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Oberneuland<br />

LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />

Ländlich<br />

leben<br />

in Bremen<br />

132 Seiten<br />

Leselust!<br />

KREATIVE LANDFRAUEN<br />

Blumenbinden am Deich<br />

LECKERE REZEPTE<br />

Kürbis mal anders<br />

STARKE OBERNEULANDER<br />

„Impfkönigin” Astrid Herting<br />

REGIONALES<br />

MAGAZIN<br />

Oktober · Nr. <strong>10</strong>|<strong>2021</strong> · 24. Jahrgang · € 2,50<br />

Kuscheliger<br />

Herbst<br />

Mode, Blumen & hyggelige Deko


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

der Herbst ist bunt und schenkt uns auch noch milde Tage. Im Garten werden die<br />

letzten Arbeiten vor der Winterruhe erledigt. Wir zeigen Ihnen, was Sie noch tun<br />

können, um Ihre Rosen & Co. gut durch die kalte Jahreszeit zu bekommen.<br />

Wie Sie sich herbstliches Schönes nach Hause holen können, erfuhren unsere<br />

Redakteure bei einem Besuch bei Anja Lühmann und Dagmar Schütte.<br />

Tolle Herbst-Deko-Ideen präsentieren wir in dieser Ausgabe.<br />

Vielfältige Kultur-Angebote gibt es auch wieder in Oberneuland zu erleben. So hat<br />

die Galerie Mönch gleich zwei Künstler in einer Ausstellung vereint. Auch die<br />

Oberneulanderin Christa Bröker öffnet ihr Atelier für kunstinteressierte Besucher.<br />

Unsere Redakteure haben schon mal einen Blick in die Kulturszene geworfen und<br />

präsentieren sie in dieser Ausgabe. Und auch die Speeldeel wird in diesem Herbst<br />

wieder auf der Bühne spielen. Hier schauten wir exklusiv bei den ersten Proben zu.<br />

Ein Besuch dieser Veranstaltungen lohnt sich!<br />

Für diese Herbst-Ausgabe hat die Oberneulanderin Jutta Jahnke ein Gedicht<br />

verfasst.<br />

Viel Freude mit den zahlreichen Artikeln und Tipps rund um das ländliche Leben!<br />

Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />

Herbst<br />

Gold, orange, leuchtend rot,<br />

Bäume blüh‘n noch einmal auf,<br />

bringen Farbe in den Tag,<br />

ziehen Blicke an.<br />

Menschen bleiben steh’n und staunen,<br />

durch die Blätter geht ein Raunen.<br />

Früchte fall’n zuerst vom Baum,<br />

doch nicht nur Äpfel, Birnen, Pflaumen.<br />

Da gibt es Kugeln, stachelig-grün,<br />

sind gar putzig anzusehen!<br />

Platzt die grüne Schale auf,<br />

springen braune Kugeln raus.<br />

Bucheckern und Eicheln stehen dem nicht nach,<br />

erinnern mich an Kinderzeiten!<br />

Alles wurde gesammelt für zu Haus.<br />

Die Streichhölzer gingen aus,<br />

denn es entstanden in froher Rund<br />

Tiere und Männlein kunterbunt.<br />

Gestellt auf gepresste bunte Blätter<br />

sah auch die Wohnung<br />

schön herbstlich aus –<br />

trotz allem Wetter!<br />

Jutta Jahnke, <strong>2021</strong><br />

Wir freuen uns auf Ihre Lesermeinung.<br />

Senden Sie uns gerne eine E-Mail an:<br />

magazin@oberneuland.info<br />

OBERNEULAND 3


INHALT<br />

28<br />

Candlelight im Kuschelnest<br />

Tipps für die Herbst-Deko<br />

Dekorativer Herbst<br />

20 Natürliche Farben, kuschelige Kissen, trendige Accessoires<br />

Kürbis mal anders<br />

38 Kürbis-Nuggets, Kürbis-Flammkuchen, Kürbis-Suppe & Co.<br />

LANDLEBEN<br />

20 Dekorativer Herbst<br />

Bunte Kränze und Gestecke für draußen und drinnen<br />

26 Blumenbinden mit den Bremer Landfrauen<br />

Blumenfeld am Hollerdeich<br />

28 Candlelight im Kuschelnest<br />

Deko-Tipps für den Herbst<br />

38 Kürbis mal anders<br />

Koch dich glücklich...mit Karo Lucht<br />

88 Tipps für die letzten Handgriffe der Saison<br />

Jahres-Schlussakkord im Garten<br />

90 Herbstzeit ist Heidezeit!<br />

Pflegeleichte Herbstschönheiten<br />

92 Obstbäume im Herbst pflanzen<br />

So wachsen die neuen Pflanzen gut an<br />

96 Rosen richtig auf den Winter vorbereiten<br />

Für mehr Blütenpracht<br />

REGIONAL<br />

62 Ein Abend der offenen Fragen<br />

Mühlenfeld-Bebauung<br />

64 Die Bienen & die Politik<br />

Ruth Müller zu Besuch in Oberneuland<br />

66 Die Schule für Kopf, Herz & Hand<br />

40 Jahre Ökumenisches Gymnasium zu Bremen<br />

70 Im Meer der Schwämme<br />

Das Bremer Traditionsunternehmen Croll & Denecke<br />

84 Starke Vereine: TV Oberneuland<br />

Ein Verein für Jung und Alt<br />

86 Walnussbaumwiese in Oberneuland<br />

Pflege geklärt<br />

98 Tropenhaus der botanika ist eröffnet<br />

Exotische Welten und heimische Arten<br />

<strong>10</strong>0 Aus fremden Galaxien in die botanika<br />

botanika goes space<br />

MENSCHEN<br />

74 Ohne sie gäbe es keinen Piks<br />

„Impfkönigin” Astrid Herting<br />

78 Fan-tas-tisch!!!!!<br />

Florian Wellbrock: Olympiasieger aus der Region<br />

80 Oberneulander Europameister<br />

Lena Frerichs & Niklas Tecklenburg vom BHC<br />

KULTUR<br />

52 „Bewährtes Doppel“ in der Galerie Mönch<br />

Herbst-Ausstellung<br />

4 OBERNEULAND


Die Schule für Kopf, Herz & Hand<br />

66 40 Jahre Ökumenisches Gymnasium zu Bremen<br />

„Impfkönigin”<br />

74 Astrid Herting<br />

Oberneulander Europameister<br />

80 Lena Frerichs & Niklas Tecklenburg<br />

LIFESYLE<br />

48 Warm, wärmer, wohlig<br />

Modischer Herbst<br />

<strong>10</strong>6 Sicherheit am Haus<br />

Alarmanlage, smarte Technik und mechanischer Schutz<br />

ERLEBE DEINE REGION<br />

118 Wasser, Luft und Liebe zur Landschaft<br />

Heiligenberg und der Luftkurort Bruchhausen-Vilsen<br />

RUBRIKEN<br />

Titelfoto: Closed GmbH, Hamburg<br />

6 Oberneulander Momente für die Seele<br />

8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />

16 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />

46 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />

<strong>10</strong>2 Fit durchs Jahr mit Marius<br />

<strong>10</strong>4 Oberneuland bleibt gesund<br />

1<strong>10</strong> Oberneuland Gespräch<br />

112 Bauen & Immobilien<br />

124 Region erleben<br />

127 Shops & more<br />

130 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />

Unsere Social-Media-Kanäle:<br />

www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />

www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />

OBERNEULAND 5


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Spuren im Feld<br />

Nach der Ernte ist vor der Ernte: Auf Hof Kaemena<br />

laufen die Vorbereitungen auf die nächste Ernte-Saison.<br />

Foto: Hajo Kaemena<br />

6 OBERNEULAND


OBERNEULAND 7


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Spät-Sommer<br />

Foto: Anke Rösch<br />

Berg-Kunst<br />

Foto: Uwe Wagschal<br />

Lavendel-Traum<br />

Foto: Brigitte Faerber<br />

Farben-Spiel<br />

Foto: Anke Rösch<br />

8 OBERNEULAND<br />

Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Foto: BHC/Axel Kaste<br />

Ehrung für<br />

Christian Stubbe<br />

Nach gut 20 Jahren war es<br />

Anfang September für Christian<br />

Stubbe die letzte BHC-Mitgliederversammlung<br />

als 1. Vorstandsvorsitzender.<br />

Neben 150 Mitgliedern<br />

kamen auch die Senatoren<br />

Ulrich Mäurer und Anja<br />

Stahmann sowie die Staatsräte<br />

Olaf Bull und Jan Fries, um das<br />

langjährige Engagement und<br />

seine zahlreichen Verdienste<br />

gebührend zu ehren.<br />

In anderer Funktion bleibt der<br />

frisch ernannte Ehrenvorsitzende<br />

dem Verein erhalten: Er wird sich<br />

gemeinsam mit Axel Kaste um<br />

den Bau der BHC-Kita kümmern.<br />

Das neue Vorstandsteam (v.l.): Sarat Maitin,<br />

Henning Mühl, Nadia Hirschfeld und Oliver Gampper.<br />

BHC hat gewählt<br />

Der Bremer Hockeyclub hat eine<br />

neue Clubstruktur: Einstimmig<br />

wurden in den Vorstand gewählt:<br />

Henning Mühl (1. Vors.),<br />

Sarat Maitin (2. Vors.), Nadia<br />

Hirschfeld (Bereich Nachwuchsarbeit)<br />

und Oliver Gampper<br />

(Schatzmeister).<br />

Neu im BHC ist der Beirat um<br />

seinen Sprecher Michael Friess.<br />

Die Spartenleiter und die Mitgliedervertreter<br />

komplettieren<br />

das Team.<br />

www.bremerhockeyclub.de<br />

Foto: BHC/Axel Kaste<br />

Eine letzte Verabschiedung<br />

OBERNEULANDER STORCHENTAGEBUCH<br />

...und weg sind sie<br />

Wie im vergangenen Jahr verließen die drei Jungstörche Anfang August<br />

das Nest am Hollerdeich. Fast drei Wochen später machten sich dann auch<br />

die Altvögel auf die Reise in den warmen Süden.<br />

Schon Tage vorher hatte Jürgen Drewes so ein Gefühl. Das trog ihn nicht,<br />

denn einen Tag vor dem Abflug besetzte das Storchenpaar Alina und Adrian<br />

den Dachfirst auf Hof Drewes und schaute von oben herunter dem Oberneulander<br />

Landwirt in die Augen. „Na, wollt ihr los?“, fragte er sie voller<br />

Vorahnung, wünschte ihnen eine gute Reise und hofft nun, dass sie im nächsten<br />

Frühjahr gesund und munter wieder am Hollerdeich<br />

anlanden. Dann verbrachten die Störche vor<br />

ihrem Abflug noch eine letzte Nacht auf dem Nest.<br />

Abflug in Richtung Süden<br />

„Bei uns lief alles tippi-toppi“, beschrieb<br />

Drewes das Storchenjahr <strong>2021</strong>. Das Nest am<br />

Hollerdeich war das einzige Oberneulander<br />

Storchennest, in dem sich die Brut gut entwickelte.<br />

Es stimmte eben alles, das Nahrungsangebot<br />

war zum richtigen Zeitpunkt gut und das auf seinem Weg in das<br />

Info<br />

Der Weißstorch nutzt<br />

Wetter stimmte auch, obwohl es in diesem Sommer teilweise <strong>10</strong>.000 Kilometer<br />

entfernte Winterquartier<br />

warme Winde<br />

so einige Wetterkapriolen gab.<br />

Vor Februar, versicherte Jürgen Drewes, passiert und legt Tagesetappen<br />

am Oberneulander Storchennest am Hollerdeich<br />

von <strong>10</strong>0 bis 300 Kilometern<br />

zurück. In aller<br />

nichts mehr. Erst im Frühjahr wird das Nest ausgeräumt<br />

und für die neue Storchensaison vorbereitet. vögel 14 Tage vor den<br />

Regel starten die Jung-<br />

Altvögeln in das südliche<br />

Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />

Winterquartier.<br />

<strong>10</strong> OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

OKTOBER<br />

KONZERTE<br />

Freitag, 1. Oktober, 18:15 Uhr und 20:00 Uhr<br />

„Gott ist ein Organist“ –<br />

Maß und Zahl im Orgelbau<br />

Orgelvorführung mit Musik von Michael<br />

Praetorius (1571-1621), Athanasius<br />

Kircher, Jan Pieterszon Sweelinck,<br />

Johann Sebastian Bach u.a.<br />

An der Ahrend-Orgel: Katja Zerbst.<br />

Einladung auf die Orgelempore, für jeweils<br />

5-15 Personen. Anmeldung bitte bis zum<br />

29. September.<br />

Sonntag, 3. Oktober, 17 Uhr<br />

„Von Bach bis Klezmer“<br />

mit Gert Lüken (Klarinette) und Karl Heinz<br />

Vossmeier (Orgel)<br />

Eintritt frei, Spenden willkommen<br />

Sonntag, <strong>10</strong>. Oktober, 18:15 Uhr<br />

„Herbst|zeitlos“<br />

Kammermusik des französischen Impressionismus.<br />

Werke von Mel Bonis, Lili<br />

Boulanger, Cécile Chaminade, Claude<br />

Debussy, Gabriel Fauré u.a.<br />

Uta Fasold (Flöte) und Katja Zerbst (Klavier)<br />

Eintritt frei, Spenden willkommen<br />

Info-Telefon: 0421 / 205 81-17<br />

Neu im Technologiepark Bremen<br />

Vier neue Ladepunkte<br />

für Elektroautos<br />

Im Parkhaus ihres neuen Hauptsitzes<br />

im Technologiepark<br />

Bremen hat die Sparkasse<br />

Bremen in Kooperation mit dem<br />

Bremer Energiedienstleister swb<br />

vier Wallboxen zum Laden von<br />

Elektroautos installiert.<br />

Die Installation im neuen Hauptsitz<br />

der Sparkasse Bremen ist so<br />

angelegt, dass zukünftig auf mehr<br />

als acht weitere Wallboxen<br />

erweitert werden kann.<br />

Beide Unternehmen blicken so<br />

in eine Zukunft mit einer stetig<br />

steigenden Zahl an Elektroautos<br />

und bedienen gemeinsam die<br />

damit einhergehende Nachfrage<br />

nach Ladepunkten. Mit der App<br />

„Punktladung“ können Nutzende<br />

sehen, ob die Ladepunkte<br />

gerade frei<br />

sind.<br />

Klaus Windheuser (l.),<br />

Vorstand Sparkasse<br />

Bremen, und Olaf<br />

Hermes, Vorstand swb AG<br />

Foto: Michael Bahlo /<br />

Copyright: Sparkasse Bremen.<br />

Rückspiegel<br />

Als die Katrepeler nach<br />

Oberneuland zur Kirche gingen<br />

Welch einen weiten Weg nahmen doch die gläubigen Christen aus Katrepel in alten<br />

Zeiten auf sich, um sonntags dem Gottesdienst beizuwohnen. Das waren gut und<br />

gerne fünf Kilometer zu Fuß. In einem Zickzackkurs zogen sie durch die Wiesen der<br />

Feldmark bis zur heutigen Von-Line-Straße bei Jürgens Holz. Bis dahin hatten die<br />

Katrepeler knapp drei Kilometer<br />

zurückgelegt. Danach<br />

ging es weiter auf der Oberneulander<br />

Landstraße, bis<br />

man endlich an der Kirche<br />

war. Selbst wer es sich<br />

leisten konnte, mit Pferd<br />

und Wagen zur Kirche zu<br />

fahren, musste die Strecke<br />

über Upper Borg und den<br />

Lehester Deich zur Oberneulander<br />

Landstraße nehmen.<br />

Dabei lag doch die Kirche<br />

von Borgfeld sozusagen<br />

gleich um die Ecke. So<br />

mancher mag es vielleicht<br />

vorgezogen haben, dort<br />

dem Wort Gottes zu lauschen.<br />

Wenn es jedoch<br />

um Amtshandlungen ging,<br />

Taufe, Konfirmation, Hochzeit,<br />

Beerdigung, dann<br />

musste man sich auf den<br />

weiten Weg machen.<br />

Zudem verkündete der<br />

Pastor von der Kanzel<br />

auch weltliche Angelegenheiten<br />

für die Gemeinde:<br />

amtliche Bekanntmachungen, Nachrichten, Gesetze, Verordnungen. Wer hatte<br />

seinerzeit schon eine Zeitung? Das Dorf gehörte nun mal zum Kirchspiel Oberneuland.<br />

Wie übrigens auch Sebaldsbrück. Erst am 12. August 1835 verfügte der Bremer<br />

Senat: „Sämmtliche Bewohner der Dorfschaft Kattrepel nebst denen des Lehester<br />

Deichs … werden von der Pfarrgemeinde Oberneuland getrennt und der Pfarrgemeinde<br />

Borgfeld zugetheilt“. Gleichzeitig wurden die Sebaldsbrücker an die Pfarrgemeinde<br />

Horn verwiesen.<br />

Auf alten Landkarten ist er noch verzeichnet, der „Katrepeler Kirchweg“. Selbst noch<br />

1941, allerdings mit dem nachträglichen Vermerk: „entwidmet“. So richtig gab es<br />

ihn ja schon damals nicht mehr, nachdem die Katrepeler seit über <strong>10</strong>0 Jahren in<br />

Borgfeld bleiben durften. Er verschwand sozusagen unter den Pflügen der Landwirte. EM<br />

Rocket-<br />

Science-Quiz<br />

Der Verlauf des<br />

Katrepeler<br />

Kirchwegs<br />

So einfach ist Raketenwissenschaft<br />

Foto: Universum® Bremen<br />

Ein neues Science-Quiz im Universum® Bremen lädt mit<br />

kurzweiligen Experimenten zum Staunen, Rätseln und<br />

Verstehen ein. Denn Raketenwissenschaft muss gar nicht<br />

so kompliziert sein, wie man immer sagt! Als Begleitformat<br />

zur aktuellen Sonderausstellung „Up to Space“ findet<br />

das circa 20-minütige Ratespiel ab Samstag, 9. Oktober,<br />

täglich um 13 und 15 Uhr statt.<br />

Bei jedem Experiment können die Gäste ihre Antwort auf<br />

eine Frage abgeben. Brennt zum Beispiel eine Wunderkerze<br />

unter Wasser weiter? Schließlich nutzen auch<br />

Trägerraketen wie die Ariane 5 feste Treibstoffe, die vom<br />

Prinzip einer Wunderkerze ähneln. Bei diesem und weiteren Versuchen,<br />

bei denen Flammen und Explosionen zu sehen sind, liefern Zeitlupenvideos einen zusätzlichen<br />

Blick auf die Details. Die Teilnahme ist im Ticket enthalten.<br />

12 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Beetpaten gesucht<br />

Der Verein der Freunde des<br />

Rhododendronparks sucht neue<br />

Beetpaten, da zahlreiche Beetpatenschaften<br />

in diesem Jahre<br />

auslaufen. Interessenten, die an<br />

einer fünfjährigen Beetpatenschaft<br />

mit einem Jahresbeitrag<br />

von 50,- Euro Interesse haben,<br />

können dies ganz einfach im<br />

Internet abschließen. Michael Koppel<br />

www.rhodopark-bremen.de<br />

OKTOBER-WETTER<br />

nach dem Hundertjährigen Kalender<br />

Bis zum 13. unfreundlicher Regen;<br />

14. trüb; 15. Regen; 19. schön;<br />

dann bis 24. Regen;<br />

darauf wieder schön; vom 29. bis<br />

31. kühl und nebelig.<br />

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NACHdenkLICHES<br />

Von Pastor Thomas Ziaja<br />

Sonntag, Ruhetag<br />

Am Sonntag wäscht man kein Auto und fegt nicht<br />

die Straße. So jedenfalls kenne ich das noch aus<br />

meiner Kindheit. Inzwischen werden die Regeln der<br />

Sonntagsruhe etwas lockerer gehandhabt. Sonntags ist Zeit, sich um den Garten zu<br />

kümmern oder die Steuererklärung zu machen. Die Ruhe, die am Sonntag einmal alles<br />

umfasste, ist einem Freizeitraum gewichen, in dem manchmal auch so etwas wie<br />

Freizeitstress aufkommt.<br />

Es ist gut, dass der Sonntag frei ist. Das ist eine der größten kulturellen Errungenschaften<br />

aller Zeiten. Ein Tag in der Woche wird von der hektischen Betriebsamkeit und<br />

dem Kampf ums Überleben freigehalten. Was für viele von uns heute so selbstverständlich<br />

ist, ist es aber bei genauem Hinsehen nicht.<br />

Nicht alle sind an diesem Tag frei. Manche arbeiten, um unsere Gesellschaft am<br />

Laufen zu halten. Man sieht sie kaum, aber sie sind da: Polizistinnen und Krankenpfleger,<br />

Bestatter und Hebammen, Bäuerinnen und Hafenarbeiter und viele mehr. Sie<br />

sorgen sich um das Notwendige. Sie können die Hände nicht in den Schoß legen, und<br />

Freizeitstress können sie sich am Sonntag nicht leisten.<br />

Der Sonntag ist arbeitsfrei. Aber auch am Sonntag dreht sich die Welt weiter. Vor<br />

diesem Problem stand schon Jesus. Seine Jüngerinnen und Jünger waren hungrig. Sie<br />

pflückten ein paar Körner von den Ähren, rieben sie zwischen den Händen, um die<br />

Spreu zu entfernen, und aßen davon. Das klingt nach einer Kleinigkeit. Wer würde<br />

das schon jemandem übernehmen? Aber das allein reicht, um die Pharisäer dazu zu<br />

bringen, ihre Gelbe Karte zu ziehen und zu erklären: »Sabbatverletzung!«<br />

Sofort bin ich auf der Seite der Jüngerinnen und Jünger! Mein Impuls ist: »Seht euch<br />

diese engstirnigen Pharisäer an! Gott sei Dank, sind wir nicht wie sie! Gott sei Dank<br />

wissen wir, dass menschliche Bedürfnisse wie Hunger, Heilung oder Hilfe in Krisen<br />

wichtiger sind als religiöse Rituale oder Regeln.«<br />

Aber Jesus entscheidet die Situation nicht ganz so einfach. Er bezieht nicht einfach<br />

Partei und sagt: »Am Sabbat ist alles erlaubt, was notwendig ist.« Er behauptet aber<br />

auch nicht das Gegenteil. Jesus sagt: »Der Menschensohn ist der Herr über den Sabbat.«<br />

Der Sabbat oder eben auch der Sonntag sind und bleiben in Gottes Hand. Sie sind der<br />

eine Tag der Woche, der nicht in das Belieben der Menschen gestellt ist. Dieser Tag ist<br />

nicht dazu da, dass Menschen ihn auch noch den Kriterien von Nutzen und Zweck<br />

unterwerfen. Dieser Tag bleibt zweckfrei, ein Tag der Ruhe, der Muße, des süßen<br />

Nichtstuns. Es ist ein Tag, der nur für Gott reserviert ist und an dem ein Mal in der<br />

Woche eine andere Logik gelten muss.<br />

Das Notwendige darf auch am Sonntag nicht unterbleiben. Aber es muss sich eben<br />

auf das Notwendige beschränken. Der Menschensohn ist der Herr über den Sabbat. An<br />

diesem Tag führe nicht ich die Welt, sondern die Welt soll sich von Gott führen lassen.<br />

Genau das fällt mir selbst schwer. Ich nehme mir am Sonntag so viel vor. Aber kaum<br />

etwas davon ist wirklich notwendig. An einem Tag frage ich mich bei jedem Handgriff,<br />

ob er wirklich notwendig ist, ob er Not abwendet. Wenn die Antwort Nein lautet, dann<br />

lasse ich ihn sein und tue stattdessen einfach das Wichtigste: ein Mal nichts.<br />

Notwendig wäre es, einmal still zu sein, so still, dass ich Gott in meinem Leben hören<br />

und spüren kann. Notwendig wäre es, an diesem Tag so still zu sein, dass ich die Kraft<br />

sammle für die nächsten sechs Tage, die noch kommen in dieser Woche. Notwendig<br />

wäre es, dass Gott und ich diesen Tag zusammen gestalten als Freiraum für mich, für<br />

Gott, für die Menschen, die mir wichtig sind.<br />

Wie gut, dass an einem Tag nicht ich der Herr bin, sondern der Menschensohn ist<br />

Herr über den Sabbat und ich ruhe mich in seinem Schatten aus.<br />

Foto: silke brenner photographie – bildmomente.com<br />

14 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Saxophonist und Mundharmonika-Spieler<br />

Bernd Schlott. Foto: Frank Wohlgemuth<br />

DEICHHÖRNCHEN &<br />

TEICHHÖRNCHEN<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Kobel-Inventur<br />

J<br />

A: Wir müssen mal gucken, ob alles noch in<br />

Ordnung ist.<br />

B: Häh?<br />

A: Na, gucken, ob alles noch funktioniert.<br />

B: Was meinst Du genau?<br />

A: Sind die Fensterscheiben noch dicht?<br />

B: Nein. Wir haben doch gar keine Fensterscheiben.<br />

A: Schließen die Türen richtig?<br />

B: Wir haben auch keine Türen.<br />

A: Wie sieht’s mit dem Licht aus?<br />

B: Na ja, im Sommer ist’s mehr, im Winter<br />

weniger.<br />

A: Was ist denn mit den Teppichen?<br />

B: Wir haben keine Teppiche! Wir haben auch<br />

keine Läufer oder Fußabtreter, nicht mal<br />

Matten!<br />

A: Brauchen wir neue Duschvorhänge?<br />

B: Nein, wir haben ja auch keine Duschkabine.<br />

A: Funktioniert die Alarmanlage?<br />

B: WIR! HABEN! KEINE! ALARMANLAGE!<br />

A: Schade.<br />

B: Was willst Du mir eigentlich sagen?<br />

A: Nun, ich …<br />

B: Ja, ich höre.<br />

A: … ich möchte wiedergeboren werden als<br />

Mensch.<br />

B: Verstehe. Wegen der Fensterscheiben,<br />

der des Lichts, der Teppiche, der Duschvorhänge<br />

und der Alarmanlage, richtig?<br />

A: Nee, wie kommst Du denn darauf?<br />

B: Und wieso möchtest Du ein Mensch sein?<br />

A: Wegen des Freimarkts!<br />

B: Das kam jetzt sehr überraschend.<br />

A: Ich weiß.<br />

B: Aber was ist denn so toll am Freimarkt?<br />

A: Da ist man auf angenehme Weise abgelenkt<br />

und muss sich keine Gedanken machen.<br />

B: Keine Gedanken worüber?<br />

A: Na, über Fensterscheiben, Türen, Licht,<br />

Teppiche, Duschvorhänge und Alarmanlagen.<br />

B: Musst Du doch so auch nicht – als Eichhörnchen.<br />

A: Das ist was ganz anderes.<br />

JUNGE KLAVIERTALENTE<br />

ZEIGEN IHR KÖNNEN<br />

GEMEINSAM MIT PROFIS<br />

„BüHNE FREI“<br />

In der Reihe „Klubkonzerte Lilienthal“<br />

heißt es am Sonntag, <strong>10</strong>. Oktober,<br />

um 18 Uhr im Kulturzentrum<br />

Murkens Hof „Bühne frei“ für junge Musikerinnen und Musiker am<br />

Klavier.. Das professionelle Rahmenprogramm gestalten das Klaus<br />

Möckelmann Trio und der Saxophonist und Mundharmonika-Spieler<br />

Bernd Schlott, der mit seinem runden, kräftigen Ton von explosivem<br />

Ausbruch bis meditativer Ruhe die ganze<br />

Bandbreite musikalischen Ausdrucks<br />

beherrscht.<br />

Die Anzahl der Gäste ist auf<br />

50 Personen beschränkt. Karten<br />

zum Preis von <strong>10</strong> Euro sind nur<br />

im Vorverkauf im Kundenzentrum<br />

der Osterholzer<br />

Stadtwerk, den Geschäftsstellen<br />

der Volksbank Osterholz<br />

Bremervörde und online<br />

auf www.vbohz.de erhältlich.<br />

www.murkens-hof.de<br />

Uwe Bornkeßel (3.v.r.) und Hans-Jürgen Lotz (mitte)<br />

übergaben das Board an die Vertreter der DLRG. Foto: privat<br />

Jetzt<br />

bewerben<br />

Atelierstipendium<br />

Der Senator für Kultur vergibt jährlich ein<br />

zwölfmonatiges Atelierstipendium inklusive eines<br />

monatlichen finanziellen Zuschusses für die<br />

künstlerische Arbeit an einen oder eine in Bremen lebenden<br />

und arbeitenden bildenden Künstler/in. Ziel des Stipendiums<br />

ist es, junge Künstler beim Einstieg in das professionelle<br />

Berufsleben und bei der Vernetzung im Kunstbetrieb<br />

zu unterstützen und zu helfen, ihre künstlerische Arbeit hier<br />

zu etablieren. Der Atelierplatz befindet sich im Künstlerhaus<br />

Bremen. Bewerbungsschluss ist der 20. Oktober <strong>2021</strong>.<br />

Infos: www.staedtischegalerie-bremen.de/<br />

foerderprogramme/atelier-stipendium/<br />

Lebensrettendes<br />

Board gespendet<br />

Nicht reden sondern handeln. Nach<br />

diesem Motto gelang es einigen Mitgliedern<br />

des Beirates Oberneuland und dem heimischen<br />

Lions Club Bremer Schlüssel das<br />

Team der DLRG am Achterdieksee mit einem Rettungsboard auszustatten. Im Rahmen<br />

einer Sitzung des Beirates Oberneuland, in der das Thema der beiden tödlichen Badeunfälle<br />

an dem ehemaligen Baggersee besprochen wurde, äußerte der Präsident der DLRG Bremen,<br />

Martin Reincke, auf die Frage des FDP-Beiratsmitgliedes Uwe Bornkeßel, was dringend<br />

gebraucht würde: ein solches Rettungsboard. Also zögerte der Past-Präsident der Lions<br />

Bremer Schlüssel und stellvertretende Beiratssprecher Bornkeßel nicht lange und überzeugte<br />

Vertreter beider Gremien zum einen auf ein Beirats-Sitzungsgeld zu verzichten und den<br />

Lions Club zur Aufstockung des Betrages, um ein solches Rettungsboard anschaffen zu<br />

können. Die die formelle Übergabe nahmen dann auch das CDU-Beiratsmitglied<br />

Hans-Jürgen Lotz und der Initiator der Aktion Uwe Bornkeßel vor.<br />

Das Board war in diesem Jahr schon im Einsatz. Das ehrenamtliche Team der DLRG-<br />

Station Achterdieksee kann nunmehr mit dem neuen Board und dem alten Alu-Rettungsboot<br />

den Badebetrieb noch besser beaufsichtigen.<br />

16 OBERNEULAND


20 OBERNEULAND<br />

Einen schlichten Mooskranz dekoriert<br />

Dagmar Schütte mit Blüten der Bauernhortensie,<br />

Erlen und Efeuranken, von denen<br />

sie die Blätter abstreift.


BUNTE KRÄNZE UND GESTECKE FÜR DRAUSSEN UND DRINNEN<br />

DEKORATIVER<br />

OBERNEULAND 21


Zum Herbstanfang gibt die Natur noch einmal alles<br />

und schöpft aus dem Vollen. Bunte Kränze und<br />

Gestecke für draußen und drinnen machen da so<br />

richtig Lust auf diese Jahreszeit. Mit Materialien aus<br />

der Natur holt die Blocklander Landfrau Dagmar<br />

Schütte den farbenfrohen Herbst in und an das Haus<br />

und macht Lust auf die Herbstzeit.<br />

Dagmar Schütte kombiniert als Floristin aus Leidenschaft<br />

alles, was die Natur im Blockland ihr so bietet. Mit<br />

offenen Augen geht sie durch die Natur im Niederblockland,<br />

erfreut sich an deren Farbigkeit und<br />

„plündert“ sie bei Spaziergängen um ihren Hof für<br />

ihre Kreationen. Ihre Gestecke, Kränze und Blumenarrangements<br />

hat sie dabei immer im Sinn und<br />

kombiniert, was zusammenpasst. So verarbeitet sie in<br />

diesem Jahr Hagebutten, Rainfarn und die abgeblühten<br />

Blütenstände von Wilder Möhre und Wiesen-Bärenklau.<br />

Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />

1<br />

Für das Oberneuland Magazin hat Dagmar<br />

Schütte einen „Wachsfresser“ gestaltet.<br />

Dabei kombinierte sie ihre Leidenschaft für<br />

Florales mit den gestalterischen Möglichkeiten,<br />

die ihr Blitzzement oder Bastelbeton (nach Anleitung anrühren)<br />

bietet.<br />

Für den Wachsfresser befüllte sie eine größere, vor Befüllung eingeölte<br />

Plastikschale mit Bastelbeton. In die Mitte setzte sie eine<br />

außen eingeölte kleinere Form. Diese beschwerte sie<br />

mit einem Stein, damit die Form nicht auftreibt.<br />

Der Wachsfresser brauchte aufgrund seiner Größe<br />

48 Stunden zum Aushärten.<br />

Aus dem Baumarkt stammen die kleinen Kupferstücke,<br />

durch die das alte Kerzenwachs komplett<br />

erwärmt und verflüssigt wird. Als Docht diente<br />

Dagmar Schütte Isolierwolle. Den Wachsfresser füttert<br />

sie mit alten Kerzenresten. Gegen Mücken gibt sie<br />

Zitronenöl in das Wachs.<br />

Kleiner<br />

„Wachsfresser”<br />

22 OBERNEULAND


2<br />

Leuchtender<br />

Herbstkranz!<br />

Die leuchtenden<br />

Farben von Hagebutten,<br />

Vogelbeeren<br />

und Rainfarn inspirierten<br />

sie zum „Herbstkranz“. Ilex, Eichenblätter, Wilde Möhre,<br />

ein wenig Buchsbaum und die herbstlich leuchtenden Hagebutten,<br />

Vogelbeeren und Rainfarn band sie in kleinen Büscheln<br />

auf einen Strohrömerkranz.<br />

Für den „kleinen Herbstkranz“ band Dagmar Schütte Vogelbeeren,<br />

Rainfarn, Efeu und Blütenstände der Wilden Möhre<br />

um einen Drahtring.<br />

3<br />

Herbst-<br />

Geflüster<br />

Für den Schriftzug des<br />

„herbstlichen Windlichts“<br />

legte sie eine Schablone<br />

von innen gegen das Glas<br />

und zog die Schrift mit<br />

einem Permanentmarker<br />

nach. Dann befüllte sie das<br />

Windlicht in mehreren<br />

Etagen mit Korkenzieherhaselästen,<br />

Moos, Äpfeln,<br />

Eicheln und Hagebutten.


4<br />

Herbstliche<br />

Drahtrosen<br />

Für ihre Drahtrosen braucht Dagmar Schütte<br />

farbigen Schmuckdraht.<br />

5<br />

Mit einem alten Stuhl gestaltete Dagmar Schütte ein<br />

herbstliches Stillleben mit Mooskranz und wildem<br />

langstängeligen Gras sowie Efeuranken.<br />

Den Schmuckdraht wickelt sie in mehr als 50 Windungen um eine<br />

leere Konservendose und zwei Holzstäbe, die dazu dienen, die Drahtspiralen<br />

von der Dose ablösen zu können.<br />

An einem<br />

Stab, dem<br />

„Stängel“,<br />

zurrt sie die<br />

Drahtspirale<br />

fest.<br />

Aus ca. 2 Meter Schmuckdraht dreht Dagmar Schütte einen kleinen<br />

Drahtball, der die Mitte der Drahtrose bildet und auf dem Stängel<br />

befestigt wird.<br />

Zum Abschluss fächert sie die große Drahtspirale<br />

nach allen Seiten auf.<br />

24 OBERNEULAND


6<br />

In eine flache Schale<br />

goss Dagmar Schütte<br />

Bastelbeton und<br />

setzte in den noch<br />

feuchten Beton einen<br />

dekorativen Teller. Da er fester<br />

Bestandteil des „Betontablett<br />

mit Kerzen“ ist, ölt sie seine<br />

Unterseite nicht ein. In den<br />

Rand des Tabletts drückte sie<br />

vor der Aushärtung zwei Kupferröhren<br />

als Kerzenhalter. Das<br />

Tablett arrangierte sie mit<br />

Äpfeln, Kastanien, Brombeerranken<br />

und einem knorrigen Ast.<br />

7<br />

Eine Hauptrolle für<br />

den Wiesen-Bärenklau<br />

Für das ein wenig japanisch anmutende Gesteck,<br />

in dem der Wiesen-Bärenklau die Hauptrolle spielt, hat<br />

Dagmar Schütte ein passendes Gefäß aus Bastelbeton<br />

hergestellt.<br />

Dafür goss sie den Bastelbeton in eine aufgeschnittene<br />

Plastikwasserflasche und setzte als Platzhalter für die Pflanzen<br />

ein eingeöltes Röhrchen ein. In diese Öffnung steckte sie<br />

nach dem Aushärten einen Zweig von Wiesen-Bärenklau,<br />

Erlen und Hagebutten.<br />

Ligne Roset · Am Wall 168 · 28195 Bremen · Tel. 0421 32 39 32<br />

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Inh. Roset Möbel GmbH · Industriestraße 51 · 79194 Gundelfingen<br />

OBERNEULAND 25


Blumenbinden<br />

MIT DEN BREMER LANDFRAUEN<br />

Helga Kossel (l.) und<br />

Anne Mahlstedt<br />

Blumenbinden am Hollerdeich<br />

mit dem Landfrauenverein Bremen<br />

Floristin<br />

Melanie Bestier<br />

26 OBERNEULAND


„Blumenschneiden bei Monika im<br />

Blumenfeld“ nannte sich die Veranstaltung,<br />

zu der der Landfrauenverein Bremen seine<br />

Mitglieder im September einlud.<br />

Bei schönstem Sonnenschein saßen die<br />

Landfrauen am Rande des üppig und<br />

bunt blühenden Blumenfelds am Hollerdeich<br />

und ließen sich von Floristin Melanie<br />

Bestier in der Kunst des Blumenbindens<br />

anleiten. Mindestens einen Strauß band<br />

jede der Teilnehmerinnen unter Anleitung.<br />

Im Anschluss gab es selbst gebackenen<br />

Zwetschgenkuchen von Hilde Drewes.<br />

Birgit Michaelis machte als Vorsitzende<br />

der Landfrauen deutlich, dass sie langsam<br />

wieder versuchen, ein Programm auf die<br />

Beine zu stellen. Mit Veranstaltungen,<br />

die nicht an die Buchung fester Räume<br />

gebunden sind, starteten die Landfrauen in<br />

ein abwechslungsreiches Programm. „Alle<br />

wollen wieder Sozialkontakte“, erklärte<br />

Blumenfeldbesitzerin Monika Drewes.<br />

Wandern, gemeinsames Fahrrad fahren,<br />

Blumen binden, Online-Kochkurs, Computer-Schulung,<br />

und statt weihnachtlicher<br />

Kaffeetafel ist ein Treffen am Feuerkorb mit<br />

Birgit Michaelis<br />

Glühwein geplant. „Wir versuchen peu à<br />

peu wieder Leben in den Landfrauenverein<br />

zu bringen“, sagte dessen erste Vorsitzende.<br />

Mit 280 Mitgliedern gilt der Landfrauenverein<br />

Bremen eher als kleiner Ortsverband.<br />

„Wir freuen uns über jeden Zuwachs“, so<br />

Michaelis und weist darauf hin, dass der<br />

Landfrauenverein Bremen Frauen jeden<br />

Alters aufnimmt. Trotz des Namens dürfen<br />

gerne auch Nicht-Landfrauen Mitglied<br />

werden. Text: Sabine v.d. Decken, Foto: Sabine v.d. Decken<br />

OBERNEULAND 27


TIPPS FÜR DIE HERBST-DEKO<br />

CANDLELIGHT IM<br />

Kuschelnest<br />

28 OBERNEULAND


OBERNEULAND 29


30 OBERNEULAND<br />

Natürliche Materialien<br />

sind im Herbst Trend.


Kuschelige Kissen, funkelnder Kerzenschein, natürliche<br />

Farben – während es draußen kälter und stürmischer<br />

wird, zaubern wir uns drinnen mit wunderschönen<br />

Wohnaccessoires ein gemütliches Nest. So macht<br />

Wohnen im Herbst richtig viel Spaß. Lassen Sie sich<br />

von den neuen Wohnaccessoires inspirieren!<br />

I<br />

m<br />

Herbst dominieren gedeckte<br />

Farben wie Grau oder Beige, die<br />

sich perfekt mit warmen Pastellfarben<br />

oder einem leuchtenden<br />

Farbton kombinieren lassen. „Jetzt, wo die<br />

Tage kürzer werden und wir wieder mehr<br />

Abende zu Hause verbringen, werden die<br />

Stoffe dicker und die Farben weniger<br />

knallig“, sagt Wohndekoexpertin Anja<br />

Lühmann.<br />

Alles wird behaglich. Wir kuscheln uns<br />

zu Hause ein und machen es uns so richtig<br />

gemütlich. Stichwort Cocooning. Ähnlich<br />

wie bei der dänischen Glücksformel Hygge<br />

bringen jetzt natürliche Materialien,<br />

flauschige Plaids und stimmungsvoller<br />

Kerzenschein Gemütlichkeit in unsere vier<br />

Wände.<br />

„Die Kombination von runden Sitzpoufs,<br />

kuscheligen Kissen aus derbem<br />

Strick in wärmenden Pastellfarben bis hin<br />

zu Erdfarben und kuschelig-dicken Wolldecken<br />

schafft ein wunderbar herbstlichwinterliches<br />

Wohngefühl“, sagt Anja<br />

Lühmann. Licht wird dabei zum beliebten<br />

Begleiter – im Innenbereich und auch<br />

draußen auf der Terrasse. „Gerade bei der<br />

Lichtgestaltung mit Feuer und Kerzen gibt<br />

es unzählige Möglichkeiten, wie beispielsweise<br />

Feuerkörbe, Windlichter oder auch<br />

Deko-Expertin Anja Lühmann<br />

(SchönEck Bremen)<br />

sichere Tischfeuer“, sagt die Expertin. So<br />

können wir die wohlige Wärme, das<br />

gemütliche Knistern und das faszinierende<br />

Spiel der Flammen mit der Familie und<br />

Freunden genießen.<br />

„Schönes Licht schafft im Herbst<br />

Gemütlichkeit – innen und außen.“<br />

Anja Lühmann<br />

Apropos Freunde: Wie sieht die stimmungsvoll-gedeckte<br />

Tafel im Herbst aus?<br />

„Diese Jahreszeit bietet viele schöne Ideen<br />

für die Tischdekoration. Edle Tischwäsche<br />

und herbstliche Deko machen den Esstisch<br />

besonders einladend. Schön sind beispielsweise<br />

zarte Erdfarben, die man toll mit


Zart, filigran,<br />

stimmungsvoll.<br />

Perfektes Herbstduo:<br />

Gräser und Glasvasen.<br />

Kuschelige Stoffe,<br />

gedeckte Farben:<br />

So macht Wohnen<br />

im Herbst richtig Spaß.<br />

Entspannen und genießen<br />

mit Kerzenschein und<br />

kuscheligen Kissen.<br />

32 OBERNEULAND


Tischdecken, Tischläufern und Stoffservietten<br />

in Szene setzen kann.“ Große Glasvasen<br />

sehen mit filigranen Dekozweigen<br />

wie Pampasgräsern oder Eukalyptuszweigen<br />

wunderschön aus.<br />

Und gerne darf es auf der Herbsttafel<br />

auch etwas leuchten. „Dazu sind rote Beerenzweige<br />

ideal.“ Im Herbst kommen einige<br />

der schönsten Dekoideen aus der Natur<br />

sind, aber auch ganz entscheidende Vorteile<br />

bieten“, sagt Anja Lühmann. Das beziehe<br />

sich in erster Linie auf das Brennverhalten,<br />

die Tropffestigkeit und die Brenndauer.<br />

„Nach dem Anzünden muss eine Kerze<br />

eine leuchtende, ruhige Flamme zeigen<br />

und allmählich einen Kelchrand bilden.“<br />

Der Kelchrand verhindert das Ablaufen<br />

von flüssigem Wachs. Außerdem wird kein<br />

Rote Beerenzweige setzen leuchtende<br />

Akzente auf der herbstlichen Tafel.<br />

selbst. „Zapfen, Kastanien, Zierkürbisse<br />

lassen sich wunderbar miteinander kombinieren<br />

und sind die Hingucker auf jeder<br />

Herbsttafel.“ Noch wohliger wird es, wenn<br />

Kerzen die herbstliche Tafel erhellen.<br />

„Stumpenkerzen in unterschiedlichen<br />

Größen zaubern eine gemütliche Stimmung<br />

– ebenso wie Tee- und Windlichter“,<br />

erklärt die Expertin. Hier gilt: Je mehr,<br />

desto besser. Candlelight rules!<br />

„Beim Kerzenkauf sollte man bedenken,<br />

dass hochwertige Kerzen zwar etwas teurer<br />

Ruß abgegeben. Hochwertige Kerzen<br />

brennen deutlich länger als die günstigeren<br />

Varianten und sind in der Regel mit einem<br />

Brennstopp versehen, was für zusätzliche<br />

Sicherheit sorgt.<br />

Und was ist Ihr persönlicher Herbstfavorit?<br />

Anja Lühmann: „Zu meinen<br />

Favoriten zählt auf jeden Fall alles, was mit<br />

Feuer, Licht und Kerzen zu tun hat. Egal,<br />

ob draußen auf der Terrasse oder auf dem<br />

Wohnzimmertisch. Die warme Ausstrahlung<br />

von Tischfeuern, Feuerschalen und<br />

Stumpenkerzen in unterschiedlichen Größen<br />

zaubern eine gemütliche Stimmung.<br />

Windlichtern lädt zum Wohlfühlen, Entspannen<br />

und Genießen ein. Und auch<br />

derbe Strickkissen in unterschiedlichen<br />

Größen und zarten Farben und kuschelige<br />

Wohndecken gehören für mich zur gemütlichen<br />

Herbstdeko dazu.“<br />

Text: Claudia Kuzaj, Fotos: SchönEck


1<br />

2<br />

Home,<br />

sweet home…<br />

3<br />

GEMüTLICHE<br />

WOHN-<br />

TRENDS<br />

FüR DEN HERBST<br />

5<br />

4<br />

34 OBERNEULAND


Nun ist es wieder an der Zeit, das Zuhause<br />

behaglich zu gestalten und neu zu dekorieren.<br />

Wir verraten hier, wie man mit wenig Aufwand,<br />

schönen Materialien und angenehmer Beleuchtung<br />

wohlige Ruhezonen gestalten kann, die niemand<br />

so schnell verlassen möchte.<br />

1. Feuer & Flamme<br />

Ein wilder Flammenwirbel im dekorativen Glaszylinder zaubert<br />

feinste Lagerfeuer-Atmosphäre auf den Balkon, die Terrasse oder<br />

jetzt im Herbst ins Wohnzimmer. Ein Blickfang mit warmer Ausstrahlung<br />

– zum Wohlfühlen und Genießen. Mit dem entsprechenden<br />

Bioethanol brennt die Fackel sicher, geruchlos, rauchfrei und nachhaltig.<br />

In unterschiedlichen Größen und Materialausführungen<br />

erhältlich.<br />

Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />

2. Mit Herz<br />

Mit gefühlvollen Designs im trendigen Handlettering-Style und<br />

klaren Naturtönen in Weiß, Grau & Schwarz trifft das niederländische<br />

Label Bastion Collections Liebhaber des nordischen Stils<br />

mitten ins Herz. Keramik-<br />

Geschirr, Baumwoll-Kissen und<br />

Wohnaccessoires, die auf<br />

Anhieb begeistern und freundliche<br />

Akzente in jedem Zuhause<br />

setzen – wir lieben es!<br />

Gesehen bei Haar Tisch + Küche,<br />

Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal,<br />

Telefon: 04298 916522<br />

3. Mehr Schein als Sein<br />

Als Materialien für eine REIN dekorative Kaminumrandung eignen<br />

sich Holz, MDF, aber auch Stuck oder Styropor. Farblich führt kaum<br />

ein Weg an Weiß vorbei, aber auch Grau oder Steinfarben sind<br />

denkbare Varianten. Fertige Modelle sind in unterschiedlichen<br />

Varianten bei Versandhäusern oder in Baufachmärkten erhältlich –<br />

alternativ: Individuell vom Tischler anfertigen lassen oder DIY!<br />

Beispiel von otto.de<br />

4. Grobe Masche<br />

Nichts verändert das Ambiente zu Hause so schnell wie kuschelige<br />

Kissen, Decken oder kleine Hocker und Körbe. Ein paar neue<br />

Kissen aufs Sofa, ein passendes Plaid dazu – schon<br />

wirkt das Wohnzimmer wie neu.<br />

Lässig über die Armlehne<br />

drapiert enthüllen sich<br />

Decken & Plaids als schmückende<br />

Wohnaccessoires – ganz besonders,<br />

wenn sie wie selbst<br />

gestrickt aussehen.<br />

Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35,<br />

28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />

Text und Fotos: Hersteller / MM<br />

5. Flauschig<br />

Die Kissen setzen kuschelige Akzente im Wohnzimmer, Schlafzimmer<br />

oder im Jugendzimmer. Auf Sofa & Sessel drapiert sind die<br />

Kissen dabei ebenso dekorativ, wie als Fluffy Eyecatcher auf dem<br />

Bett. Der flauschige Kissenbezug lädt zum Anschmiegen & Gemütlichmachen<br />

ein, beim Darüberstreichen sorgt das Zottelkissen für<br />

ein angenehm weiches Gefühl an den Fingern.<br />

Gesehen bei Frauenzeit® Fashion / Style / Italienische Mode,<br />

Borgfelder Heerstraße 57, 28357 Bremen, Telefon: 0421 24278091<br />

Sooo schön!<br />

OBERNEULAND 35


Anzeige<br />

Der Vielfalt sind praktisch<br />

keine Grenzen gesetzt – die<br />

neuen Pasta-Variationen im O’s.<br />

Die Auswahl an unterschiedlichen<br />

klassischen Cocktails und neuen<br />

Kreationen ist groß.<br />

O’s Grauburgunder, Rosé und ein<br />

Merlot – exzellente Winzerweine<br />

vom Weingut Karl Pfaffmann.<br />

Kleine, feine Vorspeisen und<br />

Desserts runden das Menü ab.<br />

Mit frühzeitigen<br />

Reservierungen,<br />

Impfnachweis<br />

oder vorsorglicher<br />

Testbescheinigung<br />

und digitaler<br />

Kontaktdatenerfassung<br />

ist<br />

man beim Besuch<br />

im O’s auf der<br />

sicheren Seite.<br />

Ab dem 11. November wird das Angebot<br />

durch die OBERLECKERE GANS bereichert.


DAS OBERNEULANDER’S<br />

STARTET OBERLECKER MIT NEUEN IDEEN<br />

IN DEN KULINARISCHEN HERBST<br />

Mit viel Engagement und dank treuer Gäste sind Farshad Geranmayeh und das Team<br />

vom Oberneulander’s gut durch die Krise gekommen. Dementsprechend freut sich der Gastronom,<br />

nun mit vielen Ideen den „Kulinarischen Herbst“ für seine Gäste zu gestalten.<br />

Text: Meike Müller, Fotos: Susanna Drachenberg<br />

Das Angebot eines Abholservices war für Restaurants wie das Oberneulander’s<br />

in den Monaten des Lockdowns die einzige Möglichkeit, Umsatz zu<br />

machen – aber auch den Kontakt zu den Gästen zu halten. „Als Ersatz für das<br />

Vor-Ort-Geschäft funktioniert der Abholservice hier im O’s sehr gut. Ein Gericht<br />

im Restaurant zu genießen oder abzuholen, sind aber zwei unterschiedliche<br />

Paar Schuh“, beschreibt Küchenchef und Inhaber Farshad Geranmayeh<br />

die Situation. Herausfordernd sind vor allem die Voraussetzungen, die ein<br />

Restaurant haben muss, um das eine und das andere perfekt und auf Dauer<br />

anzubieten. „Wir haben bewiesen, dass wir flexibel reagieren können und unsere<br />

Kunden mit Angeboten unterstützt, die großartig angenommen wurden<br />

und nach wie vor als Vertriebsweg genutzt werden können”, so Geranmayeh.<br />

„An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Treue unserer<br />

Gäste. Wir bedanken uns für den großen Zuspruch in den<br />

Monaten während und auch nach dem Lockdown. Nun können wir<br />

wieder das sein, was wir lieben – Gastgeber aus Leidenschaft.“<br />

Groß war die Freude über das Wiedersehen zu Beginn der Sommersaison<br />

<strong>2021</strong>, als Innenräume und Terrasse wieder gut mit Gästen gefüllt waren.<br />

Aber die Situation, in der sich die Gastronomie befindet, ist eine andere als<br />

vor dem ersten Lockdown. Veränderte Öffnungszeiten, neue Speisekarten und<br />

Hygienekonzepte – hier braucht es viel Verständnis aufseiten der Gäste.<br />

Mit frühzeitigen Reservierungen, Impfnachweis oder vorsorglicher Testbescheinigung<br />

und digitaler Kontaktdatenerfassung ist man beim Besuch im<br />

Oberneulander’s aber auf der sicheren Seite.<br />

„Wir sehen, dass sich die Gäste verändert haben. Die meisten<br />

genießen das Essen im Restaurant mehr denn je – sind dankbar,<br />

wieder unter Leute kommen zu können und bekannte Gesichter<br />

zu sehen.“<br />

Trotz der Herausforderungen und veränderten Gegebenheiten<br />

hat Kreativ-Direktor Thomas Reich einiges an neuen<br />

oberleckeren Ideen für den Herbst parat. Das Wichtigste<br />

vorweg: Es werden neue Sorten an frischer Pasta, wie z.B.<br />

Ravioli, Gigli, Maccheroni, Rigate und Vollkorn-Pasta angeboten.<br />

Zweitens: Auch traditionelle Pasta-Gerichte lassen sich<br />

variieren und raffiniert verfeinern – unter anderem durch die<br />

Wahl der Nudeln, die nicht immer aus Hartweizen sein müssen.<br />

Thomas Reich zeigt in der Küche des Oberneulander’s,<br />

wie Carbonara, Bolognese und Co. noch schmackhafter zubereitet<br />

werden.<br />

„Exzellente Winzerweine sind<br />

unsere Passion!“,<br />

„Alle Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass wir nicht nur<br />

das Tagesgeschäft zur Zufriedenheit unserer Kunden erledigen<br />

konnten, sondern auch neue Ideen entwickelt haben. Auch dafür<br />

ein herzliches Dankeschön! Verstärkung im Service- und Küchenbereich<br />

würden wir uns wünschen – wer gerne in einem<br />

motivierten Team arbeiten möchte, ist herzlich willkommen!“<br />

Die aktuelle Speisekarte verändert sich mit den Jahreszeiten durch<br />

saisonale Produkte aus der Region. Reich bezieht dann, wann immer<br />

möglich, frisches Fleisch, Gemüse und Früchte aus biologischem Anbau mit<br />

regionalem Ursprung. Die Mittagskarte folgt einem bewussten Rhythmus, der<br />

ebenfalls durch die Jahreszeiten inspiriert ist. Es gibt eine Vorspeise, eine<br />

Suppe, fünf bis sechs Hauptspeisen und ein Dessert zur Auswahl.<br />

Im November wird das Team auch wieder dienstags ab 12.00 Uhr durchgehend<br />

für die Gäste da sein. Ab dem 11. November wird das Angebot durch<br />

die OBERLECKERE GANS bereichert.<br />

Für alle, die den Martinstag in heimischer Atmosphäre verbringen wollen,<br />

bietet das O’s seine beliebte „Gans to go – finish at home“ an.<br />

Liebhaber des Traditionsessens können die Gänseteile vorbestellen und<br />

fertig gegart im Restaurant abholen. Danach kommt sie nur noch auf der<br />

eigens entwickelten Schale in den Backofen – schon nach 35 Minuten kann<br />

das köstliche Federvieh serviert werden. Natürlich inklusive Thüringer Klöße,<br />

feinstem Apfelrotkohl, Preiselbeeren und einer aromatischen Sauce.<br />

Passend zu den Gerichten aus Thomas Reichs Küche hat Thorsten<br />

Kaminski die unterschiedlichsten Weine im Ausschank. „Exzellente Winzerweine<br />

sind unsere Passion!“, erklärt der Restaurantleiter. Bereits seit vielen Jahren<br />

ist das Oberneulander’s für seine hervorragende Weinauswahl, die Weinexpertise<br />

und eine perfekt auf das Essen abgestimmte Weinbegleitung bekannt.<br />

Ein guter Wein oder eine gute Weinbegleitung zum Essen ist mehr, als nur die<br />

Auswahl eines ausgezeichneten Weines. Die Aromenausprägung und<br />

Geschmacksintensität der Gerichte kann sich durch einen passenden Wein<br />

ideal entfalten.<br />

Für das O’s wurden ein Grauburgunder, ein Rosé und ein<br />

Merlot des deutschen Weingutes Karl Pfaffmann abgefüllt und mit<br />

hauseigenen Etiketten versehen. Zudem wird das Angebot stetig<br />

durch außergewöhnliche Aperitifs, Longdrinks und Birgitta Rust’s<br />

Piekfeine Brände erweitert.<br />

„Gehen Sie mit uns auf eine bunte kulinarische Entdeckungsreise“,<br />

empfiehlt das Team des Oberneulander’s für den Herbst.<br />

Oberneulander’s<br />

Oberneulander Landstr. 43, 28355 Bremen<br />

Telefon: 0421 3 64 85 37, info@oberneulanders.de<br />

www.oberneulanders.de<br />

OBERNEULAND 37


KüRBIS<br />

MAL ANDERS<br />

Koch dich<br />

glücklich...<br />

38 OBERNEULAND


sooooo<br />

lecker…!<br />

LECKERES<br />

von Karo<br />

VITA<br />

Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />

Ernährungsberaterin und<br />

leidenschaftliche Köchin und führt<br />

ihre eigene, kleine Kochschule in<br />

der Humboldtstraße im Viertel.<br />

Bei ihren Kochveranstaltungen für<br />

Kinder und Erwachsene, setzt sie<br />

auf bunte, abwechslungsreiche<br />

und saisonale Gerichte.<br />

Infos: www.kochmitkaro.de<br />

Rezepte und Fotos: © Karolina Lucht<br />

FÜR HAUSGEMACHTE BURGER<br />

Kürbisbuns<br />

mit Mungbohnen-Bratlingen und Balsamicozwiebeln<br />

Zutaten für die Kürbisbrötchen (12 Stück)<br />

500 g Weizenmehl<br />

<strong>10</strong> g Salz<br />

1/2 Würfel frische Hefe<br />

150 ml lauwarme Milch<br />

1 TL Zucker<br />

50 g Butter<br />

200 g Kürbispüree*<br />

1 Ei<br />

Zusätzlich: 1 Ei plus etwas Milch zum Bestreichen<br />

sowie ein paar Kürbiskerne<br />

Zubereitung<br />

Die Zutaten sollten alle Zimmertemperatur haben.<br />

Als Erstes die frische Hefe in einem Glas mit 150 ml Milch sowie 1 TL Zucker<br />

verrühren und beiseitestellen, bis die Hefe leicht schäumt. In der Zwischenzeit die<br />

Butter schmelzen, etwas abkühlen lassen und anschließend mit dem Kürbispüree<br />

und dem Ei verrühren.<br />

In einer großen Rührschüssel 500 g Mehl abwiegen und das Salz hinzufügen. In<br />

die Mitte eine Mulde drücken, die Kürbismischung und die aufgegangene Hefe reingeben.<br />

Mit den Knethaken des Mixers zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />

Abgedeckt an einem warmen Platz mindestens eine Stunde gehen lassen.<br />

Nachdem der Teig sich deutlich vergrößert hat, mit leicht<br />

bemehlten Händen die Teigkugel aus der Schüssel holen und<br />

in 12 gleichgroße Portionen teilen.<br />

Die Portionen vorsichtig zu kleinen Kugeln formen und<br />

nebeneinander auf ein Backblech legen, leicht andrücken,<br />

damit sie etwas flacher werden.<br />

Nochmals mit einem trockenen Tuch abdecken und wieder<br />

für eine Stunde ruhen lassen.<br />

Den Backofen auf etwa 180 °C (Umluft) vorheizen. Ein Ei mit<br />

etwas Milch verquirlen und die Brötchen damit einpinseln.<br />

Wer mag, gibt noch ein paar Kürbiskerne oben drauf. Nach<br />

ca. 15 Minuten Backzeit sind die Kürbisbrötchen fertig und<br />

müssen nur noch abkühlen. Danach können sie beliebig zu<br />

einem Burger zusammengestellt werden.<br />

*Für das Kürbispüree: Kürbis, z.B. Hokkaido, halbieren und entkernen. Dann in<br />

grobe Stücke schneiden. Beim Hokkaido kann die Schale dranbleiben. Damit das<br />

Aroma möglichst erhalten bleibt, die Kürbisstücke dämpfen oder auf einem Backblech<br />

backen, bis sie weich sind. Alternativ kann man den Kürbis auch kochen,<br />

dann wird aber viel vom Geschmack ausgekocht. Zum Schluss abkühlen lassen<br />

und pürieren, bis die Masse ganz fein ist.<br />

Balsamicozwiebeln<br />

Zutaten<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 EL Olivenöl<br />

2 EL Honig<br />

1 EL Aceto Balsamico<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Die Zwiebel schälen, halbieren und längs<br />

in feine Streifen schneiden.<br />

In einer kleinen Pfanne das Öl erhitzen<br />

und die Zwiebel darin bei mittlerer Hitze<br />

glasig dünsten. Den Honig dazugeben<br />

und leicht karamellisieren lassen. Dann<br />

mit dem Balsamicoessig ablöschen und<br />

mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

MUNGBOHNEN-<br />

Bratlinge<br />

Zutaten für 2-3 Stück<br />

200 g grüne, getrocknete Mungbohnen<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 TL Backpulver<br />

1 TL Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

1/2 Bund Dill<br />

Pflanzenöl zum Anbraten<br />

Zubereitung<br />

Die Mungbohnen am besten über Nacht<br />

in ausreichend Wasser einweichen.<br />

Am Folgetag die Bohnen gründlich<br />

abspülen und etwas trocken tupfen.<br />

In einem Hochleistungsmixer zusammen<br />

mit den übrigen Zutaten zu einer groben<br />

Masse zerkleinern.<br />

Zwei bis drei Bratlinge formen.<br />

Ausreichend Öl in einer Pfanne erhitzen<br />

und die Bratlinge von beiden Seiten<br />

frittieren, bis sie goldbraun und knusprig<br />

sind.<br />

OBERNEULAND 39


Knusprige<br />

Kürbisnuggets<br />

mit süß-saurem Chilidip<br />

Zutaten<br />

Hokkaido-Kürbis<br />

Mehl<br />

1 Ei plus etwas Milch (verquirlt)<br />

Panko<br />

Pflanzenöl zum Frittieren<br />

Zubereitung<br />

Den Kürbis halbieren, entkernen<br />

Für den Dip<br />

200 ml Apfelsaft (klar)<br />

4 EL Apfelessig<br />

2-3 rote Chilischoten<br />

1 Knoblauchzehe<br />

3 EL brauner Zucker oder Honig<br />

1 TL Stärke<br />

und in etwa 1 cm dicke, grobe<br />

Stücke schneiden. Die Form<br />

spielt keine Rolle, sie dürfen<br />

ruhig ungleichmäßig aussehen.<br />

In einem Topf mit leicht gesalzenem<br />

Wasser dünsten, bis die<br />

Kürbisstücke weich, aber noch<br />

nicht zerkocht sind. Abgießen<br />

und auskühlen lassen.<br />

Drei Schalen vorbereiten: eine<br />

mit Mehl, eine mit der Ei-Milch-<br />

Mischung und als Letztes eine<br />

mit Panko (alternativ normales<br />

Paniermehl).<br />

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen,<br />

die Kürbisnuggets bei<br />

mittlerer Hitze von allen Seiten<br />

anbraten, bis sie gold-gelb und<br />

knusprig sind.<br />

Für den Dip<br />

Chilischoten der Länge nach<br />

halbieren und je nach gewünschter<br />

Schärfe von den<br />

Kernen befreien. Anschließend<br />

ganz fein hacken. Die Knoblauchzehe<br />

schälen und pressen.<br />

Alle Zutaten, bis auf die Stärke,<br />

in einen kleinen Topf geben und<br />

kurz aufkochen. Bei mittlerer bis<br />

niedriger Hitze etwa <strong>10</strong> Minuten<br />

etwas einköcheln lassen. Die<br />

Stärke in 50 ml Wasser auflösen<br />

und langsam unter ständigem<br />

Rühren in den Topf gießen. Den<br />

Herd etwas höher drehen, damit<br />

die Sauce eindickt. In ein<br />

sauberes Glas umfüllen.<br />

TIPP: Die Sauce hält sich bis<br />

zu mehreren Wochen.<br />

40 OBERNEULAND


Kürbis-Kartoffel-<br />

Reibekuchen<br />

mit Pilzrahmsauce<br />

Zutaten<br />

250 g Kürbis, z.B. Hokkaido<br />

250 g Kartoffeln<br />

1 gehäufter EL Mehl<br />

2 Eier<br />

frisch geriebene Muskatnuss<br />

je 1 Messerspitze Piment, Ingwer, Kardamom<br />

Pflanzenöl zum Anbraten<br />

Rezepte und Fotos: © Karolina Lucht<br />

Für die Sauce<br />

1 kleine Zwiebel<br />

250 g gemischte Pilze, z.B. Pfifferlinge,<br />

Kräuterseitlinge, Steinpilze, braune Champignons<br />

1 Becher Sahne<br />

1 TL Thymian<br />

1 EL Worcestersauce<br />

Salz, Pfeffer<br />

2 EL Rapsöl<br />

Zubereitung<br />

Mit der Sauce anfangen. Die Pilze putzen, Stielansätze<br />

abschneiden, große Pilze in etwas kleinere Stücke teilen.<br />

Die Zwiebel abziehen, halbieren und fein würfeln.<br />

In einer Pfanne das Öl erhitzen und erst die Zwiebel leicht<br />

andünsten, dann die Pilze dazugeben. Unter gelegentlichem<br />

Rühren anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist.<br />

Mit Sahne ablöschen und nach Belieben abschmecken.<br />

Für die Reibekuchen den Kürbis und die Kartoffeln waschen,<br />

schälen und auf der Reibe fein reiben. In einer großen<br />

Schüssel mit den übrigen Zutaten verrühren, evtl. nachwürzen.<br />

Das Öl in der Pfanne erhitzen und je einen EL der Kürbis-<br />

Kartoffel-Masse in die Pfanne geben. Mit dem Löffel zu etwa<br />

gleichgroßen Kreisen flach drücken und von beiden Seiten<br />

kross braten. Auf einem Küchenkrepp kurz zwischenlagern und<br />

am besten direkt servieren. Dazu die Pilzrahmsauce servieren.<br />

TIPP: Wer keine Pilze mag – die Reibekuchen schmecken<br />

auch als süße Variante mit Zimt und Zucker oder mit Apfelmus.<br />

Frische<br />

krosse Ente<br />

aus dem Ofen<br />

Außer-Haus-<br />

Verkauf läuft<br />

weiter<br />

Bitte<br />

reservieren Sie<br />

rechtzeitig<br />

Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />

Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />

OBERNEULAND 41


Kürbis-Kartoffel-<br />

Flammkuchen<br />

Zutaten für etwa 16 Stück<br />

Für das Backblech:<br />

Backpapier<br />

Belag:<br />

350 g Kartoffeln<br />

200 g Hokkaido-Kürbis<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

4 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />

60 g eingelegte Kapern (Abtropfgew.)<br />

200 g Bacon (Frühstücksspeck) in Scheiben<br />

75 g gehobelter Parmesan<br />

2 EL Feigensenf<br />

1 EL Wasser<br />

1 EL gehackter Rosmarin<br />

50 g getrocknete Soft-Cranberrys<br />

250 g Dr. Oetker Crème-fraîche Classic<br />

Teig:<br />

<strong>10</strong>0 g Hokkaido-Kürbis<br />

1 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />

etwa 2 EL Wasser<br />

500 g Weizenmehl<br />

1 TL Salz<br />

1 TL Zucker<br />

250 ml Bier<br />

<strong>10</strong>0 ml Wasser<br />

1 Pck. Dr. Oetker Finesse<br />

Geriebene Zitronenschale<br />

2 Msp. Kreuzkümmel (Cumin)<br />

Zubereitung<br />

Kürbispüree vorbereiten<br />

Für den Teig Kürbis waschen, entkernen und in Stücke schneiden. Öl in einem<br />

Topf erhitzen, Kürbis und 2 EL Wasser dazugeben und bei mittlerer Hitze mit<br />

Deckel etwa 20 Min. weich kochen. Dann pürieren. 4 große Stücke Backpapier<br />

in Backblechgröße zurechtschneiden. Backofen mit dem Backblech vorheizen.<br />

Ober-/Unterhitze etwa 250 °C, Heißluft etwa 230 °C<br />

Belag vorbereiten<br />

Kartoffeln und Kürbis waschen. Kürbis entkernen und beides in hauchdünne<br />

Scheiben schneiden, am besten mit einer Aufschnittmaschine oder Gemüsehobel.<br />

Kürbis- und Kartoffelscheiben mit Salz, Pfeffer würzen und mit dem Öl<br />

vermengen. Kapern auf einem Sieb abtropfen lassen und kalt abspülen.<br />

Teig zubereiten<br />

Mehl in eine Rührschüssel geben. Übrige Zutaten und das abgekühlte<br />

Kürbispüree hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) zunächst auf<br />

niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeiten. Teig in<br />

4 gleich große Portionen teilen. Jedes Teigstück auf leicht bemehlter Arbeitsfläche<br />

zu einem Rechteck (etwa 35 x 30 cm) ausrollen. Je eine Teigplatte auf<br />

ein Stück Backpapier legen.<br />

Belag verteilen<br />

Kartoffel-, Kürbis- und Baconscheiben sowie Parmesan und Kapern auf den<br />

Teigplatten verteilen. Das heiße Blech aus dem Backofen nehmen und den<br />

ersten Flammkuchen mit Hilfe des Backpapiers daraufziehen. Backen.<br />

Einschub: oberes Drittel, Backzeit: etwa 8 Min.<br />

Feigensenf mit Wasser einmal aufkochen. Flammkuchen sofort mit Rosmarin<br />

und Cranberrys bestreuen. Feigensenf und Crème fraîche darauf verteilen.<br />

Heiß servieren. Die weiteren Kürbis-Kartoffel-Flammkuchen wie oben angegeben<br />

backen.<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

42 OBERNEULAND


Johannes Backhoff · Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />

Rockwinkeler Heerstr. 19 · 28355 Bremen<br />

Tel. (0421) 259088 · Fax (0421) 250602<br />

apotheke.oberneuland@t-online.de<br />

www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />

Kürbis-<br />

Hummus<br />

Zutaten<br />

Für das Backblech:<br />

2 EL Olivenöl<br />

Für den Hummus:<br />

265 g Kichererbsen (Abtropfgew.)<br />

1 kg Hokkaido-Kürbis<br />

5 Knoblauchzehen<br />

15 Zweige frischer Thymian<br />

<strong>10</strong>0 ml Olivenöl<br />

1 EL Rohrzucker oder brauner Zucker<br />

Saft von 1 Zitrone<br />

etwa 2 TL Salz<br />

etwas Chilipulver<br />

1 Pck. Dr. Oetker Finesse Geriebene Zitronenschale<br />

Außerdem:<br />

etwa 2 EL Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

Vorbereiten<br />

Backblech mit dem Olivenöl bepinseln. Kichererbsen auf<br />

einem Sieb abtropfen lassen. Backofen vorheizen.<br />

Ober-/Unterhitze etwa 200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

Kürbis waschen, halbieren und die Kerne mit einem Löffel<br />

entfernen. Kürbis in Spalten schneiden. Knoblauchzehen<br />

abziehen und längs halbieren. Thymian waschen und trocken<br />

tupfen. Diese Zutaten auf das Backblech legen und etwa 2 EL<br />

Olivenöl (von den <strong>10</strong>0 ml) darüberträufeln. Backblech in den<br />

Ofen schieben. Kürbis und Knoblauch zwischendurch einmal<br />

wenden. Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 25 Min.<br />

Zubereiten<br />

Gebackenen Kürbis, Knoblauch und Thymian (von den großen<br />

Zweigen nur die Blätter) in einen großen Kochtopf geben.<br />

Übrige Zutaten hinzufügen. Alles sehr gut pürieren und<br />

nochmal mit den Gewürzen abschmecken. Das Ganze aufkochen<br />

und heiß in vorbereitete Gläser füllen. Mit etwas<br />

Olivenöl beträufeln, mit Schraubdeckeln (Twist-off)<br />

verschließen und 5 Min. auf den Deckeln stehen lassen.<br />

OBERNEULAND 43


Halloween-<br />

Kürbis-Pie<br />

Zutaten:<br />

für die Quicheform (Ø 28 cm): etwas Fett<br />

Kürbisfüllung:<br />

etwa 750 g Kürbis<br />

1 Zwiebel (etwa <strong>10</strong>0 g)<br />

2 EL Speiseöl, z. B. Sonnenblumenöl<br />

etwas Salz<br />

etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 TL tiefgekühlte gehackte, gemischte Kräuter<br />

<strong>10</strong>0 ml Gemüsebrühe<br />

150 g gekochter Schinken in Würfeln<br />

3 Eier (Größe M)<br />

125 g Dr. Oetker Crème fraîche Gartenkräuter<br />

1 EL Dr. Oetker Gustin Feine Speisestärke<br />

<strong>10</strong>0 g geriebener Käse, z. B. Emmentaler o. Parmesan<br />

3 EL Kürbiskerne<br />

Mürbeteig:<br />

350 g Weizenmehl<br />

1 Msp. Dr. Oetker Original Backin<br />

1 TL Salz<br />

175 g weiche Butter oder Margarine<br />

1 Eiweiß (Größe M)<br />

50 ml Milch (4 EL)<br />

Außerdem:<br />

1 Eigelb (Größe M)<br />

1 EL Milch<br />

einige Kürbiskerne<br />

Zubereitung:<br />

Kürbisfüllung zubereiten<br />

Kürbis in Spalten schneiden, Kerne entfernen,<br />

schälen und Fruchtfleisch in kleine<br />

Würfel schneiden. Zwiebel abziehen,<br />

halbieren und fein hacken. Öl in einem<br />

großen Kochtopf erhitzen und Zwiebelwürfel<br />

darin glasig dünsten. Den Kürbis<br />

zugeben und mit Salz, Pfeffer und Kräutern<br />

würzen. Die Gemüsebrühe angießen und<br />

mit Deckel <strong>10</strong> Min. bei mittlerer Hitze<br />

dünsten, anschließend pürieren und<br />

erkalten lassen.<br />

Mürbeteig zubereiten<br />

Mehl mit Backin in einer Rührschüssel<br />

mischen. Übrige Zutaten hinzufügen und alles<br />

mit einem Mixer (Knethaken) zunächst auf<br />

niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem<br />

glatten Teig verarbeiten. Teig zu einer Kugel<br />

formen und in Frischhaltefolie gewickelt<br />

20 Min. kalt stellen. Quicheform fetten.<br />

Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa<br />

200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />

Gut 1/3 des Teiges auf leicht bemehlter<br />

Arbeitsfläche zu einem runden Boden<br />

(Ø 28 cm) ausrollen und die Quicheform<br />

damit auslegen. Den Boden mehrmals mit<br />

einer Gabel einstechen und auf dem Rost<br />

vorbacken. Einschub: unteres Drittel,<br />

Backzeit: etwa 15 Min.<br />

Den Boden etwas abkühlen lassen. Knapp<br />

1/3 des übrigen Teiges zu einer Rolle formen,<br />

als Rand an den Boden legen und einen<br />

etwa 3 cm hohen Rand an die Form drücken.<br />

Schinken, Eier, Crème fraîche Kräuter, Gustin,<br />

Käse und Kürbiskerne unter das Kürbispüree<br />

rühren, nochmals abschmecken, auf<br />

den Boden geben und glatt streichen.<br />

Übrigen Teig zu einer runden Decke (Ø etwa<br />

30 cm) ausrollen. Teig locker auf dem<br />

Teigroller aufrollen, auf der Füllung vorsichtig<br />

abrollen und an den Rand andrücken.<br />

Überstehenden Rand abschneiden.<br />

Eigelb mit Milch verrühren und die Teigdecke<br />

damit bestreichen. Mit Halloween-<br />

Ausstechern beliebige Motive ausstechen<br />

und dekorativ auf die Teigdecke legen.<br />

Die Motive ebenfalls mit Eigelb-Milch<br />

bestreichen. Mit Kürbiskernen bestreuen<br />

und backen. Einschub: unteres Drittel,<br />

Backzeit: etwa 45 Min.<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

44 OBERNEULAND


Aus dem Backofen<br />

Kürbis-Suppe<br />

Eine leckere, mediterrane Kürbiscremesuppe mit Hokkaido-Kürbis, Strauchtomaten und Rosmarin<br />

Zutaten für etwa 8 Portionen:<br />

1 ½ kg Hokkaido-Kürbis<br />

800 g Strauchtomaten<br />

80 g Schalotten<br />

4 Zweige Rosmarin<br />

Salz<br />

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

Zucker<br />

4 ELOlivenöl<br />

etwa 700 ml Gemüsebrühe<br />

150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />

Außerdem:<br />

65 g entsteinte, schwarze Oliven<br />

75 g Parmesan<br />

Zubereitung:<br />

Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 220 °C, Heißluft etwa 200 °C<br />

Kürbis waschen, in Spalten schneiden, Kerne entfernen und in grobe Würfel schneiden.<br />

Tomaten waschen und vierteln. Schalotten abziehen und in grobe Würfel schneiden.<br />

Rosmarin waschen. Gemüse und Rosmarin in eine große Auflaufform (Inhalt etwa 4 l)<br />

oder Bräter geben. Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen, mit Olivenöl beträufeln und<br />

alles miteinander vermengen. Auflaufform auf dem Rost in den Backofen schieben.<br />

Einschub: Mitte, Garzeit: etwa 45 Min.<br />

Nach dem Garen Rosmarin entfernen. Das Gemüse mit der Gemüsebrühe in einen<br />

großen Topf geben und pürieren, evtl. passieren. Suppe aufkochen, Crème fraîche<br />

unterrühren und mit den Gewürzen abschmecken.<br />

Oliven in Ringe schneiden, Parmesan hobeln. Die Suppe mit den Oliven und dem<br />

Parmesan anrichten. Nach Belieben mit frischem Rosmarin garnieren.<br />

Tipp: Ohne die Einlage ist die Suppe einfriergeeignet.


Nachhaltiger<br />

Schreibtisch<br />

Der Bremer Designer<br />

Jannis Ellenberger hat<br />

seine vielfach prämierte<br />

„Nordic-Space”-Linie erweitert. Zu Bett, Sofa<br />

und Sessel kommt nun der „Nordic-Space“-<br />

Schreibtisch. Auch hier kombiniert Ellenberger<br />

Nachhaltigkeit, Ökologie und stylish-skandinavisch<br />

inspiriertes Design. Verarbeitet wird dafür<br />

Eichenholz aus dem Spessart und dem Steigerwald<br />

– Holz aus Wäldern, die „schon seit Jahrhunderten<br />

nachhaltig bewirtschaftet werden“,<br />

so der Bremer. Preis: 1.965 Euro<br />

www.ellenberger.design<br />

Schützender<br />

Kuschelfaktor<br />

Herbst und Farbenfreude,<br />

das gehört<br />

zusammen! Umso<br />

schöner, wenn mit der Farbe auch ein<br />

Kuschelfaktor ins Spiel kommt – wie<br />

beim Musselintuch XXL „Indian<br />

Summer“ aus der Fadenfactory von<br />

Antje Heuer. Aus wohlig-warmer Bio-<br />

Baumwolle gefertigt, schützt uns das<br />

etwa 1,35 x 1,35 Meter große Tuch vor<br />

Kälte und Herbststürmen. So kommt<br />

der Indian Summer nach Bremen.<br />

Preis: 34,90 Euro<br />

www.fadenfactory.de<br />

Oberneulander Lieblingstische nach Maß<br />

Schnörkellose Maßarbeit, handgefertigte Massivholztische: Mit der Manufaktur<br />

Wood.You.Love geben der Oberneulander Claas F. Stefes und sein<br />

Team der Liebe zum Holztisch ein Zuhause.<br />

Aus Holz und Stahl fertigt Wood.You.Love Tische, die Räumen ein Zentrum<br />

geben – Designerstücke, bei denen Oberfläche sowie Farbe und Form der<br />

Stahlkonstruktion individuell abgestimmt werden können. Damit das<br />

Designer- auch ein Lieblingsstück wird.<br />

Preis: auf Anfrage<br />

www.wood-you-love.de<br />

Made<br />

inBremen<br />

Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />

Künstler, Designer und Konstrukteure<br />

einzigartige Ideen um, produzieren<br />

Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />

Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />

In der neuen Rubrik stellt das<br />

OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />

der Region vor – Ideen und Produkte,<br />

die unser Leben schöner machen!<br />

Ordentlicher Räubersohn<br />

Kalle ist nicht so, wie ihn seine Räubereltern<br />

gerne hätten. Er ist ordentlich, lieb und<br />

räumt sogar sein Zimmer auf. Als sein Papa<br />

wieder einmal schimpft, zieht er kurzerhand<br />

aus.<br />

Diese Geschichte erzählt der Bremer Autor und<br />

Illustrator Mario Ellert in seinem Buch „Kalle zieht<br />

aus“. Lustige Verse, liebevolle Zeichnungen – das<br />

perfekte Vorlesebuch! Preis: <strong>10</strong> Euro<br />

www.marioellert.de<br />

Lässiges<br />

Statement<br />

Aus der Mode-<br />

Manufaktur La<br />

Gitana im Fedelhören<br />

kommt<br />

dieser kuschelige<br />

und lässig lang<br />

geschnittene Unisex-Hoodie mit Kängurutasche<br />

und Kapuze. Es gibt ihn<br />

wahlweise mit „Blue Heart“- oder<br />

„Green Heart“-Print auf der Rückseite<br />

– Eyecatcher und Statement<br />

zugleich. Material: Bio-Baumwolle,<br />

Farbe: Mango/Grau, Größen: XS bis<br />

XL. Mit jedem verkauften Hoodie<br />

unterstützt La Gitana WWF-Projekte<br />

zum Schutz der Meere. Preis: 69 Euro<br />

www.lagitana-bremen.de<br />

Hilfreiche<br />

Katzenpfote<br />

„Wo es juckt, kann<br />

die Hand helfen“<br />

… oder, wie in diesem Fall, die<br />

Katzenpfote! Die Kalligraphie-<br />

Künstlerin Yuki Sekikawa-Klink, die<br />

aus Japan stammt und in Borgfeld<br />

lebt, hat das Sprichwort aus ihrer<br />

Heimat abgewandelt – schließlich<br />

ist sie Katzenliebhaberin. Und<br />

obendrein Künstlerin mit den<br />

Schwerpunkten Shodo (japanische<br />

Kalligraphie), Sumi-e (Tuschemalerei),<br />

Puppenkunst und Katzenfiguren.<br />

Preis: 800 Euro<br />

www.etsy.com/de/shop/ZenArtYuki<br />

Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Ellenberger Design GmbH, Yuki Sekikawa-Klink, Mario Ellert, La Gitana, Fadenfactory, Wood.You.Love<br />

W-K-WINTERHOFF GMBH<br />

B Ä D E R K Ü C H E N W O H N E N T R E P P E N<br />

In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon 0421 / 64 20 61<br />

www.w-k-winterhoff.de<br />

(T)räume aus Stein<br />

46 OBERNEULAND


Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Tee-Handels-Kontor Bremen, Betty Darling Company, Tartex, my own coffee, Guteseis, Rösthof<br />

Köstliche<br />

Begleiter<br />

Als Tee-Begleiter sind sie<br />

gedacht, die aromatischen Bio-<br />

Chocolitos der Bremer Betty Darling<br />

Company: Geröstete und karamellisierte<br />

Edelkakaobohnen mit einem<br />

Schokoladenmantel, die abschließend<br />

noch in Kakaopulver gewälzt wurden.<br />

Preis: 200 Gramm 9,30 Euro<br />

www.betty-darling.net/de/shop<br />

Süßer Sechser<br />

Sixpack mal anders – die „Bollars“,<br />

das handgefertigte Mandelgebäck von<br />

my own coffee, gibt es jetzt im Sechser-Set<br />

zum Kennenlernen. Die sechs Sorten: schwarze<br />

Vanille-Cranberry, Limette, Mandel, Choklad,<br />

Amarena-Kirsch und Heidelbeer-Schoko-Chia.<br />

Preis: 240 Gramm (6 x 40 Gramm) 9,90 Euro<br />

www.my-own-coffee.de<br />

Richtig Rambazamba<br />

Auf dem Rösthof in Holste-Oldendorf wird jetzt richtig<br />

Rambazamba gemacht – so nämlich heißt dieser nussig-weiche<br />

und angenehm unkomplizierte Espresso-Blend mit wenig Säure.<br />

Die Rohkaffee-Varietät Romex sorgt für eine Spitzen-Crema.<br />

Preis: 250-Gramm-Glas 7,50 Euro<br />

www.roesthof.de<br />

Bremer<br />

Genuss<br />

Neue Ideen von<br />

Bremer Manufakturen<br />

Schon probiert?<br />

Himmlischer Groove<br />

Ein bisschen scharf und ein bisschen süß, ein bisschen<br />

sauer und ein bisschen fruchtig … so schmeckt er,<br />

der Groove-Biotee vom Tee-Handels-Kontor<br />

Bremen, der weißen Tee und Ingwer<br />

beschwingt groovend mit Zitronen-Honig-<br />

Geschmack zusammenbringt.<br />

Preis: <strong>10</strong>0 Gramm 7,95 Euro<br />

www.tee-handelskontor-bremen-shop.de<br />

Eiskalte<br />

Überraschung<br />

Rooibos-Vanille mit<br />

Mandelkrokant –<br />

klingt nach heißem<br />

Tee? Nein, dieser<br />

Mix stammt aus<br />

der Bremer Eismanufaktur<br />

Guteseis:<br />

Ein leichtes Vanilleeis,<br />

aromatisiert mit natürlichem<br />

Rooibos und verfeinert<br />

mit einem selbst<br />

gemachten Mandelkrokant.<br />

Preis: 360-Milliliter-Becher 4,69 Euro<br />

www.guteseis.de<br />

Cremig und kernig<br />

Der kernige Saatenzauber-<br />

Brotaufstrich von Tartex vereint<br />

leckeres Gemüse und knackige<br />

Saaten, sprich: gegrillte Paprika<br />

und grob gehackte Kürbiskerne.<br />

Ein Genuss nicht nur zum<br />

Abendbrot.<br />

Preis: 135 Gramm 2,60 Euro<br />

www.tartex.de<br />

OBERNEULAND 47


MODE<br />

Warm, wärmer,<br />

wohlig!<br />

Modisch gesehen gibt es kaum eine schönere Jahreszeit<br />

als den Herbst. Endlich kann man sich wieder mit<br />

individuellen Layerings, edlen Materialien und<br />

Accessoires austoben und kuschelige Stylings<br />

zusammenstellen. Wir können uns auf die<br />

neuen Modetrends im Herbst/Winter<br />

<strong>2021</strong>/22 freuen, die so einiges an neuen<br />

Looks bereithalten. Welche Trends wir jetzt<br />

im Blick haben sollten und was uns erwartet?<br />

Hier kommen einige wärmende Ideen<br />

für den Herbst!<br />

Relax<br />

V-Pullover im Relaxed Fit von Closed aus<br />

weichem italienischen Woll-Mix mit Kontrast-<br />

Innenseite, überschnittener Schulter mit<br />

Kontrast-Detail, gerippten Bündchen an<br />

Ärmel- und Saumabschluss sowie hohen<br />

Seitenschlitzen. Obermaterial: <strong>10</strong>0 % Wolle.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />

28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />

48 OBERNEULAND


Locker<br />

Mantel von RIANI: Outdoor-Mode der<br />

Extraklasse aus weich fallendem<br />

Stoff strahlt ganz subtile hohe<br />

Wertigkeit aus. Verschlusslos<br />

gearbeitet in locker fallendem,<br />

bequemem Style mit Kapuze,<br />

aufgesetzten XL-Taschen und<br />

hohen Seitenschlitzen. Für einen<br />

hohen Mode-Faktor schmücken<br />

Fransen den Saum.<br />

Material: 47 % Polyacryl, 28 % Polyester,<br />

20 % Wolle, 5 % Sonstiges.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />

28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />

Asymmetrisch<br />

Creative Knitting:<br />

Runder Ausschnitt,<br />

voluminöse Raglanärmel,<br />

lockerer Schnitt<br />

– so weit, so gut. Was<br />

diesen Pullover von<br />

Riani aber so besonders<br />

macht, ist sein<br />

asymmetrischer<br />

Saum, dessen<br />

Seitenschlitz von<br />

extravaganten Fransen geziert wird. Fully fashioned aus<br />

nachhaltig produziertem Baumwoll-Garn gestrickt, ist er<br />

damit comfy und cosy zugleich. Aus <strong>10</strong>0 % Baumwolle.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />

28357 Bremen, Telefon: 0421 8350066<br />

Vorne so<br />

und hinten<br />

anders<br />

Blazer von Riani.<br />

Gerader Schnitt mit Reverskragen.<br />

Zweiknopf-Verschluss und seitliche<br />

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den Ärmelenden. Teilgefütterte Verarbeitung<br />

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Während das technische<br />

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Look. Der Stehkragen, die<br />

Steppung und kleine Schlitze an<br />

den Seiten geben der Weste die<br />

optischen Highlights. Durch das Hyper Filling<br />

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Rücken unterstrichen, welche für zusätzliche Bewegungsfreiheit sorgt. Darüber<br />

hinaus wird der Look durch das Check Muster charakterisiert und durch aufgesetzte<br />

Brusttaschen sowie eine verlängerte Rückseite komplettiert.<br />

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Reißverschluss endet in einem hohen Kragen,<br />

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bedeckt und schützt somit vor Wind. Mit<br />

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OBERNEULAND 51


OBERNEULAND KULTUR<br />

HERBST-AUSSTELLUNG<br />

„BEWäHRTES DOPPEL“<br />

IN DER GALERIE MöNCH<br />

2013 waren die Werke von Till Warwas und Martin McWilliam<br />

zuletzt in einer gemeinsamen Ausstellung in der Galerie Mönch<br />

zu sehen. Wie gut auch die aktuellen Arbeiten der norddeutschen<br />

Künstler miteinander harmonieren, zeigt die Herbst-Ausstellung<br />

bei Christine und Jochen Mönch, die noch bis zum<br />

24. Oktober <strong>2021</strong> zu sehen ist.<br />

E<br />

gleichsam schwerelos auf Glasstelen<br />

rfolgreich wurde Martin<br />

in den Raum.<br />

McWilliam mit seinen<br />

Martin McWilliam wurde 1957<br />

keramischen Gefäßen, die eher<br />

in Kapstadt/Südafrika geboren<br />

„vorgetäuscht“ wirken. Die<br />

und studierte an der Kunstschule<br />

eigentlich dreidimensionalen<br />

Bournemouth, 1978 folgte der Abschluss<br />

an der Dartington Pottery.<br />

Objekte werden dabei ins Zweidimensionale<br />

übertragen und<br />

Er lebt heute mit seiner Familie<br />

vermitteln nur die Illusion des<br />

Die beiden Künstler Martin McWilliam (li.) auf einem Hof in Sandhatten, auf<br />

Ganzen. Somit hinterfragt der<br />

und Till Warwas beim Aufbau der Ausstellung.<br />

dem er einen ehemaligen Stall als<br />

Keramiker mit seinen „virtual pots“ traditionelle Sichtweisen –<br />

Domizil und Werkstatt umbaute und zwei Mal im Jahr seinen<br />

mit Amphoren, Krügen oder Schalen, die eigentlich keine sind.<br />

Dreikammer-Ofen für den Brand der Keramiken anfeuert. Falls<br />

Die Plastiken wirken wie halbiert, provozieren das räumliche<br />

dabei mal etwas zu Bruch gehen sollte, dann ist es entweder<br />

Sehen, bringen es dazu, das Gefäß als gewohntes Bild wahrnehmen<br />

zu wollen. Bei der Gestaltung der Oberfläche lässt er<br />

lassens“ wird eine andere Art der Objektgestaltung geschaffen,<br />

gewollt oder bedeutungslos, denn durch die „Kunst des Los-<br />

dem Zufall breiten Raum, nimmt die nicht planbaren Effekte,<br />

in der sich die Fragmente zu neuen Formen verbinden.<br />

die der Brand hervorruft, zum Ausgangspunkt für seine weitere<br />

Die ersten Gefäße nutzten die Menschen bereits vor über<br />

Bearbeitung. Martin McWilliam ist Spezialist für Holzbrandtechnik<br />

in japanischer Tradition. Für seine außergewöhnlichen<br />

zum Kochen. Sie zählen somit zu den frühesten kulturellen<br />

<strong>10</strong>.000 Jahren zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und<br />

Arbeiten, die weltweit ausgestellt werden und in öffentlichen<br />

Darstellungen des Menschen und sind Ausdruck der unterschiedlichen<br />

Kulturstufen und Epochen.<br />

Sammlungen und Museen des In- und Auslandes zu sehen<br />

sind, wurde er vielfach ausgezeichnet.<br />

Auch in den Stillleben des Bremer Malers Till Warwas stehen<br />

Die neuesten Arbeiten des Künstlers zeigen allerdings andere<br />

Gefäße im Mittelpunkt des Bildaufbaus. Der Fundus in seinem<br />

Aspekte der Herangehensweise. Hier wird dem Betrachter im<br />

Atelier in der Föhrenstraße beinhaltet keine modernen Designobjekte,<br />

sondern Tonkrüge, Kannen, Gläser oder Vasen mit<br />

wahrsten Sinne ein „kreativer Bruch“ in McWilliams künstlerischer<br />

Arbeit deutlich. Fertig gebrannte Objekte zerstört er<br />

Geschichte.<br />

bewusst, um neue Skulpturen aus deren Scherben entstehen zu<br />

Bei diesem Interieur werden Erinnerungen an vergangene<br />

lassen. Er entzweit, zerlegt und spaltet seine Objekte, um diese<br />

Zeiten geweckt und unterschiedliche Materialien spürbar<br />

auf andere Weise zusammenzufügen. In einer anderen Werkfolge<br />

sequenziert und gliedert er Schalen und Krüge, hebt sie<br />

und veredeln profane Gebrauchsgegenstände zu<br />

gemacht. Seine gedeckten Tische strahlen Kraft und Ruhe aus<br />

Skulpturen.<br />

52 OBERNEULAND


Mit seinen Landschaftsmotiven stillt Till Warwas Sehnsüchte nach<br />

Meeresbrise, idyllischen Oasen, Seeblick und Strandspaziergängen.<br />

Erfolgreich wurde<br />

Martin McWilliam<br />

mit seinen „virtual<br />

pots“. Die neuesten<br />

Arbeiten des<br />

Keramik-Künstlers<br />

zeigen im wahrsten<br />

Sinne einen<br />

„kreativen Bruch“.<br />

„Vorgetäuschte”<br />

Gefäße und<br />

Sehnsüchte<br />

nach<br />

Meeresbrise<br />

OBERNEULAND 53


Ein Blauer Krug – von Till Warwas und Martin McWilliam<br />

in unterschiedlichen Ausdrucksweisen dargestellt.<br />

Zwei Künstler – ein Thema. Martin McWilliam und Till<br />

Warwas blicken in ihren Werken auf das Gefäß.<br />

54 OBERNEULAND


Als Freiluftmaler stellt sich Till Warwas<br />

allen Wettern und Winden und hat dabei<br />

wechselnde Licht-, Wolken- und Wellenspiele<br />

im Blick.<br />

Wir beraten Sie gern!<br />

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Lässt man sich genauer auf sie<br />

ein, wirken die Gegenstände<br />

geradezu beseelt – scheinen<br />

miteinander zu korrespondieren.<br />

Früchte und Blumen finden<br />

ihren Platz und komplettieren<br />

die gelassene Szenerie.<br />

Warwas' Stillleben zeichnen sich durch einen harmonisch<br />

komponierten Bildaufbau und starke Detailverliebtheit aus.<br />

Stofflichkeit, Farbigkeit, Licht und Schatten der versammelten<br />

Objekte werden mit höchster Genauigkeit in Acryl auf Leinwand<br />

dargestellt. Die glatten, glänzenden Oberflächen der Gefäße<br />

spiegeln das Licht der Umgebung oder den Ausblick aus einem<br />

Fenster. So zufällig, wie der gedeckte Tisch im ersten Augenblick<br />

auch erscheinen mag – Warwas arbeitet meist tagelang am<br />

Aufbau. Danach dauert es oftmals noch mehrere Wochen, bis<br />

dem Künstler ein Bild als fertig erscheint.<br />

Till Warwas studierte an der Hochschule für bildende<br />

Künste in Berlin und war Meisterschüler von Klaus Fußmann.<br />

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Mit seinem Werk ist er in zahlreichen<br />

privaten und öffentlichen Sammlungen<br />

vertreten.<br />

Als Mitglied der Gruppe der Norddeutschen<br />

Realisten widmet er sich<br />

zudem der Pleinair-Malerei. Im Gegensatz zu der Arbeit im<br />

Atelier arbeitet Warwas hier mit Ölfarben, die wesentlich<br />

langsamer trocknen als Acrylfarben. Hierfür zieht es den<br />

59-Jährigen regelmäßig an Nord- oder Ostsee, nach Sylt,<br />

Rügen, Bornholm und an die Geltinger Bucht. Mit diesen<br />

Eindrücken stillt er Sehnsüchte nach Meeresbrise, idyllischen<br />

Oasen, Seeblick und Strandspaziergängen. Als Freiluftmaler<br />

stellt sich Till Warwas allen Wettern und Winden und hat dabei<br />

wechselnde Licht-, Wolken- und Wellenspiele im Blick.<br />

Geschickt lenkt er die Aufmerksamkeit oft auf einen Bildmittelpunkt<br />

in der Ferne. Von diesem aus laufen alle Linien so zum<br />

Betrachter, dass dieser unmittelbar ins Bildgeschehen hineingezogen<br />

wird und sich der Faszination der Landschaft nicht<br />

entziehen kann. Text und Fotos: Meike Müller<br />

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OBERNEULAND 55


OBERNEULAND KULTUR<br />

ZURüCK ZU<br />

&<br />

FARBEN<br />

FORMEN<br />

Trotz Corona entschloss sich die Oberneulander<br />

Künstlerin Christa Bröker,<br />

die Türen ihrer Galerie in diesem Jahr<br />

für eine Sommerausstellung zu<br />

öffnen. Denn ganz verzichten aber<br />

wollte die international arbeitende<br />

Künstlerin in dieser kunstarmen Zeit<br />

nicht auf die traditionelle Öffnung<br />

ihres Ateliers.<br />

Deborah<br />

Ihr neuestes Bild „In Erwartung“ empfängt<br />

die Besucher direkt am Eingang.<br />

Alle Titel ihrer Bilder und Skulpturen sprechen<br />

von Positivität und Christa Brökers<br />

lebensbejahender Einstellung. Obwohl fast<br />

monochrom, strahlen die Bilder voller<br />

Atmosphäre Ruhe, Seele und eine große<br />

optische wie auch gedanklicheTiefe aus.<br />

„Man kann in ihnen gedanklich spazieren<br />

gehen“, sagt die Malerin und Bildhauerin,<br />

die seit 40 Jahren künstlerisch tätig und<br />

ständig auf der Suche nach neuen Techniken<br />

ist. „Das hört nie auf.“ Mithilfe der Beimischung<br />

von Farbpigmenten, einer ganz<br />

eigenen Farbpalette und der 50- bis 60-fachen<br />

Lasierung erschafft Christa Bröker<br />

in Acryl auf Leinwand durchscheinende<br />

abstrahierte Landschaften.<br />

Weiteres großes Thema, das sie in<br />

Skulptur wie auch auf Leinwand immer<br />

wieder aufs Neue aufnimmt, seien „Paare“,<br />

sagt die Künstlerin. „Ich komme nicht<br />

davon weg.“ Ihre Seligkeit aber sind die<br />

„Kleinen Kostbarkeiten“, kleine Bronzen<br />

sowie kleinformatige Bilder. Die kosten sie<br />

nicht nur sehr viel Zeit, sondern Überlegung.<br />

Teil der Skulpturenserie sind kleine Kantensitzer,<br />

die sie in der Werkstatt für Bronzeguss<br />

Rieke in Worpswede hat gießen lassen<br />

und die sich ebenfalls dem Thema „Paar“<br />

widmen.<br />

Für Christa Bröker war das vergangene<br />

Jahr ein sehr kreatives, schaffensreiches<br />

Jahr. Durch die aktuelle Lage verzichtete sie<br />

auf das Reisen. Das allerdings fehlt ihr sehr,<br />

bringt sie von ihren Reisen doch immer<br />

wieder neue Inspirationen, Maltechniken<br />

und Darstellungsformen mit nach Hause.<br />

Während des vergangenen Jahres widmete<br />

sie sich vornehmlich ihren kleinen Skulpturen,<br />

deren Form sie in Wachs oder Ton<br />

erarbeitet, um sie im Anschluss in die<br />

56 OBERNEULAND


Das Thema „Paare“ und „Familie“ begleitet<br />

die Oberneulander Künstlerin seit vielen Jahren.<br />

Worpsweder Gießerei zu geben. Eine<br />

Massenproduktion lehnt sie ab, jedes ihrer<br />

Objekte lässt sie maximal viermal gießen.<br />

Seit drei Jahren wartet in ihrem Steinmetzatelier<br />

ein großer Stein auf sie. „Jetzt ist er<br />

reif“, sagt sie voller Vorfreude.<br />

Für die Oberflächen ihrer strukturintensiven<br />

Materialbilder entwickelte die<br />

Malerin und Bildhauerin ganz eigene<br />

„Rezepturen“, die es ihr ermöglichen,<br />

Christa Bröker zeigt uns ihre Kunstwerke.<br />

Christa Bröker, Beim Kleinen<br />

Tagwerk 63, 28355 Bremen,<br />

Tel. 0421 256172,<br />

www.christa-broeker.de<br />

Sprünge, Abplatzungen und Risse<br />

zu initiieren. Das Ergebnis sind an<br />

Rinden und Gesteinsformationen<br />

erinnernde Strukturen. Als ein teilweises<br />

Zurück zu ihren Wurzeln bezeichnet<br />

Bröker die mit „Liquid pencil“ gemalten<br />

Aquarelle, die sowohl die Eigenschaften<br />

von Transparenz wie auch von Struktur<br />

aufweisen. In ihren Workshops vermittelt<br />

Christa Bröker Anfängern und Fortgeschrittenen<br />

mit Aquarell-,<br />

Acryl- und Aerocolofarben<br />

sowie Tinte besondere Arbeitstechniken<br />

in gegenständlicher und abstrakter<br />

Malerei, Collagierung und<br />

Arbeiten mit Pouring Medium.<br />

Nach telefonischer Anmeldung öffnet<br />

Christa Bröker auch nach der Sommerausstellung<br />

gerne die Räume ihre Galerie für<br />

Besucher. Text und Fotos: Sabine v.d. Decken


Claudia: „Könnt se swiegen, Anna?“ Noch mal wird der Text miteinander abgestimmt. Sabine Junge: Wie war das noch an der Stelle?<br />

DE SPEELDEEL VON'N HEIMATVEREEN<br />

ANNA DAT GOLDSTüCK K<strong>OM</strong>MT<br />

Michael Blome<br />

und Kirsten Böschen<br />

– später Bernhard<br />

und Claudia.<br />

58 OBERNEULAND


Länger wollten sie nun wirklich nicht warten.<br />

„Dieses Jahr wird wieder gespielt“,<br />

darüber waren sich die Mitglieder der<br />

Speeldeel nach einem Jahr Zwangspause<br />

Ende Juni einig. Seit Beginn ihrer Aufführungen<br />

im Jahr 1952 war das zum<br />

ersten Mal passiert. „Anna dat Goldstück“<br />

soll das neue Spiel sein.<br />

Eine turbulente Komödie mit<br />

fünf Schauspielern von Marc<br />

Camoletti. Hans Pfeiffer hat sie<br />

ins Plattdeutsche übersetzt. Die<br />

Texte wurden angeschafft, und<br />

man engagierte wieder Christoph<br />

Jacobi als Regisseur. Diesmal<br />

wollten wir vom Oberneuland<br />

Magazin nicht bis zur Generalprobe<br />

warten, um mal wieder<br />

dabei zu sein. Schließlich sind<br />

wir alle neugierig. Zunächst<br />

waren Textproben ohne den<br />

Regisseur angesagt.<br />

„Wir fangen an mit Seite 50“,<br />

verkündet Britta Braun. Sie<br />

macht die Regieassistenz.<br />

Neben ihr sitzt Waltraut Wedemeyer<br />

als Souffleuse. Die beiden<br />

werden sich bei den Aufführungen<br />

immer abwechseln. Eine<br />

Art Doppelspitze also. Die<br />

Bühne ist noch kahl und leer.<br />

Drei Stühle stehen drauf und<br />

ein Getränkewagen. Ein paar<br />

Leitern stehen herum. Die<br />

Kulissen werden nach und nach<br />

von den Handwerkern des<br />

Heimatvereens angefertigt und<br />

später aufgebaut. Kirsten<br />

Böschen und Michael Blome<br />

lesen ihre Texte zum Teil noch<br />

ab. Sabine Junge traut sich<br />

bereits auswendig zu sprechen.<br />

Sie spielt die Anna in dem<br />

Stück. Eine Haushaltshilfe, die<br />

eigentlich in Urlaub sein sollte.<br />

Denn Bernhard, der Hausherr,<br />

ist auf einer längeren Dienstreise,<br />

und er wünscht, dass seine<br />

Frau Claudia (Kirsten Böschen)<br />

währenddessen ihre Mutter<br />

besucht. Das Haus müsste also<br />

eine Zeit lang leer stehen. Doch<br />

merkwürdig: Plötzlich taucht<br />

Robert (Michael Blome) auf.<br />

De Speeldeel von’n<br />

Heimatvereen Oberneeland<br />

e. V. speelt „Anna<br />

dat Goldstück“ von<br />

Marc Camoletti plattdeutsch:<br />

Hanz Pfeiffer<br />

Verlag: VVB Norderstedt<br />

Und Claudia ist geblieben. Selbst<br />

Anna ist alles andere als in<br />

Urlaub gefahren. Dann stellt<br />

sich heraus: Auch Bernhards<br />

Dienstreise ist nur vorgetäuscht,<br />

weil er hofft, sich hier mit<br />

Cathrin zu treffen. Jetzt wird<br />

Anna zu einem richtigen Goldstück.<br />

Sie muss dafür sorgen,<br />

dass sich immer die richtigen<br />

Paare treffen („Könnt se swiegen,<br />

Anna?“) und darüber hinaus<br />

Spielplan <strong>2021</strong><br />

Premiere Freitag 15.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 16.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 17.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

Freitag 22.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 23.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 24.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

Freitag 29.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 30.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 31.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

Freitag 05.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 06.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 07.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

Freitag 12.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 13.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 14.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

Freitag 19.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 20.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 21.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

Freitag 26.11.<strong>2021</strong> 20:00 Uhr<br />

Samstag 27.11.<strong>2021</strong> 18:00 Uhr<br />

Sonntag 28.11.<strong>2021</strong> 15:30 Uhr<br />

im Klatte-Hoff, Rockwinkeler Heerstraße 123<br />

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die Ehe ihrer Brötchengeber<br />

nicht in die Brüche geht.<br />

Von all dem ist bei der kurzen<br />

Textprobe noch nichts zu spüren.<br />

Es wird auch noch ein wenig<br />

daran gefeilt: Soll man besser<br />

Kakao sagen oder doch Schokoload<br />

wie im Manuskript. Und<br />

Konzentration wird gefordert:<br />

„Souffleuse, du musst ook<br />

mal'n büschen oppassen.“ Dabei<br />

sind alle fröhlich und guter<br />

Dinge, weil es endlich wieder<br />

losgeht. Als unbedarfter Zuschauer<br />

spürt man bereits, dass<br />

in dem Haus dort wohl keine<br />

armen Leute wohnen: Von<br />

Cognac und Calvados ist die<br />

Rede, von Gin und Wodka.<br />

Aber: „Dor is keen Whisky.“<br />

Robert braucht wohl dringend<br />

einen. Überhaupt stellt er fest:<br />

„Ick hebb mi dat ganz anners<br />

vörstellt.“<br />

Dann fällt die Bemerkung,<br />

Michael Blome werde auf der<br />

„Souffleuse, du musst ook mal'n<br />

büschen oppassen.“<br />

Bühne im Schlafanzug auftreten.<br />

Vielleicht sollten wir das noch<br />

gar nicht schreiben, aber neugierig<br />

macht einen das schon.<br />

Richtig lustig, so viel kann man<br />

schon sagen, werden die Zuschauer<br />

das Stück finden, wenn<br />

es am 15. Oktober Premiere hat.<br />

Gleichwohl müssen immer noch<br />

die Hygieneregeln eingehalten<br />

werden, also die 3-G-Formel:<br />

Zutritt haben nur Geimpfte,<br />

Genesene und Getestete.<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 59


OBERNEULAND KULTUR<br />

OBERNEULAND<br />

gestern<br />

heute<br />

Rockwinkeler<br />

Landstraße 85<br />

Dieses Mal liegt kein langer Zeitraum<br />

zwischen den Bildern von<br />

gestern und von heute. Die Kunstund<br />

Bauschlosserei von H. Lohmann<br />

war bis zu ihrem Ende ein<br />

angesehenes Unternehmen.<br />

Das Fachwerkhaus, meint Thomas<br />

Rosema, sei durchaus erhaltenswert<br />

gewesen. Das ist auch die<br />

Ansicht vieler Mitglieder des<br />

Bürgervereins. In der Werkstatt<br />

gab es noch eine Reihe alter technischer<br />

Geräte, die man wohl<br />

ebenfalls hätte retten können.<br />

Freilich steht das Ensemble nicht<br />

auf der Liste der Bremer Kulturdenkmäler,<br />

sodass Anfragen beim<br />

Ortsamt und beim Denkmalschutz<br />

die Gebäude nicht vor dem Abriss<br />

bewahren konnten.<br />

Text: Eberhard Matzke<br />

Fotos: Eberhard Matzke und Thomas Rosema<br />

60 OBERNEULAND


OBERNEULAND POLITIK<br />

MÜHLENFELD-BEBAUUNG<br />

EIN ABEND DER<br />

OFFENEN FRAGEN<br />

Auf dem Podium diskutierten Tamina Kreyenhop<br />

(2.v.l.), Kay Entholt, Iris Reuther und Torsten<br />

Kaal. Schriftführerin des Bürgervereins,<br />

Petra Cyris (1.v.l.), blieb stille Beobachterin.<br />

Zur Podiumsdiskussion lud der<br />

Bürgerverein Oberneuland e.V.<br />

Senatsbaudirektorin Dr. Iris Reuther<br />

und Tamina Kreyenhop in den<br />

Lür-Kropp-Hof ein. Gesprächsthema:<br />

die Bebauung des<br />

Mühlenfeldes.<br />

Ein Thema mit Sogkraft:<br />

Viele Oberneulander<br />

fanden den Weg in den<br />

Lür-Kropp-Hof.<br />

Dass es ein Abend der Emotionen würde,<br />

war wahrscheinlich allen Beteiligten<br />

klar. Dass es ein Abend der offenen Fragen<br />

blieb, wohl weniger. Die Senatsbaudirektorin<br />

Iris Reuther hatte sich zur Unterstützung<br />

Stadtplaner Torsten Kaal mitgebracht und<br />

freute sich sichtlich,<br />

endlich mal<br />

wieder an einer<br />

Live-Veranstaltung<br />

teilzunehmen.<br />

Kay Entholt<br />

begrüßte die<br />

Damen in seiner<br />

Funktion als<br />

Vereinsvorstand<br />

und Moderator<br />

des Abends und<br />

überreichte Iris Reuther zunächst eine<br />

Unterschriftensammlung. Mehrere Hundert<br />

Oberneulander hatten sich mit dieser gegen<br />

„Für das Feld sind<br />

Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften,<br />

Mehrfamilienhäuser<br />

und ein Reihenhaus-<br />

Ensemble auf unterschiedlich<br />

großen Grundstücken<br />

vorgesehen. Insgesamt<br />

198 Wohneinheiten.“<br />

Iris Reuther<br />

die Bebauung mit Wohnblocks und Reihenhäusern<br />

ausgesprochen.<br />

„Ich habe die Einladung so verstanden,<br />

dass wir über das Projekt Mühlenfeld sprechen.<br />

Darauf bin ich eingestellt und deswegen<br />

habe ich Herrn Kaal dabei“, stellte<br />

die Senatsbausenatorin<br />

gleich<br />

zum Auftakt<br />

klar. Und erläuterte,<br />

wie ein<br />

solches Großprojekt<br />

eigentlich<br />

geplant<br />

wird. Sie sei sich<br />

der Kontroverse<br />

durchaus bewusst,<br />

aber das<br />

Thema Wohnungsbau<br />

beträfe alle Stadtteile, sowie Senat<br />

und Bürgerschaft. Und für alle gelte, dass<br />

gewisse Wohnungsformen und Gebäudetypen<br />

Standard seien. „Für das Feld sind<br />

Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften,<br />

Mehrfamilienhäuser und ein Reihenhaus-<br />

Ensemble auf unterschiedlich großen<br />

Grundstücken vorgesehen. Insgesamt<br />

198 Wohneinheiten“, erläutert sie. „Der<br />

Investor verpflichtet sich zu 25 Prozent<br />

gefördertem Wohnraum, der für 20 Jahre<br />

an Mietkonditionen zwischen 6,<strong>10</strong> und<br />

6,50 Euro pro Quadratmeter gebunden ist.“<br />

In der Konzeption müssen Schallschutz,<br />

Parkmöglichkeiten, Infrastruktur und auch<br />

Versiegelung berücksichtigt werden. „Ich<br />

kenne die Mühle gut und denke, dass sie<br />

einen souveränen Auftritt verdient“, sagt<br />

Iris Reuther, und dass die Entwicklung<br />

dieser Standards eine wichtige Frage im<br />

Senat seien.<br />

Als Beiratssprecherin bat Tamina<br />

Kreyenhop um „Wertschätzung der Dorfgemeinschaft.<br />

Die Mühle ist ein Kleinod<br />

und hat für uns Oberneulander eine ganz<br />

62 OBERNEULAND


esondere Bedeutung. Sie ist unsere Sehenswürdigkeit<br />

und unser Fotomotiv.“ Aus diesen<br />

Beweggründen<br />

habe sie den Investor<br />

frühzeitig gewarnt,<br />

schließlich<br />

gingen alle bei<br />

einer geplanten<br />

Bebauung von<br />

maximal 70 Einfamilienhäusern<br />

aus. „Der 1. Entwurf<br />

hat uns als Beirat dementsprechend<br />

sehr überrascht. Jetzt wünschen wir uns,<br />

dass es ein bisschen Oberneuland bleibt.“<br />

„Keine Flachdächer, die Mehrfamilienhäuser<br />

sollen im Grünen stehen und die<br />

Einfamilienhäuser individuell sein – das<br />

ist die Referenz, die wir an Oberneuland<br />

gemacht haben. Außerdem sind nur<br />

25 Prozent geförderter Wohnungsbau<br />

geplant, obwohl mittlerweile 30 Prozent in<br />

Wohngebieten vorgesehen sind“, so Reuther.<br />

„Wir haben hier nichts gegen geförderten<br />

Wohnungbau“, macht Tamina Kreyenhop<br />

deutlich. Und meint: „Eine Planung mit<br />

30 Prozent und ohne Reihenhäuser wäre<br />

uns lieber. Es ist schon faszinierend, wie die<br />

Klimakonzepte ins Hintertreffen geraten,<br />

„Der 1. Entwurf hat uns als<br />

Beirat sehr überrascht.<br />

Jetzt wünschen wir uns,<br />

dass es ein bisschen<br />

Oberneuland bleibt.“<br />

wenn es um die Wohnungspolitik geht.“<br />

Der Investor hat gegenüber Tamina Kreyenhop<br />

gesagt, dass<br />

Tamina Kreyenhop<br />

die Stadtplanung<br />

die Gebäudeanzahl<br />

in die Höhe getrieben<br />

habe. Und<br />

Reuther kontert,<br />

das sei der politischen<br />

Beschlusslage<br />

geschuldet. „Bis<br />

2030 werden 500<br />

Wie hoch denn die maximale<br />

Höhe der Gebäude sei –<br />

war eine der ersten Fragen<br />

aus dem Publikum, deren<br />

Antworten offen blieben.<br />

Wohneinheiten zusätzlich in Oberneuland<br />

benötigt“, erläutert Torsten Kaal.<br />

Wie hoch denn die maximale Höhe der<br />

Gebäude sei – war eine der ersten Fragen<br />

aus dem Publikum,<br />

deren Antworten<br />

im Endeffekt<br />

offen<br />

blieben. „Das<br />

kann ich nicht<br />

sagen, die Intention<br />

des Abends<br />

ist es nicht, über<br />

die Zentimeter zu sprechen“, machte Torsten<br />

Kaal klar. Genauso ging es bei Nachfragen<br />

zum Verkehrskonzept, Regenwasser-Entwässerung,<br />

Parkmöglichkeiten oder Mehrgenerationenhaus.<br />

Seitens Iris Reuther und<br />

Torsten Kaal wurde entweder auf Gutachten,<br />

die in der Erstellung seien, verwiesen oder<br />

die Antwort mit „diese Frage nehmen wir<br />

gern mit“ charmant umschifft. Besonders<br />

erstaunt hat die Antwort, dass die Behörde<br />

im Schnitt mit zwei Bewohnern pro Wohneinheit<br />

rechnet, aber die Reihenhäuser<br />

gleichzeitig ein Angebot an junge Familien<br />

darstellen sollen. Im November wird der<br />

Bebauungsplan voraussichtlich öffentlich<br />

ausgelegt. Ob dieser noch verhandelbar sei,<br />

wollte ein Besucher wissen, „schließlich<br />

handelt es sich hier um ein ‚Sahnegrundstück’,<br />

da sollte auch eine ‚Sahnebebauung’<br />

entstehen.“ Daraufhin verwies Iris Reuther<br />

auf den nächsten<br />

Schritt im Bauleitverfahren:<br />

„Im Rahmen der<br />

öffentlichen<br />

Auslegung des<br />

B-Planes werden<br />

die von<br />

Bürger:innen<br />

geäußerten Anregungen und Bedenken<br />

aufgenommen und in einer Abwägung<br />

entsprechend behandelt werden.“<br />

Text und Fotos: Antje Scheinert


OBERNEULAND POLITIK<br />

Es gibt viel anzuschauen auf dem Lehrbienenstand.<br />

In totem Holz und im Sand können Wildbienen nisten.<br />

Ruth Müller, Sarah Ryglewski, August-Wilhelm Schinkel.<br />

AM LEHRBIENENSTAND<br />

DIE<br />

&<br />

BIENEN<br />

DIE POLITIK<br />

Ruth Müller und<br />

Sarah Ryglewski<br />

folgten der Einladung<br />

von Derik Eicke.<br />

Immer wieder gern gezeigt: die alten Bienenkörbe.<br />

Kaemenas Wildblumenwiese.<br />

64 OBERNEULAND


„Du machst ja Bienen, ruf doch mal die Ruth Müller<br />

an“, so ähnlich kam die Aufforderung aus der Parteizentrale<br />

der SPD an Derik Eicke. Ruth Müller, das ist<br />

die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD<br />

im Bayerischen Landtag. Sie ist Imkerei- und agrarpolitische<br />

Sprecherin ihrer Partei dort und gehört<br />

dem Landwirtschaftsausschuss an.<br />

Ruth Müller machte eigentlich Urlaub an der Nordsee. Doch<br />

sie wollte auch erfahren, wie es um die Imkerei und den<br />

Schutz der Bienen und Insekten hier in Norddeutschland<br />

bestellt ist. Das traf sich gut, denn Derik Eicke hatte bereits mit<br />

Sarah Ryglewski bei Hajo Kaemena ein Treffen vereinbart.<br />

Dabei sollte zwar die tarifliche Bezahlung von Erntehelfern das<br />

Thema sein. Doch man ist ja flexibel. Derik Eicke muss man in<br />

Oberneuland nicht vorstellen, und die Bremer Bundestagsabgeordnete<br />

Sarah Ryglewski ist Parlamentarische Staatssekretärin<br />

beim Bundesminister der Finanzen.<br />

Wo, wenn nicht in Oberneuland, kann man sich am besten<br />

über die Vielfalt der Bienen austauschen. Also fand sich die<br />

kleine Delegation zunächst am Lehrbienenstand ein. Schnell<br />

kam es zu einem lebhaften Erfahrungsaustausch der bayrischen<br />

Abgeordneten mit August-Wilhelm Schinkel, dem Vorsitzenden<br />

des Imkervereins. Welche Schädlinge, welche Krankheiten<br />

bedrohen die Bienen hier, welche am Fuße der Alpen? Welchen<br />

Einfluss hat das Klima hier und dort? Welche regionalen<br />

Gesetze und Verordnungen sind hier und da zu beachten?<br />

Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft aus?<br />

Da waren sehr kompetente Gesprächspartner im Gange. Und<br />

selbstverständlich besuchte man sämtliche Stationen des Lehrbienenstandes.<br />

Wo, wenn nicht in Oberneuland,<br />

kann man sich am besten über die<br />

Vielfalt der Bienen austauschen<br />

Anschließend waren bei Bea und Hajo Kaemena natürlich<br />

die Wildbienen das Thema. Mit Hilfe von zahlreichen Patenschaften<br />

und der Beratung durch einen Biologen hat der Landwirt<br />

1,7 Hektar seines Landes auf sieben Flächen zu Blühwiesen<br />

umgestaltet. Im vorderen Bereich richtet er eine von diesen für<br />

wissbegierige Besucher her. Ein Fußweg aus Häcksel zieht sich<br />

in Schlangenlinien durch die Wiese. Bänke und ein Pavillon<br />

werden hier noch entstehen. Hajo Kaemena bietet den Bienen<br />

nicht nur Nahrung mit speziellen Samenmischungen an. Er<br />

sorgt auch durch Sandaufschüttungen, totes Holz und Gestrüpp<br />

für deren Nistmöglichkeiten. Direkt neben der Wiese liegt eines<br />

seiner Erdbeerfelder. Hier muss er schon mal dafür sorgen, dass<br />

sich die Wildblumen und -kräuter dort nicht ausbreiten. Jäten<br />

reicht da nicht aus, ein biologisch vertretbares Pflanzenschutzmittel<br />

muss auch schon mal rein.<br />

Beide Politikerinnen zeigten sich höchst beeindruckt, das<br />

schlug sich in den anschließenden Diskussionen nieder. Gewiss<br />

hat es Ruth Müller nicht bereut, dafür ihren Urlaub unterbrochen<br />

zu haben. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 65


OBERNEULAND SCHULE<br />

40 JAHRE ÖG<br />

DIE SCHULE<br />

für Kopf, Herz & Hand<br />

Ein Platz am ÖG ist begehrt. Gerade sind<br />

95 neue Fünftklässler eingeschult worden.<br />

Eine Schule „für Kopf, Herz und Hand“ sollte es werden, das habe<br />

die Gründerin stets betont – so berichtete es einmal ein Lehrer, der<br />

seit 1984 dabei war. Da war die Schule gleichsam noch in ihren<br />

„Kindertagen“. Jetzt, <strong>2021</strong>, feiert das Ökumenische Gymnasium zu<br />

Bremen – kurz: das ÖG – den 40. Jahrestag seiner Gründung.<br />

Die Schule ist ein fester Bestandteil<br />

Oberneulands und der Bildungslandschaft<br />

geworden – mit einem<br />

Ruf, der weit über Bremens<br />

Grenzen hinaus reicht. Gerade erst wurde<br />

das Gymnasium, das an der Oberneulander<br />

Landstraße liegt, als „Jugend-forscht-<br />

Schule <strong>2021</strong>“ ausgezeichnet.<br />

Mit 93 Schülerinnen und Schülern hat<br />

das ÖG vor 40 Jahren angefangen, berichtet<br />

Schulleiterin Anke Junge-Ehmke. „Vier<br />

Schulklassen waren auf drei Jahrgänge<br />

verteilt.“ Seither ist die Schulgemeinschaft<br />

stetig gewachsen – es ging sogar recht<br />

schnell: „Im Folgejahr hatte die Schule<br />

bereits 225 Schülerinnen und Schüler, zehn<br />

Jahre später waren es rund 700“, sagt Junge-<br />

Ehmke. 700 sind es auch heute noch. Die<br />

Mädchen und Jungen werden von 70 Lehrkräften<br />

unterrichtet. Die Anmeldezahlen<br />

sind positiv, ein Platz am ÖG ist begehrt.<br />

„Der neue 5. Jahrgang ist mit 95 Kindern<br />

vierzügig“, so die Schulleiterin.<br />

Dieser Erfolg geht auf das Engagement<br />

einer außergewöhnlichen Frau zurück:<br />

Erika Opelt-Stoevesandt (1919 bis 2013),<br />

die Gründerin des ÖG. Sie gründete die<br />

Schule in einer Zeit, in der die politischen<br />

Auseinandersetzungen um die Bildungspolitik<br />

in Bremen mit erbitterter Härte geführt<br />

wurden. Die Pädagogin war „mutig,<br />

unbequem, pragmatisch und willensstark“,<br />

so eine Lehrerin, die Ende der 80er Jahre<br />

ans ÖG gekommen war.<br />

Schon früh sei Erika Opelt-Stoevesandt<br />

„in ihrem Leben Härte abverlangt worden“.<br />

Ihren ersten Mann verlor sie im Krieg,<br />

bevor ihr zweites Kind zur Welt gekommen<br />

war. Als alleinerziehende Mutter studierte<br />

sie in Marburg Naturwissenschaften und<br />

Theologie. Nach dem Krieg sorgte sie in<br />

Bremen für die Einrichtung eines Waisenhauses,<br />

in dem Kriegswaisen eine Zuflucht<br />

bekamen – ein frühes Beispiel für die praktische,<br />

zupackende Seite ihrer christlichhumanistischen<br />

Prägung. 1950 wurde<br />

Opelt-Stoevesandt Studienreferendarin im<br />

bremischen Schuldienst. Anfang der 60er<br />

Jahre heiratete sie ihren zweiten Mann. Sie<br />

war stellvertretende Direktorin des Gymnasiums<br />

am Leibnizplatz in der Neustadt,<br />

66 OBERNEULAND


evor sie im Jahr 1964 Leiterin des Gymnasiums<br />

an der Kleinen Helle wurde. Opelt-<br />

Stoevesandt öffnete und modernisierte die<br />

einstige Mädchenschule. In den 70er Jahren<br />

störte sie sich an der staatlichen Bildungspolitik,<br />

an einer zunehmenden Politisierung<br />

von Lehrern und Schule in Bremen –<br />

und zudem am fehlenden Religionsunterricht.<br />

Schon 1974 veröffentlichte die<br />

Pädagogin „Überlegungen zur Einrichtung<br />

eines ökumenischen Gymnasiums in freier<br />

Trägerschaft und zur Integration körperbehinderter<br />

Schüler“. Damit war sie auch<br />

eine Vorreiterin des Inklusionsgedankens.<br />

Von politischen<br />

Auseinandersetzungen<br />

begleitet,<br />

kam es 1981<br />

dann zur<br />

Gründung der<br />

Schule, die Erika Opelt-Stoevesandt vorschwebte<br />

– von ihrem christlich-humanistischen<br />

Menschenbild durchwirkt und<br />

geprägt von einem Miteinander der Konfessionen<br />

und Religionen: Stichwort Ökumene.<br />

Selbst einen Platz für diese Schule<br />

zu finden, war im damaligen bremischen<br />

Klima nicht einfach, wird heute erzählt.<br />

Schließlich gelang es, diese Schule in<br />

Oberneuland zu errichten und zu eröffnen.<br />

Die Gründungsdirektorin packte überall<br />

selbst mit an, wo es nötig war. „Ihren Überzeugungen<br />

blieb sie treu, das merkte jeder,<br />

der ihr begegnete“, heißt es noch heute.<br />

Opelt-Stoevesandt war schon fast 70, als<br />

sie ihr Amt an ihre Nachfolgerin Helene<br />

Keunecke übergab. Am Schulleben nahm<br />

sie weiter Anteil. Das ÖG war ihr Lebenswerk.<br />

Grundsätze und Überzeugungen von<br />

Erika Opelt-Stoevesandt prägen die Schule<br />

nach wie vor – sichtbar wird dies beispielsweise<br />

im sozialen Engagement, das in<br />

sämtlichen Jahrgängen ein wesentliches<br />

Element des Schullebens an der Oberneulander<br />

Landstraße ist – von der Sozialwanderung<br />

bis zum Adventsbasar, dessen<br />

Erlös die Klassen traditionell spenden. Die<br />

ökumenische Ausrichtung ist die Basis der<br />

Werte-Grundlage, die das ÖG seinen<br />

Schülern vermittelt. Es geht im Grunde<br />

darum, soziale Aufgaben auf der Basis von<br />

Toleranz und Nächstenliebe wahrzunehmen.<br />

Während eines zweiwöchigen Sozialpraktikums<br />

in Jahrgang <strong>10</strong> zum Beispiel werfen<br />

Schülerinnen und Schüler einen Blick in<br />

verschiedene soziale Einrichtungen und<br />

werden dort selbst tätig. Dabei geht es<br />

nicht vornehmlich um den Berufseindruck<br />

– sondern darum, die gesellschaftliche<br />

Relevanz dieser Aufgaben und Berufe zu<br />

erleben und zu erkennen.<br />

Ein weiteres Bei-<br />

Die Pädagogin galt als mutig,<br />

Die Gründerin der Schule:<br />

Erika Opelt-Stoevesandt.<br />

spiel: Im Zentrum<br />

unbequem, pragmatisch<br />

des Projekts „Generationen<br />

gemeinsam“<br />

und willensstark.<br />

stehen Begegnungen und Kontakte zwischen<br />

der jungen und der älteren Generation.<br />

Alle zwei Jahre organisiert die gesamte<br />

Schule einen Spendenlauf – der Erlös fließt<br />

zu einer Hälfte an eine Organisation, die<br />

die Schüler mit auswählen. Die andere<br />

Hälfte geht an die Erika-Opelt-Stoevesandt-<br />

Stiftung, die es ermöglicht, dass Kinder aus<br />

Familien mit wenig Einkommen das ÖG<br />

besuchen<br />

können<br />

Ihren Überzeugungen<br />

und kein<br />

blieb sie treu, das merkte Schulgeld<br />

jeder, der ihr begegnete bezahlen<br />

müssen.<br />

Zehn<br />

Prozent Stipendiaten innerhalb<br />

der ÖG-Schülerschaft,<br />

das ist das Ziel. Darunter sind<br />

seit einiger Zeit auch Flüchtlinge.<br />

„Das Ökumenische<br />

Gymnasium ist eine Schule<br />

in freier Trägerschaft, die<br />

sich am humanistischen<br />

Bildungsideal des klassischen<br />

Gymnasiums orientiert.<br />

Als christliche Schule<br />

ökumenischer Ausprägung<br />

wird neben einer umfassenden<br />

Bildung auch auf<br />

die Vermittlung christlicher<br />

Werte geachtet“, so<br />

fasst es Schulleiterin Anke<br />

Junge-Ehmke auf die<br />

Frage nach den besonderen<br />

Merkmalen von<br />

Schulkonzept und<br />

Pädagogik zusammen.<br />

Hinzu kommt durchgängig<br />

ein Blick auf die besonderen Fertigkeiten<br />

und Fähigkeiten eines jeden einzelnen<br />

Kindes. Dazu zählen außergewöhnliche<br />

Möglichkeiten, die diese Schule bietet: „In<br />

der Oberstufe gibt es am Ökumenischen<br />

Gymnasium keine festen, vorgeschriebenen<br />

Profile. Grundkurse und Leistungskurse<br />

können in nahezu allen Fächern belegt<br />

werden.“ Auf was ist die Schule besonders<br />

stolz? Junge-Ehmke: „Das ÖG ist stolz auf<br />

die durchgängig herausragenden Abiturergebnisse,<br />

diverse Auszeichnungen in den<br />

Fremdsprachen, in den MINT-Fächern<br />

und in vielen anderen Bereichen. Das ÖG<br />

ist im Mai von der Kultusministerkonferenz<br />

als ,Jugend-forscht-Schule <strong>2021</strong>’ ausgezeichnet<br />

worden und erhielt damit eine<br />

Mit 93 Schülerinnen und Schülern<br />

hat das ÖG vor 40 Jahren angefangen.<br />

Schulleiterin<br />

Anke Junge-Ehmke.<br />

OBERNEULAND 67


Das Ökumenische Gymnasium zu Bremen als Aquarell eines<br />

Neuntklässlers: Die Schule ist fester Bestandteil Oberneulands<br />

und der Bildungslandschaft geworden – mit einem Ruf, der weit<br />

über Bremens Grenzen hinaus reicht.<br />

bundesweite Auszeichnung, die die herausragende<br />

Arbeit der Schule würdigt.“<br />

MINT (sprich: Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften, Technik) ist ein<br />

weiterer besonderer Schwerpunkt an der<br />

Oberneulander Landstraße 143a. Da wird<br />

geforscht und experimentiert, da kommen<br />

Astronauten zu Besuch, da gehts wieder und<br />

wieder auf spannende Exkursionen. MINT<br />

ist im Schulalltag stets präsent; das ÖG ist<br />

zudem das einzige MINT-EC-Gymnasium<br />

in Bremen. Die bundesweit beachtete<br />

Ehrung als „Jugend-forscht-Schule“ wurde<br />

als Lohn und Ansporn zugleich aufgefasst.<br />

„Das Ökumenische Gymnasium zu<br />

Bremen in Bremen zeichnet sich aus durch<br />

eine ganzheitliche MINT-Förderung ab<br />

Klasse 5, sowohl in der Breite als auch in der<br />

Spitze“, sagte Britta Ernst, die Präsidentin<br />

der Kultusministerkonferenz (KMK), bei<br />

der Preisverleihung in ihrer Laudatio. „Die<br />

Schulgemeinschaft versteht sich zurecht als<br />

MINT-Familie, deren Arbeit auf Teamund<br />

Forschergeist, wertschätzender Anerkennung<br />

und einer ausgeprägten Feedbackkultur<br />

basiert. Besondere Förderung erhalten<br />

Schülerinnen und Schüler zum Beispiel im<br />

Rahmen von MINT-Klassen in den Jahrgangsstufen<br />

5 bis 7, durch ein breites Wahlpflichtangebot<br />

in der Mittelstufe sowie<br />

Leistungskurse in allen Naturwissenschaften<br />

und Informatik.“ Und weiter: „Schülerwettbewerbe<br />

und zahlreiche Arbeitsgemeinschaften<br />

im MINT-Bereich haben<br />

einen festen Platz im Schulprogramm.“ Sie<br />

sind fest im ÖG-Schulleben verankert. Die<br />

Schülerinnen und Schüler, die daran teilnehmen,<br />

werden von den Fachlehrkräften<br />

kontinuierlich begleitet – darin liegen<br />

Anregung, Unterstützung, Ermutigung.<br />

Carsten Pieper, Landeswettbewerbsleiter<br />

in Bremen, zur Übergabe des Titels<br />

„Jugend-forscht-Schule”: „Das ÖG hat<br />

es in diesem Jahr einfach verdient, die<br />

Stärke seines MINT-Profils deutlich und<br />

für alle sichtbar zu machen.” Das ÖG<br />

punktete vor allem mit seinem Konzept,<br />

alle Schülerinnen und Schüler einzubeziehen.<br />

Die Bandbreite der MINT-Förderung<br />

im Breiten- und Spitzenbereich<br />

zeigten die Schüler bei der offiziellen<br />

Übergabe der Titelträger-Plakette mit<br />

den Raumfahrern von „Mission X” aus<br />

dem Unterstufen-MINT-Profil, mit<br />

„Jugend-forscht“-Preisträgern, mit den<br />

Robotikern der<br />

Mittelstufe sowie<br />

den WM-Finalteilnehmern<br />

ÖG-Pikachu<br />

(Robo-Cup).<br />

Und auch die<br />

ÖG-Spezialisten<br />

der „Moon Camp Challenge“ und des<br />

Dechemax-Chemie-Wettbewerbs aus dem<br />

naturwissenschaftlichen Wahlpflichtbereich<br />

waren mit von der Partie. Worin<br />

liegt die besondere Bedeutung der naturwissenschaftlichen<br />

Fächer? Die Lehrkräfte<br />

des ÖG-MINT-Teams beantworten diese<br />

Frage so: „Die Kinder als unsere zukünftige<br />

Generation sind nur mit einem grundlegenden<br />

Verständnis in den Naturwissenschaften<br />

den Herausforderungen der<br />

Zukunft gewachsen. Wir erachten es als<br />

wichtig, die Kinder in der Schule für diese<br />

Herausforderungen zu sensibilisieren und<br />

vorzubereiten.“<br />

Grundsätze wie diese – und das damit<br />

verbundene Engagement – sind es, die<br />

Eltern (auch aus etlichen anderen Stadtteilen)<br />

dazu bewegen, ihre Kinder aufs ÖG<br />

nach Oberneuland zu schicken. Frage an<br />

die Schulleiterin: Was sind die häufigsten<br />

Gründe, sich für einen Schulbesuch am<br />

ÖG zu entscheiden? Anke Junge-Ehmke:<br />

„Die Eltern schätzen die Leistungsorientierung<br />

und die große Vielfalt der pädagogischen<br />

Angebote. Gleichzeitig ist ihnen<br />

wichtig, dass es bei Bedarf Förderangebote<br />

gibt und die Kinder ihre Interessen in<br />

„Eltern und Schüler schätzen am ÖG<br />

Verlässlichkeit, Leistungsorientierung,<br />

Werteorientierung und die Tatsache,<br />

dass keine Stunde ausfällt.“ Anke Junge-Ehmke<br />

diversen Arbeitsgemeinschaften vertiefen<br />

können.“<br />

Und was schätzen Eltern und Schüler<br />

am ÖG am meisten? „Verlässlichkeit, Leistungsorientierung,<br />

Werteorientierung und<br />

die Tatsache, dass keine Stunde ausfällt“,<br />

sagt Schulleiterin Junge-Ehmke. Ein elfjähriger<br />

Schüler aus Jahrgang 6 beantwortet<br />

die gleiche Frage so: „Mir gefällt, wie die<br />

68 OBERNEULAND


Lehrer den Unterricht vorbereiten – dass es<br />

nie langweilig wird!“<br />

Eva Schadeck, die sich gemeinsam mit<br />

Katja Schlichter als Schulelternsprecherin<br />

für das ÖG engagiert: „Schüler*innen und<br />

Eltern schätzen vor allem das große Engagement<br />

der Lehrerschaft. Die Lehrer*innen<br />

sind für uns Eltern direkt erreichbar über<br />

Mail oder Telefon. Jede Schülerin und jeder<br />

Schüler wird individuell gefördert und kann<br />

den eigenen Interessen nachgehen, sei es im<br />

Bereich MINT/Jugend forscht, Sprachen<br />

oder im Orchester und Chor. Hinzu kommt<br />

das in Bremen einzigartige Oberstufenkonzept,<br />

das es den Kindern ermöglicht, individuelle<br />

Leistungskurse entsprechend ihren<br />

Stärken und Neigungen wählen zu können.“<br />

Katja Schlichter: „Eltern und Schüler<br />

schätzen sicher auch die direkten Wege und,<br />

dass immer Gesprächsbereitschaft mit den<br />

Lehrer*innen vorhanden ist. Außerdem ist<br />

die Schule durch die Schüleranzahl so aufgebaut,<br />

dass jeder jeden kennt.“<br />

Warum haben Sie selbst Ihre Kinder<br />

auf dem ÖG angemeldet? Eva Schadeck:<br />

„Die Verbindung aus breiter gymnasialer<br />

Bildung mit christlicher Wertevermittlung<br />

hat für uns hauptsächlich den Ausschlag<br />

gegeben. Im Schulprofil steht: ,Wir begleiten<br />

unsere Schülerinnen und Schüler auf<br />

ihrem Weg, verantwortungsbewusste Persönlichkeiten<br />

zu werden.’ Und das wird<br />

auch gelebt.“ Katja Schlichter: „Wir wollten<br />

für unsere Kids eine Schule, die Werte vorlebt,<br />

eine gute Allgemeinbildung vermittelt<br />

und die in räumlicher Nähe zu unserem<br />

Zuhause ist, damit sich Freundschaften aus<br />

der Schule nachmittags vertiefen lassen.“<br />

Das ÖG ist eine Schule, für die sich<br />

auch viele Eltern gern engagieren. Noch<br />

einmal Eva Schadeck: „Ich bin seit dem<br />

Schuljahr 2012/13 Elternsprecherin. Ich<br />

möchte mich für diese einzigartige Schule<br />

in der Bremer Bildungslandschaft engagieren,<br />

damit sie weiter erfolgreich arbeiten<br />

kann. Gerade die Schulen in freier Trägerschaft<br />

werden in Bremen oft benachteiligt.<br />

Umso wichtiger ist es, mit Elternengagement<br />

ihre Arbeit zu unterstützen und sie<br />

zu stärken.“ Und Katja Schlichter: „Ich bin<br />

seit fünf Jahren Elternsprecherin, weil ich<br />

es toll fand, dass es an unserer Schule so<br />

viele engagierte Menschen gibt. Wichtig<br />

ist mir, dass eine gute Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen Gremien bestehen<br />

bleibt und wir konstruktive Lösungen finden.<br />

Außerdem arbeite ich gerne mit Eva zusammen…“<br />

Viele Eltern sehen auch in den<br />

jährlich wiederkehrenden sehr guten Abi-<br />

Noten ein starkes Argument für das Ökumenische<br />

Gymnasium. Worin liegt eigentlich<br />

das Geheimnis dieser guten Ergebnisse?<br />

Schulleiterin Junge-Ehmke: „Die Schule<br />

fördert und fordert in gesundem Maße.<br />

„Die Schule fördert und<br />

fordert in gesundem<br />

Maße.” Anke Junge-Ehmke<br />

Die Lehrkräfte und Schüler sind über die<br />

Maßen engagiert und identifizieren sich<br />

besonders stark mit ihrer Schule. Die<br />

Größe der Lerngruppen ist so gestaltet,<br />

dass die Lehrkräfte jeden Einzelnen in den<br />

Blick nehmen können.“<br />

Und was wünscht sich das ÖG, die<br />

Schule „für Kopf, Herz und Hand“, in<br />

Zukunft von der Bremer Politik? Junge-<br />

Ehmke: „Ein wertschätzendes, konstruktives<br />

Miteinander und die Anerkennung der<br />

jahrzehntelangen hervorragenden Arbeit<br />

der Schule.“ Text: Claudia Kuzaj<br />

OBERNEULAND 69


OBERNEULAND MENSCHEN<br />

DIE NATURPRODUKTE DES BREMER TRADITIONSUNTERNEHMENS<br />

CROLL & DENECKE SIND WELTWEIT GEFRAGT<br />

IM MEER<br />

DER SCHWäMME<br />

Erfolgreiches Familientrio: Peter Hankiewicz leitet<br />

zusammen mit seinen Töchtern Sara und Nina<br />

das Bremer Traditionshaus Croll & Denecke, das<br />

größte Unternehmen für Naturschwämme in<br />

Europa. 3.000 Schwämme verschickt die Familie<br />

aus Oberneuland täglich in mehr als 50 Länder<br />

auf der ganzen Welt.<br />

70 OBERNEULAND


Lächelnd nimmt Sara Hankiewicz den kleinen Schwamm auf ihrem Schreibtisch<br />

in ihre Hände. „Den habe ich diesen Sommer in Kroatien selbst geerntet“,<br />

erzählt sie. Sara Hankiewicz leitet zusammen mit ihrer Schwester und ihrem<br />

Vater das Bremer Traditionshaus Croll & Denecke, das größte Unternehmen für<br />

Naturschwämme in Europa. 3.000 Schwämme verschickt die Familie aus<br />

Oberneuland täglich in mehr als 50 Länder auf der ganzen Welt.<br />

Sara Hankiewicz und ihre Schwester<br />

Nina sind mit Schwämmen groß<br />

geworden. Schon als Kinder reisten<br />

sie mit ihren Eltern während der<br />

Sommerernte oft nach Griechenland und<br />

Tunesien. Beides sind Länder, an deren<br />

Küsten die Schwämme wachsen. „Da spielten<br />

wir mit den Kindern der Lieferanten. Die<br />

Schwämme haben wir erst gesehen, als sie<br />

schon im Hafen waren“, sagt sie. Schon<br />

damals hatte sich Sara Hankiewicz<br />

gewünscht, auch einmal selbst bei der<br />

Schwammernte dabei zu sein. In diesem<br />

Sommer hat sie sich diesen Wunsch erfüllt.<br />

„Das war natürlich ein besonderes Erlebnis“,<br />

sagt die Unternehmerin.<br />

Schwämme wachsen auf dem Grund<br />

des Meeres. Sie werden von Schwammtauchern<br />

von Hand geerntet und dabei oberhalb<br />

der Wurzel abgeschnitten. Durch das<br />

Abschneiden werden Millionen von Samen<br />

frei und der Schwamm kann wieder nachwachsen.<br />

„Das macht den Naturschwamm<br />

zu einem besonders nachhaltigen reinen<br />

Naturprodukt.“ Das Nachwachsen könne<br />

man sich ungefähr so wie bei Gras vorstellen,<br />

wobei es aber länger dauere. In<br />

neun Monaten bis fünf Jahren sind die<br />

Schwämme wieder so groß wie zuvor.<br />

„Das hängt ganz von der Sorte ab.“<br />

Mehr als 7.500 Arten von Naturschwämmen<br />

gibt es in allen Weltmeeren –<br />

von der Karibik bis zum Polarmeer. Einige<br />

sind nur wenige Millimeter groß, andere<br />

über drei Meter hoch. Und auch ihr Aussehen<br />

ist vollkommen unterschiedlich, mal<br />

ähneln sie Kissen, mal Fingern, mal Glasvasen.<br />

Für den Handel geeignet sind nur<br />

etwa zehn Arten, deren Ernte von den<br />

jeweiligen Mittelmeer-Fischereiministerien<br />

genau überwacht wird. „Die Ernte darf nur<br />

zu zwei Zeiten im Jahr stattfinden“, sagt<br />

der Oberneulander Peter Hankiewicz.<br />

Neben den Frühjahr-Sommer-Monaten, ist<br />

es auch der Oktober.<br />

Naturschwämme entwickelten sich<br />

bereits vor ungefähr<br />

750 Millionen Jahren. Damit<br />

gehören sie zu den ältesten<br />

Lebewesen der Erde. Auch<br />

wenn sie wie Pflanzen aussehen,<br />

sind sie doch einfache<br />

Meerestiere mit besonderen<br />

Fähigkeiten, wie Forscher im 19. Jahrhundert<br />

herausfanden. Sie bestehen aus feinen,<br />

wasserdurchlässigen Poren. Im Meer haben<br />

sie die Funktion eines natürlichen Filters.<br />

Sie pumpen Wasser durch ihre Körper, um<br />

sich von Plankton und anderen kleinen<br />

Nahrungspartikeln zu ernähren. „Dadurch<br />

leben sie“, erklärt Peter Hankiewicz.<br />

Als Sara Hankiewicz nach dem kleinen,<br />

weichen Schwamm von ihrem Schreibtisch<br />

tauchte, sah er noch ganz anders aus als<br />

heute. Erst in Bremen bekam er in Handarbeit<br />

die Farbe und die Form, die er heute<br />

hat. Veredeln heißt das in der Fachsprache.<br />

Von den Bahamas, aus Griechenland,<br />

Kroatien und Tunesien bekommt das Bremer<br />

Traditionsunternehmen seine Rohware in<br />

großen Ballen, die dann noch gepresst und<br />

erdig-braun ist. Erst durch das Waschen in<br />

Bremen werden die Schwämme wieder<br />

größer und bekommen ihre gelb-goldene<br />

Farbe. Muscheln und Kalk werden herausgewaschen<br />

und die Schwämme werden<br />

mit großen Scheren in Form geschnitten.<br />

„Das ist fast wie bei uns Menschen. Jeder<br />

bekommt die Frisur, die zu ihm passt“,<br />

sagt Sara Hankiewicz lächelnd. „Jeder<br />

Schwamm ist ein Unikat“, ergänzt ihr Vater.<br />

Was genau ist das Besondere an einem<br />

echten Badeschwamm? „Man wäscht sich<br />

mit der Natur. Es ist schon ein sehr besonderes<br />

Gefühl, einen Schwamm auf der<br />

Haut zu haben“, sagt Sara Hankiewicz.<br />

Naturschwämme sind weich, nehmen sehr<br />

viel Wasser auf und geben das auf leichten<br />

„Mit einem Schwamm wäscht<br />

man sich mit der Natur.“<br />

Sara Hankiewicz<br />

Druck wieder ab. Die Faser des Naturschwamms<br />

ist der der Seide sehr ähnlich.<br />

Es ist überliefert, dass schon in der Antike<br />

Naturschwämme zur Körperpflege verwendet<br />

wurden. Durch die einzigartige<br />

Struktur der Schwämme wird die Haut<br />

gereinigt, massiert und gepeelt zugleich.<br />

Wellness pur. Außerdem sind Naturschwämme<br />

sehr langlebig. „Mit der richtigen<br />

Pflege halten sie drei bis fünf Jahre.“<br />

Schon in der Antike wurden Naturschwämme zur<br />

Körperpflege verwendet.<br />

OBERNEULAND 71


„Jeder Schwamm<br />

ist einzigartig.“<br />

So sehen die Schwämme aus, bevor sie<br />

in Bremen ihre schöne Farbe und Form<br />

bekommen.<br />

Mit großen Scheren werden die Schwämme in Form geschnitten<br />

– eines der Spezialgebiete des Oberneulanders<br />

Peter Hankiewicz.<br />

Peter Hankiewicz kontrolliert die Trocknung der<br />

Schwämme.<br />

Das Bremer Traditionshaus Croll & Denecke wird im<br />

kommenden Jahr 125 Jahre alt.<br />

Nachhaltiges Naturprodukt: Schwämme<br />

wachsen immer wieder nach.<br />

Die Bremer Schwammexperten unterscheiden<br />

in Premium-, Medium- und<br />

Silkschwämme. Premium-Schwämme sind<br />

Pferdeschwämme erster Qualität aus dem<br />

Mittelmeer, sie haben einen besonders<br />

schönen, hohen Wuchs und eine gleichmäßige<br />

Porung. Bei den Medium-Schwämmen<br />

handelt es sich entweder um Pferdeschwämme<br />

aus dem Mittelmeer oder um<br />

Wool-Schwämme aus Florida. Medium-<br />

Schwämme sind qualitativ vergleichbar mit<br />

den Premium-Schwämmen, aber weniger<br />

gleichmäßig gewachsen und haben größere<br />

Poren. Die feinporigen Silk-Schwämme,<br />

die in großen Tiefen ebenfalls im Mittelmeer<br />

wachsen, eignen sich besonders für<br />

die Baby- und Gesichtspflege.<br />

„Jedes Land hat unterschiedliche Vorlieben“,<br />

sagt Peter Hankiewicz. „Nach<br />

Thailand verkaufen wir besonders viele<br />

der kleinen Silkschwämme. Denn damit<br />

werden dort die Babys gebadet.“ In die<br />

Schweiz liefert das Familienunternehmen<br />

viele seiner Schwämme an Maler, die damit<br />

die speziellen Schweizer Leimfarben vor<br />

einem neuen Anstrich von den Wänden<br />

abwaschen. Auch deutsche, dänische und<br />

französische Einzelhändler gehören zu den<br />

Hauptkunden des Bremer Großhändlers.<br />

An der französischen Côte d’Azur gibt es<br />

viele kleine Seifengeschäfte. „Seifen und<br />

Schwämme passen gut zusammen“, sagt<br />

der Oberneulander.<br />

In Deutschland verschickt das Traditionshaus<br />

seine Bade- und Kosmetikschwämme<br />

an Drogerien, Parfümerien<br />

und Unverpacktläden. In Bremen sind die<br />

Schwämme beispielsweise bei Lestra in der<br />

Horner Heerstraße, bei Böttcher 8 in der<br />

Böttcherstraße und bei Selfair (Vor dem<br />

Steintor) zu haben.<br />

125 Jahre alt wird Croll & Denecke mit<br />

Sitz in der Vahr im kommenden Jahr,<br />

20 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen<br />

– deren Herkunft so vielfältig und<br />

international ist wie der Kundenstamm des<br />

„Jedes Land hat unterschiedliche Vorlieben.<br />

Nach Thailand verkaufen wir besonders viele<br />

der kleinen Silkschwämme. Denn damit werden<br />

dort die Babys gebadet.“<br />

Peter Hankiewicz<br />

Hauses; sie kommen beispielsweise aus<br />

Frankreich, Tschechien und Syrien. Anno<br />

1897 haben Gustav Croll und Theodor<br />

Denecke die Firma gegründet. Zu dieser<br />

Zeit war Croll & Denecke mit der Idee des<br />

Schwammhandels nicht allein. Damals gab<br />

es in Deutschland noch mehr als hundert<br />

solcher Spezialfirmen, die meisten davon<br />

in Bremen. In den Jahren nach der Reichsgründung<br />

genoss Bremen durch Weserkorrektion,<br />

Zollanschluss und Hafenausbau<br />

einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />

Die Stadt wurde schnell größer,<br />

sie veränderte sich gleichsam im Tempo<br />

der Industrialisierung, hinzu kam die<br />

durch Kaiser und Bismarck befeuerte<br />

Euphorie der Gründerzeit. Dieser Zeitgeist<br />

durchwirkte auch den Alltag, der Überseehandel<br />

wuchs und wuchs. Plötzlich waren<br />

Dinge wie exotische Früchte allgemein<br />

verfügbar. Güter aus Übersee – wie Kaffee,<br />

Kakao und Bananen – waren auf einmal<br />

verlässlich und regelmäßig in reichhaltig<br />

ausgestatteten Fachgeschäften zu haben.<br />

Stolz präsentierten Bremen und die<br />

Nordwestregion die neu erworbenen<br />

Reichtümer (und die wirtschaftliche Leistungskraft)<br />

anno 1890 auf der „Nordwestdeutschen<br />

Gewerbe- und Industrieausstellung“<br />

im Bürgerpark. Die spektakulär<br />

aufgezogene Leistungsschau öffnete vom<br />

72 OBERNEULAND


31. Mai bis zum 15. Oktober 1890. Sie zog<br />

schätzungsweise 1,2 Millionen Besucher<br />

an. In dieser Ausstellung wurden Waren<br />

nicht einfach gezeigt, sondern im Kontext<br />

ihrer Herkunft präsentiert. Dieser Teil der<br />

Ausstellung war dermaßen erfolgreich, dass<br />

er über den 15. Oktober hinaus verlängert<br />

wurde. Aus diesem Erfolg entwickelte sich<br />

am Ende das Übersee-Museum, das vor<br />

gut 125 Jahren – am 15. Januar 1896 – als<br />

Städtisches Museum für Natur-, Völkerund<br />

Handelskunde eröffnet wurde. Die<br />

Menschen begeisterten sich für (Natur-<br />

)Produkte aus fernen Ländern – und sie<br />

berauschten sich förmlich an deren Verfügbarkeit.<br />

Der Wert der Einfuhr von Badeschwämmen<br />

aller Art in das Deutsche<br />

Reich belief sich im Jahre 1880 beispielsweise<br />

auf 7.067.000 Mark, wie denn auch<br />

in „Mercks Warenlexikon“ von 1894 nachzulesen<br />

ist.<br />

Von den vielen Schwammfirmen sind<br />

nur wenige übrig geblieben – die einen<br />

fanden keine Nachfolger, die anderen überstanden<br />

die Kriege nicht. Von beidem blieb<br />

Croll & Denecke verschont. Dort arbeitete<br />

der Urgroßvater von Sara und Nina<br />

Hankiewicz zunächst als Prokurist, bis er<br />

die Firma übernahm. 1928 stieg auch der<br />

Großvater mit ein, 1958 dann ihr Vater,<br />

der die Firma zum größten Schwammgroßhändler<br />

in Europa machte. „Wer 1.000<br />

Schwämme auf einmal braucht, der muss<br />

schon zu uns kommen“, heißt es heute<br />

nicht ohne Stolz auf das über Generationen<br />

Erreichte.<br />

Seit 2008 und 2019 gehören Nina und<br />

Sara Hankiewicz zur Geschäftsleitung.<br />

Neben dem Veredeln von Naturschwämmen<br />

„Bei uns kommt alle sechs bis acht Wochen<br />

ein neues Produkt hinzu.“<br />

Sara Hankiewicz<br />

in Handarbeit hat die vierte Generation<br />

mit Nina und Sara Hankiewicz die Produktpalette<br />

von Croll & Denecke um mehr<br />

als 150 nachhaltige Wellness- und Haushaltsprodukte<br />

erweitert – von der Bambuszahnbürste<br />

über den Holzmassageball bis<br />

hin zur Schrubber-Bürste mit den extra<br />

harten Sisalborsten. Und – sind für das<br />

Firmenjubiläum der Schwammspezialisten<br />

im nächsten Jahr neue Produkte geplant?<br />

„Bei uns kommt alle sechs bis acht Wochen<br />

ein neues Produkt hinzu“, sagt Sara<br />

Hankiewicz lächelnd und zeigt wieder etwas<br />

von ihrem Schreibtisch: Dieses Mal ist<br />

es eine kleine Bambus-Box mit zwei wiederverwendbaren<br />

Kosmetikstäbchen aus Silikon.<br />

Text: Claudia Kuzaj<br />

Fotos: Karolina Kolodziejczyk/Croll & Denecke<br />

OBERNEULAND 73


OBERNEULAND MENSCHEN<br />

„IMPFKÖNIGIN” ASTRID HERTING<br />

OHNE SIE GäBE ES<br />

KEINEN PIKS<br />

Corona hat vieles verändert. Auch für Astrid Herting,<br />

die für einen Besuch kam – und für die Berufung bleibt.<br />

Im Februar 2020 reist Astrid Herting<br />

gemeinsam mit ihren Kindern von<br />

Hongkong nach Bremen, um ihre<br />

Mutter zu deren 75. Geburtstag zu<br />

besuchen. Was sie zu dem Zeitpunkt noch<br />

nicht weiß, ist, dass sie nicht nach<br />

Hongkong zurückkehren wird. Seit eineinhalb<br />

Jahren ist die Diplom-Pharmazeutin<br />

nun wieder in ihrer alten Heimat Bremen,<br />

lebt im Haus ihrer Eltern in Oberneuland<br />

und arbeitet seit Dezember 2020 als leitende<br />

Apothekerin des Impfzentrum Bremen für<br />

die Johanniter-Unfall-Hilfe.<br />

Astrid Herting ist in Oberneuland aufgewachsen<br />

und beruflich in die Fußstapfen<br />

ihres Großvaters und ihrer Eltern getreten,<br />

die früher eine Apotheke in der Neuen<br />

Vahr Nord betrieben. Nach der Grundschule,<br />

dem Ökumenischen Gymnasium,<br />

dem Schulzentrum Rockwinkel und dem<br />

Abitur am Gymnasium Horn folgt das<br />

Pharmazie-Studium in Kiel. Danach lebt<br />

und arbeitet Astrid Herting in Düsseldorf,<br />

im Raum Hannover, in Mannheim und<br />

später in der Pfalz. Als sie 2018 mit ihrer<br />

Familie nach Hongkong zieht, werden nur<br />

wenige Einrichtungsgegenstände und<br />

persönliche Sachen mitgenommen. Aber<br />

zu den Dingen, die nicht fehlen dürfen,<br />

gehören auch mehrere Ausgaben des<br />

Oberneuland Magazins, in denen über<br />

den Garten der Eltern berichtet wurde.<br />

„Ich wollte einfach das Gefühl von<br />

Heimat mit nach China nehmen und dazu<br />

gehört natürlich auch mein Elternhaus in<br />

Oberneuland“, erinnert sich die 44-jährige<br />

Apothekerin.<br />

Noch bevor China und das Virus Anfang<br />

2020 in den Medien zum Dauerthema<br />

werden, sind es vor allem die Massenproteste<br />

und Ausschreitungen in Hongkong, die das<br />

Leben der Familie Herting verändern und<br />

nachhaltig einschränken. Polizeigewalt,<br />

Willkür und Angst vor die Tür zu gehen,<br />

bestimmen in dieser Zeit den Alltag. Die<br />

Beim Transport, der Lagerung und<br />

Verteilung der Impfstoffe müssen viele<br />

komplexe Planungsentscheidungen<br />

getroffen werden, insbesondere vor dem<br />

Hintergrund der erforderlichen Kühlkette.<br />

So benötigt der Impfstoff von<br />

Biontech/Pfizer z.B. eine Kühlung von<br />

-70 Grad Celsius, alle anderen Impfstoffe<br />

können bei höheren Temperaturen<br />

gelagert werden.<br />

74 OBERNEULAND


Schließung von Geschäften, Einrichtungen und Schulen führt<br />

dazu, dass auch die Kinder das Haus praktisch nicht mehr verlassen<br />

können. Hinzu kommt, dass die Nachrichten aus dem<br />

ca. 900 Kilometer entfernten Wuhan nichts Gutes verheißen.<br />

„Den Geburtstag meiner Mutter wollte ich auf gar keinen<br />

Fall verpassen. Und durch die sich zuspitzende Lage in China<br />

war es klar, dass ich nach Hause fliegen muss. Ich wusste zu<br />

dem Zeitpunkt allerdings nicht, dass ich hierbleiben würde“,<br />

erinnert sich Astrid Herting. „Nun bin ich froh, wieder in<br />

Bremen sein zu können, eine Aufgabe gefunden zu haben, die<br />

mich ausfüllt, dass meine Kinder sich hier wohl und sicher<br />

fühlen – und ein fast normales Leben führen können.“<br />

Ab März 2020 verändert sich allerdings auch in Bremen<br />

einiges. Gerade sind die Kinder in der Schule angemeldet, da<br />

müssen die neun Jahre alte Tochter und der elfjährige Sohn<br />

schon wieder ins Homeschooling. Das heißt für Astrid Herting,<br />

dass sich das Leben zunächst in einem überschaubaren Rahmen<br />

abspielt und vor allem die Organisation des Alltags im Vordergrund<br />

steht.<br />

Anfang November 2020 bewirbt sie sich dann initiativ bei<br />

einigen Apotheken, meldet sich auch bei der Apothekerkammer<br />

als „arbeitssuchend“ und hinterlässt ihre Referenzen und<br />

Kontaktdaten. Kurz vor Weihnachten überschlagen sich dann<br />

die Ereignisse, als Astrid Herting einen Anruf der Apothekerkammer<br />

und das Angebot für die Leitung der „Apotheke“ im<br />

Impfzentrum Bremen erhält. Als Experte für Arzneimittel und<br />

somit auch für Impfstoffe stellt ein Apotheker seit jeher die<br />

Versorgung mit Impfstoffen sicher und wird deshalb auch im<br />

Impfzentrum dringend benötigt. Am 23.12. findet die Info-<br />

Veranstaltung statt und ab dem 27.12. nimmt das Impfzentrum<br />

seinen offiziellen Betrieb auf.<br />

„Wir haben wirklich bei null angefangen, viel improvisieren<br />

müssen, da wir weder Geräte, Ausstattung noch Möbel hatten.<br />

Gestartet sind wir in einem Zelt, das in der Messehalle aufgestellt<br />

wurde und als Labor diente. Alles musste neu erdacht und<br />

„In der Regel habe ich einen ganz normalen Acht-Stunden-<br />

Tag. An stressigen Tagen kann es aber schon mal vorkommen,<br />

dass ich erst am späten Abend nach Hause komme. Dann<br />

genieße ich es, zum Entspannen in den Abendhimmel zu<br />

schauen. Egal wo ich gelebt habe – nirgendwo war der Himmel<br />

so schön und dunkel, wie hier in Oberneuland.“<br />

Astrid Herting und ihre Kinder sind in Oberneuland<br />

angekommen! Die Apothekerin hat eine ausfüllende und<br />

anspruchsvolle Aufgabe in ihrem Beruf gefunden.<br />

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„Wir haben bei null angefangen<br />

und viel improvisieren müssen.”<br />

Astrid Herting<br />

entwickelt werden – und es musste schnell gehen – denn die<br />

erste und heiß ersehnte Lieferung des Impfstoffs sollte sofort<br />

durch die mobilen Impfteams an die Senioren-Einrichtungen<br />

in Bremen gehen.“<br />

Zehn Monate später steht Bremen als „Impfmeister“ an<br />

erster Stelle der bundesweiten Statistik. Gut 25 Mitarbeiter der<br />

Apotheke, die hinter den Kulissen im Zweischicht-System<br />

sieben Tage die Woche unter der Leitung von Astrid Herting<br />

arbeiten, machen das möglich, was Anfang des Jahres eher bescheiden<br />

anfing. „Mittlerweile haben wir die Abläufe perfektioniert<br />

und eine gewisse Routine entwickelt. Flexibilität steht<br />

aber immer noch an erster Stelle. Denn einen strukturierten<br />

Arbeitsalltag wie in einer normalen Apotheke gibt es in der<br />

Halle 7 nicht.“ Dabei geht es in erster Linie darum, die unterschiedlichen<br />

Impfstoffe sensibel zu behandeln und für die<br />

Impfungen vorzubereiten. Die richtige Kühlung des jeweiligen<br />

Impfstoffes, das Einhalten der Kühlkette beim Transport, das<br />

Auftauen, die Verdünnung und die Impfstoffzubereitung sowie<br />

die Auswahl und Handhabung der Spritzen und Kanülen und<br />

das Zeitmanagement sind wichtige Faktoren.<br />

OBERNEULAND 75


Das Impfzentrum wird geleitet von den Johannitern in Zusammenarbeit mit der Senatorin für Gesundheit,<br />

Frauen und Verbraucherschutz. „Einen besseren Arbeitgeber könnte ich mir nicht vorstellen“, erklärt Astrid<br />

Herting in ihrem Büro in Halle 7.<br />

Nachdem der Impfstoff einmal aufgetaut ist, darf er<br />

nicht wieder eingefroren werden. Ist er vorbereitet<br />

und verdünnt, muss er in Bremen innerhalb einer<br />

Stunden verimpft werden (andere Bundesländer<br />

geben eine Zeitspanne von bis zu 6 Stunden vor.<br />

Anm. d. Red.).<br />

Mal keine Fachliteratur – die Apothekerin entspannt<br />

sich beim Lesen auf der Terrasse.<br />

Astrid Herting ist gerne mit ihren Kindern in der Natur unterwegs. Mit viel Bewegung an der frischen Luft,<br />

Fahrradfahren am Deich und Spaziergängen durch Oberneuland hält sich die alleinerziehende Mutter fit.<br />

Ihre Kinder haben in den Oberneulander Schulen und beim<br />

Sport im BHC neue Freundschaften geschlossen und die Eltern<br />

bzw. Großeltern Dr. Ernst-Georg und Ulrike Herrmann freuen<br />

sich, die kleine Familie zu unterstützen. Der Garten, über den<br />

damals schon im Oberneuland Magazin berichtet wurde, ist<br />

nun nicht mehr nur eine blühende Oase der Ruhe, sondern<br />

wird seit 2020 durch zahlreiche Spielgeräte und fröhliches<br />

Kinderlachen bereichert. „Ich glaube, meine Eltern erfahren<br />

„Ohne meine Eltern wäre meine<br />

Arbeit nicht möglich. Dafür bin ich<br />

ihnen sehr dankbar!“<br />

Astrid Herting<br />

durch unseren Einzug eine späte Blüte, so wie manche Pflanzen<br />

in ihrem Garten,“ lacht Astrid Herting. „Die Arbeit im Impfzentrum<br />

ist ein Fulltime-Job, der mich voll und ganz ausfüllt. Auch<br />

mein Arbeitgeber und das Kollegenteam der Johanniter-Unfall-<br />

Hilfe sind einfach großartig. Das alles zu realisieren, geht aber<br />

nur mit der Unterstützung meiner Eltern, die nun die Kinder<br />

von der Schule abholen, Essen vorbereiten, Vokabeln abfragen,<br />

Fahrdienste leisten und mir vieles abnehmen. Ohne sie wäre<br />

meine Arbeit nicht möglich. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar!“<br />

Trotz vollständiger Impfung und regelmäßigen Tests vor<br />

Dienstbeginn ist Astrid Herting vorsichtig bei Unternehmungen<br />

oder Verabredungen. „Ich kann es mir nicht leisten auszufallen.<br />

Nach wie vor steht die Gesundheit an erster Stelle.“ Deshalb<br />

genießt sie jede freie Minute im Garten der Eltern, auf der<br />

Terrasse, ist gerne mit ihren Kindern in der Natur unterwegs<br />

oder treibt Sport. Zu ihren Hobbys zählen u.a. Schwimmen<br />

und Tennis.<br />

Mit viel Bewegung an der frischen Luft, Fahrradfahren am<br />

Deich und Spaziergängen durch Oberneuland hält sich die<br />

alleinerziehende Mutter fit für ihre umfangreichen Aufgaben<br />

im Impfzentrum Bremen. Text und Fotos: Meike Müller<br />

76 OBERNEULAND


»<br />

JÜRGEN SKUSA GEHT IN DEN RUHESTAND<br />

ES WAR EIN GESCHENK,<br />

HIER ZU ARBEITEN«<br />

„In Oberneuland kennt man seinen Briefträger“, so lautete unsere<br />

Überschrift im Heft 1 des Jahres 1999. Damals trug Jürgen Skusa<br />

bereits seit mehr als 19 Jahren hier die Post aus. Seine Arbeit wurde<br />

in einem ausführlichen Beitrag gewürdigt. Seinerzeit schon war er mit<br />

seinem eigenen Fahrrad und eigener Ledertasche unterwegs. Das tut er<br />

heute noch bis – ja bis zum 26. Oktober. Das wird sein letzter Arbeitstag sein.<br />

Die Rockwinkeler Heerstraße zwischen<br />

Im Holze und der Mühlenfeldstraße<br />

mit allen Nebenstraßen ist sein Revier.<br />

Briefe, Waren- und Wurfsendungen,<br />

Päckchen und kleinformatige Pakete bringt<br />

er ans Haus. Denn die Post ist verpflichtet,<br />

flächendeckend zu liefern. Größere Pakete<br />

werden von Kollegen mit dem Auto ausgeliefert.<br />

Das ist nicht Jürgens Welt, die<br />

Schlepperei kann er sich nicht antun.<br />

Jürgen Skusa liebt es, mit den<br />

Menschen ins Gespräch zu<br />

kommen. Er hat für alle und<br />

alles ein offenes Ohr, und seine<br />

Kunden mögen ihn. Das zeigte<br />

sich bereits im Jahr 2008. Da<br />

kam er am 19. September reich<br />

beschenkt von seiner Abschiedstour<br />

zurück.<br />

Abschied? Ja,<br />

personelle<br />

Umstrukturierungen<br />

bei der Post<br />

waren angesagt,<br />

er übernahm das Revier eines Kollegen<br />

in Borgfeld. Im Rilkeweg aber regte sich<br />

Protest. In einem Schreiben an die Hauptpost<br />

wehrten sich die Anwohner bereits vor<br />

dieser Maßnahme, dass Jürgen sie nicht<br />

mehr bedienen durfte. Na, jedenfalls<br />

dauerte es nicht lange, und er war wieder<br />

auf seiner alten Strecke in Oberneuland<br />

unterwegs.<br />

Jürgen Skusa ist ein Postzusteller – ein<br />

Briefträger eben – der alten Schule geblieben.<br />

Das ist er mit Leib und Seele. Er weiß eine<br />

Menge zu erzählen. Aus seiner Ausbildungszeit<br />

zum Beispiel. Die hat er in Borgfeld<br />

erlebt. Er erinnert sich noch, dass er einmal<br />

mit Prinz Louis Ferdinand von Preußen<br />

auf einer Parkbank saß. Wilhelm Kaisen im<br />

Rethfeldsfleet war ebenfalls einer seiner<br />

Kunden. Der meinte zu ihm: „Sett di mal<br />

dor, min Jong ...“ Und vermittelte ihm<br />

eines der Kaisenhäuser am Hamfhofsweg.<br />

Erlebnisse, die Jürgen nie vergessen wird.<br />

So wie später auch die katastrophalen<br />

Schneeverwehungen im Januar 1979.<br />

Manche mögen sich daran noch erinnern.<br />

Da konnte keine Post ausgetragen werden.<br />

Die Kollegen von außerhalb schafften den<br />

Weg zur Arbeit nicht. Ein paar Tage hielt er<br />

sich am Schalter auf, dann packte er<br />

die eingegangene Post auf einen<br />

Schlitten und machte sich zu<br />

Fuß auf den Weg zu den Empfängern.<br />

Eigentlich, so sinniert<br />

Jürgen Skusa, hat er die Poststelle<br />

an der Kopernikusstraße<br />

eröffnet. Wenigstens indirekt.<br />

Jetzt platzt sie<br />

Damals 1999.<br />

aus allen<br />

Nähten, und<br />

es soll wohl<br />

Pläne geben,<br />

den ganzen<br />

Betrieb an die<br />

Stresemannstraße zu verlegen, sodass die<br />

Zusteller nur noch mit dem Auto unterwegs<br />

sein werden. Ohnehin transportiert<br />

ein Kollege schon heute 60 bis <strong>10</strong>0 Pakete<br />

am Tag.<br />

Jürgen Skusa schert das wenig. Er ist der<br />

Letzte, der noch mit seinem eigenen Rad<br />

fahren darf. Man hatte ihm schon mal ein<br />

posteigenes E-Bike zur Verfügung gestellt.<br />

Damit kam er überhaupt nicht zurecht.<br />

Und so macht er jetzt seine letzten Touren<br />

durchs Dorf. Seine Zeit in Oberneuland<br />

sieht er als ein großes Geschenk an, als die<br />

Kirsche auf der Torte, als Sauerstoff für die<br />

Seele. Man merkt ihm seine starke Verbundenheit<br />

zu den Menschen in Oberneuland<br />

an. Dennoch bekommt es ihm gut, jetzt<br />

„den Stöpsel ziehen zu können“. Künftig<br />

Jürgen Skusa erinnert sich noch,<br />

dass er einmal mit Prinz<br />

Louis Ferdinand von Preußen<br />

auf einer Parkbank saß.<br />

wird er sich mit seiner Frau viel an der<br />

Ostsee aufhalten – seit 40 Jahren fahren sie<br />

dort hin. Er wird weiterhin viel Rad fahren,<br />

seinen Sohn und seinen Enkel in Ritterhude<br />

besuchen. Vielleicht auch einem Sportverein<br />

beitreten. Jedenfalls ruhig im Sessel zu sitzen,<br />

das liegt ihm nicht. Vom 1. bis zum 16. Oktober<br />

hat er noch einmal Urlaub, dann<br />

fährt er noch acht Tage lang seine Tour.<br />

Dennoch: Der letzte Tag, der 26. Oktober,<br />

„der wird schwer …“ Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

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OBERNEULAND 77


OBERNEULAND SPORT<br />

FLORIAN WELLBROCK: OLYMPIA-<br />

SIEGER AUS DER REGION<br />

FAN-<br />

TAS-<br />

TISCH<br />

!!!!!<br />

„Unser Olympiasieger”<br />

Florian Wellbrock kam nach<br />

Oberneuland, um seine<br />

Goldmedaille der stolzen<br />

Familie zu zeigen.<br />

Es gab bei seiner Rückkehr einen kleinen<br />

Empfang mit der Familie am Flughafen<br />

Bremen unter den aktuell geltenden Auflagen.<br />

Florian hatte in Tokio sein Ziel erreicht<br />

– nämlich zunächst die Bronze-<br />

Die Großeltern Irmgard und Egon Wellbrock mit Florian.<br />

medaille in der 1500-m-Distanz im Becken<br />

und als Krönung die Goldmedaille im<br />

<strong>10</strong>-km-Freiwasserschwimmen.<br />

„Der König der Langstrecke“ schrieb die<br />

Presse. Die Besonderheit dieses Mal: Es war<br />

78 OBERNEULAND


„Der König der<br />

Langstrecke“<br />

ein „Start-Ziel-Sieg“. Florian Wellbrock<br />

gewann mit 25 Sekunden vor dem Zweitplatzierten<br />

und es wurde die erste Goldmedaille<br />

für den Deutschen Schwimmverband<br />

seit 2008 bei Olympischen Spielen –<br />

fantastisch! „Jetzt bin ich der Gejagte, mehr<br />

noch als nach der Weltmeisterschaft. Wenn<br />

man vorne schwimmt, kommt es auch<br />

nicht zu den mitunter gefährlichen Rangeleien<br />

auf der Strecke um die Plätze.“ Er<br />

freut sich jedenfalls bereits sehr auf die<br />

Olympischen Spiele 2024 in Paris.<br />

Nach der Rückkehr aus Tokio wollte er<br />

erst mal ausgiebig schlafen – lediglich ein<br />

kurzer Wochenendaufenthalt<br />

bei den Eltern<br />

und Großeltern in<br />

Bremen – dann sofort<br />

zurück nach Magdeburg<br />

zum Training. Im<br />

September gibt es dann<br />

endlich 14 Tage Urlaub,<br />

bevor wieder der übliche<br />

Rhythmus des täglichen<br />

Trainings für die nächsten<br />

„Höhepunkte“ beginnt.<br />

Das sind die Kurzbahn-<br />

EM Anfang November in Kazan (Russland)<br />

und die Kurzbahn-WM Mitte Dezember in<br />

Abu Dhabi.<br />

Wie sagten doch seine Eltern, als sie<br />

ihn 2014 nicht so leichten Herzens<br />

zum Trainingszentrum von Bremen<br />

nach Magdeburg brachten? „Mach was<br />

Stolze Oma Irmgard mit Goldmedaille.<br />

draus …“ – Und das<br />

ist ihm doch wohl absolut<br />

gelungen. Unsere<br />

herzlichsten Glückwünsche<br />

von hier aus!<br />

Mögen viele weitere<br />

Medaillen folgen.<br />

Die ganze Familie<br />

Wellbrock war jedenfalls<br />

sehr glücklich,<br />

dass die Spiele doch<br />

stattgefunden haben, wenngleich sie nicht<br />

wie beabsichtigt live dabei sein konnte.<br />

„Es gab an den Sportstätten bei Wettbewerben<br />

jedoch immer genügend Jubel und<br />

Stimmung von Trainern, Betreuern und<br />

Mannschaftskameraden“, überraschte es<br />

Florian Wellbrock. Text: MG, Fotos: privat


OBERNEULAND SPORT<br />

Froh und glücklich über<br />

den Erfolg: Lena Frerichs<br />

mit ihrer Teampartnerin<br />

Linnea Weidemann.<br />

Erfolgreiche Oberneulander:<br />

Niklas Tecklenburg und<br />

Lena Frerichs vom BHC.<br />

Niklas Tecklenburg und Teampartner<br />

Luis Höchemer freuen sich riesig über<br />

die Europameisterschaft.<br />

LENA FRERICHS & NIKLAS TECKLENBURG V<strong>OM</strong> BHC<br />

OBERNEULANDER<br />

EUROPAMEISTER!!!<br />

Lena Frerichs war mit<br />

ihren fünf Treffern auch<br />

eine der beiden<br />

erfolgreichsten<br />

Torschützinnen<br />

des Turniers.<br />

Die weibliche<br />

U19 schloss mit<br />

einem überzeugenden<br />

Torverhältnis von 21:2 ab.<br />

Ungeschlagen wurde auch das<br />

männliche U19-Team Europameister.<br />

80 OBERNEULAND


Der Bremer Hockey Club freut sich erstmals in seiner Vereinsgeschichte über<br />

gleich zwei Europameister: Lena Frerichs und Niklas Tecklenburg haben<br />

beide mit ihrem Team ungeschlagen die europäische Spitze erklommen<br />

und die begehrte Medaille erstmals nach Oberneuland geholt.<br />

Mit jeweils fünf Treffern wurde Lena<br />

Frerichs zudem zusammen mit einer<br />

Mitspielerin zur erfolgreichsten Torschützin<br />

des Turniers gekürt. Ein beeindruckendes<br />

Debüt, da sie mit Jahrgang 2004 mit Abstand<br />

die jüngste Spielerin im Team war.<br />

19 statt 18 und 5 statt 8<br />

Die Europameisterschaft der Jugend fand<br />

vom 19. bis 24. Juli <strong>2021</strong> im spanischen<br />

Valencia statt. Statt der üblichen U18-Altersbeschränkung<br />

wurde nach der notwendig<br />

gewordenen Verlegung um ein Jahr einmalig<br />

als U19-Konkurrenz<br />

gespielt, um<br />

Jugendliche des Jahrgangs<br />

2002 nicht um<br />

ihre EM-Chance zu<br />

bringen. Das Turnier<br />

wurde mit nur fünf<br />

statt der gewohnten<br />

acht Nationen in einer Runde jeder gegen<br />

jeden ohne Endspiele ausgetragen.<br />

Alles anders<br />

Ursprünglich war vorgesehen, dass die<br />

Kontinentalmeisterschaft im Juli 2020 mit je<br />

acht Mädchen- und Jungen-Mannschaften<br />

in Kasan/Russland stattfinden sollte. Am<br />

Ende blieb weder der Ausrichter noch der<br />

Termin und noch nicht mal das Format<br />

übrig. Nach der Absage im vorigen Jahr<br />

und der Verschiebung nach <strong>2021</strong> entschied<br />

der Europäische Hockey-Verband, diese<br />

Europameisterschaft einmalig als U19-EM<br />

austragen zu lassen. Dann wanderte die<br />

Veranstaltung von Russland nach Spanien.<br />

Am Ende wurde es Valencia. Da die Insel-<br />

Verbände England, Schottland und Irland<br />

ihre Teilnahme zurückzogen, blieb ein<br />

Fünferfeld mit Spanien, Niederlande, Belgien,<br />

Russland und Deutschland.<br />

Beide U19 Teams<br />

konnten die<br />

Europameisterschaft<br />

ungeschlagen<br />

gewinnen.<br />

den Titel einkassierten, ist fast regelmäßig<br />

ein EM-Ziel deutscher Mädchenteams. Oft<br />

genug war man nah dran, alleine fünf Mal<br />

in Folge (zwischen 2009<br />

Neu<br />

bei uns:<br />

und 2016) scheiterte eine<br />

DHB-Mannschaft<br />

im Finale gegen den<br />

Erzrivalen.<br />

Die deutschen Jungen<br />

wurden 2007, 2015 und<br />

2016 Europameister der U18-Altersklasse,<br />

dazu kamen drei Silbermedaillen (2002,<br />

2009, 2013) und zwei Mal Bronze (2011,<br />

2018). Auch zwei medaillenlose Turniere<br />

(2003, 2005) als jeweiliger<br />

Fünfter stehen in der<br />

Bilanz. Vor dieser EM<br />

war Spanien Titelverteidiger,<br />

das 2018 in<br />

Santander den Heimvorteil<br />

nutzte, den es ja auch<br />

diesmal in Valencia gab.<br />

Vorbereitung und Vorgaben<br />

Ob der Herausforderung haben sich die<br />

beiden deutschen Teams intensiv und<br />

akribisch mit mehreren Länderspielen und<br />

Lena und Niklas<br />

sind echte<br />

BHC-Heimgewächse.<br />

diversen Trainingslagern auf die EM vorbereitet.<br />

Und auch während der EM verlangten<br />

nicht nur die hohen Temperaturen<br />

den Spielern und Spielerinnen<br />

einiges ab, sondern<br />

auch die strengen<br />

Hygiene-Regeln: „Wir<br />

durften uns nur auf dem<br />

Zimmer oder dem gegenüberliegenden<br />

Grünstreifen<br />

aufhalten”, erinnert sich Lena<br />

Frerichs, „und im Essensraum musste<br />

zwischen Jungen und Mädchen bei den<br />

Mahlzeiten grundsätzlich eine ganze<br />

Stunde Zeitabstand eingehalten werden.”<br />

Ausgezeichnet<br />

Umso beeindruckender ist, dass beide<br />

Teams die Europameisterschaft ungeschlagen<br />

gewinnen konnten. Die weibliche U19<br />

schloss mit einem überzeugenden Torverhältnis<br />

von 21:2 ab, die männliche U19 mit<br />

16:4. Ein tolles Ergebnis und zugleich auch<br />

Auszeichnung für die gute Jugendarbeit im<br />

Bremer HC, sind Lena und Niklas doch<br />

echte BHC-Heimgewächse.<br />

Text: hockey.de, Anne Günter, Fotos: privat<br />

Titelverteidiger Niederlande<br />

und Spanien<br />

2018 stand eine weibliche U18 des DHB<br />

als Viertplatzierter erstmals nicht auf dem<br />

EM-Medaillenpodest. Deutschland hatte<br />

die EM-Premiere 2002 gewonnen, danach<br />

sieben Mal Silber und ein Mal Bronze geholt.<br />

Die Siegesserie der Niederländerinnen<br />

zu brechen, die seit 2009 sechs Mal in Folge<br />

Oberneulander Heerstr. 26-28 · 28355 Bremen · Tel. 25 47 56<br />

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OBERNEULAND 81


OBERNEULAND SPORT<br />

REGIONALLIGA HERREN<br />

FCO-SIEG<br />

IN REHDEN<br />

Nach der Corona-Pause konnte die Regionalliga-Herren<br />

im ersten Pflichtspiel der Saison<br />

<strong>2021</strong>/2022 überraschend mit 3:2 den ersten Sieg<br />

beim BSV Rehden dank Dreifach-Torschützen<br />

Ebrima Jobe einfahren.<br />

Das neu formierte Team des FCO wies dabei ein<br />

Durchschnittsalter von 21 Jahren auf und bewies im<br />

letzten Drittel des Spiels große Moral, indem ein<br />

1:2-Rückstand zur Pause in den 3:2-Sieg am Ende<br />

umgemünzt wurde. Beim darauffolgenden Auswärtsspiel<br />

beim HSC Hannover unterlag der FC<br />

Oberneuland zu Recht mit 0:1. Dennoch ist Trainer<br />

Kristian Arambasic mit dem Auftakt zufrieden:<br />

„Unsere extrem junge Mannschaft lernt mit jedem<br />

Spiel dazu. Das ist Teil unserer Vereinsstrategie,<br />

nämlich auszubilden und aufzubauen.“ Text und Fotos: FCO<br />

BUNTES RAHMENPROGRAMM<br />

S<strong>OM</strong>MERFEST BEIM<br />

FC OBERNEULAND<br />

Zum Ausklang der Sommerferien bot das FCO-Organisationsteam<br />

um Cynthia Beneke, André Zobel und Nico<br />

Dollinger den Kindern und Jugendlichen bei Sonnenschein<br />

rund um das U19-Regionalliga-Heimspiel gegen Weiche<br />

Flensburg ein buntes Rahmenprogramm: Die Kinder und<br />

Jugendlichen durften sich an zehn Stationen mit und ohne<br />

Ball versuchen und Punkte sammeln beim Ballhochhalten,<br />

Torwandschießen, Sackhüpfen, Dosenwerfen etc.<br />

Als Ehrengäste waren auch sechs benachteiligte Kinder mit<br />

einem Betreuer vom Hermann- Hildebrand-Haus gekommen.<br />

Die Sieger wurden anschließend prämiert. Champion<br />

wurde Tom Lasse aus der C1, der den Ball 601 Mal hochhalten<br />

konnte. Um 18 Uhr fand das Sommerfest mit einem<br />

vereinseigenen Turnier mit gemischten Teams sein Finale.<br />

Text: FCO, Fotos: André Zobel<br />

82 OBERNEULAND


Offizieller Medienpartner<br />

FCO JUGEND<br />

Strahlende Gesichter<br />

auf dem Fußballplatz<br />

des FC Oberneuland<br />

Schon seit mehr als drei Jahren<br />

unterstützen Daniela und Heinz<br />

Demski mit ihrer Firma Demski<br />

Verwaltungs- und Beteiligungs<br />

GmbH den FCO tatkräftig.<br />

Diesmal zaubern sie mit ihrer großzügigen Hilfe den Spielern der<br />

U17 ein Lächeln ins Gesicht.<br />

Als Dank für die neuen Trikots überreicht Max Hufschmidt einen<br />

Blumenstrauß an die beiden Gesellschafter. Damit steht einer<br />

erfolgreichen Saison nichts mehr im Wege.<br />

Text: Sylvie Kahl, Fotos: FCO<br />

OBERNEULAND 83


OBERNEULAND STARKE VEREINE<br />

„Starke Vereine in Oberneuland“.<br />

So vielfältig wie Oberneuland ist, so<br />

zahlreich ist auch das Angebot der<br />

regionalen Clubs. Von den unterschiedlichen<br />

Sportarten, über<br />

Kultur- und Heimatvereine bis hin<br />

zum Jugend-Treff ist das Angebot<br />

breit gefächert.<br />

Mit dieser Rubrik bietet das<br />

OBERNEULAND MAGAZIN den Vereinen die<br />

Möglichkeit sich vorzustellen.<br />

EIN VEREIN FÜR JUNG UND ALT<br />

TV OBERNEULAND<br />

Der Turnverein Oberneuland hat seine Heimat im Herzen von Oberneuland, am Ende des Vinnenwegs.<br />

Dieser Traditionsverein hat sich im Laufe seines über <strong>10</strong>0-jährigen Bestehens immer<br />

wieder gewandelt. War es im Gründungsjahr 1889 ursprünglich noch ein reiner Turnverein, kamen<br />

im Laufe der Zeit immer mehr moderne Sportarten und Abteilungen hinzu. Heute kann jede/r von<br />

null bis hundert Jahren im TVO Sport betreiben. Der TVO ist also ein Sportverein fürs ganze Leben.<br />

Turnen<br />

Die Jüngsten können mit drei Monaten starten: Der Kurs Babyturnen hat im Sommer 2020<br />

zum ersten Mal stattgefunden und wurde gut angenommen. Unter der Leitung von Simone<br />

Harders wird den Babys mit Musik, Bewegung und Massage ein erster Einstieg in sportliche<br />

Aktivitäten ermöglicht. Nahtlos schließt sich das Eltern-Kind-Turnen und Kinderturnen von<br />

Ksenia Martin an. In verschiedenen Gruppen von zehn Monaten bis sieben Jahren wird<br />

gemeinsam geturnt, gespielt und gesungen.<br />

Tanzen<br />

Tanzbegeisterte Kinder und Jugendliche sind bei Corinna Scheding und Linda<br />

Tacke genau richtig aufgehoben: Ballett wird bei den examinierten Tanzpädagoginnen<br />

mit voller Hingabe praktiziert und findet jedes Jahr einen wunderschönen<br />

Abschluss in Form einer großen Ballett-Aufführung im ÖG.<br />

Kampfsport und Kampfkunst<br />

Bereits für Kinder ab sechs Jahren sind Kampfsport und Kampfkunst geeignet. Simone Harders und Niclas Engelken bringen den Kids die Vielseitigkeit<br />

des Kampfsports Taekwondo bei: In verschiedenen Disziplinen werden Konzentration, Körperkontrolle und gezielter Krafteinsatz geschult.<br />

Das dazugehörige Gürtelsystem macht jedem Sportler seinen individuellen Fortschritt sichtbar.<br />

Dong Zhao leitet die Kung Fu-Abteilung und bietet mit Lehrgängen und Workshops ein vielseitiges Training an, welches grundlegende Übungen<br />

zur Schulung von Körpergefühl und Koordination beinhaltet. Aber auch komplexe Bewegungsformen mit und ohne traditionelle Waffen bis hin zu<br />

Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere Gegner stehen auf dem Trainingsplan. Beide Sportarten sind auch auf Jugendliche und Erwachsene<br />

ausgerichtet und werden in den jeweiligen Gruppen praktiziert. Meister Zhao bietet zusätzlich Qi Gong-Kurse an, Sandra Sonnemann bietet ergänzend<br />

am Wochenende Tai Chi an.<br />

DER VEREIN IN BILDERN<br />

Beim Babyturnen wird ein erster Einstieg in sportliche<br />

Aktivitäten mit Musik, Bewegung und Massage ermöglicht.<br />

Kampfsport ist für Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene<br />

gleichermaßen geeignet und wird in den jeweiligen Gruppen trainiert.<br />

Bewegungsformen mit<br />

traditionellen Waffen.<br />

STELLEN SIE IHREN VEREIN VOR! Falls auch Sie Ihren Verein hier vorstellen möchten, nehmen Sie gerne per E-Mail Kontakt mit uns auf: magazin@oberneuland.info<br />

84 OBERNEULAND


Parkour<br />

Parkour ist die neuste Trendsportart, und auch diese wird für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren<br />

angeboten. Die Sportler von Trainer Joshua Buchholz springen dabei über diverse Hindernisse, die den<br />

Sommer über draußen zur Verfügung stehen oder im Winter in der Halle in Form von verschiedenen<br />

Geräten arrangiert werden. Kondition, Koordination, Kreativität und Selbsteinschätzung, aber auch<br />

ein gewisses Maß an Risikobereitschaft werden in dieser Sportart erwartet und geschult.<br />

Hundesport<br />

Die neuste Abteilung ist der Hundesport. Auf der Wiese hinter der<br />

Halle im Vinnenweg ist ein großes eingezäuntes Feld, auf dem Dog<br />

Frisbee und Agility angeboten werden. Trainer Patrick Engelken und<br />

sein Team haben schon diverse große Turniere auf diesem Gelände<br />

ausgeführt, zuletzt sogar die Europaqualifikation in Dog Frisbee.<br />

Ballsport<br />

Zu den Ballsportarten gehören im TVO die Abteilung Tischtennis, Tennis,<br />

Faust- und Prellball sowie Volleyball und Boule. Ein Boule-Feld wurde<br />

dafür eigenhändig vor zwei Jahren neben der Halle errichtet.<br />

Fitness und Schwimmen<br />

Die Fitnessgruppen Damengymnastik, Bodyfit / Bauch Beine Po, Gymnastik und Spiel, verschiedene<br />

Tanzgruppen sowie der regelmäßige Lauftreff und die Walkinggruppe runden das Programm des TVO ab.<br />

Als Präventionsprogramm werden Yoga, Rücken- und Wirbelsäulengymnastik sowie Rehasport angeboten.<br />

Die Schwimmer warten zurzeit noch auf die Eröffnung der Schwimmbäder, dann kann auch der Kurs<br />

Wassergymnastik wieder aufgenommen werden. Ansonsten finden alle Sportarten regulär statt.<br />

Die vereinseigene Halle im Vinnenweg steht für diese Sportangebote ebenso zur Verfügung wie verschiedene<br />

(Schul-)Sporthallen in Bremen.<br />

rockwinkeler heerstr. 24<br />

28355 bremen<br />

Tel. 0421 / 25 08 08<br />

Werden Sie Mitglied!<br />

Bei Interesse sind die jeweiligen Abteilungsleiter per E-Mail oder<br />

telefonisch erreichbar und stehen für Fragen zu Trainingszeiten und<br />

-orten gerne zur Verfügung. Alle Kontaktdaten der Übungsleiter sind auf<br />

der Internetseite des TVO unter www.tv-oberneuland.de zu finden.<br />

Allgemeine Anfragen werden über die Geschäftsstelle im TVO-Vereinsheim im Vinnenweg<br />

91, Tel. 0421-259272 (dienstags 17-19 Uhr sowie freitags 12-14 Uhr) oder<br />

per E-Mail über tvo@tv-oberneuland.de gerne beantwortet.<br />

Text: Simone Harders, Fotos: TVO<br />

Parkours – die neue<br />

Trendsportart.<br />

Vor zwei Jahren wurde neben der Halle<br />

ein Boule-Feld errichtet.<br />

OBERNEULAND 85


OBERNEULAND LEBEN<br />

PFLEGE GEKLÄRT<br />

WALNUSSBAUMWIESE<br />

IN OBERNEULAND<br />

An der Begehung<br />

der Oberneulander<br />

Walnussfläche nahmen<br />

Thomas Knode,<br />

Meike Hethey, Heiko<br />

Müller und Gepa<br />

Schlosser-Gerard teil.<br />

86 OBERNEULAND


2006 pflanzte Gepa Schlosser-Gerard auf der als Ausgleichsfläche<br />

ausgewiesenen öffentlichen Grünfläche Ecke<br />

Rockwinkeler Landstraße/ Vinnenweg fast 30 Walnussbäume<br />

und erfüllte damit die mit dem Neubaugebiet<br />

verbundenen Auflagen. Während einer Begehung von<br />

Anwohnern, Thomas Knode als Vertreter der Senatorin<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und<br />

Wohnungsbau, Heiko Müller vom Umweltbetrieb Bremen<br />

und Beiratsmitglied Meike Hethey wurden nun Status<br />

Quo und zukünftige Pflegemaßnahmen festgehalten.<br />

Keiner der Bäume ist gekauft, sagte voller Stolz Gepa Schlosser-<br />

Gerard. Viele wurden eigenhändig von ihr aus Nüssen liebevoll<br />

gezogen, manche Jungbäume eigenhändig ausgegraben. Alle aber<br />

hat sie selber gesetzt und über die Jahre gepflegt und ihr Wachstum<br />

begleitet. Heute sind die ältesten Bäume der kleinen Plantage aufgrund<br />

liebevoller Pflege und guter Bewässerung mehr als 15 Jahre<br />

alt und tragen Früchte. Regelmäßig veranstalteten ähnlich einem<br />

Straßenfest Anwohner im August ein Straßenfest auf der Walnusswiese.<br />

Diese Fläche sei eine stadteigene öffentliche Grünfläche in der<br />

Verantwortung der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität,<br />

Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS), die vom Umweltbetrieb<br />

Bremen (UBB) im Auftrag von SKUMS unterhalten wird,<br />

so Thomas Knode. Damit ist die Streuobstwiese Teil der unterhaltungspflichtigen<br />

8.000.000 Quadratmeter im Bremer Stadtgebiet,<br />

die der Umweltbetrieb betreut.<br />

Laut Kompensationsflächenkataster wurden 19 Walnuss- und<br />

zwei Apfelbäume erfasst, bei Anpflanzung aber kein Vertrag geschlossen<br />

und damit nicht in die Regelunterhaltung des UBB überführt.<br />

Eine offizielle Aufnahme in das Baumkataster erfolgte nicht<br />

und die alljährliche Zustandskontrolle blieb aus. Hier sieht Thomas<br />

Ute Schmiedeken<br />

28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />

Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />

email: apo@eulen-apotheke.eu<br />

www.eulen-apotheke.eu<br />

Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />

Sa.<br />

Mit warmen<br />

Farben durch<br />

den Herbst<br />

8.30 - 18.30 Uhr<br />

8.30 - 13.00 Uhr<br />

Heute sind die ältesten Bäume<br />

der kleinen Plantage aufgrund liebevoller<br />

Pflege und guter Bewässerung mehr<br />

als 15 Jahre alt und tragen Früchte.<br />

Knode deutliche Versäumnisse auf Seiten der Stadt, in deren Folge<br />

der Umweltbetrieb mehr als unsicher in der Pflege agierte.<br />

„Mittlerweile sind alle Bäume im Baumkataster aufgenommen“,<br />

so Knode. Festgestellt wurde, dass die an der Rockwinkeler Landstraße<br />

stehenden Walnussbäume zu dicht an befestigten Verkehrsflächen<br />

gepflanzt wurden und sich im Kronenbereich der Straßenbäume<br />

befinden. Die am Rande des Vinnenwegs gepflanzten<br />

Walnussbäume erschweren dem Umweltbetrieb die pflegerischen<br />

Maßnahmen auf Streuobstwiese und am Fußweg.<br />

Ergebnis der Begehung war, dass neun Walnussbäume an Rockwinkeler<br />

Landstraße und Vinnenweg während der Winterzeit fachmännisch<br />

entfernt werden, die Streuobstwiese zweimal pro Jahr<br />

gemäht und das Mähgut vom Umweltbetrieb entfernt wird. Damit<br />

ist die Zeit der ungeklärten Zuständigkeit erledigt und die<br />

Unterhaltung der Fläche in die Hände des Umweltbetrieb Bremen<br />

übergeben. Trotz Entfernung von neun Bäumen verbleiben auf<br />

der Fläche 19 Walnussbäume.<br />

Als besonderes Entgegenkommen sicherte Thomas Knode den<br />

Anwohnern für ihr Walnussfest das Mähen einer kleineren Fläche<br />

zu. Text und Fotos: Sabine von der Decken<br />

28832 Achim-Uphusen · Uphuser Heerstr. 99-<strong>10</strong>1<br />

Telefon (0 42 02) 8 12 11 · Fax (0 42 02) 24 92<br />

info@boeckmann-achim.de<br />

OBERNEULAND 87


Tipps vom Profi<br />

MEIN GARTEN<br />

UND ICH<br />

JAHRES-SCHLUSSAKKORD IM GARTEN<br />

TIPPS FüR DIE LETZTEN<br />

HANDGRIFFE DER SAISON<br />

Dieser Gartensommer war wahrlich üppig, denn neben Blumen und Gemüse<br />

spross dank der häufigen Regenfälle auch das Unkraut munter drauf los.<br />

Die Bekämpfung des Wildwuchses kostete einigen Schweiß. Verständlich,<br />

dass mancher dem Ende der diesjährigen Gartensaison mit Erleichterung<br />

entgegensieht. Doch ein paar Handgriffe sind noch nötig, bevor Harke,<br />

Rechen und Gartenschere im Schuppen verschwinden können.<br />

(Nicht alle)<br />

Stauden<br />

zurückschneiden<br />

Der Spätherbst ist die beste Zeit, um verblühte<br />

Stauden zu beschneiden. Hierbei werden oberirdische<br />

Pflanzteile kurz über der Erde abgeschnitten.<br />

Anschließend können die Wurzelballen ausgegraben<br />

und geteilt werden, um neue Pflanzen zu bilden. Einige<br />

Stauden und Gräser sollte man dabei einfach stehenlassen.<br />

Das setzt im winterlichen Garten nicht nur<br />

hübsche Akzente, sondern dient Insekten auch als<br />

Quartier während der kalten Jahreszeit. Igel<br />

freuen sich dagegen über einen schönen,<br />

kuscheligen Laubhaufen, in dem<br />

sie ihren Winterschlaf halten<br />

können.<br />

Vorfreude<br />

ist die schönste<br />

Freude<br />

Wer sich bereits im zeitigen Frühjahr an den<br />

ersten Farbtupfern erfreuen möchte, steckt<br />

jetzt eifrig die Zwiebeln von Krokussen,<br />

Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen in<br />

die Erde. Tipp: manche Zwiebeln etwas<br />

tiefer setzen, damit die Blüten nacheinander<br />

erscheinen und sich die<br />

Blühzeit etwas verlängert.<br />

Wer nicht alle Stauden zurückschneidet,<br />

erfreut sich im Winter an den hübschen<br />

Akzenten im Garten und bietet obendrein den<br />

Insekten ein Quartier für die kalte Jahreszeit.<br />

Foto: djd/Ahrens+Sieberz/pixabay/edna<br />

88 OBERNEULAND


Überwinterungszelte bieten<br />

gleich mehreren Pflanzen<br />

Schutz vor eisigen<br />

Temperaturen.<br />

Foto: djd/Ahrens+Sieberz/Biogreen<br />

Im Spätherbst können Stauden<br />

und Gräser zurückgeschnitten<br />

werden. Foto: djd/Ahrens+Sieberz<br />

Gemüsebeet<br />

leeren<br />

Winterschutz<br />

für<br />

Frostsensible<br />

Für Kübelpflanzen gibt es wasser- und luftdurchlässige<br />

Vliessäcke im Fachhandel.<br />

Diese stülpt man einfach über die Pflanze<br />

und schließt sie mittels Reißverschluss und<br />

zwei zusätzlichen Schnürverschlüssen.<br />

Für mehrere Pflanzen bietet sich<br />

auch ein Überwinterungszelt an.<br />

Viele Tomatensträucher beugen sich im Spätherbst<br />

unter der Last der noch grünen Tomaten.<br />

"Es wäre eine Schande, die Früchte wegzuwerfen",<br />

meint Expertin Andrea Sieberz-Otto. Ihr Tipp: "Tomaten<br />

können bei Raumtemperatur noch nachreifen, wenn man<br />

sie zusammen mit einigen Äpfeln in eine Papiertüte legt."<br />

Auch wenn die Zeit der Sommer-Genüsse schon vorbei<br />

ist, liefert ein gut sortiertes Gemüsebeet weiter Ertrag.<br />

Der Rosenkohl beispielsweise ist ein typisches Wintergemüse,<br />

das im November und sogar noch im<br />

Dezember geerntet werden kann. Nach den<br />

ersten Frosttagen entwickeln die vitaminreichen<br />

grünen Kugeln einen leicht<br />

süßlichen Geschmack.<br />

Jutesäcke schützen den Wurzelbereich<br />

der Pflanzen vor Frost. Die Vlieshaube<br />

lässt Licht und Luft durch.<br />

Foto: djd/Ahrens+Sieberz/Adobe Stock<br />

Bei Bodentemperaturen um null<br />

Grad suchen Igel sich ein Winterquartier<br />

- zum Beispiel in einem<br />

schönen, kuscheligen Laubhaufen.<br />

Foto: djd/Ahrens+Sieberz/pixabay/Alexas Fotos<br />

Für die Blütenpracht im nächsten Frühjahr<br />

stecken eifrige Gärtner schon im Herbst die<br />

Tulpenzwiebeln in die Erde.<br />

Foto: djd/Ahrens+Sieberz/pixabay/Publicdomainpictures<br />

OBERNEULAND 89


PFLEGELEICHTE<br />

HERBSTSCHÖNHEITEN<br />

HERBSTZEIT<br />

IST HEIDEZEIT!<br />

Wenn die Tage kürzer werden und die farbenprächtige Zeit sich<br />

dem Ende neigt, ist der Winter nicht mehr weit. Mit den neuen<br />

„Sunset-Trios” werden die Laubschönen in stimmungsvollen<br />

Kombinationen zusammengestellt. Das Besondere:<br />

Je kälter und sonniger der Herbst, desto<br />

farbintensiver leuchtet das Laub<br />

# dieser Callunen.<br />

Fotos: Gardengirls®<br />

90 OBERNEULAND


Floristen greifen<br />

gerne auf das<br />

Trio zurück, um<br />

mit ihnen urigen<br />

Landhaus-Look zu<br />

kreieren, zum Beispiel als Tischschmuck<br />

oder in schön verzierten Töpfen. Schneidet<br />

man die Zweige ab, können sie zu kleinen<br />

Kränzen gebunden oder auf Kerzengläser<br />

geklebt werden. Der Kreativität sind dabei<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Das Heidetrio ist in unterschiedlichen<br />

Mischungen erhältlich, und eines vereint<br />

drei laubschöne Callunen in verschiedenen<br />

intensiven Farbtönen in einem Topf. Die<br />

blütenlose „Zeta” hat eine schöne, leuchtend<br />

gelbe Färbung des Laubes, während<br />

„Zoe” sich bereits ab Ende September orange<br />

und später bei Frost dunkelrot färbt. Eine<br />

dritte Sorte ist hier „Zalina”, die fast<br />

schwarzes Laub bereithält. Der Pluspunkt<br />

der Kombination: Statt mit Blüten<br />

schmückt sie sich mit Laub. Selbst kräftige<br />

Fröste übersteht das Laub ohne Probleme.<br />

Lässt man die winterharte Pflanze nach<br />

dem Winter einfach stehen, kann man sich<br />

auch in den folgenden Jahren an der Farbenpracht<br />

dieser facettenreichen, mehrjährigen<br />

Herbstpflanze erfreuen, denn sie zeigt sich<br />

ganzjährig.<br />

Heide verleiht einen zarten<br />

Sommerhauch mit ihrem<br />

attraktiven Aussehen.<br />

Wichtig ist, einen Rückschnitt der Pflanze<br />

im Frühjahr vorzunehmen. Dadurch behält<br />

sie ihre Attraktivität und kann gut in<br />

Form gehalten werden.<br />

Heide wirkt in einfachen Gefäßen zwar<br />

schon für sich alleine – vor allem aber die<br />

„Sunset-Fire”-Trios eignen sich wunderbar<br />

für Kombinationen mit anderen Herbstschönheiten<br />

wie beispielsweise Fetthenne<br />

und Chrysanthemen.<br />

Die Kombinationen dienen oft als letzter,<br />

später Farbtupfer im Garten. Sie verleihen<br />

einen zarten Sommerhauch mit ihrem<br />

attraktiven Aussehen. Somit können sie<br />

mit ihren auffälligen Laubfärbungen so<br />

manch grauen Herbsttag verschönern.<br />

Ein Gewinn sind die unterschiedlichen<br />

Mischungen für jeden Garten und finden<br />

aufgrund ihrer Robustheit an vielen Orten<br />

einen Platz. Ob als Einzelgänger oder<br />

Teamplayer, diese Calluna wird immer<br />

zum Eyecatcher.<br />

OBERNEULAND 91


Jetzt pflanzen!<br />

FüR HOBBY-<br />

GäRTNER<br />

Der Herbst ist die richtige Zeit, um Bäume<br />

und Sträucher zu pflanzen, beim Anwachsen<br />

helfen Mittel zur Pflanzenstärkung.<br />

Foto: djd/www.waldleben.eu<br />

SO WACHSEN DIE NEUEN PFLANZEN GUT AN<br />

OBSTBäUME<br />

IM HERBST<br />

PFLANZEN<br />

Kirschen im Frühsommer,<br />

Pflaumen im Hochsommer,<br />

Zwetschgen, Äpfel und Birnen<br />

im Herbst: Ein clever angelegter<br />

Obstgarten versorgt uns fast das<br />

ganze Jahr über mit frischen<br />

Vitaminen. Und er bietet den Vorteil,<br />

dass man genau weiß, wo die Früchte<br />

herkommen und dass sie rein biologisch<br />

angebaut sind. Die beste Zeit, um neue Obstbäume<br />

zu pflanzen, ist der Herbst. Die jungen<br />

Bäumchen haben dann bereits ihr Laub verloren<br />

und können ihre Energie in die Wurzelbildung am<br />

neuen Standort stecken.<br />

Laub<br />

muss nicht auf<br />

dem Kompost landen. Man<br />

kann es auch zum Mulchen<br />

rund um den Stamm eines<br />

neu gepflanzten Baums<br />

verwenden, um Konkurrenzbewuchs<br />

zu vermindern.<br />

Foto: djd/www.waldleben.eu<br />

Gestaltung in<br />

guten Händen<br />

92 OBERNEULAND


Geeignet sind Standorte, die sonnig und<br />

windgeschützt, aber gut belüftet sind.<br />

Das Pflanzloch sollte man ausreichend<br />

groß und tief ausheben, die Erde im Loch<br />

lockern sowie mit Hornspänen und<br />

Kompost gründlich vermischen. Die Veredlungsstelle,<br />

die sich meist unten am Stamm<br />

befindet und als Verdickung erkennbar ist,<br />

sollte nach dem Einpflanzen<br />

etwa eine<br />

Pflanzlöcher<br />

rechtzeitig<br />

vorbereiten<br />

Handbreit über dem<br />

Boden liegen. Nach<br />

dem behutsamen<br />

Festtreten des Erdreichs<br />

muss ausgiebig<br />

gewässert<br />

werden. Ein kleiner Erdwall rund um die<br />

Baumscheibe hilft, das Wasser im Wurzelbereich<br />

zu halten.<br />

Als Starthilfe lassen sich zusätzlich<br />

Pflanzenhilfsmittel einsetzen. Die natürliche<br />

Aminosäuren, Proteine und Proteide<br />

dieser Mittel stärken die Bäumchen. Sie<br />

fördern Wurzel- und später Sprossenwachstum<br />

sowie den Obstertrag und<br />

helfen den Pflanzen dabei, mehr Widerstandskraft<br />

gegen Parasiten zu entwickeln.<br />

Die Wirkung ist zweifach: Einmal stoffwechselanregend<br />

in der Pflanze selbst, zum<br />

anderen im Boden, wo das mikrobielle<br />

Leben und die Ausbildung der Mykorrhiza<br />

verbessert werden.<br />

Letztere sind symbiotisch mit den<br />

Wurzeln lebende Pilzgeflechte. Das Präparat<br />

wird bei der Einpflanzung ins Angießwasser<br />

gegeben und unterstützt die<br />

Vorbereitung auf die Winterruhe. Zur<br />

Stärkung bestehender Pflanzungen wird<br />

es in verdünnter Form auf die Rinde und<br />

unter die Blätter aufgebracht. Es empfiehlt<br />

sich auch zur Vitalisierung älterer, geschwächter<br />

Pflanzen und hilft ihnen bei<br />

der Regeneration.<br />

Schutz für Wurzeln und Stamm<br />

Um das Anwachsen der neuen Bäumchen<br />

zu fördern, kann der Boden zunächst<br />

mit einer Schicht Mulch oder Laub bedeckt<br />

werden. Das vermindert konkurrierenden<br />

Bewuchs mit Wildkräutern und reichert<br />

die Erde zusätzlich mit Nährstoffen an.<br />

Mit dem Einsetzen winterlicher Temperaturen<br />

hält ein Anhäufeln mit Komposterde<br />

den Frost von den jungen Wurzeln und<br />

der Veredlungsstelle fern. Zusätzlich kann<br />

es sinnvoll sein, den Stamm gegen<br />

Frostaufbrüche mit einem weißen, die<br />

Sonne reflektierenden Kalkanstrich zu<br />

versehen. Vor Wildverbiss und Nagern im<br />

Stammbereich schützen Gitterhülsen aus<br />

Kunststoff.<br />

OBERNEULAND 93


TIPPS ZUR BEPFLANZUNG<br />

MIT WINTERHARTEN UND<br />

DAUERGRÜNEN NADELGEHÖLZEN<br />

GRüNER GARTEN-<br />

SCHMUCK FüR<br />

JEDE JAHRESZEIT<br />

Auch wenn in der kalten Jahreszeit der heimische Garten in<br />

den Ruhemodus umschaltet - komplett auf grüne Farbtupfer<br />

verzichten will wohl niemand. Gefragt sind dauergrüne<br />

und insbesondere winterharte Gewächse, ob als Kübelbepflanzung<br />

für den Wintergarten oder für kleine Hecken.<br />

Gern und oft wird die Eibe dabei als attraktive Alternative<br />

zum Buchsbaum eingesetzt. Sie ist resistent gegen die bekannten<br />

Buchsbaumkrankheiten wie Pilz und Zünsler.<br />

Robustes und pflegeleichtes Grün<br />

Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />

Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />

Winterharte Eiben sind so vielseitig wie kaum ein anderes<br />

heimisches Nadelgehölz. Sie eignen sich nicht nur als frei<br />

wachsendes Gehölz für die Einzelstellung, sondern ebenso für<br />

Hecken und jegliche Art von Formgehölzen. Robuste und<br />

widerstandsfähige Vertreter dieser Pflanzenfamilie schaffen<br />

somit einen attraktiven Grünkontrast das ganze Jahr über.<br />

Für die kleine Eibe spielen die Lichtverhältnisse keine große<br />

Rolle, sie fühlt sich sowohl in voller Sonne als auch auf einem<br />

halbschattigen bis schattigen Standort wohl.<br />

94 OBERNEULAND


Formschnitt gefällig? Das dauergrüne<br />

Gewächs lässt sich<br />

beispielsweise zur Kugel formen.<br />

Foto: djd/www.kleiner-gruener.de<br />

n Gartenpflege<br />

zum Festpreis<br />

n Rollrasen verlegen<br />

n Gehölz &<br />

Heckenschnitt<br />

n Pflasterarbeiten<br />

Zudem gedeiht sie auf fast jedem Boden, sofern er durchlässig<br />

und nicht staunass ist. Die Eibe bevorzugt kalkhaltige Untergründe,<br />

wächst aber auch auf leichten und schwach sauren<br />

Sandböden oder etwas lehmigen Böden.<br />

Lediglich stark saure Moorböden verträgt die dauergrüne<br />

Pflanze nicht.<br />

Schnittig und immer gut in Form<br />

Mit dem Zuwachs von <strong>10</strong> bis 20 Zentimetern pro Jahr<br />

macht die Eibe auch beim Formschnitt eine gute Figur, zum<br />

Beispiel als Kugel, Würfel oder sogar als Herzform. Dafür ist<br />

ein Schnitt zweimal jährlich ratsam. Im Gartenfachhandel gibt<br />

es viele weitere Tipps rund um die richtige Pflege. Im Gegensatz<br />

etwa zu Fichtennadeln fühlen sich die immergrünen,<br />

feinen Nadeln weich an und stechen nicht.<br />

Mit ihrem kräftigen Grün ist die pflegeleichte Pflanze somit<br />

eine Bereicherung für viele Beete und Arrangements. Ob für<br />

niedrige Beetumrandungen, für flächige Pflanzungen oder als<br />

Einzelpflanze in Garten und Kübel.<br />

OBERNEULAND 95


FÜR MEHR BLÜTENPRACHT<br />

ROSEN RICHTIG AUF<br />

DEN WINTER VORBEREITEN<br />

Mit den richtigen Wintervorbereitungen legen Rosenfreunde den<br />

Grundstock für gesunde und blühfreudige Rosenpflanzen in der<br />

kommenden Gartensaison. Was im Herbst und Winter wichtig ist,<br />

erläutert Rosenfachberaterin Susanne Rattay.<br />

96 OBERNEULAND<br />

Mehrmals blühende Rosensorten benötigen einen<br />

guten Winterschutz, damit sie in der kommenden<br />

Gartensaison wieder prächtig gedeihen.<br />

Foto: djd/www.rosen-tantau.com/Stefan Schulze


Das Anhäufeln der<br />

Rosenstöcke im<br />

November/Dezember<br />

schützt besonders die<br />

empfindliche<br />

Veredlungsstelle der<br />

Pflanzen vor dem Frost.<br />

Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />

Guter Kälteschutz für die Wintertage<br />

Die Einmalblüher unter den Rosensorten sind eher kälteunempfindlich,<br />

andere Sorten müssen gut vor Frost geschützt werden. Besonderen<br />

Schutz benötigt die Veredlungsstelle. Ab November wird sie daher<br />

angehäufelt. Dafür eignen sich Mutterboden, Humus oder Kompost.<br />

Mulch oder Torf sind nicht geeignet!<br />

Bei Stammrosen liegt die Veredlungsstelle nicht im Boden, sondern hoch<br />

am Stamm. Hier lässt sich die blattlose Krone mit Stroh oder Tannenreisig<br />

auffüllen, besonders um die Veredelung herum. Alternativ ist die<br />

Einhüllung mit einer Rosenhaube, Jute, Gärtnervlies oder dachziegelartig<br />

gebundenen Tannenzweigen möglich. Der Stamm selbst muss nur in sehr<br />

kalten Regionen eingepackt werden.<br />

Neue Pflanzen für die<br />

nächste Gartensaison<br />

Containerrosen können fast die ganze Vegetationsperiode<br />

über eingepflanzt werden, bis in den<br />

September hinein. Die richtige Zeit zum Einsetzen<br />

wurzelnackter Rosen beginnt dagegen erst im<br />

Oktober und reicht bis in den November.<br />

Hagebutten an Heckenrosen müssen nicht entfernt werden.<br />

Sie sind ein willkommenes Winterfutter für gefiederte<br />

Gartenbesucher. Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />

Hauptschnitt erst<br />

im Frühjahr<br />

Der eigentliche Schnitt sollte bei<br />

öfterblühenden Rosensorten nach<br />

dem Winter erfolgen. Lange Austriebe<br />

schützen die schlafenden<br />

Augen an der Rosenbasis, man<br />

bezeichnet die Triebe auch als<br />

„Futter für den Frost“. Was im<br />

Herbst noch geht, ist ein leichter<br />

Rückschnitt der Triebspitzen und<br />

verwelkten Blüten. Der Schnitt<br />

sorgt für ein gepflegtes Aussehen<br />

des Beets und unterstützt die<br />

Ausreifung des Holzes bei jungen<br />

und weichen Trieben.<br />

Vor dem Winter erfolgt ein leichter Rückschnitt<br />

der Triebspitzen und verwelkten<br />

Blüten. Der Hauptschnitt wird aufs Frühjahr<br />

vertagt. Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />

Keine Düngung mehr<br />

nach dem Sommer<br />

Rosen düngt man zum letzten Mal bis Ende Juli.<br />

Danach ist bis spätestens Mitte September noch<br />

eine Patentkali-Gabe möglich, um die Winterhärte<br />

durch das Ausreifen der Triebe zu verbessern.<br />

Keine Chance für Pilze & Co.<br />

Blütenmumien sowie kranke und abgestorbene Pflanzenteile<br />

vor dem Einwintern zu entfernen, schützt die Rosen<br />

vor Pilzkrankheiten, Bakterien und Fäulnis. Abgefallene<br />

Blüten und Blätter haben im Beet nichts verloren und<br />

werden herausgekehrt, denn hier können Pilzsporen überwintern.<br />

Aus dem gleichen Grund gehören die Pflanzenreste nicht<br />

auf den Kompost. Die letzten Knospen kann man für die<br />

Vase abschneiden – das ist gut für die Rose und bringt<br />

Farbe in die Wohnung.<br />

Wurzelnackte Rosen pflanzt man ab<br />

Mitte Oktober bis Ende November<br />

ein. Foto: djd/www.rosen-tantau.com<br />

OBERNEULAND 97


SEHENSWERT<br />

TROPENHAUS DER<br />

BOTANIKA IST ERöFFNET<br />

Die Besucher erwartet viel Wissenswertes<br />

über exotische Welten und heimische Arten.<br />

Der atemberaubende Himmelsfalter<br />

ist der auffälligste und bekannteste<br />

Regenwald-Schmetterling.<br />

„Die botanika leistet<br />

einen wichtigen Beitrag<br />

zur Vermittlung des<br />

Thema Artenvielfalt“<br />

Maike Schaefer.<br />

Am 8. September <strong>2021</strong> konnte die<br />

Geschäftsführerin der botanika, Petra<br />

Schäffer, das neue Tropenhaus auf dem<br />

Gelände der botanika während einer<br />

kleinen Einweihungsfeier präsentieren.<br />

Zu den Gästen aus Bremens Politik zählten<br />

der Präsident der Bremischen Bürgerschaft,<br />

Frank Imhoff, sowie die Senatorin für<br />

Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung<br />

und Wohnungsbau, Maike<br />

Schaefer, die als promovierte Biologin in<br />

ihrer Ansprache die Bedeutung der botanika<br />

als Wissensstandort hervorhob. „Die botanika<br />

leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />

Vermittlung des Thema Artenvielfalt“,<br />

betonte Schaefer. Als bedeutender außerschuli-<br />

scher<br />

Lernort<br />

veranschaulicht<br />

die<br />

botanika<br />

im neuen<br />

Tropenhaus Schulklassen und Kitagruppen<br />

künftig, wie ein Regenwald aufgebaut ist,<br />

welche Pflanze die Grundlage für Schokolade<br />

bildet oder auch, wo der Pfeffer<br />

wächst. Die Schmetterlinge veranschaulichen<br />

eindrucksvoll die Herausforderungen des<br />

Überlebens: Vom winzigen Ei über die<br />

gefräßige Raupe und die oft unscheinbare<br />

Puppe bis zum fertigen Falter benötigen<br />

alle Entwicklungsphasen die passende<br />

Nahrung. Für das leibliche Wohl der<br />

Insekten brachte die Senatorin ein Glas<br />

Honig aus dem eigenen Garten mit, der<br />

an Ort und Stelle mit weiteren Zutaten<br />

vermischt zu Schmetterlingsnektar verarbeitet<br />

und in die Vorrichtungen der<br />

Futtertische abgefüllt wurde.<br />

Vielfalt<br />

Statt wie bisher nur in Sonderausstellungen<br />

können Besucherinnen und Besucher<br />

der botanika nun das ganze Jahr über<br />

tropische Schmetterlinge bewundern.<br />

In dem Bereich, den die Schmetterlinge<br />

für sich beanspruchen, sind die tropischen<br />

Pflanzen bereits zu einem kleinen Urwald<br />

zusammengewachsen. Ein kleiner Wasserlauf<br />

plätschert durch das Areal, das auch<br />

über die Galerie der Gewächshauswelten<br />

betreten werden kann. Der Haupteingang<br />

ist allerdings über die Freifläche hinter<br />

dem großen Himalaya-Schauhaus zu erreichen.<br />

Im Bereich zwischen den Gebäuden<br />

zeigt sich die Vielfalt unserer heimischen<br />

Insekten.<br />

Hier entsteht zurzeit ein Insektengarten,<br />

in dem sich heimische Arten vom Marienkäfer<br />

bis zum Zitronenfalter wohlfühlen<br />

sollen. Für die Gäste gibt es Informationen,<br />

wie sie selbst insektenfreundliche Gärten<br />

oder Balkone gestalten können und damit<br />

zum Erhalt der Arten beitragen können.<br />

Die Ausstellung zur Insektenvielfalt wird<br />

vom Umweltressort gefördert. Mit dem<br />

neuen Bereich erweitert die botanika ihr<br />

Angebot nicht nur inhaltlich, sondern auch<br />

räumlich: Rund 900 Quadratmeter sind<br />

insgesamt dazugekommen.<br />

Himmelblau<br />

Durch das gläserne Dach des Tropenhauses<br />

ist der blaue Himmel zu erahnen –<br />

unzählige tropische Schmetterlinge flattern<br />

leise hin und her. Besonders schön zu beobachten:<br />

die großen Himmelsfalter, deren<br />

Flügelspannweite bis zu 120 mm betragen<br />

kann. Der atemberaubende Himmelsfalter<br />

ist der auffälligste und bekannteste Regen-<br />

98 OBERNEULAND


Affenliebe<br />

Wand an Wand mit dem Schmetterlingshaus<br />

ist auch die neue Anlage für die kleinen<br />

Menschenaffen entstanden. Große Glasscheiben<br />

im Schmetterlingshaus geben den<br />

Blick auf die Innengehege von Knuppy, Yuna,<br />

Wody und Jupp frei. In ihrer neuen Außenanlage<br />

haben die Weißhandgibbons noch mehr Platz<br />

zum Hangeln und Schwingen, ganz besonders<br />

durch die Höhe der Konstruktion. Sie bleiben<br />

zwar in zwei Gruppen, nach Lebensalter voneinander<br />

getrennt, haben aber ein Gehege<br />

bezogen, indem zwei Außenbereiche jeweils<br />

direkt nebeneinanderliegen. Auch für die<br />

Besucher ergeben sich hier noch bessere<br />

Möglichkeiten, um die Tiere zu beobachten.<br />

Finanziert wurde der Bau der neuen Anlage<br />

durch die AFAS-Stiftung für die Bremer Gibbons,<br />

die im Jahr 2017 von dem mittlerweile verstorbenen<br />

Oberneulander Kaufmann Alfred Seggel<br />

gegründet wurde. Seine Familie freut sich über<br />

die Fertigstellung der neuen Anlage: „Mein<br />

Vater wäre begeistert gewesen. Das Wohl der<br />

Gibbons war ihm eine Herzensangelegenheit“,<br />

sagt Uta Seggel. Mit dem Bau des Geheges<br />

sieht die Familie den Wunsch von Alfred Seggel<br />

nun verwirklicht.<br />

Wahre Affenliebe: Uta Seggel genießt es,<br />

die Gibbons zu füttern und zu streicheln.<br />

Eine absolute Ausnahme! Den Besuchern<br />

des neuen Tropenhauses wird dies aus<br />

Sicherheitsgründen und zum Schutz der<br />

Tiere nicht möglich sein.<br />

wald-Schmetterling. Sein schneller unregelmäßiger<br />

Flug und die irisierenden blauen<br />

Flügel erzeugen brillante blaue Farbblitze<br />

inmitten des neuen Tropenhauses.<br />

Engagement<br />

Das mit Herzblut gestaltete Haus, in<br />

dem sowohl die Vielfalt der Schmetterlinge<br />

präsentiert wird als auch die Weißhandgibbons<br />

ein neues Zuhause finden, hätte<br />

ohne die Unterstützung von Sponsoren<br />

nicht realisiert werden können.<br />

Der Bau des Schmetterlingshauses wurde<br />

durch hanseWasser unterstützt. Den Entsorgungsdienstleister<br />

und die botanika<br />

verbindet bereits eine langjährige Partnerschaft:<br />

„Bei allen Entscheidungen ist hanse-<br />

Wasser immer vom Grundsatz der Nachhaltigkeit<br />

geleitet.<br />

Was wir tun und wie wir es tun – damit<br />

übernehmen wir Verantwortung für<br />

Mensch, Umwelt und Gesellschaft“, erklärt<br />

Jörg Broll-Bickhardt, technischer Geschäftsführer<br />

von hanseWasser bei der<br />

Einweihung.<br />

Text und Fotos: Meike Müller


AUS FREMDEN GALAXIEN<br />

IN DIE BOTANIKA<br />

Wir machen uns Gedanken, ob es im Universum<br />

intelligentes Leben geben könnte. Was, wenn es<br />

bereits mitten unter uns ist? Am ersten Wochenende<br />

im September konnte man zumindest den<br />

Eindruck gewinnen! Denn im grünen Science<br />

Center im Rhododendronpark hieß es zum drittem<br />

Mal „botanika goes space“.<br />

Bekannte Größen im filmisch fiktiven<br />

Universum: Die britischen Schauspieler<br />

Clem So, Sandeep Mohan und<br />

Christopher Patrick Nolan (v.l.n.r.) erfüllten<br />

die Autogrammwünsche ihrer Fans.<br />

Für eine galaktisch abgefahrene Atmosphäre sorgten zahlreiche<br />

Cosplayer – Fans, die ihre Lieblingsfiguren originalgetreu nachstellen.<br />

Sylvia Schuchardt bei der Prämierung: Besucher mit<br />

aufwendiger Kostümierung erhielten einen Rabatt auf<br />

den regulären Eintrittspreis und konnten an einem<br />

Kostümwettbewerb teilnehmen.<br />

<strong>10</strong>0 OBERNEULAND


Ob nun der technische Fortschritt der<br />

Menschheit, roboterähnliche Wesen,<br />

menschliche Expeditionen ins All, die Begegnung<br />

mit außerirdischem Leben oder Reisen<br />

durch die Zeit – das Science-Fiction-Genre<br />

zieht seinen Reiz aus der Konfrontation mit<br />

dem Fremden und Unbekannten. Von Star<br />

Wars über Star Trek bis Marvel – über die<br />

Jahre hat sich das neben Fantasy und Horror<br />

bedeutendste Genre des Phantastischen<br />

Films als sehr breit aufgestellt erwiesen und<br />

auch in Bremen und umzu viele Fans.<br />

„Im Raumfahrtjahr 2018 war die Sonderausstellung<br />

der botanika, ‚Irdische<br />

Außerirdische‘, so erfolgreich, dass wir beschlossen<br />

haben, nach 2019 auch in diesem<br />

Jahr ein drittes Event auszurichten. 2020<br />

musste die Veranstaltung pandemiebedingt<br />

leider ausfallen“, erklärt Sylvia Schuchardt<br />

als Mitorganisatorin der Veranstaltung.<br />

Für eine galaktisch abgefahrene Atmosphäre<br />

bei der „botanika goes space – next<br />

generation“ sorgten wieder zahlreiche Cosplayer<br />

(Fans, die ihre Lieblingsfiguren originalgetreu<br />

nachstellen), darunter Mitglieder<br />

der German Garrison – dem größten Star-<br />

Wars-Kostümclub weltweit, Mitglieder von<br />

Trekdinner Oldenburg und Trekdinner<br />

Bremen sowie einige „Ghostbusters“ aus<br />

Niedersachsen und Bremen und begeisterten<br />

die Besucher mit filmechten Kostümen und<br />

Aktionen. Saberproject, die bereits 2018<br />

und 2019 bei „botanika goes space“ mitgewirkt<br />

haben, zeigten in ihrer Lichtschwertshow,<br />

warum der „Sinnloswirbel“ reine<br />

Effekthascherei ist und was Laien beim Umgang<br />

mit Lichtschwertern beachten sollten.<br />

Imperathomas e.V. veranstaltete eine<br />

Tombola, mit der krebskranke Kinder<br />

unterstützt werden, außerdem gab es Informations-<br />

und Verkaufsstände. Besucher<br />

mit aufwendiger Kostümierung erhielten<br />

einen Rabatt auf den regulären Eintrittspreis<br />

und konnten an einem Kostümwettbewerb<br />

teilnehmen. Dazu zählten u.a.<br />

Malin aus der Neustadt als Zehnter Doctor<br />

aus Doctor Who, Niclas aus der Nähe von<br />

Schwerin als Super Mario und Ingo aus der<br />

Neustadt (Guardians of the Galaxy) mit<br />

Baby Groot auf der Schulter sitzend.<br />

Musikalisch wurde das überirdische<br />

Wochenende von verschiedenen Musikern<br />

aus der Hansestadt begleitet – vom Solo-<br />

Künstler Yrrwesen über das Elektropop-<br />

Duo Malu bis hin zur Cantina Band, hinter<br />

der sich eigentlich das Bremer Kaffeehaus-<br />

Orchester verbirgt.<br />

Besonderes Highlight für viele Besucher:<br />

Die britischen Schauspieler Clem So,<br />

Sandeep Mohan und Christopher Patrick<br />

Nolan erfüllten die Autogrammwünsche<br />

ihrer Fans. Alle drei Schauspieler sind<br />

bekannte Größen im filmisch fiktiven<br />

Universum und haben bei zahlreichen Star<br />

Wars-Produktionen mitgewirkt, aber auch<br />

in anderen Filmen Rollen übernommen.<br />

So hat Clem So in mehreren James Bond-<br />

Filmen agiert, u.a. in der neuesten Produktion<br />

„No time to die“. Sandeep Mohan<br />

spielte neben Benedikt Cumberbatch einen<br />

Chirurgen in „Doctor Strange“ und ist<br />

dem Wunsch seiner Kinder gefolgt, indem<br />

er eine Rolle in der letzten Harry Potter-<br />

Verfilmung als sogenannter „Totesser“<br />

übernahm. Christopher Patrick Nolan ist<br />

eigentlich Theaterschauspieler am Royal<br />

Court Theatre in London, den meisten<br />

Zuschauern aber bekannt aus der Netflix-<br />

Serie „The King“ und natürlich als Imperale<br />

in „Rogue One: A Star Wars Story“.<br />

Auch für die Nichtkenner der Szene war<br />

die Veranstaltung eine spannende Reise in<br />

die unendlichen Weiten fremder Galaxien,<br />

keine Lichtjahre entfernt, sondern hautnah<br />

erlebt im grünen Science Center der<br />

botanika. Text und Fotos: Meike Müller<br />

OBERNEULAND <strong>10</strong>1


GESUNDHEIT<br />

FIT Jahr<br />

durchs<br />

mit Marius<br />

Nee, nee, nee – wird sich so mancher denken, der die folgenden Zeilen liest: Für den Oktober schlägt Sportphysiotherapeut<br />

Marius Brandt allen Ernstes ein Bad im See vor. Kraft durch Kälte, Energietanken, Immunsystem<br />

stärken – das sind die Schlagworte mit denen die positiven Effekte des Eisbadens belegt werden. Das Rote Kreuz<br />

Krankenhaus bietet schon seit Jahren bei bestimmten Diagnosen eine Therapie in der Kältekammer an. „Bei Rheumapatienten<br />

mit chronisch entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen und weichteilrheumatische Erkrankungen<br />

profitieren von der Therapie“, erklärt Dr. Ingo Arnold. In diesen Kammern wandert der Patient von gemütlichen -<strong>10</strong> Grad<br />

über -60 Grad um drei Minuten bei -1<strong>10</strong> Grad zu frieren.<br />

Ganz so kalt ist ein Bad im See nicht, aber es wird jetzt von Woche zu Woche kälter. Deswegen sei der Oktober der perfekte Monat, um mit dem<br />

„Eisbaden“ zu beginnen, meint Marius Brandt. Was körperlich passiert: Während die Kerntemperatur im Körper erhalten bleibt, sinkt die Hauttemperatur<br />

immens. Die Gefäße ziehen sich zusammen, das Kraftwerk des Körpers muss voll durchstarten. Was für den Körper eine Höchstleistung<br />

bedeutet: Er muss Wärmeenergie erzeugen, damit sich die Gefäße wieder weiten. Eine Mammutaufgabe in deren Folge sich die Blutzirkulation<br />

und somit der Kreislauf festigen müssen.<br />

„Wird das Ganze mit Atemübungen praktiziert,<br />

erhöht sich die Wirksamkeit noch einmal“, sagt<br />

Marius Brandt. „Wim Hof ist ein Niederländer, der<br />

als Iceman bekannt wurde und ein Zusammenspiel<br />

aus Atmung und Kälte entwickelt hat, das<br />

innere Stärke, Widerstandskraft und innere Ruhe<br />

fördert. Bei uns stellt Daniel Ruppert die Wim-Hof-<br />

Methode am 3. und 30. Oktober im Cube vor.“<br />

Wer schon mal starten möchte und demnächst<br />

regelmäßig in den Oyter See gehen möchte,<br />

der sollte mit einem Atemtraining und kalten<br />

Duschen beginnen. „Man kann mit täglichen<br />

kalten Hand und Fußbädern für zwei Wochen<br />

beginnen, dann heißt es ab unter die kalte<br />

Dusche. Anfangs 30 Sekunden und dann auf<br />

zwei Minuten steigern“, rät Marius.<br />

Das Programm<br />

für Oktober:<br />

Kraft<br />

durch Kälte<br />

Im Sommer und Herbst hilft nur ein Bad<br />

im Eisbottich.<br />

VORBEREITUNG<br />

ATEMÜBUNG<br />

Um sich der eigenen Atmung bewusst zu werden und diese<br />

konzentriert zu nutzen, rät Marius zur Rückenlage. Die Hände<br />

locker auf den Bauch legen und bewusst durch die Nase in den<br />

Bauch atmen, Ziel ist es langsam durch die Nase auszuatmen.<br />

Das fällt vielen am Anfang schwer. Die Hände helfen dabei, sich<br />

auf den Bauch zu konzentrieren. Idealerweise dauert die Ausatmung<br />

doppelt so lange wie das Einatmen. „Wer noch nie<br />

Atemübungen gemacht hat, sollte dreißig Atemzüge bewusst ein<br />

und ausatmen, dann die Luft anhalten, so lange es geht, und<br />

weitere dreißig Atemzüge bewusst in den Bauch atmen.“<br />

<strong>10</strong>2 OBERNEULAND


Sauna .Dampfbad .Infrarot .Dampfdusche<br />

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INNOVATIVE AUSSTELLUNG<br />

2 3<br />

QIGONG<br />

BAMBUS<br />

Bambus heißt diese Übung im QiGong. Die Füße stehen fest verwurzelt<br />

auf dem Boden, der Oberkörper folgt der Atmung geschmeidig von<br />

rechts nach links „als ob man vom Wind sanft gewiegt wird“. Am besten<br />

schließt man bei dieser Übung die Augen und lässt sich rund zwei<br />

Minuten oder länger von Atmung und Herzschlag leiten. Solche QiGong<br />

Übungen macht Marius auch gern, bevor er in den See geht.<br />

Mittlerweile gibt es eine ganze Eisbaden-Gruppe,<br />

die sich regelmäßig trifft. Text. Antje Scheinert, Fotos: Antje Scheinert/Privat<br />

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OBERNEULAND <strong>10</strong>3


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Durch Fasten lässt<br />

sich das Immunsystem<br />

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SO MACHT FASTEN FIT FÜR DEN<br />

HERBST – MIT LANGZEITWIRKUNG<br />

STARKES IMMUNSYSTEM,<br />

WENIGER PFUNDE<br />

Den Körper noch einmal von Grund auf stärken - viele<br />

schwören dabei aufs Fasten. Laut dem Statistikportal<br />

Statista halten 65 Prozent der Deutschen den Nahrungsverzicht<br />

aus gesundheitlicher Sicht für sinnvoll. Haben sie<br />

recht? „Ja“, sagt Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin<br />

Ute Jentschura. „Fasten kann wie ein Reset auf den<br />

Organismus wirken und sehr positive Auswirkungen auf das<br />

Immunsystem und den Verlauf vieler Erkrankungen haben.“<br />

Fasten als Therapie<br />

Durch den zeitlich begrenzten Nahrungsverzicht greift der<br />

Körper auf seine Reserven zurück. Er schaltet auf Reparaturmodus,<br />

Zellreinigung und Regeneration. Davon profitiert<br />

unter anderem das Immunsystem. Zahlreiche Studien belegen<br />

außerdem, dass Entzündungsreaktionen stark vermindert<br />

und körpereigene Schmerzstiller ausgeschüttet werden –<br />

für Schmerzpatienten eine wichtige Botschaft. Norwegische<br />

Forscher konnten zeigen, dass Beschwerden durch rheumatoide<br />

Arthritis nach einer einwöchigen Fastenphase und<br />

anschließender vegetarischer Ernährung deutlich nachlassen.<br />

Dieser Effekt hielt bis zu ein Jahr lang an. „Die Ernährungsumstellung<br />

nach dem Fasten spielt dabei eine große Rolle“,<br />

weiß Ute Jentschura. „Pflanzliche Kost wirkt im Körper<br />

basisch und hat damit auch eine entzündungshemmende<br />

Wirkung.“<br />

<strong>10</strong>4 OBERNEULAND


Oberneuland<br />

bleibt gesund!<br />

Intervallfasten für Figur<br />

und Wohlbefinden<br />

„Eine Fastenkur ist keine Diät“,<br />

sagt die Ernährungswissenschaftlerin.<br />

„Aber der Nahrungsverzicht<br />

ist eine Zäsur, die es<br />

leichter macht, den Speiseplan 16h<br />

dauerhaft umzustellen. Weg<br />

von Weißmehl, Zucker und zu<br />

viel Fleisch, hin zu frischen,<br />

saisonalen und basischen<br />

Produkten.“ Das hinterlasse schnell<br />

Spuren auf der Waage. Ebenso<br />

das Intervallfasten. Dabei gönnt<br />

man dem Körper 16 Stunden Verdauungspause, isst also<br />

beispielsweise nur zwischen <strong>10</strong> Uhr morgens und 18 Uhr.<br />

Danach ist Schluss, auch mit süßen Getränken und Alkohol.<br />

„Die lange Unterbrechung wirkt sich bei vielen positiv auf<br />

das Wohlbefinden aus, weil sie wieder ein Gespür für ihren<br />

Körper bekommen“, so Ute Jentschura. Die Methode habe<br />

auch bei Erkrankungen wie Diabetes Typ II einen großen<br />

Nutzen, weil die insulinproduzierende Bauchspeicheldrüse<br />

sich in der Nahrungspause erholen kann. „Nicht zu unterschätzen<br />

ist außerdem, dass man automatisch bewusster<br />

isst – das ständige Snacken hat ein Ende.<br />

H<strong>OM</strong>EOFFICE-BRILLE<br />

FÜR MEHR DURCHBLICK<br />

In einem digitalen Alltag gehört langes Arbeiten am Bildschirm<br />

zur Routine. Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich,<br />

Kopfschmerzen und trockene Augen sind dabei gängige<br />

Begleiterscheinungen. Um diesen Effekten entgegenzuwirken,<br />

kann das Tragen einer Homeoffice-Brille ratsam sein. Denn<br />

speziell für die Arbeit am PC konzipierte Brillengläser unterstützen<br />

die Augen beim Blick auf dem Bildschirm und können<br />

ihre Leistungsfähigkeit steigern.<br />

Für passgenaue Gläser ist eine individuelle Vermessung der<br />

Augen erforderlich. Der Optiker vor Ort kann mithilfe innovativer<br />

Technologie die Augen äußerst präzise und individuell vermessen.<br />

Dabei werden umfangreiche Datensätze erfasst, die<br />

als Grundlage für biometrische Bildschirmgläser dienen.<br />

Foto: djd/Rodenstock<br />

Der negative Einfluss von<br />

Blaulicht auf den eigenen<br />

Biorhythmus lässt sich<br />

mit einer Homeoffice-<br />

Brille mit Blaulichtfilter<br />

reduzieren.<br />

Schöne<br />

JAHRE<br />

Adventszeit!<br />

Wir wünschen<br />

Ihnen eine schöne<br />

Vorweihnachtszeit und<br />

angenehme Feiertage<br />

im Kreise Ihrer Familie!<br />

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OBERNEULAND <strong>10</strong>5


Sicherheit<br />

AM HAUS<br />

ALARMANLAGE, SMARTE TECHNIK UND MECHANISCHER SCHUTZ<br />

Foto: ABUS<br />

<strong>10</strong>6 OBERNEULAND


Waren Einbrecher da, ist es nicht allein der materielle Schaden,<br />

der Einbruchsopfern zu schaffen macht – das aufgehebelte<br />

Fenster, der gestohlene Schmuck. Schwerer noch wiegt oft der<br />

immaterielle Schaden, das empfindlich gestörte Sicherheitsgefühl.<br />

Der von fremder Hand durchwühlte Wäscheschrank hat<br />

die Privatsphäre verletzt. Ein Gefühl von Unsicherheit bleibt.<br />

DDamit es gar nicht erst so weit<br />

kommt, raten Fachleute wieder<br />

und wieder dazu, die Sicherheit<br />

rund ums Haus zu erhöhen.<br />

Denn bei Taten dieser Art gibt es selten<br />

Zeugen und aufschlussreiche, erfolgversprechende<br />

Spuren. Klassische<br />

Ermittlungsansätze führen beim Einbruch<br />

oft ins Nichts. Reisende Täter<br />

beispielsweise recherchieren bei Google<br />

Earth, wo die großen Einfamilienhäuser<br />

stehen, und kommen dann gezielt – und<br />

passen auf.<br />

Was also tun? Spezielle Schlösser, Alarmanlagen,<br />

künstliche DNA – kurzum: eine<br />

Mischung aus Prävention und technischem<br />

Schutz, das ist es, was Experten empfehlen.<br />

Die Gefahr, entdeckt zu werden, sie ist für<br />

den Täter das größte Problem. Folglich<br />

hilft alles, was ihm die „Arbeit“ erschwert<br />

und verzögert. Einbrecher kommen übrigens<br />

nicht nur in der Nacht, sondern auch<br />

bei Tag. Sie „arbeiten“ rund um die Uhr. Es<br />

lohnt sich also, in Sicherheit zu investieren<br />

– das ist die Botschaft am „Tag des Einbruchschutzes“,<br />

der in diesem Jahr auf den<br />

31. Oktober fällt.<br />

Gern wird heute smarte Technik für<br />

den Einbruchschutz eingesetzt. Eine Überwachung,<br />

die vernetzt ist – wie Heizung,<br />

Fernseher, Licht im Smart Home. Per<br />

Smartphone lassen sich Alarmanlagen<br />

bedienen. Und die Alarmanlage schickt<br />

Videos aufs Smartphone. Da können wir<br />

beim Restaurantbesuch sehen, ob sich Verdächtige<br />

am Haus zu schaffen machen –<br />

oder ob es doch nur eine Katze war, die auf<br />

ihrem abendlichen Streifzug plötzlich ins<br />

Visier der Kamera gekommen ist. Ist es<br />

aber wirklich ein Einbrecher, können wir<br />

noch vom Restaurant aus die Polizei<br />

alarmieren – das spart wertvolle Zeit und<br />

verhindert im besten Fall Schlimmeres.<br />

Moderne Alarmanlagen basieren auf<br />

Funktechnik. Es müssen nicht aufwendig<br />

Kabel verlegt werden. Sensoren funken<br />

Informationen an eine zentrale Einheit,<br />

fertig. Auch Fehlalarme lassen sich auf<br />

diese Weise deutlich reduzieren, sagen<br />

Sicherheitsfachleute. Und sie raten in der<br />

Regel auch gleich dazu, Installation und<br />

Einbau einem Fachmann zu überlassen –<br />

damit die Anlage auch wirklich fehlerfrei<br />

funktioniert und so die Sicherheit am Haus<br />

erhöhen kann. Alarmanlagen können Einbrüche<br />

nicht vollständig verhindern. Aber<br />

ein Alarm, der an eine hilfeleistende Stelle<br />

geht, setzt Einbrecher unter Druck, er<br />

steigert das Risiko, entdeckt zu werden.<br />

Alarm sorgt für Stress.<br />

Moderne Alarmanlagen basieren auf Funktechnik.<br />

Es müssen nicht aufwendig Kabel verlegt werden.<br />

OBERNEULAND <strong>10</strong>7


Viele Produkte der<br />

Sicherheitstechnik<br />

lassen sich auch<br />

nachträglich anbringen.<br />

Foto: ABUS<br />

Die Polizei rät als<br />

Sicherheitsmaßnahme<br />

zu abschließbaren<br />

Fenstergriffen.<br />

Foto: ABUS<br />

Smarte Technik: Der Türantrieb<br />

HomeTec Pro<br />

Bluetooth von ABUS<br />

macht aus dem herkömmlichen<br />

Türschloss<br />

ein smartes Türschloss<br />

mit vielen Steuerungsund<br />

Komfortfunktionen<br />

von zu Hause und unterwegs.<br />

Dafür wird der<br />

batteriebetriebene Antrieb<br />

auf das Türschloss<br />

gesteckt und dreht dann<br />

den steckenden Schlüssel.<br />

Einmal angebracht,<br />

lässt sich die Tür dann<br />

bequem per App verund<br />

entriegeln. Foto: ABUS<br />

Die Polizei setzt in ihren Sicherheitsberatungen<br />

nicht allein auf smarte Technik, sondern<br />

ebenso auf den guten alten mechanischen<br />

Schutz, der Einbrüche verhindern<br />

oder wenigstens deutlich erschweren kann.<br />

Für die meisten Einbrüche, so die Statistiker,<br />

sind keine Profis verantwortlich, sondern<br />

Gelegenheitstäter. Da liegt es nahe, Gelegenheiten<br />

gar nicht erst zu ermöglichen.<br />

Mit einfach(st)en Hebelwerkzeugen<br />

versuchen Gelegenheitstäter, Fenster und<br />

Türen aufzubrechen – bisweilen so grob<br />

und plump, dass der Sachschaden anschließend<br />

höher ist als der Wert des Diebesguts.<br />

Eine mechanische Sicherung aller<br />

Fenster und Türen, sie ist in Sachen<br />

Sicherheit am Haus das A und O. „Bei<br />

Neu- und Umbauten erhält man durch<br />

Wichtige Grundregel:<br />

Nachrüstungen von Schlössern und Beschlägen,<br />

Türblättern und Türrahmen, Schließblechen und<br />

Türbändern müssen „in ihrer Wirkung sinnvoll<br />

aufeinander abgestimmt sein“.<br />

den Einbau geprüfter und zertifizierter<br />

einbruchhemmender Türen und Fenster<br />

nach DIN EN 1627ff. ab der Widerstandsklasse<br />

(RC) 2 einen guten Einbruchschutz.<br />

Hier ist sichergestellt, dass es in der<br />

Gesamtkonstruktion (Türblatt, Zarge,<br />

Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt<br />

gibt“, heißt es dazu bei der Polizeilichen<br />

Kriminalprävention der Länder<br />

und des Bundes, die in Stuttgart sitzt.<br />

Wer gerade nicht neu baut, kann auf<br />

Nachrüstung setzen. Auch hierzu gibt es<br />

einen polizeilichen Tipp mit DIN-Nummer.<br />

Die Experten raten zum „Einbau von<br />

Nachrüstsystemen gemäß DIN 18<strong>10</strong>4 Teil<br />

1 und 2. Kommen beispielsweise geprüfte<br />

einbruchhemmende Türen nicht in Frage,<br />

ist eine deutliche Verbesserung des Ein-<br />

<strong>10</strong>8 OBERNEULAND


In Bremen bietet das Präventionszentrum<br />

der Polizei „kostenlose, auf den Einzelfall<br />

bezogene und produktneutrale Beratungen“ an.<br />

bruchschutzes immer noch möglich.“<br />

Notwendig ist allerdings eine „widerstandsfähige<br />

Grundkonstruktion“.<br />

Wichtige Grundregel: Nachrüstungen<br />

von Schlössern und Beschlägen, Türblättern<br />

und Türrahmen, Schließblechen und Türbändern<br />

müssen „in ihrer Wirkung sinnvoll<br />

aufeinander abgestimmt sein“. Ein<br />

weiterer Fokus liegt auf der fachgerechten<br />

Montage. Und: „Nebeneingangstüren<br />

können wirkungsvoll zum Beispiel auch<br />

mit massiven Schubriegeln, starken Vorlegestangen<br />

aus Holz oder Profilstahl im<br />

oberen und unteren Türdrittel oder mit<br />

einem Querriegelschloss nachgerüstet<br />

werden.“ Hauptsache: fachgerecht.<br />

Wer sein Haus schützen möchte, muss<br />

den Blick auch auf Fenster sowie Terrassenund<br />

Balkontüren richten. Dass man sie<br />

nicht auf Kipp stehen lässt, wenn man das<br />

Haus verlässt, versteht sich ja von selbst.<br />

„Einbruchhemmende Fenster werden in<br />

sieben Widerstandsklassen [RC] 1 N bis<br />

[RC] 6 eingeteilt, wobei [RC] 6 für die<br />

höchste Widerstandsklasse steht“, heißt es<br />

beim Netzwerk „K-Einbruch“. „Die Einsatzmöglichkeiten<br />

sollten im Rahmen einer<br />

(kriminal-)polizeilichen Beratung geklärt<br />

werden.“ In Bremen bietet das Präventionszentrum<br />

der Polizei „kostenlose, auf den<br />

Einzelfall bezogene und produktneutrale<br />

Beratungen“ an. Zu erreichen ist es beispielsweise<br />

per E-Mail unter<br />

praeventionszentrum@polizei.bremen.de.<br />

„Die Erfahrung zeigt, dass die Herstellung<br />

einbruchhemmender Fenster eine<br />

besonders hohe Verarbeitungsgenauigkeit<br />

erfordert“, so das Netzwerk „K-Einbruch“.<br />

Um sicherzustellen, dass die Fenster „auch<br />

wirklich entsprechend dem geprüften<br />

Musterfenster gefertigt werden, sollte die<br />

Produktion einer laufenden neutralen<br />

Qualitätsüberwachung mit regelmäßigen<br />

Kontrollprüfungen unterliegen“. Für<br />

Sicherheit in dieser Hinsicht sorgen verschiedene<br />

Zertifikate und Kennzeichen,<br />

die unter www.k-einbruch.de/sicherheitstipps/fenster<br />

zu finden sind. Für Türen<br />

gilt: „Im privaten Bereich sind einbruchhemmende<br />

Einsteckschlösser nach DIN<br />

18251 der Klasse 4 oder 5 empfehlenswert,<br />

Schlösser mit Mehrfachverriegelung ab der<br />

Klasse 3.“ Immer zweimal abschließen, bei<br />

einer Tür mit Scheibe – und sei sie noch<br />

so klein – zudem niemals den Schlüssel<br />

innen stecken lassen. Und vor allem gilt:<br />

Schlüssel niemals draußen verstecken.<br />

„Einbrecher finden jedes Versteck“ –<br />

Experten in Sachen Einbruchschutz werden<br />

nicht müde, diesen Satz zu wiederholen.<br />

Fußmatte, Blumentopf, die Lieblingsblume<br />

von Tante Rosi – alles nicht sicher, alles<br />

wird entdeckt.<br />

Und neben all der mechanischen und<br />

smarten Technik gibt es noch einen weiteren<br />

Aspekt, auf den die Experten ebenfalls<br />

wieder und wieder verweisen. Er lässt sich<br />

nicht einkaufen und nicht einbauen. Er<br />

heißt: Nachbarschaftshilfe. Gegenseitige<br />

Aufmerksamkeit ist nicht zu ersetzen – und<br />

auch sie trägt dazu bei, Einbrechern die<br />

„Arbeit“ zu erschweren.<br />

Text: Claudia Kuzaj


OBERNEULAND GESPRÄCH<br />

INTERVIEW MIT<br />

KRIMINALHAUPTK<strong>OM</strong>MISSARIN<br />

NICOLE HÖREN<br />

EINBRUCHSCHUTZ<br />

DIE POLIZEI STEHT MIT<br />

RAT & TAT ZUR SEITE!<br />

Nicole Hören vom Präventionszentrum der Polizei Am Wall ist<br />

Expertin in Sachen Einbruchschutz. Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />

fragte die Kriminalhauptkommissarin, wie sich der Einzelne<br />

besser schützen kann.<br />

Wie kann das richtige Nachrüsten<br />

von Fenstern aussehen?<br />

Nicole Hören: Zunächst ist es<br />

sinnvoll, sich bezüglich verschiedener<br />

Möglichkeiten beraten zu<br />

lassen. Eine produktneutrale und<br />

kostenfreie Beratung erhält man<br />

zum Beispiel durch unser<br />

Präventionszentrum.<br />

Während unserer Öffnungszeiten<br />

(Montag und Dienstag von 9 bis<br />

15 Uhr und Donnerstag von 9 bis<br />

16 Uhr) sind wir telefonisch unter<br />

0421 / 362-19003 erreichbar,<br />

um einen Beratungstermin abzusprechen<br />

und/oder Fragen zu<br />

beantworten.<br />

Außerhalb der Öffnungszeiten sind<br />

Informationen auf unserer Internetseite<br />

www.polizei.bremen.de<br />

unter Rat und Hilfe zu finden.Je<br />

nach Einzelfall und Geldbeutel<br />

kann eine Nachrüstung oder ein<br />

Austausch von Fenstern in Frage<br />

kommen. Dieses stellt sich im<br />

Zuge einer Beratung schnell<br />

heraus. Außerdem halten wir<br />

Informationsmaterial sowie<br />

Listen mit Ansprechpartnern<br />

und Handwerksbetrieben hinsichtlich<br />

der Ausführung solcher<br />

Arbeiten vor. Auch eine Kombination<br />

von einbruchhemmenden<br />

und energetischen Belangen ist<br />

denkbar und kann sogar staatlich<br />

gefördert werden. Aus diesem<br />

Grund sind wir Teil der Kooperation<br />

„Bremer Modernisieren“<br />

(www.bremermodernisieren.de).<br />

Frau Hören, wie und wo kommen<br />

Einbrecher vorzugsweise ins Haus,<br />

in die Wohnung?<br />

Nicole Hören: Nach unseren<br />

Erfahrungen dringen Täter<br />

hauptsächlich durch das Aufhebeln<br />

von Fenster und Fenstertüren<br />

(Terrassentüren) ins Haus<br />

ein.<br />

Diese befinden sich meistens<br />

an der Gebäuderückseite oder<br />

anderen nicht gut einsehbaren<br />

Stellen, sodass der Täter dort<br />

unbemerkt werkeln kann. Auch<br />

Nebeneingangstüren, wie zum<br />

Beispiel in schlecht einsehbaren<br />

Kellerabgängen, sind betroffen.<br />

An welchen Stellen haben<br />

Altbauten normalerweise<br />

die größten Schwachstellen?<br />

Nicole Hören: Bei vielen Altbauten<br />

sind Fenster und Türen<br />

älteren Datums verbaut, die noch<br />

keine Einbruchhemmung aufweisen.<br />

Häufig sind die Fenster<br />

dann lediglich mit sogenannten<br />

Rollzapfen ausgestattet, die keinen<br />

Hebelwiderstand vorweisen. Setzt<br />

der Täter hier einen größeren<br />

Schraubendreher oder Kuhfuß<br />

an, ist das Fenster innerhalb<br />

kürzester Zeit geöffnet. Genauso<br />

verhält es sich bei Terrassentüren.<br />

„Nach<br />

unseren<br />

Erfahrungen<br />

dringen Täter<br />

hauptsächlich<br />

durch das<br />

Aufhebeln von<br />

Fenster und<br />

Fenstertüren<br />

(Terrassentüren)<br />

ins<br />

Haus ein.”<br />

Kriminalhauptkommissarin<br />

Nicole Hören vom<br />

Präventionszentrum<br />

der Polizei Am Wall.<br />

1<strong>10</strong> OBERNEULAND


Und wie sieht es bei der Haustür<br />

aus?<br />

Nicole Hören: Auch wenn Täter<br />

eher selten über die Hauseingangstür<br />

ins Objekt gelangen,<br />

gibt es natürlich auch hier einige<br />

Ratschläge zu Standards, Gestaltung<br />

und Ausleuchtung. Meistens<br />

sind Hauseingangstüren bereits<br />

mit einer Mehrfach-Verriegelung<br />

versehen und gut einsehbar, s<br />

odass das Entdeckungsrisiko für<br />

den Täter zu groß ist. Wichtig ist<br />

aber, dass die Haustür bei Verlassen<br />

des Hauses auch wirklich<br />

verschlossen und nicht nur ins<br />

Schloss gezogen wird. Natürlich<br />

halten wir auch hierfür alle erforderlichen<br />

Unterlagen für die<br />

Nachrüstung zum Beispiel durch<br />

Zusatzschlösser oder den Neuerwerb<br />

vor.<br />

Wann ist eine Alarmanlage eine<br />

sinnvolle Ergänzung?<br />

Nicole Hören: Eine Einbruchmeldeanlage<br />

ist eine Ergänzung<br />

zur mechanischen Sicherung.<br />

Durch den Einbau einbruchhemmender<br />

Fenster und Türen<br />

wird der Widerstandszeitwert<br />

„Beim Verlassen<br />

des Hauses<br />

muss die<br />

Haustür wirklich<br />

verschlossen<br />

sein.”<br />

erhöht, das heißt, der Täter<br />

braucht viel Zeit, um ein Fenster<br />

oder eine Tür zu überwinden<br />

und erhöht so sein Entdeckungsrisiko.<br />

Die mechanische Sicherung<br />

soll verhindern, dass der<br />

Täter ins Objekt gelangt.<br />

Die Einbruchmeldeanlage hat die<br />

Aufgabe, Einbrüche, besser sogar<br />

schon den Einbruchsversuch, zu<br />

melden. Sie kann den Täter aber<br />

nicht davon abhalten, das Objekt<br />

zu betreten. Um Fehlalarme et<br />

cetera zu vermeiden, sollte auch<br />

hier ein Fachunternehmen zurate<br />

gezogen werden.<br />

Trotz aller Sicherheit – wie verhalte<br />

ich mich richtig, wenn doch einmal<br />

ein Einbrecher ins Haus kommt?<br />

Nicole Hören: Ein Einbrecher<br />

möchte in der Regel unentdeckt<br />

bleiben und schnelle Beute<br />

machen. Aus diesem Grund<br />

finden die meisten Einbrüche<br />

auch in Abwesenheit der<br />

Wohnungs- oder Hauseigentümer<br />

statt. Sollte es dennoch zu einem<br />

Zusammentreffen kommen,<br />

bringen Sie sich nicht in Gefahr!<br />

Stellen Sie sich dem Einbrecher<br />

nicht in den Weg!<br />

Materielle Dinge lassen sich im<br />

Regelfall ersetzen, bei der<br />

Gesundheit sieht es schon anders<br />

aus. Merken Sie sich so viele Details<br />

des Täters wie möglich und<br />

rufen Sie umgehend die Polizei.<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

Das Interview führte Claudia Kuzaj,<br />

Foto: Polizei Bremen<br />

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Telefon 04 21 - 7 18 41, E-mail: info@rahmann-hb.de<br />

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OBERNEULAND 111


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

GLEICHE ELEMENTE – VERSCHIEDENE ZIMMERN<br />

WOHNRäUME<br />

OPTISCH VERBINDEN<br />

Barstühle geben dem<br />

Interieur eine moderne<br />

Note. Sie passen sowohl<br />

ins Esszimmer als auch<br />

zum Küchentresen.<br />

Foto: djd/www.hendersandhazel.de<br />

Steht ein Highboard im Flur,<br />

darf das gleiche Modell in<br />

einem anderen Raum noch<br />

einmal auftauchen, etwa als<br />

Wohnzimmerschrank.<br />

Wenn die heimischen Räume harmonisch eingerichtet<br />

sind, fühlt man sich am wohlsten. Sehr<br />

wichtig ist xdabei der sprichwörtliche rote Faden<br />

des Interieurs. Ein verbindender Faktor zwischen<br />

den einzelnen Zimmern kann eine Farbe sein, ein<br />

Muster, ein Material oder sogar ein Möbelstück.<br />

Drei Tipps zum Nachmachen:<br />

1<br />

Möbel:<br />

Gleich und doch anders<br />

Schränke und Regale eignen sich gut,<br />

um Wohnräume zu verbinden. Wer beispielsweise<br />

ein bestimmtes Highboard für den Flur sehr<br />

mag, wählt weitere Möbelstücke aus der gleichen<br />

Kollektion für das Wohn- oder Esszimmer. So ist<br />

dafür gesorgt, dass überall der gleiche Stil herrscht,<br />

auch wenn Räume verschiedene Funktionen haben.<br />

Eine Wiederholung von einfachen Wandregalen<br />

einer Serie erzielt den gleichen Effekt: Ein Lieblingsregal<br />

kann ohne Probleme als wiederkehrendes<br />

Element im Flur zur Schuhaufbewahrung genutzt<br />

werden, im Schlafzimmer als Nachttisch oder im<br />

Wohnzimmer als Bücherregal. Um zu vermeiden,<br />

dass Langeweile aufkommt, dürfen gleiche Möbelstücke<br />

in unterschiedlichen Farben daherkommen.<br />

So bleibt das Interieur seinem Stil treu, gleichzeitig<br />

bekommt es eine spielerische Note.<br />

112 OBERNEULAND


Foto: djd/www.hendersandhazel.de<br />

Gleiche Stuhlart, unterschiedliche<br />

Farben: Das<br />

sieht harmonisch und<br />

gleichzeitig interessant<br />

aus.<br />

Foto: djd/www.hendersandhazel.de<br />

2<br />

Die richtige Stuhlwahl<br />

Eine moderne Küchenbar oder ein kleiner<br />

Küchentisch wird meist von einem großen Esstisch<br />

im Ess- oder Wohnzimmer ergänzt. An beiden Plätzen<br />

kann man dieselben Stühle aufstellen. Viele sind innerhalb<br />

einer Serie sowohl als Esszimmermodelle als auch als Barhocker<br />

erhältlich. So stehen hohe Barstühle in der Küche<br />

und niedrigere Esszimmerstühle im Speisezimmer, beide<br />

jedoch im gleichen Stil. Natürlich funktioniert es auch,<br />

wenn man einen Esstisch und einen Stehtisch aus derselben<br />

Kollektion wählt. Ob die Küche und das Wohn-/Esszimmer<br />

getrennt sind oder ob es einen großen Wohnraum mit<br />

verschiedenen Wohnbereichen gibt - hier dürfen Designinteressierte<br />

mit den verschiedenen Möglichkeiten<br />

experimentieren.<br />

3<br />

Räume durch Details<br />

verbinden<br />

Nicht zuletzt steckt auch in den kleinen<br />

Details eine Menge Potenzial. Die richtige Wahl von<br />

Farben, Materialien und Dekorationen kann einen großen<br />

Unterschied machen zwischen einem unzusammenhängenden<br />

Interieur und einem, in dem verschiedene Räume subtil<br />

miteinander verbunden sind. Wiederholt sich etwa eine<br />

bestimmte Wandfarbe in mehreren Räumen, wählt man<br />

den gleichen Ton für die Dekoration. Harmonisch sieht<br />

es auch aus, wenn das Sofa und die Esszimmerstühle im<br />

gleichen Stoff bezogen sind oder ein großer Teppich zwei<br />

Wohnbereiche in einem Zimmer miteinander verbindet.<br />

OBERNEULAND 113


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

Dem Smart Home die Türen öffnen...<br />

Smarte Eingangstüren vereinen intelligente Technik mit<br />

individuellem Design und setzen bereits an der Haustür<br />

smarte Eingangsstatements. So kann man dank einer<br />

Smart Home Video-Türsprechanlage jederzeit ortsunabhängig<br />

via App im Auge behalten, welcher Gast gerade<br />

vor der Tür steht oder mittels Smart Touch-Griff die Haustür<br />

durch eine simple Berührung der Griffstange komfortabel<br />

und schlüssellos entriegeln. Auch die Einrichtung<br />

individueller Zugangsberechtigungen für unterschiedliche<br />

Benutzer ist möglich.<br />

Foto: epr/Rodenberg<br />

L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />

Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 25 08 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />

www.howald.de<br />

WWW.OBERNEULAND.INFO<br />

Einzigartigkeit<br />

für den Boden<br />

Neue gestalterische<br />

Perspektiven bieten<br />

Böden mit ikonografischen<br />

Design. Beispielsweise<br />

Designböden<br />

mit optisch<br />

verschiedenen Größen<br />

und Formaten, die zu<br />

einem stimmigen Patchworkmuster zusammenfügt, durch<br />

die Gegensätzlichkeit von Hell und Dunkel gefallen.<br />

Oder lieber modern, abstrakt und farbenfroh? Auch hier<br />

bietet der Fachhandel unterschiedliche Fliesenstrukturen<br />

und -muster, die sich überlappen und dadurch gleichzeitig<br />

ergänzen. So erinnern sie an die japanische Design-Kultur.<br />

Foto: epr/Parador<br />

Funkvernetzte<br />

Rauchmelder verschaffen<br />

Zeitvorteil<br />

Bei Ausbruch eines Feuers spielt Zeit eine entscheidende<br />

Rolle. Je früher man auf einen Wohnungsbrand aufmerksam<br />

wird, desto besser. Rauchmelder warnen bereits in<br />

der Entstehungsphase durch ein lautes Signal. Doch<br />

nicht immer befinden sich die im Haus lebenden<br />

Personen in Hörweite der Melder. Funkvernetzte Geräte<br />

verschaffen einen entscheidenden Vorsprung: Löst ein<br />

Melder Alarm aus, aktiviert er nach dem Prinzip „Einer<br />

für alle, alle für einen“ sofort auch alle anderen Melder<br />

im Haus. So gewinnt man wertvolle Zeit...<br />

Foto: epr/Ei Electronics<br />

114 OBERNEULAND


Innenwand-System<br />

spart Heizkosten & schützt<br />

Wer weder bei der<br />

Behaglichkeit noch<br />

beim Energieverbrauch<br />

Kompromisse eingehen<br />

möchte, findet mit<br />

einem energetischen<br />

Innenwand-System die<br />

optimale Lösung für<br />

warme Wände. Das Verfahren<br />

entkoppelt den Wohnraum vom kalten Mauerwerk,<br />

da die Elemente des Systems eine effiziente<br />

Trennschicht zwischen Tapete und Mauer bilden.<br />

Dadurch erhöht sich die Wandoberflächentemperatur<br />

und die Bildung von Kondenswasser auf der Wand<br />

wird vermieden. Gleichzeitig werden die Räume<br />

schneller warm, sodass weniger Heizleistung nötig<br />

ist. Um die optimale Dämmleistung zu erzielen, empfiehlt<br />

sich die Beratung durch einen Maler. Der Profi<br />

sorgt außerdem für die fachgerechte Anbringung<br />

sowie die abschließenden Tapezierarbeiten.<br />

Foto: epr/Erfurt Tapeten<br />

Metalldachprofile:<br />

Geringe Neigung, große Wirkung<br />

Moderne Metalldachprofile<br />

hingegen dürfen schon ab<br />

einer Neigung von sieben<br />

Grad verlegt werden. Mit<br />

einer maximalen Länge<br />

von sieben Metern reichen<br />

sie meist in einem Stück<br />

von First bis Traufe. Hinzu<br />

kommt der Vorteil ihres geringen Gewichts. Damit eignen<br />

sie sich besonders für die Sanierung sowie den<br />

Ausbau des Dachgeschosses.<br />

Foto: epr/Luxmetall<br />

Dusche barrierefrei umbauen<br />

Der Umbau einer Dusche in eine barrierefreie Ausführung<br />

scheitert oft am fehlenden Ablaufgefälle, denn in vielen<br />

Bädern ist das Abwasserrohr auf hohe Duschwannen<br />

abgestimmt. Wird der Duschboden abgesenkt, liegt das<br />

Rohr in der Wand oft zu hoch und das Duschwasser kann<br />

nicht ablaufen. Mit einer Bodenablaufpumpe wird das<br />

Problem technisch gelöst. In dem Bodenablauf mit eingebauter<br />

Pumpe sammelt sich das Duschwasser und<br />

wird automatisch in<br />

das Abwasserrohr<br />

hochgepumpt. Das<br />

beim Installateur<br />

erhältliche System ist<br />

sehr leise (< 30 dBA),<br />

erfüllt alle VDE-Sicherheitsstandards<br />

und<br />

ist mit einem Rollstuhl<br />

befahrbar.<br />

Foto: epr/Jung Pumpen GmbH<br />

OBERNEULAND 115


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

Justus Grosse Bauprojekt<br />

RICHTFEST IM “EUROPAQUARTIER”<br />

Anfang September fand das Richtfest für das Bauprojekt<br />

„EuropaQuartier“ der Justus Grosse Real Estate GmbH in<br />

der Bremer Überseestadt statt. Neben Bürgermeister<br />

Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeisterin Dr. Maike<br />

Schaefer und Senatorin Kristina Vogt nahmen von Seiten<br />

des Bauherrn Joachim Linnemann, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Justus Grosse Real Estate GmbH sowie<br />

von Seiten des Käufers die Vorstände der LEG Immobilien<br />

SE, Lars von Lackum (CEO) und Dr. Volker Wiegel (COO) am<br />

Richtfest teil.<br />

Garagentore und Antriebe<br />

Zäune · Treppen · Geländer<br />

Balkone · Fenstergitter<br />

UVV Überprüfungen<br />

Reparaturen · Schweißarbeiten<br />

Es handelt sich dabei um das erste Richtfest für vier der<br />

acht Häuser des Bauprojektes in der Überseestadt. Die<br />

vier Häuser mit insgesamt 139 Wohnungen, fünf Gewerbeeinheiten<br />

und 153 Pkw-Stellplätzen zwischen der Konsul-<br />

Smidt-Straße und der Überseepromenade wurden bereits<br />

von der LEG erworben. Bis Ende 2022 sollen die über<br />

<strong>10</strong>.000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche in direkter<br />

Wasserlage fertiggestellt sein.<br />

Mit dem „EuropaQuartier“ baut Justus Grosse derzeit<br />

insgesamt rund 300 Wohnungen, verteilt auf acht Häuser<br />

mit ein bis vier Zimmern, KfW-55-Standard und Weserblick<br />

in Südwestlage am Europahafen in Bremen. Weitere<br />

vier Häuser wurden an BMO Real Estate Partners Germany<br />

verkauft. „Wir freuen uns, mit dem „EuropaQuartier“<br />

direkt an der Weser neuen Wohnraum für Bremen schaffen<br />

zu können und so weiter zur dynamischen Gesamtentwicklung<br />

der Überseestadt beizutragen – einem spannenden<br />

Stadtteil, der Arbeiten sowie Wohnen neu prägt“,<br />

erklärte Joachim Linnemann.<br />

„Die Überseestadt ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte.<br />

Besonders freue ich mich, dass ein Viertel der fast<br />

150 Wohnungen sozial gefördert wird und deshalb Mieterinnen<br />

und Mietern mit kleinen und mittleren Einkommen<br />

zur Verfügung steht – zentrumsnah und nur vier Straßenbahn-Haltestellen<br />

vom Rathaus entfernt“, sagte Bürgermeister<br />

Dr. Andreas Bovenschulte.<br />

Foto und Grafik: Justus Grosse Real Estate GmbH<br />

116 OBERNEULAND


Foto: Stefan Gerding<br />

unique by Atlantic Hotels<br />

NEUERöFFNUNG IM TABAKQUARTIER<br />

Anfang September fand die feierliche Eröffnung<br />

des unique by Atlantic Hotels im Tabakquartier in<br />

Bremen-Woltmershausen statt.<br />

Im zentralen Innenhof der ehemaligen Tabak- und Zigarettenfabrik<br />

Martin Brinkmann ist mit dem neuen Konzepthotel<br />

ein Hotel für Lifestyle und Design im Zentrum des<br />

Quartiers entstanden. Dabei folgt das Haus dem Leitsatz:<br />

„be unique – einzigartig wie Du selbst“. Denn<br />

genauso wie die Einzigartigkeit jedes Menschen ist auch<br />

der Aufenthalt in der Stadt und im Quartier einzigartig.<br />

Klares Design und feine Details machen das Gebäude<br />

zu einem besonderen Ort, der in direktem Bezug zu dem<br />

industriellen, historischen Charme der unmittelbaren<br />

Umgebung, des Quartiers, steht. Die rund <strong>10</strong>0 modernen<br />

Zimmer im Industrial Design sind klimatisiert und verfügen<br />

über ein hochwertiges Bett, smart TV und einen Klassiker<br />

unter den Retroradios der Marke „Roberts“. Großzügige<br />

Studios, ausgestattet mit einer erweiterten Sitzgelegenheit<br />

und einer Kitchenette, sorgen auch bei längeren<br />

Aufenthalten für Komfort.<br />

So dynamisch wie das Quartier ist auch der Service für<br />

die Gäste im unique. Durch eine App kann bequem<br />

online, von der Buchung bis zur Abreise, der Aufenthalt<br />

individuell gestaltet werden.<br />

Mit der heutigen Eröffnung des unique Hotels feiert zeitgleich<br />

auch die neue Filiale der Bäckerei Müller&Egerer<br />

ihren Startschuss. Diese befindet sich im Lobbybereich<br />

des Hotels. Mit einer über 300 Quadratmeter großen<br />

Verkaufsfläche im zweiten Bauabschnitt der „FABRIK“<br />

ist Platz für ca. 120 Innenplätze, die durch die Außenterrasse<br />

an der Hermann-Ritter-Straße ergänzt werden.<br />

Müller & Egerer betreibt bereits 15 seiner 60 Filialen in<br />

Bremen. Die Läden begeistern mit liebevoller Backkunst<br />

sowie einem stylischen Industrieambiente und fügen sich<br />

damit perfekt in das Konzept des Quartiers ein. Die<br />

Atlantic Hotels Gruppe betreibt bereits 15 Häuser unter<br />

dem Markennamen Atlantic Hotels und Severin*S im<br />

4 bis 5-Sterne-Segment mit über 1.600 Zimmern.<br />

Die Standorte reichen von der Insel Sylt bis zum Arlberg<br />

in Österreich bei kontinuierlicher Erweiterung.<br />

www.tabakquartier.com


REGION ERLEBEN<br />

Warum in die Ferne schweifen…<br />

in der Nähe gibt es so viel zu entdecken!<br />

Alles für die kleine Auszeit<br />

zwischendurch, den Kurzurlaub am<br />

Wochenende. Entdecken Sie mit<br />

dem OBERNEULAND MAGAZIN die<br />

Lieblingsplätze in unserer Region!<br />

In der historischen Klostermühle<br />

kann man sich nach der<br />

Wanderung stärken. Foto: Kuzaj<br />

LIEBLINGSPLÄTZE IN UNSERER REGION:<br />

HEILIGENBERG UND DER LUFTKURORT BRUCHHAUSEN-VILSEN<br />

Wasser, Luft und<br />

Liebe zur Landschaft<br />

Foto: Georg Tappe<br />

118 OBERNEULAND


Viele Wege führen nach Rom,<br />

heißt es. Viele Wege aber<br />

führen auch zu Ruhe und<br />

Entspannung, Gesundheit<br />

und Fitness – zum Beispiel<br />

im Vilser Holz.<br />

Auf 39,4 Kilometern geht es auf sieben Touren durch Bruchhausen-Vilsen<br />

und Umgebung. Foto: Tourismus Service Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen<br />

Der Mönchsweg beginnt mit einem kleinen Spaziergang<br />

durch Bruchhausen-Vilsen. Foto: Kuzaj<br />

Dort finden wir unter anderem die Terrainkurwege.<br />

Das Wort klingt ein wenig nach<br />

dem Begriff „Terroir“ der Winzer, der das<br />

Zusammenspiel von Landschaft und Klima,<br />

Boden und Kultur beschreibt. Die Terrainkurwege haben<br />

jedoch nichts mit Wein zu tun, wohl aber mit dem Erleben<br />

von Boden, Klima und Kultur. Sowie mit Bewegung, Wohlbefinden<br />

und – wie wir herausfinden werden – zudem mit<br />

Geschichte!<br />

Zunächst einmal aber genießen wir die<br />

Landschaft, die den Sinnen wahrlich eine<br />

Menge zu bieten hat im Luftkurort Bruchhausen-Vilsen<br />

– und drumherum. Alle<br />

Schönheiten der Mittelweserregion kommen<br />

hier zusammen: Im sanften Schwung treffen<br />

Hügel auf saftig grüne Wiesen, weite Felder<br />

auf idyllische Bachläufe und charaktervolle<br />

Waldpartien… die Liebe zur Landschaft, hier ist sie zu Haus.<br />

Vielfalt pur, die sich zu jeder Jahreszeit auf eine andere<br />

Weise darstellt. Jetzt, zum Jahresausklang, mit den bunten<br />

Farben und würzigen Düften des Herbstes. Hinzu kommt –<br />

natürlich – die schöne Luft. Jetzt einmal so richtig tiiieeeef<br />

einatmen!<br />

Bevor wir uns an die Terrainkurwege heranwagen, wollen<br />

wir die abwechslungsreiche Geest- und Marschlandschaft<br />

rund um Bruchhausen-Vilsen – manche sprechen hier auch<br />

einfach kurz und knapp von „Bruvi“ – erkunden. Sieben<br />

Touren, die über Hügel, durch Wälder und über Wiesen<br />

führen, sind ausgeschildert. Sie eignen sich auch für jene, die<br />

keine Wander-Profis sind – bequemes und zuverlässiges<br />

Alle Schönheiten der<br />

Mittelweserregion kommen<br />

hier zusammen.<br />

Schuhwerk vorausgesetzt, versteht sich. Los gehts mit (oder:<br />

auf) dem Mönchsweg, der über eine Strecke von drei Kilometern<br />

von Vilsen nach Heiligenberg führt und mit einem<br />

kleinen Spaziergang durch „Bruvi“ beginnt. Bruchhausen<br />

wurde erstmals anno 1189 urkundlich erwähnt und Vilsen<br />

im Jahr 1227. In Bruchhausen, so heißt es, residierte die<br />

weltliche Macht, in Vilsen die kirchliche. Zeitsprung: 1929<br />

entstand durch die Zusammenlegung der beiden Orte der<br />

Flecken Bruchhausen-Vilsen.<br />

Fachwerkhäuser prägen den historischen<br />

Ortskern des Luftkurorts, der sich am Rand<br />

der hohen Geest in grüne Hügel gleichsam<br />

einschmiegt. Hinter der Vilser Kirche führt<br />

der Mönchsweg zum Wiehe-Bad und in den<br />

Kurpark. Am alten Vilsa-Brunnen – das<br />

Mineralwasser trägt den Namen Bruchhausen-<br />

Vilsens weit über die Grenzen der Region<br />

hinaus – vorbei geht es über Felder und Wiesen zur Klostermühle<br />

und hoch zum Ringwall.<br />

Der Ringwall schützte im Mittelalter ein Kloster, von dem<br />

die Gegend hier ihren Namen hat: Heiligenberg; weithin<br />

bekannt auch durch das Forsthaus Heiligenberg. Durch das<br />

Dillertal gehts in etwa 20 Minuten zum Bahnhof Heiligenberg.<br />

In der Saison bietet sich für den Rückweg eine Fahrt mit<br />

der Museumseisenbahn an. 1966 vom Deutschen Eisenbahn-<br />

Verein (DEV) gegründet, gilt die dampfbetriebene Schmalspurbahn<br />

als erste Museumseisenbahn Deutschlands. In der<br />

Regel dauert die Bahn-Saison vom 1. Mai bis zum 3. Oktober;<br />

die Bahn fährt an den Wochenenden. Hinzu kommen die für<br />

die Adventswochenenden geplanten „Nikolausfahrten“.<br />

OBERNEULAND 119


REGION ERLEBEN<br />

Bilderbuchromantik<br />

in Heiligenberg. Foto: Kuzaj<br />

Die dampfbetriebene Schmalspurbahn gilt als<br />

erste Museumseisenbahn Deutschlands.<br />

Sie wurde 1966 vom Deutschen Eisenbahn-<br />

Verein (DEV) gegründet. Foto: DEV<br />

Den Bürgerpark mit seinen alten<br />

Bäumen gibt es seit 1930. Foto: Kuzaj<br />

Die Kirche Bruchhausen-<br />

Vilsens ist nach dem<br />

Märtyrer Cyriak benannt<br />

und gehörte einst zum<br />

Kloster Heiligenberg.<br />

Foto: Kuzaj<br />

Wunderwerke<br />

aus der Natur.<br />

Foto: Kuzaj<br />

Der Mönchsweg<br />

führt durch den<br />

Kurpark. Foto: Kuzaj<br />

120 OBERNEULAND


Apropos Bahn – unsere zweite Wandertour ist der Kleinbahnweg,<br />

der vom Haltepunkt „Wiehe“ über drei Kilometer<br />

bis Dille führt. Vom Kurpark aus geht es<br />

weiter in Richtung Westen, schön am<br />

Vilser Holz entlang. Und schließlich – auf<br />

der anderen Seite der Bahn – durch Felder<br />

und Wiesen zum Bahnhof Heiligenberg<br />

(und zum Restaurant Dillertal).<br />

Etwas länger – 5,5 Kilometer – ist die<br />

dritte Tour, der Wöpser Kirchweg, dessen<br />

Name historische Bezüge in sich trägt. Denn diesen Weg<br />

nutzten die Bürger Wöpses einst zum Kirchgang nach<br />

Vilsen. Er führte sie – und heute uns – auf dem Weg von<br />

Vilsen nach Gehlbergen an allerlei zauberhaften Fachwerkbauten<br />

vorbei. Von Heiligenberg nach Wöpse bringt uns<br />

der 5,7 Kilometer lange Geestrandweg, der an der Kneipp-<br />

Freianlage Heiligenberg beginnt. Um diese Jahreszeit belassen<br />

wir es vorsichtshalber einfach bei einem Blick auf die<br />

Anlage, bevor es durch den Hohlweg zum Rutental ein wenig<br />

bergauf geht. Und anschließend durch das Rutental<br />

auch wieder bergab. Nachdem wir die Kreisstraße überquert<br />

haben, wandern wir am Geestrand entlang nach<br />

Gehlbergen. Der Geestrandweg belohnt uns mit einem<br />

wunderbaren Panoramablick über das Urstromtal der<br />

Weser. Am Bahnhof Bruchhausen-Vilsen beginnt die fünfte<br />

Tour, der sieben Kilometer lange Schlossweg. Wir passieren<br />

das Kleinbahnmuseum und einen Wasserspielplatz und gehen<br />

über den Marktplatz zum Schloss Bruchhausen, das in<br />

früheren Zeiten als Residenz verschiedener Grafengeschlechter<br />

diente; seit 1978 ist das Gebäude in Privatbesitz.<br />

Am Hauptkanal der Melioration geht es über Stapelshorn<br />

nach – erraten! – Gehlbergen.<br />

Wasser ist in Bruchhausen-Vilsen<br />

schon immer ein großes Thema<br />

gewesen, ein sehr großes.<br />

Der Geestrandweg bietet einen<br />

wunderbaren Panoramablick<br />

über das Urstromtal der Weser.<br />

Melioration? Der lateinische Begriff steht für Bodenverbesserung<br />

zwecks Steigerung landwirtschaftlicher Ertragsfähigkeit.<br />

Die wichtigste Rolle dabei spielen Systeme zur<br />

Be- und Entwässerung des Bodens. Anno 1882 gründeten<br />

Bruchhausen-Vilsen, Syke und Thedinghausen eine Meliorationsgenossenschaft,<br />

aus der sich dann das einstmals<br />

größte Be- und Entwässerungssystem Europas entwickelte.<br />

Mit dem Ziel, über ein sorgsam ausgetüfteltes System gezielter<br />

winterlicher Überflutung der Felder mit Weserwasser<br />

den Boden zu verbessern, sprich: dessen Fruchtbarkeit.<br />

Dazu wurde bei Hoya übrigens der sich von der Weser<br />

abzweigende Meliorationshauptkanal angelegt. Das Genossenschaftsgebiet<br />

wurde in 53 Reviere unterteilt, es war<br />

4.600 Hektar groß und umfasste 375 Kilometer Wasserläufe<br />

sowie 524 Stauanlagen. Krieg und Weserhochwasser verschlechterten<br />

den Zustand der Melioration, Anfang der<br />

60er Jahre wurde die Bewässerung damit eingestellt. Das<br />

Gewässersystem aber hat die Landschaft um Bruchhausen-<br />

Vilsen dauerhaft geprägt. Der Schlossweg führt uns das auf<br />

besondere Weise vor Augen. Wasser ist hier immer schon<br />

ein großes Thema gewesen, ein sehr großes.<br />

Oder gehen wir doch die sechste Tour, den 7,7 Kilometer<br />

langen Berxer Höhenweg? Über Bahnhof und Bahnhofstraße<br />

führt er auf den Geestrand hinauf – und zwischen Sandkuhlen<br />

wieder hinab, über die Kreisstraße und schließlich etwa<br />

400 Meter durch den Berxer Marschbruch, bevor es in einem<br />

weiten Bogen über Geestrücken und Trahetal<br />

zurück nach Vilsen geht.<br />

Die siebte Tour ist der Brokser Rundweg.<br />

Ausgangspunkt dieser 7,5-Kilometer-<br />

Strecke: erneut der Bahnhof. Diesmal gehts<br />

durch die Lange Straße zunächst am Rathaus<br />

vorbei und schließlich weiter zum<br />

Hauptkanal der Melioration. Dem Kanal<br />

folgen wir dann, bis wir auf die Schilder zur fünften Tour<br />

stoßen, die uns durch Bruchhausen zum Ausgangspunkt<br />

zurückführen.<br />

OBERNEULAND 121


REGION ERLEBEN<br />

Die Vielfalt der Natur machen die<br />

Bruchhauser Wege zu jeder Jahreszeit<br />

zu Entdeckungstouren. Foto: D. Koch<br />

Dieses Hotel<br />

hat geöffnet.<br />

Aus dieser Quelle schöpften die Bewohner des Armenhauses,<br />

das bis 1968 hundert Meter von hier entfernt stand,<br />

ihr Wasser.<br />

Schöner Ort für eine kleine Rast:<br />

das Forsthaus Heiligenberg.<br />

Fotos: Kuzaj<br />

122 OBERNEULAND


Wir können aber auch noch etwas für unsere Gesundheit<br />

tun – und dabei Landschaft und Luft genießen. Mit<br />

anderen Worten: Die eingangs erwähnten Terrainkurwege<br />

liegen noch vor uns. Sie verbessern, so das Versprechen,<br />

unsere Fitness. Und sie wurden, wie es weiter heißt, in<br />

Zusammenarbeit mit der Bremer Universität konzipiert.<br />

Die drei Terrainkurwege im Vilser Holz laden zum regelmäßigen<br />

Training ein, um die Ausdauer zu steigern. Sie sind<br />

so angelegt, dass wir sie zu jeder Jahreszeit gehen können –<br />

und auch dann, wenn das Wetter doch einmal nicht ganz so<br />

schön sein sollte wie erwünscht… kurzum:<br />

Ausreden gelten nicht, wenn die Terrainkur ansteht. Gelenkschonender<br />

Boden, Pausenbänke am Wegesrand, hier wurde<br />

an alles gedacht.<br />

Die Wege offenbaren hier so außerordentlich<br />

viele Überraschungen und<br />

Schätze der Natur , wecken so<br />

viel Liebe zur Landschaft.<br />

Was aber ist eine Terrainkur? Das „kurmäßig dosierte<br />

Gehen auf ansteigenden Wegen“, wie es in einem Flyer<br />

heißt. Die sanften Hügel und die gute Luft, sie bieten<br />

natürlich ein ideales Umfeld für „kurmäßig dosiertes<br />

Gehen“. Bewegung und Klima wirken hier auf wohltuend<br />

harmonische Weise zusammen, auch Wasser ist stets in<br />

Sichtweite. Das Heilklimawandern beansprucht den<br />

Körper weniger als das Joggen, aber es kann sich unter<br />

anderem bei Herz- und Atemwegserkrankungen, Rheuma,<br />

Bluthochdruck und Diabetes positiv auswirken. Der erste<br />

der drei Terrainkurwege trägt den Titel „Museumseisenbahn“,<br />

er führt im Wechsel von Wald und Waldrand über<br />

eine Strecke von 3,4 Kilometern – der Anstieg: etwa 2,1<br />

Kilometer. Dieser Weg eignet sich gut für jene, die mit dem<br />

Terrainkurtraining anfangen wollen. Der Brunnen am<br />

Eingang des Kurparks ist der Ausgangspunkt, anschließend<br />

geht es durch den Park, an Tennisplatz und Schützenhaus<br />

vorüber und durch das Vilser Holz. Über Kneipp-Freianlage,<br />

Eislauffläche und Schwimmbad führt der Weg zum<br />

Ausgangspunkt zurück. Zwischen verzaubert-verwunschenen<br />

Waldgebieten und Landschaft mit Weitblick-Optionen<br />

wechselt der zweite Terrainkurweg („Wassermühle“). Er ist<br />

5,41 Kilometer lang, der Anstieg erfolgt über circa 2,3 Kilometer.<br />

Dieser Weg ist für trainierte (Heilklima-)Wanderer<br />

gedacht, die Anforderungen sind höher als beim ersten<br />

dieser Wege. Vom Kurpark geht es über Homfeld immer<br />

wieder im leichten Anstieg zum Heiligenberg – vorbei an<br />

Forsthaus, Klostermühle und Ringwallanlage.<br />

Stichwort Ringwall: Es wird vermutet, dass die Ringwallanlage<br />

schon aus vorgeschichtlicher Zeit stammt. Die von<br />

der Natur vorgegebene Steilhanglage am Zusammenfluss<br />

von Bächen dürfte das Anlegen des Walls an dieser Stelle<br />

begünstigt haben – hier bildet sich eine Terrasse, die auf<br />

drei Seiten von Bachtälern umfangen wird. Die Natur hatte<br />

sozusagen schon vorgearbeitet für die Burganlage Ringwall.<br />

Einzig das letzte Drittel der Befestigung ist durch einen bis<br />

zu 8,40 Meter hohen, 15 bis 20 Meter breiten Wall geschützt<br />

worden. Insgesamt war der Ringwall ursprünglich 465 Meter<br />

lang, sein größter Durchmesser wird mit 240 Metern angegeben.<br />

Bis ins Mittelalter hinein schützte der Ringwall die Menschen,<br />

die hier lebten. Und – eben – wohl auch das Kloster.<br />

Anno 1218 war innerhalb des Ringwalls eine Prämonstratenserabtei<br />

gegründet worden. Wälder, Äcker und Wiesen<br />

gehörten dazu – und die Klostermühle. 1535 tobte die<br />

Reformation auch hier, im Jahr 1543 hoben die Grafen von<br />

Hoya das Kloster auf. Ab 1563, die Kirche war bereits verfallen,<br />

gehörten Landsitz und Wirtschaftsgebäude als Vorwerk<br />

zum Bruchhauser Witwensitz der letzten Gräfin von Hoya.<br />

Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Vorwerksgebäude<br />

zur Dienstwohnung des Försters umgestaltet. Das Forsthaus<br />

bekam eine Schankerlaubnis. Viel später, 1962, hat das<br />

Syker Forstamt das Forsthaus dann verkauft. Vier Jahre<br />

nach diesem Verkauf, 1966, eröffnete das Restaurant Forsthaus<br />

Heiligenberg. Heiligenberg, Forsthaus und Klostermühle<br />

begegnen uns auch auf dem dritten (und längsten)<br />

Terrainkurweg, der den Namen „Dille“ trägt. Auch er ist für<br />

trainierte Nutzer gedacht. Im spannungsvollen und die<br />

Sinne anregenden Wechsel zwischen freier Landschaft und<br />

Wald führt er über eine Strecke von 7,75 Kilometern. Der<br />

Anstieg auf dem dritten Weg: etwa 3,735 Kilometer. Los<br />

geht es wieder im Kurpark. Über das Vilser Holz führt dieser<br />

Weg in Richtung Homfeld, weiter zum Erholungsgebiet<br />

Heiligenberg und schließlich über Forsthaus und Klostermühle<br />

zum Ausgangspunkt zurück.<br />

Wie heißt es so schön? Viele Wege führen nach… ach,<br />

lassen wir das. Der Weg ist das Ziel, so muss es heißen!<br />

Denn gerade hier, auf den vielen Spazier-, Wander- und<br />

Kurwegen im Luftkurort Bruchhausen-Vilsen, zeigt sich,<br />

wie viel Wahrheit diesem Spruch innewohnt. Weil die Wege<br />

hier so außerordentlich viele Überraschungen und Schätze<br />

der Natur offenbaren, so viel Liebe zur Landschaft wecken.<br />

Wir müssen einfach nur hingehen – und hinsehen.<br />

Mo. – Fr. 9.00 – 12.30 Uhr + 13.30 – 17.00 Uhr, Sa. 9.00 – 12.00 Uhr<br />

Text: Claudia Kuzaj<br />

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OBERNEULAND 123


REGION ERLEBEN<br />

JOHANNA VON WILD: DER PFEILER DER GERECHTIGKEIT<br />

DER FüRSTBISCHOF &<br />

DER ZUCKERBäCKER<br />

Mit ihrem dritten historischen Roman führt uns die<br />

Lilienthaler Schriftstellerin (wir kennen sie auch als<br />

Biggi Rist mit ihrem „bürgerlichen“ Namen aufgrund<br />

ihrer Kriminalromane mit Liliane Skalecki) in das<br />

Würzburg der Renaissance. Ein Fürstbischof besaß<br />

seinerzeit umfassende Machtbefugnisse. War er doch<br />

in seinem Reich der oberste Politiker und zugleich der<br />

oberste Mann der Kirche. Er wurde von den adligen<br />

Domherren gewählt. Nur dem Kaiser und dem Papst,<br />

welche die Wahl bestätigen mussten, war er untergeordnet.<br />

Der dritte historische<br />

Roman von Johanna<br />

von Wild.<br />

Julius Echter von Mespelbrunn war gerade<br />

mal 28 Jahre alt, als 1573 die Wahl<br />

zum Fürstbischof von Würzburg auf<br />

ihn fiel. Als Gründer der Universität Würzburg<br />

und des dortigen Juliusspitals und<br />

mit seinem konsequenten Widerstand<br />

gegen die Reformation wurde er zu einer<br />

historischen Persönlichkeit.<br />

Johanna von Wild versteht es meisterhaft,<br />

uns mit ihrem Buch das Leben und<br />

Treiben der Menschen im 16. Jahrhundert<br />

anschaulich vor Augen zu führen. Simon<br />

Reber, ein strebsamer Bäckerlehrling, der<br />

Johanna von Wild versteht<br />

es meisterhaft, uns mit<br />

ihrem Buch das Leben<br />

und Treiben der Menschen<br />

im 16. Jahrhundert<br />

anschaulich vor Augen<br />

zu führen.<br />

Johanna von Wild<br />

in Würzburg.<br />

Foto: privat<br />

bei einem gewalttätigen Stiefvater und<br />

dessen gehässigem Sohn Wulf aufwachsen<br />

muss, hat es wahrlich nicht leicht, sich<br />

durchzusetzen. Durch Intrigen innerhalb<br />

der Zunft muss er Würzburg und seine<br />

junge Liebe verlassen. Mit Hilfe eines Kaufmanns<br />

schafft er den Weg über die Alpen<br />

und findet Aufnahme in der Familie eines<br />

venezianischen Zuckerbäckers. Simon,<br />

dessen Talent ohnehin schon über das gewöhnliche<br />

Brotbacken hinaus geht, erlernt<br />

dessen Handwerk perfekt. Er heiratet die<br />

Tochter seines Meisters und bekommt<br />

einen Sohn. Die Sorge um seine leibliche<br />

Schwester aber veranlasst ihn, nach Würz-


urg zurückzukehren. Seinen außergewöhnlichen<br />

Backwerken hat er es zu verdanken,<br />

dass er die Gunst des Fürstbischofs<br />

Julius Echter gewinnt. Doch immer wieder<br />

ist es sein Stiefbruder Wulf, der ihm und<br />

seiner Schwester das Leben zur Hölle<br />

machen will. Wie Simon seine Liebe zu<br />

Julia wiederfindet, obwohl er noch verheiratet<br />

ist, wie er feststellen muss, dass er<br />

„An Julius Echter kommt man<br />

in Franken nicht vorbei“Johanna von Wild<br />

um sein Erbe betrogen wurde: Das alles<br />

und noch viel mehr flicht die Autorin in<br />

ihren Roman um das Leben und Wirken<br />

von Julius Echter ein.<br />

„An Julius Echter kommt man in Franken<br />

nicht vorbei“, sagt Johanna von Wild, „dieser<br />

Mann hat Würzburg und Umgebung stark<br />

geprägt.“ Er räumte mit dem Lotterleben<br />

auf, das sich unter seinen Vorgängern ausgebreitet<br />

hatte. Das allein hätte ihn wohl<br />

nicht zu einer historischen Figur gemacht.<br />

Zahlreiche Kirchen mit sogenannten<br />

Echtertürmen hat er hinterlassen und eine<br />

Vielzahl von Schulen gegründet. Viel lag<br />

ihm daran, den ganz armen Menschen<br />

durch die Errichtung des Juliusspitals zu<br />

helfen. Die Stiftung besteht heute noch.<br />

Wer kennt nicht die Frankenweine in ihren<br />

klassischen Bocksbeutelflaschen? Da Julius<br />

selbst an fünf Universitäten studierte, war<br />

ihm die Neugründung der Universität in<br />

Würzburg ein Herzensanliegen. Dabei hatte<br />

er keine Skrupel, sie direkt auf dem Gelände<br />

des aufgegebenen jüdischen Friedhofs zu<br />

erbauen. In der medizinischen Fakultät<br />

lernten die Studenten in Deutschland jetzt<br />

erstmals die menschlichen Krankheitsbilder<br />

direkt am Krankenbett kennen. Seine Residenz,<br />

die Festung Marienberg, ließ er umbauen<br />

und erweitern. Politisch betrachtet<br />

war Julius Echter ein strenger Katholik.<br />

Unter den Adligen standen viele der Reformation<br />

nahe. Mit dem Fürstabt von Fulda,<br />

Balthasar von Dernbach, führte er einen<br />

langen Streit, obwohl beide letztlich das<br />

Gleiche wollten. Lange Zeit wurde Julius<br />

Echter als Hexenbrenner in den Geschichtsbüchern<br />

genannt. Tatsächlich begannen<br />

zwar in seiner Regierungszeit<br />

in Europa vermehrt die Hexenprozesse.<br />

Neuere wissenschaftliche<br />

Belege jedoch verweisen auf zeitlich<br />

falsch eingeordnete Dokumente<br />

und widersprechen diesem Vorurteil gegen<br />

den Machthaber.<br />

Ihre Kenntnisse als pharmazeutischtechnische<br />

Assistentin bringt Johanna von<br />

Wild gern wieder in ihrem Roman mit ein,<br />

in dem zwei Apothekerfamilien eine Rolle<br />

spielen. Ihre umfassenden Kenntnisse im<br />

Bäckerhandwerk verdankt sie einem<br />

Bäckermeister aus dem Schwäbischen. Eine<br />

Nichte von ihr ist Konditormeisterin und<br />

kennt sich mit der früher wie heute beliebten<br />

Zuckerbäckerei aus. Aus Zucker – damals<br />

ein teurer importierter Rohstoff – wurden<br />

regelrechte Kunstwerke für fürstliche<br />

Tafeln geschaffen. Kaufleute,<br />

die ihre Waren unterwegs<br />

persönlich begleiteten, hatten<br />

seinerzeit einen bedeutsamen<br />

Einfluss auf das gesellschaftliche<br />

Leben und die Politik (man denke an<br />

die Fugger). Einen lernen wir im Roman<br />

kennen.<br />

Manches lässt uns unwillkürlich Vergleiche<br />

zur heutigen Zeit ziehen. Als Simon<br />

in Venedig ist, wütet dort die Pest und verlangt<br />

zahlreiche Opfer (wer denkt da nicht<br />

an Corona?). Gleichgeschlechtliche Liebe,<br />

wie sie im Buch beschrieben wird, ahndete<br />

man damals mit dem Tode (aber erst 1994<br />

wurde der Paragraf 175 im BGB endgültig<br />

gestrichen).<br />

In einem ganz kurzen Abschnitt erinnert<br />

die Autorin an die Einführung des heute<br />

gültigen gregorianischen Kalenders im Jahr<br />

1582. Papst Gregor XIII., ein durchaus<br />

bedeutender Astronom, verordnete, dass in<br />

jenem Jahr auf den 4. Oktober sofort der<br />

15. Oktober folgen musste. Damit korrigierte<br />

er den julianischen Kalender, durch<br />

den sich das Osterfest immer weiter zur<br />

Mitte des Jahres hinbewegte. Eine einschneidende<br />

Veränderung! Allmählich<br />

setzte sich die Kalenderreform über die<br />

Jahrhunderte in Europa durch. In Griechenland<br />

dauerte das sogar noch bis 1923!<br />

Heute schaffen es die europäischen Staaten<br />

nicht einmal, sich über die Abschaffung<br />

der Sommerzeit zu einigen.<br />

Vor wenigen Wochen hielt sich Johanna<br />

von Wild während ihres Urlaubs einmal<br />

mehr in Würzburg auf. Sie besuchte dabei<br />

das Wirtshaus „Zum Stachel“, das ebenso<br />

im Roman vorkommt. Es ist eines der<br />

ältesten Wirtshäuser in Deutschland. Noch<br />

heute hängt der Stachel – ein Morgenstern<br />

– über dessen Eingang. Hing er draußen,<br />

deutete es auf besondere Zusammenkünfte<br />

Manches lässt uns unwillkürlich<br />

Vergleiche zur heutigen Zeit ziehen.<br />

hin, wenn sich die Rebellen der Bauernkriege<br />

dort trafen. Auch ein Tilman<br />

Riemenschneider war mit von der Partie.<br />

Am 14. Oktober, 19 Uhr in der Buchhandlung<br />

Leuwer, Am Wall 171, liest<br />

Johanna von Wild aus ihrem Roman.<br />

Info und (wichtig!) Anmeldung per<br />

Telefon: 0421/32 18 28 oder per<br />

Mail: info@leuwer-bremen.de Text: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 125


REGION ERLEBEN<br />

HOHE AUSZEICHUNG FüR<br />

HANS ADOLF CORDES<br />

Die Kulturschaffenden in der Region dürften der gleichen Meinung<br />

sein: Wenn einer den Orden verdient hat, dann er. Am 23. August<br />

überreichte Stephan Weil, der Ministerpräsident von Niedersachsen,<br />

in Hannover das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen<br />

Verdienstordens an den Lilienthaler Hans Adolf Cordes. Eine der<br />

höchsten Auszeichnungen, die Niedersachsen zu vergeben hat.<br />

Der Gründer der Lilienthaler Kunststiftung und des Lilienthaler Kunstvereins<br />

setzt sich seit rund 20 Jahren unermüdlich für die Popularität der norddeutschen<br />

Künstler und ihre Werke ein. „Das macht hier kein anderer“, sagt<br />

er selbstbewusst. Die Galerie im Kunstcafé in Trupe beherbergt mit über<br />

250 Bildern die größte Sammlung regionaler Gemälde. Bekannt sind die regelmäßigen<br />

Ausstellungen der Kunstschau Wümme, Wörpe, Hamme, in denen<br />

neben eigenen Beständen vielfach Werke aus Galerien und von Privatbesitzern<br />

des ganzen Nordens gezeigt werden.<br />

Erst vor zwei Jahren machte er die Kunstwelt mit dem bis dahin fast vergessenen<br />

Maler Christian Ludwig Bokelmann in einer Ausstellung bekannt.<br />

Hans Adolf Cordes ist mit seinen 81 Jahren noch immer die treibende Kraft<br />

bei den Aktivitäten der Stiftung und des Vereins. Ihm ist es weiterhin zu<br />

verdanken, dass die Bremer Shakespeare Company regelmäßig nach Lilienthal<br />

zu Aufführungen in den<br />

Hans Adolf Cordes hat das<br />

Kulturleben Lilienthals und<br />

der Region geprägt.<br />

Hans Adolf Cordes<br />

vor einem Bild des<br />

Malers Christian<br />

Ludwig Bokelmann.<br />

Amtsgarten kommt. In<br />

diesem Jahr mit dem<br />

„Sommernachtstraum“.<br />

Gegen anfängliche<br />

Widerstände konnte Hans<br />

Adolf Cordes durchsetzen,<br />

dass auf dem Gelände der Kunststiftung eine seniorengerechte Wohnanlage<br />

gebaut wurde. Zwar direkt neben der Lilienthaler Allee, aber sehr gut schallisoliert.<br />

Mit der Ehrung für ihn wird letztlich auch das Engagement der rund<br />

300 Mitglieder des Kunstvereins gewürdigt.<br />

Der Landtagsabgeordnete Axel Miesner war es, der in einem Schreiben an<br />

die Niedersächsische Staatskanzlei die Ordensverleihung beantragt hatte. Hans<br />

Adolf Cordes habe als außerordentlich engagierter Bürger das Kulturleben<br />

Lilienthals und der Region geprägt. So seine Begründung. Sein Vorschlag<br />

wurde von Monica Röhr, der 1. Stellvertretenden Bürgermeisterin, und<br />

Franz-Peter Montforts unterstützt. EM<br />

DIE VOLKSHOCHSCHULE IM OKTOBER<br />

DIE VHS IM OKTOBER<br />

Die Volkshochschule Lilienthal mit ihren<br />

Zweigstellen in Grasberg und Ritterhude<br />

bietet im Oktober eine Reihe von abwechslungsreichen<br />

Einzelveranstaltungen an. Infos<br />

und Anmeldungen für alle Veranstaltungen<br />

im Büro der VHS, Murkens Hof,<br />

Klosterstraße 25, 28865 Lilienthal.<br />

Telefonischer Kontakt: 04298/929 240,<br />

E-Mail: vhs@lilienthal.de<br />

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Besichtigung des MARUM<br />

Das Zentrum der Marine-Umweltwissenschaften<br />

der Universität Bremen zeigt in<br />

ihrem Tiefseekino Videos von Tauchrobotern<br />

aus mehreren Tausend Metern Wassertiefe.<br />

Dienstag, 5. Oktober, 15.30 bis 17 Uhr<br />

Leobener Straße 8, 28359 Bremen<br />

Analoges Leben<br />

Was das Digitale den Kindern nicht geben<br />

kann. Vortrag und Gespräch mit Hajo Tröger.<br />

Donnerstag, 7. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr<br />

Murkens Hof, Galerie, Klosterstraße 25,<br />

28865 Lilienthal<br />

Moorschutz in Niedersachsen<br />

Am Beispiel des Teufelsmoors erläutert<br />

Dr. Hans Gerhard Kulp die Situation landwirtschaftlich<br />

genutzter und naturbelassener<br />

Moore.<br />

Donnerstag, 7. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr<br />

Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße<br />

25, 28865 Lilienthal<br />

Regionale Obstsorten<br />

Ein Gang über die Obstwiesen von Michael<br />

Ruhnau mit anschließender Verkostung.<br />

Freitag, 8. Oktober, 13 bis 18 Uhr<br />

Zum Bruch 1, 27412 Bülstedt<br />

Der längste Tag im Leben des Pedro<br />

Fernández García<br />

Moritz Rinke entfacht in seinem neuen<br />

Roman ein Feuerwerk an Geschichten um<br />

einen Postboten auf Lanzarote.<br />

Freitag, 8. Oktober, 19 bis 21 Uhr<br />

Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße<br />

25, 28865 Lilienthal<br />

Alte Apfelsorten – frisch gepresst<br />

Regionale Apfelsorten von der Streuobstwiese<br />

vor Ort gepflückt, gepresst und abgefüllt.<br />

Sonnabend, 9. Oktober, 14 bis 16.15 Uhr<br />

Fabelhof, Weyerdeelen 19, 27726 Worpswede<br />

Wilhelm Busch als Zeichner und Maler<br />

Ein unterhaltsamer Abend mit Dr. Konrad<br />

Zaiss. Mittwoch, 13. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr<br />

Murkens Hof, Raum Worphausen,<br />

Klosterstraße 25, 28865 Lilienthal<br />

Arno Schmidt in Bargfeld<br />

Ein Besuch in der Klause des Einsiedlers<br />

und unermüdlichen „Schreibarbeiters“ mit<br />

Christof Eckardt.<br />

Sonnabend, 30. Oktober, 12 bis 17 Uhr<br />

Unter den Eichen 13, 29351 Eldingen –<br />

Modalitäten bei der Anmeldung<br />

126 OBERNEULAND


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MAGAZIN<br />

Impressum<br />

24. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />

Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />

Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />

www.oberneuland.info<br />

Redaktion:<br />

Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />

Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />

Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />

Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />

Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />

Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />

Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />

Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />

Anzeigen:<br />

Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

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Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1.1.<strong>2021</strong> gültig.<br />

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Monatlich, <strong>10</strong> Ausgaben pro Jahr<br />

(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />

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Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />

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PFERDESPORT<br />

VERLAG EHLERS GMBH<br />

PFERDE<br />

fit &vital<br />

C<strong>OM</strong>PUTER<br />

GENEALOGIE<br />

OBERNEULAND 129


HAMMELSPRÜNGE<br />

EIN TAG ZUM INS TISCHBEIN BEISSEN<br />

Es gibt Tage, an denen alles gelingt. Die kenne ich kaum. Es gibt auch Tage, an denen halten sich<br />

Gelingen und Misslingen die Waage. Und dann gibt es Tage wie diesen. An dieser Stelle muss ich<br />

einfügen, dass ich zwar in Satiren übertreibe, aber das tue ich nicht im wirklichen Leben. Und die<br />

nächsten Zeilen sind wirklich so passiert. Erwarten Sie keine komischen Katastrophen, unsäglichen<br />

Unfälle oder monströsen Missgeschicke.<br />

Es sind die kleinen Geschichten, die in der Summe zum Wahnsinn führen.<br />

Redakteur einer Radiosendung schnei-<br />

man unter anderem Beiträge oder<br />

Alsdet<br />

Interviews oder Originaltöne (= O-Töne). Nun<br />

habe ich gerade so einen O-Ton am Wickel,<br />

schneide mehrere Versprecher heraus, es ist<br />

wenig Zeit; per drag and drop lasse ich sie der<br />

Moderatorin zukommen und merke nicht, dass<br />

ich aus Versehen die unbereinigte Version mit<br />

den Versprechern drag-and-drope. Da wenig Zeit<br />

ist, wird der Ton so gesendet. Das ist sehr ärgerlich.<br />

Nach der Frühschicht geht es in die City. Ich<br />

parke vorm Café Knigge, laufe rein, will gerade<br />

bestellen, merke, dass ich mein Portemonnaie<br />

vergessen habe, zurück zum Auto, wieder von<br />

hinten durchs komplette Café, schnell bestellen,<br />

noch schneller bezahlen, blitzschnell zum<br />

Auto. Schon habe ich einen Bon bekommen,<br />

nach sechs Minuten! Ich bin im Unrecht. Ich<br />

bin verärgert im Unrecht.<br />

Jetzt muss ich weiter, zu einem Schokoladengeschäft<br />

in der Obernstraße. Dafür parke ich<br />

im Parkhaus. Die Einfahrt ist geschätzt 38 Meter<br />

von Knigge entfernt. Wie blöd muss man<br />

eigentlich sein, nicht gleich in dieses Parkhaus<br />

zu fahren? Die Frage stelle ich nicht Ihnen,<br />

sondern mir.<br />

Dann will ich mit dem Fahrstuhl nach unten –<br />

keine Zeit verlieren – frage ein älteres Paar,<br />

ob ich mit in den Fahrstuhl … nein, natürlich<br />

nicht, wegen Corona, sie haben recht. Ich ärgere<br />

mich trotzdem und warte lange auf den zweiten<br />

gläsernen Fahrstuhl, gucke schräg nach oben,<br />

wo der Nachbarfahrstuhl der älteren beiden<br />

hingefahren ist und sehe, wie dort eine dritte<br />

Person einsteigt. Aus (mir sonst nicht bekannter)<br />

Bosheit drücke ich, als mein Fahrstuhl die<br />

Tür schon geöffnet hat, draußen auf den Knopf,<br />

in der Hoffnung (so mies bin ich fast nie), dass<br />

die anderen einen Zwischenhalt einlegen<br />

müssen und ich schneller unten bin. Ich freue<br />

mich diebisch.<br />

Ich warte (was ist bloß los mit mir?), bis nebenan<br />

der dritte Mann und dann das ältere Pärchen<br />

aussteigen. Ich höre mich sagen: „Na, wohl<br />

doch zu dritt gefahren, was?“<br />

Dabei grinse ich freundlich und übertrieben<br />

lange. Schnellen Schrittes durchquere ich das<br />

Kaufhaus. Ich sehe Kundinnen und Kunden<br />

mit Masken. Auch ich trage so ein blaues<br />

Ding. Erst jetzt kommt mir in den Sinn,<br />

dass die älteren Herrschaften mein<br />

breites Joker-Grinsen gar nicht gesehen<br />

haben. Zum Ärger gesellt sich eine<br />

kleine Portion Wut. Einmal durchatmen. Weiter.<br />

Also zum Edelschokoladen oder heißt es Schokoladenladen,<br />

um im Laden Schoko zu laden,<br />

na ja, laden klingt nach vielen Kakaoprodukten.<br />

Es ist aber eine sehr kleine Schokoladenladenladung,<br />

im Grunde sind es fünf kleine Bruchstücke.<br />

Und so ist es für die Dame hinter den<br />

Pralinen und Tafeln eine Bruchrechnung. Sie<br />

sagt: „Das macht dann 13,35 Euro.“ Mir liegt<br />

Folgendes auf der Zunge: „Sie müssen die<br />

fünf Zahlen nicht multiplizieren, sondern addieren!“<br />

Tatsächlich kommt mir etwas anderes<br />

über die Lippen: „Wollen Sie mich ver …“<br />

Mehr sage ich nicht. Ich überlege, wie ich diesen<br />

Satz zu Ende bringen kann, ohne dass es peinlich<br />

wird. Ich überlege. Wollen sie mich ver …<br />

Wollen Sie mich fer … fertigmachen? Nein.<br />

Ich hab‘s und sag’s: „Wollen Sie mich fair …<br />

fairerweise an der Berechnung teilhaben<br />

lassen?“ Zu spät. Gesagt ist gesagt. Nachgestottertes<br />

hilft nicht. Ich gebe 15 Euro und<br />

sage: „Stimmt so.“<br />

Zurück zum Hochgaragen-Fahrstuhl. Ich habe<br />

vergessen, in welchem Stock mein Auto steht.<br />

Auf Verdacht steige ich im fünften Stock aus.<br />

Ich suche und finde durch die Glasscheiben<br />

blickend mein Auto nicht. Ich drehe mich um.<br />

Der Fahrstuhl ist weg. Warten, warten, warten.<br />

Dann einsteigen. Der Fahrstuhl fährt wieder<br />

ins Erdgeschoß. Eine Frau steigt mit ihrem<br />

erwachsenen Sohn dazu. Wir sind jetzt drei<br />

Personen!<br />

Das macht mich schon fast aggressiv. Die<br />

Mutter drückt auf Fünf. Die beiden haben<br />

ebenfalls vergessen, in welchem Stockwerk<br />

sie ihren Wagen geparkt hatten. Ich bleibe im<br />

Fahrstuhl, wünsche den beiden viel Glück bei<br />

Von Winfried Hammelmann,<br />

Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

der Suche, ich glaube, ohne Ironie. Kurz bevor<br />

die Fahrstuhltür sich schließt, sehe ich doch<br />

noch mein Auto im fünften Stock. Es gelingt<br />

mir gerade noch – fast hätte ich mir die Finger<br />

geklemmt – wieder auszusteigen. Vor meinem<br />

Wagen stehend, sehe ich, dass neben mir jemand<br />

so nah geparkt hat, dass ich kaum einsteigen<br />

kann. Ich quetsche mich hinein. Mir<br />

fallen innerhalb weniger Sekunden drei Lackzerkratzszenen<br />

aus bekannten Filmkomödien<br />

ein. Ich fahre mit dem Auto nach Schwachhausen,<br />

lasse das Erlebte Revue passieren,<br />

und höre ein Grummeln. Es klingt nach einem<br />

wilden Tier. Das animalische Geräusch kommt<br />

aus meinem Mund und ähnelt erst einem<br />

„Uuuuoooooh“, dann einem „Huuuäääh“,<br />

zuletzt einem „GRRRRRRH.“<br />

Ab zum medizinischen Warenhaus. Ich muss<br />

den Wagen sehr schräg parken, verschätze<br />

mich und mache die erste kleine Beule in<br />

unser schönes weißes Wägelchen. VERDAMMT<br />

NOCH EINS! Okay, was jetzt kommt, klingt<br />

nicht cool, lieber jüngerer Teil der Leserschaft.<br />

Ich muss zum Antithrombosestrumpfanpassen,<br />

weil ich in zwei Wochen eine Bein-OP habe<br />

(immer noch besser als zwei Bein OPs in einer<br />

Woche), und danach muss man solche Dinger<br />

tragen. Dort angekommen wird mir gesagt:<br />

„Oh, das geht nicht am Nachmittag. Also nicht,<br />

weil wir nicht wollen, sondern weil es unsinnig<br />

ist. Man muss Beine morgens messen, weil<br />

sie dann dünner sind.“ Ich spare es mir zu<br />

fragen, ob ich die Strümpfe dann auch nur<br />

morgens überziehen darf, und warum es keine<br />

Nachmittagsstrümpfe gibt oder Stehstrümpfe<br />

oder Nachtstrümpfe! Äußerlich freundlich<br />

verabschiede ich mich. Innerlich aber bin ich<br />

mittlerweile am Kochen. Ich versuche mich zu<br />

beruhigen, in dem ich an Kartoffeln, Spiegeleier<br />

und Spinat denke. Ich bin also vegetarisch<br />

am Kochen.<br />

In aller Ausführlichkeit berichte ich Regina von<br />

meinen „Abenteuern“.<br />

Das wühlt mich auf, und ich muss es noch<br />

mal erzählen, was mich erneut aufwühlt. Ich<br />

beginne diese Zeilen zu schreiben. Zuvor hatte<br />

ich ein Glas Wasser mit ins Arbeitszimmer<br />

genommen und es zwischen Tastatur und Bildschirm<br />

gestellt. Das mache ich sonst nie!<br />

Und jetzt eben: Eine blöde Bewegung,<br />

schon kippt das Glas auf die Tastatur.<br />

Verzweifelt, traurig und wütend<br />

haue ich meine Fäuste auf die<br />

Tastatur. Wasser spriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii<br />

Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 29.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> – Redaktionsschluss: 02.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong><br />

130 OBERNEULAND

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