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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 1

1971 2021

POCKINGER ZEITUNG

50 JahRE STadT POCKING

dIE wIRTSChafTlIChE dIENSTlEISTUNGS-dREhSChEIbE dES ROTTalS

1200 Jahre Pocking – 50 Jahre Stadterhebung

Pocking feiert erfolgreiche Entwicklung durch die Jahrhunderte

Die Stadt Pocking feiert im Jubiläumsjahr

2020-2021 nicht nur 50 Jahre Stadterhebung,

sondern auch Pockings erste urkundliche

Nennung vor 1200 Jahren. Zu

diesem viel älteren Jubiläumsanlass zeigte

die Stadt bereits im Herbst 2020 Ausstellung

wichtiger Zeitzeugnisse, Bilder

und Dokumente. Stadtarchäologe Walter

Wandling entführte die Gäste der Ausstellungseröffnung

kurzweilig in die lange

Siedlungsgeschichte des Ortes.

Kelten siedeln am Inn

Das Stadtgebiet von Pocking weist bereits

seit der Jungsteinzeit bedeutende archäologische

Siedlungsspuren auf. In der Inzinger

Au wurde etwa ein komplett

erhaltenes Bronzeschwert aus dem 12.

Jahrhundert v. Chr. geborgen werden. Im

1. Jahrtausend v. Chr. besiedelten keltische

Clans diese Gegend und hinterließen

mit ihren sogenannten Viereckschanzen

teilweise bis heute deutlich sichtbare Bauwerke

für die Nachwelt. Bei Ausgrabungen

1996 konnte in Hartkirchen eine der

größten Keltenschanzen Bayerns exemplarisch

dokumentiert und als Idealrekonstruktion

wiederhergestellt werden.

Jüngste Funde in Unterrohr verweisen in

die Hallstadtzeit.

Mit der Ausdehnung des Römerreiches

nördlich der Alpen kamen gegen Ende des

1. Jahrhunderts n. Chr. Handwerker und

Händler in die Pockinger Heide und gründeten

an der damaligen römischen Fernstraße

von der Provinzhauptstadt Augsburg

zu den Grenzkastellen Boiotro und

Boiodurum (Passauer Innstadt) und dem

römischen Siedlungszentrum Ovilava

(Wels) im Bereich der Indlinger Straße

eine kleine Siedlung, ein vicus.

Von Germanen zerstört

Die Lebensader dieser Siedlung war die

Hauptstraße. Hier konnten die Reisenden

nicht nur Gegenstände des täglichen Bedarfs

erwerben, sondern auch gefragte

und wertvolle Importwaren. Das wichtigste

lokale Handwerk war hier die Töpferei.

Nach einer gewissen wirtschaftlichen

Blütezeit, die vom 2. bis Anfang 3. Jahrhundert

n. Chr. anhielt, zerstörten in den

Jahren 259/260 plündernde Germanen das

Straßendorf nahezu vollständig. Münzfunde

zeigen jedoch, dass die örtliche

Siedlungstätigkeit auch im 4. Jahrhundert

nicht völlig zum Erliegen kam. Ein wichtiges

Zeugnis der keltorömischen Zeit ist

ein kleiner Anhänger in Form eines Kopfes

mit Gesicht, jedoch in keltischer Art

gearbeitet. Das Besondere daran ist, dass

Darstellungen von Menschen in der keltischen

Kunst äußerst selten sind.

Die Bajuwaren entstehen

Ab Mitte des 5. Jahrhunderts ziehen sich

die Römer nach und nach aus dem Vor -

alpenraum zurück und überließen die

Vorherrschaft germanischen Stämmen. So

kam es am Unteren Inn zu einer Mischbevölkerung

aus Kelten, römischer Restbevölkerung

und verschiedenen Germanengruppen.

Dies belegen unter anderem

die Überreste zweier großer Reihengräberfelder

in Inzing und Schlupfing. Die

reichhaltigen Beigaben dieser Bestattungen

offenbarten wichtige Informationen

zu den Lebensumständen jener neuen Bewohner,

die sich bereits dem Stamm der

Bajuwaren zugehörig fühlten.

Perthelm „ad Pochingas“

Im Frühjahr 2020 entdeckte die Kreisarchäologie

Passau an der Wolfinger

Straße bedeutende Hinweise auf eine

Siedlung aus der spätmerowingischen

Zeit der Jahre 680 bis 730 n. Chr., die

als die ältesten Bauspuren des heutigen

Pocking zu bewerten sind.

Im Jahre 820 schließlich schenkt der

Edelfreie Perthelm von Haropah (Haarbach)

dem Kloster Mondsee seinen Besitz

„ad Pochingas“, in der Aussicht auf ewigen

guten Lohn und aus Furcht vor Gott.

„Ob die Rechnung auf jenseitigen Ertrag

aufgegangen ist, wissen wir nicht“,

merkte Walter Wandling zum Ende seiner

Ausführungen an. „Der Nachwelt jedenfalls

hat der edle Perthelm die erste

urkundliche Erwähnung von Pocking hinterlassen.“

Drehscheibe der Wirtschaft

Die Siedlung an der alten Römerstraße

von Simbach in Richtung Schärding und

Passau blieb weiterhin ein attraktiver

Standort. 1878 kam die Eisenbahn von

Neumarkt-St.Veit nach Pocking, 1888

fuhr sie bis Passau und ab 1912 auch über

Simbach nach München und Südosteuropa.

Neuere archäologische Untersuchen

via Luftbild lassen Vermutungen wiederaufleben,

dass es von Pocking über

Tettenweis nach Norden eine weitere

Römerstraße zum Donaulimes nach Künzing

gegeben haben könnte. Der inter -

essante Aspekt dabei ist, dass diese

Straßensituation genau mit der künftigen

Autobahnanbindung der Region übereinstimmt.

Man sagt zwar, Geschichte wiederhole

sich nicht, aber die Lage an den

jeweils modernsten Verkehrswegen der

Zeit hat Pocking zur regional bedeutendsten

Drehscheibe von Handel, Produktion

und Dienstleistung werden lassen.

Walter Wandling/Martin Semmler

Das alte und das neue Rathaus von Pocking: Die Ausstrahlung der beiden Gebäude spiegelt die Dynamik des wirtschaftlichen Aufschwungs wider.

Fotos: Stadtarchiv

1


Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 2

Sehr geehrte Pockingerinnen und Pockinger,

liebe Leserinnen und Leser der Jubiläums-Zeitung,

nachdem wir im letzten Jahr auf 1200

Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung

Pockings zurückblicken konnten,

jährt sich in diesem Jahr die Stadterhebung

zum 50. Mal. Es freut mich, dass der

Rottal-Verlag dieses Ereignis zum Anlass

nimmt, mit einer Jubiläums-Zeitung auf

50 Jahre Stadtgeschichte zurückzublicken.

Viele Faktoren haben zusammengewirkt,

dass Pocking eine Entwicklung erfahren

konnte, die schließlich zur Stadterhebung

führte. Das erste wichtige Ereignis war

wohl der Bau der Eisenbahnlinien nach

Pfarrkirchen, Passau und Simbach zu

Ende des 19. Jahrhunderts. Pocking wurde

Eisenbahnknotenpunkt und erhielt einen

Bahnhof. In der Folge wurde die Viehversteigerungshalle

gebaut, nachdem die

Gemeinde Pocking dafür kostenlosen

Baugrund zur Verfügung stellte. Eine

weise Entscheidung, weil die Gemeinde

Pocking durch die Zuchtviehmärkte eine

weitere zentrale Bedeutung erlangte. Der

Bau des Rottwerkes während des II. Weltkrieges

auf dem Gemeindegebiet von

Indling war ein weiterer wichtiger Meilenstein

in der Entwicklung unserer Region.

Nach den Weltkriegen sorgten die Entdeckung

des Thermalwassers in Füssing und

die Errichtung des Bundeswehrstandortes

bei Waldstatt für weiteren Aufschwung. In

der Landwirtschaft führte die Einführung

des Maisanbaus, für den der kiesige

Boden in der Pockinger Heide ideale

Voraussetzungen bietet, für Wohlstand.

Nicht zuletzt profitierte Pocking von den

vielen Arbeitsplätzen, den die Motorenfabriken

Hatz und Loher im nahen Ruhstorf

sowie die Baufirma Meier mit Sitz in

Rotthalmünster boten. Viele Flüchtlinge,

die nach dem Zweiten Weltkrieg in Pocking

– und vor allem in Indling – aufgenommen

wurden, fanden dort Arbeit. Aus

privater Initiative entstanden ein Sportstadion

und eine Oberrealschule, aus der das

heutige „Wilhelm-Diess-Gymnasium“ erwuchs.

Durch das bereits bestehende

Kaufhaus „Ragaller“ und die Eröffnung

der Kaufhäuser „Stock & Steubl“, des

„Einkaufszentrum Pocking“ und vieler anderer

Geschäfte, etablierte sich Pocking

noch vor der Stadterhebung als zentraler

Einkaufsort im unteren Rottal.

Mit der freiwilligen Zusammenlegung der

Gemeinden Pocking, Indling und Kühnham

sowie dem Markt Hartkirchen, wurde

am 2. Oktober 1971 schließlich der Titel

„Stadt“ verliehen.

Nach der Stadterhebung setzte sich die

Aufwärtsentwicklung ungebremst fort.

Man leistete sich ein Hallenbad und ein

neues Rathaus. Das Rottalstadion wurde

als Speedwaystadion ausgebaut. Gleichzeitig

entstand eine Anlage für den Schulsport

und für Leichtathletik. Im Norden

wurde ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen,

das sich schnell füllte, und südlich

der B12 entstand ein riesiges Wohngebiet

mit einem neuen Kindergarten, einer

neuen Grundschule und einem neuen

Gymnasium.

Gegenwärtig erfährt Pocking die einschneidendste

Baumaßnahme seiner Geschichte:

Die Autobahn A94 wird auf

knapp 13 Kilometer durch das Stadtgebiet

gebaut. Viele erhoffen sich durch den Anschluss

an den Großraum München zusätzliche

Impulse für die Thermen im

Bäderdreieck und auch für die Ansiedlung

größerer Betriebe. Diese Chancen gilt es

jetzt und in der Zukunft zu nutzen. In der

ILE an Rott & Inn, der neben Bad Füssing

und Bad Griesbach auch Pocking und acht

weitere Gemeinden angehören, will man

sich gemeinschaftlich um diese Aufgabe

kümmern. Ebenso gilt es Gefahren, die

durch den Autobahnanschluss entstehen,

zu erkennen und abzuwehren, beispielsweise

einen möglichen Kaufkraftabfluss.

In Pocking selbst wird es auch weiterhin

viel zu tun geben. Weil Pocking nach wie

vor sehr attraktiv ist, gilt es weiteres Bauland

auszuweisen, um die Nachfrage zu

befriedigen. Gerade sind wir dabei, eine

große Kindertageseinrichtung an der Zeller

Straße zu bauen. In den nächsten Jahren

werden wir die Grundschule und die

Mittelschule mit einem Kostenaufwand

von ca. 40 Millionen Euro erweitern beziehungsweise

sanieren. Praktisch alle unsere

Feuerwehrhäuser werden auf den

neuesten Stand gebracht. Dies zeigt, dass

bei allen Planungen auch die Außengemeinden

nicht vergessen werden.

Die wichtigste Aufgabe für den Stadtrat

wird die Umsetzung des neuen Integrierten

Stadtentwicklungskonzeptes mit Erarbeitung

eines Aktionsplanes für die Innenstadt

sein. Die Stadt ist bereit, dafür viel

Geld in die Hand zu nehmen. Wichtig ist

mir dabei auch die Entwicklung eines Verkehrs-

und insbesondere eines Fahrradkonzeptes

für die Innenstadt.

Wie Sie sehen gibt es noch viel zu tun in

Pocking. Glücklicherweise ist die finanzielle

Situation in Pocking geordnet. Pocking

ist fast schuldenfrei und hat für

obige Aufgaben schon mal einen Betrag

von über 20 Millionen Euro angespart.

Die Voraussetzungen für eine weitere Aufwärtsentwicklung

der Stadt Pocking sind

also durchaus gegeben.

Franz Krah

1. Bürgermeister Stadt Pocking

OÇr½Ç

2


Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 3

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Ein Blick in die Firmengeschichte der Meier Bau Gruppe

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 4

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Trabrennen haben Tradition in Pocking. Ursprünglich fanden diese auf einer Rennbahn

bei den Viehversteigerungshallen statt, am heutigen Rennbahnweg. Pferderennen

waren fester Bestandteil der großen Pferdemärkte, die in Pocking stattfanden. Später

wurde die Rennbahn dorthin verlegt, wo dann das Rottalstadion daraus wurde. Heute

lebt diese Tradition im Rahmen des Bürgerfestes fort.

Größter Biergarten Niederbayerns

Das Bürgerfest ist das größte Fest der Stadt Pocking und beinhaltet den wohl größten

Biergarten Niederbayerns. An einem sonnigen Bürgerfestwochenende kommen bis zu

30.000 Besucher aus Pocking und der gesamten Region, um an den fünf Veranstaltungsorten

im Stadtgebiet friedlich miteinander zu feiern. Auf den fünf Bühnen wird

unterschiedlichste musikalische Unterhaltung geboten. Für das leibliche Wohl sorgen

zahlreiche Pockinger Vereine und Gastwirte.

Das Bürgerfest geht auf die Feier zum 20. Stadtjubiläum 1991 zurück. Der neu

gewählte Bürgermeister Josef Jakob war mit dem Besitzer des heutigen Bürgerparks,

Alfred Wenig, überein gekommen und so konnte zum ersten Mal ein Fest in dieser

Größe realisiert werden. 1992 fand dann das 1. Bürgerfest statt. Fotos: Franz X. Miedl

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 5

Restaurant – Metzgerei – Hotel Pflieger

Vom Würstl-Imbiss zum Bayrischen Genuss-Restaurant

Metzgermeister Georg Pflieger mit Tochter

Sylvia

Der Grundstein für Pockings Genuss-

Metzgerei, Restaurant und Hotel Pflieger

wurde eigentlich vor langer Zeit im heutigen

Bad Griesbach gelegt.

„Die Eltern meiner Großeltern haben dort

eine Metzgerei gegründet“, erzählt Nadine

Käferböck, die heute den Pockinger Genussbetrieb

in 3. Generation führt. „Mein

Opa hatte standesgemäß, wie sein Vater,

Metzger gelernt und später dann auch den

Meister erfolgreich abgeschlossen.“ Um

das Geschäft zu vergrößern, gründeten Nadines

Großeltern Georg und Juliane Pflieger

im Jahre 1956 eine Filiale in Pocking.

Damals schon in der Nachbarschaft des

heutigen Standortes, aber nur als reiner

Verkaufsladen ohne eigene Produktion.

Trendsetter: Ready Cooked to go!

Ziemlich schnell merkte man, dass sich

Pocking bestens für eine eigene Niederlassung

eignen würde. Also wurde Grund

gekauft und eine eigene Metzgerei gegründet.

Die Pflieger-Produkte kamen bei

den Pockingern gut an. Es wurde also investiert

und erweitert. So entstand die Schlachterei,

um sich selber mit frischem Fleisch

und weiteren Erzeugnissen zu versorgen.

Um seine Würstl auch warm direkt an

den Mann bzw. die Frau zu bringen, wurde

der Verkaufsladen um ein Imbissstüberl

erweitert.

Das kam bei der Kundschaft gut an und so

wurden schnell auch warme Gerichte wie

Schnitzel, Schweinebraten und weitere Leckereien

angeboten.

Schmanklerl-Stube &

Genuss-Restaurant

„Mit Unterstützung ihrer Tochter Sylvia

und deren Ehemann Herbert Graml, meinen

Eltern, konnten die neuen Vorhaben geplant

und umgesetzt werden“, erzählt Nadine.

„Ein kleines Lokal, das heute unsere Ofenstube

ist, und die Weinstube im Keller

kamen zur Metzgerei.“ Dazu kam dann

noch ein kleiner Hotelbetrieb. Schließlich

stand noch eine weitere Investition an: Die

letzten Baumaßnahmen, um das Lokal zu

formen, wie es sich heute darstellt.

Die „Glasl“:

ein Highlight aus der

Restaurant-Küche für Zuhause

„Meine Eltern betreiben jetzt das Geschäft

seit 1992 als 2. Generation weiter“, so

Nadine Käferböck. „Mein Papa ist der

Küchenchef, meine Mama die gute Fee

des Hauses und überall zu finden. Ich selber

ging lieber zum Studieren. Nach dem

Abschluss merkte ich aber schnell, dass

Juliane Pflieger mit Tochter Sylvia

mir der Familienbetrieb doch sehr am

Herzen lag.“

So absolvierte Nadine Käferböck eine

Kochlehre und stieg als Juniorchefin in

den Betrieb ein. Seit dem 1. Januar 2021

führt sie mit ihrem Ehemann Marcel den

Pockinger Genussbetrieb in der 3. Gene -

ration.

Eine Erfolgsgeschichte, die zur Stadt

Pocking passt.

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 6

Josef Jakob im Interview über seine Amtszeit und den Aufstieg der Stadt Pocking:

„Pockings Vorteil ist der Anschluss an

überregionale Entwicklungsachsen“

Herr Jakob, Sie wurden 1990 ins Amt des

1. Bürgermeisters gewählt. Da war der

Zusammenschluss der Märkte Hartkirchen

und Pocking mit den Landgemeinden

Indling und Kühnham schon fast 20

Jahre her. Haben Sie selbst noch Erinnerungen

an die Zeit der Gebietsreform?

Zum Zeitpunkt der Gebietsreform 1971

war ich noch nicht bei der Stadt Pocking

beschäftigt. Ich war als Finanzbeamter

Mitarbeiter bei Kassenprüfungen an vielen

Finanzämtern in Südbayern unterwegs.

Die Gebietsreform hatte in allen

Landkreisen enorme Auswirkungen. Natürlich

interessierte ich mich für den

Landkreis Griesbach und meine Heimatgemeinde

Pocking besonders.

„Die Eingemeindung

des Marktes Hartkirchen

war sicher die

schwierigste Aufgabe“

Als Heimatpfleger beschäftigen Sie sich

ja viel mit der Geschichte der Stadt Pocking.

Was sagen denn die historischen

Quellen: Lief das damals alles glatt?

Nach unseren Unterlagen waren sehr umfangreiche

Verhandlungen mit den drei

Beitrittsgemeinden notwendig. Die entsprechenden

Sitzungsprotokolle enthalten

viele Forderungen, die erfüllt wurden.

Schließlich sollte der Zusammenschluss

ja freiwillig erfolgen.

Wichtige Folge der Gebietsreform war

die Erhebung des neuen Gemeindegebildes

1971 zur Stadt. War das ein Motor

zur Integration der anderen Gemeinden

oder eher ein Hindernis, weil Hartkirchen

seinen historischen Status als „Metropole

des Unteren Inntals“ dadurch noch deutlicher

einbüßte?

Die Eingemeindung des Marktes Hartkirchen

war sicher die schwierigste Aufgabe.

Die historischen Verbindungen des

Marktes gingen nicht Richtung Pocking

sondern nach Mittich/Neuhaus. Durch

den Bau der Autobahn A 3 wurde diese

auch geografisch abgeschnitten. Sehr

problematisch war auch die Tatsache,

dass Kinder aus Hartkirchen in die alte,

damals bereits baufällige Schule nach

Mittich gehen mussten.

„Der Zustrom an

Neubürgern wirkte

sich in allen Bereichen

der Stadt aus“

Zu der Zeit, als die Stadt eine erhebliche

Zuwanderung zu bewältigen hatte, waren

Sie Leiter des Bauamtes. Ein zentraler

Posten in der Stadtverwaltung. Welche

prägenden Herausforderungen und Entwicklungsschritte

der Stadt sind Ihnen

aus dieser Zeit des Wachstums noch in

besonderer Erinnerung?

Die Stadt Pocking hatte keine Kenntnis

davon, dass ein Augsburger Unternehmen

das sogenannte 3. Hochhaus an der Bajuwarenstraße

dem Freistaat Bayern als

Übergangswohnheim vermietete. Die erste,

zunächst erfreuliche Belegung, war die

Unterbringung der DDR-Flüchtlinge1989.

Der anschließende Zustrom aus dem Bereich

der Spätaussiedler wirkte sich in

allen Bereichen des öffentlichen Lebens

aus. Ich sagte immer vom Einwohnermeldeamt

bis zu den Kindergärten, Schulen,

Wohnungen und schließlich hinaus

bis zum Friedhof waren alle Bereich betroffen.

Welche zentralen Aufgaben warteten auf

Sie, als Sie selbst dann das Bürgermeisteramt

von Franz Krah sen. übernahmen?

Die wichtigsten Aufgaben ergaben sich

zwangsläufig durch die starken Zuwächse

der Einwohnerzahlen. Kindergärten,

Grundschule, Hauptschule und

Bauland mussten den Erfordernissen so

Josef Jakob war von 1990 bis 2008 Bürgermeister

der Stadt Pocking. Der Altbürgermeister

ist seit 2008 Heimatpfleger

und seit 2014 Ehrenbürger von Pocking.

schnell als möglich angepasst werden.

Dazu kam, dass diese enormen Aufgaben

nicht ohne eine gewaltige Neuverschuldung

zu stemmen war.

„Die wichtigste

Entscheidung habe ich

bereits an meinem

1. Arbeitstag getroffen“

Was würden Sie aus heutiger Sicht als die

wichtigsten Entscheidungen Ihrer Amtszeit

bezeichnen und warum?

Die wichtigste Entscheidung habe ich bereits

an meinem 1. Arbeitstag am 2. Mai

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 7

1990 getroffen. Nach vielen Glückwünschen

und Überraschungen habe ich am

Nachmittag zwei Telefongespräche geführt,

die eine enorme Auswirkung zur

Folge hatten.

Zunächst habe ich um einen Vorstellungstermin

beim Regierungspräsidenten

der Regierung von Niederbayern gebeten.

Mein Amtsvorgänger war kein besonderer

„Freund“ der Regierung. Bei

dem baldigen Termin waren die zuständigen

Abteilungsleiter mitanwesend.

Dabei sagten mir die Beteiligten die

Unterstützung bei den enormen Aufgaben

zu.

Der zweite Anruf ging an Herrn Alfred

Wenig. Zwischen der Stadt Pocking und

den Geschwistern Wenig war ein jahrelanger

erbitterter Streit im Gange. Die Geschwister

Wenig waren Eigentümer der an

das Rathaus und an die Grundschule an

der Berger Straße angrenzenden Grundstücke.

Zur Wohnbebauung im Westen

gab es lediglich einen Trampelpfad. Die

Grundstücksverhandlungen, die ich gelegentlich

versuchen musste, waren stets erfolglos

und endeten oft sehr unfreundlich.

Bei dem Telefongespräch habe ich Herrn

Alfred Wenig gebeten über das Nachbarschaftsverhältnis

zwischen ihm und der

Stadt Pocking nachzudenken. Als neugewählter

Bürgermeister unserer gemeinsamen

Heimatgemeinde stellte ich mir das

anders vor. Ich schlug ihm vor, wenn er

sich meiner Meinung anschließen könnte,

sollte er doch zurückrufen. Der Rückruf

kam nach längerer Zeit und daraus entwickelte

sich eine gute Zusammenarbeit, die

letztendlich zur Gründung einer Bürgerstiftung

führte.

„Eine moderne

Fußgänger- und

Radfahrerbrücke wäre

besser gewesen“

Hand aufs Herz: Welche Entscheidung

würden Sie mit Ihrem heutigen Wissen

anders treffen?

Die Anbindung des Schul- und Sportzentrums

an die Stadt hätte im Bereich des

Hallenbades an Stelle mit einer Unterführung

mit einer modernen Fußgänger- und

Radfahrerbrücke erfolgen sollen. Durch

Schmierereien und Vermüllung ist sie

alles andere als attraktiv. Es ist sehr

schade, dass man die „Sprüher“ nicht erwischen

kann. Dies gilt auch für andere

Unterführungen.

Zur Heimatpflege gehören ganz wesentlich

ja auch Kultur und Brauchtum.

Worin sehen Sie die besonderen Stärken

der Pockinger in der Kultur- und Brauchtumsszene?

Kultur und Brauchtum werden in Pocking

im Wesentlichen von örtlichen Vereinen

getragen. In den letzten Jahren

unterstützte die Stadt Pocking auch überregionale

Veranstaltungen der Europäischen

Wochen.

Das, was Pocking durch die Jahrhunderte

vom Umland unterschied, war und ist die

Konzentration von Handel, Dienstleistung

und produzierendem Gewerbe. Was

prädestiniert gerade diesen Standort

dafür?

Pocking hat durch die zentrale Lage

einen Standortvorteil. Die Eisenbahn und

das Straßennetz ermöglichten den Anschluss

an die überörtlichen Entwicklungsachsen.

Dazu kam stets immer die

Bereitstellung von geeignetem Bauland,

verbunden mit der Ausweisung von Gewerbe-

und Wohngebieten.

Sein reiches Kulturleben verdankt die Stadt vor allem ihren vielen Vereinen und engagierten

Bürgerinnen und Bürgern. So organisierte der Pockinger Journalist Helmut

Degenhart den ganzen Jubiläumssommer kostenlose sonntägliche Konzerte überwiegend

örtlicher Musikgruppen wie hier die Bläsergruppe Franz Venus und erfüllte

damit den Stadtplatz mit kulturellem Leben aus der Stadt für die Stadt.

Foto: Franz X. Miedl

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 8

Huber Automobile –

2022 feiert das Traditionsautohaus Huber i

Huber Automobile kann also auf eine

Schon im Jahr 1922 wurde der Hubersche Betrieb und die damals angrenzende

Tankstelle vom Mechanikermeister Johann Köbl als Maschinenhandlung

in Pocking eröffnet. Nach dem Tod des Stiefvaters übernahm 1945 der 1911

in New York geborene August Konrad Huber als gelernter Flugzeugmechanikermeister

bei Dornier das Ruder des noch jungen Unternehmens und baute

es weiter aus. In seinen Anfangszeiten war das heutige Autohaus noch eine

Zweiradwerkstatt, die NSU- und DKW-Motorräder verkaufte – erst 1953

wurde es zur Opel-Vertretung und 20 Jahre später, im Jahr 1973 schließlich

zum offiziellen Opel-Händler. In den frühen 70ern übernahm August Huber

sen. mit 23 Jahren das Geschäft seines Vaters und erweiterte den Betrieb weiter

mit einem umfangreichen Neubau. Und auch die dazugehörige Tankstelle

wurde im Laufe der Jahre immer wieder umgebaut, zuletzt im Jahre 1998.

2003, mit gerade einmal 22 Jahren, übernahm dann August Huber jun. den

Betrieb in Pocking als Geschäftsführer in vierter Generation. Und ebenso wie

sein Vater und Großvater, feilte auch er fleißig weiter am Traditionsbetrieb.

Sein erstes großes Bauprojekt realisierte August Huber im Jahr 2011. Nur wenige

hundert Meter entfernt von der bisherigen Tankstelle neben dem Autohaus,

sollte eine neue, modernere Shell-Servicestation entstehen, die keine

Wünsche offenlässt. Der Neubau hatte viele Gründe, nicht zuletzt, weil die

alte Tankstelle laut August Huber nicht mehr zeitgemäß und an den Grenzen

ihrer Kapazität war. So wurde sich für einen Neubau in zentraler Lage in

Pocking entschieden. August Huber war es dabei besonders wichtig, dass

diese Tankstelle mehr als nur zum Tanken da ist. Er wollte seinen Kunden auch

einen Treffpunkt für Jung und Alt mit Kaffee und Kuchen und einer großen

Produktvielfalt bieten – gerne bezeichnet August Huber selbst seine Tankstelle

auch als „modernen Tante-Emma-Laden“.

Doch auch das Gelände der ehemaligen Tankstelle neben dem Autohaus blieb

nicht lange ungenutzt, 2011 fand dort bereits eine neue Auto-Aufbereitungshalle

ihren Platz und ein Jahr darauf entstand direkt daneben die Verkaufsniederlassung

der Firma Würth. Seit 2013 ist August Huber zudem nicht mehr

alleiniger Geschäftsführer seines Unternehmens. Dies sei durch die neue Tankstelle,

die von Anfang an viel Andrang erfuhr und in der der engagierte Chef

auch gerne selbst tatkräftig mit anpackt und weiterer Projekte einfach nicht

mehr möglich gewesen. So teilten sich August Huber und sein Studienkollege

und langjähriger Freund Michael Reischer fortan die Geschäftsführung des

Autohauses. Die glückliche Mischung, die sich aus dem bestens mit dem Traditionsbetrieb

vertrauten Niederbayern August Huber und dem geschäftlich

geschickten Oberfranken Michael Reischer ergibt, brachte unter anderem die

Idee zur Einführung der Marke Hyundai hervor. Diese startete Mitte 2014 in

den Verkauf sowie Service des Autohauses und im Jahr darauf wurde Michael

Reischer zum Mitgesellschafter des Unternehmens. Um bestens auf die

neue Marke eingestellt zu sein, wurde von 2015 auf 2016 schließlich die

Werkstatt komplett saniert und eine Hyundai-Ausstellungshalle gebaut, welche

im April 2016 ihre Eröffnung feierte. Im Jahr 2019 wurde aus der Aufbereitungshalle

die Auto-Glänzerei, die das Grundstück rund ums Autohaus

vorerst komplettierte.

Ansicht 1920er Jahre

Ansicht 1953

Seit August Huber jun. Geschäftsführer ist, hat sich also eine ganze Menge

im und um das Autohaus Huber getan. Und auch seine Tankstelle bereichert

August Huber stetig mit neuen Ideen. So zog dort 2016 nicht nur eine Eisdiele

ein, sondern auch ein Coffee-Place der San Francisco Coffee Company, für

den eigens ein gläserner Anbau mit Sonnendeck geschaffen wurde. Alles in

allem erstreckt sich der Betrieb heute über eine Fläche von 15.000 Quadratmetern.

Zu August Hubers Anfangszeiten als Geschäftsführer im Jahr 2003,

zählten zum Autohaus insgesamt 15 Mitarbeiter – heute umfasst seine Firma

bereits rund 60 Angestellte.

Das Autohaus selbst bietet derzeit ca. 200 Fahrzeug ab Lager an. Dies wird

sich aber schon Ende des Jahres 2021 ändern, denn dann wird neben Opel

und Hyundai die dritte Marke Mitsubishi das Angebot erweitern. Seit seiner

Eröffnung 1922 kommen im Huber-Betrieb also ständig allerhand Neuerungen

hinzu, immer mit dem Ziel, seinen Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.

Und für das kommende Jahr 2022 steht schon das nächste, ganz besondere

Großereignis im Huberschen Autohaus an: Das Autohaus feiert dann

nämlich sein 100-jähriges Jubiläum!

Mitarbeiter 1955. 4.v.rechts: August Konrad Huber, daneben Ottilie Huber.

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 9

– Unsere Geschichte

er in Pocking sein 100-jähriges Bestehen.

eine lange Geschichte zurückblicken.

Neubau 1973

2021 SHELL-Belegschaft

Eröffnung 1973. Ganz rechts August Huber.

Umbau Tankstelle 1976.

Autohaus 2021

Zeitleiste – Die Entwicklung automobiler Kompetenz für Pocking

1922 Firmengründung durch Johann Köbl, Mechanikermeister in

Pocking als Maschinenhandlung

1922 Erste Inbetriebnahme von zwei Shell Tanksäulen

1945 Einstieg als Gesellschafter von August Konrad Huber, geb. 1911

in New York, Mechanikermeister, in den Betrieb des Stiefvaters aufgrund

des Todes von Johann Köbl

1945-1950 Aufnahme des Vertriebs und Service für NSU und DKW Motorräder

1953 Aufnahme des Vertriebs und Service für Adam Opel PKW und Nutzfahrzeuge

1955-1960 Umbau und Neubau der Werkstätten mit Teilelager, Pflegeraum und

Schmiergrube

1966 Umbau und Aufstockung Wohnhaus und Tankstelle

1972 Übernahme des Betriebs durch August Huber jun., geb. 1950, nach dem

Studium zum Dipl.-Ing. an der TU München

1973 Kompletter Neubau des Autohauses mit 1.100 qm Fläche für die Marke Opel

1976 Umbau der Tankstelle zur SB-Tankstelle

1991 Neubau eines SB-Waschparks mit Portalwaschanlage

1998 Erneut kompletter Umbau der Tankstelle nach neuesten

Umweltschutzauflagen und Tanktechnik inkl. Tankautomat

2003 Übernahme des Betriebs von August Huber jun., geb. 1981, nach dem

Studium zum KFZ-Betriebswirt in Calw.

2011 Bau der neuen SHELL Servicestation an der Füssinger Strasse mit rund

5.000 qm Fläche

2011 Bau einer Fahrzeugaufbereitungshalle

2012 Abbruch des alten Wohngebäudes und Tankstellengebäudes und Neubau der

Würth Niederlassung

2013 Studienfreund und ebenfalls KFZ-Betriebswirt und KFZ-Meister Michael

Reischer wird Geschäftsführer neben August Huber

2014 Aufnahme des Vertriebs und Service der Marke Hyundai

2015 Michael Reischer wird zum Mitgesellschafter des Unternehmens

2015 auf 2016 Werkstatt des Autohauses wird komplett entkernt und auf dem

neuesten Stand der Technik neu errichtet und ausgestattet

2015 auf 2016 Neubau der Hyundai-Ausstellungshalle mit Büros im 1. OG

2016 Erweiterung der SHELL Servicestation um einen Glasanbau mit Sonnenterrasse

sowie einer Eisdiele

2016 Umbau des Bistros der SHELL Servicestation zum Coffee-Place der

san francisco coffee company

2019 Start der Hauseigenen Fahrzeugaufbereitung “Auto-Glänzerei” in der 2012

errichteten Fahrzeugaufbereitung

2021 10-jähriges Jubiläum SHELL

2021 Aufnahme von Vertrieb und Service der Marke Mitsubishi

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 10

Altbürgermeister erinnerten sich vor 10 Jahren zum 40. Geburtstag der Stadt:

Über die Gebietsreform waren nicht alle glücklich

Karl-Heinz Huber ist leidenschaftlicher

Sammler von Ansichtskarten aus Pocking

und der näheren Umgebung. Sie sind

nicht nur wichtige Dokumente dafür, wie

sich der Ort im Wandel der Zeiten nach

außen präsentiert hat, sondern auch bildhafte

Zeugen der Entwicklung der Stadt

selbst. Anlässlich des 40. Geburtstags der

Stadt Pocking hatten sich Karl-Heinz

Huber und Altbürgermeister Josef Jakob

beim Vater der Stadterhebung, Altbürgermeister

Franz Krah sen. getroffen, um anhand

der Ansichtskarten aus dieser Zeit

Erinnerungen auszutauschen.

„Das konnt ja nicht so weitergehn“

Krönner-Eck, Ulrich-Baum, Riermeier-

Kurve – alle Ansichten sind mit Erinnerungen

verbunden. Als in der Runde

Uneinigkeit darüber bestand, ob eine

Karte mit Ansichten der Simbacher

Straße vor oder nach dem Amtsantritt von

Franz Krah sen. als Bürgermeister der

Gemeinde Pocking im Jahr 1967 entstanden

ist, meinte Josef Jakob: „Das muss

vor Dir gewesen sein, weil noch keine

Gehwege da waren, das ist ja erst losgegangen,

als Du Bürgermeister geworden

bist.“ „Na,“ meinte Krah sen. darauf,

„das konnt ja nicht so weitergehn, dass

die Leut immer im Dreck laufen mussten,

wenn’s grengt hat.“

„Kühnhamer haben schon gewartet“

Eine Karte aus Neu-Indling erinnert

Franz Krah sen. an die widerspenstigen

Indlinger Bürger. Weil deren Gemeinde

durch die Steuern des Rottwerks zu

merklichem Wohlstand gekommen war,

waren sie gar nicht begeistert, sich in die

neue Stadt einzubringen. „Die Kühnhamer

dagegen haben schon darauf gewartet“,

erzählt Krah, „die hatten ja auch so

viele Straßen, die geteert werden mussten.“

Eine Karte der Stadtkapelle Pocking

erinnert die Runde daran, dass das ja einmal

die Kapelle Erich Roth aus Hartkirchen

war, die ihren neuen Namen mit der

Stadterhebung verliehen bekam. Einen

interessanten Aspekt der Stadterhebung

Bilderrevue einer erfolgreichen Aufbauarbeit: Postkartensammler Karl-Heinz Huber und

die Altbürgermeister und Ehrenbürger Franz Krah sen. und Josef Jakob. Foto: Semmler

zeigt eine Ansichtskarte mit der Raiff -

eisenbank und dem neue Stadtwappen.

„Im Grunde hat da jeder seinen Teil eingebracht:

Das Rottaler Ross und der

Pockinger Mondsee, das Hartkirchener

Wappen und das rote Band der Rottau“,

betont Franz Krah.

„Pocking hat auch Hotelbetten“

Mit der Stadterhebung kam auch langsam

ein stärkeres Selbstbewusstsein. Definierte

sich die Gemeinde noch als „Tor

zum Thermalbad Füssing“, ist Pocking

auf den bunten Karten der 70er Jahre

bereits die „Stadt im Bäderdreieck“.

„Ihr spinnts ja, dass Ihr ein Tor machts,

damit die Leut nach Füssing fahren“,

erinnert sich Franz Krah an Bürgerproteste

dieser Zeit, „wir ham ja in

Pocking auch eine Gastronomie und

Hotelbetten.“ Die Touristen sollten doch

besser gleich in Pocking bleiben. „Es

steht fest“, unterstreicht der Altbürgermeister,

„dass Pocking letztlich

großen Nutzen von Bad Füssing hatte

und noch hat.“ Martin Semmler

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 11

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:08 Seite 12

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 13

Gardinen und Polsternäherei Sommer

Innovativ und wandelbar wie die Mode

Als Johann Sommer 1930 in der Wexelbergerstraße

seine Maßschneiderei eröffnete,

war Pocking bereits ein wirtschaftlicher

aufstrebender Markt an der Gabelung

zweier Bahnstrecken und einem entsprechenden

florierenden Handel im

Unteren Rott- und Inntal. Das ist wichtig,

denn so ein maßgeschneiderter Anzug

war schon damals eine Investition von

gut einem halben Monatsgehalt. Selbst

wenn damals bereits erste Konfektionsware

aus halbindustrieller Fertigung auch

auf den ländlichen Bekleidungsmarkt

drängte, so waren hochwertige Anzüge

und Damengarderobe drunter nicht zu

finden. So hatten bis nach dem II. Weltkrieg

durchaus mehrere Maßschneider

am Ort ihr Auskommen.

Vom Maßanzug zur Konfektion

Johanns Sohn Günther Sommer trat zwar

noch in die Fußstapfen des Vaters, erkannte

aber bald die Zeichen der Zeit und

baute die Schneiderei zu einem modernen,

zeitgemäßen Konfektionsbetrieb

aus. Anders als im männerdominierten

Handwerksbetrieb wurde nun sehr arbeitsteilig

modische Bekleidung vor

allem von Näherinnen in großen Stückzahlen

gefertigt. Als Pocking 1971 zur

Stadt erhoben wurde, zog auch die Näherei

Sommer in ein modernes Gebäude am

neu angelegten Gewerbering. Dort produzierten

täglich 25 bis 30 Näherinnen

bis zu 1000 Hosen und Röcke.

Flexibel durch harte Zeiten

Mit der Wende brachen nicht nur die

Grenzen nach Osteuropa zusammen, sondern

auch die Stückkosten der dort gefertigten

Konfektionen fielen ins Bodenlose.

So musste die Familie die Konfektionsfertigung

von Bekleidung in Pocking

schließlich einstellen.

1971- moderner Neubau der Konfektionsnäherei Sommer am Gewerbering.

Moderner Arbeitsplatz:

Näherinnen arbeiten unter genauer Qualitätskontrolle der Seniorchefin.

Mit einer stark reduzierten Belegschaft

gelang es Günther Sommer den Betrieb

aufrecht zu erhalten und für die Firma Himolla

in Taufkirchen, damals bereits

einer der größten Polstermöbelhersteller

Europas, weiterzunähen. So wurden die

Weichen hin zur Gardinen- und Polsternäherei

neu gestellt.

Fachliches Fundament

Sein Sohn Thomas Sommer hatte bereits

1987 bei der Firma Kuhn Modelle in

Neuhaus am Inn die Ausbildung zum

Bekleidungsschneider begonnen. Nach

dem Abschluss - mit einer kleinen Unterbrechung

durch den Wehrdienst – folgte

ab 1992 ein Studium der Bekleidungstechnik

im renommierten textilen Bildungszentrum

auf Schloss Hohenstein

in Baden-Württemberg. Ab 1994 arbeitete

er schließlich beim internationalen

Modelabel Betty Barclay.

Innovativ in die Zukunft

Vor inzwischen zehn Jahren, 2011, kehrte

Thomas Sommer ins Familien-Unternehmen

zurück und übernahm das Geschäft

von den Eltern, das jetzt unter TSommer

Gardinen und Polsternäherei Pocking firmiert.

Daneben hat er sein Unternehmen

auch um Lösungen für Sonnenschutz

erweitert. Persönlicher Service war bei

Familie Sommer noch nie nur eine Marketing-Floskel.

Dank einer innovativen

3D-Visualisierung können sich die Interessenten

schon im Vorfeld ein genaues

Bild von ihrem Vorhang oder Rollo machen.

So ist Thomas Sommer mit seinem

Team wie die Stadt Pocking innovativ auf

einem guten Weg in die Zukunft.

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 14

Die lange Geschichte der alten Gemeinden

Hartkirchen

Die Geschichte des Marktes Hartkirchen ist lang.

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit siedelten hier auf

der fruchtbaren Innterrasse Menschen. Die Kelten errichteten

hier einer der heute größten bekannten Keltenschanzen.

Spätestens zu dieser Zeit etablierte sich

hier eine zentrale Siedlung für das Untere Inntal, denn

der Fluss war die Reise-, Transport- und Handelsstraße

bis in die Neuzeit. An dieser Reisestraße ließ

bereits im 8. Jahrhundert zur Zeit der Bajuwaren-Herzöge

ein Kaiser hier eine Pfalz errichten, eine Residenz,

an der er Hof und Gericht hielt. Als der Ort 1143

erstmals urkundlich erwähnt wird, ist er schon lange

mit Marktrechten ausgestattet, seine Pfarrei ist die

Mutterpfarrei

vieler Gemeinden,

auch der

von Pocking.

Der wirtschaftliche

Niedergang

kam erst, als

sich der Warentransport

vom

Innschiff auf die

Eisenbahn verlagerte.

Der historische

Gallus-

Markt lässt

die große Geschichte

Hartkirchens

jedes

Johann Kirschner führte als letzter

Bürgermeister Hartkirchen in den

Stadtverband.

Jahr noch einmal

aufleben.

Indling

Die Landgemeinde Indling entstand erst durch die

Gemeindeedikte König Max I. 1818 aus verschiedenen

ländlichen Obmannschaften. Oberindling und

Prenzing waren die größten Ortschaften der Gemeinde.

Die Amtsgeschäfte wurden damals auf dem

Hof von Bürgermeister Franz Birndorfer in Prenzing

ausgeübt. Nach der Wiederinbetriebnahme des Rottwerks

konnte 1947 in Oberindling eine eigene Gemeindekanzlei

gebaut werden. Das Siliciumwerk war

1942 als Rüstungsbetrieb gegründet worden und

lockte viele vertriebene

Neubürger

zur Ansiedlung

an,

woraus Neu-

Indling entstand.

Das wieder in

Betrieb gegangene

Werk

sorgte für eine

reichlich gefüllte

Gemeindekasse.

Darum

fiel es den Indlingern

auch

nicht so ganz

leicht, sich in

Indlings letzter Bürgermeister

Franz Birndorfer verhandelte hart

in den Vereinigungsgesprächen.

den neuen Stadtverband

einzugliedern.

Kühnham

Ähnlich wie in Indling wurde 1811 aus den Obmannschaften

Zell und Osterholzen und dem Ort Gerau der

Steuerdistrikt Kühnham gebildet, aus dem dann 1818

eine Landgemeinde wurde. Der politische, kulturelle

und gesellschaftliche Mittelpunkt lag jedoch immer

im Weiler Schönburg. Dort befanden sich die Gemeindekanzlei,

die Schule, ein Kramer und nicht zuletzt

das Schloss, das von 1676 bis 1680 von Freiherr

Georg Adolf von Schönburg errichtet wurde. Auf ganz

alten Karten ist jedoch in der Region immer nur Rohr

zu finden. Unterrohr war wohl schon lange besiedelt,

wie erst jüngste Funde aus der Hallstadtzeit (850-

600 v.Chr.) belegen.

Hier

stand auch lange

ein Wasserschloss.

Auch in

Eggersham gab

es bis ins 18.

Jahrhundert ein

Schloss. Auch

wenn die Hügelland-Gemeinde

mit Kühnham

und Thalling an

zwei Bahnstrecken

angeschlossen

war,

so schloss man

Bürgermeister Josef Frankenberger

führte seine Gemeinde Kühnham

problemlos in den Gemeindeverbund.

sich 1971 sehr

freiwillig zur

Stadt Pocking

zusammen.

Hotel Pockinger Hof

150 Jahre Tradition der Gastlichkeit im Herzen Pockings

Der „Pockinger

Hof" war

schon immer

ein geselliger

Ort, an dem man

zusammen gekommen ist, Neuigkeiten er

fuhr und bayerische Gastlichkeit genossen hat.

1873 war der Pockinger Hof schon als „Gutliendlhof“

in der damaligen Hofmark bekannt.

Am 25. September erteilte das Bezirksamt Griesbach

die Genehmigung zum Betrieb einer Gastwirtschaft

- somit begann die Geschichte des

Traditionsgasthauses. Seit 1913 war der Gasthof

im Eigentum der Gutsherrschaft Ering-Pillham.

Erst 1927 gab im der damalige Pächter Ferdinand

Höchtl, Urgroßvater der heutigen Hoteliersfamilie,

den Namen „Pockinger Hof“.

Vom Pächter zum Eigentümer

Zur Zeit der amerikanischen Besatzung nach dem

2. Weltkrieg kehrte Ferdinand Höchtls Sohn

Johann mit seiner Frau Johanna in den Betrieb

zurück. Die zahlreichen Viehmärkte brachten den

jungen Wirtsleuten einen unverhofften Aufschwung.

1969 wurde die Landwirtschaft zu

Gunsten der „Schwemme“ und „Gewölbe“ ganz

eingestellt. Als im benachbarten Bad Füssing

heilsame Thermalquellen entdeckt wurden, konnten

Johann und Johanna Höchtl die Wirtschaft

ständig erweitern. Der Schritt zum Hotel gelang

mit dem stetigen Ausbau der Fremdenzimmer.

Als im Jahr 1974 Familie Höchtl kurz nach der

Stadterhebung den „Pockinger Hof“ samt Nebengebäude

von der Gutsherrschaft Ering-Pillham

erwarb, dienten bereits 30 Übernachtungsbetten

als Einnahmequelle.

Vom Gasthaus zum Sterne-Hotel

Der Generationswechsel erfolgte im Jahr 1980.

Den Pockinger Hof erhielt die älteste Tochter

Hannelore, die seit 1971 mit dem gelernten Koch

und Konditor Heinz Schenk verheiratet ist. 1990

wurde die nächste große Veränderung im Pockinger

Hof von der Familie Schenk in Angriff genommen.

Zu dem bestehenden 1. Stock kamen drei

weitere Etagen dazu – der „Pockinger Hof“ hatte

nun 100 Betten zu vermieten. Der traditionelle

Biergarten musste der Rezeption und einem Wintergarten

weichen und auch die Küche wurde

komplett erneuert. 2007 wurden die Hotelzimmer

vergrößert, neu gestaltet und modernisiert. Jedes

Zimmer verfügt nun über High-Speed-Internetzugang.

Seit 2008 ist der „Pockinger Hof“ als

3-Sterne-Komforthotel klassifiziert.

Im Jahr 2004 übernahm Sohn Karlheinz Schenk

die Leitung der Küche, 2014 zusammen mit

seiner Frau Stefanie den gesamten Betrieb von

Gasthof und Hotel .

So kann der „Pockinger Hof“ bereits in zwei

Jahren sein 150-Jahre-Jubiläum als traditioneller

Treffpunkt der Gastlichkeit im Herzen Pockings

feiern.

Seien Sie willkommen

in einem Haus mit Tradition!

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 15

Ehrenbürger Prälat Hans Lang erinnerte sich

zum 40. Geburtstag der Stadt:

„Freiwillig bin ich nicht

nach Pocking gegangen“

für Pocking gar nicht interessiert. Meine

Pläne wären ins Oberland hinauf gewesen,

aber ich hab’s nicht bereut, dass ich

nach Pocking musste.

Das hört sich ja fast wie Strafversetzung

an...

Lang: Ja, der Pfarrer denkt und der Bischof

lenkt. Ich wurde vom Generalvikar

einbestellt und der hat mich gefragt, ob

ich meine Bewerbung für Pocking schon

eingereicht habe. Sofort musste ich ins

Vorzimmer und der Sekretärin meinen

Versetzungswunsch diktieren. Da hab ich

ihr diktiert: Auf Wunsch des Bischofs

und auf Befehl des Generalvikars übernehme

ich die seelsorgerlichen Arbeiten

in Pocking. Der Historiker sollte schon

deutlich sehen, dass der Lang nicht freiwillig

gegangen ist.

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Engagement

mit Herz

Die höchste Auszeichnung der Caritas:

Für sein soziales Engagement in Pocking

erhielt Prälat Lang den silbernen Brotteller.

Foto: Semmler

Prälat Hans Lang war von 1972 bis 2000

Stadtpfarrer von Pocking und bis zu seinem

Tod 2020 im aktiven Unruhestand. In

seine Amtszeit fällt die rasante Entwicklung

der jüngsten Stadt im Rottal. Zum

Stadtjubiläum vor 10 Jahren erinnerte er

sich in einem Interview an diese Zeit.

Herr Prälat, wie sind sie damals eigentlich

nach Pocking gekommen?

Prälat Hans Lang: Ich bin am 1. März

1972 in die junge Stadt Pocking gekommen.

Eigentlich sollte ich meinen Dienst

schon im Sommer 1971 beginnen. Aber

am 2. Oktober 1971 wurde Pocking zur

Stadt erhoben und mein Vorgänger, Pfarrer

Hermann Wasmaier, hatte den Ort den

ganzen Weg dahin vom Juni 1948 ab begleitet.

Da sollte er als erster Stadtpfarrer

in den Ruhestand gehen. Ich hab mich ja

Wie haben Sie die wirtschaftliche Entwicklung

der Stadt erlebt?

Lang: Die Stadt ist der Zeit narrisch gewachsen

– von 7.000 auf 16.000 Einwohner,

mit den Zweitwohnsitzlern. Die

Bundeswehr in Waldstadt, der Aufstieg

Bad Füssings – all das zog die Wirtschaft

an und die einheimischen Betriebe wuchsen.

Die Pockinger haben Bad Füssing

aufgebaut – und haben gut verdient dabei.

Und wie war die Zusammenarbeit mit der

politischen Führung der Stadt?

Lang: Bürgermeister Krah und ich, wir

haben uns auf der sachlichen Ebene

immer verstanden. Jeder von uns hatte

sein Gebiet. Er hat mir in meinem Bereich

immer vertraut und ich bin auch nie

in die Stadtratssitzung gegangen. Wenn

der Pfarrer im Stadtrat sitzt, verändert das

das Verhalten der Leute. Ich hatte ja

meine Leute im Stadtrat. Ein Pfarrer

muss sich seine Leute so ziehen, dass er

nicht überall selber dabeisitzen muss.

Man muss sie aber auch mal machen lassen

und ihnen die Ehre geben, selbst zu

entscheiden. Wenn man Pfarrer für drei

Pfarreien ist, dann kann man nicht jedes

Kasperltheater mitmachen.

ESSEN AUF RÄDERN

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Hatten Sie denn auch weltanschauliche

Gemeinsamkeiten mit dem Bürgermeister?

Lang: Weder Krah noch ich haben auf besondere

Einladungen von Unternehmern

und Doktoren reagiert. Das hat uns zwei

überhaupt nicht interessiert – ihn vom sozialistischen

Selbstverständnis heraus

und mich wegen der Gleichheit der Kinder

Gottes vor dem Herrn.

AWO Kreisverband

Passau-Süd e.V.

Indlinger Straße 22

94060 Pocking

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28 Jahre Stadtpfarrer – da haben Sie sicher

die halbe Stadt getauft?

Lang: In meiner Amtszeit habe ich über

1100 Pockinger Kinder getauft, 350

Paare getraut und über 1000 Menschen

beerdigt. Und das allein in der Pfarrkirche

St.Ulrich. Die hab ich übrigens auch

zweimal renoviert.

Martin Semmler

Impressum „Pockinger Zeitung“

Herausgeber: Rottal Verlag e.k., Wollham 2c, 94060 pocking, Tel. +49(0)8531 248 92 86, office@rottal-verlag.com

Redaktion: Freies Redaktionbüro, Martin Semmler M.A. (sam), Mobil: +49(0)151-128 562 78,

eventmagazin@gmx.de und Autoren der namentlich gekennzeichneten Beiträge. Fotos, wenn nicht namentlich

gekennzeichnet:

Anzeigen & Mediaberatung: Franz X. Miedl, Mobil: +49(0)171 846 31 40, miedl@rottal-verlag.com

Grafikdesign: Johann Berchtold, info@berchtold-pre-press.de

Druck: Passavia Druckservice GmbH & Co KG, Passau

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne die schriftliche Zustimmung des

Herausgebers nicht erlaubt. Fehler, Irrtümer, Änderungen vorbehalten.

WIR SIND STOLZ DARAUF, DASS POCKING SEIT 124 JAHREN DIE HEIMAT DER

ROTTALER RAIFFEISENBANK EG IST.

Als erstes in Pocking ansässiges Kreditinstitut hat die heutige Rottaler Raiffeisenbank eG

seit dem Jahr 1897 die Entwicklung der Gemeinde Pocking zur Stadt Pocking miterlebt.

Wir freuen uns, auch in Zukunft soziale und kulturelle Projekte der Stadt zu unterstützen.

Als Bank vor Ort wollen wir auch weiterhin ein starker Partner für unsere Heimatstadt,

die Wirtschaft und die Vereine sowie der Bevölkerung in der Region bleiben.

WIR GRATULIEREN DER STADT POCKING RECHT HERZLICH ZUM 50. JUBILÄUM UND FREUEN

UNS AUF EINE WEITERHIN PARTNERSCHAFTLICHE UND GEDEIHLICHE ZUSAMMENARBEIT.

Dir. Peter Voggenreiter und Dir. Mark Mühlberger

Die Hauptstelle der Rottaler Raiffeisenbank eG

in der Indlinger Str. 4, Pocking

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Pockinger Zeitung V2:Pockinger Zeitung V2 22.09.21 17:09 Seite 16

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