flip-Joker_2021-09
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Freiburg
Art
Fair 15.+ 16. Okt.
Messe Freiburg
September 2021
32. Jahrgang
Perspektiven und Orte für die Kunst
Im Gespräch: Leon Hösl, Künstlerischer Leiter der Biennale für Freiburg
Seit Mai läuft die erste Biennale
für Freiburg. Als Plattform
für die Präsentation, Entwicklung
und Vermittlung zeitge-
INHALT
THEATER_____________________ 6 nössischer Kunst zeigt sich
Harrys Depot spielt „Ein unglücklicher Zufall“ das Format Kunstschaffenden
KUNST _______________________9 sowie der akademischen und
James Ensor in der Kunsthalle Mannheim allgemeinen Öffentlichkeit.
Zur Eröffnung des Ausstellungsparcours
im September
FILM________________________ 21
Das Luststreifen Filmfestival in Basel
hat sich Fabian Lutz mit dem
VISION_____________________ 22 künstlerischen Leiter der Biennale
Leon Hösl unterhalten.
Kunstvereine im Gespräch (22)
WEINLAND BADEN AKTUELL__ 31 Ein Gespräch über Brüche im
Pop-Up-Weinbar
Freiburger Stadtbild, Akademie
und Kunst und über das
KULTOUR___________________ 35
Europäischer Tag der Jüdischen Kultur Grundrauschen der Biennale.
GESUNDHEIT________________ 39 Kultur Joker: Das Kürzel der
„Frauenklinik mit Bestnoten“
Biennale für Freiburg liest
sich „BfF“, besser bekannt als
NACHHALTIG________________ 40
„Best Friends Forever“. Eine
Im Gespräch: Sebastian Sladek, EWS
gewollte Dopplung, liest man in
MUSIK______________________ 46 eurem Programm. Was macht die
Jazzfestival Freiburg
Freundschaft zwischen der Biennale
und Freiburg aus?
VERANSTALTUNGEN_________ 52
Cafe AnzKuJo90x135KuWo Ü und die Weltliteratur 2021.qxp_Layout Leon 1 Hösl: 24.06.21 Freundschaft 17:44 Seite im 1be-
sten Sinne bedeutet, sich richtig
© PantherMedia /Dmitriy Shironosov
31. Staufener
Kulturwoche
Programmheft • Kartenvorverkauf
Tourist-Info Rathaus Staufen · Tel. 0 76 33 / 8 05 36
sowie in allen BZ-Geschäftsstellen
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kennenzulernen, sich ernst zu
nehmen und eine Ebene zu finden,
auf der man miteinander
lernen kann. Die Biennale muss
natürlich nicht zum bedingungslosen
„BFF“ der Stadt werden,
aber Aspekte wie der Wunsch
nach Dauer, des voneinander
Profitierens und des sich Einlassens
auf den Ort sind definitiv
wichtig.
Kultur Joker: In einem Interview
mit Fudder hast du dich gegen
die Reproduktion regionaler Klischees
im Rahmen einer solchen
Begegnung ausgesprochen. Und
natürlich steckt in der Verwendung
des Kürzels „BFF“ auch
eine ironische Note. Wie kritisch
sieht sich das Format Biennale
der Stadt Freiburg gegenüber?
Leon Hösl: Die Außenperspektive
ermöglicht neue und auch
kritische Blicke auf die Stadt.
Das ist anders als jene Perspektive
von innen, die womöglich
eher repräsentative Aspekte
transportieren möchte. Die Biennale
beschäftigt sich durchaus
mit der Naturlandschaft des
Schwarzwalds und auch Fragen
der Ökologie, aber das ist nicht
der Schwerpunkt. Auch geht es
nicht um mittelalterliche Stadtarchitektur
oder Wahrzeichen der
Foto: Marc Doradzillo
Stadt, sondern um Strukturen
und Themen, die in der Stadt
liegen. Das Stadtbild Freiburgs
wirkt zunächst homogen, zeigt
auf den zweiten Blick aber viele
Brüche. Der Berliner Fotograf
Niklas Goldbach beispielsweise
sucht unter anderem auf und um
den Schlossberg nach solchen
Brüchen im Übergang von Wald
zu Stadt und zwischen Repräsentation-,
Infrastruktur- und Wohngebäuden,
deren Architekturen
versuchen bestimmte pittoreske
Blicke auf die Stadt zu erzeugen.
Kultur Joker: Brüche haben ja
auch ihren Reiz.
Leon Hösl: Natürlich. Uns geht
es auch nicht darum, eine dezidierte
Kritik an der Stadt zu
üben. Wir wollen aus verschiedenen
Perspektiven ausloten,
welchen Ort die Kunst inmitten
des Austauschs verschiedener
Akteur*innen wie etwa der
Stadt, lokalen Initiativen und
dem öffentlichen Raum hat.
Kultur Joker: Du sprichst viel
von Blicken und Perspektiven,
gerade solchen, die auch von
außen kommen. Welche Bedeutung
hat der Außenblick für die
Biennale?
Leon Hösl: Für die Biennale
ist kennzeichnend, dass
Künstler*innen eingeladen sind,
sich mit dem Raum der Stadt zu
beschäftigen – darunter manche,
die Freiburg gut kennen, da sie
hier aktiv sind oder zum Beispiel
im Rahmen des Studiums
viel Zeit in der Stadt verbracht
haben, aber auch viele, die keine
Ortskenntnis mitgebracht haben.
Dabei spielt auch der Aspekt eine
wichtige Rolle, verschiedene
Personen über konkrete Themen
miteinander in Kontakt zu
bringen. Die Fragen des Wiener
Performance-Künstlers Thomas
Geiger an die Freiburger Statue
der Illumina wurden beispielsweise
von Repräsentant*innen
Freiburger Initiativen beantwortet.
Allgemeine Debatten
um Denkmäler und Repräsentationen
konnten so durch lokale
Perspektiven ergänzt und in einen
Dialog gebracht werden.
CLAUDIA RAFFELHÜSCHEN
KULTUR GEHÖRT
INS GRUNDGESETZ.
AM 26.9. ODER PER BRIEFWAHL:
FREIE DEMOKRATEN.
CLAUDIA-RAFFELHUESCHEN.DE
Kultur Joker: Die Biennale
befindet sich an einem Umbruchspunkt.
Im August kommt
das Studioprogramm zu seinem
Ende, im September beginnt
der Ausstellungsparcours. Zeit
für einen Rückblick: War Freiburg
ein gutes Studio für das
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 20
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
Liebe Leser*innen,
nach einer Sommerpause im August sind wir mit
spannenden Themen und viel Lesestoff für den September
zurück.
In den vergangenen Monaten haben wir das Programm
der Biennale für Freiburg in zahlreichen
Texten begleitet, im September feiert sie nun ihren
Höhepunkt in einer abschließenden Ausstellung im
Kunstverein Freiburg (10.09.-24.10.). Im Interview
mit Leon Hösl, künstlerischer Leiter der Biennale
für Freiburg, haben wir mit ihm über Brüche im
Freiburger Stadtbild, Akademie und Kunst und das
Grundrauschen der Biennale gesprochen.
Zum Europäischen Tag der Jüdischen Kultur am 5.
September laden Gemeinden, Gedenkstätten und
Museen zur Begegnung ein, mehr dazu und zu
einem neu enthüllten Mahnmal für die Euthanasie-
Opfer der Nazis aus dem Dreisamtal auf unseren
Kultour-Seiten.
Mit der Begierde jenseits der Norm befasst sich
auch in diesem Jahr das Luststreifen Film Festival in
Basel, das ein vielseitiges Programm queerer, feministischer
und außergewöhnlicher Kurz- und Langfilme
präsentiert.
Kunst, die von Weißen gesehen werden muss sind die Papierarbeiten
der Künstlerin Kara Walker, die noch bis zum
26. September im Kunstmuseum Basel zu sehen sind. Das
Haus Konstruktiv in Zürich widmet seinerseits Dóra Maurer
eine Retrospektive (1970-2020), die verstehen lässt, weshalb
sie derart einflussreich für eine junge Generation an
Künstler*innen geworden ist.
Neuigkeiten und Empfehlungen rund um den Badischen
Wein und unseren traditionellen Straußenkalender finden
Sie im Sonderteil Weinland Baden aktuell, der wie immer
zum Herausnehmen beiliegt.
Wir wünschen Ihnen einen hoffentlich goldenen September,
viel Spaß beim Lesen!
Kultur Joker-Team
In diesen schweren
Zeiten sind wir dankbar
für jedes Zeichen der
Solidarität; egal ob liebe
Worte oder eine finanzielle
Unterstützung, damit wir unsere Arbeit
fortsetzen können.
Empfänger: Art Media Verlag
IBAN: DE 26 680 5010 1000 2022 512
THEATER KULTUR JOKER 3
Rigoletto, Nero und Charleys Tante
Die Bregenzer Festspiele feiern ihr 75-jähriges Jubiläum mit voll besetzten Veranstaltungen
Das Gewitter wird musikalisch
angekündigt, das Wasser
fließt aus den mächtigen
Fingern und den dunklen Augenhöhlen
Rigolettos wie ein
Starkregen – da zeichnen sich
echte Blitze über dem Bodensee
ab. Die Natur bildet an
diesem lauen Sommerabend
den perfekten Rahmen für das
markante Bühnenbild von Regisseur
Philipp Stölzl mit dem
riesigen Kopf, der Hand und
dem Ballon. Eigentlich war
zum 75-jährigen Jubiläum der
Bregenzer Festspiele eine Neuproduktion
von Puccinis „Madame
Butterfly“ in der Regie
des Züricher Intendanten Andreas
Homoki geplant, die nun
aber wegen der Coronapause
im letzten Sommer auf 2022
verschoben wurde. In diesem
Jahr ist deshalb nochmals der
spektakulär berührende „Rigoletto“
zu sehen. Dirigentin
Julia Jones entwickelt mit
den Wiener Symphonikern im
Laufe des Abends eine gut ausbalancierte,
immer plastischer
werdende Lesart. Long Longs
Herzog hat Wärme und Höhenglanz,
Vladimir Stoyanovs
Rigoletto Kantabilität und
Wucht. Und Ekaterina Sadovnikova
glänzt als Gilda durch
eine makellose Koloratur. Als
Rigolettos Tochter am Ende
stirbt, schwebt ihre gleich gekleidete
Doppelgängerin im
Ballon in den Nachthimmel.
Der Tod als Befreiung – ein
letztes starkes Bild!
Arrigo Boitos Oper „Nerone“,
mit der die Bregenzer
Festspiele tags zuvor im voll
besetzten Festspielhaus (ohne
Maskenpflicht) eröffnet wurden,
lebt von ihren Kontrasten
zwischen Individuum und
Masse, zwischen Askese und
Rausch, zwischen verklärtem
Christentum und hemmungsloser
Dämonie. 56 Jahre hat der
Komponist an „Nerone“ gearbeitet
und die Oper trotzdem
nicht zu Ende bringen können.
Der fünfte Akt, in dem Kaiser
Nero dem Wahnsinn verfällt,
blieb unvertont. Die sonstigen
unvollendeten Passagen komplettierte
Arturo Toscanini mit
zwei Mitstreitern für die von
ihm dirigierte Uraufführung
1924 an der Mailänder Scala.
Ins Repertoire schaffte es die
zweieinhalbstündige Oper bis
heute nicht – und die Bregenzer
Produktion wird daran
wahrscheinlich auch nichts ändern.
Dafür ist die Geschichte
zu wenig stringent erzählt, dafür
fehlt den Charakteren ein
klares Profil, dafür ist auch die
Musik zu kleinteilig und zu
sehr auf Effekt getrimmt. „Nerone“
bleibt ein Sorgenkind.
Das hat auch mit dem Bregenzer
Abend zu tun, dem es
kaum gelingt, einen musikdramatischen
Sog zu erzielen
und der auch szenisch keinen
packenden Zugriff findet. Dirigent
Dirk Kaftan spitzt mit
den Wiener Symphonikern die
Konflikte zu. Das ist besonders
zu Beginn des vierten Aktes
eindrucksvoll, wenn Nero im
Circus Maximus seinen Sadismus
auslebt und die Christen
den wilden Tieren zum Fraß
vorwerfen lässt. Da rumpelt
es im Orchestergraben, da
schneidet das Blech, da dröhnt
die große Trommel. Die Crescendi
werden zu Schwellern
forciert. Die Konturen sind
hart und scharf, die Lautstärke
bewegt sich im Fortissimo
nah an der Brutalitätsgrenze.
Aber im Detail fehlt es dem
plastischen Orchesterklang
an Nuancen. Und auch der
stimmgewaltige Prager Philharmonische
Chor zeigt neben
Licht auch Schatten, besonders
bei der Intonation der Männerchöre.
Regisseur Olivier Tambosi,
der in Bregenz bereits 2016
Franco Faccios Oper „Hamlet“
nach einem Libretto von
Arrigo Boito inszeniert hatte,
grenzt die unterschiedlichen
Sphären plakativ voneinander
ab. Auf der einen Seite die
dämonisch-heidnische Welt
des Magiers Simon Mago mit
blutverschmierten Mänteln
und schwarzen Engelsflügeln,
auf der anderen Seite die
christliche mit Dornenkrone
und Ordenstracht (Kostüme:
Gesine Völlm). Die Leiche
von Neros Mutter Agrippina,
von ihm selbst ermordet, liegt
im grünen Abendkleid als personifiziertes
schlechtes Gewissen
auf der Bühne. Dass aber
der Regisseur auch den Chor in
diese Kostüme steckt, hat dann
doch mehr mit unfreiwilliger
Komik zu tun als mit ins Bild
gesetzten Alpträumen und erinnert
eher an Charleys Tante,
zumal sich Nero im zweiten
Akt im gleichen Kostüm von
Schau An!
Spielzeit
start 21/ 22
Räumen
Ein Spiel von Haben und Sein ⁄⁄ 6 +
Spielzeiteröffnung: SA. 25.09.21
Hey, hey, hey, Taxi!
Von Saša Stanišic´ ⁄⁄ 5 +
uraufführung: SA. 2.10.21
Corpus Delicti
Von Juli Zeh ⁄⁄ 15 +
Ab DO. 25.11.21
www.marienbad.org
Asteria auf einem Billardtisch
verführen lassen muss – eine
von etlichen verschenkten Szenen.
Auch die mit Leuchtflächen
versehene labyrinthische
Quaderlandschaft von Frank
Philipp Schlössmann entfaltet
kaum Suggestionskraft. Die
immer wieder in Gang gesetzte
Drehbühne sorgt für zusätzlichen
Leerlauf.
Der mexikanische Tenor
Rafael Rojas stattet Nero mit
strahlender Höhe und beachtlichem
vokalen Durchsetzungsvermögen
aus. Lucio
Gallo entfaltet als schwarzer
Magier Simon Mago mit seinem
markigen Bariton echte
Dominanz. Sein christlicher
Gegenpart Fanuèl klingt bei
Brett Polegato weicher, lyrischer
und verbindlicher, leider
aber auch intonatorisch
unsicherer. Alessandra Volpe,
meist im Nonnengewand, gestaltet
diese Partie mit satter
Tiefe und schöner Linienführung.
Richtig schlau wird man
aus dieser Frauenfigur genauso
wenig wie aus der wie Kundry
sich zwischen den Welten bewegenden
Asteria, der Svetlana
Aksenova Intensität und
Strahlkraft schenkt. Am Ende
steht Rom in Flammen – und
Nero sitzt gelangweilt auf seinem
Sessel, während die Leichen
besichtigt werden. Dirk
Kaftan entfesselt ein letztes
Mal die Orchesterkräfte. Der
Schlussakkord wird von Moll
nach Dur gerückt. Aber ein
Happy End sieht anders aus.
Georg Rudiger
Pre
mie
re
4 KULTUR JOKER THEATER Theater
Das Akkordeon schwitzt
Mit inszenatorischem Geschick bringt das Theater im Marienbad Klimadiskurse auf die Bühne
Fakten brauchen Erzählungen.
„Die wärmsten Jahre“
klingt nach Erzählung. Eine
Hinterhoferzählung zunächst.
Zur Premiere kommt das Stück
auf der kleinen, idyllisch gelegenen
Gartenbühne des Theaters
im Marienbad. Auf der
Bühne steht Schauspieler Benedikt
Thönes, der sich selbst als
„Bene“ einführt – und ja, Bene
braucht eine Geschichte, eine
Geschichte zu den Fakten. Die
Fakten sind: Es wird heißer auf
der Erde, wir sind verantwortlich
für die Entwicklung und:
das nennt man Klimakrise.
Von einer Krise träumt auch
Bene, von einem Alltag, der in
einer ewigen Hitzeglut stattfindet.
Zu seinen Worten lässt
Schauspieler und irgendwo
auch Kleinkünstler Thönes sein
Akkordeon schnaufen. Apokalypse.
Aber dann wacht Bene
auf und weiß: Seine Geschichte
muss nicht so verlaufen. Die
wärmsten Jahre können auch
durch sinnvolle Handlungen,
Aktivismus geprägt sein. Von
diesem Punkt an begibt sich
Bene auf eine Odyssee, die ihn
nach Lösungskonzepten suchen
lässt. Akkordeon, Megafon und
ein kleines, traurig blattloses
Bäumchen als Aufhänger für
verschiedene Bildmotive bleiben
Requisiten für dieses reduziert
inszenierte Ein-Mann-
Theater, das jeglicher pädagogischer
Pose entbehrt. Denn
Bene bleibt fragend, mögliche
Antworten lässt er andere formulieren.
Der Entwicklung des Stücks
unter der Regie von Jana Vetten
ging eine ausführliche
Recherche voran. Das Team
sprach mit verschiedenen
Klimaexpert*innen, die in unterschiedlichen
Institutionen tätig
sind. Neben den bekannten
Akteuren wie Fridays for Future,
Extinction Rebellion oder
Greenpeace waren auch lokale
Vertreter wie der Unverpacktladen
Glaskiste und der nachhaltige
Mobilfunkanbieter WeTell
darunter, diese alle – und Lilly.
Mit Lilly nämlich beginnt
die Reise Benes und die ersten
Schwierigkeiten. Denn so sehr
Bene versucht, Recyclingprofi
Lilly nachzueifern, so sehr
demoralisiert ihn, wie seine
Umgebung und sein innerer
Schweinehund dem gegenüberstehen.
Die Erkenntnis bleibt:
Nachhaltige Politik kann doch
wohl kaum Sache des Individuums
bleiben! Also findet
sich Bene prompt bei den lauten
Protesten vor einem Klimagipfel
wieder. Benedikt Thönes simuliert
das Stimmwirrwar, ruft
bekannte Slogans und lässt Leute
im Publikum Transparente
verlesen. Die Dringlichkeit
eines globalen Handelns steht
massiv im Raum. Auch mit Benes
Besuch bei Aktivist*innen,
die innerhalb der Baumkronen,
ihrer „Pirateninsel“, gegen die
Rodung eines Waldes demonstrieren,
taucht das Publikum
in die Welt intensiver Klimadiskurse
ein. Eine klassische
Erzählung gibt es dann nicht
mehr, viele Fakten stattdessen.
Dass „Die wärmsten Jahre“
dennoch so greifbar und
eindringlich bleibt, ist der engagierten
wie bildstark erzählenden
Performance Benedikt
Thönes‘ zu verdanken. Mit dem
Stück tourt er ab September
durch verschiedene Klassenzimmer.
Welche Antworten die
Schüler*innen zwischen 9–13
Jahren für ihn bereithalten,
dürfte noch einmal spannend
werden.
„Die wärmsten Jahre“ ist ab
dem 27. September mobil als
Klassenzimmerstück buchbar.
Anfragen unter der Nummer
0761 1379721 oder per Mail an
gruppen@marienbad.org
Fabian Lutz
Benedikt Thönes auf kleiner Bühne
Foto: Minz & Kunst Photography
Jede Menge Trubel, riesengroßer
Jubel – so kennt man
die jährlichen Aufführungen
des studentischen Mondo Mu-
Eine inszenierte Zeitreise
Das studentische Musiktheater Mondo mit „Crash... Bang... Boom!!!“
siktheaters in der Freiburger
Mensabar. Turbulent ging
es bei den letzten, selbstgeschriebenen
Musicals „Die
WG“ (2019) und „Freiburg
liegt am Meer“ (2020) auf und
vor der Bühne zu, dazu heizte
die fulminante Mondo-Band
mächtig ein. – Alles ganz anders
in Corona-Zeiten. Hut
ab, dass sich trotzdem ein
18-köpfiges Ensemble fand,
das zum 100-jährigen Jubiläum
des Studierendenwerks
unter der Regie von Stephanie
Heine die 20er-Jahre Revue
„Crash... Bang... Boom!!!“ entwickelte:
Draußen, mit Maske
und in Einzelproben (musikalische
Leitung: Dominik Hormuth).
Die Premiere fand per
Livestream aus der Mensabar
auf www.infreiburgzuhause.
de statt – leider ohne Applaus,
aber doch mit Gästen an rund
500 eingeloggten Geräten, vielen
tollen Songs und Choreografien,
Gedichten und Videofilmen.
Die Bühne ist in Sepia-
Licht getaucht, zu John Barrys
Swing -Stück „The Mooche“
tanzen fünf junge Akteurinnen
stilecht in schwarzen Hotpants,
weiß leuchten nackte Beine
und Arme, die sie artistisch in
Stummfilm-Manier wirbeln
lassen. Geheimnisvoll wandert
der Spot dazu über voluminöse
Vorhangfalten im Hintergrund.
„Eine Frau steht ihren Mann!“
postuliert da eine im glamourösen
Flapper-Kleid, die Zigarettenspitze
kess in der Hand.
Überhaupt trägt man Perlenketten,
Boas, Schleifen und
auch weite Hosen, die hell geschminkten
Gesichter werden
von Apfelbäckchen und Panda-
Augen kontrastiert (Maske und
Kostüm: Juliane Hollerbach.)
Mit einem Solo aus „Cabaret“
und dem schmissigen Gruppensong
„Bei mir bist du shein“
geht es weiter mit Melancholie,
Selbstbewusstsein und Vergnügungshunger
– willkommen in
den Golden Twenties!
Leider führt kein Conférencier
durchs Programm, stattdessen
gibt es Schwarzblenden
zwischen den Nummern. Nur
einmal wird Emanzipation und
Antisemitismus angesprochen,
davon hätte man sich mehr gewünscht,
genauso wie einen
Tranfer zu heutigen Lebenswelten.
Das schafft die Distanz
einer inszenierten Zeitreise –
genauso wie die fantastischen
Fotos und Filmeinspielungen
samt Geflacker und Geflimmer
vor den hölzernen Umkleidekabinen
im Loretto-Bad. Zu
erleben gibt es Ohrwürmer wie
„Mein kleiner grüner Kaktus“,
aber auch pfiffige Adaptionen
von „Crazy in Love“ oder
„Puttin´ On The Ritz“. Und
sogar der Titelsong „Zu Asche,
zu Staub“ aus der Fernsehserie
„Babylon Berlin“ kommt hier
auf die Bühne. Beachtliche
Stimmen, Spiellust und viel
Dynamik – Immerhin war im
Juli eine Live-Aufführung von
„Crash... Bang... Boom!!!“ auf
der Open-Air-Bühne im Mensagarten
zu erleben, vielleicht
klappt ja eine Wiederaufnahme!
Zu sehen in der Mediathek
unter www.infreiburgzuhause.
de
Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 5
„Gevatterinnen und Gevatter!“
- freudig begrüßt die Baderin
Else ihre Gäste am Augustinerplatz
in historischem
Kostüm und schimpft auch
gleich mit frecher Klappe über
die Herren von der Runz-Gesellschaft:
Die lägen am Tag
nach der 250-Jahr-Feier immer
noch verkatert in den Betten,
während Else dazu verdonnert
wurde, dem Besuch aus Basel
die Brauch-und Trinkwasser-
Versorgung der Stadt zu zeigen.
- Langweilig! Kurze Gruppenabstimmung:
Ob man nicht
lieber den Gauklern und Spielleuten
zugucken möge, die sich
noch in den Straßen tummeln?
Aber Obacht, Abstand halten!
Schließlich ist die Pest erst ein
Am 12. September startet
die zweite Ausgabe des Frei
Art Festivals in Freiburg und
Merzhausen. Eine Woche
lang, vom 12. bis 19. September,
kehren nach langer Pause
internationale Tänzer*innen
mit Aufführungen, Workshops
und einem Programm für professionelle
Tanzschaffende und
Laien in das Studio Pro Arte
zurück. Neben dem Workshopund
Performanceprogramm im
Kreuz und quer durch die Altstadt
Eine kulturelle Entdeckungsreise mit FreiRäume 2021
paar Jahre vorbei, weswegen
die Bürger*innen Freiburgs
auch noch Masken tragen…
Über zwei Stunden geht es
dann mit der Theaterkarawane
Grün unter Führung von
Schauspielerin Gabriele Zink
von Freiburg Living History
kreuz und quer durch die Altstadt
mit sechs Stationen und
Inszenierungen an ungewöhnlichen
Orten. Die Mischung ist
grandios, weil jeder Wechsel
verblüfft und auch die Infos auf
dem Weg über Bächle, Brände
oder Knöpfle-Glocke machen
neugierig. „FreiRäume 2021“,
so der Titel dieser kulturellen
Entdeckungsreise durch Freiburg,
die der Verein Pro Kultur
e.V. unter der Leitung von Ralf
Tanz- und Kulturzentrum in
Merzhausen, findet im Vauban
in der Festivalwoche zusätzlich
ein großes Tanz- und Musik-
Open-Air statt.
Bei der Auswahl der
Künstler*innen ist es dem Festival-Team
rund um die Leiterin
Chantal Kohlmeyer gelungen,
die Vielfalt des Tanzes
abzubilden.
Mit Joy Alpuerto Ritter kündigt
sich eine der hochkarätigsten
Tänzerinnen des Zeitgenössischen
Tanzes an. Die in
Freiburg aufgewachsene Tänzerin,
die unter anderem mit
Akram Khan arbeitete, zeigt
im Studio Pro Arte am 14.
September, 20 Uhr sowie 15.
September, 21 Uhr ihr eigenes
Stück „Alter Egos“ und gibt einen
Repertoire Workshop (16.-
19. September) mit Material
der Akram Khan Kompanie.
Erstmals in Freiburg mit einem
Public Performance Project
sind Danae & Dionysios (19.
September, 19 Uhr). Die junge
Companie Iron Skulls vermischt
am 17. September, 19 Uhr
urbanen und zeitgenössischen
Tanz zu dunklen Theaterwelten.
Zum Mitmachen und Verweilen
lädt der Open-Air Bereich
auf dem Alfred-Döblin Platz
im Vauban ein. Den Abend
des 17. Septembers eröffnet ab
18 Uhr die aus Spanien stammende
Tänzerin Sara Jiménez
mit einer Performance, in der
sie zeitgenössischen Tanz mit
Flamenco verbindet. Abgerundet
wird der Freitagabend
durch La Nefera mit ihrem
Empowerment-Rap und Latin-
Buron für das 900. Stadtjubiläum
entwickelte. Zu erleben
waren so Ende Juli für jeweils
sechs Gruppen zwei unterschiedliche
Kunst-Karawanen
mit zwölf Kurz-Inszenierungen
aus den Genres Musik, Tanz
und Theater, alle von regionalen
Künstler*innen präsentiert.
- In ihrer Vielfalt eine tolle
Sache, die Freiburgs kulturelle
Landschaft facettenreich beleuchtet
und die man sich öfter
wünschen würde, nicht nur für
Tourist*innen.
Durch eine dunkle Gasse
geht´s nun in einen Hinterhof
der Salzstraße, ein paar Stahltreppen
hinauf bis auf eine
Dachterrasse mit toller Aussicht.
Natalia Herrera und Akkordeonistin
Jana Eberspächer
geben mit kessem Schmelz
französische Chansons und
Texte – man ist beschwingt.
Lustig auch das spritzige Konzentrat
von Molières „Der
Geizige“, das die Freiburger
Theater Compagnie auf einem
Balkon in der Fischerau mit viel
Spaß an der Karikatur spielt.
Dann wird es abgefahren mit
Laura Heineckes Performance
„About a She“ im Tiefgeschoss
des Modehauses Breuninger,
wo übrigens mal das Armenspital
stand. Doch statt „bei den
Siechen“ landet man in einem
abgedunkelten Verkaufsraum
mit vielen Schuhen, vorne
wirbelt die Tänzerin in kühler
Geschmeidigkeit, auf der
Die Freiburger Theater Compagnie bei FreiRäume2021 Der Glottertaler Trachten Verein bei FreiRäume2021 Fotos: Ralf Buron
Hip-Hop-Beats. Der Samstag
und Sonntag stehen im Zeichen
des Tanzes. Den ganzen Tag
über können Groß und Klein
in Workshops und Kleinkunstperformances
eintauchen. Ein
Highlight ist der Dance Contest
„Outliers“ am Samstag, ab
18 Uhr, bei dem Tänzer*innen
Wand dahinter Projektionen,
Animationen und Dopplungen.
Und auch Peter W.Hermanns
und Konrad Wiemanns (Gitarre)
musikalische Rezitation
aus einem Restposten-Lager
am Münsterplatz hat es in sich:
Poetisch-melancholisch-diabolischer
Grufti-Sound – wie die
Tiger Lillies zu ihren besten
Zeiten. Umso größer und auch
spannender könnte der Kontrast
kaum sein zu der Trachtengruppe
Glottertal, die sich
gutgelaunt im Hinterhof des
Erzbischöflichen Ordinariats
zum Mühlrad-Tanz schwingt.
Allmählich wird es dunkel –
Zeit für das Melodram „Der
traurige Mönch“ im Garten des
Collegium Borromaeum mit
Peter Haug-Lamersdorf und
Kerstin Löscher am Piano. Andächtiger
Grusel!
Marion Klötzer
Internationale Größen des zeitgenössischen Tanzes
Das Frei Art Festival im Studio Pro Arte vom 12. bis 19. September
Die junge Companie Iron Skulls entführt in dunkle Theaterwelten
Foto: David Brock
aus ganz Europa gegeneinander
antreten. Das Gebrüdergespann
The Brothers, das vor zwei Jahren
40. Bühnenjubiläum feierte,
wird das Frei Art Festival am
Sonntagabend mit rockigem
Sound ausklingen lassen.
Infos: www.freiartfestival.
com
Impulse für neue Perspektiven!
21. September 2021 | 19.30 Uhr
Zwischen Globalismus und
Demokratie
Das neue Buch von Wolfgang Streeck
14. Oktober 2021 | 19.00 Uhr
Sind wir im digitalen Zeitalter
bald alle arbeitslos?
Ein Plädoyer für unflexible
Arbeitsmärkte
3. November 2021 | 19.00 Uhr
Ist Kalifornien das Griechenland
der USA?
Über Gemeinsamkeiten und
Unterschiede des Euro- und des
US-Dollar-Systems
Anmeldung zu den Veranstaltungen:
www.freiburger-diskurse.de
6 KULTUR JOKER Theater
Knapp getroffen
Theater Harrys Depot spielt James Saunders‘ Komödie „Ein unglücklicher Zufall“
(v.l.n.r.)
Juliane Flurer
(Penelope), Jakob
Stöckeler (Robert)
und Perrine Martin
(Camilla).
© Barbara Zimmermann,
Theater Harrys Depot
So wie die Leiche da auf der
Bühne in der Freiburger Spechtpassage
liegt, muss man ein
bisschen an Hitchcocks schwarze
Komödie „Immer Ärger mit
Harry“ von 1955 denken. Zwei
gute Tage sind eine Handvoll
Menschen, die sich alle schuldig
an Harrys Tod wähnen, damit beschäftigt,
ihn verschwinden und
wieder auftauchen zu lassen. In
James Saunders‘ Stück „Ein unglücklicher
Zufall“ ist das Menetekel
kaum zu übersehen und
nur notdürftig mit einem Fell und
mehreren Kissen verdeckt. Zwischen
Regal und Sofa liegt eindeutig
eine Leiche. Und der britische
Autor lässt keinen Zweifel
an der Todesursache. Ein Knall,
ein Stöhnen, danach „Oh Gott,
oh Gott“. Penelope hat aus Versehen
ihren Mann erschossen.
Doch was heißt aus Versehen?
Als „Ein glücklicher Zufall“ ist
Saunders‘ Einakter im deutschsprachigen
Theaterraum seit der
deutschen Erstaufführung 1965
im Deutschen Schauspielhaus
in Hamburg bekannt. Vier Jahre
zuvor fand in Nottingham die Uraufführung
statt. Der englische
Originaltitel „A slight accident“
ist ein bisschen eindeutiger. Es ist
eben nur ganz knapp ein Unfall
gewesen.
James Saunders‘ Komödie ist
während ihrer Entstehungszeit
Mitte der 1960er Jahre sichtlich
vom absurden Theater beeinflusst.
Zwischen Penelope und
ihrer Freundin Camilla, die sie
zur moralischen Unterstützung
herbeiruft, entwickelt sich ein
Dialog, der spitzfindig nach der
Verantwortung und Freiheit des
Individuums und nach Schuld
fragt. Corona hat das Theater
verändert und tut es noch immer.
Dieser Sommer ist die Zeit des
well-made-plays, unterhaltsam,
gut gemacht und so kurz, dass es
ohne Pause auskommt. Damit ist
es ein guter Sommerstoff für das
Theater Harrys Depot, im Herbst
widmet es sich im Schlosspark
Ebnet dem Autor Tardieu.
Barbara Zimmermann, die
das Stück als Freiluftaufführung
inszeniert hat, macht aus
„Ein unglücklicher Zufall“ eine
Satire. Die beiden Freundinnen
und Nachbarn Penelope (Juliane
Flurer und Camilla (Perrine
Martin) sehen ein bisschen aus
wie für einen Comic gezeichnet,
vor allem Penelopes Frisur erinnert
an die von Minni Maus, mit
der die beiden die aufgekratzte
Mädchenhaftigkeit teilen. Gehen
die Gefühle mit ihnen durch, verschaffen
sich die beiden Erleichterung
durch lautmalerische Ausrufe
wie „schnaub“, „lach“ oder
„argh“. Katja Weeke hat ihnen
zudem geblümte Petticoatkleider
geschneidert, die das Leben wie
einen Sommertag wirken lassen.
Doch natürlich ist es eine absurde
Angelegenheit. Denn da liegt
ja die Leiche und nur die Witzfigur
von Camillas Mann (Jakob
Stöckeler) will die Zeichen, da er
mit einer Art Teflonanzug durch
die Welt geht, nicht sehen. Diese
Enge ist es dann auch, die einen
hübschen rosafarbenen Damenrevolver
Zufall spielen lassen.
Auch wenn die Rechtfertigungen
und sophistischen Ausflüchte
mitunter einem etwas lang werden,
ist dies ein leichtsinniger
Sommerspaß.
Tardieu – Worte und Freiheit.
Premiere: 18. September, 19 Uhr
im Schlosspark Ebnet. Weitere
Vorstellungen: 23./24./30. September
1./2./7./9. Oktober, jew.
19 Uhr.
Annette Hoffmann
Einmal statt Pferd zum Reiter werden
„Kaspar Sternenkind“ als Update der historischen Kaspar Hauser-Tragik im Theater der Immoralisten
Das Stück „Kaspar Sternenkind“
im Theater der Immoralisten beginnt
im Off: Jemand lernt mühsam
sprechen. „Pferd…Nicht der
Reiter…Ich will Reiter werden“
sind die Sprachfetzen, um die sich
alles dreht. Eine weitere Stimme,
herrisch klingend, übertönt das
Gestammel. Sie gehört, später wird
das klar, dem omnipotenten Hollywood-Produzenten
Harry Kaiser.
Sie deklariert den radebrechenden
Sprachlehrling zu einem „Sternenkind“,
dem eine große Zukunft
bevorsteht. Dafür werde er sorgen.
Mit diesem Entree ist eigentlich
schon der Kern des gesamten
Stückes umrissen: Jemand will,
obwohl nahezu voraussetzungslos,
ganz nach oben kommen und ein
anderer bestimmt über den Weg.
Fulminant tritt dann der Jemand,
nämlich Kaspar Hauser (Chris
Meiser), auf, behauptet selbstbewusst
„Ich bin, wer ich bin“
und meldet sich ebenso bestimmt
„Back to Entertainment“. Kaspars
bisherige mediale Präsenz
resultiert aus einer von ihm immer
aufs Neue erzählten (erlogenen)
Leidensgeschichte, die der des historischen
Kaspar Hauser gleicht.
Damit ist die das gesamte Stück
durchziehende Verknüpfung dieser
beiden Schicksale etabliert.
Hauser ist im Verlauf seiner Lügenperformance
vor einem nach
Sensationen gierenden Publikum
süchtig nach dessen Anerkennung
geworden. Vielleicht glaubt er an
seine Horrorstory irgendwann
einmal selbst und bezieht aus diesem
Eigenbetrug sein exaltiert zur
Schau gestelltes Selbstwertgefühl.
Mittlerweile ist der Anerkennungssüchtige
aber in der Gunst
seines Publikums gesunken und
sucht deshalb den Weg in eine der
knallbunten Selbstentblößungs-
Talkshows. Dies klappt auch beim
supercoolen Talkmaster Rob „Le
Bob“ (Jochen Kruß). Dieser stellt
Kaspar als Beispiel jener seltenen
Spezies, die es vom „Schattenkind
zu einem der Sterne“ gebracht hat,
vor und erzählt erneut von dessen
16-jähriger Leidensgeschichte. Rob
bauscht Kaspars Story erst einmal
auf, aber nur, damit er sie danach
desto spektakulärer als Lügengebäude
entlarven kann. So landet er
einen publikumswirksamen Coup
in seiner Show und einen Stich
gegen seine eigene Showbusiness-
Konkurrenz. Kaspars ursprüngliches
Vorhaben, in dieser Show
sein geplantes Comeback als Sänger
bekannt zu geben und einen
Erstlingssong zu promoten, wird
so vereitelt und der erhoffte Neuanfang
wird zur Total-Niederlage.
Hauser erlebt im Stück noch
weitere vernichtende Tiefschläge.
Ein Beispiel: Er landet im Glauben,
in Hollywood angekommen
zu sein, nur in einer Theaterprobe
einer Vorortbühne. Eine mehr oder
weniger selbst gescheiterte und in
die Jahre gekommene Schauspielerin
(James Foggin) durchschaut
den in seiner Scheinwelt gefangenen
Kaspar. Sie schleudert seiner
Selbstüberschätzung Sätze entgegen
wie: „Wir verkaufen unser
Herz, um etwas Besonderes zu
sein“. Ihre nüchterne Lektion für
Kaspar: „Schlaf nicht mit dem
Produzenten, sondern lerne deinen
Text“. Ihre Ratschläge kommen
für Kaspar zu spät. Noch
immer glaubt er, einmal auf dem
Regenbogen stehen zu können,
koste es, was es wolle. Seine Devise:
„Überall hin, nur nicht in die
Dunkelheit“. Um sein persönliches
Highlight zu setzen, fällt ihm nur
ein, den Regenbogen durch einen
Buchstaben des Hollywood-Signs
in Los Angeles zu ersetzen, in dem
er von diesem herunterspringt. Da
sich bereits 1932 die Schauspielerin
Peg Entwistle vom Buchstaben
„H“ aus in den Tod gestürzt hat,
will Hauser das „L“ wählen, weil
dieser Letter höher als das „H“
ist. Der Produzent Harry Kaiser,
bei dem er mit diesem Vorhaben
Eindruck schinden will, verlacht
ihn und bietet zynisch an, ihn zum
„L“ hinzufahren. Diese Verkörperung
eines klassischen Medienmoguls
erscheint während des Stücks
buchstäblich hinter einer Charaktermaske
als optische Mischung
aus Frankenstein, Tod und Hugh
Hefner. In seine Maske schlüpfen
abwechselnd die gerade nicht auf
der Bühne in ihren Rollen auftretenden
Schauspieler. Ihre Stimme
bekommt diese Figur von Florian
Wetter, der ansonsten dem Stück
mit seiner selbstkomponierten
Musik live am Synthesizer eine
zusätzliche Ebene verleiht. Sie ist
weit mehr als bloße Begleitung
oder Ornamentik. Seine Klangfiguren
kommentieren eigenständig
das Bühnengeschehen, provozieren
und helfen dem Zuschauer
gleichzeitig, den vielen, im Stück
bewusst nicht gelieferten Antworten
mit eigenen Fragen, Gedanken
und Assoziationen nachzuspüren.
Manuel Kreitmeier als Autor,
Regisseur und Bühnenbildner
ist einmal mehr ein Wurf gelungen,
die Auseinandersetzung um
grundlegende existenzielle Probleme
unserer Zeit auf höchst unterhaltsame
Art auf die Bühne zu
bringen. Das voll motivierte und
mitreißende Spiel des Ensembles,
zu dem außer den schon Genannten
auch Sebastian Ridder und
Thomas Kupczyk gehörten, hat
dem Publikum bei aller Skurrilität
und Komik viele Momente
geschenkt, in denen das Lachen
im Halse stecken blieb und Selbstreflexion
angesagt war. So hat sich
wohl Bertolt Brecht „eingreifendes
Theater“ vorgestellt.
Das Stück „Kaspar Sternenkind“
läuft noch bis zum 18. September
Open Air im Theater der Immoralisten,
Freiburg.
Infos und Karten: www.immoralisten.de
Erich Krieger
Theater KULTUR JOKER 7
Leblose Überlebende
Ein zäher, bedeutungsschwangerer „Don Giovanni“ bei den 100. Salzburger Festspielen
Don Giovanni 2021:
Vito Priante (Leporello),
Mika Kares (Il Commendatore),
Davide Luciano
(Don Giovanni),
Ensemble
Foto: © SF Ruth Walz
Die Kirchenbänke werden
herausgefahren, die Heiligenstatuen
mit dem Gabelstapler
abtransportiert. Erst dann setzt
die Ouvertüre ein - und ein Ziegenbock
kreuzt den entleerten
und entweihten Kirchenraum.
Der „Don Giovanni“ von Teodor
Currentzis und Romeo
Castellucci bei den Salzburger
Festspielen kann beginnen.
Der vier Stunde lange Abend
stellt mehr Fragen, als dass er
Antworten gibt. Das Dramma
giocoso, diese spezielle Mischung
von Komödie und Tragödie,
schlüssig und eindeutig
definiert zu erzählen – das
interessiert den italienischen
Regisseur, der auch Bühne, Kostüme
und Licht verantwortet,
nicht einen Augenblick. Ihm
geht es um um das Nachdenken
über den Don-Juan-Mythos
und das Hinterfragen von Klischees.
In Teodor Currentzis,
Von der Schneekönigin bis zur
Westside Story
Die neue Spielzeit an der Opéra national du Rhin
„Es war einmal“ (Il était une
fois) ist das Motto der neuen
Straßburger Spielzeit, die gleich
zu Beginn mit „The Snow
Queen“ (Die Schneekönigin)
des dänischen Komponisten
Hans Abrahamsen in einer
französischen Erstaufführung
einen Märchenstoff präsentiert
(15.9.) – und das auf aufwändige
Weise mit Animation und
Videos. Mit den Kinderopern
„L’Enfant et sortilèges“ (Das
Kind und der Zauberspuk) von
Maurice Ravel (15.12.) und der
neuen Oper „Les Rêveurs de la
lune“ (Mondträumer) des britischen
Komponisten Howard
Moody (27.2.) sind weitere
Märchen und Fantasiegeschichten
im Programm. Auch die selten
gespielte Oper „Die Vögel“
von Walter Braunfels (19.1.) aus
Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters,
hat er einen
musikalischen Partner auf Augenhöhe,
der an diesem Abend
mit seinem Ensemble musicAeterna
die Extreme besonders im
Leisen und Langsamen sucht,
der die Arien aussingen und
modellieren lässt und der immer
wieder mit den an der Hörbarkeitsgrenze
musizierenden
Streichern die Zeit anhält und
die Musik zum Schweben
bringt. Der Humor ist an diesem
bedeutungsschwangeren
Abend leider ganz getilgt. Das
macht die Produktion zäh und
unnahbar, zumal ein Gazevorhang
die gesamte Szenerie in
mildes Licht taucht und Distanz
schafft.
Vor Leporellos Auftrittsarie
kracht eine Limousine auf die
Bühne. Auch ein Konzertflügel
zerschmettert am Boden,
auf dem Don Giovanni wie ein
dem Jahr 1920, die zum ersten
Mal in Frankreich aufgeführt
wird, trägt märchenhafte Züge.
Die Vögel legen sich mit den
Göttern an und möchten einen
eigenen Staat aufbauen, womit
sie aber am Ende grandios
scheitern.
Von Giuseppe Verdi bringt
die Opéra national du Rhin
mit „Stiffelio“ (10.10.) ein eher
unbekanntes Werk, dass wegen
der behandelten Themen
Ehebruch und religiöser Fanatismus
mehrfach von der
Zensur verändert wurde. Bei
dieser französischen Erstaufführung
ist die Originalversion
zu hören. Mit Georges Bizets
„Carmen“ (2.12.) und Mozarts
Oper „Così fan tutte“ (14.4.),
die in einer Koproduktion mit
dem Musiktheater im Revier
Kind weiterklimpert (Hammerklavier:
Maria Shabashova). In
der Personenregie lässt es Castellucci
ebenfalls krachen. Als
Donna Anna (höhensicher und
berührend: Nadezhda Pavlova)
zitternd von Don Giovannis
Übergriff erzählt, wird die
Szene von zwei Doubles anders
nachgespielt, nämlich mit Donna
Anna als treibender Kraft.
Als Donna Elvira (dunkel
timbriert: Federica Lombardi)
Don Giovanni das erste Mal
zur Rede stellt, läuft ein Kind
auf den mutmaßlichen Vater zu,
der vor seinem Sohn nur flüchten
kann. Verantwortung zu
übernehmen scheut dieser Don
Giovanni (Davide Luciano),
der in Leporello (in der Tiefe
zu wenig: Vito Priante) einen
Doppelgänger hat. Er genießt
den Augenblick wie beim mit
einem nackten Double erotisch
aufgeladenen Zusammensein
Gelsenkirchen vom deutschen
Regisseur David Hermann in
Szene gesetzt wird, finden sich
echte Hits in der neuen Straßburger
Opernsaison, die mit
Leonard Bernsteins „Westside
Story“ (29.5.) in einer Produktion
der Komischen Oper Berlin
(Regie: Barry Kosky“ mit
viel Groove zu Ende geht und
mit fünf Ballettabenden, Konzerten,
Liederabenden und dem
Festival Arsmondo (ab 15.3.,
Premiere von de Falla: „El amor
brujo“ und Janáček: „Tagebuch
eines Verschollenen“) noch viel
mehr zu bieten hat.
Weitere Infos zur neuen Spielzeit
an der Opéra national du
Rhin (Strasbourg, Mulhouse,
Colmar): www.operanationaldurhin.eu
Georg Rudiger
mit Zerlina, die Anna Lucia
Richter zum Blühen bringt.
Michael Spyres besitzt als Don
Ottavio ein wunderbares Legato
und zwei affig frisierte Pudel,
bleibt aber wie Masetto (solide:
David Steffens) ungeliebt. Im
Gegensatz zu seiner magischen
Salzburger „Salome“-Inszenierung
von 2018 entfalten Castelluccis
Bildwelten nur wenig
Suggestionskraft. Er verzettelt
sich im Detail. Auch die extrem
gedehnten Rezitative hemmen
den Fluss.
Nach der Pause lässt der Regisseur
die Frauen, die in der
Registerarie nur als anonyme
Masse benannt werden, auf die
Bühne kommen. Allein durch
ihre Anwesenheit stärken diese
150 Salzburgerinnen Donna
Elvira den Rücken. In der
Choreographie von Cindy Van
Acker bewegen sie sich fließend
über die Bühne. Der Komtur
ist nur als Stimme (fokussiert:
Mika Kares) zu erleben. Bei
der Höllenfahrt härtet Davide
Luciano seinen kantablen Bariton.
Für den Todeskampf reißt
er sich die Kleider vom Leibe
und wälzt sich nackt in grauem
Schlamm – die erschütterndste
Szene des Abends. Danach ist
nichts mehr, wie es war. Den
Schlusschor „Questo è il fin di
chi fa mal“ (So endet, wer Böses
tut) lassen Teodor Currentzis
mit seinem musicAeterna
Orchester und Chor bersten vor
Vitalität, aber die Überlebenden
wirken leblos. Jeder geht seiner
Wege. Einsam sind auch sie.
Georg Rudiger
Fr. 19 – 22 Uhr, Sa. 10 – 19 Uhr, So. 10 – 17 Uhr
www.originale-freiburg.de
8 KULTUR JOKER Theater
Ein Festival läutet die kommende Saison ein
Das Theater Basel in der Spielzeit 2021/22
Nairi Hadodo in „Metamorphosen“
Foto: Maurice Korbel
Infos zu Tickets & Schutzkonzept
unter luststreifen.com
14.
Am Theater Basel macht man
aus der Corona-Not eine Tugend
und stimmt mit einem sechswöchigen
Festival, das bis Anfang
Oktober dauert, auf die kommende
Saison an. „Neun Stücke
zu wenig gezeigt“ – man kann
nur hoffen, dass alle Premieren
und Wiederaufnahmen in der
Spielzeit 2021/22 ihr Publikum
finden werden. Das Programm
weist einige Basel-Spezifika
auf. So inszeniert sich die Companie
mit Dürrenmatts „Die
Physiker“ selbst, derzeit sucht
das Theater noch Zeitzeugen
der legendären Inszenierung
von Kurt Horwitz Anfang der
1960er Jahre am Schauspielhaus
Zürich. Christoph Marthaler,
nicht weniger legendär,
wird mit „Der letzte Pfiff – ein
Drehschwindel“ wieder einmal
am Theater Basel inszenieren.
Und Sebastian Nübling und Boris
Niktin begleiten in „Krieg“
acht junge Erwachsene durch
das nächtliche Basel, während
das Publikum deren Treiben als
Projektion im Theatersaal verfolgen
kann.
Doch damit genug des Lokalkolorits.
Wie die Wiederaufnahmen-Produktionen
„Metamorphosen“ und „Onkel
Wanja“ bereits gezeigt haben,
ist in Basel das Interesse an
antiken und zeitlosen Stoffen
groß. So wird in Leonie Böhms
Inszenierung „König Teiresias“
30.09.–
03.10.2021
der Seher inthronisiert und ein
etwas anderer Blick auf König
Ödipus geworfen. Und Kleists
Klassikadaption „Penthesilea“
wird von Eva Trobisch inszeniert,
es ist die erste Arbeit
der Filmregisseurin für das
Theater. Ansonsten gibt es viel
Gegenwärtiges. Pinar Karabulut
etwa klopft Dostojewskis
„Spieler“ auf seine Anschlussfähigkeit
hin zur Popkultur
und Queerness ab, während
Schauspieldirektor Antú Romero
Nunes in „Was geschah
mit Daisy Duck?“ nostalgische
Glücksvorstellungen auf die
Bühne bringt. Und mit Sahar
Rahimis Stückelabor-Beitrag
„Ich bin gekommen, um zu
Auf den Spätsommer dürfen
sich junge und jungebliebene
Freund*innen des Figurentheaters
freuen. Vom 15. bis 26.
September laden die Figurentheater-Tage
ins Bürgerhaus am
Seepark. Ein Zusammenspiel
des Cinderella Marionettentheaters,
des Stromboli Marionettentheaters
und dem Berliner
Puppentheater.
Echte Klassiker kommen da
zur Aufführung, zum Beispiel
die Abenteuer des schusseligen
Herrn Pettersson und seines
cleveren Katers Findus. (16.09.,
14/16 Uhr) Noch wilder sind die
Erlebnisse Jim Knopfs, der mit
seinem Kollegen Lukas und der
Lokomotive Emma den Weg
zum bösen Drachen Frau Mahlzahn
auf sich nimmt. (17.09.,
14/16.30 Uhr) Aus Perspektive
eines Gauners erzählen die
Abenteuer des Räubers Hotzenplotz.
Nicht nur das Kasperle
ist dabei, sondern auch eine
ominöse Mondrakete. (18.09.,
11/15 Uhr) Über Pippi Langstrumpf
und ihre Reise ins Taka-Tuka-Land
muss nicht mehr
viel gesagt werden (19.09.,
11/15 Uhr; 22.09., 14/16.30
sagen, dass ich gehe“ setzt das
Theater Basel sein Engagement
für den Dramatiker-Nachwuchs
fort.
Auch im Tanz gibt es Chancen,
Produktionen der vergangenen
beiden Spielzeiten zu sehen.
Alexander Ekmans „Cow“
wird ebenso wieder aufgenommen
wie Richard Wherlocks
Choreografien „Snow White“
und „Empty Thrones“ sowie
der Doppelabend mit Stücken
von Marcos Moreau und Sharon
Eyal. Ansonsten erkundet
die Tanz-Sparte das Landleben
auf ganz unterschiedliche Art.
So nimmt sich Jeroen Verbruggen
mit „La fille mal gardée“
dem ältesten Handlungsballett
Uhr), vielleicht aber etwas über
den kleinen Raben Socke, der
etwas jünger, aber dafür der
berühmteste und tollste Vogel
der Welt ist (zumindest seiner
eigenen Meinung nach). (21.09.,
14/16.30 Uhr). Auch klein und
mit vielen Tieren
befreundet ist der
kleine König, der
ein ganzes Reich
zu regieren hat.
(23.09., 14/16.30
Uhr) Biene Majas
Begegnung mit
den Honigbienen
und ihren Vorbereitungen
fürs
Honigfest sind am
nächsten Tag zu
erleben. (24.09.,
14/16.30 Uhr) Den
Abschluss der Figurentheater-Tage
bildet der Auftritt
von Peppa, die als
junges Kind der
Schweinefamilie
Wutz so einiges
an, das sich im Compagnie-Repertoire
gehalten hat und interpretiert
es als queeres Theater.
Richard Wherlock hingegen hat
sich einen Schweizer Klassiker
schlechthin vorgenommen.
Johanna Spyris Kinderbuch
„Heidi“ versteht er als Text
über Identität und Zugehörigkeit.
Mit „off/limits“ wird es
dann auch im Tanz einen Bezug
zur Stadt geben. Der Abend ist
vom HipHop geprägt, und die
eine Hälfte des Abends wird
von der freien Compagnie Mek
bestritten, die vom Basler Muhammed
Kaltuk geleitet wird.
Weitere Infos: www.theaterbasel.ch
Annette Hoffmann
Langstrumpf, Wutz und Honigfest
Klassiker der Kinderliteratur bei den Figurentheater-Tagen
durcheinander
bringt. (25.09.,
11/15 Uhr; 26.09.,
11/15 Uhr) Die interaktiven
Stücke sind bearbeitet
für Kinder ab 2 Jahren und
dauern jeweils etwa 50 Minuten.
Reservierung empfohlen: marionettentheater-stromboli@
web.de / 0176 219 820 97
Cinderella & Stromboli Marionettentheater
zeigen Pettersson und Findus
Foto: Cinderellas & Strombolis Marionettentheater
Kunst KULTUR JOKER 9
James Ensor: „Der Tod und die Masken“, 1897
Foto: Liege Musee des beaux arts
Maler der Masken
Umfassende Einblicke in James Ensors Werk und Leben in der Sonderausstellung
„James Ensor“ in der Kunsthalle Mannheim
Die Masken weisen den Weg.
Im historischen Jugendstilgebäude
widmet die Kunsthalle
Mannheim James Ensor, dem
„Maler der Masken“, bis zum
3. Oktober eine Sonderausstellung.
Nicht ganz zufällig,
denn das Haus am Mannheimer
Friedrichsplatz hatte
1927 Ensors Gemälde „Der
Tod und die Masken“ gekauft
und dem belgischen Künstler
1928 schon einmal eine Einzelausstellung
ausgerichtet.
Den Nationalsozialisten galt
Ensors Kunst als „entartet“.
„Der Tod und die Masken“
wurde 1937 beschlagnahmt
und zwangsversteigert. Extra
für die Sonderausstellung ist
das Bild nach Mannheim zurückgekehrt.
In der Schau lernt man den
eigenwilligen James Ensor biografisch
und künstlerisch kennen.
Er wurde 1860 als Sohn
eines britisch-flämischen Ehepaars
im belgischen Ostende
geboren. Bis auf sein Studium
blieb er sein Leben lang im
Elternhaus. Andere Künstler
seiner Generation wollten
mindestens für einen Studienaufenthalt
nach Paris, um diese
Stadt und ihre Atmosphäre
in impressionistischen Farben
einzufangen. James Ensor
malte, zeichnete und radierte
Ostende und die Landschaft
um die belgische Hafenstadt.
Seine Radierungen sind filigrane
Miniaturkunstwerke.
Über zwei Stockwerke hinweg
erhält man einen umfassenden
Einblick in Ensors
Werk und auch in sein Leben.
Die Selbstbildnisse, Porträts
der Familienmitglieder und
Fotografien des Ateliers vermitteln
den Eindruck eines
bürgerlichen Lebens im 19.
Jahrhundert. Schwere Möbel,
durch Vorhänge abgedunkelte
Räume. Kein Wunder, dass
James Ensor Zeit seines Lebens
durch helle, verspielte,
manchmal kindhafte Grafiken
in eine Fantasiewelt wechselte.
Sein Vater war der Einzige,
der Ensors künstlerisches Talent
verstand und förderte. Den
Frauen der Familie wäre es
wohl lieber gewesen, er hätte
etwas „Vernünftiges“ gelernt
und den Souvenirladen weitergeführt.
Die Inspirationen aus dem
Souvenirladen seiner Eltern,
die Muscheln, die aus Asien
importierten Vasen, Fächer
und Figuren, entdeckt man in
Ensors Werk immer wieder.
Am deutlichsten in dem Ballett
„La gamme d’amour“, zu
Deutsch „Die Liebestonleiter“,
1922 uraufgeführt. Ensor entwarf
die Handlung, die Musik
und die Kostüme, die man auf
den 21 ausgestellten Lithografien
bewundern kann. Die
Muscheln und andere Gegenstände
aus dem Souvenirladen
von Brutonne und Grognelet
erwachen zum Leben und sorgen
dafür, dass sie der Hochzeit
ihrer Tochter Miamia mit
Fifrelin zustimmen. Ensor
schuf da eine eigene Welt aus
Elementen der Commedia
dell’arte, orientalischen Anleihen
und fantastischen Fabelwesen.
Eindrucksvoll sind James
Ensors Stillleben. Er verlieh
der niederländisch-flämischen
Tradition, Blumen, Gemüse
und tote Tiere in üppigen Farben
zu inszenieren, eine eigene
Dimension. „Die Austernesserin“
verkörpert sichtbar
den Genuss. Seine Darstellung
eines toten Rochen entwickelt
sich innerhalb von 12
Jahren von einer gelungenen
Abbildung zu einem Wesen
mit menschenähnlichen Zügen.
„Der tote Hahn“, von der
Kunsthalle Mannheim in den
1950er Jahren als Ersatz für
das zwangsversteigerte Gemälde
„Der Tod und die Masken“
erworben, rückt auch tatsächlich
den toten Hahn in den
Bildmittelpunkt. Im Hintergrund
ein weißes Tuch, hängt
der Hahn mit seinem farblich
perfekt getroffenen Gefieder
da, dass einem bewusst wird,
warum das Stillleben im Französischen
„Nature morte“
heißt, also „tote Natur“.
Der Tod ist ein prägendes
Thema, das sich über viele
Jahrzehnte durch James Ensors
Werk zieht. Er selbst stellte
sich auf einem Selbstporträt
mit einem Totenkopf dar. Seine
Eltern und seine Tante hat
Ensor gezeichnet bzw. gemalt,
als sie im Totenbett lagen. Das
klingt morbide, doch sieht
man den Bildern an, mit wie
viel Hingabe sie entstanden
sind. Hier zeigt sich die intensive
Auseinandersetzung des
Künstlers mit dem Tod, den er
für sich selbst in „Mein Porträt
im Jahre 1960“ durchgespielt
hat – da wäre Ensor Hundert
gewesen.
Der Tod trifft in Ensors Arbeiten
immer wieder auf das
andere große Thema, die Masken.
Dieses Sujet geht zurück
auf die große Karnevalstradition
in Ostende, die der Maler
ebenfalls im Bild eingefangen
hat. Zunehmend stehen die
Masken aber auch als Metapher
für die Kritiker, die Ensors
Arbeit nicht verstanden
haben, und auch für die Gesellschaft
allgemein. Nicht so
verzerrt und düster wie bei
Otto Dix, aber doch bewusst
überspitzt, tummeln sich allerlei
Masken im Großformat
in Ensors Bilderwelt. Aber sie
feiern nicht ungestört, der Tod
Clémence de Forceville,
Violine
Heiko Mathias Förster,
Dirigent
Philharmonie
Baden-Baden
Das Musikalische
Quintett – SWR 2
Igor Levit
Valery Gergiev
Münchner
Philharmoniker
Felix Klieser Trio
Lars Vogt, Klavier
Veronika Eberle,
Violine
Alban Gerhardt,
Violoncello
Claudio Vandelli, Dirigent
Würth Philharmonie
Infos unter
www.brahms-baden-baden.de
Tickets beim Ticketservice
und im Festspielhaus
BRAHMSTAGE
24. – 26.9.2021
Brahmsgesellschaft Baden-Baden e.V.
Unser
Kulturpartner
ist nicht fern. Er erscheint in
Gestalt kleiner, fliegender Sensenmänner
im Hintergrund. In
„Der Tod und die Masken“
mischt er sich unter die Feiernden
und steht mit breitem
Grinsen im Mittelpunkt. Das
ist aber nicht in dunkle Farben
gehüllt, sondern in strahlendes
Weiß, Himmelblau und leuchtendes
Rot.
Während das Spätwerk
anderer Künstler oft düster
wird, werden die späten Stillleben
bei Ensor immer leichter,
heller, luftiger. Selbst die
Wahrnehmung, dass die eigene
Lebenszeit abläuft, dargestellt
durch die alte Uhr, wirkt
keineswegs resigniert. An der
Seite locken tanzende Frauengestalten
als wollten sie sagen:
Tod, wo ist dein Stachel?
„James Ensor“, Kunsthalle
Mannheim, Friedrichsplatz 4.
Di, Do-So 10-18h, Mi 10-20h,
Eintritt 12€, erm. 10€, Abendkarte
8€, jeden 1. Mittwoch
im Monat von 18-22h freier
Eintritt, www.kuma.art. Bis 3.
Oktober 2021
Nike Luber
28. Brahmstage Baden-Baden
Camille Pissarro, Femme au fichu vert, 1893 Musée d’Orsay, Paris © Foto: RMN-Grand Palais, Franck Raux
kunst KULTUR JOKER 11
Politischer Sprengstoff in idyllischen Landschaftsaufnahmen
Die Ausstellung „State and Nature“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden zeigt multinationale Künstler*innen
Cengiz Tekin, „Pastorale Sinfonie“, 2021
Schon im Foyer wird man
mit fanfarenartigen Klängen
empfangen. Die Staatliche
Kunsthalle Baden-Baden verfolgt
in der neuen Ausstellung
„State and Nature“ einen umfassenden
Ansatz. „Staat und
Natur“ kann sich auch in Klanginstallationen
äußern, ob ein
Lautsprecher das Rauschen der
Oos gegenüber der Kunsthalle
© Cengiz Tekin
verstärkt oder der Schofar, ein
traditionelles israelisches Blasinstrument,
das normalerweise
den Rabbinern an Yom Kippur
vorbehalten ist, für die Schau
von einer Musikerin gespielt
wurde. Viele der vom Kunsthallenteam
unter dem Direktorenduo
CaglaIlk und Misal
Adnan Yildiz kuratierten
Ausstellungsobjekte sind ausgesprochen
hintergründig. Im
großen Saal der Kunsthalle
treibt ein besonderer Baum
seine Blätter aus. Die Künstlerin
Neda Saeedi hat Blätter
von verschiedenen Baumarten
hinter Glas gepresst und
sie rundherum oben an einem
Metallgerüst aufgehängt. Man
meint, in „Two Shades of
Green“ in diesen Blättern blättern
zu können. In einer Reihe
von Vitrinen hat Saeedi kleine
grüne Silikonwesen in Kugeln
gesetzt. Allerdings rieseln keine
Schneeflocken, wenn man
die Kugeln umdreht. Dafür offenbart
ein näheres Hinsehen
die Fantasie der iranischen
Künstlerin.
Tradition trifft auf Zeitgenössisches.
Eingestreut
sind Ölgemälde von Andreas
Achenbach, der im 19. Jahrhundert
die Kraft der Natur in
der Abbildung von nordischen
Wildbächen und Wasserfällen
feierte. Einen starken Kontrast
dazu stellen die Abbildungen
modernster Technik dar, die
„Robodynamische Diffusion
RDD“ zum Beispiel. Oder das
Modell einer Auslieferungsdrohne
von Amazon, für die
bereits ein Patent erteilt wurde.
Der Mensch macht sich
die Natur untertan (bis sie in
Form von Katastrophen die
Machtverhältnisse umkehrt)
und nutzt sie für seine Zwecke,
wie in den gigantischen Staudammprojekten,
denen historische
Siedlungen zum Opfer
fielen. Cengiz Tekins Videoinstallation
„Pastorale Sinfonie“
erinnert daran.
Scheinbar harmlose, idyllische
Landschaftsaufnahmen
enthalten politischen Sprengstoff.
Die Fotoserie „Flamingo
Theatre“ von Stelios Kallinikou
zeigt den türkisch besetzten
Teil Zyperns, fernab von Touristenzielen.
Mahmut Celayir
weist in seinen Fotografien auf
den andauernden Bürgerkrieg
in den Siedlungsgebieten der
Kurden hin. Was einst „Die
Straße des Königs“ war, liegt
heute verlassen. Und die eigens
für die Ausstellung gemalten
Blätter, die sich im Foyer um
die Anfänge der Kunsthallen-
Chronik schlängeln, verweisen
auf eine Heilpflanze, die wegen
dieses Krieges nicht mehr
geerntet werden kann.
Man kann auch einfach die
Schönheit von Natur ins rechte
Licht rücken, wie es Simone
Demandt mit den Fotografien
unterschiedlicher Wurzeln tut.
Oder ein überdimensioniertes,
angebranntes Streichholz in
den Raum stellen (Henkrik
Olesen nach Claes Oldenburg).
Oder in ganz feinen,
zarten Wandzeichnungen von
einer anderen, besseren Welt
träumen („World Society of
Volunteers“, Alfredo Ceibal).
Die Vielfalt dieser Ausstellung
kennt keine Grenzen, weshalb
sie sich über die Räume der
Kunsthalle hinaus in den umgebenden
Park und in die Stadt
hinein ausdehnt.
In der Plakataktion „Resurrection
I-II“ spielt Yael Bartana
mit dem Motiv des Hasen,
bestens bekannt seit Dürer. Die
Künstlerin zeigt sich mit halb
verhülltem Gesicht und einem
lebenden Hasen auf dem Arm.
Weitere Kunstwerke finden
sich in leer stehenden Läden in
der Innenstadt – gute Adressen
sind die Luisenstraße 24, die
Sophienstraße 22 und die Lichtentaler
Straße 16. Bis zum 31.
Oktober finden sich hier, in
der Lichtentaler Allee und natürlich
in der Kunsthalle selbst
viele zum eigenen Denken anregende
Beiträge einer multinationalen
Künstlerschar, was
den eigenen Blick weitet.
„State and Nature“, Staatliche
Kunsthalle Baden-Baden, Di-
So 10-18 Uhr, Fr freier Eintritt,
www.kunsthalle-badenbaden.de.
Bis 31. Oktober 2021
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Jan St. Werner, „Encourage the Stream“, 2021, Soundinstallation
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12 KULTUR JOKER KUnst
Christo & Jeanne-Claude – ungewohnte Sinneserfahrungen
Verhüllung des Arc de Triomphe in Paris und Ausstellung im Musée Wurth Erstein
„Schwarz | Weiß“ lautet der Titel
der Ausstellung, bei der Künstlerinnen
der GEDOK Berlin im
Rahmen eines Austauschs zu Gast
sind bei der GEDOK Freiburg in
der Künstlerwerkstatt Freiburg (Lameystraße
6). Gezeigt werden Fotografie
und Grafik, die das Thema
aus unterschiedlichen Blickwinkeln
beleuchten.
Die Ausdruckskraft und der kommunizierende
Aspekt der Körpersprache
steht im Mittelpunkt Heike
Franziska Bartschs szenischen
Foto- und Zeichenarbeiten. Eine
Hommage an Arno Fischer zeigt
Aenne Burghardt, gedruckt von 18
analogen s/w Fotografien auf Tapete.
In den Grafiken von Karin
Jan Peter Tripp
centrales&occasionelles
Kunstkreis Radbrunnen Breisach
Radbrunnenallee 9
12.9. - 17.10.2021
Eröffnung So. 12.9. 2021 11.30 h
Die letzten Vorbereitungen
laufen, in Paris wird der Arc de
Triomphe verhüllt: 25.000 Quadratmeter
blau-silberner Stoff
sowie rotes Seil waren schon in
Zusammenarbeit mit dem Centre
Pompidou präpariert worden,
als Christo im Mai 2020
verstarb. Aber nun wird das
Kunstprojekt posthum zu seinen
Ehren stattfinden und das
französische Wahrzeichen vom
18. September bis 3. Oktober
2021 in ein neues Licht setzen.
Ästhetische Erfahrung ermöglichen,
die schließlich Voraussetzung
für Bewusstsein
und sensibles Denken ist, darf
als Hauptanliegen des Künstlerpaares
Christo (1935-2020) &
Jeanne-Claude (1935-2009) gelten.
Seit den 1960er Jahren wurde
das Duo durch außerordentliche
Kunstaktionen bekannt, etwa
mit dem „Running Fence“ (rund
vierzig Kilometer Stoffbahnen
durch Kaliforniens Landschaft),
den „Surrounded Islands“ (elf
Inseln vor Miami mit rosarotem
Stoff umsäumt) oder den siebentausend
„Golden Gates“, die den
Besucher im New Yorker Central
Park kilometerlang durch Tore
mit wehenden safranfarbenen
Stoffbahnen flanieren ließen;
Publikumsmagneten waren des
Weiteren der 1995 mit feuerfestem
Gewebe eingekleidete
Berliner Reichstag, die „Wrapped
Trees“ in Riehen und die
„Floating Piers“ am Lago Iseo.
Das künstlerische Verfahren
von Christo & Jeanne-Claude
macht Landschaften, Gegenstände
und Gebäude neu wahrnehmbar,
will zu deren Wirklichkeit
führen; es umfasst Elemente von
Malerei, Skulptur, Architektur
und Environment-Art und bezieht
stets das Wechselspiel zwischen
Material und natürlichem
Kontext ein. So entstehen etwa
durch textile Falten, die Wind
und Sonne, Licht- und Bewegungseffekte
aufnehmen, subtile
Formen, ja phänomenale Bilder.
Obwohl diese Kunstwerke erheblichen
Aufwand verlangen,
an dem stets hunderte Menschen
mitwirken, betonen sie
das Transitorische und zeitlich
Begrenzte; meist bleiben sie nur
vierzehn Tage. Die Vision des
Künstlerpaars lautet: „Alle unsere
Werke besitzen eine sehr
ausgeprägte nomadische Qualität
(…) Niemand kann diese Projekte
kaufen (…). Unser Werk handelt
von der Freiheit, und Freiheit ist
der Feind allen Besitzanspruchs,
und Besitz ist gleichbedeutend
mit Dauer.“ An den Ereignissen
können die Besucher kostenlos
teilnehmen, der Entstehungsund
Rezeptionsprozess gelten
als das eigentliche Kunstwerk.
Dauerhaft erhalten bleiben
Zeichnungen, Fotos, Collagen
Fotografie und Grafik
Dammers dienen Gegensätze der
Orientierung und suchen nach unsichtbaren
Verbindungen zwischen
Natur und Technik. Chris Firchow
wird eine Auswahl an Fotos aus
der Serie „Biosphere2“ zeigen, ein
Fotoprojekt, welches während eines
Stipendiums in Arizona 2003 entstanden
ist.
Jeanne Fredacs vielseitiges Werk
bricht freiwillig mit künstlerischen
Kategorien. Sie schafft figurative
und abstrakte Werke. Für Hyune-He
Fischer sind Tusche und Papier sehr
vertrautes Material.
Elfi Greb thematisiert in ihren
Fotografien das Überwinden von
Grenzen hin zu neuen freiheitlicheren
und solidarischen Wegen.
Bitte informieren Sie sich über die aktuelle Situation
auf unserer Website: www.kunstkreis-radbrunnen.de
und Editionen; besonders wertvoll
sind hier kleinformatige
Montagen, die den geographischen
Ort eines Projekts im Vorfeld
skizzieren, auch mit Modellen
aus Papier, die fotografisch
und malerisch bearbeitet wurden.
Eine beträchtliche Anzahl solch
kostbarer „Relikte“ veranschaulicht
derzeit im Musée Wurth
in Erstein die künstlerische
Entwicklung und Arbeitsweise
von Christo & Jeanne-Claude.
An diesen zeigt sich u.a., dass
Christo ein hinreißender Zeichner
ist; anfangs verkleidete er
vor allem Alltagsgegenstände
mit Papier und Gewebe, bevor
er im Duo mit Jeanne-Claude
Aktionen im öffentlichen Raum
realisierte, wovon jede ein Abenteuer
und ein farblich prägnanter
Eyecatcher war. Ein Katalog
(Swiridoff Verlag), der die Schau
begleitet, ruft in Erinnerung,
wie Christo & Jeanne-Claude
unseren Horizont erweitert haben
– als Vorgeschmack auf die
bevorstehende Verhüllung des
geschichtsträchtigen Triumphbogens
an der Place de l‘Étoile.
Christo & Jeanne-Claude.
Musée Wurth Erstein. F – 67158
Erstein. Di – Sa 10 – 17, So 10-18
Uhr. Bis 20. Oktober 2021
Cornelia Frenkel
GEDOK Berlin zu Gast bei der GEDOK Freiburg
Grundlage von Karin Salentins Nebelfiguren
sind Frauenkörper aus
Modekatalogen und Werbeanzeigen,
die sie demontiert und fragmentiert
und in skulptural-surreale Wesen
verwandelt. Ein Papierschnipsel auf
Christo & Jeanne-Claude verhüllten den Reichstag in Berlin,
Modell aus der Sammlung Würth
© Philipp Schönborn, München - © Christo
Verhüllung des Pont Neuf in Paris, 1985
Fotografie von Wolfgang Volz, Sammlung Würth © Wolfgang Volz - © Christo
dem Boden bringt heiße Gedanken,
so Sonia Wohlfarth Steinert.
Die Vernissage findet am 3. September,
19 Uhr statt. Die Ausstellung
in der Künstlerwerkstatt in
Freiburg, Lameystraße 6, ist donnerstags
und freitags von 16 bis 19
Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr
geöffnet. Am Freitag, 17.09., 18
bis 21 Uhr (Nocturne). 03.09. bis
02.10.2021.
Jeanne Fredac: „Ma Chambre“ © GEDOK Freiburg | GEDOK Berlin
KUnst KULTUR JOKER 13
Erster Aufbruch in die Moderne
Ausstellung des BBK zu Georg Büchners „Lenz“ im Kulturwerk T66 in Freiburg
Nach der Französischen Revolution
dauerte es, bis die
neue Epoche mit etablierter
bürgerlicher Klasse sich durchzusetzen
vermochte. Manche
nehmen die Julirevolution 1830
in Anschlag, andere den Vormärz
in Deutschland oder die
Nationalversammlung in der
Frankfurter Paulskirche 1848.
Aber hernach folgten Rückschläge
und ‚Verzögerungen‘
des Fortschritts: die konkurrierenden
europäischen Nationalstaaten,
Kolonialismus und
Kriege, Monarchien, Kaisertum
und Zarenherrschaft, Unterdrückung
der Frauen – alles
fernab von ‚Fraternité‘ und
‚Égalité‘. Das Tor zur Moderne
wurde erst zwei Generationen
später aufgestoßen, in den
Künsten verbunden mit Namen
wie: Auguste Rodin, Rainer
Maria Rilke, Gottfried Benn,
Georges Braque, dem frühen
Picasso und Anderen – um die
Wende zum 20. Jahrhundert.
Der BBK-Südbaden schrieb
jetzt in der zehnten Auflage
seiner Reihe „Kunst und Literatur“
einen schwierigen Text
aus: Georg Büchners Erzählung
„Lenz“ – früher einmal
Schullektüre. Bezugspunkt
ist der Dichter Jakob Michael
Reinhold Lenz (geb. 1751), der
sich gegen den pietistischen
Vater stellte, literarisch zu reüssieren
versuchte, von Goethe
und Anderen protegiert
wurde, in Emmendingen und
im Elsass sich irrend umhertrieb
und scheiterte, endend
im Suizid-Wunsch. Ihm setzte
Büchner mit seiner Erzählung
(1839) ein Denkmal – und
nahm es zum Credo für bürgerliches
Auflehnen gegen die
Konvention. „Müdigkeit spürte
er keine, nur war es ihm
manchmal unangenehm, dass
er nicht auf dem Kopf gehen
konnte“, heißt es im Text.
Die Jury wählte Arbeiten
folgender Künstler*innen
aus: Waltraud Brügel, Jürgen
Giersch, Andrea Hess, Klaus
Hietkamp, Michaela Höhlein-
Dolde, Dieter Maertens, Claudia
Michel, Ludwig Quaas,
Doris Ruch-Hummel, Marja
Scholten Reniers, Konrad
Wallmeier, Ulrike Weiss, Elisabeth
Zeller.
Der Blick vorab zeigt, kein
Wunder angesichts des Stoffs,
viel Grau(s)es und Dunkles
in den Beiträgen. Eher weniger
Zukunftsperspektive. Herausstechen
die keramische
Zwitter-Skulptur von Ludwig
Quaas (geb. 1945), das Lichtobjekt
„Innenansicht“ von
Konrad Wallmeier (geb. 1960)
und vor allem die Textilarbeit
„Leisesrot“ von Marja Scholten-Reniers
(geb. 1957). Die
Niederländerin präsentiert,
als Einzige, eine komplett
abstrakte Antwort: offenbar
der einzige Ausweg aus
dem Dilemma, fast ein rückprojizierter
Vorgriff auf die
Quadrate des Suprematisten
Majakowski – wie geistreich.
Gestickt ist das, man erkennt
die Struktur der handwerklichen
Herstellung– als hätte
Lenz das in den abgelegenen
Tälern der Vogesen bei den
Landfrauen dort sehen können.
Das Projekt war für den Winter
2020 geplant, da hätte es
jahreszeitlich auch besser gepasst.
Ersonnen war es schon
vor der Pandemie – welche
Weitsicht! Es sprach offenbar
die Stimmung der Krise
und des (möglichen) Epochenumbruchs
dann doch die
Künstler*innen an, denn bei
keiner Auflage der Serie zuvor
gab es so zahlreiche Einsendungen.
Gelungen ist das also,
vielleicht ein wenig verkopft.
Für die Zukunft wünscht man
sich eine frechere, am Ende
Marja Scholten-Reniers: „Leisesrot“, Stickerei auf Baumwolle,
40 x 40 cm (2021).
vielleicht optimistischere Text-
Vorlage. Auch um Jüngere zur
Beteiligung zu animieren.Der
Besuch lohnt gleichwohl sehr.
„Kunst und Literatur 10:
Ausgewählte Arbeiten zum
Thema „Georg Büchner:
Lenz“ Vernissage: 19. September,
17 Uhr, mit Einführung
der Kunsthistorikerin Antje
Lechleiter, begleitet durch eine
Lesung des Schauspielers Ullo
von Peinen. Kulturwerk T 66,
Talstr. 66, Freiburg, Do, Fr,
Sa 14–18 Uhr, und nach Vereinbarung.
17. September bis
16. Oktober 2021. Eintritt frei.
Martin Flashar
14 KULTUR JOKER Kunst
Beziehungen stiften
Das Museum Haus Konstruktiv widmet Dóra
Maurer eine Retrospektive
Die Mathematik an sich sei für
sie nicht interessant, sagt Dóra
Maurer in einem Gespräch mit
Sabine Schaschl. Nur, wenn sie
Beziehung zwischen Objekten
beschreibe. Für eine konkrete
Künstlerin ist dies immer noch
eine ungewöhnliche Aussage.
Sieht man im Museum Haus Konstruktiv
etwa ihren Film „Proportions“,
in dem sie ein Stück Stoff
in immer kleinere Einheiten faltet,
zeigt sich diese Haltung darin,
wie charmant ungenau und
unordentlich der Packen Stoff am
Ende aussieht. Unter dem Titel
„Minimal Movements, Shifts,
1970-2020“ richtet das Zürcher
Museum der 1937 in Budapest
geborenen Künstlerin die erste
Retrospektive in der Schweiz
aus. Sie zeigt Druckgrafiken,
Fotografien, Filme und Malerei.
Die Ausstellung passt in das von
Sabine Schaschl geleitete Haus,
dessen Programm selbst nicht auf
den Gesetzen der Mathematik gegründet
ist.
Das halbe Jahrhundert, auf das
die Schau zurückblickt, war ereignisreich,
insbesondere wenn
man im Ostblock lebte. Ein Jahr
nachdem Dóra Maurer 1955 ihr
Studium an der Ungarischen
Akademie der Bildenden Künste
in Budapest aufgenommen hatte,
kam es zum Volksaufstand. 1967
Ausstellungsansicht Dóra Maurer im Museum Haus Konstruktiv, 2021
lernt sie in Wien den Exil-Ungarn
Tibor Gáyor kennen, sie heiraten,
was Maurer ermöglicht zwischen
der österreichischen und der ungarischen
Hauptstadt zu pendeln.
Sie bewegt sich in einer Künstlergruppe,
die offener war als es die
offizielle Kulturpolitik vorsah.
Maurer ging in ihren frühen Arbeiten,
auf eine für die konkrete
Kunst ungewöhnliche Art, von
körperlichen Erfahrungen aus.
So misst sie für einen Film mit
ihrem Körper eine Papierbahn
aus. Die Idee dazu kam ihr durch
die Markierungen in der Budapester
U-Bahn. Wie sie das Gehen
auf der Papierbahn umsetzt, hat
etwas Spielerisches. Es ist eine
dieser minimalen Bewegungen
des Ausstellungstitels, die sich
auch in anderen Arbeiten findet.
Oft haben diese sogar einen politischen
Hintergrund. Insofern
sie propagandistisch Instrumentalisiertes
wie etwa der Marsch
bei der 1. Mai-Feier in einen privaten
Kontext überführt. So sieht
man in der fünfteiligen Fotoserie
„KVs 1st of May Parade on Artificial
Ground“ aus dem Jahr 1971,
wie Vera Komarik über eine
Platte läuft, die mit zerknüllten
Zeitungen präpariert ist. Was als
Massenereignis inszeniert wird,
ist hier ein fast intimes Ereignis
– auf einer formalen Ebene wandelt
sie die Druckgrafik, die durch
ihre Reproduzierbarkeit charakterisiert
ist, in einen einzelnen
Druck um.
Oft beruhen Dóra Maurers
Werke auf einem experimentalen
Aufbau, der leicht verschoben
wird. Für die „Schautafel 3“ hat
sie aus Venedig mitgebrachten
Sand zusammen mit Stroh auf
eine Bildfläche fallen lassen und
das Material dort belassen, in
einem zweiten Schritt zog Dóra
Maurer mit Fäden ein Raster ein,
das eine Vergleichbarkeit von
Kästchen zu Kästchen erlaubte.
Die Freiheit Maurers im Umgang
mit Regeln zeigt sich auch in ihren
Malereien, die – auch hier
weicht sie von der klassischen
konkreten Kunst ab – einen
räumlichen Eindruck simulieren.
1983 bemalt sie das Turmzimmer
von Schloss Buchberg für „Space
Painting Buchberg“ so, dass die
Farbbahnen der Architektur folgen.
Im oberen Ausstellungsraum
des Museum Haus Konstruktiv
sieht man Arbeiten, die diese Dynamik
auf die Wand übertragen.
Foto: Stefan Altenburger
Ausgehend von der Auseinandersetzung
mit Farbflächen und der
Überlagerung von Schichten ist
hier eine Malerei entstanden, die
verstehen lässt, warum Maurer
derart einflussreich für eine jüngere
Generation von Kunstschaffenden
geworden ist.
Dóra Maurer, Minimal Movements,
Shifts, 1970-2020. Museum
Haus Konstruktiv, Selnaustr.
25, Zürich. Di, Do bis So 11 bis
17 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr. Bis 12.
September 2021.
Annette Hoffmann
Von der Antike bis heute – queeres Europa
Das Einkaufszentrum Schwarzwald City in Freiburg präsentiert vom 3. bis 25. September die Ausstellung „We are part
oft culture – Queeres Europa“ zusammen mit der Sonderausstellung „Sichtbar in Freiburg“ von FLUSS e. V.
Die Kunstausstellung „We are
part of culture“ (WAPOC) zeigt
über 30 LSBTTIQ*-Persönlichkeiten
von der Antike bis heute,
welche die europäische Gesellschaft
und unsere Kultur nachhaltig
geprägt haben. Die Portraits
der Persönlichkeiten wurden von
30 JAHRE:
SULZBURG
LAUFENER
ATELIERTAGE
2./3. OKTOBER 2021
11 – 18 UHR
national und international bekannten
Künstler*innen speziell
für die WAPOC geschaffen.
Vielfalt, Sichtbarkeit, Aufklärung
und Lebenswerke queerer
Menschen stehen im Mittelpunkt
der Ausstellung. Verfolgung, Ermordung,
Ausgrenzung, Mobbing
und Diskriminierung charakterisieren
bis heute die weltweite
Lage von gleichgeschlechtlich
liebenden Menschen und
Menschen mit einer geschlechtlichen
Thematik. Immer wieder
werden LSBTTIQ* Opfer von
physischer und psychischer Gewalt.
Die Aufarbeitung der Verbrechen,
die Sichtbarmachung
der Nicht-Gleichbehandlung sowie
den Opfern ein Gesicht und
ihrer Geschichte Raum zu geben,
ist enorm wichtig im Kampf um
Gleichberechtigung, Akzeptanz
und Respekt. Und doch ist diese
Fokussierung einseitig und weißt
LSBTTIQ* eine Rolle, eine Haltung
zu: die des Opfers. Das Projekt
100% MENSCH hat es sich
zur Aufgabe gemacht, dieses Bild
zu erweitern und klarzustellen:
Wir sind mehr als Opfer! Wir haben
diese Gesellschaft, diese Kultur
aktiv und positiv mitgestaltet.
Wir haben Geschichte geschrieben:
„We are part of culture“!
„We are part of culture“ wurde
2017 - 2019 vom Bundesministerium
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend im Rahmen
des Bundesprogramms „Demokratie
leben!“ sowie der Bundeszentrale
für politische Bildung
gefördert. Seit 2019 ist die Ausstellung
im In- und Ausland in
Städten, Firmen und Behörden
zu sehen.
Ebenfalls vom 3. bis 25. September
erzählen in der Schwarzwald
City ausgestellte Portraits
aus dem Projekt „Sichtbar in
Ein Blick auf die Banner der Ausstellung
Freiburg“ des Freiburger Vereins
FLUSS e. V. von queeren Menschen
in Freiburg.
„We are part of culture –
Queeres Europa“ und “Sichtbar
in Freiburg”. Einkaufszentrum
Schwarzwaldcity Freiburg.
Geöffnet zu den Geschäftszeiten.
Weitere Infos: www.
schwarzwald-city.de. 03.09. bis
25.09.2021
Foto: Projekt 100% MENSCH
KUnst KULTUR JOKER 15
Kunst, die von Weißen gesehen werden muss
Das Kunstmuseum Basel zeigt Papierarbeiten von Kara Walker
Wer Kara Walkers Ausstellung
„A Black Hole is
Everything a Star Longs to Be“
durch den Verbindungstrakt
zwischen Alt- und Neubau des
Kunstmuseums Basels betritt,
kommt noch vor dem eigentlichen
Entree der Einzelschau
an einigen alten Bekannten vorbei.
Denn Rassismus hat derart
die Gesellschaft infiltriert, dass
nichts unschuldig erscheinen
mag. Weder der Roman „Vom
Winde verweht“ noch der Film
„Driving Miss Daisy“ und erst
recht nicht „Harper’s Pictorial
History of the Civil War“. Andersherum
gibt es wiederum
nichts, dass Kara Walker nicht
geeignet schiene, die dominante
Narration durch die Geschichte
der Afroamerikaner zu korrigieren.
Und so überzeichnet
Walker Buchseiten mit den Silhouetten
schwarzer Menschen
und fügt so in die bebilderte
Geschichte des Bürgerkriegs
Sklaverei und Rassentrennung
ein. Es ist die Seite der Geschichte,
die fehlt, bzw. die, so
der Titel einer ihrer Arbeiten,
Kunst sei, die nur von schwarzen
Menschen gesehen werden
könne: „Art which is only
visible to black people“. Blatt
an Blatt kann man im Gang an
diesen Zeichnungen, die oftmals
wie Kommentare wirken,
vorbeigehen und sich mit dieser
Kara Walker in ihrem Studio, 2019
© Photo Ari Marcopoulos
Charakter hat, steht es doch für
real geschehenes Elend.
Die großformatigen Bilder,
die es in dieser Ausstellung
auch gibt, sind dem ehemaligen
Präsidenten Barack Obama gewidmet.
Mit „Barack Obama
as ‚an African‘ with a Fat Pig
(by Kara Walker)“, „Barack
Obama as Othello ‚The Moor‘
With the Severed Head of Iago
in a New and Revised Ending
by Kara E. Walker“ oder „Barack
Obama Tormented Saint
Anthony Putting up With the
Whole ‚Birther Conspiracy‘‘“
zeigt sie einige der geradezu
prismatischen Zuschreibungen
auf, mit denen der Politiker
konfrontiert war. Othello, ein
afrikanischer Herrscher, der
heilige Antonius, der sich mit
der Verschwörungstheorie über
seinen vermeintlichen Geburtsort
herumschlagen muss. Walker
greift hier auf Shakespeare
und einen Holzschnitt Martin
Schongauers zurück. Und doch
– so will es wohl die Dialektik
– bleibt es nicht aus, dass Obama
inmitten der Darstellungen
von Unterdrückung und Gewalt
messianische Züge bekommt
Kara Walker, A Black Hole is
Everything a Star longs to Be.
Kunstmuseum Basel Neubau,
St. Alban-Graben 8, Basel.
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18
Uhr, Mittwoch 10 bis 20 Uhr.
Bis 26. September 2021.
Annette Hoffmann
Kara Walker: Untitled, 2016
Fülle auf das einstimmen, was
kommt.
Eine „Ausgrabung“ hat die
1969 geborene amerikanische
Künstlerin das Konvolut an
Private Archive Kara Walker © Kara Walker
Papierarbeiten genannt, das
ihr Archiv freigab. Es ist das
erste Mal, dass Walker es geöffnet
hat. Bislang haben sie
ihre größeren Arbeiten eher
begleitet. Wüsste man nicht,
dass Kara Walkers Werk nichts
an Deutlichkeit zu wünschen
lässt, könnte man glauben,
die Künstlerin würde sie als
Teufelsaustreibung einsetzen,
doch bei Walker ist der Rassismus
ein allgegenwärtiger
Teufel. Nicht nur in der amerikanischen,
von Weißen dominierten
Gesellschaft. Kara Walker
entgeht dabei keine noch
so banale Lebensmittelverpackung,
kein kanonischer Roman,
kein Film. Stereotypische
Darstellungen Afroamerikaner
finden sich immer noch in der
populären Kultur. Und was
für die Betrachterinnen und
Betrachter womöglich noch
schwieriger ist als das gezeichnete
Leid, ist, dass Kara Walker
die Klischees der Pickaninnys
und Sambos reproduziert. Gut
600 Werke sind in den letzten
drei Jahrzehnten entstanden.
Sie werden in Gruppen an der
Wand gehängt gezeigt oder in
Vitrinen. Sie berichten von gesellschaftlichem
Ausschluss,
von Vergewaltigungen, Folter
und Tod. Jedem Blatt zumindest
seine Aufmerksamkeit zu
geben, wird da zu einer moralischen
Haltung. Denn wenn es
auch keinen dokumentarischen
20210806_rz_WAPOC_AZ_90x130.indd 1 06.08.21 15:16
16 KULTUR JOKER kunst
Hexenverfolgung und Justizwesen
Die Dauerausstellung des Museums für Stadtgeschichte in Breisach
wurde mit einer neuen Abteilung erweitert
„Auf den Spuren von Hexenverfolgung
und des Justizwesens
vergangener Zeiten. Hexen,
Henker, arme Sünder“, so
lautet die neu konzipierte Abteilung
der Dauerausstellung
im Museum für Stadtgeschichte
in Breisach. Hierbei wird ein
wichtiges Kapitel der Stadtgeschichte
beleuchtet, dass mit
zahlreichen erstmals gezeigten
Bildern, Dokumenten und Objekten
die Besuchenden das
Thema der städtischen Gerichtsbarkeit
hautnah erfahren
lässt. Geboten werden Einblicke
in die Geschichte der
Hexenverfolgung im 16./17.
Jahrhundert, dem damit verbundenen
Aberglauben und
weiterer diverser Arten von
Straftaten, die erstmalig so in
einer Museumspräsentation
gezeigt werden.
Seit fast 30 Jahren lockt das
Museum Besuchende aus Nah
Pittoreske Schwarzwaldhöfe
Albi Maiers jährliche Ateliersöffnung im ehemaligen Fernsehturm auf dem Feldberg
Idyllische Schwarzwaldhöfe,
die sich wie Ruhepole in flächigbetonter
Farbigkeit auf den Leinwänden
verewigen. Am 2. und 3.
Oktober werden die neuesten Arbeiten
von Albi Maier in seinem
OFFENE
ATELIERS
Vogtsburg im Kaiserstuhl
und Fern in die Dauerausstellung,
die die rund 4000 Jahre
alte Stadt- und Siedlungsgeschichte
der Oberrheinstadt
präsentiert. Beherbergt
wird das Museum in dem um
1678 erbauten Rheintor und
setzt mittels des barocken
Baustils einen historischen
Meilenstein. Mit zahlreich
wechselnden Sonderausstellungen
werden Themen der
Stadtgeschichte des 19. und
20. Jahrhundert veranschaulicht
und in einer Vielzahl an
Exponaten, archäologische
Funde, erläuternde Texte, Bilder,
Dokumente und Modelle
erfahrbar gemacht. Bekannt
als keltischer Fürstensitz und
römisches Kastell mit Prätorium,
versprüht die kleine Stadt
mittelalterlichen Charme. Forschungspunkte
wie das beeindruckende
Münster, Klöster,
Markt- Brücken- und Münzrecht
stellen dabei prägende
Geschichtsmonumente dar.
Im 17. und 18. Jahrhundert
war das vorderöstereichische
Breisach als Festungsstadt
Jahrzehnte lang französisch
unter König Ludwig XIV. Die
beinahe vollständige Zerstörung
der badischen Amtsstadt
ereignete sich gleich zweimal:
1793 durch das französische
Bombardement und 1945 nach
dem zweiten Weltkrieg. Seit
der Europa-Abstimmung von
1950 vor Ort, gilt Breisach bis
heute als Europastadt, die mit
relevanter und symbolhafter
Vorreiterfunktion einer europäischen
Einigung von Bedeutung
ist.
Neben historischer Wissensvermittlung
wird Besuchenden
mit Aktionen eine Zeitreise ermöglicht:
Frühgeschichtliche
Arten Getreide zu mahlen,
das Ausprobieren römischer
Atelier im ehemaligen Fernsehturm
auf dem Feldberg gezeigt.
Auch dieses Jahr werden die
Bildwerke facettenreich in zahlreichen
Farbnuancen zum Ausdruck
gebracht. Bei der Bildentstehung
lässt sich der Künstler
nicht nur von erdbetonten Farben
leiten, sondern folgt einem analytischen
Denken. Dabei beginnt
er den malerischen Prozess zu
visualisieren, indem er sich die
Farben einzeln vorstellt. Auf monochromen
Tafeln werden grünliches
Weiß und cremefarbene
Töne aufgetragen. Danach folgen
Übermalungen um die Schwarzwaldhöfe
herum, die zum Ende
die atmosphärische Sanftheit
betonen. Seit nunmehr 15 Jahren
präsentiert der in Lenzkirch
geborene Künstler in seinem
Atelier in der vierten Etage des
ehemaligen Fernsehturms seine
Der historische Eingang zum Museum für Stadtgeschichte
Foto: Museum für Stadtgeschichte Breisach
Spiele und alemannischer Verkleidung.
Für Kinder findet
sich eine Spiel- und Leseecke.
Das im Haus befindliche Museumsstüble
mit Freiterrasse
am schönen Schwanenweiher
lädt mit regionaler Küche zum
Verweilen ein.
Schwarzwaldhof-Abbildungen.
Beeinflusst durch Wetter- und
Stimmungsstudien werden die
Bildwerke in eine zauberhafte
Atmosphäre eingetaucht. Dabei
sind nicht nur die Farbschemas
der Exponate von beachtender
Vielfältigkeit, sondern verdeutlichen
auch einen weit tieferen
Sinn: Die tiefgehende Verbundenheit
des Künstlers mit der
Region.
Sein Atelier im Fernsehturm
auf knapp 1500 Metern Höhe
dient der Inspiration und Bildfindung.
Die fertigen malerischen
Resultate entstehen dabei in
drei- und vierteiligen Arbeiten.
Museum für Stadtgeschichte
in Breisach. Münsterplatz 1.
Geöffnet: Dienstag bis Freitag
14-17 Uhr, Samstag, Sonn- und
Feiertag 11:30-17 Uhr.
Wem also der Aufstieg auf den
Feldberg nicht viel Mühe bereitet,
ist herzlichst eingeladen, die
Ausstellung zu besuchen und
sich Albi Maiers Impressionen
des Schwarzwaldes zu veranschaulichen.
Von dem Parkhaus
am Seebuck ist der Turm zu Fuß
(ca. 40 min.) oder mit der Feldbergbahn
zu erreichen.
2. + 3.10.2021 im ehemaligen
Fernsehturm auf dem Feldberg,
vierte Etage. Eintritt zum Ausstellungsturm
frei. Jeweils von
11 – 17 Uhr. Bitte beachten Sie
die geltenden Corona-Regeln.
Weitere Infos: albi-maier.de
Samstag 2. Oktober 14 – 18 Uhr
Sonntag 3. Oktober 11 – 18 Uhr
Vernissage „SEIN oder SCHEIN“
Freitag 1. Oktober 2019, 19 Uhr
im „Wachthüsli“, Bachstr. 1, Oberrotweil
www.offene-ateliers-vogtsburg.de
www.facebook.com/offeneateliersvogtsburg
www.instagram.com/offeneateliersvogstburg
Albi Maier: „Ohne Titel“
Foto: Albi Maier
kunst KULTUR JOKER 17
„Das Leben in die Hand nehmen“
Schlosslichtspiele 2021 in Karlsruhe präsentieren Projection Mappings internationaler Künstergruppe
Schlosslichtspiele 2021 in Karlsruhe
Magische fremdartige Welten,
untermalt von stimmungsvollen
Klängen, verzaubern in Karlsruhe
bis zum 3. Oktober die Mauern
des Schlosses. Nach einem Jahr
coronabedingterVerbannung in
die rein digitale Welt sind die populären
Schlosslichtspiele zurück
und wieder, sozusagen echt und
in Farbe, ab Einbruch der Dämmerung
live vom Schlosspark
aus zu erleben. Seit Jahren zieht
das kostenlose Event der Stadt
Karlsruhe und des ZKM Zentrum
für Kunst und Medien viele
Besucher an. Vor der Pandemie
waren die Schlosslichtspiele ein
richtiges Festival, es gab Sitzplätze
und Stände auf dem Schlossplatz.
Viele machten es sich mit
Decken, Klappstühlen und Picknick
auf dem Rasen gemütlich
und genossen die faszinierenden
Shows internationaler Künstlergruppen
(Projection Mappings),
die auf die Schlossfassade projiziert
wurden. Dieses Jahr wird es
aus den allseits bekannten Gründen
etwas anders sein. Damit erst
gar kein Gedränge entsteht, sind
in jeder Woche nur zwei Shows
zu sehen, die aber im Abstand
von 20 Minuten mehrfach wiederholt
werden. Dafür weiten
© ARTIS-Uli Deck
sich die Lichtspiele in die ganze
Stadt aus. Entlang der Achse
vom Schloss zum Marktplatz,
in einem Bogen über den Friedrichsplatz
zum Naturkundemuseum
und dem dahinter liegenden
Nymphengarten und zurück über
den Stephanienbrunnen hinter
der Postgalerie läuft die bequem
entlang zu flanierende Strecke
in der Innenstadt. In das Light
Festival einbezogen sind auch
der Festplatz, der KIT Campus
und das gern für Kultur genutzte
Gelände des Alten Schlachthofs,
wofür man besser das Rad oder
die Straßenbahn nimmt.
Auf dem Marktplatz kann man
den Sonnenuntergang besonders
ausgiebig genießen, denn er wird
pünktlich alle 5 Minuten eingespielt.
Das Naturkundemuseum
kehrt Inneres nach Außen. Bis
19:30 Uhr erlebt man über Live
Stream das Korallenriff mit den
Schwarzspitzenriffhaien Karl
und Karla. Wenn es dunkel wird,
leuchten auf der Fassade des historischen
Gebäudes animierte
Quallen auf und die Videoarbeit
„C“ lässt die Grenzen zwischen
Himmel und Meer verschwimmen.
Im Nymphengarten erinnert
eine Installation an das
Amalienschlösschen. Der Sommersitz
von Markgräfin Amalie
wurde 1944 fast vollständig zerstört.
Die Illumination rückt nicht
nur die Schönheit des 1905 geschaffenen
Stephanienbrunnens
ins rechte Licht, sondern verweist
Kenner auf einen handfesten
Skandal. Die große nackte Frauenfigur
im Zentrum des Brunnens
stieß damals beim Oberbürgermeister
und den Stadträten auf
Kritik. Hermann Billing und die
anderen am Brunnen beteiligten
Künstler fügten daraufhin die
Gesichter der Kritiker in Stein
gemeißelt hinzu… Aus dem All,
aufgenommen 2018 auf der ISS,
stammt die Grußbotschaft des
Astronauten Alexander Gerst,
die auf die KIT Bibliothek projiziert
wird. Gerst hat am KIT
Geophysik studiert und seine
Botschaft ist zeitlos aktuell: die
Zukunft des Planeten kann nur
gemeinsam gesichert werden.
Manche Beiträge zum Karlsruher
Light Festival laufen nur bis
zum 17. September, andere bis
zum Finale der Schlosslichtspiele
am 3. Oktober. Die Schlossfassade
ist und bleibt der Mittelpunkt.
Dieses Jahr sind einige preisgekrönte
und neu geschaffene
Shows zu sehen: „Nucleus“ geht
auf die gleichnamige Komposition
von Wolfgang Rihm zurück.
„GANESIS“ wurde weitgehend
von Künstlicher Intelligenz berechnet
und komponiert – überholt
KI den Menschen auch in
der Kunst? In der Show „Karlskompensator“
geht es auf eine
spannende Reise quer durch die
Geschichte der Fächerstadt. Ausgesprochen
poetisch gibt sich
„SyntheticSonnets“ zu einem
Remix von Antonín Dvořák 9.
Sinfonie „Aus der neuen Welt“
– ein passender Titel für die
Schlosslichtspiele Karlsruhe. Auf
www.schlosslichtspiele.info steht
alles, was man wissen muss, und
fünf Shows sind dort auch digital
zu sehen. Aber das ist kein Vergleich
zum Erlebnis vor Ort.
Bis 3. Oktober 2021
Nike Luber
Design und Handwerk
Die ORIGINALE 2021 vom 8. bis 10. Oktober im Forum Merzhausen
Nach einem Jahr Pause
meldet sich die ORIGINALE
zurück und feiert im fünften
Jahr ihr erstes Jubiläum: Die
Messe für Angewandte Kunst,
Kunsthandwerk, Handwerk
und Design findet vom 8. bis
10. Oktober im Forum Merzhausen
statt. 44 von einer
Fachjury sorgsam ausgewählte
Aussteller*innen aus Deutschland,
Frankreich und Österreich
präsentieren und verkaufen
auf der ORIGINALE 2021
Unikate und künstlerische Arbeiten
aus kleinen Serien.
Die Arbeiten der Werkstätten
und Manufakturen zeichnen
sich durch ihre gestalterische
Originalität und ihren hohen
handwerklichen Anspruch
aus. Traditionelle Fertigungen
und authentische Handarbeit
gehen mit innovativem Design
und experimenteller Ästhetik
Hand in Hand. Die Materialpalette
ist vielseitig und reicht
von Glas, Holz, Keramik, Leder
bis zu Gold, Papier, Porzellan,
Stein und Textil.
„Verspielte Leichtigkeit
wechselt sich ab mit strengen
Konzepten, Lieblingsstücke
für den Alltag stehen im Kontrast
zu ausgefallenen Objekten
zum Verlieben. “, sagt Tobias
Dingler, der die ORIGINALE
mit seinen Kolleg*innen Silke
Knetsch und Christian Streit
2016 gegründet hat. Die Messe
bietet den Besucher*innen
außerdem die Möglichkeit,
sich mit den internationalen
Künstler*innen über ihre
Werke und Arbeiten auszutauschen
und in den Facettenreichtum
des Kunsthandwerks
einzutauchen.
Veranstaltet wird die ORI-
GINALE vom Forum design
& handwerk und dem Bund
der Kunsthandwerker B.W.
e.V., in Partnerschaft unterstützt
durch die Handwerkskammer
Freiburg. Das Forum
design & handwerk erarbeitet
Strategien und Konzepte, die
Angewandte Kunst in das kulturelle
Leben der Region einzubinden.
Ein Schwerpunkt
bildet dabei die Unterstützung
der öffentlichen Präsenz regionaler
Kunsthandwerker*innen
in Ausstellungen und Messen
sowie eine überregionale Vernetzung
der Künstler*innen
und Institutionen.
Weitere Infos: www.originale-freiburg.de.
Herwarth Malzy bewegt
sich mit seinen Gefäßen
und Löffeln zwischen
der klassischen Silberschmiedekunst
und
einem bildhauerischen
Gestaltungsimpuls.
Hozana Gomes da Costa gestaltet Porzellanschalen in einer besonderen
Harmonie auf, sie vermitteln den Ausdruck von Leichtigkeit
und Schweben. Fotos: ORIGINALE 2021
Hören in allen
Farben & Facetten
WIR SIND IMMER IN IHRER NÄHE:
FREIBURG City Am Predigertor 1 Tel.: 0761 - 20 21 077
FREIBURG West Hofackerstraße 95 Tel.: 0761 - 80 98 170
w w w . f b - h o e r s y s t e m e . d e
18 KULTUR JOKER kunst
Experiment und Vielfalt
Horst Kerstan in der Galerie Meier in Freiburg
Horst Kerstan wäre in diesem
Jahr achtzig Jahre alt geworden.
Die Galerie Meier, die
ihm vor vier Jahren eine Einzelausstellung
gewidmet hat,
zeigt in diesem September eine
schöne Auswahl von Gefäßen
quer durch Kerstans Schaffen.
Circa 100 Objekte aus Privatbesitz
hat der Galerist Horst
Meier für die Ausstellung
zusammengetragen. Vierzig
Jahre betrieb der gebürtige
Frankfurter Horst Kerstan seine
Werkstatt in Kandern, dem
schönen, alten Töpferstädtchen
im Markgräfler Land. Mit seiner
Tradition und Geschichte
war dieser Ort der ideale Platz
für den Keramikkünstler. Als
er 2005 verstarb, war er auf der
Höhe seiner Kunst. Die Verbindung
von Gebrauchsobjekt
zum Kunstwerk beherrschte
Kerstan perfekt. Er experimentierte
ausgiebig mit Techniken
und Glasuren. Dieses besondere
Augenmerk auf die Vielfalt
der Oberflächengestaltung fällt
bei seinen Gefäßen sofort auf.
Vor allem organische Formen,
kugelige, eiförmige und wie
Kürbisse geformte Vasenkörper
hatten es ihm angetan. In
Kombination mit den zum Teil
tiefdunklen Farbtönen, in sich
gefleckt und schillernd, bis
hin zu den betörend leuchtenden
Blau-, Grün- und Roséklängen
werden die Gefäße
zu perfekten, raumgreifenden
Objekten.
Voller Neugier und Talent
ließ Kerstan sich anregen von
anderen Kulturen und Traditionen.
Besonders die japanische
Keramik hatte es ihm
angetan. Er bereiste das Land,
kommunizierte mit dortigen
Keramikmeistern und tauchte
in die Philosophie und Kultur
des Landes ein. In seinem
Garten baute er sich bereits in
den 1970er Jahren einen fünf
Meter langen japanischen Anagama-Holzfeuer-Brennofen
für
Ascheanflug.
Kerstan suchte nach Erweiterung
und Austausch. Auch mit
zeitgenössischen Künstlern,
Malern und Bildhauern aus
seiner Umgebung stand er in
engem Kontakt. Er sammelte
selbst Kunst und fand in der
Wechselwirkung mit den Werken
und ihren Schöpfern zu
eigenen Inspirationen.
Das alles spiegelt sich in
Horst Kerstan, Gefäße
Foto: Christiane Grathwohl
seinen Gefäßen. Es ist schön,
dass man in dieser Ausstellung
wieder in seine Form- und
Farbenwelt eintauchen kann
und über die Objekte in einen
geistigen und ästhetischen Genuss.
Nur beim Anfassen der
Gefäße ist Zurückhaltung angebracht.
Streicheln darf man
sie erst, wenn man eine Vase
sein Eigen nennt.
„Horst Kerstan“, Galerie
Meier, Gerberau 4, Freiburg.
3. September bis 2. Oktober
2021.
Christiane Grathwohl
Kunst an außergewöhnlichen Orten
30. Sulzburg-Laufener Ateliertage am 2. und 3. Oktober
Die Sulzburg-Laufener Ateliertage
sind mittlerweile in
jeder Beziehung zu einem
Renner geworden. Jahr für
Jahr verwandeln sich dabei
das malerische Städtchen und
der Weinort – und nach langer
Pause erstmals wieder auch St.
Ilgen – in eine große Galerie,
die Kunstbegeisterte aus Nah
und Fern anzieht und das bereits
zum 30. Mal. Bestimmt
werden sich auch am diesjährigen
Jubiläumswochenende
des 2. und 3. Oktobers, jeweils
von 11 bis 18 Uhr, wieder viele
Hunderte von Kunstinteressierten
von einem Atelier und einer
Ausstellungsstätte zur nächsten
treiben lassen und sich darauf
freuen, eine bunte Vielfalt von
Kunst und Können vorfinden
zu können.
Zu entdecken gibt es wieder
vieles: von handgefertigt
Konventionellem bis hin zu
außergewöhnlich Innovativem,
der Reichtum an Kreativität
ist erstaunlich. Über
40 Künstler*innen geben die
Gelegenheit, Einblicke in ihre
Ateliers und Werke zu nehmen.
Malerei und Zeichnung –
abstrakt, naturalistisch oder in
diversen Mischtechniken – sowie
Bildhauerei und Skulpturen
in Stein, Holz und Ton sind am
stärksten vertreten.
Zum Konzept der Ateliertage
gehören auch die über 20, zum
Teil außergewöhnlichen Ausstellungsorte.
Wo und was es
alles zu sehen gibt – darüber
informiert ein mit Smartphonetauglichem
QR-Code versehener
Flyer. Seinen ganz individuellen
Kunstparcours kann
man aber auch schon bequem zu
Hause per Internet-Info zusammenstellen
(www.ateliertage.
com) inklusive tagesaktueller
Hinweise und coolem Trailer.
Wenngleich im Vorjahr die
29. Auflage der Ateliertage coronabedingt
lange mit einem
dicken Fragezeichen versehen
war, strahlt das Orga-Team hinsichtlich
der jetzigen Durchführung
große Zuversicht aus. Vor
allem deshalb, weil das von der
Stadt Sulzburg erstellte Hygienekonzept
in 2020 super funktionierte
und – falls benötigt
– auch dieses Jahr wieder zum
Einsatz kommen könnte.
Aktuelle Infos: www.ateliertage.com
Vielseitige Kunst bei den Sulzburg-Laufener Ateliertagen (2019)
Foto: Sulzburg-Laufener Ateliertage
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „freiburg.archäologie - Leben vor der
Stadt“ -09.01.22
Augustinermuseum
- „Der Schatz der Mönche - Leben
und Forschen im Kloster St. Blasien“
-19.09.
Haus der Graphischen Sammlung
- „Spuk! Die Fotografien von Leif
Geiges“ -26.09.
Centre Culturel Français
- „Rebecca Brueder: Am I inclined to
climb“ 18.09.-08.10.
depot.K
- „Christiane Weiel (Skulptur), Roland
Meister (Malerei, Grafik)“18.09.-17.10.
Figurentheater Gregor Schwank
- „Magische Figuren - Fantasie-Welten“
-12.09.
Projektraum Edith
- „Fays - Elementary“ 24.09.-24.10.
E-Werk
- „Vikenti Komitski, Patrick Goddarf:
Urban Ecologies“ 17.09.-07.11.
Galerie Albert Baumgarten
- „Walter Moroder: Dalonc“
17.09.-20.11.
Galerie Claeys
- „Künstlerinnen der Galerie _ part
one“ -17.09.
Galerie im Alten Wiehrebahnhof
- „Almut Quaas: Das Damenbad und
Ich“ -15.09.
Galerie Meier
- „Horst Kerstan“ 03.09.-02.10.
Galerie Marek Kralewski
- „Norbert Neon: Besessenheit“
19.09.-31.10.
Katholische Akademie
- „Alexander Dettmar: Painting to
remember“ 26.09.-17.12.
Kunsthaus L6
- „Sync (Groupshow)“ -26.09.
Kunstverein Freiburg
- „Zu Gast - Ausstellung der Biennale
für Freiburg“ 10.09.-24.10.
Museum für Natur und Mensch
- „Tierisch giftig!“ -23.01.22
Museum Für Neue Kunst
- „Piktogramme, Lebenszeichen,
Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen“
-12.09.
Museum für Stadtgeschichte
- „Eine Reise in die Vergangenheit“
-Dauer
Stiftung für Konkrete Kunst Roland
Phleps
- „Mathias Hornung: Fragment und
Ganzheit. Datencluster in Holzreliefs“
12.09.-07.11.
Stiftung WaldHaus
- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald
für Freiburg“ -31.03.22
T66 Kulturwerk
- „artist in residence::13“ -04.09.
- „Georg Büchner: Lenz“ 17.09.-16.10.
Universitätsklinikum
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.
BASEL
Antikenmuseum
- „Von Harmonie und Ekstase. Musik
in den frühen Kulturen“ -19.09.
Fondation Beyeler
- „Natureculture“ -21.09.
- „Close-Up“ 19.09.-02.01.22
Haus der elektronischen Künste
- „Radical Gaming: Immersion, Simulation,
Subversion“ 02.09.-14.11.
Historisches Museum Basel
- „Wildsau & Kopfsalat“ -31.12.
Kunsthalle Basel
- „Matthew Angelo Harrison“ -26.09.
- „Information“ -10.10.
- „Judith Kakon: Rückwand-Projekt“
18.09.-15.08.21
Kunsthaus Baselland
- „Marina Rosenfeld: W‘ll start a fire“
-26.09.
- „Andrea Blum: Parallel Lives“-26.09.
- „Anna Maria Maiolino: In the sky I
am one and many and as a human I
am everything and nothing“ -26.09.
Kunstmuseum Basel
- „Kara Walker: A Black Hole Is Everything
A Star Longs To Be“ -26.09.
- „Schatten“ -26.09.
- „Continuously Contemporary“
-09.01.22
Kunsthandwerkermarkt Freiburg
2.-4. September
Obere Altstadt Freiburg
www.kunsthandwerkermarkt-freiburg.de
Museum Tinguely
- „Leu Art Family. Caresser la peau du
ciel“-31.10.
- „Bruce Conner. Light out of Darkness“-28.11.
S AM
- „Mock-Up“-31.10.
ANDERE ORTE
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Foam Talent“-06.10.
Van Gogh Museum
- „Here to stay: A decade of remarkable
acquisitions and their stories“
-12.09.
Baden-Baden
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“
-Dauer
Kurgarten
- „Jeppe Hein: Kunst findet stadt“
-05.09.
Museum LA8
- „Schön und gefährlich. Die hohe See
im 19. Jahrhundert“ -05.09.
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Katharina Sieverding: Die Sonne
um Mitternacht schauen“
-09.01.22
Staatliche Kunsthalle
- „Jan St. Werner: Encourage The
Stream“ -17.10.
- „State and Nature“ -17.10.
BAD-KROZINGEN
Kunst im Kurhaus-Bistro
- Dieter Dörle“ -01.10.
BARCELONA (E)
Museu d’Art Contemporani
- „Felix Gonzalez-Torres: The Politics
of Relation“ -12.09.
BERLIN
Deutsches Historisches Museum
- „documenta. Politik und Kunst“
-09.01.22
Gropius Bau
- „Everything Is Just for a While“
-17.10.
- „Thea Djordjadze: all building as
making“ 18.09.-16.01.22
- „Emeka Ogboh“ 18.09.-16.01.22
- „The Cool and the Cold. Malerei aus
den USA und der UdSSR 1960–1990“
24.09.-09.01.22
Hamburger Bahnhof
- „Pauline Curnier Jardin: Fat to
Ashes“ -19.09.
Museum für Kommunikation
- „Vorbilder*innen. Feminismus in
Comic und Illustration“-10.10.
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Let‘s Talk about Mountains: Eine
filmische Annäherung an Nordkorea“
-03.07.22
- „Auf Pirsch“ -02.01.22
Kunstmuseum Bern
- „August Gaul: Moderne Tiere“ -24.1.
- „Der Weg zum Glück. Die Berner
Kebes-Tafel und die Bilderwelten des
Barock“ 03.09.-28.11.
Zentrum Paul Klee
- „Paul Klee. Menschen unter sich“
-22.05.22
BERNAU
Hans-Thoma-Kunstmuseum
- „Ulrike Ottinger: Mongolia - Mexico
- Europa / Hans-Thoma-Preis 2021“
-17.10.
BIETIGHEIM-BISSINGEN
Städtische Galerie
- „Ernst Ludwig Kirchner“ -03.10.
bilbao (e)
guggenheim Museum
- „The Roaring Twenties“ -19.09.
- „The Line Of Wit“-06.02.22
- „Alice Neel: People come First“
17.09.-06.02.22
- „Cecilia Bengolea: Animations In
Water“ -24.10.
BÖBLINGEN
Schacher 2 - Raum für Kunst
- „Hans Bäurle - Evergreen“ -12.09.
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Anri Sala“-10.10.
kunst KULTUR JOKER 19
- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten
Wunsch nach Sicherheit“
-Frühjar 2023
- „Karl Sillaber und C4 Architekten“
-09.01.22
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“ -Dauer
Kunstkreis Radbrunnen
- „Jan Peter Tripp:
centrales&occasionelles“12.09.-17.10.
BREMEN
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
BUCHHEIM
Buchheim Museum
- „Retrospektive Peter Gaymann“
-24.10.
CHAUMANT (F)
- „Biennale internationale de design
graphique 2021“-21.11.
COLMAR (F)
Musée Unterlinden
- „Yan Pei-Ming - Au nom du père“
-06.09.
DARMSTADT
Kunstforum der TU
- „Hilde Roth: Eine Zeitreise durch
Darmstadt 1950-1990“-03.10.
DRESDEN
Deutsches Hygienemuseum
- „Future Food. Essen für die Welt von
morgen“ -26.09.
Grüne Gewölbe
- „Bellum et Artes“ -10.10.
DÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Album - Portraits 1989-2021“-21.11.
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Captivate! Modefotografie der 90er.
Kuratiert von Claudia Schiffer“
15.09.-09.01.22
EMMENDINGEN
Galerie im Tor
- „Werner Kimmerle“ 19.09.-24.10.
Jüdisches Museum
- „Eine tüchtige Frau...Eschet Chajil“
-30.09
ERSTEIN
Musée Wurth
- „Christo & Jeanne-Claude“-20.10.
ESCHBACH
Weinstetter Hof
- „Begegnungen - Baumbusch, Burgert,
Hilfinger, Zimmermann“ -05.09.
ESSEN
Museum Folkwang
- „Tobias Zielony: The Fall“ -26.09.
FELDBERG
Haus der Natur
- „COWandMORE“ -Ende August
FRANKFURT am main
- „4. internationale Triennale der
künstlerischen Fotografie und verwandten
Medien“ -12.09.
Caricatura Museum
- „Greser & Lenz“-21.11.
DZ BANK
- „Adrian Sauer: Identitäten und
Ideologien“ -11.09.
Kunststiftung DZ Bank
- „Adrian Sauer: Identitäten und
Ideologien“ -11.09.
Schirn Kunsthalle
- „Caroline Monnet: Transatlantic“
-05.09.
Städel Museum
- „Neu sehen - Die Fotografie der 20er
und 30er Jahre“ -24.10.
FRIEDRICHSHAFEN
Kunstverein Friedrichshafen
- „Patrick Fabian Panetta: If You
Know, You Know“ -03.10.
GRAZ (A)
Neue Galerie Graz
- „Kunst-Kontroversen“ -17.10.
18. - 19. September
Sa. 10. 00 - 18. 00 Uhr
So. 11. 00 - 18. 00 Uhr
Hamburg
Deichtorhallen
- „Space Program: Rare Earths“
19.09.-10.04.22
HEIDELBERG
Sammlung Prinzhorn
- „Wahnsinnig komisch - Follement
drôlle / Humor in der Psychiatrie“
09.09.-23.01.22
HERBOLZHEIM
Margarethenkapelle
- „Wandlungen - Gabi Kuch, Angelina
Kuzmanovic“ 19.09.-17.10.
Karlsruhe
Badischer Kunstverein
- „Dinge, die wir miteinander teilen“
14.09.-19.09.
Kunsthalle
- „Inventing Nature - Pflanzen in der
Kunst“-31.20.
- „Iss mich - Obst und Gemüse in der
Kunst“-31.10.
Naturkundemuseum
- „Glanzlichter 2021“ -05.09.
- „Kosmos Kaffee“ -05.09.
Staatl. Akademie der Bildenden
Künste
- „Ulla von Brandenburg: Blaue und
gelbe Schatten“ -12.09.
Städtische Galerie
- „Daniel Roth: Stac Lee“ -12.09.
- „Wilhelm Loth. Figuration 1949-
1989“ -12.09.
ZKM
- „BarabásiLab. Hidden Patterns.
Netzwerkdenken“ -16.01.22
- „Talking Tubes. Installation von
Jean-Remy“ -19.09.
- „zkm_gameplay. the next level“
29.09.-09.01.22
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Zauber der Wirklichkeit. Der Maler
Albert Aereboe“ -05.09.
KIRCHZARTEN
Kunstverein Kirchzarten
- „Diana Mieth: Räume in der Zeit“
-12.09.
KÖLN
Museum Ludwig
- „Vor Ort: Fotogeschichten zur
Migration“-03.10.
LICHTENSTEIN (LIE)
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Werke aus der Hilti Art Foundation“
-10.10.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Kunst und Nationalsozialismus“
-10.10.
- „Gefeiert und gefürchtet“ -10.10.
- „1870/71: Nachbarn im Krieg“
-09.01.22
MADRID (E)
Museo Reina Sofía
- „Trilogía marroquí“ -27.09.
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „James Ensor“ -03.10.
- „Mindbombs - Visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ 10.09.-24.04.22
Museum Weltkulturen D5
- „Eiszeit-Safari“ -13.03.22
Reiss-Engelhorn-Museen
- „Tutanchamun - Sein Grab und die
Schätze“ 10.09.-27.02.22
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Wechselrahmen #21 | Christel Andrea
Steier: Autonome Räume - Innere
Landschaften“ -30.11.
MOSKAU (R)
Staatliches Literaturmuseum
- „Ausstellung zum 200. Geburtstag
von F. Dostoevski“-September
MÜLLHEIM
Markgräfler Museum
- „Nachrkiegsjahre 1945-1952 /
Müllheim unter der Tricolore“-27.02.22
eindrucksvoll
vielfältig & kreativ
@emmendingerkuenstlermarkt
Liste Art Fair Basel 2021
20.-26. September
Basel
www.liste.ch
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Unter freiem Himmel. Unterwegs
mit Wassily Kandinsky und Gabriele
Münter“ -30.01.22
Pinakothek
- „Francis Alÿs: Re-Enactments“
-05.09.
Villa Stuck
- „Lee Mingwei: Li, Geschenke, Rituale“
-12.09.
OFFENBURG
Städtische Galerie
„Chang Min & Eun Hui Lee“ -14.11.
PARIS (F)
Institut Giacometti
- „Giacometto And Ancient Egypt“
-10.10.
Jeu de Paume
- „Michael Schmidt: A New German
Perspective“ -28.09.
Polka Galerie
- „Daido Moriyama: Hawaii“
17.09.-30.10.
REUTE
Försterhaus
- „Die Vielfalt eines Malers“ b.a.w.
REUTLINGEN
Kunstmuseum/Spendhaus
- „Ins Licht“ -27.02.22
RIEGEL
Galerie Messmer
- „Alain Vaissière: Der Meister der
Digigraphie“ -12.09.
Kunsthalle Messmer
- „Mel Ramos & Erró: Legenden der
Pop Art“-28.11.
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
Forum Kunst
- „Jáchym Fleig: Applikation“
12.09.-17.10.
SALZBURG (A)
Fotohof
- „Beirutopia & View From Home“
-25.09.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „Antony Gormley: Learning to Be“
-24.04.22
SINGEN
Kunstmuseum Singen
- „Sehen was ist“ -19.09.
STAUFEN
Galerie K
- „Restart 2.1“b.a.w.
Keramikmuseum
- „Jérôme Hirson: Von der Langsamkeit“-10.10.
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Erker“ -21.11.
- „Einblicke - Ausblicke. Sammlungsperspektiven
II“ -10.10.
- „Michael Williams: Make Plans God
Applauds“ -07.11.
Museum im Lagerhaus
- „Eine Künstlerfamilie zwischen
Insider und Outsider Art: Robert, Miriam,
Manuel, Gilda Müller & Giovanni
Abrignani“-13.02.22
ST. Märgen
Galerie Claeys
- „Eva Rosenstiel“ 19.09.-31.10.
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“ -10.04.22
- „Kamm, Pastell und Buttermilch“
-26.09.
- „Zwischen System & Intuition: Konkrete
Künstlerinnen“ -17.10.
Kunststiftung Baden-Württemberg
- „Cigdem Aky: Auf Wolke sieben“
-18.09.
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“ -24.04.22
Staatsgalerie
- „Trotz allem. Fred Uhlman. Ein jüdisches
Schicksal“ -12.09.
TÜBINGEN
Kunsthalle
- „Marina Abramović: Jenes selbst/
unser selbst“-13.02.22
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“b.a.w.
WALDENBUCH
Museum Ritter
- „Heinz Mack. Werke im Licht (1956-
2017) -19.09.
WALDKIRCH
Elztalmuseum
- „Akrobaten, Mordgeschichten,
Liedgenuss - Die Drehorgel im Kontext
des Jahrmarkts“b.a.w.
GeorgScholzHaus
- „Gabriele Wübben, Melanie Siegel:
Areale“ 05.09.-10.10.
WATTWILLER (F)
Fondation Francois Schneider
- „Les territoires de l‘eau“ -26.09.
Vitra Design Museum
- „Deutsches Design 1949–1989:
Zwei Länder, eine Geschichte“- 05.09.
- „Memphis. 40 Jahre Kitsch und
Eleganz“-23.01.22
- „Spot On. Designerinnen in der
Sammlung“ -08.05.22
Wien (A)
Albertina Modern
- „Egon Schiele“ 10.09.-23.01.
- „Revolution des Primitivismus:
Modigliani“ 17.09.-09.01.22
Belvedere
- „Christine und Irene Hohenbüchler“
-12.09.
- „Dame mit Fächer / Klimts letzte
Werke“-13.02.22
Galerie der Komischen Künste
- „Cartoons über Katzen“-30.10.
MUMOK
- „Enjoy - Die mumok Sammlung im
Wandel“ -18.04.22
- „Heimo Zobernig“ -17.10.
Günther Förg: „Appearance“
14. September 2021 - 9. Januar 2022
Hauser&Wirth Los Angeles
WINTERTHUR
Fotostiftung Schweiz
- „Ernst A. Heiniger: Good Morning,
World!“ -10.10.
Kunst Museum
- „Charlotte Prodger: Blanks And
Preform“ 04.09.-14.11.
- „Alan Charlton, Richard Long“
04.09.-14.11.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „Mischa Kuball. ReferenzRäume“
-19.09.
- „Oil. Schönheit und Schrecken des
Erdölzeitalters“ 04.09.-09.01.22
ZÜRICH (CH)
Kunsthaus
- „Walter de Maria“ -20.02.22
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Korakrit Arunanondchai: Songs for
dying / Songs for living“
18.09.-09.01.22
Museum Haus Konstruktiv
- „Dóra Maurer“ -12.09.
Photobastei
- „Zürich - Schwarz auf Weiss“ -06.12.
9 Kunstwerke spiegeln 900 Jahre
Freiburger Stadtgeschichte
Bis 30. April 2022
Sedanquartier & Im Grün
Albi Maier
Offenes Atelier auf dem Feldberg
Am 2. und 3. Oktober 2021
von 11 bis 17 Uhr
Alle Infos auf:
albi-maier.de
20 KULTUR JOKER interview
Der Workshop „A Day‘s Work“ im Stadtgarten
Programm der Biennale?
Leon Hösl: Ja, total. Alle
Künstler*innen, die über die
Biennale Freiburg kennenlernen
konnten, stießen auf Dinge,
die ihre Arbeit beeinflusst und
manchmal vielleicht sogar in andere
Richtungen gelenkt haben.
Gerade durch den Einfluss der
Universität bietet die Stadt enorm
viele Wissensfelder. Es gibt
spezialisierte Archive, die nicht
unbedingt bekannt sind, aber gerade
für Künstler*innen Material
bieten, das sie in keiner anderen
Stadt finden würden. Die Ruhe
einer kleinen Großstadt wie Freiburg
ermöglicht zudem ein ganz
anderes Arbeiten. Nicht zuletzt
waren die Freiburger*innen sehr
interessiert an der Beteiligung,
zum Beispiel an den Spaziergängen
Andreas von Ows, bei denen
die Teilnehmenden Grünglas auf
den Straßen der Stadt sammelten.
Kultur Joker: Gleichzeitig fiel
mit der Schließung der Außenstelle
der Karlsruher Akademie
für bildende Künste vor
einigen Jahren ein wesentliches
Wissensfeld innerhalb
Freiburgs weg. Für die Biennale
war dieses Ereignis impulsgebend.
Soll die Biennale
hier eine Lücke füllen?
Leon Hösl: Nein, diese Lücke
ist nicht zu füllen. Die Akademie
hatte 50 Studierende,
Professor*innen und eigene
Arbeitsräume – das kann eine
ortslose Institution wie die Biennale
nicht ersetzen. Langfristig
braucht es physische Arbeitsorte
für Künstler*innen, damit
wir hier nicht bloß zu Gast sind,
sondern eine dauerhafte Arbeitssituation
geschaffen wird. Die
Biennale kann auf die Schließung
aber reagieren, und sich
inspirieren lassen und Aspekte
wie Austausch und Gespräch,
kollektive Entwicklungsprozesse
aber auch die politischen Komponenten
akademischer Institutionen
aufgreifen, um das eigene
Format der Biennale damit weiterzudenken.
Kultur Joker: Wodurch zeichnet
sich eure Gestaltung des Formats
Biennale zum Bespiel aus?
Leon Hösl: Eine Biennale, die
nur aus einer Ausstellung besteht,
greift in meinen Augen
zu kurz, sie sollte sich auch mit
nachhaltigen Austauschprozessen
beschäftigen. Die Biennale
für Freiburg präsentiert Kunst
nicht nur, sondern gibt Raum
für ein Nachdenken über gemeinsames
künstlerisches Arbeiten
und die Rolle, die zeitgenössische
Kunst innerhalb
einer Gesellschaft haben kann.
Damit deckt sie praktische wie
theoretische Zugänge ab. Diesen
Zugang sollte die Biennale für
Freiburg auch in Zukunft ernst
nehmen.
Kultur Joker: Führt die Orientierung
der Biennale an theoretischen
Zugängen nicht auch
zur Gefahr, dass einige Programme
bloß der akademischen
Öffentlichkeit zugänglich sind?
Wie vereint sich das mit dem
Anspruch der Biennale, für die
ganze Stadt Freiburg da zu sein?
Leon Hösl: Ich denke, die Biennale
braucht sowohl den akademischen
als auch den breiteren
öffentlichen Zugang zur Kunst.
Es ist weder unser Anspruch,
Kunst zu sehr zu vereinfachen
und ihr somit nicht mehr gerecht
zu werden, noch sie zu
akademisieren. Ich denke, dass
Kunst theoretische Diskurse
braucht und auch, dass Freiburg
als Universitätsstadt dafür eine
Öffentlichkeit hat. Dies konnte
man auch bei unserem Symposion
„A Commonplace is not a
Cliché” erkennen, bei dem beispielsweise
Theoretiker*innen
und Künstler*innen miteinander
über aktuelle Fragen von Kunst
und Öffentlichkeit diskutierten.
Kultur Joker: Eine große Offenheit
innerhalb der Wissenschaft
und Kunst. Welche Formate
aber waren auch an eine nichtakademische
Öffentlichkeit gerichtet?
Leon Hösl: Ein anderer Weg,
sich Kunst zu nähern, ist, mit
dem Handwerkszeug der Kunst
zu denken und dieses direkt anzuwenden.
Daher war uns das
umfangreiche Workshop-Programm
während der letzten Wochen
sehr wichtig. Da war zum
Beispiel der Spaziergang mit Andreas
von Ow, der sehr körperlich
und direkt funktionierte. Die
Schreib-Workshops im Rahmen
des Projekts „A Day‘s Work“, in
denen Tagebücher gelesen und
autobiografisch geschrieben wurde,
haben ähnlich unmittelbar
funktioniert. Gedanken, die sich
Künstler*innen sonst allein oder
in kleinen Gruppen im Atelier
machen, wurden so an die Freiburger
Öffentlichkeit getragen.
Kultur Joker: Für die
Künstler*innen sicher kein
einfacher, eher ein mutiger
Schritt, so aus der eigenen
Komfortzone zu treten.
Leon Hösl: Ja, das war sicherlich
die langwierigste,
schwierigste Aufgabe für die
Künstler*innen: Sich zu überlegen,
wie man die eigene Arbeitssituation
öffnen kann, ohne, dass
es gleich zur exhibitionistischen
Pose oder Selbstüberhöhung
kommt. Das kennt man ja bereits
von Studiofotografien bekannter
Maler*innen wie Jackson Pollock.
Im Studioprogramm ging
es stattdessen darum, andere
Personen an komplexen künstlerischen
Überlegungen teilhaben
zu lassen, ein Vorgang, der auch
eine gewisse Verletzlichkeit mit
sich bringen kann. Das Ziel war
daher, dass die Künstler*innen
den Rahmen dieser neuen geöffneten
Studiosituation selbst
gestalten. Am Ende haben die
Künstler*innen rückgemeldet,
dass es Spaß gemacht hat, so in
Dialog zu treten.
Kultur Joker: Welche Facetten
hat die nun folgende Übertragung
dieser Arbeiten von der
Studio- zur Ausstellungssituation?
Leon Hösl: Die Ausstellungsparcours
machen sichtbar, was
zuvor auch im Verborgenen passiert
ist. Das Studioprogramm
hatten wir ja nicht komplett
geöffnet. Das betrifft etwa das
Zusammenkommen des Filmemachers
Michel Auder mit dem
amerikanischen Bildhauer Michael
Stickrod. Wir zeigen Werke
beider Künstler und die Werke
Freiburger Kunststudierender,
die diese in Reaktion darauf entwickelt
haben. Grundlage waren
transatlantische Videogespräche
zwischen den Studierenden und
den beiden Künstlern. Dann gibt
es die materielle Übersetzung
der Ergebnisse des Grünsammelspaziergangs
hin zu einer
Malerei, an der Andreas von Ow
gearbeitet hat. Auch mehrere andere
Arbeiten, Filme, Fotografien
und Skulpturen, sind in den
letzten Monaten für die Biennale
produziert worden und werden
nun erstmals gezeigt. Auch gibt
es die Dokumentation öffentlicher
Performances, etwa der
von Thomas Geiger. Spannend
ist schließlich zu sehen, wie die
Ergebnisse der intimen Arbeit
am autofiktionalen Schreiben im
Rahmen des Formats „A Day‘s
Work“ in eine Ausstellung und
damit in die Öffentlichkeit übertragen
werden. Dabei wird sicher
mit einer Form der Verrätselung
und Unkenntlichmachung gearbeitet
werden.
Kultur Joker: Du nanntest
„nachhaltige Austauschprozesse“
als wichtigen Aspekt der
Biennale. Schlägt sich dies in einer
dauerhaften Ausstellung der
Ergebnisse in Freiburg nieder?
Leon Hösl: Dann müssten
wir wohl eine Sammlung aufbauen.
Das wird aus finanziellen
Gründen nicht möglich
sein, aber das Gedankenspiel
ist natürlich schön.
Kultur Joker: Hinter der Biennale
stehst du nicht allein,
sondern wirst von einem Kuratorischen
Beirat unterstützt.
Welche Rolle hat der Beirat bei
der Entstehung und im Verlauf
der Biennale gespielt?
Leon Hösl: Während der Konzeptionsphase
lieferte der Kuratorische
Beirat einen Gesprächsraum
und auch Raum für
ehrliche Kritik. Damit komme
ich auch auf den Freundschaftsbegriff
zu Anfang unseres Gesprächs
zurück. Im Beirat sitzen
Personen, mit denen ich schon
lange Kontakt habe und mit denen
ich bereits zusammengearbeitet
hatte. Das Profil des Beirats
ist vielfältig. Da kommen
Foto: Jennifer Rohrbacher
kuratorische, künstlerische, aber
auch verschiedene wissenschaftliche
Perspektiven zusammen.
Viele Programme entstanden in
diesem vielseitigen Dialog, auch
weil mich der Beirat immer wieder
auf Künstler*innen und andere
Personen aufmerksam gemacht
hatte, die für die Biennale
spannend sind.
Kultur Joker: In zwei Jahren
erwartet Freiburg die nächste,
zweite Ausgabe der Biennale.
Bleibt die Leitung bei dir?
Leon Hösl: Nein, es wird eine
neue Leitung geben. Wer das
wird, liegt in den Händen des
Vereins Perspektiven für Kunst
in Freiburg, der mich vor zwei
Jahren beauftragt hatte, das Format
der Biennale zu konzipieren
und die erste Ausgabe umzusetzen.
Der Kuratorische Beirat
und ich haben für die erste
Ausgabe einige Grundsteine
gelegt und natürlich ist die Hoffnung,
dass die von der neuen
Leitung aufgegriffen werden.
Kultur Joker: Was wünschst du
zukünftigen Ausgaben der Biennale
für Freiburg?
Leon Hösl: Den steten Versuch,
langfristige und nachhaltige
Kooperationen, Konzepte und
Formate zu entwickeln. Es ist
wichtig, dass sich eine Biennale
immer wieder neu denkt
und neue thematische Ausrichtungen
sucht, aber auch, dass
ein Grundrauschen bleibt, eine
Grundhaltung, damit ein solches
Format nicht verwässert, sondern
eben „Format bekommt“,
einen Charakter und bleibende
Wirkungskraft.
Kultur Joker: Lieber Leon, vielen
Dank für das Gespräch!
Der Ausstellungsparcours der
Biennale findet vom 10. September
bis 3. Oktober statt. Weitere
Infos: www.biennalefuerfreiburg.de
Film KULTUR JOKER 21
Begehren jenseits der Norm
Das Luststreifen Film Festival Basel nimmt den Film als Experimentierfeld sinnlicher, bunter, kreativer Lebensentwürfe
Nachdem das Luststreifen Film
Festival Basel im letzten Jahr coronabedingt
kürzer treten musste,
gibt es dieses Jahr zur 14. Ausgabe
eine würdige Wiederkehr. Mit
dem kulturpolitischen Auftrag,
Diskussionen und Diversität zu
fördern, bietet das Festival ein
Programm bunter, queerer, sinnlicher,
außergewöhnlicher Filme.
Vom 30. September bis 3. Oktober
wird Basel zur Spielstätte filmischer
Beiträge aus aller Welt –
und zur Begegnungsstätte jenseits
einengender Normen.
Geteilt ist das Filmprogramm
auch dieses Jahr in „Shorts“
und Langfilme. Herzstück der
„Shorts“ ist ein Wettbewerb mit
drei Kategorien: fiktionale Kurzfilme,
dokumentarische Kurzfilme
und pornografische Kurzfilme.
Die Anzahl der Einreichungen für
pornografische Kurzfilme brachte
das Luststreifen-Team dieses Jahr
dazu, zwei Terminblöcke für dieses
beliebte Format einzurichten.
„Pornografisch“ bedeutet dabei
global mit Produktionen aus der
Schweiz, Kosovo, Deutschland,
Brasilien, Spanien, USA, Russland.
Darunter sind auch Länder,
in denen aus verschiedenen, oft
gesellschaftlichen Gründen selten
queer-feministische Filme entstehen.
Entsprechend viel Sprengkraft
haben solche Äußerungen
aus Ländern wie Ägypten, Libanon
und Burkina Faso. Dass das
Luststreifen Film Festival immer
wieder und im Grunde stets auch
politisch ist, bedarf eigentlich keiner
Erwähnung. Dennoch ist es
wichtig, auf Filme aufmerksam zu
machen, die sich oft übersehenen
Themen widmen, die durchaus
auch ins Spezifische reichen.
In der Schweizer Premiere von
„Girls Can‘t Surf“ wird das Publikum
etwa mit dem Sexismus
im Surfsport konfrontiert. Wie
Sexwork und Mutterschaft zusammengehen
oder auch Widersprüche
zueinander bilden, zeigt
„Garderie Nocturne“. Zunächst
nicht dezidiert politisch, dafür ein
"Girls Can't Surf" von Christopher Nelius, Dokumentarfilm
Fotos: promo
gangenheit stellen muss und auf
schmerzhafte Schuldgefühle wie
Sehnsucht trifft, zeigt die besondere
Verschränkung des Privaten
wie Politischen, wie sie noch einige
weitere Male bei diesem Festival
verhandelt wird.
Eröffnet wird das Programm
des diesjährigen Luststreifen Film
Festivals mit einem besonderen,
pikant als „Heidilicious“ benannten
Kurzfilmprogramm. Gezeigt
werden Schweizer Kurzfilme zu
queer-feministischen Themen. Die
Vielfalt der Filme spricht für sich:
von Animations- über Dokumentar-
bis hin zu Experimentalfilmen
ist alles dabei, wobei manches davon
auch über den Röstigraben
hinausreicht. Zu sehen werden
bei der Eröffnung auch Filme von
lokalen Filmschaffenden sein,
darunter der Gewinnerfilm des
Basler Filmpreises 2020 „Being
Sascha“ von Manuel Gübeli. Gübeli
wird bei der Vorführung anwesend
sein. Überhaupt wird das
Luststreifen Film Festival wieder
genügend Raum für Begegnung
mit unterschiedlichen Filmschaffenden
bieten.
Nicht nur enthält das Eröffnungsprogramm
einen feierlichen
Auftakt – das ganze Festival wird
durch ein vielseitiges Rahmenprogramm
ergänzt, das verschiedene
Formen der Begegnung ermöglicht.
Ein bloßes gemeinsames
Sitzen vor der Leinwand wird es
auch dieses Mal nicht geben, vielmehr
ein bunter Raum erlebter
Gemeinschaft, wie er aus der
queer-feministischen Szene im
Dreiländereck nicht mehr wegzudenken
ist.
Weitere Infos und Tickets: www.
luststreifen.com
Fabian Lutz
„Miguel's War" von Eliane Raheb (Berlinale Teddy Award 2021)
nicht nur Lusterfüllung, sondern
auch die originelle wie sinnliche
Entdeckung eigener und zunächst
fremder Körper in besonderen
Situationen. Wer die früheren
Ausgaben des Festivals besucht
hat, erinnert sich an innovative,
spielerische Konzepte jenseits der
oft fragwürdigen Körperdarstellung
der Mainstream-Pornografie.
Deutlich wird, dass dem Festival
daran liegt, lustvoll zu konfrontieren,
Grenzen und Normen herauszufordern
und Diskussionen
zu fördern. Zum Abschluss des
Festivals am 3. Oktober vergibt
eine Fachjury die „Lust*Awards“
in den jeweiligen Kategorien.
Größere Einblicke in queerfeministische
Perspektiven bietet
das umfassende Langfilmprogramm
mit 12 Langfilmen, darunter
sechs fiktionale und sechs
dokumentarische Werke. Das Programm
zeigt sich international,
audiovisueller Genuss ist „Vento
Seco“. Der Film setzt schwule
Liebe und Fetische in eine vibrierende
Musikvideoästhetik. Ganz
anders die Dokumentation „Sedimentos“,
die eine Gruppe von
trans*-Frauen auf einem Roadtrip
begleitet. „Glück“ führt zum
Thema der Sexarbeit zurück und
verhandelt die lesbische Liebe in
einem Bordell.
Auch regionale Premieren gefeierter
Filme bietet das Luststreifen
Film Festival, etwa mit dem
Film „Hive“ von Blerta Basholli.
Filmfans dürfen sich auf ein renommiertes
Werk freuen: „Hive“
holte beim diesjährigen Sundance
Film Festival ganze drei Preise.
Den begehrten Teddy Award auf
der diesjährigen Berlinale konnte
„Miguel‘s War“ von Eliane Raheb
gewinnen. Auch dieser Film
über einen schwulen Mann, der
sich seiner krisengeprägten Ver-
22 KULTUR JOKER Vision
Kunstvereine im Gespräch (22):
Jubiläum zum 20/5-jährigen Bestehen in Lahr
Kunstvereine spielen eine wichtige
Rolle im Kulturleben von
Städten und Gemeinden – gerade
auch in unserer Region. In der
Serie über die Kunstvereine im
Schwarzwald und Südbaden geht
es heute um „L’Art pour Lahr“.
Der Verein feiert jetzt ein ‚silbernes‘
Jubiläum. Das Vorstandsmitglied
Dieter Weißenberger
stand zum Austausch bereit.
Der Titel des Vereins ist genial
gewählt. „L’Art pour l’Art“ besäße
womöglich einen negativen
Beigeschmack: Kunst um ihrer
selbst willen. Doch gemünzt auf
das Engagement in der Stadt Lahr
wendet sich das Blatt – und wird
zum eindeutigen Signal. „Unser
Name ist Programm!“, heißt es
mit Recht und Selbstbewusstsein.
Eine Mitinitiatorin fand einst das
Wording. Kunst für Lahr galt fortan
als Devise. 1996 war das Jahr,
als erste konspirative Treffen der
Künstler*innen stattfanden. Das
städtische Kulturamt konnte
frühzeitig beteiligt werden. Und
„Kunstpunkte“ war 1997 das
erste gemeinsame Projekt. 34
Künstlerinnen und Künstler stellten
in Geschäften in der Stadt ihre
Arbeiten aus; ein großer blauer
Punkt markierte jeweils den Ort
des Geschehens – und schon entstand
das künftige Logo.
Künstler-Kunstverein
Der Verein ist ein typischer
Künstler-Kunstverein. Von den
ca. 75 Mitgliedern sind mehr als
die Hälfte aktive Künstler*innen
– mit unterschiedlichem Ausbildungsgrad:
vom Akademieabschluss
bis zur Autodidaktin.
Entsprechend wird der Vorstand
bestückt: drei Personen regeln die
Geschäfte, im Beirat sind weitere
mit eingebunden. Eine Fachjury
wählt man aus eigenen Kreisen,
die Besetzung wechselt aber alle
zwei Jahre, so dass Transparenz
und Ausgeglichenheit der Voten
gewährleistet bleiben.
„Unser Interesse liegt bei modernen
und zeitgenössischen
Kunstströmungen. Wir tauschen
uns über Kunst im Allgemeinen
und über unsere eigene künstlerische
Arbeit aus und freuen uns
auch ganz besonders über die
Teilnahme von Kunstfreunden,
die selbst nicht künstlerisch tätig
sind“ erzählt Weißenberger.
50 Euro werden jährlich als Mitgliedsbeitrag
erhoben.
Galerie als Elixier
2000 wurde der Verein gegründet.
Das sollte im letzten Jahr
gefeiert werden und wird jetzt
nachgeholt – so kommt es zum
doppelten Jubiläum. Außerdem
wird seit 2001 die eigene Galerie
bespielt: auch hier ist nun eine
runde Zahl im Spiel. Die vier
Räume im Erdgeschoss des historischen
Stadthauses aus dem 18.
Jahrhundert am Rande der Lahrer
Fußgängerzone geben eine feste
Heimat, einen Treffpunkt, vor
allem die Möglichkeit kontinuierlicher
Wechselausstellungen,
gelegentlich auch für Musik, Performance
und Vorträge.
Fünf Einzelausstellungen
Premiumhändler
Südbaden
Konviktstr. 21 - 23
79098 Freiburg
Tel. 0761 37536
www.culinara-freiburg.de
Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France
Galerie L’ART POUR LAHR
und eine Gruppenausstellung
können pro Jahr realisiert werden;
Mitglieder und externe
Künstler*innen stehen dabei etwa
im Verhältnis 2:1. Dazu „zweimal
im Jahr ein kleines Fest“ notiert
das Vorstandsmitglied. Eine gesunde
Mischform aus Kunstverein
und Produzentengalerie hat
sich über die Jahre entwickelt. Die
Stadt übernimmt die Miete für das
Objekt und gibt gelegentlich projektbezogene
Zuschüsse.
Highlights gestern und heute
Bei Durchsicht das Ausstellungsarchivs
fällt die Kontinuität
und Lückenlosigkeit des
Engagements auf. Es begegnen
weiterführende Projekte mit Jugendlichen
wie „Stickerei und
Textilobjekte von Mädchen aus
Afghanistan und Schüler/innen
aus der Ortenau“ (2007), die Fotografie-Ausstellung
„Bildjung“
(2008) oder „Farbpixel – Jugend
in der Galerie“ (2009). Kooperationen
mit Künstler*innen aus der
französischen Partnerstadt Dole
(1999, 2012) fallen ins Auge. Ein
besonderes Profil erwarb sich die
Reihe „Produktkunst“ (seit 2001):
Das meint nicht zwingend Angewandte
Kunst, also (Produkt-) Design
– lässt dies freilich zu. Thema
ist vielmehr ein bestimmtes
Material/Produkt, das – von einer
ansässigen Firma gesponsert – zur
künstlerischen Bearbeitung freigegeben
wird. Das reicht von Verpackungsmaterial
(„Schächtele“)
über Stahlwolle, Bandagen, Räder
und Rollen, Schrott, Knöpfe, Tapeten
bis zu Leder. Wie geistreich!
Das Mehrfachjubiläum wird
mit einer Doppelausstellung in
der eigenen Galerie und im Stadtmuseum
begangen. Die Landesgartenschau
2018 setzte nicht
wirklich nachhaltige künstlerische
Impulse. Doch mit der Städtischen
Galerie, dem noch ganz neuen
Projekt „Villa Jamm Artists“ und
sowieso „L’Art pour Lahr“ hat die
Stadt an der Schutter für die Bildende
Kunst mittlerweile Einiges
zu bieten.
Martin Flashar
Moore auf der Wiese
Ausweichstandort der „Reclining Figure“ zeigt Perspektive auf
Die Bronzearbeit „Reclining
Figure“ des britischen Bildhauers
Henry Moore (1898–1986),
die 1961 zur Fertigstellung des
Kollegiengebäudes II auf dem
Freiplatz vor dessen Front aufgestellt
wurde, zählt bekanntlich zu
den wichtigsten Skulpturen im
öffentlichen Raum, die die Stadt
überhaupt zu bieten hat. Mit der
Fertigstellung des Platzes der Alten
Synagoge vor wenigen Jahren
verlor sie indes deutlich an
Präsenz: War sie zuvor auf dem
großflächigen Rasenin einem
eigens abgrenzten, kleinteilig
Ersatzort für Moore – wohl gewählt
gepflasterten Carré platziert,
‚versank‘ sie fortan auf ihrem
Betonsockel gleichsam in den
Granitplatten. Berechtigte Kritik
wurde laut (siehe KulturJoker
Febr. 2018, Seite 9); es meldete
sich auch die Henry-Moore-
Foundationaus dem Vereinigten
Königreichbei den Architekten
und verlangte Nachbesserungen
(ohne Resultat freilich).
Aufmerksamen Interessenten
wird nicht entgangen sein, dass
die Skulptur kürzlich im Zuge
der Sanierung des KG II entfernt
werden musste, weil an ihrer
Foto: Flashar
Foto: Stadt Lahr
Info: „Momentaufnahme“ –
aktuelle Arbeiten der Vereinsmitglieder.
Galerie L’ART POUR
LAHR Obertorstraße 4, Lahr. Eröffnung:
Do., 16. Sept., 18 Uhr. Do
17–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr, zusätzlich
So., 19. Sept., 14–18 Uhr. Der
Eintritt ist frei. Bis 23. Okt. 2021.
www.l-art-pour-lahr.de
„Lahrer Schächtele – Kunst
mit Produkten der Firma Leser“.
Stadtmuseum Lahr, Kreuzstraße
6, Lahr. Eröffnung: Sonntag, 19.
September, 12 Uhr, Mi–So, 11–18
Uhr. Bis 14. Nov. 2021. www.
stadtmuseum.lahr.de
Stelle nun ein Baukran steht. Vor
wenigen Tagen wurde ein Ersatzstandort
gefunden, an eher unspektakulärer
Stelle: Geschützt
von allerlei Bauzäunen steht das
Kunstwerk jetzt auf der rückwärtigen
Ostseite des KG II, vor dem
Hörsaaltrakt des KG III, neben
dem Peterhof. Aber ein grüner
Rasen umfängt es – und schon
entsteht eine völlig neue Wirkung,
die das Werk wieder enorm
aufwertet, ihm einen eigenen Gestaltraum
gibt und die Blicke auf
sich zu ziehen vermag. Der für
die KG II-Sanierung zuständige
Architekt des Amtes Vermögen
und Bau Baden-Württemberg
Benjamin Bert hat die Stelle nicht
ohne Überlegung gewählt, in gewisser
Weise solle das auch ein
„Testfall“ sein. Wie Bert im Gespräch
mitteilt, gehe er davon aus,
dass bei der Rücküberführung an
den angestammten Ort eine Veränderung
vonnöten sei, vielleicht
ein Rasen-Geviert. Dazu wolle
er sich aber dann rechtzeitig mit
der städtischen Kunstkommission
und anderen Kunstexperten
in der Stadt beraten. Gute Aussichten
also.
Martin Flashar
weinland Baden Aktuell KULTUR JOKER 23
Fotos: Naturgarten Kaiserstuhl
Die Sieger stehen fest
Der Grauburgunder-Preis 2021 fand online statt
Er ist noch immer ein Erkennungs-
und Markenzeichen für
die Kaiserstühler Weine: der
Grauburgunder. So war auch
die Verleihung des diesjährigen
Grauburgunder-Preises ein
überragendes Event, 2021 ausgerichtet
im Eichstetter Weingut
Arndt Köbelin, allerdings
nur online.
Zum Finale zugelassen wurden
insgesamt 402 Weine in
vier Kategorien, das sind die
etwa 30 Prozent der Punktbesten
(nach dem neutralen
Blindverkostungs-100-Punkte-
System) aus der Qualifizierungsrunde.
Geleitet wurde
die Veranstaltung zum 7. Mal
vom ehemaligen Geschäftsführer
der Südglas EG, Hilmar
Czwartek, fachlich charmant
unterstützt von der Sommelière
Natalie Lumpp und sachlich
und humoristisch präsentiert
von Moderator Martin Seidler.
Die Kategorie 1, frische,
fruchtige Grauburgunder ohne
Holz oder Barrique zeigte aus
94 Bewerbern gleich fünf erste
Sieger. Auf Rang 1, mit 91
Punkten gleich bewertet wurden
das Weingut Gut von Beiden
aus Kleinfischlingen in der
Pfalz und das Weingut Schloss
Rheinburg aus Gallingen am
Hochrhein. Das Weingut Meßmer
aus Burrweiler, wieder in
der Pfalz, erhielt 90 Punkte und
Platz 2, den dritten Platz teilten
sich mit gleicher Punktzahl von
je 87,67 der Winzerkeller Auggener
Schäf sowie der Winzerverein
Hagnau vom Bodensee.
Zudem gab es weitere Top-Ten-
Urkunden.
Gehaltvolle trocken und
ausdrucksstark strukturierte
Weine, durchaus Ausbau im
großen Holzfass möglich, waren
187-mal angestellt. Auch
hier gab es auf Platz 1 mit jeweils
gleicher Punktzahl von
92,33 gleich zwei erste Sieger:
die Winzergenossenschaft
Achkarren im Kaiserstuhl und
das Weingut Neef-Emmich aus
dem rheinhessischen Bermersheim.
Kleinfischlingen konnte
91,67 Punkte für sich auf Platz
2 entgegennehmen, glatte 91
gab es für das Weingut Bungert
in Ockenheim. Die Flaggschiffe
der Kategorie 3 (98 angestellte
Weine) sind die Grand Cru
der ausdrucksvollen Premium
Grauburgunder mit maximal
4g/l Restzucker, Ausbau auch
im neuen Barrique-Fass möglich.
92,33 Punkte erzielte hier
die Winzergenossenschaft
Oberbergen im Kaiserstuhl und
damit Platz 1. Mit je 91 Punkten
teilten sich die Winzer aus
Oberkirch (Ortenau) und Meersburg
(Bodensee) den zweiten
Platz und Dritter wurde hier
das Weingut Gehring aus Nierstein
in Rheinhessen. Eine Top-
Ten-Urkunde erreichte auch das
gastgebende Weingut Köbelin.
Nur 23 Weine konnten die Kriterien
der edelsüßen Ruländerund
Dessertweine vorerfüllen.
Auf Platz 1 und 2 obsiegte hier
der Badische Winzerkeller
aus Breisach mit 94,33 und 92
Punkten. Die Burkheimer Winzer
konnten für ihre 2018er Ruländer-Trockenbeerenauslese
als Dritter im Bunde 91 Punkte
einheimsen.
Die Beliebtheit und Internationalität
der Prämierung
zeigte sich auch daran, dass
erneut auch Winzer aus Italien,
Österreich und der Schweiz
teilnahmen. Eine Liste aller
Urkunden- und Preisträger
lässt sich unter www.grauburgunderpreis.de
abrufen, wer es
noch genauer will, dem steht
auch die Telefon-Info des Naturgarten
Kaiserstuhl unter
07667/906850 zur Verfügung.
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn und Lea Tritschler, die Botschafter der Sonnenwinzer
Foto: Henning Johanßen/BWK
KAISERSTUHL-TUNIBERG
GENUSSREGION
zwischen Schwarzwald & Rhein
Weitere Info: +49 7667 942673
www.naturgarten-kaiserstuhl.de
24 KULTUR JOKER weinland Baden Aktuell
Wieder gemeinsam repräsentieren
Die 71. Badische Weinkönigin und ihre Prinzessinnen sind im Amt
Die 71. Badische Weinkönigin: Katrin Lang
Das Jahr 2020/21 war aufgrund
Corona nicht gerade das
bewegendste für die Badischen
Weinhoheiten, mussten doch
alle großen Feste, Messen und
sonstigen Events ausfallen, und
so verhinderten die Umstände,
dass Königin und Prinzessinnen
ihre Fähigkeiten, den badischen
Wein zu repräsentieren, nicht
gerade üppig ausleben konnten.
Die Bereichsprinzessinnen
dürfen daher ein weiteres Jahr
im Amt bleiben, um mit gewohnter
Grazie und Kreativität
die Weine zu vertreten.
Neu gewählt wurde aber im
Juni die Badische Weinkönigin.
Die 71. ihrer „Zunft“ heißt
Katrin Lang und sie entstammt
der ältesten Weinbaugemeinde
des Markgräflerlandes Ebringen.
Seit ihrer Kindheit an die
Arbeiten im Weinberg gewohnt,
machte Katrin ihre Ausbildung
im Staatsweingut Freiburg und
studiert nun seit 2019 Weinbau
& Oenologie am Campus
in Neustadt. Die kommunikative
Weinfrau möchte in ihrem
Amtsjahr ihre Liebe zu Wein
und Heimat mit möglichst vielen
Menschen teilen.
Wie alle Badischen Weinköniginnen
wird auch Katrin Lang
von zwei Prinzessinnen unterstützt.
Eine davon ist Victoria
Lorenz, 23-jährige Winzertochter
aus Sasbachwalden in der
Ortenau, wo sie zunächst Ortsweinprinzessin
war und hiernach
sogar Bereichsweinhoheit
wurde. Da ihr Vater einen 5,5
Hektar großen Weinbaubetrieb
führt, hat sie ihren familiären
Hintergrund im Weinbau. Im
Hauptberuf ist Victoria derzeit
operationstechnische Assistentin
am Klinikum Mittelbaden,
nebenberuflich unterstützt sie
Foto: promo
sehr gerne die Alde Gott Winzergenossenschaft.
Dem Taubertal in Tauberfranken
entstammt die zweite
Badische Weinprinzessin. Die
30-jährige Tauberbischofsheimerin
Michaela Wille ist auch
Winzerin. Im selbstvermarktenden
Betrieb der Eltern im
kleinen Weinort hilft sie mit,
im Hauptberuf fungiert sie als
Abteilungsleiterin eines großen
Lebensmittelhändlers. Die Winzerfamilie
ist seit Generationen
Mitglied bei der Becksteiner
Winzer eG.
30.000 Kilometer legt eine
Badische Weinkönigin in einem
normalen Nicht-Corona-Jahr
zurück, um mit Freude, Stolz
und Integrität die badischen
Weine in allen neun badischen
Anbaugebieten und oft darüberhinaus
zu vertreten. Dass das
zu Fuß nicht zu schaffen ist,
dürfte wohl allen klar sein. Und
so lässt es sich seit vielen Jahren
das Autohaus Gehlert nicht
nehmen, schicke Fahrzeuge für
die Weinhoheiten zu spendieren.
2021 ist es ein sportlicher Audi
A 3 Sportback in strahlendem
Atollblau, der auch sogleich an
seinem Nummernschild FR-
WK-621 erkannt werden soll.
Mögen Katrin Lang und ihre
Assistentinnen Michaela Wille
und Victoria Lorenz damit stets
gut durch unser Land kommen
und die badischen Weine mit
gleicher Lust und Würde vertreten
wie ihre Vorgängerinnen!
„Vini Grande“ am Vulkangebirge
Die Burkheimer Winzer kreieren neue Spitzenweine
Das kleine mittelalterlich geprägte
Winzerdorf Burkheim
hat eine lange Weintradition, die
bis ins 8.Jahrhundert zurückreicht.
Rund 40 Winzer*innen
bewirtschaften heute die 116 ha
Rebberge der Kooperative. Ein
zwar kleines, dafür aber ausgesprochen
feines Anbaugebiet!
Eine der Spitzenlagen, der Feuerberg,
ist prädestiniert durch
sein Vulkanverwitterungsgestein,
die zweite, der Schlossgarten,
lässt beste Reben auf
tiefgründigen, fruchtbaren Lössböden
wachsen.
Heute wollen wir einen Blick
werfen auf die von Kellermeister
Dominik Schweizer kreierte
Selektion „Vini Grande“,
deren Weine, allesamt trocken
ausgebaut, in kleinen Barriquefässern
reifen. Da wäre zunächst
der 2019er Tempranillo vom
Burkheimer Schlossgarten, der
bei der „Women´s International
Trophy“ ausgezeichnet wurde.
Er zeigt im Glas ein tiefes
Purpurrot. 15 Monate im Barriquefass
gelagert, versprüht
er verschwenderische Noten
von dunklen Beeren und roten
Früchten, perfekt verwoben mit
leichten Gewürznoten, die sich
am Gaumen noch verstärken.
Die milde Säure und die samtigen
Tannine machen ihn dann
zu einem sanften Wow-Erlebnis.
Auch die für den Kaiserstuhl so
typischen Spätburgunder zeigen
in dieser Serie ihr Bestes.
Auf nationaler Ebene haben sie
es in die Top Ten der Weinbruderschaft
Baden-Württemberg
geschafft. Internationales Gold
gab es bei der „Berlin Wein Trophy“
für den 2018er Feuerberg
Spätburgunder Rotwein „Vini
Grande“. Dieser schon in der
Nase typisch-würzig-kräftige
Spätburgunder mit einem Hauch
von Rauch besticht im Glas mit
einem dunklen Rubinrot. Im
Geschmack dann voller Körper,
Würze und viel Kraft, süße
Fruchtigkeit. Das weiche Tannin
schließlich sorgt für einen
angenehmen Schmelz. Nun
zu den Weißweinen. Hier gab
es vier Sterne für den 2019er
Schlossgarten Chardonnay
„Vini Grande“ und Gold bei
der International Premium
Select Wine Challenge der
Zeitschrift Selektion. Dieser,
der internationalen Spitzenklasse
zugehörige Wein,
zeichnet sich durch eine eindringliche
Frucht toastig mit
einer hervorragenden Fülle
im Mund aus.
Die Burkheimer Genossenschaft
besitzt auch eine
täglich geöffnete Vinothek,
wo die edlen Tropfen probiert
werden können.
Hier werden Sie die Leidenschaft
der Burheimer
Winzer*Innen schmecken
können.
Mehr Vorabinfos zu Weinproben,
Kellerführungen
oder Weinbergwanderungen
finden Sie unter www.burkheimerwinzer.de,
direkten
Kontakt können Sie auch
unter 07662-93930 herstellen.
Die Burkheimer
Winzer freuen sich auf Sie!
weinland Baden Aktuell KULTUR JOKER 25
Online-Wein
„Fluch“ oder „fein“ ?
Der Trend geht zu digital
und diese Entwicklung ist mit
Sicherheit nicht aufzuhalten.
Daran ist auch nichts verkehrt,
oder? Wenn uns ein renommierter
Winzer wie Hermann
Dörflinger aus Müllheim in
seinen Winzerbriefen mitteilt,
wie groß seine Sehnsucht ist,
die eigenen und andere prächtigen
Weine auch wieder zu
einem guten Essen in einem
feinen Restaurant „original
und nicht digital“ genießen zu
dürfen, können wir aber auch
das nachvollziehen. Kann ein
Besuch auf der Sonnenterrasse
einer Winzerschenke
inmitten der Weinberge auch
nur annähernd online ersetzt
werden. Der persönliche Besuch
im Weinkeller mit Weinprobe
vor Ort oder eine Traktorfahrt
durch die Rebberge?
Diese Aufzählung ließe sich
sicher noch um Einiges verlängern,
die Meinung unserer
Leser*Innen hierzu interessiert
auch uns sehr.
Natürlich hat „Wein-online“
auch Vorteile, einige davon
möchten wir hier aufzeichnen,
Kritik oder Zustimmung willkommen!
Gemeinsam Weine online einkaufen
Ein neuer Service der Breisgauer Wein GmbH
Corona zeigt noch immer, wie
wichtig eine Online-Präsenz
ist. Kleine Winzerbetriebe und
Einzelhändler können oftmals
indes die Bedingungen nicht
alleine stemmen, die Datenschutzgesetze,
AGBs, Programmierkenntnisse
und viele
Virtueller Sommelier,
Online-Weinproben und
Wein-Abos
E-Commerce der Markgräfler Weintheke
Markgräfler Wein weit
hinaus über das Markgräflerland
bekannt zu machen,
ist eines der Ziele der Markgräfler
Weintheke, des vor
fünf Jahren in Bad Bellingen
gegründeten kleinen Unternehmens.
Vom Deutschen
Weininstitut anerkannter
Berater, Sommelier und Inhaber
Sven Vormann, hält
virtuell einen ganz besonders
innovativen Service für
seine Kunden bereit. Seine
Weinempfehlungen berücksichtigen
individuelle Bedürfnisse.
Die Beratung umfasst
neben der Weinart und
Rebsorte auch den Trinkanlass
und den gewünschten
Preisrahmen. Seine Mitarbeiter
stehen per Mail oder
telefonisch zur Verfügung.
Winzer und Weine erlebbar
zu machen – ganz bequem
von zu Hause aus, unter
diesem Motto finden bereits
seit 2018 die zahlreichen Online-Weinverkostungen
statt.
Wechselnde Winzer aus
dem Markgräflerland, Gastropartner
und Studiogäste
geben den Motto-Veranstaltungen
live ein ganz eigenes
und besonderes Gesicht.
Digitale Firmenevents und
spezielle Gruppenveranstaltungen,
z.B. für Grillfreunde
oder „Winerocker“, umfasst
das Angebot auch.
Wem das alles zusagt, der
ist wohl auch für ein Wein-
Abo zu haben. Die einfachste
Art, neue beste Weine kennenzulernen,
gleich ob rot,
weiß oder rosé. Der „Chef“
berät gerne persönlich unter
sven.vormann@markgraefler-weintheke.de
oder rufen
Sie ihn einfach unter 0176-
63476458 an.
Er freut sich nicht nur auf
neue Kunden sondern auch
auf Interessierte.
weitere Hürden aufstellen.
Gemeinsam lässt sich mehr
erreichen! So hat die Herter
Druck GmbH. zusammen mit
dem Weinland Breisgau einen
Online-Shop eingerichtet, den
inzwischen viele Winzer*innen
und kleine Einzelhändler gerne
Aus Freude am Wein!
Probieren Sie auch
unser „Conjägle“
nutzen. Auf der offiziellen Website
www.weinlandbreisgau.de
kann man sich nicht nur über
regelmäßige Weinproben und
Veranstaltungsankündigungen
unterrichten lassen, sondern
dort auch direkt den passenden
Wein kaufen. Mitgliedsbetriebe
sind u.a. Blattmann Wein &
Sekt, die Glottertäler Winzer
vom Roten Bur, die Weingüter
Daniel Rieger und Lothar
Schwörer, der Franz-Xaver-Hof
sowie die Winzergenossenschaften
aus Buchholz-Sexau
und Mahlberg-Sulz.
Online
Wein
Proben
Wir bringen die Winzer virtuell in eure Wohnzimmer!
Immer wieder neue Motto-Themen & kulinarische
Pairings zum Mitbestellen oder Nachkochen.
Mehr unter: online-weinproben.de
seit 2018!
26 KULTUR JOKER weinland Baden Aktuell
Ein neues Weinhaus
für Bad Bellingen
Weinhandel, Vesperstüble und Restaurant im
Kurpark
Wolfgang Grether ist in der
badischen Weinbranche kein
Unbekannter. Lange Jahre trug
er als Geschäftsführer in Winzergenossenschaften
und Weingütern
Verantwortung, ganz
besonders für die Erste Markgräfler
Winzergenossenschaft
in Schliengen. Letztere betrieb
auch bereits seit 1987 das Restaurant
Sonnenstück mit angeschlossenem
Weinverkauf in
der Bad Bellinger Badstraße.
Die Grethers hingegen machten
sich immer selbständiger.
Die Eheleute Sigrun und Wolfgang
betreiben nun seit Mitte
2016 den Bodensee-Weinkeller
in Konstanz mit dem Weinmarkt
an der Laube. Da das
recht erfolgreich verlief, fügten
sie im Sommer 2018 einen weiteren
Weinmarkt in Lörrach
hinzu. Das Restaurant Sonnenstück
indes war noch bis
Ende Februar des Jahres 2021
an einen regionalen Weinerzeuger
verpachtet. Als dieser
Pachtvertag auslief, tat sich
Grether zusammen mit Sylvia
Zeller, die schon seit 2000 das
Badische Weinhaus unter dem
Winzerstüble betrieb. Gemeinsam
wollen sie in Bad Bellingen
dem Grundgedanken „Wein
und Tourismus“ weiter frönen.
Die „Dreieinigkeit“ von Weinverkauf
im Weinhaus, kleinen,
leckeren badischen Vespern
wie Flammkuchen ganzjährig
oder Zwiebelkuchen mit Federweißem
im Herbst sollen dem
Vesperstüble Leben einhauchen,
während das Restaurant
Sonnenstück mit einer internationalen
Speiskarte aufwarten
kann. Sylvia Zeller ist gelernte
Bäckerin und DWI-Beraterin
und kann als solche zudem mit
frisch gebackenem Bauernbrot
die Gäste anlocken.
Etwa 750 Weine lokaler, regionaler
aber auch internationaler
Herkunft können die Grethers
nun in ihren drei Weinkellern
anbieten, die meisten davon aus
dem Markgräflerland oder vom
Kaiserstuhl. Doch auch Winzersekte,
Champagner, Cremant
und Portweine, begleitet von
Spirituosen wie Gin und Williams
oder Grappas werden angeboten.
Halt alles unter einem
Dach, was der Weintourismus
nicht überall in Baden offerieren
kann.
Foto oben: Die gemütliche
Ausstattung der Grether
Weinstube
Foto rechts: Auch im Freien erwartet
die Gäste alles was Grether zu
bieten hat
Fotos: promo
Große Gewächse im Barrique gereift
VINIGRANDE
täglich
Gratis-
Degustation &
Beratung
Badisches
WEINHAUS
WEINSTUBE
Bad Bellingen
Markgräfler Vesper
kleine Speisen
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Besuchen
Sie uns auch in
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Di-Fr 10-12.30 Uhr & 17-22 Uhr
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Selektioniertes Traubengut von
höchster Güte und die besondere,
mit Leidenschaft betriebene
Vinifikation unseres Kellermeisters
sowie das Bestreben einer
Auszeichnung stehen für die Serie
„ViniGrande“
Cabernet
Tempranillo
Sauvignon
Spätburgunder
Rotwein
Gewürztraminer
Grauer
Burgunder
Chardonnay
Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl eG | Winzerstraße 8 | 79235 Vogtsburg – Burkheim
Tel: 07662 93 93 0 | info@burkheimerwinzer.de
weinland Baden Aktuell KULTUR JOKER 27
Rosen am Tuniberg
Eine neue Naturattraktion in „Freiburgs Weingarten“
Günter Linser und Kollegen beim ersten Spatenstich für die Rosen am Tuniberg
Eigentlich gibt es nur ganz
wenige naturnahe Gegenden,
in die Rosen nicht passen. Für
eine der imposantesten Landschaften
unserer Region, den
Weinbergen des Tuniberg,
passt das in ganz besonderem
Maße. Somit haben die
Tuniberg-Winzer im späten
Frühjahr 2021 beschlossen
und begonnen, hier etwa 1.000
Rosenstöcke anzupflanzen.
Die aus der Sagenwelt bekannte
Lage Attilafelsen wurde
als erstes Ziel ausgewählt.
Der nicht weniger bekannte
Aussichtsturm bei Opfingen
ebenso. Jetzt im Herbst soll
die Aktion auf den gesamten
Tuniberg ausgeweitet werden.
Ganz billig ist die Sache aber
nicht, schon ein Topf Rosen
kostet zwischen 5 und 15 Euro.
Macht der Tuniberg nun wieder
„Karriere“ als blühender
Weinberg? Tuniberg-Wein-
Vorsitzender Günter Linser
glaubt fest daran, er hofft, dass
das verehrte Publikum das genauso
sieht. Die großflächige
Bepflanzung mit edlen Rosen
hat aber nicht nur publikumsträchtige
Bedeutung. Sicherlich
soll das neue Leuchten
weitere Weinfreund*innen
anlocken, die Wein und Rosen
lieben und dann auch die
Burgunder vom Berg kosten
und mit nach Hause nehmen
wollen.
Wussten Sie aber auch, dass
Rosen sofort nach dem Austrieb
Wasser und Nährstoffe
direkt aus dem Boden aufnehmen
können und somit keine
Kümmerpflanzen sind? Am
besten gedeihen die Setzlinge,
wenn sie im Spätherbst gepflanzt
werden. Dann sind sie
sogar in der Lage, Winzer und
Rosenveredler behaupten das
gleichzeitig, große Trockenheit
und Hitze hinzunehmen. Die
Rose ist auch eine sogenante
Foto: promo
Zeigerpflanze, die anzeigt wo
sich die gefährliche Pilzkrankeit
des Mehltau breitmachen
will. Also Schönheit und Nutzen,
eine Symbiose, die es in
sich hat! Freunde, also ein Resumée:
Im Herbst und Winter zu
Wein und Wellness und Naturerlebnis
auf zum Tuniberg!
37 Jahre
Bis November
geöffnet
©
Hoch-
Mit dem Fahhrad bei einer Pause am Feldsee
© Hochschwarzwald Tourismus GmbH
vom
3. September - 7. November 2021
30 KULTUR JOKER weinland Baden Aktuell
Gegenseitige
Rücksicht
im Weingelände
Einmalige Aktion am Tuniberg
Da, wo auf den beliebten
Rebbergen des Tuniberg täglich
Winzer und Landwirte
ihre wertvolle Arbeit zu verrichten
haben, gab es in den
letzten Jahren immer häufiger
Konflikte mit parkenden Autos,
rasenden Radlern oder
auch Wanderern, die sich nicht
an eine notwendige Wegeordnung
halten wollten. Und auch
die Entsorgung des Mülls inmitten
der Weinberge sorgte
leider für viel Unmut bei allen
Beteiligten. Um die Empfindlichkeiten
der unterschiedlichen
Nutzer zu aktivieren,
hat sich der Verein Tuniberg
Wein e.V. nun zu einer bislang
bundesweit einmaligen
Kampagne entschlossen. An
den markanten Zufahrtsstellen
und den besomders häufig besuchten
Stellen des Tunibergs
werden ab sofort Schilder aufgestellt,
die gegenseitigen Respekt
für ein rücksichtsvolles
Miteinander einfordern. Zum
Start der Aktion am Attilafelsen
im August zeigte sich der
Vorstand des Tuniberg Wein
e.V. Günter Linser vor Vertretern
der Kommunen, des
Tourismus und der Weinwirtschaft
überzeugt, die herrliche
Landschaft ohne Einschränkungen
weiterhin einer breiten
Öffentlichkeit zu deren Genuss
anbieten zu können.
Immer sonntags konnte der
Verein auch im Juli und August
2021 seine unter der Bezeichnung
„Hoch-Genuss“
jetzt bereits etablierte längste
Weinprobe auf inzwischen
fünf Stationen des Tuniberg
Höhenweges offerieren. Die
Günter Linser, Vorstand der Tuniberg Wein e.V., enthüllt zusammen mit den Vertretern der Kommunen,
des Tourismus und der Weinwitrschaft ein Hinweisschild für gegenseitigen Respekt und
rücksichtsvolles Miteinander in den Weinbergen
Foto: promo
Weinfreund*innen waren
ausgesprochen angetan davon
mit der „Wein-Versucherle-
Karte“ für 10 Euro fünf sehr
gute Weine genießen zu dürfen.
Dazu gab es an den tollen
Aussichtspunkten jeweils ein
kleines Vesperle. Ein so großer
Erfolg für die Weinbaubetriebe
und ihre Partner, sodass der
„Hoch-Genuss“ auch für die
Sommerferien der kommenden
Jahre wieder fest eingeplant ist.
Die Bassgeige „triumphiert“
Oberbergener sind Deutschlands beste Winzergenossenschaft 2021
Die Bassgeige-Winzer*innen
um ihren rührigen Vorsitzenden
Erwin Vogel und dem tüchtigen
Kellermeister Wolfgang Schupp
sind zu Recht stolz darauf, sich
nun für ein Jahr beste Winzergenossenschaft
Deutschlands
nennen zu dürfen. Das erste
Mal geht seit 10 Jahren damit
wieder eine badische WG aus
den Leistungstests für Deutsche
Genossenschaften als
Sieger hervor. Seit 2004 führt
der Meininger-Verlag den inzwischen
vielbeachteten Leistungstest
in der Fachzeitschrift
Weinwirtschaft im 100-Punkte-
System und Blindverkostung
durch. Sechs der eingereichten
Weine erhielten in diesem Jahr
90 Punkte.
„Wir leben und lieben unsere
Bassgeige“, so Geschäftsführer
Vogel, „sie ist die Grundlage
unseres Handwerks. Die Verbundenheit
zu unserer Heimat
und der sorgsame Umgang mit
den Böden, die von den Winzern
schon seit Generationen
bearbeitet werden, spiegeln sich
letztlich in der hervorragenden
Qualität der Trauben wider.“
Die Weinlage in den Oberbergener
Rebstücken ähnelt von
oben gesehen der Form einer
Bassgeige, weshalb sie seit mehr
als 100 Jahren auch allgemein so
genannt wird. 240 bis 400 Mewter
beträgt hier die Meereshöhe.
Die kühleren Nächte lassen die
Trauben somit langsamer reifen,
was wiederum zur Einlagerung
besonders starker Frucht aromen
führt. Ökologische Begrünung,
zielgerichtete Düngung und eine
fachgerechte Behandlung der
Reben während der Vegetationsphase
führen zu weiterer Qualitätsverbesserung.
Nach der Lese
übernimmt dann Kellermeister
Schupp, selbst auch Winzer, die
Regie. Er weiß genau, welches
der 2.800 Rebgrundstücke sich
mit dem jeweils passenden Terroir
am besten der passenden
Weinkategorie zuordnen lässt.
Seit 2015 werden im Keller nur
noch naturnahe Produkte verwendet,
um sortentypische, aber
auch sehr haltbare Weine zu kreieren.
Somit ist es kein Wunder,
dass die Bassgeige bei sehr vielen
Prämierungen die Nase vorn
hat. Beim diesjährigen Grauburgunderpreis,
wie berichtet, Platz
1 in der Kategorie 3.
Die Oberbergener Weinreben
führen aber auch hinab von den
Höhen des erloschenen Vulkans
bis ins Naturschutzgebiet mit
den einzigartigen Trockenrasen.
Hier gedeiht eine der größten
Artenvielfalten wilder Orchideen
in Europa, hier tummeln
sich Wiedehopf, Bienenfresser
und Smaragdeidechsen.
Vorstandsvorsitzender Rainer
Gut fasst beinahe euphorisch
zusammen: „Wir Oberbergener
Winzer verstehen unsere Genossenschaft
als großes Orchester
und sind stolz auf unseren
Orchesterleiter Wolfgang
Schupp, der die verschiedenen
Sätze der Bassgeige zu einer
harmonischen Sinfonie zusammengefügt
hat“. Dem ist nicht
viel hinzuzufügen.
Vielleicht doch noch eins:
Das Team hat ein sechsteiliges
Sieger-Weine-Paket zusammengestellt,
das inklusive Video-Weinprobe
für 61,50 Euro
online zu haben ist. Es enthält
je eine Flasche Weißer Burgunder
Kabinett trocken, Weißer
Burgunder trocken Edition TT,
Grauer Burgunder trocken Edition
TT, Spätburgunder QbA
trocken, Spätburgunder trocken
Edition TT und Muskateller
Kabinett, ebenfalls trocken ausgebaut.
Alles bestellbar unter
www.bassgeige-wein.de. Ein
letzter Satz noch für Leute mit
nicht so großem Geldbeutel, die
dennoch guten Wein mögen:
Die Bassgeige ist in (fast) jedem
Preissegment zu Hause.
Die Oberbergener freuen sich und sind stolz, sich als beste Winzergenossenschaft Deutschlands bezeichen zu dürfen
Foto: promo
weinland Baden Aktuell KULTUR JOKER 31
Die Lagenvielfalt macht´s
Siegfried Bimmerle baut Weine auf neunzig Kilometern Länge an
Es ist wohl sehr selten, dass ein
einzelner Winzer seine Weine
quer durch Baden auf einer Gesamtlänge
von 90 Kilometern
Länge anbaut. Gute Tropfen überall,
die aber die Möglichkeiten
verschiedener Terroirs besonders
nutzen können. Das 1936 gegründete
Weingut wird seit 1986
in dritter Generation von Siegfried
Bimmerle leidenschaftlich
geführt, der die damalige Größe
von nur 6,34 Hektar auf heute
stolze 135 Hektar ausbaute.
Das besondere aber ist, dass
sich das heutige Gut über 90 Kilometer
ausbreitet und so ganz
verschiedene Terroirs für ganz
verschiedene Weinsorten nutzen
kann. In der nördlichen Ortenau
bei Baden-Baden werden auf
Arkosesandstein mit hohem Porphyranteil
Rieslinge und Sauvignon
Blanc angebaut. Ein klein
wenig südlicher im Bühlertal gedeiht
der Spätburgunder prächtig
auf den passenden Granitverwitterungsböden.
Im Renchtal hat
das Weingut sein Domizil. Auch
hier gibt es vorwiegend Granitverwitterungsböden
und auch
hier wächst der Spätburgunder,
es gesellen sich aber auch wieder
Weiß- und Grauburgunder, Riesling
und Müller-Thurgau hinzu.
Bis in den nördlichen Breisgau
bei Ettenheim und Ringsheim erstrecken
sich Bimmerles Reben.
Kalkgesättigte Lößböden lassen
hier den Auxerrois sprießen,
Chardonnay sowie alle weißen
und roten Burgundersorten. Siegfried
Bimmerle wird nicht müde,
herauszustellen, dass alle badischen
Weinlagen als einzige in
Deutschland der Weinbauzone B
angehören dürfen, gleichgesetzt
dem Loiretal oder der Champa-
Reben des Weinguts Bimmerle
gne. Die einzigartige Lagenvielfalt
allein macht aber noch nicht
den Spitzenwein. Die Bimmerles
dürfen sich wohl mit Recht zu
den fortschrittlichsten Weinbaubetrieben
in Baden zählen.
Dazu gehören eine schonende
Traubenannahme, zeitgemäße
Foto: promo
Kellerei- und moderne Abfülltechnik.
Höchste Hygiene- und
Sicherheitsstandards verleihen
ihnen als einziger Privatkellerei
in Baden das IFS-Zertifikat.
Das Weingut Bimmerle gehört
dauerhaft zu den 100 besten von
der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft)
ausgezeichneten
Betrieben, viele nationale
und internationale Prämierungen
bestätigen das. Probieren Sie
doch selbst wie Qualität schmeckt.
Unter www.wein-bimmerle.
de gibt es weitere Tipps und Hinweise.
Stolz präsentiert das Bimmerle Team die IFS-Zertifikate
Foto: promo
AUSGEZEICHNETE
SPITZENWEINE,
die begeistern!
Pop-Up-Weinbar Kurz & Kork
Neue Naturwein-Karte im Adelhaus
Jakob
Bimmerle
Philipp
Milke
Das Team des Bio-Restaurants
Adelhaus in der Freiburger
Altstadt hat die Monate der
Zwangsschließung nicht untätig
verbracht. Besuche bei den
Weingütern der Region, aber
auch Online-Verkostungen haben
die Crew um Jonas Schmidt
dazu bewogen, nunmehr eine
neue Weinkarte zu kreieren. Die
Thematik Naturwein hat es den
„Adelhäusern“ dabei besonders
angetan. Der Begriff ist zwar
nicht rechtlich geschützt, doch
besonders positive eigene Standards
festzulegen, ist auch im
Weinbau wohl nicht verboten.
Die vom Adelhaus angebotenen
Weine unterliegen seit jeher dem
zertifizierten biologischen Anbau.
Naturwein geht aber nach
Ansicht von Jonas Schmidt noch
einen Schritt weiter, wobei die
Unterschiede hauptsächlich im
Weinkeller ausgemacht werden.
Die Gärung der Trauben erfolgt
ausschließlich mit Hilfe natürlicher
Hefen, die sich bereits
im Keller und im Lesematerial
selbst befinden. Das erfordert
sehr genaues und gründliches
Arbeiten, gibt aber auch Raum
für Spontanität. Nicht umsonst
nennen Winzer*innen diesen
Vorgang auch Spontangärung.
Die Trauben mazerieren bei
Naturweinen meist länger mit
dem Most, als es beim klassischen
Keltern üblich ist. Das
ist im Glas deutlich zu spüren.
Wilde Hefen und langes, oxidatives
Mazerieren erhöhen
die Komplexität der Weine und
lassen völlig neue Duft- und Geschmackskitzel
entstehen. Ungestüme
Gaumenerlebnisse öffnen
Weinliebhabern manchmal
sogar ganz neue Welten. Das
Adelhaus bietet nunmehr, regelmäßig
wechselnd, eine kleine
Auswahl an Naturweinen an,
sorgfältig ausgewählt mit Linda
Kurz, die den Weinhandel leitet,
und die seit September 2020 hier
die Pop-Up-Weinbar „Kurz &
Kork“ betreibt.
Siegbert
Bimmerle
Benedikt
Bimmerle
WEINGUT & PRIVATKELLEREI SIEGBERT BIMMERLE
77871 Renchen-Erlach · Tel. 07843-654 · info@wein-bimmerle.de
Das Adelhaus
Ihnen fehlt noch ein
Weihnachtsgeschenk?
Bei uns gibt es Gutscheine!
Bio, regional, saisonal – unser Restaurant ist eine Oase für
vegetarischen Genuss. Dafür sorgen ökologisch produzierte Zutaten
aus der Region sowie eine entspannte Atmosphäre im Herzen der
Freiburger Altstadt. Wir freuen uns auf Sie!
ADELHAUS Bio Restaurant Café | Tel.0761 38388191 I www.adelhaus.bio
32 KULTUR JOKER weinland Baden Aktuell
Endlich wieder feiern mit Wein
Wie sich das Weinland Breisgau auf den Event-Herbst vorbereitet
Die großen Weinfeste durften
auch 2021 nicht stattfinden.
Da ist Kreativität gefragt
und das war schon immer eine
Stärke der Weinland Breisgau
GmbH und ihrer rührigen
Geschäftsführerin Isabella
Weidler, besser unter ihrem
Mädchennamen Isabella Vetter,
vor noch nicht allzu langer
Zeit als amtierende Badische
Weinkönigin bekannt. Sie hat
eine Liste von etwa 35 wohlklingenden
Wein- und Naturevents
zusammengestellt, die
trotz Krise von September bis
zum Jahresende stattfinden
sollen. Bitte, liebe Leser*innen
berücksichtigen Sie aber, dass
sich die Dinge in unruhigen
Zeiten täglich ändern können
und fragen Sie vorsichtshalber
vor dem Besuch einer jedweden
Veranstaltung beim Veranstalter
nach, ob diese auch
aktuell stattfindet.
Die Bürgermeister der Gemeinden
Ettenheim, Herbolzheim
und Ringsheim gehen
dabei oft gemeinsam vor und
veranstalten so den September
hindurch beim Rebsortengarten
Traubenpressungen an der
historischen Trotte, was dafür
Das junge dynamische Team des Weinguts Moosmann veranstaltet am 2. Oktober eine Kellerführung
sorgt, dass der Duft frischen
Traubensaftes zu einem guten
Schluck neuen Weines einlädt.
Zum Kaiserbergfest am
3. Oktober ist eine gemeinsame
Wein-Sternwanderung
zum Heuberg geplant. Schon
am 8. und 9. September laden
die Winzer der drei Gemeinden
unter dem Motto „Von
der Rebe ins Glas“ ins urige
Ambiente des Schwarzwälder
Vogtshauses in die Deutsche
Allee des Europaparks. Selbst
agieren und dabei altes Handwerk
entdecken können die
Weinfreunde am 15. September
im Rebsortengarten, zur
Schere greifen und die 21er-
Trauben lesen, eine Veranstaltung
für Groß und Klein, die
zum guten Schluss mit einem
ordentlichen Vesper belohnt
wird.
Nicht weniger arrangiert sind
die Ettenheimer Privatwinzer.
So hat das Weingut Bieselin
am 9. September, mittags und
abends, mit Weinguide Ulrike
Ritzau eine Fachfrau engagiert,
die die Weinfreunde
kundig bei Rebwanderungen
durch die Weinberge führt.
„Veranstaltungs-Kaiser“ in
Ettenheim aber ist das dortige
Weingut Weber. Am 12.9.
findet hier eine 15 Kilometer
langer Food-Truck-Wein-Wanderung
mit vier Stationen statt,
bereits eine gute Woche zuvor
gibt es eine Weinlounge mit
Weincocktails, Flammkuchen
auf Brett und Live-Musik.
Auch an diesem 3.9. präsentieren
die Webers ihren Sundowner-Wein
zu einem hoffentlich
prächtigen Sonnenuntergang.
Der Emmendinger Weinsommer
mit den frühen Herbstveranstaltungen
zieht sich durch
die ganze Kreisstadt und holt
diverse Mitspieler mit ins
Boot. Zunächst gibt es anstelle
des ausgefallenen Breigauer
Weinfestes jeden Donnerstag
Foto: promo
bis Sonntag bis Ende September
den Breisgauer Weinstand
in der Stadtmitte. Weinspaziergänge
und Wanderungen
führt die Stadt ebenfalls durch:
am 4.9., 18.9. und 2.10. mit
Start am Munzinger Winzerbahnhof
und am 25.9. und 9.10.
beginnt die Geschichte am
Hochburg-Parkplatz. Auch die
Gatronomie steuert so einiges
zu den Weinevents in und um
Emmendigen bei. So die „Vielharmonie“
am 2. Oktober mit
einem Weinmenu rund um den
Fisch im Ristorante Antonello.
Am 4. September trifft dort
die Cucina Italiana auf den
Breisgauer Wein. In der Vinoteca
heißt es am 11. September
„Buona sera Breisgauer Wein“.
Simon Schüssle, der Weinmacher im Weingut Xaver
Foto: promo
Blick auf die Weinberge des Weingut Xaver
Foto: promo
weinland Baden Aktuell KULTUR JOKER 33
Last but not least präsentiert
das Landgasthaus zum Engel
im Vorort Tennenbach am 25.
September sein Wildmenu mit
korrespondierenden Weinen.
Im nur wenige Kilometer
entfernten Waldkirch-Buchholz
gibt es gleich zwei Weinplayer.
Das Hof- und Weingut
Xaver veranstaltet im wildromantischen
Garten zunächst
am 18.9. sein „Wein und Chili“,
das am 19.9. sogleich in das traditionelle
Hoffest übergeht, zu
dem bei Live-Musik bodenständige
regionale Küche geboten
wird. Am 13. November endet
schließlich mit „Feuer &
Flamme“ auch der Festreigen
des Weinguts Franz Xaver.
Mit einem Winzersekt startet
das renommierte Buchholzer
Weingut Moosmann am
2.Oktober in seinen neuen
Räumlichkeiten eine Kellerführung.
Zuvor wird hier am
4. September bereits die weithin
anerkannte und beliebte
kulinarische Weinwanderung
durchgeführt. Hausgemachte
Köstlichkeiten gibt es dann
bei den Moosmanns noch einmal
zu „Weinzeit“ am 16.Oktober.
Ich hoffe, dass wir bei der
Vielzahl der Termine niemanden
vergessen haben,
falls doch ist das sicherlich
keine Absicht. Änderungen,
vielleicht auch neue weitere
Veranstaltungen finden sich
unter www.weilndbreisgau.
de/entdeckungen/events. Ganz
inständig hoffen wir aber auch
darauf, Ihnen in Weinland Baden
aktuell 2022 wieder unseren
großen Weinfestkalender
präsentieren zu dürfen.
Blick auf die Weinberge des Weingut Moosmann
Widerstandsfähig und
pilzresistent
Ist der Souvignier gris ein Wein der Zukunft?
Im Geschmack erinnert er
ein wenig an einen gehaltvollen
Weißburgunder mit fruchtiger
Säure und zarten Tanninen, der
Duft geht mit Aprikose, Honigmelone
und Quitte in die Nase.
Einen nicht unerheblichen Vorteil
aber hat der erst in den frühen
achtziger Jahren des letzten
Jahrhunderts vom Freiburger
Weinbauinstitut entwickelter
Wein: er ist pilzwiderstandsfähig
und weitestgehend wetterunempfindlich,
somit resistent
auch in seiner Neuschöpfung
gegen die anstehenden Klimakapriolen
der Jetztzeit. Der
Souvignier gris braucht im
Weinberg, wichtig für nachhaltig
bewussten Umgang des
Winzers mit der Natur, nur
ganz wenig Pflanzenschutz.
Dennoch ist die Kreation
aus einer Rebmischung von
Seyval Blanc und Zähringer
bei uns in Baden noch relativ
unbekannt. Der Winzerkeller
Auggener Schäf, der nicht nur
für seine Qualität sondern
auch für seine Innovationsfreude
bekannt ist, hat den
Souvignier Gris aus all diesen
Gründen mit dem Jahrgang
2020 erstmals abgefüllt. Er ist
ein ausgesprochen köstlicher
Sommerwein, zum Nur-Wein-
Genuss ebenso geeignet wie
als Begleiter zu Fisch, Fleisch
und Geflügel.
Foto: promo
REBEN·SONNE·LIEBE
Weingut Moosmann | Schwarzwaldstraße78
79183 Waldkirch-Buchholz | Tel. 07681-7574
www.weingut-moosmann.com
William Günther
34 KULTUR JOKER Ausflug-Tipp
Stadt der Linachtalsperre
Vöhrenbach im Naturpark Schwarzwald
Abseits vom Touristenrummel
liegt Vöhrenbach eingebettet
in sanfte Berghänge im
Oberen Bregtal (Höhe 800 –
1000 Meter) im Naturpark Südschwarzwald.
Der anerkannte
Erholungsort mit seinen drei
idyllischen Stadtteilen Hammereisenbach,
Langenbach
und Urach überzeugt durch
seine herrliche Schwarzwaldlandschaft
mit intakter Natur,
gemütlichen Gasthäusern und
Bauernhöfen, Wander- und
Radwegen, beheiztem Freibad,
Langlaufloipen und drei Skiliften.
Zu den Sehenswürdigkeiten
zählen das Bruderkirchle,
erbaut 1580 und das Uhrmacherhäusle
in Vöhrenbach, die
Burgruine Neufürstenberg im
Ortsteil Hammereisenbach,
die Barockkirche im Ortsteil
Urach sowie die Linachtalsperre
mit Kraftwerksgebäude, ein
Baudenkmal von nationaler
und besonderer Bedeutung.
Sie ist die einzige, in Eisenbeton
hergestellte Gewölbe-Reihenstaumauer
in Deutschland.
Die Linachtalsperre wurde von
1921 bis 1925 erbaut und nach
einem langen „Dornröschenschlaf“
in den Jahren 2005 bis
2007 durch die Stadt Vöhrenbach
saniert und reaktiviert.
Heute dient das Bauwerk mit
dem aufgestauten See wieder
Die Linachtalsperre ist ein einzigartiges Baudenkmal in Deutschland
Foto: Tourist-Info Vöhrenbach
der Erzeugung von umweltfreundlichem
Strom und ist zu
einer touristischen Attraktion
geworden.
Auf dem Wasserkraftlehrpfad,
zwischen Kraftwerk und
Staumauer, können sich Besucher
über Technik und Geschichte
der Talsperre informieren.
Der Rundweg um den
See lädt zum Verweilen ein.
Bei Führungen im originalgetreu
sanierten Jugendstil-Kraftwerkhaus
kön nen Interessierte
miterleben, wie Elektrizität
durch Wasserkraft entsteht.
(Führungen: Tel. 07727 / 501
114).
Infos:
Tourist-Info Vöhrenbach
Friedrichstraße 8
78147 Vöhrenbach
Tel. 07727/501-115
info@voehrenbach.de
www.voehrenbach.de
Schwarzwaldidylle trifft
auf Technikdenkmal:
LINACHTALSPERRE
Baukulturdenkmal von
nationaler Bedeutung.
(Rundweg, Wasserkraftwerk,
Wasserkraftlehrpfad, Führungen)
Ausgangspunkt für
interessante Ausflüge
(Schwarzwald, Schwäbische Alb,
Schweiz, Elsass, Bodensee)
Tourist-Info Vöhrenbach
Friedrichstraße 8 - 78147 Vöhrenbach
Telefon: 07727/501-115
E-Mail: info@voehrenbach.de
www.voehrenbach.de
kultour KULTUR JOKER 35
DIALOG - Europäischer Tag der Jüdischen Kultur
Gemeinden, Gedenkstätten und Museen laden am 5. September zur Begegnung ein
Der Europäische Tag der jüdischen
Kultur, der jährlich am
ersten Sonntag im September in
rund dreißig Ländern stattfindet,
hat dieses Jahr das Motto
DIALOG und steht im Rahmen
des sogenannten NOA-Projekts
(noa-project.eu). Dieses möchte
positive Narrative über die
jüdische Kultur in Europa fördern
und den Beitrag des europäischen
Judentums zu einem
„pluralistischen und integrativen
Europa“ sichtbar machen.
Auch diesmal beteiligen sich
Gedenkstätten, Museen und
jüdische Gemeinden an vielen
Orten in Baden-Württemberg
und im Elsass mit einem Programm,
das jüdische Geschichte,
Kultur und Traditionen in
Vergangenheit und Gegenwart
beleuchtet. An beiden Rheinufern,
zwischen Basel, Straßburg
und Karlsruhe, waren
die Beziehungen der jüdischen
Gemeinden untereinander und
zur regionalen Kultur stets
sehr eng. Von Konstanz über
Lörrach, Emmendingen, Freiburg
und Breisach sind Stadtrundgänge,
Klezmer-Konzerte,
Buchvorstellungen, Filme,
Vorträge und Kulinarisches
geboten. Zum Programm: jewisheritage.org/edjc/2021
und
gedenkstaetten-bw.de/etjk
Ausstellung 100. Geburtstag
von Claude Vigée – Maison
des arts in Bischwiller /
Elsass
Claude Vigée - Maison des Arts in Bischwiller/Elsass
© VilleBischwiller
„Vor uns nichts als die leere
Nacht, hinter uns die Jagd auf
den Menschen“, so heißt es in
einem Gedicht des Schriftstellers
Claude Vigée, 1921 als
Claude Strauss im elsässischen
Bischwiller geboren und 2020
in Paris verstorben. Seine
Sprachen waren Französisch,
Elsässisch und Westjiddisch.
In Bischwiller verbrachte er
seine Jugend, ging aufs Gymnasium
in Straßburg, bis ihn
1940 der Einmarsch deutscher
Truppen in die Flucht trieb. In
Toulouse begann er ein Studium
der Medizin, bevor er
sich der Résistance anschloss;
in diesem Zusammenhang
nahm er den Namen Vigée an
(in Anspielung auf „Vie, j’ai“,
d.h. „Ich habe Leben“). In der
klandestinen Zeitschrift „Poesie
42“ veröffentlichte er erste
Gedicht; 1943 floh er in die
USA, wo er in Romanistik promovierte.
Von 1960 bis 2001
lebte und lehrte er in Jerusalem,
danach in Paris. Vigées
Dichtung befasst sich u.a. mit
den Leiden der Juden und der
Sehnsucht nach Frieden und
einem einfachen Leben; ohne
Bitterkeit kehrt zudem das
Motiv des Vergänglichen wieder.
Vigée erhielt in späteren
Jahren viele Ehrungen. Eine
Ausstellung in seiner Heimatstadt
lässt den Besucher in sein
Werk eintauchen, Exil, Krieg,
Reisen, sein geliebtes Elsass,
Familie und Freunde kennenlernen
- anhand von Briefen,
Werken, Fotografien und persönlichen
Gegenständen. Die
Hoffnung und das Schreiben
waren seine Zuflucht.
• Claude Vigée. „Une vie
entre les lignes“. Maison des
Arts. 19 rue des Charrons. F
– 67241 Bischwiller. Fr, Sa,
So 14-18 h. Führungen sonntags
14 h. Begleitprogramm:
w.bischwiller.com. Bis 17. Oktober
2021
Musée Judéo-Alsacien in
Bouxwiller / Nordelsass
Fünfzehn Kilometer von Saverne
entfernt befindet sich das
zauberhafte Städtchen Bouxwiller;
seine Synagoge, nun
Musée Judéo-Alsacien, ist ein
authentischer Erinnerungsort
für die Kultur- und Architekturgeschichte
der Juden im Elsass.
Meist waren die Landjuden
in Bouxwiller arm, arbeiteten
als Hausierer, Schlachter
und Viehhändler; aber sie hatten
Traditionen, waren unerschütterlich
in ihrem Glauben
und voller Zuversicht auf ein
gnädiges Schicksal, die sich
jedoch oft nicht erfüllte. Die
Dauerausstellung des Musée
befasst sich mit deren Berufen,
Feiern, Ritualen und sprachlichen
Besonderheiten; unter
den Exponaten befindet sich
neben Dokumenten, Videos
und inszenierten Alltagssituationen
u.a. eine Replik des
Straßburger Grüselhorns, mit
dem Juden im Mittelalter am
Abend zum Verlassen der Stadt
aufgefordert wurden. Texttafeln
informieren über die Geschichte
Jüdischer Gemeinden
im Elsass seit dem 12. Jahrhundert;
im 14. Jahrhundert gab es
Vertreibungen, im 15. erfolgte
das Verbot, in Städten zu wohnen.
Ein Emanzipationserlass
von 1791 machte es ihnen in
Frankreich möglich, sich überall
niederzulassen und Berufe
auszuüben; schließlich wurden
sie 1831 den Christen rechtlich
gleichgestellt. Somit ergaben
sich soziale Aufstiegsmöglichkeiten,
z. B. in Schule und
Militär, viele verließen nun die
Provinz, zogen nach Paris oder
wanderten nach Afrika und
Amerika aus. Im Juni 1940
beginnt in Elsass-Lothringen
die Wagner-Bürckel Aktion,
die jüdische Bevölkerung wird
von der deutschen NS-Besatzung
enteignet und vertrieben,
womit bekanntlich ein harter
und oft tödlich endender Überlebenskampf
beginnt. Doch in
Straßburg existiert heute einer
der größten jüdischen Gemeinden
Europas.
• Musée Judéo-Alsacien.
Bouxwiller. Ganzjährig geöffnet.
Tel: 00 33 (0) 3 88709717.
museejudeoalsacien@gmail.
com. http:/judaisme.sdv.fr/today/musee
Musée Judéo-Alsacien in
Bouxwiller/Nordelsass
Foto: Musée Judéo-Alsaci
VERANSTALTUNGEN
SEPTEMBER 2021
do | 02. SEPT | 19:30 UHR
ANNE foLGER
„fUSSNoTEN
SiNd kEiNE REfLExzoNEN“
kLAViERkABARETT
do | 16. SEPT | 19:30 UHR
„ToHUwABoHU“
NAcH EiNEM GEdicHT VoN
ERNST jANdL
ENSEMBLE MARMALAdE
fR | 28. SEPT | 20 UHR
iNGEBoRG GLEicHAUf
kooPoPERATioN MiT dEN
fREiBURGER BücHERfRAUEN
„hanna arenDt UnD Karl jaspers -
geschichte einer einzigartigen
freUnDschaft“
ModERATioN: dR. cHRiSTiAN dRiES
Unsere ÖffnUngszeiten:
Di-sa 9:30-18:30 Uhr | so 11:30-18:30
IN DER RAINHOF SCHEUNE
79199 Kirchzarten-BUrg | hÖllentalstrasse 96
tel. 07661-9880921 | www.BUchlaDen-rainhof.De
36 KULTUR JOKER kultour
„Lily et les siens“-Ausstellung im Musée Historique Mulhouse
„Lily et les siens“ – Auf den
Spuren einer ausgelöschten
Familie
Musée Historique Mulhouse
Die erhellenden historischen
Dokumente ruhten viel zu
lange in einem Koffer, aufbewahrt
hatte ihn Lilys Cousin
David Gerson (*1937), der das
Glück hatte, noch rechtzeitig
mit seiner Mutter zu fliehen
und in Frankreich versteckt zu
werden. Lily Ebstein, 1920 in
Mulhouse geboren, war Textilzeichnerin,
sie gehört zu den
rund vierhundert jüdischen
Opfern ihrer Heimatstadt, die
im Zuge der Schoáh ermordet
wurden, darunter ihr Bruder
Raymond und ihre Eltern Jules
Ebstein und Jeanne (geborene
Bergheim). Eine Ausstellung
im Musée Historique geht den
Spuren und Etappen der Existenz
dieser Familie nach, von
Mulhouse nach Vichy, von
Drancy nach Auschwitz. Nach
Beginn des Zweiten Weltkriegs
fliehen sie nach Vichy, mit der
Elend und Mord - Rettung und Überleben
Zur ehemaligen jüdischen Gemeinde Sulzburg
Das Vertrauen in die ehemaligen
Nachbarn war zerstört, von
den Mitgliedern der Jüdischen
Gemeinde in Sulzburg, die in
der Nazizeit verfolgt wurden,
siedelte sich kein Überlebender
1945 wieder an, obwohl der ehemalige
Sulzburger Hugo Bloch
1978 die Anna-Hugo-Bloch-
Stiftung ins Leben gerufen
hat, deren vorrangiger Zweck
die Wiederbelebung der israelitischen
Kultusgemeinde war.
Die Synagoge jedoch wurde restauriert
und das Schicksal der
Sulzburger Juden kontinuierlich
erforscht, wie nun mit dem Buch
„Eine jüdische Familie aus Baden“,
das am Beispiel der Familie
Lina (1862-1944) und Moses
Bloch (1855-1941) sowie ihren
sieben Kindern und Enkeln die
Verbrechen der NS-Herrschaft
sichtbar macht; verfasst hat es
Heidi Holecek in Zusammenarbeit
mit Sybille Höschele, der
Initiative „Jüdische Spuren in
Sulzburg“ sowie Donna Levinsohn
(Jg.1955) aus New York,
einer Urenkelin der Familie.
Seit 1933 schikaniert und entrechtet,
suchten die jüdischen
Einwohner Sulzburgs rasch zu
emigrieren, fanden aber nicht
alle einen Weg in die Freiheit;
siebenundzwanzig von ihnen
waren 1940 verblieben und
wurden im Oktober im Zuge
der Wagner-Bürkel-Aktion nach
Frankreich verschleppt und im
Lager Gurs interniert. Sieben
Mitglieder der Familie Bloch
starben unter den Lagerbedingungen
oder wurden in Vernichtungslager
deportiert; andere
konnten entkommen. Elend und
Mord stehen neben Rettung und
Überleben.
Exil in England fand etwa
Marianne Levinsohn, 1923 als
Tochter von Dora (Bloch) und
Ernst Mosevius in Berlin geboren,
den Eltern gelang die Flucht
in die USA, was für Josef und
Toni Bloch scheiterte, während
Sohn Erich Schweizer Hilfswerke
aufgefangen haben. Gustav
Bloch flieht mit Frau Hedy
nach Paris; sein Bruder Bernhard
folgt ihm 1938 aus Freiburg
mit Lily und den Söhnen
Alexander und Peter; sie finden
in Paris eine Wohnung, doch mit
Beginn des Zweiten Weltkriegs
beginnt ein langjähriges Desaster,
jedoch auch Rettungshilfe.
„Eine jüdische Familie aus Baden“
ist eine wertvolle Quelle,
die Recherche bietet Dokumente
zu jedem Einzelschicksal; daran
zeigen sich u.a. die unterschiedlichen
Aspekte von Vichy-
Frankreich unter der deutschen
Besatzung und es wird deutlich,
wie sich weltweit seit 1938 die
Grenzen schlossen, Einwanderung
verhindert wurde und so
zahlreiche Verfolgte festsaßen.
Ein Schlussteil des Buches befasst
sich mit den Restitutionsverfahren
in Deutschland nach
1945 – ein weiteres schäbiges
Kapitel, aber äußerst wichtig.
Heidi Holecek: Eine jüdische
Familie aus Baden. Lebenszeugnisse.
Initiative Jüdische
Spuren in Sulzburg (Hg.). 328 S.
mit 320 Abb. Verlag Regionalkultur,
Ubstadt-Weiher 2021
Cornelia Frenkel
Familie Bloch in Sulzburg, 1931
Annexion von Elsass-Lothringen
und der Einführung von
Judengesetzen kompliziert sich
ihre Lage zunehmend; im November
1942 besetzten die Nazis
ganz Frankreich, 1943 wurden
die Ebsteins denunziert und
deportiert. Dokumente (Briefe,
Fotos, textile Zeichnungen) aus
dem Familienarchiv begleiten
die informativen Tafeln der
Ausstellung. Von Lily Ebstein
sind zudem Entwurfszeichnungen
aus dem Bestand des
Stoffmuseums Mulhouse zu
Jüdische Welten
Veranstaltung in der Spitalkirche Breisach
Das Blaue Haus Breisach
und das Bronisław-Huberman-
Forum laden zu einer Veranstaltung
aus Anlass des Europäischen
Tages der Jüdischen
Kultur, am 5. September,
18 Uhr, in der Spitalkirche
Breisach bei freiem Eintritt
ein. Präsentiert werden
Texte von Leo Perutz, Walter
Mehring, Victor Klemperer,
Hans Habe, Georg Kreisler
und Egon Friedell, sowie
Musikwerke von Sergiu Natra,
Paul Ben-Haim und Erich
Wolfgang Korngold. Mitwirkende
sind Monja Sobottka
und Heinzl Spagl (Rezitation),
Florence Sitruk (Harfe) und
Lambert Bumiller (Klavier).
Der zweite Teil des Abends
widmet sich später exilierten
sehen; ihre sensiblen künstlerischen
Werke beeindrucken,
und man empfindet Trauer und
Wut angesichts dieses perfiden
Schicksals.
• Lily et les siens. Une famille
juive mulhousienne. Musée Historique.
Hôtel de ville. Place
de la Réunion. F – 68100 Mulhouse.
Tägl. außer Di. 13-18.30
h. w.musees-mulhouse.fr. Bis
26. September 2021
Cornelia Frenkel
Foto: Holecek
„Unterhaltungsstars von vorgestern“
in historischen Aufnahmen
81926-1930): u.a. von
Friedrich Hollaender, Walter
Mehring, Margo Lion, Lotte
Lenya und den Unterhaltungsorchestern
Theo Mackeben
und Kurt Gerron.
Infos: www.BronislawHubermanForum.com.
Reservierung
erforderlich.
kultour KULTUR JOKER 37
Den Ermordeten Persönlichkeit verliehen
Mahnmal für die Euthanasie-Opfer der Nazis aus dem Dreisamtal enthüllt
Das Denkmal ist enthüllt (v.r.n.l.): Weihbischof Peter Birkhofer, die Schüler der Geschichts-AG Paul Lieb, Jakob Seidel,
Sidonie Hahlbrock, Simon Buchgeister, Adelheid Prinz sowie Daniel Rösch und Claudius Heitz
Dem Vergessen entrissen
Fotos: Erich Krieger
Seit kurzem sind im Garten
der St. Johannes-Kapelle in
Zarten die Namen von 15 bisher
unbekannten Menschen aus den
Gemeinden des Dreisam tals in
Stein gemeißelt. Ihr Leben wurde
– im Rassenwahn der Nazidiktatur
als „unwert“ deklariert
– in den Tötungsfabriken
Grafeneck und Hadamar in den
Jahren 1940/41 im Giftgasnebel
ausgelöscht. Der Steinbildhauer
Daniel Rösch aus Stegen hat die
Existenz der Ermordeten und
ihr grausiges Schicksal mit einer
Namensstele und einer steinernen
Skulptur für uns Heutige
unübersehbar gemacht.
Die Vorgeschichte
Im September 2018 hatte
die aus sieben Schülerinnen
und Schülern bestehende Geschichts-
AG am Stegener Kolleg
St. Sebastian zusammen mit
ihrem Lehrer Claudius Heitz
begonnen, sich mit den Verbrechen
der Naziherrschaft auseinanderzusetzen.
Besonderen
Blickwarfen sie auf die Morde
an über 100.000 Kranken und
Menschen mit Behinderungen
während der „T4-Aktion“, benannt
nach dem Standort ihrer
Zentrale in der Berliner Tiergartenstraße
4. Der dafür von
den Tätern gewählte Begriff
„Euthanasie“ (griechisch: Der
gute Tod) ist an Zynismus nicht
zu überbieten. Dahinter steht
die von dem Strafrechtler Karl
Binding und dem Freiburger
Psychiater und an der Universität
lehrenden Professor Alfred
Hoche entwickelte Theorie des
„Unwerten Lebens“. Die Nazis
stützten sich auf deren 1920
veröffentlichte Schrift „Die
Freigabe der Vernichtung lebensunwerten
Lebens. Ihr Maß und
ihre Form“. Darin rechtfertigen
die beiden „Wissenschaftler“ das
Recht des Staates, sich aus rassehygienischen
und volkswirtschaftlichen
Gründen solcher
„Ballastexistenzen“ zu entledigen.
Hoche war als Direktor der
psychiatrischen Klinik der Freiburger
Universität auch für die
psychiatrische Anstalt Emmendingen
zuständig, von der aus
durch Selektion und Deportation
mit den berüchtigten „Grauen
Bussen“ insgesamt 1127 der
dortigen Patienten in den Tod
geschickt wurden. Die Schüler
mussten erkennen, dass T4 als
erste systematische Tötungsaktion
der Nationalsozialisten
zum Vorläufer und Prototyp
des späteren Holocaust diente.
Gleichwohl zählten die gemordeten
Euthanasie-Toten zu Hitlers
„vergessenen Opfern“, weil
die Nazis durch geschickte Verschleierungstaktiken
und unmittelbare
Einäscherung der Toten
sämtliche Spuren verwischten,
so dass selbst den Familien
das tatsächliche Schicksal ihrer
Angehörigen unbekannt war.
So wurde Wilhelmine Hitz vom
Schweizerhof in Zarten wegen
ihrer diagnostizierten Alkoholsucht
aus „planwirtschaftlichen
Gründen“ nach Emmendingen
eingewiesen, Flora Meder aus
Kirchzarten wegen „ungewöhnlicher
Frömmigkeit und Essensverweigerung“
und Wilhelm
Scherer aus Eschbach wegen
„Geistesgestörtheit“, weil er einen
Brand gelegt hatte. Für sie
und die anderen 12 Opfer war
Emmendingen nur Zwischenstation
auf ihrem Weg ins Gas.
An diese „vergessenen Opfer“
wollten die Schüler erinnern
und die Idee eines bleibenden
Denkmals entstand. Sie fand
sofort Unterstützung bei Franz
Asal vom Förderverein der St.
Johannes-Kapelle und beim
Zartener Bürgerverein. Bildhauer
Daniel Rösch zeigte sich
sofort begeistert und half neben
der konzeptionellen Arbeit an
einem künstlerischen Entwurf
kräftig bei der Sponsorensuche
mit. Mit Hilfe der Gemeinden
des Dreisamtals, der Kirche und
vielen Einzelspendern konnte
das Vorhaben schließlich umgesetzt
werden.
Das Denkmal
Daniel Rösch empfand die
zwanghafte Entkleidung der
Opfer in Grafeneck als besonders
erniedrigend. Diese ihre
letzte persönliche Habe mussten
die Deportierten damals sofort
nach ihrer Einlieferung ablegen.
Er stöberte erfolgreich auf
Dachböden und Scheunen von
Bauernhöfen in der Gegend nach
Kleidungsstücken, Schuhen und
sonstigen Utensilien aus der Zeit
und fertigte daraus einen achtlos
zusammengeworfenen Haufen.
Dieser diente als Modell und
wurde digital dreidimensional
vermessen. Die Konturen
wurden aus einem passenden
Steinblock grob ausgefräst und
zusammen mit seinen Mitarbeitern
in zusammen 750 Arbeitsstunden
manuell feinbearbeitet.
Zusätzlich fertigte er eine Stele
mit den eingravierten Namen,
Lebensdaten und Herkunft der
Opfer. Skulptur und Stele bilden
nun gemeinsam ein Ensemble,
das in seiner bewegenden Eindringlichkeit
den willkürlich
ermordeten Menschen ein angemessenes
Denkmal setzt und
ihnen wieder ihre Persönlichkeit
zurückgibt. Am 24. Juli 2021
berichteten die Schülerinnen
und Schüler der Geschichts-
AG und ihr Lehrer Claudius
Heitz vor zahlreichen Gästen
in einem feierlichen Festakt aller
Gemeinden des Dreisamtals
unter Teilnahme der Bürgermeister
Andreas Hall, Fränzi Kleeb,
Klaus Vosberg und Ralf Kaiser
ausführlich über ihre Arbeit
und ihre Beweggründe. Weihbischof
Peter Birkhofer, Daniel
Rösch und Kolleg-Schulleiter
Bernhard Moser würdigten den
Einsatz der Jugendlichen als
Beispiel aktiver Erinnerungskultur.
Anschließend wurde
das Denkmal im Garten der St.
Johannes-Kapelle enthüllt.
Erich Krieger
38 KULTUR JOKER literatur
Bücher veröffentlichen im Selbstverlag
Self-Publishing als Alternative zur mühsamen Verlagssuche. Die AutorInnen Alrun Moll und Ingo Heckwolf haben
diesen Weg gewählt
Trotz der digitalen Cyberwelt
ist das alt-ehrwürdige
Buch nach wie vor das Medium
der Wahl für die meisten
literarischen, wissenschaftlichen
oder Sachbuchautoren
und es hat sich allen negativen
Weissagungen zum Trotz auch
ökonomisch auf dem Markt behauptet.
Für Debüt-AutorInnen
wird es allerdings immer
schwieriger, einen Verlag zu
finden, der für sie alle editorischen
Aufgaben übernimmt
und als Gegenleistung durch
einen sogenannten Autorenvertrag
das Copyright erwirbt.
Ein Grund dafür ist sicherlich,
dass eine zunehmende Zahl
von Menschen zur Feder oder
zum Laptop greift, um für sie
und möglicherweise auch für
andere wichtige Inhalte niederzuschreiben
und zu veröffentlichen.
Die Folge: Die eingesandten
Manuskriptberge wachsen
bei den Verlagen in den Himmel.
Andererseits wurden dort
die Lektoratskapazitäten spürbar
eingedampft und so gleicht
die Verlagssuche in der Regel
der sprichwörtlichen Ochsentour
bei sehr geringen Erfolgsaussichten.
Aus dieser misslichen Lage
kann nun paradoxerweise die
digitale Revolution helfen,
denn mit ihren Möglichkeiten
können die Schreibenden ihre
Texte auch selbst produzieren
und vermarkten lassen. Eine
Variante für AutorInnen bietet
der Self-Publishing Dienstleister
Books on Demand (BoD)
in Norderstedt bei Hamburg.
BoD selektiert die Manuskripte
nicht nach Genren oder literarischer
Qualität und bietet auf
Wunsch auch lektorale oder
gestalterische Unterstützung.
Das Buch, wahlweise auch als
E-Book, wird in das Verzeichnis
lieferbarer Bücher (VLB)
mit einer ISBN-Nummer aufgenommen
und kann dann in
allen deutschsprachigen Buchhandlungen
und allen Online-
Book-Shops bestellt werden.
Der Clou: Die Bücher werden
erst dann gedruckt und verschickt,
wenn sie schon bestellt
und bezahlt sind. Die AutorInnen
behalten ihre Rechte am
Text und der Autorenvertrag
regelt ihre jeweilige Marge pro
verkauftem Buch entsprechend
dem selbstgewählten Ladenverkaufspreis.
Alrun Moll
Die Freiburger Gesangspädagogin
und Autorin Alrun
Moll (*1940) hat jüngst nach
zwei früheren Lyrik-Bändenauf
diesem Weg unter dem
Titel„Kinderjahre“ ergreifende
Nachkriegs-Kindheitserinnerungen
aus den Jahren
1944 bis 1951 vorgelegt. Die
ersten, glücklichen Jahre am
Bodensee werden durch die
Kriegsereignisse und den frühen
Tod des Vaters jäh beendet
und für Alrun und ihre Mutter
beginnt ein harter Kampf ums
Dasein über viele Stationen
hinweg. Immer wieder muss
die Mutter, um Geld verdienen
zu können, ihr Kind anderweitig
unterbringen. So kommt sie
auch zu ihrem musikliebenden
Großvater, der ihre wunderbare
Gesangsstimme entdeckt
und diese und andere künstlerische
Anlagen nach Kräften
fördert. Für Alrun trotz bitterer
Armut eine glückliche Zeit.
Die Mutter findet einen neuen
Mann und die drei siedeln nach
England über. Fremdes Land,
fremde Sprache, fremde Bräuche
und abermals materielle
Not erschweren das Einleben.
Alrun Moll beschreibt detailreich
und liebevoll ihre Erlebnisse
in der für sie neuen Welt.
1951 besucht die Familie auf
einer Rundreise die deutschen
Verwandten und Alrun muss
schmerzlich den Tod ihres
Großvaters erleben, dem sie
so viel zu verdanken hat. Nicht
zuletzt die Fähigkeit, ihre Erinnerungen
an eine äußerst harte
Nachkriegs-Kindheit in einer
musikalisch anmutenden, lyrischen
Sprache zu erzählen. In
ihrem Fall fungiert der Editor
Klaus Isele als Editor und BoD
als Herstellungs- und Verlagsdienstleister.
Alrun Moll: „Kinderjahre“,
ISBN-Nr: 978-3-7526-8372-1
Ingo Heckwolf
Ganz anders das Buch
„Traumrauchzeichenzeit“ des
Freiburger Autors und Quartiersarbeiters
Ingo Heckwolf,
2020 ebenfalls über BoD erschienen.
Es enthält eine große
Zahl von Gedichten, manchmal
gereimt, überwiegend in
freien Versen und kurze Texte,
Alltagsphilosophien, skurrile
Beobachtungen und Momentaufnahmen
oder Satiren in
Prosa, die er als Taschengedanken
bezeichnet. Man erkennt
sofort: Heckwolf ist ein ausgezeichneter
Beobachter unserer
Alltagswirklichkeit, vornehmlich
aus dem Blickwinkel derer,
die am unteren Ende der
Gesellschaftsskala verortet
und diskriminierend als Randgruppen
bezeichnet werden.
Dass unsere Lebenswelt von
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
meilenweit entfernt ist,
wird völlig ohne Phraseologie
oder Schlagworte, stattdessen
in gehobener, nüchtern analysierender
Sprache vorgetragen.
Vor allem in den Taschengedanken
wird dies deutlich und
nicht selten schwingt Bitterkeit
in seinen Zeilen mit. Aber er
kann auch anders. In seinen
Gedichten offenbart sich, insbesondere
in denen Liebe der
Gegenstand ist, eine nuanciert
reiche Gefühlswelt und die
Sprache wird weich. Das Buch
kann und sollte man nicht am
Stück lesen, sondern immer
wieder zur Hand nehmen. Man
findet immer etwas, das die eigenen
Gedanken und Empfindungen
in Gang setzt. Typisch
Heckwolfs Buchwidmung: Für
die Wildbienen. Ebenfalls passend:
Ein launisch gereimtes
Vorwort des gefeierten Drehbuchautors
zahlreicher Tatort-
Fernsehkrimis Peter Zingler,
der in einem früheren Leben
eine Karriere als Berufseinbrecher
hinter sich hat.
Ingo Heckwolf: „Traumrauchzeichenzeit“,
ISBN-Nr:
978-3-7519-3441-1
Erich Krieger
gesundheit KULTUR JOKER 39
Frauenklinik mit Bestnoten
Das Evangelische Diakoniekrankenhaus in Freiburg setzt auf Qualität
Chefarzt Prof. Dr. Dirk Watermann
© Ev. Diakoniekrankenhaus
Breisgau-Klinik investiert in die Zukunft
Reha-Kompetenzzentrum bietet höchsten Wohnkomfort
Der 1974 gegründete DR. SPANG
Klinikverbund aus Überlingen am
Bodensee hat die Breisgau-Klinik
Bad Krozingen sukzessiv zum Reha-
Kompetenzzentrum ausgebaut. Jetzt
konnten zentrale Teilprojekte der vor
fünf Jahren begonnenen Modernisierung
abgeschlossen werden. Der
einladende Eingangsbereich, komfortable
Patientenzimmer, ein stilvolles
Restaurant sowie das moderne
Café „Auszeit“ im Dachgeschoss
stehen für höchsten Wohnkomfort.
Die auch für Besucher zugängliche
Panorama-Dachterrasse bietet einen
einmaligen Rundumblick auf
Schwarzwald und Vogesen. Das Investitionsvolumen
beträgt insgesamt
(von l. nach r.): Bürgermeister Volker Kieber, Chefärztin Dr. Karin
Bagheri-Fam, Verwaltungsleiter Raimund Weber, Geschäftsführer
Martin Heßberger
© Breisgau-Klinik
ca. € 2,5 Mio. Für die Patientenorientierung
und Behandlungsqualität in
den angebotenen Kompetenzfeldern
Orthopädie/Unfallchirurgie, Rheumatologie,
Onkologie und Gastroenterologie
wurde das über 180 Betten
verfügende Reha-Kompetenzzentrum
bereits zum sechsten Mal in
Folge vom Magazin Focus Gesundheit
als Top-Reha-Klinik eingestuft.
Bestätigt wird die Zugehörigkeit
zur absoluten Spitzengruppe der
deutschen Reha-Kliniken auch
durch die Qualitätsauswertungen
der Deutschen Rentenversicherung,
wo die Orthopädie/Unfallchirurgie
bundesweit unter den Top 5 Rehakliniken
rangiert. „Es ist auch im
Qualitätsmanagement unser Anspruch
über die Erfüllung von Standardkriterien
hinaus weitere Schritte
zu gehen“, erläutert Chefärztin Dr.
Karin Bagheri-Fam. „Wir sind stolz
mit der Breisgau-Klinik eine auch
überregional hoch geschätzte Reha-
Klinik in der Gesundheitsstadt Bad
Krozingen zu beheimaten“, freut
Prof. Dr. Dirk Watermann im OP
Die Frauenklinik im Evangelischen
Diakoniekrankenhaus
in Freiburg genießt auch überregional
einen exzellenten Ruf,
der auf höchsten medizinischen
Standards sowie auf der einfühlsamen
und kompetenten Betreuung
der Patientinnen beruht.
Jetzt hat das Institut für Qualitätssicherung
im Gesundheitswesen
in Baden-Württemberg
(QiG BW) der Frauenklinik attestiert,
die gesetzten Ziele in allen
Bereichen erreicht und in vielen
sogar weit übertroffen zu haben.
Besonders hervorzuheben sind
die niedrige Komplikationsrate
bei Operationen (0,9 Prozent im
Vergleich zum Landesschnitt
von 2,1 Prozent) und die mit 23
Prozent sehr geringe Rate an Geburten
per Kaiserschnitt (Landesdurchschnitt
31,9 Prozent).
Bei 78,7 Prozent der Frauen
mit Brustkrebs (Landesmittel
67,7 Prozent) ist es gelungen,
eine brusterhaltende Operation
durchzuführen und dabei die
vollständige Entfernung des Tumors
in 99,5 Prozent der Fälle
zu gewährleisten (Landesdurchschnitt
93 Prozent).
„Es zahlt sich aus, dass wir ein
strukturiertes Qualitätsmanagement
durchführen“, freut sich
Chefarzt Professor Dr. Dirk Watermann,
der mit seinem Team
Erkrankungen der Brust sowie
der Gebärmutter und Eierstöcke
behandelt. Die auf minimalinvasive
Operationen spezialisierte
Frauenklinik ist hierfür von der
Deutschen Krebsgesellschaft
zertifiziert und führt als eines der
größten Brustzentren in Deutschland
regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen
durch, zuletzt Mitte
Juli im Bürgerhaus Denzlingen
mit den wichtigsten Neuigkeiten
aus der Brustkrebsforschung (Senologie).
Blasen- und Beckenbodenschwäche
(Inkontinenz und
Senkungen) werden im Kontinenz-
und Beckenbodenzentrum
(KODIA) kompetent betreut. Für
die hervorragende Förderung
der Mutter-Kind-Bindung und
des Stillens ist das Ev. Diakoniekrankenhaus
seit dem Jahr
2004 regelmäßig von WHO und
UNICEF mit dem Qualitätssiegel
„Babyfreundlich“ ausgezeichnet
worden.
Auch über die Frauenklinik hinaus
wird das Ev. Diakoniekrankenhaus
regelmäßig gewürdigt.
Vom Institut „Great Place To
Work®“ wird das Ev. Diakoniekrankenhaus
wiederholt in der
Kategorie „Deutschlands beste
Arbeitgeber“ ausgezeichnet und
hat zuletzt als beste Klinik mit
über 50 Beschäftigten geglänzt.
In einer aktuellen bundesweiten
Studie, die durch das F.A.Z.-
Institut – einem Unternehmen
der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“ durchgeführt wurde,
landet das Ev. Diakoniekrankenhaus
in der Kategorie 150 bis 300
Betten unter den Top 8 und ist
sich Bürgermeister Volker Kieber
anlässlich seines Besuches in der
Breisgau-Klinik und ergänzt: „Das
Haus erstrahlt nach den mutigen
Investitionen in neuem Glanz.“ Der
einladende Eingangsbereich und die
zum Teil klimatisierten mit Zirbenholz
ausgestatteten Patientenzimmer
bieten eine ganz besondere Wohlfühlatmosphäre.
Das Café Auszeit
und das hauseigene Restaurant „Vitalis“
sind ein integraler Bestandteil
des mit dem Gütezeichen „Kompetenz
richtig essen“ ausgezeichneten
Gastronomiekonzeptes des Hauses.
„Die überwältigenden Rückmeldungen
aus dem Kreis der Rehabilitanden
bestärken uns den eingeschlagenen
Weg konsequent weiterzugehen“,
betont Geschäftsführer
Martin Heßberger. Mit Verweis
auf den noch nicht vollumfänglich
abgeschlossenen Modernisierungsprozess
ergänzt Verwaltungsleiter
Raimund Weber: „Renovierungen
sind in einer Klinik eine kontinuierliche
Managementaufgabe.“
© Diakoniekrankenhaus
damit im Großraum Freiburg die
Einrichtung mit der besten Bewertung.
Bei dieser Studie wurde
auf die Daten aus den Qualitätsberichten
der Krankenhäuser
zugegriffen und zusätzlich die
Aussagen von Patientinnen und
Patienten in Bewertungsportalen
(„Weiße Liste“ und „Klinikbewertungen.de“)
erfasst. Während
der Bundesdurchschnitt für
Weiterempfehlungen bei 82 Prozent
liegt würden 94 Prozent der
Befragten das Diakoniekrankenhaus
weiterempfehlen.
Restaurant mit Gütesiegel:
Kompetenz richtig essen
© Breisgau-Klinik
Modernes Patientenzimmer
© Breisgau-Klinik
40 KULTUR JOKER nachhaltig
Den Kampf um die Energiewende in die Städte tragen
Die Stromrebellen der EWS Schönau beziehen Räumlichkeiten im Freiburger Volksbank-Neubau
Sebastian Sladek,
EWS-
Vorstandsmitglied
Foto: Erich Krieger
Die Existenz der genossenschaftlichen
Elektrizitätswerke
Schönau (EWS) ist eine
beispielhafte Erfolgsgeschichte
im bürgerschaftlichen
Kampf um den Ausbau regenerativer
Energieproduktion
abseits und als Gegenentwurfzu
den privatwirtschaftlich
organisierten Energieriesen.
Aus einer einst unter dem Eindruck
der Tschernobyl-Katastrophe
1986 gegründeten
Bürgerinitiative in Schönau
im Wiesental haben sich die
damals wie heute so genannten
Stromrebellen in mehreren
Entwicklungsstadien zu
den heutigen EWS mit vielen
Tausenden Stromkunden in
ganz Deutschland entwickelt.
Jüngster Expansionsschritt:
Der Einzug in Büroräume im
Neubau der Volksbank unmittelbar
am Freiburger Hauptbahnhof
nebst einem öffentlichen
Show-Room im Erdgeschoss.
EWS-Vorstandsmitglied
Sebastian Sladek erläuterte
im Gespräch mit Erich
Krieger die Entscheidung.
Kultur Joker: Am Anfang
Graswurzel-Bürgerinitiative,
jetzt Büros und Show-Room in
der besten Gegend Freiburgs.
Sind die Stromrebellen mittlerweile
zahm geworden?
Sebastian Sladek: Überhaupt
nicht! Wir sehen das als
Verstärkung der Rebellenkraft.
Wir haben jetzt über drei Jahrzehnte
im Schwarzwald aus
dem Tal erfolgreich gearbeitet,
aber der nächste Schritt in der
Energiewende muss jetzt dringend
mehr in die Städte getan
werden. Klimaschutz und Energiewende
brauchen eine viel
stärkere Lobby und wir sehen
uns als Teil und Vertreter dieser
Lobby. Darum sind wir auch in
der Stadt gelandet. In den Ballungszentren
wohnen die meisten
Menschen und hier ist im
Unterschied zum Land noch viel
zu wenig in puncto Umsetzung
zum Beispiel beim Ausbau der
Solarenergie, bei Wärme- und
Mobilitätskonzepten passiert.
Klimaschutz und Energiewende
zählen zu den zentralsten Themen
unserer Gegenwart und das
Pushen dieser Themen verdient
eine zentrale Lage. Hier sitzen
wir in einer Art öffentlichem
Show-Room. Dort wollen wir
nicht irgendwelche mehr oder
weniger unnötigen Dinge verkaufen,
sondern kräftig Remmidemmi
für die genannten
Themen machen. Wir werden
immer wieder interessante Referenten
oder engagierte Initiativen
zu Veranstaltungen einladen,
um so diesen Ort zu einem
Anziehungspunkt und Impulsgeber
für immer breiteres Engagement
von Bürgerinnen und
Bürgern zu machen. Dabei hilft
die Nähe zum Hauptbahnhof
nicht unbeträchtlich.
Kultur Joker: Musste es
aber gleich die zentralste und
wahrscheinlich auch eine der
teuersten Gegenden sein? Diese
Frage stellen sicher gerade
die ganz alten Kunden, die die
Anfänge der EWS schon mitbekommen
haben
Sebastian Sladek: Die teuerste
nicht unbedingt. Wir hatten
ursprünglich gar nicht die
Absicht. Aber wie so oft kommt
eines zum andern. Wir sind mit
der Volksbank, die ja auch eine
Genossenschaft ist, seit langen
verbunden und arbeiten
eng zusammen, zum Beispiel
im Verein SolidarEnergie Freiburg.
Die Volksbank hat uns
recht frühzeitig gefragt, ob wir
interessiert sind. Erst ging es
nur um Büroflächen. Dann war
plötzlich noch eine Ladenfläche
im Erdgeschoss frei und auch da
kam die Bank auf uns zu. Wir
haben in vollem Bewusstsein
über einen möglichen Imageverlust
nachgedacht und trotz
einiger Kritik am energetischen
Baukonzept des Gebäudes, auf
das wir trotz Versuchen leider
keinen Einfluss mehr nehmen
konnten, dafür entschieden. Die
exzellenten Möglichkeiten, die
Räume und auch die großen Flächen
vor dem Gebäude an einem
Hauptknotenpunkt der Stadt an
einer vierspurigen Straße mit
viel Verkehr im Sinne unserer
Anliegen zu bespielen, haben
den Ausschlag gegeben. Wir haben
dafür viele Ideen und wollen
uns mit unseren Botschaften
auch deutlich zeigen. Wir
hoffen, dass der Corona-Verlauf
dies baldigst in vollem Umfang
ermöglicht. Die Unübersehbarkeit
ist hier sicher ungleich
größer als in einer Gegend, die
imagemäßig vielleicht besser zu
den Stromrebellen gepasst hätte.
Kultur Joker: Nochmal zum
Show- Room. Was soll hier genau
passieren?
Sebastian Sladek: Vielleicht
vorweg: „EWS kommt nach
Freiburg“ stimmt ja genau
genommen gar nicht. Es gab
schon immer starke Kontakte
zu allen möglichen Umwelt-
Initiativen und -projekten die
wir unterstützt oder mit denen
wir zusammengearbeitet haben.
Deshalb könnte man auch
sagen EWS kommt ein Stück
weit nach Hause. Es geht hier
darum, dass wir den vielen in
Freiburg vorhandenen Verbündeten,
seien es kleine Gewerbetreibende,
Initiativen oder
Vereine, eine Bühne bieten wollen.
Das vielfältige Netzwerk
soll sich hier selbst darstellen
können, zum Beispiel, dass sich
hier Kunden von uns mit ihren
umweltfreundlichen Produkten
präsentieren können und darlegen,
warum sie für Klimaschutz
und Energiewende stehen. Geplante
Expertenvorträge nannte
ich schon. Initiativen wie
Fridays for Future wollen wir
hier unterstützen (schmunzelt).
Dafür gibt’s Ideen, die wir aber
noch nicht verraten. In diesem
Show-Room werden nicht wir
uns primär zeigen, sondern hier
zeigen sich das ganze Netzwerk
und viele Klimaschutz- und Energiewende-Bewegte.
Im September
gibt es eine Ausstellung
vom Verein „Solare Zukunft“,
der mit Kindern zusammen Exponate
zum Thema hergestellt
hat, eine Ausstellung, die gezielt
Schulklassen anspricht.
Kultur Joker: Anderes Thema:
Es ist offensichtlich, dass die
Zeit beim Klimaschutz drängt,
dass kosmetische oder punktuelle
Maßnahmen nicht mehr
ausreichen, sondern in vielen
Bereichen komplett umgedacht
werden muss. Wo sehen Sie hier
die unmittelbar notwendigen
Schritte und Veränderungen?
nachhaltig KULTUR JOKER 41
Sebastian Sladek: Kurz: Wir
brauchen von allem schneller
mehr! Wir liegen bei allen Parametern,
die wir uns vorgenommen
hatten, weit hinten
dran. Wir brauchen eine sektorübergreifende
Energiewende.
Beispiel: Mobilität, Öffentlicher
Nahverkehr. Hier hat sich aus
meiner Sicht beim Leistungsgefälle
zwischen Stadt und Land
noch nichts Grundlegendes verändert.
Es gibt immer noch Dörfer
im Schwarzwald, die zweimal
am Tag vom Schulbus angefahren
werden und sonst nichts.
Bei Nah- und Fernwärmekonzepten
auf Basis grüner Wärme
liegen wir in Deutschland
meilenweit zurück. Wir brauchen
dringend die Einführung
von Speichertechnologien. Pro
Jahr werden bei uns in Zeiten,
wo viel Strom zur Verfügung
steht für über 1,5 Milliarden
Euro EEG-Anlagen abgeregelt,
also Windräder etc., weil man
Kohlekraftwerke nicht abregeln
kann. Dafür sind Ausgleichszahlen
fällig, das heißt, wir bezahlen
Strom, der gar nicht produziert
wird. Deshalb müssen
wir bei den Speicherkapazitäten
in die Vollen gehen, denn dieses
Jahrzehnt ist in dieser Frage das
entscheidende.
Für mich gibt es für die Umsetzung
der Energiewende keine
gravierenden technologischen
Probleme mehr, wohl aber bewusste
Verzögerung von interessierter
Seite. Deshalb ist sie
in meinen Augen keine technologische,
sondern längst eine soziale
Herausforderung. Und genau
deswegen sind wir hier. Wir
leben glücklicherweise in einer
Demokratie und Umwälzungen
sind mit Stimmmacht möglich.
Für mich ist dieser Store, ist
die Präsenz der EWS hier ein
Impulsgeber, um diese Stimmmacht
aufbauen zu helfen. Für
uns waren Stromkunden immer
in erster Linie Mitstreiter. Es
ging darum: Wer viele Kunden
hat wird wahrgenommen von
der Politik. Wir wollen Menschen
mit Ideen infizieren, sofern
sie es nicht schon sind, in
ihren Ideen bestärken, wenn sie
es schon sind und dann auch darin,
politisch zu handeln. Denn
ohne politisch zu handeln hat es
am Ende keinen Sinn.
Kultur Joker: Herr Sladek,
wir danken für dieses Gespräch
und wünschen in unser aller Interesse
spürbaren Erfolg.
Weitere Informationen: www.
ews-schoenau.de
Team des EWS-Store Freiburg, v.l.n.r.: Christoph Teuchert, Simone Herpich, Beate Scharr,
Tatiana Cyro Costa
Foto: EWS
WERDEN SIE
NATURHEILKUNDE
42 KULTUR JOKER Nachhaltig
Wo wollen wir hin?
Urlaubsgedanken über sehr unterschiedliche verlorene Paradiese
“Was nützt ein volles Sparbuch,
wenn einem das Dach einfällt?“
sagte Robert Habeck kürzlich
einem staunenden Friedrich
Merz und erklärte, er wolle in
die Schuldenbremse eine weitere
Logik einbauen. Nämlich, dass
Investitionen - in Infrastruktur,
Schulen, Glasfaser, Schienennetz
… – die neue Werte aufbauen, finanziert
werden sollen. Während
es manchen TV-Zuschauer:innen
wie Ziegel von den Dächern
fiel, weil die „Investitionsregel“
schlagartig verstanden wurde, ob
der Geldflüsse, die quasi sichtbar
wurden, sah die Autorin vor ihrem
geistigen Auge all die zerfallenen
Häuser, die sie radelnd
beim Urlaub in nahliegenden
französischen Dörfern gesehen
hatte.
Nein, das ist natürlich kein
französisches Phänomen, in Ostdeutschland
oder NRW gibt es
ähnliche Orte wie in Lothringen,
doch das Kopfkino setzte ebenda
ein: Wunderschöne Landschaft,
kilometerlange Radwege an Flüssen
und Kanälen entlang, vorbei
an alten Schleusenwärter-Häuschen
und alten Gehöften. Solche
Gebäude in Freiburg? Da würden
sich handwerklich begabte
Familien alle Finger nach lecken,
die wiederherzurichten. So viele
Willi Sutters kann es gar nicht geben,
die nötig wären, die Kulturschätze
vor dem Verfall zu retten.
Aber dort, wo der Hund begraben
ist und die junge Generation mit
wehenden Fahnen in die (Vor-)
Städte zieht, klingt es schon mal
wie eine Drohung, wenn man den
Kindern sagt: „Wir melden Dich
hier im Fussballverein an.“ Dort,
wo zwischen den leeren Häusern
keine 11 Kinder im gleichen Alter
zusammenkämen.
Was hat das alles mit der Klimakrise
zu tun? Dazu müssen wir
noch weiter ausholen. Bezeichnend
waren die Versuche, für die
Nacht ein Dach über dem Kopf zu
finden, ohne den großen Ibis-Ketten,
die die Kleinen systematisch
kaputtmachen, das Geld in den
Rachen zu werfen. Wer dann aber
glücklich eine Unterkunft auf
einem Ferien-Bauernhof findet,
sollte den Wirt:innen unbedingt
erzählen, wie wichtig einem ist,
wohin man seine Geldströme leitet
– weil das Strahlen hinter der
Corona-Maske so wunderbar ansteckend
ist.
Das größte Hotel einer Kleinstadt
in einer vormals prachtvollen
Gründerzeitvilla beherbergte
nur noch Gäste, die
höchst unfreiwillig ihre Heimat
verlassen hatten. Wer sich versehentlich
in die Flure verirrt
und den Flüchtlingskindern versucht
zu erklären, weshalb man
glaubte, dort eine Beherbergung
für Gäste zu finden, die einfach
nur Urlaub machen wollen, wer
mit Vokabeln, Worten, und Bedeutungen
ringt und versucht
die Perspektive der Kleinen einzunehmen,
der hat danach sehr,
sehr viele Gedanken zu ordnen.
Diese Gedanken haben sehr wenig
mit dem Verfall dieser fantastischen
Architektur zu tun, sondern
vielmehr damit, wie viele
Massenfluchten Menschen noch
auslösen wollen, dadurch, dass
einige mit ihrem „Anspruch“ auf
klimaschädlichen Lebensstil oder
dem Durchsetzen klimakatastrophaler
Geschäftsmodelle, manche
Regionen der Erde unbewohnbar
machen.
Dennoch soll die verfallende
Bausubstanz, die doch als Stück
unserer Geschichte so dringend
erhaltenswert wäre, nochmals in
den Fokus rücken. In welchem
Land gibt es eigentlich einen
öffentlichen Fond, aus dem die
Rettung so wunderschöner Orte
wie die Talvogtei und die Rainhofscheune
in Kirchzarten, das
Kartaus-Gehöft in Freiburg, das
Café Goldene Krone in St. Märgen
… unterstützt werden? Wohl
der Region, die ihre kleinen und
großen Kulturdenkmäler retten
kann!
Nehmen wir an, in nicht allzu
ferner Zukunft würde vielen
klar, dass die Flugplätze für den
Urlaub auf Malle, in der DomRep
oder in anderen, weit entfernten
Pseudo-Paradiese die hiesigen
blühenden Landschaften unter
dem Rollfeld-Asphalt begraben.
Nehmen wir weiter an, dass
Hinaus in die Nähe: Radwanderwege in Lothringen
Foto: Christophe Dumoulin
viele beschließen, ihr Geld nicht
mit Fluggesellschaften und Neckermännern
aus dem Land zu
fliegen, um in der Ferne festzustellen,
dass es schön wäre, „sowas“
hier in der Nähe zu haben.
Stellen wir uns vor, es würde sich
lohnen, kleine Gasthäuser in reizvollen
Gegenden in unserer Nähe
zu betreiben, weil genug Menschen
kommen, die den Betrieb
wirtschaftlich machen. Dann
wäre es irgendwann auch wieder
interessant, sich in diesen verfallenden
dörflichen Strukturen
niederzulassen, weil es dort Arbeit,
Kindergärten, Schulen, Läden
gibt. Wenn die Abwärtsspirale
gestoppt oder besser noch:
umgedreht würde und aus den
traurigen verfallenden Gebäuden
wieder schöne Häuschen werden,
die Radwege-Infrastruktur
zu einer Tour durch sehenswerte
Dörfer mit einladenden
Gartenlokalen und geöffneten
Herbergen würden. Wie reizvoll
wäre es dann noch, für viel Geld
an entlegene Strände zu jetten,
die nur im Katalog weiß sind?
Denn im wahren Leben werden
Rohöl-Brocken und Plastikmüll
angeschwemmt und laute Straßen
trennen die Hotelburgen
von den Küstenlinien der Sehnsuchtsorte.
Die Autorin erinnert
sich noch genau, wie aufregend
sie es vor über 40 Jahren fand,
statt des vom Arzt empfohlenen
Reizklimas an der Nordsee – im
Ruhrpott hatten Kinder Pseudokrupp
– mal einen weißen Strand
in Nordafrika zu sehen. Damals.
Als unsere Reise-Sehnsüchte orchestriert
durch Urlaubskataloge,
Zeitungs-Reiseberichte und Fernsehfilme
geweckt wurden. Heute
werden an genau dieser Stelle
ertrunkene Flüchtlinge angespült
und beerdigt.
Eva Stegen
Vegan, umweltfreundlich, lecker
Das Startup Savage Chocolate aus Freiburg
Das junge Süßwaren Startup
Savage Chocolate aus Freiburg
rief gemeinsam mit dem regionalen
Stromanbieter Badenova
ein Crowdfunding ins Leben,
um endlich ihre vegane Produktreihe
leckerer Süßigkeiten
auf den Markt zu bringen. Das
junge Savage Team möchte mit
ihren Süßwaren ein Zeichen
an die großen Player der Branche
senden. “Verantwortung zu
übernehmen heißt seinen Fußabdruck
auf unserem Planeten so
umweltfreundlich wie möglich
zu gestalten.”, sagt Jacob Hensler.
Der Mitgründer des Startups
erklärt, dass Savage Chocolate
deshalb schon seit Beginn mit
der sozialen Einrichtung Caritas
Freiburg zusammenarbeitet.
Die schokoladigen Leckereien
werden natürlich mit viel Liebe
von Hand in Deutschland hergestellt.
“Wir haben gemerkt, was
für einen großen Einfluss wir als
kleines Unternehmen auf die Gesellschaft
und die Umwelt haben
und wollen nun unsere Verantwortung
nutzen, um diesen Einfluss
so positiv wie möglich auszuleben.”,
führt der 23-Jährige
Student weiter aus. Mit Unterstützung
des Crowdfundings der
Schwarzwald-Crowd wird das
regionale Startup nicht nur vegane,
gelatine-freie und palmölfreie
Schokoladen-Fruchtgummis
produzieren, sondern auch
auf nachhaltigere Verpackungen
umsteigen. Bislang ist der Markt
mit umweltschädlichen Plastikverpackungen
überschwemmt,
da dies für große Konzerne die
profitabelste Lösung darstellt.
Jacob meint dazu: “Es geht um
Planet, People, Profit. Das ist
die richtige Reihenfolge, nicht
andersherum. Wir als Konsumgesellschaft
müssen unseren
Fokus von dem einen P (Profit)
auf die beiden anderen (Planet,
People) lenken.” Dieser Gedanke
macht nun auch nicht länger
im Süßigkeitenregal halt.
Menschen sollen sich eine süße
Belohnung gönnen können,
die durch gute Inhaltsstoffe
und eine umweltfreundliche
Herstellung nicht nur besser
für Körper und Seele, sondern
auch noch süß zum Planeten ist.
Das Startup Savage Chocolate
kann noch bis zum 01. September
2021, 20 Uhr hier unterstützt
werden: www.schwarzwaldcrowd.de/savage-chocolate
Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:
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Per Klick zur
RegioKarte
Das WIR
schafft
Energie
Jederzeit bequem Zugriff aufs Abo unter
vag-freiburg.de/aboonline
Die Gründer Jacob Hensler & Leon Kroher Fotos: Savage Chocolate
nachhaltig KULTUR JOKER 43
Frauen in Führung
5. Freiburger Unternehmer-Symposium am
23. September 2021
Das Freiburger Unternehmer-
Symposium war in den letzten
Jahren immer auch ein Plädoyer
für den bei weiblichen Führungskräften
überproportional
stark ausgeprägten transformationalen
Führungsstil. Das
hochkarätig besetzte 5. Freiburger
Unternehmer-Symposium
am 23. September 2021 blickt
daher auf den Status quo und
die Zukunft von Frauen in Führung.
Mit Unterstützung der
IHK Südlicher Oberrhein wird
das für die Vermittlung von praxisorientierten
Erfolgskonzepten
bekannte Symposium erstmals
als Hybrid-Event – live vor
Ort im Gesundheitsresort Freiburg
und online – veranstaltet.
Weiterführende Informationen
zum umsetzungsorientierten
Programm und Anmeldung:
www.freiburger-unternehmersymposium.de
„Was Frauen in Führungspositionen
Mensch und Unternehmen
wirklich bringen, ist
beim Thema Female Leadership
der Kern vom Kern“, so
Personalmanagement-Berater
Rudolf Kast für die Initiatoren
Kast. Die Personalmanufaktur,
Fitalmanagement, Gesundheitsresort
Freiburg und Thilo Jakob
| Health Care To Market. Mitinitiatorin
Christa Porten-Wollersheim
betont, dass es um viel
mehr geht als die Frauenquote
in der Wirtschaft oder den
Gender Pay Gap: „Es geht um
unsere ökonomische Zukunft
und die Fragen: Wie wollen
wir künftig arbeiten? Welche
Rolle spielen dabei gut ausgebildete,
empathische, resiliente
Frauen?“
Sind Frauen die besseren
Führungskräfte? Studien zeigen:
Frauen sind zumindest oft
besser in der Lage, den transformationalen
Führungsstil mit
Leben zu füllen. Sie möchten
ihre Vorbildfunktion als Führungskraft
so über zeugend
wie möglich wahrnehmen und
schaffen es dadurch, bei Mitarbeitenden
Vertrauen, Respekt,
Loyalität, Inspiration und Motivation
aufzubauen.
Dr. Christoph Wirtz, als Chefredakteur
und Chef-Tester von
Dr. Wiebke Ankersen
Gault & Millau Deutschland
Sinnbild für einen kritischen,
kompetenten und unabhängigen
Journalismus, führt als
Moderator durch die gesamte
Veranstaltung. Beim Jubiläums-Symposium
mit dabei sind
viele spannende – weibliche wie
männliche – Führungspersönlichkeiten,
die ihre Ideen und
Erfahrungen mit den Gästen
teilen und diskutieren werden.
Workshop „Über Geld
spricht man“
Am Vortag des Symposiums
(22. September 2021) findet von
14 bis 17 Uhr im Gesundheitsresort
Freiburg ein Seminar für
Unternehmer und Entscheidungsträgerinnen
statt. Die
Fair Pay-Expertin Henrike von
Platen zeigt, weshalb faire Bezahlung
so entscheidend für die
Gleichstellung ist und wie sich
© Allbright-Stiftung
eine faire Entgeltstrategie in der
Praxis umsetzen lässt.
Zur Einstimmung auf das
Symposium findet am Vorabend
im Weingut Schwarzer Adler
in Oberbergen ein Business
Dinner statt. Bonita Grupp,
E-Commerce-Spezialistin bei
TRIGEMA, stellt sich den Fragen
von Dr. Wiebke Ankersen,
Geschäftsführerin der AllBright
Stiftung.
44 KULTUR JOKER nachhaltig
Die Zukunft sollen wir uns nicht sparen
Ein Wahlprogramm mit neuen ökonomischen und sozialen Zugängen für unsere Krisenzeit
„Mit angezogener Bremse
gibt es entweder soziale Verwerfungen
und Widerstand
gegen eine konsequente Klimarettung
– weil im ‚Sozialen‘
gespart wird – oder die
Rettung bleibt aus.“ In deutlichen
Worten präsentiert sich
das Heft „Wahlprogramm
sucht Partei!“, eine Zusammenarbeit
der Vorstandsmitglieder
des Vereins Freiburger
Diskurse Heinrich Röder und
Marcus Brian mit dem Herausgeber
und Chefredakteur
des Online-Wirtschaftsmagazins
MAKROSKOP Dr. Paul
Steinhardt. Selbst verstehen
die Autoren ihre Schrift als
Agenda für eine rationale
Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik.
Auftakt ihres 44-seitigen
„Wahlprogramms“ bildet ein
Brief an die Partei der Grünen,
die nach den Wahlen
vermutlich Regierungsverantwortung
tragen wird. Die
ideale Partei für das kritische
Programm, das die drei Wirtschaftskritiker
entwerfen, sind
die Grünen aber mitnichten.
Vielmehr sehen die Autoren
die vorherrschende Idee
eines gewollten ökologischen
Umbaus bei fehlenden ökonomischen
und sozialen Voraussetzungen.
„Ohne das Wissen
um diese Voraussetzungen
können Prozesse wie der Klimawandel
nur oberflächlich
angegangen werden“, meint
Dr. Paul Steinhardt. Und er
fügt hinzu: „Wenn wir noch
nicht einmal mit der Rentenfrage
umgehen können, sind
wir von Klimafragen noch
weit entfernt.“ Entsprechend
leistet das „Wahlprogramm“
mit seinen elf Maßnahmen für
eine zukunftsfähige Gesellschaft
und lebenswerte Erde
Grundlagenarbeit und nimmt
sich Themen wie Staatsfinanzierung,
Marktwirtschaft oder
gesetzlicher Rente an – in so
deutlichen wie einfachen Worten
und für eine kritische Öffentlichkeit.
Da stellt sich direkt die Frage:
Warum die Politiker*innen
nicht direkt mit dem „Wahlprogramm“
konfrontieren?
Heinrich Röder dazu: „Die
Politiker und Politikerinnen
nehmen sich noch immer die
sparsame schwäbische Hausfrau
als Leitbild der Nation.“
Die Wählerschaft müsse den
Parteienbetrieb mit vernünftigeren
politischen Ideen konfrontieren.
Denn: Macht erhält
die Politik erst durch die Wählenden.
Als Beilage für Blätter
wie die Badische Zeitung, die
ZEIT oder der Freitag ist gerade
die Mitte der Gesellschaft
Zielpublikum des Hefts. Aber
auch andere Gruppen sollen
sich angesprochen fühlen,
denn natürlich gehen diese
Prozesse alle etwas an.
Dr. Paul Steinhardt Foto: Makroskop Heinrich Röder Foto: Freiburger Diskurse
Klimafreundlich wohnen
Das Förderprogramm der Stadt Freiburg
18., 20. und 24. September 2021:
Besichtigung, Infoabend und Beratungsmöglichkeiten
zur energetischen
Sanierung von Wohngebäuden
Jetzt
Fördermittel
sichern!
Anmeldung unter www.earf.de
alternativ Tel. 0761 / 791770
Weitere Informationen unter:
www.freiburg.de/klimawohnen
Alle Angebote
sind kostenfrei
Diskurse für den Bundestag – auch nach der Wahl
Plastisch und einladend ist
das Programm in jedem Fall
gehalten. Die schwäbische
Hausfrau bekommt entsprechend
gleich zu Beginn deutliche
Kritik, denn: „Nachfolgende
Generationen werden
nicht durch hohe Staatsschulden
belastet. [...] Nachfolgende
Generationen werden
durch schlechte Ausbildung,
mangelhafte Infrastruktur
und eine zerstörte Umwelt belastet.“
Keine Schuldenbremse
also, sondern nachhaltiges
Wirtschaften. Ebenso: Bauen
in Ballungszentren vorwiegend
von Kommunen und gemeinnützigen
Trägern. Oder:
Gesetzliche Rentenversicherung
für alle! Überhaupt und
überhaupt: Die Gesellschaft
Foto: Ingo Joseph / Pexels
entscheidet, was wertvoll ist
und der Markt darf helfen.
Dem Staat raten die Autoren,
wieder mehr Verantwortung
zu übernehmen. „Unterm
Strich macht das ‚Wahlprogramm‘
deutlich, dass der
Staat sich seiner Rolle als
zentraler Taktgeber und als
gestaltende Ordnungskraft
wieder stärker bewusst werden
muss“, so Marcus Brian.
Die unterschiedlichen Thesen
des „Wahlprogramms“
werden über anschauliche Beispiele
und durchaus ironisch
gesetzte Grafiken greifbar. Ein
parallel dazu erscheinendes
140 Seiten starkes Themenheft
von MAKROSKOP vertieft
die Themen des Programms.
Nicht zuletzt werden die Freiburger
Diskurse dazu passende
Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen
anbieten.
Am 21. September, 19.30 Uhr
findet etwa ein Streitgespräch
zwischen Professor Wolfgang
Streeck und Dr. Rainer Hank
über von Streeks neues Buch
„Zwischen Globalismus und
Demokratrie“ statt, das nach
einer staatlichen Antwort auf
Prozesse eines globalisierten
Kapitalismus fragt. Die Veranstaltung
findet voraussichtlich
im Hörssal 1010 der Universität
Freiburg statt.
Das „Wahlprogramm“ als
PDF, weitere Infos und Veranstaltungen:
www.freiburgerdiskurse.de
Fabian Lutz
nachhaltig KULTUR JOKER 45
Nachhaltiger wirtschaften in der Landwirtschaft
Forschungsprojekt „Wertbildung im Dialog“ lädt Menschen in der Region Freiburg ein, mitzumischen
„Was sind Ihnen Leistungen
für nachhaltiges Wirtschaften
aus der Landwirtschaft wert?“
– Mit dieser Frage werden die
Menschen in der Region Freiburg
eingeladen, mitzumischen.
Das Forschungsprojekt „Wertbildung
im Dialog“ gibt den
Anstoß mit einer Umfrage.
Landwirtschaftliche Betriebe
stellen nicht nur Nahrungsmittel
her. Sie wirken vielfältig auf die
regionalen Umweltbedingungen
und die wirtschaftliche Entwicklung.
Für die Produktion
werden natürliche Ressourcen
wie Boden und Wasser benötigt,
die eng mit den Ökosystemen
in der Region verknüpft sind.
Die Landwirtschaft prägt unser
Landschaftsbild und bietet Arbeitsplätze
im ländlichen Raum.
Landwirt*innen leisten viel und
sollten dafür gesellschaftliche
Anerkennung erhalten. Doch
gleichzeitig verursacht die
deutsche Landwirtschaft große
Schäden an den Ökosystemen.
Diese stehen nicht im Verhältnis
zum finanziellen Ertrag.
Aktuell besteht das Problem,
dass für Nachhaltigkeitsleistungen
Kosten und Aufwände
entstehen, die Landwirt*innen
nicht bezahlt bekommen. Wenn
sie diese Leistungen erbringen
sollen, muss sich das ändern.
Gelder sind vorhanden – die
deutsche Landwirtschaft bekommt
jährlich 6 Milliarden
Euro aus den Fördertöpfen der
EU. Doch das Geld wird über-
wiegend auf die Fläche des Betriebes
vergeben.
Was, wenn die Bürger*innen
mit entscheiden würden, wohin
ihre Steuergelder fließen?
Die Projektpartner haben
dazu eine Umfrage gestartet.
Mitmachen können alle, die
im Stadtkreis Freiburg und den
Landkreisen Emmendingen und
Breisgau-Hochschwarzwald
wohnen.
Die Forschungsleitung Dr.
Jenny Lay-Kumar erläutert:
„Bislang ist Nachhaltiges Wirtschaften
ein Kostenfaktor – sowohl
für die Landwirt*innen als
auch für die Konsument*innen.
Wir wollen, dass Nachhaltigkeit
zum Vorteil wird, indem
die Leistungen aus Fördergeldern
bezahlt werden. Die Frage,
welche Leistungen wie viel wert
sein sollen, wollen wir zusammen
mit der Freiburger Bevölkerung
diskutieren.“
Die Ergebnisse der Umfrage
werden anonymisiert und
wissenschaftlich ausgewertet.
Die Umfrage wird flankiert mit
Bildungsangeboten und Dialogveranstaltungen.
Denn es sollen
nicht nur diejenigen mitmachen,
die sich schon mit Landwirtschaft
und Nachhaltigkeit
auskennen. Richard Tuth vom
badenova Innovationsfonds betont:
„Das Besondere an diesem
Projekt ist, dass es die Region
zum Dialog mit der Landwirtschaft
aufruft. Der Ansatz, die
Englischsprachiger Workshop im Jahr 2019
Bürger*innen über die Vergabe
von Fördergeldern mit entscheiden
zu lassen, ist innovativ und
kann in zukünftigen kommunalen
Beteiligungsverfahren
genutzt werden.“ Es wäre nicht
die erste Innovation, die aus der
Region Freiburg in die Welt getragen
wird. Im Anschluss an
das Projekt soll ein regionaler
Fonds für landwirtschaftliche
Nachhaltigkeitsleistungen gegründet
werden.
Weitere Infos: www.umfrage.
wertbildung-im-dialog.de
Foto: Regionalwert AG
Das Forschungsprojekt „Wertbildung im Dialog“ läuft von
Mai 2021 bis April 2022. Projektpartner sind Regionalwert
AG Freiburg, Agronauten e.V., Biomusterregion und Ernährungsrat
Freiburg und Region. Gefördert wird das Projekt
vom Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der badenova
AG & Co. KG. Kontakt: wertbildung@regionalwertag.de,
www.regionalwert-ag.de/forschungsprojekte-der-regionalwert-ag-freiburg/wertbildung-im-dialog/
Die Umfrage ist verfügbar unter www.umfrage.wertbildung-im-dialog.de.
Individueller Sanierungsfahrplan
fürs Eigenheim
Umweltschutzamt: kostenlose Informations- und Beratungsmöglichkeiten
Im Rahmen des städtischen
Förderprogramms „Klimafreundlich
Wohnen“ lädt das
Umweltschutzamt Freiburg
im Herbst 2021 Freiburger
Bürger*innen wieder zu kostenlosen
Informations- und Beratungsangeboten
rund um die energetische
Sanierung von Wohngebäuden
ein. Am 18./20./24.
September können sich interessierte
Freiburger*innen über
nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten
für Wohn- und Eigenheime
informieren.
Bei der Besichtigung eines
sanierten Wohngebäudes am
18. September, 15-16.30 Uhr im
Haben Sie etwas gegen Schädlinge?
Wir auch!
Freiburger Stadtteil Mooswald
werden direkt vor Ort die vielsietigen
Möglichkeiten nachhaltiger
Sanierung aufgezeigt,
darunter u.a. die Dachsanierung
mit Photovoltaik-Anlage und der
Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage.
Ein Infoabend am 20. September,
17:30-19.30 Uhr im Rathaus
im Stühlinger informiert Interessierte
über alle Angebote einer
kostenfreien und geförderten
Energieberatung sowie die Möglichkeiten
eines individuellen
Sanierungsfahrplans. Zertifizierte
Energieberater*innen geben
außerdem am 24. September,
13-16.30 Uhr eine kostenfreie
und individuelle Einstiegs-
Energieberatung für Freiburger
Bürger*innen.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.energieagentur-regio-freiburg.eu
Freiburg, Platz der Alten Synagoge
gruene-freiburg.de
chantal-kopf.de
Robert Habeck: 10. September, 17 Uhr
Annalena Baerbock: 21. September, 12 Uhr
Ich lade Sie herzlich ein,
Ihre Chantal Kopf
Bundestagskandidatin für
den Wahlkreis Freiburg
46 KULTUR JOKER musik
Renaissance
Konzert in der Lokhalle Freiburg
Wie feiert man als Chor sein
Jubiläum? Ein Jubiläum, das die
gesamte Bandbreite und Vielseitigkeit
des Ensembles widerspiegeln
und zehn erfolgreiche Jahre
in einer Stunde Musik reflektieren
soll? Die Vokalakademie
Berlin hat sich für ein außergewöhnliches
Programm an einem
ungewöhnlichen Ort entschieden!
Klein besetzt und flexibel
bis kurz vor Konzertbeginn. Das
Programm „Renaissance“, in
dessen Titel auch die Wiederauferstehung
der Kultur nach Monaten
des Lockdowns anklingt,
umfasst eine Gegenüberstellung
von Werken alter Meister wie
Jan Pieterszoon Sweelinck und
Josquin Desprez mit Kompositionen
der Moderne von Arvo Pärt
und Sven-David Sandström. Verbunden
werden die Werke durch
Schlagzeugomprovisationen des
Percussionisten Michael Metzler.
Gespielt wird am 18. und 19. September
in der Lokhalle Freiburg,
jew. 17 und 20 Uhr.
10 Jahre Vokalakademie
Foto: Neda Navaee
Country Music
„El Paso“ in Rimsingen
Am 12. September spielt die
bekannte Countryband ”El
Paso” im Innenhof des Schloss
Rimsingen. Unter dem Motto
„Country Music Open Air
im Schlosspark“, spielt die
4-köpfige Gruppe ab 17 Uhr
ein Konzert mit bekannten Titeln
aus dem Country Bereich.
Sowohl traditionelle Titel von
Johnny Cash, Elvis oder Hank
Williams als auch moderner
Country Rock bestimmen die
unterhaltsame Show der Truppe.
Um Reservierung wird gebeten:
zumstein@countrymusicfreiburg.de
Geistliches Konzert
Ludwigskirche Freiburg
Mit dem Choral „Nun bitten
wir den Heiligen Geist“ beginnt
die Kantate von Jörn Bartels,
die im Rahmen eines Geistlichen
Konzerts am 19. September, 18
Uhr in der ev. Ludwigskirche
Freiburg musiziert wird. Die
sieben Sätze der Kantate mischen
Stil-Elemente des Jazz,
der Kirchentonarten und der
Barockmusik. An der Seite von
Bibel- und Choral-Texten ist
auch ein Text von Magaret Poret
vertreten, eine auf dem Scheiterhaufen
verbrannte Mystikerin
des Mittelalters. Neben einem
Vokalensemble singt die junge
Altistin Pascale Jonczyk, die von
einem coronabedingt kleinen
Instrumentarium von Violine,
Violoncello und Flügel begleitet
wird. Die Kantate wird eingeleitet
von Orgelmusik des deutschen
Orgelmeisters Franz Tunder
und einer Choralbearbeitung
von Buxtehude. Das pfingstliche
Sprachwunder in der Kantate
findet seinen Gegenpol in der
Sprachverwirrung, die Mauricio
Kagel in „Der Turm zu Babel“
für eine Solostimme vertont
hat. Weiterhin werden Sätze aus
zwei Violinsonaten mit obligater
Begleitung der rechten Hand von
J.S. Bach von Regine Schröder
(Violine) und Jörn Bartels (Orgel)
dargeboten.
Alt-Solistin Pascale Jonczyk
Foto: privat
Konzerte, Partys und mehr
Live-Veranstaltungen im Jazzhaus
Der September im Jazzhaus
verspricht Großes: Konzerte,
Partys und das Jazzfestival
laden dazu ein, Musik endlich
wieder richtig zu genießen.
Am 13. September, 20 Uhr
begeistert Justin Sullivan mit
großem Gitarrensound und
am 17. September, 22 Uhr
startet die Reopening Party.
Auf Best Taste HipHop dürfen
wir uns am 24. September, 23
Uhr bei der legendären Panda
Party freuen, am Abend darauf
schmettern Klassiker der
90‘s ab 23 Uhr aus den Boxen.
Jazzliebhaber*innen kommen
bei Roberto Negro (26. September,
20 Uhr) auf ihre Kosten.
Weitere Infos: www.jazzhaus.de
Vom 18. September bis 3. Oktober
wird das 33. Jazzfest Rottweil
wieder stattfinden. Los geht
es am 18. September ab 18 Uhr
mit „schwarzARTtor“, einem
Open Air am Schwarzen Tor mit
Live-Musik und einer Lichtprojektion
von Jonas Denzel. Den
musikalischen Part bestreiten das
Trio Slampampers mit Swing und
Slapstick und die Soul und Groove-Formation
The Next Movement.
Den Start der Konzertreihe
in der Alten Stallhalle gestaltet
das Herbert Pixner Projekt am 23.
September, 20:30 Uhr. Der Südtiroler
Komponist und Multiinstrumentalist
Herbert Pixner zählt
zu den angesagtesten Musikern
der aktuellen ‚Crossover- Volksmusikszene‘.
Tags darauf (20:30
Uhr) folgt das neue Projekt der
Söhne Mannheims und Sängerin
Phalleé: Söhne Mannheims Jazz
Department. Die Liebe für die
Das Freiburger Jazzfestival ist
seit vielen Jahren ein Treffpunkt
der internationalen Jazzszene.
Veranstaltet von E-WERK und
Jazzhaus Freiburg finden sich
Neuentdeckungen der europäischen
Musikszene hier ebenso
wie Auftritte gefeierter Jazzgrößen.
Am 18. September startet
das diesjährige Jazzfestival um 12
Uhr mit „Jazz in the City“ – fünf
Bands bespielen die Freiburger
Innenstadt zum Festivalauftakt.
Am 19. September, ab 14 Uhr
folgt das neue Format „Jazz on a
Late Summer`s Day“ entlang der
Urachstraße in der Wiehre. Das
Freiburger Jazzfestival möchte
mit seinem diesjährigen Programm
Raum schaffen für einen
Ausblick in die neueren Entwicklungen
des Jazz und zugleich einer
Legende huldigen: Die skandinavische
Supergroup Rymden
(auf Deutsch Raum) um Bugge
Wesseltoft, Dan Berglund und
Magnus Öström eröffnet am 18.
„Zusammen – Auseinander“
1. Saisonkonzert des Ensemble Aventure
Im ersten Saisonkonzert, am 17.
September, 20 Uhr in der Elisabeth
Schneider Stiftung, treibt das Ensemble
Aventure wie so oft musikalische
Archäologie: Mit Nikos
Skalkottas’ zweiten Quartett für
Bläser und Klavier wird ein wenig
bekannter Schönberg-Schüler präsentiert,
der in Berlin und in Athen
in Einsamkeit ein eigenwilliges Ouevre
geschaffen hat. Ihm zur Seite
wird die amerikanische Avantgardistin
Ruth Crawford Seeger gestellt,
mit ihren „Diaphonic Suites“ von
1930. Wohnt dem Werk von Seeger
ein mystisch spiritueller Grundzug
inne, so ist dies erst recht der
Vielseitige Jazz-Facetten
33. Jazzfest Rottweil
Musik und den Spirit der Söhne
Mannheims verbindet dieses
Department mit den kreativen
Qualitäten des zeitgenössischen
Jazz. Der 25. September, 20:30
Uhr gehört dem Modern Jazz.
Mit Sebastian Studnitzky und
David Helbock kommen zwei
herausragende Vertreter dieses
Genres nach Rottweil. Weiter
geht‘s am 30. September mit Lisa
Simone. Mit Präsenz und einer
großartigen Stimme gesegnet,
bezaubert die Künstlerin ihre
Fans seit Jahren. Am 1. Oktober,
20:30 Uhr präsentiert das
Projekt „Donnerbalkan“ seine
musikalische Vielseitigkeit. Von
Anfang an gilt die Gruppe als die
Erfinder des ‚Worldpop‘. Die Welthits
von Albert Hammond kennt
wohl jeder. „It Never Rains In
Southern California“ oder „One
Moment In Time“. Jetzt gibt sich
der Weltstar mit seinen vielen
September, 20 Uhr im Jazzhaus
das diesjährige Freiburger Jazzfestival
mit druckvollem Sound
und differenzierten Rockbeats.
Die neuesten Strömungen werden
im Jazzhaus repräsentiert
von der Münchner Jazzrausch
Bigband am 19. September, 20
Uhr im Jazzhaus und dem Leo
Betzl Trio am 23. September, 20
Uhr im Forum Merzhausen, die
mit ihrem akustischen Techno
nicht nur sehr modern, sondern
zugleich klassisch geprägt sind.
Im E-WERK wird der Bass im
Mittelpunkt stehen: Die Dänin
Ida Nielsen arbeitete viele Jahre
mit Prince und verbindet mit ihrer
Band The Funkbots gekonnt Hip-
Hop, Funk & Jazz (24. September,
20 Uhr). Der Höhepunkt des Festivals
ist natürlich im E-WERK
am 25. September, 20 Uhr der
Auftritt des legendären Bassisten
Ron Carter, der viele Jahre mit
Miles Davis gearbeitet und somit
Jazzgeschichte geschrieben hat.
Fall im späten lichtmetaphorischen
Quartett für Oboe, Fagott, Trompete
und Violoncello des Komponisten
Meinrad Schütter, dessen
Wiederentdeckung und Aufführung
sich die Basler Musikerin und Galeristin
Ute Stoecklin, mit der das
Programm entstanden ist, auf die
Fahnen geschrieben hat (Aventure
spielt das Programm in der Galerie
Maison 44 Basel am 19.9., 17 Uhr).
Zu diesen drei Werken passen das
trotzige „Dennoch“ für Klarinette
des slowenischen Komponisten
Uroš Rojko ebenso wie die virtuosen
Trios des mexikanischen
Meisters Conlon Nancarrow sowie
Megahits der Musikgeschichte
selbst die Ehre und gastiert am
2. Oktober, 20:30 Uhr erstmals
in Rottweil. Die Tanzkapelle Ulrich
Tukur & die Rhythmus Boys
spielen schwungvolle Musik mit
frischen Tönen. Die Songs sind
mal leise, mal laut - aber immer
betörend. Kurz: perfekte Tanzpalast-Atmosphäre
zum grandiosen
Jazzfest Finale 2021 am 3. Oktober,
19 Uhr! Tickets unter: www.
jazzfest-rottweil.de und www.
reservix.de
Herbert Pixner live in Rottweil
am 23. September Foto: promo
Gefeierte Jazzgrößen und neues Format
Jazzfestival Freiburg 2021 vom 18.-26. September
Auch der sehr innovative französische
Pianist Roberto Negro, der
u.a. mit Émile Parisien im Jazzhaus
das Abschlusskonzert am
26. September, 20 Uhr mit „Papier
Ciseau“ geben wird, ist ein
spannender und herausfordernder
Ausblick. Wie Bastelmaterial von
Kindern werden hier Elemente
zerschnitten und wieder ganz anders
zusammengeführt. Das Chaos
hat hier System und eine neue
Welt wird erschaffen. Weitere Infos:
www.jazzfestival-freiburg.de
Der legendäre Bassist Ron Carter
Foto: Marc Gilgen
das 1926 entstandene spritzige Trio
von Francis Poulenc. Und wenn
Rainer Sievers seine „Tre Miniature“
(Uraufführung) zwischen
die anderen Werke setzt, auf die er
Bezug nimmt, so findet die innere
Verschränkung des Programms
ihre äußere dramaturgische Entsprechung.Ein
Konzertgespräch mit
dem Archäologen Prof. Jens-Arne
Dickmann vertieft den Zusammenhang
von musikalischen und archäologischen
Entwicklungslinien und
Entdeckungen.
Kartenvorbestellung erforderlich:
konzerte@ensemble-aventure.
de
musik KULTUR JOKER 47
Flöte und Streichtrio
Festkonzert mit der Camerata Instrumentale
Dieses ursprünglich schon im
letzten Jahr geplante Festkonzert
„50 & 1 Jahre Kaufhaus-Serenaden“
findet jetzt als 258. Kaufhaus-Serenade
am 18. September,
20.15 Uhr im Historischen
Kaufhaus in Freiburg statt. Es
stehen ausschließlich Quartette
für Flöte und Streichtrio auf
dem Programm: So zu Beginn
Mozarts strahlendes Quartett in
C-Dur, gefolgt von den Fioretti
von Richard Rudolf Klein. Er
schreibt in einem tonal-modalen
Stil von größter Transparenz
und Eigenwilligkeit. Von Frank
Michael, langjährigem Schüler
und Freund Kleins, erklingen
seine bereits 2012 uraufgeführten
Übermalungen op. 125
in einer 2020 revidierten Version:
Übermalungen von Quartettsätzen
aus seiner Gymnasialzeit.
Den virtuos-dramatischen
Schlusspunkt dieses Jubiläumskonzerts
bildet Antonin Rejchas
Die Reihe Liederaben.de
wird am 22. September eröffnet
mit dem gebürtigen
Freiburger Tenor Christian
Elsner. Unter dem Motto „Urgedanken“
gestaltet er zusammen
mit Burkhard Kehring
Rückertlieder von Gustav
Mahler, Wesendock-Lieder
von Richard Wagner, die vier
ernsten Gesänge von Johannes
Brahms sowie „An die ferne
Geliebte“ von Ludwig van Beethoven
. Die beiden Künstler
haben dieses Programm auch
auf CD aufgenommen. Gerade
noch war der Bassbariton
Markus Eiche als Wolfram von
Camerata Instrumentale
Berührende Liederabende
Die Reihe Liederaben.de im Herbst
Eschenbach im „Tannhäuser“
bei den Bayreuther Festspielen
zu hören. Im Haus Wahnfried
gestaltete er im Rahmen
der Festspiele auch einen Liederabend.
Schön, dass dieser
Abend jetzt in Freiburg am
5. Oktober wiederholt wird.
Zusammen mit Matthias Alteheld
erklingen Lieder unter
dem Motto „Dort, wo du nicht
bist...“ von Korngold, Schubert,
Schumann und Beethoven. Am
11.Oktober wird das Publikum
musikalisch in den hohen Norden
entführt. Die norwegische
Sopranistin Siri Thornhill wird
Lieder von Edvard Grieg unter
Quartett in A-Dur op. 98 Nr. 5.
Dieser Komponist saß mit Beethoven
in Bonn im Orchester
des Kurfürsten, er flötespielend,
Beethoven die Bratsche traktierend.
Später in Paris war Rejcha
ein angesehener Komponist –
Schöpfer u.a. zahlreicher bedeutender
Bläserquintette – und ein
sehr erfolgreicher Kompositionslehrer
am Pariser Conservatoire,
u.a. Lehrer von Liszt, Berlioz
und C.Franck. Die Camerata Instrumentale
Freiburg musiziert
in der Besetzung Frank Michael,
Miriam Rudolph, Ulrike
Rüttgardt und Ute Hüffmann.
Karten: www.reservix,de, Restkarten
an der Abendkasse.
Foto: promo
dem Motto „Aa veit du den
Draum, aa veit du den Song?“
singen. Daneben erklingen
Lieder von Felix Mendelssohn-
Barthody, Henri Duparc und
Gabriel Fauré. Anna Immerz
begibt sich am Flügel mit auf
die Reise.
Die Konzerte am 22.September
und 05. Oktober finden im
Historischen Kaufhaus in Freiburg
statt, das Konzert am 11.
Oktober im Humboldtsaal in
Freiburg. Alle Konzerte beginnen
um 20.15 Uhr.
Karten: www.reservix.de und
an der Abendkasse.
Robin Hood und seine Bande
The Early Folk Band mit Sommerferienprogramm in Freiburg
Robin Hood und seine Bande veranstalten
noch bis zum 8. September
eine Sommerferien-Konzertreihe.
Die Konzerte finden unter
coronagerechten Maßnahmen umsonst
und draußen statt – auch bei
englischem Wetter. Robin Hood –
der beste Bogenschütze Englands –
ist der Held von Sherwood Forest.
Zusammen mit seiner Bande von
Geächteten kämpft er gegen die
Ungerechtigkeit dieser Welt. Die
frühesten englischen Balladen, die
seit dem 13. Jahrhundert überliefert
sind und hunderte von Liedern auf
alten Balladenblättern erzählen
seine Geschichte. Die Lieder über
sein Leben in Sherwood Forest
mit Little John, Lady Marian und
seiner Bande und auch die Ballade
vom Tod dieses Volkshelden sind
zu hören. Die Early Folk Band begleitet
sich selbst zu den Gesängen
auf der Harfe, der alten englischen
Cister, Barockgitarre und Fidel.
Außerdem spielt sie die alten „Tunes
and Dances“ aus dem Norden
Englands auf Dudelsäcken und
Whistles, während Komödiant
Steven Player dazu das Tanzbein
schwingt. Die englischen Originalversionen
dieser alten Balladen
werden in den 12-Uhr und 15-Uhr
Vorstellungen in deutschen Übersetzungen
zu den alten englischen
The Early Folk Band
Melodien präsentiert. In den 18
Uhr-Konzerten erklingen die Balladen
in ihrer Originalsprache.
Die Aufführungen finden statt
am: 1.9., Zähringer Burg, 12/15/18
Uhr, 2.9., Josef-Brandel-Anlage,
12/15/18 Uhr, 3.9., Sternwaldeck,
12/15/18 Uhr sowie am 8.9., Jesuitenschlössle,
12/15/18 Uhr.
Foto: privat
Kammermusik des Barock
Konzert mit dem Arcadia Ensemble
Am 17. September um 20 Uhr
findet ein Konzert mit Kammermusik
des Barock mit dem Arcadia
Ensemble im Kaisersaal
des Historischen Kaufhauses in
Freiburg statt. Die Ausführenden
sind Roberto Milani (Barockgitarre).
Anna Zimmermann
(Barockfagott) und Christian
Zimmermann (Barockgitarre
& Barocklaute). Auf dem Programm
stehen Kompositionen
Eine Frau telefoniert, am anderen
Ende der Leitung ist der
Mann, der sie eben verlassen hat.
Nur ihre Gesprächsfetzen lassen
erahnen, in welche Richtung sich
das Gespräch entwickelt und
wer hier etwas vorgibt zu sein
oder zu tun. Kein Geringerer
als der surrealistische Schriftsteller
Jean Cocteau war es, der
1930 diesen Mono-Dialog für die
Theaterbühne verfasste. Francis
Poulenc schuf daraus 1958/59 die
Mono-Oper „La voix humaine“
(Die menschliche Stimme), eine
intime „lyrische Tragödie“. Gemeinsam
tauchen die namhafte
Frankfurter Sopranistin Britta
Stallmeister und der Regisseur
Heiko Hentschel in die Tiefen
jenes Telefonats ein, in dem
von Jean-Baptiste Lully, Jean
Philippe Rameau, Arcangelo Corelli,
Georg Friedrich Händel ua.
Die Adaption der Werke an diese
Besetzung verleiht der Musik einen
neuen Reiz. Eine Reservierung
unter chrizim@t-online.de
ist erwünscht. Das Konzert findet
außerdem noch am Sonntag, 19.
September, 19 Uhr in der St. Michaels
Kirche in Niederrottweil/
Kaiserstuhl statt.
„La Voix“
Opera Factory feiert Premiere
Der Schweizer Schriftsteller
Robert Walser ging, spazierte
gern. Unter dem Titel
„Ich sitze da, als wäre ich
nicht vorhanden“ wandert das
Festival Neue Musik Rümlingen
nun mit ihm. Aufgespannt
zwischen den Orten Appenzell,
Herisau, Teufen, Trogen,
Wald, Rehetobel und Heiden
sind vom 16.–19. September
Musiktheater, Spaziergänge
und ein Kongress zu Robert
Walser geplant. Neue Musiktheaterdarbietungen
stehen
zwischen bekannten Werken
das Unsagbare schwerer wiegt
als jedes Wort. Das Setting des
Abends verortet die Hauptfigur
als einsame Chansonsängerin.
Die Oper Poulencs wird daher
durch berührende Lieder der
französischen Sängerin Barbara
und Poulencs umrahmt, die von
Philipp Schiemenz (Violoncello)
und Klaus Simon (Klavier) begleitet
werden. So generiert dieser
sehr französische Musiktheaterabend
eine neue Gattung: die
Chanson-Opéra. Bienvenue! Premiere
ist am 15. September, 20
Uhr im Vorderhaus in Freiburg.
Weitere Termine: 21./22./28./29.
September, jew. 20 Uhr. Werkeinführung
von Dr. Cornelius
Bauer, jew. 19:15 Uhr. Karten:
vorderhaus.reservix.de/events
Walser klingt durchs Land
Das Festival Neue Musik Rümlingen
und Uraufführungen. Robert
Walsers sprachlich vielgestaltiges
Werk wird zum Auftakt
musikalischer wie ländlicher
Erkundungen. Nicht nur Robert
Walsers Aufenthalt in
der Psychiatrie, sondern auch
dessen Märchen-Dramolette
oder Mikrogramme werden
intermedial, zwischen Text
und Klang erfahrbar. Am 19.
November endet das Festival
in Rümlingen mit einem Nachklang.
Weitere Infos: www.
neue-musik-ruemlingen.ch
48 KULTUR JOKER Musik + veranstaltungen
Bekanntes von Mendelssohn
Konzert in St. Trudpert
„Denn er hat seinen Engeln befohlen
über dir“. Dieses und andere
bekannte Werke des Komponisten
Felix Mendelssohn-Bartholdy
intonieren acht Sänger und
Sängerinnen als Doppelquartett
beim Mendelssohn-Konzert in
der Barockkirche St. Trudpert am
12. September, 16:30 Uhr. Es singen
Michaela Ortlieb-Steffe und
Kerstin Bögner, Veronika Lutz
und Karin Karle, Jonas Bruder
und N.N., Manuel Klingenmeier
und Andreas Mölder. Außerdem
spielt Andreas Mölder an der Orgel
die Sonata I in f-Moll von Felix
Mendelssohn-Bartholdy. Das
Konzert ist das zweite Konzert,
das im Rahmen der Konzertreihe
„Konzerte St. Trudpert“ in
diesem Jahr stattfinden kann.
Karten: www.reservix.de
Glenn Miller Orchestra
Jubiläumstour mit Stopp in Baden-Baden
In 35 Jahren leitete Wil Salden
5000 Konzerte des Glenn Miller Orchestra
für Europa. Im Juni 2020 feierte
er seinen 70. Geburtstag. Also
gleich mehrere gute Gründe, um
auf große Jubiläumstour durch ganz
Europa zu gehen und Menschen
rund um den Globus zu begeistern.
Am 27. September, 20 Uhr machen
sie im Rahmen der Jubiläumstour
Halt im Kurhaus Baden-Baden.
Mit dem Jubiläumsprogramm präsentiert
das Glenn Miller Orchestra
unter Leitung von Wil Salden eine
Das Glenn Miller Orchestra
grandiose Show im Sweet und Swing
Sound. Wil Salden und seine
Musiker*innen stehen für authentischen
Swing-Sound in der traditionellen
großen Big Band Besetzung.
Gemeinsam mit der Vocalgroup
„The Moonlight Serenaders“ versetzen
sie das Publikum zurück in
die Zeit der 1930er und 40er Jahre.
Karten unter: Ticketservice Baden-Baden,
Im Dostojewski-Haus,
T. 07221/932700 und an allen bekannten
Vorverkaufsstellen. Weitere
Infos: www.glenn-miller.de
Foto: Danilo D’Auria, Rom-Italien
Drei Tage rund um Brahms
28. Brahmstage in Baden-Baden
Bereits zum 28. Mal werden
vom 24. bis 26. September
2021 die Brahmstage Baden-
Baden stattfinden. Dieses
kleine, aber feine Musikfest
wird alle zwei Jahre von der
Brahmsgesellschaft Baden-
Baden veranstaltet, um mit
den Erlösen aus den Konzerten
das Brahmshaus Baden-Baden
– die einzige in Deutschland
erhaltene Wohnstätte
des Komponisten – für die
Nachwelt zu bewahren. Das
Festival beginnt am 24. September,
traditionell mit einem
festlichen Eröffnungskonzert
im Kurhaus Baden-Baden.
Clémence De Forceville (Violine)
und die Philharmonie
Baden-Baden unter Leitung
des künftigen Chefdirigenten
Heiko Mathias Förster werden
Werke von Mendelssohn,
Brahms und Schumann spielen.
Am 25. September ist zum
ersten Mal das „musikalische
Quintett“ von SWR2 zu Gast.
Es wird Fragen nachgehen, die
sich rund um verschiedene Interpretationen
von drei ausgewählten
Stücken von Johannes
Brahms stellen. Besonderer
Gast ist der Musikkritiker und
Stimmen-Spezialist Jürgen
Kesting.
Im Festspielhaus Baden-
Baden wird dann um 19 Uhr
ein Konzert mit Star-Pianist
Igor Levit und den Münchner
Philharmonikern unter Valery
Gergiev stattfinden.
„Eine Reise durch die Welt
des Horns” nennt Felix Klieser
sein Programm, das er
mit seiner spannenden Besetzung
– Horn, Violine (Andrej
Bielow) und Klavier(Martina
Filjak) – am 26. September, 11
Uhr im Weinbrennersaal vorstellen
wird.
Lars Vogt (Klavier), Veronika
Eberle (Violine, Alban
Gerhardt (Violoncello) und
die Würth Philharmoniker
unter der Leitung von Claudio
Vandelli werden dann im Abschlusskonzert
um 17 Uhr im
Festspielhaus zu hören sein.
„Von mir kann ich Dir recht
drolliges erzählen”, schreibt
Brahms im August 1887 an
Clara Schumann. „Ich habe
nämlich den lustigen Einfall
gehabt, ein Concert für Geige
und Cello zu schreiben. Wenn
es einigermaßen gelungen ist,
so könnte es uns wohl Spaß
machen.”
Wenige Wochen später findet
am 23. September 1887 die
Generalprobe mit Orchester
im Kursaal Baden-Baden statt.
Die Uraufführung erfolgte am
18. Oktober 1887 im Kölner
Gürzenich. 134 Jahre später
haben die Solisten Veronika
Eberle und Alban Gerhardt sowie
die Würth
Philharmoniker
unter der Leitung
von Claudio
Vandelli
ihre Freude an
dem Werk –
und das Publikum
sicherlich
auch!
Karten: www.
bz-ticket.de,
www.brahmsbaden-baden.
de
Clémence De
Forceville spielt
beim Eröffnungskonzert
Foto: promo
Verbindungen nach Afrika
Das Festival der Cordiale im E-Werk baut multimedial und interkuturell Brücken
Dass Afrika weitaus mehr ist
als ein exotischer Kontinent, dessen
Regionen und Menschen man
stets unter Klischeebilder weiter
Savannen oder großer Armut
stellt, beweist das interkulturelle
Festival Cordiale – von Herzen,
das vom 29. September bis 3. Oktober
stattfindet. Die Cordiale ist
ein Projekt des E-WerkFreiburg,
kuratiert von CaPoA e.V. (Cooperation
and Progress of Africans)
in Kooperation mit dem Kommunalen
Kino. Alle Veranstaltungen
finden im E-Werk statt.
Eine Ausnahme bildet nur der
Auftakt am 29. September, 19.30
Uhr im Kommunalen Kino. Gezeigt
und diskutiert wird Reinhild
Dettmer-Finkes Film „Taxi
nach Afrika“ über den Freiburger
Fußballprofi Boubaca Diarra
und seine Position zwischen zwei
Welten. Offizielle Eröffnung der
Cordiale ist mit dem musikalischen
Auftakt „Afrika trifft
Orient“ am 30. September, 18.30
Uhr. Der Anschluss gestaltet sich
politisch. Um 19 Uhr diskutieren
verschiedene Akteur*innen
Die Band Soulfamily
über den Stühlinger Kirchplatz,
der Treffpunkt vieler
Afrikaner*innen ist, gleichermaßen
oft aber als Problemort
begriffen wird. Im Gespräch, u.a.
mit Volker Finke, Nelson Momoh
(Vorsitzender vom CaPoA) und
Polizei-Vizepräsident Matthias
Zeiser wird nach nachhaltigen
Lösungen gesucht.
In musikalischer Einbettung
folgt am 1. Oktober, 19 Uhr eine
Foto: Ralf Saurbier
Diskussion zu Programmen und
Projekten für Geflüchtete. Im Anschluss,
um 21 Uhr folgt ein Konzert
der Sängerin Cécile Verny
in Begleitung von Johannes
Maikranz. Am Folgetag heißt es
„Vielfalt macht reich – Chancen
nutzen“. Ab 14 Uhr bietet sich
ein buntes Programm aus Lesungen,
Spielen, Vorträgen und
Musik. Darunter die performative
Lesung um 16 Uhr, „Töchter
von Gastarbeiter*innen“ der
Freiburger Autorinnen Fatma Sagir
und Tú Qùynh-nhu Nguyễn.
Themen wie Rassismus oder Sexismus
stehen in ihren Werken
der Idee einer solidarischen Verbindung
verletzter Individuen gegenüber.
Interaktiv gestaltet sich
die Lesung des Buchs „Mein Leben
zwischen zwei Welten“ um
18.30 Uhr. Autor Ousman Bojang
kam als Geflüchteter aus Gambia
nach Freiburg und brachte Gedanken
und empfundene, später
gemalte Bilder aus seiner Heimat
mit. Beides präsentiert er in seiner
intensiven Lesung. Eine gute
Grundlage, um kreativ über eine
gemeinsame, visionär geprägte
Zukunft nachzudenken – so bei
den Impulsvorträgen ab 19.15
Uhr, die unter dem Titel stehen:
„Stühlinger Kirchplatz ist überall
Wie wir GEMEINSAM die Zukunft
trotz der Globalisierung
menschlich gestalten“. Sounds
von Migrant*innen präsentiert
die Soulfamily dann um 21.30
Uhr. Am 3. Oktober endet das
Festival mit dem „Africa Day“,
der von 15–20 Uhr an das Unglück
bei Lampedusa erinnert,
bei dem im Jahr 2013 366 Menschen
ums Leben kamen. Das
Datum steht aber auch für die
Erkenntnis, dass die „Deutsche
Einheit“ die Einbeziehung aller
Menschen bedeuten muss, die in
Deutschland leben, unabhängig
von Hautfarbe, Herkunft und Papieren.
Abschlussveranstaltung
der Cordiale um 18.30 Uhr ist
ein Auftritt des Südufer-Chors,
der Lieder schutzsuchender Menschen
vertont.
Weitere Infos und Veranstaltungen:
www.ewerk-freiburg.de
Ousman Bojang Foto: Osman Bojang
Veranstaltungen KULTUR JOKER 49
Umdenken, umbauen, gestalten
Die trinationalen Architekturtage präsentieren sich gegenüber der
globalen Krisenlage mit kreativen wie nachhaltigen Baukonzepten
Ein Verein mit internationaler
Strahlkraft. Das Europäische
Architekturhaus – Oberrhein
hat es sich seit seiner
Gründung 2005 zur Aufgabe
gemacht, Menschen für Architektur
zu begeistern und das in
Frankreich, Deutschland und
der Schweiz. Das Dreiländereck
bietet den idealen Ort für
einen grenzüberschreitenden
Dialog. Vor allem, wenn das
Architekturhaus im Herbst jeden
Jahres die Architekturtage
veranstaltet („Les Journées de
l’architecture“). Vom 24. September
bis 31. Oktober und in
über 20 Städten der Grenzregion
kommen Architekturinteressierte
zu Diskussionen, Performances,
Stadtrundfahrten,
Workshops und vielem mehr
zusammen – auch in Freiburg.
Die nunmehr 21. Ausgabe der
Architekturtage stellt sich einer
brisanten Lage: Wie können
wir gemeinsam auf die Herausforderungen
unserer Welt reagieren,
die sich in einer Krise
und Mutation befindet? Für das
Europäische Architekturhaus
heißt das: „Alternativen? Architektur!“
Die Herausforderung
ist, aus der Situation neues
kreatives Potential zu schöpfen,
um Klima- und Gesundheitskrisen
zu begegnen. Gerade
Architektur kann und muss das
leisten. Schutz vor Klimakastrophen,
ökologische Baukonzepte
und doch auch der Blick
auf wertvolle Bautraditionen.
Als Vermittler*innen solcher
Konzepte und als Stars jeder
Ausgabe der Architekturtage
präsentieren sich international
renommierte Architekt*innen.
In diesem Jahr sind es Bernard
Quirot, Werner Sobek, Philippe
Madec und Anne Lacaton.
Für Bernard Quirot ist Architektur
zunächst Kunst der Konstruktion.
Als Kritiker globaler
neoliberaler Logiken sieht er die
Lösung vor allem in lokalen Initiativen
und der Rückkehr zum
Einfachen. Mit seinem Verein
„Avenir Radieux“ arbeitet er
konkret und lokal gegen die
Verödung und den Verfall des
historischen Zentrums der Gemeinde
Pesmes. Zum Auftakt
am 24. September, 18.30 Uhr
spricht Quirot in der Briqueterie
in Schiltigheim. Werner
Sobek kommt am 7. Oktober,
18.30 Uhr in die Oberrheinhalle
Offenburg. Dort spricht er über
das „Triple-Zero“ und damit
über Baustrategien, die ressourcenschonend
und dennoch
qualitätsbildend sind. Sein „Triple-Zero“
steht dabei für „Zero
Energy, Zero Emissions, Zero
Waste“. Eine von der geplagten
Umwelt unabhängige Baulösung,
die Werner Sobek bereits
in seinem Modell „Aktivhaus“
umsetzen konnte.
Erste Preisträgerin des Pritzker-Preises
2021 ist Anne Lacaton.
Lacaton beschäftigt sich
vornehmlich mit Sanierungen,
vor allem solche, die bestehende
Bauten nachhaltiger gestalten.
Sozialer Mietwohnungsbau und
öffentliche Einrichtungen sind
weitere Aufgabenschwerpunkte
Anne Lacatons, die am 28.
Oktober, 18.30 Uhr im Zénith
Straßburg sprechen wird. Eine
Symbolfigur des Frugalitätsgedankens
ist Philippe Madec,
der am 15. Oktober, 18.30 Uhr
in der Université de Haute Alsace,
campus Fonderie in Mulhouse
sprechen wird. Mit dem
„Manifest für eine glückliche
und kreative Genügsamkeit“
appelliert Madec für eine Architektur,
die respektvoller mit
natürlichen Ressourcen umgeht,
das Wissen aus organisch
entwickelten Bauten nutzt und
Der Future Fundamental Pavilion (FFP) auf dem Platz der Alten Synagoge
Foto: Vogel-Bau, Bröer, acute, Frühjahr 2021
Wandel in der Münsterbauhütte
ein Gleichgewicht zwischen
Tradition und Moderne sucht.
Das 2018 gegründete Manifest
und die zugehörige Bewegung
„Frugalité heureuse” hatten enormen
Einfluss und führten zur
Gründung vieler Initiativen.
Passend dazu zeigt das Europäische
Architekturhaus vom 15.
Oktober bis 15. November die
grenzüberschreitende Wanderausstellung
„Frugalité créative
– Weniger ist genug“ im KMØ
in Mulhouse. Der Vortrag Philippe
Madecs bildet den Eröffnungsvortrag
zur Ausstellung
und eines der Highlights der
Architekturtage.
Freiburg selbst ist neben
Städten wie Mannheim und
Karlsruhe ein weiteres Highlight
für Veranstaltungen im
deutschen Sektor der Architekturtage.
Den Beginn macht ein
äußerst ungewöhnliches Ausstellungsprojekt,
der Future
Fundamental Pavilion. Gemäß
seines Kürzels FFP besteht der
Pavillion aus 20.000 recycelten
FFP2-Masken, die wie Schindeln
in einer 8 Meter Durchmesser
großen Zeltstruktur
zusammenfinden. Vom 5.–15.
Oktober ist der Pavillion auf
dem Platz der Alten Synagoge
zu besichtigen. Am 28. Oktober
gibt es ein Wiedersehen im Zénith
in Straßburg.
Eine Vorführung des Films
„Homo Urbanus Neapolitanus“
gibt das Kommunale Kino am
24. Oktober, 17.30 Uhr. Behandelt
wird darin der Rückzug
des Menschen in eine urbane
Isolation. Die komplexen Begegnungen
des Menschen mit
seiner urbanen Umgebung
weltweit gerinnen zum filmischen
Portrait. Historisch
hingegen eine Mittagsführung
am 8. Oktober, 12.30 Uhr. Freiburgs
neue Münsterbaumeisterin
Anne-Christine Brehm lässt
hinter die Kulissen der Münsterbauhütte
blicken und damit
in einen Steinmetzbetrieb mit
800-jähriger Tradition. Eine
weitere Mittagstour mit Martin
Horn führt am 22. Oktober,
12.15 Uhr ins neue SC-Stadion.
Als nachhaltiger Bau soll es
laut Horn zum neuen „Hingucker“
der Stadt werden. Einen
Vortrag am 14. Oktober, 20
Uhr gibt es im Architekturforum
Freiburg, Titel: „Refurb“.
Das Kollektiv FREAKS AR-
CHITECTURE aus Paris stellt
sich und seinen unorthodoxen
Zugang zu Architektur vor.
Jenseits von Sehgewohnheiten
leben die FREAKS das bauliche
Experiment.
Ungewohnte Zugänge und
den neuen Dialog mit der
Umgebung suchen die Architekturtage
seit jeher. Daher
veranstaltet das Europäische
Foto: Claudia Tabori
Architekturzentrum auch
dieses Jahr den trinationalen
Schülerwettbewerb „OSCAR“.
Schüler*innen aus dem gesamten
Oberrheingebiet vom Kindergarten
bis zur Abschlussklasse
widmen sich dem Bau
von Architekturmodellen. Das
Projekt fördert den kreativen
Austausch über die Grenzen
und gibt jungen Zukunftsgenies
eine Bühne. Thema dieses
Jahr: „Es wird heiß! Wir bauen
cool!“ Für Studierende gibt
es dieses Jahr erstmalig einen
trinationalen Workshop: „48H
Architecture“. Vom 14.–16. Oktober
entwickeln diese im Europäischen
Forum in Neuried
Projekte rund um das Motto der
Architekturtage. Alle Projekte
werden während der Architekturtage
vorgestellt.
Alle weiteren Veranstaltungen
und weiterführende Infos:
www.m-ea.eu
50 KULTUR JOKER veranstaltungen
Schauspiellabor Freiburg
Absolute Führung bei völligem
Loslassen. Eine Annäherung
versucht das Schauspiellabor
der Freiburger Schauspielschule
im E-Werk, basierend
auf Lee Strasberg‘s Method
Acting. „#nofilter“ zeigt zehn
emotionale Situationen des Alltags
und daran, wie modellierende
Improvisation aber auch
perfektionistisch erarbeitetes
Spiel aussehen können. Weitaus
mehr als eine Studioreflexion
wird das Werk nicht zuletzt
durch die Minimal-Beats
und die Rap-Texte von Artur
Grenz. Ein neugieriger Blick in
die Mechanismen und offenen
Prozesse des Schauspiels unter
der Regie von Grete Linz. Premiere:
10. September, 20 Uhr.
Weitere Aufführungen im September:
24./25./26., jeweils 20
Uhr, sonntags 18 Uhr.
Foto: promo
Perspektiven aufs Münster Freiburg
Im September veranstaltet
der Münsterbauverein in
Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen
Institut eine
kunsthistorische Vortragsreihe.
Die Vorträge finden jeweils
um 19 Uhr im Hörsaal
1010 der Universität Freiburg
statt. Eröffnet wird die Reihe
am 9. September von der neuen
Münsterbaumeisterin Dr.
Anne-Christine Brehm und
ihrem Vortrag „Hans Niesenberger
von Graz und der Bau
des Freiburger Münsterchors
vor 550 Jahren.“ Am 23. September
folgt ein Vortrag von
Prof. Dr. Hans W. Hubert
(„Das Freiburger Münster und
die Stadt“), am 30. September
ein Vortrag von Dr. Dagmar
Zimdars („Erforschen, Beraten,
Erhalten. Das Freiburger
Münster als Denkmal“). Die
Vorträge werden zusätzlich
digital übertragen.
Cowboy Confusion Freiburg
„Etwas Zeit, um den Peinlichkeiten
zu entkommen. So
sitze ich in meinem Wohnzimmer,
unter mir der Heimtrainer,
vor uns die raue italienische
Landschaft, die auch
nur so tut, als wäre sie im Wilden
Westen. ‚La noia‘ wiederhole
ich leise – das heißt Langeweile.“
In die komplizierte
Gedankenwelt des Banalen
und Existenziellen entführt
das Bochumer Theaterkollektiv
undBorisundSteffi. Trash
und Kitsch inclusive, so auch
in ihrem neuen Stück „BRA-
VO. Zwiegespräche im Spaghettiwesternfachjargon.
Oder
immer verwirrt nach Cowboylyriklektüre.“
Premiere: 23.
September, 20 Uhr im Südufer.
Weitere Aufführungen: 24./25.
September, jew. 20 Uhr.
Foto: Meike Willner
Abenteuertaxi Freiburg
Aus Gutenachtgeschichten
für seinen Sohn entwickelte
Autor Saša Stanišić ein ganzes
Buch für Kinder. „Hey,
hey, hey, Taxi!“ heißt es und
entführt auf wilde Fahrten in
einem ganz und gar magischen
Gefährt. Da beginnt das Abenteuer
zwischen Riesenwellen,
Zwergen und Drachen, in rasantem
Tempo, teils schwerelos,
teils schon wieder halb
daheim. Die überbordernde
Fantasie und der Bildreichtum
der Geschichten hat das
Theater im Marienbad inspiriert,
in Eigenregie und mit
Unterstützung der Freiburger
Figurenspielerin Vanessa Valk
ein Einpersonenstück zu gestalten.
Die mobile Produktion
für Kinder ab 5 Jahren feiert
ihre Premiere am 2. Oktober,
20 Uhr.
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Mi 1. September
Freiburg
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Martin Gerbert: Abt, Fürst,
Gelehrter. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“ Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Do 2. September
Freiburg
Kunst
10 h: Kunsthandwerkermarkt Freiburg 2021.
Freiburg (verschiedene Orte), Freiburger Altstadt,
Theater & Tanz
20:30 h: „Kaspar Sternenkind“ – Sommer–Open–
Air. Theater der Immoralisten, Ferdinand–Weiß–
Str. 9–11
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Cosmic Drama“ Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“ Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vorträge & Gespräche
19 h: „Epidemische Ausbreitung“. ZKM | Zentrum
für Kunst und Medien Karlsruhe, Lorenzstr. 19
Kabarett & Comedy
19:30 h: Anne Folger: „Fußnoten sind keine
Reflexzonen“ / Klavierkabarett. Buchladen in der
Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96
Literatur
18 h: „Sire, Geben Sie Gedankenfreiheit“ –
Lesung mit Siegert Kittel Dreiländermuseum,
Basler Str. 143
Fr 3. September
Freiburg
Kunst
10 h: Kunsthandwerkermarkt Freiburg 2021
Freiburg (verschiedene Orte), Freiburger Altstadt,
Musik
12 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Sternwaldeck, Bürgerwehrstraße
15 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Sternwaldeck, Bürgerwehrstraße
18 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Sternwaldeck, Bürgerwehrstraße
18 h: Orgelmusik mit David Kiefer.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Theater & Tanz
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Kaspar Sternenkind“ – Sommer–Open–
Air. Theater der Immoralisten, Ferdinand–Weiß–
Str. 9–11
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Zünftige Zeiten!
Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Metamorphosen“ Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
14 h: Ferienworkshop: Play by Heart. musiclab,
Schützenstraße 5
20 h: Die Wombats. Weinstetter Hof, L134
Sa 4. September
Freiburg
Kunst
10 h: Kunsthandwerkermarkt Freiburg 2021.
Freiburg (verschiedene Orte), Freiburger Altstadt,
Musik
12 h: Orgelmusik mit David Kiefer.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Theater & Tanz
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Kaspar Sternenkind“ – Sommer–Open–
Air. Theater der Immoralisten, Ferdinand–Weiß–
Str. 9–11
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges.
Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Metamorphosen“ Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
17 h: Das tapfere Schneiderlein – Festspiele
Breisach. Festspiele Breisach, Freilichttheater
Breisach, Schloßbergstr.
Musik
15 h: Chorworkshop: Open your Soul. musiclab,
Schützenstraße 5
15 h: Ferienworkshop: Singen mit Herz und
Stimme. musiclab, Schützenstraße 5
20 h: „Wanted Man – A Tribute to Johnny Cash“
– M. Soul. Weinstetter Hof, L134
So 5. September
Freiburg
Führungen
10:30 h: Führung – Der Schatz der Mönche.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
11 h: Familienführung – Tierisch giftig! Museum
Natur und Mensch, Gerberau 32
14 h: Familienführung – Smiley und Co.. Museum
für Neue Kunst, Marienstr. 10A
14 h: Familienführung – Traumberuf Ritter.
Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
15 h: Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Messen & Märkte
10 h: 14. Frollein Flohmarkt. Tanzhalle Freiburg,
Markgrafenstraße 38
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „5 Duos/Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Führungen
14 h: Europäischer Tag der Jüdischen Kultur 2021.
Blaues Haus Breisach, Rheintorstr. 3
Theater & Tanz
17 h: Das tapfere Schneiderlein – Festspiele
Breisach. Festspiele Breisach, Freilichttheater
Breisach, Schloßbergstr.
Literatur
11 h: „Emigranten, Exil und Flucht“ – Lesung und
Musik. Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Mo 6. September
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „5 Duos/Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 7. September
Freiburg
Musik
12 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Eschholzpark, Eschholzpark
15 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Eschholzpark, Eschholzpark
18 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Eschholzpark, Eschholzpark
Vorträge & Gespräche
19 h: Podiumsdiskussion Klimawahl2021: Thema
Energiewende. Digitaler Raum, Online Zoom,
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Blind“ Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vorträge & Gespräche
18 h: „Lörrachs Homburg–Siedlung – eine
vorstädtische Kleinsiedlung“ Dreiländermuseum,
Basler Str. 143
Mi 8. September
Freiburg
Musik
12 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Jesuitenschloss, Jesuitenschloß 1
15 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Jesuitenschloss, Jesuitenschloß 1
18 h: „Robin Hood und seine Bande“ – The
Early Folk Band, Konzerte für Groß und Klein.
Jesuitenschloss, Jesuitenschloß 1
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Legenden um die
Klostergründung: Die Fälschung der Mönche.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Andere Orte
Führungen
18 h: Öffentliche Führung durch
die Sonderausstellung „Kunst und
Nationalsozialismus“. Dreiländermuseum, Basler
Str. 143
Do 9. September
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: PREMIERE: „Non–Upgraded Existence“
– Nadine Gerspacher. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:30 h: „Kaspar Sternenkind“ – Sommer–Open–
Air. Theater der Immoralisten, Ferdinand–Weiß–
Str. 9–11
Basel
20 h: „Weltuntergang“ Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
14 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena.
Vogtsburg (verschiedene Orte),
veranstaltungen KULTUR JOKER 51
15:30 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena.
Vogtsburg (verschiedene Orte),
18:30 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena. Breisach
(verschiedene Orte),
20 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena. Breisach
(verschiedene Orte),
Fr 10. September
Freiburg
Kunst
20 h: „Werkstattgespräch“ – Peter Gaymann.
Kulturscheune Schloss Ebnet, Schwarzwaldstr.
278
Musik
17:45 h: „Klingender Schatz der Mönche“ –
Michael Gerhard, ausgewählte Stücke aus dem
überlieferten Repertoire barocker Orgelmusik.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Theater & Tanz
20 h: „Non–Upgraded Existence“ – Nadine
Gerspacher. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: „Non–Upgraded Existence“ – Nadine
Gerspacher. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Premiere: #nofilter / Freiburger
Schauspielschule. Experimentalbühne im E–
Werk, Ferdinand–Weiss–Str. 6A
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Kaspar Sternenkind“ – Sommer–Open–
Air. Theater der Immoralisten, Ferdinand–Weiß–
Str. 9–11
Kabarett & Comedy
20 h: „Impro–Comedy–Show“ – FREISTIL.
Musikpavillon im Stadtgarten , Leopoldring
20 h: „Life of Andy“ – Andy Strauß. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Wentzingers vier
Jahreszeiten. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
16 h: Familienführung – Die Orgel: Geheimnisse
einer Königin. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
14 h: Start der Eine Welt Tage: „Es funkt im
Colombipark“ Colombipark, Rotteckring 5
Basel
20 h: „Junge Pianisten“ – Andromache Kammenos,
Charlotte Kaiser, Metteo Weber. Kulturscheune
Schloss Ebnet, Schwarzwaldstr. 278
Theater & Tanz
20 h: „Non–Upgraded Existence“ – Nadine
Gerspacher. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Kaspar Sternenkind“ – Sommer–Open–
Air. Theater der Immoralisten, Ferdinand–Weiß–
Str. 9–11
Kabarett & Comedy
20 h: „Allein unter Geiern“ – Carmela de Feo
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
20 h: „Impro–Comedy–Show“ – FREISTIL.
Musikpavillon im Stadtgarten , Leopoldring
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges.
Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „5 Duos/Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Die Schatzinsel“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
21 h: „Alte Tiere Hochgestapelt“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
14 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena.
Innenstadt Bad Krozingen, Rathausplatz
15:30 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena.
Innenstadt Bad Krozingen, Rathausplatz
Theater & Tanz
17 h: Das tapfere Schneiderlein – Festspiele
Breisach. Festspiele Breisach, Freilichttheater
Breisach, Schloßbergstr.
Kunst
19 h: „on–the–fly“ – Performance. ZKM | Zentrum
für Kunst und Medien Karlsruhe, Lorenzstr. 19
Musik
20 h: Chorgesang: Werke von Purcel,
Mendelssohn, Tschaikowsi, Rheinberger u.a.
Kulturzentrum3klang, Doretmatt 2
Basel
Musik
16 h: „Peter und der Wolf“ – Familienkonzert,
Kammerorchester Basel. Stadtcasino Basel,
Konzertgasse 1
Theater & Tanz
18:30 h: „Intermezzo“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Metamorphosen“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Blind“. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Führungen
12 h: Tag des offenen Denkmals 2021. Blaues
Haus Breisach, Rheintorstr. 3
Theater & Tanz
17 h: Das tapfere Schneiderlein – Festspiele
Breisach. Festspiele Breisach, Freilichttheater
Breisach, Schloßbergstr.
Führungen
11:30 h: Öffentliche Führung durch die
Sonderausstellung „1870/71 – Nachbarn im
Krieg“. Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Mi 15. September
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: Premiere: „La Voix – une Chanson–Opéra
de Francis Poulenc et Barbara“ – Opera Factory
Freiburg. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
20:30 h: Premiere: „Hat der Mensch das recht
sich selbst zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert
„Gott“ von Ferdinand von Schirach. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Der Dom in St. Blasien.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
19 h: Podiumsdiskussion Klimawahl2021: Thema
Mobilität. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Andere Orte
Vorträge & Gespräche
09 h: eCulture Convention – The Economic and
Cultural Impacts of the Digital Age. Digitaler Raum,
Do 16. September
Klänge auf dem Ozean Freiburg
Novecento, Neunzehnhundert,
wird ein Kind genannt, das
eines Tages auf dem luxuriösen
Ozeandampfer Virginian gefunden
wird, der zu Beginn des 20.
Jahrhunderts zwischen Amerika
und Europa verkehrt. Das Kind
verlässt das Schiff nicht mehr, beginnt
dort vielmehr eine Karriere
als bald weltberühmter Pianist.
Bald strömen die Menschen auf
das Schiff und erfreuen sich eines
Klavierspiels, das für eine ganze
Epoche steht, eine Reise ohne
Ziel und Ende. Unter der Regie
von Ulrike Trescher kommt das
Stück „Novecento. Die Legende
vom Ozeanpianisten“ ans Theater
am Kastelberg in Waldkirch.
Premiere: 17. September, 20 Uhr.
Weitere Aufführungen im September:
18./25./26., jew. 20 Uhr,
So. 18 Uhr.
Wünsche und Asche Hüfingen
In seinem Gedicht formuliert
Franz Kafka: „Die Träumenden
und Wünschenden
halten den feineren Stoff des
Lebens in den Händen.“ Ein
Motto für die Ausstellung „Die
Beschaffenheit der Wünsche“,
die noch bis zum 5. September
im Stadtmuseum für Kunst
und Geschichte Hüfingen zu
sehen ist. Auch ein Motto für
den Kunstpreis der Stadt, der
im Rahmen der Finissage der
Ausstellung am 5. September
auf dem Festplatz an der
Bräunlinger Straße vergeben
wird. Voran geht um 14 Uhr
dem eine Performance von
Jürgen Cornelius Ernst, der
die während der Ausstellung
zusammengekommenen Zettel
mit unerfüllten Wünschen der
Museumsbesucher*innen verbrennt
und die Asche schließlich
versteigert. Die Ausstellung
ist samstags von 16–18
Uhr, sonntags von 14–17 Uhr
geöffnet.
Musik
19:30 h: „Beethoven erzählt“ – Kammerorchester
Basel. Stadtcasino Basel, Konzertgasse 1
Theater & Tanz
19 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Barbie in Sevilla“ / Junges Haus. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
14 h: Ferienworkshop: Play by Heart. musiclab,
Schützenstraße 5
18:30 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena.
Rathausplatz Hartheim,
20 h: Operabus – Kammerkonzert für den
Sonnenkönig. Organisiert von Art‘Rhena.
Rathausplatz Hartheim,
Vorträge & Gespräche
18 h: „Digitaler Salon“. ZKM | Zentrum für Kunst
und Medien Karlsruhe, Lorenzstr. 19
Kunst
16 h: Feierstunde „100 Jahre Briefmarken–
Sammlerbund Lörrach“. Dreiländermuseum,
Basler Str. 143
Sa 11. September
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik mit Alena Hartmann.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
So 12. September
Frei Art Festival
12.-19. September
Freiburg
www.freiartfestival.de
Freiburg
Kunst
10 h: Tag des offenen Denkmals. Museum für
Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
Musik
20 h: „Sinti–Jazz“ – Reinhardt–Trio. Kulturscheune
Schloss Ebnet, Schwarzwaldstr. 278
Theater & Tanz
19 h: „Non–Upgraded Existence“ – Nadine
Gerspacher. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
19 h: „Heimsuchung“ – René Sydow Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
11 h: Führung – Highlights der mittelalterlichen
Tafelmalerei. Augustinermuseum, Augustinerplatz
11 h: Tag des Offenen Denkmals: Schloss Ebnet,
Schlosskapelle und Schlosspark. Kulturscheune
Schloss Ebnet, Schwarzwaldstr. 278
12 h: Inklusive Führung – Leben vor der Stadt.
Archäologisches Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5
15 h: Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Vorträge & Gespräche
19 h: „The Roast Of – Das Kandidat*innen–Grillen
zur Landtagswahl 202“. Haus der Jugend,
Uhlandstr. 2
Freiburg
Theater & Tanz
20:30 h: „Hat der Mensch das recht sich selbst
zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Mit der Kraft der Power“ – Tino Bomelino
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
15:30 h: Zwischen Himmel und Hölle – Der
Schatz der Mönche: Der heilige Benedikt.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Film
19:30 h: „Les Misérables“. Raum für
Kommunikation, Schwarzwaldstr. 78d
Vorträge & Gespräche
19 h: Kurztagung – Joseph Beuys und das
bedingungslose Grundeinkommen. Museum für
Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
20 h: Premiere: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Fr 17. September
Freiburg
Allgemein
15 h: Wohnungseigentümergemeinschaften
erfolgreich sanieren! Gasthaus Schützen,
Jazzfestival
18.-26. September
E-Werk Freiburg
www.ewerk-freiburg.de
Arbeiten von Ingrid Schütz (links) und Anna Fedorov (rechts)
Foto: Mateusz Budasz / Stadtmuseum Hüfingen
Grillen vor der Wahl Freiburg
Das Kandidat*innegrillen zur
Bundestagswahl ist eröffnet! Am
12. September, 19 Uhr werden die
Bundestagskandidierenden des
Freiburger Wahlkreises auf Herz
und Nieren geröstet. Veranstaltet
von we talk freiburg und live
wie als Stream aus dem Haus der
Jugend übermittelt, erwartet die
Teilnehmenden eine Fragerunde
zwischen den Bereichen Politik
Die Corona-Hilfsprogramme
sollen Unternehmen, Soloselbstständigen
und Freiberuflichen
während der schwierigen
Zeit helfen, sind aber
nicht immer einfach zu verstehen.
Das Solar Info Center
Freiburg (Emmy-Noether-
Straße 2) lädt daher am 22.
September, 17 Uhr zu einem
Informationsabend ein, der
gerade vor dem Hintergrund
und Unterhaltung, die sich speziell
an junge Wähler*innen richtet.
Die können auch online und per
Grill-App auf den Verlauf des
Grillens Einfluss nehmen. Maya
Rollberg und Jonathan Löffelbein
moderieren einen Abend, der vor
allem nach dem Neubeginn in der
Politik fragt und damit von Neugier
und Hartnäckigkeit geprägt
sein wird.
Hilfe zur ÜberbrückungshilfeFreiburg
des aktuellen Programms
„Überbrückungshilfe III
(Plus)“ wichtige Fragen zu beantworten
sucht. Referent für
die Veranstaltung ist Andreas
Strub, Steuerberater und Finanzwirt.
Es gibt die Möglichkeit,
eigene Fragen zu stellen
und damit auch Einzelfälle genauer
zu beleuchten. Eine Anmeldung
vorab ist erwünscht:
centerservice@sic-freiburg.de
52 KULTUR JOKER veranstaltungen
51. Künstlermarkt Emmendingen
Über 180 Aussteller*innen
sind vom 18.-19. September
auf dem Künstlermarkt
in Emmendingen zu sehen.
Wie jedes Jahr verwandeln
sich die Straßen, Gassen und
Winkel rund um das Markgrafenschloss
in eine bunte
Budenstadt. Bilder, Skulpturen,
Tuch und Ton, skurrile
Metallfiguren und mehr können
Kunstliebhaber*innen
bewundern und erstehen. An
vielen Ständen darf den Kunstschaffenden
über die Schultern
geschaut werden, um einen
Klavierkabarett
Von den Musikhochschulen
in Weimar, Paris und Freiburg
hat es die Klavierkabarettistin
Anne Folger jetzt in den Südschwarzwald,
nämlich nach
Kirchzarten verschlagen. Hier
sammelt sie die Inspiration für
ihr Programm „Fußnoten sind
keine Reflexion“, das sie am 2.
September, 19.30 Uhr im Buchladen
in der Rainhofscheune
zum Besten geben wird. „Blitzgescheit,
charmant, spritzig,
frech und hintergründig!“ lautet
das Fazit der Jury bei der Verleihung
des Kleinkunstpreises
Baden-Württemberg 2021.
Einblick in deren Handwerk
zu bekommen.
In der Bahnhofstraße erwartet
Besucher*innen ein erweitertes
Angebot: Der Samstagsmarkt
ist mit Anbieter*innen
von regionalem und saisonalem
Obst und Gemüse
angesiedelt. Hier finden
Liebhaber*innen von Selbstund
Eingemachtem allerlei
Feines und Leckeres für außergewöhnliche
Gaumenfreuden.
Weitere Infos: www.spielspirale.de
Kirchzarten
Weitere Infos: www.buchladen-rainhof.de
Anne Folger
Foto: Promo
Café Ü und die Weltliteratur Freiburg
Cécile Wajsbrots aktueller
Roman „Nevermore“ erzählt
von einer Übersetzerin, die
sich nach dem Tod einer befreundeten
Schriftstellerin
nach Dresden zurückzieht, um
dort an der Übertragung von
Virginia Woolfs Roman „To
the lighthouse“ zu arbeiten.
Das wirft Fragen auf, schließlich
hat Cécile Wajsbrot selbst
einen Roman von Virginia
Woolf übersetzt. „Nevermore“
wiederum wurde von Anne
Weber ins Deutsche übertragen.
Sie ist eine der renommiertesten
Übersetzerinnen
Chillen und debattieren
Im Rahmen der Fairen Wochen
laden Freiburger Initiativen
und Vereine am 10.
September, von 14 bis 20 Uhr
zu „Es funkt“ in den Colombipark
ein, wo über Klima-Aktivismus,
Post-Kolonialismus,
Care-Arbeit und ein „Gutes
Leben für alle“, menschenwürdige
Arbeitsbedingungen und
weltweite soziale Bewegungen
bei Panels, Gesprächsrunden
und Stadtführungen mit Livemusik
gesprochen wird. Ob
im gemütlichen Liegestuhl, im
Schatten eines alten Kastanienbaumes,
auf den Parkbänken
vor den Staudenbeeten,
auf einer Decke auf der Wiese
aus dem Französischen und
gewann 2020 für „Annette –
Ein Heldinnenepos“ den Deutschen
Buchpreis.
Guillaume FiedIer-Plas vom
Frankreich-Zentrum spricht
am 26. September, 17:30 Uhr
im Literaturhaus Freiburg mit
Cécile Wajsbrot und Anne
Weber über das Übersetzen
in Fiktion und Realität. Eine
Veranstaltung im Rahmen des
Übersetzungsfestivals „Café
Ü - in Freiburg übersetzt“. Festival,
Ausstellung, Digitales:
19.-20. September.
Weitere Infos: www.cafe-ü.de
Freiburg
oder auf der Isomatte in einer
Strandmuschel – hier finden
alle ein Plätzchen um gemeinsam
zu chillen, zu debattieren
und zu visionieren.
Weitere Infos: www.iz3w.org
und www.ewf-freiburg.de
Es funkt im Colombipark
Foto: Martina Backes
inclined to climb,“ / Einführung: Dr. Caroline Li–Li
Yi, Kunsthistorikerin. Centre Culturel Français
Freiburg, Münsterplatz 11
20 h: Vernissage: „Rebecca Brueder: Am I
inclined to climb,“ / Einführung: Dr. Caroline Li–Li
Yi, Kunsthistorikerin. Centre Culturel Français
Freiburg, Münsterplatz 11
Theater & Tanz
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Hat der Mensch das recht sich selbst
zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Im Kreise der Bekloppten“ – Sia Korthaus
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Spurensuche zur
Baugeschichte des Wentzingerhauses. Museum
für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
20 h: „Urban Ecologies“ – Vikenti Komitski
und Patrick Goddard. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: Premiere: „Die Physiker“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Führungen
18 h: Öffentliche Führung durch
die Sonderausstellung „Kunst und
Nationalsozialismus“. Dreiländermuseum, Basler
Str. 143
Theater & Tanz
20 h: Novecento – die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
Emmendinger Künstlermarkt
18.-19. September
Emmendingen
www.spielspirale.de
Sa 18. September
Freiburg
Musik
12 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Jazz in the City“
Augustinerplatz,
12 h: Orgelmusik mit Lea Krüger. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
17 h: „Renaissance“ – 10 Jahre Vokalakademie:
Werke u.a. von Jan Pieterszon Sweelinck, Josquin
Desprez, Arvo Pärt, Sven–David Sandström.
Lokhalle , Paul–Ehrlich–Straße 7
20 h: „Renaissance“ – 10 Jahre Vokalakademie:
Werke u.a. von Jan Pieterszon Sweelinck, Josquin
Desprez, Arvo Pärt, Sven–David Sandström.
Lokhalle , Paul–Ehrlich–Straße 7
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Space Sailors“
– Rymden. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
20:15 h: „50 & 1 Jahre Kaufhaus–Serenaden“ –
Camerata Instrumentale Freiburg. Historisches
Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24
Theater & Tanz
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Hat der Mensch das recht sich selbst
zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Sittenstrolch“ – Mathias Tretter Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges.
Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „5 Duos/Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: Premiere: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: Novecento – die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
So 19. September
Freiburg
Musik
14 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Jazz on a Late
Summer‘s Day“ Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
17 h: „Renaissance“ – 10 Jahre Vokalakademie:
Werke u.a. von Jan Pieterszon Sweelinck, Josquin
Desprez, Arvo Pärt, Sven–David Sandström.
Lokhalle , Paul–Ehrlich–Straße 7
20 h: „Renaissance“ – 10 Jahre Vokalakademie:
Werke u.a. von Jan Pieterszon Sweelinck, Josquin
Desprez, Arvo Pärt, Sven–David Sandström.
Lokhalle , Paul–Ehrlich–Straße 7
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „techné“
– Jazzrausch Bigband. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Kabarett & Comedy
19 h: „NightWash“. Vorderhaus, Habsburgerstraße
9
Führungen
11 h: Familienführung – Tierisch giftig! Museum
Natur und Mensch, Gerberau 32
14 h: Familienführung – Schau ins Land!
Archäologisches Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5
15 h: Die Sammlung im Fokus. Museum für Neue
Kunst, Marienstr. 10A
Film
19:30 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Jazz on a
Summer‘s Day“ – Bert Stern und Aram Avakian.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
21:30 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Jazz on a
Summer‘s Day“ – Bert Stern und Aram Avakian.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Alte Tiere Hochgestapelt“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Führungen
11:30 h: „Hex‘ vo Binze“ – Führung auf
Alemannisch. Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Mo 20. September
Freiburg
Musik
19 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Bewegtes Feld“
– Vincent Meissner Trio. Gasthaus Schützen,
Schützenallee 12
20:30 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Bewegtes
Feld“ – Vincent Meissner Trio. Gasthaus
Schützen, Schützenallee 12
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Cow“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 21. September
Freiburg
Musik
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „The Swiss
Groove Connection“ – Hammond Jazz Night.
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „The Swiss
Groove Connection“ – Hammond Jazz Night.
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
22 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Jazznight“ –
Jam Session. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „La Voix – une Chanson–Opéra de Francis
Poulenc et Barbara“ – Opera Factory Freiburg.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Mi 22. September
Freiburg
Literatur
19:30 h: Buchvorstellung: „Die Cafés von
Paris“ – Murielle Rousseau, mit musikalischer
Begleitung. Centre Culturel Français Freiburg,
Münsterplatz 11
Musik
20:15 h: „Urgedanken“ Lieder von Ludwig van
Beethoven, Gustav Mahler, Richard Wagner und
Johannes Brahms / LiederAben.de. Historisches
Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24
21 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Klangformator“
– feat. Youmna Saba. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „La Voix – une Chanson–Opéra de Francis
Poulenc et Barbara“ – Opera Factory Freiburg.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Führungen
17 h: Von der Schwarzwaldgöttin zum Hausgeist.
Archäologisches Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5
Vorträge & Gespräche
17 h: Überbrückungshilfe III & III Plus – ein
aktueller Überblick – Informationsveranstaltung
im Solar Info Center. Solar Info Center, Emmy–
Noether–Str. 2
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Cosmic Drama“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
19:30 h: Musikalische Abendandacht und
Geistliche Impulse. Johann Sebastian Bachs
Orgelchoralvorspiele aus der „Neumeister–
Sammlung“. Ev. Pauluskirche Badenweiler,
Kaiserstr. 8
Do 23. September
Freiburg
Musik
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Minimal Techno
Jazz“ – LBT. Forum Merzhausen, Dorfstr. 1
Theater & Tanz
20 h: PREMIERE: „BRAVO. Zwiegspräche
im Spaghettiwesternfachjargon. Oder immer
wieder verwirrt nach Cowboylyriklektüre“ –
undBorisundSteffi. Südufer, Haslacher Str. 41
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Intermezzo“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Film
19 h: „Independent Days“. ZKM | Zentrum für
Kunst und Medien Karlsruhe, Medientheater,
Lorenzstr. 19
veranstaltungen KULTUR JOKER 53
Fr 24. September
Freiburg
Musik
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Ida Nielsen &
The Funkbots“ E–Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
Theater & Tanz
19 h: „Mord auf dem Betriebsfest“ – Dinner–Krimi,
Freitstil Theater. Schlossberg–Restaurant Dattler,
Am Schlossberg 1
20 h: „BRAVO. Zwiegspräche im
Spaghettiwesternfachjargon. Oder immer
wieder verwirrt nach Cowboylyriklektüre“ –
undBorisundSteffi. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Pfitsch Göng“ – Peter Spielbauer / Solo–
Theater. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ – Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E–Werk, Ferdinand–
Weiss–Str. 6A
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ – THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Der schönste Turm
der Christenheit. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
17 h: ie Formenwelt des Barocks.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Alte Tiere Hochgestapelt“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: Brahmstage Baden–Baden –
Brahmsgesellschaft Baden–Baden e.V.. Baden–
Baden (verschiedene Orte), verschiedene Orte,
Kunst
11 h: Vernissage: „Tiefes Wasser“ –
Skulptur, Malerei, Ikonen. Altes Küferhaus,
Dielenmarktstraße 15
Musik
20 h: Jazzclub Ja–ZZ Rheinfelden: Zimi‘s How
Swing Thing. Schützen Kulturkeller, Bahnhofstr.
19
Literatur
20 h: Poetry Slam mit dem Duo „Einfach So“.
Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 25. September
Freiburg
Literatur
20 h: „Das Leben des Vernon Subutex“ –
Heinzl Spagl, Renate Obermaier, Thomas
Wenk / musikalische Lesung. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Musik
12 h: Orgelmusik mit Johannes Opferm.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Stockholm
Vol. 1“ – Ron Carter Foursight Quartet. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
20 h: „BRAVO. Zwiegspräche im
Spaghettiwesternfachjargon. Oder immer
wieder verwirrt nach Cowboylyriklektüre“ –
undBorisundSteffi. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „RÄUMEN – Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ – Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E–Werk, Ferdinand–
Weiss–Str. 6A
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
von Ferdinand von Schirach. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Kinder führen Kinder – Unterwegs auf
römischen Spuren. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
15 h: Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges.
Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
19 h: „Brahms Tage“ – Valery Gergiev, Igor Levit
und die Münchner Philharmoniker. Festspielhaus
Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof 2
20 h: Simon & Garfunkel Tribute meets Classic
Kurhaus Baden–Baden, Kaiserallee 1
20:15 h: Liederabend – „Wahre Kunst bleibt
unvergänglich“. Werke von Ludwig van
Beethoven, Liederzyklus „An die ferne Geliebte“
op. 98. Ev. Pauluskirche Badenweiler, Kaiserstr. 8
20 h: Fauré Quartett – Visionäre der Kammermusik.
Donauhallen Donaueschingen, Strawinsky Saal,
An der Donauhalle 2
20 h: insonic counterpoint für 4 Computerflügel
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe,
Foyer, Lorenzstr. 19
Theater & Tanz
20 h: Novecento – die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
So 26. September
Freiburg
Kunst
16 h: Vernissage: „Alexander Dettmar: Painting to
remember“. Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Literatur
17:30 h: „Café Ü und die Weltliteratur“ – Cécile
Wajsbrot im Gespräch mit Anne Weber.
Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: Jazzfestival Freiburg 2021: „Papier Ciseau“
– Robert Negro. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
Theater & Tanz
16 h: „RÄUMEN – Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
18 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E–Werk, Ferdinand–
Weiss–Str. 6A
Kabarett & Comedy
19 h: „900 Jahre sind genug“ – Matthias
Deutschmann + Silver City Trio Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
11 h: Familienführung – Tierisch giftig! Museum
Natur und Mensch, Gerberau 32
14 h: Familiennachmittag – Wasser marsch! Die
Wasserspeier vom Münster. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
15 h: Die Sammlung im Fokus. Museum für Neue
Kunst, Marienstr. 10A
16 h: „Urban Ecologies“ – Vikenti Komitski
und Patrick Goddard. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Intermezzo“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Earth Talks - Sprechen wir über
morgen
Bis 23. September
Kunsthaus Zürich
www.kunsthaus.ch
Heiße Rhythmen und alte Klassiker
Der September auf der KulturBauStelle in Staufen
La Nefera verbindet spanischen Rap mit heißen Rhythmen aus Lateinamerika
Mit geballter Frauenpower
startet die Staufener Kultur-
BauStelle in den September.
Die dominikanische Rapperin
La Nefera, was übersetzt so
viel wie „Die Schöne ist gekommen“
bedeutet, verbindet
am 2. September, 19.30 Uhr
spanischen Rap mit heißen
Rhythmen aus ihrer lateinamerikanischen
Ursprungskultur.
Einen Abend später begeistert
die Deutschrap-
Ausnahmekünstlerin Haiyti
ab 19.30 Uhr das Publikum.
Das Debütalbum „Szeneviertel“
der Hamburger Rapperin
läutete eine Zeitenwende im
Deutschrap ein. Features mit
Haftbefehl und Trettmann
folgten, einen ECHO hat die
28-Jährige auch schon abgeräumt.
Musik für Kids und die ganze
Familie gibt’s am 5. September,
15 Uhr mit der fünfköpfigen
Band TöFs Rappelkiste,
die mal gerappt und dann gesungen
vom Zusammenleben
und den kleinen und großen
Alltagskatastrophen erzählen.
Im Rahmen der „In der Bar
zum Krokodil“-Tour machen
die Comedian Harmonists am
5. September, 19.30 Uhr einen
Stopp auf der KulturBauStelle
und das Duo Birds of America
entführt das Publikum am
9. September, 19 Uhr auf eine
musikalische Reise in die Appalachian
Mountains zu den
Ulrich Tukur und Die Rhythmus Boys
Foto: promo
Hillbillies und ihrer Musik,
untermalt mit Texten der Autorin
Annie Proulx.
Einen perfekten Klangteppich
erwartet Jazzliebhaber*innen
am 10. September, 19.30 Uhr
beim Cécile Verny Quartet, das
aus der neuen CD „Of Moons
and Dreams“ spielen wird. Die
Band agiert mit Coolness und
Understatement und weiß die
sinnlich verruchte Stimme der
charismatischen Sängerin Cécile
Verny gekonnt in Szene zu
setzen.
Die dreizehn Musikanten
der Polkafreunde Münstertal
laden indes am 24. September,
19.30 Uhr zu ihrem aktuellen
Programm „Somerregen“ ein.
Einen Tag später (und am 30.
September) tritt das wohl angesagteste
Tango-Orchester
Argentiniens auf der Bühne
der Staufener KulturBauStelle
auf. Ab 19 Uhr lassen die 10
Musiker*innen des Orquesta
Romántica Milonguera wunderbar
tanzbare und interessante
Arrangements erklingen
und bringen einen Hauch Buenos
Aires nach Staufen.
In eleganten, kackbraunen
Anzügen präsentieren Ulrich
Tukur und Die Rhythmus
Boys ihr Jubiläumsprogramm
„Rhythmus in Dosen“. Vom
Mambo bis zum Foxtrott gibt
die Tanzkapelle am 28. September,
19.30 Uhr mitreißende
Arrangements alter und neuer
Klassiker zum Besten.
Weitere Infos: www.kulturbaustelle-staufen.de
Foto: Elena Zaucke
54 KULTUR JOKER veranstaltungen
Pussy Lounge Freiburg
Die neue Tanzproduktion
der DAGADA dance company
„pussy lounge - oder was machen
wir, wenn man uns machen
lässt?“ feiert am 9. September,
20 Uhr Premiere im
ArTik. Beim Feminismus geht
es um etwas ganz Harmloses:
Gleichberechtigung, Selbstermächtigung
für alle. Warum
versetzt das so viele in Panik?
Sechs Künstler*innen aus
Tanz, Text und Musik laden
zu einem performativen Diskurs
im Clubambiente ein, um
mit ihren Gästen biografische
Unmöglichkeiten, binären
Blödsinn, aktuelle Statements
und mehr zu teilen. Weitere
Termine 10./11./12. September,
20 Uhr im ArTik. 15./16./17.
Oktober, 20 Uhr im Crash.
21. Freiburger Männertag Freiburg
Der 21. Freiburger Männertag
findet am Samstag, 25.
September von 09.15 bis 17.30
Uhr zum Thema „Verwundet
und gehalten“ im Melanchthonsaal
Freiburg statt. Durch
Austausch und Schweigen,
Ritual und Körperarbeit wird
ein Raum geschaffen, in dem
schmerzliche Erfahrungen
und Verletzungen betrachtet
werden können. So wird der
Wunsch nach Heilung geweckt.
Referent ist der Diakon,
Coach und initiatorische Männerarbeiter
Andreas Korol.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.erwachsenenbildung-freiburg.de
und bei der
Evangelischen Erwachsenenbildung
Freiburg, Tel. 0761/70
86 342.
Zwei wie Bonnie und Clyde Freiburg
Mit der Gauner-Komödie
„Zwei wie Bonnie und Clyde“
nimmt die Alemannische Bühne
am 3. September, 20:15 Uhr
den Spielbetrieb wieder auf.
Manni und Chantal wollen
ihr tristes Leben hinter sich
lassen. Der Plan, um diesen
Traum wahr werden zu lassen,
steht: ein Banküberfall. So
wie bei ihren großen Vorbildern
Bonnie und Clyde! Doch
leider klappt bei ihrem ersten
Versuch nicht alles so wie geplant.
Es werden neue Pläne
geschmiedet, andere Gauner
kommen dazu und plötzlich
scheint das Ziel zum Greifen
nahe. Ein Gaunerstück voll
Witz und Tücke!
Weitere Vorstellungen:
4./10./11./17./18./24./25. September
und 1. Oktober, jew.
20:15 Uhr. Weitere Infos: www.
alemannische-buehne.de
„Zwei wie Bonnie
und Clyde“
Foto: Alemannische
Bühne
Vielfältiges Programm Ebnet
Der Ebneter KulturSommer
präsentiert vom 10. September
bis 3. Oktober ein vielfältiges
Programm aus Theater, Kabarett,
Klassik, Jazz, Literatur,
Diskussion und mehr. Eröffnen
wird das Werkstattgespräch
mit dem berühmten Cartoonisten
Peter Gaymann am 10.
September, 20 Uhr den Kultur-
Sommer in der Kulturscheune.
Kids dürfen sich u.a. am 11.
September, 15 Uhr auf Tanz
und Musik bei „Dreisamlibellen
– Die blaue Libelle und die
Piraten“ des PAKT e.V. freuen.
Das Programm unter: www.
ebneter-kultursommer.de
Feinste Satire und bestes Kabarett
Der September im Vorderhaus Freiburg
Der September im Vorderhaus
verspricht feinste Satire,
beste Comedy und trainierte
Lachmuskeln. Los geht‘s am
11. September, 20 Uhr mit Carmela
de Feo und ihrem Programm
„Allein unter Geiern!“.
Wie allein kann man sein,
wenn selbst die Geier nicht
mehr über einen kreisen? Die
Rabattmarke des deutschen
„Night Wash“ zu Gast im Vorderhaus
Foto: Guido Schroeder
Mit dem Vorderhausdach ist
jetzt auch das dritte und letzte
Gebäudedach der FABRIK
in der Habsburgerstr. 9 für
Sonnenenergie erschlossen.
Zunächst wurde von Januar
bis März 2021 die Biergartenüberdachung
und dann das
Vorderhausdach erneuert, um
anschließend auch hier eine
Photovoltaikanlage zu installieren.
Das neue Dach ermöglicht
der FABRIK, aus eigener
Sonnenkraft weitere 25.000
kWh sauberen Strom pro Jahr
zu produzieren.
Ökologisches Bewusstsein
und nachhaltiges Wirtschaften
haben eine lange Tradition in
der FABRIK für Handwerk,
Kultur und Ökologie e. V. in
Freiburg. Früh wurde hier auf
Kraft-Wärme-Kopplung gesetzt
und schon 1987 das erste
Blockheizkraftwerk Freiburgs
in Eigenregie gebaut. Für
die neue Photovoltaikanlage
investierte die FABRIK ca.
45.000 Euro. Zusammen mit
den Photovoltaik-Anlagen auf
Carmela de Feo Foto: Harald Hoffmann
beschreibt Mathias Tretter sein
Programm, das er am 18. September,
20 Uhr im Vorderhaus
zum Besten gibt.
Zum ersten mal im Vorderhaus
ist die legendäre Stand Up
Comedy „Night Wash“, die am
19. September, 19 Uhr mit Sertaç
Mutlu, Thomas Schmidt,
Tobi Freudenthal und Lukas
Wandke Stand-Up Comedy at
its best verspricht!
„Wir verbeugen uns vor dieser
Stadt, mal sehen, wie tief
wir kommen ...“, sagt der Freiburger
Kabarettist Matthias
Deutschmann, der gemeinsam
mit dem Silver City Trio am
26. September, 19 Uhr sein
Bühnenprogramm anlässlich
des Freiburger Stadtjubiläums
präsentiert.
Das Programm und weitere
Infos: www.vorderhaus.de
Reif für die Sonne!
Die FABRIK setzt weiteren grünen Fußabdruck dank neuer
Photovoltaikanlage
Die neue Photovoltaikanlage Foto: Die FABRIK
Kabarett zeigt in ihrem neuen
Programm, dass Schicksal
durchaus Spaß machen kann.
Tags darauf darf man sich um
19 Uhr bei Renè Sydow auf ein
fröhliches Feuerwerk der Boshaftigkeiten
gegen Politiker,
Prominenz und Political Correctness
freuen.
„Sittenstrolch, mein siebtes
Solo. Das erste mit Humor“,
dem Hinterhaus (2001), dem
Hauptgebäude (2014) und dem
Blockheizkraftwerk kann nun
jährlich rund 185.000 kWh
Strom produziert und somit
über die Hälfte des Eigenverbrauchs
an Strom auf dem
Gelände gedeckt werden. Den
restlichen Strom bezieht die
FABRIK ausschließlich aus
erneuerbaren Energien.
Bereits seit Jahren hat die
hauseigene AG Klima die Verbesserung
der Ökobilanz der
FABRIK als Ziel. So gibt es
auf dem Gelände außerdem
eine interne Stromtankstelle
und die Velostation FABRIK,
welche seit Anfang 2021 über
drei e-Lastenvelos mit einer
Traglast von 100 bzw. 150 kg
verfügt. Tagsüber stehen sie
für Auslieferungen den Betrieben
auf dem Gelände zur
Verfügung, abends und an den
Wochenenden allen registrierten
Nutzer*innen von Lasten-
Velo Freiburg.e.V.
Weitere Infos: www.fabrikfreiburg.de
veranstaltungen KULTUR JOKER 55
Andere Orte
Theater & Tanz
15 h: Die Prinzessin auf der Erbse / für Kids ab
4 Jahren. Kurhaus Baden–Baden, Kaiserallee 1
Musik
17 h: „Brahms Tage“ – Lars Vogt und Freunde.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
18 h: „Kammermusik mit dem Merel Quartett“
– Schlosskonzert Meersburg, Schlossplatz 12
19:30 h: Musikalisches Bach–Triptychon und
Textrezitation. Violine – Orgel – Violine&Orgel..
Ev. Pauluskirche Badenweiler, Kaiserstr. 8
20 h: „Kammermusik mit dem Merel Quartett“
– Schlosskonzert Meersburg, Schlossplatz 12
Messen & Märkte
11 h: Herbstmarkt: Kunsthandwerk, Musik und
Leckereien. Junghof Kappel, Großtalstr. 101
Führungen
15 h: Öffentliche Führung durch
die Sonderausstellung „Kunst und
Nationalsozialismus“. Dreiländermuseum, Basler
Str. 143
Theater & Tanz
18 h: Novecento – die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
Mo 27. September
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Di 28. September
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „La Voix – une Chanson–Opéra de Francis
Poulenc et Barbara“ – Opera Factory Freiburg.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
19 h: Online–Vortrag: „Von Buschvipern und
Feuersalamandern“. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
19 h: Musikalisches Sprachlabor – Emotion,
Dissonanz und ihre Stimmung. ZKM | Zentrum
für Kunst und Medien Karlsruhe, Lorenzstr. 19
Change your world- dance!
23.-26. September
Waldsee Freiburg
www.change-your-world-festival.de
Mi 29. September
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „La Voix – une Chanson–Opéra de Francis
Poulenc et Barbara“ – Opera Factory Freiburg.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Film
19:30 h: Cordiale: „Taxi nach Afrika“ –
Filmgespräch mit Reinhild Dettmer–Finke.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Film
19 h: „Dieter Meier – Ein Zufall“ – Film von
PeterSempel. In Anwesenheit des Regisseurs.
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe,
Vortragssaal, Lorenzstr. 19
Do 30. September
Freiburg
Musik
18:30 h: Cordiale: „Afrika trifft Orient“. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
20 h: Uraufführung: „Hannibal – Ein Kind unserer
Zeit“ / Dirk Laucke nach Motiven des Romans
von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
20 h: „Deutschland umtopfen.“ – Jean–Philippe
Kindler Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
18:30 h: Cordiale Eröffnung. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19 h: Cordiale: „Was ist los auf dem Stühlinger
Kirchplatz – eine Analyse“. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
21 h: Cordiale: „Musikalischer Nachklang“–
Nadine Traoré. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „5 Duos/Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vorträge & Gespräche
17 h: Digiloglounge Digital ZKM | Zentrum für
Kunst und Medien Karlsruhe, Lorenzstr. 19
Wem gehört unser Leben? Freiburg
Hat der Mensch das Recht
sich selbst zu töten? Das Theater
Pro inszeniert „Gott“ von
Ferdinand von Schirach und
feiert am 15. September, 20:30
Uhr Premiere im E-Werk. In
„Gott“ stellt von Schirach die
existienzielle Frage danach,
wem unser Leben gehört und
wer über sein Ende entscheiden
darf. Wie selbst bestimmt ein
Menschen leben und sterben
darf, hat während der Pandemie
an Aktualität gewonnen.
Ziel der Theaterproduktion ist
es, diesem Thema eine künstlerische
Diskussionsebene hinzuzufügen
und das Publikum
zu einer persönlichen Entscheidungsfindung
zu führen.
Weitere Vorstellungen:
16./17./18./22./23./24./25. September,
20./21./22./23. Oktober,
jew. 20:30 Uhr. Infos:
www.ewerk-freiburg.de
Ralf Buron erarbeitete das Regiekonzept
zu von Schirachs „Gott“
Foto: promo
Was macht uns menschlich? Freiburg
Nach „The Age of Aquarium“
(2019) und „Let it Rain“
(2020) zeigt die Cia. Nadine
Gerspacher mit „Non-Upgraded
Existence“ den dritten
und letzten Teil ihrer Trilogie,
die sich mit digitalen Technologien
und deren Einfluss auf
den Menschen auseinandersetzt
und am 9. September,
20 Uhr im E-Werk Premiere
feiert. Fünf Tänzerinnen und
Tänzer gruppieren sich um einen
langen Tisch und wohnen
Unter dem Titel „Tardieu -
Worte und Freiheit“ feiert das
Theater Harrys Depot am 18.
September, 19 Uhr eine weitere
Premiere. Für dieses Projekt
ist Harrys Depot wieder
zu Gast im Schlosspark Ebnet.
dem Abspann der fetten Jahren
bei, bis sie der ohrenbetäubende
Schrei eines Kindes in
eine Art harmonischen Urzustand
überführt. Was ist Glück
und was macht uns Menschen
menschlich?
Weitere Vorstellungen:
10./11. September, jew. 20 Uhr,
12. September, 19 Uhr. Infos:
www.e-werk-freiburg.de
„Non Upgraded Existence“
© Nicolas Clausen
Surrealistische Lyrik Freiburg-Ebnet
Unter dem Dach der Zehntscheune
werden fünf Einakter
aus Jean Tardieus Reihe
„Kammertheater“ gezeigt.
Thematischer Schwerpunkt ist
die Sprache und vor allem das
Ironisch-Absurde, mit dem der
Ein außergewöhnliches Leben Freiburg
Die Biographie von Florence
Foster Jenkins ist so außergewöhnlich,
dass sie eine Erfindung
sein könnte. Die reiche
amerikanische Erbin sang in
den 1940er Jahren vor einem
hin-(und her-)gerissenen New
Yorker Publikum die Klassiker
der Opernliteratur zum Erbarmen
falsch! Doch Kritik und
Zweifel konnten Florence nicht
erschüttern. Von ihrem Leben
erzählt Stephen Temperleys
Broadway-Hit „Souvenir“,
das am 24. September, 20 Uhr
Premiere im Musiktheater Die
Schönen feiert.
Weitere Vorstellungen bis 6.
November, Freitag und Samstag
je 20 Uhr sowie am 17./18.
Oktober, 19 Uhr. Weitere Infos:
www.dieschoenen.de
Foto: promo
französische Autor meisterhaft
experimentiert.
Weitere Vorstellungen:
23./24./30. September, 1./2./7./8./9.
Oktober, jew. 19 Uhr. Weitere Infos:
www.ensemble-harry.de
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Christiane Grathwohl
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
Friederike Zimmermann
u.a.
Terminredaktion:
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Layout/Satz:
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GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
Freiburger Puppenbühne
Alle kleinen und großen
Freunde des Puppentheaters dürfen
sich freuen. Am Samstag, 11.
September spielt David Minuth
von der Freiburger Puppenbühne
um 16 Uhr „Kasper und der Pirat
der sieben Meere“ in Freiburg im
Haus der Jugend. Der Pirat der
sieben Meere hat auf See fette
Beute gemacht und kehrt nun mit
Kisten voller Gold zurück. Doch
oh Schreck: Zur Belohnung für
seine Dienste will der Seeräuber
Freiburg
die Tochter des Königs zur Frau.
Gut, dass sich Kasper und sein
pfiffiger Hund Bello zusammentun.
Tickets unter www.freiburgerpuppenbuehne.de.
„Kasper und der Pirat der
sieben Meere“ Foto: promo
Klimaschutz mit Rebellenkraft!
Die EWS in Freiburg
Die Stromrebellen sind jetzt auch in Freiburg? Ja klar! Aber eigentlich
sind wir schon lange hier: Pflegen Partner- und Freundschaften, fördern
Kultur- und Sozialprojekte, investieren in regenerative Energie und in
innovative Forschung. Jetzt wollen wir noch viel mehr bewegen. Mehr
für den Klimaschutz und für die Bürgerenergiewende. Gemeinsam mit
Euch. Im EWS-Store freuen wir uns auf Euch und Eure Ideen!
Veranstaltungen EWS-Store Freiburg
06.09.21 Ausstellungsbeginn «Wandelgestalten»
24.09.21 Aktionen zum «Globalen Klimastreiktag»
Öffnungszeiten
Montag von 10:00 bis 14:00 Uhr
Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr
Samstag von 10:00 bis 16:00 Uhr
www.ews-schoenau.de/freiburg
Freiburg
Hbf
Bismarckallee
Bismarckallee
Volksbank Freiburg
EWS Store
Eisenbahnstraße