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Zdirekt! 03-2021

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Z direkt! <strong>03</strong>/<strong>2021</strong><br />

GASTBEITRAG 33<br />

PROF. DR. RUPERT FELDER<br />

ist Personalleiter der Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG und Autor des Fachbuches „Nachhaltigkeit und<br />

HR“ mit konkreten Umsetzungsideen, aber auch<br />

einer Einführung in Bedeutung und Tragweite des<br />

Nachhaltigkeitsgedankens.<br />

Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen<br />

Kodexen. Gerade Zeitarbeitsfirmen sind fit im Beachten<br />

der Normenkorsette.<br />

Aber auch konkrete Veröffentlichungsvorgaben haben<br />

Einzug gehalten: so etwa die Ergänzungen in § 289c des<br />

Handelsgesetzbuches, in dem Unternehmen beschreiben<br />

müssen, wie sie Arbeitnehmerbelange berücksichtigen,<br />

wobei sich die Angaben beispielsweise auf die Maßnahmen<br />

beziehen, die zur Gewährleistung der Geschlechtergleichstellung<br />

ergriffen wurden, die Arbeitsbedingungen,<br />

die Umsetzung der grundlegenden Übereinkommen der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation, die Achtung der<br />

Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, informiert<br />

und konsultiert zu werden, den sozialen Dialog, die<br />

Achtung der Rechte der Gewerkschaften, den Gesundheitsschutz<br />

oder die Sicherheit am Arbeitsplatz. Unternehmen<br />

sind damit nicht nur verpflichtet, den Arbeitsschutz<br />

zu tun, sie müssen das Vorgehen auch beschreiben. Und<br />

das Beschriebene dann auch veröffentlichen.<br />

KONKRETE PERSONALARBEIT IM ZEICHEN DER<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Gute Personalarbeit ist letztlich der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet, strategisch aufgesetzt und operativ verwirklicht.<br />

Nachhaltigkeit wird daher zur Richtschnur für<br />

Personaler, gibt Orientierung in der Vielzahl möglicher<br />

Konzepte und Methoden. Damit bringt sich die Nachhaltigkeitsdebatte<br />

auch in die Personalarbeit ein, findet<br />

Anklang und Weiterentwicklung, befruchtet die Personalpolitik<br />

und das operative Handeln in HR. Gerade<br />

die Zeitarbeitsfirmen können hier einen signifikanten<br />

Nachhaltigkeitsbeitrag leisten, weil sie auf längerfristige<br />

Partnerschaft und nachhaltige Zusammenarbeit setzen.<br />

Vergütungsinstrumente zum Beispiel sind geeignet,<br />

nachhaltige Geschäftserfolge zu incentivieren. Nicht<br />

der schnelle Abschluss, der tragfähige zählt. In der Neufassung<br />

des Deutschen Corporate Governance Kodex<br />

sollen Vorstandsvergütungen die Verfolgung nachhaltiger<br />

Ziele honorieren. Durch einen mehrjährigen Horizont<br />

der Zielerreichung soll sichergestellt werden, dass<br />

nicht kurzfristiges Kursfeuerwerk, sondern langfristig<br />

orientierte Ertragssicherung Vorrang haben. Auch Mitarbeiterbeteiligungen<br />

sind geeignet, die Bindung an<br />

das Unternehmen und damit ein nachhaltiges Engagement<br />

zu realisieren.<br />

Oder auch das Gesundheitsmanagement hat sich längst<br />

als Instrument der Achtsamkeit und des Ausgleichs etabliert.<br />

Die Arbeitsfähigkeit ist die psychische und körperliche<br />

Fähigkeit eines Arbeitnehmers, eingebunden<br />

in die Arbeitsgestaltung und konkrete Führungsbeziehung,<br />

die ihm zugewiesenen Arbeitsaufgaben erfolgreich<br />

zu bewältigen. Die Anforderungen sollen sich im<br />

Einklang mit der Leistungsfähigkeit befinden.<br />

Schließlich ist die Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

nach § 20b SGB V auch ein finanzielles Gestaltungselement,<br />

um Aktionen zu fördern. Ein „Works Well-Being<br />

Index“ kann die Situation der Belegschaft analysieren<br />

und Leistungsdefizite aufzeigen. Nicht zuletzt sind auch<br />

Qualifizierungsimpulse zum Erhalt der Kompetenzen<br />

ein Beitrag zu Nachhaltigkeit und die betriebliche Berufsausbildung<br />

ist eine (nachhaltige) Investition in die<br />

Zukunft. Dabei beginnt Nachhaltigkeit bereits bei der<br />

Personalauswahl, um langfristige Arbeitgeberbindung<br />

zu erreichen. Und natürlich sind Travel policy und gesunde<br />

Ernährung weitere Elemente konkreter personalpolitischer<br />

Ideen. Diesen Faden aufzugreifen und in<br />

ein Gesamtkonzept zu bringen, das ist die Aufgabe für<br />

nachhaltige Personalarbeit auch und gerade für Unternehmen<br />

der Zeitarbeit.

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