Pockinger Zeitung Druck 17.10.47
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 1
1971 2021
POCKINGER ZEITUNG
50 JahRE STadT POCKING
dIE wIRTSChafTlIChE dIENSTlEISTUNGS-dREhSChEIbE dES ROTTalS
1200 Jahre Pocking – 50 Jahre Stadterhebung
Pocking feiert erfolgreiche Entwicklung durch die Jahrhunderte
Die Stadt Pocking feiert im Jubiläumsjahr
2020-2021 nicht nur 50 Jahre Stadterhebung,
sondern auch Pockings erste urkundliche
Nennung vor 1200 Jahren. Zu
diesem viel älteren Jubiläumsanlass zeigte
die Stadt bereits im Herbst 2020 Ausstellung
wichtiger Zeitzeugnisse, Bilder
und Dokumente. Stadtarchäologe Walter
Wandling entführte die Gäste der Ausstellungseröffnung
kurzweilig in die lange
Siedlungsgeschichte des Ortes.
Kelten siedeln am Inn
Das Stadtgebiet von Pocking weist bereits
seit der Jungsteinzeit bedeutende archäologische
Siedlungsspuren auf. In der Inzinger
Au wurde etwa ein komplett
erhaltenes Bronzeschwert aus dem 12.
Jahrhundert v. Chr. geborgen werden. Im
1. Jahrtausend v. Chr. besiedelten keltische
Clans diese Gegend und hinterließen
mit ihren sogenannten Viereckschanzen
teilweise bis heute deutlich sichtbare Bauwerke
für die Nachwelt. Bei Ausgrabungen
1996 konnte in Hartkirchen eine der
größten Keltenschanzen Bayerns exemplarisch
dokumentiert und als Idealrekonstruktion
wiederhergestellt werden.
Jüngste Funde in Unterrohr verweisen in
die Hallstadtzeit.
Mit der Ausdehnung des Römerreiches
nördlich der Alpen kamen gegen Ende des
1. Jahrhunderts n. Chr. Handwerker und
Händler in die Pockinger Heide und gründeten
an der damaligen römischen Fernstraße
von der Provinzhauptstadt Augsburg
zu den Grenzkastellen Boiotro und
Boiodurum (Passauer Innstadt) und dem
römischen Siedlungszentrum Ovilava
(Wels) im Bereich der Indlinger Straße
eine kleine Siedlung, ein vicus.
Von Germanen zerstört
Die Lebensader dieser Siedlung war die
Hauptstraße. Hier konnten die Reisenden
nicht nur Gegenstände des täglichen Bedarfs
erwerben, sondern auch gefragte
und wertvolle Importwaren. Das wichtigste
lokale Handwerk war hier die Töpferei.
Nach einer gewissen wirtschaftlichen
Blütezeit, die vom 2. bis Anfang 3. Jahrhundert
n. Chr. anhielt, zerstörten in den
Jahren 259/260 plündernde Germanen das
Straßendorf nahezu vollständig. Münzfunde
zeigen jedoch, dass die örtliche
Siedlungstätigkeit auch im 4. Jahrhundert
nicht völlig zum Erliegen kam. Ein wichtiges
Zeugnis der keltorömischen Zeit ist
ein kleiner Anhänger in Form eines Kopfes
mit Gesicht, jedoch in keltischer Art
gearbeitet. Das Besondere daran ist, dass
Darstellungen von Menschen in der keltischen
Kunst äußerst selten sind.
Die Bajuwaren entstehen
Ab Mitte des 5. Jahrhunderts ziehen sich
die Römer nach und nach aus dem Vor -
alpenraum zurück und überließen die
Vorherrschaft germanischen Stämmen. So
kam es am Unteren Inn zu einer Mischbevölkerung
aus Kelten, römischer Restbevölkerung
und verschiedenen Germanengruppen.
Dies belegen unter anderem
die Überreste zweier großer Reihengräberfelder
in Inzing und Schlupfing. Die
reichhaltigen Beigaben dieser Bestattungen
offenbarten wichtige Informationen
zu den Lebensumständen jener neuen Bewohner,
die sich bereits dem Stamm der
Bajuwaren zugehörig fühlten.
Perthelm „ad Pochingas“
Im Frühjahr 2020 entdeckte die Kreisarchäologie
Passau an der Wolfinger
Straße bedeutende Hinweise auf eine
Siedlung aus der spätmerowingischen
Zeit der Jahre 680 bis 730 n. Chr., die
als die ältesten Bauspuren des heutigen
Pocking zu bewerten sind.
Im Jahre 820 schließlich schenkt der
Edelfreie Perthelm von Haropah (Haarbach)
dem Kloster Mondsee seinen Besitz
„ad Pochingas“, in der Aussicht auf ewigen
guten Lohn und aus Furcht vor Gott.
„Ob die Rechnung auf jenseitigen Ertrag
aufgegangen ist, wissen wir nicht“,
merkte Walter Wandling zum Ende seiner
Ausführungen an. „Der Nachwelt jedenfalls
hat der edle Perthelm die erste
urkundliche Erwähnung von Pocking hinterlassen.“
Drehscheibe der Wirtschaft
Die Siedlung an der alten Römerstraße
von Simbach in Richtung Schärding und
Passau blieb weiterhin ein attraktiver
Standort. 1878 kam die Eisenbahn von
Neumarkt-St.Veit nach Pocking, 1888
fuhr sie bis Passau und ab 1912 auch über
Simbach nach München und Südosteuropa.
Neuere archäologische Untersuchen
via Luftbild lassen Vermutungen wiederaufleben,
dass es von Pocking über
Tettenweis nach Norden eine weitere
Römerstraße zum Donaulimes nach Künzing
gegeben haben könnte. Der inter -
essante Aspekt dabei ist, dass diese
Straßensituation genau mit der künftigen
Autobahnanbindung der Region übereinstimmt.
Man sagt zwar, Geschichte wiederhole
sich nicht, aber die Lage an den
jeweils modernsten Verkehrswegen der
Zeit hat Pocking zur regional bedeutendsten
Drehscheibe von Handel, Produktion
und Dienstleistung werden lassen.
Walter Wandling/Martin Semmler
Das alte und das neue Rathaus von Pocking: Die Ausstrahlung der beiden Gebäude spiegelt die Dynamik des wirtschaftlichen Aufschwungs wider.
Fotos: Stadtarchiv
1
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Sehr geehrte Pockingerinnen und Pockinger,
liebe Leserinnen und Leser der Jubiläums-Zeitung,
nachdem wir im letzten Jahr auf 1200
Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung
Pockings zurückblicken konnten,
jährt sich in diesem Jahr die Stadterhebung
zum 50. Mal. Es freut mich, dass der
Rottal-Verlag dieses Ereignis zum Anlass
nimmt, mit einer Jubiläums-Zeitung auf
50 Jahre Stadtgeschichte zurückzublicken.
Viele Faktoren haben zusammengewirkt,
dass Pocking eine Entwicklung erfahren
konnte, die schließlich zur Stadterhebung
führte. Das erste wichtige Ereignis war
wohl der Bau der Eisenbahnlinien nach
Pfarrkirchen, Passau und Simbach zu
Ende des 19. Jahrhunderts. Pocking wurde
Eisenbahnknotenpunkt und erhielt einen
Bahnhof. In der Folge wurde die Viehversteigerungshalle
gebaut, nachdem die
Gemeinde Pocking dafür kostenlosen
Baugrund zur Verfügung stellte. Eine
weise Entscheidung, weil die Gemeinde
Pocking durch die Zuchtviehmärkte eine
weitere zentrale Bedeutung erlangte. Der
Bau des Rottwerkes während des II. Weltkrieges
auf dem Gemeindegebiet von
Indling war ein weiterer wichtiger Meilenstein
in der Entwicklung unserer Region.
Nach den Weltkriegen sorgten die Entdeckung
des Thermalwassers in Füssing und
die Errichtung des Bundeswehrstandortes
bei Waldstatt für weiteren Aufschwung. In
der Landwirtschaft führte die Einführung
des Maisanbaus, für den der kiesige
Boden in der Pockinger Heide ideale
Voraussetzungen bietet, für Wohlstand.
Nicht zuletzt profitierte Pocking von den
vielen Arbeitsplätzen, den die Motorenfabriken
Hatz und Loher im nahen Ruhstorf
sowie die Baufirma Meier mit Sitz in
Rotthalmünster boten. Viele Flüchtlinge,
die nach dem Zweiten Weltkrieg in Pocking
– und vor allem in Indling – aufgenommen
wurden, fanden dort Arbeit. Aus
privater Initiative entstanden ein Sportstadion
und eine Oberrealschule, aus der das
heutige „Wilhelm-Diess-Gymnasium“ erwuchs.
Durch das bereits bestehende
Kaufhaus „Ragaller“ und die Eröffnung
der Kaufhäuser „Stock & Steubl“, des
„Einkaufszentrum Pocking“ und vieler anderer
Geschäfte, etablierte sich Pocking
noch vor der Stadterhebung als zentraler
Einkaufsort im unteren Rottal.
Mit der freiwilligen Zusammenlegung der
Gemeinden Pocking, Indling und Kühnham
sowie dem Markt Hartkirchen, wurde
am 2. Oktober 1971 schließlich der Titel
„Stadt“ verliehen.
Nach der Stadterhebung setzte sich die
Aufwärtsentwicklung ungebremst fort.
Man leistete sich ein Hallenbad und ein
neues Rathaus. Das Rottalstadion wurde
als Speedwaystadion ausgebaut. Gleichzeitig
entstand eine Anlage für den Schulsport
und für Leichtathletik. Im Norden
wurde ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen,
das sich schnell füllte, und südlich
der B12 entstand ein riesiges Wohngebiet
mit einem neuen Kindergarten, einer
neuen Grundschule und einem neuen
Gymnasium.
Gegenwärtig erfährt Pocking die einschneidendste
Baumaßnahme seiner Geschichte:
Die Autobahn A94 wird auf
knapp 13 Kilometer durch das Stadtgebiet
gebaut. Viele erhoffen sich durch den Anschluss
an den Großraum München zusätzliche
Impulse für die Thermen im
Bäderdreieck und auch für die Ansiedlung
größerer Betriebe. Diese Chancen gilt es
jetzt und in der Zukunft zu nutzen. In der
ILE an Rott & Inn, der neben Bad Füssing
und Bad Griesbach auch Pocking und acht
weitere Gemeinden angehören, will man
sich gemeinschaftlich um diese Aufgabe
kümmern. Ebenso gilt es Gefahren, die
durch den Autobahnanschluss entstehen,
zu erkennen und abzuwehren, beispielsweise
einen möglichen Kaufkraftabfluss.
In Pocking selbst wird es auch weiterhin
viel zu tun geben. Weil Pocking nach wie
vor sehr attraktiv ist, gilt es weiteres Bauland
auszuweisen, um die Nachfrage zu
befriedigen. Gerade sind wir dabei, eine
große Kindertageseinrichtung an der Zeller
Straße zu bauen. In den nächsten Jahren
werden wir die Grundschule und die
Mittelschule mit einem Kostenaufwand
von ca. 40 Millionen Euro erweitern beziehungsweise
sanieren. Praktisch alle unsere
Feuerwehrhäuser werden auf den
neuesten Stand gebracht. Dies zeigt, dass
bei allen Planungen auch die Außengemeinden
nicht vergessen werden.
Die wichtigste Aufgabe für den Stadtrat
wird die Umsetzung des neuen Integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes mit Erarbeitung
eines Aktionsplanes für die Innenstadt
sein. Die Stadt ist bereit, dafür viel
Geld in die Hand zu nehmen. Wichtig ist
mir dabei auch die Entwicklung eines Verkehrs-
und insbesondere eines Fahrradkonzeptes
für die Innenstadt.
Wie Sie sehen gibt es noch viel zu tun in
Pocking. Glücklicherweise ist die finanzielle
Situation in Pocking geordnet. Pocking
ist fast schuldenfrei und hat für
obige Aufgaben schon mal einen Betrag
von über 20 Millionen Euro angespart.
Die Voraussetzungen für eine weitere Aufwärtsentwicklung
der Stadt Pocking sind
also durchaus gegeben.
Franz Krah
1. Bürgermeister Stadt Pocking
OÇr½Ç
2
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Aus Tradition fortschrittlich
Ein Blick in die Firmengeschichte der Meier Bau Gruppe
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Innovative Technik einzusetzen, ist ein
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Trabrennen haben Tradition in Pocking. Ursprünglich fanden diese auf einer Rennbahn
bei den Viehversteigerungshallen statt, am heutigen Rennbahnweg. Pferderennen
waren fester Bestandteil der großen Pferdemärkte, die in Pocking stattfanden. Später
wurde die Rennbahn dorthin verlegt, wo dann das Rottalstadion daraus wurde. Heute
lebt diese Tradition im Rahmen des Bürgerfestes fort.
Größter Biergarten Niederbayerns
Das Bürgerfest ist das größte Fest der Stadt Pocking und beinhaltet den wohl größten
Biergarten Niederbayerns. An einem sonnigen Bürgerfestwochenende kommen bis zu
30.000 Besucher aus Pocking und der gesamten Region, um an den fünf Veranstaltungsorten
im Stadtgebiet friedlich miteinander zu feiern. Auf den fünf Bühnen wird
unterschiedlichste musikalische Unterhaltung geboten. Für das leibliche Wohl sorgen
zahlreiche Pockinger Vereine und Gastwirte.
Das Bürgerfest geht auf die Feier zum 20. Stadtjubiläum 1991 zurück. Der neu
gewählte Bürgermeister Josef Jakob war mit dem Besitzer des heutigen Bürgerparks,
Alfred Wenig, überein gekommen und so konnte zum ersten Mal ein Fest in dieser
Größe realisiert werden. 1992 fand dann das 1. Bürgerfest statt. Fotos: Franz X. Miedl
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Restaurant – Metzgerei – Hotel Pflieger
Vom Würstl-Imbiss zum Bayrischen Genuss-Restaurant
Metzgermeister Georg Pflieger mit Tochter
Sylvia
Der Grundstein für Pockings Genuss-
Metzgerei, Restaurant und Hotel Pflieger
wurde eigentlich vor langer Zeit im heutigen
Bad Griesbach gelegt.
„Die Eltern meiner Großeltern haben dort
eine Metzgerei gegründet“, erzählt Nadine
Käferböck, die heute den Pockinger Genussbetrieb
in 3. Generation führt. „Mein
Opa hatte standesgemäß, wie sein Vater,
Metzger gelernt und später dann auch den
Meister erfolgreich abgeschlossen.“ Um
das Geschäft zu vergrößern, gründeten Nadines
Großeltern Georg und Juliane Pflieger
im Jahre 1956 eine Filiale in Pocking.
Damals schon in der Nachbarschaft des
heutigen Standortes, aber nur als reiner
Verkaufsladen ohne eigene Produktion.
Trendsetter: Ready Cooked to go!
Ziemlich schnell merkte man, dass sich
Pocking bestens für eine eigene Niederlassung
eignen würde. Also wurde Grund
gekauft und eine eigene Metzgerei gegründet.
Die Pflieger-Produkte kamen bei
den Pockingern gut an. Es wurde also investiert
und erweitert. So entstand die Schlachterei,
um sich selber mit frischem Fleisch
und weiteren Erzeugnissen zu versorgen.
Um seine Würstl auch warm direkt an
den Mann bzw. die Frau zu bringen, wurde
der Verkaufsladen um ein Imbissstüberl
erweitert.
Das kam bei der Kundschaft gut an und so
wurden schnell auch warme Gerichte wie
Schnitzel, Schweinebraten und weitere Leckereien
angeboten.
Schmanklerl-Stube &
Genuss-Restaurant
„Mit Unterstützung ihrer Tochter Sylvia
und deren Ehemann Herbert Graml, meinen
Eltern, konnten die neuen Vorhaben geplant
und umgesetzt werden“, erzählt Nadine.
„Ein kleines Lokal, das heute unsere Ofenstube
ist, und die Weinstube im Keller
kamen zur Metzgerei.“ Dazu kam dann
noch ein kleiner Hotelbetrieb. Schließlich
stand noch eine weitere Investition an: Die
letzten Baumaßnahmen, um das Lokal zu
formen, wie es sich heute darstellt.
Die „Glasl“:
ein Highlight aus der
Restaurant-Küche für Zuhause
„Meine Eltern betreiben jetzt das Geschäft
seit 1992 als 2. Generation weiter“, so
Nadine Käferböck. „Mein Papa ist der
Küchenchef, meine Mama die gute Fee
des Hauses und überall zu finden. Ich selber
ging lieber zum Studieren. Nach dem
Abschluss merkte ich aber schnell, dass
Juliane Pflieger mit Tochter Sylvia
mir der Familienbetrieb doch sehr am
Herzen lag.“
So absolvierte Nadine Käferböck eine
Kochlehre und stieg als Juniorchefin in
den Betrieb ein. Seit dem 1. Januar 2021
führt sie mit ihrem Ehemann Marcel den
Pockinger Genussbetrieb in der 3. Gene -
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 6
Josef Jakob im Interview über seine Amtszeit und den Aufstieg der Stadt Pocking:
„Pockings Vorteil ist der Anschluss an
überregionale Entwicklungsachsen“
Herr Jakob, Sie wurden 1990 ins Amt des
1. Bürgermeisters gewählt. Da war der
Zusammenschluss der Märkte Hartkirchen
und Pocking mit den Landgemeinden
Indling und Kühnham schon fast 20
Jahre her. Haben Sie selbst noch Erinnerungen
an die Zeit der Gebietsreform?
Zum Zeitpunkt der Gebietsreform 1971
war ich noch nicht bei der Stadt Pocking
beschäftigt. Ich war als Finanzbeamter
Mitarbeiter bei Kassenprüfungen an vielen
Finanzämtern in Südbayern unterwegs.
Die Gebietsreform hatte in allen
Landkreisen enorme Auswirkungen. Natürlich
interessierte ich mich für den
Landkreis Griesbach und meine Heimatgemeinde
Pocking besonders.
„Die Eingemeindung
des Marktes Hartkirchen
war sicher die
schwierigste Aufgabe“
Als Heimatpfleger beschäftigen Sie sich
ja viel mit der Geschichte der Stadt Pocking.
Was sagen denn die historischen
Quellen: Lief das damals alles glatt?
Nach unseren Unterlagen waren sehr umfangreiche
Verhandlungen mit den drei
Beitrittsgemeinden notwendig. Die entsprechenden
Sitzungsprotokolle enthalten
viele Forderungen, die erfüllt wurden.
Schließlich sollte der Zusammenschluss
ja freiwillig erfolgen.
Wichtige Folge der Gebietsreform war
die Erhebung des neuen Gemeindegebildes
1971 zur Stadt. War das ein Motor
zur Integration der anderen Gemeinden
oder eher ein Hindernis, weil Hartkirchen
seinen historischen Status als „Metropole
des Unteren Inntals“ dadurch noch deutlicher
einbüßte?
Die Eingemeindung des Marktes Hartkirchen
war sicher die schwierigste Aufgabe.
Die historischen Verbindungen des
Marktes gingen nicht Richtung Pocking
sondern nach Mittich/Neuhaus. Durch
den Bau der Autobahn A 3 wurde diese
auch geografisch abgeschnitten. Sehr
problematisch war auch die Tatsache,
dass Kinder aus Hartkirchen in die alte,
damals bereits baufällige Schule nach
Mittich gehen mussten.
„Der Zustrom an
Neubürgern wirkte
sich in allen Bereichen
der Stadt aus“
Zu der Zeit, als die Stadt eine erhebliche
Zuwanderung zu bewältigen hatte, waren
Sie Leiter des Bauamtes. Ein zentraler
Posten in der Stadtverwaltung. Welche
prägenden Herausforderungen und Entwicklungsschritte
der Stadt sind Ihnen
aus dieser Zeit des Wachstums noch in
besonderer Erinnerung?
Die Stadt Pocking hatte keine Kenntnis
davon, dass ein Augsburger Unternehmen
das sogenannte 3. Hochhaus an der Bajuwarenstraße
dem Freistaat Bayern als
Übergangswohnheim vermietete. Die erste,
zunächst erfreuliche Belegung, war die
Unterbringung der DDR-Flüchtlinge1989.
Der anschließende Zustrom aus dem Bereich
der Spätaussiedler wirkte sich in
allen Bereichen des öffentlichen Lebens
aus. Ich sagte immer vom Einwohnermeldeamt
bis zu den Kindergärten, Schulen,
Wohnungen und schließlich hinaus
bis zum Friedhof waren alle Bereich betroffen.
Welche zentralen Aufgaben warteten auf
Sie, als Sie selbst dann das Bürgermeisteramt
von Franz Krah sen. übernahmen?
Die wichtigsten Aufgaben ergaben sich
zwangsläufig durch die starken Zuwächse
der Einwohnerzahlen. Kindergärten,
Grundschule, Hauptschule und
Bauland mussten den Erfordernissen so
Josef Jakob war von 1990 bis 2008 Bürgermeister
der Stadt Pocking. Der Altbürgermeister
ist seit 2008 Heimatpfleger
und seit 2014 Ehrenbürger von Pocking.
schnell als möglich angepasst werden.
Dazu kam, dass diese enormen Aufgaben
nicht ohne eine gewaltige Neuverschuldung
zu stemmen war.
„Die wichtigste
Entscheidung habe ich
bereits an meinem
1. Arbeitstag getroffen“
Was würden Sie aus heutiger Sicht als die
wichtigsten Entscheidungen Ihrer Amtszeit
bezeichnen und warum?
Die wichtigste Entscheidung habe ich bereits
an meinem 1. Arbeitstag am 2. Mai
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 7
1990 getroffen. Nach vielen Glückwünschen
und Überraschungen habe ich am
Nachmittag zwei Telefongespräche geführt,
die eine enorme Auswirkung zur
Folge hatten.
Zunächst habe ich um einen Vorstellungstermin
beim Regierungspräsidenten
der Regierung von Niederbayern gebeten.
Mein Amtsvorgänger war kein besonderer
„Freund“ der Regierung. Bei
dem baldigen Termin waren die zuständigen
Abteilungsleiter mitanwesend.
Dabei sagten mir die Beteiligten die
Unterstützung bei den enormen Aufgaben
zu.
Der zweite Anruf ging an Herrn Alfred
Wenig. Zwischen der Stadt Pocking und
den Geschwistern Wenig war ein jahrelanger
erbitterter Streit im Gange. Die Geschwister
Wenig waren Eigentümer der an
das Rathaus und an die Grundschule an
der Berger Straße angrenzenden Grundstücke.
Zur Wohnbebauung im Westen
gab es lediglich einen Trampelpfad. Die
Grundstücksverhandlungen, die ich gelegentlich
versuchen musste, waren stets erfolglos
und endeten oft sehr unfreundlich.
Bei dem Telefongespräch habe ich Herrn
Alfred Wenig gebeten über das Nachbarschaftsverhältnis
zwischen ihm und der
Stadt Pocking nachzudenken. Als neugewählter
Bürgermeister unserer gemeinsamen
Heimatgemeinde stellte ich mir das
anders vor. Ich schlug ihm vor, wenn er
sich meiner Meinung anschließen könnte,
sollte er doch zurückrufen. Der Rückruf
kam nach längerer Zeit und daraus entwickelte
sich eine gute Zusammenarbeit, die
letztendlich zur Gründung einer Bürgerstiftung
führte.
„Eine moderne
Fußgänger- und
Radfahrerbrücke wäre
besser gewesen“
Hand aufs Herz: Welche Entscheidung
würden Sie mit Ihrem heutigen Wissen
anders treffen?
Die Anbindung des Schul- und Sportzentrums
an die Stadt hätte im Bereich des
Hallenbades an Stelle mit einer Unterführung
mit einer modernen Fußgänger- und
Radfahrerbrücke erfolgen sollen. Durch
Schmierereien und Vermüllung ist sie
alles andere als attraktiv. Es ist sehr
schade, dass man die „Sprüher“ nicht erwischen
kann. Dies gilt auch für andere
Unterführungen.
Zur Heimatpflege gehören ganz wesentlich
ja auch Kultur und Brauchtum.
Worin sehen Sie die besonderen Stärken
der Pockinger in der Kultur- und Brauchtumsszene?
Kultur und Brauchtum werden in Pocking
im Wesentlichen von örtlichen Vereinen
getragen. In den letzten Jahren
unterstützte die Stadt Pocking auch überregionale
Veranstaltungen der Europäischen
Wochen.
Das, was Pocking durch die Jahrhunderte
vom Umland unterschied, war und ist die
Konzentration von Handel, Dienstleistung
und produzierendem Gewerbe. Was
prädestiniert gerade diesen Standort
dafür?
Pocking hat durch die zentrale Lage
einen Standortvorteil. Die Eisenbahn und
das Straßennetz ermöglichten den Anschluss
an die überörtlichen Entwicklungsachsen.
Dazu kam stets immer die
Bereitstellung von geeignetem Bauland,
verbunden mit der Ausweisung von Gewerbe-
und Wohngebieten.
Sein reiches Kulturleben verdankt die Stadt vor allem ihren vielen Vereinen und engagierten
Bürgerinnen und Bürgern. So organisierte der Pockinger Journalist Helmut
Degenhart den ganzen Jubiläumssommer kostenlose sonntägliche Konzerte überwiegend
örtlicher Musikgruppen wie hier die Bläsergruppe Franz Venus und erfüllte
damit den Stadtplatz mit kulturellem Leben aus der Stadt für die Stadt.
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 8
Huber Automobile –
2022 feiert das Traditionsautohaus Huber i
Huber Automobile kann also auf eine
Schon im Jahr 1922 wurde der Hubersche Betrieb und die damals angrenzende
Tankstelle vom Mechanikermeister Johann Köbl als Maschinenhandlung
in Pocking eröffnet. Nach dem Tod des Stiefvaters übernahm 1945 der 1911
in New York geborene August Konrad Huber als gelernter Flugzeugmechanikermeister
bei Dornier das Ruder des noch jungen Unternehmens und baute
es weiter aus. In seinen Anfangszeiten war das heutige Autohaus noch eine
Zweiradwerkstatt, die NSU- und DKW-Motorräder verkaufte – erst 1953
wurde es zur Opel-Vertretung und 20 Jahre später, im Jahr 1973 schließlich
zum offiziellen Opel-Händler. In den frühen 70ern übernahm August Huber
sen. mit 23 Jahren das Geschäft seines Vaters und erweiterte den Betrieb weiter
mit einem umfangreichen Neubau. Und auch die dazugehörige Tankstelle
wurde im Laufe der Jahre immer wieder umgebaut, zuletzt im Jahre 1998.
2003, mit gerade einmal 22 Jahren, übernahm dann August Huber jun. den
Betrieb in Pocking als Geschäftsführer in vierter Generation. Und ebenso wie
sein Vater und Großvater, feilte auch er fleißig weiter am Traditionsbetrieb.
Sein erstes großes Bauprojekt realisierte August Huber im Jahr 2011. Nur wenige
hundert Meter entfernt von der bisherigen Tankstelle neben dem Autohaus,
sollte eine neue, modernere Shell-Servicestation entstehen, die keine
Wünsche offenlässt. Der Neubau hatte viele Gründe, nicht zuletzt, weil die
alte Tankstelle laut August Huber nicht mehr zeitgemäß und an den Grenzen
ihrer Kapazität war. So wurde sich für einen Neubau in zentraler Lage in
Pocking entschieden. August Huber war es dabei besonders wichtig, dass
diese Tankstelle mehr als nur zum Tanken da ist. Er wollte seinen Kunden auch
einen Treffpunkt für Jung und Alt mit Kaffee und Kuchen und einer großen
Produktvielfalt bieten – gerne bezeichnet August Huber selbst seine Tankstelle
auch als „modernen Tante-Emma-Laden“.
Doch auch das Gelände der ehemaligen Tankstelle neben dem Autohaus blieb
nicht lange ungenutzt, 2011 fand dort bereits eine neue Auto-Aufbereitungshalle
ihren Platz und ein Jahr darauf entstand direkt daneben die Verkaufsniederlassung
der Firma Würth. Seit 2013 ist August Huber zudem nicht mehr
alleiniger Geschäftsführer seines Unternehmens. Dies sei durch die neue Tankstelle,
die von Anfang an viel Andrang erfuhr und in der der engagierte Chef
auch gerne selbst tatkräftig mit anpackt und weiterer Projekte einfach nicht
mehr möglich gewesen. So teilten sich August Huber und sein Studienkollege
und langjähriger Freund Michael Reischer fortan die Geschäftsführung des
Autohauses. Die glückliche Mischung, die sich aus dem bestens mit dem Traditionsbetrieb
vertrauten Niederbayern August Huber und dem geschäftlich
geschickten Oberfranken Michael Reischer ergibt, brachte unter anderem die
Idee zur Einführung der Marke Hyundai hervor. Diese startete Mitte 2014 in
den Verkauf sowie Service des Autohauses und im Jahr darauf wurde Michael
Reischer zum Mitgesellschafter des Unternehmens. Um bestens auf die
neue Marke eingestellt zu sein, wurde von 2015 auf 2016 schließlich die
Werkstatt komplett saniert und eine Hyundai-Ausstellungshalle gebaut, welche
im April 2016 ihre Eröffnung feierte. Im Jahr 2019 wurde aus der Aufbereitungshalle
die Auto-Glänzerei, die das Grundstück rund ums Autohaus
vorerst komplettierte.
Ansicht 1920er Jahre
Ansicht 1953
Seit August Huber jun. Geschäftsführer ist, hat sich also eine ganze Menge
im und um das Autohaus Huber getan. Und auch seine Tankstelle bereichert
August Huber stetig mit neuen Ideen. So zog dort 2016 nicht nur eine Eisdiele
ein, sondern auch ein Coffee-Place der San Francisco Coffee Company, für
den eigens ein gläserner Anbau mit Sonnendeck geschaffen wurde. Alles in
allem erstreckt sich der Betrieb heute über eine Fläche von 15.000 Quadratmetern.
Zu August Hubers Anfangszeiten als Geschäftsführer im Jahr 2003,
zählten zum Autohaus insgesamt 15 Mitarbeiter – heute umfasst seine Firma
bereits rund 60 Angestellte.
Das Autohaus selbst bietet derzeit ca. 200 Fahrzeug ab Lager an. Dies wird
sich aber schon Ende des Jahres 2021 ändern, denn dann wird neben Opel
und Hyundai die dritte Marke Mitsubishi das Angebot erweitern. Seit seiner
Eröffnung 1922 kommen im Huber-Betrieb also ständig allerhand Neuerungen
hinzu, immer mit dem Ziel, seinen Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.
Und für das kommende Jahr 2022 steht schon das nächste, ganz besondere
Großereignis im Huberschen Autohaus an: Das Autohaus feiert dann
nämlich sein 100-jähriges Jubiläum!
Mitarbeiter 1955. 4.v.rechts: August Konrad Huber, daneben Ottilie Huber.
8
Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 9
– Unsere Geschichte
er in Pocking sein 100-jähriges Bestehen.
eine lange Geschichte zurückblicken.
Neubau 1973
2021 SHELL-Belegschaft
Eröffnung 1973. Ganz rechts August Huber.
Umbau Tankstelle 1976.
Autohaus 2021
Zeitleiste – Die Entwicklung automobiler Kompetenz für Pocking
1922 Firmengründung durch Johann Köbl, Mechanikermeister in
Pocking als Maschinenhandlung
1922 Erste Inbetriebnahme von zwei Shell Tanksäulen
1945 Einstieg als Gesellschafter von August Konrad Huber, geb. 1911
in New York, Mechanikermeister, in den Betrieb des Stiefvaters aufgrund
des Todes von Johann Köbl
1945-1950 Aufnahme des Vertriebs und Service für NSU und DKW Motorräder
1953 Aufnahme des Vertriebs und Service für Adam Opel PKW und Nutzfahrzeuge
1955-1960 Umbau und Neubau der Werkstätten mit Teilelager, Pflegeraum und
Schmiergrube
1966 Umbau und Aufstockung Wohnhaus und Tankstelle
1972 Übernahme des Betriebs durch August Huber jun., geb. 1950, nach dem
Studium zum Dipl.-Ing. an der TU München
1973 Kompletter Neubau des Autohauses mit 1.100 qm Fläche für die Marke Opel
1976 Umbau der Tankstelle zur SB-Tankstelle
1991 Neubau eines SB-Waschparks mit Portalwaschanlage
1998 Erneut kompletter Umbau der Tankstelle nach neuesten
Umweltschutzauflagen und Tanktechnik inkl. Tankautomat
2003 Übernahme des Betriebs von August Huber jun., geb. 1981, nach dem
Studium zum KFZ-Betriebswirt in Calw.
2011 Bau der neuen SHELL Servicestation an der Füssinger Strasse mit rund
5.000 qm Fläche
2011 Bau einer Fahrzeugaufbereitungshalle
2012 Abbruch des alten Wohngebäudes und Tankstellengebäudes und Neubau der
Würth Niederlassung
2013 Studienfreund und ebenfalls KFZ-Betriebswirt und KFZ-Meister Michael
Reischer wird Geschäftsführer neben August Huber
2014 Aufnahme des Vertriebs und Service der Marke Hyundai
2015 Michael Reischer wird zum Mitgesellschafter des Unternehmens
2015 auf 2016 Werkstatt des Autohauses wird komplett entkernt und auf dem
neuesten Stand der Technik neu errichtet und ausgestattet
2015 auf 2016 Neubau der Hyundai-Ausstellungshalle mit Büros im 1. OG
2016 Erweiterung der SHELL Servicestation um einen Glasanbau mit Sonnenterrasse
sowie einer Eisdiele
2016 Umbau des Bistros der SHELL Servicestation zum Coffee-Place der
san francisco coffee company
2019 Start der Hauseigenen Fahrzeugaufbereitung “Auto-Glänzerei” in der 2012
errichteten Fahrzeugaufbereitung
2021 10-jähriges Jubiläum SHELL
2021 Aufnahme von Vertrieb und Service der Marke Mitsubishi
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 10
Altbürgermeister erinnerten sich vor 10 Jahren zum 40. Geburtstag der Stadt:
Über die Gebietsreform waren nicht alle glücklich
Karl-Heinz Huber ist leidenschaftlicher
Sammler von Ansichtskarten aus Pocking
und der näheren Umgebung. Sie sind
nicht nur wichtige Dokumente dafür, wie
sich der Ort im Wandel der Zeiten nach
außen präsentiert hat, sondern auch bildhafte
Zeugen der Entwicklung der Stadt
selbst. Anlässlich des 40. Geburtstags der
Stadt Pocking hatten sich Karl-Heinz
Huber und Altbürgermeister Josef Jakob
beim Vater der Stadterhebung, Altbürgermeister
Franz Krah sen. getroffen, um anhand
der Ansichtskarten aus dieser Zeit
Erinnerungen auszutauschen.
„Das konnt ja nicht so weitergehn“
Krönner-Eck, Ulrich-Baum, Riermeier-
Kurve – alle Ansichten sind mit Erinnerungen
verbunden. Als in der Runde
Uneinigkeit darüber bestand, ob eine
Karte mit Ansichten der Simbacher
Straße vor oder nach dem Amtsantritt von
Franz Krah sen. als Bürgermeister der
Gemeinde Pocking im Jahr 1967 entstanden
ist, meinte Josef Jakob: „Das muss
vor Dir gewesen sein, weil noch keine
Gehwege da waren, das ist ja erst losgegangen,
als Du Bürgermeister geworden
bist.“ „Na,“ meinte Krah sen. darauf,
„das konnt ja nicht so weitergehn, dass
die Leut immer im Dreck laufen mussten,
wenn’s grengt hat.“
„Kühnhamer haben schon gewartet“
Eine Karte aus Neu-Indling erinnert
Franz Krah sen. an die widerspenstigen
Indlinger Bürger. Weil deren Gemeinde
durch die Steuern des Rottwerks zu
merklichem Wohlstand gekommen war,
waren sie gar nicht begeistert, sich in die
neue Stadt einzubringen. „Die Kühnhamer
dagegen haben schon darauf gewartet“,
erzählt Krah, „die hatten ja auch so
viele Straßen, die geteert werden mussten.“
Eine Karte der Stadtkapelle Pocking
erinnert die Runde daran, dass das ja einmal
die Kapelle Erich Roth aus Hartkirchen
war, die ihren neuen Namen mit der
Stadterhebung verliehen bekam. Einen
interessanten Aspekt der Stadterhebung
Bilderrevue einer erfolgreichen Aufbauarbeit: Postkartensammler Karl-Heinz Huber und
die Altbürgermeister und Ehrenbürger Franz Krah sen. und Josef Jakob. Foto: Semmler
zeigt eine Ansichtskarte mit der Raiff -
eisenbank und dem neue Stadtwappen.
„Im Grunde hat da jeder seinen Teil eingebracht:
Das Rottaler Ross und der
Pockinger Mondsee, das Hartkirchener
Wappen und das rote Band der Rottau“,
betont Franz Krah.
„Pocking hat auch Hotelbetten“
Mit der Stadterhebung kam auch langsam
ein stärkeres Selbstbewusstsein. Definierte
sich die Gemeinde noch als „Tor
zum Thermalbad Füssing“, ist Pocking
auf den bunten Karten der 70er Jahre
bereits die „Stadt im Bäderdreieck“.
„Ihr spinnts ja, dass Ihr ein Tor machts,
damit die Leut nach Füssing fahren“,
erinnert sich Franz Krah an Bürgerproteste
dieser Zeit, „wir ham ja in
Pocking auch eine Gastronomie und
Hotelbetten.“ Die Touristen sollten doch
besser gleich in Pocking bleiben. „Es
steht fest“, unterstreicht der Altbürgermeister,
„dass Pocking letztlich
großen Nutzen von Bad Füssing hatte
und noch hat.“ Martin Semmler
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 11
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 12
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 13
Gardinen und Polsternäherei Sommer
Innovativ und wandelbar wie die Mode
Als Johann Sommer 1930 in der Wexelbergerstraße
seine Maßschneiderei eröffnete,
war Pocking bereits ein wirtschaftlicher
aufstrebender Markt an der Gabelung
zweier Bahnstrecken und einem entsprechenden
florierenden Handel im
Unteren Rott- und Inntal. Das ist wichtig,
denn so ein maßgeschneiderter Anzug
war schon damals eine Investition von
gut einem halben Monatsgehalt. Selbst
wenn damals bereits erste Konfektionsware
aus halbindustrieller Fertigung auch
auf den ländlichen Bekleidungsmarkt
drängte, so waren hochwertige Anzüge
und Damengarderobe drunter nicht zu
finden. So hatten bis nach dem II. Weltkrieg
durchaus mehrere Maßschneider
am Ort ihr Auskommen.
Vom Maßanzug zur Konfektion
Johanns Sohn Günther Sommer trat zwar
noch in die Fußstapfen des Vaters, erkannte
aber bald die Zeichen der Zeit und
baute die Schneiderei zu einem modernen,
zeitgemäßen Konfektionsbetrieb
aus. Anders als im männerdominierten
Handwerksbetrieb wurde nun sehr arbeitsteilig
modische Bekleidung vor
allem von Näherinnen in großen Stückzahlen
gefertigt. Als Pocking 1971 zur
Stadt erhoben wurde, zog auch die Näherei
Sommer in ein modernes Gebäude am
neu angelegten Gewerbering. Dort produzierten
täglich 25 bis 30 Näherinnen
bis zu 1000 Hosen und Röcke.
Flexibel durch harte Zeiten
Mit der Wende brachen nicht nur die
Grenzen nach Osteuropa zusammen, sondern
auch die Stückkosten der dort gefertigten
Konfektionen fielen ins Bodenlose.
So musste die Familie die Konfektionsfertigung
von Bekleidung in Pocking
schließlich einstellen.
1971- moderner Neubau der Konfektionsnäherei Sommer am Gewerbering.
Moderner Arbeitsplatz:
Näherinnen arbeiten unter genauer Qualitätskontrolle der Seniorchefin.
Mit einer stark reduzierten Belegschaft
gelang es Günther Sommer den Betrieb
aufrecht zu erhalten und für die Firma Himolla
in Taufkirchen, damals bereits
einer der größten Polstermöbelhersteller
Europas, weiterzunähen. So wurden die
Weichen hin zur Gardinen- und Polsternäherei
neu gestellt.
Fachliches Fundament
Sein Sohn Thomas Sommer hatte bereits
1987 bei der Firma Kuhn Modelle in
Neuhaus am Inn die Ausbildung zum
Bekleidungsschneider begonnen. Nach
dem Abschluss - mit einer kleinen Unterbrechung
durch den Wehrdienst – folgte
ab 1992 ein Studium der Bekleidungstechnik
im renommierten textilen Bildungszentrum
auf Schloss Hohenstein
in Baden-Württemberg. Ab 1994 arbeitete
er schließlich beim internationalen
Modelabel Betty Barclay.
Innovativ in die Zukunft
Vor inzwischen zehn Jahren, 2011, kehrte
Thomas Sommer ins Familien-Unternehmen
zurück und übernahm das Geschäft
von den Eltern, das jetzt unter TSommer
Gardinen und Polsternäherei Pocking firmiert.
Daneben hat er sein Unternehmen
auch um Lösungen für Sonnenschutz
erweitert. Persönlicher Service war bei
Familie Sommer noch nie nur eine Marketing-Floskel.
Dank einer innovativen
3D-Visualisierung können sich die Interessenten
schon im Vorfeld ein genaues
Bild von ihrem Vorhang oder Rollo machen.
So ist Thomas Sommer mit seinem
Team wie die Stadt Pocking innovativ auf
einem guten Weg in die Zukunft.
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 14
Die lange Geschichte der alten Gemeinden
Hartkirchen
Die Geschichte des Marktes Hartkirchen ist lang.
Bereits in vorgeschichtlicher Zeit siedelten hier auf
der fruchtbaren Innterrasse Menschen. Die Kelten errichteten
hier einer der heute größten bekannten Keltenschanzen.
Spätestens zu dieser Zeit etablierte sich
hier eine zentrale Siedlung für das Untere Inntal, denn
der Fluss war die Reise-, Transport- und Handelsstraße
bis in die Neuzeit. An dieser Reisestraße ließ
bereits im 8. Jahrhundert zur Zeit der Bajuwaren-Herzöge
ein Kaiser hier eine Pfalz errichten, eine Residenz,
an der er Hof und Gericht hielt. Als der Ort 1143
erstmals urkundlich erwähnt wird, ist er schon lange
mit Marktrechten ausgestattet, seine Pfarrei ist die
Mutterpfarrei
vieler Gemeinden,
auch der
von Pocking.
Der wirtschaftliche
Niedergang
kam erst, als
sich der Warentransport
vom
Innschiff auf die
Eisenbahn verlagerte.
Der historische
Gallus-
Markt lässt
die große Geschichte
Hartkirchens
jedes
Johann Kirschner führte als letzter
Bürgermeister Hartkirchen in den
Stadtverband.
Jahr noch einmal
aufleben.
Indling
Die Landgemeinde Indling entstand erst durch die
Gemeindeedikte König Max I. 1818 aus verschiedenen
ländlichen Obmannschaften. Oberindling und
Prenzing waren die größten Ortschaften der Gemeinde.
Die Amtsgeschäfte wurden damals auf dem
Hof von Bürgermeister Franz Birndorfer in Prenzing
ausgeübt. Nach der Wiederinbetriebnahme des Rottwerks
konnte 1947 in Oberindling eine eigene Gemeindekanzlei
gebaut werden. Das Siliciumwerk war
1942 als Rüstungsbetrieb gegründet worden und
lockte viele vertriebene
Neubürger
zur Ansiedlung
an,
woraus Neu-
Indling entstand.
Das wieder in
Betrieb gegangene
Werk
sorgte für eine
reichlich gefüllte
Gemeindekasse.
Darum
fiel es den Indlingern
auch
nicht so ganz
leicht, sich in
Indlings letzter Bürgermeister
Franz Birndorfer verhandelte hart
in den Vereinigungsgesprächen.
den neuen Stadtverband
einzugliedern.
Kühnham
Ähnlich wie in Indling wurde 1811 aus den Obmannschaften
Zell und Osterholzen und dem Ort Gerau der
Steuerdistrikt Kühnham gebildet, aus dem dann 1818
eine Landgemeinde wurde. Der politische, kulturelle
und gesellschaftliche Mittelpunkt lag jedoch immer
im Weiler Schönburg. Dort befanden sich die Gemeindekanzlei,
die Schule, ein Kramer und nicht zuletzt
das Schloss, das von 1676 bis 1680 von Freiherr
Georg Adolf von Schönburg errichtet wurde. Auf ganz
alten Karten ist jedoch in der Region immer nur Rohr
zu finden. Unterrohr war wohl schon lange besiedelt,
wie erst jüngste Funde aus der Hallstadtzeit (850-
600 v.Chr.) belegen.
Hier
stand auch lange
ein Wasserschloss.
Auch in
Eggersham gab
es bis ins 18.
Jahrhundert ein
Schloss. Auch
wenn die Hügelland-Gemeinde
mit Kühnham
und Thalling an
zwei Bahnstrecken
angeschlossen
war,
so schloss man
Bürgermeister Josef Frankenberger
führte seine Gemeinde Kühnham
problemlos in den Gemeindeverbund.
sich 1971 sehr
freiwillig zur
Stadt Pocking
zusammen.
Hotel Pockinger Hof
150 Jahre Tradition der Gastlichkeit im Herzen Pockings
Der „Pockinger
Hof" war
schon immer
ein geselliger
Ort, an dem man
zusammen gekommen ist, Neuigkeiten er
fuhr und bayerische Gastlichkeit genossen hat.
1873 war der Pockinger Hof schon als „Gutliendlhof“
in der damaligen Hofmark bekannt.
Am 25. September erteilte das Bezirksamt Griesbach
die Genehmigung zum Betrieb einer Gastwirtschaft
- somit begann die Geschichte des
Traditionsgasthauses. Seit 1913 war der Gasthof
im Eigentum der Gutsherrschaft Ering-Pillham.
Erst 1927 gab im der damalige Pächter Ferdinand
Höchtl, Urgroßvater der heutigen Hoteliersfamilie,
den Namen „Pockinger Hof“.
Vom Pächter zum Eigentümer
Zur Zeit der amerikanischen Besatzung nach dem
2. Weltkrieg kehrte Ferdinand Höchtls Sohn
Johann mit seiner Frau Johanna in den Betrieb
zurück. Die zahlreichen Viehmärkte brachten den
jungen Wirtsleuten einen unverhofften Aufschwung.
1969 wurde die Landwirtschaft zu
Gunsten der „Schwemme“ und „Gewölbe“ ganz
eingestellt. Als im benachbarten Bad Füssing
heilsame Thermalquellen entdeckt wurden, konnten
Johann und Johanna Höchtl die Wirtschaft
ständig erweitern. Der Schritt zum Hotel gelang
mit dem stetigen Ausbau der Fremdenzimmer.
Als im Jahr 1974 Familie Höchtl kurz nach der
Stadterhebung den „Pockinger Hof“ samt Nebengebäude
von der Gutsherrschaft Ering-Pillham
erwarb, dienten bereits 30 Übernachtungsbetten
als Einnahmequelle.
Vom Gasthaus zum Sterne-Hotel
Der Generationswechsel erfolgte im Jahr 1980.
Den Pockinger Hof erhielt die älteste Tochter
Hannelore, die seit 1971 mit dem gelernten Koch
und Konditor Heinz Schenk verheiratet ist. 1990
wurde die nächste große Veränderung im Pockinger
Hof von der Familie Schenk in Angriff genommen.
Zu dem bestehenden 1. Stock kamen drei
weitere Etagen dazu – der „Pockinger Hof“ hatte
nun 100 Betten zu vermieten. Der traditionelle
Biergarten musste der Rezeption und einem Wintergarten
weichen und auch die Küche wurde
komplett erneuert. 2007 wurden die Hotelzimmer
vergrößert, neu gestaltet und modernisiert. Jedes
Zimmer verfügt nun über High-Speed-Internetzugang.
Seit 2008 ist der „Pockinger Hof“ als
3-Sterne-Komforthotel klassifiziert.
Im Jahr 2004 übernahm Sohn Karlheinz Schenk
die Leitung der Küche, 2014 zusammen mit
seiner Frau Stefanie den gesamten Betrieb von
Gasthof und Hotel .
So kann der „Pockinger Hof“ bereits in zwei
Jahren sein 150-Jahre-Jubiläum als traditioneller
Treffpunkt der Gastlichkeit im Herzen Pockings
feiern.
Seien Sie willkommen
in einem Haus mit Tradition!
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 15
Ehrenbürger Prälat Hans Lang erinnerte sich
zum 40. Geburtstag der Stadt:
„Freiwillig bin ich nicht
nach Pocking gegangen“
für Pocking gar nicht interessiert. Meine
Pläne wären ins Oberland hinauf gewesen,
aber ich hab’s nicht bereut, dass ich
nach Pocking musste.
Das hört sich ja fast wie Strafversetzung
an...
Lang: Ja, der Pfarrer denkt und der Bischof
lenkt. Ich wurde vom Generalvikar
einbestellt und der hat mich gefragt, ob
ich meine Bewerbung für Pocking schon
eingereicht habe. Sofort musste ich ins
Vorzimmer und der Sekretärin meinen
Versetzungswunsch diktieren. Da hab ich
ihr diktiert: Auf Wunsch des Bischofs
und auf Befehl des Generalvikars übernehme
ich die seelsorgerlichen Arbeiten
in Pocking. Der Historiker sollte schon
deutlich sehen, dass der Lang nicht freiwillig
gegangen ist.
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Engagement
mit Herz
Die höchste Auszeichnung der Caritas:
Für sein soziales Engagement in Pocking
erhielt Prälat Lang den silbernen Brotteller.
Foto: Semmler
Prälat Hans Lang war von 1972 bis 2000
Stadtpfarrer von Pocking und bis zu seinem
Tod 2020 im aktiven Unruhestand. In
seine Amtszeit fällt die rasante Entwicklung
der jüngsten Stadt im Rottal. Zum
Stadtjubiläum vor 10 Jahren erinnerte er
sich in einem Interview an diese Zeit.
Herr Prälat, wie sind sie damals eigentlich
nach Pocking gekommen?
Prälat Hans Lang: Ich bin am 1. März
1972 in die junge Stadt Pocking gekommen.
Eigentlich sollte ich meinen Dienst
schon im Sommer 1971 beginnen. Aber
am 2. Oktober 1971 wurde Pocking zur
Stadt erhoben und mein Vorgänger, Pfarrer
Hermann Wasmaier, hatte den Ort den
ganzen Weg dahin vom Juni 1948 ab begleitet.
Da sollte er als erster Stadtpfarrer
in den Ruhestand gehen. Ich hab mich ja
Wie haben Sie die wirtschaftliche Entwicklung
der Stadt erlebt?
Lang: Die Stadt ist der Zeit narrisch gewachsen
– von 7.000 auf 16.000 Einwohner,
mit den Zweitwohnsitzlern. Die
Bundeswehr in Waldstadt, der Aufstieg
Bad Füssings – all das zog die Wirtschaft
an und die einheimischen Betriebe wuchsen.
Die Pockinger haben Bad Füssing
aufgebaut – und haben gut verdient dabei.
Und wie war die Zusammenarbeit mit der
politischen Führung der Stadt?
Lang: Bürgermeister Krah und ich, wir
haben uns auf der sachlichen Ebene
immer verstanden. Jeder von uns hatte
sein Gebiet. Er hat mir in meinem Bereich
immer vertraut und ich bin auch nie
in die Stadtratssitzung gegangen. Wenn
der Pfarrer im Stadtrat sitzt, verändert das
das Verhalten der Leute. Ich hatte ja
meine Leute im Stadtrat. Ein Pfarrer
muss sich seine Leute so ziehen, dass er
nicht überall selber dabeisitzen muss.
Man muss sie aber auch mal machen lassen
und ihnen die Ehre geben, selbst zu
entscheiden. Wenn man Pfarrer für drei
Pfarreien ist, dann kann man nicht jedes
Kasperltheater mitmachen.
ESSEN AUF RÄDERN
Tel. 08531 135707-44
Hatten Sie denn auch weltanschauliche
Gemeinsamkeiten mit dem Bürgermeister?
Lang: Weder Krah noch ich haben auf besondere
Einladungen von Unternehmern
und Doktoren reagiert. Das hat uns zwei
überhaupt nicht interessiert – ihn vom sozialistischen
Selbstverständnis heraus
und mich wegen der Gleichheit der Kinder
Gottes vor dem Herrn.
AWO Kreisverband
Passau-Süd e.V.
Indlinger Straße 22
94060 Pocking
Telefon: 08531 135707-0
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28 Jahre Stadtpfarrer – da haben Sie sicher
die halbe Stadt getauft?
Lang: In meiner Amtszeit habe ich über
1100 Pockinger Kinder getauft, 350
Paare getraut und über 1000 Menschen
beerdigt. Und das allein in der Pfarrkirche
St.Ulrich. Die hab ich übrigens auch
zweimal renoviert.
Martin Semmler
Impressum „Pockinger Zeitung“
Herausgeber: Rottal Verlag e.k., Wollham 2c, 94060 pocking, Tel. +49(0)8531 248 92 86, office@rottal-verlag.com
Redaktion: Freies Redaktionbüro, Martin Semmler M.A. (sam), Mobil: +49(0)151-128 562 78,
eventmagazin@gmx.de und Autoren der namentlich gekennzeichneten Beiträge. Fotos, wenn nicht namentlich
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Druck: Passavia Druckservice GmbH & Co KG, Passau
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne die schriftliche Zustimmung des
Herausgebers nicht erlaubt. Fehler, Irrtümer, Änderungen vorbehalten.
WIR SIND STOLZ DARAUF, DASS POCKING SEIT 124 JAHREN DIE HEIMAT DER
ROTTALER RAIFFEISENBANK EG IST.
Als erstes in Pocking ansässiges Kreditinstitut hat die heutige Rottaler Raiffeisenbank eG
seit dem Jahr 1897 die Entwicklung der Gemeinde Pocking zur Stadt Pocking miterlebt.
Wir freuen uns, auch in Zukunft soziale und kulturelle Projekte der Stadt zu unterstützen.
Als Bank vor Ort wollen wir auch weiterhin ein starker Partner für unsere Heimatstadt,
die Wirtschaft und die Vereine sowie der Bevölkerung in der Region bleiben.
WIR GRATULIEREN DER STADT POCKING RECHT HERZLICH ZUM 50. JUBILÄUM UND FREUEN
UNS AUF EINE WEITERHIN PARTNERSCHAFTLICHE UND GEDEIHLICHE ZUSAMMENARBEIT.
Dir. Peter Voggenreiter und Dir. Mark Mühlberger
Die Hauptstelle der Rottaler Raiffeisenbank eG
in der Indlinger Str. 4, Pocking
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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 16
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