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Ausgabe 1-2/11 - DGUV Forum

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Europa und Internationales<br />

Europäische Union<br />

Was hat Brüssel in diesem Jahr vor?<br />

20<strong>11</strong> könnte für den Bereich<br />

der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

auf europäischer<br />

Ebene ein abwechslungsreiches<br />

Jahr werden. Neben<br />

der Weiterführung bereits<br />

laufen der Gesetzgebungsverfahren<br />

plant die EU-Kommission<br />

neue Maßnahmen<br />

vorzulegen, die auch für die<br />

gesetzliche Unfallversicherung<br />

von Interesse sind (Stand<br />

des Beitrags Dezember 2010).<br />

Patientenrechte:<br />

Einigung in Aussicht?<br />

Gleich zu Beginn des Jahres stehen im Bereich<br />

der Gesundheitspolitik die Patientenrechte<br />

ganz oben auf der Tagesordnung.<br />

Bereits 2008 hat die Kommission<br />

einen Richtlinienvorschlag auf den Weg<br />

gebracht, mit dem Ziel, die bestehende<br />

Rechtsprechung im Bereich der grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsversorgung<br />

zu bündeln. Die konkreten Ausformulierungen<br />

ließen jedoch eine Bedrohung für<br />

das Durchgangsarztverfahren und das<br />

Verletzungsartenverfahren der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung befürchten.<br />

Mit dem im Sommer letzten Jahres ausgehandelten<br />

Kompromissvorschlag der<br />

spanischen Ratspräsidentschaft – der in<br />

weiten Teilen von den Vorstellungen der<br />

Europaabgeordneten abwich – würde jedoch<br />

eine europarechtlich ausreichende<br />

Grundlage für das System der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung geschaffen.<br />

Ob diese Formulierungen im Rahmen der<br />

letzten Einigungsversuche zwischen Ver-<br />

46 · <strong>DGUV</strong> <strong>Forum</strong> 1 · 2/<strong>11</strong><br />

Foto: Shutterstock<br />

tretern des Europäischen Parlaments und<br />

der Mitgliedstaaten beibehalten werden,<br />

bleibt abzuwarten. Aufgrund zahlreicher<br />

Zugeständnisse von Seiten der Abgeordneten<br />

und der Mitgliedstaaten schien zumindest<br />

im Dezember letzten Jahres eine<br />

Einigung auf einen gemeinsamen Richtlinientext<br />

in Aussicht.<br />

Sozialpolitische Aktivitäten<br />

Auf dem Gebiet der Sozialpolitik möchte<br />

die Kommission mit einem neuen Vorschlag<br />

versuchen, die in der Europäischen<br />

Union geltenden einheitlichen<br />

Arbeitszeitregeln zu überarbeiten. Die<br />

Arbeitszeitrichtlinie legt Mindestvorschriften<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

der Arbeitnehmer bei der<br />

Arbeitszeitgestaltung fest. Nachdem im<br />

Jahr 2009 eine Einigung zur Revision<br />

der Vorschriften gescheitert ist, möchte<br />

die Kommission nun erneut versuchen,<br />

den Rechtsrahmen an die sich geänder-<br />

ten Bedürfnisse von Arbeitnehmern und<br />

Unternehmern sowie den öffentlichen<br />

Dienst anzupassen. Insbesondere soll<br />

eine Lösung für die Problematik des Bereitschaftsdienstes<br />

gefunden werden, der<br />

vom EuGH schon mehrfach als Arbeitszeit<br />

eingestuft wurde.<br />

Daneben ist ein Legislativvorschlag zur<br />

besseren Umsetzung der Arbeitnehmerentsenderichtlinie<br />

geplant. Damit möchte<br />

die Kommission insbesondere versuchen,<br />

die Rechte entsandter Arbeitnehmer wirksamer<br />

zu wahren und die Pfl ichten nationaler<br />

Behörden und Unternehmen zu<br />

präzisieren. In diesem Zusammenhang<br />

soll auch eine klärende Bestimmung zum<br />

Verhältnis der sozialen Grundrechte zu<br />

den Grundfreiheiten des Binnenmarktes<br />

aufgenommen werden. Diese Ergänzung<br />

rührt aus den sehr umstrittenen Urteilen<br />

des Europäischen Gerichtshofs in den<br />

Rechtssachen „Viking“, „Laval“, „Rüff ert“<br />

und „Kommission gegen Luxemburg“, in<br />

denen die Richter die wirtschaftlichen<br />

Grundfreiheiten über die sozialen Rechte<br />

der Arbeitnehmer gestellt hatten.

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