(09 31) 4 18-24 70, Fax (09 31) - MM Logistik
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10-401-Titelseite_NEU.qxd <strong>09</strong>.02.2006 13:54 Uhr Seite 1<br />
Stehschlepper Seite 20 · Hochregale Seite 28 · Containerhandling Seite 39 · <strong>Logistik</strong>controlling Seite 44<br />
17. Februar 2006 Ausgabe 1 � 6,– B 04654<br />
SYSTEMHALLEN<br />
Ansprechend<br />
und zweckmäßig<br />
Raumlösungen für Industrie,<br />
Handel und Gewerbe<br />
müssen nicht zwangsläufig<br />
Stein auf Stein oder aus<br />
Betonfertigteilen gebaut sein.<br />
Seite <strong>24</strong><br />
PALETTIERROBOTER<br />
Multifunktionale<br />
Systeme kommen<br />
Über die Frage der Zumutbarkeit<br />
hinaus ist manuelles<br />
Handhaben von Paletten<br />
vor allem ökonomisch nicht<br />
sinnvoll. Eine ganzheitliche<br />
Betrachtung ist notwendig.<br />
Seite 30<br />
GÜTERTRANSPORT<br />
Flüssiges<br />
in Fahrt<br />
Täglich werden Millionen<br />
von Litern teils hochgefährlicher<br />
Flüssigkeiten transportiert.<br />
Hochspezialisierte<br />
Verpackungshersteller sorgen<br />
dafür, dass dies kostengünstig<br />
geschehen kann.<br />
Seite 36<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
IT dominiert die<br />
Fußballstadien<br />
Mit T-Systems hat die Fifa<br />
zur diesjährigen Fußball-WM<br />
einen IT-Partner verpflichtet,<br />
der ihr mit Infrastruktur<br />
und Dienstleistungen aus<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
zur Seite<br />
steht.<br />
Seite 40<br />
<strong>Logistik</strong><br />
www.mm-logistik.de
10-401-Leitartikel.qxd <strong>09</strong>.02.2006 14:49 Uhr Seite 3<br />
FORSCHEN IN DEUTSCHLAND<br />
EDITORIAL<br />
AKTUELLES<br />
Bierdeckel mit Potenzial<br />
Es geht aufwärts in Deutschland. Zumindest scheinen sich<br />
wieder vermehrt Forschungserfolge einzustellen, die bei konsequenter<br />
Übertragung in Produkte das Zeug zum Kassenschlager<br />
haben. Beispielsweise entwickelten kürzlich zwei<br />
deutsche Studenten der Universität in München und der Saarland-Universität<br />
einen Bierdeckel, der selbstständig Nachschub<br />
bestellt, sobald das Glas leer ist. Kommt ein Bier auf den Tisch,<br />
misst der Bierdeckel automatisch mit Hilfe von Drucksensoren<br />
das Gewicht und leitet es an den Computer hinter dem<br />
Tresen weiter. Alle folgenden Messungen werden<br />
mit der ersten verglichen. Kommt der Rechner<br />
zum Schluss, das Glas sei leer, informiert er den<br />
Kellner. So etwas kennen wir sonst nur, übertragen<br />
natürlich, von hochautomatisierten <strong>Logistik</strong>prozessen<br />
aus Lager oder Produktion.<br />
Die Studenten verweisen auf Interessenten aus<br />
den USA, die Lizenzen für die Produktion erwerben<br />
wollten – aus Deutschland gäbe<br />
es noch keine Anfragen nach dem gläsernen<br />
Elektronik-Bierdeckel.<br />
Wenngleich uns diese Erfindung<br />
dauerhaft ganz bestimmt keinen Spit-<br />
zenplatz in der Forschung einbringen<br />
wird – die Situation ist bezeichnend:<br />
Täglich sind wir mit der Losung konfrontiert,<br />
mehr in Ausbildung und Forschung<br />
zu investieren. Doch häufig<br />
bleiben die Ergebnisse liegen, schlimmer<br />
noch, werden von anderen genutzt.<br />
Altkanzler Helmut Schmidt hat<br />
die Lage in seinem Gastkommentar während des Deutschen<br />
<strong>Logistik</strong>kongresses der BVL im vergangenen Oktober messerschaft<br />
analysiert: „Wir müssen mit einer fortschreitenden Globalisierung<br />
aller Wissenschaften und Technologien rechnen.“<br />
Dies zwinge uns zu weit greifenden Innovationen.<br />
Daraus wird deutlich, dass Deutschland dringend sein Verhältnis<br />
zu Forschung und Lehre überdenken muss. Haben wir<br />
nichts aus den Entwicklungen der Büro- und Unterhaltungselektronik<br />
gelernt? Das ursprünglich aus Deutschland stammende<br />
Telefax-Gerät hat andere reich gemacht – wir hatten<br />
das Nachsehen. Im gleichen Atemzug lässt sich Video 2000<br />
nennen. Grundig und Philips hatten seinerzeit das technisch<br />
bessere System entwickelt – durchgesetzt hat sich VHS.<br />
Es ist paradox: Wir klagen, dass hoch qualifizierte Arbeitskräfte<br />
fehlen, gleichzeitig lassen wir die Innovatoren ziehen.<br />
Das darf so nicht bleiben. Der neue Glasuntersetzer jedenfalls<br />
muss im Land mit der ältesten Brauerei bleiben – bei uns.<br />
In einer globalisierten Welt<br />
ist es wichtig, die Qualität<br />
von Forschung und Lehre wie<br />
die der daraus entstehenden<br />
Produkte hochzuhalten<br />
Bernd Maienschein<br />
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<strong>Fax</strong>: +49 9343 7900 11<br />
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<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 3
10-401-Inhalt.qxd 10.02.2006 7:06 Uhr Seite 4<br />
17. Februar 2006<br />
4 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
<strong>Logistik</strong><br />
Hochregale<br />
Lager- und <strong>Logistik</strong>planer Hans<br />
Wiemeyer: „Die von uns geleisteten<br />
Tätigkeiten werden in dieser Komplexität<br />
in aller Regel nicht von einem<br />
Regalbauer erbracht.“<br />
Seite 28<br />
AKTUELLES<br />
LEITARTIKEL<br />
Das Verhältnis zur Forschung überdenken 3<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Chemion: Portalkran stärkt Hafenterminal 7<br />
Mercedes-Benz: Zweigleisig dem Dieselpreis trotzen 8<br />
Casio: DB vergibt Großauftrag 8<br />
Salomon: Staatspreis für <strong>Logistik</strong> 10<br />
Linde-MH: Geballte Kraft für Hamburger Hafen 11<br />
UPS: Unterstützung für „Deutschland liest vor“ 12<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
HUBWAGEN<br />
Boom durch intelligente Fahrzeugkonzepte 16<br />
STEHSCHLEPPER<br />
Synchrone Produktion im Kundentakt 20<br />
CONTAINERSTAPLER<br />
Zwei Leercontainer auf einen Streich 22<br />
LAGERTECHNIK<br />
Hubwagen<br />
Der Markt fordert Lagerhausgeräte,<br />
die immer<br />
flexibler benutzbar sind und<br />
einen schnelleren Transport<br />
ermöglichen.<br />
Seite 16<br />
SYSTEMHALLEN<br />
Alternativen zur Stein-auf-Stein-Bauweise <strong>24</strong><br />
HOCHREGALE<br />
Interview: Wachsender Bedarf großer Kapazitäten 28<br />
Titelbild: Niederhubkommissionierer/Linde-MH<br />
Transport<br />
Verschiedene spezialisierteVerpackungshersteller<br />
sorgen dafür, dass<br />
hochgefährliche Flüssigkeiten<br />
sicher zu transportieren<br />
sind.<br />
Seite 36<br />
IT-Dienstleistung<br />
Zur Fußballweltmeisterschaft<br />
hat sich die<br />
Fifa mit T-Systems einen<br />
kompetenten Technik-<br />
Partner an Bord geholt.<br />
Seite 40<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
PALETTIERUNG<br />
Automatische Systeme haben die Nase vorn 30<br />
PORTALROBOTER<br />
Be- und Entladung losen Stückguts aus Containern 34<br />
DISTRIBUTION<br />
FLÜSSIGKEITSTRANSPORT<br />
Hoch spezialisierte Verpackungen geben Sicherheit 36<br />
CONTAINERHANDLING<br />
Hamburger Hafen schlägt alle Rekorde 39<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
IT-DIENSTLEISTUNG<br />
Infrastruktur für die Fußballweltmeisterschaft 40<br />
LOGISTIKCONTROLLING<br />
Kapitaleffizienz der Supply Chain 44<br />
MATERIALFLUSSPLANUNG<br />
3D-Anlagen für Fördertechnik und <strong>Logistik</strong> 46<br />
SOFTWARE<br />
Transparente Prozesse im Lager 48<br />
SERVICE<br />
PRODUKTE 23, 26, 33<br />
IMPRESSUM 49
10-401-Inhalt.qxd 10.02.2006 7:07 Uhr Seite 5<br />
UNTERNEHMEN<br />
SERVICE<br />
Unternehmensverzeichnis<br />
Firmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind<br />
A<br />
ABX Logistics . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Adidas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Apetito . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Axess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
B<br />
Basell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
BDEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Biba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Bionorica . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>24</strong><br />
BLG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Bosch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
BP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
BTS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie . . . . 10<br />
Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong>. . . . . . 3<br />
C<br />
Casio Europe. . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Cefic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Chemion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
CIM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
CTL Logistics. . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
D<br />
Datalogic . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Dekra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Deutsche Bahn . . . . . . . . . . . . . 6, 8<br />
Deutsche Telekom. . . . . . . . . 13, 46<br />
DHL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
DNV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
DPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
DPWN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
DS Müftahi . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
E<br />
Ehrhardt & Partner . . . . . . . . . . . 12<br />
EMI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
ESG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
F<br />
Faude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Fiera Milano . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Fraunhofer-Insitut IAO. . . . . . . . . 12<br />
Fraunhofer-Institut IFF. . . . . . . . . 46<br />
Fritzmeier . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Frost & Sullivan. . . . . . . . . . . . . . 46<br />
G<br />
Geis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Genkinger. . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
GKS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Greif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Gunnebo Wego . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
H<br />
Hafen Hamburg . . . . . . . . . . 34, 39<br />
Hako-Werke . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Hapag Lloyd . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
HBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
HSM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
I<br />
Ingvance. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Inka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Institut für Seewirtschaft, <strong>Logistik</strong><br />
und Global Insight . . . . . . . . . . . 39<br />
IPM. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Itesoft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Iveco. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
J<br />
Jungheinrich . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
K<br />
Kalmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Kasto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
KMK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
L<br />
Linde . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 16<br />
Lindig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
LIS Logistische Informationssysteme<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Losberger Intertent . . . . . . . . . . . <strong>24</strong><br />
Lucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
M<br />
Mamor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
MAN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6, 46<br />
Management Circle . . . . . . . . . . 11<br />
Marquardt . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Mauser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Mercedes Benz . . . . . . . . . . . . . 6, 7<br />
Messe Mailand . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Migros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Muckle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
N<br />
Norsa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
O<br />
Otto-von-Guericke-Universität. . . 46<br />
P<br />
Provia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
PSB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
R<br />
RS Components . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Russel Stanley . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
S<br />
Salomon . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 48<br />
Sato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Scana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Scania. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Schott. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Schumacher . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Schütz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Shell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Sick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 46<br />
Sixt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Smart-TEC . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Spar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
SSI Schäfer Fritz Schäfer . . . . . . . 28<br />
Still . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Stöcklin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Strothmann . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Systemtechnik. . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
T<br />
Tarakos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Tchibo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Technische Universität Graz . . . . 10<br />
The Brink`s Company . . . . . . . . . . 6<br />
Thyssen Krupp . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Toshiba TEC . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Toyota . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 20<br />
Tricon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Truck Scout <strong>24</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Trumpf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
T-Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
U<br />
United Parcel Service. . . . . . . . . . 12<br />
Universität des Saarlandes . . . . . . . 3<br />
Universität Duisburg . . . . . . . . . . 10<br />
Universität München. . . . . . . . . . . 3<br />
Uponor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
V<br />
VDI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Viastore Systems . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Vocollect Europe . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Volkswagen. . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Volvo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
W<br />
Wallmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Wiemeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Z<br />
Zebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Zentrum für <strong>Logistik</strong> und Unternehmensplanung<br />
. . . . . . . . . . . . 13, 44
10-401-Aktuelles-06-07.qxd 07.02.2006 10:44 Uhr Seite 6<br />
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
SMART-TEC<br />
Mobiles Anlagenmanagement mit RFID<br />
Oberhaching (bm) – Über 60 000<br />
Wirtschaftsgüter und alle Standorte<br />
der Berliner Wasserbetriebe<br />
werden künftig mit RFID-Datenträgern<br />
ausgezeichnet. Alle relevanten<br />
Daten sind damit direkt am<br />
Objekt – von der Pumpe bis zur<br />
Kleinanlage – per mobiler Datenerfassung<br />
verfügbar. Als Generalunternehmer<br />
wird die ESG<br />
Elektroniksystem- und <strong>Logistik</strong>-<br />
GmbH den kompletten Inventurprozess<br />
auf die RFID-Technik umstellen.<br />
Die ESG ist außerdem für<br />
Auswahl und Beschaffung der<br />
RFID-Datenträger, der Handhelds<br />
sowie die Entwicklung einer Anlagensoftware<br />
mit Integration in das<br />
bestehende SAP-System beauftragt.<br />
Die RFID-Datenträger, die<br />
härtesten Bedingungen wie Abwasser,<br />
Schmutz, Schlamm und<br />
Kälte standhalten müssen, wurden<br />
von der Smart-Tec GmbH & Co.<br />
DEUTSCHE BAHN<br />
Bax Global-Übernahme<br />
stärkt die Ertragskraft<br />
6 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bild: Berliner Wasserbetriebe<br />
KG, Oberhaching, eigens für dieses<br />
Projekt entwickelt. Für Anwendungen<br />
ohne nennenswerte Belastung<br />
wurde der Datenträger<br />
Smart-Label entwickelt. Smart-<br />
Dome Classic dient bei Einsätzen,<br />
bei der hohe Klebehaftung vorausgesetzt<br />
wird. Smart-Dome Mom<br />
Berlin (bm) – Die Deutsche Bahn AG hat Ende letzten<br />
Jahres 100% der Geschäftsanteile der Bax Global Inc.<br />
in Irvine, Kalifornien, vom US-Unternehmen The<br />
Brink’s Company übernommen. Bax Global bietet<br />
weltweite Luft- und Seefrachtspedition, inländische<br />
Transportdienstleistungen sowie Supply-Chain-Management<br />
und verfügt über eine starke Blue-Chip-<br />
Kundenbasis vor allem in den Bereichen Elektronik<br />
und Konsumgüter. In den ersten drei Quartalen des<br />
Jahres 2005 hat das neu erworbene Unternehmen<br />
mit über 12 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,04<br />
Mrd. Dollar erzielt. DB Logistics, das Ressort Transport<br />
und <strong>Logistik</strong> der Deutschen Bahn AG, steigert<br />
durch die Akquisition von Bax sein Geschäftsvolumen<br />
auf knapp 15 Mrd. Euro. Der für DB Logistics<br />
zuständige DB-Vorstand Dr. Norbert Bensel zum<br />
Kauf: „Bax bringt uns in Kombination mit unserem<br />
Geschäftsfeld Schenker einen entscheidenden Schritt<br />
nach vorn. Das heißt: Wir stärken damit die Ertragskraft<br />
des Konzerns und sichern Arbeitsplätze in<br />
Deutschland und Europa.“<br />
Als erster Versorger<br />
setzen die Berliner<br />
Wasserbetriebe auf<br />
RFID-Technik. Die<br />
Kombination von<br />
elektronischer Kennzeichnung<br />
und MDE-<br />
Geräten birgt Potenzial<br />
für viele weitere<br />
Anwendungen.<br />
SCHOTT PHARMACEUTICAL PACKAGING<br />
Neues Werk in China<br />
Mainz (bm) – Die westlich von<br />
Shanghai gelegene Stadt Suzhou<br />
wird neuer Standort der Ampullen-<br />
und Fläschchenproduktion<br />
von Schott Pharmaceutical Packaging<br />
für die pharmazeutische Industrie<br />
Chinas. Das Werk wird in<br />
Das neue Schott-Werk in China wird<br />
unter Reinraumbedingungen und<br />
Einhaltung der derzeit gültigen<br />
„Good Manufacturing Practices“<br />
(GMP) Ampullen und Fläschchen für<br />
die chinesische Pharmaindustrie<br />
produzieren.<br />
Bild: Schott<br />
ist darüber hinaus auch für die direkte<br />
Applikation auf metallischen<br />
Untergründen geeignet. Bei allen<br />
drei RFID-Datenträgern sind die<br />
Chipseriennummern zusätzlich als<br />
Barcode und Klartext visualisiert.<br />
TRUCK-SCOUT <strong>24</strong><br />
Beliebte Gebrauchte<br />
München (bm) – Truck-Scout <strong>24</strong><br />
(www.truckscout<strong>24</strong>.de) liefert in<br />
seinem Markenreport 2005 verschiedene<br />
Rankings zum Käuferverhalten<br />
bezüglich gebrauchter<br />
Lkw, Transporter und Sattelzugmaschinen.<br />
Bei den Lkw-Marken<br />
liegt Mercedes-Benz mit weitem<br />
Abstand (44,1%) an der Spitze,<br />
gefolgt von MAN (<strong>18</strong>,9%), Iveco<br />
(11,9%), Volvo (5,6%) sowie<br />
Scania (5,3%). Auffallend sei laut<br />
Truck-Scout <strong>24</strong>, dass bei jedem<br />
zweiten Kauf der Hersteller bei<br />
der Auswahl nicht als Suchkriterium<br />
angegeben wurde.<br />
die bestehende Schott Glass Technology<br />
Company eingegliedert,<br />
die im Jahr 2002 in Suzhou gegründet<br />
wurde, und soll im Juli<br />
2006 mit rund 50 Mitarbeitern die<br />
Produktion aufnehmen. Eingesetzt<br />
wird das „Schott Type 1“-Borosilicatglas,<br />
ein hochwertiges<br />
Rohrglas, das die internationalen<br />
Standards USP, EP und JP erfüllt.<br />
In den letzten Jahren stieg die<br />
Nachfrage nach diesem Glastyp in<br />
der Volksrepublik kontinuierlich<br />
an. Mit der Eröffnung des neuen<br />
Werkes ist Schott Pharmaceutical<br />
Packaging, ein Geschäftsbereich<br />
des deutschen Schott-Konzerns,<br />
der erste internationale Hersteller<br />
von pharmazeutischen Primärverpackungen<br />
aus Glas, der eine Produktionsstätte<br />
in China aufbaut.<br />
Ziel dabei sind insbesondere kurze<br />
Lieferzeiten sowie Beratung und<br />
Unterstützung ohne Sprachbarrieren<br />
bei technischen Fragen.
10-401-Aktuelles-06-07.qxd 07.02.2006 10:44 Uhr Seite 7<br />
Bild: Chemion <strong>Logistik</strong><br />
CHEMION LOGISTIK<br />
Portalkran wertet Hafenterminal auf<br />
Wolfgang Prison, der als Bereichsleiter das<br />
Betriebsmittel- und Container-Management<br />
bei Chemion <strong>Logistik</strong> verantwortet,<br />
stand Pate bei der Namensgebung des<br />
neuen Krans im Leverkusener Bayer-<br />
Chemiepark.<br />
Leverkusen (bm) – Wolfgang heißt der<br />
Neue: Der am 17. November vergangenen<br />
Jahres im Hafenterminal des Bayer-<br />
Chemieparks in Dienst gestellte Portalkran<br />
soll dort gezielt die Umschlagprozesse<br />
verbessern helfen. Er stellt damit einen<br />
wichtigen Baustein in der Container-Geschäftsstrategie<br />
des Unternehmens<br />
dar, das im Verlauf der letzten Jahre<br />
insgesamt 11 Mio. Euro in die Container-<strong>Logistik</strong><br />
investiert hat. Damit<br />
macht Chemion seine Struktur heute<br />
schon fit für die Anforderungen von<br />
morgen und trägt dem weltweiten<br />
Wachstumstrend im Containergeschäft<br />
Rechnung: Wurden 1993 zirka 35 Mio.<br />
Transporte mit Containern durchgeführt,<br />
so waren es 2004 bereits gut <strong>70</strong><br />
Mio. Standardcontainer, die für Transporte<br />
auf Schiffen, Bahnwaggons und<br />
Lkw weltweit eingesetzt wurden. Auch<br />
für die <strong>Logistik</strong> in der Chemie und chemienahen<br />
Branchen werden Container<br />
immer wichtiger.<br />
MERCEDES-BENZ<br />
Zweigleisig dem Dieselpreis trotzen<br />
Stuttgart (bm) – Moderne Technik und geschultes Fahren können für Spediteure ein<br />
Weg aus der aktuellen Kostenfalle sein. Mercedes-Benz stellt mit seiner schadstoffarmen<br />
Dieseltechnik Blue-Tec Nutzfahrzeuge zur Verfügung, die „in bislang einzigartiger<br />
Weise ökologische Aspekte mit ökonomischen Vorteilen verbinden“, wie es von<br />
Unternehmensseite heißt. Einsparungen von 1500 bis 2000 Liter Kraftstoff seien bei<br />
einer durchschnittlichen Laufleistung von 150 000 km pro Jahr im Fernverkehrseinsatz<br />
durch Einsatz der neuen Technik möglich. Weitere 10% Kraftstoffeinsparungen<br />
ließen sich mittels ökonomischer Fahrweise erzielen, die in den Ecotrainings von Mercedes-Benz<br />
vermittelt und dann mit dem telematikgestützten Internetdienst Fleetboard<br />
überwacht wird. Lkw mit Blue-Tec-5-Dieseltechnik entsprechen der Schadstoff-<br />
Emissionsklasse Euro 5, die vom 1. Oktober 20<strong>09</strong> an für alle dann neu zugelassenen<br />
Lkw gilt. Mit den Lkw der Baureihen Actros und Axor bietet<br />
Mercedes-Benz Fahrzeuge an, die im Wettbewerbsumfeld<br />
zu den wirtschaftlichsten<br />
zählen.<br />
Bild: Daimler-Chrysler<br />
Moderne Technik richtig<br />
eingesetzt ist das Erfolgsrezept,<br />
steigenden Dieselpreisen<br />
ein Schnippchen<br />
zu schlagen.<br />
AUS DER BRANCHE<br />
INKA-PALETTEN<br />
Resistentes Werzalit<br />
AKTUELLES<br />
Siegertsbrunn (bm) – Paletten aus Werzalit<br />
(Holzspäne und biologisch abbaubarer<br />
Harnstoffharz) sind wesentlich widerstandsfähiger<br />
gegen Holzschädlinge als<br />
Paletten aus Fichtenholz, die nach<br />
ISPM15-Richtlinien hitzebehandelt sind.<br />
Das jedenfalls ergab eine zwölfwöchige<br />
Untersuchung der Materialprüfanstalt<br />
Brandenburg im Auftrag der Inka-Paletten<br />
GmbH. Als Proband dienten exemplarisch<br />
die schädlichen Eilarven des<br />
Hausbockkäfers. Je neun von zehn Larven<br />
überlebten auf den Werzalit-Paletten<br />
nicht, hingegen überlebten beinahe alle<br />
Larven auf den hitzebehandelten Holzpaletten.<br />
Sinn des ISPM15-Standards ist,<br />
die heimische Tier- und Pflanzenwelt sowie<br />
verbautes Holz vor Eindringlingen<br />
aus dem Insektenreich zu schützen. Die<br />
unter Hitze und hohem Druck in Form<br />
gepressten Inka-Paletten sind von Haus<br />
aus in jedem Fall frei von Schädlingen<br />
und werden in Ländern, die den<br />
ISPM15-Standard eingeführt haben, als<br />
Ladungsträger akzeptiert. Sie sind in<br />
allen gängigen Größen von der Viertelpalette<br />
bis hin zur CP3-Palette erhältlich.<br />
GRUPPO FIERA MILANO<br />
Logitec/Transpotec 2006<br />
Mailand (bm) – „Wachsen mit der <strong>Logistik</strong>“<br />
ist das Motto der internationalen<br />
<strong>Logistik</strong>messe Logitec vom 26. bis zum<br />
30. April 2006 auf dem neuen Gelände<br />
der Messe Mailand. Auf 20 000 m 2 Bruttofläche<br />
werden die jüngsten Innovationen<br />
der <strong>Logistik</strong>branche gezeigt. Zur<br />
gleichen Zeit findet auch die Transpotec<br />
statt, internationale Ausstellung für Technologien<br />
im Straßentransport. Zusätzlich<br />
zu den 100 000 Besuchern, die auf der<br />
Transpotec erwartet werden, geht die<br />
Messeleitung von weiteren 30 000 Fachbesuchern<br />
aus ganz Europa aus, die spezielles<br />
Interesse an der Logitec haben.<br />
Das Programm ist breit gefächert: Zahlreiche<br />
Tagungen, nationale und internationale<br />
Events sind geplant, von RFID bis<br />
ERP, vom innerbetrieblichen Transport<br />
bis hin zur Distributionslogistik, von<br />
Lagersystemen bis zum Outsourcing.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 7
10-401-Aktuelles-08-<strong>09</strong>.qxd 07.02.2006 11:33 Uhr Seite 8<br />
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
Das neu errichtete „Tiefkühllager 07“ von Apetito<br />
am Standort Rheine bietet Platz für rund 3 Mio.<br />
Menüs auf 6000 Paletten. Apetito-Chef Wolfgang<br />
Düsterberg: „Die 5 Mio. Euro teure Investition in<br />
das neue Tiefkühllager war notwendig, um die<br />
logistischen Warenflüsse und damit die Arbeitsabläufe<br />
im Unternehmen weiter durchgreifend zu<br />
verbessern.“ Gleichzeitig sei der Neubau eine<br />
wichtige Zukunftsinvestition, denn Apetito rechne<br />
mit einer langfristig weiter steigenden Nachfrage<br />
nach Tiefkühlgerichten „Made in Rheine“. Zur Zeit<br />
führt das Unternehmen rund 2500 Menüs und<br />
Menükomponenten im Sortiment und versorgt<br />
damit rund 1 Mio. Tischgäste pro Tag.<br />
Bild: Apetito<br />
CASIO/SYSTEMTECHNIK<br />
DB vergibt Großauftrag<br />
Norderstedt (bm) – Ab Mitte 2006<br />
wird die Deutsche Bahn AG ihren<br />
mobilen Ticketverkauf in den Zügen<br />
mit dem Datenterminal Casio IT-<br />
3000 betreiben. Die von der Systemtechnik<br />
GmbH im thüringischen<br />
Sömmerda gelieferten und mit entwickelten<br />
Geräte konnten sich im<br />
Rahmen einer europaweiten<br />
Ausschreibung durchsetzen.<br />
Insgesamt werden ab März<br />
2006 rund 12 000 der mobilen<br />
Terminals ausgeliefert.<br />
„Für uns stellt dieser Auf-<br />
Knapp 800 Gramm wiegt<br />
das Datenterminal Casio<br />
IT-3000, ist mit 128 MB<br />
RAM, zur Zeit 2 GB<br />
Massenspeicher und<br />
einem transflektiven<br />
TFT-Farbdisplay<br />
ausgestattet.<br />
trag einen Meilenstein in der Firmengeschichte<br />
dar. Besonders stolz<br />
macht es uns, dass die neueste Gerätegeneration<br />
bei einem so wichtigen<br />
Kunden wie der Deutschen Bahn zum<br />
Einsatz kommt“, erklärt Thomas Uppenkamp,<br />
Sales Manager Industrial<br />
Solutions bei Casio. Systemtechnik-<br />
Geschäftsführer Helmut<br />
Jaskolka zur Technik des<br />
Terminals: „Um ein gesichertes<br />
Lesen von Chipkarten<br />
und die Zahlung<br />
der Kunden per<br />
Chip- oder Kreditkarte<br />
möglich zu machen,<br />
haben wir das IT-3000 um<br />
unsere Smart-Card-Technologie<br />
ergänzt.“ Das Multifunktions-Terminal<br />
eignet sich darüber hinaus<br />
auch für den Einsatz bei Kurierdiensten,<br />
Speditionen oder <strong>Logistik</strong>dienstleistern.<br />
Bild: Casio
10-401-Aktuelles-08-<strong>09</strong>.qxd 07.02.2006 11:33 Uhr Seite 9<br />
GUNNEBO WEGO<br />
Sicherheit im <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
Salzkotten (bm) – Zur Freigeländesicherung<br />
wählte die mittelständische Schumacher-Gruppe,<br />
ein Dienstleister für<br />
Kommissionierung, Bearbeitung und<br />
Verteilung von Waren für Werbung,<br />
Marketing und Sonderaktionen, eine<br />
Systemlösung von Gunnebo Wego, die<br />
mit dem rapiden Wachstum des Unternehmens<br />
mithalten kann. Rund 95 000 m 2<br />
Gesamtlagerkapazität standen bisher in<br />
Ennigerloh zur Verfügung – jetzt wird<br />
auf 120000 m 2 ausgebaut. Bereits vor<br />
Abschluss des Bauvorhabens stand bereits<br />
die Außensicherung. Als man sich<br />
für eine Lösung aus Gittermattenzaun,<br />
Schiebetor und Schrankenanlage von<br />
Gunnebo Wego entschied, dachten die<br />
Verantwortlichen bei Schumacher bereits<br />
an die Anforderungen von morgen:<br />
„Zwar benötigen wir heute lediglich eine<br />
solide, überwiegend mechanische<br />
Freigeländesicherung. Doch weil wir die<br />
künftigen Geschäftsfelder und Kunden-<br />
Bild: Gunnebo Wego<br />
Übersteigschutz: Solide Gittermatten und<br />
Stachelband dienen auch der psychologischen<br />
Abschreckung.<br />
anforderungen nicht kennen, wollen wir<br />
flexibel bleiben und uns bei der Sicherheitsausstattung<br />
alle Optionen offen<br />
halten“, erklärt Michael Krämer, Leiter<br />
Materialwirtschaft bei Gunnebo Wego.<br />
AUS DER BRANCHE<br />
ABX LOGISTICS<br />
AKTUELLES<br />
King Kong reist zu Wasser<br />
Kelsterbach (bm) – Am 15. Dezember<br />
2005 lief in den deutschen Kinos die Neuverfilmung<br />
von King Kong an. Die originalgetreue<br />
Kunststofffigur des Riesenaffen<br />
mit einem Gewicht von über 100 kg musste<br />
zum Filmstart in deutsche Kinos und<br />
Media-Märkte geliefert werden. ABX Logistics,<br />
Mannheim, für die der Seetransport<br />
schwergewichtiger Kino-Kultfiguren<br />
inzwischen Routine ist, übernahm<br />
diesen Importauftrag der<br />
Firma Muckle Mannequins,<br />
die mit ihren Seefrachttransporten<br />
aus Fernost zum Kreis<br />
der treuen Kunden von ABX<br />
Logistics zählen.<br />
Vor dem gewaltigen King<br />
Kong brachte das Team von<br />
ABX Logistics bereits Figuren<br />
von Batman und Spiderman<br />
nach Deutschland.<br />
Bild: ABX Logistics
10-401-Aktuelles-10.qxd 07.02.2006 11:21 Uhr Seite 10<br />
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
SALOMON AUTOMATION<br />
Staatspreis für <strong>Logistik</strong><br />
Friesach (bm) – Das Projektteam Salomon<br />
Automation, die Spar Österreichische Warenhandels<br />
AG, die Tricon Consulting und<br />
die TU Graz, Institut für technische Informatik,<br />
wurden Ende vergangenen Jahres<br />
mit dem österreichischen Staatspreis für<br />
Transportlogistik des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
ausgezeichnet. Aus 40 Einreichungen<br />
wurden von Experten der österreichischen<br />
<strong>Logistik</strong>branche unter dem Vorsitz von<br />
Univ.-Prof. Bernd Noche von der Universität<br />
Duisburg neun Nominierungen, zwei<br />
Staatspreise und ein Sonderpreis ausgewählt.<br />
Den Staatspreis für die „Konzeption<br />
beziehungsweise Entwicklung von<br />
V.l.: Moderatorin Daniela Zeller,<br />
Franz Salomon und Albert Burgstaller<br />
(Geschäftsführer Salomon Automation) sowie<br />
Martin Gleiss, Leiter zentrale <strong>Logistik</strong><br />
der Spar Österreichische Warenhandels AG<br />
bei der Preisverleihung.<br />
Prototypen/Systemlösungen“ erhielten<br />
die Kooperationspartner für ihr Projekt<br />
Smart-Warehouse, das sich mit der<br />
medienbruchfreien Verfolgung von Transport-<br />
und Rollbehältern im <strong>Logistik</strong>kreislauf<br />
eines österreichischen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmens<br />
unter Verwendung<br />
von UHF-Rfid-Transpondern<br />
beschäftigt. Die ein- und ausgehenden<br />
Waren werden von MDE-Geräten beziehungsweise<br />
Rfid-Gates erfasst. Durch die<br />
Erweiterung der bestehenden Standard-<br />
<strong>Logistik</strong>software Wamas von Salomon<br />
Automation für die Rfid-Tag-Erfassung an<br />
mehreren Identifikationspunkten kommt<br />
es zu einer Optimierung des Gesamtprozesses<br />
bei den Lieferungen und bei der<br />
Rückkehr der Leerbehälter.<br />
10 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bild: Salomon<br />
Bild: Toshiba Tec Europe<br />
VIASTORE SYSTEMS<br />
EMI setzt auf Provia-Software<br />
Stuttgart (bm) – Um seine Versandlogistik<br />
auf Vordermann zu bringen, hat EMI<br />
Music North America Softwarelösungen<br />
der amerikanischen Viastore-Tochter<br />
Provia Software implementiert. Der Musikriese,<br />
zu dem so berühmte Labels wie<br />
Blue Note, Capitol Records oder Virgin<br />
Records gehören, hat zwei Versandzentren<br />
mit Via-Ware WMS (Lagerverwaltung),<br />
SPS (Small Parcel Shipping) und<br />
TMS (Transportation Management)<br />
ausgestattet. EMI implementierte die<br />
plattformunabhängige Provia-Software<br />
auf einer windowsbasierten Server-Konfiguration.<br />
Mit dem neuen System steuert<br />
EMI den Versand seiner Produkte an<br />
den Handel mit größerer Effizienz und<br />
geringeren Kosten. „Provias zuverlässige<br />
Lösungen helfen sicherzustellen, dass<br />
unsere Musik immer rechtzeitig im Handel<br />
ist. Gleichzeitig helfen sie uns, die<br />
Kosten niedrig und die Lieferkette am<br />
Laufen zu halten“, erklärt Herb Daniel,<br />
Vice President of Operations, EMI Music<br />
North America. Zu EMI gehören Labels<br />
wie Blue Note oder Virgin Records.<br />
TOSHIBA TEC EUROPE<br />
Stärkung für Süddeutschland<br />
Das Musiklabel EMI, das beispielsweise<br />
die deutsche Kultband<br />
Kraftwerk unter Vertrag<br />
hat, setzt in den USA auf die<br />
<strong>Logistik</strong>software Via-Ware.<br />
Krefeld (bm) – Ralf Handschuhmacher (37) verstärkt als neuer Account-Sales-Manager<br />
seit Ende letzten Jahres das Verkaufsteam von Toshiba Tec Europe Retail Information<br />
Systems, einem der führenden Anbieter von Barcode- und Etikettendruckern. Handschuhmacher<br />
ist überwiegend für die strategische Zusammenarbeit und den Ausbau<br />
der Vertriebskanäle Toshibas im Bereich Ident- und Drucksysteme im Süden Deutschlands<br />
verantwortlich. Nach seiner Ausbildung bei Siemens zum Computertechniker<br />
sammelte er dort langjährige Erfah-<br />
Ralf Handschuhmacher:<br />
„Wir werden<br />
auf den Säulen<br />
Partnerprogramm,<br />
Qualität und Innovation<br />
eine starke<br />
Präsenz mit unseren<br />
Großhändlern aufund<br />
weiter ausbauen,<br />
um aktiv neue<br />
Kunden zu gewinnen.“<br />
rung im IT-Bereich. Im Jahr 2000<br />
wechselte Handschuhmacher in den<br />
Bereich Barcode/Auto-ID. Er war zuvor<br />
bei der Sato Deutschland GmbH<br />
im Vertrieb, Projekt- und Key-Account<br />
tätig. Klaus Smets, Bereichsleiter<br />
Ident- und Drucksysteme, erklärt:<br />
„Wir verfolgen das Ziel, in drei Jahren<br />
in Europa einen Gesamtmarktanteil<br />
von 15% zu erreichen. Stärken<br />
von Toshiba Tec sind qualitativ hochwertige<br />
Produkte und ein sehr gutes<br />
Dienstleistungsnetzwerk für maßgeschneiderte<br />
Lösungen.“<br />
Bild: EMI Promotion-Services
10-401-Aktuelles-11.qxd 08.02.2006 12:42 Uhr Seite 11<br />
Bild: Linde-MH MANAGEMENT CIRCLE<br />
AUS DER BRANCHE<br />
AKTUELLES<br />
1. Lager-Manager-Forum 2006<br />
Eschborn (bm) – Das 1. Lager-Manager-Forum 2006 in München ist<br />
ein viertägiges unabhängiges Praktikerforum, in dessen Vordergrund<br />
der Austausch und die Information über Lagerthemen steht. An zwei<br />
Kongresstagen, dem 21. und 22. Februar 2006, und in drei Seminaren<br />
am 20. und am 23. Februar 2006, drehen sich die Expertenbeiträge<br />
renommierter Unternehmen und Hochschulen um Trends, Visionen<br />
und Perspektiven eines zukunftsfähigen Lagermanagements.<br />
In Zusammenarbeit mit einem Fachbeirat hat Management Circle,<br />
Veranstalter des Forums, ein Programm aufgestellt, das in Plenumsvorträgen<br />
und in sechs parallelen Fachforen einen Überblick über<br />
die Auswahlkriterien von Lagerkonzepten geben will. 30 Unternehmensvertreter<br />
präsentieren ihre Erfolgsprojekte und stellen sich der<br />
Diskussion über Bestandsmanagement, Prozessqualität, den Einsatz<br />
von RFID, erfolgreiche Organisationsmodelle und Erfolgsmessung.<br />
LINDE-MH<br />
Geballte Staplerkraft<br />
für Schwergewichte<br />
Aschaffenburg (bm) – Rund 8 m<br />
lang, über 4 m breit und 54 t<br />
schwer ist der größte Stapler von<br />
Linde, der in Deutschland im<br />
Einsatz ist. Der Linde H 460 arbeitet<br />
für das auf die Verschiffung<br />
und Zwischenlagerung von<br />
Stückgut spezialisierte Unternehmen<br />
Wallmann & Co. im<br />
Hamburger Hafen und wird immer<br />
dann genutzt, wenn großvolumige<br />
oder besonders schwere<br />
Maschinen, Fabrikanlagenteile<br />
sowie Eisen- und Stahlerzeugnisse<br />
bis 46 t zu transportieren<br />
sind. „Die bedienungsfreundliche<br />
Technik und die Zuverlässigkeit<br />
der Stapler haben uns immer<br />
wieder überzeugt“, erklärt<br />
Wo könnte die Power eines<br />
Staplers besser zum Einsatz<br />
kommen als beim täglichen<br />
Umschlag auf dem Kai des<br />
Hamburger Hafens?<br />
Wallmann-Geschäftsführer<br />
Hans-Dieter Wilde seine Treue<br />
zur Marke Linde. „Ein reibungsloser<br />
Kaibetrieb und die pünktliche<br />
Abfertigung der Schiffe<br />
sind für uns entscheidend.“ Das<br />
Besondere am Stapler ist die<br />
Hubmastkonstruktion: Der<br />
Innenmast ist fest mit dem Fahrzeug<br />
verbunden, der Außenmast<br />
beweglich. Gleichzeitig läuft die<br />
Hubzylinderkette seitlich verdeckt<br />
im Hubgerüstprofil entlang<br />
und erzeugt keine zusätzlichen<br />
„Sichtschatten“. Der<br />
Hubmast ist nicht nur verwindungssteif,<br />
sondern gewährt den<br />
Wallmann-Fahrern optimale<br />
Sicht nach vorn, wie es heißt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 11
10-401-Aktuelles-12-13.qxd 07.02.2006 10:47 Uhr Seite 12<br />
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
E+P/VOCOLLECT<br />
6. <strong>Logistik</strong>-<br />
Informationstage<br />
Boppard-Buchholz (bm) – Im Fokus der<br />
über 100 Fachbesucher der 6. <strong>Logistik</strong>-<br />
Informationstage (LIT) am 15. und 16.<br />
November 2005 in Boppard-Buchholz<br />
standen vor allem die Pick-by-Voice-Anbindung<br />
an bestehende Lagerverwaltungs-,<br />
Warenwirtschafts- oder SAP-Systeme<br />
und die Voice-Integration in logistische<br />
Prozesse. Der Veranstalter Ehrhardt<br />
+ Partner (E+P) zeigte detailliert,<br />
wie eine Voice-Integration in bestehende<br />
IT-Systeme und kundenspezifische logistische<br />
Prozesse umgesetzt wird. Die Tatsache,<br />
dass dazu nicht nur die Auswahl<br />
der richtigen Voice-Hardware, sondern<br />
insbesondere auch die zwischengeschaltete<br />
Pick-by-Voice-Softwarelösung für<br />
den Projekterfolg ausschlaggebend ist,<br />
überraschte die Besucher. „Gerade die<br />
vielen Sonderfunktionen in den bestehenden<br />
logistischen Prozessen setzen ein<br />
intelligentes Bindeglied zwischen Host-<br />
Systemen und Voice-Hardware voraus“,<br />
erklärte Hermann Erhardt, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von E+P. Welche<br />
Vorteile eine speziell für die Kommissionierung<br />
entwickelte Voice-Hardware im<br />
Vergleich zu Low-Cost-Lösungen hat,<br />
zeigte Jörg Kampers auf, Business Development<br />
Manager von Vocollect Europe<br />
und Co-Veranstalter der 6. LIT. Dazu gehören<br />
vor allem kurze Reaktionszeiten<br />
der Geräte, Sprachgenauigkeit und die<br />
dauerhaft zuverlässige Erfüllung der aktuellen<br />
Industriestandards. Dass selbst<br />
bei hochgradig komplexen Ersatzteillagern,<br />
die bislang mit Datenfunklösungen<br />
arbeiten und dadurch eine dementsprechend<br />
hohe Produktivität besitzen, eine<br />
separate Pick-by-Voice-Integration<br />
durchaus Optimierungen erzielt, bestätigte<br />
Jochen Maul, Projektleiter der Geis<br />
Industrie-Service GmbH. Als Fallbeispiel<br />
präsentierte er ein Voice-Projekt im Distributionszentrum<br />
seines Kunden Siemens<br />
Medical Solutions. Wichtige Voraussetzung<br />
für die Integration bei dem<br />
Global Player waren vor allem eine fundierte<br />
Potenzialanalyse im Vorfeld, die<br />
Auswahl einer flexiblen Softwarelösung<br />
und ein erfahrener Integrationspartner.<br />
12 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bild: UPS<br />
UPS<br />
Förderung für „Deutschland liest vor“<br />
Berlin (bm) – Die UPS Foundation, karitativer<br />
Arm des <strong>Logistik</strong>dienstleisters<br />
UPS, fördert ein weiteres Jahr die Kampagne<br />
„Deutschland liest vor“. Hans-Peter<br />
Teufers, Director Public Affairs bei<br />
UPS, übergab aus diesem Anlass am<br />
2. Dezember 2005 einen Scheck in Höhe<br />
von <strong>70</strong> 000 US-Dollar an Doris Schröder-Köpf,<br />
Schirmherrin der Kampagne,<br />
und Frank Solms Nebelung, Vorstand<br />
des Vereins „Deutschland liest vor“. Die<br />
Kampagne „Deutschland liest vor“ wendet<br />
sich an Erwachsene jeden Alters und<br />
ruft dazu auf, Vorlesegruppen ins Leben<br />
zu rufen, um Kindern zwischen drei und<br />
zwölf Jahren regelmäßig an öffentlich<br />
zugänglichen Orten vorzulesen. Im Rahmen<br />
des Community-Involvement-Programms<br />
von UPS unterstützt die UPS<br />
Foundation jährlich zahlreiche soziale<br />
Projekte, in denen sich UPS-Mitarbeiter<br />
bereits ehrenamtlich engagiert haben.<br />
Scheckübergabe (v.l.): „Deutschland liest vor“-Vereinsvorstand Frank Solms Nebelung,<br />
Schirmherrin Doris Schröder-Köpf und Hans-Peter Teufers, UPS-Director Public Affairs.<br />
RS COMPONENTS<br />
Benutzerfreundlicher B-to-B-Katalog<br />
Mörfelden (bm) – RS Components, globaler Beschaffungsdienstleister<br />
im Bereich Automation und Elektronik, ist Gewinner des<br />
Katalog-Benchmark 2005. Im Rahmen der Stuttgarter E-Business-<br />
Tage des Fraunhofer-Institutes für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
(IAO) wurde der rund 3200 Seiten starke Katalog des Mörfeldener<br />
Unternehmens als der derzeit benutzerfreundlichste Print-<br />
Katalog im B-to-B-Markt ausgezeichnet. Die 138 eingereichten<br />
Kataloge – 33 davon waren Online-Versionen – wurden einer<br />
sorgfältigen Stärken-Schwächenanalyse mit dem zentralen<br />
Kriterium Nutzerfreundlichkeit unterzogen. RS Components-Geschäftsführer<br />
Dr. Bernhard Biergans zur Preisverleihung:<br />
„Für uns ist das natürlich ein Ansporn, den Katalog<br />
weiter zu verbessern und im kommenden Jahr auch<br />
bei den Online-Katalogen ganz vorne zu sein.“ Bei der<br />
Online-Version war der Beschaffungsdienstleister unter<br />
die ersten Zehn gekommen.<br />
RS Components-Geschäftsführer<br />
Dr. Bernhard Biergans: „Trotz wachsender<br />
Components<br />
Angebotspalette und Komplexität wollen wir es<br />
RS<br />
dem Kunden so einfach wie möglich machen.“ Bild:
10-401-Aktuelles-12-13.qxd 07.02.2006 10:48 Uhr Seite 13<br />
ZLU<br />
AUS DER BRANCHE<br />
AKTUELLES<br />
Studie <strong>Logistik</strong>controlling 06<br />
Berlin (ug) � Es sei die inhaltlich<br />
umfassendste deutsche Studie<br />
zum Thema <strong>Logistik</strong>controlling,<br />
meldet die ZLU Zentrum<br />
für <strong>Logistik</strong> und Unternehmensplanung<br />
GmbH, die diese<br />
Studie bei Entscheidern der<br />
deutschen Wirtschaft durchführt.<br />
Ziel ist, Bedeutung und<br />
Qualität des <strong>Logistik</strong>controllings<br />
als Führungsfunktion zu<br />
erheben und Schwachstellen zu<br />
identifizieren. Die Anforderungen<br />
an eine wirkungsvolle <strong>Logistik</strong>führung<br />
werden dabei in<br />
drei Dimensionen analysiert:<br />
� die Führung der logistischen<br />
Lieferkette mit Kennzahlen,<br />
� die Abbildung der Führungsverantwortung<br />
in der Unternehmensorganisation<br />
und<br />
� die Wirksamkeit des Führungsprozesses.<br />
Das Ergebnis der Studie soll<br />
auch Hinweise darauf geben, ob<br />
<strong>Logistik</strong>controlling mit seinen<br />
Möglichkeiten angemessen genutzt<br />
wird. Alle teilnehmenden<br />
Unternehmen erhalten zusätzlich<br />
zu den allgemeinen Studienergebnissen<br />
ein individuelles<br />
Feedback zum Status ihres<br />
<strong>Logistik</strong>controllings.<br />
Die Teilnahme erfolgt in der<br />
Regel im persönlichen Interview.<br />
Terminanfragen richten<br />
Sie bitte an Marcus Goerke, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der<br />
ZLU, Tel. (0 30) 50 58-22 13.<br />
Weitere Erläuterungen und Informationen<br />
über die optionale<br />
Online-Teilnahme: www.zlu.de<br />
TELEKOM-UMFRAGE<br />
Licht und Schatten bei RFID<br />
Bonn (ug) – Radio Frequency Identification (RFID), die Auszeichnung<br />
mit Funk-Chips, ist in deutschen Großunternehmen<br />
ein wichtiges Thema. Als hoch oder sehr hoch beurteilen<br />
zurzeit 27% der Großunternehmen die Einsatzmöglichkeiten<br />
der RFID-Technologie, 19% haben eine ambivalente<br />
Haltung, und als eher unbedeutend oder völlig unbedeutend<br />
werden die RFID-Tags von 41% der Unternehmen gesehen.<br />
Das sind Ergebnisse, die das Telekomforum nach einer Umfrage<br />
seiner Mitglieder zu den wesentlichen Trends im ITund<br />
Telekommunikationsmarkt bekanntgab. Die Umfrage<br />
wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Marktforschung,<br />
Leipzig, durchgeführt. Das Telekomforum ist der Geschäftskundenbeirat<br />
der Deutschen Telekom AG, in dem die<br />
500 Großkunden der Telekom organisiert sind.<br />
Die positivste Einstellung zum Thema RFID gibt es in Unternehmen<br />
aus den Branchen Industrie, Handel und <strong>Logistik</strong>.<br />
Zwei Drittel aller befragten Unternehmen haben sich zu Vorteilen<br />
des RFID-Einsatzes geäußert, in der <strong>Logistik</strong>-Branche<br />
haben sogar 83% klare Vorstellungen davon. Allgemein werden<br />
als Vorteile genannt: Optimierung der Lagerhaltung<br />
(19%), Auffinden und Tracking von Waren (14%), Schnelligkeit<br />
von Identifizierung, Erfassung und Abfertigung (10%)<br />
sowie allgemein Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung<br />
(8%). 60% der befragten Unternehmen sehen aber auch Risiken<br />
des RFID-Einsatzes und nennen Bedenken wegen des<br />
Datenschutzes (29%) und Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte<br />
– der „gläserne Kunde“ (5%) – als zentrale Probleme.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 13
10-401-Aktuelles-14-15.qxd <strong>09</strong>.02.2006 14:50 Uhr Seite 14<br />
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
RESALE 2006<br />
Gebrauchtes im Trend<br />
Karlsruhe (bm) – Die Nr. 1 im Gebrauchtmaschinenmarkt,<br />
die Resale<br />
2006, 12. Internationale Messe für gebrauchte<br />
Maschinen und Anlagen vom<br />
26. bis 28. April 2006, wird zwei Tage<br />
nach Beginn der Hannover-Messe auf<br />
dem Karlsruher Messegelände stattfinden.<br />
Die Karlsruher Messe- und Kongress<br />
GmbH (KMK) erwartet mindestens 550<br />
Aussteller und über 10 000 Besucher,<br />
davon etwa <strong>70</strong>% aus dem Ausland.<br />
Maschinen aus 23 Angebotsbereichen,<br />
allen voran aus der Metallverarbeitung,<br />
werden dann genauso präsentiert wie<br />
Ersatzteile und umfassende Dienstleistungen.<br />
„Stärkste Anbietergruppe sind<br />
Gebrauchte Flurförderzeuge werden<br />
auch zur Resale 2006 das Interesse der<br />
vorwiegend ausländischen Besucher<br />
wecken.<br />
die Gebrauchtmaschinenhändler“, so<br />
Veranstalter Florian Hess. „Sie werden<br />
erneut mehr als 60% der Aussteller stellen.“<br />
Aus logistischer Sicht wird die Antriebs-<br />
und Fördertechnik etwa 12% der<br />
Aussteller ausmachen, gefolgt von Nahrungsmittel-<br />
und Verpackungsmaschinen<br />
mit jeweils 8%. „Im Verpackungsbereich<br />
müssen sich Firmen aus Bulgarien, Rumänien<br />
und Kroatien kurz vor dem EU-<br />
Beitritt den Anforderungen des europäischen<br />
Binnenmarktes anpassen“, erklärt<br />
Jens Nagel, Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />
des Deutschen Exporthandels<br />
(BDEx).<br />
14 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bild: Hess<br />
BLG LOGISTICS<br />
Wachstum hält weiter an<br />
Bremen (bm) – Die BLG-Logistics-<br />
Gruppe hat im Geschäftsjahr 2005 ihren<br />
Wachstumskurs fortgesetzt. Der<br />
Umsatz stieg um rund 10% auf etwa<br />
<strong>70</strong>0 Mio. Euro. BLG-Chef Dethold<br />
Aden: „Auch andere wichtige Kennziffern<br />
können sich sehen lassen. Die Gesamtkapitalrendite<br />
liegt bei über 10%,<br />
die Eigenkapitalrendite bei über 20%.<br />
Das sind für einen <strong>Logistik</strong>er erfreuliche<br />
Werte.“ Die Entwicklung der BLG wird<br />
von allen drei Geschäftsbereichen getragen,<br />
wobei der Bereich Container den<br />
stärksten Beitrag liefert: Das Umschlagvolumen<br />
auf den Terminals des Eurogate-Netzwerks<br />
stieg auf über 12 Mio.<br />
TEU (2004: 11,3 Mio.) – das bedeutet<br />
Position Nummer 1 in Europa. Der BLG-<br />
Geschäftsbereich Automobile verzeichnete<br />
2005 ein Volumen von etwa vier<br />
Mio. Fahrzeugen. Auch in diesem Geschäftsbereich<br />
ist die BLG Marktführer<br />
in Europa. Bremerhaven ist dabei mit<br />
über 1,6 Mio. Fahrzeugen der stärkste<br />
Standort. Im Geschäftsbereich Contract<br />
BLG-Chef Dethold Aden: „Wir wachsen<br />
mit vorhandenen Geschäften und mit<br />
neuen Engagements.“<br />
gehört BLG zu den führenden deutschen<br />
Anbietern. Spezialitäten sind Autoteilelogistik,<br />
Industrie- und Produktionslogistik,<br />
Handels- und Distributionslogistik<br />
sowie die Seehafenlogistik. Das<br />
größte Hochregallager Europas am Neustädter<br />
Hafen, das die BLG exklusiv für<br />
Tchibo betreibt, wird gerade für 30 Mio.<br />
Euro um 50% auf eine Kapazität von<br />
200 000 Palettenplätzen erweitert. Im<br />
laufenden Jahr will BLG rund 190 Mio.<br />
Euro investieren.<br />
CTL LOGISTICS<br />
SQAS-Zertifikat für CTL Wagony<br />
Warschau (bm) – Als erste polnische Bahntransportgesellschaft führte die Güterbahn<br />
CTL Wagony, eine Tochter des <strong>Logistik</strong>unternehmens CTL Logistics mit Sitz in Warschau,<br />
im August 2005 das internationale Sicherheits- und Qualitätssystem SQAS<br />
(Safety and Quality Assessment Systems) für <strong>Logistik</strong>unternehmen ein. Damit gehört<br />
CTL Wagony zu den 22 führenden Bahndienstleistern in Europa, der „SQAS Service<br />
Group“ – geprüft vom Rat der Verbände der Chemischen Industrie (Cefic) und der<br />
Stiftung Det Norske Veritas (DNV) Polen. SQAS gilt in der Chemiebranche als Garantie<br />
für höchste Qualität und Sicherheit bei Transport, Lagerung und Verladung chemischer<br />
Materialien. Die Beurteilung eines Unternehmens folgt dabei verschiedenen Aspekten<br />
wie Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz, Management oder Equipment.<br />
Feierliche Übergabe der SQAS-Zertifikate Ende November 2005 im Hotel Sheraton in<br />
Warschau.<br />
Bild: Maienschein<br />
Bild: CTL Logistics
10-401-Aktuelles-14-15.qxd <strong>09</strong>.02.2006 14:54 Uhr Seite 15<br />
WICHTIGE TERMINE<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Veranstaltung Ort/Termin Konditionen Veranstalter<br />
15. Deutscher Materialfluss-Kongress<br />
Fachkonferenz<br />
Pharma Supply & Logistics 2006<br />
Praxisseminar Datenfunk mit SAP R/3<br />
Gefahrgutfahrer-Erstschulung –<br />
Basiskurs<br />
1. Eisenacher <strong>Logistik</strong>forum<br />
Garching<br />
(TU München),<br />
2./3. März 2006<br />
Stuttgart,<br />
Atrium Business<br />
Center/Flughafen,<br />
8. März 2006<br />
Berlin, 8. März 2006;<br />
Köln, 21. März 2006<br />
Nürnberg,<br />
Dekra-Akademie,<br />
11.–<strong>18</strong>. März 2006<br />
790 Euro,<br />
711 für VDI-Mitglieder<br />
AKTUELLES<br />
VDI Wissensforum IWB GmbH,<br />
Frau Romy Weiß,<br />
Tel. (02 11) 62 14-4 29, weiss@vdi.de<br />
980 Euro IPM GmbH, Herr Marc Reitemeier,<br />
Tel. (05 11) 47 <strong>31</strong> 47 93,<br />
m.reitemeier@i-p-m.info<br />
kostenfrei<br />
Eisenach, 22. März 2006 75 Euro<br />
Win-Sped-Lehrgang mit Prüfung Greven,<br />
27.–<strong>31</strong>. März 2006<br />
210 Euro<br />
plus 40 Euro IHK-Gebühr<br />
1650 Euro<br />
Datalogic GmbH, Frau Iris Köber,<br />
Tel. (0 <strong>70</strong> 26) 6 08-0,<br />
iris.koeber@de.datalogic.com<br />
Dekra-Akademie, Herr Andreas Richter,<br />
Tel. (<strong>09</strong> 11) 9 61 25-22,<br />
andreas.hans.richter@dekra.com<br />
Lindig Fördertechnik GmbH,<br />
Herr Sven Lindig,<br />
Tel. (0 36 91) 69 29-25,<br />
sven.lindig@lindig-gmbh.de<br />
LIS AG, Herr Hilmar Wagner,<br />
Tel. (0 25 71) 9 29-01,<br />
hwagner@lis-ag.de
10-401-12-06.qxd <strong>09</strong>.02.2006 8:32 Uhr Seite 16<br />
FÖRDERTECHNIK HUBWAGEN<br />
Hubwagenboom<br />
durch intelligente<br />
Fahrzeugkonzepte<br />
In den beiden vergangenen Jahren wurden weltweit so viele Flurförderzeuge<br />
verkauft wie noch nie. Das Wachstum kommt auf diesem Kontinent allerdings<br />
eher aus dem Osten, während Westeuropa derzeit nur moderat zulegt. Fast<br />
alle namhaften Anbieter haben mit unterschiedlichen Schwerpunkten in<br />
ihrem Produktprogramm auf der Cemat 2005 Neuentwicklungen präsentiert.<br />
Chargierwagen<br />
von Genkinger sind<br />
genau auf die<br />
Kundenbedürfnisse<br />
zugeschnittene<br />
Sonderlösungen.<br />
GERD KNEHR<br />
16 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Die klassischen Kommissionierlager<br />
„Mensch zur Ware“<br />
sind und bleiben auch im<br />
Zeitalter der Automatisierung im<br />
Trend. Die Wege in den Lagerhallen<br />
werden immer länger. Der Markt<br />
fordert in diesem Segment Lager-<br />
Still-Niederhubwagen EXU für Handelsketten und Discount.<br />
Bild: Genkinger<br />
Bild: Still<br />
hausgeräte, die immer flexibler benutzt<br />
werden und einen schnelleren<br />
Transport ermöglichen, da sie oftmals<br />
anstelle von Gabelstaplern eingesetzt<br />
werden. „Die Nachfrage spiegelt<br />
diesen Trend deutlich wider.<br />
Schnelle Niederhubwagen mit einer<br />
Fahrgeschwindigkeit von über acht<br />
Kilometern pro Stunde für zwei oder<br />
mehr Paletten oder Trolleys als<br />
Quersitz- oder Standgerät sind hierfür<br />
die idealen Maschinen“, erklärt<br />
Bruno Haller, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Stöcklin <strong>Logistik</strong><br />
AG im schweizerischen Dornach.<br />
Mit offen gestalteten, großen Hallenflächen<br />
werde dabei flexibel auf<br />
die Auslastung reagiert, ergänzt der<br />
Manager.<br />
Andreas Packeiser, Marketingleiter<br />
bei der Still GmbH in Hamburg,<br />
entgegnet: „Dagegen ist zu berücksichtigen,<br />
dass mit steigender Geschwindigkeit<br />
auch das Unfallrisiko<br />
tendenziell zunimmt. Eine signifikante<br />
Steigerung der realisierten Geschwindigkeiten<br />
im Bereich manuell<br />
bedienter Niederhubwagen ist oftmals<br />
gar nicht möglich.“<br />
Sicherheit und schwere Lasten<br />
Dies bestätigt auch Andreas Krause,<br />
Produktmanager bei der Toyota<br />
Gabelstapler Deutschland GmbH in<br />
Duisburg: „In vielen Fällen wird<br />
durch den Kunden die Fahrzeugendgeschwindigkeit<br />
reduziert und die<br />
Sicherheit in den Vordergrund ge-<br />
stellt.“ Um die Produktivität zu erhöhen,<br />
hat Toyota je nach Anwendung<br />
Niederhubgeräte und Kommissionierer,<br />
die bis zu drei Paletten<br />
transportieren können, mit größeren<br />
Tragfähigkeiten in seinem Programm.<br />
Die hohen Anforderungen<br />
an die Flurförderzeuge liegen im täglichen<br />
Einsatz ohne Unterbrechung<br />
und in der schnellen Geschwindigkeit<br />
mit großen Ladegewichten. Der<br />
Antrieb über einen kräftigen Drehstrommotor<br />
ist eine Voraussetzung,<br />
um diese Ziele zu erreichen.<br />
Stöcklin konzentriert sich auf<br />
Flurfördermittel für den innerbetrieblichen<br />
Materialfluss, für den Lagerumschlag.<br />
Im Kommissionierbereich<br />
wird Wert auf Schnelligkeit<br />
und vor allem auf das Transportvolumen<br />
gelegt. Im Trend liegen Geräte<br />
mit langen Gabeln für mindestens<br />
zwei Paletten oder sogar breite<br />
Niederhubwagen mit zwei Gabelpaaren<br />
für den gleichzeitigen Transport<br />
von vier Paletten. Die Schweizer<br />
haben vor kurzem auf Anfrage ein<br />
derartiges Gerät für Gewichte bis 6 t<br />
entwickelt und gebaut.
10-401-12-06.qxd <strong>09</strong>.02.2006 8:32 Uhr Seite 17<br />
Die Wege im Lagerhaus werden<br />
immer länger: Geräte<br />
müssen daher flexibel nutzbar<br />
sein und einen schnelleren<br />
Transport ermöglichen.<br />
Manfred Harrer, Vertriebsleiter<br />
des schwäbischen Flurförderzeugherstellers<br />
Genkinger-Hubtex in<br />
Münsingen, bestätigt: „Nach unserer<br />
Meinung wird der Niederhubwagen<br />
im Transportbereich vor allem auch<br />
bei sehr schweren Lasten zukünftig<br />
häufiger eingesetzt.“ Genkinger-<br />
Hubtex bietet Fahrzeuge bis 12 t<br />
Nutzlast an.<br />
Multifunktions-Bedienelemente<br />
Die menschliche Komponente, die<br />
Motivation des Mitarbeiters, ist oftmals<br />
sehr entscheidend für den Ablauf<br />
der Kommissionierung. Aus diesem<br />
Grund dürfe die Ergonomie der<br />
Lagerhausgeräte nicht unterschätzt<br />
werden, bekundet der Schweizer<br />
Manager. Mit ihren Entwicklungen<br />
wollen die Hersteller nicht nur die<br />
ergonomischen Faktoren verbessern,<br />
sondern auch die Umschlagsmenge<br />
und -geschwindigkeit stei-<br />
gern. Interessenten sollten derartigen<br />
Merkmalen Aufmerksamkeit<br />
schenken; sie schlagen sich schnell in<br />
Einsparungen nieder. So setzt etwa<br />
der Hamburger Staplerhersteller<br />
Still bei der Bedienung auf Servolenkungen<br />
und Multifunktions-Bedienelemente,<br />
die alle Funktionen<br />
zum Steuern, Bedienen und Kontrollieren<br />
vereinen. Beim neuen<br />
Niederhubwagen von Still sind alle<br />
Bedienfunktionen so in den Deichselkopf<br />
integriert, dass Links- und<br />
Rechtshänder ohne Umgreifen<br />
schnell arbeiten können.<br />
Komfortabel und leistungsstark<br />
kommt die neue N20-Baureihe an<br />
Elektrokommissionierern aus dem<br />
Hause Linde daher. Mit den vier neuen<br />
Produkten aus dem Matrik-Baukasten<br />
für Lagertechnik verfolgen die<br />
Aschaffenburger das Ziel, die Arbeit<br />
der Picker einfacher, sicherer und<br />
schneller zu machen und in dessen<br />
Folge die Produktivität im Lager weiter<br />
zu erhöhen. „Der zur Cemat vorgestellteNiederhubkommissionierer<br />
N20/N<strong>24</strong> verfügt über zahlreiche<br />
Verbesserungen, welche dabei hel-<br />
Bild: Stöcklin/Knehr<br />
HUBWAGEN<br />
fen, die Pickarbeit im Lager noch<br />
komfortabler und damit effizienter<br />
zu machen. Dazu gehören unter anderem<br />
der neu konzipierte Lenker,<br />
die niedrige Plattform und eine<br />
verstellbare Rückenlehne“, erklärt<br />
Herbert Kunkel, Marketingleiter<br />
Deutschland von Linde-Material<br />
Handling.<br />
Das Fahrzeugchassis der neuen<br />
Baureihe kommt ohne Ecken und<br />
Kanten aus. Dank der runden Formen<br />
und der weit heruntergezogenen<br />
Verkleidungen lassen sich Verletzungsgefahren<br />
für den Bediener<br />
minimieren. Gleichzeitig verhindert<br />
die mit 120 mm Tritthöhe sehr niedrige<br />
und gut zugängliche Plattform<br />
auch bei häufigem Ein- und Aussteigen<br />
vorzeitiges Ermüden.<br />
Der Linde-Lenker mit elektrisch<br />
betätigter Doppelgriffsteuerung gehört<br />
zu den Highlights aller neuen<br />
N20-Modelle. Seine Bedienelemente<br />
können sowohl mit der linken als<br />
auch mit der rechten Hand betätigt<br />
werden. Die Geräte verfügen über einen<br />
wartungsfreien Drehstromantrieb<br />
mit 3,0 kW Leistung, der seine<br />
Höchstgeschwindigkeit von bis zu<br />
12 km/h (mit Last) bereits nach 5 m<br />
erreicht.<br />
Wie auch andere Hersteller legt<br />
Toyota bei seinen Neuentwicklungen<br />
Wert auf ergonomische Konstruktionen.<br />
Denn die Kunden haben<br />
längst erkannt, dass die Arbeitskraft<br />
das Teuerste in der <strong>Logistik</strong> ist.<br />
„Auf langen Strecken spielt natürlich<br />
die Endgeschwindigkeit eine große<br />
Rolle. Bei kurzen Distanzen ist aber<br />
vor allem das Fahrzeughandling sowie<br />
das Beschleunigungs- und Ab-<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Beim Niederhub-<br />
Kommissionierer<br />
LOP 10 hat Toyota<br />
die Geräteergonomie<br />
in den Mittelpunkt<br />
gestellt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 17<br />
Bild: Toyota
10-401-12-06.qxd <strong>09</strong>.02.2006 8:32 Uhr Seite <strong>18</strong><br />
Bild: Toyota<br />
Bild: Linde-MH<br />
LOP 10 CF:<br />
Toyota-Niederhub-<br />
Kommissionierer<br />
mit Hubkabine<br />
Niederhubkommissioniergeräte<br />
der<br />
Linde-N20-Reihe<br />
werden mit drei<br />
voneinander unabhängigen<br />
Systemen<br />
gebremst.<br />
<strong>18</strong> <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
FÖRDERTECHNIK HUBWAGEN<br />
bremsverhalten von großer Bedeutung.<br />
Wir rüsten daher unsere Geräte<br />
mit unseren Powertrak- und Powerdrive-Systemen<br />
aus und garantieren<br />
somit ein bequemes Handling<br />
sowie eine sanfte Beschleunigung<br />
und ein ruhiges Abbremsverhalten“,<br />
so der Produktmanager von Toyota.<br />
Weitere Fahrer unterstützende Optionen<br />
im Bereich der Kommissionierstapler<br />
– wie Mitgängerknöpfe,<br />
Plattformhub und Fahrerplattform<br />
für längere Distanzen – erlauben eine<br />
größere Effektivität beim Einsatz.<br />
Schneller Batteriewechsel<br />
Mitentscheidend ist auch ein durchdachtes,<br />
bedienerfreundliches Batteriewechselsystem,<br />
das keine teuren<br />
Spezialeinrichtungen erfordert. Dies<br />
bestätigt auch Andreas Packeiser von<br />
Still: „Bei unseren neuen Elektrostaplern<br />
ist nun auch ein seitlicher Batteriewechsel<br />
möglich. Zum Aus-<br />
tausch wird kein Kran mehr benötigt,<br />
sondern nur noch ein Hubwagen,<br />
der die Batterie seitlich herauszieht.<br />
Das erhöht die Flexibilität und<br />
senkt die Stillstandzeiten.“<br />
Drehkabine<br />
Ein ganz neues Konzept stellte auch<br />
die Hamburger Jungheinrich AG in<br />
den Mittelpunkt ihres Cemat-Auftritts:<br />
den ersten Stapler mit Drehkabine.<br />
Die wichtigste Zielgruppe<br />
für dieses Fahrzeug ist die Industrie.<br />
Hintergrund der Entwicklung ist das<br />
hohe Ergonomie-Bewusstsein in der<br />
Branche verbunden mit dem Trend<br />
zum Mehrfachpaletten-Transport.<br />
Häufig werden gleich zwei oder sogar<br />
vier Gitterboxen oder Paletten<br />
aufgenommen, welche die Sicht des<br />
Fahrers nach vorn einschränken. Er<br />
muss daher in solchen Fällen rückwärts<br />
fahren.<br />
Dies geht oftmals sehr zu Lasten<br />
des Rückens und der Nackenmuskulatur.<br />
Auf ihrem drehbaren Arbeitsplatz<br />
können sich die Fahrer nun<br />
aber beim Rückwärtsfahren ohne<br />
derartige Verrenkungen in Fahrtrichtung<br />
positionieren. Die Kabine<br />
lässt sich um 30° nach links und <strong>18</strong>0°<br />
nach rechts drehen. Die Stapler tragen<br />
bis zu 3 t.<br />
Der Trend geht allgemein zum<br />
Elektrofahrzeug, da die Performance<br />
der Lagerhausgeräte an die verbrennungsmotorisch<br />
angetriebenen<br />
Geräte heranreicht beziehungsweise<br />
diese teilweise schon eingeholt hat.<br />
Aufgrund der Verknappung der<br />
weltweiten fossilen Ressourcen spielen<br />
auch alternative Antriebssysteme<br />
zukünftig eine entscheidende Rolle.<br />
Toyota hat auf der Cemat die Konzeptstudie<br />
für einen Stapler mit<br />
Brennstoffzellenantrieb vorgestellt<br />
und damit als erster Flurförderzeughersteller<br />
weltweit diese alternative<br />
Antriebstechnik für seine Fahrzeuge<br />
entwickelt. Bei diesem Modell kommen<br />
Wasserstoff als Treibstoff und<br />
Toyota-Stacks zum Einsatz, die<br />
schon seit Jahren in verschiedenen<br />
Toyota-Fahrzeugen – wie beispielsweise<br />
Busse, Lkw und Pkw – in Feldtests<br />
im Einsatz sind. Der Brennstoffzellen-Stapler<br />
zeigt nicht nur,<br />
dass Toyota auch bei Industriefahr-<br />
zeugen den Umweltschutz groß<br />
schreibt, sondern erlaubt gleichzeitig<br />
einen Blick auf mögliche zukünftige<br />
Antriebssysteme für Stapler und<br />
Lagertechnik neben der schon im<br />
Automobilbereich eingeführten Hybridtechnik.<br />
Die Nachfrage nach Plattform-<br />
Fahrzeugen ist stark gestiegen. Das<br />
liegt nicht vordergründig an der Bequemlichkeit<br />
der Fahrer, sondern<br />
daran, dass sie deutlich mehr Güter<br />
in ihrer Schicht bewegen können,<br />
wenn sie etwa einen Deichselstapler<br />
nicht mehr schieben müssen. So verfügt<br />
etwa der neue Deichselstapler<br />
von Toyota über eine ausklappbare<br />
Plattform; auch Geräte mit festen<br />
Stand-Plattformen gehören zum<br />
Produktprogramm der Branche. Sie<br />
sind allerdings länger als die Mitgänger-Brüder,<br />
was bei engen Platzverhältnissen<br />
im Lager problematisch<br />
werden kann.<br />
Schlepper holen auf<br />
Ferner bemerkt Andreas Krause von<br />
Toyota: „Wir konnten bei unseren<br />
Großkunden beim kontinuierlichen<br />
Ein- und Auslagern von Paletten und<br />
Gitterboxen und beim Transport<br />
dieser Lasten über größere Distanzen<br />
die Tendenz feststellen, dass unsere<br />
Kunden oftmals Schlepper mit<br />
Anhänger einsetzen. Ab Transportstrecken<br />
von mehr als 100 m stellten<br />
wir fest, dass ein Schlepper mit einem<br />
Last-Anhänger die produktivere<br />
und Kosten sparendere Lösung ist.<br />
Denn dabei werden weniger Personal<br />
und nicht so viele Fahrzeuge eingesetzt.“<br />
Der Produktmanager von<br />
Toyota fügt an, dass der Materialfluss<br />
mit Schleppern schneller und sicherer<br />
sei, da sich weniger Fahrzeuge in<br />
der Produktion oder im Lager bewegen<br />
würden. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Linde<br />
� Stöcklin<br />
� Still<br />
� Toyota<br />
� Genkinger-Hubtex<br />
� Jungheinrich
10-401-12-03.qxd 07.02.2006 10:44 Uhr Seite 20<br />
FÖRDERTECHNIK STEHSCHLEPPER<br />
20 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Wegstrecken<br />
reduzieren<br />
Bei Kommissionierungen außerhalb des Hochlagerbereichs ist<br />
der Einsatz von Staplern oft nicht geeignet. Dann schlägt die<br />
Stunde von Elektro-Stehschleppern mit Anhängern, die durch<br />
das schnelle und einfache Auf- und Absteigen sowie Beladen<br />
für Zeitersparnis sorgen.<br />
Die im LagerbetriebeingesetztenElektro-Stehschlepperkönnen<br />
auf zwei<br />
Ebenen beladen<br />
werden.<br />
MICHAELA HEIDER-PESCHEL<br />
Das derzeit effektivste Produktionssystem<br />
ist die synchrone<br />
Produktion im Kundentakt.<br />
Dabei handelt es sich um einen<br />
ganzheitlichen Ansatz zur Eliminierung<br />
jeglicher Verschwendung im<br />
Prozess. In Japan entwickelt, wurde<br />
es im so genannten Toyota-Produktionssystem<br />
perfektioniert. „Wir<br />
versuchen, uns an diesem Leitbild zu<br />
orientieren“, verdeutlicht der Dipl.-<br />
Betriebswirt (FH), Freddy Listander,<br />
Teamleiter Werkslogistik, Fertigung<br />
Automobilschalter und -systeme der<br />
Marquardt GmbH in Rietheim-<br />
Weilheim. „Als Automobilzulieferer<br />
geht es uns in erster Linie darum,<br />
Durchlaufzeiten zu reduzieren, um<br />
so flexibel wie möglich auf die sich<br />
Michaela Heider-Peschel ist Fachjournalistin<br />
in 55433 Gau-Algesheim<br />
ständig ändernden Anforderungen<br />
zu reagieren.“<br />
In der Produktion darf es grundsätzlich<br />
weder zu Lieferengpässen<br />
noch zu Überkapazitäten kommen.<br />
Lösungen für die innerbetriebliche<br />
<strong>Logistik</strong> spielen in diesem komplexen<br />
Zusammenhang eine wesentliche<br />
Rolle. Seit gut zweieinhalb Jahren<br />
sind in der Produktion und im<br />
Lager zwei Elektro-Stehschlepper<br />
Sherpa 1500 ST der Hako-Werke,<br />
Bad Oldesloe, im Einsatz. Dazu<br />
kommen noch zwölf Anhänger, die<br />
nach den Bedürfnissen des Elektronikspezialisten<br />
umgebaut worden<br />
sind. Es handelt sich um Flurförderer,<br />
die in erster Linie für die Branchen<br />
in Frage kommen, die nicht im<br />
Hochlagerbereich kommissionieren<br />
und somit der Einsatz eines Staplers<br />
nicht geeignet ist.<br />
Premiummarken im Fokus<br />
Die Marquardt-Gruppe ist ein führender<br />
Hersteller von elektromechanischen<br />
und elektronischen Schaltern<br />
und Schaltsystemen für Fahrzeuge,<br />
Elektrowerkzeuge, Haushaltsgeräte<br />
und sonstige industriellen<br />
Anwendungen. Zur Erhaltung<br />
der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
investiert das Unternehmen<br />
jährlich mehr als 7% des Umsatzes in<br />
Forschung und Entwicklung. Diese<br />
Investitionen zahlen sich aus. Marquardt<br />
verfügt über ein sehr breites<br />
Produktprogramm: von Geräte-,<br />
Schnapp- und Elektrowerkzeugschaltern<br />
bis hin zu komplexen Be-<br />
dienfeldern und Fahrberechtigungssystemen.<br />
„Mit der Einführung intelligenter<br />
Fahrberechtigungssysteme, die eine<br />
hohe Diebstahlsicherheit bieten und<br />
in Premiummarken zum Einsatz<br />
kommen, haben wir uns in der Automobilindustrie<br />
einen führenden Namen<br />
gemacht“, erzählt Freddy Listander.<br />
„Highlight unserer Entwicklung<br />
ist das so genannte Keyless-<br />
Go-System. Hier wird Funktionalität<br />
mit Luxus kombiniert. Der<br />
elektronische Schlüssel, der nur mitgeführt<br />
werden muss, aktiviert das<br />
System über diverse elektronische<br />
Felder und ermöglicht das Öffnen<br />
und Starten des Fahrzeugs ohne<br />
Drücken von Tasten oder Einstecken<br />
des Schlüssels ins Zündschloss.“<br />
Der schnelle technologische Wandel<br />
und der zunehmende Druck ausländischer<br />
Wettbewerber erfordern<br />
eine permanente Anpassung der<br />
internen Abläufe sowie eine zunehmende<br />
Flexibilität im Hinblick auf<br />
die Kundenwünsche. Deshalb wird<br />
bei Marquardt die Optimierung der<br />
innerbetrieblichen Prozesse intensiv<br />
vorangetrieben. Dabei stehen die<br />
Abläufe in der Produktentstehung<br />
sowie im Bereich der <strong>Logistik</strong> im<br />
Mittelpunkt der Aktivitäten.<br />
Flexibilität als Hauptforderung<br />
„Wir haben uns für Stehschlepper<br />
wegen des schnellen Auf- und Abstiegs<br />
entschieden. Ein Sitzschlepper<br />
kam für uns nicht in Frage“, erinnert<br />
sich Reinhold Honer, Meister im Bereich<br />
<strong>Logistik</strong>. „Außerdem hat das<br />
Unternehmen Hako ganz schnell auf<br />
unsere diversen Änderungswünsche<br />
beim Elektroschlepper und den Anhängern<br />
reagiert.“ Nicht nur der<br />
Werkschutz stellte hohe Sicherheitsanforderungen,<br />
sondern auch die<br />
Bedingungen vor Ort sind ständig im<br />
Fluss. Die Elektroschlepper kommen<br />
in den Bereichen Produktion, Lager<br />
und Entsorgungslogistik zum Einsatz.<br />
„Sie bringen Kauf- oder Hausteile<br />
an die Montagelinien, die fertigen<br />
Produkte in den Versand und<br />
handhaben die Verpackungen aller<br />
Art“, so Reinhold Honer.<br />
„Wir befinden uns im neuen A-<br />
Werk. Hier werden die Lichtbe-
10-401-12-03.qxd 07.02.2006 10:45 Uhr Seite 21<br />
dieneinheiten, Bedieneinheiten,<br />
elektronischen Zündstartsysteme,<br />
elektronischen Lenkradverriegelungen<br />
und weitere Produkte mit rund<br />
600 Mitarbeitern im Zwei- bis Dreischichtbetrieb<br />
gefertigt“, beschreibt<br />
Freddy Listander den Standort. Früher<br />
kamen zum Be- und Entladen<br />
Hub- und Handwagen zum Einsatz,<br />
die viele Wege produzierten. „Wir<br />
brauchten ein Transportsystem, um<br />
diese Wegstrecken zu reduzieren.“<br />
Im Gebäude befindet sich auch<br />
das Dreitageslager. Es dient als Puffer.<br />
„Hier werden beispielsweise<br />
Teile für die Nachtschicht zwischen<br />
gelagert, weil unser automatisches<br />
Kleinteilelager im Werk I nur im<br />
Zweischichtbetrieb betrieben wird“,<br />
so der Teamleiter Werkslogistik. Beide<br />
Elektroschlepper mit ihren Anhängern<br />
sind permanent unterwegs.<br />
Der eine Elektroschlepper wird nach<br />
Abteilungen und Montagezellen beladen,<br />
die in der logischen Reihenfolge<br />
abgeladen werden. Er nimmt<br />
auch gleich wieder das Leergut mit.<br />
Der andere Elektroschlepper fährt<br />
die Route für die Fertigprodukte ab,<br />
die gleich auf den richtigen Ladungsträgern<br />
stehen. Die wiederum<br />
differieren von Automobilunternehmen<br />
zu Automobilunternehmen.<br />
„Die beiden Züge sind das Herz unserer<br />
Produktion. Sie versorgen die<br />
einzelnen Montagestationen mit den<br />
Komponenten und fahren das Endprodukt<br />
zum Versand“, verdeutlicht<br />
Freddy Listander.<br />
Vielfältige Umbaumaßnahmen<br />
Am Anfang des Einsatzes der<br />
Elektrotransporter stand erst einmal<br />
eine Reihe von Umbaumaßnahmen.<br />
Sowohl die Anhänger als auch die<br />
Schlepper mussten auf die Anforderungen<br />
vor Ort abgestimmt werden.<br />
„Ursprünglich wollten wir beispielsweise<br />
die Anhänger dreilagig auf<br />
dem Weg in die Produktion beladen,<br />
aber aus Gründen der einfacheren<br />
Handhabung haben wir uns dann<br />
doch für zwei Lagen entschieden. Die<br />
Fertigprodukte befinden sich mittlerweile<br />
sogar nur noch auf einer<br />
Ebene, so dass wir sie mit den<br />
Elektrowagen schnell auf- und abladen<br />
können. Vor kurzem haben wir<br />
erst Unterfahrhilfen gebaut, so dass<br />
das Be- und Entladen mit dem<br />
Elektrogabelstapler noch schneller<br />
vonstatten geht“, erzählt Reinhold<br />
Honer.<br />
Auch die Regalböden der Anhänger<br />
müssen immer wieder auf die<br />
Marquardt-Bedürfnisse angepasst<br />
werden. „Die Paletten der Automobilunternehmen<br />
sind nicht alle<br />
gleich groß, so dass wir hier auch immer<br />
wieder flexibel bei der Beladung<br />
und dem Versand reagieren müssen“,<br />
so der Teamleiter.<br />
Sicherheit ist oberstes Gebot<br />
Dazu kommt noch der ESD-Schutz,<br />
der in der Elektronikfertigung unabdingbar<br />
ist. „Hier hat unsere Werkstatt<br />
gemeinsam mit der Hako-<br />
Werksvertretung Quattländer so<br />
lange probiert und spezielle Abweiser<br />
konstruiert, bis der Werkschutz<br />
zufrieden war.“ „Wir hatten damit<br />
keine Erfahrung“, bestätigt Lothar<br />
Rosenstiel, Fachgroßhändler für<br />
Reinigungsbedarf. Seine Produktpalette<br />
reicht von Hako-Maschinen<br />
über Gerätewagen, Reinigungschemie<br />
bis hin zu Hygienepapieren und<br />
Ergänzungsprodukten. „Aber gemeinsam<br />
haben wir die notwendige<br />
Erdung sicher gestellt.“ Die Flurförderer<br />
werden zweimal im Jahr mit<br />
speziellen Messgeräten überprüft.<br />
Und den Angaben zufolge gibt es keinen<br />
Grund für besondere Beanstandungen.<br />
Eine weitere Umbaumaßnahme<br />
betraf die Schlepper. Eine Schnellverriegelung<br />
beim Batteriewechsel<br />
minimiert den Zeitverlust. Der mit<br />
Rollen ausgerüstete Battererietrog<br />
sichert einen zügigen Wechsel an der<br />
Ladestation. „Um das gesamte Fahrzeug,<br />
einschließlich der Anhänger,<br />
haben wir darüber hinaus noch einen<br />
Schutz installiert, so dass ein<br />
Überfahren von Füßen nahezu ausgeschlossen<br />
ist. Außerdem sind spezielle<br />
Reifen aufgezogen worden, die<br />
radierarm sind“, stellt der Meister im<br />
Logstikbereich, Reinhold Honer, abschließend<br />
fest.<br />
„Wir haben uns unter anderem<br />
wegen der Doppellenkachse für die<br />
Stehschlepper entschieden“, blickt<br />
Reinhold Honer auf den Entschei-<br />
Bilder: Hako<br />
STEHSCHLEPPER<br />
dungsprozess zurück. Das Fahrzeug<br />
ist spurtreu, fährt leicht um die<br />
Ecken herum, kommt problemlos<br />
überall durch und braucht keine<br />
breiten Gänge. Seine Wendigkeit<br />
überzeugt im Betriebsalltag. „In jeder<br />
Schicht gibt es einen verantwortlichen<br />
Fahrer. Sie hatten von Anfang<br />
an keinerlei Probleme mit der Handhabung<br />
der Geräte.“ Mit 6 km/h sind<br />
sie zügig unterwegs. Die Beladung<br />
beträgt bis zu 900 kg auf einem Anhänger.<br />
Trotz Leasing-Angebot entschloss<br />
man sich zum Kauf der Geräte. Lackiert<br />
wurden sie in der Marquardt-<br />
Hausfarbe. „Nachträglich haben wir<br />
sie aus Gründen der Arbeitssicherheit<br />
mit Warnleuchten ausgerüstet“,<br />
erinnert sich Reinhold Honer. „Es<br />
gab bis jetzt keinerlei technische Probleme.“<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Hako<br />
� Marquardt<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Zufrieden mit dem<br />
Stehschlepper, der<br />
problemlos einen<br />
Dreischichtbetrieb<br />
bewältigt (von<br />
links): Reinhold<br />
Honer, Meister in<br />
der Marquardt-<br />
<strong>Logistik</strong>, und <strong>Logistik</strong>-Teamleiter<br />
Freddy Listander.<br />
Fachgroßhändler<br />
Lothar Rosenstiel<br />
demonstriert das<br />
Batterieschnellwechselsystem.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 21
10-401-12-08.qxd 07.02.2006 10:45 Uhr Seite 22<br />
FÖRDERTECHNIK GABELSTAPLER<br />
Zwei auf<br />
einen Streich<br />
Nicht zuletzt der florierenden Weltwirtschaft mit dem daraus<br />
resultierenden Anstieg der Container-See- und Landverkehre<br />
verdankt der schwedische Großstapler-Anbieter Kalmar die stark<br />
zunehmende Nachfrage nach Geräten zum Handhaben von<br />
Leercontainern.<br />
Stapler für das<br />
Handling für Leercontainerverfügen<br />
über geringereTragfähigkeiten,<br />
wegen der<br />
Stapelhöhe aber<br />
über exzellente<br />
Stabilität.<br />
22 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
BERND MAIENSCHEIN<br />
Der schwedische Stapler-Anbieter<br />
Kalmar Industries AG mit<br />
Hauptsitz in Stockholm profitiert<br />
vom boomenden Weltmarkt: Jeder<br />
vierte Container einschließlich<br />
Wechselbrücken weltweit wird inzwischen<br />
mit Kalmar-Equipment<br />
umgeschlagen. Kürzlich hat Kalmar<br />
den ersten von insgesamt drei DCE-<br />
100-45-E6-Leercontainer-Staplern<br />
an den in Kornwestheim ansässigen<br />
Intermodal-Spezialisten BTS Kombiwaggon<br />
Service GmbH ausgelie-<br />
fert. Die speziell für die gleichzeitige<br />
Hantierung zweier Container entwickelten<br />
ECH-Stapler (Empty Container<br />
Handlers) sind ein Renner:<br />
Kalmars Leercontainerbereich kann<br />
mit der Auslieferung auf ein erfolgreiches<br />
Jahr 2005 zurückblicken:<br />
Mehr als 50 DCE-100-Fahrzeuge<br />
wurden abgesetzt.<br />
Kalmar hat mit diesem vor rund<br />
eineinhalb Jahren eingeführten<br />
Fahrzeug auf die weltweit steigende<br />
Nachfrage von Häfen, Terminals und<br />
Binnenterminals nach kostengünstigen<br />
Ausrüstungen für den Umschlag<br />
von Leercontainern reagiert. Das<br />
Prinzip der doppelten Stapelung erwies<br />
sich als so erfolgreich, dass das<br />
Fahrzeug schon heute zahlreiche<br />
Märkte von Südamerika und Europa<br />
bis nach Asien und Australien erobern<br />
konnte. Die Bestellung des<br />
Stuttgarter Unternehmens hat Kalmar<br />
die Tür zum wichtigen Absatzmarkt<br />
Deutschland geöffnet.<br />
Konsequente Orientierung<br />
an Kundenbedürfnissen<br />
Laut Dan Pettersson, Kalmar-Produktmanager<br />
Heavy Lift Trucks, ist<br />
das Faszinierende an diesem Neufahrzeug<br />
dessen konsequente Orientierung<br />
an den praktischen Bedürfnissen.<br />
Für die knapp 5500 Container,<br />
die bei BTS Kombiwaggon in<br />
Umlauf sind, sind adäquate Ausrüstungen<br />
zwingend erforderlich, damit<br />
deren Umsetzung effizient und<br />
kostengünstig zu bewerkstelligen ist.<br />
Ein verstärkter Hubmast und eine<br />
Der DCE 100 kann gleichzeitig zwei<br />
Leercontainer hantieren und erreicht<br />
dadurch eine höhere Produktivität als<br />
herkömmliche Leercontainer-Stapler.<br />
moderne Elektrik sowie Hydraulik<br />
sind technische Merkmale des Modells.<br />
Über lediglich eine Leitung<br />
wird das DCE 100 mit Energie gespeist<br />
und zwei Leitungen versorgen<br />
die Hydraulik des Anbauaggregats.<br />
Müssen die Fahrer beispielsweise<br />
Container in einer Höhe von nahezu<br />
20 m über dem Boden aufnehmen<br />
beziehungsweise absetzen, bedeutet<br />
dies eine wesentliche Verbesserung<br />
der Sichtverhältnisse.<br />
Beim Containerhandling verfügt<br />
der ECH über eine Hubkraft von 10 t.<br />
Zusätzlich zu Verbesserungen im Bereich<br />
Bedienkomfort ist der Leercontainerhandler<br />
mit einer leistungsstärkeren<br />
Antriebsachse ausgestattet. Das<br />
Bedienpersonal kommt so in den Genuss<br />
eines effizienten Arbeitsplatzes,<br />
der es ihm erlaubt, sich voll und ganz<br />
auf den Betrieb und die Manövrierung<br />
des Fahrzeugs von seiner ergonomisch<br />
gestalteten, erhöhten Kabine<br />
aus zu konzentrieren. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Kalmar<br />
Bilder: Kalmar
10-401-PI-Fördern.qxd 08.02.2006 9:41 Uhr Seite 23<br />
PRODUKTE<br />
Liegewaren-Ringsorter<br />
im mittleren Leistungsbereich<br />
Mit Hilfe eines Ringsorters lassen<br />
sich jetzt im mittleren Leistungsbereich<br />
Sortieraufgaben automatisieren,<br />
wo dies bisher an relativ<br />
hohen Investitionskosten scheiterte.<br />
Die Leistung des Ringsorters<br />
ist deswegen bewusst unterhalb<br />
konventioneller Hochleistungssorter angesiedelt. Ist ein Behälter<br />
befüllt oder ein Auftrag beendet, wird der betroffene Behälter<br />
automatisch ausgeschleust und durch einen leeren Behälter<br />
für den nächsten Auftrag ersetzt. So können Behälter (Aufträge),<br />
für die zur Zeit keine Ware sortiert wird, ausgeschleust<br />
und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wieder Ware zur Verteilung<br />
anliegt, wieder eingeschleust werden.<br />
� PSB GmbH, Tel. (0 63 <strong>31</strong>) 7 17-0, www.psb-gmbh.de<br />
Rationelles Containerhandling<br />
Für Anwender, die kein Containerterminal<br />
besitzen und mit vorhandener<br />
Krananlage Container<br />
heben wollen, gibt es eine neu<br />
entwickelte Container-Traverse<br />
von GKS-Axzion. Die Traverse<br />
wird auf den Container aufgesetzt, die Drehzapfen in den oberen<br />
Eckbeschlägen elektromotorisch oder manuell verriegelt.<br />
Der Schwerpunktausgleich für den Container erfolgt durch<br />
Verschieben des Aufhängeauges mit dem Kran oder durch<br />
elektromotorisches Verfahren der Aufhängung. Bedient wird<br />
die Container-Traverse per Funkfernsteuerung oder Handtaster,<br />
mit Energie wird sie extern über den Kran oder netzunabhängig<br />
über einen wartungsfreien Gel-Akku versorgt.<br />
� GKS Stahl- und Maschinenbau GmbH,<br />
Tel. (0 21 73) 99 43 22, www.axzion.de<br />
Rückhalt auch an warmen Tagen<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Bodyguard-Sun für Gabelstapler<br />
mit Stahlkabine ist ein<br />
offenes Rückhaltesystem für<br />
die warme Jahreszeit, das die<br />
Gefahren bei seitlichen Kippunfällen<br />
deutlich reduziert,<br />
ohne dass der Fahrer in einer<br />
geschlossenen Kabine im Hitzestau<br />
eingesperrt ist. Bei der neuartigen Sommer-Lösung des<br />
Kabinenherstellers Fritzmeier kann der Fahrer mit einem vertretbaren<br />
Zeitaufwand von unter 30 min die linke Originaltüre<br />
aushängen und die vorhandenen Scharniere als Basis für das<br />
Rückhaltesystem nutzen. Im vorderen Bereich ist lediglich der<br />
Schließbolzenhalter für die Schlossarretierung zu verschrauben.<br />
� Fritzmeier Systems GmbH & Co. KG,<br />
Tel. (0 80 95) 63 17, www.fritzmeier.com<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 23
10-401-13-06.qxd 07.02.2006 10:46 Uhr Seite <strong>24</strong><br />
LAGERTECHNIK SYSTEMHALLEN<br />
Je nach Einsatzzweck bieten sich<br />
Systemhallen als preiswerte und<br />
ansprechende Lösungen zu Steinauf-Stein<br />
gebauten Hallen an.<br />
LOSBERGER INTERTENT<br />
<strong>24</strong> <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Ansprechend<br />
und zweckmäßig<br />
Systemhallen stellen eine günstige Alternative zu herkömmlich<br />
gebauten Lager-, Produktions- und Verkaufsräumen dar.<br />
Dabei ist das Konzept einfach, dennoch lässt die Ausstattung<br />
kaum Wünsche offen. Die Hallen gibt es sowohl in gedämmter<br />
als auch in ungedämmter Ausführung.<br />
FRANK HARTMANN<br />
Raumlösungen für Industrie,<br />
Handel und Gewerbe müssen<br />
nicht zwangsläufig Stein auf<br />
Stein oder aus Betonfertigteilen gebaut<br />
sein. Je nach Einsatzzweck bieten<br />
Systemhallen mit aktuellem<br />
technischen Standard intelligente,<br />
Anbieter von Zelten<br />
und Systemhallen<br />
Die 1919 gegründete Losberger Intertent GmbH, Sitz<br />
in Bad Rappenau bei Heilbronn, gehört mit seinen<br />
Tochterunternehmen zu den international größten<br />
Herstellern, Verkäufern und Vermietern von Systemhallen<br />
und Zelten. Weltweit beschäftigt die Losberger-Gruppe<br />
rund 540 Mitarbeiter. Losberger verfügt<br />
über einen eigenen Produktions- und Entwicklungsbereich.<br />
Seine Produkte und Dienstleistungen sind<br />
ausschließlich im obersten Qualitätsbereich angesiedelt<br />
und decken sowohl Standardraumbedarfe wie<br />
auch komplexere Raumbedarfe ab.<br />
preiswerte und optisch ansprechende<br />
Lösungen.<br />
Ihr Konzept ist einfach, die Ausstattung<br />
lässt kaum Wünsche offen:<br />
Das Tragwerk der eingeschossigen<br />
Systemhallen besteht aus Aluminium,<br />
Stahl oder Stahl/Holz, der<br />
Aufbau geschieht meist in Systemrastermaßen<br />
bis 7,5 m. Am Tragwerk<br />
selbst wird die Hallenbekleidung aus<br />
feuerverzinktem Stahltrapezblech,<br />
kunststoffbeschichteter Schwergewebeplane<br />
oder Systemwandelementen<br />
montiert. Ausgestattet mit<br />
Toren, Türen, Fenstern, RWA<br />
(Rauch und Wärmeabzug) und anderem<br />
einsatzbezogenem Zubehör,<br />
ist die Halle in wenigen Tagen oder<br />
Wochen fertig gestellt und einsatzfähig.<br />
Außer guter Optik bestechen die<br />
vergleichsweise extrem kurzen Auf-<br />
Dipl.-Ing. Frank Hartmann ist Leiter der<br />
Abteilung Systemhallen bei der Losberger<br />
Intertent GmbH in 74906 Bad Rappenau,<br />
Tel. (0 <strong>70</strong> 66) 9 80-0, <strong>Fax</strong> (0 <strong>70</strong> 66) 9 80-2 32,<br />
f.hartmann@losberger.com<br />
bauzeiten und der interessante Anschaffungspreis.<br />
Wer nicht kaufen<br />
oder leasen will, kann auch mieten.<br />
Im Vergleich zu den Kaufhallen ist<br />
die individuelle Ausstattung bei<br />
Miethallen allerdings eingeschränkt,<br />
denn diese sind in hohem Maße<br />
standardisiert. Der Grund liegt darin,<br />
dass der Hallenvermieter � will er<br />
wirtschaftlich arbeiten � seinen Bestand<br />
möglichst unverändert nach<br />
Vertragsende einem anderen Kunden<br />
weitervermieten muss. Das geht<br />
aber nur, wenn es keine individuellen<br />
Elemente in der abgebauten Halle<br />
gibt.<br />
Ausstattung bei Miethallen<br />
sorgfältig hinterfragen<br />
Denn was dem Vormieter recht war,<br />
ist dem neuen Kunden noch längst<br />
nicht billig. Trotz dieser Einschränkungen<br />
sind die heutigen Miethallen<br />
durchaus innerhalb der Systembausteine<br />
ansprechend und funktional<br />
auszustatten. Dazu gehören zum<br />
Beispiel außer dem Dach aus hochwertigen,<br />
kunststoffbeschichteten<br />
Schwergewebeplanen selbst Systemfensterelemente<br />
oder auch Systemwandelemente<br />
aus Kunststoff.<br />
Falls eine Miethalle zum Einsatz<br />
kommen soll, empfiehlt es sich, die<br />
Ausstattungsmöglichkeiten, die der
10-401-13-06.qxd 07.02.2006 10:46 Uhr Seite 25<br />
ins Auge gefasste Vermieter bei seinen<br />
Hallen anbieten kann, sorgfältig<br />
zu hinterfragen.<br />
Die Systemhallenanbieter haben<br />
sowohl ungedämmte „Kalthallen“<br />
wie auch wärmegedämmte Hallen<br />
im Programm. Die so genannten<br />
Kalthallen sind in der Regel im Dach<br />
mit einer robusten, kunststoffbeschichteten<br />
Schwergewebeplane<br />
oder einschaligem, feuerverzinktem<br />
Trapezblech versehen. An den Wänden<br />
und an den Giebelseiten wird<br />
üblicherweise ebenfalls einschaliges,<br />
feuerverzinktes Trapezblech angebracht.<br />
Besonders einfache Ausführungen<br />
weisen auch an den Seiten eine<br />
Planenbekleidung auf.<br />
Systemhallen erfüllen die jeweils<br />
regional definierten Schneelastannahmen<br />
bis zu 150 kg/m 2 . Kalthallen<br />
brauchen damit auch im Winter bei<br />
Schneefall nicht beheizt zu werden,<br />
es sei denn, der Nutzungszweck gebietet<br />
eine bestimmte Mindesttemperatur.<br />
Dachspannweite<br />
reicht von 12 bis 30 m<br />
Wärmegedämmte Hallen sind mit<br />
einem festen Dach aus Sandwichpaneelen<br />
oder einer Mineralfaserdämmung,<br />
die kostengünstiger ist, versehen.<br />
auch an den Wänden und am<br />
Giebel kommen diese Materialien<br />
zum Einsatz.<br />
Während es die Schwergewebeplanen<br />
üblicherweise in Weiß gibt,<br />
kann bei den Trapezblechen aus einem<br />
ganzen Sortiment an RAL-<br />
Farbtönen gewählt werden.<br />
Die Spannweiten der schneelastfähigen<br />
Hallen reichen üblicherweise<br />
von 12 bis 30 m ohne<br />
Zwischenstützen. Bei Stahltragwerken<br />
sind mit einer Mittelstütze<br />
Spannweiten bis zu 50 m möglich.<br />
Selbstverständlich ist ein mehrschiffiger<br />
Aufbau kein Problem. Bei<br />
Traufhöhen zwischen 4 und 8 m wird<br />
jeder Quadratmeter, optimal genutzt.<br />
Durch die heute angebotenen<br />
Spannweiten, Seitenhöhen und Ausstattungsmöglichkeiten<br />
sind Systemhallen<br />
für viele Einsatzbereiche<br />
geeignet. Am häufigsten finden sie<br />
als Industrie- oder Speditionslager,<br />
als Werkstatt, Produktionsgebäude<br />
und als Verkaufsräume Verwendung.<br />
Vor allem die hohe Wirtschaftlichkeit<br />
und die kurzen Bauzeiten<br />
haben zum Beispiel bei der Bionorica<br />
AG in Neumarkt den Ausschlag<br />
für die Wahl einer Systemhallenlösung<br />
gegeben. Die Entscheidung fiel<br />
auf eine wärmegedämmte Halle mit<br />
Stahltragwerk und feuerverzinktem<br />
Trapezblech in Dach und Wand. Für<br />
die Wärmedämmung im Dach wurde<br />
Mineralfaserwolle gewählt. Das<br />
installierte Firstnormlichtband<br />
nutzt das Tageslicht, Rauch-Wärme-<br />
Abzugsanlagen und Sektionaltore<br />
zählen zu den weiteren Ausstattungselementen.<br />
In der gut 16 m breiten und knapp<br />
80 m langen Halle lagert das zu den<br />
weltweit führenden Herstellern von<br />
Phytopharmaka (pflanzlichen Arzneimitteln)<br />
zählende Unternehmen<br />
seine Grundprodukte. Dass Systemhallen<br />
auch für besondere Anforderungen<br />
geeignete Lösungen bieten,<br />
zeigt die Aufgabenstellung, die durch<br />
Bionorica an Losberger, den Lieferanten<br />
der Halle, herangetragen<br />
wurde:<br />
Die Halle musste auf eine wannenförmig<br />
ausgebildete, 30 cm starke<br />
Bodenplatte gebaut werden. Damit<br />
schieden die sonst üblichen<br />
Punktfundamente für das dort verwendete<br />
Stahltragwerk aus. Deshalb<br />
erstellte Losberger für die bauseitige<br />
Ausführung der Bodenplatte eine<br />
Statik, in der die Anforderungen zur<br />
Aufnahme der Tragwerkstiele berücksichtigt<br />
wurden. Dadurch war<br />
die spätere problemlose Montage der<br />
Halle gesichert.<br />
Hallenerweiterung<br />
war problemlos möglich<br />
Eine weitere Anforderung des Kunden<br />
war die spätere Erweiterungsmöglichkeit<br />
des Lagerraumes, die<br />
dann im Jahre 2005 auch stattfand.<br />
Systemhallen sind geradezu prädestiniert,<br />
spätere Verlängerungen oder<br />
auch Kürzungen schnell und ohne<br />
große Zusatzkosten zu verwirklichen.<br />
Maßgebend dafür sind das<br />
Bauen in durchweg gleich langen<br />
Binderfeldern und die Art der Wandbekleidungen,<br />
die einfach demon-<br />
SYSTEMHALLEN<br />
tiert werden können. So musste bei<br />
Bionorica im August 2005, zwei Jahre<br />
nach dem ersten Bauabschnitt, lediglich<br />
eine Giebelwand demontiert<br />
werden. Danach ließ sich die Halle<br />
durch weiter angebaute Binderfelder<br />
um 52 m verlängern.<br />
Die Montagearbeiten waren übrigens<br />
in zehn Arbeitstagen abgeschlossen<br />
� das Einlagern von weiteren<br />
Rohstoffen konnte beginnen.<br />
Was den Kunden von Losberger außer<br />
der problemlosen, sauberen und<br />
zügigen Abwicklung ebenfalls freute,<br />
war die sofortige und uneingeschränkte<br />
Nutzbarkeit der Hallenerweiterung.<br />
Grund: Die Reklamationsquote<br />
bei der Bauabnahme betrug<br />
0,0%. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Losberger<br />
LAGERTECHNIK<br />
Die Spannweiten<br />
der schneelastfähigen<br />
Hallen reichen<br />
üblicherweise von<br />
12 bis 30 m ohne<br />
Zwischenstützen.<br />
Am häufigsten<br />
werden Leichtbauhallen<br />
als IndustrieoderSpeditionslager<br />
genutzt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 25<br />
Bilder: Losberger
10-401-PI-Lagertechnik.qxd 08.02.2006 9:46 Uhr Seite 26<br />
LAGERTECHNIK PRODUKTE<br />
Anzeige<br />
26 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Sohleplatten für Distributionszentren<br />
ganz ohne bröckelnde Fugenkanten<br />
Reibungsloser Materialfluss verlangt<br />
einen reibungsarmen, barrierefreien<br />
Hallenboden sowie eine<br />
intelligente Temperiertechnik, die<br />
sich in ihrer Wärmeleistung<br />
weder<br />
an Regalverschiebungen<br />
noch<br />
Bestandsveränderungen<br />
stört. Eine<br />
Sohleplatte für<br />
Distributionszentren,<br />
die Eigenschaften<br />
und Aufgaben dieser Art<br />
in sich vereint, bieten jetzt die beiden<br />
Kooperationspartner Uponor/Velta<br />
(Fußbodenheizungen)<br />
und Rinol Deutschland (Walzbeton)<br />
an. Vorteil: Der erdfeucht eingebrachte<br />
Beton benötigt im<br />
Gegensatz zum Nassbeton keine<br />
Dehnungsfugen. Kerbungen dieser<br />
Art ziehen in der Regel permanente<br />
Reparaturarbeiten an den Fugen-<br />
kanten nach sich, die unter dem<br />
Druck der Flurförderfahrzeuge<br />
abbrechen. Des Weiteren kommt<br />
der Brecopac-Beton ohne Baustahlmatte<br />
als Bewehrung und ohne<br />
Feuchtigkeitssperre zum Boden hin<br />
aus. Die Heizungsrohre aus hochwertigem<br />
Kunststoff sind ausreichend<br />
mechanisch belastbar. Eine<br />
Überdeckung mit etwa 10 cm des<br />
Kies-Zementgemisches genügt, um<br />
beim Einbringen der Sohle die Last<br />
der Radlader und Betonwalzen verformungsfrei<br />
aufzunehmen. Fußbodenheizungen<br />
bieten gleichmäßige<br />
Temperaturen in der gesamten<br />
Halle, ohne jede „Wärmeverschattung“<br />
durch Einbauten und Regale,<br />
temperieren äußerst sparsam und<br />
lassen in Grenzen auch eine sommerliche<br />
Kühlung zu.<br />
� Uponor GmbH<br />
Tel. (0 21 61) 94 80 63,<br />
www.uponor.de<br />
Gebrauchte Regalanlagen als Alternative<br />
Firmenauflösungen, Verkleinerungen<br />
und Insolvenzen tragen dazu<br />
bei, dass gebrauchte Regale am<br />
Markt verfügbar sind. Sofern diese<br />
„Gebrauchten“ von fachkompetenten<br />
Firmen angeboten werden, sind<br />
sie eine kostengünstige Alternative<br />
zum Neukauf. Lucht-Regale fertigt<br />
seit 25 Jahren Schwerlastregale und<br />
beschäftigt sich mit der Vermark-<br />
tung solcher Gebrauchtregale.<br />
Größtenteils kann den Kunden die<br />
Komplettanlage angeboten werden<br />
einschließlich der nötigen Sicherheitseinrichtungen<br />
nach Forderung<br />
der Berufsgenossenschaft sowie<br />
Montage und Angaben über zulässige<br />
Belastungen. Statisch nicht<br />
mehr einwandfreie Teile werden<br />
aussortiert, bei Bedarf Teile aus der<br />
eigenen Fertigung<br />
ergänzt. Gebrauchtteile<br />
können strahlund<br />
pulverbeschichtet<br />
und mit dem entsprechenden<br />
RAL-Ton<br />
versehen werden. Im<br />
Programm sind ebenfalls<br />
gebrauchte Fachbodenregale.Bundesweit<br />
werden laufend<br />
auch größere Posten<br />
gebrauchter Schwerlastregale<br />
aufgekauft.<br />
� Lucht-Regale GmbH,<br />
Tel. (0 22 34) 9 84 04-0,<br />
www.lucht-regale.de<br />
Neuer Service für die<br />
Warenkonfektionierung<br />
Die CIM GmbH hat für <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
eine Lösung entwickelt,<br />
mit der die Konfektionierung<br />
von Schläuchen und großen Platten<br />
einfach zu handhaben ist. Dies<br />
geschieht direkt am Lagerplatz. Ein<br />
Datenfunkgerät teilt dem Lagerarbeiter<br />
mit, wie viel abgeschnitten<br />
werden soll und worauf geachtet<br />
werden muss. Bei den Platten wird<br />
das noch nicht transportfähige<br />
Material über eine Funktionstaste<br />
weiterverarbeitet oder zu einem<br />
Schneidplatz gefahren. Nach der<br />
Weiterverarbeitung führt das<br />
Datenfunkgerät den Mitarbeiter<br />
wieder zurück, um das transportfähige<br />
Teil in den Materialfluss des<br />
Auftrags einzugliedern. Die Rechnungsstellung<br />
dieses Services<br />
erfolgt mit der Lagergeldabrechnung<br />
des <strong>Logistik</strong>dienstleisters. Ein<br />
weiterer Zusatzservice bezieht sich<br />
auf Einlagerungen, die anhand von<br />
Lieferanten-Barcodes durchgeführt<br />
werden. Als Eingangsbildschirm<br />
dient eine erweiterte Menü-Maske<br />
des CIM-Lagerverwaltungssystems<br />
Prolag.<br />
� CIM GmbH,<br />
Tel. (0 81 41) 51 02-0, www.cim.de<br />
Staubfreier,<br />
langlebiger Boden<br />
Wie neue oder bereits genutzte<br />
<strong>Logistik</strong>böden aus Beton abrieb-,<br />
staub- und rutschfest werden,<br />
demonstriert Norsa auf der Fachmesse<br />
Logimat in Stuttgart. Das<br />
sowohl innen als auch in Außenbe-<br />
reichen unkompliziert und nur einmalig<br />
anzuwendende Verfahren<br />
„Ashford Formula“ verfestigt die<br />
Betonoberfläche stark. In bis zu 8
10-401-PI-Lagertechnik.qxd 08.02.2006 9:46 Uhr Seite 27<br />
PRODUKTE<br />
LAGERTECHNIK<br />
mm Tiefe entsteht ein Kristallgefüge, wie es in der Natur bei<br />
Diamanten oder Granit vorkommt. Selbst starke mechanische<br />
Belastungen durch Staplerverkehr oder Palettenbewegungen<br />
können dem Boden, der mit der Zeit einen charakteristischen<br />
Glanz entwickelt, nichts anhaben. Laut Unternehmensangaben<br />
ist das Verfahren risikoarm und kostengünstiger als beispielsweise<br />
das Auftragen von Epoxydharzbeschichtungen oder Versiegelungen<br />
auf Beton.<br />
� Norsa GmbH, Tel. (03 42 43) 33 33 33, www.ashfordformula.de<br />
Kompakter Drucker mit Metallgehäuse<br />
Der Thermo-Desktopdrucker S4M für Etiketten und Barcodes<br />
wurde speziell für die harten Bedingungen im Warenlager und<br />
in der <strong>Logistik</strong> entwickelt und mit einem Metallgehäuse<br />
gebaut. Der Drucker arbeitet mit großen Etikettenrollen mit<br />
203 mm Durchmesse, die einfach eingeschoben werden. Das<br />
integrierte LC-Display zeigt Bedienungsinformationen<br />
an, während<br />
die Befehle über eine einfache<br />
Tastatur eingegeben werden. Der<br />
Drucker eignet sich für Organisationen,<br />
die schon eine Reihe unterschiedlicher<br />
Drucker einsetzen. Mit<br />
Hilfe der herstellereigenen Druckersprachen<br />
ZPL und EPL oder mit der optional erhältlichen Zebralink<br />
APL könne das Gerät schnell einen bereits vorhandenen Drucker<br />
ersetzen, heißt es. Der Drucker verfügt über serielle,<br />
parallele und USB-Vernetzungsmöglichkeiten sowie optional<br />
über internes Ethernet oder kabellose Vernetzung.<br />
� Zebra Technologies Europe Ltd.,<br />
Tel. (0 21 59) 67 68-0, www.zebra.co<br />
Intelligente Abschnittsortierung<br />
Mit Kasto-Sort wird das<br />
manuelle Entnehmen und<br />
Setzen von Sägeabschnitten<br />
in Behälter oder auf Paletten<br />
vermieden. In vielen Betrieben<br />
ist diese Tätigkeit bisher<br />
eine Zeit raubende, vor<br />
allem bei schweren Abschnitten anstrengende und deshalb<br />
ungeliebte Handarbeit. Abschnitte durch einen Roboter mit<br />
hoher Packungsdichte transportfertig in Behälter zu stapeln,<br />
ist schon seit Jahren möglich. Für jede neue Abschnittabmessung<br />
musste programmiert und das Stapelbild separat optimiert<br />
werden. Kasto-Sort bietet nun die Möglichkeit, die komplette<br />
Abschnittvielfalt ohne zusätzlichen Bedienaufwand zu<br />
palettieren. Egal ob Scheiben, Flachstahl oder Stangen: Das<br />
System reagiert intelligent auf jede neue Abschnittabmessung.<br />
Selbst das Stapelbild der Abschnitte in den Behältern wird für<br />
jede Abmessung völlig selbstständig generiert und hinsichtlich<br />
des Befüllungsgrades in den Behältern optimiert.<br />
� Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG,<br />
Tel. (0 78 41) 61 <strong>18</strong>-0, www.kasto.de<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 27
10-408-13-2.qxd 07.02.2006 11:22 Uhr Seite 28<br />
LAGERTECHNIK HOCHREGALE<br />
Sinkende Lagerkosten<br />
bei steigender Höhe<br />
Paletten-Hochregallager<br />
während<br />
der Erstellung. Dieses<br />
am Ende Wand<br />
und Dach tragende<br />
Regalsilo rechnet<br />
sich immer dann,<br />
wenn auf teuren<br />
Grundstücken große<br />
Produktmengen<br />
gelagert werden.<br />
28 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Weil die Lagerhaltung immer mehr auf Lieferanten<br />
verlagert wird oder Großmengen zunehmend aus dem Ausland<br />
kommen, wächst der Bedarf nach großen Kapazitäten zur<br />
Zwischenlagerung. Hochregallager sind dabei für <strong>Logistik</strong>planer<br />
Wiemeyer die Lösung bei Rationalisierungsbedarf und hohen<br />
Grundstückkosten.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Herr Wiemeyer, Ihr<br />
Team plant und konstruiert Dach<br />
und Wand tragende Hochregallager.<br />
Stehen Sie damit in Konkurrenz zu<br />
typischen Regalbauern wie SSI<br />
Schäfer oder Kocher Regalbau?<br />
Wiemeyer: Die genannten Regalbauer<br />
stehen nicht in direkter Konkurrenz<br />
zu uns, weil wir ein Planungs-<br />
und Beratungsbüro für<br />
Intralogistik sind. Wir befassen uns<br />
ausschließlich mir der Planung und<br />
Realisierungsbetreuung von Lagerund<br />
<strong>Logistik</strong>lösungen für den<br />
Mittelstand im deutschsprachigen<br />
Raum.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Wie stark sind Sie<br />
an der Umsetzung eines Projekts<br />
beteiligt?<br />
Wiemeyer: Der Schwerpunkt unserer<br />
Arbeit liegt auf der genauen<br />
Analyse der Unternehmensabläufe<br />
und des logistisch relevanten<br />
Datenmaterials unseres Auftraggebers.<br />
Auf dieser Grundlage entwerfen<br />
wir Lagerkonzepte mit unterschiedlichem<br />
Technisierungsgrad,<br />
Bild: Kocher Regalbau<br />
die nach Abstimmung und Diskussion<br />
mit unserem Kunden zu einem<br />
Konzept weiterentwickelt werden.<br />
Im Anschluss an diese Tätigkeiten<br />
werden von unserem Team Ausschreibungsunterlagen<br />
erarbeitet,<br />
die gegebenenfalls an die genannten<br />
Firmen versandt werden. Die<br />
von uns geleisteten Tätigkeiten<br />
werden in dieser Komplexität in der<br />
Regel nicht von einem Regalbauer<br />
erbracht. Wir hingegen stellen keinerlei<br />
Lagertechnik her und handeln<br />
damit auch nicht, so dass eine<br />
Konkurrenzsituation nicht entsteht.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Hochregallager als<br />
bauliche Gewerke stellen eine beträchtliche<br />
Investition für Lagerbetreiber<br />
dar. Für welche Betreiber<br />
sind diese Lager wirtschaftlich eine<br />
vorteilhafte Investition?<br />
Wiemeyer: Da die Lagerhaltung in<br />
den letzten Jahren immer mehr auf<br />
den Lieferanten verlagert wurde<br />
oder zunehmend Großmengen im<br />
Ausland beschafft werden, müssen<br />
große Kapazitäten für die Zwischenlagerung<br />
geschaffen werden.<br />
Hochregallager bieten einen sehr<br />
hohen Raumnutzungsgrad und<br />
rechnen sich in der Regel immer<br />
dann, wenn bei vergleichsweise<br />
hohen Grundstückskosten große<br />
Volumen zu lagern sind. Ferner<br />
werden die Baukosten je zu lagernder<br />
Ladeeinheit günstiger, je höher<br />
ein Lager gebaut werden kann.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Jedoch ist mit der Gebäudeerstellung<br />
das Lager noch<br />
nicht fertig.<br />
Lager- und <strong>Logistik</strong>planer Wiemeyer,<br />
Gernsbach:<br />
„Die von uns geleisteten Tätigkeiten<br />
werden in dieser Komplexität in aller<br />
Regel nicht von einem Regalbauer erbracht.“<br />
Wiemeyer: Natürlich nicht. Mit der<br />
Errichtung eines Hochregallagers<br />
sind oftmals weitergehende Funktionen<br />
verbunden, beispielsweise<br />
die Einführung einer automatischen<br />
Kommissionierung nach dem<br />
Ware-zum-Mann-Prinzip. Durch<br />
die automatisierte Zuführung von<br />
Ware lassen sich Such- und Wegezeiten<br />
minimieren und dadurch die<br />
Effektivität des Gesamtsystems steigern.<br />
Somit müssen bei der Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />
einer anstehenden<br />
Lagerinvestition zwingend<br />
die Synergieeffekte für das gesamte<br />
Unternehmen als Bewertungsfaktoren<br />
in die Entscheidung einfließen.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Was war bislang das<br />
größte Hochregallager, das Ihr<br />
Unternehmen geplant hat?<br />
Wiemeyer: Das bisher größte Projekt<br />
umfasst etwa 100 000 Ladeeinheiten<br />
bei einer Gesamtinvestitionssumme<br />
von 15 Mio. Euro. Es<br />
handelt sich hierbei um ein <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
der Bauzulieferbranche;<br />
bestehend aus verschiedenen automatischen<br />
Lagertechniken zur<br />
Lagerung von Europaletten, Klein-<br />
Bild: Wiemeyer
10-408-13-2.qxd 07.02.2006 11:27 Uhr Seite 29<br />
teilen und Langgut. Die von uns<br />
geplanten Hochregallager sind in<br />
der Regel sowohl für den Einsatz<br />
von Europaletten, Gitterboxen,<br />
Industriepaletten als auch Kleinteilebehältern<br />
ausgelegt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Hochregallager sind<br />
quasi ein Gewerke aus kaltgewalzten<br />
Stahlprofilen. Wie stark wurden<br />
diese Profile in letzter Zeit von den<br />
rapiden Preissteigerungen am<br />
Stahlmarkt erfasst?<br />
Wiemeyer: Die Preissteigerungen in<br />
der letzten Zeit wurden nach unserer<br />
Erfahrung fast völlig an die<br />
Kunden weitergegeben, was eine<br />
generelle Verteuerung der <strong>Logistik</strong>projekte<br />
zur Folge hatte. Selbst innerhalb<br />
der Vertragsverhandlungsund<br />
Projektfixierungsphase wurden<br />
Fixtermine angesetzt, bis zu denen<br />
Gewerke mit hohem Stahlanteil<br />
vergeben werden mussten, um die<br />
Preise garantieren zu können.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Wie viele Tonnagen<br />
kaltgewalzter Profile sind durchschnittlich<br />
für ein Lager-Silo nötig?<br />
PROFIL<br />
Problemlöser<br />
Beratung, Planung und Umsetzung<br />
logistischer Lösungen<br />
sind das Metier der Wiemeyer<br />
<strong>Logistik</strong> GmbH, Gernsbach. Als<br />
Planungsbüro durchleuchtet<br />
sie Lager- und <strong>Logistik</strong>konzepte<br />
auf Funktionalität und Wirtschaftlichkeit.<br />
Den wichtigsten<br />
Schritt bei der Bearbeitung eines<br />
Projekt sieht Herr Wiemeyer,<br />
Inhaber des Planungsbüros,<br />
in der Erstellung eines Grobkonzepts,<br />
um die Richtung der<br />
Lösungsansätze festzulegen.<br />
Danach wird mit dem Feinkonzept<br />
der Kosten- und Zeitrahmen<br />
exakt festlegt. Die meiste<br />
Arbeit steckt laut Hans Wiemeyer<br />
in der Umsetzung, die<br />
auch unternehmensintern erfolgen<br />
kann. Wiemeyer <strong>Logistik</strong><br />
beschäftigt fünf Mitarbeiter.<br />
Wiemeyer: Wie viele PS hat ein<br />
Auto? Diese Frage lässt sich pauschal<br />
nicht beantworten. Die benötigte<br />
Stahlmenge ist abhängig von<br />
vielen Faktoren, beispielsweise vom<br />
Gewicht der Ladungsträger, von der<br />
Anzahl der Querverbinder aufgrund<br />
steigender Bauhöhe oder<br />
Erdbebenklasse des Standortes. Um<br />
konkrete Werte zu nennen: Wir<br />
errichten zur Zeit unter anderem<br />
ein automatisches Kleinteilelager,<br />
das beispielsweise rund 450 t Stahl<br />
für Regalanlage und Regalbediengeräte<br />
benötigt. Dieses Lager wird<br />
errichtet auf einer Grundfläche von<br />
2100 m 2 und hat 20 m Bauhöhe.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Im Innern von Lager-<br />
Silos können die bis unters Dach ragenden<br />
Palettenregale für Ein- oder<br />
Zweifach-Lagerung ausgelegt sein.<br />
Wo sehen sie dabei die Unterschiede<br />
für den Anwender?<br />
Wiemeyer: Unterschiede für den<br />
Anwender sind kaum gegeben. Ob<br />
eine Ein- oder Zweifachlagerung<br />
sinnvoll ist entscheiden fast ausschließlich<br />
statische Anforderungen,<br />
wobei hier die effektivste<br />
Raumausnutzung bei maximal<br />
zulässiger Durchbiegung der Querauflieger<br />
anzustreben ist. Die<br />
Durchbiegung spielt für Minimierung<br />
von Fehlern beim Lastwechsel<br />
in automatischen Lagersystemen<br />
eine nicht unwesentliche Rolle.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Wie beurteilen Sie die<br />
jüngste Entwicklung von Palettenregalen<br />
mit Dreifachlagerung?<br />
Wiemeyer: Hier sind den Beladungsgewichten<br />
der Ladungsträger<br />
natürlich früh Grenzen gesetzt,<br />
wobei es möglich ist, beim Einsatz<br />
von Standardregalprofilen ein<br />
Gewicht je Ladungsträger von etwa<br />
1500 kg in Automatiklagern zu realisieren.<br />
Eine entscheidende Rolle<br />
spielt dabei die Stärke des Queraufliegers.<br />
Eine Dreifachlagerung ist<br />
vor allem deshalb vorteilhaft, weil<br />
sich aufgrund der reduzierten<br />
Regalständeranzahl in der Regel auf<br />
gleicher Lagerfläche eine größere<br />
Menge an Ladungsträgern unterbringen<br />
lässt. Dem entgegen steht<br />
eine stärkere Dimensionierung des<br />
HOCHREGALE<br />
Queraufliegers bei steigenden Lasten,<br />
so dass sich zwar mehr X-Positionen<br />
(Lagerfächer) aber weniger<br />
Y-Positionen (Ebenen) erzielen lassen.<br />
Im Einzelfall sind die Rahmenbedingungen<br />
genau zu analysieren,<br />
um für den späteren Lagerbetreiber<br />
die optimale Lagerkonfiguration<br />
herausarbeiten zu können.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>: Wie hilfreich für die<br />
Einhaltung von Qualitätsstandards<br />
sind die verschiedenen Gütezeichen,<br />
wie RAL-RG 614, in Deutschland<br />
und Europa?<br />
Wiemeyer: Gütesiegel sind unserer<br />
Meinung nach heute kein wirkliches<br />
Verkaufargument mehr, weil<br />
die jeweiligen Kunden dies als<br />
Grundvoraussetzung ansehen. Wir<br />
sind weiterhin der Ansicht, dass<br />
sich die meisten Lagerbetreiber mit<br />
dieser Thematik nicht auseinandersetzen.<br />
Wir als Planungsbüro beraten<br />
unsere Kunden dahingehend,<br />
dass für den Betrieb eines Automatiklagers<br />
für das Gesamtgewerk<br />
gewisse Laufzeiten, Verfügbarkeiten<br />
und zulässige Fehlerraten seitens<br />
des Lieferanten zugesichert werden<br />
müssen. Somit ist die Einhaltung<br />
der Qualitätsstandards auch mit<br />
der „Stoppuhr“ messbar.<br />
Das Interview führte <strong>MM</strong>-Redakteur<br />
Josef Kraus<br />
www.mm-logistik.de<br />
� Planungsbüro Wiemeyer<br />
LAGERTECHNIK<br />
Hochregallager<br />
für 11 500 Palettenstellplätze<br />
in verschiedenenTemperaturzonen<br />
und<br />
einem manuellen<br />
A-Artikel-Kommissionierbereich,<br />
der automatisch<br />
durch Regalbediengeräte<br />
versorgt<br />
wird.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 29<br />
Bild: Wiemeyer
10-401-15-06.qxd 08.02.2006 14:19 Uhr Seite 30<br />
Bild: Maienschein<br />
VERPACKUNGSTECHNIK PALETTEN<br />
Auf das<br />
„wie“kommt es an<br />
30 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Optimales Palettieren fängt schon bei der Bereitstellung der<br />
Paletten an. Eine Palettenzuführung, die beispielsweise die<br />
mögliche Verarbeitungsgeschwindigkeit eines Palettierroboters<br />
nicht ausnutzt, egalisiert dessen kostenpositive Effekte.<br />
ANDRÉ WEIß<br />
Die Frage nach der optimalen<br />
Palettenhandhabung macht<br />
nicht nur im Vorfeld einer<br />
Modernisierung mehr als eine Überlegung<br />
nötig. Denn sie ist in der Lage,<br />
sich als Teil des komplexen <strong>Logistik</strong>prozesses<br />
positiv auf die Gesamtkosten<br />
des <strong>Logistik</strong>systems und<br />
damit des ganzen Unternehmens<br />
auszuwirken. Nicht-optimale <strong>Logistik</strong>prozesse<br />
können für ein Unternehmen<br />
gefährlicher sein, als der<br />
nächste Konkurrent. Wie das Forum<br />
Intralogistik bemerkt, wird es in Anbetracht<br />
der steigenden Kosten der<br />
André Weiß ist Vorstandsvorsitzender der<br />
Ingvance AG, 04229 Leipzig, Tel. (07 00)<br />
46 48 26 23, a.weiss@ingvance.com<br />
Eine optimale Palettierung<br />
beginnt bereits bei der<br />
Bereitstellung der Palette.<br />
externen <strong>Logistik</strong>, wie beispielsweise<br />
durch die Lkw-Maut, immer wichtiger,<br />
auf das Kosten- und Rationalisierungspotenzial<br />
der Intralogistik<br />
zurückzugreifen.<br />
Manuelle Palettenhandhabung<br />
häufig gelebte Praxis<br />
Das kommissionsgebundene Verwalten<br />
und Verteilen von Paletten<br />
verursacht einen großen Zeit- und<br />
Arbeitsaufwand. Vor allem, wenn<br />
unterschiedliche Paletten genutzt<br />
werden. Noch oft anzutreffen ist die<br />
Methode der manuellen Palettenhandhabung.<br />
Diese erfordert einen<br />
hohen Personaleinsatz unter schwierigen<br />
Arbeitsbedingungen. Zudem<br />
bewegt sie sich diesbezüglich stets<br />
am äußersten Rand der Arbeitsschutzvorgaben.<br />
Für das manuelle<br />
dauernde Heben von Lasten ist ein<br />
Gewicht von maximal 30 kg nicht zu<br />
überschreiten. Viele Paletten bringen<br />
dieses Gewicht oft bereits trocken<br />
auf die Waage, in nassem Zustand<br />
schnell auch deutlich mehr.<br />
Über die Frage der Zumutbarkeit<br />
hinaus ist die manuelle Palettenhandhabung<br />
vor allem ökonomisch nicht<br />
sinnvoll. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt<br />
der maximalen Bereitstellungsleistung<br />
durch eine oder selbst<br />
mehrere Personen ist diese Methode<br />
eine konkrete Kostenfalle, die umgangen<br />
werden kann. Zudem macht eine<br />
Automatisierung an dieser Stelle erst<br />
eine direkte Integration der Palettenbereitstellung<br />
in den gesamten Palettierungsprozess<br />
möglich.<br />
Um dieses Ziel umzusetzen, ist der<br />
Einsatz von einfachen einbahnigen<br />
Palettenspendern eine mögliche Variante.<br />
Die Paletten werden in lagerichtigen<br />
Türmen in ein Palettenmagazin<br />
aufgegeben und dann automatisch<br />
vereinzelt sowie auf die Zuführbahn<br />
zur Palettierung durch den Palettierroboter<br />
geliefert. Im Zuge der<br />
Kostensteigerung für die externe <strong>Logistik</strong><br />
werden jedoch der Transport<br />
und damit die Lieferung verschachtelter<br />
Paletten immer interessanter,<br />
da so bei gleichem Packvolumen<br />
mehr Paletten befördert werden<br />
können. Das würde beim Einsatz der<br />
einfachen Systeme aber wiederum eine<br />
manuelle Intervention erfordern,<br />
mit den beschriebenen Nachteilen.<br />
Moderne Systeme für die Palettenhandhabung<br />
verfügen deshalb<br />
heute in der Regel über einen dem<br />
Palettenvereinzeler nachgeschalteten<br />
Palettenwender beziehungsweise<br />
es besteht die Möglichkeit, bestehende<br />
einfachere Systeme um diese<br />
Komponente zu erweitern.<br />
Der Palettenspender kann bei hohem<br />
Palettenaufkommen zudem um<br />
Pufferplätze vor dem Palettenmagazin<br />
in der Länge erweitert werden.<br />
Vorausgesetzt, das ist im Rahmen der<br />
gegebenen Räumlichkeiten möglich.<br />
Die Pufferplätze können dann mit<br />
einem Mal gefüllt werden, zur anschließenden<br />
automatischen Verarbeitung.<br />
Eine personalaufwändige
10-401-15-06.qxd 08.02.2006 14:39 Uhr Seite <strong>31</strong><br />
manuelle Koordination ist dann<br />
nicht mehr nötig beziehungsweise<br />
die Gefahr, der Geschwindigkeit des<br />
Palettierroboters nicht nachzukommen,<br />
nicht mehr gegeben.<br />
Sollen Paletten unterschiedlicher<br />
Dimensionen oder Art (wie zum<br />
Beispiel Paletten aus unbehandeltem<br />
oder bedampftem Holz sowie speziell<br />
beschichtete oder gekennzeichnete<br />
Paletten) zeitgleich bereitgestellt<br />
werden, kann die Anlage um<br />
zusätzliche Bahnen in die Breite erweitert<br />
werden. Das ist sinnvoll, da<br />
mit nur einer Bahn jede Palettensorte<br />
als separater Auftrag gehandhabt<br />
werden müsste, mit allen Nachteilen<br />
der sequenziellen Abarbeitung. Zudem<br />
ist bei einem Wechsel gegebenenfalls<br />
eine Neujustierung der Anlage<br />
erforderlich.<br />
Komplexe Anforderungen<br />
bedingen komplexes System<br />
Ein derartiger Ausbau birgt jedoch<br />
die Notwendigkeit der fördertechnischen<br />
Anbindung an die Zuführbahn<br />
für den Palettierroboter. Und<br />
ein weiteres Problem kann sich an<br />
diesem Punkt zusätzlich stellen,<br />
nämlich beim Einsatz von Paletten<br />
mit verschieden angeordneten Laufbrettern,<br />
in Verbindung mit der Beschaffenheit<br />
der Zuführbahn. Entsprechend<br />
muss die Palette gegebenenfalls<br />
gedreht werden, um störungsfrei<br />
über beispielsweise den<br />
Rollenförderer zu gelangen. Dieses<br />
würde mit der zusätzlichen Erweiterung<br />
um einem Eckumsetzer oder einen<br />
Drehteller möglich.<br />
Es zeigt sich: Je komplexer die Anforderungen<br />
werden, desto komplexer<br />
wird das System. Es wird in seinen<br />
Ausmaßen größer und die notwendigen<br />
Investitionen für die Erweiterungen<br />
steigen. Die durchgehende<br />
Kalkulation eines von vornherein<br />
multifunktionalen Systems,<br />
auch bezüglich des benötigten Platzes,<br />
kann sich also entsprechend lohnen.<br />
Denn im Rahmen der ganzheitlichen<br />
Betrachtung der Kosteneinsparungen<br />
in der Intralogistik ist<br />
auch der Aspekt des geringeren<br />
Platzanspruches eines multifunktionalen<br />
im Vergleich zu dem eines entsprechend<br />
erweiterten einfachen Pa-<br />
lettenspenders relevant. Denn jeder<br />
Quadratmeter besetzter Raum steht<br />
nicht für die Produktion zur Verfügung<br />
und ist betriebswirtschaftlich<br />
gesehen ein reiner Kostenfaktor.<br />
Auf die einzelnen Bahnen des<br />
multifunktionalen Palettenspenders<br />
können zeitgleich einzelne oder<br />
(auch verschachtelt) aufgetürmte<br />
Paletten aufgegeben werden. Die damit<br />
mögliche aufzugebende Menge<br />
PALETTEN<br />
und gebotene Geschwindigkeit gewährleistet<br />
eine effiziente Palettenbereiststellung<br />
über einen langen<br />
Zeitraum, ohne die Notwendigkeit<br />
der zwischenzeitlichen manuellen<br />
Intervention.<br />
Über die Bahnen verfährt ein<br />
Kragarm- oder Portal-Roboter, der<br />
die Paletten abgreift. Auch der Einsatz<br />
eines Knickarm-Roboters ist<br />
möglich. Diese Variante ist jedoch<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 <strong>31</strong>
10-401-15-06.qxd 08.02.2006 14:19 Uhr Seite 32<br />
VERPACKUNGSTECHNIK PALETTEN<br />
BLICKPUNKT PALETTENPRÜFUNG<br />
Ganzheitliche Betrachtung<br />
Vielerorts sind Mehrweg- oder Gebrauchtpaletten<br />
im Einsatz. Diese können im Verlauf ihrer<br />
Benutzung stark verschmutzen, beispielsweise<br />
mit Verpackungsresten, oder durch ihren<br />
Dauereinsatz Schaden nehmen. Unabhängig<br />
von der Ineffizienz manueller Begutachtung<br />
sind manche Schäden augenscheinlich<br />
(auch mit kameraoptischen Systemen)<br />
gar nicht erkennbar, sondern treten nur unter<br />
Belastung hervor. Ein Schaden am palettierten<br />
Produkt ist in dem Fall nicht mehr zu<br />
verhindern. Bei Getränken ist das kein unerhebliches<br />
Risiko, da auslaufende Flüssigkeiten<br />
Multifunktionaler<br />
Hochleistungs-<br />
Palettenspender<br />
(MHPS) bei der<br />
Arbeit.<br />
32 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
mit gewissen Einschränkungen im<br />
Arbeitsbereich verbunden, durch<br />
dessen Bauweise, die mögliche Stapelhöhe<br />
und die nötige Anzahl beziehungsweise<br />
Anordnung der Palettenplätze<br />
betreffend. Automatisch<br />
werden Position, Lage, Stapelhöhe<br />
sowie Palettentyp erkannt, geprüft,<br />
sortiert und bereitgestellt, beispielsweise<br />
nach Palettentyp oder nach<br />
Produktionsbedarf.<br />
Multifunktionales System<br />
erfüllt alle Anforderungen<br />
Zudem ist ein multifunktionales<br />
System in der Lage, Leerpaletten<br />
automatisch aufzustapeln, lagerichtig<br />
oder auch verschachtelt. Letztere<br />
die Anlage nachhaltig verunreinigen oder sogar<br />
schädigen können und bei Spirituosen der<br />
finanzielle Schaden schnell groß ist.<br />
Ein Prüfaggregat ermittelt fehlerhafte Paletten<br />
zuverlässig, verbunden mit der Möglichkeit<br />
der unterbrechungsfreien Einbindung in<br />
den Prozess der Palettenverarbeitung. Es bedarf<br />
dazu jedoch eines entsprechenden Ausbaus<br />
der Fördertechnik zum Ausschleusen der<br />
Paletten. Bei ganzheitlicher Betrachtung aller<br />
Kosten und Nutzen kann aber auch eine solche<br />
Investition unter dem Strich nachhaltig<br />
Kosten sparen.<br />
Option trägt wiederum zur Kosteneinsparung<br />
im Bereich Intralogistik<br />
bei. Ob die Paletten weder lagerichtig<br />
noch zentriert aufgegeben wurden<br />
oder so oder so herum für die<br />
Zuführbahn gedreht werden müssen,<br />
alle erforderlichen Optionen<br />
und Notwendigkeiten heute und für<br />
morgen werden von einem multifunktionalen<br />
Palettenspender geboten<br />
beziehungsweise erfüllt. Bei einem<br />
solchen stellt sich, anders als bei<br />
einem einfachen System, die Frage,<br />
was man (noch) nicht braucht und<br />
(zunächst) weglässt. Um diese Module<br />
kann das System dann gegebenenfalls<br />
später kostengünstiger und<br />
separat erweitert werden. Ein multi-<br />
Bild: Ingvance<br />
funktionaler Palettenspender ist zukunftssicherer<br />
als ein einfacher. Die<br />
Kosten, die sein Ausbau verursacht,<br />
sind in der Konsequenz höher, bei<br />
letztendlich geringerer Leistung und<br />
größerem nötigen Einsatz an personellen<br />
und materiellen Ressourcen.<br />
Analyse der Notwendigkeiten<br />
vor Anschaffung wichtig<br />
Ist als Ziel eine kontinuierliche und<br />
automatische Bereitstellung in synchronisierter<br />
Frequenz zur hohen<br />
Leistung des Palettierroboters und<br />
die notwendige Verarbeitung verschiedener<br />
Paletten gegeben, ist ein<br />
multifunktionales System die bessere<br />
Wahl. Im Vergleich zu dem einfachen<br />
System ist die zu leistende<br />
Grundinvestition dafür jedoch höher.<br />
Sollte also nur eine Palettenvereinzelung<br />
notwendig sein, ist es<br />
deutlich überproportioniert.<br />
Schon ab zwei Bahnen kann sich<br />
ein multifunktionaler Palettenspender<br />
gegenüber einem vergleichbaren<br />
einfachen jedoch schon lohnen. Es<br />
empfiehlt sich also die genaue Analyse<br />
der aktuellen und künftigen spezifischen<br />
Notwendigkeiten und Möglichkeiten,<br />
in Verbindung mit der Ermittlung<br />
der relativen Kosten, gemessen<br />
an den Gesamt-Kosten und<br />
(möglichen) Gesamt-Leistungen.<br />
Es ist im Hinblick auf das Gesamtsystem<br />
und seine Kosten sehr<br />
genau zu überlegen, für welche Form<br />
der Palettenhandhabung man sich<br />
entscheidet. Die oberste Direktive<br />
ist, eine auf die Palettierung und die<br />
Fördertechnik abgestimmte Lösung<br />
zu entwickeln, für ein optimales Gesamtsystem.<br />
Die Palettenverwaltung<br />
ist ein wichtiger Bestandteil einer<br />
komplexen Prozesskette. Und zur<br />
Erreichung des Kosten-Nutzen-Optimums<br />
sind umfassende Überlegungen<br />
notwendig. Denn nur wenn<br />
die einzelnen Prozesse in ihrem Zusammenwirken<br />
betrachtet werden,<br />
bewirken sie auch eine höhere Leistungsabgabe<br />
für das gesamte System.<br />
Zuerst für die <strong>Logistik</strong> und in der<br />
Folge für das Unternehmen. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Ingvance
10-401-PI-Verpackung.qxd 08.02.2006 11:32 Uhr Seite 33<br />
Maranello ist eine<br />
Automatisierungs- und<br />
Steuerungslösung für<br />
einfache Prozesse wie<br />
Etikettieren, Sortieren,<br />
Wiegen, Dosieren oder auch<br />
die Torsteuerung. Die Paarung aus<br />
Kompaktsteuerung mit Standard-<br />
Hardwarekomponenten und einem<br />
Standard-Softwarepaket ermöglicht<br />
eine Plug-and-play-Lösung. Ohne<br />
zusätzlichen Programmier- und<br />
Entwicklungsaufwand positioniert<br />
PRODUKTE VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Plug-and-play-Kompaktsteuerung<br />
Kartonagenrecycling für alle<br />
Ohne viel Aufwand stellt Profi-Pack<br />
kostenloses Verpackungsmaterial<br />
aus alten Kartonagen her. Die kompakten<br />
Schneidegeräte verwandeln<br />
Altkartonagen in Kartonmatten,<br />
die sich als Verpackungspolster<br />
vielseitig verwenden lassen. Das<br />
Maranello beispielsweise<br />
punktgenau beim<br />
Applizieren von<br />
Etiketten. Zur<br />
Kommunikation mit<br />
peripheren Geräten<br />
unterstützt Maranello die Schnittstellen<br />
Profibus-DP, Can-Open und<br />
TCP/IP.<br />
� Faude Automatisierungstechnik<br />
GmbH,<br />
Tel. (0 <strong>70</strong> 34) 25 67-0, www.faude.de<br />
Software ermöglicht lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
Alle Materialien und Gegenstände<br />
mit Lebensmittel-Kontakt müssen<br />
nach EU-Verordnung ab Oktober<br />
2006 über alle Herstellungs- und<br />
Verarbeitungsstufen lückenlos<br />
rückverfolgbar sein. Mit der Branchensoftware<br />
DS-Kunststoff für die<br />
Folien- und Verpackungsindustrie<br />
kann dieser Anforderung Rechnung<br />
getragen werden. Die Einzelrollenverwaltung<br />
ist tief in dem MES-/<br />
ERP-/PPS-System der DS Datentechnik<br />
und Softwareentwicklung<br />
Müftahi GmbH verankert. Die<br />
Rückverfolgbarkeit von Rohmaterial<br />
und Halbzeug ist laut Angaben<br />
über alle Veredelungsstufen gegeben.<br />
Die Struktur der Materialbe-<br />
ziehungen kann in allen Richtungen<br />
sowohl grafisch als auch tabellarisch<br />
betrachtet werden – vom Fertigprodukt<br />
zurück auf die verwendeten<br />
Materialien oder mit dem Einstieg<br />
beim Rohmaterial und seiner Verwendung<br />
folgend. Status und der<br />
Lagerort der Rollen, Kartons und<br />
Paletten können zu jedem Zeitpunkt<br />
mitverfolgt und rückverfolgt<br />
werden. Jede einzelne Rolle kann<br />
auf jeder Fertigungsstufe verwaltet<br />
und bewertet werden, wobei auch<br />
Restrollen bestandsgeführt sind.<br />
� DS Datentechnik und Softwareentwicklung<br />
Müftahi GmbH,<br />
Tel. (0 61 81) 6 73 03-0,<br />
www.ds-hanau.de<br />
Material wird dazu einfach in den<br />
Einführschlitz geschoben, von den<br />
Messerwalzen eingezogen und zu<br />
einer Kartonmatte mit luftiger<br />
Maschenstruktur verarbeitet. Dabei<br />
wird die Wellpappe nicht nur perforiert,<br />
sondern durch die Spezialschneidwellen<br />
auch aufgepolstert<br />
und im gleichen Arbeitsgang auf die<br />
gewünschte Breite zugeschnitten.<br />
Der Anwender macht gleich zweimal<br />
eine guten Schnitt: Er spart sich<br />
den Zukauf von Packmitteln und<br />
senkt seine Entsorgungskosten.<br />
� HSM Pressen GmbH & Co. KG,<br />
Tel. (0 75 53) 8 22-0,<br />
www hsm-online.de
10-401-15-04.qxd 07.02.2006 11:27 Uhr Seite 34<br />
VERPACKUNGSTECHNIK PORTALROBOTER<br />
Stählerner Gehilfe<br />
34 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Das Be- und Entladen von losem Stückgut aus<br />
Containern und Wechselbehältern ist sein Job.<br />
Was Mitarbeiter bislang aufwändig per Hand<br />
erledigen mussten, schafft er schnell, sicher<br />
und kostengünstig: Der patentierte Portalroboter<br />
der Deutschen Post World Net (DPWN).<br />
STEPHAN TANK UND WOLFGANG ECHELMEYER<br />
Rund <strong>70</strong>0 Mio. Sendungen<br />
werden jährlich über Wechselbrücken<br />
von DHL be- und<br />
entladen – überwiegend mit der<br />
Hand. Bei mehreren Studien zur Optimierung<br />
der „Paket-Supply-<br />
Chain“ ermittelte die Unternehmensgruppe,<br />
dass dieser Schritt der<br />
logistischen Prozesskette in mehreren<br />
Hubs zirka 30% der gesamten<br />
Dr. Stephan Tank leitet die Abteilung 221<br />
Koordination/Planung/Steuerung von<br />
DHL Express Deutschland Operations Parcel<br />
bei DPWN, 12345 Irgendwo, Tel. (01 23)<br />
4 67 49, dr.s.tank@deutschepost.de. Wolfgang<br />
Echelmeyer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
des Bremer Instituts für Betriebstechnik<br />
und angewandte Arbeitswissenschaft<br />
an der Universität Bremen (Biba-<br />
IPS), 28359 Bremen, Tel. (04 21) 2<strong>18</strong>-55 76,<br />
ech@biba.uni-bremen.de.<br />
Knickarm-Industrieroboter.<br />
produktiven Zeit<br />
benötigt. Innerhalb<br />
der 33 Verteilzentren<br />
ist das ein<br />
erheblicher Kostenfaktor,sowohlhinsichtlich<br />
des Mitarbeitereinsatzes<br />
als<br />
auch des Transportkostenvolumens.<br />
Dem selben Problem stehen außer<br />
Paket- und Express-Dienstleistern<br />
auch Hochregallager sowie Umschlags-<br />
und Distributionszentren<br />
zum Beispiel in der Hafenwirtschaft<br />
gegenüber. Im Bereich der industriellen<br />
<strong>Logistik</strong> machte die Automatisierung<br />
bislang vor allem beim<br />
Gütertransport innerhalb von Gebäuden,<br />
bei Sortieranlagen und Systemen<br />
zur Datenerfassung Fortschritte,<br />
außerdem in den Bereichen<br />
Palettierung, Depalettierung sowie<br />
„Pick-and-Place“ (Aufnehmen und<br />
Absetzen). Die Verbindung der<br />
Transport- mit den Verteilsystemen<br />
hatte die Industrie bislang ausgespart.<br />
Im Jahr 2002 bildete DHL ein kleines<br />
Team ausschließlich für die Entwicklung<br />
eines Robotersystems, das<br />
mit Hilfe einer Bilderkennung autonom<br />
standardisierte Pakete entladen<br />
kann. Mit im Boot: das Bremer Institut<br />
für Betriebstechnik und angewandte<br />
Arbeitswissenschaft (Biba)<br />
an der Universität Bremen und die<br />
EEDS Space Transportation. Das Biba<br />
als Entwicklungszentrum für lo-<br />
3D-Laserscanner.<br />
gistische Lösungen<br />
konzentrierte sich<br />
darauf, die Einzelkomponenten<br />
zu einemfunktionierenden<br />
Gesamtsystem<br />
zu kombinieren.<br />
Geschäftsführung<br />
und Vorstand<br />
der Deutsche<br />
Post World<br />
Net erhalten periodische<br />
Berichte über den Fortschritt.<br />
Der im Rahmen dieses<br />
Projekts entwickelte<br />
Portalroboter ist inzwischen<br />
patentiert und<br />
als innovative Lösung für<br />
den <strong>Logistik</strong>markt anerkannt.<br />
Er ermöglicht hohe<br />
Prozesssicherheit, beträchtliche Prozessgeschwindigkeit<br />
und kann je<br />
nach Anwendungsgebiet modifiziert<br />
werden. Die Grundlage ist ein Roboter<br />
auf einer lenkbaren Plattform.<br />
Ein 3D-Laserscanner, ein PC für die<br />
Bildverarbeitungssoftware und ein<br />
individueller, austauschbarer Greifer<br />
komplettieren das System.<br />
Innenraum der Container<br />
wird dreidimensional erfasst<br />
Der Laserscanner, der aus einem 2D-<br />
Zeilenlaserscanner und einer<br />
Schwenkeinheit besteht, befindet<br />
sich auf einem Stativ auf der Plattform.<br />
Er misst den Container-<br />
Innenraum dreidimensional mit einer<br />
Genauigkeit von +/-15 mm über<br />
eine Entfernung von sieben Meter<br />
und einen Winkel von <strong>18</strong>0°. Auf dem<br />
PC verarbeitet eine von EADS Space<br />
Transportation entwickelte Software<br />
die ermittelten Informationen und<br />
erzeugt ein dreidimensionales Bild<br />
des Behälterinnenraums. Für die<br />
Entwicklung der Sensorik standen<br />
Verfahren zum Sammeln von Gesteinsproben<br />
im Weltall Pate.
10-401-15-04.qxd 07.02.2006 11:28 Uhr Seite 35<br />
Definierte Greifpositionen gibt<br />
der PC an die Robotersteuerung weiter.<br />
Ist der Roboter zu weit vom Paket<br />
entfernt, lenkt er sich selbstständig<br />
weiter in den Container beziehungsweise<br />
den Wechselbehälter<br />
hinein. Der Greifer kann Sendungen<br />
unterschiedlicher Größe in kubischer<br />
Form aufnehmen und legt sie<br />
auf einem Förderband ab. Bis zu <strong>31</strong>,5<br />
kg, das standardisierte Gewicht für<br />
Pakete, sind möglich.<br />
Bereits sechs Monate nach Projektbeginn<br />
stellten die Entwickler<br />
des Biba einen vorzeigbaren Versuchsaufbau<br />
mit einem Knickarm-<br />
Industrieroboter vor. Verschiedene<br />
Testläufe und eine Machbarkeitsstudie<br />
zeigten Rahmenbedingungen für<br />
den Entladeprozess sowie Entwicklungspotenziale<br />
auf.<br />
Als nächsten Schritt bauten die<br />
Forscher das Gesamtsystem in eines<br />
der 33 Verteilzentren von DHL ein.<br />
Dort sollten die Integrationsmöglichkeiten<br />
in die bestehenden logistischen<br />
Prozesse getestet werden. Die<br />
Weiterentwicklung zu einem funktionsfähigen<br />
Prototyp stand im<br />
Mittelpunkt. Parallel testete das Projektteam<br />
an einem zweiten Versuchsaufbau<br />
im Biba weitere Greifertypen<br />
und Industrieroboter verschiedener<br />
Hersteller. Der Knickarm-Industrieroboter<br />
zeigte bald<br />
seine Schwachstelle: Beim Entladen<br />
dreht er sich <strong>18</strong>0° um die eigene Achse.<br />
Dadurch reduzierte sich die Prozessgeschwindigkeit<br />
deutlich und<br />
das System arbeitete nicht wirtschaftlich.<br />
So ergaben sich die Anforderungen<br />
an ein vollständig neues<br />
Roboterkonzept.<br />
Das Ergebnis: Eine ausschließlich<br />
für diese Aufgabe individuell entwickelte<br />
und realisierte Eigenkonstruktion<br />
in Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Strothmann meisterte die hohen<br />
Anforderungen am besten. Dieses<br />
innovative und einzigartige Robotersystem<br />
ist mit einer Linearachse und<br />
einem doppelten Gelenkarm ausgeführt.<br />
Durch zwei weitere Achsen an<br />
der Greiferaufnahme besitzt es wie<br />
ein Knickarm-Industrieroboter<br />
sechs Achsen. Die Pakete trägt der<br />
(Industrie-)Portalroboter nun unter<br />
sich hindurch anstatt um sich he-<br />
rum. Durch den Wegfall der <strong>18</strong>0°-<br />
Drehung kann er auch große Massen<br />
schnell bewegen. Er erzielt mit einer<br />
maximalen Taktzeit von sechs Sekunden<br />
eine wesentlich höhere Leistung<br />
als der Knickarm-Industrieroboter.<br />
Der enorme Zeitvorsprung<br />
führt in der Folge auch zu einem<br />
Wettbewerbsvorteil. Die Entladung<br />
loser standardisierter Pakete ist damit<br />
nicht nur schneller, sondern auch zuverlässiger.<br />
Zusammen mit einem<br />
neuen Greifkonzept ist der Roboter<br />
in der Lage, auch deckenhoch beladene<br />
Container zu entleeren.<br />
Software ist angepasst<br />
an erweiterte Aufgaben<br />
Am Versuchsstand im Biba arbeitet<br />
der Industrieroboter mit den anderen<br />
Komponenten in einem funktionierenden<br />
Gesamtsystem zusammen.<br />
Die bewegliche Plattform<br />
konnte verkleinert und so Gewicht<br />
eingespart werden. Sie besteht anstatt<br />
aus einem Teil aus zwei getrennten<br />
Unterplatten für das rechte<br />
und linke Standbein des Portalroboters.<br />
Ein neuer Flächensauger mit<br />
Saugmatte kann als Universalgreifer<br />
für verschiedene Größen und Formen<br />
von Paketen verwendet werden.<br />
Nicht belegte Flächen werden automatisch<br />
abgeschaltet. Für die Entladung<br />
von deckenhoch beladenen<br />
Containern ist der neue Greifer ideal.<br />
Auch die Sensorik und die Bildverarbeitungssoftware<br />
wurden an<br />
diese Aufgabenerweiterung angepasst.<br />
Eine Bahnplanung vermeidet<br />
Kollisionen und erhöht damit die<br />
Prozesssicherheit.<br />
Der Paketroboter befindet sich<br />
derzeit im Status eines Prototyps.<br />
Um zur Marktreife zu gelangen, baut<br />
ihn das Projektteam demnächst bei<br />
einem Pilotkunden ein. Einsatzmöglichkeiten<br />
gibt es viele: Das System<br />
lässt sich entsprechend modifizieren,<br />
um die verschiedensten Aufgabenstellungen<br />
in der Entladung von<br />
Containern und Wechselbrücken erfüllen<br />
zu können. Es kann von allen<br />
nationalen und internationalen<br />
Unternehmen verwendet werden,<br />
die loses standardisiertes Stückgut<br />
aus Wechselbrücken und Containern<br />
bisher noch per Hand entladen.<br />
PORTALROBOTER<br />
Bilder: John Anders Petersson<br />
Portalroboter mit neuem Greifer.<br />
Zum Beispiel im Überseehafen<br />
Hamburg, einem der Top Ten der<br />
weltweiten Containerhäfen, bestehen<br />
mit einem Gesamtumschlag von<br />
zirka 7 Mio. Überseecontainern pro<br />
Jahr Einsatzpotenziale.<br />
In einem weiteren Schritt könnte<br />
der Entladeprozess mit der Palettierung<br />
und Kommissionierung gekoppelt<br />
werden. Außerdem ließe sich das<br />
Know-how mit entsprechend angepassten<br />
Komponenten auf zusätzliche<br />
Anwendungsfelder wie etwa die<br />
Entladung von Rollbehältern übertragen.<br />
Neue Techniken wie die<br />
RFID könnten die Bereiche <strong>Logistik</strong>,<br />
Robotik und Identifikationstechnik<br />
weiter zusammen führen. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� DPWN<br />
� Biba<br />
� DHL<br />
� Hafen Hamburg<br />
� Sick<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Gesamtsystem für loses standardisiertes Stückgut.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 35
10-401-14-03.qxd 07.02.2006 12:55 Uhr Seite 36<br />
DISTRIBUTION FLÜSSIGKEITEN<br />
Flüssiges<br />
in Fahrt<br />
Tagtäglich gilt es Millionen von Litern teils<br />
hochgefährlicher Flüssigkeiten sicher zu transportieren<br />
und zu handhaben. Dass dieses auch<br />
noch kostengünstig erfolgen kann, dafür sorgen<br />
verschiedene hochspezialisierte Verpackungshersteller.<br />
Hohes Wachstumspotenzial:<br />
IBC mit<br />
Ad-Blue-Flüssigkeit<br />
zur Abgasreduzierung<br />
bei Nutzfahrzeugen.<br />
Bild: Daimler-Chrysler<br />
36 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
ROBERT RUTHENBERG<br />
Die Globalisierung sorgte<br />
nicht nur in der Chemieindustrie<br />
dafür, dass sich<br />
Unternehmen wie Regionen immer<br />
mehr spezialisierten. Die komplette<br />
Herstellung an einem einzigen<br />
Standort ist nunmehr sehr selten anzutreffen.<br />
Auf Grund dessen erhöhte<br />
sich auch das Transportvolumen<br />
der gefährlichen Güter sehr stark. In<br />
Bezug auf Industrieverpackungen<br />
für Flüssigchemikalien beziehungsweise<br />
gefährliche Füllgüter allgemein<br />
gibt es weltweit eine Reihe von<br />
Herstellern. Um global präsent zu<br />
sein, haben sich diese Firmen in der<br />
Regel noch in Vereinigungen wie<br />
MIPI oder Drumnet (von Mauser,<br />
Brühl, initiierte Herstellerverbände)<br />
zusammengeschlossen.<br />
Auf Grund ihres hohen Qualitätsstandards<br />
sowie der vielfältigen Ein-<br />
Bild: Schütz<br />
satzmöglichkeiten haben sich Industrieverpackungen<br />
aus Kunststoff für<br />
Flüssigkeiten und pastöse Medien<br />
verstärkt durchgesetzt. Während die<br />
Absatzzahlen für Stahlfässer sowie<br />
faserverstärkte Kraftpapierfässer<br />
(Fiberfässer) eher stagnieren oder<br />
sogar abnehmen, legen Kunststofffässer<br />
sowie vor allem die IBC (intermediate<br />
bulk container) mit Wachstumsraten<br />
von 3 bis 4% pro Jahr zu.<br />
Eigenlicher Transport stellt<br />
hohen Kostenanteil dar<br />
Die weltweit größten Hersteller in<br />
diesem Sektor sind: Greif Brothers<br />
Corp., Mauser-Group und Schütz.<br />
Zusammen decken diese drei Hersteller<br />
ein Marktvolumen von rund<br />
<strong>70</strong>% ab. Im November 2005 hatte die<br />
Mauser-Group den amerikanischen<br />
Fasshersteller Russel Stanley über-<br />
6-lagig:<br />
Ecobulk MX-EX-EV für den<br />
Ex-Schutzbereich.<br />
nommen und ist damit weltweit die<br />
Nr. 1 im Bereich Stahlfass und Kunststofffass.<br />
Auf dem IBC-Markt dagegen<br />
ist das Unternehmen Schütz<br />
weltweit Marktführer.<br />
Einen sehr hohen Kostenanteil<br />
beim Einsatz gefährlicher Füllgüter<br />
stellt der eigentliche Transport per<br />
Lkw, Schiff oder Flugzeug dar.<br />
Schließlich gilt es nicht nur, die Industrieverpackungen<br />
mit Inhalt<br />
zum Endverbraucher, sondern auch<br />
die leeren Behälter zurückzutransportieren.<br />
Um diese Kosten so klein<br />
wie nötig zu halten, gibt es einerseits<br />
die erwähnten Industrieverpackungsvereinigungen<br />
und andererseits<br />
ständige Innovationen zur La-
10-401-14-03.qxd 07.02.2006 12:55 Uhr Seite 37<br />
dungsoptimierung. So<br />
setzen sich seit Jahren<br />
die großvolumigen IBC<br />
verstärkt durch. Statt<br />
vier bis fünf Standardfässer<br />
je 55 Gallonen<br />
(= 216,5 l) mit jeder<br />
Menge an Leerraum zu<br />
transportieren, genügt<br />
es platzsparend<br />
einen IBC mit einem<br />
Füllvolumen von<br />
immerhin 1000 l einzusetzen.<br />
Zudem müssen<br />
die IBC während<br />
der Produktion nicht<br />
so häufig gewechselt<br />
werden wie Standardfässer,<br />
was ebenfalls<br />
Zeit und Kosten spart.<br />
All diese Gründe<br />
sorgten für hohe<br />
Wachstumszahlen bei<br />
den IBC innerhalb der<br />
letzten zehn Jahre. Das<br />
Unternehmen Schütz<br />
GmbH & Co. KGaA,<br />
Selters, gilt als einer der<br />
Vorreiter auf diesem Gebiet<br />
und rüstet den Markt derzeit<br />
zu 60% mit IBC aus. Die traditionsreichen<br />
Mauser-Werke GmbH<br />
& Co. KG, Brühl, stiegen zu spät in<br />
diesen Markt ein und konnten erst<br />
durch den Zusammenschluss mit<br />
dem italienischen Unternehmen<br />
Mamor S.p.A. im September 2004<br />
auf den 2. Platz aufrücken (zirka 17%<br />
Marktanteil). Bedenkt man, dass der<br />
amerikanische Markt nach wie vor<br />
von den faserverstärkten Kraftpapierfässern<br />
dominiert wird, dürfte<br />
sich hier noch erhebliches Wachstumspotenzial<br />
auftun. Hinzu<br />
kommt in Europa der verstärkte Einsatz<br />
der IBC zum Transport und zur<br />
Handhabung für die Ad-Blue-Flüssigkeit,<br />
das ist eine Harnstofflösung<br />
für den Einsatz in Nutzfahrzeugen<br />
mit Selective-Catalytic-Reduction-<br />
(SCR-)Technik zur Abgasreduzierung.<br />
Ein wichtiger Grund für die Kompetenz<br />
der beiden deutschen Hersteller<br />
in Bezug auf Industrieverpackungen<br />
aus Kunststoff für Flüssigkeiten<br />
und pastöse Medien liegt auch<br />
darin begründet, dass beide frühzei-<br />
tig eigenes Know-how im Blasformmaschinenbau<br />
aufgebaut haben. So<br />
entwickelt, baut und vertreibt beispielsweise<br />
die Mauser-Group seit 50<br />
Jahren derartige Maschinen. Jede Innovation<br />
bei den Industrieverpackungen<br />
fließt sofort in den Maschinenbau<br />
ein und andersherum. Diese<br />
Symbiose ermöglicht die Herstellung<br />
qualitativ sehr hochwertiger<br />
Kunststoffverpackungen.<br />
Produktinnovationen bei<br />
Intermediate Bulk Containern<br />
Auf der Interpack 2005 präsentierte<br />
Schütz eine Sechsschicht-Blasformanlage<br />
für die Herstellung von<br />
Kunststoffbehältern mit einem Fassungsvermögen<br />
von 150 bis 1000 l.<br />
Je nach gewünschtem Einsatzzweck<br />
können verschiedene Funktionsmaterialien<br />
in einem einzigen Extrusionsprozess<br />
gleichzeitig verarbeitet<br />
werden.<br />
Bei der sogenannten „Security<br />
Layer Technology“ lässt sich beispielsweise<br />
der Querschnitt einer Industrieverpackung<br />
(von innen nach<br />
außen) wie folgt aufbauen:<br />
� Flüssigabweisende Schicht aus<br />
Neumaterial<br />
� Haftvermittler<br />
� EVOH-Permeations- und<br />
-Sauerstoffbarriere<br />
� Haftvermittler<br />
� Regenerat und<br />
� HDPE-Funktionsaußenschicht<br />
(zum Beispiel leitfähige Schicht<br />
aus Ruß oder nicht aufladbar).<br />
Auf Basis dieser Maschinenentwicklung<br />
konnten auf der Düsseldorfer<br />
Messe verschiedene Produktinnovationen<br />
im IBC-Bereich vorgestellt<br />
werden, wie der neue Ecobulk<br />
MX-EX-EV. Dieser Transportcontainer<br />
wurde speziell auf die wechselnden<br />
und unterschiedlichen Be-<br />
FLÜSSIGKEITEN<br />
dürfnisse für Transport und Lagerung<br />
in ex-geschützten Bereichen<br />
zugeschnitten. Neben einer EVOH-<br />
Permeations- und -Sauerstoffbarriere<br />
verfügt der IBC über eine nicht<br />
aufladbare transluzente oder leitfähige<br />
schwarze Außenschicht und eignet<br />
sich gleichermaßen für Einsätze<br />
in EX-1- und EX-2-Zonen sowie für<br />
zahlreiche flüssige bis pastöse Füllgüter<br />
mit einem Flammpunkt von<br />
unter 61 °C.<br />
Im Bereich Kunststofffässer (unter<br />
anderem F1-Spundfässer) wurde<br />
in Düsseldorf eine komplett neue<br />
Produktgeneration präsentiert. In<br />
enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Chemieunternehmen Basell, dem<br />
führenden Hersteller von Polyolefinen,<br />
wurde ein völlig neuer Werkstoff<br />
mit dem Namen Hostalen Histif<br />
54<strong>31</strong> Z entwickelt. Hierbei handelt<br />
es sich um einen HDPE-Werkstoff<br />
mit besonders hoher Dichte.<br />
Extrudiert man dieses Material nach<br />
der „Security Layer Technologie“, erhält<br />
man ein Kunststofffass, das sich<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Produkten durch eine deutlich verbesserte<br />
Gesamtperformance auszeichnet.<br />
Vor allem weisen solche<br />
Fässer eine enorme Spannungsrissbeständigkeit<br />
und optimale Verarbeitung<br />
auf. Sogar Kältefallwürfe aus<br />
immerhin drei Metern wurden mit<br />
dem neuen F1-Spundfass erfolgreich<br />
absolviert.<br />
Nach dem Zusammenschluss mit<br />
der Mamor S.p.A. ist Mauser nunmehr<br />
in der Lage, auch kostengünstigere<br />
IBC anzubieten. Lagen die<br />
Preise für IBC noch bei 120 Euro pro<br />
Stück, pendeln sie sich nunmehr bei<br />
100 Euro und teils darunter ein. Vor<br />
allem zu Beginn der IBC-Herstellung<br />
entwickelten die Rheinländer<br />
am Markt vorbei. So war der soge-<br />
DISTRIBUTION<br />
Umfassend:<br />
Von 10 ml bis<br />
2000 l liefern die<br />
Mauser-Werke<br />
Industrieverpackungen<br />
aus<br />
Kunststoff.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 37<br />
Bilder: Ruthenberg
10-401-14-03.qxd 07.02.2006 12:58 Uhr Seite 38<br />
38 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bilder: Ruthenberg<br />
DISTRIBUTION FLÜSSIGKEITEN<br />
Spezialisten: Kunststoffbehälter für<br />
Krankenhausabfälle (Hintergrund) oder für<br />
Pestizide sind eine Spezialität von Mauser.<br />
nannte „Repaltainer“, ein<br />
IBC mit Kunststoffpalette<br />
plus Deckel, zwar ein hervorragendes<br />
Produkt, welches<br />
als einziger IBC den<br />
harten Rütteltest nach US-<br />
Norm bestanden hat, aber er<br />
war schlichtweg zu teuer.<br />
Auch die erste Standard-IBC-<br />
Generation mit einer Grundfläche<br />
von 1160 mm �1160 mm wurde vom<br />
Markt nicht akzeptiert – mittlerweile<br />
weisen nahezu alle IBC eine Grundfläche<br />
von 1000 mm � 1200 mm auf.<br />
Inzwischen konnten die Rheinländer<br />
auch auf dem IBC-Markt aufholen<br />
und bieten seit neuestem solche<br />
mit einer leitfähigen und durchsichtigen<br />
Außenschicht an. Um die<br />
Leitfähigkeit herzustellen, werden<br />
bekanntlich hohe Rußanteile im Material<br />
für die Außenschicht beigemischt.<br />
Doch der Ruß sorgt auch dafür,<br />
dass die Außenschicht undurchsichtig<br />
wird, was ein sofortiges visuelles<br />
Erkennen des Füllstandes unmöglich<br />
macht. Durch die neuen<br />
„naturfarbenen“ leitfähigen Außenschichten<br />
ist dieses wieder gewährleistet.<br />
Allerdings muss man diese<br />
speziellen IBC extra kennzeichnen,<br />
damit es nicht zu Verwechselungen<br />
kommen kann.<br />
Gemeinsam mit Bayer, Agco und<br />
Basf entwickelten die Rheinländer<br />
den Pestizidbehälter SVR (Smal Volume<br />
Returnable) aus Kunststoff.<br />
Hierbei handelt es sich um wiederverwendbare<br />
Behälter mit Volumina<br />
von 10 bis 60 Liter. VAT4, ein Kunststoffbehälter<br />
aus Parafin, wurde in<br />
Zusammenarbeit mit großen Krankenhäusern<br />
entwickelt, um kontaminierte<br />
Abfälle nach dem Sammeln<br />
komplett mit dem Behälter verbrennen<br />
zu können. Schließlich liefert<br />
das verwendete Parafin einen<br />
exzellenten Brennstoff,<br />
der selbst die unbrennbarsten<br />
Abfälle optimal<br />
entsorgen hilft.<br />
Genau solche speziellen Entwicklungen<br />
sind eine Stärke der Mauser-Werke.<br />
Selbst für Werbe- beziehungsweise<br />
Marketingeinsätze ist<br />
man sich nicht zu schade, denn das<br />
Werk in Frankreich liefert Stahlfässer<br />
mit Offsetdruck, so dass Ölgesellschaften<br />
wie Shell oder BP auch einmal<br />
ein Stahlfass mit dem Kunstdruck<br />
der „Mona Lisa“ bestellen können.<br />
Nach der Übernahme des Van-<br />
Leer-Geschäftsbereiches Industrieverpackungen<br />
in 2001 von der finnischen<br />
Huhtamaki Van Leer Oyj, Espoo,<br />
konnte das amerikanische<br />
Unternehmen Greif (Zentrale in Delaware,<br />
Ohio; Greif Germany GmbH<br />
in Köln) nach eigenen Angaben seine<br />
Umsätze auf 2 Mrd. US-Dollar<br />
fast verdoppeln. Die Amerikaner<br />
zählen seitdem zu einem der weltgrößten<br />
Anbieter von Industrieverpackungen<br />
mit zirka 200 Standorten,<br />
11 000 Mitarbeitern und 19 000<br />
Kunden in über 40 Ländern. Das<br />
Produktprogramm umfasst unter<br />
anderem Stahlfässer, Fiberfässer,<br />
Kunststofffässer, IBC, Kunststoffflaschen,<br />
Stahleimer und Fassverschlusssysteme.<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Mauser<br />
� Schütz<br />
� Greif Germany<br />
Werbegag: Auf Wunsch<br />
gibt es Stahlfässer mit<br />
Offsetdruck.
10-401-14-05.qxd 08.02.2006 12:41 Uhr Seite 39<br />
Quelle: Hafen Hamburg<br />
Echte „Jobmaschinen“ sind in der<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
selten geworden. Doch es gibt sie<br />
noch. Und eine davon ist der Hafen<br />
Hamburg. Rund 145 000 Arbeitsplätze<br />
in der Metropolregion hängen<br />
am „Tor zur Welt“, das sich 2005 erneut<br />
als wachstumsstärkster Hafen<br />
in Nordeuropa positionieren konnte,<br />
wie Hamburgs Wirtschaftssenator<br />
Gunnar Uldall bei der Pressekonferenz<br />
des Hamburg Hafen Marketing<br />
e.V. stolz verkündete: „Ich<br />
freue mich, dass wir mit einer Zuwachsrate<br />
von 15,5% beim Containerumschlag<br />
an der Spitze der europäischen<br />
Häfen liegen.“<br />
So nahm der Seegüterumschlag<br />
im Hamburger Hafen 2005 insgesamt<br />
um 11,3 Mio. t oder 9,8% zu<br />
und erreichte mit rund 126 Mio. t ein<br />
neues Rekordvolumen. Wachstumsmotor<br />
war erneut der Containerumschlag.<br />
83 Mio. t oder 8,1 Mio. Container<br />
(TEU) wurden 2005 in Hamburg<br />
gelöscht und geladen und damit<br />
erstmals mehr als 8 Mio. TEU<br />
(20-Fuß-Standardcontainer) innerhalb<br />
eines Jahres. Kein anderer nordeuropäischer<br />
Hafen erreichte im vergangenen<br />
Jahr eine so deutliche<br />
Mengensteigerung. Unter den Containerhäfen<br />
der Welt rückte Hamburg<br />
vom neunten auf den achten<br />
Platz vor und liegt jetzt hinter Rotterdam<br />
– Nummer 1 in Nordeuropa<br />
– und vor Dubai. Der „Containerisierungsgrad“<br />
für Stückgüter hat in<br />
Hamburg die Marke von 96,8% erreicht.<br />
Doch auch bei „konventionellen“<br />
Stückgütern brachte das Jahr 2005<br />
ein leichtes Plus von 2,4% auf 2,7<br />
Mio. t. Im Massengutverkehr wurden<br />
in Deutschlands größtem Universalhafen<br />
rund 40 Mio. t umgeschlagen,<br />
was einem Anstieg um<br />
5,8% zum Vorjahr entspricht.<br />
Nach einer gemeinsamen Studie<br />
des Instituts für Seewirtschaft und<br />
<strong>Logistik</strong> und Global Insight soll die<br />
Container-Umschlagmenge im Hafen<br />
Hamburg bis 2015 auf rund <strong>18</strong><br />
CONTAINERHANDLING<br />
Container<br />
nehmen 8-Millionen-Hürde<br />
Zu den dynamischsten<br />
Häfen Nordeuropas gehört<br />
der Hafen Hamburg.<br />
Motor der Entwicklung ist<br />
der Containerumschlag,<br />
der im vergangenen Jahr<br />
um 15,5% zunahm.<br />
JÜRGEN SCHREIER<br />
Mio. TEU steigen. Um dieses Volumen<br />
bewältigen zu können und<br />
wettwerbsfähig zu bleiben kündigte<br />
Wirtschaftssenator Uldall einen erheblichen<br />
Kapazitätsausbau an.<br />
„Die Stadt wird das in den nächsten<br />
Jahren bei der Optimierung der bestehenden<br />
Flächen sowie beim Bau<br />
eines neuen Containerterminals im<br />
Mittleren Freihafen tun.“ Gleichzeitig<br />
soll die Elbvertiefung angegangen<br />
werden und die Verkehrsverbindungen<br />
im Hafen sollen fit für die zunehmenden<br />
Hinterlandverkehre gemacht<br />
werden. „Da überall Arbeitsplätze<br />
in Deutschland abgebaut werden,<br />
wollen wir die Wachstumschancen<br />
für mehr Jobs im Hafen<br />
Hamburg nutzen“, so Uldall.<br />
Geplant sind Kapazitätserweiterungen<br />
im HHLA Container Terminal<br />
Burchardkai von derzeit 2,6 auf<br />
5 Mio. TEU bis 2010, im HHLA<br />
Container Terminal Altenwerder<br />
(Erhöhung von 2 auf 3 Mio. TEU),<br />
im HHLA Container Terminal Tollerort<br />
(Erhöhung von 0,8 auf über<br />
2 Mio. TEU bis 2011) sowie im Eurogate<br />
Container Terminal Hamburg,<br />
dessen Umschlagskapazität bis<br />
zum Jahr 2010 von derzeit 2,6 auf<br />
4 Mio. TEU steigen soll. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Hafen Hamburg<br />
DISTRIBUTION<br />
Die Kyoto Express<br />
der Reederei Hapag<br />
Lloyd machte<br />
Weihnachten 2005<br />
erstmals in Hamburg<br />
fest. Das<br />
8749-TEU-Schiff<br />
ist 335 m lang,<br />
42,9 m breit und<br />
hat 14,6 m Tiefgang.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 39<br />
Bilder: Hafen Hamburg
10-401-02-3.qxd 07.02.2006 10:51 Uhr Seite 40<br />
MANAGEMENT UND IT IT-DIENSTLEISTUNG<br />
Die Allianz-Arena<br />
in München ist<br />
das jüngste der<br />
zwölf deutschen<br />
WM-Stadien. PrivateSicherheitsdienste,<br />
das Stadion-Management<br />
sowie Sportfunktionärenutzen<br />
dort den abhörsicherenBündelfunkstandard<br />
Tetra für ihre<br />
Kommunikation.<br />
Stadionatmosphäre<br />
40 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bild: Maienschein<br />
Zur diesjährigen Weltmeisterschaft hat der Weltfußballverband<br />
Fifa mit T-Systems einen leistungsfähigen Partner in<br />
und um die zwölf deutschen WM-Stadien unter Vertrag<br />
genommen. Die Geschäftskundensparte der Deutschen<br />
Telekom unterstützt mit Infrastruktur und diversen Dienstleistungen<br />
aus Informations- und Kommunikationstechnik<br />
das überragende Sportereignis des Jahres.<br />
BERND MAIENSCHEIN<br />
Aus dem Hintergrund müsste<br />
Rahn schießen...“ – Wer<br />
kennt nicht den Kommentar<br />
von Reporter Herbert Zimmermann<br />
während des WM-Endspiels 1954 in<br />
Bern. Minuten später war Deutschland<br />
zum ersten Mal Fußballweltmeister,<br />
Rahn hatte zum weiten Mal<br />
im Spiel eingenetzt und Ungarn war<br />
3:2 geschlagen. Kommentatoren-<br />
Technik und auch die des Fußballs<br />
haben sich rasant weiterentwickelt.<br />
So unvorbereitet Deutschland auf<br />
den damaligen Titelgewinn war, so<br />
akribisch geplant ist die <strong>Logistik</strong> in<br />
und um die Spielstädten heute. Alle<br />
zwölf WM-Stadien werden im Jahr<br />
2006 mit dem gleichen einheitlichen<br />
IT-Standard von T-Systems ausgestattet<br />
sein. Einheitliche Standards<br />
heißt zum einen hochwertig ausgestattete<br />
Arbeitsplätze für die rund<br />
15 000 erwarteten Medienvertreter –<br />
mehr als zehnmal soviel wie vor 52<br />
Jahren. Zum anderen spielen natürlich<br />
die TV-Übertragungsleistungen,<br />
unter anderem HDTV (High<br />
Definition Television), eine heraus-<br />
ragende Rolle. Einzelne Fußballstätten<br />
werden darüber hinaus mit zusätzlichen<br />
Diensten versorgt: Stuttgart<br />
und Nürnberg kommen in den<br />
Genuss eines Verkehrsleitsystems,<br />
Zutrittssysteme von T-Systems sind<br />
in Dortmund und Frankfurt installiert,<br />
und in der Münchner Allianz-<br />
Arena sorgt der Digitalfunk Tetra für<br />
störungsfreie Kommunikation der<br />
Sicherheitskräfte.<br />
Stuttgart will seine Verkehrsströme<br />
künftig elektronisch in einer so<br />
genannten „Integrierten Verkehrsleitzentrale“<br />
(IVLZ) regeln. Dort<br />
wird ein System eingesetzt, das verkehrsrelevante<br />
Informationen verwaltet<br />
und Verkehrsinfrastruktur<br />
steuern kann. Ist beispielsweise ein<br />
Pkw oder Lkw im Umfeld des Gottlieb-Daimler-Stadions<br />
in einen Unfall<br />
verwickelt, übermittelt ein Polizist<br />
per Personal Digital Assistent<br />
(PDA) die Unfalldaten an die Zen-
10-401-02-3.qxd 07.02.2006 10:51 Uhr Seite 41<br />
trale. T-Systems-Spezialst Dr. Alexander<br />
Ludwig: „Der Autofahrer<br />
selbst bekommt von den Prozessen,<br />
die T-Systems im Hintergrund managt,<br />
wenig oder gar nichts mit.“<br />
Die Feuertaufe für den ersten Baustein<br />
der Stuttgarter Lösung, das<br />
Modul „Ereignismanagement Verkehr“,<br />
ist die Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2006. Ludwig spricht von<br />
einem Verkehrsmanagementsystem,<br />
im Unterschied zum Leitsystem.<br />
„Verkehrsmanagement ist mehr als<br />
ein Verkehrsleitsystem“, so der Verkehrsmanagement-Spezialist.<br />
„Für<br />
jede Störung muss ein Szenario<br />
hinterlegt sein. In jeder Stadt gibt es<br />
ein so genanntes Vorzugsnetz, das<br />
sind die Hauptverkehrsadern.“ Und<br />
die genießen, wie ihr Name andeutet,<br />
oberste Priorität. Das Verkehrsmanagementsystem<br />
hat natürlich<br />
seine Auswirkungen auf die Ampelschaltung.<br />
Das Stuttgarter System ist<br />
über lange Zeit gewachsen (seit<br />
1998), momentan wird dort mit nur<br />
sechs Geräten getestet. Die in der baden-württembergischenLandeshauptstadt<br />
gewonnenen Daten gehören<br />
erst mal der Stadt, dann eventuell<br />
dem Land – abschließend hat<br />
man diese Frage noch nicht geklärt.<br />
Gezielte IT-Unterstützung<br />
vor und in den Sportstätten<br />
„Ganz verhindern lassen sich Staus<br />
vor und nach Veranstaltungen, zu<br />
denen zigtausende Besucher an einen<br />
zentralen Ort strömen, nie“, sagt<br />
Bernd Eichenauer, Leiter der Stuttgarter<br />
Straßenverkehrsbehörde.<br />
„Das System soll dem ortsunkundigen<br />
Autofahrer helfen, das Stadion<br />
und einen freien Parkplatz rechtzeitig<br />
zu erreichen.“ Niemand soll ein<br />
Tor „seines“ Spiels noch im Auto erleben<br />
müssen.<br />
Die WM-Arenen in Dortmund<br />
und Frankfurt können<br />
mit einem anderen Bonbon für<br />
die Zuschauer aufwarten: Fans<br />
von Borussia Dortmund betreten<br />
den Signal-Iduna-Park<br />
seit Mitte 2005 über<br />
elektronisch gesteuerte<br />
Zugangssysteme.<br />
Sie scannen dazu ihre<br />
mit Barcodes ver-<br />
Bild: Maienschein<br />
Bild: T-Systems<br />
sehenen Einlasskarten an einem von<br />
insgesamt 50 neu installierten Doppeldrehkreuzen.<br />
Pro Stunde lässt das<br />
von T-Systems gemeinsam mit dem<br />
österreichischen Unternehmen<br />
Axess installierte System an jedem<br />
Einlass rund 1000 Besucher passieren.<br />
So finden die maximal 81 300<br />
Fans in weniger als einer Stunde ihren<br />
Platz. „Warteschlangen gehören<br />
damit der Vergangenheit an“, sagt<br />
Dipl.-Ing. Michael Surmann, der<br />
verantwortliche Projektleiter bei Borussia<br />
Dortmund.<br />
T-Systems hat die Zutrittslösung<br />
mit dem zentralen Ticketsystem von<br />
Borussia Dortmund verbunden. Sobald<br />
ein Fan seine Karte einscannt,<br />
gleicht es die Informationen auf dem<br />
Barcode mit den gespeicherten Informationen<br />
darüber ab, für welche<br />
Plätze Tickets verkauft wurden. Anschließend<br />
schickt das Ticketsystem<br />
eine Mitteilung an das betreffende<br />
Drehkreuz, ob das Ticket gültig ist<br />
und in welchem Bereich der Besucher<br />
eintreten soll. „Dies geschieht<br />
alles innerhalb von Sekundenbruchteilen“,<br />
sagt Surmann.<br />
Herr Kremers, im T-Systems-Geschäftsbereich<br />
Media & Broadcast zuständig<br />
für HDTV:<br />
„Wir stellen sicher, dass<br />
sämtliche Bild- und<br />
Tondaten in alle<br />
Welt übertragen<br />
werden.“<br />
IT-DIENSTLEISTUNG<br />
Eine vergleichbare Lösung wie in<br />
Dortmund hat T-Systems auch für<br />
die Commerzbank-Arena in Frankfurt<br />
installiert. Dort sind insgesamt<br />
rund 60 Drehkreuze am Stadion und<br />
im umliegenden, so genannten äußeren<br />
Sicherheitsring, montiert.<br />
Einheitlicher Standard<br />
in allen zwölf Stadien<br />
Für alle Fußballfans, die bei der Ticketvergabe<br />
leer ausgegangen sind,<br />
die überwiegende Mehrheit also,<br />
kommt es entscheidend darauf an,<br />
ob die zur WM erwarteten Journalisten<br />
in den Stadien auf ordentliche<br />
Arbeitsbedingungen treffen werden.<br />
Frank Beier, T-Systems-Account-<br />
Manager für die Fifa und unter anderem<br />
verantwortlich für die Medienarbeitsplätze,<br />
proklamiert<br />
einen einheitlichen technischen<br />
Standard in allen zwölf<br />
Stadien. „Die Journalisten<br />
müssen sich akkreditieren,<br />
bekommen eine Nummer und können<br />
damit auf einer Website die bepreisten<br />
Leistungen, die Mediaservices,<br />
abrufen und buchen.“ Der Buchungsservice<br />
steht laut Beier ab Februar<br />
zur Verfügung. „Es gibt Komplett-Pakete,<br />
und es wird bis zum<br />
Spielfeldrand technisch unterstützt“,<br />
so Beier. Mit dem Organisationskomitee<br />
der WM wurden im Vorfeld<br />
Journalisten abgefragt, womit die T-<br />
Systems-Profis auf Betriebssystemebene<br />
zu rechnen haben – Windows,<br />
Macintosh, Linux und andere Systeme<br />
werden vertreten sein. Zu den<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Der T-Systems-<br />
Bereich Media &<br />
Broadcast sorgt<br />
mit neuester<br />
Technik dafür,<br />
dass die Daten<br />
aus den zwölf<br />
WM-Stadien nach<br />
München ins IBC<br />
und von dort aus<br />
in alle Welt übertragen<br />
werden.<br />
Digitalfunk-Fachmann<br />
Christian<br />
Bross:<br />
„Das große Raunen<br />
wird nicht als<br />
Sprache erkannt.“<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 41<br />
Bild: Maienschein
10-401-02-3.qxd 07.02.2006 10:52 Uhr Seite 42<br />
Bild: Maienschein<br />
MANAGEMENT UND IT IT-DIENSTLEISTUNG<br />
Bild: Maienschein<br />
Dr. Alexander<br />
Ludwig, Spezialist<br />
für Verkehrsmanagement:<br />
„Der Autofahrer<br />
selbst bekommt<br />
von den Prozessen,<br />
die T-Systems im<br />
Hintergrund managt,<br />
wenig oder<br />
gar nichts mit.“<br />
TEAMGEIST<br />
42 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Spielen liegen an jedem Pressetribünenplatz<br />
LAN-Kabel, auch am Spielfeldrand.<br />
T-Systems rüstet alle Stadien mit<br />
Medienarbeitsplätzen und Mediacentern<br />
aus und vernetzt diese mit<br />
den Heimatredaktionen der Kommentatoren<br />
und Bildjournalisten.<br />
„Eine solche Komplettlösung aus<br />
einer Hand gab es bislang noch<br />
nie bei einer Großveranstaltung“,<br />
verrät Gerd Graus, Pressesprecher<br />
des Nationalen Organisationskomitees.<br />
T-Systems versorgt die Pressetribünen<br />
unter anderem mit Telekommunikationseinrichtungen<br />
wie<br />
ISDN, Ethernet und DSL. Für das Finale<br />
in Berlin am 9. Juli stehen insgesamt<br />
3000 Anschlüsse am Spielfeldrand,<br />
auf der Pressetribüne und<br />
im Mediacenter des Stadions als direkter<br />
Draht zu den Redaktionen bereit.<br />
Die Redaktionen mieten den Arbeitsplatz<br />
und zahlen dafür – je nach<br />
der genutzten Ausstattung – überall<br />
den gleichen Preis. Der Journalist<br />
selbst benötigt nur einen Laptop mit<br />
Ethernet-Schnittstelle. Darüber erhält<br />
er Zugang zum lokalen Netzwerk<br />
des Stadions und ins Internet.<br />
Frank Beier, Account-Manager<br />
für die FIFA:<br />
„Es gibt Komplett-Pakete, und<br />
es wird bis zum Spielfeldrand<br />
technisch unterstützt.“<br />
17 500 Pakete in sechs Länder<br />
Mit einer Erfolgsquote von 99,7% lieferte<br />
DPD, beginnend mit der Auslosung der WM-<br />
Gruppenphase in Leipzig, kürzlich rund<br />
17 500 Pakete mit den brandneuen „Teamgeist“-Fußbällen<br />
von Adidas aus. Das Spielgerät<br />
ging an Sportgeschäfte in Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz sowie den Benelux-<br />
Ländern. Gleich zum Auftakt war eine Punktlandung<br />
notwendig: Fast auf die Minute genau<br />
um 22.30 Uhr in der Nacht des Final Draw<br />
Wie bereits erwähnt, weisen in allen<br />
Fifa-WM-Stadien die Arbeitsplätze<br />
die gleichen technischen Standards<br />
auf. Die Reporter können ihre<br />
eigenen Endgeräte sofort benutzen,<br />
ohne vorher Programme aufspielen,<br />
konfigurieren oder anpassen zu<br />
müssen. Damit bei einem wichtigen<br />
Spiel auch wirklich keinerlei Störungen<br />
auftreten, wenn die Journalisten<br />
Informationen übertragen, stehen<br />
jederzeit T-Systems-Mitarbeiter als<br />
zentrale Ansprechpartner vor Ort<br />
bereit.<br />
Redundante Systeme<br />
sollen Ausfälle verhindern<br />
Die Zahl der Experten im Stadion<br />
passt die Telekom-Tochter jeweils an<br />
die Menge der gebuchten Medienarbeitsplätze<br />
an. Um sämtliche Übertragungswege<br />
ausfallsicher zu machen,<br />
legt T-Systems die Internetanbindungen<br />
auf der Pressetribüne, am<br />
Spielfeldrand und in den Mediencentern<br />
sowie sämtliche Netzanschlüsse<br />
doppelt aus. Sollte eine Leitung<br />
ausfallen, übernimmt die zweite<br />
nahtlos deren Aufgabe.<br />
„Digital schlägt analog“ lässt sich<br />
der Trend in der Kommunikation<br />
von Sicherheitskräften überschreiben<br />
– jedenfalls bei der kommenden<br />
Fußballweltmeisterschaft. Seit mehr<br />
als 30 Jahren kommunizieren Sicherheitskräfte<br />
bei Großveranstaltungen<br />
mit schweren Analogfunkgeräten.<br />
Dabei kämpfen sie mit<br />
schlechtem Empfang, mangelnder<br />
von Freitag auf Samstag erreichten 3000 Pakete<br />
mit der frischen Ware Sportgeschäfte im<br />
gesamten Bundesgebiet. Eine pünktliche Anlieferung<br />
war vor allem deshalb wichtig, weil<br />
etliche der Händler Aktionen rund um die<br />
„schönste Nebensache der Welt“ geplant hatten.<br />
Sonderschichten von rund 1500 DPD-<br />
Mitarbeitern in allen Depots und Umschlagplätzen<br />
machten die Punktlandung letztendlich<br />
möglich.<br />
Sprachqualität und instabilen Netzen.<br />
Um die Zuschauer im Stadion<br />
bei Notfällen oder Ausschreitungen<br />
effektiv zu schützen, ist eine zuverlässige<br />
Funkkommunikation der<br />
privaten Einsatzkräfte untereinander<br />
sowie mit Polizei und Rettungsdiensten<br />
erforderlich. Dazu müssen<br />
die privaten Wachdienste mit den<br />
Behörden und Organisationen mit<br />
Sicherheitsaufgaben schnell und störungsfrei<br />
kommunizieren können.<br />
In der Münchner Allianz-Arena<br />
sind seit Mai 2005 rund 130 Tetra-<br />
Endgeräte im Einsatz, die von privaten<br />
Sicherheitsdiensten, Stadion-<br />
Management und Sportfunktionären<br />
gleichermaßen genutzt werden.<br />
Der Bündelfunk-Standard Tetra<br />
(Terrestrial Trunked Radio) bietet<br />
den Vorteil des schnellen Rufaufbaus<br />
innerhalb einer halben Sekunde und<br />
absolute Abhörsicherheit durch verschlüsselte<br />
Kommunikationskanäle,<br />
wie es heißt. Und noch ein gerade in<br />
Fußballstadien erwünschtes Feature<br />
zeichnet Tetra aus: Die Kommunikation<br />
verläuft geräuschresistent. Das<br />
heißt, es wird rein die Sprache übertragen<br />
– der Geräuschpegel eines<br />
Torjubels beispielsweise wird unterdrückt.<br />
Daten gehen zentralisiert<br />
in alle Welt<br />
Sprache und Daten können mit Tetra-Geräten<br />
gleichzeitig übertragen<br />
werden. Tetra filtert dabei alle<br />
„Querdaten“ heraus. Im Prinzip<br />
funktioniert Tetra also beispielsweise<br />
auch in chinesischer Sprache.<br />
„Der einzige Nachteil daran ist, dass<br />
man beim Digitalfunk nicht mehr so<br />
genau erkennt, wer spricht, weil individuelle<br />
Spitzen herausgefiltert<br />
und abgeschnitten werden. Das große<br />
Raunen wird nicht als Sprache erkannt“,<br />
erläutert Christian Bross,<br />
Fachmann für Digitalfunk bei T-Systems.<br />
Die Verantwortung, dass die Bilder<br />
rund um den Erdball live und in<br />
bestechender Qualität in Wohnzimmern,<br />
Sportsbars, Schaufenstern<br />
und auf Open-Air-Leinwänden zu<br />
sehen sein werden, trägt Media &<br />
Broadcast, ein Geschäftsbereich von<br />
T-Systems. „Wir stellen sicher, dass
10-401-02-3.qxd 07.02.2006 10:53 Uhr Seite 43<br />
sämtliche Bild- und Tondaten in alle<br />
Welt übertragen werden“, meint<br />
Media & Broadcast-Spezialist Lothar<br />
Kremers. T-Systems arbeitet während<br />
der WM im Auftrag von HBS<br />
(Host Broadcasting Service), dem<br />
Host-Broadcaster der Fifa, der die<br />
Übertragungsrechte verwaltet.<br />
Bild und Ton wandern aus den<br />
zwölf WM-Städten, den so genannten<br />
„Host Cities“, zentral nach München<br />
ins dortige IBC (International<br />
Broadcasting Center). Diese Zentralisierung<br />
der Daten war HBS-Vorgabe.<br />
In Frankfurt befindet sich ein erster<br />
zentraler Sammelpunkt für alle<br />
WM-Stadien nördlich der Hessen-<br />
Metropole. Um die Spielszenen ins<br />
Münchner Sendezentrum zu übertragen<br />
– dort wird das Multilateral<br />
Feed, das „Weltbild“, gemischt – verbindet<br />
T-Systems alle Stadien mit einem<br />
HDTV-fähigen Glasfasernetz.<br />
Es gelangt also kein Bild aus den Arenen<br />
heraus, sondern der komplette<br />
Datenstrom wird in die Münchner<br />
Sendezentrale geleitet und erst von<br />
dort aus in alle Welt geschickt.<br />
Mit dem neuen Übertragungsstandard<br />
HDTV (High Definition<br />
Television), der zusätzlich zu den<br />
konventionellen Techniken erstmals<br />
für die gesamte Produktion der Spiele<br />
eingesetzt wird, kommen die Bilder<br />
in einer völlig neuen Qualität da-<br />
her. Im Gegensatz zum für uns gewohnten<br />
PAL-Standard (Phase Alternation<br />
Line) verbessert das neue<br />
hochauflösende Fernsehen die Bildqualität<br />
deutlich. Vorausgesetzt natürlich,<br />
der Zuschauer verfügt über<br />
ein HDTV-taugliches Endgerät.<br />
Kremers zu den Vorzügen der<br />
neuen Technik: „HDTV überträgt<br />
zirka 20 000 ISDN-Kanäle gleichzeitig.<br />
Komprimiert gehen etwa 60 bis<br />
<strong>70</strong> Megabit pro Sekunde über die<br />
Leitung.“ HDTV bezeichnet eine<br />
IT-DIENSTLEISTUNG<br />
Der vom Herzogenauracher<br />
Sportartikelhersteller Adidas<br />
schon traditionell zur Weltmeisterschaft<br />
entwickelte<br />
Fußball „Teamgeist“ wird<br />
nun doch nicht mit dem geplanten<br />
integrierten Chip<br />
zum Einsatz kommen. Die gemeinsam<br />
mit der Cairos Technologies<br />
AG, Spezialist für 3D-Lokalisierung<br />
dynamischer Objekte, hat sich als noch nicht<br />
ausgereift erwiesen. Zwar zeigten sich die beteiligten<br />
Parteien nach einem ersten Test bei<br />
der U-17-WM in Peru Ende September letz-<br />
Reihe von Fernsehnormen, die unter<br />
anderem durch eine größere sichtbare<br />
Zeilenanzahl, eine höhere Auflösung<br />
und ein Bild-Seiten-Verhältnis<br />
von 16:9 bestechen. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� T-Systems<br />
� Cairos<br />
� DPD<br />
� Adidas<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
WM-BALL-2006<br />
Der Funkchip muss doch noch warten<br />
Bild: Adidas ten Jahres noch zufrieden,<br />
doch zu häufig dürfte das System<br />
die Schiedsrichter mit<br />
Fehlinformationen genarrt haben:<br />
Die Technik lieferte zwar<br />
keine Probleme bei der Anzeige<br />
der Treffer, das Signal wurde<br />
jedoch auch dann ausgelöst,<br />
wenn der Ball weit am Tor<br />
vorbei flog. Das von Cairos und dem Fraunhofer-Institut<br />
mitentwickelte System soll künftig<br />
vollkommen neue Daten über ein Spiel liefern<br />
und attraktive Zusatzinformationen über<br />
das Spielgeschehen ermöglichen.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 43
10-401-02-02.qxd 08.02.2006 14:58 Uhr Seite 44<br />
MANAGEMENT UND IT LOGISTIKCONTROLLING<br />
Die Kapitaleffizienz<br />
der Supply Chain<br />
Von jedem Unternehmen wird das Management<br />
der Unternehmensaktiva zur Steigerung<br />
des Unternehmenswertes erwartet. Das<br />
gilt besonders, wenn Unternehmen sich am<br />
Kapitalmarkt finanzieren und unter ständiger<br />
Beobachtung ihrer Geldgeber stehen.<br />
Gute Konditionen erhält nur, wer das bereitgestellte<br />
Kapital wertschaffend und rentabel<br />
einsetzt.<br />
44 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
MARCUS GOERKE<br />
<strong>Logistik</strong> bedeutet: Vermeidbare<br />
Kosten und Aktiva“ antwortet<br />
ein kaufmännischer Vorstand<br />
auf die Bitte, <strong>Logistik</strong> mit einem Satz<br />
zu beschreiben. Damit trifft er den<br />
Nagel auf den Kopf: Die <strong>Logistik</strong> hat<br />
die Pflicht, die Kundenbedürfnisse<br />
mit der geforderten <strong>Logistik</strong>qualität<br />
zu befriedigen. Darüber hinaus aber<br />
interessiert sich der Kaufmann besonders<br />
für den Aufwand und die<br />
Rentabilität des eingesetzten Kapi-<br />
Marcus Goerke ist Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der ZLU – Zentrum für <strong>Logistik</strong> und<br />
Unternehmensplanung GmbH, 10<strong>24</strong>5 Berlin,<br />
Tel. (0 30) 50 58-22 50, marcus.goerke<br />
@zlu.de<br />
tals in der Supply Chain. Er betrachtet<br />
das Anlage- und Umlaufvermögen:<br />
Je weniger Kapital in Anlageund<br />
Umlaufvermögen gebunden ist,<br />
desto mehr steht es als „freie Mittel“<br />
(Liquidität) für F&E, neue Märkte,<br />
Akquisitionen, Vertriebsaktionen,<br />
Qualifizierungen oder zur Schuldentilgung<br />
zur Verfügung.<br />
Wie in Tabelle 1 dargestellt, werden<br />
unter anderem drei Kennzahlen<br />
verwendet, um die Höhe oder die<br />
Wirtschaftlichkeit des Kapitals darzustellen:<br />
das so genannte Working<br />
Capital, der ROA (Return on Assets)<br />
und ROCE (Return on Capital Employed).<br />
Auswirkungen der <strong>Logistik</strong><br />
auf die Kapitalrentabilität<br />
Fast jedes Unternehmen verfügt über<br />
erhebliche Reserven zur Freisetzung<br />
von Liquidität aus den Aktivposten:<br />
� Sachanlagen (zum Beispiel<br />
Grundstücke, Bauten, Technische<br />
Anlagen, Maschinen, Geschäftsausstattung),<br />
� Vorräte (zum Beispiel Roh-, Hilfs-,<br />
Betriebsstoffe, unfertige Erzeug-<br />
nisse, Fertigwaren, Handelswaren)<br />
und<br />
� Forderungen (aus Lieferungen<br />
und Leistungen).<br />
All diese Bereiche werden direkt<br />
durch die Supply-Chain-Strategie<br />
und deren operative Exzellenz beeinflusst.<br />
Die Auswirkungen strategischer<br />
Supply Chain Entscheidungen auf<br />
die Kapitaleffizenz am Beispiel:<br />
Ein produzierendes Unternehmen<br />
betreibt in seinem Wareneingang<br />
ein eigenes Lager. Bei der Überarbeitung<br />
der Supply-Chain-Strategie<br />
wurde entschieden, dass diese Lagerung<br />
zukünftig nicht mehr Kernkompetenz<br />
des Unternehmens sein<br />
soll. Grundstück, Lagerhalle und Lagertechnik<br />
werden im Anlagevermögen<br />
mit 1 Mio. Euro bewertet. Im<br />
Rahmen einer Ausschreibung wurde<br />
ein externer Dienstleister ermittelt,<br />
der die geforderte Qualität in Wareneingang,<br />
Lagerung, Kommissionierung<br />
und Beschickung der Produktion<br />
zu gleichen Preisen liefern<br />
kann. Weil der Externe auch das Lager<br />
zum Buchwert übernehmen will<br />
und aufgrund anderer Synergien bar<br />
bezahlen kann, entscheidet sich das<br />
Unternehmen für das Outsourcing<br />
in einer strategischen Partnerschaft.<br />
In der Konsequenz<br />
� werden Kapitalmittel von 1 Mio.<br />
Euro zu freier Liquidität, die in andere<br />
Vorhaben gewinnbringend investiert<br />
werden kann,<br />
Tabelle 1: Wesentliche Bilanzkennzahlen zur Bewertung des eingesetzten Kapitals und dessen Rentabilität<br />
Kennzahl<br />
Working Capital<br />
oder Betriebskapital<br />
ROA<br />
(Return on<br />
Assets)<br />
ROCE<br />
(Return<br />
on Capital<br />
Employed)<br />
Beschreibung und Ermittlung<br />
Anteil des Umlaufvermögens, der durch langfristiges Kapital gedeckt ist; berechnet sich aus dem Umlaufvermögen<br />
(Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + Bestände) abzüglich des kurzfristigen<br />
Fremdkapitals (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen)<br />
Betriebskapital = Umlaufvermögen – kurzfristiges Fremdkapital<br />
Rentabilität des eingesetzten Kapitals; Höhe der Verzinsung („Return“) des Vermögens einer Unternehmung<br />
(„Assets“ = Anlagevermögen + Umlaufvermögen; auch: Aktiva)<br />
ROCE =<br />
ROA =<br />
Gewinn + Fremdkapitalzinsen<br />
durchschnittliches Gesamtkapital<br />
× 100<br />
Rentabilität des eingesetzten Kapitals; jedoch wird hier das EBIT (Earnings before Interests and Taxes;<br />
auch: „operatives Ergebnis“) ins Verhältnis gesetzt zum Capital Employed = Gesamtkapital abzüglich<br />
kurzfristiger Kredite und liquider Mittel (Bargeld, kurzfristige Forderungen, ausstehende Rechnungen)<br />
EBIT<br />
Gesamtkapital – kurzfristiges Fremdkapital – liquide Mittel
10-401-02-02.qxd 08.02.2006 14:58 Uhr Seite 45<br />
LOGISTIKCONTROLLING<br />
Tabelle 2: Hebel des <strong>Logistik</strong>controllings<br />
zur Freisetzung von Kapital aus Beständen<br />
Ansatzpunkte des aktiven <strong>Logistik</strong>controllings<br />
Sortimentsbereinigungen und Konzentration<br />
auf „Schnelldreher“<br />
kostenoptimale Beschaffung durch kürzere<br />
Lieferzyklen und kleinere Bestellmengen<br />
Überprüfung und Reduzierung von Sicherheitsund<br />
Meldebeständen<br />
Reduzierung der Durchlaufzeiten in Produktion,<br />
Lagerung und Auslieferung<br />
Verbesserung der Planungsqualität in Vertrieb<br />
Zukauf statt Eigenfertigung<br />
Reduktion von Lagerstufen<br />
� steigt die Kapitalrentabilität durch die Reduzierung<br />
des gebundenen Kapitals (bei<br />
ROA und ROCE im Nenner),<br />
� können die freien Mittel investiert werden:<br />
ROA und ROCE steigen ein weiteres<br />
Mal durch die Erhöhung des Gewinns oder<br />
EBIT (im Zähler),<br />
� steigt der Unternehmensgewinn im<br />
(außerordentlichen) Ergebnis einmalig um<br />
1 Mio. aus dem Verkauf der Anlage.<br />
Strategische Steuerung<br />
des Anlagevermögens<br />
Durch die Fokussierung auf Kernkompetenzen<br />
und die aktive Verschlankung des Anlagevermögens<br />
wird die Liquidität und die Kapitalrentabilität<br />
optimiert. Die Kennzahlen<br />
„Return on Assets (ROA)“ beziehungsweise<br />
„Return on Capital Employed (ROCE)“ sollten<br />
dementsprechend im <strong>Logistik</strong>controlling<br />
gesteuert und in den Zielvereinbarungen<br />
der Führungskräfte incentiviert werden.<br />
Außerdem steht im operativen Management<br />
der Unternehmensaktiva besonders<br />
das „Working Capital“, also die Aktivposten<br />
Vorräte und Kundenforderungen im Fokus.<br />
Vorräte oder Bestände sind kaufmännisch<br />
als „nicht genehmigte Investitionen“ anzusehen.<br />
Sie binden Liquidität zwar für kürzere<br />
Dauer als zum Beispiel Gebäude, summieren<br />
sich über Wareneingang, Produktion,<br />
Zwischenlager und Distribution aber<br />
zu erheblichen Summen. Über die gesamte<br />
Durchlaufzeit bis zur Bezahlung der Ausgangsrechnung<br />
durch den Kunden binden<br />
Bestände Kapital.<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Allerdings wird die Höhe dieser Gesamtbestände<br />
durch kleine Entscheidungen vieler<br />
Beteiligter in häufig fragmentierten Prozessen<br />
beeinflusst. Deshalb müssen alle beteiligten<br />
(Teil-)Entscheider hinsichtlich ihrer<br />
Bestandsbeeinflussung im <strong>Logistik</strong>controlling<br />
Berücksichtigung finden:<br />
� Vertrieb,<br />
� Auftragsbearbeitung,<br />
� Lieferanten,<br />
� Einkauf,<br />
� Beschaffung,<br />
� Produktion,<br />
� Lager,<br />
� Auslieferung,<br />
� Ersatzteil- und Reparaturservice.<br />
Nur durch ein <strong>Logistik</strong>controlling mit<br />
kontinuierlicher Steuerung der „Investitionen<br />
in Bestände“ und deren Begründungen<br />
zum Beispiel auf Wochenbasis wird eine<br />
unterjährige Optimierung sichergestellt.<br />
Der übliche und scheinheilige „Jahresendkrampf<br />
zur Bestandssenkung“ kurz vor dem<br />
Bilanzstichtag kann so vermieden werden.<br />
Tabelle 2 zeigt Hebel des aktiven <strong>Logistik</strong>controllings,<br />
die der Freisetzung von Kapital<br />
aus Beständen dienlich sind.<br />
Die Kapitalbindung in Kundenforderungen<br />
kann ebenfalls, wenn auch nur mittelbar-<br />
durch die <strong>Logistik</strong>steuerung beeinflusst<br />
werden: Im Supply Chain Management liegt<br />
die Verantwortung, die Kundenerwartungen<br />
an Lieferqualität und -treue genau zu<br />
kennen und punktgenau zu erfüllen. In dem<br />
Maße, wie die <strong>Logistik</strong> die Lieferqualität erfüllt,<br />
sind Kunden erfahrungsgemäß bereit<br />
pünktlicher zu zahlen.<br />
Das <strong>Logistik</strong>controlling sollte dabei mindestens<br />
folgende Aufgaben betreiben:<br />
� Erarbeiten und Steuern von differenzierten<br />
Vereinbarungen zum Servicegrad und<br />
� die Überwachung von Reklamationsquoten<br />
und -gründen.<br />
In Summe wird deutlich, dass die wachsenden<br />
Anforderungen an die Kapitaleffizienz<br />
im Unternehmen ohne ein modernes<br />
Supply Chain Management nicht erfüllt<br />
werden können. Das <strong>Logistik</strong>controlling<br />
muss sich dieser Herausforderung stellen<br />
und die Optimierung der Kapitalbindung in<br />
Anlagevermögen, Beständen und Forderungen<br />
im operativen Geschäft verbindlich implementieren.<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� ZLU – Zentrum für <strong>Logistik</strong><br />
und Unternehmensplanung
10-401-02-01.qxd 08.02.2006 14:16 Uhr Seite 46<br />
MANAGEMENT UND IT MATERIALFLUSSPLANUNG<br />
Virtuelle Realität<br />
Seit fünf Jahren ist die Magdeburger Tarakos<br />
GmbH am Markt aktiv. Das Unternehmen entwickelte<br />
Softwaretools, mit denen für <strong>Logistik</strong><br />
und Fördertechnik simulationsnah animierte<br />
3D-Anlagen erstellt werden können.<br />
Virtuelle Realität<br />
bringt ganz reale<br />
Vorteile – zum Beispiel<br />
in der Optimierung<br />
von Materialflüssen<br />
durch<br />
die Fabrik.<br />
46 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
ULRIKE GLOGER<br />
Immer mehr industrielle Prozesse<br />
werden simuliert und optimiert,<br />
bevor sie Eingang in die Wirklichkeit<br />
finden. Nach einer Studie der Analysten<br />
von Frost & Sullivan wächst<br />
der Markt Virtual Reality-Anwendungen<br />
von 350 Mio. US-Dollar im<br />
Jahr 2003 auf 1400 Mio. US-Dollar<br />
im Jahr 2007 – was einer jährlichen<br />
Wachstumsrate von 40% entspricht.<br />
In diesen Markt hinein wurde vor<br />
Bild: Tarakos<br />
fünf Jahren die Magdeburger Tarakos<br />
GmbH gegründet. Der Standort<br />
in der „Experimentellen Fabrik“ bietet<br />
mit der Otto-von-Guericke-Universität,<br />
dem Fraunhofer-Institut<br />
IFF, einem VDTC – Virtual Development<br />
and Training Center und<br />
diversen anderen VR-Anbietern<br />
zahlreiche Möglichkeiten zu Vernetzung<br />
und Erfahrungsaustausch.<br />
„Wir setzen gerne auf Kooperationen,<br />
um als kleiner Anbieter schnell<br />
zu Ergebnissen zu kommen“, sagt<br />
Christian Höpner, als Geschäftsführer<br />
für die Software-Entwicklung zuständig.<br />
Produktiver investieren –<br />
Investitionsgüter optimieren.<br />
Zur eigenentwickelten und am<br />
Markt eingeführten Software-Familie<br />
zählen heute zwei Hauptprodukte:<br />
� Der Tara-VR-Builder wird verwendet,<br />
um Fabriken, Förder- und<br />
Lageranlagen und Materialflusssysteme<br />
am Computer nachzubilden,<br />
zu animieren und schließlich zu optimieren.<br />
� Das Programm Tara-VR-Control<br />
dient der Erstellung und der dreidimensionalen<br />
Ansicht von Produktionsabläufen,<br />
die von speicherprogrammierbaren<br />
Steuerungen (SPS)<br />
kontrolliert werden. Ziel ist auch hier<br />
die Beseitigung von Fehlern und die<br />
Verbesserung der Prozesse.<br />
Der industrielle Einsatz – zum einen<br />
im Materialfluss, zum anderen<br />
in der Automatisierungstechnik – erschließt<br />
Kombinationen und Synergieeffekte<br />
in Form von Komplettpaketen<br />
oder anwenderspezifischen<br />
Lösungen. Einer der Haupteinsatzbereiche<br />
liegt im Vertrieb erklärungsbedürftiger<br />
technischer Maschinen<br />
und Anlagen. Ein weiterer<br />
wichtiger Einsatzbereich liegt in der<br />
Planung, Optimierung und Umstellung<br />
neuer oder vorhandener Produktionsanlagen<br />
und Materialflusssysteme.<br />
Geringe Einstiegskosten für Software<br />
und Schulung und die einfache<br />
Anwendung mit Standard-Rechnern<br />
unter Windows sollen zudem den<br />
Kunden innerhalb kurzer Zeit Produktivitätssteigerungen<br />
erschließen.<br />
Zum Kreis der Anwender zählen<br />
auch so namhafte Industrieunternehmen<br />
wie Bosch, VW, MAN,<br />
Trumpf, Siemens, Thyssen-Krupp<br />
oder die Deutsche Telekom. „Nun<br />
wollen wir so schnell wie möglich<br />
unsere Kapazitäten erweitern und<br />
ein schlagkräftiges, indirektes Vertriebsnetz<br />
aufbauen“, berichtet Geschäftsführer<br />
Herbert Beesten. Etliche<br />
neue Vertriebspartner wurden<br />
bereits gewonnen – darunter der Bereich<br />
Automation & Drives der Siemens<br />
AG in Deutschland sowie namhafte<br />
Firmen in Spanien, Russland,<br />
Holland und der Schweiz. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Tarakos
10-401-02-04.qxd 08.02.2006 9:49 Uhr Seite 47<br />
DOKUMENTE<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Papierlose Verwaltung<br />
Ein Projekt zur Digitalisierung des Posteingangs bei<br />
der Sixt AG wurde erfolgreich gestartet. Das meldet<br />
die Itesoft Deutschland GmbH, Spezialist für die<br />
automatisierte Dokumentenerfassung.<br />
ULRIKE GLOGER<br />
Sixt, der größte deutsche Autovermieter, und Itesoft, nach eigenen<br />
Angaben einer der führenden europäischen Mobilitätsdienstleister,<br />
streben mit der Itesoft-Lösung Freemind die<br />
automatisierte Erfassung und Verarbeitung von monatlich über<br />
50 000 Dokumenten mit jeweils bis zu 20 Seiten Umfang an.<br />
Freemind wird jede einzelne Seite erfassen, die nötigen Angaben<br />
auslesen und die Daten an nachgeordnete Systeme wie etwa<br />
Finanzbuchhaltung oder der im Rahmen der digitalen Betriebsprüfung<br />
GDPdU-konforme Archivierung liefern. Das Spektrum<br />
der Dokumente soll den kompletten Posteingang umfassen und<br />
reicht von Kreditoren-,<br />
Fahrzeug- und Transportrechnung<br />
über Gutachten<br />
und Kfz-Steuerbescheide<br />
bis zum handschriftlichenBeschwerdebrief.<br />
Aufgrund der<br />
digitalen Erfassung sofort<br />
nach Eingang per<br />
Post, E-Mail oder <strong>Fax</strong><br />
kann Sixt die Verwaltung<br />
Allein am Firmensitz Pullach der Sixt sicherer, transparenter,<br />
AG werden täglich im Posteingang effizienter und vor allem<br />
3500 Seiten Papier verarbeitet. schneller als bisher gestalten.<br />
„Die Sixt AG arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung ihrer<br />
Servicequalität und Produktivität. Nicht ohne Grund sind<br />
wir der Vorreiter in der Nutzung innovativer Technologien wie<br />
etwa der Online-Abwicklung von Vermiet- und Leasingvorgängen<br />
oder der biometrischen Unterschriftserkennung, und arbeiten<br />
weitgehend papierlos“, so Michael Schwarz, Leiter des<br />
Projekts Digitale Poststelle bei Sixt. Einer der Pluspunkte der Lösung<br />
ist den Angaben zufolge die Mehrsprachigkeit: Sixt will<br />
nach dem Start in der Zentrale nicht nur alle weitere deutsche<br />
Standorte in die Digitale Poststelle integrieren, sondern auch die<br />
Sixt-Standorte im Ausland.<br />
Die sofortige Digitalisierung vor Ort vermeidet nicht nur Verlust<br />
und Wiederbeschaffung von Papierdokumenten, sondern<br />
gibt den Berechtigten sofort Zugriff auf die Daten. Der aktuelle<br />
Bearbeitungsstatus ist auf dem Bildschirm sofort abrufbar. Routinearbeiten<br />
erledigt die Software. Itesoft Freemind ist eine Säule<br />
des Projekts Digitale Poststelle bei Sixt. Weitere Komponenten<br />
anderer Anbieter sind das Workflow- und Prozessmanagementsystem,<br />
ein Bestellsystem<br />
sowie ein bio- www.mm-logistik.de<br />
metrischesAuthentisie- � Itesoft<br />
rungssystem. <strong>MM</strong><br />
Bild: Sixt<br />
Wir lösen schwierige<br />
federtechnische Probleme<br />
z. B. RÖHRS-Flachdrahtfeder aus<br />
gewalztem Runddraht 0,5–13 mm ∅<br />
(pat. Drähte und Sonderwerkstoffe)<br />
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<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006 47
10-401-02-05.qxd 08.02.2006 14:17 Uhr Seite 48<br />
MANAGEMENT UND IT SOFTWARE<br />
Perfektes<br />
Zusammenspiel<br />
Die schweizerische Scana Lebensmittel AG<br />
implementierte schrittweise die <strong>Logistik</strong>software<br />
Wamas von Salomon Automation und verfügt<br />
damit heute über optimierte und transparente<br />
Prozesse im Lager.<br />
Scana setzt in der<br />
Lagerlogistik auf<br />
das KommissionierundStaplerleitsystem<br />
Wamas. Funkterminals<br />
auf Staplern<br />
und Kommissioniergerätenhelfen<br />
Fehler zu minimieren<br />
und den<br />
Nachschub zu vereinfachen.<br />
48 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
ULRIKE GLOGER<br />
Die Scana Lebensmittel AG, mit<br />
Sitz in Regensdorf, Schweiz, ist<br />
ein Unternehmen der Migros-Gruppe.<br />
Als Zustell-<strong>Logistik</strong>erin bietet sie<br />
zirka 8000 Kunden aus Gastronomie<br />
und Hotellerie ein 5500 Produkte<br />
umfassendes Sortiment: Kolonialwaren,<br />
Frisch- und Tiefkühlprodukte,<br />
Non-Food- und Kiosk-Artikel sowie<br />
Weine. Zum Frischebereich zählen<br />
vor allem Käse- und Molkereiprodukte,<br />
jedoch keine Früchte und<br />
kein Gemüse. Lagerhaltung und<br />
Kommissionierung der einzelnen<br />
Bereiche erfolgen getrennt.<br />
Im Jahr 2000 entschied sich Scana<br />
für den Einsatz der Wamas-<strong>Logistik</strong>software.<br />
Von Anfang an war eine<br />
kontinuierliche, schrittweise Einführung<br />
der Software geplant. In Regensdorf<br />
wurde das Wamas Kommissionier-<br />
und -Staplerleitsystem<br />
eingeführt. Funkterminals auf Stapler-<br />
und Kommissioniergeräten<br />
LOGISTIKLÖSUNG BEI SCANA<br />
Zahlen und Fakten<br />
� Lagerkapazität: 12 000 Regal,<br />
<strong>70</strong>0 Pool<br />
� Lagerfahrzeuge: 45 Kommissioniergeräte,<br />
10 Stapler<br />
� Mitarbeiter: 60 im Lager<br />
(Wareneingang, Kommissionierung,<br />
Staplertransport)<br />
� Auslieferung: durchschnittlich<br />
250 t pro Tag<br />
sorgten bald für eine Fehlerminimierung<br />
bei der Kommissionierung<br />
und Vereinfachung des Nachschubs.<br />
Die Daten halfen dabei, die Abläufe<br />
im Lager und in der Auslieferung zu<br />
optimieren: zum Beispiel für ausführliche<br />
Lkw-Entladelisten und zur<br />
leistungsgerechten Entlohnung. Die<br />
durchschnittliche Transportleistung<br />
betrug zu diesem Zeitpunkt 130 t<br />
pro Tag.<br />
Anschließend wurde auch der<br />
zweite Standort von Scana, in Romanel<br />
bei Lausanne, mit dem Wamas-Kommissionier-<br />
und -Staplerleitsystem<br />
ausgestattet. Im nächsten<br />
Bild: Salomon<br />
großen Schritt hat man 2003 das<br />
Lagerverwaltungssystem eingeführt.<br />
Seither steuert das System das komplette<br />
Lager und optimiert die Auslagerung<br />
in der Kommissionierung<br />
und die Auslagerung von Ganzpaletten<br />
aus dem Reservelager. Dem<br />
Kommissionierer selbst bieten sich<br />
aber nach wie vor diverse Möglichkeiten,<br />
Aufträge einzeln oder zusammen<br />
zu kommissionieren. Die stark<br />
unterschiedlichen Auftragsgrößen<br />
von einigen Colli bis zu halben Lkw-<br />
Ladungen erfordern maximale Flexibilität<br />
in deren Bearbeitung.<br />
Das <strong>Logistik</strong>zentrum in Regensdorf<br />
wurde 2005 großzügig durch<br />
einen 60 000-m 3 -Anbau erweitert.<br />
Für den Bereich Frisch- und Kühlwaren<br />
wurde ein Kühlcenter errichtet,<br />
das die Verdopplung der Sortimente<br />
ermöglicht. Aufgrund der<br />
neuen, effizienteren Kommissionierlösung<br />
übernimmt nun im Vergleich<br />
zu der früheren seriellen<br />
Abarbeitung von Einzelaufträgen<br />
mit mehreren Mitarbeitern jeder<br />
Mitarbeiter sämtliche Aufträge einer<br />
Tour.<br />
Im Herbst 2005 ging das neue Lager<br />
in Betrieb. Der deutlich größere<br />
Wareneingangsbereich erlaubt eine<br />
schnellere Abfertigung der Anlieferungen.<br />
Im Obergeschoss des Neubaus<br />
wurde eine eigene Kommissionierabteilung<br />
für Kleinmengenartikel<br />
eingeführt. Für einen reibungslosen<br />
Warenfluss zwischen den Arbeitsebenen<br />
setzt Scana Palettenlifte<br />
ein. Die fertig kommissionierten<br />
Waren aus der Kleinkommissionierzone<br />
werden bis zur Auslieferung in<br />
Kardex-Shuttles zwischengelagert.<br />
Durch kontinuierlichere Erweiterungen<br />
im Gastronomiebereich und<br />
die Belieferung sämtlicher Migros-<br />
Restaurants hat sich die Auslieferung<br />
des Lagers Regensdorf auf 250 t pro<br />
Tag erhöht und durch den Neubau<br />
können noch größere Sortimentserweiterungen<br />
ins Auge gefasst<br />
werden. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Salomon Automation<br />
� Scana Lebensmittel
10-401-02-05.qxd 08.02.2006 14:<strong>18</strong> Uhr Seite 49<br />
Redaktion:<br />
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Abfülltechnik<br />
Antriebstechnik<br />
Wartleite 3, 95<strong>18</strong>9 Köditz<br />
Tel. (0 92 81) 7 66-9 15, <strong>Fax</strong> -9 16<br />
Drehstrom-Motoren für<br />
Batteriesysteme und<br />
Sonderanwendungen<br />
Druck- und<br />
Kennzeichnungstechnik<br />
Fördertechnik/Transport<br />
TRANSNORM SYSTEM GmbH<br />
Försterstraße 2, <strong>31</strong>177 Harsum<br />
Tel. (0 51 27) 4 02-0<br />
<strong>Fax</strong> (0 51 27) 44 00<br />
info@transnorm.de<br />
www.transnorm.de<br />
Integrierte<br />
<strong>Logistik</strong>lösungen<br />
Swisslog GmbH<br />
Martin-Schmeißer-Weg 6–8<br />
44227 Dortmund<br />
Tel. (02 <strong>31</strong>) 7 58 95 00<br />
<strong>Fax</strong> (02 <strong>31</strong>) 7 58 95 11 90<br />
www.swisslog.com<br />
logistics@swisslog.com<br />
50 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2006<br />
Bezugsquellen-Verzeichnis<br />
Intralogistik-Lösungen<br />
Lagersysteme<br />
Megamat GmbH<br />
Megamat-Platz 1<br />
D-86476 Neuburg/Kammel<br />
Tel. (+49 82 83) 9 99-2 15<br />
<strong>Fax</strong> (+49 82 83) 9 99-2 72<br />
info@megamat.com<br />
www.megamat.com<br />
Megamat ist Spezialist für die<br />
Entwicklung und Erstellung<br />
von intelligenten Lagerlogistik-<br />
Lösungen. Je nach individuellen<br />
Raumverhältnissen, Einsatzgebieten<br />
und angestrebten<br />
Zielen ist der Megamat Paternoster<br />
oder der Megalift<br />
(vertikales Liftsystem) für Sie<br />
geeignet.<br />
TRAFÖ Förderanlagen GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstraße 80, 97922 Lauda<br />
Tel. (0 93 43) 79 00-0, <strong>Fax</strong> -11<br />
info@trafoe-foerderanlagen.de<br />
www.trafoe-foerderanlagen.de<br />
Lagersysteme für Langgut<br />
KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14, 77855 Achern<br />
Tel. (0 78 41) 61-0<br />
<strong>Fax</strong> (0 78 41) 61-3 00<br />
www.kasto.de<br />
kasto@kasto.de<br />
Lagertechnik<br />
DEXION GmbH<br />
Dexionstraße 1–5, 35321 Laubach<br />
Tel. (0 64 05) 8 00, <strong>Fax</strong> (0 64 05) 14 22<br />
kontakt@dexion.de, www.dexion.de<br />
Lagertechnik, Fördertechnik,<br />
Innenausbau, Betriebseinrichtungen,<br />
Dynamische Systeme<br />
Gehring Lagertechnik<br />
GmbH<br />
Stockumer Straße 136<br />
44225 Dortmund<br />
Tel. (02 <strong>31</strong>) 75 <strong>24</strong> 83<br />
<strong>Fax</strong> (02 <strong>31</strong>) 75 92 78<br />
info@gehring-lagertechnik.de<br />
www.gehring-lagertechnik.de<br />
Lagerverwaltungssysteme<br />
Systems Automation<br />
Schäferweg 20<br />
CH-4019 Basel<br />
Tel. +41 61 639 20 20<br />
<strong>Fax</strong> +41 61 639 20 99<br />
www.brisoft.ch<br />
info@brisoft.ch<br />
Lagerverwaltungssysteme<br />
InnoLOG GmbH<br />
Pascalstraße 11–13<br />
5<strong>24</strong>99 Baesweiler<br />
Tel. (0 <strong>24</strong> 01) 60 87-0, <strong>Fax</strong> -20<br />
info@innolog.de<br />
www.innolog.de<br />
LOGIM Software GmbH<br />
Emil-Figge-Straße 80<br />
44227 Dortmund<br />
Tel. (02 <strong>31</strong>) 97 42-44 50<br />
<strong>Fax</strong> (02 <strong>31</strong>) 97 42-44 55<br />
sales@logim-software.com<br />
www.logim-software.com<br />
Fordern Sie Planungsunterlagen<br />
an!<br />
S&P Computersysteme GmbH<br />
Systemhaus für <strong>Logistik</strong><br />
Zettachring 4<br />
<strong>70</strong>567 Stuttgart<br />
Tel. (07 11) 7 26 41-0<br />
<strong>Fax</strong> (07 11) 7 28 98 60<br />
www.sup-logistik.de<br />
info@sup-logistik.de<br />
Ansprechpartner im Verkauf: Volker Siegl<br />
Telefon: (<strong>09</strong> <strong>31</strong>) 4 <strong>18</strong>-<strong>24</strong> <strong>70</strong>, <strong>Fax</strong> (<strong>09</strong> <strong>31</strong>) 4 <strong>18</strong>-22 44<br />
E-Mail: volker_siegl@mm-logistik.de
<strong>MM</strong>-<strong>Logistik</strong>-1-2006_210x297.qxd 06.02.2006 10:28 Uhr Seite 2<br />
Systemlogistik GmbH<br />
Innovative Förder- und<br />
Materialflusssysteme<br />
Gräterstraße 10<br />
71642 Ludwigsburg<br />
Tel. (0 71 41) 2 52 08-0<br />
<strong>Fax</strong> (0 71 41) 2 52 08-29 <strong>MM</strong>-<strong>Logistik</strong><br />
Salomon Automation GmbH<br />
Alter Hellweg 60<br />
44379 Dortmund<br />
Tel. (02 <strong>31</strong>) 96 78 71-0<br />
<strong>Fax</strong> (02 <strong>31</strong>) 96 78 71-20<br />
office@salomon.de<br />
www.salomon.de<br />
Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung!<br />
<strong>Fax</strong>order (<strong>09</strong> <strong>31</strong>) 4 <strong>18</strong>-20 22<br />
Ja, ich möchte die nächste Ausgabe „<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong>“ kostenlos beziehen!<br />
Name Vorname<br />
Firma Funktion Anzahl der Mitarbeiter<br />
Straße<br />
Lasthebemagnete Materialflusssysteme<br />
Regale<br />
Permanent- und<br />
Elektro-Lasthebemagnete<br />
Beloh Magnetsysteme<br />
GmbH & Co. KG<br />
Georg-Wessel-Str. 5 (Industriegebiet Süd),<br />
D-<strong>31</strong>789 Hameln<br />
Tel. (0 51 51) 40 00-0, <strong>Fax</strong> -20<br />
info@beloh.com, www.beloh.com<br />
<strong>Logistik</strong>automatisierung<br />
Loher Busch 52<br />
32545 Bad Oeynhausen<br />
Tel. (0 57 <strong>31</strong>) 7 94-0<br />
<strong>Fax</strong> (0 57 <strong>31</strong>) 7 94-2 10<br />
www.horstmann-group.com<br />
headoffice@horstmann-group.com<br />
<strong>Logistik</strong>gesamtlösungen<br />
Bezugsquellen-Verzeichnis<br />
TGW TRANSPORTGERÄTE<br />
Collmannstraße 2, A-4600 Wels<br />
Tel. +43 7<strong>24</strong>2 486-0, <strong>Fax</strong> -<strong>31</strong><br />
Eiserfelder Str. <strong>31</strong>6, D-5<strong>70</strong>80 Siegen<br />
Tel. +49 271 35928-0, <strong>Fax</strong> -50<br />
tgw@tgw.at, www.tgw.at<br />
Intralogistiksysteme für Metalle<br />
und schwere Lasten<br />
Vollert GmbH + Co. KG Anlagenbau<br />
Stadtseestraße 12<br />
74<strong>18</strong>9 Weinsberg/Germany<br />
Tel./<strong>Fax</strong> +49 (0)7134 52-220/-222<br />
E-Mail: intralogistik@vollert.de<br />
www.vollert.de<br />
Paletten-, Lager- und<br />
Fördersysteme<br />
Köhl Maschinenbau GmbH<br />
Diedenhofener Straße 6–8<br />
54294 Trier<br />
Tel. (06 51) 81 08-200<br />
<strong>Fax</strong> (06 51) 81 08-208<br />
www.koehl.de<br />
maschinenbau@koehl.de<br />
Palettentransport- und verpackungsanlagen,<br />
HRL-Lager<br />
PLZ Ort<br />
Telefon Telefax<br />
E-Mail www-Adresse<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Kocher Regalbau GmbH<br />
Hochregallagertechnik<br />
Korntaler Straße 85<br />
<strong>70</strong>439 Stuttgart<br />
Tel. (07 11) 98 <strong>09</strong> 05-0<br />
<strong>Fax</strong> (07 11) 98 <strong>09</strong> 05-8 GL<br />
info@kocherregalbau.de<br />
www.kocherregalbau.de<br />
Auch Ihr<br />
Unternehmen<br />
könnte hier<br />
präsent sein!<br />
BALTECH AG<br />
Lilienthalstraße 27<br />
85399 Hallbergmoos<br />
Tel. (08 11) 9 98 81-0, <strong>Fax</strong>: -11<br />
info@baltech.de<br />
www.baltech.de<br />
Erscheinungstermin<br />
17. 03. 2006<br />
<strong>18</strong>. 04. 2006<br />
12. 05. 2006<br />
14. 06. 2006<br />
15. <strong>09</strong>. 2006<br />
13. 10. 2006<br />
10. 11. 2006<br />
Anzeigenschluss<br />
01. 03. 2006<br />
29. 03. 2006<br />
<strong>24</strong>. 04. 2006<br />
29. 05. 2006<br />
30. 08. 2006<br />
26. <strong>09</strong>. 2006<br />
<strong>24</strong>. 10. 2006<br />
<strong>Logistik</strong><br />
Datum Unterschrift <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> 1–2006<br />
RFID<br />
RFID<br />
Individuelle RFID und<br />
Barcode-Label<br />
Smart Label HF und UHF<br />
Ticketing<br />
Komplette Systemlösungen<br />
Beratung, Planung,<br />
Projektrealisierung<br />
HERMA GmbH<br />
<strong>70</strong>3<strong>24</strong> Stuttgart, Deutschland<br />
Tel. +49(0)7 11/77 02-8 46<br />
<strong>Fax</strong> +49(0)7 11/77 02-7 <strong>09</strong><br />
smartlabel@herma.de<br />
www.herma.com<br />
Unterteiler + Lagerböcke<br />
Hintz Marketing GmbH<br />
Baumgarten 10<br />
77836 Rheinmünster<br />
Tel. (0 72 27) 22 82<br />
<strong>Fax</strong> (0 72 27) 29 20<br />
hintzmarketing@aol.com<br />
www.hintz-marketing.de<br />
Aufsetzrahmen, Unterteiler +<br />
Lagerböcke aus Kunststoff PE/PP
airfrance_mmverti401_06.qxd <strong>24</strong>.01.2006 11:33 Seite 1