br />
Franz-Schütte-Allee 250 · 28355 Bremen<br />
Regionale Medien in Bremen<br />
Herstellung von Drucksachen aller Art<br />
Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen<br />
Bremen - Oberneuland<br />
www.pferdesportverlag.de<br />
Telefon 0421 - 327168<br />
Leher Heerstr. 179 • 28357 Bremen • Fon 0421 - 24 67 90 • kanzlei@str-treuhand.de<br />
E-Mail: uwe.mehrtens@gothaer.de<br />
www.mehrtens.gothaer.de<br />
Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />
Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />
Unternehmens-,private Vermögens-u.Steuerberatung<br />
Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />
Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />
Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />
Sanitär - heizung - bäder - Solar<br />
Oberneuland, Hans-am-Ende-Weg 3<br />
Leher Heerstr. 179 • 28357 Bremen • Fon 0421 - 24 67 90 • kanzlei@str-treuhand.de<br />
Unternehmens-,private Vermögens-u.Steuerberatung<br />
Leher Heerstr. 179 • 28357 Bremen • Fon 0421 -(04 24 67 21) 90 • 25 kanzlei@str-treuhand.de<br />
74 976<br />
www.fa-heiter.de<br />
VON OEHSEN & PARTNER<br />
Wir erledigen Arbeiten rund um<br />
Haus und Garten -<br />
Metallbau (Fenstergitter, Balkone, Geländer),<br />
Umbauten, Gartenpflege, Kleinreparaturen. usw.<br />
Telefon: 0421 65 09 43<br />
Handy: 0176 30 40 50 89<br />
Mail: vonoehsen.partner@gmail.com<br />
OBERNEULAND 127
SHOPS & MORE<br />
• Sanitär<br />
• Gas- u. Ölheizung<br />
• Wartung, Service<br />
• Schwimmbadtechnik<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 25 08 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />
www.howald.de<br />
Rockwinkeler Heerstraße 76a<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 0421- 223 27 36<br />
Fax 0421- 223 27 37<br />
Hans-Henning Schuhose<br />
LECKERE ERDBEEREN UND FELDFRISCHER SPARGEL<br />
Tel 0421-25 44 76<br />
www.hof-kaemena.de<br />
Rockwinkeler Heerstraße 32c ·. 28355 Bremen<br />
0421-27658888 · jochen.tirre@interfleur.de<br />
Öffnungszeiten: Mo - Sa: 8 - 18.30 Uhr<br />
Inh. Dieter Kothe, Zimmermeister<br />
Upper Borg 136 · 28357 Bremen-Borgfeld<br />
Tel.: 0421 / 27 45 86 · Fax: 0421 / 27 40 35<br />
Mobil: 0174 / 27 08 185<br />
KFZ<br />
Winckelmann<br />
Meisterbetrieb<br />
Inh. Jörg Osmers<br />
• Kfz-Inspektion • Karosserie- und<br />
• Kfz Reparaturen Schweißarbeiten<br />
• Lackarbeiten<br />
• TÜV + AU<br />
Oberneulander Landstraße 125 C<br />
28355 Bremen · Telefon (04 21) 25 66 66<br />
LÄDEN<br />
MONTINI WEINHANDEL · APFELALLEE 4 · HB-OBERNEULAND<br />
FON 0421.254483 · WWW.MONTINI-WEINHANDEL.DE<br />
Second Hand & Neues<br />
Klosterstraße 4 · 28865 Lilienthal<br />
Tel. 04298-6996345 · Fax 04792-951431<br />
info@akora-reisen.com · www.akora-shop.de<br />
Öffnungszeiten: Montag-Freitag <strong>10</strong>-18 Uhr · Samstag 9-13 Uhr<br />
Modische Brillen · Contactlinsen-Studio<br />
Oberneulander Heerstraße 26-28<br />
Telefon (04 21) 25 47 56<br />
Tanken bei Fam. Pass<br />
Seit über 40 Jahren<br />
■ Kfz-Meisterbetrieb<br />
MEISTERBETRIEB RAHN<br />
■ Kfz-Wäsche und -pflege<br />
Sanitär · Heizung · Elektrik<br />
■ Backshop<br />
Bremer<br />
Toto und Lotto<br />
GmbH<br />
Leher Heerstraße 98<br />
☎ 23 45 65 · Fax 2 44 99 52<br />
PAWEL RAHN<br />
Geschäftsführer<br />
Oberneulander Heerstr. 38<br />
☎ 25 14 43<br />
MEISTERBETRIEB RAHN<br />
Sanitär · Heizung · Elektrik<br />
Mühlenfeldstraße 57 | 28355 Bremen<br />
T: 0421 3365 6653 | F: 0421 3365 6654<br />
E-Mail: meisterbetrieb-rahn@t-online.de<br />
Christian Krause<br />
AM OHR GmbH & Co. KG Tel. (0421) 244 29 429<br />
Hörgeräte-Akustiker-Meister Fax (0421) 244 29 430<br />
Rockwinkeler Heerstraße 14 Info@Am-Ohr.de<br />
28355 Bremen www.Am-Ohr.de<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-13h / 15-18h<br />
und nach Vereinbarung<br />
Inhaberin Sylvia Backhus<br />
Rockwinkeler Heerstr. 1 a<br />
28355 Bremen<br />
Telefon 0421-205 29 29 6<br />
das vielleicht etwas andere reisebüro in oberneuland.<br />
www.auszeit-bremen.de<br />
info@auszeit-bremen.de<br />
Stiftung tabea, Bankhaus Neelmeyer<br />
IBAN: DE51 2902 0000 4803 7717 00<br />
BIC: NEELDE22XXX<br />
128 OBERNEULAND<br />
PAWEL RAHN<br />
Geschäftsführer
Wir sind für<br />
Sie da!<br />
PRAXEN<br />
Mühlenfeldstr. 31<br />
Öffnungszeiten:<br />
28355 Bremen<br />
Mo. - Fr.: 9-12 Uhr<br />
Tel: 0421/27818090 Mo., Mi., Fr.: 15-18 Uhr<br />
www.kleintierpraxis-kruse.de Do.: 17-19 Uhr<br />
RESTAURANTS<br />
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
Impressum<br />
24. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />
Verlag und Herstellung:<br />
Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />
Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />
Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />
Tel.: 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />
www.oberneuland.info<br />
Redaktion:<br />
Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />
Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />
Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />
Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />
Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />
Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />
Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />
Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />
Anzeigen:<br />
Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1.1.<strong>2021</strong> gültig.<br />
Marc Ehlers (Anzeigenleitung)<br />
Creative Design:<br />
Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />
Erscheinungsweise:<br />
Monatlich, <strong>10</strong> Ausgaben pro Jahr<br />
(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />
Abonnement:<br />
EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für <strong>10</strong> Ausgaben<br />
Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />
Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />
entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />
Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />
Alle Ausgaben online lesen auf:<br />
www.oberneuland.info<br />
Gesundheitszentrum<br />
im Grand Central<br />
Quartier<br />
Mühlenfeldstr. 33 c<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 0421 3300 4970<br />
www.athletes-box.com<br />
Begleitete Physiofitness<br />
im Gesundheitszirkel<br />
Aktuelle Infos, Rabattaktionen<br />
uvm. in der<br />
Oberneuland-App<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
Zur Verstärkung unseres Team suchen wir eine(n)<br />
REDAKTEUR/IN<br />
(auf Honorarbasis)<br />
Lieben Sie das ländliche Bremen?<br />
Schreiben und fotografieren Sie gerne?<br />
Haben Sie Spaß an kreativen Themen?<br />
bewerbung@oberneuland.info<br />
★ ★ ★ ★ ★ ★<br />
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
®<br />
Haus & Grund<br />
Bremen / Bremerhaven<br />
PFERDESPORT<br />
VERLAG EHLERS GMBH<br />
PFERDE<br />
fit &vital<br />
C<strong>OM</strong>PUTER<br />
GENEALOGIE<br />
OBERNEULAND 129
HAMMELSPRÜNGE<br />
EIN TAG ZUM INS TISCHBEIN BEISSEN<br />
Es gibt Tage, an denen alles gelingt. Die kenne ich kaum. Es gibt auch Tage, an denen halten sich<br />
Gelingen und Misslingen die Waage. Und dann gibt es Tage wie diesen. An dieser Stelle muss ich<br />
einfügen, dass ich zwar in Satiren übertreibe, aber das tue ich nicht im wirklichen Leben. Und die<br />
nächsten Zeilen sind wirklich so passiert. Erwarten Sie keine komischen Katastrophen, unsäglichen<br />
Unfälle oder monströsen Missgeschicke.<br />
Es sind die kleinen Geschichten, die in der Summe zum Wahnsinn führen.<br />
Redakteur einer Radiosendung schnei-<br />
man unter anderem Beiträge oder<br />
Alsdet<br />
Interviews oder Originaltöne (= O-Töne). Nun<br />
habe ich gerade so einen O-Ton am Wickel,<br />
schneide mehrere Versprecher heraus, es ist<br />
wenig Zeit; per drag and drop lasse ich sie der<br />
Moderatorin zukommen und merke nicht, dass<br />
ich aus Versehen die unbereinigte Version mit<br />
den Versprechern drag-and-drope. Da wenig Zeit<br />
ist, wird der Ton so gesendet. Das ist sehr ärgerlich.<br />
Nach der Frühschicht geht es in die City. Ich<br />
parke vorm Café Knigge, laufe rein, will gerade<br />
bestellen, merke, dass ich mein Portemonnaie<br />
vergessen habe, zurück zum Auto, wieder von<br />
hinten durchs komplette Café, schnell bestellen,<br />
noch schneller bezahlen, blitzschnell zum<br />
Auto. Schon habe ich einen Bon bekommen,<br />
nach sechs Minuten! Ich bin im Unrecht. Ich<br />
bin verärgert im Unrecht.<br />
Jetzt muss ich weiter, zu einem Schokoladengeschäft<br />
in der Obernstraße. Dafür parke ich<br />
im Parkhaus. Die Einfahrt ist geschätzt 38 Meter<br />
von Knigge entfernt. Wie blöd muss man<br />
eigentlich sein, nicht gleich in dieses Parkhaus<br />
zu fahren? Die Frage stelle ich nicht Ihnen,<br />
sondern mir.<br />
Dann will ich mit dem Fahrstuhl nach unten –<br />
keine Zeit verlieren – frage ein älteres Paar,<br />
ob ich mit in den Fahrstuhl … nein, natürlich<br />
nicht, wegen Corona, sie haben recht. Ich ärgere<br />
mich trotzdem und warte lange auf den zweiten<br />
gläsernen Fahrstuhl, gucke schräg nach oben,<br />
wo der Nachbarfahrstuhl der älteren beiden<br />
hingefahren ist und sehe, wie dort eine dritte<br />
Person einsteigt. Aus (mir sonst nicht bekannter)<br />
Bosheit drücke ich, als mein Fahrstuhl die<br />
Tür schon geöffnet hat, draußen auf den Knopf,<br />
in der Hoffnung (so mies bin ich fast nie), dass<br />
die anderen einen Zwischenhalt einlegen<br />
müssen und ich schneller unten bin. Ich freue<br />
mich diebisch.<br />
Ich warte (was ist bloß los mit mir?), bis nebenan<br />
der dritte Mann und dann das ältere Pärchen<br />
aussteigen. Ich höre mich sagen: „Na, wohl<br />
doch zu dritt gefahren, was?“<br />
Dabei grinse ich freundlich und übertrieben<br />
lange. Schnellen Schrittes durchquere ich das<br />
Kaufhaus. Ich sehe Kundinnen und Kunden<br />
mit Masken. Auch ich trage so ein blaues<br />
Ding. Erst jetzt kommt mir in den Sinn,<br />
dass die älteren Herrschaften mein<br />
breites Joker-Grinsen gar nicht gesehen<br />
haben. Zum Ärger gesellt sich eine<br />
kleine Portion Wut. Einmal durchatmen. Weiter.<br />
Also zum Edelschokoladen oder heißt es Schokoladenladen,<br />
um im Laden Schoko zu laden,<br />
na ja, laden klingt nach vielen Kakaoprodukten.<br />
Es ist aber eine sehr kleine Schokoladenladenladung,<br />
im Grunde sind es fünf kleine Bruchstücke.<br />
Und so ist es für die Dame hinter den<br />
Pralinen und Tafeln eine Bruchrechnung. Sie<br />
sagt: „Das macht dann 13,35 Euro.“ Mir liegt<br />
Folgendes auf der Zunge: „Sie müssen die<br />
fünf Zahlen nicht multiplizieren, sondern addieren!“<br />
Tatsächlich kommt mir etwas anderes<br />
über die Lippen: „Wollen Sie mich ver …“<br />
Mehr sage ich nicht. Ich überlege, wie ich diesen<br />
Satz zu Ende bringen kann, ohne dass es peinlich<br />
wird. Ich überlege. Wollen sie mich ver …<br />
Wollen Sie mich fer … fertigmachen? Nein.<br />
Ich hab‘s und sag’s: „Wollen Sie mich fair …<br />
fairerweise an der Berechnung teilhaben<br />
lassen?“ Zu spät. Gesagt ist gesagt. Nachgestottertes<br />
hilft nicht. Ich gebe 15 Euro und<br />
sage: „Stimmt so.“<br />
Zurück zum Hochgaragen-Fahrstuhl. Ich habe<br />
vergessen, in welchem Stock mein Auto steht.<br />
Auf Verdacht steige ich im fünften Stock aus.<br />
Ich suche und finde durch die Glasscheiben<br />
blickend mein Auto nicht. Ich drehe mich um.<br />
Der Fahrstuhl ist weg. Warten, warten, warten.<br />
Dann einsteigen. Der Fahrstuhl fährt wieder<br />
ins Erdgeschoß. Eine Frau steigt mit ihrem<br />
erwachsenen Sohn dazu. Wir sind jetzt drei<br />
Personen!<br />
Das macht mich schon fast aggressiv. Die<br />
Mutter drückt auf Fünf. Die beiden haben<br />
ebenfalls vergessen, in welchem Stockwerk<br />
sie ihren Wagen geparkt hatten. Ich bleibe im<br />
Fahrstuhl, wünsche den beiden viel Glück bei<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
der Suche, ich glaube, ohne Ironie. Kurz bevor<br />
die Fahrstuhltür sich schließt, sehe ich doch<br />
noch mein Auto im fünften Stock. Es gelingt<br />
mir gerade noch – fast hätte ich mir die Finger<br />
geklemmt – wieder auszusteigen. Vor meinem<br />
Wagen stehend, sehe ich, dass neben mir jemand<br />
so nah geparkt hat, dass ich kaum einsteigen<br />
kann. Ich quetsche mich hinein. Mir<br />
fallen innerhalb weniger Sekunden drei Lackzerkratzszenen<br />
aus bekannten Filmkomödien<br />
ein. Ich fahre mit dem Auto nach Schwachhausen,<br />
lasse das Erlebte Revue passieren,<br />
und höre ein Grummeln. Es klingt nach einem<br />
wilden Tier. Das animalische Geräusch kommt<br />
aus meinem Mund und ähnelt erst einem<br />
„Uuuuoooooh“, dann einem „Huuuäääh“,<br />
zuletzt einem „GRRRRRRH.“<br />
Ab zum medizinischen Warenhaus. Ich muss<br />
den Wagen sehr schräg parken, verschätze<br />
mich und mache die erste kleine Beule in<br />
unser schönes weißes Wägelchen. VERDAMMT<br />
NOCH EINS! Okay, was jetzt kommt, klingt<br />
nicht cool, lieber jüngerer Teil der Leserschaft.<br />
Ich muss zum Antithrombosestrumpfanpassen,<br />
weil ich in zwei Wochen eine Bein-OP habe<br />
(immer noch besser als zwei Bein OPs in einer<br />
Woche), und danach muss man solche Dinger<br />
tragen. Dort angekommen wird mir gesagt:<br />
„Oh, das geht nicht am Nachmittag. Also nicht,<br />
weil wir nicht wollen, sondern weil es unsinnig<br />
ist. Man muss Beine morgens messen, weil<br />
sie dann dünner sind.“ Ich spare es mir zu<br />
fragen, ob ich die Strümpfe dann auch nur<br />
morgens überziehen darf, und warum es keine<br />
Nachmittagsstrümpfe gibt oder Stehstrümpfe<br />
oder Nachtstrümpfe! Äußerlich freundlich<br />
verabschiede ich mich. Innerlich aber bin ich<br />
mittlerweile am Kochen. Ich versuche mich zu<br />
beruhigen, in dem ich an Kartoffeln, Spiegeleier<br />
und Spinat denke. Ich bin also vegetarisch<br />
am Kochen.<br />
In aller Ausführlichkeit berichte ich Regina von<br />
meinen „Abenteuern“.<br />
Das wühlt mich auf, und ich muss es noch<br />
mal erzählen, was mich erneut aufwühlt. Ich<br />
beginne diese Zeilen zu schreiben. Zuvor hatte<br />
ich ein Glas Wasser mit ins Arbeitszimmer<br />
genommen und es zwischen Tastatur und Bildschirm<br />
gestellt. Das mache ich sonst nie!<br />
Und jetzt eben: Eine blöde Bewegung,<br />
schon kippt das Glas auf die Tastatur.<br />
Verzweifelt, traurig und wütend<br />
haue ich meine Fäuste auf die<br />
Tastatur. Wasser spriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 29.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> – Redaktionsschluss: 02.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong><br />
130 OBERNEULAND