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EDITORIAL<br />

Die Zukunft ist jetzt!<br />

Eines lässt sich unterm Strich für die Zukunft aber jetzt<br />

schon feststellen: Angesichts der Wahlergebnisse müssen<br />

die Parteien koalieren, um zu regieren. Für die Koalition<br />

stellt sich damit die Gretchenfrage, mit welchem<br />

Ergebnis alle Seiten am Ende der Verhandlungen leben<br />

können. Ob die Zeitarbeitsbranche damit leben kann,<br />

steht auf einem anderen Blatt Papier. In den vergangenen<br />

Jahren wurde eher viel Porzellan zerschlagen,<br />

was nun in einer Verfassungsbeschwerde gegen das<br />

sektorale Verbot in der Fleischwirtschaft mündete. Und<br />

hier zeigt sich, dass nicht alles einfach hingenommen<br />

werden muss, was der Gesetzgeber auftischt.<br />

Wer etwas über die Zukunft erfahren will, schaut normalerweise<br />

in die Kristallkugel – und erblickt dort<br />

meist nur sein eigenes Konterfei. Manchmal aber<br />

zeichnen sich Entwicklungen ab, die sehr wohl zumindest<br />

eine Tendenz erlauben, wie etwas künftig eventuell<br />

aussehen könnte. Eins der ausschlaggebenden<br />

Momente für die Zeitarbeitsbranche ist dabei auch<br />

immer die Bundestagswahl.<br />

Die Konzepte der Fraktionen für die Personaldienstleistung<br />

sind so bunt wie die Parteienlandschaft selbst.<br />

Laut SPD etwa müsste die Zeitarbeit mit einem von der<br />

Partei geforderten Equal Pay ab dem ersten Einsatztag<br />

rechnen. Aktuell bekennt sich einzig die FDP zu einem<br />

klaren Ja für die Autonomie in der Arbeitnehmerüberlassung<br />

– und fordert darüber hinaus, unnötige Sondervorschriften<br />

für die Zeitarbeit zu vermeiden. CDU/CSU<br />

kündigen an, die Tarifpartnerschaft zu respektieren und<br />

ihnen „möglichst großen Spielraum in der Gestaltung“<br />

zu lassen, aber bei Bedarf eben auch gesetzgeberisch<br />

einzugreifen. Ähnliche Tendenzen publizieren die Parteien<br />

bei anderen Zeitarbeitsaspekten wie etwa der<br />

Kurzarbeit, sektoralen Verboten, der Höchstüberlassungsdauer<br />

und der Aufhebung bestehender Branchenbeschränkungen.<br />

Dabei haben die Parteien offenbar<br />

außer Acht gelassen, dass zunächst einmal noch die<br />

Evaluation der AÜG-Reform von 2017 auf der Agenda<br />

steht – und die Kristallkugel lässt schön grüßen ...<br />

Christian Baumann | iGZ-Bundesvorsitzender

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