Verfahrenstechnik 10/2021 mit UWT 2
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EDITORIAL<br />
Wasserstoff-Träume<br />
Ist Wasserstoff die Energiequelle der Zukunft? Er wird als Energieträger<br />
und Treibstoff, aber auch als CO 2<br />
-neutraler Rohstoff für die<br />
Produktion von Chemikalien wie Ammoniak und Methanol<br />
eingesetzt, die wiederum auch als Energieträger und -speicher<br />
verwendet werden können. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende<br />
chemische Element im Universum, er ist sauber und leicht<br />
verfügbar. Auf der Erde kommt er allerdings als Gas kaum vor,<br />
sondern meistens gebunden <strong>mit</strong> Sauerstoff als Wasser. Wenn man<br />
Wasserstoffgas nutzen will, muss man es zunächst <strong>mit</strong>hilfe von Strom<br />
– also über eine Elektrolyse – aus dem Wasser abspalten. Kommt der<br />
Strom dabei aus erneuerbaren Quellen, wird der gesamte Prozess<br />
emissionsfrei.<br />
Dieser grüne Wasserstoff könnte die Lösung sein, um die alten<br />
Wasserstoff-Träume, die es eigentlich schon seit vielen Jahren gibt,<br />
wahr werden zu lassen. Visionen eines auf Wasserstoff basierenden<br />
Energiesystems hatte Jules Verne bereits 1874, als er in seinem Buch<br />
„Die geheimnisvolle Insel“ Wasserstoff als die Kohle der Zukunft<br />
beschrieb. Knapp 150 Jahre später hat sich viel getan in der Welt des<br />
Wasserstoffs. International wurden Wasserstoffstrategien und<br />
Roadmaps verabschiedet, Deutschland hat 2020 einen Handlungsrahmen<br />
für die künftige Erzeugung, den Transport, die Nutzung und<br />
Weiterverwendung von Wasserstoff und da<strong>mit</strong> für entsprechende<br />
Innovationen und Investitionen geschaffen.<br />
Es scheint, als würden nun die Zusagen zur<br />
Erreichung der Klimaziele von Unternehmen und<br />
Staaten dazu führen, dass Wasserstoff in vielen<br />
Bereichen Einzug hält. Die Forschung muss<br />
diesen Prozess begleiten, aber auch die<br />
Hersteller von Komponenten und Systemen sind<br />
gefordert. Dass sie dieser Aufgabe bereits<br />
nachkommen, erfahren Sie in den Beiträgen auf<br />
den Seiten 18, 22 und 24. Hier stellen Armaturenund<br />
Dichtungsanbieter ihre Lösungen für<br />
einen sicheren Anlagenbetrieb <strong>mit</strong> dem<br />
anspruchsvollen Medium Wasserstoff<br />
vor – und das sind ganz sicher nicht<br />
die Einzigen, die dafür sorgen, dass<br />
Wasserstoff-Träume wahr werden.<br />
Eva Linder<br />
Chefredakteurin<br />
e.linder@vfmz.de<br />
hat die<br />
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INHALT<br />
16 28 38<br />
Anspruchsvoll: Metallisch dichtende<br />
Absperrklappen eignen sich für<br />
unterschiedliche kritische Aufgaben<br />
Eingriffsfrei: Um Dampf zu messen, bieten<br />
sich außen auf der Rohrwand montierte<br />
Ultraschallsensoren an<br />
Cloudbasiert: Gasmessungen und die<br />
Überwachung von Arbeitern im Feld<br />
erhöhen die Sicherheit von Prozessanlagen<br />
AKTUELLES<br />
6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />
6 Seminare, Tagungen, Kurse<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
8 TITEL Mit Tablettenpressen bei der Pharmaproduktion<br />
Energie sparen<br />
12 Separatoren zur Blutplasmafraktionierung<br />
11 Produktinformationen<br />
TOP-THEMA<br />
ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />
16 Absperrklappen <strong>mit</strong> <strong>10</strong>0 % Null-Leckage<br />
18 Armaturen gewährleisten sicheren<br />
Betrieb von Wasserstoffanwendungen<br />
20 Digitale Plattform ermöglicht intelligentes<br />
Armaturenmanagement<br />
22 Geprüfte Dichtungen für Wasserstoffanwendungen<br />
24 Dichtungen in der Wasserstoffproduktion per Elektrolyse<br />
21 Produktinformationen<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
26 Füllstandmessung optimiert Bierproduktion<br />
28 Eingriffsfreie Durchflussmessung von Dampf <strong>mit</strong><br />
Clamp-on-Ultraschallsystemen<br />
30 Immersive Training System schult Personal und optimiert<br />
Anlagenbetrieb<br />
32 3-D-Anlagenscan als Baustein eines digitalen Zwillings<br />
34 Produktinformationen<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
38 Cloudbasierte Lösungen als Zukunftssystem der<br />
Gasmesstechnik<br />
40 Produktinformationen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
40 Impressum<br />
42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />
43 Vorschau<br />
SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />
S2 INTERVIEW Der Umweltbeauftragte – Persönlich<br />
S4 TITEL Korrosive Medien in der Rauchgasreinigung effizient<br />
fördern<br />
S8 Abwasserreinigung <strong>mit</strong>hilfe der Vakuumdestillation<br />
S<strong>10</strong> Einhaltung der Emissionsgrenzwerte steht an erster Stelle<br />
S12 Bei der Emissionsüberwachung aufgerüstet<br />
S14 Wassernebel bindet Staub<br />
S3 Produktinformationen<br />
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ONLINE-SEMINAR Angewandte Statistik<br />
und Qualitätssicherung in der Analytik<br />
WEB-SEMINAR 2-D-Absicherung effizient<br />
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chemischen und Prozessindustrie<br />
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WEITERBILDUNG Staubexplosionsschutz 28.<strong>10</strong>.21,<br />
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FACHTAGUNG Störfallrecht in der Praxis 28./29.<strong>10</strong>.21,<br />
Köln<br />
ONLINE-SEMINAR Flüssigboden 02.11.21,<br />
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WORKSHOP IO-Link Interop 03./04.11.21,<br />
Bad Soden<br />
Easyfairs, Tel. 089/127165-0,<br />
www.easyfairs.com<br />
Müller-BBM, Tel. 089/85602-181,<br />
www.muellerbbm.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Muva Kempten, Tel. 0831/5290-0,<br />
www.muva.de<br />
Pilz, Tel. 0711/3409-0,<br />
www.pilz.de<br />
AS-Schneider eröffnet Niederlassung in Indien<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />
www.gdch.de/fortbildung<br />
Dekra, Tel. 0711/7861-34 54,<br />
www.dekra-testing-and-certification.de<br />
Umweltakademie Fresenius, Tel. 0231/75896-76,<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
Technische Akademie Hannover, Tel. 0511/39433-30,<br />
www.ta-hannover.de<br />
Profibus Nutzerorganisation, Tel. 0721/9658590,<br />
www.profibus.com<br />
Der Industriearmaturen-Hersteller AS-Schneider<br />
treibt seine Internationalisierung weiter voran: Das<br />
Unternehmen <strong>mit</strong> Hauptsitz im baden-württembergischen<br />
Nordheim hat eine Niederlassung in Indien<br />
eröffnet. Das Land gilt als wichtiger Wachstumsmarkt<br />
<strong>mit</strong> äußerst positiver Prognose für die Zukunft.<br />
Nach den USA, den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten und Singapur will AS-Schneider da<strong>mit</strong> einen<br />
weiteren wichtigen internationalen Markt erschließen. Ziel ist es, sowohl nationale als auch internationale<br />
Kunden kompetent, individuell und umfassend zu betreuen. Dafür stellt AS-Schneider<br />
in Kerala ein professionelles Vertriebs-, Service- und Engineering-Team zusammen.<br />
Axflow erweitert<br />
Servicegeschäft<br />
Die Axflow GmbH <strong>mit</strong> Hauptsitz<br />
in Düsseldorf und einer<br />
Vertriebsniederlassung im<br />
schweizerischen Muttenz gab<br />
vor kurzem die Akquisition<br />
von Ateliers Ehrismann SA<br />
bekannt – einem in Genf ansässigen<br />
Unternehmen, das<br />
auf den Service für Elektromotoren,<br />
Pumpen und andere<br />
elektrische und mechanische<br />
Maschinen spezialisiert ist.<br />
Dazu Georg Niebch, Geschäftsführer<br />
der Axflow<br />
GmbH: „Mit Ateliers Ehrismann<br />
gewinnen wir die Möglichkeit,<br />
den Vertrieb von<br />
Axflow-Produkten und<br />
-Dienstleistungen an Kunden<br />
in der Region auszubauen,<br />
und können außerdem unseren<br />
bestehenden Kunden in<br />
der Schweiz einen noch besseren<br />
Service anbieten.“<br />
www.axflow.de<br />
Ifm baut neues<br />
Logistikzentrum<br />
Mit einer Investitionssumme<br />
von 12 Mio. EUR baut die<br />
Firma Ifm in Tettnang ein<br />
www.as-schneider.com<br />
Endress+Hauser und Hahn-Schickard gründen Joint Venture<br />
Mehr Sicherheit in der Lebens<strong>mit</strong>telproduktion und anderen verfahrenstechnischen Anwendungen<br />
ist das erklärte Ziel eines Joint Ventures zwischen den Firmen Endress+Hauser und Hahn-Schickard.<br />
Dazu haben beide Partner im deutschen Freiburg die Endress+Hauser Biosense GmbH gegründet.<br />
Sie soll schnelle molekulare Analysen vor Ort<br />
ermöglichen, um beispielsweise bakterielle<br />
oder virale Kontaminationen in Wasser und<br />
Getränken, genetische Veränderungen in Lebens<strong>mit</strong>teln<br />
oder die Verunreinigung von<br />
Milch zu erkennen. Ziel des neuen Joint Ventures<br />
ist es, die Technologie von der medizinischen<br />
Diagnostik auf die industrielle Prozessund<br />
Laborautomatisierung zu übertragen. Im<br />
nächsten Jahr soll das Unternehmen in das<br />
derzeit im Bau befindliche Freiburger Innovationszentrum<br />
Friz auf dem Campus der technischen<br />
Fakultät umziehen. Das Start-up erweitert<br />
da<strong>mit</strong> den Freiburger Endress+Hauser-Standort, an dem bereits heute an neuen Sensortechnologien,<br />
Biosensoren sowie Lösungen für die Industrie 4.0 gearbeitet wird.<br />
www.endress.com<br />
neues Logistikzentrum und<br />
macht den Standort so fit für<br />
das zukünftige Wachstum. Am<br />
11. August <strong>2021</strong> fand der symbolische<br />
erste Spatenstich<br />
statt, im Frühjahr 2023 soll das<br />
Zentrum in Betrieb gehen. Als<br />
Reaktion auf das starke und<br />
anhaltende Wachstum schafft<br />
das Unternehmen 130 neue<br />
Büroarbeitsplätze und neue<br />
Lagerkapazitäten, um auf die<br />
gestiegenen Produktionsmengen<br />
zu reagieren.<br />
www.ifm.com<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
AKTUELLES<br />
Chemiepark Knapsack vergrößert sich<br />
Seit 1906 ist die chemische Industrie auf dem Knapsacker Hügel<br />
vertreten – und hat seitdem einige Veränderungen erfahren. Nun<br />
wird der Standort in Hürth um ein weiteres Areal ergänzt, das direkt<br />
an den<br />
Chemiepark<br />
angrenzt. Dazu<br />
hat Yncoris<br />
Anfang September<br />
<strong>mit</strong><br />
der Vermarktung<br />
des Geländes<br />
begonnen.<br />
Unter<br />
dem Namen<br />
„The<br />
New Knapsite“ soll die Erweiterung des Chemieparks Knapsack<br />
Investoren attraktive Bedingungen für eine nachhaltige Produktion<br />
bieten. „Seit seiner Gründung ist dieser Standort kontinuierlich<br />
gewachsen und hat dabei zum Wohl der Region beigetragen“,<br />
sagt Ralf Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Yncoris.<br />
„Wir sind davon überzeugt, dass diese Erweiterung des Chemieparks<br />
den Wirtschaftsstandort Hürth weiter stärken wird.“ Zukünftig<br />
könnten auf dem rund 13 ha großen Arial mehrere hundert<br />
Arbeitsplätze entstehen. Vorangegangen war ein aufwändiges<br />
Bebauungsplanverfahren, das Ausgleichsmaßnahmen für das<br />
Gelände berücksichtigt, aber auch die Themen Naturschutz und<br />
Landschaftspflege <strong>mit</strong> einbezieht.<br />
www.yncoris.com<br />
Nord Drivesystems wächst am Standort<br />
Bargteheide<br />
Vor kurzem konnte Nord Drivesystems Richtfest für eine erneute<br />
Erweiterung des dynamisch wachsenden Unternehmens feiern.<br />
Mit dem Neubauprojekt „Verwaltung 4“ soll sich die derzeit beengte<br />
Bürosituation am Standort nachhaltig entspannen. Das<br />
neue Gebäude ist <strong>mit</strong> 5 430 m² auf vier Stockwerken geplant. Das<br />
Verwaltungsgebäude 4 ist auch ein sichtbares Zeichen des stetigen<br />
Wachstums der Nord Drivesystems Gruppe. Derzeit arbeiten<br />
am Standort ca. 1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />
mehr als 4 <strong>10</strong>0 weltweit. Projektziel ist es, die Verwaltung 4 im<br />
Mai 2022 fertigzustellen.<br />
www.nord.com<br />
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VERFAHREN UND ANLAGEN I TITEL<br />
15 Prozent für den Klimaschutz<br />
Mit Tablettenpressen bei der Pharmaproduktion Energie sparen<br />
Mit gezielten Maßnahmen zur<br />
energieeffizienten Produktion will<br />
die Pharmaindustrie in den<br />
kommenden Jahren einen<br />
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz<br />
leisten. Dafür braucht es vor allem<br />
energiesparende Maschinen wie<br />
beispielsweise die hier vorgestellte<br />
Tablettenpresse, die rund<br />
15 Prozent weniger Strom als ein<br />
vergleichbar leistungsstarkes<br />
Modell verbraucht.<br />
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gehen<br />
in der industriellen Produktion<br />
Hand in Hand. Dieses zentrale Diktum des<br />
grünen Wirtschaftswandels hat <strong>mit</strong>tlerweile<br />
auch in der modernen Arznei<strong>mit</strong>telbranche<br />
Fuß gefasst. Ablesen lässt sich<br />
diese Entwicklung nicht zuletzt an den<br />
strategischen Positionierungen und langfristigen<br />
Investitionsvorhaben großer<br />
Pharmaakteure.<br />
In ihrem Nachhaltigkeitsbericht aus<br />
dem Jahr 2020 kündigt etwa die deutsche<br />
Bayer AG Investitionen in Höhe von<br />
500 Mio. Euro an, um die eigenen CO 2<br />
-<br />
Emissionen <strong>mit</strong> gezielten Maßnahmen zur<br />
Energieeffizienz zu senken. „Wir investieren<br />
in Prozessinnovationen, effizientere<br />
Anlagen und Gebäudetechnik sowie in die<br />
Implementierung und Optimierung von<br />
Energiemanagementsystemen, vor allem<br />
an unseren Produktionsstandorten“, heißt<br />
es dort. Der britisch-schwedische Hersteller<br />
Astrazeneca geht noch einen Schritt<br />
weiter und will in den kommenden Jahren<br />
bis zu 1 Mrd. Dollar für den Klimaschutz<br />
in die Hand nehmen. Das konzerneigene<br />
Programm „Ambition Zero Carbon“ formuliert<br />
dazu eine umfassende Dekarbonisierungsstrategie:<br />
Um bis 2025 Klimaneutralität<br />
zu erreichen, soll unter anderem<br />
der Gesamtenergieverbrauch des Konzerns<br />
um zehn Prozent sinken.<br />
Mit ihren hochgesteckten Klimaschutzzielen<br />
und einem klaren Bekenntnis zur<br />
Autor: Jörg Gierds, Senior Product Manager, Fette<br />
Compacting GmbH, Schwarzenbek<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
01 Die generationsübergreifende Systemkompatibilität der neuen<br />
i Serie kann den Aufwand für Validierung und Qualifizierung einer<br />
Maschine auf wenige Tage verkürzen<br />
www.ruwac.de<br />
emissionsarmen Produktion senden die Pharmafirmen auch<br />
ein deutliches Signal an ihre Maschinenhersteller: Wer am<br />
Markt von morgen bestehen will, muss seine Pharmamaschinen<br />
schon heute konsequent auf Energieeffizienz ausrichten. Wie<br />
das aussehen kann, demonstriert Fette Compacting bereits <strong>mit</strong><br />
den Tablettenpressen der neuen i Serie.<br />
Im Test bestätigt<br />
Gelauncht im Jahr 2019, besteht die neue i Serie bisher aus dem<br />
Einfachrundläufer F<strong>10</strong>i und dem Doppelrundläufer F30i. Die<br />
neue Baureihe stellt eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung<br />
der klassischen i Serie dar, zu der ebenso die Hochleistungsmaschinen<br />
2090i und 3090i zählen wie die Standard-<br />
Tablettenpressen 1200i, 2200i und 3200i.<br />
Seit der ersten Stunde verfolgen die Ingenieure von Fette<br />
Compacting <strong>mit</strong> der neuen i Serie ein eindeutiges Entwicklungsziel:<br />
Die Maschinen sollen Pharmakunden bei der Suche<br />
nach Effizienzpotenzialen helfen und zugleich kommende Produktionsanforderungen<br />
antizipieren. Vor dem Hintergrund der<br />
immer dringlicheren Klimadebatte nimmt daher auch das Zukunftsthema<br />
Energieeffizienz eine wichtige Rolle ein.<br />
Wie stromsparend die neuen Maschinen wirklich sind, stellen<br />
<strong>mit</strong>tlerweile Leistungstests <strong>mit</strong> der F<strong>10</strong>i eindrucksvoll unter Beweis.<br />
In internen Vergleichsstudien konnte Fette Compacting<br />
den Nachweis erbringen, dass die F<strong>10</strong>i gegenüber einer vergleichbar<br />
leistungsstarken Maschine signifikant weniger Energie<br />
verbraucht.<br />
Um aussagekräftige Daten zu erhalten, entschieden sich die<br />
Tester für ein standardmäßiges Produktionsszenario, wie es in<br />
der Tablettenherstellung heutzutage tagtäglich zur Anwendung<br />
kommt. Ergebnis: Hochgerechnet auf ein übliches Produktionsjahr<br />
im Einschichtbetrieb verbraucht die F<strong>10</strong>i ganze 15,76 Prozent<br />
weniger Energie als eine konventionelle Tablettenpresse.<br />
COG SETZT ZEICHEN:<br />
Beständig von einem<br />
Extrem zum anderen.<br />
Präzisions-O-Ringe für wechselwirkende Medien<br />
und besonders breite Einsatztemperaturbereiche.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK www.COG.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 9
VERFAHREN UND ANLAGEN I TITEL<br />
02 Wer bei der Tablettenherstellung Strom sparen will, muss künftig den Energieverbrauch des<br />
kompletten Maschinenparks im Blick behalten<br />
Übertragen auf einen Maschinenpark im<br />
täglichen Betrieb würde das bedeuten,<br />
dass zehn F<strong>10</strong>i-Maschinen den Energieaufwand<br />
eines Unternehmens um den<br />
Stromverbrauch eines Familienhaushalts<br />
senken.<br />
Ermöglicht werden diese immensen<br />
Einsparungen durch einen leistungsstarken<br />
Torqueantrieb. Als Faustregel für die<br />
stromsparende Produktion gilt hier: Je<br />
niedriger die Auslastung des Motors, desto<br />
höher der Wirkungsgrad. Je höher der<br />
Wirkungsgrad, desto höher die Energieeffizienz<br />
pro Leistungseinheit. Die Wahl<br />
eines sehr starken Motors sorgt daher dafür,<br />
dass die Maschine selbst bei hohen<br />
Produktanforderungen über genügend<br />
Leistungsreserven verfügt, um stets im optimalen<br />
Performancebereich operieren zu<br />
können.<br />
Vernetzbar und kompatibel<br />
Wo stromsparendes Produzieren zum entscheidenden<br />
Faktor wird, kommt auch<br />
dem gezielten Monitoring des Energieverbrauchs<br />
eine wesentliche Bedeutung zu.<br />
Nur wenn Produktionsmaschinen detaillierte<br />
Auskunft über aufgewendete Strommengen<br />
geben, lassen sich sinnvolle<br />
Rückschlüsse über die Energieeffizienz<br />
ziehen und passende Optimierungen vornehmen.<br />
Aus diesem Grund hat Fette<br />
Compacting die Tablettenpressen standardmäßig<br />
<strong>mit</strong> einem Zählersystem ausgestattet,<br />
das die Energieverbrauchswerte<br />
des laufenden Betriebs im<br />
Batchprotokoll der Maschine<br />
hinterlegt. Künftig<br />
weiß da<strong>mit</strong> jeder Pharmahersteller,<br />
welche Strommenge<br />
für eine Produktionscharge<br />
verbraucht<br />
wurde.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
ist auch die digitale<br />
Anschlussfähigkeit der<br />
neuen Maschine ein deutliches<br />
Plus für die Nachhaltigkeit.<br />
Denn um den<br />
Energieverbrauch eines<br />
kompletten Produktionsstandortes im<br />
Griff zu behalten, darf der Fokus nicht<br />
mehr allein auf dem Energieverbrauch der<br />
Einzelmaschine liegen. Sämtliche Daten<br />
müssen in einem intelligenten und vernetzten<br />
System zusammenlaufen, das die<br />
flexible Steuerung und Echtzeitüberwachung<br />
komplexer Fertigungsprozesse erlaubt.<br />
Deshalb wurden die Maschinen der<br />
neuen i Serie <strong>mit</strong> den technischen Voraussetzungen<br />
für modernste Produktionsumgebungen<br />
ausgestattet. So lässt sich beispielsweise<br />
das Prozess-Equipment ganz<br />
einfach nach dem Plug-and-Play-Prinzip<br />
integrieren.<br />
Die offenen Schnittstellen der Maschine<br />
entsprechen den üblichen Automatisierungsstandards,<br />
wodurch sich die Tablettenpressen<br />
sowohl in ein Manufacturing<br />
Execution System (MES) integrieren als<br />
auch an das Internet of Things (IoT) anbinden<br />
lassen.<br />
Aspekt Nachhaltigkeit<br />
Neben ihrer Energieeffizienz verfügen die<br />
Tablettenpressen über weitere Eigenschaften,<br />
die sie für die umfassenden Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />
der modernen Pharmawelt<br />
prädestinieren. Eine davon ist die<br />
generationsübergreifende Systemkompatibilität<br />
zur Vorgängerserie. Alle prozessbezogenen<br />
Baugruppen gleichen denen<br />
der klassischen i Serie, sodass Matrizenund<br />
Segmentrotoren nahtlos aus den Tablettenpressen<br />
der früheren Generation<br />
übernommen werden können.<br />
Für viele Hersteller dürfte das in mehrfacher<br />
Hinsicht ein wichtiger Faktor sein:<br />
nicht nur wegen der Ressourceneffizienz,<br />
sondern auch <strong>mit</strong> Blick auf die zeit- und<br />
Seit der ersten Stunde verfolgen<br />
wir <strong>mit</strong> der neuen i Serie<br />
das Ziel, Pharmakunden bei der<br />
Suche nach Effizienzpotenzialen<br />
zu helfen, und zugleich sollen<br />
die Maschinen kommende<br />
Produktionsanforderungen<br />
antizipieren.<br />
Jörg Gierds,<br />
Fette Compacting GmbH<br />
kostenaufwändigen Qualifizierungs- und<br />
Validierungsprozesse einer neuen Maschine.<br />
Je nach Komplexität einer Anlage<br />
kann allein dieser Projektschritt mehrere<br />
Monate in Anspruch nehmen und bis zu<br />
25 Prozent der Investitionskosten verschlingen.<br />
Praxiserfahrungen <strong>mit</strong> der F<strong>10</strong>i<br />
zeigen jedoch, dass die Abwärtskompatibilität<br />
der neuen i Serie den Aufwand für<br />
Validierung und Qualifizierung auf wenige<br />
Tage verkürzen kann.<br />
Fotos: Fette Compacting<br />
www.fette-compacting.de<br />
<strong>10</strong> VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Saubere Paletten bei der Pulverabfüllung<br />
Das optische Messsystem ValvoDetect des Verpackungsmaschinen-Herstellers<br />
Greif-Velox löst ein lange bestehendes<br />
Problem beim Abfüllen von Pulvern im Chemie- und Lebens<strong>mit</strong>telbereich:<br />
Die Neuheit verhindert, dass immer wieder ganze<br />
Paletten durch den Produktaustritt einzelner fehlerhafter Säcke<br />
verunreinigt werden und so für<br />
hohe Reklamationsaufwände<br />
sorgen.<br />
Gleich an zwei Stellen im<br />
Abfüllprozess überprüft<br />
ValvoDetect, ob der Sack am<br />
Ende erfolgreich verschlossen<br />
werden kann: Mittels Sensoren<br />
erkennt das System zum einen<br />
vor der Abfüllung, ob der Sack<br />
korrekt aufgenommen worden<br />
ist oder ob dies zum Beispiel<br />
durch einen Fehler an der<br />
Ventilöffnung nicht möglich<br />
war. Eine weitere Überprüfung durch optische Sensoren findet<br />
vor dem Verschweißvorgang statt: Sitzt der Sack nicht in der<br />
korrekten Position zu den Schweißsonotroden, ist möglicherweise<br />
eine unvollständige Verschweißung die Folge. Mithilfe von<br />
ValvoDetect gelangen nur vollständig verschlossene Säcke auf<br />
die Palette. Auf diese Weise kommt es zu keinerlei Produktaustritt<br />
und da<strong>mit</strong> zu keinen Kontaminationen <strong>mit</strong> gravierenden<br />
Folgen, wie zum Beispiel Schädlingsbefall bei Lebens<strong>mit</strong>telprodukten.<br />
www.greif-velox.com<br />
Bottle-to-Bottle-Recycling<br />
PET-Flakes können jetzt <strong>mit</strong> Coperion ZSK-Doppelschneckenextrudern<br />
ohne Vortrocknung zu Granulat aufbereitet, im SSP<br />
(Solid State Polykondensation) Reaktor aufkondensiert und<br />
wieder zu Flaschen<br />
verarbeitet werden, die in<br />
ihrer Qualität Neuware<br />
entsprechen, so der<br />
Hersteller. Das <strong>mit</strong> diesem<br />
Verfahren hergestellte<br />
PET-Rezyklat habe von der<br />
amerikanischen Food and<br />
Drug Administration (FDA)<br />
die Zulassung für den<br />
direkten Lebens<strong>mit</strong>telkontakt<br />
erhalten. Coperion-Anlagen für diesen Bottle-to-Bottle-<br />
Recyclingprozess erzielen dank der effizienten Plastifizierung im<br />
ZSK-Extruder Durchsatzraten von 2 bis 8 t/h.<br />
Bevor PET wiederaufbereitet werden kann, muss es zunächst zu<br />
Flakes zerkleinert und gereinigt werden. Herkömmliche Technologien<br />
verlangen danach das Vortrocknen, Kristallisieren oder<br />
Agglomerieren der PET-Flakes. Mit einer speziellen Technologie<br />
von Coperion kann das geschredderte PET dem ZSK Doppelschneckenextruder<br />
jedoch direkt zugeführt und dort compoundiert<br />
werden. Die geschredderten Flakes werden über hochgenaue<br />
SWB Bandwaagen oder gravimetrische Dosierer von<br />
Coperion K-Tron zuverlässig in den ZSK-Extruder dosiert.<br />
Zusätzlich können weitere Mahlgüter, Neuware oder<br />
Mischungen zugegeben werden.<br />
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Was hat ein Smartphone <strong>mit</strong><br />
gesunder Milch zu tun?<br />
Bei beiden sorgt Fluid Control Technik von Bürkert für<br />
Wahlfreiheit. Frische Milch hält länger, wenn sie <strong>mit</strong><br />
Bürkert-Lösungen pasteurisiert oder ultrahocherhitzt ist.<br />
Die Wahl hat der Verbraucher. Und Anrufer tippen smarter,<br />
weil ein hauchdünn beschichteter Touch Screen dank<br />
Bürkert brillante Bildqualität liefert und schwerfällige Tasten<br />
ersetzt. Wo immer Gase oder Flüssigkeiten ins Spiel kommen,<br />
vertrauen Spezialisten aller Branchen auf Lösungen von<br />
Bürkert. Weil wir Ideen liefern, die Ihnen die Wahl geben.<br />
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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Geschlossener<br />
Prozess<br />
Separatoren zur<br />
Blutplasmafraktionierung<br />
Blut, und da<strong>mit</strong> auch Blutplasma,<br />
kann nur der Körper selbst<br />
herstellen – es ist nicht künstlich<br />
reproduzierbar. Mit modernen<br />
Separatoren kann Blutplasma<br />
gewonnen werden, um daraus<br />
entsprechende Produkte<br />
herzustellen, die in der Medizin<br />
eingesetzt werden können.<br />
Blutplasma ist der nicht-zelluläre Anteil<br />
des Blutes, der zu circa 90 Prozent aus<br />
Wasser und zu zehn Prozent aus darin gelösten<br />
Substanzen besteht. Sein Anteil am<br />
Blutvolumen beträgt etwa 55 Prozent – die<br />
zellulären Blutbestandteile machen dementsprechend<br />
ca. 45 Prozent aus (Hämatokrit).<br />
Die Gesamtmenge des Blutplasmas<br />
im Körper wird als Plasmavolumen bezeichnet.<br />
Autor: Dr. Michael Golek, Manager Corporate<br />
Media & Press, GEA Group AG, Düsseldorf<br />
Plasmafraktionierung ist ein Verfahren,<br />
um Proteine aus dem Blutplasma zu gewinnen.<br />
Das Plasma wird dabei <strong>mit</strong> verschiedenen<br />
physikalischen Methoden in<br />
einzelne Fraktionen aufgetrennt und gereinigt.<br />
Die Fraktionierung von menschlichem<br />
Blutplasma liefert gereinigte und<br />
konzentrierte Proteine, aus denen Medikamente<br />
für die Intensiv- und Notfallmedizin<br />
und gegen seltene Krankheiten<br />
hergestellt werden.<br />
Das Unternehmen Gea hat zahlreiche<br />
Verbesserungen sowohl für die Blutfraktionierung<br />
als auch für die Impfstoffproduktion<br />
entwickelt und diese durch Expertenteams<br />
und Technologien auf den<br />
Weltmarkt gebracht. Der Prozess der Blutplasmafraktionierung<br />
ist komplex und erfordert<br />
vertiefte Kenntnisse sowohl des<br />
Verfahrens als auch der spezifischen Ausrüstung,<br />
um hohe Ausbeuten in einem<br />
kostengünstigen Zeitrahmen zu erzielen.<br />
Zuerst werden die weißen Blutkörperchen<br />
und die Thrombozyten entfernt. Die<br />
verbleibenden roten Blutkörperchen und<br />
das Plasma werden dann in speziellen<br />
Zentrifugen getrennt. Das Plasma wird<br />
eingefroren, und nach dem Auftauen können<br />
verschiedene Inhaltsstoffe abgetrennt<br />
werden. Anschließend wird das übrige<br />
Plasma einer Ethanolfraktionierung unterzogen.<br />
So lassen sich Plasmaproteine<br />
wie Fibrinogen, Gammaglobulin, Alpha-<br />
und Betaglobulin sowie Albumin gewinnen.<br />
Übrigens: Nur rund fünf Prozent des<br />
Plasmas werden für die Fraktionierung<br />
verwendet, der größere Anteil besteht aus<br />
Wasser und Elektrolyten.<br />
Experten für Blutplasmafraktionierung<br />
Von der Gea-Kompetenz bei der Blutplasmafraktionierung<br />
profitiert aktuell der<br />
Kunde Biopharma aus der Ukraine. Gea<br />
unterstützt seinen langjährigen Partner<br />
Biopharma <strong>mit</strong> der Lieferung weiterer<br />
hochmoderner Separatoren zur<br />
Blutplasma fraktionierung. Biopharma ist<br />
ein ukrainisches Pharmaunternehmen,<br />
das sich auf die Entwicklung und Produktion<br />
von pharmazeutischen Produkten auf<br />
der Basis von menschlichem Plasma konzentriert.<br />
Installiert wurden die Anlagen<br />
im neuen Werk von Biopharma in Bila<br />
Tserkva. Diese neuen Anlagen ermöglichen<br />
nicht nur, die Ukraine <strong>mit</strong> qualitativhochwertigen<br />
Produkten zu versorgen,<br />
sondern auch eine führende Position in<br />
der Weltrangliste der Hightech-Plasmaverarbeiter<br />
einzunehmen. Bereits gelieferte<br />
Separatoren wie 2004 ein Separator<br />
BKA 6 für die Blutplasmafraktionierung,<br />
im Jahre 2014 zwei Pathfinder (Probiotika)<br />
sowie seit 2018 bis heute Separatoren<br />
PKI 45, BKB 28, eine BKA 45 und zwei<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
BKI 45 stehen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
seit über 15 Jahren.<br />
Ein konkretes Beispiel für Produkte von<br />
Biopharma, die <strong>mit</strong> den Gea-Technologien<br />
produziert werden, ist unter anderem<br />
Blutgerinnungsfaktor VIII, auch bekannt<br />
als antihämophiles Globulin A, ein lebenswichtiges<br />
Medikament für Hämophilie-Patienten.<br />
Ein akuter Mangel des Glykoproteins<br />
beziehungsweise Fehlen dieses<br />
Gerinnungsfaktors beim Menschen<br />
und Wirbeltieren führt zur Hämophilie A,<br />
der sogenannten Bluterkrankheit.<br />
Biopharma stellt außerdem Albumin<br />
her. Albumine gehören wie die Globuline<br />
zur Gruppe der globulären Proteine. Albumin<br />
sorgt im menschlichen Organismus<br />
vor allem für die Aufrechterhaltung des<br />
kolloidosmotischen Drucks und ver<strong>mit</strong>telt<br />
vielen sonst wasserunlöslichen Stoffen<br />
Wasserlöslichkeit, indem sie an Albumin<br />
gebunden werden. Das Präparat wird insbesondere<br />
zur Erneuerung und Erhaltung<br />
des zirkulierenden Blutvolumens bei Verletzungen<br />
und während chirurgischer<br />
Eingriffe eingesetzt.<br />
Und schließlich stellt die Produktion<br />
von Immunglobulinen (Antikörpern) einen<br />
weiteren Schwerpunkt von Biopharma<br />
dar und eben jenen, der von den neuen<br />
BKI 45 Separatoren maßgeblich im<br />
Rahmen der Blutplasmafraktionierung vorangetrieben<br />
wird. Antikörper sind<br />
Proteine aus der Klasse der Globuline, die<br />
zur Stärkung der Schutzfunktionen des<br />
Körpers eingesetzt werden, zum Beispiel<br />
bei Immundefekten, Autoimmunerkrankungen<br />
oder akuten Infektionskrankheiten.<br />
Diese Antikörper stehen also im<br />
Dienst des Immunsystems.<br />
Spezialisierte Kammerseparatoren<br />
01 Dieser hochmoderne Separator wurde für<br />
die Fraktionierung von menschlichen<br />
Blutplasmaproteinen konzipiert<br />
Drei spezialisierte Kammerseparatoren<br />
für die Blutplasmafraktionierung, darunter<br />
die BKI 45, wurden in der neuen Fraktionierungsanlage<br />
im neuen Werk Bila<br />
Tserkva installiert. Diese Separatoren sind<br />
für die Fraktionierung von menschlichen<br />
Blutplasmaproteinen konzipiert. Die<br />
BKI 45 verfügt über ein eigenes Kühlsystem,<br />
das die zwingend erforderliche Prozesstemperatur<br />
von + 2 bis – 7 °C zuverlässig<br />
gewährleistet und Trommel, Haube<br />
und Gestelloberteil umfasst. Zusätzlich<br />
lässt sich die Maschine gegen Risiken wie<br />
zum Beispiel Stromausfall durch das Gea<br />
plasmacool Skid absichern.<br />
Wertvolle Proteine werden abgetrennt,<br />
in der Kammer der Separatortrommel angesammelt<br />
und periodisch manuell geerntet.<br />
Zur Fraktionierung werden spezielle<br />
Zentrifugen <strong>mit</strong> einem Dreikreis-Kühlkreislauf<br />
eingesetzt. Die Separatortrommel<br />
besteht aus zwei Kammern. Das<br />
Produkt wird zentral in die Trommel zugeführt<br />
und wird dann aufgrund der Rotation<br />
von der Mitte zur Peripherie der Trommel<br />
durch die beiden Kammern geleitet,<br />
in denen die Partikelfraktion<br />
abgeschieden<br />
wird.<br />
Wenn die Kammern<br />
gefüllt sind,<br />
kann der Feststoff<br />
manuell geerntet<br />
werden. Die Maschine<br />
<strong>mit</strong> Package-Unit<br />
lässt sich<br />
in einem Zwei-<br />
Raumkonzept installieren,<br />
wobei<br />
der emissionsfreie,<br />
wassergekühlte intregrierte<br />
Direktantrieb<br />
für höchste Reinraum-Klassen geeignet<br />
ist. Die kompakte Bauweise sorgt<br />
für eine deutliche Reduzierung des Platzbedarfs<br />
in teuren Reinräumen. Dabei befindet<br />
sich die Utility Package Unit im<br />
Technikbereich.<br />
Selbstentleerung inklusive<br />
vollautomatischem SIP und CIP<br />
Für die Trennung von Blutplasma und<br />
Plasmaproteinen bietet Gea <strong>mit</strong> dem vollautomatischen<br />
Separator Hycon eine optimale<br />
Lösung. Dieser ermöglicht eine<br />
„One-touch-production“. Die Zentrifuge<br />
ist selbstentleerend und verfügt über einen<br />
kundenspezifischen Feststoffbehälter.<br />
Die abgeschiedenen Feststoffe lassen sich<br />
beispielsweise in einem Beutel auffangen,<br />
der in diesen Behälter eingelegt wird. Dieser<br />
geschlossene Prozess ersetzt das herkömmliche<br />
händische Entleeren der Separatortrommel.<br />
Die Vorteile des ge-<br />
02 Die Vorteile des geschlossenen Handlings<br />
des Separators sind deutlich bessere<br />
Hygienebedingungen<br />
Die Planung, Konstruktion und<br />
Installation einer integrierten<br />
Fraktionierungsanlage ist ein äußerst<br />
komplexes und anspruchsvolles Unterfangen.<br />
Es geht nicht nur um die einfache<br />
Verbindung verschiedener Einheiten,<br />
sondern auch um die präzise<br />
Steuerung von Parametern wie pH-Wert,<br />
Ethanolgehalt und Temperatur.<br />
Dr. Markus Kühberger, Head of Business<br />
Line Chemical & Pharma – BU Separators,<br />
Gea Group<br />
schlossenen Handlings sind deutlich bessere<br />
Hygienebedingungen und daraus<br />
folgend eine bessere Sterilisierbarkeit, eine<br />
Verhinderung von Cross-Kontaminationen,<br />
mehr Batch-Sicherheit und eine<br />
verbesserte Good Manufacturing Practice-Dokumentaton<br />
(GMP), Cleaning-in-<br />
Place (CIP) und Sterilize-in-Place (SIP)<br />
waren vorher bei den Kammermaschinen<br />
gar nicht möglich.<br />
Ein weiteres, ganz entscheidendes Plus<br />
sind die reduzierten Standzeiten, die<br />
durch die Entleerung per Hand bei den<br />
Kammermaschinen anfielen. Auch die<br />
Wartungsarbeiten an dem Separator werden<br />
durch die technische Lösung der<br />
„hängenden Trommel“ spürbar reduziert.<br />
Der Hycon trägt so<strong>mit</strong> zu einem GMPkonformen<br />
Arbeiten und da<strong>mit</strong> der Qualitätssicherung<br />
der Produktionsabläufe und<br />
-umgebung in der pharmazeutischen Produktion<br />
bei. Die attraktive Drei-Raum-Installation<br />
reduziert den Platzbedarf in<br />
Reinräumen auf ein Minimum.<br />
Fotos: Gea, zorgens/stock.adobe.com<br />
www.gea.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Filtration zähflüssiger Medien<br />
Die WFMG-Master-Groove-Tiefenfilterkerze ist eine Klarifikationskerze<br />
<strong>mit</strong> zwei Filterstufen aus Polypropylen. Sie bietet laut<br />
Hersteller Vorteile bei der Filtration von viskosen und hochviskosen<br />
Flüssigkeiten, die ein breites Spektrum an Verunreinigungen<br />
enthalten. Die Tiefenfilterkerze ist so aufgebaut, dass sie<br />
die Verunreinigungen nicht nur an der Oberfläche, sondern<br />
auch in ihrer inneren, porösen Struktur aufnehmen kann. Dafür<br />
besitzt sie zwei Filterstufen, die komplett aus Polypropylen (PP)<br />
bestehen. Die außen liegende Filterstufe ist die gröbere Filterstufe<br />
und dient zur Abtrennung der<br />
gröberen Verunreinigungen. Die<br />
innen liegende Filterstufe dient zur<br />
Abtrennung der feineren Verunreinigungen.<br />
Dadurch können<br />
unterschiedlich große Partikelfraktionen<br />
in den jeweiligen Filterlagen<br />
zurückgehalten werden.<br />
Durch den Tiefenfilter-Aufbau in<br />
Kombination <strong>mit</strong> der guten<br />
Faserbindung ergibt sich eine sehr<br />
feste Filtermatrix, die extra hohe<br />
Differenzdrücke ohne Partikeldurchbrüche aufnehmen kann<br />
(max. 4,2 bar bei 20 °C; max. 2,1 bar bei 60 °C). Zudem erhöht<br />
die 2-lagige Filterabstufung die Schmutzaufnahmekapazität.<br />
Auch Adapter und Endkappe der Tiefenfilterkerze, die in<br />
Filterfeinheiten von 1 bis <strong>10</strong>0 μm nominal verfügbar ist,<br />
bestehen aus PP. Der Innendurchmesser beträgt 28 mm, der<br />
Außendurchmesser 63 mm, bei Längen von 4 7/8" - 40".<br />
www.wolftechnik.de<br />
Kontaminationsfreie Big-Bag-Befüllung<br />
Engelsmann hat ein neues Anschlusssystem entwickelt, <strong>mit</strong> dem<br />
Big-Bags unter Containment-Bedingungen bis OEB 4 einfach<br />
und sicher befüllt werden können. Die Anschlusssysteme der<br />
JEL SmartCon-Reihe überzeugen laut Hersteller vor allem durch<br />
ihre einfache Bedienbarkeit. Das bisher rein zur Big-Bag-Entleerung<br />
einsetzbare System wurde nun um eine Befüllvariante<br />
erweitert. Um das<br />
Risiko von Fehlbedienungen<br />
zu minimieren,<br />
läuft der<br />
Anschluss- und Befüllprozess<br />
bei der neuen<br />
Variante größtenteils<br />
automatisiert ab. Um<br />
einen neuen Big-Bag<br />
anzuschließen, muss<br />
das Bedienpersonal<br />
lediglich den Folienliner des Big-Bag-Einlaufs über den<br />
Anpressteller stülpen. Auf Knopfdruck wird der Big-Bag vorfixiert<br />
und das Bedienpersonal kann den abgebundenen Liner<br />
des vorher befüllten Big-Bags über den Eingreifstutzen sicher<br />
aus dem System ausschleusen. Anschließend wird der Liner des<br />
zu befüllenden Big-Bags dicht am Andocksystem fixiert.<br />
Um einer fehlerhaften Anbindung des Big-Bags an dieser Stelle<br />
vorzubeugen, setzt Engelsmann hier auf einen automatisierten<br />
Vorgang: Auf Knopfdruck fixieren pneumatische Dichtungen<br />
den Liner fest am Andocksystem. Ein händisches Nachjustieren<br />
ist nicht erforderlich. Der Big-Bag ist nun fest <strong>mit</strong> dem<br />
Anschlusssystem verbunden und die kontaminationsfreie<br />
Befüllung kann gestartet werden. Eine Besonderheit des<br />
SmartCon-Systems ist die optional integrierbare Dichtigkeitsprüfung,<br />
<strong>mit</strong> der Beschädigungen am Folienliner des neu<br />
eingespannten Big-Bags detektiert werden können.<br />
www.engelsmann.de<br />
Siebkorbfilter schützen Anlagen<br />
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2017<br />
Die neue Reihe von Siebkorbfiltern in sechs Standardgrößen für<br />
Rohrleitungsbauten entspricht der Druckgeräterichtlinie<br />
(DGRL) <strong>mit</strong> Abdichtungs- und Oberflächengüteeigenschaften,<br />
die älteren Modellen überlegen<br />
sind. Die Siebkorbfilterreihe ist<br />
gemäß der DGRL CE-gekennzeichnet<br />
und entspricht den<br />
Regelwerken EN13445 und<br />
AD 2000 für Druckbehälter. Die<br />
Simplex-Siebkorbfilter<br />
Modell 72X bieten eine<br />
vollständige, bypassfreie Filtration,<br />
die Prozessanlagen schützt. Typische Anwendungen für die<br />
Siebkorbfilter sind chemische, petrochemische und Wasserleitungen,<br />
bei denen eine vorübergehende Abschaltung zur<br />
Reinigung oder für einen Austausch möglich ist.<br />
Der Simplex-Siebkorbfilter Modell 72X ist standardmäßig aus<br />
duktilem Gusseisen gefertigt und eignet sich für Anwendungen<br />
bis <strong>10</strong> bar bei Betriebstemperaturen bis 120 °C. Bei Bedarf ist<br />
eine Ausführung aus Edelstahl (CF8M) für einen Druck bis<br />
16 bar erhältlich. Beide Typen verfügen über DIN- oder<br />
ANSI-Flansche in sechs Standardgrößen von 1–6". Darüber<br />
hinaus sind BSP-Gewindemodelle aus duktilem Gusseisen in<br />
den Größen 1", 1,5" und 2" erhältlich.<br />
www.eaton.de/filtration<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de<br />
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Wirbelschicht-Versuche im Technologiezentrum<br />
Im Technologiezentrum in Weimar betreibt die Firma Glatt<br />
eine Wirbelschichtanlage, die lösungs<strong>mit</strong>telhaltige Produkte<br />
<strong>mit</strong> Stickstoff als Prozessgas oder im Vakuum verarbeitet.<br />
Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Scale-up-Tests, der<br />
Herstellung von Produktmustern oder einer temporären<br />
Lohnfertigung bis zur Inbetriebnahme einer eigenen Produktionsanlage.<br />
Seit Kurzem steht ein neuer Wirbelschichtgranulator<br />
und -coater für lösungs<strong>mit</strong>telbasierte Prozesse zur<br />
Verfügung. Der Apparat arbeitet im Batch-Betrieb und ist<br />
speziell für kleine und <strong>mit</strong>tlere Kampagnengrößen <strong>mit</strong><br />
häufigen Reinigungszyklen konzipiert. Spezielle Ex-Schutzmaßnahmen, eine 12 bar druckstoßfeste<br />
Ausführung sowie ein Wäscher zur Abtrennung der Lösungs<strong>mit</strong>tel garantieren ein hohes Maß an<br />
Sicherheit für Mitarbeiter und Umwelt. Die speziellen hygienischen Bedingungen für Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
ermöglichen auch die Herstellung von Kosher- und Halal-Produkten. Neu ist auch, dass normale<br />
Luft als Prozessgas genutzt werden kann, um lösungs<strong>mit</strong>telhaltige Produkte zu verarbeiten. Die<br />
Produktionskapazität reicht bis zum dreistelligen Tonnenbereich. Kunden finden so gute Voraussetzungen,<br />
wenn es um die Optimierung von Produkteigenschaften geht: bessere Bioverfügbarkeit,<br />
Fließfähigkeit und Staubfreiheit, verbesserte Löslichkeit, tablettierbare Agglomerate, Pelletformulierungen<br />
<strong>mit</strong> funktionalem Coating, Aufsprühen von Aktivstoffen <strong>mit</strong> kontrollierter Freisetzung.<br />
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UNTER VAKUUM<br />
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Verkürzte Prozesszeit bei Slurry-Produktion<br />
Die Firma Ystral stellt <strong>mit</strong> der Batt-TDS eine neue Serie von<br />
Pulver-Dispergier-Systemen zur Entwicklung und industriellen<br />
Produktion von Elektroden-Slurries für Lithium-Ionen-<br />
Batterien vor. Die Technologie soll deutlich verkürzte<br />
Prozesszeiten, geringere Betriebskosten und höhere Produktivität<br />
bieten. Aufgrund ihrer flexiblen Auslegung verarbeitet<br />
die Batt-TDS unterschiedliche Materialien und vereint so<strong>mit</strong><br />
Prozessschritte sowie Funktionen mehrerer Maschinen in<br />
einer zentralen Anlage. Im Versuchsmaßstab ist im Vergleich<br />
zu Planetenmischern, die stundenlanges Mischen erfordern, um die Dispergierung zu erreichen,<br />
der gesamte Prozess in wenigen Minuten abgeschlossen. Dies ermöglicht schnellere F&E-Zyklen<br />
und da<strong>mit</strong> eine effizientere Entwicklung. Die Dispergierung selbst erfordert nur Millisekunden,<br />
während die Komponenten den Inline-Prozessbehälter durchlaufen. Im Produktionsmaßstab soll<br />
dies eine mehr als <strong>10</strong>-fach höhere Produktivität als bei herkömmlichen Technologien und eine<br />
doppelt so hohe Produktivität im Vergleich zu verfügbaren Extrudern ermöglichen. Ergebnisse aus<br />
dem Versuchsmaßstab können <strong>mit</strong> der Batt-TDS-Lösung problemlos in den Produktionsmaßstab<br />
übertragen werden (Scale-up). Die Batt-TDS-Lösung eignet sich für die Produktion auf heutigem<br />
industriellem Niveau und ist bereit für die Anforderungen künftiger Gigafactories.<br />
www.ystral.com/battery<br />
Dosenaufsätze aus Karton<br />
Die Innopack Kisters CNP (Carton Nature Packer) der KHS Gruppe verarbeitet Dosenaufsätze aus<br />
Karton <strong>mit</strong> einer Leistung von bis zu <strong>10</strong>8 000 Behälter pro Stunde. Das modulare System kann<br />
individuell nach Bedarf ergänzt werden. So ist es u. a. möglich, auf anderes Pappmaterial<br />
umzusteigen oder die Packgröße variabel zu verändern. Auch bei der Verarbeitung bestehen<br />
vielfältige frei wählbare Optionen. So kann die neue Kartonlösung sowohl für Standard- als auch<br />
Sleek-Formate in den Volumina 250–580 ml eingesetzt werden. Die Alternative zu klassischen<br />
Kunststofffolien oder Plastikringen bietet zudem bei der Packgröße verschiedene Varianten <strong>mit</strong><br />
vier, sechs oder acht Dosen. Klebstoff wird bei der Verarbeitung nicht eingesetzt, das Pack erhält<br />
seine Stabilität durch Stanzung und Falzung.<br />
Die CNP-Maschine kann optional <strong>mit</strong> einem<br />
kamerageführten Orientierungsmodul<br />
ausgestattet werden. Dosen können zielgenau<br />
innerhalb des Packs positioniert werden.<br />
www.khs.com<br />
TAVA 200 F<br />
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flüssigen und pastösen Kunstharzen<br />
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TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />
Wenn es anspruchsvoll wird<br />
Absperrklappen <strong>mit</strong> <strong>10</strong>0 % Null-Leckage<br />
Klappen gehören zu den<br />
90°-Dreharmaturen. Sie werden<br />
für ein sehr breites Spektrum an<br />
Anwendungen eingesetzt und in<br />
den vielfältigsten Varianten<br />
hergestellt. Generell wird<br />
zwischen den Produktgruppen der<br />
weichdichtenden und den<br />
metallisch dichtenden Klappen<br />
unterschieden. Welche<br />
Besonderheiten metallisch<br />
dichtende Absperrklappen<br />
ausmachen und wie Betreiber<br />
davon profitieren können, wird im<br />
Beitrag aufgezeigt.<br />
Ein Hersteller von Klappen zum Absperren<br />
und Regeln von unterschiedlichsten<br />
Medien hat sein Portfolio an metallisch<br />
dichtenden Klappen in den vergangenen<br />
Jahren konsequent ausgebaut.<br />
Hierzu zählen die doppeltexzentrischen<br />
Absperrklappen, die unter dem Markennamen<br />
Zedox vertrieben werden, und die<br />
schon seit vielen Jahren erfolgreich im<br />
Markt eingeführte, dreifach exzentrische<br />
Prozessarmatur Zetrix.<br />
Beide Klappen werden in Anwendungen<br />
verwendet, in denen der Einsatzbereich<br />
von weichdichtenden Klappen zum Beispiel<br />
durch Druck, Temperatur oder Medium<br />
begrenzt ist. Das sind hauptsächlich<br />
thermische Applikationen wie Heißwasser,<br />
Dampf oder Wärmeträgeröl. Auch für anspruchsvollere<br />
Medien oder sehr tiefe Temperaturen<br />
sind beide Varianten die perfekte<br />
Wahl, wobei eine geeignete Werkstoffauswahl<br />
– wie beispielsweise Edelstähle in verschiedenen<br />
Qualitäten, kaltzähe Werkstoffe<br />
oder Duplex-Materialien – entscheidend<br />
ist. Kurz gesagt: sie kommen dann zum<br />
Einsatz, wenn es anspruchsvoll wird.<br />
Maximale Schließkraft<br />
Eine Abgrenzung der beiden Baureihen ergibt<br />
sich über die Exzentrizität der Klappen.<br />
Bei der Zedox handelt es sich um eine<br />
doppelt-exzentrische Klappe, auch Hochleistungsklappe<br />
genannt, wohingegen man<br />
bei der Zetrix von einer dreifach-exzentrischen<br />
Klappe spricht. Hieraus ergeben sich<br />
folgende konstruktive Unterschiede: Der<br />
Drehpunkt der Scheibe ist sowohl aus der<br />
Ebene des Sitzes entlang der Rohrleitungsachse<br />
verschoben (erste Exzentrizität), als<br />
auch aus der Rohrleitungs<strong>mit</strong>te (zweite Exzentrizität).<br />
Bei einer tri-exzentrischen<br />
Klappe ist zusätzlich auch die Rotationsachse<br />
des Sitzes asymmetrisch zur Rohrleitungsachse<br />
(dritte Exzentrizität). Diese<br />
dritte Exzentrizität sowie bei Zetrix darü-<br />
Autoren: Christian Kölsch, Produktmanager,<br />
Werner Peters, Leiter Technischer Vertrieb/<br />
Business Development, beide ARI-Armaturen<br />
Albert Richter GmbH & Co. KG, Schloß Holte<br />
Stukenbrock<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
Die drei Exzentrizitäten bei metallisch<br />
dichtenden Klappen: Bei einer<br />
tri-exzentrischen Klappe ist zusätzlich<br />
auch die Rotationsachse des Sitzes asymmetrisch<br />
zur Rohrleitungsachse<br />
ber hinaus die durch spezielle Software optimierte<br />
Geometrie bringen eine maximale<br />
Schließkraft bei minimalem Kraftaufwand.<br />
Ferner schwenkt der Dichtring reibungsfrei<br />
in den Sitz und erhöht so<strong>mit</strong> wesentlich die<br />
Null-Leckage-Standzeit.<br />
Doppeltexzentrische Klappen wie die Zedox<br />
decken so<strong>mit</strong> das Basissegment für Anwendungen<br />
ab, wo der Einsatz von zentrischen,<br />
weichdichten Absperrklappen li<strong>mit</strong>iert<br />
ist. So wurde die Zedox in Edelstahl für<br />
Sauerstoffprozesse in der Glasindustrie eingesetzt.<br />
Zudem spielt die Klappe auch ihre<br />
Stärken aus, wenn es um hohe Differenzdrücke<br />
und große Nennweiten geht. Im Standard<br />
reicht der Einsatzbereich bis einschließlich<br />
Nennweite DN200 bei 40 bar. In<br />
Bezug auf Nennweiten liegt die bisher größte<br />
gelieferte Zedox <strong>mit</strong> Schweißenden und<br />
pneumatischem Antrieb bei DN1600 <strong>mit</strong> einem<br />
Stückgewicht von 7 t. Sie wurde in einem<br />
Biomassekraftwerk in Japan für den<br />
Turbinenabdampf verbaut.<br />
Dreifachexzentrische Klappen wie die Zetrix<br />
sind dahingegen dann im Einsatz, wenn<br />
ein reibungsfreier Schließvorgang, hohe<br />
Standzeiten und so<strong>mit</strong> unterbrechungsfreie<br />
Produktionsabläufe ein Muss sind.<br />
Robuster Dichtsitz<br />
Die dreifachexzentrische Absperrklappe<br />
Zetrix bietet noch weitere Vorteile. So<br />
zeichnet sie ein robuster und langlebiger<br />
Dichtsitz aus, der als Werkstandard aus einer<br />
Stellite-21-Beschichtung besteht. Eine<br />
Die Klappe bewährt sich in<br />
kritischen Applikationen<br />
integrierte Schaltwellenverlängerung<br />
sorgt für optimale Isolierung, wodurch<br />
kein Einschnüren mehr notwendig ist<br />
und der Einfluss auf das Medium und<br />
so<strong>mit</strong> den Prozess minimiert wird. Die<br />
selbstzentrierende ISO F-Schnittstelle<br />
eliminiert zum Beispiel bei<br />
schweren Seitlasten alle<br />
resultierenden Torsionsmomente<br />
und so<strong>mit</strong><br />
negative Effekte<br />
auf die Wellen-/Packungseinheit.<br />
Dichtheitsprüfungen<br />
nach DIN EN<br />
12266-1 bescheinigen<br />
der Zetrix immer<br />
mindestens Leckrate A<br />
oder besser und sichern so<strong>mit</strong><br />
echte Null-Leckage. Zulassungen<br />
nach TA-Luft/ISO 15848-1, SIL, Atex<br />
und Fire Safe runden das Paket ab und<br />
machen die Zetrix-Prozessarmatur zur<br />
universellen Armatur, deren Einsatz<br />
sich durch das intelligente Dichtungsprinzip<br />
sowie die Flexibilität und das<br />
Know-how des Herstellers bereits in<br />
verschiedenen kritischen Applikationen<br />
bewährt hat. Anwendungsbeispiele<br />
sind Wärmeträgeröl-Anwendungen bis<br />
aktuell 400 °C, wo Zetrix-Klappen zur<br />
Notabschaltung (ESD = Emergency<br />
Shut-off Device) eingesetzt werden und<br />
umfassende, nachhaltige Felderfahrungen<br />
gesammelt werden konnten.<br />
Zetrix-Klappen finden z. B. auch Verwendung<br />
in der Kältezentrale von<br />
pharmazeutischen Unternehmen, in<br />
denen diese etwa in der Zuleitung zum<br />
Ammoniakverdichter als Absperrung<br />
<strong>mit</strong> Getriebe zur Notabschaltung per<br />
Hand eingesetzt werden. Gleiches gilt<br />
für Applikationen <strong>mit</strong> abrasiven, partikelhaltigen<br />
Medien, die zu einem hohen<br />
Verschleiß bei den eingesetzten<br />
Armaturen führen und wo die Zetrix<br />
als metallisch dichtende Absperrklappe<br />
eine bessere Alternative ist.<br />
Fotos: ARI-Armaturen<br />
www.ari-armaturen.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 17
TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />
Grüne Energie<br />
Armaturen gewährleisten sicheren<br />
Betrieb von Wasserstoffanwendungen<br />
Wasserstoff ist vor allem durch<br />
sein kleines Molekül und da<strong>mit</strong><br />
seine hohe Beweglichkeit eine<br />
Herausforderung für den<br />
Anlagenbau. In immer mehr<br />
Anwendungen kommt der winzige<br />
Energieträger heutzutage zum<br />
Einsatz und stellt an geeignete<br />
Armaturen unterschiedliche<br />
Temperatur- und Druckansprüche.<br />
Wasserstoff als auch entsprechende<br />
Behältnisse, Leitungen und Armaturen<br />
sind ansich nichts Neues. Bereits<br />
1838/39 wurde von Schönbein/Grove die<br />
erste Brennstoffzelle vorgestellt, die Luftund<br />
Raumfahrt beförderte unzählige Raketen<br />
wie beispielsweise die Apollo 11<br />
<strong>mit</strong>hilfe von Wasserstoff in den Weltraum<br />
und auch in der petrochemischen Industrie<br />
entsteht es etwa bei der Chloralkali-<br />
Elektrolyse. Diese Wasserstoff-Anwen-<br />
Autor: Thomas Weisschuh, Armaturenfabrik<br />
Franz Schneider GmbH + Co. KG, Nordheim<br />
dungen bilden seit langem einen stabilen<br />
Markt für die Armaturenindustrie.<br />
Im Zuge der Dekarbonisierung aller<br />
Sektoren zur Erreichung der Klimaziele<br />
ändert sich dies aber seit einiger Zeit <strong>mit</strong><br />
hoher Dynamik. Die Anwendungen und<br />
da<strong>mit</strong> einhergehend auch Anforderungen<br />
werden umfangreicher und vielfältiger.<br />
Speziell der grüne Wasserstoff soll als<br />
Energieträger und -speicher einen wichtigen<br />
Beitrag zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung<br />
der Wirtschaft leisten.<br />
Breites Einsatzspektrum<br />
Forschungs- und Ausbauarbeiten von der<br />
Erzeugung bis zur Nutzung werden global<br />
durch massive politische Investments gefördert.<br />
Wo<strong>mit</strong> auch der Bedarf an entsprechend<br />
geeigneten Armaturen steigt.<br />
Da jedoch die Applikationen so vielfältig<br />
und bunt wie das Spektrum der Farben<br />
des Wasserstoffs sind, wird es die „eine“<br />
Wasserstoff-Armatur nicht geben. Benötigt<br />
werden unterschiedliche Ventilarten<br />
gepaart <strong>mit</strong> einer breiten Spanne an Temperatur-<br />
und Druckanforderungen.<br />
Allein bei der Nutzung als Kraftstoff werden<br />
im Bereich der Nutzfahrzeug-Betankung<br />
derzeit vier verschiedene Ansätze getestet<br />
bzw. betrachtet. Dies stellt die Armaturenbranche<br />
vor große Herausforderungen,<br />
aber auch Chancen. Während die<br />
Anforderungen der Applikation in Hinsicht<br />
auf Funktion, Medium, Druck oder<br />
Temperatur klarer umrissen sind, bestehen<br />
noch diverse Lücken, welche Normen,<br />
Richtlinien etc. beim Design, der Materialauswahl<br />
oder bei den typ- und serienbegleitenden<br />
Prüfungen anzulegen sind.<br />
Normen und Standards<br />
Die Normierung rund um das Medium<br />
Wasserstoff kann aktuell <strong>mit</strong> der hohen<br />
Dynamik des Marktes noch nicht Schritt<br />
halten. Diverse Arbeitsgruppen wurden<br />
gebildet, um die neuen Anforderungen<br />
<strong>mit</strong>tels der Normierung abzudecken. Erfahrungsgemäß<br />
ziehen sich diese Arbeiten<br />
aber noch über viele Monate oder gar Jahre<br />
bis zur Erstellung und Freigabe hin.<br />
Da der Bedarf aber bereits heute besteht,<br />
suchen sowohl Anwender als auch<br />
Lieferanten nach entsprechender Orientierung.<br />
Eine Lösung sind Unternehmensstandards,<br />
die bis zur Verfügbarkeit der<br />
Normen herangezogen werden. Folgende<br />
Quellen kommen beispielsweise infrage:<br />
n Richtlinien (z. B. Druckgeräte-Richtline)<br />
n Normen oder technische Berichte<br />
( ASME, ISO/TC, ISO/TR, SAE etc.)<br />
n Datenbanken (z. B. der Sandia National<br />
Laboratories)<br />
n Expertise von Materialprüfungsanstalten,<br />
Universitäten etc.<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
ARMATUREN UND DICHTUNGEN I TOP-THEMA<br />
01 Helium eignet sich gut als Testmedium<br />
und liefert repräsentative Ergebnisse<br />
Herausforderungen beim Einsatz<br />
Sind die Funktionsanforderungen wie<br />
Ventiltyp, Durchgang, Anschlussarten etc.<br />
geklärt, sollten Anwender auf folgende<br />
medienspezifische Aspekte der zukünftigen<br />
Armatur achten:<br />
n Materialauswahl<br />
Wasserstoff dringt in das Gitter verschiedenster<br />
Metalle ein und verbleibt dort.<br />
Dieser Effekt führt zu einem erhöhten<br />
Druck und da<strong>mit</strong> inneren Spannungen,<br />
ohne dass eine Festigkeitserhöhung erfolgt.<br />
Dies führt einerseits zu wasserstoffinduzierten<br />
Rissbildungen und zudem<br />
wird auch die Zähigkeit und Duktilität<br />
herabgesetzt. Diese Veränderungen<br />
können dazu führen, dass bei gegebenem<br />
Design der Armatur die Bruchdehnungsvorgaben<br />
gemäß der europäischen<br />
Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU verletzt<br />
werden.<br />
Wird bei anderen herausfordernden<br />
Medien gerne auf hochfeste Sonderwerkstoffe<br />
ausgewichen, so greift dieser Ansatz<br />
bei Wasserstoff nicht. Diese sind ganz im<br />
Gegenteil stärker der Wasserstoff-Versprödung<br />
ausgesetzt.<br />
Die niedrigste Empfindlichkeit gegenüber<br />
diesen Wasserstoff-Effekten zeigt<br />
sich bei kubisch flächenzentrierten Metallgittern<br />
wie sie bei austenitischem Stahl<br />
(z. B. 316/316L) oder Aluminium vorhanden<br />
ist. Doch auch hier kann es weitere<br />
Fallstricke geben. So ist bei 316/316L eine<br />
Abhängigkeit der Wasserstoffverträglichkeit<br />
vom jeweiligen Nickelgehalt festzustellen.<br />
Wobei sich diese Abhängigkeit am<br />
stärksten zwischen Raumtemperatur und<br />
ca. – 40 °C zeigt. Oberhalb als auch unterhalb<br />
ist diese Abhängigkeit wesentlich geringer<br />
ausgeprägt.<br />
Begegnen kann man diesem Effekt einerseits<br />
durch die Auswahl eines Stahls<br />
<strong>mit</strong> entsprechendem Nickelgehalt (soweit<br />
am Markt verfügbar) oder durch eine Absenkung<br />
des Spannungsniveaus, z. B.<br />
durch eine 50 % Auslastung des Bauteils,<br />
wie man sie auch bei unlegierten Stählen<br />
verwendet.<br />
Auch bei nicht metallischen Werkstoffen<br />
wie Dichtungen oder Schmier<strong>mit</strong>teln<br />
ist auf eine entsprechende Wasserstoffverträglichkeit<br />
zu achten. Eine Empfehlungsliste<br />
findet sich in den oben genannten<br />
Normen oder Datenbanken (Sandia, ISO/<br />
TR, SAE).<br />
n Prozessschritte und Leckagen<br />
Neben der Auswahl geeigneter Materialien<br />
ist ein Augenmerk auf die weitere Verarbeitung<br />
zu legen. So können z. B. bei<br />
der Verwendung von Schweißprozessen<br />
im Bauteil Kerben und Eigenspannungen<br />
durch lokale Plastifizierungen entstehen,<br />
die dann die Wasserstoffversprödung<br />
fördern. Daher ist in diesen Fällen<br />
eine Nachbehandlung lt. Nace empfehlenswert.<br />
Bei aller Sorgfalt bei Design, Werkstoffauswahl<br />
und Verarbeitung muss noch ein<br />
weiterer Effekt des Wasserstoffs beachtet<br />
werden: Da Wasserstoff das kleinste und<br />
leichteste Molekül ist, besitzt er die Fähigkeit,<br />
auch durch sehr kleine Riefen und<br />
Spalten zu kriechen und da<strong>mit</strong> potenziell<br />
zu einer Leckage zu führen. Bei kleinen<br />
Leckagen ist dieser Effekt zwar in einer offenen<br />
Umgebung ungefährlich, aber<br />
wenn es in einem geschlossenen Raum,<br />
wie beispielsweise einem Schutzkasten<br />
auftritt, kann sich eine entflammbare Mischung<br />
bilden. Daher sollte ein Augenmerk<br />
auf die Qualifizierung und serienbegleitenden<br />
Prüfungen der Armatur gelegt<br />
werden.<br />
Vordergründig bietet sich dabei die Verwendung<br />
von Formiergas nach DIN EN<br />
ISO 14175 an (z. B. 95/5 – 95 % Stickstoff<br />
<strong>mit</strong> 5 % Wasserstoff). Allerdings bestehen<br />
hierbei einige Herausforderungen, bei<br />
02 Double Block & Bleed<br />
Piping Kugelhähne der<br />
Taurus-Baureihe sind <strong>mit</strong><br />
einer Vielzahl von Optionen<br />
erhältlich<br />
wiederholten, serienbegleitenden Messungen<br />
eine stabile Testumgebung zu<br />
schaffen. Ladevorgänge von Akkus,<br />
Schweißarbeiten, aber auch der Atem lassen<br />
die Konzentration von Wasserstoff in<br />
der Umgebung schwanken und können<br />
daher die Messungen beeinflussen.<br />
Daher wird von Mess-Experten empfohlen,<br />
bei Wasserstoff-Armaturen alternativ<br />
auf das bereits seit vielen Jahren bewährte<br />
Helium als Testmedium zurückzugreifen.<br />
Hier sind wesentlich stabilere Umgebungsbedingungen<br />
gegeben und die Resultate<br />
sind ebenfalls repräsentativ.<br />
n Sicherer Betrieb<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />
sich unter Beachtung des verwendeten<br />
metallischen und nicht-metallischen Materials,<br />
der Verarbeitung und der Tests viele<br />
der heutigen Armaturen auch <strong>mit</strong> dem<br />
Medium Wasserstoff langfristig sicher betreiben<br />
lassen.<br />
Durch die aktuell noch laufenden Normierungsarbeiten<br />
sollte dabei aber eine<br />
sorgfältige Abstimmung zwischen Kunde<br />
und Lieferant erfolgen, auf welcher Basis<br />
die Armaturen definiert und qualifiziert<br />
werden. Und vorhandene Installationen<br />
sollten möglicherweise auch auf Tauglichkeit<br />
validiert werden können. Im Zweifel<br />
besitzen beispielsweise Materialprüfungsanstalten<br />
lokaler Universitäten entsprechende<br />
Expertise, um beratend zur Seite<br />
zu stehen.<br />
Da<strong>mit</strong> steht einer durch grünen Wasserstoff<br />
CO 2<br />
-reduzierten Zukunft aus Armaturensicht<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Fotos: AS-Schneider, peterschreiber.media/stock.<br />
adobe.com<br />
www.as-schneider.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 19
TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />
Intelligente Überwachung<br />
Smarte Box<br />
Digitale Plattform ermöglicht<br />
intelligentes Armaturenmanagement<br />
Industriearmaturen sind analoge Bauteile, die eine wichtige Rolle<br />
in vielen Anlagenprozessen spielen. Ein neues Modul bietet<br />
umfangreiche Überwachungs- und Dokumentationsfunktionen an.<br />
Es fügt sich nahtlos in vorhandene digitale und analoge Anlagen-<br />
und Prozessteuerungen ein und kann per IO-Link, Bluetooth oder<br />
andere standardisierte Schnittstellen in die Anlagen- und<br />
Prozesssteuerung eingebunden werden.<br />
Ebro SBU IO-Link erfüllt die Anforderungen,<br />
die Kunden aus verschiedensten<br />
Branchen an eine digitale Überwachung<br />
von Absperr- und Regelklappen stellen. In<br />
der Kombination aus Armatur, Antrieb<br />
und Sensorik erhält der Anwender ein aufeinander<br />
abgestimmtes Gesamtpaket, das<br />
eine hohe Betriebssicherheit durch Störungsüberwachung<br />
gewährleistet.<br />
Autor: Matthias Jortzik, Leiter Armaturen<br />
Automation, Ebro Armaturen Gebr. Bröer GmbH,<br />
Hagen<br />
IO-Link ermöglicht die problemlose Einbindung<br />
in ein vorhandenes Netzwerk,<br />
die Montage erfolgt per Plug & Play, sodass<br />
die Ansteuerung bzw. Rückmeldung<br />
besonders einfach zu handhaben ist. Das<br />
System bietet eine volle Dokumentationsfähigkeit,<br />
<strong>mit</strong> der jederzeit alle Events<br />
nachvollzogen werden können. Die<br />
Funktionen wirken sich positiv auf die<br />
Total Cost of Ownership aus. Die planbare<br />
Wartung und Reparatur der Anlage<br />
senkt die direkten Kosten und sorgt für<br />
kürzere Stillstandzeiten und weniger<br />
Ausfälle.<br />
SBU IO-Link kann sowohl an manuell betätigten<br />
Armaturen (Rasthebel oder Getriebe)<br />
als auch an pneumatischen Antrieben<br />
verwendet werden. Statt nur auf die<br />
Armatur zu schauen, ermöglicht das Modul<br />
einen Blick in die Armatur. Über integrierte<br />
Sensoren erfasst es die wichtigsten<br />
Parameter der Armatur, die kontinuierlich<br />
dokumentiert und überwacht werden<br />
können. Dazu zählt für die Überwachung<br />
der Endlage ein zuverlässiger Hall-Sensor,<br />
dessen Endlage und Empfindlichkeit elektronisch<br />
einstellbar sind.<br />
Auch Ereignisse wie Druckschläge, Anlagenvibrationen<br />
und Störungen können<br />
erfasst werden. Ein Sensor für die Umgebungs-<br />
bzw. Gerätetemperatur ist integriert.<br />
Abweichungen in den voreingestellten<br />
Werten kann das Modul anhand elf<br />
vordefinierter Meldungen ausgeben. Sie<br />
reichen von der Gerätestörung über das<br />
Unter- bzw. Überschreiten der Gerätetemperatur,<br />
Grenzwerte für Schaltzyklenzähler<br />
bis hin zur Aktivierung des Bluetooth-<br />
Moduls. Die Bluetooth-Schnittstelle erlaubt<br />
in Verbindung <strong>mit</strong> der App Ebro<br />
Connect auch im laufenden Betrieb den<br />
Zugriff auf Statusüberwachung und Parametrierung.<br />
Zusätzlich zu den integrierten Sensoren<br />
verfügt die Elektronik über zwei analoge<br />
und zwei digitale Prozesseingänge. Über<br />
sie kann der Anwender verschiedene externe<br />
Sensoren (z. B. Füllstand, Durchfluss,<br />
Druck) an das Modul anschließen<br />
und diese Werte über IO-Link abrufen.<br />
Robuste Ausführung<br />
Auch die optische Signalisierung der verschiedenen<br />
Betriebszustände wurde optimiert.<br />
So besitzt die neue SBU IO-Link auf<br />
der Oberseite zusätzlich zum gewohnten<br />
Stellungsanzeiger gut sichtbare LEDs. Deren<br />
Farbtöne können verschiedenen Betriebszuständen<br />
zugewiesen werden. Das<br />
robuste Aluminium-Case schützt die Elektronik<br />
bei Transport, Montage und im laufenden<br />
Betrieb. Es erfüllt die Schutzklassen<br />
IP65/67/68.<br />
Die SBU IO-Link ist IIoT-ready. Mit IO-<br />
Link, Bluetooth LE und der sicheren Datenübertragung<br />
<strong>mit</strong> Standardprotokollen<br />
nutzt sie zukunftssichere Kommunikationsschnittstellen.<br />
Ein IO-Link-Master ermöglicht<br />
die Datenanbindung an beliebige<br />
übergeordnete Feldbusse, wie zum Beispiel<br />
Profinet, Ethernet IP oder Devicenet.<br />
So kann das Modul ganz einfach in die Anlagen-<br />
und Prozesssteuerung eingebunden<br />
werden.<br />
Fotos: Ebro<br />
www.ebro.com<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
Dampf-Regelventil minimiert Zykluszeit<br />
in der Gefriertrocknung<br />
Mit der Nachrüstung pneumatisch betriebener<br />
Schrägsitzventile von Schubert & Salzer hat die<br />
Firma Van Drunen Farms im amerikanischen<br />
Illinois, einer der weltweit größten Anbieter<br />
von gefriergetrockneten Produkten, die Performance<br />
ihrer Gefriertrocknungsanlagen signifikant<br />
erhöht. Die Gefriertrocknung entlang der<br />
Sublimationskurve setzt ein exakt definiertes<br />
Gleichgewicht aus Temperatur und Unterdruck<br />
voraus, um Zellstruktur, Farbe, Form,<br />
Geschmack und den Nährwert des getrockneten<br />
Ausgangsmaterials nahezu vollständig zu<br />
erhalten. Der Temperierprozess der neuen Anlage kann dank<br />
der Schrägsitzventile der Baureihe 70<strong>10</strong> und 7020 präziser und<br />
in deutlich kürzerer Zeit gefahren werden. Allein dieser Zeitgewinn<br />
macht sich je nach Produkt in einer Zyklus-Verkürzung<br />
um <strong>10</strong> bis 15 % – das sind bei vielen Produkten mehrere<br />
Stunden – deutlich bemerkbar.<br />
Die Schrägsitzventile der Baureihe 70<strong>10</strong>/7020 zeichnen sich<br />
laut Hersteller durch eine hohe Verschleißfestigkeit aus. Ihre<br />
Konstruktion ermöglicht eine Selbstreinigung des Ventilsitzes.<br />
Die 70<strong>10</strong> Absperr- und 7020 Regelventile haben einen Ventilsitz<br />
aus PEEK, der im Falle einer Undichtigkeit problemlos und<br />
schnell getauscht werden kann. Dabei kann das Ventil in der<br />
Leitung verbleiben, sodass es möglich ist, den Sitz innerhalb<br />
von Minuten zu tauschen. Gegenüber anderen Sitzventilen<br />
haben die Schrägsitzventile zudem den Vorteil der wesentlich<br />
platzsparenden, schräggestellten Anordnung zur Rohrleitung.<br />
GEMÜ P600 S-Block<br />
<strong>mit</strong> Erweiterung<br />
www.schubert-salzer.com<br />
PTFE-Manschetten als Lebens<strong>mit</strong>telkontaktmaterial<br />
geeignet<br />
Die PTFE-Manschetten erfüllen die europäische<br />
Verordnung EG 1935/2004 – eine<br />
Rahmenverordnung, die die grundlegenden<br />
Anforderungen für Kontaktmaterialien in der<br />
Lebens<strong>mit</strong>telindustrie festlegt. Anwendungsgebiete<br />
für die Manschetten finden sich<br />
vorwiegend in der Nahrungs<strong>mit</strong>tel-, Getränkeund<br />
pharmazeutischen Industrie. Hier sind<br />
die Verwendungsmöglichkeiten der Ebro<br />
Absperr- und Regelklappen weit gestreut. Sie<br />
reichen vom Einsatz in Transportcontainern<br />
(IBC), die dem Transport von Lebens<strong>mit</strong>teln oder Lebens<strong>mit</strong>telgrundstoffen<br />
dienen, in Brauereien und bei Getränkeherstellern,<br />
in Molkereien und der fleischverarbeitenden Industrie bis<br />
hin zum Einsatz bei Aromen-, Geschmacksstoff- und<br />
Gewürzherstellern.<br />
Die chemische Beständigkeit von PFTE, z. B. bei Reinigungsprozessen<br />
(SIP und CIP), sorgt für mehr Sicherheit und erhöht<br />
die Standzeit der Armatur. Sie nehmen weder Farbe noch<br />
Gerüche oder Geschmäcker der Medien an und können so<strong>mit</strong><br />
nach der Reinigung für unterschiedliche Chargen verwendet<br />
werden. Die Materialien wurden auf wässrige, alkohol-, säureund<br />
fetthaltige Medien überprüft. Die Migrationsprüfung<br />
wurde bei Temperaturen von <strong>10</strong>0 °C und 175 °C und unter der<br />
maximalen Kontaktdauer durchgeführt.<br />
Standardisierte Mehrwege-<br />
Ventilblöcke aus Kunststoff<br />
Flexibel erweiterbar<br />
• Individuelle Gestaltung durch wechselbare<br />
Anschlüsse und verschiedene<br />
Werkstoffe<br />
• Verminderung der Schweiß- und<br />
Klebestellen, niedrige Leckagerate<br />
• Platzsparend durch Reduzierung der<br />
Stellflächen<br />
• Preislich attraktiv auch bei kleinen<br />
Stückzahlen<br />
www.ebro-armaturen.com<br />
www.gemu-group.com
TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />
Kein<br />
Durchkommen<br />
Geprüfte Dichtungen für<br />
Wasserstoffanwendungen<br />
Autorin: Michaela Wassenberg,<br />
freie Journalistin, Nürnberg<br />
Wasserstoff ist in aller Munde.<br />
Auch in der Industrie steigen die<br />
Anwendungen und die Einsatzmöglichkeiten<br />
für H 2<br />
. Ein<br />
Dichtungshersteller schafft Sicherheit<br />
für seine Kunden, die seine<br />
Produkte in Anwendungen <strong>mit</strong><br />
Wasserstoff einsetzen wollen.<br />
Nachweislich geeignete<br />
Dichtungen werden ab sofort <strong>mit</strong><br />
einem zertifizierten Logo<br />
versehen.<br />
Die Prüfung auf die Eignung für Anwendungen<br />
<strong>mit</strong> Wasserstoff hat bei Frenzelit<br />
zwei Aspekte: die Dichtheit und die<br />
Materialbeständigkeit. Das Wasserstoffmolekül<br />
ist klein, deshalb ist die Dichtheit<br />
ein ganz entscheidendes Auswahlkriterium,<br />
wenn es um die Eignung für Wasserstoff<br />
geht.<br />
Herkömmliche Leckagetests <strong>mit</strong> Helium<br />
oder Stickstoff haben aufgrund der<br />
unterschiedlichen Molekülstruktur lediglich<br />
eine begrenzte Aussagekraft über die<br />
Dichtheit in Anwendungen <strong>mit</strong> Wasserstoff.<br />
Aus diesem Grund hat Frenzelit einen<br />
eigenen Prüfstand gefertigt, in dem<br />
die Dichtungen <strong>mit</strong> dem Material getestet<br />
werden, dem sie auch im Betrieb standhalten<br />
müssen – Wasserstoff. Da<strong>mit</strong> reagiert<br />
der Hersteller auf die wachsende<br />
Nachfrage und die zunehmende Bedeutung<br />
des Mediums Wasserstoff im Einsatz<br />
in der Industrie.<br />
Funktionstest im Prüfstand<br />
Dichtungen müssen über einen möglichst<br />
langen Zeitraum ihre Funktion bewahren.<br />
Frenzelit simuliert die Betriebsdauer, indem<br />
die Dichtung für einige Tage in Wasserstoff<br />
eingelegt und <strong>mit</strong> 3 bar Druck beaufschlagt<br />
wird. Nach dieser Zeit darf das Material weder<br />
Risse noch poröse Stellen aufweisen.<br />
Erst dann kann eine Dichtung das Logo<br />
„H 2<br />
-approved“ bekommen. Dadurch ist<br />
die Eignung des Materials überprüfbar<br />
nachgewiesen. „Wir können unseren<br />
Kunden die Gewissheit geben, dass unsere<br />
Dichtungen in Anwendungen <strong>mit</strong> Wasserstoff<br />
einwandfrei funktionieren. Diesen<br />
Nachweis konnten wir schon für viele<br />
unserer Materialien erbringen“, beschreibt<br />
Dr. Anna Berger, Research and<br />
Development bei Frenzelit, die Aussagekraft<br />
des neuen Logos. „Da es bislang<br />
noch keine Normen für Wasserstoff-Anwendungen<br />
gibt, schaffen wir <strong>mit</strong> unserem<br />
Prüfstand Sicherheit und da<strong>mit</strong> einen<br />
Mehrwert für unsere Kunden“, führt sie<br />
weiter aus.<br />
„H 2<br />
-approved by Frenzelit“ ist jetzt auch<br />
eine eigene Marke, <strong>mit</strong> der das Unternehmen<br />
Standards in der industriellen Nutzung<br />
von Wasserstoff setzen will und<br />
gleichzeitig die eigenen Prüfverfahren betont.<br />
Dr. Berger hierzu: „Ein Logo allein<br />
reicht ja nicht aus. Wir haben auch die<br />
entsprechenden Messnachweise dazu.<br />
Hier sehen wir unseren Vorsprung: Wir<br />
warten nicht, sondern füllen die Lücke, bis<br />
entsprechende Werkstoffspezifizierungen<br />
für Wasserstoff vorliegen.“<br />
Fotos: Frenzelit, Thomas/stock.adobe.com<br />
www.frenzelit.com<br />
Die Dichtungen eignen sich nachweislich für Anwendungen <strong>mit</strong> Wasserstoff<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
ARMATUREN UND DICHTUNGEN I TOP-THEMA<br />
Wasserstoff zuverlässig zurückhalten<br />
COG hat eine neue Dichtungswerkstoffreihe entwickelt und<br />
präsentiert zwei leistungsstarke Werkstoffe – einen blauen FKM<br />
und einen blauen EPDM Compound, die speziell für<br />
Anwendungen <strong>mit</strong> Wasserstoff konzipiert worden sind.<br />
Beide Werkstoffe haben ihre Eignung für den Einsatz in der<br />
Wasserstoff-Technologie bei externen Prüfungen der Wasserstoffpermeabilität<br />
(Gasdurchlässigkeit) durch ein<br />
unabhängiges Labor unter Beweis gestellt. Der<br />
FKM-Werkstoff Vi 208 <strong>mit</strong> einer Härte von<br />
80 Shore A überzeugte im Test <strong>mit</strong> einem sehr<br />
guten Wasserstoff-Permeationskoeffizienten<br />
von 281 Ncm3 mm m -2 Tag -1 bar -1 im Mittelwert<br />
und weist da<strong>mit</strong> eine H 2<br />
-Dichtigkeit auf, die<br />
weit über dem liegt, was bei FKM-Compounds<br />
im Normalfall erwartet werden kann. Eine hohe chemische<br />
Beständigkeit und ein breiter Einsatztemperaturbereich von<br />
– <strong>10</strong> bis + 200 °C runden das Werkstoffprofil von Vi 208 ab.<br />
Auch die EPDM-Neuentwicklung AP 208 hat beim H 2<br />
-Permeationstest<br />
<strong>mit</strong> – für einen EPDM – sehr überzeugenden Werten<br />
abgeschnitten (Wasserstoff-Permeationskoeffizient: 1 317 Ncm 3<br />
mm m -2 Tag -1 bar -1 ) und bietet <strong>mit</strong> einem<br />
Druckverformungsrest von < 15 % und einer<br />
möglichen Einsatztemperatur von bis zu<br />
– 45 °C ein umfangreiches Spektrum an<br />
Verwendungsmöglichkeiten in den verschiedenen<br />
Bereichen.<br />
www.cog.de<br />
Vielseitige Absperrklappenserie<br />
Neles führt eine neue Absperrklappen-Produktreihe<br />
ein, die<br />
laut Hersteller eine einfache<br />
Ventilkonfiguration für ein breites<br />
Spektrum von Anwendungen in<br />
allen Prozessindustrien<br />
ermöglicht. Mit dieser Baureihe<br />
können Kunden die Merkmale,<br />
Funktionalitäten und Materialien<br />
auswählen, die sie benötigen, um<br />
eine robuste und zuverlässige Absperrklappe zu erhalten, die<br />
genau ihren Anforderungen entspricht. Die Produktplattform<br />
bietet Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen, darunter<br />
ein hochzyklisches Ventil für hochreine Gase und Ventile für<br />
abrasiven Betrieb oder korrosive Medien. Die übergreifend<br />
kompatiblen Komponenten und standardisierten Bauteile<br />
machen es einfach, die Ventilleistung aufzurüsten, ohne das<br />
gesamte Ventil austauschen zu müssen.<br />
www.neles.com<br />
Das richtige Ventil finden<br />
Reng Ventiltechnik ist auf anspruchsvolle<br />
Prozesse spezialisiert und beliefert Kunden<br />
<strong>mit</strong> Regel- und Druckbegrenzungsventilen<br />
sowie manuellen Ventilen, Stellantrieben und<br />
Kontrollsystemen. In petrochemischen<br />
Prozessen werden besonders aggressive und<br />
umweltgefährdende Medien benötigt. Sowohl<br />
Up-, Mid- als auch Downstream kommen eine<br />
Vielzahl an Regel- und Sicherheitsventilen<br />
zum Einsatz, die die Medien regulieren und<br />
dafür sorgen, dass diese in der richtigen<br />
Menge und der richtigen Temperatur zum<br />
jeweiligen Einsatzort befördert werden. Bei<br />
der Beschaffung solcher Ventile arbeitet Reng<br />
<strong>mit</strong> renommierten Herstellern zusammen<br />
und bietet einen vollumfänglichen Service an, von der Neuprojektierung<br />
einer Anlage bis hin zur Stillstandsplanung eines<br />
bestehenden Werkes.<br />
www.reng-ventiltechnik.de<br />
UNSER HUHN FINDET<br />
KEIN KORN MEHR.<br />
UND EUER?<br />
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TOP-THEMA I ARMATUREN UND DICHTUNGEN<br />
Individueller Standard<br />
Dichtungen in der Wasserstoffproduktion per Elektrolyse<br />
Die neuen Dichtungen sind auf<br />
eine automatisierte Wasserstoffproduktion<br />
ausgelegt. Sie<br />
bestehen aus Materialien, die eine<br />
sehr geringe Permeation für<br />
Wasserstoff aufweisen. Dazu<br />
gehören spezielle Kautschuke auf<br />
Basis von EPDM oder FKM.<br />
Bis zum Jahr 2030 könnte die weltweite<br />
Produktionskapazität für grünen Wasserstoff<br />
auf mehr als 250 GW steigen, so<br />
eine Studie der International Renewable<br />
Energie Agency (Irena). Die dafür benötigten<br />
Technologien zur Wasserspaltung<br />
<strong>mit</strong>hilfe von Grünstrom sind weit entwickelt.<br />
Vor allem die Membran-Elektrolyse,<br />
die im Prinzip wie eine Brennstoffzelle in<br />
Autor: Artur Mähne, Global Segment Manager<br />
Hydrogen Technologies, Freudenberg Sealing<br />
Technologies, Weinheim<br />
an auf eine weitgehend automatisierte<br />
Montage ausgelegt sind. Das gilt besonders<br />
für die Dichtungen, die für die sichere<br />
Medientrennung während der Elektrolyse<br />
sorgen. Eine Herausforderung stellt dabei<br />
schlicht die Bauteilgröße dar: Zum Einsatz<br />
kommen zum Teil Dichtungen <strong>mit</strong> einem<br />
Durchmesser von bis zu einem Meter. Das<br />
erschwert nicht nur die Handhabung, sondern<br />
stellt auch hohe Anforderungen an<br />
die Einbauqualität, da<strong>mit</strong> die Flächenpressung<br />
gleichmäßig ausfällt und die Dichtheit<br />
über die Lebensdauer gesichert ist.<br />
Spezifische Entwicklung,<br />
standardisierte Produktion<br />
Wir stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie bei<br />
der Abdichtung großer Batteriegehäuse<br />
umgekehrter Richtung funktioniert,<br />
scheint Experten besonders geeignet, um<br />
eine inter<strong>mit</strong>tierende Produktion <strong>mit</strong><br />
stark schwankendem Stromangebot zu<br />
betreiben.<br />
Doch ähnlich wie bei dem etablierten<br />
Verfahren der alkalischen Elektrolyse werden<br />
Anlagen für die Polymermembran-<br />
Elektrolyse bislang nur in kleinen Stückzahlen<br />
gebaut. Erst durch die verstärkten<br />
Klimaschutzpläne in China, Europa und<br />
den Vereinigten Staaten ist eine Serienproduktion<br />
attraktiv geworden. Mittlerweile<br />
planen erste Hersteller sogenannte<br />
„Gigafactories“, in denen Elektrolyseure<br />
<strong>mit</strong> einem hohen Automatisierungsgrad<br />
zu deutlich geringeren Kosten gebaut werden<br />
können.<br />
Ein solches Produktionskonzept benötigt<br />
jedoch Komponenten, die von Anfang<br />
Robert Lidster, Technical Director Gaskets<br />
Eine Lösung von Freudenberg Sealing<br />
Technologies basiert darauf, den Dichtungswerkstoff<br />
direkt auf das Funktionsteil<br />
aufzuspritzen. Ein vergleichbares Verfahren<br />
wendet das Unternehmen bereits für<br />
die Produktion von Gasdiffusionslagen in<br />
Brennstoffzellen an. Alternativ kann die<br />
Dichtung auf einen speziellen Träger ausgebracht<br />
oder in diesen eingelegt werden,<br />
der dann wiederum gut zu transportieren<br />
und zu verbauen ist. „Im Prinzip stehen<br />
wir vor ähnlichen Herausforderungen wie<br />
bei der Abdichtung großer Batteriegehäuse<br />
in Elektrofahrzeugen“, erläutert Technical<br />
Director Gaskets, Robert Lidster. „Deshalb<br />
können wir unsere Expertise auf den<br />
Markt für Elektrolyseure übertragen.“<br />
„Eine Patentlösung, unabhängig von<br />
der Bauform des Elektrolyseurs, gibt es<br />
aktuell noch nicht“, betont Robert Lidster.<br />
„Deshalb bieten wir unseren Kunden immer<br />
eine individuelle Dichtungsentwicklung<br />
für ihre spezifischen Anlagen an.“<br />
Dafür haben die Freudenberg-Experten<br />
Materialien entwickelt, die eine sehr geringe<br />
Durchlässigkeit für Wasserstoff aufweisen.<br />
Dazu gehören spezielle Kautschuke<br />
auf Basis von EPDM oder FKM.<br />
Umfangreiche Tests der verwendeten<br />
Werkstoffe gegenüber aggressiven Medienkombinationen<br />
in der Elektrolyse sind<br />
gestartet. Für die Polymermembran-Elektrolyse<br />
stehen bereits Materialien zur Verfügung,<br />
die eine lange Lebensdauer von<br />
mehr 50 000 Betriebsstunden versprechen.<br />
Bild: Freudenberg Sealing Technologies<br />
www.fst.com<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
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ARMATUREN<br />
x 60 mm_<strong>2021</strong><br />
UND DICHTUNGEN I TOP-THEMA<br />
Doppelexzentrische Absperrklappe<br />
Der Ventilspezialist Gemü bietet ab sofort<br />
die Baureihe R470 Tugela in den<br />
Nennweiten DN50 bis DN600 in Wafer-<br />
Ausführung an. Diese Absperrklappe<br />
zeichnet sich durch den doppelexzentrischen<br />
Aufbau aus, weshalb diese auch als<br />
Hochleistungsklappe bezeichnet wird und<br />
für einen Druck von bis zu 40 bar oder<br />
Temperaturen von bis zu 230 °C geeignet ist.<br />
Die Klappenscheibe trennt sich beim Öffnen<br />
direkt vom Dicht-Sitz, was den Verschleiß<br />
reduziert und so<strong>mit</strong> die Lebensdauer erhöht. Durch die<br />
Feststellschraube am Antriebsflansch kann die Stopfbuchspackung<br />
an der Welle, die auf einem Kohlestrumpf gelagert wird,<br />
direkt an der Welle nachgezogen werden, sodass die Absperrklappe<br />
in eingebautem Zustand gewartet werden kann. Das<br />
wiederum reduziert den Wartungsaufwand erheblich.<br />
Bei der doppelexzentrischen Ausführung wird zusätzlich, als<br />
zweite Exzentrik, die Wellenachse noch aus der Rohrleitungsachse<br />
verschoben, sodass die Wellen<strong>mit</strong>te zur Rohrleitungs<strong>mit</strong>te<br />
leicht versetzt ist. Weitere Merkmale sind die Wellenausblassicherung,<br />
die als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme bei Wellenbruch<br />
dient, sowie die verbesserte Dichtung durch ein<br />
optimiertes Scheibendesign in Kugelform. Zudem verfügt die<br />
Klappe über eine Anti-Statik-Feder für den Einsatz im<br />
Atex-Bereich und einen TFM-Sitzring, der besonders versprödungsarm<br />
ist und für einen zuverlässigen Einsatz in einem<br />
weiten Temperaturbereich sorgt.<br />
www.gemu-group.com<br />
Wasserstoff lagern und transportieren<br />
Der Spezialist für Industriearmaturen Armaturenfabrik Franz<br />
Schneider (AS-Schneider) präsentierte auf der digitalen Achema<br />
Pulse sein Portfolio. Das Unternehmen demonstrierte unter<br />
anderem sein Know-how<br />
rund um das Trendthema<br />
Wasserstoff: Der Spezialist<br />
fertigt seit mehr als 20<br />
Jahren Produkte, die<br />
speziell für Lagerung und<br />
Transport dieses<br />
anspruchsvollen Mediums<br />
geeignet sind. Ausgewählte<br />
metallische und nichtmetallische<br />
Werkstoffe sowie<br />
ausgefeilte Testmethoden ermöglichen ein breites Spektrum an<br />
Instrumentierungs- und Rohrleitungsarmaturen.<br />
Ebenfalls ein zentrales Thema des digitalen Messeauftritts war<br />
die aktualisierte Fassung der TA-Luft, die noch in diesem Jahr<br />
in Kraft treten soll. Die Richtlinie ist Teil des Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />
und dient der Vorsorge vor schädlichen<br />
Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen. Teil der<br />
Neuauflage ist unter anderem ein geänderter Prüfablauf für<br />
Industriearmaturen, um Anwendern eine nachweis- und<br />
vergleichbare Dichtigkeit unter sämtlichen Einsatzbedingungen<br />
zu gewährleisten. Bei AS-Schneider ist dieser bereits<br />
seit zehn Jahren Standard, weshalb die Ventile des Herstellers<br />
schon jetzt die Anforderungen der neuen TA-Luft vollumfänglich<br />
erfüllen.<br />
Lumistar Mini-Schauglasleuchte<br />
ESL 51-LED<br />
Umgebungstemperatur bis 50°C<br />
• Leistungsstark<br />
• 185 Lumen<br />
• Extrem robust<br />
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Schnellkupplungen im CIP/SIP-Bereich<br />
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Die Schnellkupplungslösungen eignen sich laut Hersteller gut<br />
für eine einfache Reinigung der Anlagen in der Lebens<strong>mit</strong>telindustrie,<br />
beispielsweise Abfüllprozesse in SIP- und/oder<br />
Lumistar Leuchte<br />
CIP-Umgebungen zu realisieren. Der Strömungskanal sei<br />
reinigungsfreundlich ESL 53-LED konstruiert, besitze hochwertige und glatte<br />
Oberflächen, 500 Lumen gekapselte Federn sowie totraumarme Konturen.<br />
Darüber hinaus definiert der Hersteller SIP als Fähigkeit einer<br />
Kupplung, • Dauerbetrieb <strong>mit</strong> Heißdampf bis bei mind. 123 °C für mind. 20 min<br />
gereinigt 50000 werden Stunden zu können.<br />
• Vibrationsfest<br />
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im Lichtaustritt<br />
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Volume Booster<br />
Serie FLOWPLUS<br />
• Robuste und zuverlässige Konstruktion<br />
• Hohe Druckstabilität und Wiederholgenauigkeit<br />
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• Anwendung in breitem Temperaturbereich<br />
• 1:1-Verhältnis zwischen Pilot- und Ausgangsdruck<br />
• Integriertes Bypassventil zur zuverlässigen Einstellung der Systemempfindlichkeit<br />
• Erhältlich in 2 Größen <strong>mit</strong> Anschlüssen von 1/4 ”NPT bis 1” NPT<br />
• Wahlweise in Aluminium <strong>mit</strong> Epoxidbeschichtung oder in Edelstahl AISI 316L<br />
• Edelstahl AISI 316L-Versionen gemäß NACE MR0175 - ISO15156/1<br />
• Uni- und bidirektionale Durchflussregler erhältlich<br />
• Atex-Zertifizierung II 2GD, SIL3 und CU-TR 012<br />
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pneumax-gmbh.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Radar macht’s möglich<br />
Füllstandmessung optimiert Bierproduktion<br />
hohe Langzeitzuverlässigkeit auf. Entscheidend<br />
ist, dass ihre Messgenauigkeit<br />
durch Prozessbedingungen wie Dichte,<br />
Viskosität, Ablagerungen, Dämpfe und<br />
Druck- sowie Temperaturschwankungen<br />
nicht beeinflusst wird.<br />
Vielen kleinen Brauereien waren herkömmliche<br />
berührungslose Radarmessumformer<br />
jedoch zu teuer und zu groß,<br />
um sie innerhalb der eng angeordneten<br />
Rohrleitungen zu verbauen, sowie zu<br />
komplex, um sie in vorhandene Automatisierungssysteme<br />
einzubinden. Zudem<br />
stellten fehlende Zulassungen für<br />
Hygiene anwendungen und Prozessanschlüsse<br />
ein Problem dar.<br />
Kompakte Ausführungen<br />
Mit der berührungslosen<br />
Radartechnologie kann die Vega<br />
Brauerei in Schweden ihre<br />
betrieblichen Abläufe verbessern<br />
und Produktverluste vermeiden.<br />
Autor: Erdem Böcekli, Produktmanager für<br />
Rosemount Füllstandsmesstechnik, Emerson<br />
Process Management GmbH & Co. OHG,<br />
Langenfeld<br />
Zur Vermeidung von Produktverlusten,<br />
Maximierung von Produktionskapazitäten<br />
und Gewährleistung der Produktsicherheit<br />
ist es für Brauereien entscheidend,<br />
einen Überblick über den Produktfüllstand<br />
in Tanks und Behältern zu bekommen.<br />
Berührungslose Radarmessumformer<br />
gelten weithin als die Technologie,<br />
die die Anforderungen an präzise<br />
Füllstandmessungen am besten erfüllt<br />
und dabei viele weitere Vorteile zu bieten<br />
hat. Die Geräte werden oben montiert,<br />
wodurch sich das Risiko für Leckagen reduziert<br />
– und da sie ohne Medienberührung<br />
kontinuierlich messen, weisen sie einen<br />
geringen Wartungsaufwand und eine<br />
Für die besonderen Anforderungen der<br />
Lebens<strong>mit</strong>telindustrie gibt es nun Füllstand-Messumformer<br />
<strong>mit</strong> berührungslosem<br />
Radar, die als kompaktere und weniger<br />
komplexe Lösung ausgelegt sind.<br />
Dank der FMCW-Technologie (frequenzmoduliertes<br />
Dauerstrichradar) <strong>mit</strong><br />
80 GHz auf einem einzigen elektronischen<br />
Chip <strong>mit</strong> eingebetteten, intelligenten<br />
Algorithmen sind die Geräte sehr<br />
kompakt. Die Fast-Sweep-Technologie<br />
liefert ein kontinuierliches Echo von der<br />
Oberfläche, wodurch im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Messumformern bis zu<br />
40 Mal mehr Informationen gesammelt<br />
werden können. So<strong>mit</strong> wird die Messgenauigkeit<br />
gesteigert, und Produktschwankungen<br />
werden reduziert.<br />
Die Geräte verfügen über alle Zulassungen<br />
für Hygieneanwendungen, wodurch<br />
sichergestellt wird, dass sie die Lebens<strong>mit</strong>telsicherheitsstandards<br />
aller Brauereien<br />
erfüllen. Um zu gewährleisten, dass<br />
die Leistung bei CIP-Reinigungsvorgängen<br />
(Clean-in-Place) nicht beeinträchtigt<br />
wird, sind die Antennen für Hygieneanwendungen<br />
bündig <strong>mit</strong> dem Prozessanschluss<br />
und unempfindlich für Kondensation<br />
und Ablagerungen. Die große Auswahl<br />
an hygienischen Prozessanschlüssen<br />
ist <strong>mit</strong> den meisten gängigen Tankanschlüssen<br />
und Größen kompatibel. Zur<br />
Reduzierung der Komplexität wird die<br />
einfache Einbindung in das Automatisierungssystem<br />
<strong>mit</strong> der IO-Link-Konnektivität<br />
erreicht, während Software-Konfigurations-Tools<br />
eine Online- oder Offline-Konfiguration<br />
ermöglichen und benutzerfreundliche<br />
grafische Bedienoberflächen<br />
die Inbetriebnahmezeit verkürzen.<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
01 02<br />
01 Die Füllstand-Messumformer <strong>mit</strong> berührungslosem Radar liefern genaue und zuverlässige<br />
Messungen trotz der besonderen Bedingungen, wie sie in den Gärungstanks anzutreffen sind<br />
02 Die Montage der Füllstand-Messumformer <strong>mit</strong> berührungslosem Radar<br />
an den Gärungstanks war unkompliziert<br />
Einblick in den Gärungsprozess<br />
Ein gutes Beispiel dafür, dass die neuesten<br />
Messumformer <strong>mit</strong> berührungslosem Radar<br />
erhebliche Vorteile bieten, ist die<br />
Brauerei Vega in Göteborg, Schweden.<br />
Diese im Jahr 2011 gegründete<br />
Kleinbraue rei produziert ca. <strong>10</strong>0 000 Liter<br />
pro Jahr, darunter India Pale Ale, American<br />
Pale Ale, Starkbier und Lagerbier. Die<br />
Brauerei hat sechs Gärungstanks, in denen<br />
Hefe zur Bierwürze gegeben wird, um<br />
die Umwandlung von Zucker in Alkohol in<br />
Gang zu setzen. Fehlt der Einblick in den<br />
Gärungsprozess, kann es zu unerwünschten<br />
und inkonsistenten Aromen kommen,<br />
die ein Risiko für eine verunreinigte<br />
Charge darstellen. Das Unternehmen hatte<br />
in seinem Betrieb jedoch keine Füllstand-Messgeräte<br />
im Einsatz.<br />
„Auch wenn wir dank der Erfahrung unserer<br />
Mitarbeiter in der Lage waren, den<br />
Produktfüllstand in den Tanks zu schätzen,<br />
war diese Methode anfällig für<br />
menschliches Versagen und Ungenauigkeit,<br />
was wiederum Auswirkungen auf die<br />
Effizienz des Brauvorgangs hatte“, erklärte<br />
Chefbrauer Ulf Eriksson. „Das veranlasste<br />
uns, die Vorteile der Einführung einer automatisierten<br />
Füllstand-Messlösung näher<br />
zu betrachten.“<br />
Beim Gärvorgang entsteht Schaum in<br />
den Tanks, der Auswirkungen auf die Signalstärke<br />
von Messumformern <strong>mit</strong> berührungslosem<br />
Radar haben kann. Es gab keine<br />
Rührwerke, um den Schaum während<br />
der Gärung zu reduzieren. Eine weitere Herausforderung<br />
stellte der an der Flüssigkeitsoberfläche<br />
schwimmende Hopfen dar.<br />
Dadurch entsteht ein Brei, der Differenzdruckgeräte<br />
verstopfen und die Signalstärke<br />
von Radarmessumformern dämpfen<br />
kann. Die Vega Brauerei benötigte eine<br />
Messlösung, der Schaum oder Hopfen<br />
nichts anhaben können. Außerdem musste<br />
sichergestellt werden, dass das im CIP-Prozess<br />
eingesetzte Wasser sowie die Chemikalien<br />
die Leistung der ausgewählten Füllstand-Messgeräte<br />
nicht beeinträchtigt.<br />
Effizienz gesteigert<br />
Um die Vorteile zu demonstrieren, die <strong>mit</strong><br />
dem Einbau einer kontinuierlichen, automatisierten<br />
Füllstand-Messlösung in den<br />
Gärungstanks erreicht werden könnten,<br />
installierte Emerson seine Rosemount<br />
1408H Füllstand-Messumformer <strong>mit</strong> berührungslosem<br />
Radar auf drei Tanks. Dabei<br />
wurde die IO-Link-Kommunikation<br />
<strong>mit</strong> der Rosemount IO-Link Assistant Software<br />
eingesetzt, um Parameterwerte auf<br />
einem lokalen PC zu lesen.<br />
„Die Montage der Geräte war unkompliziert,<br />
dauerte weniger als eine Stunde,<br />
und es stellte sich heraus, dass sie sehr<br />
einfach anzuwenden sind, was entscheidend<br />
für uns war“, erklärt Ulf Eriksson.<br />
„Wir haben sehr wenig Automatisierungs-<br />
Know-how im Unternehmen, aber <strong>mit</strong> minimalem<br />
Schulungsaufwand für unser<br />
Die Prozesse wurden verbessert, und die Produktionskapazität<br />
der Anlage ließ sich maximieren<br />
Personal waren wir in der Lage, diese Lösung<br />
sicher anzuwenden.“<br />
Die Rosemount 1408H Messumformer<br />
haben bewiesen, dass sie den Anforderungen<br />
aufgrund von Schaum und Hopfen in<br />
den Gärungstanks und den schwierigen<br />
Bedingungen im CIP-Prozess gerecht werden<br />
sowie gleichzeitig präzise und zuverlässige<br />
Füllstand-Messungen liefern. Mit<br />
der automatisierten Lösung können zudem<br />
Produktverluste verhindert und der<br />
Durchsatz gesteigert werden, da die<br />
Braue rei nicht mehr schätzen muss, wann<br />
die Flaschenabfüllung beendet werden<br />
muss, da<strong>mit</strong> der letzte Teil der Charge, der<br />
unerwünschte Feststoffe enthält, nicht in<br />
die Flaschen gelangt.<br />
„Dank der Möglichkeit, Zutaten <strong>mit</strong> größerer<br />
Genauigkeit hinzuzufügen, konnten<br />
wir unsere Prozesse analysieren und verbessern<br />
sowie die Produktionskapazität<br />
unserer Anlage maximieren“, erzählt<br />
Eriksson. „Mit dem besseren Einblick in<br />
den Inhalt unserer Tanks haben wir auch<br />
unsere betriebliche Effizienz gesteigert, da<br />
wir unseren Abfüllvorgang in Bezug auf<br />
die Dauer und die Anzahl der benötigten<br />
Flaschen viel effektiver planen können.“<br />
Fotos: Emerson, denisovd/stock.adobe.com<br />
www.emerson.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 27
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Das Rohr bleibt zu<br />
Eingriffsfreie Durchflussmessung von Dampf <strong>mit</strong> Clamp-on-Ultraschallsystemen<br />
Dampf ist in vielen Bereichen der Industrie ein unverzichtbares Arbeits<strong>mit</strong>tel – sei es<br />
als Wärmeträger, Prozessgas oder für Reinigungszwecke und zur Sterilisation. Im<br />
Bemühen um die möglichst effiziente Nutzung der wertvollen Ressource gewinnt die<br />
messtechnische Erfassung der erzeugten Mengen und die Verfolgung der einzelnen<br />
Verbräuche mehr und mehr an Bedeutung. Um Dampf eingriffsfrei zu messen, bieten<br />
sich außen auf der Rohrwand montierte Ultraschallsensoren an.<br />
Autor: Jörg Sacher, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
FLEXIM GmbH, Berlin<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Für die Messung von<br />
Heißdampf kommt der<br />
patentierte WaveInjector zum<br />
Einsatz, der die Ultraschallsensoren<br />
thermisch vom Rohr<br />
trennt, während er gleichzeitig<br />
ihre akustische Ankopplung<br />
gewährleistet<br />
Fortschritt benötigt meistens Geduld<br />
und Ausdauer. „Die Dampffrage kenne<br />
ich praktisch seit meinem ersten Arbeitstag“,<br />
erinnert sich Lars Vogel, der bei der<br />
Firma Flexim in Berlin als Marktmanager<br />
das Kompetenzgebiet Energieeffizienz<br />
verantwortet. Dass <strong>mit</strong> der Clamp-on-Ultraschalltechnik<br />
Gase eingriffsfrei gemessen<br />
werden können, war schon ein Fortschritt.<br />
Dann kam von Kunden immer<br />
häufiger die Frage nach der Messung von<br />
gasförmigem Wasser. Inzwischen hat Flexim<br />
die Dampffrage gelöst – und dies<br />
gleich doppelt: Die Dampfdurchflussmesser-Serie<br />
Fluxus ST gibt es in zwei Ausführungen,<br />
die komplementär einen weiten<br />
Anwendungsbereich abdecken. Fluxus ST-<br />
LT eignet sich zur Messung von Volumenund<br />
Massenstrom von Satt- und überhitztem<br />
Dampf bei Temperaturen bis 180 °C<br />
und misst nach dem Laufzeitdifferenzverfahren.<br />
Für höhere Temperaturen bis<br />
400 °C wurde Fluxus ST-HT entwickelt.<br />
Das Hochtemperaturmesssystem arbeitet<br />
nach dem Kreuzkorrelationsverfahren.<br />
Beiden Verfahren ist gemein, dass sie<br />
kein Öffnen des Rohrs erfordern. Im Niedertemperaturbereich<br />
bis 180 °C können<br />
die Ultraschallsensoren direkt auf dem<br />
Rohr montiert werden bzw. auf der darauf<br />
aufgetragenen Schicht aus Dämpfungsmaterial,<br />
die der Reduktion von Störschall<br />
dient. Bei der Durchflussmessung von<br />
Heißdampf kommt der von Flexim entwickelte<br />
WaveInjector zum Einsatz, der die<br />
Ultraschallsensoren thermisch vom Rohr<br />
trennt, während er gleichzeitig ihre akustische<br />
Ankopplung gewährleistet. Zur Installation<br />
der Messsysteme muss jeweils<br />
lediglich die Isolierung am Montageort<br />
temporär entfernt werden. Die Einrichtung<br />
der Messstelle erfolgt bei laufendem<br />
Betrieb und beeinträchtigt nicht die Versorgung<br />
der Verbraucher <strong>mit</strong> dem benötigten<br />
Dampf. Weil die Sensoren nicht <strong>mit</strong><br />
dem Medium in direkten Kontakt geraten,<br />
unterliegt die Messung keinem Verschleiß<br />
und verursacht keinen Wartungsaufwand.<br />
Extreme Messdynamik<br />
Ein besonderer Vorteil der Dampfmessung<br />
nach dem Laufzeitdifferenzverfahren<br />
ist ihre außerordentliche Dynamik. Konventionelle<br />
Messtechniken wie Vortexoder<br />
Differenzdruckmessungen bieten<br />
nur einen eng beschränkten Messbereich<br />
und erfordern insbesondere eine Mindestanströmung.<br />
Um diese zu erreichen,<br />
ist es häufig unumgänglich,<br />
den Rohrquerschnitt<br />
an der<br />
Messstelle zu reduzieren.<br />
Der dadurch verursachte<br />
Druckverlust<br />
geht zu Lasten der<br />
Energieeffizienz der<br />
Anlage. Auch bei reduziertem<br />
Rohrquerschnitt<br />
steigt ein Vortex-Durchflussmesser<br />
bei niedrigen Durchflüssen<br />
aus. Die Laufzeitdifferenzmessung<br />
hingegen erfasst – unabhängig<br />
von der Fließrichtung – selbst<br />
niedrigste Strömungsgeschwindigkeiten<br />
von 0,01 m/s hochgenau und funktioniert<br />
bis zu 60 m/s. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit<br />
gegenüber niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten<br />
erübrigen sich<br />
Verengungen des Rohrquerschnitts. Mit<br />
Fluxus ST-LT ist es erstmals möglich,<br />
Dampfmengen von niedrigen bis zu sehr<br />
hohen Durchflussraten <strong>mit</strong> ein und demselben<br />
Instrument zu erfassen – ohne jeden<br />
Druckverlust.<br />
Stationär und portabel<br />
ne Gerätevariante für den Einsatz im explosionsgefährdeten<br />
Bereich der Atex-Zone<br />
1. Besondere Freude bereitet Lars Vogel<br />
jedoch das neue High-End-Gerät der<br />
portablen Fluxus F/G 60X-Serie. Als weltweit<br />
einziger portabler Durchflussmesser<br />
für Dampf definiert Fluxus G601 ST-LT<br />
den gegenwärtigen Standard in der eingriffsfreien<br />
Durchflussmessung <strong>mit</strong> Ultraschall.<br />
Konzipiert für Niederdruck- und<br />
Niedertemperaturdampfanwendungen ist<br />
es das ideale Allzweckgerät für mobile<br />
Messaufgaben in der Lebens<strong>mit</strong>tel- und<br />
Mit stationären Messgeräten für<br />
die Erzeugungsanlagen und die<br />
hauptsächlichen Verbraucher sowie<br />
portablen Systemen für temporäre<br />
Messungen im Rahmen von Audits<br />
und Messkampagnen bietet unsere<br />
Messtechnik die ideale Lösung für<br />
ein modernes und flexibles<br />
Energiemanagement.<br />
Lars Vogel, Marktmanager<br />
Energieeffizienz bei der Flexim GmbH<br />
Getränke-, der Pharma- sowie der chemischen<br />
Industrie. Der integrierte Akku ermöglicht<br />
bis zu 25 Stunden netz-unabhängige<br />
Messung.<br />
„Angesichts immer strengerer Vorgaben<br />
hinsichtlich der CO 2<br />
-Bilanzierung und der<br />
Er<strong>mit</strong>tlung von Energiekennzahlen geht<br />
der Trend eindeutig zur messtechnischen<br />
Erfassung von Verbrauchsdaten statt bloßer<br />
Abschätzungen oder Berechnungen“,<br />
ist sich Lars Vogel sicher. „Hierfür bieten<br />
wir <strong>mit</strong> unserer eingriffsfreien Messtechnik<br />
die ideale Lösung.“<br />
Fotos: Flexim<br />
www.flexim.de<br />
Fluxus ST-LT gibt es in verschiedenen stationären<br />
Ausführungen, darunter auch eiwww.verfahrenstechnik.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 29
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Spielerischer Ansatz<br />
Immersive Training System schult Personal und optimiert Anlagenbetrieb<br />
Herr Galardo, Sie haben eine spezielle<br />
Lösung entwickelt, um Fachpersonal im<br />
Umgang <strong>mit</strong> komplexen Anlagen zu<br />
schulen. Was genau steckt dahinter?<br />
Unser Immersive Training System (ITS)<br />
verbindet einen originalgetreuen Prozesssimulator<br />
<strong>mit</strong> einer virtuell begehbaren<br />
Umgebung einer Anlage (sogenannter<br />
digitaler Zwilling). Darüber kann jede<br />
Aktion in einer virtuellen Umgebung so<br />
eingestellt werden, dass sie die thermodynamisch<br />
korrekte Reaktion in der Anlage<br />
in Echtzeit auslöst. So ist es möglich,<br />
alle Daten einer oder sogar mehrerer<br />
Anlagen in einer digitalen Darstellung<br />
auf einem Tablet zusammenzufassen<br />
und dann einen bestimmten Prozess in<br />
einer einzelnen Anlage zu aktivieren.<br />
Extended Reality (XR) wird das virtuelle<br />
Training in Zukunft stark verändern –<br />
dank der Anwendung von künstlicher<br />
Intelligenz (KI) in Verbindung <strong>mit</strong> neuen<br />
Technologien wie AR, VR und XR. Wenn<br />
KI in gamifizierte Trainingsprozesse<br />
einfließt, können Unternehmen die Prinzipien<br />
der Gamification in Echtzeit nutzen<br />
und vom Training zum Learning by<br />
Doing übergehen.<br />
Welche Vorteile hat diese Lösung für den<br />
Anlagenbetreiber?<br />
Die KI-gesteuerten ITS-Simulatoren reduzieren<br />
die Einarbeitungszeit, verbessern<br />
die Kosteneffizienz und optimieren den<br />
Return on Investment (ROI). Unsere Daten<br />
zeigen, dass je nach Unternehmen<br />
das ITS die Kosten um 30 bis 40 Prozent<br />
senken, die Wiederherstellungszeiten<br />
nach Stillständen um 15 bis 20 Prozent<br />
verkürzen und die Wartungsbudgets um<br />
ein bis drei Prozent reduzieren kann. In<br />
bestimmten Branchen lassen sich einige<br />
Vorteile einfach nicht in Zahlen fassen –<br />
etwa die Vermeidung menschlicher Fehler<br />
beim Betrieb von Kernkraftwerken.<br />
Was ist nötig, um die neue Technologie<br />
einsetzen zu können?<br />
MitarbeiterInnen bekommen<br />
mehr Sicherheit für den<br />
reibungslosen Betrieb<br />
Maurizio Galardo,<br />
Chief Technologist XR,<br />
Aveva GmbH, Sulzbach<br />
Der digitale Zwilling ist das Zentrum aller<br />
Aktivitäten, die für ein XR-Erlebnis – egal<br />
welches – benötigt werden. Davon ausgehend<br />
können wir Anwendungen <strong>mit</strong> einem<br />
präzisen Umfang erstellen, die auf<br />
mehreren Geräten und Betriebssystemen<br />
laufen. Wirklich wichtig ist bei diesem<br />
Thema die verwendete Entwicklungsumgebung,<br />
um zu vermeiden, dass mehrere<br />
Projekte für verschiedene Leistungen<br />
erstellt werden müssen. Mit XR Studio ist<br />
es möglich, die Anwendung so zu programmieren,<br />
dass die endgültige Paketdatei<br />
einzigartig und für mehrere Zwecke<br />
verwendbar ist. Dies ist nur ein Aspekt<br />
der vielen Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten,<br />
um die Reise in die erstaunliche<br />
XR-Welt zu beschleunigen. Die eigentliche<br />
Herausforderung, die wir in der<br />
täglichen Arbeit <strong>mit</strong> unseren KundInnen<br />
sehen, ist der Mangel an Daten. Wenn sie<br />
einen digitalen Zwilling erstellen möchten,<br />
müssen sie die Konstruktionsdaten<br />
ihrer Gebäude und Anlagen für die Einspeisung<br />
haben. Nicht alle Unternehmen<br />
besitzen diese Informationen, die sie für<br />
die Integration einer XR-Anwendung<br />
benötigen.<br />
Gibt es schon konkrete Anwendungen<br />
bei Kunden?<br />
Ja. In den vergangenen zehn Jahren hat<br />
Aveva zahlreiche Operator-Trainingssimulator<br />
(OTS) und Immersive Training Systeme<br />
(ITS) bei verschiedenen Kunden in<br />
unterschiedlichen Branchen eingesetzt.<br />
Wir haben beispielsweise zusammen <strong>mit</strong><br />
Shell eine branchenweit preisgekrönte<br />
verhaltensbasierte VR-Lernlösung für die<br />
MitarbeiterInnen an der Basis entwickelt.<br />
Das Ziel war ein Operator-Trainingssimulator<br />
(OTS), in dem die TeilnehmerInnen<br />
ihre eigenen Schulungen erstellen und<br />
diese <strong>mit</strong> ihren KollegInnen teilen, testen<br />
und sogar gamifizieren können. Wir haben<br />
dafür die Trainingssimulatoren in ein<br />
Lernmanagementsystem (LMS) integriert.<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
MEORGA<br />
MSR-Spezialmessen<br />
Prozess- u. Fabrikautomation<br />
Fachmesse für<br />
Prozess- und Fabrikautomation<br />
+<br />
Messtechnik<br />
Steuerungstechnik<br />
Regeltechnik<br />
Automatisierungstechnik<br />
Prozessleitsysteme<br />
Fachvorträge<br />
Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />
an den Fachvorträgen ist für die Besucher<br />
kostenlos.<br />
So können die Kompetenzen, die im Rahmen<br />
einer Schulung, einer Einheit oder<br />
einer experimentellen Lernübung entwickelt<br />
werden müssen, vom LMS verwaltet<br />
und nachverfolgt werden.<br />
Welche weiteren Möglichkeiten sehen<br />
Sie durch den Einsatz von KI in der<br />
Prozessindustrie?<br />
KI ermöglicht die Einführung einer vorausschauenden<br />
Warnung und die automatische<br />
Erkennung von ungewöhnlichem<br />
Betriebsverhalten. Mithilfe dieser<br />
Tools werden AnwenderInnen frühzeitig<br />
benachrichtigt, ohne dass kritische Situationen<br />
wie ungeplante Ausfallzeiten oder<br />
gar Produktionsausfälle entstehen. IIoT-<br />
Anwendungen führen zu einer extremen<br />
Zunahme in der Erfassung von Echtzeit-<br />
Betriebs- und Produktionsdaten. Infolgedessen<br />
sind AnlagenbedienerInnen <strong>mit</strong><br />
einer Masse an Nachrichten konfrontiert.<br />
Dadurch können sie oft nicht effektiv auf<br />
prozesskritische Situationen oder falschpositive<br />
Alarmbedingungen reagieren<br />
oder zwischen diesen unterscheiden. Das<br />
führt zu einem Zeitverlust und dem Ausfall<br />
wichtiger Ressourcen. Durch die Nutzung<br />
einer leistungsfähigen KI in Kombination<br />
<strong>mit</strong> einer fortschrittlichen Cloud-<br />
Analytik können sie proaktiv handeln,<br />
bevor Prozess- oder Wartungsprobleme<br />
auftreten.<br />
(eli)<br />
Fotos: Aveva<br />
www.aveva.com<br />
Wirtschaftsregion Südost<br />
Landshut<br />
27.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong><br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
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84036 Landshut<br />
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REGISTRIERUNG<br />
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MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />
Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Virtuelles Anlagenmanagement<br />
3-D-Anlagenscan als Baustein eines digitalen Zwillings<br />
Virtuelle Abbildungen von<br />
Prozessanlagen können ihre<br />
Leistungsfähigkeit nochmals<br />
steigern, wenn sie <strong>mit</strong> den<br />
3-D-Daten eines bestehenden<br />
Standorts verknüpft werden. Die<br />
erforderlichen Schritte und die<br />
Infrastruktur, um ein 3-D-Modell<br />
einer echten Anlage in das Virtual<br />
Plant Asset Management zu<br />
integrieren, beschreibt dieser<br />
Beitrag.<br />
J<br />
ede Industrieanlage verfügt über ein<br />
physisches und ein virtuelles Asset. Der<br />
physische Vermögenswert kann als installierte<br />
„Hardware“ wie Ausrüstung, Rohrleitungen,<br />
EMSR-Installationen und Gebäude<br />
verstanden werden. Der virtuelle<br />
Vermögenswert ist der Informationspool,<br />
der <strong>mit</strong> dem physischen Vermögenswert<br />
verknüpft ist. In diesem „Informationspool“<br />
befinden sich enorme Datenmengen,<br />
bestehend aus PIDs (Piping and<br />
Instrumentation Diagram), Gerätedatenblättern<br />
und Dokumentationen, Daten<br />
aus Prozessleitsystemen, ERP-Systemen<br />
oder Wartungs informationen etc. Alle Daten<br />
können bei richtiger Nutzung Teil eines<br />
Virtual Plant Asset Managements<br />
(VPAM) sein, das für einen effizienten Betrieb<br />
der Anlage essenziell ist.<br />
Heute werden Engineering-Projekte für<br />
neue Anlagen typischerweise <strong>mit</strong> 3-D-Planungssystemen<br />
durchgeführt. So steht am<br />
Ende eines Projektes für die neue Anlage<br />
ein 3-D-Modell als Teil des VPAM zur Verfügung.<br />
Bei Bestandsanlagen gibt es dieses<br />
meist nicht. Ipro erzeugt durch den<br />
Autor: Dr.-Ing. Georg Strünkmann, Prokurist,<br />
Lennart Schröder, beide IPRO Industrieprojekt<br />
GmbH, Braunschweig<br />
01 Die Anlagen lassen sich je nach Scansystem als Punktwolke (links) und/<br />
oder als 360°-Bilder (rechts) aufnehmen<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Einsatz von 3-D-Scantechnologie und anschließender<br />
intelligenter Aufbereitung<br />
der Scan-Daten 3-D-Modelle.<br />
Vorteile von 3-D-Daten<br />
02 Das VPAM-System kann beim Ausfall einer Komponente über die Position<br />
innerhalb der Anlage informieren<br />
Das 3-D-Scannen<br />
bestehender Anlagen<br />
ist eine gängige, schnelle<br />
und kostengünstige<br />
Technologie. So lassen<br />
sich auch „versteckte“<br />
Daten unterschiedlicher<br />
Systeme nutzen.<br />
Georg Strünkmann<br />
Im Zentrum der Industrie 4.0 steht die<br />
„Smart Factory“, in der Menschen, Maschinen<br />
und Produkte <strong>mit</strong>einander kommunizieren.<br />
Ein Virtual Plant Asset Management<br />
<strong>mit</strong> integrierten 3-D-Daten ist ein Baustein<br />
dafür und bringt vielfältige Vorteile.<br />
Das VPAM-System kann beispielsweise<br />
beim Ausfall eines Sensors sofort über die<br />
Position innerhalb der Produktion und<br />
über erforderliche Maßnahmen zum Austausch<br />
des Sensors informieren. Die <strong>mit</strong>unter<br />
zeitaufwändige Suche des Sensors<br />
sowie der erforderlichen Dokumentation<br />
entfällt. Dies verkürzt die Stillstandzeit für<br />
den Sensortausch und erhöht da<strong>mit</strong> die<br />
Verfügbarkeit der Anlage.<br />
Die Schulung der Bediener kann <strong>mit</strong>hilfe<br />
von VR-Brillen <strong>mit</strong> minimiertem Zeitaufwand<br />
durchgeführt werden. Die vorhandene<br />
Ausrüstung kann in ein „Augmented-Reality-System“<br />
integriert werden.<br />
So lassen sich alle erforderlichen<br />
Informationen, z. B. Prozessdaten und<br />
Wartungsinformationen, <strong>mit</strong>tels Handheld-Gerät<br />
direkt einsehen.<br />
Integration der Daten<br />
Um die 3-D-Daten in das VPAM einer Anlage<br />
zu integrieren, sind nur zwei Schritte<br />
notwendig:<br />
1. Der bestehende Standort muss <strong>mit</strong> speziellen<br />
Kameras gescannt werden.<br />
2. Die gesammelten Daten müssen <strong>mit</strong><br />
dem VPAM-System <strong>mit</strong> Hotlinks verbunden<br />
werden. Über diese Links erfolgt die<br />
1:1-Verknüpfung des Scans <strong>mit</strong> den Daten<br />
des VPAM.<br />
Das 3-D-Scannen bestehender Anlagen<br />
ist eine gängige, schnelle und kostengünstige<br />
Technologie. Das verwendete Scan-<br />
system sowie die<br />
spätere Integration<br />
der gescannten Daten<br />
in das VPAM sind<br />
im Rahmen der „Digitalstrategie“<br />
der<br />
Unternehmen zu definieren.<br />
Je nachdem,<br />
wie die 3-D-<br />
Daten später verwendet<br />
sollen und<br />
so<strong>mit</strong> generiert werden<br />
müssen, stehen<br />
zwei Alternativen<br />
zur Auswahl. Entweder<br />
wird die Anlage in 360°-Bildern aufgenommen<br />
oder per Laserscanner und<br />
Punktewolke als vollständiges 3-D-Modell.<br />
In einem zweiten Schritt sind dann<br />
die Hotlinks in die entsprechenden 3-D-<br />
Daten zu integrieren.<br />
Zur Visualisierung der Daten wird für den<br />
Einsatz im Feld nur ein Handheld wie ein<br />
Tablet oder ein Smartphone <strong>mit</strong> entsprechender<br />
Visualisierungssoftware benötigt.<br />
Für Trainingszwecke von Anlagenpersonal<br />
haben sich Virtual-Reality-Brillen bewährt.<br />
Grundsätzlich können die 360°-Bilder auch<br />
separat verwendet werden. Für den größtmöglichen<br />
Nutzen müssen die 3-D-Daten<br />
jedoch noch <strong>mit</strong> einem VPAM-System verknüpft<br />
werden, das alle relevanten Daten<br />
der Anlage zusammenführt.<br />
Zentrale Datenbank<br />
Viele verschiedene Daten „verstecken“<br />
sich in unterschiedlichsten Systemen und<br />
Dokumenten, wie z. B. ERP-System, Prozessleitsystem,<br />
Wartungsanleitungen, Datenblättern,<br />
PIDs, Schaltplänen etc. Diese<br />
Daten liegen oft in verschiedenen Formaten<br />
und auf verschiedenen Plattformen<br />
vor, <strong>mit</strong> möglicherweise eingeschränktem<br />
Zugang für die Personen, die die Daten<br />
benötigen. Um alle diese unterschiedlichen<br />
Daten zu einem ganzheitlichen<br />
VPAM-System zusammenzufassen und<br />
auch das 3-D-Modell einzubeziehen, werden<br />
die unterschiedlichen Daten durch<br />
ein zentrales Datenbanksystem (wie beispielsweise<br />
Aucotec Engineering Base<br />
oder Intergraph Smart 3D) kombiniert<br />
und strukturiert. Diese Systeme werden<br />
oft bereits in Anlagen eingesetzt, jedoch<br />
häufig nicht im größtmöglichen Umfang,<br />
um aus den unterschiedlichen Datenquellen<br />
den maximalen Nutzen zu ziehen.<br />
Ein Virtual Plant Asset Management<br />
System kann so<strong>mit</strong> zusammen <strong>mit</strong> 3-D-<br />
Scandaten einer bestehenden Anlage verschiedene<br />
Vorteile für den wirtschaftlichen<br />
Betrieb einer Anlage generieren. Mit<br />
3-D-Scans können 3-D-Daten einer bestehenden<br />
Anlage einfach zur Verfügung gestellt<br />
werden. Durch eine intelligente Verknüpfung<br />
der gescannten Daten <strong>mit</strong> den<br />
Informationen des Virtual Plant Asset Managements<br />
lassen sich in wenigen Schritten<br />
und ohne großen Aufwand für neue<br />
Soft- oder Hardwaretools allumfassende<br />
virtuelle Anlagen generieren.<br />
Fotos: IPRO, Egor/stock.adobe.com<br />
www.ipro-bs.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 33
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Druck<strong>mit</strong>tlersystem nach<br />
Hygienestandard<br />
Den Anforderungen digitalisierter<br />
Sterilverfahren<br />
entspricht ein neues<br />
Druck<strong>mit</strong>tlersystem von Wika<br />
<strong>mit</strong> Prozesstrans<strong>mit</strong>ter,<br />
Membranbruchüberwachung<br />
und Hart-7-Protokoll. Die<br />
komplette Messanordnung<br />
wird über einen einzigen Kabelausgang und Hart 7 parametriert.<br />
Das Kommunikationsprotokoll überträgt die Messwerte sowie<br />
das Alarmsignal der Membranbruchüberwachung. Die<br />
patentierte Sicherheitsfunktion basiert auf einer Doppelmembran<br />
<strong>mit</strong> evakuiertem Zwischenraum und einem Druckschalter.<br />
Im Fall eines Bruchs der prozessseitigen Membran setzt der<br />
Schalter eine zeitexakte Schadensmeldung ab, während die<br />
zweite Membran die Drucküberwachung fortsetzt.<br />
Das neue Druck<strong>mit</strong>tlersystem misst Drücke zwischen –1 bar und<br />
25 bar <strong>mit</strong> einer Genauigkeit von 0,1 % der Spanne. Typ<br />
DMSU21SA ist <strong>mit</strong> allen sterilen Anschlüssen, den spezifischen<br />
Übertragungsflüssigkeiten und in einer Ausführung <strong>mit</strong><br />
Ex-Schutz erhältlich.<br />
www.wika.de<br />
Gleichzeitige Messung von Sauerstoff,<br />
Kohlenmonoxid und Methan<br />
Das Diodenlaserspektrometer<br />
TDLS8200 zeichnet<br />
sich laut Hersteller<br />
durch eine hohe<br />
Messstabilität und<br />
eine hohe Zuverlässigkeit<br />
aus. Das<br />
Hauptmerkmal ist seine duale Laserlichtquelle und -optik, die<br />
eine gleichzeitige Messung von Sauerstoff-, Kohlenmonoxidund<br />
Methankonzentrationen für eine effiziente Verbrennungsregelung<br />
ermöglicht. Das Direktmesssystem basiert auf dem<br />
Einsatz von Lasern, die einfacher zu warten sind als herkömmliche<br />
Probenahmesysteme und robuster sind als katalysatorbasierte<br />
Sensoren. Dies sorgt für eine stabile, simultane und<br />
verlustfreie Messung der Sauerstoff- und Kohlenmonoxid-<br />
Konzentrationen. Das TDLS8200 ist ein einfach zu installierendes<br />
Diodenlaserspektrometer <strong>mit</strong> In-situ-Sonde. Vorhandene<br />
Probenahmesysteme können schnell und einfach gegen das<br />
neue Gerät ausgetauscht werden, das an der gleichen Öffnung<br />
wie das vorherige Modell installiert werden kann.<br />
www.yokogawa.com<br />
Robuste Miniatur-Drucksensoren<br />
In vielen Anwendungen bietet ein<br />
frontbündiger Einbau von Drucksensoren<br />
in Rohrleitungen und anderen<br />
Prozessgefäßen einen entscheidenden<br />
Vorteil: Es entsteht kein Totraum, der<br />
sich zusetzen könnte. Diese Anforderung<br />
erfüllt der neue Miniatur-<br />
Drucksensor von ifm <strong>mit</strong> einem 1/4-Zoll-Prozessanschluss.<br />
Die Miniatur-Drucksensoren der Baureihe PL54 arbeiten <strong>mit</strong><br />
einem frontbündigen Druck<strong>mit</strong>tler <strong>mit</strong> G1/4-Gewinde, der<br />
direkt <strong>mit</strong> dem Sensor verschweißt ist. Das kompakte Gehäuse<br />
<strong>mit</strong> einer Schlüsselweite von 19 mm besteht aus V4A-Edelstahl<br />
und ist da<strong>mit</strong> sehr robust. Zusätzlich erfüllen die Drucksensoren<br />
die hohen Schutzarten IP67/IP69K und sind da<strong>mit</strong> auch für sehr<br />
raue Umgebungsbedingungen geeignet. Die integrierte<br />
Druckmesszelle bietet eine hohe Messgenauigkeit von < ±0,5 %<br />
und eine Wiederholgenauigkeit von < ±0,05 %. Am Ausgang<br />
liefern die Drucksensoren, die <strong>mit</strong> verschiedenen Messbereichen<br />
von 0–60 bar bis zu 0–400 bar erhältlich sind, ein Standardsignal<br />
von 4–20 mA.<br />
www.ifm.com<br />
Elektronische Messwertübertragung<br />
Das mechanische Druckmessgerät BA44<br />
kann gemeinsam <strong>mit</strong> dem elektronischen<br />
Drehwinkelmessumformer PL11<br />
eingesetzt werden. Das BA44 <strong>mit</strong><br />
Rohrfeder ist ein Druckmessgerät für<br />
gasförmige, flüssige oder auch aggressive<br />
Messstoffe. Das Bajonettringgehäuse<br />
in Nenngröße 63 ist klein und<br />
daher für besonders kompakte Anlagen<br />
oder schmale Zwischenräume gut geeignet. Gehäuse und<br />
Messorgan sind aus Edelstahl, das Sicherheitsgehäuse hat eine<br />
ausblasbare Rückwand und eine bruchsichere Trennwand.<br />
Die Kombination des Druckmessgeräts <strong>mit</strong> dem Drehwinkelmessumformer<br />
PL11 ermöglicht die elektrische Fernübertragung<br />
der Messwerte über ein 4–20-mA-Ausgangssignal in<br />
2-Leitertechnik. Der Einbau des Drehwinkelmessumformers<br />
kann grundsätzlich in mechanische Druck- und Temperaturmessgeräte<br />
erfolgen. Der PL11 verfügt über ein berührungsloses<br />
und verschleißfreies Abtastsystem und eine komplett vergossene<br />
Elektronik.<br />
www.labom.com<br />
Intelligente Ventildiagnose<br />
Sam Valve Management zeigt eine Übersicht über alle <strong>mit</strong><br />
smarten Samson-Stellungsreglern ausgerüsteten und<br />
angeschlossenen Ventile in einem klar strukturierten Dashboard<br />
an. Es wertet außerdem alle vorliegenden Daten auf der<br />
Grundlage umfangreicher Algorithmen aus und gibt Handlungsempfehlungen<br />
als bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die<br />
Daten können durch Datentransfer aus gängigen Leitsystemen<br />
oder aus der Samson-Bedienoberfläche Trovis-View synchronisiert<br />
werden. Durch umfangreiche Diagnosefunktionalitäten<br />
hilft das System dabei, die Verfügbarkeit von Stellventilen zu<br />
erhöhen, indem sich anbahnende Fehlzustände und Wartungsbedarfe<br />
frühzeitig erkannt und behoben werden können. Der<br />
Asset Management Service bietet zudem Unterstützung rund um<br />
Sam Valve Management an. Experten übernehmen das regelmäßige<br />
Monitoring von kritischen Messstellen und melden sich,<br />
wenn Handlungsbedarf besteht.<br />
www.samsongroup.com<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Kompakte 80-GHz-Radarmessumformer<br />
Siemens präsentiert zwei neue Geräte als Erweiterung der<br />
80-GHz-Radarmessumformer-Serie Sitrans LR<strong>10</strong>0. Diese<br />
kompakten Hochfrequenz-Messumformer bieten laut Hersteller<br />
robuste, zuverlässige Messungen – selbst in rauen Umgebungen.<br />
Beide können schnell und einfach aufgebaut werden. Der<br />
Sitrans LR140 <strong>mit</strong> 4–20 mA wird einfach über Bluetooth-Technologie<br />
und die Sitrans-mobile-IQ-App konfiguriert. Sitrans LR150<br />
bietet eine Bedienoberfläche<br />
<strong>mit</strong> vier Schaltflächen<br />
auf einer<br />
optionalen Mensch-<br />
Maschine-Schnittstelle<br />
(HMI) zum Konfigurieren<br />
oder Überwachen.<br />
Die Konfigurierung kann<br />
auch drahtlos über<br />
Bluetooth-Technologie und die Sitrans-mobile-IQ-App erfolgen<br />
oder aus der Entfernung <strong>mit</strong> 4–20 mA/Hart über Simatic PDM<br />
(Process Device Manager). Der Quick Start Wizard sorgt dafür,<br />
dass der Messumformer innerhalb weniger Minuten einsatzbereit<br />
ist. Die spezifische Mikrochiptechnologie erfasst <strong>mit</strong> ihrer<br />
schnellen Reaktionszeit und hohen Empfindlichkeit selbst<br />
schwache Signale. Die Messwerte führen dazu, dass der<br />
Bediener sich keinen gefährlichen Situationen auszusetzen<br />
braucht. Die „Zero blanking distance“ Funktion ermöglicht<br />
Messungen direkt bis zum Sensor und vermeidet da<strong>mit</strong><br />
kostspielige Überfüllungen.<br />
www.siemens.com<br />
Clamp-on-Durchflussmessung für Gase<br />
Das neue Deltawave<br />
CoG nutzt die von<br />
Systec Controls<br />
entwickelte<br />
Auto-Optimize-Funktionen<br />
und liefert – ohne<br />
Leitungseingriff –<br />
genaue Messdaten an Rohren von DN25 bis DN 700. Die<br />
Anwendung ist möglich bei einem Temperaturbereich von – 40<br />
bis + 150 °C. Die Strömungsgeschwindigkeit kann zwischen 0,01<br />
und 0,35 m/s liegen. Per Knopfdruck variiert Deltawave CoG die<br />
Sendefrequenzen sowie die Signalkodierung, analysiert die<br />
Ergebnisse und liefert die richtigen Einstellungen für die<br />
Messstelle. Der Effekt: Kleinere Nullpunktfehler, bessere<br />
Genauigkeiten, geringeres Messwertrauschen und Reserven<br />
gegen Einflüsse wie EMV.<br />
Die neuen Clamp-on-Gas Wandler sind breitbandig, d. h. sie<br />
können „verstimmt“ werden und sind da<strong>mit</strong> laut Hersteller<br />
Kosten sparend für ein breiteres Rohrspektrum nutzbar. Durch<br />
das Anpassen der Signalfrequenz an die Rohrleitung gelingt die<br />
Einkopplung deutlich besser als <strong>mit</strong> fester Frequenz bei einem<br />
deutlichen Gewinn an Signalstärke.<br />
Die Sendesignale bestehen aus einem Sendeteil und zusätzlich<br />
aus einem Dämpfungsteil, das gegenphasig zum Sendesignal ein<br />
Dämpfungssignal erzeugt. Dies reduziert das Ringing in der<br />
Rohrleitung. Das Ergebnis sind klarere Empfangssignale und<br />
da<strong>mit</strong> stabilere Messwerte sowie höhere Genauigkeiten.<br />
www.systec-controls.de<br />
Modulares Sicherheitsschaltgerät<br />
Über das intuitiv bedienbare Onlinetool myPNOZ Creator<br />
können Anwender „ihr“ myPNOZ zusammenstellen: Geliefert<br />
wird es vormontiert, eingestellt sowie getestet und ist so<strong>mit</strong> ein<br />
installationsfertiges und komplett individualisiertes<br />
System. Programmier-Kenntnisse für<br />
die Erstellung im myPNOZ Creator sind nicht<br />
notwendig, da die Verknüpfungslogik der<br />
Sicherheitsfunktionen über die Modulauswahl<br />
und deren Steckreihenfolge definiert ist.<br />
Das Sicherheitsschaltgerät myPNOZ<br />
überwacht die Sicherheitsfunktionen<br />
Not-Halt, Schutztür, Lichtgitter, Zweihand<br />
IIIA/C und Zustimmtaster und besteht aus<br />
einem Kopfmodul <strong>mit</strong> bis zu maximal acht frei kombinierbaren<br />
Erweiterungsmodulen.<br />
Im dazugehörigen Onlinetool myPNOZ Creator lässt sich aus<br />
einer Vielzahl an Variationsmöglichkeiten<br />
eine bedarfsgerechte Sicherheitslösung<br />
zusammenstellen. Der Anwender kann<br />
zwischen einer Logik- und einer Hardware-<br />
Ansicht wechseln. Zudem stehen über eine<br />
Simulation die Möglichkeit zur Validierung<br />
sowie eine umfangreiche Dokumentation zur<br />
Verfügung.<br />
www.pilz.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 35
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Flexibel konfigurierbare Emissionskontrolle<br />
Die neuen Anarex-Gasanalysatoren von<br />
Smartgas bieten eine genaue und kundenspezifisch<br />
konfigurierbare Messlösung für die<br />
industrielle Gasmesstechnik. Sie decken eine<br />
große Bandbreite messbarer Gase ab und<br />
überzeugen laut Hersteller durch Zuverlässigkeit,<br />
Präzision und einfaches Handling.<br />
Anwendbar sind Gasanalysatoren in der<br />
Prozessmesstechnik, der Emissionsmessung,<br />
der Fruchtreifelagerung und überall, wo es auf die sichere<br />
Überwachung von Gaskonzentrationen ankommt.<br />
Das Gerät ist als Multigasanalysator ausgelegt und wird<br />
anschlussfertig in einem Einschubgehäuse für 19-Zoll-Racks<br />
geliefert. Über ein manuelles Flowmeter an der Front wird der<br />
richtige Gasdurchfluss einreguliert. Die Messwerte können am<br />
5,6-Zoll-LCD-Touchscreen in Echtzeit abgelesen und über eine<br />
RS232-Schnittstelle sowie einen Analogausgang<br />
übertragen werden. Zunächst werden<br />
zwei Messgaskombinationen auf dem europäischen<br />
Markt angeboten: CO 2<br />
(0–20 Vol.- %)<br />
kombiniert <strong>mit</strong> CO (0–<strong>10</strong>00 ppm) sowie CO 2<br />
(0–5 Vol.- %) und O 2<br />
(0–25 Vol.- %) in<br />
Kombination <strong>mit</strong> Ethylen (5–1 000 ppm).<br />
Messtechnische Basis sind Smartgas-<br />
Sensoren, beispielsweise die Silarex-Baureihe,<br />
die parallel bis zu drei Gase <strong>mit</strong> dem NDIR-Messprinzip<br />
bestimmen kann. Abhängig von der gewünschten Gaskombination<br />
können sie <strong>mit</strong> weiteren Sensortypen kombiniert werden.<br />
Ergänzbar sind beispielsweise PAS-Sensoren, die auf fotoakustischer<br />
Spektroskopie basieren.<br />
www.smartgas.eu<br />
Individuelle Temperatursensoren<br />
Delta-R produziert alles das, was man unter Kabelwiderstandsthermometer<br />
zusammenfassen kann. D. h. an einem Sensorelement<br />
wird immer ein Kabel oder eine Leitung angebracht. Dabei<br />
kann das Unternehmen durch enge<br />
Lieferbeziehungen nahezu auf jeden<br />
Sensorelementehersteller oder<br />
Zulieferer zurückgreifen, sodass<br />
kaum Wünsche offenbleiben. So<br />
wurden in den vergangenen<br />
30 Monaten nahezu 1 000 Varianten<br />
und Typen für Kunden hergestellt.<br />
Der Hersteller bietet eine lückenlose<br />
Serien- und Chargenrückverfolgbarkeit<br />
jedes einzelnen Produktes.<br />
www.delta-r.de<br />
Kunststoffgehäuse in Schutzart IP68<br />
Durch die erhöhte Schutzart, die<br />
durch den Einsatz einer geschlossenen<br />
Silikondichtung auch sehr gute<br />
Temperatureigenschaften erreicht,<br />
können die Gehäuse bis zu 60 min<br />
lang 1 m tief im Wasser untergetaucht<br />
werden, ohne dass dieses in die<br />
Kunststoffgehäuse eintritt. Die<br />
wasserdichten Gehäuse sind in<br />
verschiedenen Varianten verfügbar, egal ob in lichtgrau (PC;<br />
ähnlich RAL 7 035) oder dunkelgrau (ABS; ähnlich RAL 7 001)<br />
oder <strong>mit</strong> transparentem Deckel. Die vielfältige Größenauswahl<br />
von 64 × 58 ×35 mm bis 160 × 160 × 90 mm deckt viele Bedarfe<br />
und Applikationen ab.<br />
www.industriegehaeuse.de<br />
Funksender <strong>mit</strong> Plug and Play<br />
Das funkbasierte Maschinen-Daten-Erfassungs-System (kurz:<br />
MDE-System) SmartMonitor von Werma Signaltechnik besteht<br />
aus Funksender, Funkempfänger und der Software. Das robuste<br />
und erprobte Funknetzwerk (868 MHz) für das Produktionsumfeld<br />
sucht sich selbst die beste Verbindung und sorgt so für<br />
einfachste Integration in den Fertigungsprozess. Der<br />
Funksender wird einfach<br />
per Plug & Play als<br />
zusätzliches Element in<br />
die bestehende Werma-<br />
Signalsäule integriert<br />
und überwacht Zustände<br />
oder Stückzahlen von<br />
Maschinen, Anlagen und<br />
manuellen Arbeitsplätzen.<br />
Per Funk<br />
werden diese Zustände<br />
an den Funkempfänger übertragen und in einer Microsoft<br />
SQL-Datenbank sichert. Dabei entsteht durch die intelligente<br />
Vernetzung von Signalsäulen eine einfache, kostengünstige und<br />
nachrüstbare Alternative zu herkömmlichen komplexen<br />
MDE-Systemen.<br />
www.werma.com<br />
Drahtlose Kohlendioxidmessung<br />
Die neue Messlösung für biowissenschaftliche Umgebungen<br />
kombiniert die Vaisala Kohlendioxidsonde GMP251 <strong>mit</strong> dem<br />
Vaisala Drahtlosdatenlogger RFL<strong>10</strong>0. Die neue Konfiguration<br />
nutzt die Messstabilität und<br />
Messgenauigkeit der Sonde und<br />
bietet laut Hersteller zuverlässige<br />
Kohlendioxidprozentmessungen für<br />
Inkubatoren, die beispielsweise in<br />
der Zellkultivierung, Gentherapie<br />
und Impfstoffforschung eingesetzt<br />
werden.<br />
Der Drahtlosdatenlogger RFL<strong>10</strong>0<br />
kann mehrere Messungen in einem<br />
einzigen Datenlogger bereitstellen:<br />
Kohlendioxid-Prozentsatz,<br />
Temperatur und Feuchte. Neben der<br />
GMP251 Kohlendioxidsonde umfassen andere RFL<strong>10</strong>0-<br />
kompatible Sonden die TMP115 Temperatursonde oder die<br />
HMP115 und HMP1<strong>10</strong> Sonden für Temperatur und relative<br />
Feuchte von Vaisala. Der Datenlogger ist zur Überwachung,<br />
Alarmierung und Berichterstellung <strong>mit</strong> der ViewLinc Software<br />
von Vaisala verbunden.<br />
www.vaisala.com<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
Hohe Präzision & Steifigkeit<br />
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600 Abmessungen<br />
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3,5-mal verschleißfester als<br />
iglidur ® TX1<br />
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verbesserten Gleiteigenschaften<br />
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3 m<br />
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Bis zu 3 m Größe aus<br />
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<strong>mit</strong> Verschleißmessung<br />
Höhere Lebensdauer<br />
Spritzgegossene dryspin ®<br />
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Rundtischlager für Reinraum<br />
Mit Gleitelementen für geringste<br />
Partikelemissionen<br />
Zäh, verschleißfest, beständig<br />
iglidur ® H3 für den Einsatz in<br />
Pumpen und Medien<br />
3D-Druck-Teile <strong>mit</strong> Sensoren<br />
Gedruckte Verschleißteile für die<br />
vorausschauende Wartung<br />
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abgedichteten Endstücken<br />
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Planbare Wartungsintervalle<br />
igubal ® Lagereinsätze <strong>mit</strong><br />
eingebauten Verschleiß-Sensoren<br />
Neue Steigungen<br />
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/news
BETRIEBSTECHNIK<br />
Sicher im Prozess<br />
Cloudbasierte Lösungen als Zukunftssystem der Gasmesstechnik<br />
In einer Notsituation könnte es zusätzlich<br />
zu folgendem Szenario kommen: Sollte<br />
das Gasmessgerät eines Arbeiters im Feld<br />
auslösen und einen Alarm anzeigen, würde<br />
dies nur durch Zufall vor Ort wahrgenommen<br />
werden. Alarme von einfachen<br />
Messgeräten können nicht fernüberwacht<br />
und weitergeleitet werden. So<strong>mit</strong> kann die<br />
Situation von Alleinarbeitern, für die spezielle<br />
technische oder organisatorische<br />
Personenschutzmaßnahmen gelten, nicht<br />
eingeschätzt werden [1].<br />
Daten über Alarme werden zeitverzögert<br />
sowie meist unvollständig dokumentiert<br />
und stehen nur selten für Auswertungen<br />
und Analysen der Arbeitsplatzbelastungen<br />
oder für die Planung künftiger Sicherheitskonzepte<br />
zur Verfügung.<br />
Eines der obersten Ziele von<br />
Betreibern großer Industrieanlagen<br />
wie Raffinerien oder<br />
Chemie- und Wasseraufbereitungsanlagen<br />
ist die<br />
Steigerung der Produktivität.<br />
Dafür müssen in erster Linie<br />
Prozesse effizienter und sicherer<br />
gestaltet werden, wozu auch die<br />
Gasmessungen und Dichtigkeitsprüfungen<br />
an Behältern und<br />
die Überwachung von Arbeitern<br />
im Feld gehören.<br />
Beschäftigte auf einer Industrieanlage<br />
verwalten Geräte der Gasmesstechnik<br />
bisher oft manuell. Sie erfassen Informationen<br />
über das in regelmäßigen Abständen<br />
vorgeschriebene Testen und Kalibrieren<br />
der Gasmessgeräteflotte auf Papier und legen<br />
die Informationen ab. Diese manuelle<br />
Dokumentation bringt nicht nur einen hohen<br />
administrativen Aufwand <strong>mit</strong> sich,<br />
sondern ist auch sehr fehleranfällig. Nachweise<br />
über die vorschriftsgemäßen Tests<br />
und Kalibrierungen der Geräte werden<br />
nicht zentral verfügbar gemacht. Es fehlt<br />
häufig eine Übersicht über die einsatzfähigen<br />
Geräte sowie deren Status und Standort.<br />
Für die Betreiber der Anlagen steht ein<br />
enormer logistischer Aufwand hinter der<br />
Konfiguration und Änderung von Geräten<br />
und Einstellungen.<br />
Vernetzung und Anbindung<br />
Um die Sicherheit auf Industrieanlagen zu<br />
erhöhen, müssen Gasmessgeräte vernetzt<br />
werden sowie an die Test- und Kalibrierstationen<br />
angebunden sein. Die Daten,<br />
die im Feld von den Gasmessgeräten oder<br />
in den Werkstätten durch die Teststationen<br />
erzeugt werden, müssen jederzeit und<br />
von überall aus verfügbar sein. Beim<br />
cloudbasierten Software-System Dräger<br />
Gas Detection Connect werden die Daten<br />
direkt an einen zentralen Ort, das sogenannte<br />
Backend der Cloud, gesendet.<br />
Über eine Web-Applikation der Cloud-<br />
Software kann dann – bei entsprechender<br />
Berechtigung – auf die Daten jederzeit<br />
und von überall aus zugegriffen werden.<br />
Das System generiert einen Überblick<br />
über eine Gefahrensituation, ohne die<br />
Notwendigkeit, direkt vor Ort zu sein.<br />
Autorin: Celina Thiemann, Product Owner,<br />
Smart Software Solutions, Dräger Safety<br />
AG & Co. KGaA, Lübeck<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
T +49 2961 7405-0<br />
hello@rembe.de<br />
Made<br />
in<br />
Germany<br />
Für Alleinarbeiter gelten in Notsituationen besondere Vorsichtsmaßnahmen, weil<br />
Alarmmeldungen von Gasmessgeräten nur durch Zufall vor Ort wahrgenommen werden –<br />
Abhilfe schafft eine cloudbasierte Lösung<br />
Für die zuvor beschriebene Situation, in<br />
der sich eine Person im Feld in einem<br />
Gefahrenbereich befindet, hieße das Folgendes:<br />
Das Gasmessgerät zeigt einen<br />
Alarm an. Es wurde eine bestimmte Konzentration<br />
eines Gases wie Kohlenstoffmonoxid,<br />
Schwefelwasserstoff oder<br />
Schwefeldioxid gefunden. Durch das sofortige<br />
Übertragen der Daten <strong>mit</strong>hilfe eines<br />
Mobilgeräts werden alle Informationen,<br />
der Alarm und die zugehörigen Details<br />
über die Messung in der Software<br />
angezeigt. Schichtleiter, Sicherheitsingenieure<br />
oder Einsatzkräfte haben im Notfall<br />
dann auch kilometerweit entfernt eine<br />
Übersicht über das Geschehen und<br />
können entsprechende Maßnahmen einleiten.<br />
Im Nachgang stehen alle Daten für<br />
die Analyse zentral zur Verfügung.<br />
Datenschutz und Cybersicherheit<br />
kommt eine übergeordnete Rolle zu. Zugriffsmöglichkeiten<br />
können individuell<br />
bestimmt, Personendaten eingeschränkt<br />
und IDs statt Klartext-Namen gewählt<br />
werden. Ein Informationssicherheits-<br />
Managementsystem, kurz ISMS, legt unter<br />
anderem Regeln und Verfahren für<br />
die Sicherheit der Daten fest.<br />
Auch die Teststationen gewähren einen<br />
zentralen Zugriff auf die Daten der getesteten<br />
Geräte. Testdokumentation, Übersicht<br />
über den Gerätestatus und Intervalle<br />
der durchzuführenden Tests sind jederzeit<br />
einsehbar. Das Managen der Gasmessgeräte<br />
über verschiedene Bereiche<br />
hinweg wird automatisiert und vereinfacht.<br />
Betreiber sparen Zeit und Kosten.<br />
Stationäre Gasmesstechnik<br />
Die Arbeitsprozesse auf Industrieanlagen<br />
können zukünftig noch weiter optimiert<br />
werden, und auch die Software-Lösungen<br />
entwickeln sich stetig weiter. Für Gas<br />
Detection Connect könnte das bedeuten,<br />
dass Alarme in der Zukunft auch von einem<br />
Gasmessgerät zum anderen weitergeleitet<br />
werden können, also ein bidirektionaler<br />
Austausch der Daten stattfindet.<br />
Auf diese Weise könnten Arbeiter bewusst<br />
über das Gasmessgerät gewarnt<br />
werden, sollten sie sich in der Nähe eines<br />
Gefahrenbereichs befinden. Auch das<br />
Einbinden stationärer Gasmesstechnik<br />
und da<strong>mit</strong> ein weiterer Schritt in Richtung<br />
Digitalisierung der gesamten Gasmessgeräteflotte<br />
ist geplant.<br />
Über digitale Schnittstellen wäre eine<br />
Integration in Kundensysteme oder eine<br />
Anbindung von Robotern und Drohnen<br />
möglich, um auch an schwer zugänglichen<br />
Stellen oder bei besonderen Gefahrenlagen<br />
Messungen durchführen zu<br />
können – ohne Risiko für die Arbeiter im<br />
Feld.<br />
Fotos: Drägerwerk<br />
www.draeger.com<br />
Quelle: [1] DGUV Regel <strong>10</strong>0-001, „Grundsätze der<br />
Prävention“ (bgw-online.de), S. 41, Abs. 2.7.2.: Es<br />
handelt sich um eine Alleinarbeit, „wenn eine<br />
Person allein, außerhalb von Ruf- und Sichtweite<br />
zu anderen Personen, Arbeiten ausführt“.<br />
© REMBE® | All rights reserved<br />
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BETRIEBSTECHNIK<br />
Überprüfung elektrischer und<br />
mechanischer Anlagen<br />
Flir Systems hat eine neue<br />
Hochleistungs-Wärmebildkamera<br />
der T-Serie<br />
vorgestellt: Die Flir T865<br />
bietet eine Temperaturmessgenauigkeit<br />
von ±1 °C<br />
bzw. ±1 %, einen größeren<br />
Temperaturbereich von –40<br />
bis +120 °C und mehr<br />
kamerainterne Tools für<br />
eine verbesserte Analyse. Durch die Reduzierung von Messabweichungen<br />
können Unternehmen laut Hersteller zuverlässig<br />
Ausfälle und Störungen in Fertigungswerken oder elektrischen<br />
und mechanischen Systemen von Einrichtungen verhindern.<br />
Mit tragbaren und fest installierten Handheld-Ausführungen für<br />
Anwendungen im Innen- und Außenbereich unter rauen<br />
Bedingungen sowie einer Auswahl von mehreren Objektiven<br />
zum Überprüfen von Objekten im Nah- und Fernbereich bietet<br />
die Kamera eine professionelle Vielseitigkeit.<br />
www.flir.de<br />
Schnelle und präzise Kontrollwaagen<br />
Durch die neue Wägezellentechnologie arbeiten die Kontrollwaagen<br />
der C-Serie von Mettler-Toledo Produktinspektion<br />
schnell und präzise. Die FlashCell-Wägezellen wiegen Lebens<strong>mit</strong>telprodukte<br />
bei Geschwindigkeiten von bis zu 800 ppm <strong>mit</strong><br />
einer höheren Präzision<br />
als in der Measuring<br />
Instruments<br />
Directive (MID) vorgeschrieben.<br />
Lebens<strong>mit</strong>telhersteller<br />
können<br />
aus drei verschiedenen<br />
Wägezellentypen<br />
im Portfolio die<br />
für sie geeignete Wägezelle auswählen, um Produkte bis <strong>10</strong> kg<br />
zuverlässig und präzise zu wiegen. Die FlashCell-Technologie<br />
liefert Wägeergebnisse <strong>mit</strong> einer Standardabweichung, die laut<br />
Hersteller bis zu viermal niedriger ist als bei der bisherigen<br />
Wägezellengeneration. Dies hilft, Überfüllung und Produktverschwendung<br />
zu reduzieren. Die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen<br />
wie der Measuring Instrument Directive (MID) der EU<br />
ist auch bei höheren Durchsätzen gewährleistet.<br />
www.mt.com<br />
Luftreiniger speziell für kleine Räume<br />
Die ULT AG stellt <strong>mit</strong> Sasoo S eine kompakte Variante ihres professionellen Luftreinigers vor, der speziell<br />
für Räume bis max. 30 m² entwickelt wurde. Das Gerät filtert laut Hersteller durch den Einsatz eines<br />
besonders großen H14-Hepa-Filters 99,995 % aller Aerosole, Viren, Partikel und Keime in geschlossenen<br />
Räumen. Ein integrierter Feinstaub- und Adsorptionsfilter eliminiert zudem Geruchsbelästigungen und<br />
verdoppelt durch seinen Einsatz als Vorfilter die Standzeit des Hauptfilters. Dieser muss daher nur ca. alle<br />
3 000 Betriebsstunden getauscht werden − im Durchschnitt einmal in zwei Jahren.<br />
www.ult.de<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt <strong>mit</strong> BioTec<br />
erscheint <strong>2021</strong> im 55. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />
Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />
Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Anzeigendisposition: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 34: gültig ab 1. Oktober <strong>2021</strong><br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville,<br />
Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />
Ihrer Bezugsdaten schriftlich <strong>mit</strong><br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
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Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach <strong>10</strong>0465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-<strong>10</strong>0<br />
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www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />
Head of Sales: Carmen Nawrath<br />
Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
DRUCK UND VERARBEITUNG<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
DATENSPEICHERUNG<br />
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ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />
Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />
Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
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40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Leckageüberwachung nachrüsten<br />
Mit einem optischen Sensor von Freudenberg Sealing Technologies<br />
können Leckagen in Industrieanlagen frühzeitig erkannt<br />
werden. Das Überwachungssystem LeaCo sei laut Hersteller<br />
einfach zu montieren und eigne sich<br />
insbesondere für die Nachrüstung<br />
bestehender Produktionsanlagen<br />
und Prüfstände. Der Sensor kann<br />
unterhalb jeder möglichen Austrittsstelle<br />
– etwa einem Flansch oder<br />
einem Ventil – angebracht werden,<br />
sodass an der Anlage selbst keinerlei<br />
bauliche Veränderungen nötig sind.<br />
Treten dann im Betrieb auch nur<br />
wenige Tropfen einer Flüssigkeit<br />
aus, gelangen sie aufgrund der<br />
Schwerkraft auf die Oberseite des Sensors, der aus einem<br />
austauschbaren Vlies besteht. Wie in einem Schwammtuch<br />
verteilt sich die Flüssigkeit nun gleichmäßig auf dem Vlies, das<br />
laufend von einem Infrarotlaser<br />
überwacht wird. Durch die Flüssigkeit<br />
verändert sich das Brechungsverhalten<br />
des Laserlichts an der<br />
Oberfläche des Vlieses – und nach<br />
maximal zwei Minuten schlägt der<br />
Sensor Alarm. Die Detektion funktioniert<br />
für jegliche Flüssigkeiten, für<br />
Wasser genauso wie für Chemikalien,<br />
Öle oder Getränke jeder Art.<br />
www.freudenberg.com<br />
Ex-Schutz aus einer Hand<br />
Ein Komplettanbieter für Explosionsschutzlösungen kann<br />
Anlagenbetreiber in allen relevanten Aspekten beraten. Denn<br />
bei der Suche nach der optimalen Lösung für die zu schützende<br />
Anlage ist der Komplettanbieter im Gegensatz zu Anbietern von<br />
Insellösungen in der<br />
Lage, alle unterschiedlichen<br />
Optionen ganzheitlich<br />
zu betrachten und zu<br />
beurteilen. Dazu gehört<br />
insbesondere die<br />
Entscheidung, ob sich als<br />
lückenloses Konzept für<br />
kritische Stellen im Prozess eher aktiver oder passiver Explosionsschutz<br />
oder eine Kombination aus beidem eignet.<br />
Zudem zahlt sich die Expertise eines Komplettanbieters<br />
insbesondere dann aus, wenn Anlagenbetreiber ein komplexes<br />
oder diversifiziertes Schutzkonzept benötigen. Die Implementierung<br />
eines solchen Konzepts ist <strong>mit</strong> einem entsprechend<br />
qualifizierten Partner deutlich schneller realisierbar. Der Hintergrund:<br />
Anbieter von Insellösungen müssen verschiedene<br />
Komponenten erst hinzukaufen, um dem Kunden ein Gesamtkonzept<br />
anbieten zu können.<br />
www.ieptechnologies.de<br />
Kapselfüllmaschine bietet Qualitätskontrolle<br />
im laufenden Prozess<br />
Mit der neuen GKF 60 stellt Syntegon Technology eine neue<br />
Maschine zur Kapselfüllung im Labormaßstab vor. Laut<br />
Hersteller überzeugt die Maschine <strong>mit</strong> hoher Flexibilität und<br />
geringem Raumbedarf. Gerade bei sehr hochpreisigen<br />
Wirkstoffen ist es wichtig,<br />
geringe Mengen flexibel<br />
und möglichst ohne<br />
Produktverlust abzufüllen.<br />
Das ist auf der Piezostation<br />
der GKF 60 bereits für<br />
Kleinstmengen ab 0,1 mg<br />
Füllgewicht möglich, z. B.<br />
für die Durchführung von<br />
Toxizitäts- oder First-In-Man-(FIM)-Studien.<br />
Um die optimalen Parameter für die Abfüllung zu bestimmen<br />
und während des Füllvorgangs automatisch anzupassen, steht<br />
das neue, von Syntegon entwickelte Automated Process<br />
Development (APD) Tool auch für die GKF 60 zur Verfügung.<br />
Zudem lässt sich jede Station optional <strong>mit</strong> einer gravimetrischen<br />
<strong>10</strong>0-Prozent-Verwiegung für jede Komponente ausrüsten.<br />
www.syntegon.com<br />
Nachhaltige Verpackungslösungen<br />
Ab sofort bietet die Optima-Tochtergesellschaft Senning Verpackungsanlagen für Papierprodukte<br />
wie Servietten, die sich flexibel von Papier auf Folie umstellen lassen und umgekehrt. Auch<br />
Nachrüstungen sind möglich. Neue Anlagen können auf Wunsch so konzipiert werden, dass<br />
Produzenten flexibel zwischen Papier- und Folienverpackungen wechseln können. Die Integration<br />
einer Leimstation macht dies möglich. Die Nachrüstung erfolgt <strong>mit</strong> minimalem Aufwand.<br />
www.optima-packaging.com<br />
Gefahrstoffe sicher lagern.<br />
Produktinfos und Beratung durch unsere Experten:<br />
safe@saebu.de<br />
www.safe-container.de<br />
Auffangwannen<br />
Gasflaschenlager<br />
Gefahrstoffcontainer<br />
Gefahrstoffdepots<br />
Gefahrstoffregale<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 41
VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />
Die Säure in der Nano-Pore<br />
Wasser in Zeolithen hilft bei der Umwandlung von Biomasse in Biosprit<br />
Zeolithe sind extrem poröse<br />
Materialien: <strong>10</strong> g davon können<br />
eine innere Oberfläche von der<br />
Größe eines Fußballfeldes<br />
besitzen. Ihre Hohlräume lassen<br />
sich nutzen, um chemische<br />
Reaktionen zu katalysieren und<br />
da<strong>mit</strong> Energie zu sparen.<br />
Treibstoff aus Biomasse gilt zwar als klimaneutral,<br />
dennoch benötigt man<br />
Energie, um ihn herzustellen: Erst höhere<br />
Temperaturen und Druck sorgen dafür,<br />
dass die gewünschten chemischen Reaktionen<br />
stattfinden. „Wenn wir in Zukunft<br />
auf fossile Energieträger verzichten und<br />
Biomasse im großen Stil effizient nutzen<br />
wollen, müssen wir auch Wege finden,<br />
den Energiebedarf bei der Verarbeitung zu<br />
reduzieren“, sagt Johannes Lercher, Professor<br />
für Technische Chemie an der Technischen<br />
Universität München (TUM).<br />
Zusammen <strong>mit</strong> einem internationalen<br />
Forschungsteam hat der Chemiker sich<br />
jetzt die Rolle von Wassermolekülen bei<br />
Autor: Dr. Andreas Battenberg, Corporate<br />
Communications Center, Technische Universität<br />
München<br />
Reaktionen innerhalb der nur wenige Nanometer<br />
großen Poren in Zeolithen genauer<br />
angesehen.<br />
Das Saure an der Säure<br />
Eine Säure zeichnet sich dadurch aus,<br />
dass sie bereitwillig Protonen abgibt. Salzsäure<br />
spaltet sich so auf in ein negativ geladenes<br />
Chlorid-Anion, wie es auch im<br />
Kochsalzkristall vorkommt, und ein positiv<br />
geladenes Proton, das in Wasser an<br />
Wassermoleküle andockt. Dadurch entsteht<br />
ein positiv geladenes Hydronium-<br />
Ion, das dieses Proton aber auch gerne<br />
wieder weiterreicht, beispielsweise an ein<br />
organisches Molekül.<br />
Wird diesem Molekül ein Proton „aufgedrängt“,<br />
versucht es, sich zu stabilisieren.<br />
Aus einem Alkohol kann so ein Molekül<br />
<strong>mit</strong> einer Doppelbindung werden – ein typischer<br />
Reaktionsschritt auf dem Weg von<br />
Biomasse zu Biosprit. Die Wände von Zeolithen<br />
stabilisieren die bei der Umwandlung<br />
auftretenden Übergangszustände<br />
und helfen so, den Energieaufwand für die<br />
Reaktion zu minimieren.<br />
In Zeolithen gibt es Sauerstoffatome im<br />
Kristallverband, die bereits ein Proton besitzen.<br />
Im Zusammenspiel <strong>mit</strong> Wassermolekülen<br />
bilden sie, wie molekulare Säuren,<br />
Hydronium-Ionen. Während diese<br />
sich im Wasser jedoch verteilen, sind sie<br />
im Zeolithen fest gebunden. Durch chemische<br />
Vorbehandlung kann man die Zahl<br />
dieser aktiven Stellen variieren und so in<br />
den Poren des Zeolithen eine bestimmte<br />
Dichte von Hydronium-Ionen herstellen.<br />
Maßgeschneiderte Zeolithe<br />
Das Forschungsteam variierte nun systematisch<br />
die Größe der Hohlräume, die<br />
Dichte der aktiven Zentren und die Wassermenge.<br />
So konnte es zeigen, welche<br />
Porengröße und welche Wassermenge am<br />
besten katalysiert. „Grundsätzlich kann<br />
man die Reaktionsgeschwindigkeit steigern,<br />
indem man die Poren enger macht<br />
und die Ladungsdichte erhöht“, erklärt Johannes<br />
Lercher. „Diese Steigerung hat allerdings<br />
Grenzen: Wenn es zu eng wird<br />
und die Ladungen zu dicht nebeneinander<br />
sind, nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
wieder ab. Für jede Reaktion kann<br />
man die optimalen Bedingungen finden.“<br />
„Zeolithe sind für alle chemischen Reaktionen<br />
geeignet, deren Reaktionspartner<br />
in diese Poren hineinpassen und bei<br />
denen eine Säure als Katalysator eingesetzt<br />
wird“, betont Lercher. „Wir stehen<br />
hier ganz am Anfang einer Entwicklung,<br />
die das Potenzial hat, die Reaktivität von<br />
Molekülen auch bei niedrigen Temperaturen<br />
deutlich zu erhöhen und da<strong>mit</strong> bei der<br />
Gewinnung von Kraftstoffen oder chemischen<br />
Substanzen in erheblichem Umfang<br />
Energie einzusparen.“<br />
Bild: TUM<br />
www.tum.de<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2021</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 04. 11. <strong>2021</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 19. <strong>10</strong>. <strong>2021</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Vom 23. bis 25. November findet die SPS zum ersten Mal in einem<br />
hybriden Format statt, um allen Teilnehmern, die nicht anreisen<br />
können, einen Zugang zur Messe zu ermöglichen (Foto: Mesago)<br />
02 Die Mikroreaktionstechnik liefert wichtige Impulse, um Chemieanlagen<br />
kompakter, effizienter und sicherer gestalten zu können<br />
(Foto: Ehrfeld)<br />
03 Wenn sich entlang der Innenwände der Transportsysteme Material<br />
ablagert, kann dies zu gefährlichen Bränden innerhalb des Rohrsystems<br />
führen (Foto: T&B)<br />
04 Phosphorrückgewinnung im Industriemaßstab (Foto: Glatt)<br />
Der direkte Weg<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
Internet:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-Paper:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
Redaktion:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2021</strong> 43
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UMWELTTECHNIK<br />
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND MY FACTORY.<br />
INDUSTRIESCHLAUCHPUMPEN FÜR<br />
SCHWIERIGE FÖRDERANWENDUNGEN<br />
IN DER RAUCHGASREINIGUNG<br />
UMWELTTECHNIK
DER UMWELTBEAUFTRAGTE<br />
DR. CARL-GEORG VON<br />
RICHTHOFEN<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben als Umweltbeauftragter<br />
bei Evonik?<br />
Als beauftragte Person ist man berechtigt und<br />
verpflichtet, auf die Entwicklung und Einführung<br />
umweltfreundlicher Verfahren sowie umweltfreundlicher<br />
Erzeugnisse hinzuwirken. Ferner<br />
berate ich die Betreiber und die Betriebsangehörigen<br />
in Angelegenheiten, die für den Umweltschutz<br />
bedeutsam sein könnten. Hierzu gehört<br />
auch die Schulung der MitarbeiterInnen.<br />
Wie sorgt Evonik für produktionsintegrierten<br />
Umweltschutz?<br />
Prozesse werden kontinuierlich verbessert, um<br />
den Ertrag zu steigern und gleichzeitig Energie<br />
und Rohstoffe effizienter zu nutzen sowie Emissionen<br />
zu senken und Abfälle zu reduzieren. Um<br />
dieses Ziel zu erreichen, sind MitarbeiterInnen,<br />
die <strong>mit</strong> offenen Augen und Ohren für Umweltaspekte<br />
durch ihr Arbeitsumfeld gehen und etwas<br />
verändern wollen, der wichtigste Baustein.<br />
Wie erreichen Sie die Optimierungen?<br />
Welche Technologien oder technische Ausrüstungen<br />
benötigt werden, hängt aus meiner Sicht von<br />
den Randbedingungen im jeweiligen Betrieb ab.<br />
Mal können es technische Lösungen sein, mal<br />
organisatorische. Ein Netzwerk unterschiedlicher<br />
Fachabteilungen, die administrativ, aber auch<br />
operativ tätig sind, ist notwendig.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Wie sind Sie Umweltbeauftragter geworden?<br />
Ich habe mich bewusst auf eine Position in einer<br />
administrativ arbeitenden „Umweltabteilung“<br />
beworben. Für mich ist das Thema Umweltschutz<br />
von zentraler Bedeutung und hat daher schon<br />
früh mein Interesse geweckt. Nach einigen Jahren<br />
der Einarbeitung in Aufgabengebiete <strong>mit</strong> unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten bestand die Möglichkeit,<br />
die Nachfolge eines Beauftragten anzutreten,<br />
die ich gerne ergriffen habe.<br />
Warum liegt Ihnen der Umweltschutz am<br />
Herzen?<br />
Umweltschutz ist ein essenzieller Teil unserer<br />
Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.<br />
Nur so kann deren Lebensgrundlage sowie<br />
Gesundheit gesichert werden. Betrachtet man die<br />
Entwicklungen der Wasser- und Luftqualität oder<br />
den Umgang <strong>mit</strong> Wertstoffen, so erkennt man,<br />
dass der Umweltschutz große Beiträge geleistet<br />
hat und in Zukunft weiterhin leisten wird.<br />
Fotos: Evonik<br />
www.evonik.de<br />
▼<br />
„DAS THEMA UMWELTSCHUTZ<br />
HAT SCHON FRÜH MEIN<br />
INTERESSE GEWECKT.“<br />
Dr. Carl-Georg von Richthofen,<br />
Leiter Immissionsschutz, Evonik,<br />
Chemiepark Marl
RÜHRWERKE IN DER WASSERVERSORGUNG<br />
Das Hypermix-Rührwerk ist seit kurzem<br />
in einer Produktionsanlage der spanischen<br />
Firma García Carrión, einem<br />
Hersteller für Weine und Säfte in<br />
Spanien im Einsatz. Um die Wasserversorgung<br />
der Produktionsanlage sicherzustellen,<br />
wurden zwei große Tanks à<br />
18 300 m³ Fassungsvolumen angeschafft.<br />
Fünf der Rührwerke sind<br />
<strong>mit</strong>tlerweile in den Behältern im<br />
Einsatz, um eine Temperaturschichtung<br />
des gelagerten Wassers und folglich<br />
eine Nachverkeimung sowie Algenbildung zu verhindern. Zudem wird durch die<br />
permanente Durchmischung ein dosiert eingebrachtes Desinfektions<strong>mit</strong>tel gleichmäßig<br />
im Wasser verteilt. Bevor die Rührwerke einsatzbereit ausgeliefert werden<br />
konnten, wurden aufgrund der Komplexität und Größe der Tanks zunächst CFD-Simulationen<br />
(Computational Fluid Dynamics) durchgeführt, um die Anzahl und<br />
Positionierung der Rührwerke zu bestätigen. Da die Behälter zwar volumengleich,<br />
jedoch unterschiedlich geformt sind, erwiesen sich für einen Behälter drei, für den<br />
anderen lediglich zwei Rührwerke als optimal. Im nächsten Schritt wurden diese aus<br />
den Einzelkomponenten (Rührkörper, Antrieb, Hebeseile, Anschlusskabel inklusive<br />
Schutzschlauch, Gestell und Kleinteile) bei Invent in Erlangen zusammengebaut und<br />
getestet. Dabei wurden auch die zum Ansteuern der Rührwerke dienenden<br />
Frequenz umrichter konfiguriert. So vorbereitet konnte der Kunde in Spanien die fünf<br />
Hypermix-Rührwerke selbst in den Tanks installieren. Später waren zwei Invent-Mitarbeiter<br />
vor Ort, um die Rührwerke im Betrieb zu testen. Seitdem befinden sich die<br />
Maschinen zur Zufriedenheit aller in einwandfreiem Betrieb.<br />
www.invent-uv.de<br />
SPITZEN-<br />
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ENTSORGUNGSKOSTEN MIT RESTMÜLLPRESSEN REDUZIEREN<br />
Restmüllpressen von Strautmann<br />
verdichten in vielen Branchen den<br />
anfallenden Abfall. Mit der MT 240,<br />
RC 660/770 und RC 1 <strong>10</strong>0 werden<br />
Entsorgungsbehälter <strong>mit</strong> einem<br />
Fassungsvermögen von 240 bis<br />
1 <strong>10</strong>0 l verdichtet. Die Bedienung<br />
der Pressen ist laut Hersteller<br />
bequem und einfach. Der Behälter<br />
wird in die Stahlkonstruktion der<br />
Presse gestellt und <strong>mit</strong> Kartonage<br />
oder Folie befüllt. Wenn der<br />
Behälter voll ist, wird <strong>mit</strong>tels<br />
ergonomischer Zwei-Hand-Bedienung das Material im Behälter verdichtet. Das<br />
Volumen des Materials wird um bis zu 75 % reduziert. Zeit- und kraftaufwändiges<br />
Nachdrücken ist nicht mehr notwendig. Die Konstruktion der beiden Restmüllpressen<br />
ermöglicht außerdem, die Wertstoffe in den Behältern zu verdichten, ohne Druck<br />
auf die Räder auszuüben. Eine lange Lebensdauer der Entsorgungsbehälter ist so<strong>mit</strong><br />
gegeben. Aufgrund der hohen Verdichtung der Wertstoffe sinkt das Abholintervall<br />
und Transportwege werden eingespart.<br />
www.strautmann-umwelt.de<br />
ZERKLEINERN UND TRENNEN<br />
Seit Mai liefert Doppstadt die Walzenzerkleinerer Inventhor Type 6 und Methor<br />
sowie Trenntechnik in Form des SWS an seine Kunden aus. Im Bereich Siebmaschinen<br />
sollen zudem bald weitere Neuheiten vorgestellt werden. Der Hersteller treibt die<br />
Entwicklung einer Drei-Fraktionen-Siebmaschine sowie neuer Varianten der<br />
SM 620-Flex und SM 720-Flex voran. Darüber hinaus beginnt das Unternehmen <strong>mit</strong><br />
der Entwicklung eines neuen schnelllaufenden Zerkleinerers, der langfristig die<br />
AK-Baureihe ersetzen und gleichzeitig neue Anwendungsgebiete bedienen soll. Viele<br />
der neuen mobilen Lösungen sind auch als stationäre Einheit verfügbar.<br />
www.doppstadt.de
UMWELTTECHNIK<br />
KORROSIVE MEDIEN IN DER RAUCHGAS-<br />
REINIGUNG EFFIZIENT FÖRDERN<br />
Industrieschlauchpumpen bieten eine<br />
leistungsfähige und zuverlässige Lösung für viele<br />
Förderaufgaben in Müllverbrennungsanlagen. In<br />
der Abfallverwertungsanlage AVA Velsen<br />
konnten die Pumpen ihre Eignung bei der<br />
Verarbeitung von korrosiven und abrasiven<br />
Fördermedien in mehreren Prozessstufen der<br />
Rauchgasreinigung unter Beweis stellen.<br />
Autor: Christian Paschen, Commercial Manager,<br />
Watson-Marlow GmbH, Velbert<br />
Der Zweckverband Entsorgungsverband Saar (EVS) ist ein<br />
Zusammenschluss aller 52 Kommunen im Saarland. Der<br />
EVS ist im gesamten Bundesland für die überörtliche<br />
Abwasserreinigung und umweltgerechte Abfallentsorgung<br />
verantwortlich. Die nicht recycelbaren Abfälle, insbesondere<br />
ein Großteil des Rest- und Gewerbeabfalls wird in der Müllverbrennungsanlage<br />
AVA Velsen thermisch verwertet.<br />
Insgesamt werden jährlich in der AVA Velsen rund 255 000 t<br />
Restabfall verwertet und dabei ca. 150 000 MWh Strom produziert.<br />
Ermöglicht wurde dies durch eine optimierte Abfallzuweisung<br />
und einen störungsarmen Betrieb, basierend auf der konsequenten<br />
Nutzung moderner und zuverlässiger Technologien.<br />
Die bei der Verbrennung des Abfalls entstehenden Rauchgase<br />
werden in eine mehrstufige Rauchgasreinigung geleitet, um<br />
Schadstoffe zu entfernen. Für die Rauchgaswäsche wird das<br />
Rauchgas zunächst in der sogenannten Quench durch intensive<br />
Bedüsung <strong>mit</strong> Wasser abgekühlt, dabei werden erste Schadstoffe<br />
ausgespült. Das belastete Waschwasser („Quenchwasser“) wird<br />
später weiteren Behandlungsschritten unterworfen, um weitere<br />
Schadstoffe auszufällen und abzufiltrieren.<br />
S4 SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong>
ALLES VON<br />
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01 Pumpe zur Verarbeitung von Filtraten in der Rauchgasreinigung<br />
Für den Transport des Waschwassers kamen bis vor einiger Zeit in der gesamten Anlage<br />
mehrere Kreiselpumpen zum Einsatz. Da das Waschwasser sehr sauer (pH-Wert 0) und<br />
sehr stark korrosiv ist, kam es bei diesen Pumpen immer wieder zu Ausfällen: Besonders<br />
die Gleitringdichtungen der Kreiselpumpen erwiesen sich als anfällig für Schäden und<br />
mussten häufig getauscht werden, berichtet der für die Bereiche Abwasseraufbereitung/<br />
Eindampfanlage zuständige Teamleiter der AVA Velsen GmbH. In vielen Fällen erwiesen<br />
sich die Schäden sogar als so gravierend, dass der gesamte Pumpenkopf der Kreiselpumpen<br />
ersetzt werden musste – <strong>mit</strong> erheblichen Kosten für Ersatzteile und Ausfallzeiten.<br />
FÖRDERUNG OHNE DICHTUNGEN UND VENTILE<br />
Eine Lösung für diese Probleme fand die AVA Velsen GmbH in den Schlauchpumpen<br />
von Bredel Hose Pumps. Diese leistungsfähigen Industrieschlauchpumpen für hohe<br />
Drücke und Fördermengen werden in Deutschland seit Anfang des Jahres exklusiv<br />
durch Watson-Marlow vertrieben. Sie benötigen weder Dichtungen noch andere Zusatzausrüstung<br />
wie Kugelrückschlagventile, Membranen, Buchsen, eingetauchte Rotoren,<br />
Statoren oder Kolben, die undicht werden, verstopfen oder korrodieren können<br />
und dann aufwändig ersetzt werden müssen. Es kommen keinerlei bewegliche<br />
Teile <strong>mit</strong> dem Medium in Berührung.<br />
Die einzigen Verschleißteile bei diesen Schlauchpumpen sind die präzisionsgefertigten<br />
Schlauchelemente. Je nach Anwendung und Einsatzzweck stehen sie in einer Vielzahl an<br />
unterschiedlichen Materialien zur Verfügung, darunter EPDM, das eine ausgezeichnete<br />
Widerstandsfähigkeit gegen aggressive Chemikalien und konzentrierte Säuren bietet.<br />
Insgesamt wurden vier Kreiselpumpen in der Abwasseraufbereitung durch Industrieschlauchpumpen<br />
des Modells Bredel 65 ersetzt. Mit großem Erfolg: Die Standzeit<br />
der Schlauchelemente aus EPDM beträgt circa fünf Monate, die Gesamtkosten reduzierten<br />
sich durch den Einsatz der Bredel Schlauchpumpen im Vergleich zu den vorher<br />
eingesetzten Kreiselpumpen um mehr als 50 %.<br />
ab <strong>10</strong>7,64 €<br />
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Anwendungen, Typ A-<strong>10</strong><br />
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THERMOMETER<br />
zum Einschrauben,<br />
Typ TR33<br />
VERARBEITUNG VON KALKMILCH<br />
Ihre Eignung für schwierige und anspruchsvolle Förderanwendungen konnten die<br />
Industrieschlauchpumpen bereits bei einer weiteren Anwendung in der AVA Velsen
03<br />
02 Industrieschlauchpumpe zur Förderung<br />
einer gesättigten NaCl-Lösung<br />
02<br />
03 Die Schlauchelemente sind <strong>mit</strong> mehreren<br />
extrudierten Schichten aus geflochtenem<br />
Nylon verstärkt<br />
UMWELTTECHNIK<br />
unter Beweis stellen: Dem Waschwasser wird in einem weiteren<br />
Arbeitsschritt in einer Behandlungsanlage Kalkmilch zugeführt,<br />
dadurch kann das Schwefeldioxid in Form von Gips abfiltriert<br />
werden. Für den Transport der Kalkmilch kam zunächst eine<br />
Drehkolbenpumpe zum Einsatz. Durch den abrasiven Charakter<br />
und relativ hohen Feststoffanteil der Kalkmilch erwies sich diese<br />
Pumpe als sehr störungsanfällig und verursachte hohe Kosten<br />
durch Reparaturen und Ausfallzeiten.<br />
Die Lösung bot auch hier eine robuste Industrieschlauchpumpe.<br />
Eine Pumpe der Größe Bredel 40 fördert die Kalkmilch<br />
nun <strong>mit</strong> hoher Zuverlässigkeit. Die verwendeten Schlauchelemente<br />
erzielen eine Standzeit von circa neun Monaten, berichtet<br />
der zuständige Teamleiter zufrieden. Zur Sicherheit wird<br />
das Schlauchelement im Rahmen einer geplanten Wartung<br />
aber alle sechs Monate ausgetauscht. Die Kosten dafür sind im<br />
Vergleich zu den Reparaturkosten der Drehkolbenpumpe sehr<br />
gering und der Austausch lässt sich schnell und einfach vor Ort<br />
durchführen. Aus diesen Gründen kommen die Pumpen in verschiedenen<br />
Größen in der AVA Velsen <strong>mit</strong>tlerweile auch für die<br />
Förderung einer gesättigten NaCl-Lösung sowie von Filtraten<br />
zum Einsatz.<br />
Da die Pumpen einer korrosiven Atmosphäre ausgesetzt sind,<br />
wurden die Komponenten möglichst in Edelstahl ausgeführt. Die<br />
Pumpen werden zudem nach dem Lackierstandard C4 lackiert<br />
oder sind <strong>mit</strong> einer doppelten Lackschicht geschützt. Auf Wunsch<br />
stehen auch Bredel DuCoNite Pumpen <strong>mit</strong> einem lackfreien, galvanisch<br />
beschichteten Pumpengehäuse für aggressive Atmosphären<br />
zur Verfügung.<br />
GERINGER WARTUNGSBEDARF<br />
Bei den Einsätzen in der AVA Velsen können die Industrieschlauchpumpen<br />
die zahlreichen Vorteile von Schlauchpumpen<br />
für die Verarbeitung von aggressiven oder abrasiven Fördermedien<br />
unter Beweis stellen: Sie bieten eine Ansaughöhe bis zu<br />
9,5 m, sind selbstansaugend und bieten gute Trockenlaufeigenschaften.<br />
Ohne interne Dichtungen oder Ventile kommen keinerlei<br />
bewegliche Teile <strong>mit</strong> dem Medium in Berührung, sie überzeugen<br />
durch eine hohe Zuverlässigkeit und einen geringen Wartungsbedarf.<br />
Für maximale Zuverlässigkeit sorgt auch das patentierte, direkt<br />
gekoppelte Design: Es vereint die Zuverlässigkeit der Lagerstuhlbauweise<br />
<strong>mit</strong> den Vorteilen der kompakten Blockbauweise: Eine<br />
Pufferzone schützt das Getriebe, die Lager und den Pumpenkopf<br />
bei Leckagen. Schwerlastlager des Pumpenrotors nehmen die Radialbelastung<br />
auf, die Antriebswelle überträgt da<strong>mit</strong> nur das Dreh-<br />
moment und die Drehzahl, die für die Anwendung benötigt wird.<br />
Je nach Modell und Größe bieten Bredel Schlauchpumpen eine<br />
hohe Fördermenge bis <strong>10</strong>8 000 l bei einem Druck bis zu 16 bar<br />
und fördern abrasive Schlämme und pastöse und viskose Medien<br />
<strong>mit</strong> bis zu 80 % Feststoffanteilen <strong>mit</strong> <strong>10</strong>0%iger volumetrischer Genauigkeit.<br />
Aus diesen Gründen sind Bredel Schlauchpumpen die erste<br />
Wahl für viele Anwendungen in der Umweltindustrie und Energiewirtschaft.<br />
In diesen Industrien kommen sie überall dort zum<br />
Einsatz, wo korrosive, viskose, abrasive oder andere schwierig zu<br />
verarbeitende Medien sicher gefördert werden müssen. Zu den<br />
Einsatzgebieten zählen Laugen, Säuren, Flockungshilfs<strong>mit</strong>tel<br />
oder andere Chemikalien, Prozess- und Abwasser, ebenso wie<br />
Schlämme, Laken oder Schlicker, Additive oder Farbstoffe,<br />
Weichmacher oder Lösungs<strong>mit</strong>tel. Im Vergleich zu anderen Pumpenarten<br />
ermöglichen sie dabei häufig signifikante Einsparungen<br />
bei den Gesamtbetriebskosten und eine schnelle Amortisationszeit<br />
von häufig weniger als zwölf Monaten.<br />
ZUSAMMENSPIEL VON PUMPE UND SCHLAUCH<br />
Herzstück jeder Industrieschlauchpumpe ist das Schlauchelement.<br />
Es ist nicht nur das einzige Verschleißteil, sondern auch<br />
das einzige produktberührende Bauteil an der gesamten Pumpe.<br />
Nur eine perfekte Abstimmung von Pumpe und Schlauchelement<br />
bietet das Maximum an Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit:<br />
Als einer der wenigen Hersteller von Schlauchpumpen verfügt<br />
Bredel über eine eigene Produktion von Hochleistungsschlauchelementen<br />
– speziell und ausschließlich zum Einsatz <strong>mit</strong> den eigenen<br />
Schlauchpumpen.<br />
Anders als viele Schläuche anderer Hersteller sind Bredel<br />
Schlauchelemente präzisionsgefertigt. Das bedeutet: Es kommen<br />
ausschließlich Gummimischungen höchster Qualität<br />
zum Einsatz, verstärkt <strong>mit</strong> mehreren extrudierten Schichten<br />
aus geflochtenem Nylon, die für das automatische Wiederaufrichten<br />
des Schlauchelements und eine starke Ansaugleistung<br />
der Pumpe sorgen. Die Pumpe arbeitet dadurch trocken selbstansaugend<br />
und kann selbst Medien <strong>mit</strong> hoher Viskosität problemlos<br />
verarbeiten. Durch die extrudierten Schichten bietet<br />
das Schlauchelement eine höhere Festigkeit und längere Lebensdauer<br />
als Schlauchelemente, deren Schichten lediglich<br />
gewickelt sind.<br />
Fotos: Watson-Marlow Fluid Technology Group<br />
www.wmftg.de<br />
S6 SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong>
EFFIZIENTERES BATTERIERECYCLING<br />
Im Jahr 2030 müssen Experten zufolge mehr als 1,5 Mio. t Batteriezellen von Elektrofahrzeugen<br />
entsorgt werden. Dazu kommen Abfälle aus der Zellproduktion, der Produktion von<br />
Kathodenmaterialien sowie deren Vorstufen. Durch Batterierecycling können wertvolle<br />
Rohstoffe zurückgewonnen und neu verarbeitet werden. Jedoch ist dieser Prozess bisher<br />
sehr energieintensiv, es entstehen große Mengen Salze, die entsorgt werden müssen. Auch<br />
die Ausbeute an Rohstoffen ist noch zu gering. Deshalb hat die BASF dafür ein neues,<br />
hocheffizientes chemisches Verfahren entwickelt: Das in der Batterie enthaltene Lithium<br />
wird in hochreiner Form und hoher Ausbeute zurückgewonnen, Abfälle werden vermieden<br />
und der CO 2<br />
-Fußabdruck wird gegenüber den bisherigen Verfahren weiter gesenkt.<br />
www.basf.com<br />
VOLLAUTOMATISCHE EISENMESSUNG UND<br />
DOKUMENTATION<br />
Für die Wasser-/Abwassertechnologie ist die kontinuierliche<br />
Überwachung wichtiger Qualitätsparameter sehr wichtig.<br />
Bürkert bietet eine kompakte, vollautomatische Lösung, die<br />
über einen Eisenanalysator eine kontinuierliche Fließinjektionsanalyse<br />
(FIA) auf Basis fotometrischer Eisenanalyse ermöglicht.<br />
Bei Bedarf kann das System kostengünstig auf mehrere<br />
Entnahmestellen<br />
erweitert werden. Über<br />
weitere Sensormodule<br />
lassen sich flexibel alle<br />
relevanten Wasserparameter<br />
messen und so<br />
die Prozesssicherheit<br />
erhöhen. Wie alle<br />
Sensor-Cubes lässt sich<br />
der Eisensensor leicht in<br />
ein Bürkert Online-Analyse-System<br />
integrieren – zum Beispiel als robuste IP65<br />
Schaltschranklösung Typ 8906. Die Wasseranalyse im kompakten<br />
Schaltschrank wird dann individuell aufgebaut und umfasst<br />
neben Eisen auch pH-Wert, Chlor- und Chlordioxid, ORP-Wert,<br />
Trübungs- und Leitfähigkeitsmessungen. Alle Sensoren können<br />
ressourcenschonend betrieben werden.<br />
www.buerkert.de<br />
PROZESSSICHER ENTSTAUBEN IM<br />
DAUERBETRIEB<br />
Pharmaanlagen, in denen hohe<br />
Konzentrationen an feinem, gefährlichem<br />
und brennbarem Staub<br />
anfallen, benötigen Staubabscheider,<br />
die sicher, effizient und einfach<br />
zu warten sind. Mit seinen Staubabscheidern<br />
der Serie Quad Pulse<br />
Package (QPP) bietet Camfil hierzu<br />
individuell auf die jeweilige Anforderung<br />
zugeschnittene Lösungen, die<br />
den aktuellen Standards der<br />
Pharmaindustrie und den aktuell gültigen Normen und<br />
Richtlinien entsprechen. Im Mittelpunkt dieser Entstaubungsanlagen<br />
steht die Filterpatrone <strong>mit</strong> der Camfil Pleat-Technologie<br />
und das breite Portfolio an Hepa-Filtermedien bis Filterklasse<br />
H13. Sie gewährleistet ein besonders effizientes Durchströmen<br />
der gesamten Filterfläche, was die Luftdruckdifferenz<br />
minimiert und da<strong>mit</strong> merklich Energie einspart.<br />
Nach dem QPP1 <strong>mit</strong> einer Filterpatrone bietet Camfil auch den<br />
QPP2 <strong>mit</strong> zwei Filterpatronen an. Die Abreinigung der Filterpatrone<br />
erfolgt segmentweise im laufenden Betrieb ohne<br />
Beeinflussung des Produktionsprozesses. Dadurch reduzieren<br />
sich die Filterwechselintervalle.<br />
www.camfil.com<br />
NATÜRLICH<br />
GUT GEKLÄRT<br />
Ob robuste Rührwerke und Belüftungssysteme,<br />
intelligentes Monitoring oder innovative UV-<br />
Desinfektions- und Ozon-Oxidationsanlagen –<br />
<strong>mit</strong> unseren Lösungen sind Sie klar im Vorteil:<br />
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SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong><br />
S7
ABWASSERREINIGUNG MITHILFE<br />
DER VAKUUMDESTILLATION<br />
Für die Reinigung von Industrieabwässern stehen<br />
verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die in<br />
Fulda ansässige Jumo GmbH & Co. KG hat sich<br />
bei der Erneuerung einer Anlage für die<br />
Vakuumdestillation entschieden. Dabei kommt<br />
auch Messtechnik aus dem eigenen Haus zum<br />
Einsatz.<br />
der Wasseranteil verdampft wird, reduziert sich das Volumen<br />
des Rückstandes aus der Vakuumdestillation auf 0,5–5 % des ursprünglichen<br />
Abwasservolumens. Der aufsteigende Wasserdampf<br />
ist nahezu frei von Verunreinigungen. Nach der Kondensation<br />
können 99 % des Prozesswassers in den Produktionsprozess<br />
zurückgeführt werden. Das ist natürlich extrem ressourcenschonend<br />
und spart im Vergleich zu anderen Verfahren<br />
auch chemische Stoffe in erheblichen Mengen. Da in der Anlage<br />
die Energie, die bei der Kondensation des Dampfes entsteht, direkt<br />
für die Verdampfung genutzt wird, ist der Energieverbrauch<br />
sehr niedrig.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Bewährte und bekannte Verfahren zur Abwasserreinigung<br />
sind die chemisch-physikalische Behandlung oder die<br />
Membranfiltration. Bei ersterer sorgen verschiedene Chemikalien<br />
dafür, dass Verunreinigungen als Feststoffe ausfallen,<br />
die dann getrennt entsorgt werden müssen. Bei der Membranfiltration<br />
erfolgt die Reinigung <strong>mit</strong>hilfe von wasserdurchlässigen<br />
Membranen.<br />
Ein vergleichsweise neues Verfahren ist die Vakuumdestillation,<br />
die auf dem Prinzip der Stofftrennung nach Siedepunktunterschieden<br />
basiert. Da bei einem erniedrigten<br />
Druck die Siedetemperatur der zu trennenden<br />
Flüssigkeiten herabgesetzt wird, können auch Stoffe<br />
getrennt werden, die sich bei höheren Temperaturen<br />
zersetzen würden. Das Haupteinsatzgebiet der<br />
Vakuumdestillation ist in Erdölraffinerien.<br />
Bei der Behandlung von Abwässern verbleiben im<br />
Verdampfungsrückstand beispielsweise Schwermetalle,<br />
Salze, aber auch Öle, Fette oder Tenside. Weil<br />
Autor: Michael Brosig, Pressesprecher,<br />
Jumo GmbH & Co. KG, Fulda<br />
01<br />
EFFIZIENTES VERFAHREN<br />
Bei der Jumo GmbH & Co. KG in Fulda ging es darum, eine in<br />
die Jahre gekommene Abwasserreinigungsanlage für die hauseigene<br />
Galvanik zu modernisieren. Schnell wurde klar, dass die<br />
Sanierung rund eine viertel Million Euro gekostet hätte. Das<br />
Projektteam machte sich deshalb auf die Suche nach einer Alternative<br />
und stieß auf hochmoderne Vakuumdestillationsanlagen<br />
der H 2 O-GmbH aus Steinen.<br />
Die Anlagen dieses Unternehmens zeichnen<br />
sich besonders dadurch aus, dass durch<br />
verschiedene Prozesse im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Verdampfern klare Destillate als<br />
Endprodukt entstehen. Die Qualität des Destillats<br />
ist dabei so hoch, dass keine oder nur<br />
sehr wenige Nachbehandlungsschritte notwendig<br />
sind. Darüber hinaus passen sich die<br />
Systeme automatisch schwankenden Prozesswasserqualitäten<br />
an.<br />
02<br />
01 Der Druckmessumformer dTrans p30<br />
02 Die austauschbare digiLine Elektronik<br />
S8 SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong>
Bei Jumo beliefen sich die Investitionskosten für die Anlage auf<br />
rund 190 000 Euro. So<strong>mit</strong> konnten im Vergleich zur Sanierung der<br />
Altanlage 60 000 Euro eingespart werden. Darüber hinaus kann<br />
die Steuerung jetzt von einer zentralen Stelle aus erfolgen. Zur<br />
Bedienung wird weniger Personal benötigt und es kommen auch<br />
weniger Chemikalien zum Einsatz. Dazu kommt, dass der Prozess<br />
keiner behördlichen Überwachung mehr unterliegt. Als besonderes<br />
„Schmankerl“ wird in der neuen Anlage auch Jumo-<br />
Technik, zum Beispiel zur Druck- und Leitfähigkeitsmessung<br />
oder zur Messung des pH-Werts, verwendet.<br />
Als Druckmessumformer kommt der Jumo dTrans p30 zum<br />
Einsatz. Das Kernstück dieses Sensors stellt eine piezoresisitive<br />
Messzelle dar, die <strong>mit</strong> einer hohen Überlastfestigkeit und Langzeitstabilität<br />
sicher, zuverlässig und temperaturbeständig ist. Das<br />
komplett verschweißte Messsystem benötigt darüber hinaus keine<br />
Dichtungen und gewährleistet höchste Prozesssicherheit.<br />
Der Jumo dTrans p30 ist in Messbereichen von 0 bis 250 mbar<br />
oder 0 bis 600 bar Relativdruck sowie 0 bis 600 mbar oder 0 bis<br />
25 bar Absolutdruck erhältlich. Die Messstofftemperatur kann in<br />
flüssigen und gasförmigen Medien zwischen –30 bis +120 °C liegen.<br />
MESSWERTE BESTIMMEN<br />
Die nachgewiesen sicherste und am besten akzeptierte Methode<br />
zur Bestimmung der Wasserqualität ist die Leitfähigkeitsmessung.<br />
In der Vakuumdestillationsanlage wird der Jumo tecLine<br />
CR eingesetzt. Dieser arbeitet nach dem Zwei-Elektroden-Prinzip<br />
und nutzt zwei leitfähige Messelektroden, die aus Edelstahl oder<br />
Titan bestehen und in einer bestimmten Geometrie angeordnet<br />
sind. Außerdem ist in diesen Sensoren meist ein Fühler zur Erfassung<br />
der Temperatur des Mediums integriert.<br />
Ein externer elektronischer Messumformer beaufschlagt den<br />
Zwei-Elektroden-Sensor <strong>mit</strong> einer Wechselspannung. Entsprechend<br />
dem elektrischen Widerstand der Messlösung (Reinheitsgrad)<br />
stellt sich ein Wechselstrom ein. Dieser wird durch den<br />
Messumformer unter Berücksichtigung der Zellenkonstante und<br />
eventuell der Temperatur des Messmediums in den Wert für die<br />
Leitfähigkeit der Messlösung umgerechnet. Das Gerät zeichnet<br />
sich durch eine besonders robuste Bauform aus und ist <strong>mit</strong> vielfältigen<br />
Prozessanschlüssen und verschiedenen Einbaulängen erhältlich.<br />
Der Messbereich liegt zwischen 0,05 μS/cm bis 1 mS/cm.<br />
Der pH-Wert wird in der Anlage <strong>mit</strong> dem Jumo tecLine HY pH<br />
überwacht. Diese robusten Elektroden sind speziell für professionelle<br />
Anwendungen in der Prozess- und Industriemesstechnik<br />
konzipiert worden. Sie sind als kombinierte Einstabmessketten<br />
ausgeführt und liefern selbst nach CIP-Reinigung und<br />
In-situ-Sterilisationsprozessen <strong>mit</strong> Temperaturen von bis zu<br />
135 °C und Drücken von bis zu 6 bar zuverlässige und stabile<br />
Messwerte.<br />
Ein hochwertiges Zirkondioxid-Diaphragma sorgt für eine<br />
schnelle Ansprechzeit auch bei niedrigen Leitfähigkeitswerten<br />
von <strong>10</strong>0 μS/cm. Als pH-sensitives Membranglas kommt das bewährte<br />
Jumo HT-Glas zum Einsatz. Neben der erhöhten Temperaturbeständigkeit<br />
zeichnet es sich durch eine hohe Linearität<br />
bei alkalischen pH-Werten (>12) aus.<br />
Der Hersteller der Anlagen nutzt für diese pH-Elektroden die<br />
wiederverwendbare Jumo digiLine Elektronik, die einfach auf<br />
den Sensor aufgesteckt wird. Die Schraubverbindungen zwischen<br />
Sensor und Elektronik gewährleisten die Schutzarten IP66<br />
und IP67, um Störungen durch Eindringen von Feuchtigkeit zu<br />
vermeiden. Der elektrische Anschluss erfolgt durch Einstecken<br />
und Verschrauben eines fertig konfektionierten Buskabels.<br />
Bei dieser Variante werden die Kenndaten und Messstelleninformationen<br />
zur eindeutigen Identifizierung und Zuordnung<br />
einer Elektrode direkt in der Elektronik gespeichert. Konfigurations-,<br />
Parametrier- und Kalibrierdaten sowie Logbücher sind<br />
auch nach Austausch des zugehörigen Messumformers direkt abrufbar.<br />
Zähler für Autoklavier-, SIP- und CIP-Zyklen erlauben<br />
Rückschlüsse auf die bisherige Strapazierung der Elektrode durch<br />
Reinigungs- und Desinfektionsroutinen.<br />
Bei der Messung des pH-Werts verfügen die Anlagen der H 2 O-<br />
GmbH über eine Besonderheit. Herkömmliche Vakuumdestillationssysteme<br />
stellen den pH-Wert vor der Verdampfung ein. Dadurch<br />
können bei der Verdampfung Nachreaktionen ausgelöst<br />
werden, die die Destillatqualität verschlechtern. H 2 O hat deshalb<br />
einen pH-Regler entwickelt, der die Nachreaktionen kompensiert<br />
und so<strong>mit</strong> ein gleichbleibend gutes Destillatergebnis erreicht.<br />
Fotos: Jumo<br />
www.jumo.de<br />
03 Die Projektverantwortlichen<br />
vor der neuen Anlage<br />
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CONDITION MONITORING FÜR GEFAHRSTOFFLAGER.<br />
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EINHALTUNG DER EMISSIONSGRENZWERTE<br />
STEHT AN ERSTER STELLE<br />
UMWELTTECHNIK<br />
In einer Papierfabrik wurde beim Bau eines<br />
Heizkraftwerks zur energetischen Nutzung der<br />
anfallenden Produktionsreststoffe ein<br />
Luftreinhaltungsspezialist zu Rate gezogen. Das<br />
Ergebnis der Zusammenarbeit ist der Einsatz<br />
eines Gewebefilters und einer nachgeschalteten<br />
SCR-Anlage. Die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte<br />
steht dabei an erster Stelle.<br />
Die Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG vertraut gleich<br />
zweimal auf bewährte Technologien der Firma Scheuch<br />
aus Österreich. Am Standort Wörth am Rhein wird bereits<br />
seit 2008 ein Scheuch-Gewebefilter <strong>mit</strong> Additivdosierung<br />
zur Rauchgasreinigung eines Kraftwerkes betrieben.<br />
Im Zuge einer Modernisierung des Standortes wurde ein weiteres<br />
Heizkraftwerk zur energetischen Nutzung der anfallenden Produktionsreststoffe<br />
gebaut. Für dieses Unterfangen wurde erneut<br />
der Luftreinhaltungs-Spezialist <strong>mit</strong> der Errichtung eines Gewebefilters<br />
<strong>mit</strong> high-efficiency Sorption und nachgeschalteter SCR-<br />
Anlage zur Sicherstellung der Einhaltung selbst strengster Emissionsvorschriften<br />
beauftragt.<br />
Alle fünf Standorte der Papierfabrik in Europa verfügen über<br />
eine hochmoderne Kraftwerksflotte <strong>mit</strong> Energienutzungsgraden<br />
von über 90 %. Eine nachhaltige Papiererzeugung steht für das<br />
Unternehmen klar im Vordergrund und so wurden für die Modernisierung<br />
der Kraftwerke an den drei deutschen Standorten etwa<br />
200 Mio. Euro investiert. Regelmäßige Überprüfungen der Betriebs-<br />
und Emissionsdaten sorgen für einen reibungslosen und<br />
Autor: Klaus Emprechtinger, Head of Sales Energy,<br />
Scheuch GmbH, Aurolzmünster, Österreich<br />
umweltfreundlichen Ablauf, die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte<br />
hat dabei oberste Priorität. Die konsequente und rasche<br />
Reaktion auf Änderungen der Immissionsschutzgesetze erfordert<br />
eine gute strategische Ausrichtung und den Einsatz moderner<br />
Technologien.<br />
SCHADSTOFFE EFFEKTIV ABSCHEIDEN<br />
Holz und Recyclingmaterial wie Papier bzw. Biomasse sind CO 2 -<br />
neutral. Das heißt, der Verbrennungsprozess setzt nur so viel<br />
Kohlendioxid frei, wie die Pflanze im Laufe ihres Wachstums aufgenommen<br />
hat. Diese Menge CO 2 würde auch im Zuge der Verrottung<br />
des biogenen Materials entstehen, so<strong>mit</strong> ist biogenes Material<br />
eine attraktive und sinnvolle Brennstoffwahl. Stickoxide gehören<br />
zu den sogenannten reaktiven Stickstoffverbindungen und<br />
sind verantwortlich für eine Vielzahl von negativen Gesundheitsund<br />
Umweltauswirkungen. Stickstoffoxid (NO x ) im Abgas entsteht<br />
bei der Verbrennung von Biomasse hauptsächlich durch<br />
Stickstoff, der im Brennstoff enthalten ist, und dabei gibt es wesentliche<br />
Unterschiede je nach dem verwendeten Brennmaterial.<br />
Aufgrund des Bekenntnisses vom Kunden zur Nachhaltigkeit und<br />
immer strenger werdender Emissionsanforderungen wird nun<br />
bei dem neuen Projekt neben den klassischen Schadstoffen auch<br />
NO x effektiv abgeschieden.<br />
In diesem Zusammenhang ist die Firma Scheuch ein verlässlicher<br />
Partner für Kunden im Bereich der Energieindustrie. Mit<br />
dem Einsatz neuer Rauchgasreinigungsverfahren gelingt es,<br />
selbst strengste Emissionsgrenzwerte noch einmal deutlich und<br />
<strong>mit</strong> höchster Anlagenverfügbarkeit zu unterbieten. Aufgrund einer<br />
durchdachten Kombination verschiedener Technologien<br />
können dabei Staub, saure Abgasbestandteile (HCl, HF, SO 2 ), Dioxine/Furane,<br />
Schwermetalle und nun auch NO x gesichert und<br />
auf niedrigem Niveau abgeschieden werden. „Die Einhaltung der<br />
Grenzwerte hat seit jeher in der Palm Gruppe oberste Priorität<br />
und daher muss eine Rauchgasreinigung absolut störungsfrei und<br />
zuverlässig laufen. Wir sind froh zu sehen, dass die tatsächlichen<br />
Emissionswerte bei vollem Betrieb weit unter den gesetzlichen<br />
Grenzwerten liegen“, so Dr. Andreas Haas, Leiter technische Planung,<br />
Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG.<br />
S<strong>10</strong> SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong>
Funktionsschema der<br />
in der Papierfabrik<br />
installierten Anlage<br />
SCR-TECHNOLOGIE IN DER VERBRENNUNG<br />
Technologien zur Abscheidung von Staub, sauren Rauchgas-Bestandteilen<br />
und Stickstoffoxiden (NO x ) <strong>mit</strong> SNCR-Technologie<br />
(Selektive Nicht Katalytische Reduktion) werden in Kraftwerken<br />
schon lange eingesetzt. Stetig strenger werdende Vorgaben hinsichtlich<br />
des NO x -Grenzwertes und des NH 3 -Schlupfes erfordern<br />
jedoch ergänzende Maßnahmen zur Emissionsminderung. Um<br />
den verringerten Grenzwerten zu genügen, wird die Rauchgasreinigung<br />
bei modernen Kraftwerken um eine tail-end SCR (Selective<br />
Catalytic Reduction) erweitert. Die SCR-Technologie ermöglicht<br />
die sichere Einhaltung selbst niedrigster NO x -Werte von<br />
≤ <strong>10</strong>0 mg/Nm3 bei gleichzeitig niedrigem NH 3 -Schlupf, was durch<br />
den Einsatz einer SNCR allein nicht erreichbar wäre.<br />
Dem Vorteil einer tail-end SCR in Bezug auf die erreichbaren<br />
Reingaswerte stehen jedoch auch erhöhte Anforderungen dieser<br />
Technologie gegenüber. So ist es notwendig, den Gehalt an SO x<br />
im Rauchgas vor dem Eintritt in die SCR-Anlage deutlich zu reduzieren,<br />
um die Bildung von Ammoniumsalzen an den Wabenkatalysatoren<br />
zu verhindern. Dazu wird vor der SCR-Anlage Natriumhydrogencarbonat<br />
<strong>mit</strong>tels pneumatischer Förderung in den<br />
Rauchgasstrom dosiert, und die entstehenden Reaktionsprodukte<br />
werden an einem Gewebefilter abgeschieden. Die zusätzliche<br />
Dosierung von Aktivkohle in dieser Stufe zur Reduktion von<br />
Schwermetallen und PCDD/F (Dioxine/Furane) bedingt eine Begrenzung<br />
der Rauchgastemperatur. Durch die Installation eines<br />
Wärmeübertragers un<strong>mit</strong>telbar vor der Entstickungsanlage wird<br />
die Abgastemperatur wieder angehoben. Dies ermöglicht hohe<br />
Standzeiten sowie den vollständigen Verzicht auf regelmäßiges<br />
Ausheizen der Katalysatorelemente. Um den Wirkungsgrad der<br />
Anlage zu erhöhen, wird die Rauchgastemperatur vor dem Eintritt<br />
in den Kamin noch über einen Economiser reduziert.<br />
Die beengten Platzverhältnisse waren eine besondere Herausforderung.<br />
Die gesamte Rauchgas-Reinigungsanlage wurde in die<br />
Außenfassade integriert und <strong>mit</strong> Schallschutzpaneelen verkleidet,<br />
sodass auch die Schallemissionen auf ein absolutes Minimum<br />
reduziert werden konnten. Außerdem wurde ein besonderes<br />
Augenmerk auf eine einfache Wartungsmöglichkeit gelegt.<br />
Fotos: Scheuch<br />
www.scheuch.com<br />
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SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong><br />
S11
BEI DER EMISSIONS-ÜBERWACHUNG<br />
AUFGERÜSTET<br />
In der 2003 in Betrieb genommenen<br />
Müllverbrennungsanlage in Evreux (Frankreich)<br />
werden jährlich fast <strong>10</strong>0 000 t Abfälle behandelt<br />
und Dampf für die Erzeugung von 6,5 MW Strom,<br />
Heizung und Warmwasser erzeugt. Da die<br />
Rauchgasanalysatoren ausgetauscht werden<br />
sollten, wurde nach einer Lösung gesucht, bei der<br />
alle Analysatoren und Dioxinsammler in einem<br />
Schutzraum untergebracht sind.<br />
Die Anlage behandelt Haushaltsrestmüll und ungefährliche<br />
Industrieabfälle aus mehr als 200 Gemeinden. Sie<br />
gehört zum Setom (Syndicat Etude Traitement Ordures<br />
Ménagères) des Departements Eure und unterliegt der<br />
Betriebsgenehmigung der Präfektur und den ICPE-Vorschriften.<br />
Dies bedeutet, dass die Emissionen in die Atmosphäre kontinuierlich<br />
gemessen werden müssen und dass Höchstwerte für die<br />
Schadstoffkonzentration in den Rauchgasen festgelegt werden.<br />
Da der Betriebsvertrag der Anlage 2019 auslief, wurde ein öffentlicher<br />
Dienstleistungsauftrag zur Ausschreibung vorgelegt. Das<br />
Angebot des ausgewählten Bewerbers enthielt eine Option für eine<br />
bessere Nutzung der von den Öfen erzeugten Energie und den<br />
Austausch der Rauchgasanalysatoren. Diese sind ein integraler<br />
Bestandteil des Verbrennungsprozesses und tragen zur messtechnischen<br />
Überwachung der Anlage bei.<br />
Die Firma Envea wurde ausgewählt, um die Analysatoren zu ersetzen,<br />
die dem Rauchgasbehandlungsprozess vor- und nachgeschaltet<br />
sind. Dabei werden Reagenzien (Natriumbicarbonat,<br />
NH 3 und Braunkohlenkoks) zur Entfernung von Schadstoffen<br />
(saure Gase, NO x und Schwermetalle) in die Rauchgase eingeleitet.<br />
Der Auftragnehmer wollte eine Garantie für den optimalen<br />
Betrieb der Analysatoren in Bezug auf die spezifische Umgebung<br />
der Anlage. Envea schlug vor, die Installation der Geräte (Rauchgasanalysatoren,<br />
Dioxinsammler) zu überdenken, um den Prozess<br />
und die Haltbarkeit der Geräte zu optimieren und die tägliche<br />
Arbeit der Techniker zu erleichtern.<br />
SICHER UND ZUVERLÄSSIG<br />
Die Erfassung und Verarbeitung der Daten im Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> den Messungen der Analysatoren wird durch die Wex-Plattform<br />
von Envea gewährleistet. Diese Plattform steuert über das<br />
automatische System der Anlage die Abschaltung des Ofens<br />
durch den Betreiber, wenn die festgelegten Grenzwerte überschritten<br />
werden. Sie ermöglicht die tägliche Überwachung und<br />
Über<strong>mit</strong>tlung von Messdaten an die Beteiligten. Eine wichtige<br />
Verbesserung wurde auch an der Kommunikationsarchitektur<br />
zwischen den Analysatoren und der Station für die behördliche<br />
Berichterstattung vorgenommen, indem eine verwaltete Netzwerkschleife<br />
implementiert wurde, um die Gesamtredundanz<br />
der Systeme zu optimieren.<br />
Der Betreiber der Müllverbrennungsanlage hebt die Zuverlässigkeit<br />
der Envea-Geräte hervor und die enge Zusammenarbeit,<br />
die dazu geführt hat, dass eine Abschaltung des Ofens und da<strong>mit</strong><br />
der Anlage vermieden werden konnten.<br />
Fotos: Envea, Fel1ks/stock.adobe.com<br />
www.envea.global/de<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Autor: Davide Cicero,<br />
Vertriebsingenieur, Envea<br />
GmbH, Bad Homburg<br />
ANLAGE UND INSTALLATION<br />
n Kontinuierlicher 24-Stunden-Betrieb: 25 Personen vor<br />
Ort, 14 zu jeder Zeit<br />
n Öfen: 6,2 t behandelter Abfall pro Stunde und Ofen<br />
n Messung vor der Rauchgasreinigung: MIR IS<br />
n Abgasmessung + Backup: MIR FT<br />
n Messung der Partikelemissionskonzentrationen:<br />
QAL 181<br />
n Messung der Rauchgasgeschwindigkeit: Stackflow 200<br />
n Probenehmer für Dioxine: Amesa-D<br />
n Plattform zur Datenerfassung und Berichterstattung:<br />
Wex<br />
S12 SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong>
OPTIMIERTES SCHNEIDSYSTEM FÜR<br />
ABWASSERPUMPEN<br />
Aufgrund des zunehmenden<br />
Vorkommens von<br />
Feuchttüchern und<br />
anderen Hygieneprodukten<br />
im Abwasser verstopfen<br />
Schneidradpumpen<br />
immer häufiger. Darüber<br />
hinaus führt der Trend zur<br />
Wassereinsparung dazu,<br />
dass der Feststoffanteil im Abwasser deutlich zugenommen<br />
hat. Jung Pumpen begegnet dieser Herausforderung <strong>mit</strong><br />
einem neuen, verbesserten Schneidsystem.<br />
Mit dem neuen Schneidraddesign konnte die Zahl der<br />
Schnitte pro Minute von ca. 70 000 auf 200 000 erhöht<br />
werden. Das optimierte Schneidsystem befindet sich weiterhin<br />
außen vor der Pumpenhydraulik und gewährleistet, dass<br />
nur zerschnittene Feststoffe in das Pumpeninnere gelangen.<br />
Mit einem Werkzeug ist zukünftig ein einfaches Abziehen des<br />
Schneid rotors von der Pumpenwelle möglich, um die Schneidplatte<br />
und den Rotor bei Bedarf auszuwechseln oder den<br />
Schneidspalt neu einzustellen. Bei bestehenden MultiCut<br />
Anlagen kann das alte gegen das neue Schneidsystem<br />
(Ersatzteil) <strong>mit</strong> wenigen Handgriffen ausgetauscht werden.<br />
www.jung-pumpen.de<br />
TOLERANZABWEICHUNGEN IM ABWASSER<br />
ERKENNEN<br />
Die Inline-Sauerstoffsensoren der Hamilton Bonaduz AG sind<br />
für die Messung der Sauerstoffkonzentration in der Abwasserwirtschaft<br />
prädestiniert. Diese VisiWater DO wird als<br />
Edelstahlvariante in Armaturen oder Rohren eingesetzt,<br />
wohingegen das Pendant aus Kunststoff direkt in Becken oder<br />
Teichen eingesetzt werden kann. Dafür hat das Unternehmen<br />
speziell eine VisiWater DO P entwickelt, die einen Kunststoff-<br />
Schaft besitzt, der selbst bei dauerhaftem Einsatz in aggressiven<br />
Abwässern nicht korrodiert. Das Funktionsprinzip der<br />
beiden Sensoren ist identisch. Ein Mikrotrans<strong>mit</strong>ter im<br />
Sensorkopf stellt eine direkte Kommunikation zum Prozessleitsystem<br />
via 4–20 mA oder Modbus sicher und speichert<br />
sowohl Kalibrierungs- als auch Diagnoseinformationen. Die<br />
Konfigurierung und Kalibrierung kann im Labor <strong>mit</strong>hilfe von<br />
ArcAir vorgenommen werden, sodass von verschiedenen<br />
mobilen Endgeräten auf die relevanten Daten zugegriffen<br />
werden kann. Der Sensor liefert robuste Signale und ermöglicht<br />
so lange Übertragungswege bis zum Leitsystem.<br />
Für die Kultivierung der Mikroorganismen im Belebtschlamm-<br />
Becken ist eine erfolgreiche biologische Abwasserbehandlung<br />
notwendig, die <strong>mit</strong>tels pH-Sensoren überprüft werden sollte.<br />
Liegen die Werte nicht im erforderlichen Rahmen kann das<br />
beispielsweise ein Hinweis auf eine Störung im Kanalnetz<br />
sein. Zur Messung eignet sich z. B. die Polilyte Plus HF <strong>mit</strong><br />
einem Messbereich von pH 0–14. Die zum Einsatz kommende<br />
Fluorwasserstoff-resistente Glaselektrode weist einen<br />
geringen elektrischen Widerstand auf, wodurch sie sich für<br />
kalte Abwässer bestens eignet. Der langzeitstabile Referenzelektrolyt<br />
Polisolve Plus trägt zur Langlebigkeit bei und<br />
gewährleistet reproduzierbare Messungen.<br />
www.hamiltoncompany.com<br />
TECHNIK VON HEUTE<br />
FÜR MORGEN<br />
Bei allem, was wir tun, verlieren wir nie aus den Augen,<br />
worum es für Sie geht: wirtschaftliches Arbeiten <strong>mit</strong><br />
zeitgemäßer und zuverlässiger Technik.<br />
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Maschinenbauunternehmen.<br />
Unser Know-how und die langjährige Erfahrung nutzen<br />
wir, um unseren Kunden als kompetenter Partner zur Seite<br />
zu stehen. Unter anderem <strong>mit</strong> Pumptechnik, die wirtschaftlich<br />
individuelle Anwendungsfälle meistert<br />
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06 | <strong>2021</strong><br />
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t<br />
WASSERNEBEL<br />
BINDET STAUB<br />
Bei der Verarbeitung, der Lagerung und dem<br />
Umschlag von Schüttgütern sowie beim<br />
Recycling entsteht immer Staub. Dieser führt zu<br />
enormen Beeinträchtigungen beim Menschen<br />
und der Umwelt und zu erhöhtem Verschleiß von<br />
Maschinen und Arbeitsgeräten. Ein<br />
Zerstäubungssystem zur Staubminderung kann<br />
das verhindern.<br />
ALLES IM BLICK<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Voraussetzung für eine wirkungsvolle Staubbekämpfung<br />
ist die Tatsache, dass Staubpartikel eine Affinität<br />
zur Anlagerung an feine Wassertropfen zeigen und<br />
dies genutzt werden kann, um im Material oder Fördergut<br />
vorhandenen Staub zu binden. Das kann allerdings nur<br />
funktionieren, wenn das Wasser <strong>mit</strong> einer ausreichend großen<br />
Oberfläche zur Verfügung gestellt wird. Beim Nebolex-System<br />
wird das Wasser in selbstansaugenden Sprühnebelköpfen in<br />
feine Tröpfchen zerrissen. Aus Wassertropfen werden kleinste<br />
Nebelpartikel.<br />
Durch die vielfache Vergrößerung der Wasseroberfläche ist <strong>mit</strong><br />
einem sehr geringen Wasserverbrauch eine effektive Staubbindung<br />
erzielbar. Der Wassereintrag ins fallende Material beträgt<br />
lediglich ein bis fünf Promille je nach verarbeitetem Material und<br />
Staubentstehung. Dies ist auch für die weitere Verarbeitung des<br />
Materials von enormer Wichtigkeit. So<strong>mit</strong> ist es möglich, <strong>mit</strong> einem<br />
sehr geringen Wassereintrag eine Staubreduzierung von<br />
über 90 % zu erreichen.<br />
Man kann <strong>mit</strong> diesem System sehr zielgerichtet nebeln und einen<br />
Nebelschleier genau an der gewünschten Position erzeugen<br />
oder es bietet sich die Möglichkeit an, eine horizontale oder vertikale<br />
Nebelwand zu erzeugen. Beide Varianten der Staubniederschlagung<br />
können problemlos <strong>mit</strong>einander verbunden werden.<br />
Das System ist modular aufgebaut und einfach erweiterbar.<br />
Eine Diagnosefunktion erstellt Protokolle <strong>mit</strong> folgenden Parametern:<br />
Funktionsüberprüfung der Nebelerzeugung am Sprühnebelkopf<br />
und Dichtigkeitsprüfung der Leitungen. Die Diagnose<br />
wird in Verbindung <strong>mit</strong> einer SPS Steuerung programmgesteuert<br />
selbstständig durchgeführt. Die Abstände der Diagnose können<br />
frei gewählt werden und auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst<br />
werden. Ein Protokoll der durchgeführten Prüfungen wird<br />
abrufbar hinterlegt und gespeichert. Diese Funktion ist vor allem<br />
in Betrieben äußerst wichtig, in denen explosive Stäube entstehen<br />
können. Fehler an der Anlage oder Ausfälle werden so<strong>mit</strong> sofort<br />
erkannt und entsprechende Maßnahmen können ergriffen<br />
werden. Durch die Vernetzung der Anlage <strong>mit</strong> einer übergeordneten<br />
Steuerung können weitere Funktionen wie z. B. eine Dokumentation<br />
erstellt werden, wann die Anlage bzw. einzelne Benebelungspunkte<br />
der Anlage in Betrieb waren. Dies dient bei Behörden<br />
als Nachweis.<br />
Auch bei extremen Minustemperaturen ist der Betrieb der Anlage<br />
möglich. Frostschutz wird durch eine Begleitheizung sowie<br />
isolierte Medienleitungen gewährleistet. Während des Wartebetriebs<br />
oder Bereitschaftszustandes, die Nutzfunktionen sind temporär<br />
deaktiviert, wird die Anlage komplett entleert, sodass das<br />
System wasserfrei ist und es zu keinen Frostschäden kommen<br />
kann.<br />
Fotos: Nebolex Umwelttechnik GmbH, poppystyle/stock.adobe.com<br />
www.nebolex.de<br />
MIT EINEM SEHR GERINGEN<br />
WASSEREINTRAG LÄSST SICH<br />
EINE STAUBREDUZIERUNG<br />
VON ÜBER 90 % ERREICHEN<br />
S14 SUPPLEMENT 2/<strong>2021</strong>
AB HERBST <strong>2021</strong> GILT NEUE TA LUFT<br />
Die Novelle der TA Luft schreibt Anlagenbetreibern eine<br />
ganzheitliche Sicht auf Flanschverbindungen vor. Eine Übergangsfrist<br />
von vier Jahren gewährt Vorlauf für die Umrüstung<br />
von Bestandsanlagen. Von der Novelle sind Stahl-Emaille-,<br />
Kunststoff-, Steril-, Glas- und spezielle Sonder-Flanschverbindungen<br />
betroffen.<br />
Lediglich<br />
Flanschverbindungen<br />
<strong>mit</strong><br />
Schweißdichtungen<br />
werden<br />
bauartbedingt<br />
als technisch<br />
dicht eingestuft.<br />
Neu ist, dass bei<br />
Festigkeits- und<br />
Dichtheitsnachweisen<br />
eine<br />
ganzheitliche Betrachtung erforderlich ist: Flansche, Dichtungen,<br />
Schrauben und ggf. Unterlegscheiben müssen als funktionierendes<br />
Gesamtsystem sicherstellen, dass Emissionen und<br />
Immissionen von Luftschadstoffen aus genehmigungsbedürftigen<br />
Anlagen vermieden werden. Dieser Nachweis liegt nun<br />
nicht mehr vorrangig bei den Herstellern der einzelnen Dichtungselemente,<br />
sondern in der Regel beim Anlagenbetreiber.<br />
Die ganzheitliche Betrachtung ist gemäß der VDI 2290 durchgehend<br />
anzuwenden. Geschultes und zertifizierte Fachpersonal<br />
hilft Anlagenbetreibern bei der Umsetzung der neuen TA Luft.<br />
www.vth-verband.de<br />
MACHBARKEIT EINER BIOBASIERTEN<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Die Kläranlage wird zur<br />
Gemüsefarm, aus<br />
Abfällen zurückgewonnene<br />
biobasierte Stoffe<br />
verhindern in Lebens<strong>mit</strong>telverpackungen<br />
oxidativen Verderb oder<br />
liefern auf Funktionstextilien<br />
wasserabweisende<br />
Schichten, die weder<br />
Mensch noch Umwelt<br />
belasten. In dem vom Fraunhofer IGB koordinierten Projekt<br />
Evobio arbeiten 19 Fraunhofer-Institute an Lösungen für eine<br />
nachhaltige Wirtschaft. Hierzu haben sie neue Verfahrenskonzepte<br />
entwickelt, <strong>mit</strong> denen Stoffströme in bioökonomischen<br />
Prozesskreisläufen zur Herstellung optimierter Materialien für<br />
innovative Produkte genutzt werden können.<br />
Dass das funktioniert, hat Evobio bereits gezeigt: Eine Kläranlage<br />
etwa wurde zu einem zentralen Bestandteil eines regionalen<br />
Kreislaufwirtschaftssystems ausgebaut. Die technische Basis<br />
hierfür legt die sogenannte Hochlastfaulung. Eine auf der<br />
Kläranlage Ulm installierte Pilotanlage setzt Klärschlamm<br />
dabei nicht nur zu Biogas als regenerativer Kohlenstoff- und<br />
Energiequelle um, sondern liefert Schlammwasser und Gärreste<br />
als weitere Stoffströme. So eignet sich z. B. das Schlammwasser<br />
für den wassergestützten Gemüseanbau.<br />
www.fraunhofer.de<br />
WIE EFFIZIENT SIND IHRE<br />
GEBLÄSE HEUTE WIRKLICH?<br />
Potsdam, 27.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong> — 28.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong>, Stand PL08<br />
LET’S TALK<br />
Markus Leidinger, Anwendungsspezialist Abwassertechnik<br />
+49 175 9335602 markus.leidinger@aerzen.com<br />
Wirklich effizient bedeutet heute, die Auswahl der Gebläsetechnologie exakt auf die Lastgänge in<br />
Kläranlagen abzustimmen. Denn starke Schwankungen kennzeichnen den Lastbetrieb in jeder biologischen<br />
Reinigung, hier besteht das größte Energiesparpotential. Als Spezialist in der Abwasseraufbereitung<br />
bietet AERZEN einen ganzheitlichen Lösungsansatz um auf fundierter Datenbasis und<br />
<strong>mit</strong> maßgeschneiderter Gebläsekonfiguration die Ressourceneffizienz Ihrer Belebung zu optimieren.<br />
AERwater - für eine bessere Umwelt, niedrige Betriebskosten und ein Maximum an Transparenz.<br />
Let’s Talk! Besuchen Sie uns auf der TAUSENDWASSER in Potsdam: Wir freuen uns auf Sie!<br />
www.aerzen.com
zuviel Staub?<br />
Wassernebel bindet Staub!<br />
NEBOLEX Umwelttechnik GmbH<br />
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www.nebolex.de<br />
+49 6763 30267-0<br />
EFFIZIENTE KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG<br />
Veolia bringt in der Lausitz bald Klärschlämme ins Schwitzen.<br />
Ende Juni <strong>2021</strong> erfolgte der symbolische Spatenstich für den<br />
Bau einer Anlage in Boxberg / O.L., in die der Umweltdienstleister<br />
rund <strong>10</strong> Mio. EUR investiert. Bei bis zu 200 °C sollen hier ab<br />
2022 jährlich rund 50 000 t Klärschlamm von kommunalen<br />
Kläranlagen aus der Region <strong>mit</strong>hilfe der Abwärme getrocknet<br />
werden, die im Kraftwerk der Leag ohnehin anfällt. Aus dem<br />
Klärschlamm wird ein umweltfreundlicher und energiereicher<br />
Ersatzbrennstoff hergestellt, der direkt für die Energiegewinnung<br />
im Boxberger Kraftwerk der Leag genutzt sowie in<br />
regionalen Zementwerken verwertet werden kann. Auch das<br />
trage zum Ressourcenschutz bei, verringere Transportaufwand<br />
und da<strong>mit</strong> den CO 2<br />
-Ausstoß.<br />
www.veolia.de<br />
VIERTE REINIGUNGSSTUFE<br />
Mit dem Huber Aktivkohlefilter Contiflow steht ein vielseitig einsetzbares<br />
System zur Verfügung, das durch Kombination <strong>mit</strong> dem Scheibenfilter<br />
Rodisc oder dem Sandfilter Contiflow eine abgestimmte Lösung für<br />
die vierte Reinigungsstufe bildet. Der Aktivkohlefilter Contiflow GAK<br />
zeichnet sich durch eine einfache, modulare Nachrüstung selbst auf kleineren<br />
Kläranlagen aus, benötigt keine aufwändige Kohle-Dosiertechnik<br />
und erzeugt so<strong>mit</strong> auch keine Schmutz- und Staubbelastung. Außerdem<br />
sind keine Vorkehrungen zum Explosionsschutz notwendig und die<br />
eingesetzte granulierte Aktivkohle (GAK) lässt sich einfach regenerieren.<br />
Vor allem wenn es um die Entfernung gelöster organischer CSB-Verbindungen<br />
geht, eignen sich adsorptive Behandlungsstufen.<br />
www.huber.de<br />
HOCHVERDICHTETE BALLEN<br />
Grundwasserentnahme-<br />
Pumpensystem<br />
COMET - COMBI<br />
• Pumpen zur Probenahme aus<br />
Grundwasserpegeln ab min. 2”<br />
• Betriebsspannung 12 V und 24 V<br />
Gleichspannung (KfZ-Batterie)<br />
• robuste Bauart, auswechselbarer<br />
Faserfeinfilter<br />
• auf Fördertiefen von 9 m bis 60 m<br />
abgestufte Systeme<br />
• www.comet-pumpen.de/produkteindustrie/grundwasserentnahme.html<br />
COMET - PUMPEN<br />
Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 5<br />
D - 37308 Pfaffschwende<br />
Deutschland<br />
Telefon: + 49 (0) 3 60 82/4 36-0<br />
Fax: + 49 (0) 3 60 82/4 36-34<br />
www.comet-pumpen.de<br />
kontakt@comet-pumpen.de<br />
Ballenpressen von HSM verringern das Volumen von Wertstoffen<br />
um bis zu 95 % und erzeugen <strong>mit</strong> den sortenreinen Ballen<br />
einen Sekundärrohstoff, der sich wieder in den Recyclingkreislauf<br />
eingliedert. Eine Neuheit ist die HSM V-Press 860 plus B<br />
<strong>mit</strong> Schiebetüre<br />
und Handrad-Türverschluss.<br />
Der<br />
Pressvorgang<br />
startet automatisch<br />
beim Schließen<br />
der Türe. Nach<br />
einer Taktzeit von<br />
25 s ist der<br />
Pressvorgang<br />
beendet, die Türe<br />
öffnet sich automatisch<br />
und die<br />
Presse ist bereit für<br />
weitere Befüllvorgänge. Dank der breiten Einfüllöffnung von<br />
1 500 mm produziert sie besonders große, hochverdichtete<br />
Ballen aus Kartonage oder Folie, die ohne weiteres Umpressen<br />
vermarktungsfähig sind. Mit einer Presskraft von 594 kN und<br />
der geräuscharmen und energiesparenden Eilgang-Technologie<br />
eignet sie sich für viele Entsorgungsaufgaben, denn durch<br />
diese Technologie werden Stromverbrauch und Antriebsleistung<br />
deutlich reduziert und das bei gleichzeitiger Steigerung<br />
der Durchsatzleistung. Die Taktzeit verringert sich bei dieser<br />
Technologie um bis zu 40 % im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Antrieben. Dank des speziellen HSM TCS (TorsionControlSystem)<br />
wird die Neigung der Pressplatte in alle Richtungen<br />
kontinuierlich überwacht.<br />
www.hsm.eu<br />
<strong>10</strong>60530_16_Comet.pdf<br />
S16 SUPPLEMENT 1 2/<strong>2021</strong><br />
15.09.2020 08:09:48