forward – WU Alumni Magazin 2/2021
Die Ausgabe 2/2022 beschäftigt sich mit Steuern und Gerechtigkeit und damit verbundenen Themen wie dem Gender Pay Gap oder einer fairen Verteilung der Steuerlast. Außerdem gehen Expert/inn/en der Frage nach, was Pandemien kosten und wer die Coronarechnung Österreichs bezahlt. Die WU Wien sucht die Antworten auf die großen Fragen der Zeit und präsentiert die neu ins Leben gerufene WU Foundation zur Exzellenzsteigerung der Lehre und Forschung. Das WU Alumni Magazin forward erscheint zwei Mal pro Jahr. Mehr Infos unter www.wu-alumni.at
Die Ausgabe 2/2022 beschäftigt sich mit Steuern und Gerechtigkeit und damit verbundenen Themen wie dem Gender Pay Gap oder einer fairen Verteilung der Steuerlast.
Außerdem gehen Expert/inn/en der Frage nach, was Pandemien kosten und wer die Coronarechnung Österreichs bezahlt.
Die WU Wien sucht die Antworten auf die großen Fragen der Zeit und präsentiert die neu ins Leben gerufene WU Foundation zur Exzellenzsteigerung der Lehre und Forschung.
Das WU Alumni Magazin forward erscheint zwei Mal pro Jahr. Mehr Infos unter www.wu-alumni.at
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WU Alumni Magazin ∙ Ausgabe // Edition 2/2021
Steuern &
Gerechtigkeit
Taxes & justice
BUDGETDEFIZIT // BUDGET DEFICIT
Wer zahlt Corona?
Who will Foot the Corona Bill?
GENDER PAY GAP
Gleiches Geld für alle
Equal Pay for All
GESELLSCHAFT // SOCIETY
Bewusst (be)steuern
A Taxing Social Question
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Univ.-Prof. in Dipl.-Ing. in Dr. in techn. Dr. in h. c.
Edeltraud Hanappi-Egger
Rektorin // Rector
© Klaus Vyhnalek
Liebe Leserinnen und Leser!
Dear Readers!
Fernab aller Inzidenz- und Reproduktionszahlen, mit
denen wir uns aufgrund der Coronapandemie beschäftigt
haben, gibt es andere Zahlen, die unsere Aufmerksamkeit
erfordern: jene, die die wirtschaftlichen (und sozialen)
Folgen von Covid-19 abbilden. Es stellt sich die Frage, „Wer
zahlt Corona?“. Mit welchen Mitteln und Methoden können
die Schulden getilgt und die Schäden behoben werden?
Und „Was kostet uns alle Corona eigentlich?“ Die aktuelle
WU Forschung liefert spannende Einsichten dazu, und sie
zeigt vor allem, dass nicht nur die medizinischen, sondern
auch die wirtschaftlichen Aus- und Wechselwirkungen
der Pandemie stets in einem globalen Kontext betrachtet
werden müssen.
Von globaler Relevanz ist auch das zweite Thema dieser
Ausgabe: Wie kann eine gerechte Vermögensverteilung
erreicht werden? Zum einen wirft dieses Thema prinzipielle
Fragen über Chancengleichheit versus Chancengerechtigkeit
auf; zum anderen geht es um konkrete Methoden der
Umverteilung – allen voran, um Steuern. Wir fokussieren
uns dabei auf den Gender-Pay-Gap, die ungleiche
Bezahlung von Frauen und Männern, und auf mögliche
Wege, diesen Gap zu überwinden. In der differenzierten
Handhabung dieses komplexen Themas bestätigen unsere
Expert/inn/en – durch ihre fundierten Analysen und
innovativen Zugänge – erneut die Exzellenz der Forschung
an unserer Universität.
Darüber hinaus versorgt Sie unser Magazin wie gewohnt mit
News vom Campus WU, Interviews mit erfolgreichen WU
Alumni und Neuigkeiten aus den WU Alumni Hubs.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Edeltraud Hanappi-Egger
Rektorin Wirtschaftsuniversität Wien
Leaving aside for a moment the infection rates and
reproduction numbers that the coronavirus has
forced us to think about, there are other figures that
demand our attention: namely those detailing the
economic and social repercussions of the pandemic.
The question then arises: “Who will foot the bill
for Covid-19?” By which means and methods can
we pay off the debt and repair the damage? And
“What is the coronavirus actually costing us?” Here
the latest WU research provides some stimulating
insights. Above all, it underlines the importance
of viewing the pandemic in a global context, not
just the medical impact but also the economic
repercussions.
The second topic dealt with in this issue is also
globally relevant: how can we ensure the fair
distribution of wealth? On the one hand, this raises
basic questions around equal opportunity vs fair
opportunity; on the other hand, it spotlights concrete
methods of redistribution, of which the most obvious
is taxation. In particular, we investigate the gender
pay gap as well as ways of overcoming this disparity.
In their closely argued discussion of a complex topic,
the real-world studies and innovative approaches of
our experts confirm once again the excellent level of
research at our university.
And, as always, our magazine brings you news
from the Campus WU, interviews with successful WU
alumni and all the latest from the WU Alumni Hubs.
I wish you a stimulating read!
Edeltraud Hanappi-Egger
Rector Vienna University of Economics and Business
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Inhalt // Content
SCHULDEN ABBAUEN | OVERCOMING DEBT
4 Wer übernimmt die Coronarechnung?
Who will pick up the tab for Covid-19?
DIE KOSTEN VON COVID-19 | THE COST OF COVID-19
10 Was Pandemien kosten
The cost of pandemics
IM PORTRÄT | PORTRAITS
14 Interview Porsche
Interview Porsche
DENKANSTOSS | FOOD FOR THOUGHT
16 von Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger
by Rector Edeltraud Hanappi-Egger
GENDER PAY GAP
18 Gleiches Geld für alle
Equal pay for all
STEUERPOLITIK | TAX POLICY
23 Eine Frage der Fairness
A question of fairness
NACHHALTIG.WIRKEN | SUSTAINABLE.IMPACT
28 Die neu gegründete WU Foundation stärkt Lehre
und Forschung an der WU
The new WU Foundation strengthens teaching and
research at the WU
KARRIERE | CAREER
30 Ein Studium, zwei Karrieren
One degree, two careers
NETZWERK | NETWORK
32 WU Alumni Hubs
18
Frauen
werden für die gleiche
Leistung noch immer schlechter
bezahlt als Männer. Die Einkommenslücke
muss geschlossen werden.
Women are still paid less than men for
the same work. This income gap must
be closed.
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4
Die Bedrohung durch das Virus nimmt
ab, aber die finanziellen Folgen von
Corona begleiten uns länger. Wie kann
man die Staatsschulden abbauen?
While the threat posed by the virus is
diminishing, the financial impact of the
pandemic will remain for some time. So
how can we reduce the public debt?
BLITZLICHTER | FLASHLIGHTS
34 News rund um den Campus
Campus news
WU FÖRDERN | SUPPORTING WU
36 Förderung der WU
Supporting the WU
VERANSTALTUNGEN | EVENTS
38 Eventkalender Wintersemester 2021
Event calendar winter semester 2021
FORSCHUNG | RESEARCH
23
Durch Steuern kann man die Prioritäten einer
Gesellschaft (neu) definieren. Aber wie sorgt
man für eine gerechte Verteilung der Steuerlast
– die auch als fair empfunden wird?
40 Das neue Forschungsportal der WU
The new WU research portal
A society can (re)define its priorities through
taxation. But how do you ensure not only
a just distribution of the tax burden, but
one which is also perceived as fair?
Impressum // Imprint
Medieninhaber, Herausgeber // Media owner, publisher: Wirtschaftsuniversität
Wien, Abteilung Corporate Relations & Alumni Services, Welthandelsplatz
1, Gebäude EA, 1020 Wien Für den Inhalt verantwortlich //
Responsible for contents: Edeltraud Hanappi-Egger Redaktion // Editorial
department: Marion Haumer Redaktionsadresse // Address of
editorial department: Wirtschaftsuniversität Wien, Abteilung Corporate
Relations & Alumni Services, Welthandelsplatz 1, Gebäude EA, 1020
Wien, T: 01-313 36-4455, W: wu-alumni.at, E: alumni@wu.ac.at
Text: Edeltraud Hanappi-Egger, Marion Haumer, Alexandra Rotter,
Alen Vitas Gestaltung // Design: Dino Kunkel, Grafik-Anstalt Druckvorstufe
// Prepress: Blaupapier Bildretusche Produktion GmbH
Druck // Print: 08/16 Printproduktion GmbH Grundlegende Richtung
// Principle direction: „forward“ versteht sich als Informationsplattform
der Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsuniversität
Wien und der (ehemaligen) Hochschule für Welthandel. Schwerpunkte
des Magazins sind die Vermittlung von aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen
Forschungsergebnissen, der Erfahrungsaustausch aus der
Praxis, Möglichkeiten des Networkings sowie die Ankündigung von
attraktiven Weiterbildungsveranstaltungen und Social Events für WU
Alumni. Weiters bietet das Magazin Informationen, wie WU Alumni
die Wirtschaftsuniversität Wien durch Spenden finanziell unterstützen
können. // “forward” is an information platform for graduates of the
Vienna University of Economics and Business and the (former) School of
International Trade. The magazine aims to communicate the latest research
findings in the economics, to foster an exchange of practical
experience, to promote networking opportunities as well as to
announce attractive educational offers and social events for
WU alumni. Furthermore, the magazine provides details of
how WU alumni can support the university through donations.
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Wer übernimmt die
Coronarechnung?
Who will pick up
the tab for Covid-19?
Eben noch hatte Österreich ein
Quasinulldefizit. Doch wenige Monate
und eine Pandemie später hat sich das
Blatt gewendet. Jetzt ist es an der Zeit,
herauszufinden, wie wir den hohen
Schuldenstand wieder abbauen,
sobald wir dazu in der
Lage sind.
It seems only yesterday that the
Austrian deficit was practically zero. But
a few months and one pandemic later,
the tide has turned. Now it’s time to
figure out once again how to
reduce the high level of public
debt – as soon as we are
able to do so.
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SCHULDEN ABBAUEN | OVERCOMING DEBT
Die Coronapandemie hat die Staatshaushalte enorm
belastet. Die Steuereinnahmen sind gesunken und
der Staat hat viel Geld in die Hand genommen, um
schlimme wirtschaftliche und soziale Folgen zu verhindern.
In Österreich stieg das Budgetdefizit, das 2019 noch bei 0,6
Prozent des BIP lag, 2020 auf 8,9 Prozent. Der öffentliche
Schuldenstand belief sich Ende 2020 auf 315 Milliarden Euro
– um 34,8 Milliarden mehr als 2019, die Schuldenquote stieg
auf 84 Prozent des BIP.
Auch wenn Schulden aktuell wegen der niedrigen Zinsen sehr
günstig sind, sollten sie möglichst rasch reduziert werden.
Schließlich können die Zinsen wieder steigen, und es gibt
auch keine Garantie dafür, dass neue Krisen ausbleiben. Prof.
Rupert Sausgruber, Vorstand des Instituts für Finanzwissenschaft
und Öffentliche Wirtschaft an der WU, sagt: „Wenn es
gelingt, die Förderprogramme zu beenden, sollte es Toppriorität
haben, auch die Staatsschulden wieder zu senken.“ Er
betont aber, dass Schulden nichts Schlechtes sind: „Staatsverschuldung
ist in Krisenzeiten ein wichtiges Instrument,
um die akute Belastung
In modernen
Staaten kommen
die zukünftigen
Steuerzahlerinnen
und -zahler für
die Schulden auf.
über die Zeit zu verteilen.
Der Staat kann so
weiter in Bildung und
Infrastruktur investieren
und Konsummöglichkeiten
aufrechterhalten.“
Doch
wer soll das bezahlen?
„In modernen Staaten
kommen die zukünftigen
Steuerzahlerinnen
und -zahler für die Schulden auf“, sagt Prof. Sausgruber.
Knifflig wird es allerdings bei der Frage, woher genau, also
von welchen BürgerInnen, das Geld kommen soll.
Sparen vorerst verschoben
Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten: Staatsausgaben kürzen
oder Staatseinnahmen erhöhen. Dass die Regierung zum
Beispiel Pensionen kürzt oder das Pensionsalter anhebt, um
die Ausgaben zu senken, ist eher unwahrscheinlich. Teilweise
ist sogar das Gegenteil zu beobachten, wie in den USA,
wo Präsident Joe Biden ein billionenschweres Investitionsprogramm
angekündigt hat, das die Wirtschaft ordentlich
ankurbeln soll. Rupert Sausgruber: „Das hat mit Sparen
nichts zu tun, im Gegenteil, es kostet zunächst sehr viel
Geld.“ Auch wenn sich erst in vielen Jahren zeigen werde, ob
solche Programme die Kosten wieder hereinspielen, rechnet
er damit, dass die meisten anderen Staaten ebenfalls mit
Ausgabenprogrammen reagieren werden: „Einsparungen,
falls sie irgendwann notwendig werden, verschieben sich
damit ziemlich weit in die Zukunft.“
Eher deutet sich an, dass an der Einnahmenschraube gedreht
und Steuern erhöht oder neue eingeführt werden. Doch wer
wird in welchem Ausmaß zur Kasse gebeten werden? Um das
zu beantworten, ist es noch zu früh, wie Prof. Jeffrey Owens,
Leiter des WU Global Tax Policy Center am Institut für Österreichisches
und Internationales Steuerrecht, betont: „Ich
denke, die Regierungen werden erst dann Steuern erhöhen,
wenn es einen deutlichen Aufschwung gibt.“ Doch in der
öffentlichen Debatte ist schon jetzt ein Paradigmenwechsel
zu sehen, und zwar hin zur Besteuerung von Kapital,
also etwa von Erbschaften, Vermögen und multinationalen
Konzernen, sowie von Kapitalwachstum. Prof. Owens: „Seit
der Wahl von Präsident Biden hat sich die internationale
Debatte verändert. Er hat sich explizit dafür ausgesprochen,
dass sehr Wohlhabende ihren Beitrag zur Bekämpfung dieser
Krise leisten sollen, und Maßnahmen wie zum Beispiel Vermögenszuwachssteuern
(capital gains taxes) vorgeschlagen.“
Selbst Organisationen wie der IWF empfehlen mittlerweile
sogenannte Solidaritätssteuern.
Die Zeiten, wo
hochvermögende
Personen ihr
Geld an sonnigen
Orten in Übersee
verstecken konnten,
gehen zu Ende.
Signal der Fairness
Jeffrey Owens hält diese Entwicklung für gut: „Vermögensund
Erbschaftssteuern sind ein Signal an die Durchschnittsbürgerinnen
und -bürger, dass auch hochvermögende Personen
ihren fairen Beitrag leisten.“ Im Artikel „Dealing
With Tax Populism“ (in: Tax Notes International, 8.6.2020)
schreibt er gemeinsam mit seiner WU Kollegin Marta Olowska:
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass dort, wo der politische
Wille da ist, Regierungen Ungleichheiten bei den Einkommen
und Vermögen reduzieren und die Steuersicherheit verbessern
können, was zu einem größeren sozialen Zusammenhalt
und einem Rückgang des Populismus führen kann.“
Sowohl Jeffrey Owens als auch Rupert Sausgruber wissen nur
zu gut, dass Erbschafts- und Vermögenssteuern nicht das
große Geld in die Kassen spülen. Dagegen hätte die Erhöhung
der Mehrwertsteuer zum Beispiel auf 22,5 Prozent, selbst
für eine begrenzte Zeit, einen signifikant positiven Einfluss
auf den Staatshaushalt. Rupert Sausgruber hält es aber für
unwahrscheinlich, dass diese Maßnahme kommen wird,
denn sie würde regressiv wirken, also Menschen mit geringeren
Einkommen überproportional belasten: „Ich glaube,
das ist politisch nicht
machbar, außer wenn
zugleich die Einkommenssteuer
würde.“
erhöht
Jeffrey Owens beobachtet,
dass viele
Staaten, darunter
auch Österreich, das
Thema Tax-Compliance
angehen, also
daran arbeiten, dass
BürgerInnen ihren
steuerlichen Pflichten besser nachkommen. Die Europäische
Kommission schätzt, dass den EU-Mitgliedsstaaten 2020
durch Steuerbetrug und Steuerhinterziehung oder -umgehung
und aus anderen Gründen etwa 164 Milliarden Euro an
Mehrwertsteuer entgangen sind. Höhere Transparenz hilft.
Prof. Owens: „Die Zeiten, wo hochvermögende Personen
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ihr Geld an sonnigen Orten in Übersee verstecken konnten,
gehen zu Ende.“ Und auch auf eine faire Verteilung der Profite
multinationaler Konzerne auf die Staaten, in denen sie
tätig sind, wird hingearbeitet, vor allem durch die OECD-
Initiative BEPS (Base Erosion and Profit Shifting), aber etwa
auch durch Digitalsteuern.
Die Staaten
müssen den internationalen
Kontext
berücksichtigen,
weil sie sonst
einen Nachteil im
internationalen
Steuerwettbewerb
zu befürchten haben.
Technologie als Reformtreiber
Es gibt weitere Hilfe im Kampf gegen Steuerhinterziehung.
Jeffrey Owens: „Die Technologie wird in der nächsten Dekade
der Treiber von Steuerreformen schlechthin sein.“ Dazu
gehöre etwa Machine-Learning, künstliche Intelligenz, Big
Data, das Internet der Dinge und die Blockchain-Technologie:
„Die Blockchain-Technologie kann uns beim Einheben
von Kapitalsteuern, Vermögens- und Erbschaftssteuern helfen.“
Prof. Owens glaubt, dass die Art, wie zum Beispiel Konsumsteuern
eingehoben
werden, in
den nächsten 5 Jahren
revolutioniert
wird. Wenn man
in Zukunft seinen
Espresso in einem
Café bezahlt, werde
diese Information
in Echtzeit an die
zuständige Steuerbehörde
gehen.
Auch die Einführung
digitaler Währungen
hält er für
möglich.
Und wie lange wird es dauern, bis die Kosten der Covid-
19-Pandemie wieder hereingespielt sind? Rupert Sausgruber
rechnet auf Basis der Evidenz früherer Krisen mit
5 bis 7 Jahren, bis das Bruttosozialprodukt wieder auf dem
Vor-Corona-Niveau ist. Was die Sache positiv beeinflussen
könnte, wäre, die Menschen demokratisch über die Steuern
entscheiden zu lassen, wie Prof. Sausgruber mit 2 Kollegen
untersucht und in dem Artikel „Disincentives from Redistribution:
Evidence on a Dividend of Democracy“ (in: WU
International Taxation Research Paper Series No. 2019-05)
ausgeführt hat.
Klar ist, dass die anstehenden Veränderungen in den Steuersystemen
disruptiv sein werden. Und sie sollten global abgestimmt
sein. Jeffrey Owens: „Die Staaten müssen den internationalen
Kontext berücksichtigen, weil sie sonst einen
Nachteil im internationalen Steuerwettbewerb zu befürchten
haben.“ Zugleich müssen sie ihre Covid-Schulden möglichst
rasch abbauen. Um für mehr Chancengleichheit zu sorgen,
hat Joe Biden auch eine weltweite Mindeststeuer vorgeschlagen.
Aber es kann durchaus noch einige Zeit vergehen, bis es
bei den wichtigen steuerlichen Fragen einen sinnvollen Konsens
gibt und sich die Steuerwelt neu geordnet hat.
The coronavirus pandemic has placed national budgets
under enormous strain. Tax revenues have fallen and
the state has opened the spending taps to prevent dire
economic and social repercussions. In Austria, the budget deficit
leapt from just 0.6 percent of GDP in 2019 to 8.9 percent in
2020. Public debt totaled 315 billion euros at the end of 2020,
34.8 billion more than the year before, while the debt ratio rose
to 84 percent of GDP.
Schlechte Zeiten für Steuerhinterzieher
Difficult times for tax evaders
© WU Stephan Huger
Univ.-Prof. Rupert Sausgruber ist Vorstand des Instituts für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
und des Departments für Volkswirtschaft an der WU. Er untersucht in seiner Forschungsarbeit,
wie verhaltensökonomische Erkenntnisse das Verständnis der öffentlichen Wirtschaft und das Wissen
darüber, unter anderem über Besteuerung und Umverteilung, verbessern.
Univ.-Prof. Rupert Sausgruber is head of the WU’s Institute for Public Sector Economics and chair of the
Department of Economics at the WU. In his work he examines how new insights in behavioral economics can
improve our understanding of public economics, including the issues of taxation and redistribution.
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SCHULDEN ABBAUEN | OVERCOMING DEBT
Even though debt is currently cheap due to low interest rates, it
should still be reduced as quickly as possible. After all, interest
rates can rise again, and there is no guarantee that new crises
will not occur. As Prof. Rupert Sausgruber, head of the Institute
for Public Sector Economics at WU, says: “When it’s possible to
end stimulus programs, our number one priority should be to
reduce public debt.” At the same time, he stresses that debt is
not necessarily a bad thing: “Government debt is an important
tool in times of crisis to spread the financial burden over a
longer timeframe. The state can thus continue to invest in education
and infrastructure and maintain consumer buoyancy.”
But who will eventually foot the bill? “In modern states, future
taxpayers pay off the debt,” says Prof. Sausgruber. However, a
much thornier question is: which group of citizens in particular?
Savings deferred
Basically, there are two options: cut government spending or
increase revenues. Yet it seems unlikely that the government
will reduce pensions or raise the retirement age in order to
lower spending. In some cases, we can even observe the opposite
policy: in the U.S.A., President Joe Biden has announced a
multi-trillion dollar investment program aimed at kickstarting
the economy. Rupert Sausgruber: “This has nothing to
do with saving money; on the contrary, initially it will cost a
great deal.” Even though we can expect to wait many years to
see whether such programs eventually recoup their costs, he
expects that most other countries will adopt similar spending
programs: “Cost-cutting measures, if and when they become
necessary, are thus postponed far into the future.”
Instead, it seems more likely that governments will seek to
increase revenue by raising current taxes or even creating new
ones. But who will be asked to pay? And how much? In fact,
it is still too early to answer these questions. As Prof. Jeffrey
Owens, head of the WU Global Tax Policy Center at the Institute
for Austrian and International Tax Law, points out: “I
think governments will only raise taxes when there is a significant
economic upswing.” But a paradigm shift can already be
seen in the public debate, namely toward taxing capital such
as inheritance, wealth and multinational corporations as well
as capital growth. Prof. Owens: “The international debate has
shifted following the election of President Biden. He has explicitly
called for the very wealthy to do their bit to combat this
crisis and has proposed measures such as capital gains taxes.”
Even organizations such as the IMF are now recommending
so-called “solidarity taxes”.
Signaling fairness
Jeffrey Owens sees this development as a good thing: “Wealth
and inheritance taxes send a signal to average citizens that
the richest individuals are also doing their fair share.” In the
article “Dealing With Tax Populism” (in Tax Notes International,
8 June 2020), he writes together with his WU colleague
Marta Olowska: “The experience has shown that where there
is a political will, governments can reduce inequalities in
income and wealth and improve tax certainty, all of which can
lead to greater social cohesion and the decline of populism.”
Both Jeffrey Owens and Rupert Sausgruber know too well that
inheritance and wealth taxes don’t really fill the public coffers.
Die Blockchain-Technologie kann uns beim Einheben von Kapitalsteuern,
Vermögens- und Erbschaftssteuern helfen.
Blockchain technology can help us collect capital and wealth taxes as
well as inheritance taxes.
In contrast, raising sales tax even for a limited period to, say,
22.5 percent, would be a significant step towards balancing
the national budget. Rupert Sausgruber, however, believes
it unlikely that this measure will be taken due to its regressive
effect, i.e., it would disproportionately hit people on lower
incomes: “I don’t think it’s politically feasible, unless income
tax were increased at the same time.”
Jeffrey Owens points out that many countries, including
Austria, are striving to
The days when
the ultra-wealthy
could hide their
money in sunny
tax oases around
the world are
coming to an end.
ensure that their citizens
comply more fully with
their tax obligations.
The European Commission
estimates that
in the year 2020 alone,
EU member states have
lost around 164 billion
euros in sales tax due to
fraud, evasion or avoidance
and other reasons.
Here greater transparency
can help. Prof. Owens: “The days when the ultra-wealthy
could hide their money in sunny tax oases around the world are
coming to an end.” And efforts are also being made to fairly
distribute the profits of multinational corporations among
the countries in which they operate – primarily through the
OECD’s Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) initiative but
also, for example, through digital taxation.
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Technology as a driver of reform
And there is help from another corner in the fight against tax
evasion. Jeffrey Owens: “Technology will be the primary driver
of tax reform over the next decade.” Such innovations include
machine learning, artificial intelligence, Big Data, the Internet
of Things and, in particular, blockchain technology, which “can
help us collect capital and wealth taxes as well as inheritance
taxes.” Prof. Owens believes that in the next five years we will
see a revolution in the way consumption taxes are levied. In the
future, for example, when you pay for your espresso at a coffee
shop, that information will be
Technology
will be the
primary driver
of tax reform
over the next
decade.
sent in real time to the relevant
tax authority. He also believes
that digital currencies may be
introduced.
But how long will it take to
recoup the costs of the Covid-19
pandemic? Based on the evidence
of previous crises, Rupert
Sausgruber estimates that we
will need five to seven years for
the gross national product to return to its pre-pandemic level.
One positive step here would be to get people democratically
involved in the setting of taxes, as Prof. Sausgruber and two
colleagues studied and described in the article “Disincentives
from Redistribution: Evidence on a Dividend of Democracy”
(in: WU International Taxation Research Paper Series No.
2019-05).
There is certainly no doubt that upcoming changes in tax systems
will be disruptive. Here global coordination is essential.
Jeffrey Owens: “Governments must take the international
context into account; otherwise they will lose out in the global
competition for tax revenue.” At the same time, they must
ensure that debts which piled up during the pandemic are
reduced as quickly as possible. Here, for example, Joe Biden’s
proposal to establish a global minimum tax is aimed at creating
a level playing field. But it may well be some time before
any clear consensus is achieved on key tax issues, and the world
of taxation is overhauled.
Wenn man in Zukunft seinen Espresso
in einem Café bezahlt, werde diese
Information in Echtzeit an die
zuständige Steuerbehörde gehen.
In the future, when you pay for
your espresso at a coffee shop, that
information will be sent in real time
to the relevant tax authority.
Den kompletten Artikel „Disincentives from Redistribution: Evidence on a Dividend of
Democracy“ finden Sie unter papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3475358
Full article “Disincentives from Redistribution: Evidence on a Dividend of Democracy”
available at papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3475358
© WU Stephan Huger
Prof. Dr. Jeffrey Owens ist Leiter des WU Global Tax Policy Center am Institut für Österreichisches und
Internationales Steuerrecht. Sein Forschungsschwerpunkt ist internationale Besteuerung. Er etablierte
ein Steuerprogramm in der OECD, wurde 2010 von der „International Tax Review“ als einer der einflussreichsten
Steuerexperten genannt und 2017 für einen Artikel über die Sharing-Economy mit dem
WU Research Award ausgezeichnet.
Prof. Dr. Jeffrey Owens is head of the WU Global Tax Policy Center at the Institute for Austrian and International
Tax Law. His main research focus is international taxation. He established a major tax program at the
OECD, was named one of the most influential tax experts by International Tax Review in 2010, and received the
WU Research Award in 2017 for an article on the sharing economy.
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Was Pandemien kosten
The cost of pandemics
Pandemien kosten Staaten oft über
Jahre hinweg viel Geld. Wie viel, daran
versuchen sich ÖkonomInnen mit
makroökonomischen Berechnungen
anzunähern. Und manchmal, wie im Fall
der Coronapandemie, stellen sie fest, dass
man auch günstiger davonkommen hätte
können.
Governments often have to spend massive
sums for years to deal with a pandemic.
Economists use macroeconomic data to try to
calculate just how much – and sometimes, as
in the case of the coronavirus pandemic, they
find that the bill
could have been
quite a bit lower.
Wie teuer Corona für die Staaten ist, darüber wird
viel diskutiert. Das Geld, das sie für die Bekämpfung
der Covid-Krise ausgegeben haben, spiegelt
allerdings nicht die ökonomischen Kosten wider, da es ja in
den Wirtschaftskreislauf zurückfließt. Klaus Prettner, Professor
für Volkswirtschaftslehre an der WU, interessiert sich
in seiner Forschung dafür, was Pandemien wie Corona eine
Ökonomie insgesamt kosten. Diese ökonomischen Kosten
kommen beispielsweise durch Produktionsausfälle aufgrund
von Erkrankungen oder das Unterbleiben von Investitionen in
Produktionsanlagen oder Bildung zustande.
Es gibt diverse Methoden zur Berechnung der Kosten von
Pandemien, von denen aber manche in Prettners Augen zu
kurz greifen, zum Beispiel wenn die Kosten von Gesundheitsleistungen
und Produktionsausfällen einfach aufaddiert
werden: „Diese Cost-of-Illness-Studien berücksichtigen
nicht, wenn Arbeit von anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
oder von Maschinen übernommen wird.“ Gemeinsam
mit Co-AutorInnen rechnet Prof. Prettner diese Aspekte
in die ökonomischen Kosten ein. Konkret berechnete er die
Kosten einer ungebremsten Covid-19-Pandemie in den USA,
also ohne Impfungen und andere gegensteuernde Politikmaßnahmen.
Unter diesen Annahmen ergaben sich für die
USA ökonomische Kosten von 1,4 Billionen Dollar über einen
10-jährigen Zeitraum bis 2030.
Punktuelle Bestandsaufnahmen
Dieses Rechenmodell lässt sich laut Prettner nicht einfach
auf Österreich umlegen. Als erste Annäherung, um die Kosten
hierzulande einschätzen zu können, vergleicht der Volkswirt
das tatsächliche BIP mit den BIP-Prognosen, die das WIFO
vor Ausbruch der Pandemie gestellt hat. Dabei ergibt sich
für Österreich eine Differenz von rund 33 Milliarden Euro bis
zum ersten Quartal 2021. Das sind natürlich nur Bestandsaufnahmen:
Sobald zum Beispiel ein Lockdown zu Ende
geht oder die Pandemie durch Impfungen eingedämmt ist,
kann es zu Nachholeffekten beim Konsum kommen. Umgekehrt
können neue Virusvarianten wieder einen Gegentrend
bewirken.
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DIE KOSTEN VON COVID-19 | THE COST OF COVID-19
Bei den ökonomischen Kosten bleiben viele Aspekte, die das
individuelle Wohlergehen betreffen, unberücksichtigt. Daher
haben Klaus Prettner und seine Co-AutorInnen eine weitere
gängige Methode angewandt, die an den „value of a statistical
life“ angelehnt ist: „Wir haben ausgerechnet, wie viel
die Menschen in den USA zu zahlen bereit wären, um eine
ungebremste mehrjährige Covid-19-Pandemie von Beginn
an zu verhindern.“ Dieser Wert ist mit 17 Billionen Dollar
viel höher als die reinen ökonomischen Kosten. Grob auf
Österreich heruntergebrochen, führe die Methode zu einem
Ergebnis von circa 380 Milliarden Euro. Berücksichtigt man
zudem die potenziellen Effekte von Long Covid, steigen diese
Werte noch.
Globale Wechselwirkungen
All das zeigt, wie stark die Ergebnisse variieren. Prof. Prettner:
„Es kommt sehr darauf an, zu welchem Zeitpunkt in der
Pandemie man die Berechnungen macht, welche Methode
man anwendet und welche Kosten man einrechnet.“ Umso
komplexer wird es, wenn man die Pandemiekosten auf globaler
Ebene betrachtet, wo es Wechselwirkungen und etwa
Auswirkungen auf internationale Lieferketten gibt: „Wir
können nicht sagen, wir hätten das Coronaproblem gelöst,
wenn bei uns alle geimpft sind und kaum noch Krankheitsfälle
auftreten, während sich das Virus in afrikanischen Ländern
oder in Indien weiter ausbreitet, denn dort können neue
Varianten entstehen, die auch uns wieder betreffen.“ Prof.
Prettner zufolge könnten reiche Länder arme Länder etwa
durch die Bereitstellung von Impfstoffen unterstützen, um
die globale Virusverbreitung zu verhindern.
Reisebeschränkungen, massive Investitionen in das Testen
und Contact-Tracing, Bereitstellen von Isolationszentren
für Menschen mit milden Krankheitsverläufen, um
Ansteckungsketten innerhalb der Familien zu vermeiden,
frühe Maskenpflicht, durchdachte Homeoffice-Regelungen,
Investitionen in die Lüftung von Gebäuden und in klinische
Studien über möglicherweise effektive bereits existierende
Medikamente, bei denen private Firmen keinen Investitionsanreiz
haben. Aus Prettners Sicht wäre es wichtig gewesen,
diese Maßnahmen früh zu ergreifen: „Das Fehlen des Nachweises
eines Effekts dieser Maßnahmen wurde von manchen
als Nachweis, dass es keinen Effekt gibt, missinterpretiert.
Durch diesen Trugschluss ging wertvolle Zeit verloren.“ Entschiedenes
Handeln und relativ günstige, potenziell wirksame
Maßnahmen hätten vieles an Kosten und vor allem viel
Leid verhindern können. Denn, so Prof. Prettner: „Bei all den
ökonomischen Kosten der Covid-Krise: Das wirklich große
Problem sind die menschlichen Schicksale und das Leid, das
sich nicht quantifizieren lässt.“
Klaus Prettner sieht vor allem zu Beginn der Pandemie Versäumnisse:
Es sei zu lange mit effektiven Maßnahmen zugewartet
worden, die im Vergleich zu den Kosten einer Pandemie
günstig gewesen wären – einige davon zählen er und KollegInnen
im Artikel „Effective pandemic management that
minimises economic harm“ (voxeu.org/article/effectivepandemic-management-minimises-economic-harm,
4.1.2021) auf: unter anderem frühe
11
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The final bill of the Covid-19 pandemic for national
economies has been much debated. However, the
money spent on fighting the crisis does not reflect the
real economic impact, since such outgoings basically flow back
into the economy. In his research, Klaus Prettner, professor of
economics at WU, investigates the overall cost to nations of
pandemics such as Covid-19. For example, costs can arise in the
form of lost production due to illness or the failure to invest in
production facilities or education.
While there are various methods to determine the costs of a
pandemic, some fall short in Prettner’s eyes, for example when
the costs of health services and production losses are simply
added up: “These cost-of-illness studies don’t take into
account cases where work is taken over by other employees
or by machines.” Together with his co-authors, Prof. Prettner
factors these considerations into the overall financial
cost. Specifically, he has calculated the cost of an
uncontrolled Covid-19 pandemic in the U.S.A., i.e.,
without vaccinations or other public countermeasures.
Under these assumptions, the total cost to the
US economy would be 1.4 trillion dollars over a
ten-year period up to 2030.
Of course, economic costs ignore many aspects that affect individual
well-being. Therefore, Klaus Prettner and his co-authors
turned to another common method based on the value of
a statistical life: “We calculated how much people in the U.S.A.
would have been willing to pay to prevent an unchecked multi-year
COVID-19 pandemic.” At 17 trillion dollars, this sum is
much higher than the pure economic costs. Roughly applied to
Austria, this model indicates a sum of about 380 billion euros.
And the value increases if the potential impact of Long Covid is
taken into account.
An economic snapshot
According to Prettner, this computational
model cannot simply be transferred to Austria.
As a first approximation to estimate costs here,
the economist compared real GDP with the forecasts
made by the Austrian Institute of Economic Research
(WIFO) before the outbreak of the pandemic. This reveals a disparity
of around 33 billion euros for Austria by the first quarter
of 2021. Of course, this is only a snapshot of the current situation.
As soon as the lockdown ends, for example, or the pandemic
is brought under control by vaccinations, consumption
levels may quickly rebound. Alternatively, new variants of the
virus could reverse such positive trends.
© WU
Univ.-Prof. MMag. Dr. Klaus Prettner ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der WU. Er befasst sich
in erster Linie mit den Zusammenhängen zwischen Wirtschaftswachstum und Ungleichheit, den ökonomischen
Konsequenzen von Automation und den langfristigen wirtschaftlichen Folgen der demografischen
Entwicklung. Jüngst widmete er seine Forschung auch dem Einfluss von Covid-19 auf die
makroökonomischen Effekte der Automation.
Univ.-Prof. MMag. Dr. Klaus Prettner is a professor of economics at the WU. He is primarily concerned
with the links between economic growth and inequality, the economic impact of automation and the longterm
repercussions that demographic trends have on the economy. Recently, he has also investigated the
influence of Covid-19 on the macroeconomic effects of automation.
12
Institu
Leben
88391_WU_Alumni_Forward_2_2021_ICv2.indd 12 30.08.21 13:31
DIE KOSTEN VON COVID-19 | THE COST OF COVID-19
Global interactions
All of this shows how widely results can vary. Prof. Prettner:
“It depends a lot on the point in the pandemic at which you do
the calculations, which method you use, and which costs you
include.” The situation becomes even more complex when you
consider the costs of the pandemic at a global level, where there
are various interactions and impacts on international supply
chains, for example: “We can’t say we’ve solved the problem of
coronavirus if everyone here has been vaccinated and there are
hardly any cases of the disease yet Covid-19 continues to rage
in African countries or in India, where new variants can then
emerge to reinfect us.” According to Prof. Prettner, rich countries
could support poor countries, for example, by providing
vaccines to prevent the global spread of the virus.
For Klaus Prettner, mistakes were made especially at the
beginning of the pandemic: there was an excessive delay
in taking effective measures that would have been much
cheaper than the subsequent costs of a pandemic. He and
his colleagues enumerate some of these steps in the article
“Effective pandemic management that minimizes economic
harm” (in: voxeu.org/article/effective-pandemic-management-minimizes-economic-harm,
4 Jan 2021): for example,
early travel restrictions, massive investment in testing and
contact tracing, the setting up of isolation centers for people
with mild cases of the disease to break chains of infection
within families, compulsory mask-wearing early on,
well-thought out regulations on home office, investment in
indoor ventilation systems and in clinical trials of potentially
effective preexisting drugs for which private companies lack
any incentive to invest. In Prettner’s view, such measures
should have been implemented at an early stage: “A lack of
evidence that these measures would be useful was misinterpreted
by some as evidence that there was no effect. Valuable
time was lost due to this fallacy.” Decisive action and
the use of relatively inexpensive yet potentially effective
measures could have prevented many of the subsequent costs
and, more importantly, a great deal of suffering. After all,
says Prof. Prettner: “Bad enough as the economic outfall of
the Covid-19 crisis has been, the much greater problem are
the devastated lives and human suffering, which cannot be
quantified.”
Lesen Sie „Effective pandemic mana-gement that minimises economic harm“ auf
voxeu.org/article/effective-pandemic-management-minimises-economic-harm
Find „Effective pandemic mana-gement that minimises economic harm“ on
voxeu.org/article/effective-pandemic-management-minimises-economic-harm
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Über Generationen mit der WU
verbunden
Attached to WU over generations
Wolfgang Porsche und sein Sohn Felix verliehen ihrer tiefen
Verbundenheit zur eigenen Alma Mater auf besondere
Weise Ausdruck: durch eine private Spende zugunsten
des „WU4YOU“-Stipendienprogramms. Wir baten zum
generationsübergreifenden Interview:
equal opportunities
Wolfgang Porsche and his son Felix expressed
their deep attachment to their own alma
mater in a special way: through a generous
donation for the “WU4YOU” scholarship
program. We asked father and son to take
part in an intergenerational interview:
Bildungschance
Sie haben beide an der WU
beziehungsweise Hochschule
für Welthandel studiert. Welche
Schlagworte fallen Ihnen ein, wenn Sie
an Ihre Alma Mater denken?
Felix Porsche: Internationale Ausrichtung,
offener Zugang, freie Zeiteinteilung.
Gerade Letzteres hat während des
Studiums durchaus auch Tücken, da
man verleitet wird, Tätigkeiten aufzuschieben
(lächelnd). Mir hat diese Freiheit
allerdings besonders gefallen und
sehr dabei geholfen, höhere Selbstständigkeit
zu entwickeln.
Wolfgang Porsche: Zurückdenken an
eine sehr positive Zeit. Schon damals
war die Hochschule für Welthandel
international geprägt und hat den Blick
über den eigenen Tellerrand geschärft.
Sie sind der WU nicht nur ideell
verbunden, sondern fördern die
Universität mit einer großzügigen
Spende. Was waren Ihre Überlegungen
diesbezüglich?
WP: Es war mir ein besonderes Anliegen,
die WU als meine Alma Mater zu
unterstützen und etwas zurückzugeben.
Dazu habe ich mich dann mit meinem
Sohn Felix besprochen, nachdem
er erst vor Kurzem sein Studium an der
WU beendet hat.
FP: In unseren Überlegungen sind wir
dann auf das Projekt „WU4YOU“ gestoßen
und waren sofort von den Zielen des
Programmes überzeugt. Gerade wenn
man selbst im Leben immer beste Voraussetzungen
vorgefunden hat, halte
ich es für unabdingbar, auch anderen
diese Chance zu ermöglichen.
Im Unterschied zu vielen anderen
Ländern fallen in Österreich keine
Studiengebühren an und Bildung wird
als öffentliches Gut gesehen. Weshalb
erachten Sie philanthropische Unterstützung
dennoch als wichtig?
WP: Studiengebühren sind die eine
Seite. Darüber hinaus ist es aber auch
sehr wichtig, dass man eine wirkliche
Chancengleichheit schafft und junge
Menschen auch aktiv fördert.
FP: Auch darf man nicht außer Acht lassen,
dass philanthropische Zuwendungen
an Universitäten ganz gezielt für
besondere Vorhaben eingesetzt werden
können. Auf diese Weise schafft man
nachhaltigen Mehrwert.
Viele Alumni der WU arbeiten
in Ihrem Unternehmen. Welche
Fähigkeiten zeichnen Absolventinnen
und Absolventen unserer Universität
besonders aus? Würde Ihnen eine
wesentliche Kompetenz fehlen?
WP: WU Alumni sind in der Regel fachlich
sehr qualifiziert und starke Teamplayer.
Ich würde nicht sagen, dass
grundlegende Kompetenzen fehlen.
Allerdings bin ich allgemein der Meinung,
dass die Anforderungen der
Geschäftswelt von morgen noch stärker
an Universitäten gelehrt werden sollten:
Digitalisierung, Big Data, Machine
Learning oder Künstliche Intelligenz
14
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ALUMNI INTERVIEW
müssen eine Rolle in der Ausbildung
spielen.
Sie haben bereits erwähnt, dass Ihnen
Chancengleichheit ein Anliegen ist. Wie
schätzen Sie die Thematik des Gender-
Pay-Gaps ein?
WP: Chancengleichheit sicherzustellen,
ist natürlich auch in unserem Konzern
ein wichtiges Thema. Besonders
gilt es, junge Frauen bereits früh zu
unterstützen und zu fördern, um diese
Chancengleichheit zu wahren. Dafür
setzen wir uns ein.
FP: Grundsätzlich ist zu hoffen, dass
diese Fragestellung keine Relevanz
mehr hat, wenn wir in naher Zukunft
erneut bei einem Interview zusammensitzen,
weil eine tatsächliche Chancengerechtigkeit
besteht.
Herzlichen Dank für das Gespräch,
Ihre Verbundenheit zur WU und Ihre
großzügige Spende.
FP: And we shouldn’t forget that philanthropic
gifts to universities can be dedicated
to special projects. In this way, you
can create sustainable added value.
Many WU alumni work in your company.
Which particular set of skills do
graduates of our university bring? Are
there any core competencies you feel
are missing?
WP: WU alumni are usually very well
qualified and are strong team players.
I wouldn’t say that any basic skills are
missing. However, I’m generally of the
opinion that universities should focus
more on teaching the expertise needed
for tomorrow’s business world. Students
must be familiar with digitalization,
big data, machine learning or artificial
intelligence.
You’ve already underlined the
importance of equal opportunities.
What’s your opinion on the gender
pay gap?
Felix (l.) und Wolfgang (r.) Porsche
You both studied at WU or its
predecessor, the University of World
Trade. Which keywords come to your
mind when you think of this institution?
Felix Porsche: An international outlook,
open access and flexible time management
– although this last factor can be
somewhat perilous because it encourages
you to keep putting stuff off (smiling).
However, I particularly enjoyed this
freedom, and it really helped me develop
a greater level of independence.
Wolfgang Porsche: I’m reminded of a
very positive time. Even then, the University
of World Trade had an international
profile and encouraged you to
expand your horizons.
You’re not just emotionally connected
to WU but support the university
practically through your generous
donation. What were your motivations
in this regard?
WP: I particularly wanted to help my
alma mater and give something back. I
discussed this with my son Felix who had
recently completed his studies at WU.
FP: In our deliberations, we then came
across the “WU4YOU” project and were
immediately persuaded by the program’s
goals. When one has always
enjoyed the best opportunities personally
in life, I think it’s essential to ensure
that others get the same chances.
Unlike many other countries, Austria
does not charge tuition fees
and education is viewed as a
public good. Why do you
still consider philanthropic
support to be important?
WP: Tuition fees are just one side
of the coin. It’s also vital to create
real equality of opportunity and
to actively encourage and support
young people.
WP: Ensuring equal opportunities is of
course also an important topic in our
company. It is particularly important to
support and promote young women at
an early stage in order to maintain this
equality of opportunity. We are committed
to this.
FP: I hope that in the near future we can
sit down again for an interview and your
question will be completely irrelevant –
because we will finally have achieved
true equality of opportunity.
Thank you very much for the interview,
your commitment to WU and your
generous donation.
15
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© Franz Pfluegl
Chancengleichheit oder
Chancengerechtigkeit?
Equal or fair opportunity?
Es ist inzwischen wohl unumstritten, dass gesellschaftliche
Teilhabe in hohem Maße vom Bildungszugang
abhängt – und dieser wiederum vom sozialen Kontexten.
So ist es sehr viel weniger wahrscheinlich, dass Kinder
aus sozial schwachen Familien eine Universität besuchen.
Und das, obwohl in Österreich ja „Chancengleichheit“
besteht, also alle ohne besondere Voraussetzungen (außer
formalen wie dem Schulabschluss oder dem Bestehen von
Aufnahmeverfahren) Zugang zu einem Universitätsstudium
haben. Warum gelingt eine bessere soziale Durchmischung
trotz Chancengleichheit nicht?
Unterschiede verstehen, um Veränderungen zu bewirken
Beim Konzept der Chancengleichheit, das dieselben Chancen
für alle vorsieht, wird oft nicht berücksichtigt, dass nicht
alle die gleichen Voraussetzungen mitbringen. Um einen
Vergleich zum Sport zu ziehen: Die Chance, ein Wettrennen
zu gewinnen, wird stark von der körperlichen Konstitution
abhängen – da hilft es auch nichts, wenn alle „einfach nur“
die gleiche Strecke laufen müssen.
Es braucht also Chancengerechtigkeit. Bei diesem Konzept
geht es darum, Personen gemäß ihren Möglichkeiten Chancen
einzuräumen. Manchmal braucht es daher unterschiedliche
Behandlung, sogar punktuelle Bevorzugung, um Nachteile
aus dem Lebenskontext wettzumachen. So hängt die Chance,
sich ein Studium zuzutrauen und erfolgreich abzuschließen,
auch von implizitem Wissen und sozialen Kompetenzen ab –
Vertrautheit mit dem universitären Habitus, Fähigkeit zum
Selbstmanagement und so weiter. Diese Gruppen brauchen
also eine Ungleichbehandlung im positiven Sinn, zum Beispiel
Mentoring oder Stipendien. Dann führt Ungleichbehandlung
zu mehr Gerechtigkeit.
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DENKANSTOSS | FOOD FOR THOUGHT
Personen gemäß
ihren Möglichkeiten
Chancen einräumen.
Giving people
opportunities that
reflect their capabilities.
© Klaus Vyhnalek
Univ.-Prof. in Dipl.-Ing. in Dr. in techn.
Dr. in h. c. Edeltraud Hanappi-Egger
Rektorin // Rector
T
oday it is difficult to deny that a person’s status and
professional achievements depend to a large extent
on access to education, and thus in turn to the social
background. For example, children from disadvantaged families
are much less likely to attend university. This is surprising
given Austria’s commitment to “equal opportunities”,
i.e., everyone may attend university without any special prerequisites
other than formal qualifications such as a high
school diploma or meeting the admission requirements. So
why, despite such equality, don’t we see a stronger mixing of
social groups?
Understanding differences to effect change
The concept of equal opportunity, which envisions a level playing
field, often fails to acknowledge that not everyone has
the same advantages. To continue the sporting metaphor: the
chance of winning a race greatly depends on your underlying
physical strength. That fact that everyone runs the same distance
does not mean that just anyone can win.
What is needed, therefore, is true fairness of opportunity. This
concept is about giving people opportunities that better reflect
their capabilities. Sometimes, different treatment – even preferential
treatment in special cases – is needed to compensate
for disadvantages rooted in the individual background. For
example, the likelihood that a young person will have sufficient
confidence to begin and successfully complete a degree
course depends on implicit knowledge and social skills such as
familiarity with the conventions of university life, the ability
to self-manage, and so on. In this sense, marginalized groups
need unequal treatment in a positive sense, for example in the
form of mentoring or scholarships. Such unequal treatment will
lead to greater fairness.
17
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Gleiches Geld für alle
Equal pay for all
Dass für Frauen und Männer noch nicht
dieselben Bedingungen herrschen, zeigt
sich besonders am Gender-Pay-Gap: Frauen
verdienen für die gleiche Leistung immer
noch weniger als Männer. Eine Mischung aus
staatlichen, institutionellen und persönlichen
Maßnahmen könnte die Einkommenslücke
schließen.
The fact that women and men are still not treated
identically is particularly evident in the gender
pay gap: women continue to earn less than
men for the same work. A mix of government,
institutional and personal measures are needed
to close this income disparity.
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GENDER PAY GAP
Experimente aus der Entscheidungsforschung zeigen: Wenn
Frauen und Männer ihre eigene Leistung beurteilen sollen,
bewerten Frauen sich tendenziell schlechter, als sie tatsächlich
abschneiden, während Männer sich selten unterschätzen. Selbst
wenn Frauen ihre Testergebnisse vorgelegt werden, neigen sie noch
zum Herunterspielen ihrer Leistung. Dass Frauen noch immer viel
zu oft ihr Licht unter den Scheffel stellen, ist aber nur ein Grund
von vielen, warum sie nach wie vor für die gleiche Leistung deutlich
schlechter bezahlt werden: 2019 verdienten Frauen in Österreich
laut Eurostat brutto durchschnittlich um 19,9 Prozent weniger
pro Stunde als Männer. Zum Vergleich: EU-weit lag der Unterschied
bei 14,1 Prozent. Was braucht es, um diese Form der Lohndiskriminierung
abzuschaffen, sodass
Frauen und Männer für die
In Österreich
verdienen Frauen
durchschnittlich
um 19,9 Prozent
weniger pro
Stunde als Männer.
gleiche Leistung die gleiche
Vergütung erhalten?
Ein direkter Weg wären Strafen
für Unternehmen, die
Frauen für die gleiche Leistung
schlechter bezahlen als
Männer. In Island gibt es seit
2018 ein Gesetz, dem zufolge
Unternehmen, die Frauen und
Männer in der gleichen Position
unterschiedlich honorieren, Geldstrafen zahlen müssen. Alyssa
Schneebaum, stellvertretende Vorständin am Institut für Heterodoxe
Ökonomie am Department für Volkswirtschaft der WU, sagt:
„Es ist wenig überraschend, dass der Gender-Pay-Gap in Island
seither kleiner geworden ist.“ Bis 2022 soll er sogar geschlossen
werden.
Umverteilung durch Vermögenssteuern
Eine andere Gestaltungsmöglichkeit sind Steuern. Alyssa Schneebaum:
„Wird die untere Hälfte der Einkommensverteilung entlastet,
ist das ein Vorteil für Frauen, weil sie hauptsächlich zu dieser
Gruppe gehören.“ Da Frauen häufiger in Teilzeitberufen arbeiten,
sind relativ viele von ihnen Geringverdienerinnen. Bei der Steuerreform
2016 wurden in Österreich niedrige Einkommen entlastet. Doch
Alyssa Schneebaum weist darauf hin, dass zugleich der Familienbonus
eingeführt wurde: „Das Fazit war, dass Mittel- und Hocheinkommenshaushalte
davon profitiert haben. Alleinerziehende – und
das sind vor allem Frauen – bekamen den Bonus nicht.“
Außerdem wären Vermögenssteuern gut für Frauen. Denn die Vermögen,
das untersuchten Alyssa Schneebaum und andere Autorinnen
2018, gehören vor allem Männern (siehe „The Gender Wealth
Gap Across European Countries“, in: The Review of Income and
Wealth, Volume 64, Issue 2). Würden die eingenommenen Vermögenssteuern
zudem für Maßnahmen ausgegeben werden, die
helfen, den Gender-Pay-Gap zu verringern, wäre Frauen doppelt
geholfen: „Dann gäbe es eine Umverteilung von reichen Männern
an alle anderen.“ Überhaupt betont Alyssa Schneebaum, dass beim
Thema Steuern auch an die Ausgaben gedacht werden sollte, also
daran, was der Staat mit den eingenommenen Steuern macht. Was
den Gender-Pay-Gap verringert, ist etwa die Schaffung von Ganztagsschulen
und Kindergartenplätzen: „Wir sehen in der Literatur,
dass diese Maßnahme die Arbeitsplatz-Partizipation von Frauen
sehr positiv beeinflusst.“
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Mehr Transparenz, mehr Gerechtigkeit
Eine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Frauen in gehobenen
Positionen ausreichend vertreten sind, ist eine verpflichtende
Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten
oder bei Professuren. Susann Fiedler, Professorin für Business
and Psychology am Department of Strategy and Innovation
der WU, war zuerst lange gegen eine Quote: „Doch
auch nach vielen Jahren der Selbstverpflichtung von Unternehmen
hat sich nur wenig zum Positiven verändert. Wenn
wir damit also so ineffektiv sind, brauchen wir eben klarere
Regeln und eine Quote.“ Auch Gehaltsschemata auf institutioneller
Ebene transparent zu machen und Anerkennungsprämien
zu schaffen, die klar zuordenbar sind, kann einen
Unterschied machen: „Durch Transparenz werden Ungerechtigkeiten
deutlicher und im nächsten Schritt hoffentlich
kleiner.“
Oft wird behauptet, dass Frauen gar nicht in führende Positionen
wollen. Prof.in Fiedler: „Am Wunsch scheitert es bei
vielen nicht, vielmehr fehlen
Rahmenbedingungen, welche
die Organisation eines
Frauen
bekommen
schon als Kinder
die Haltung
antrainiert, dass
es sich nicht
schickt, die
eigene Leistung
anzupreisen.
stabilen Familienlebens
ermöglichen.“ Auch die Aufforderung,
Frauen müssten
sich eben besser darstellen
und besser verhandeln,
lässt Susann Fiedler nicht
gelten: „Frauen bekommen
schon als Kinder die Haltung
antrainiert, dass es
sich nicht schickt, die eigene
Leistung anzupreisen. Und
wenn sie sich dann doch
stärker behaupten, wird das
abgestraft und sie gelten
wahlweise als kalt, herrisch oder gar hysterisch.“ Statt von
Frauen zu verlangen, selbst ihren Gender-Bias abzulegen,
schlägt Prof.in Fiedler augenzwinkernd vor: „Man könnte
auch die Männer auffordern, ihre Leistung nicht so über den
grünen Klee zu loben.“
Stereotypen entgegenwirken
Susann Fiedler wünscht sich zudem, dass der Staat für
Angebote sorgt, die Stereotypen wie „Jungs sind wild und
mutig, Mädchen sind fleißig und kreativ“ entgegenwirken
– Zuschreibungen, die bis zur Aufgabenzuteilung im Job
wirken. Schon Kinderbücher ohne die Repräsentation klassischer
Rollenbilder seien schwer zu finden: „Es ist in unser
aller Interesse, dass solche stereotypen Darstellungen durch
weniger antiquierte Vorstellungen ersetzt werden, um hier
mehr Chancengleichheit herzustellen – dies halte ich für
eine klare Aufgabe der Bildungspolitik.“ Und weil niemand
frei vom Gender-Bias ist, empfiehlt Prof.in Fiedler allen
Menschen – und besonders Führungskräften –, sich die
eigene verzerrte Sicht bewusst zu machen: „Als Managerin
oder Manager sollte ich mich fragen: Welche Aufgaben teile
ich unbewusst häufiger Frauen zu? Lasse ich sie das Social
Event organisieren, während ich Männer bitte, eine Präsentation
für den wichtigen Kunden vorzubereiten?“ Aber auch:
Wie sehen Situationen aus, in denen Frauen und Männer
miteinander arbeiten? Wer spricht mehr? Und natürlich: Wie
werden Frauen bezahlt?
Aus der Entscheidungspsychologie wisse man, wie wichtig
dieses Bewusstsein ist. „Danach kann man überlegen, wie
man die Verzerrung vermeiden kann“, sagt Prof.in Fiedler.
Dabei können auch kreative Ideen helfen, wie zum Beispiel
das Los entscheiden zu lassen, wer Aufgaben und Projekte
übernimmt. Denn Stereotype wirken so automatisch, wie
man vor einer Schlange zurückweicht. Eine Möglichkeit, für
alle MitarbeiterInnen bei Sitzungen eine gute Diskussionsatmosphäre
zu schaffen, könne etwa auch sein, wechselnde
ModeratorInnen aus den eigenen Reihen einzusetzen oder
gemeinsam einen Diskussionskodex zu entwickeln. Das sei
nicht zuletzt aus der Diversitätsperspektive sinnvoll – denn
nur wenn viele verschiedene Stimmen zu einem Thema
gehört werden, könne die langfristig beste Lösung gefunden
werden. Und wenn schließlich staatliche Regelungen auf institutionelle
Selbstregulierungen, kreative Ideen sowie persönliche
Bewusstwerdung und Verhaltensänderung treffen,
ist das Schließen des Gender-Pay-Gaps nicht mehr aufzuhalten.
© Pamela Rußmann
Alyssa Schneebaum Ph. D. ist Assistenzprofessorin und stellvertretende Vorständin des Instituts für
Heterodoxe Ökonomie am Department für Volkswirtschaft der WU. Zu ihren Forschungsschwerpunkten
gehören Arbeitsmarktökonomie, Einkommens- und Vermögensungleichheit, feministische Ökonomie,
Genderforschung und Human-Capital-Gaps. Sie studierte und graduierte an der Bucknell University
und der University of Massachusetts Amherst.
Alyssa Schneebaum Ph. D. is assistant professor and deputy chair of the Institute for Heterodox Economics
at the WU’s Department of Economics. Her research interests include labor economics, income and wealth
inequality, feminist economics, gender studies and human capital gaps. She graduated from Bucknell University
and the University of Massachusetts Amherst.
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DIGITAL GENDER MOBILITY PAY GAP
Island regelt die Gleichstellung
der Geschlechter per Gesetz: bei
ungleicher Bezahlung drohen den
Unternehmen Geldstrafen.
Iceland regulates gender equality
by law: companies face being
fined for unequal pay.
Experiments in the field of decision research show that
when women and men are asked to evaluate their own
performance, women tend to rate themselves poorly
while men rarely underestimate themselves. Even when
women are confronted with their positive test results, they still
tend to downplay their performance. The fact that women still
tend to hide their light under a bushel is just one reason among
many why they are still paid significantly less than male
counterparts for the same work:
in Austria in 2019 (according to
Eurostat), the hourly pre-tax earnings
of women was on average 19.9
percent lower than men. In comparison,
the disparity across the EU
was 14.1 percent. So just what will it
take to eliminate this form of wage
discrimination so that women and
men receive the same compensation
for the same performance?
In Austria in
2019, the hourly
pre-tax earnings
of women was
on average 19.9
percent lower
than men.
One direct step would be to introduce
penalties for companies that
pay women less than men for the same job. In 2018 the Icelandic
government passed a law that fines companies which
pay different salaries to women and men in the same position.
Alyssa Schneebaum, deputy chair of the Institute for Heterodox
Economics at WU’s Department of Economics, says: “Unsurprisingly,
the gender pay gap in Iceland has subsequently narrowed.”
In fact, it is expected to disappear by 2022.
Redistribution through wealth taxes
Another way to influence the pay gap is by changing the tax
system. Alyssa Schneebaum: “Reducing taxes on the bottom
half of the income distribution would help women since they
mainly belong to this group.” Since women are more likely to
work in part-time jobs, a relatively large proportion are low
earners. The 2016 reform of Austria’s tax system brought some
relief to those on low pay. But Alyssa Schneebaum points out
that the family bonus was introduced at the same time:
“The end result was to benefit middle- and high-income
households. Single parents – and that’s mostly
women – didn’t get the bonus.”
In addition, wealth taxes would be good for women.
Because, as Alyssa Schneebaum and other authors determined
in 2018, men tend to dominate the rich lists (see
“The Gender Wealth Gap Across European Countries” in
The Review of Income and Wealth, Volume 64, Issue 2). If
the money gathered through wealth taxes was then spent
on measures to reduce the gender pay gap, women would
be doubly helped: “This would serve to redistribute money
from wealthy men to everyone else.” Furthermore, Alyssa
Schneebaum emphasizes that when it comes to taxes, we also
have to think about spending, i.e. what the government does
with the revenues it collects. For example, the gender pay gap
could be reduced by establishing all-day schools and providing
extra kindergarten places: “The literature is quite clear that
such measures can really boost women’s participation in the
workplace.”
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More transparency for greater fairness
One way of ensuring better female representation in senior
positions is to introduce mandatory quotas for women on
management and supervisory boards as well as professorships.
Susann Fiedler, professor of business and psychology at
the WU Department of Strategy
Women
are taught as
children that
it’s not the
done thing to
laud your own
achievements.
and Innovation, was previously a
long-time opponent of such quotas:
“However, even after many
years of voluntary commitment
on the part of companies, very
little has changed for the better.
If this approach is so ineffective,
we obviously need clearer
rules and a quota.” Establishing
transparent salary schemes at
the institutional level and creating
a comprehensible system of
bonuses can also make a difference:
“Transparency uncovers lurking inequities that hopefully
can then be made smaller.”
Voices can often be heard claiming that women don’t actually
want to hold leadership positions. Prof. Fiedler:
“For many, ambition is not the problem, but
rather the lack of any organizational
framework to allow a stable family
life.” Susann Fiedler also rejects the
argument that women have to
raise their profile and negotiate
better: “Women are taught
as children that it’s not the
done thing to loud your own
achievements. And if they
do assert themselves more
strongly, they are punished
and described as cold, bossy
or even hysterical.” Instead
of asking women to shed
their gender bias, Prof. Fiedler
suggests, somewhat tongue in
cheek: “We could also ask men
not to blow their own trumpet quite
so loudly.”
Combating stereotypes
Susann Fiedler would also like to see governments take concrete
steps to undermine stereotypes such as “boys are boisterous
and brave, girls are hard-working and creative” – attributes
that even affect the allocation of tasks in the workplace.
Very few children’s books have dispensed with these traditional
gendered roles: “It’s in all our interests that such stereotypical
portrayals are replaced by less antiquated ideas, thereby
ensuring greater equality of opportunity. I think this is a clear
task for education policy.” And because no one is free of gender
bias, Prof. Fiedler recommends that all of us – and especially
managers – become aware of our prejudices: “As a manager,
I should ask myself: which tasks do I unconsciously assign
more often to women? Do I ask them to organize a social event
while the men should prepare a presentation for an important
client?” In a similar vein: how do situations play out when
women and men work together? Who dominates the conversation?
And of course: how are women remunerated?
From the field of decision psychology, we know the importance
of such awareness. “Because then,” says Prof. Fiedler, “you
can think consciously about how to avoid prejudice.” Creative
ideas can also help, such as drawing lots when assigning tasks
or projects. After all, stereotypical thinking is usually
automatic, like our fear reflex when we see a
snake. One way to foster a positive atmosphere
at meetings and encourage the
active participation of all employees
could be, for example, to ask staff
members to moderate in rotation
or to jointly develop a set
of discussion guidelines. From
the viewpoint of diversity,
there is no doubt that optimal
long-term solutions can
only be found when a range
of voices is heard on an issue.
And if government regulations
are complemented by
institutional self-regulation,
creative ideas, personal awareness
and behavioral change, then
the gender pay gap will slowly but
surely disappear.
© Tristan Vostry
Univ.-Prof.in Dr.in Susann Fiedler ist Professorin für Business and Psychology am Department of
Strategy and Innovation der WU. Die Psychologin beschäftigt sich mit der Gestaltung von Entscheidungssituationen
und Organisationsumwelten. Sie leitete die Gielen-Leyendecker-Forschungsgruppe
„Economic Cognition“ am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern und wurde
mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.
Univ.-Prof.in Dr.in Susann Fiedler is a professor of business and psychology at the WU’s Department of
Strategy and Innovation. In her research work, the psychologist investigates the design of decision-making
situations and organizational environments. She led the Gielen-Leyendecker research group on “Economic
Cognition” at the Max Planck Institute for Research on Collective Goods and was awarded the Otto Hahn
Medal of the Max Planck Society.
22
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STEUERPOLITIK | TAX POLICY
Eine Frage
der Fairness
A question
of fairness
Steuersysteme sind Ausdruck
dessen, was die Gesellschaft
vorantreiben will. In Zeiten wie
diesen befinden sie sich international
im Wandel. Die
Wirtschaftswissenschaftlerin
und WU Professorin
Eva Eberhartinger
und der Jurist Georg
Kofler, ebenfalls Professor
an der WU, erklären im
Interview, wann Steuern als fair
empfunden werden, warum Joe
Biden eine Mindeststeuer fordert
und welche Neuerungen auf Unternehmen
zukommen.
Tax systems are an expression of the course a
society has set for itself. And in times like these,
taxation is a rapidly transforming field around
the world. In this interview, economist and WU
professor Eva Eberhartinger and lawyer Georg
Kofler, also a professor at WU, explain when
taxes are perceived as fair, why Joe Biden is
calling for a minimum tax rate, and what changes
companies can expect in the years ahead.
23
88391_WU_Alumni_Forward_2_2021_ICv2.indd 23 30.08.21 13:31
© Sebastian Reich
Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Eva Eberhartinger LL. M.
+ Leiterin der Abteilung für Betriebswirtschaftliche
Steuerlehre am Department of Finance, Accounting
& Statistics der WU
+ Forschungsschwerpunkte: Bilanzierung,
Besteuerung, Finanzierung und Steuern,
europäische/internationale Bilanzierung,
internationales Steuerrecht
+ Stationen vor der WU: Universitätsprofessorin an
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster,
Gastprofessuren an der Macquarie University,
Sydney, und der Groupe HEC, Paris
+ Weitere Funktionen: Vorsitzende
der Wissenschaftlichen Kommission
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre des Verbandes
der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft, Mitglied
der Aufsichtsräte von Raiffeisen Bank International
AG, maxingvest AG und der Österreichischen
Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA)
+ Head of the Department of Tax Management at
the WU’s Department of Finance, Accounting &
Statistics
+ Research interests: accounting, taxation, finance
and taxation, European/international accounting,
international tax law
+ Before joining the WU: professor at the University
of Münster, visiting professorships at Macquarie
University, Sydney, and Groupe HEC, Paris
+ Other positions: chair of the scientific commission
on Business Taxation of the Association of
University Teachers of Business Administration,
member of the supervisory boards of Raiffeisen
Bank International AG, maxingvest AG and the
Austrian Treasury (OeBFA)
Welche Funktion haben Steuern in der Gesellschaft?
Kofler: Steuern sollen in erster Linie den Staat finanzieren, für
Umverteilung sorgen und das Verhalten der Menschen lenken –
denken Sie etwa an die Diskussion über Ökosteuern. Die Frage
ist: Wie verteilt man die Steuerlast? Ein wichtiger Maßstab ist,
dass jeder seiner Leistungsfähigkeit entsprechend seinen Teil
beitragen soll. Aber es ist schwierig, zu ermitteln, wie leistungsfähig
jemand ist. Die Leistungsfähigkeit wird unter anderem im
Einkommen abgebildet (Einkommenssteuer), aber auch in der
Konsumfähigkeit (bei Konsumsteuern wie der Umsatzsteuer).
Ein anderer Maßstab ist das Äquivalenzprinzip, also die Idee,
dass sich der Beitrag des Einzelnen am Nutzen orientieren soll,
den er vom Staat bezieht. Ein Beispiel dafür sind Gebühren. Im
Steuerrecht geht es also um diese gesellschaftspolitischen Fragen:
Was möchte man finanzieren? Was möchte man steuern?
Wie will man umverteilen? Und trägt jeder im System seinen fairen
Teil bei?
Was braucht es generell, damit Steuern als fair empfunden
werden?
Fühlt
man sich in
einem Staat
wohl, ist man
eher bereit,
eine höhere
Steuerlast zu
tragen.
Kofler: Das ist ein psychologisches, aber auch ein hochpolitisches
Thema. Einige Aspekte werden auch in den Studien der
OECD zum Thema Steuermoral abgebildet. Einer davon: Fühlt
man sich in einem Staat wohl, ist man eher bereit, eine höhere
Steuerlast zu tragen. Der Steuerwille
steigt also, je eher Steuerzahlerinnen
und Steuerzahler das Entrichten
der Steuer als einen fairen Austausch
erachten. Doch es gibt auch Staaten,
zum Beispiel in Südamerika, die eine
relativ geringe Steuerquote haben, wo
aber auch die staatlichen Leistungen
für den Einzelnen gering sind. Insgesamt
ist bei diesem Thema aber Vorsicht
geboten, denn Populismus und
eine bestimmte Medienkultur fördern
den Trend zur Vereinfachung, und oft
erscheint es zwar fair, wenn andere
steuerlich belastet werden, aber
unfair, wenn man selbst belastet wird.
Das lässt sich, ungeachtet der wissenschaftlichen Beurteilung,
etwa an der Diskussion über Vermögens- und Erbschaftssteuern
gut beobachten.
Die Fairness-Debatte dreht sich auch oft um multinationale Konzerne.
Welche Rolle spielt die Besteuerung von Konzernen für die
Gesellschaft?
Eberhartinger: Ich glaube, dass diese Rolle überschätzt wird.
Natürlich müssen auch Unternehmen ihren steuerlichen Beitrag
leisten, aber die Debatte ist oft stark vereinfacht und konzentriert
sich auf einzelne Unternehmen, die es mit der Gewinnverlagerung
und Steuervermeidung sehr bunt treiben. Nicht jeder
Konzern, der wenig Steuern zahlt, agiert unmoralisch. Es kann
sein, dass er in früheren Jahren Verluste gemacht und daher
einen Verlustvortrag hat, also mit den aktuellen Gewinnen die
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STEUERPOLITIK | TAX POLICY
Verluste der Vorjahre kompensiert und deswegen weniger
Steuern zahlt. Auch Holdinggesellschaften zahlen in der
Regel wenig Steuern, weil ihr Einkommen Dividendenausschüttungen
ihrer Tochtergesellschaften sind – und diese
wurden bereits mit der Körperschaftssteuer (KöSt) besteuert.
Auch ist die Bedeutung der KöSt für den Staatshaushalt
gering im Vergleich zur Besteuerung von Arbeit und Umsatz.
Ich glaube, dass Schwarzarbeit und Umsatzsteuer-Karusselle
ein größeres Problem für die Gesellschaft sind.
Wie lässt es sich dennoch künftig verhindern, dass multinationale
Unternehmen und Digitalkonzerne in vielen Ländern
keine Steuern auf ihre Gewinne zahlen?
Kofler: Man braucht hier idealerweise einen internationalen
Konsens. Im Rahmen des BEPS-Projekts (Base Erosion and
Profit Shifting) hat die OECD vor einigen Jahren 15 Aktionspunkte
definiert, um eine aggressive Steuerplanung und
Gewinnverschiebungen zu verhindern. Diese Diskussion hat
sich nun in 2 Richtungen weiterentwickelt: einerseits, ob
Länder einen Gewinnanteil bekommen sollten, die den multinationalen
Konzernen den Konsumenten- oder Nutzermarkt
Welche Auswirkungen wird die von der EU beschlossene länderbezogene
Offenlegungspflicht der Steuern in der Bilanz,
das Country-by-Country-Reporting, haben?
Eberhartinger: Gefordert wird, dass die Konzerne in ihren
Konzernabschlüssen offenlegen, in welchen Ländern sie wie
viel Gewinn und Umsatz machen und wie viel Steuern zahlen.
Es ist noch unklar, wie sich so eine Offenlegung auswirken
wird. Der beabsichtigte Effekt ist, dass die Unternehmen
durch die Transparenz unter Rechtfertigungsdruck kommen.
Und tatsächlich haben Unternehmen oft Sorge wegen eines
Reputationsverlusts. Allerdings ist unklar, ob die Offenlegungspflicht
die Kaufentscheidungen
der Konsumentinnen und
Eine
Mindestbesteuerung
hat durchaus
Vorteile, weil
man damit
Steueroasen
das Wasser
abgräbt.
Konsumenten beeinflussen wird.
An Beispielen wie Starbucks oder
Amazon ist ja zu beobachten,
dass die mediale Diskussion über
die Steuerplanung der Unternehmen,
bis hin zu Boykottaufrufen,
nicht zu einer Umsatzreduktion
geführt hat. Auch die Steuerforschung
hat noch keinen eindeutigen
Reputationsschaden feststellen
können. Auf der anderen Seite
stehen Investoren, die es möglicherweise
befürworten, wenn das
Unternehmen Steuern spart, weil
ihnen dann eine höhere Dividende
bleibt. Ich habe zusammen mit Kolleginnen und Kollegen
eine Studie über Banken gemacht, die schon seit 2013 Country-by-Country-Reporting
veröffentlichen müssen (siehe
„Real Effects of Public Country-by-Country Reporting and
the Firm Structure of European Banks“, in: WU International
Taxation Research Paper Series No. 2020-01). Dort zeigen
wir, dass die Banken sich tatsächlich aus Steueroasen
zurückgezogen haben.
Würde auch eine weltweite Mindestbesteuerung, wie von der
OECD und nun auch von US-Präsident Joe Biden vorgeschlagen,
zu einer faireren Besteuerung von Konzernen beitragen?
bereitstellen, und wenn ja, einen wie großen; andererseits,
ob es ein globales Mindeststeuerniveau geben soll. Derzeit
arbeiten fast 140 Staaten im Rahmen des Inclusive Framework
der OECD an diesen Fragen. Interessant ist, dass man den
ursprünglichen Fokus auf digitale Unternehmen weitgehend
aufgegeben hat, weil auch die traditionelle Wirtschaft zunehmend
digitalisiert wird und eine Unterscheidung nicht nur
schwierig, sondern auch verzerrend wäre.
Eberhartinger: Eine Mindestbesteuerung hat durchaus Vorteile,
weil man damit Steueroasen das Wasser abgräbt, aber
auch Nachteile, weil manche Länder, zum Beispiel in Zentralund
Osteuropa, den Steuerwettbewerb nutzen, um Unternehmen
anzuziehen und die Wirtschaft im eigenen Land
zu unterstützen. Auch pönalisiert eine Mindestbesteuerung
einen schlanken Staat. Wieso soll ein Staat gezwungen werden,
mehr Steuer einzuheben, als er braucht? Die USA haben
das Thema durchaus aus protektionistischem Eigeninteresse
aufgegriffen: Biden will den KöSt-Tarif in den USA auf
28 Prozent heben, was hoch und im internationalen Steuerwettbewerb
für US-Unternehmen schädlich ist. Also schlägt
er vor, die anderen Staaten sollen ihre Tarife auch erhöhen.
Und letztlich war der Mindeststeuertarif von 21 Prozent, den
er vorgeschlagen hat, zu hoch; man wird sehen, ob sich die
nun vorgeschlagenen 15 Prozent durchsetzen werden. Manche
Länder, zum Beispiel Indien, haben schon gesagt, sie werden
nicht mitmachen.
25
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© WU Lukas Pelz
Univ.-Prof. DDr. Georg Kofler LL. M.
+ Professor am Institut für Österreichisches und
Internationales Steuerrecht der WU
+ Forschungsschwerpunkte: digitale Transformation
und Steuerrecht, Steuerpolitik in der EU und
Einfluss des EU-Rechts auf nationales Steuerrecht,
nationale und internationale Aspekte der
Unternehmens- und Konzernbesteuerung,
internationales Steuerrecht, insbesondere
österreichisches Außensteuerrecht,
Doppelbesteuerungsabkommen, Base Erosion and
Profit Shifting (BEPS), Transparenz etc.
+ Stationen vor der WU: Vorstand des Instituts für
Finanzrecht, Steuerrecht und Steuerpolitik sowie
Vorstand des Forschungsinstituts für Steuerrecht
und Steuermanagement an der Johannes Kepler
Universität Linz
What is the function of taxes in today’s society?
Kofler: First and foremost, taxes are levied to fill the state coffers,
to ensure that wealth is redistributed and to nudge people’s
behavior – think, for example, of the discussion on eco-taxes.
The main question is: how do you distribute the tax burden? One
important yardstick is that everyone should contribute according
to their ability to pay. But it can be difficult to determine this
ability in each case. Among other things, ability to pay is determined
by income level (levied as income tax), but also by the level
of consumption (levied as sales tax). Another approach to taxation
is the equivalence principle, namely the idea that an individual’s
contribution should be based on what they receive in return from
the state. The prime example here are fees for public services. So
tax law deals with all these socio-political questions: What do you
want to finance? What do you want to tax? How do you want to
redistribute wealth? And does everyone in the system contribute
their fair share?
How can we ensure that taxes are generally perceived as fair?
Kofler: This is not only a psychological question but also a highly
political one. Some aspects are investigated by the OECD studies on
tax morality. Here’s one, for example: if people feel safe and happy
in a state, they are more willing to accept a higher tax burden. In
this way, the readiness to pay taxes increases as those taxed view
it as a fair exchange. But, of course, there are also states, such as in
South America, that have both relatively low tax rates and a poor
level of public services. Overall, however, this topic should be handled
with care, because populism and a certain media representation
encourage a trend toward oversimplification. And often we
view taxes on others as fair but those on ourselves as unfair. Setting
aside any scientific arguments, this can easily be observed, for
example, in the discussion on wealth and inheritance taxes.
+ Professor at the WU’s Institute for Austrian and
International Tax Law
+ Research interests: digital transformation and tax
law, tax policy in the EU and the influence of EU
law on national tax law, national and international
aspects of business and corporate taxation,
international tax law, in particular Austria’s external
tax law, double taxation agreements, Base Erosion
and Profit Shifting (BEPS), transparency, etc.
+ Before joining the WU: head of the Institute for
Financial Law, Tax Law and Tax Policy and director
of the Research Institute for Tax Law and Tax
Management at Johannes Kepler University Linz
Often the fairness debate revolves around multinational corporations.
What role does the taxation of corporations play in society?
Eberhartinger: For me this role is exaggerated. Of course, companies
must also bear their fair share of the tax burden, but the
debate is often highly simplified and focused on individual companies
using elaborate schemes to shift profits around and avoid
the taxman. But not every corporation that pays little tax is acting
immorally. It may be that the losses of previous years are carried
forward, i.e. they are applied to future income in order to reduce
the tax liability. Holding companies also generally pay little tax
because their income is in the form of dividend payouts from their
subsidiaries, which have already been subject to corporate income
tax (CIT). But CIT makes up a much smaller share of state revenues
than the taxation of work and sales. I believe that moonlighting
and carousel fraud are bigger problems for society.
Lesen Sie „Real Effects of Public Country-by-Country Reporting and the Firm Structure
of European Banks“ auf papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3523909
Read „Real Effects of Public Country-by-Country Reporting and the Firm Structure of
European Banks“ at papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3523909
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88391_WU_Alumni_Forward_2_2021_ICv2.indd 26 30.08.21 13:31
STEUERPOLITIK | TAX POLICY
Ein Ziel der Steuerpolitik: Den
Steueroasen das Wasser abgraben.
One goal of tax policy: to drain the
lifeblood of tax havens.
Nevertheless, how in the future can governments prevent
multinational companies and digital corporations from avoiding
paying tax on their profits?
Kofler: Ideally, you need an international consensus. A few
years ago, the OECD defined 15 action points as part of the BEPS
project (Base Erosion and Profit Shifting) to prevent aggressive
tax avoidance and profit shifting. This discussion has now
evolved in two directions: on the one hand, whether and what
share of the profits of multinational corporations should go to
countries whose consumer or user markets they are selling to.
And on the other, whether there should be a global minimum
tax rate. Currently, almost 140 countries are working on these
issues under the OECD’s Inclusive Framework. It’s interesting
to note that the original focus on digital companies has largely
been abandoned. Today the traditional economy is also so digitalized
that any such distinction would not only be difficult to
define but also misleading.
What will be the impact of the EU’s country-by-country
reporting requirement on taxation?
Eberhartinger: This means that in their consolidated financial
statements, multinational groups must disclose the specific
profit and turnover achieved in individual countries and how
much tax they pay. But it’s not yet clear what will be the impact
of such disclosure. The intended effect is that transparency
will pressurize companies to justify their actions. And indeed,
companies often worry about reputational damage. However,
I’m dubious about whether such mandatory disclosure will
influence consumers’ purchasing decisions. After all, examples
such as Starbucks or Amazon show that media discussion of
tax avoidance – including calls for boycotts – has not actually
reduced sales. Tax scholars have not yet been able to determine
any clear damage to corporate reputations. And investors, on
the other hand, are likely to want companies to reduce their tax
bills because this will lead to higher dividend payouts. Together
with colleagues, I conducted a study on banks, which since 2013
have been obliged to publish country-by-country reporting
(see “Real Effects of Public Country-by-Country Reporting and
the Firm Structure of European Banks”, in: WU International
Taxation Research Paper Series No. 2020-01). We were able to
show that banks have indeed withdrawn from tax havens.
Would a worldwide minimum tax rate as proposed by the
OECD and now also by U.S. President Joe Biden help to
ensure the fairer taxation of corporations?
Eberhartinger: A minimum rate of taxation definitely has
advantages: it drains the lifeblood of tax havens. But there
are also disadvantages, because some countries, for example
in Central and Eastern Europe, use tax competition to attract
business and boost their home
A minimum
rate of taxation
definitely has
advantages:
it drains the
lifeblood of tax
havens.
economies. Also, a minimum
taxation scheme can penalize
highly efficient, lean states.
Why should a government be
forced to collect more tax than it
needs? The U.S.A. has certainly
taken up the issue for reasons of
self-interest and protectionism.
President Biden wants to raise
the national rate of corporate
tax to 28 percent; yet this relatively
high level would place
American companies at a disadvantage
on the international market. And so Joe Biden has
suggested that other countries also raise their rates. But ultimately,
his initial proposal of a minimum tax rate of 21 percent
was simply too high; we’ll see if the newly suggested level of 15
percent can prevail. Some countries, such as India, have already
said that they are not going to comply.
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Die neu gegründete WU
Foundation stärkt Lehre und
Forschung an der WU
The new WU Foundation strengthens
teaching and research at the WU
Die Wirtschaftsuniversität Wien
hat sich in den vergangenen
Jahren in vielen Bereichen
rasant entwickelt. Diese
Bereitschaft zu Innovation und
Veränderung spiegelt sich nun
auch in der Gründung der WU
Foundation wider : Sie soll
Lehre und Forschung weiter
stärken und die Mittel dafür über
Generationen hinweg sichern.
In the last few years, the Vienna
University of Economics and
Business has undergone massive
change in various areas. This
desire to innovate and change is
reflected in the establishment of
the WU Foundation. Its aim is to
strengthen teaching and research
as well as to secure the funding
needed for this work both today
and for future generations.
28
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NACHHALTIG.WIRKEN | SUSTAINABLE.IMPACT
Universitäre Lehre und Forschung sind in Österreich
aufgrund ihrer Struktur und Finanzierung durch Globalbudgets
einem langfristigen, mehrjährigen Plan
unterworfen. Um im internationalen Wettbewerb um Wissen
und Exzellenz mithalten zu können, müssen Universitäten
aber auch unmittelbar auf aktuelle Entwicklungen und Ereignisse
reagieren können. Mit
der Gründung der WU Foundation
soll der Wirtschaftsuniversität
nun ein noch
ambitionierteres, unternehmerisches
Handeln ermöglicht
werden.
Due to the structure of tertiary teaching and research
in Austria as well as the requisite financing by means
of block budgets, universities are forced to draft longterm,
multi-year plans. Yet to be able to compete globally in
the market for knowledge and to maintain a level of excellence,
universities must also be able to react fast to current events and
© Klaus Vyhnalek
Sie wird zukünftig neben
dem Regelbetrieb innovative
und dynamische Impulse
geben, die von der neuen
WU Foundation finanziert
werden sollen: Die Stiftung
wird Mittel für Stipendien,
zusätzliche Lehrstühle, den
internationalen Austausch, Forschung und bauliche Maßnahmen
zur Verfügung stellen. Dabei steht für Rektorin
Edeltraud Hanappi-Egger ein verantwortungsvoller und vor
allem auch nachhaltiger Umgang mit diesen Ressourcen im
Vordergrund: „‚Responsibility‘ ist in den vergangenen Jahren
zum Leitmotiv unserer Universität geworden. Das Stiftungsmodell
ermöglicht und sichert langfristiges Wirken, da
das Grundkapital erhalten bleibt und ausschließlich aus den
Erträgen Projekte finanziert werden. Eine moderne Governance
wird zudem nachvollziehbare und gewissenhafte Prozesse
sicherstellen.“
Das Grundkapital wurde vom „Kuratorium zur Förderung
der WU Wien“ und der WU selbst in Form von Barbeständen
und einer Immobilie eingebracht. SpenderInnen können
künftig die Aktivitäten
der WU über die Stiftung
Private
Förderung von
Wissenschaft ist
ein erfolgreicher
Weg zu
Exzellenzbildung.
auf lange Sicht unterstützen,
um den Bildungsstandort
Wien und
Österreich zu stärken,
und ihre eingebrachten
Mittel dauerhaft einem
Forschungszweck widmen.
Prominente UnterstützerInnen
wie Maria
Schaumayer, die in
ihrem Testament dafür
Sorge getragen hat, dass junge Wissenschaftlerinnen an der
WU anhaltend gefördert werden, haben bereits gezeigt, dass
die private Förderung von Wissenschaft ein erfolgreicher
Weg zu Exzellenzbildung ist.
Als Alumni haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, Ihrer Universität
etwas zurückzugeben, Ihnen nachfolgende Studierende
zu unterstützen und die Exzellenz unseres Standortes
zu fördern. Wie das geht, finden Sie auf wu.at/stiftung.
Gemeinsam können wir zukünftige Herausforderungen für
unsere Gesellschaft durch Wissenschaft und Innovationsgeist
meistern!
Stiftungsvorstand | Foundation Board: Michael Lang, Tatjana Oppitz,
Edeltraud Hanappi-Egger, Margarethe Rammerstorfer, Harald Badinger
trends. This is the reasoning behind the establishment of the
WU Foundation, which is designed to promote a more ambitious,
entrepreneurial spirit at the WU.
In future, the daily work of the university will thus be complemented
by innovative and dynamic impulses from the new WU
Foundation. For example, it will provide funds for scholarships,
additional chairs, international exchange programs as well as
to promote research and upgrade the Campus WU. For Rector
Hanappi-Egger, the focus is on the responsible and, above all,
sustainable use of these resources: “Responsibility has become
the university’s watchword in recent years. This foundation
will enable and secure long-term activities, since the start-up
capital is retained and projects are solely financed from generated
income. A modern style of governance will also ensure
transparent and scrupulous processes.”
The initial capital was provided by the “Board of Trustees for
the Promotion of the WU Vienna” as well as the WU itself in the
form of cash holdings and a building. In the future, donors can
support the WU’s activities over
Private
support for
science can be
a successful
pathway to
excellence.
the long term via the foundation,
thereby nurturing both Vienna
and Austria as centers of education,
as well as permanently
dedicating their donations to a
specific research aim. Prominent
benefactors have already shown
that private support for science
can be a successful pathway to
excellence. For example, through
a bequest, Maria Schaumayer has ensured that young female
scientists at the WU enjoy ongoing support.
As alumni, you have the opportunity to give something back to
your university, to support future generations of students and
to help maintain our level of excellence. For more details on
how you can contribute, check out wu.at/foundation. Together
we can master any future challenges to our society … through
science and a spirit of innovation!
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Ein Studium, zwei Karrieren
© Eric Bern Photo Studio, Sandy Springs
Die Neugier ist es, die Gerald Waldherr, Vice President
Information Management America bei der Mondi Group,
antreibt: „Die permanente Veränderung hat mich immer
gereizt.“ So hat der Betriebswirt sich selbstständig – getrieben
von Neugier und Wissensdrang – sein IT-Wissen angeeignet.
Und: „Die Neugierde hat mich auch in die USA gebracht.“
Nach mehreren Jahren in der Beratung wechselte Gerald Waldherr
2005 zu Mondi in Wien. 2014 ergab sich die Möglichkeit,
in die USA zu übersiedeln. Das Interesse an der Internationalität
wurde durch einen Studienaufenthalt in Stockholm geweckt
und verstärkte sich noch in den ersten Jahren seiner Berufslaufbahn
bei Capgemini und Accenture durch Projekte im europäischen
Ausland und in den USA.
Waldherr schätzt auch bei seinen MitarbeiterInnen, wenn sie
getrieben von Neugierde etwas Neues lernen – so hat jede Mitarbeiterin
und jeder Mitarbeiter neben den operativen Jahreszielen
auch die Vorgabe, sich neues Wissen anzueignen. Wie wichtig
es ist, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen und sich
an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen, habe gerade die
Pandemie gezeigt: „Vor 18 Monaten hätte niemand darüber nachgedacht,
wie wichtig Remote Working und Leading sein wird. Und
genauso wissen wir nicht, was in einem Jahr sein wird.“
AbsolventInnen rät er, immer Neues zu lernen und auszuprobieren,
selbst wenn man manchmal feststellt, dass es nicht das
ist, was man machen möchte. Aber: „Das Berufsleben erfordert
von uns, dass wir uns stets neu erfinden. Wer sich anpassen
kann, wird Erfolg haben.“
Wer sich
anpassen kann,
wird Erfolg haben.
Those who can
adapt will succeed.
Gerald Waldherr (50)
Studium: Betriebswirtschaft (WU)
Aktuelle Position: Vice President Information Management America
bei Mondi Group
Degree: Business Administration (WU)
Current position: Vice President Information Management America
of Mondi Group
Curiosity is what drives Gerald Waldherr, Vice President
Information Management America of Mondi Group:
“Permanent change has always appealed to me.” And
so the management expert, driven by curiosity and a thirst for
knowledge, even taught himself the ins and outs of IT. Moreover:
“Curiosity also brought me to the USA.” After several years in consulting,
Gerald Waldherr joined Mondi in Vienna in 2005. Then, in
2014, came the opportunity to relocate to the USA. A semester in
Stockholm initially sparked Waldherr’s interest in other countries,
later strengthened in the early years of his career at Capgemini
and Accenture through projects in other European countries as
well as the USA.
Waldherr is delighted when his employees, driven by curiosity,
learn something new. In fact, alongside their annual performance
targets, every employee is expected to expand their knowledge
base. The pandemic has underlined the importance of dealing
with unfamiliar topics and adapting to changing conditions: “18
months ago, no one had any idea just how important remote
working and leading would become. And similarly, we don’t know
what it will be like in a year’s time.”
He advises graduates to keep learning and trying out new things,
even if you sometimes discover it’s not what you want to do.
Because: “Professional life requires us to constantly reinvent ourselves.
Those who can adapt will succeed.”
30
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KARRIERE | CARREER
One degree, two careers
Sinn und Erfüllung sind Karin Skarek im Beruf wichtig.
Beides findet sie in ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin
des Technischen Museums Wien. Sie sorgt dafür, dass das
Museum eine starke finanzielle Basis hat und die wichtigen Aufgaben
der Bildungsvermittlung und der Bewahrung des kulturellen
Erbes erfüllen kann: „Das Technische Museum Wien ist
der ideale Ort, um meine wirtschaftliche Kompetenz mit gesellschaftlichem
Engagement zu verbinden. Es erfüllt mich jeden
Tag mit Stolz, hier wirksam zu sein, um unseren Besucherinnen
und Besuchern das bestmögliche Erlebnis zu bieten.“
© Georg Wilke
Wirtschaftliches Denken hat Skarek an der WU gelernt und in
der Finanzwirtschaft geschärft. Nach dem Studium arbeitete
sie unter anderem für Procter & Gamble, American Express und
Leica Microsystems, den Weltmarktführer für Forschungsmikroskope.
Danach ging sie mit ihrer Familie für ein Jahr nach
Tansania, um dort die Verwaltung einer NGO auf eine neue Stufe
zu heben.
In der Freizeit geht Skarek bergsteigen, spielt Golf, genießt –
aktiv und passiv – klassische Musik und singt im Chor. Und was
hat sie bis in die Geschäftsführung gebracht? „Nicht zu eng
denken und nur auf eine bestimmte Position hinarbeiten, sondern
auch mal etwas Neues ausprobieren. Bereits im Studium
kann man ‚the extra mile‘ gehen und Zusatzangebote nutzen,
um den eigenen Horizont zu erweitern. Das ist nicht nur bereichernd
und macht schlauer, sondern man sticht auch aus der
Masse hervor und zeigt, dass man für eine Führungsposition
geeignet ist.“
Meaning and fulfillment are important to Karin Skarek in
her job. She finds both in her position as chief operating
officer at Vienna’s Museum of Technology. Here she
ensures a secure financial basis for the museum to accomplish the
important tasks of education and preserving our cultural heritage:
“The Museum of Technology is the ideal place to combine my business
expertise with social responsibility. Every day I am proud to
have such a positive impact through my work and to provide the best
possible experience to our visitors.”
Skarek developed a head for business at the WU, later honing her skills
in the finance sector: After graduation, she worked for Procter & Gamble,
American Express and Leica Microsystems, the world’s biggest
producer of research microscopes. Together with her family, she then
spent a year in Tanzania, where she overhauled the administration of
an NGO, taking it to a new level.
In her free time, Skarek goes climbing, plays golf, enjoys classical
music (both actively and as a listener) and sings in a choir. And what
has brought her to a top management position? “Don’t focus too
narrowly so that you’re only working to get a certain job. Instead,
try something new. Even as a student you can “go the extra mile”
by taking advantage of diverse offers to broaden your horizons. Not
only is it rewarding and makes you smarter, but you also stand out
from the crowd and show that you have the right stuff for a leadership
position.”
Karin Skarek (49)
‚Going the extra
mile‘ macht nicht nur
schlauer, sondern ist
auch bereichernd.
Going the extra
mile not only makes
you smarter but is
also more rewarding.
Studium: Betriebswirtschaft (WU), MBA (WU/Lancaster
University Management School)
Aktuelle Position: Wirtschaftliche Geschäftsführerin
des Technischen Museums Wien
Degree(s): Business Administration (WU), MBA (WU/Lancaster University
Management School)
Current position: Chief Operating Officer at the Vienna Museum of Technology
31
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NETZWERK | NETWORK
WU Alumni Hubs
Das internationale WU Alumni Netzwerk
wächst weiter. Seit Juni 2021 gibt es auch
in Peking einen WU Alumni Hub. Grund
genug, uns mit dem frischgebackenen Hub
Manager und China-Experten Drago Saric
zu unterhalten.
The international WU alumni network
continues to grow. From June 2021, there is
now also a WU Alumni Hub in Beijing. Reason
enough to talk to rookie hub manager and
China expert, Drago Saric.
Mich packte gleich nach meinem Master in ‚Finanzwirtschaft
und Rechnungswesen‘ an der WU die
Wanderlust“, sagt Drago Saric. Sein Ziel war es,
3 Jahre lang in China zu bleiben – mittlerweile ist er 7 Jahre
dort und arbeitet bereits am dritten Standort für VW. Einen
WU Alumni Hub hätte Drago
Saric gerne schon an den 2
ersten Standorten gegründet,
doch traf er dort noch
zu selten auf andere WUler.
Anders ist es nun in Peking:
„Es ist eine Global City, eine
Stadt, in der Altes auf Neues
trifft, voller Widersprüche,
und wo alles möglich zu sein
scheint.“
Als er nach China kam, warnte
ihn einer seiner Freunde,
dass 1 Jahr in China 7 Jahren
woanders auf der Welt entsprechen
würde. „Und da hat
er recht behalten! Alles ist
hier so groß und verändert
sich so schnell, dass ohne
Netzwerk zu leben und zu
arbeiten nahezu unmöglich
ist!“, sagt Drago.
Drago Saric,
Manager WU Alumni Hub Beijing
Right after my master’s degree in finance and accounting
at WU, I got itchy feet,” says Drago Saric. His goal
was to stay in China for 3 years – now he has been
there for 7. Employed by VW, his work has already seen
him relocate twice within the country. Drago Saric would
have liked to establish a WU
Alumni Hub at the first two
cities, yet rarely met other
WU graduates there. But
things are different in Beijing:
“This is a global city, a
place where old meets new,
full of contradictions and
where everything seems
possible.”
© privat
When he first came to China,
one of his friends warned him
that 1 year in China would be
equivalent to 7 years elsewhere
in the world. Drago:
“And he was right about that!
Everything here is so enormous,
and changes happen
so fast, that it’s practically
impossible to live and work
without some kind of network!”
Breaking News: WU Alumni Hub in Amsterdam!
WU Alumna Julia Niedermayer ist gerade dabei,
einen WU Alumni Hub in Amsterdam zu gründen.
Mit Peking und Amsterdam erhöht sich die
Zahl der weltweiten Hubs auf 61. Die engagierte
Absolventin lebt schon seit 5 Jahren in Amsterdam
und freut sich darauf, ihr WU Netzwerk vor
Ort auszubauen.
WU alumna Julia Niedermayer is in the process of
founding a WU Alumni Hub in Amsterdam. Along
with Beijing, this will bring the total number of
hubs around the world to 61. The enthusiastic
alumna has been living in Amsterdam for 5 years
and is looking forward to expanding her WU network
locally.
© privat
Mehr darüber erfahren Sie auf wualumni.at/ahm | Learn more at wualumni.at/ahm
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FÖRDERERPROFIL | DONOR PROFILE
Mag. Alfred Lechner
Beruf: Geschäftsführender
Gesellschafter von
Blaupapier Bildretusche
Produktion GmbH
Förderstatus: Impactor
WU Abschluss: 2006
© Gerhard Roza
Mag. Alfred Lechner
Profession:
Managing Partner of
Blaupapier Bildretusche
Produktion GmbH
Status as sponsor: Impactor
Graduated from WU: 2006
Schon zu Beginn seiner Karriere war
für Alfred Lechner die Selbstständigkeit
das Ziel. Ein Studium an der WU,
das er 2006 neben seiner Berufstätigkeit
abschloss, war die logische
Konsequenz. Bei der international
renommierten Bildbearbeitungsagentur
Blaupapier in Wien stieg er in
weiterer Folge zum geschäftsführenden
Gesellschafter auf. Die herzliche
Verbundenheit mit seiner Alma Mater
pflegt er nicht nur als finanzieller Förderer,
sondern auch, indem er mit
der Expertise von Blaupapier tatkräftig
die Aufbereitung dieses Magazins
unterstützt.
From the very beginning of his
career, Alfred Lechner’s goal was to
become self-employed. The logical
step was to embark on a degree
at the WU, which he completed
in 2006 alongside his professional
activities. At the internationally
renowned image processing
agency Blaupapier in Vienna, he
subsequently rose to the position
of managing partner. The close
bond to his alma mater is expressed
not just through financial sponsorship
but also by applying Blaupapier’s
expertise to the drafting of
this magazine.
Du verdienst eine Spur mehr Abenteuer.
You deserve a fresh adventure.
BadKleinkirchheimer.com/Skiarena
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ONLINE-KAMPAGNE // ONLINE CAMPAIGN
MENTORING
„UNInteressant? Ideen, die
unser Leben verbessern“ ist
eine gemeinsame Online-
Kampagne österreichischer
Universitäten. Sie zeigt, wie
sich die Arbeit von Forscher/
inne/n auf konkrete Bereiche
unseres täglichen Lebens auswirkt.
Auf der Website werden
laufend neue Forschungsbeiträge
online gestellt und
Ideen aus der Welt der Wissenschaft
präsentiert, die
unser Jahrhundert verändern können. Die WU beteiligt sich aktiv
an diesem Projekt und stellt regelmäßig Inhalte zur Verfügung –
mehr darüber finden Sie unter wualumni.at/uninteressant
“UNInteresting? Ideas that improve our lives” is a joint online campaign
by Austrian universities which aims to show how the work of researchers
has a real impact on diverse areas of our daily life. The website continuously
posts new studies and presents ideas from the world of science
that could transform the 21st century. The WU is actively involved in this
project and regularly uploads content – find out more at: wualumni.at/
uninteressant
IN ZAHLEN // IN NUMBERS
40
Prozentsatz der berufenen WU Professor-
Innen mit internationalem Hintergrund im
Jahr 2020 (44 von insgesamt 110). Vor zehn
Jahren betrug der Anteil der internationalen
ProfessorInnen noch 22,5%, damals waren es
18 von 80 Personen. Auch in diesem Bereich
schreitet die Internationalisierung der WU
mit großen Schritten voran!
percent of WU professors with an international background in 2020 (44 out
of a total of 110). Ten years ago, the proportion of international professors
was only 22.5% (18 out of 80). Clearly, the WU is rapidly becoming much
more global in outlook – not just in its staffing but in many other ways!
Wise Women of WU
„Wise Women of
WU“ wurde von WU
Rektorin Edeltraud
Hanappi-Egger mit
dem Ziel initiiert,
junge Absolventinnen
in einem frühen
Karrierestadium zu
unterstützen. Aktuell
wird bereits der
dritte Jahrgang des
Programms von der
Abteilung Corporate
Relations & Alumni Services betreut.
Mit erfolgreichen Top-Managerinnen als
Mentorinnen an ihrer Seite erhalten jeweils
10 Absolventinnen pro Jahr die exklusive
Chance, ihre Karriere gezielt voranzutreiben.
Im Juni 2021 wurde das Programm für
den Minerva-Award nominiert – einen Preis
für Persönlichkeiten und Unternehmen, die
Frauen fördern. Die Awards werden am 7.
November im Rahmen einer Gala-Veranstaltung
vergeben.
WU Rector Edeltraud Hanappi-Egger set up
“Wise Women of WU” in order to support
young female graduates in the early stages
of their careers. Current mentees in the program’s
third year are being looked after by the
Department of Corporate Relations & Alumni
Services. With successful top female managers
at their side, 10 female graduates are each year
given the exclusive opportunity to advance
their careers in practical ways. In June 2021,
the program was nominated for the Minerva
Award, given to individuals and companies
dedicated to the promotion of women. The
awards will be presented at a gala event on 7
November.
© WU
34
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BLITZLICHTER | FLASHLIGHTS
WU REUNION
PROBANDEN GESUCHT // SUBJECTS NEEDED
ViCaPP Panelstudie über Alumni-
Karrieren
Abschlussjubiläum 1995
Aufgrund der Restriktionen im Zusammenhang mit
der Coronapandemie fand im Mai 2021 zum ersten Mal
eine virtuelle Jubiläumsfeier – als Livestream – an der
WU statt. WU Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger stellte
den AbsolventInnen des Jahrgangs 1995 die heutige WU
vor, zahlreiche Alumni schickten Gruß- und Videobotschaften,
und ORF-Archivbeiträge aus den 80er und
90er-Jahren sorgten für einen amüsanten Blick in die
Vergangenheit der Alma Mater. Moderiert wurde die Veranstaltung
von WU Lektorin und ehemaliger Ö3-Stimme
Regina Preloznik.
AbsolventInnen gesucht! Das Interdisziplinäre Institut für
Verhaltenswissenschaftlich Orientiertes Management (IVM)
an der WU begleitet seit 20
Jahren die „Vienna Career
Panel Project“ Studie, die
Rahmenbedingungen von
Karrieren der WU Alumni
untersucht. Für 2021
ist die Aufnahme einer
neuen Kohorte „frischer“
AbsolventInnen in die
Studie geplant. Wenn Sie
ein WU-Studium soeben
abgeschlossen haben oder
„frische“ Alumni kennen:
Das IVM-Institut freut
sich über Ihre Teilnahme!
Mehr über die Studie finden
Sie unter wu.ac.at/vicapp
© Raimo Rudi Rumpler
WU reunion – class of 1995
Due to restrictions imposed by the coronavirus pandemic,
a virtual anniversary celebration in May 2021 was held at
the WU for the first time as a livestream. WU Rector Edeltraud
Hanappi-Egger welcomed graduates of the class of
1995 to the modern WU campus while numerous alumni
sent greetings and video messages. Archive material from
broadcaster ORF originally aired in the 1980s and 1990s
provided an amusing look back at the alma mater in bygone
days. The event was moderated by WU lecturer and former
voice of Ö3 radio, Regina Preloznik.
ViCaPP panel study on alumni careers
Graduates wanted! For 20 years, the WU’s Interdisciplinary
Institute of Management and Organizational Behavior (IVM)
has been conducting the “Vienna Career Panel Project” study,
which examines the various governing factors behind WU
alumni careers. In 2021, the IVM plans to bring a new cohort
of “fresh” graduates into the study. So, if you have just completed
a WU degree or know any “newbie”
alumni, your help would be greatly
appreciated! For more details on the
study, check out: wu.ac.at/vicapp
BUCHTIPP // NEW BOOK
Karl Polanyi
Der Wirtschaftshistoriker und Sozialanthropologe Karl Polanyi zählt zu den wichtigsten Denkern des
20. Jahrhunderts, sein Hauptwerk „The Great Transformation“ dient heute noch als Ausgangspunkt für
aktuelle Forschung. Letztes Jahr erschien im Wiener Falter Verlag der englischsprachige Sammelband
„Karl Polanyi. The Life and Works of an Epochal Thinker“, eine Einführung in Polanyis magnum opus.
Co-Herausgeber des Werkes sind unter anderen WU Professor Andreas Novy sowie WU Dozent Markus
Marterbauer – und Polanyis Tochter Kari Polanyi Levitt.
The economic historian and social anthropologist Karl Polanyi was one of the 20th century’s leading thinkers. His most influential
book, “The Great Transformation”, is still a source of inspiration to scholars today. Last year, the Vienna publisher Falter Verlag produced
an English-language anthology entitled “Karl Polanyi. The Life and Works of an Epochal Thinker”, designed as an introduction
to Polanyi’s magnus opus. The team of editors included WU professor Andreas Novy and WU lecturer Markus Marterbauer as well as
Polanyi’s daughter, Kari Polanyi Levitt.
> Lesetipp // Reading suggestion: Armin Thurnher, Brigitte Aulenbacher, Andreas Novy, Markus Marterbauer, Kari Polanyi
Levitt (Hrsg.), Karl Polanyi. The Life and Works of an Epochal Thinker. Wien/Vienna 2020: Falter Verlag
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Die WU als
Kooperationspartnerin
The WU as cooperation partner
Als größter Wirtschaftsuniversität
Europas ist der WU die Verankerung in der
heimischen, aber auch der internationalen
Wirtschaftswelt ein besonderes Anliegen.
Partnerschaften spielen dabei eine
bedeutende Rolle und ermöglichen eine
gewinnbringende Verbindung zwischen
Bildung und Wissen – den kostbarsten
Gütern unserer heutigen und zukünftigen
Gesellschaft.
Ob Unternehmenspräsenz auf dem Campus, Förderung
von Studierenden (zum Beispiel durch Stipendien)
oder forschungsgeleitete Partnerschaften: Die
WU ist seit jeher auch im Bereich des Sponsorings innovativ
und bietet potenziellen Partnerunternehmen – von kleinen
Familienunternehmen bis zu großen multinationalen Konzernen
– diverse Kooperationsmöglichkeiten.
Wissen Sie noch, in welchem Hörsaal Sie damals Ihre wichtigste
Prüfung an der WU abgelegt haben? Gerade jene AbsolventInnen,
die auf dem Campus WU studiert haben, werden
diese Frage wahrscheinlich schnell beantworten können.
Denn einige der Hörsäle und Räume tragen die Namen
bekannter Unternehmen. Der architektonisch ansprechende
Campus und seine modern ausgestatteten Räumlichkeiten
machen das Studium an der WU auch in dieser Hinsicht zu
etwas Besonderem. Sie bieten Unternehmen die Chance, sich
bei Studierenden sichtbar zu machen und imagebildende
Maßnahmen zu setzen. So positionieren sich beispielsweise
Erste Bank, Raiffeisen Bank International, Red Bull, die Oesterreichische
Nationalbank und die Wiener Städtische Versicherung
seit vielen Jahren als starke Partnerunternehmen
an der Seite der WU.
Die Förderung von Studierenden ist der WU und ihren KooperationspartnerInnen
ein großes Anliegen. Aus diesem Grund
wurden in den vergangenen Jahren erfolgreiche Förderprogramme
wie das „WU4YOU“ Stipendienprogramm und die
„WU Top League“ eingerichtet.
As Europe’s largest business university, the WU
is particularly concerned to forge strong bonds
with both the domestic and international
business world. Partnerships play an important
role in this by helping to profitably link
education with expertise – the two most
valuable resources in today’s society as well as
tomorrow’s.
Immer noch hängt Bildung in Österreich stark von der
sozialen Herkunft ab, ein Bildungsaufstieg von Kindern im
Vergleich zu ihren Eltern kommt selten vor. Durch unser
„WU4YOU“-Stipendienprogramm möchten wir einen direkten
Beitrag leisten, dies zu ändern. Seit vielen Jahren werden
talentierte und motivierte Studierende aus sozial schwächeren
Schichten gefördert, um mehr Chancengleichheit zu
schaffen. Die konstant hohe Nachfrage bestätigt den Erfolg
dieses Programms. Dank langjähriger SponsorInnen wie
der Oesterreichischen Nationalbank, Ernst & Young, Henkel,
ÖBB, der Österreichischen Post und der Arbeiterkammer
Wien konnten heuer bereits zum fünften Mal Stipendien
vergeben werden. Besonders freuen wir uns, dass ab kommendem
Wintersemester erstmalig auch Privatpersonen
das Stipendienprogramm unterstützen: Felix und Wolfgang
Porsche werden über die nächsten zehn Jahre 33 Stipendien
36
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WU FÖRDERN | SUPPORTING WU
finanzieren und auf diese Weise jungen Erwachsenen die
Chance geben, den Bildungsaufstieg zu schaffen.
Unser High-Potential-Programm „WU Top League“ zielt auf
StudienanfängerInnen ab, die bei der Matura ausgezeichnete
Leistungen erzielt haben. Schwerpunkte und Anreize für
Studierende, die sich qualifiziert haben, sind das persönliche
Coaching und die individuelle Beratung, attraktive Sponsor-
Innenevents und zusätzliche Veranstaltungen abseits des
regulären Lehrplans. Beispielsweise können Studierende im
Rahmen der „WU Top League“ anhand von realen case studies
unseres Programmsponsors BDO, einer der führenden
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften Österreichs,
ihr erworbenes Wissen in der Praxis vertiefen und
wertvolle Erfahrungen sammeln. Im Jahr 2019/20 war die
ÖBB-Holding ein weiterer hochkarätiger Programmpartner
der „WU Top League“.
Neben den bereits bestehenden Förderprogrammen, plant
die WU auch in Zukunft weitere Formen der Unterstützung
für Studierende zu implementieren. Beispielsweise die
Mondi International Scholarships, die im kommenden Wintersemester
2021/22 erstmalig an ambitionierte internationale
Studierende vergeben werden.
Danke an unsere langjährigen KooperationspartnerInnen
und SponsorInnen an dieser Stelle. Vieles wird erst durch
ihre Unterstützung möglich.
Whether corporate representation on campus, support
for students (for example through scholarships)
or research-led partnerships, the WU’s spirit
of innovation also applies to the field of sponsorship, offering
potential partner companies – from small family businesses to
large multinationals – diverse options for cooperation.
Do you remember in which lecture hall you took your most
important WU exam? Graduates who studied at the WU campus
will no doubt be able to answer this question quickly. After all,
some of the lecture halls and rooms bear the names of wellknown
companies. The architecturally appealing campus and
its modern facilities make their own contribution to the unique
experience of studying at the WU. They offer companies the
opportunity to increase their visibility amongst students as well
as realize image-building activities. For example, Erste Bank,
Raiffeisen Bank International, Red Bull, Mondi AG, the Oesterreichische
Nationalbank and Wiener Städtische Versicherung
have all positioned themselves for many years as strong partner
companies at the WU’s side.
The WU and its cooperation partners are intent on helping students
during their time at university. For this reason, successful
support programs have been set up over the past years, such as
the “WU4YOU” scholarship program and the “WU Top League”.
In Austria, academic achievement still often depends on the
social background, with only a minority of children exceeding
their parent’s level of education. Through our “WU4YOU” scholarship
program, we are taking concrete steps to change this. For
many years, assistance has been given to talented and motivated
students from disadvantaged families so as to create a level playing
field. The success of this program is confirmed by the consistently
high demand. This year it was possible to award scholarships
for the fifth time thanks to the generosity of long-standing
sponsors such as the Oesterreichische Nationalbank, Ernst &
Young, Henkel, ÖBB, Österreichische Post and the Arbeiterkammer
Wien. We are particularly pleased that, from the coming
winter semester, private individuals will also be supporting the
scholarship program for the first time: By funding 33 scholarships
over the next ten years, Felix and Wolfgang Porsche are boosting
the educational and career opportunities of young adults.
Our high-potential program, the WU Top League, aims to help
first-year students who have achieved excellent results in their
Matura. The main focus and incentives for eligible candidates
are personal coaching and individual counseling, attractive
events of our sponsors and additional offers outside the regular
curriculum. For example, students joining the WU Top League
can make use of real-world case studies from our program
sponsor BDO, one of Austria’s leading auditing and consulting
firms, to deepen their acquired knowledge in practice and gain
valuable experience. In 2019/20, ÖBB Holding AG became an
additional high-profile program partner of the WU Top League.
Alongside our existing assistance programs, the WU is planning
to establish further forms of support for students, for example
the Mondi International Scholarships, which will be awarded
for the first time to ambitious international students in the
upcoming winter semester 2021/22.
We would like to take this opportunity to thank our long-standing
cooperation partners and sponsors. Many of our activities
are only possible due to their support.
Zusätzlich zu den genannten Projekten,
gibt es für Unternehmen zahlreiche
weitere Möglichkeiten mit Studierenden
und AbsolventInnen der WU
in Kontakt zu treten. Haben auch Sie
Interesse an einer Partnerschaft mit der
WU? Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Johanna Czech
(johanna.czech@wu.ac.at, +43 1-313 36-4356).
Alongside the previously mentioned projects, there are
numerous other opportunities for companies to reach out
to WU students and graduates. Are you interested in a
partnership with the WU? If so, please contact Johanna
Czech (johanna.czech@wu.ac.at, +43 1-313 36-4356).
© Raimo Rudi Rumpler
© WU
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WU Alumni Veranstaltungen
OKTOBER // OCTOBER
NOVEMBER
JÄNNER // JANUARY 2022
DO.//THU, 07.10.
Career Purpose Workshop
Katja Schuh, katjaschuh.com
>> Campus WU
Wofür stehst du in deiner Karriere
und welchen Impact möchtest du
hinterlassen? Kann man Karriere
planen oder ist es reiner Zufall?
Weder noch, sagt Karriere & Leadership
Coach, Katja Schuh. In dem
interaktiven Workshop zum Thema
Career Purpose zeigt sie dir, wie du
deinen eigenen Kompass für deine
Karriere definierst.
Welches Thema, welche Werte und
welche Fähigkeiten leiten dich und
deine Karriere? Nutze diese Möglichkeit,
um mit einem agilen Mindset
deine berufliche Zukunft zu planen,
anstatt sie in starre Positionsbezeichnungen
zu gießen oder sie dem
Zufall zu überlassen.
© Vanessa Vandehardt
DO.//THU, 04.11.
Herausforderungen der
Verfassungsgerichtsbarkeit
Christoph Grabenwarter,
Präsident VfGH
>> Campus WU
DI.//TUE, 09.11.
25 Jahre Studienabschlussjubiläum
Abschlussjahrgang 1996
>> Campus WU
DEZEMBER // DECEMBER
DI.//TUE, 02.12.
5 Science-Based Steps to Become More
Resilient (in English)
Pamela Wagner, ajaladigital.com
>> Campus WU
© Pamela Wagner © Maximilian Rosenberger
SA. // SAT, 08.01.
Ball der Wirtschaftsuniversität Wien
>> Hofburg Wien
Der traditionelle Ball der WU findet in der
Wiener Hofburg statt. Aktuelle Informationen
zur Veranstaltung 2021 erhalten Sie auf
wualumni.at/events.
The traditional WU ball will take place at the
Viennese Imperial Palace (Hofburg). Please
find more information about the 2021 event
on wualumni.at/en/events
MI. // WED, 19.01.
Vorreiter moderner Bildbearbeitung
Pioneers of modern image processing
Backstage
>> Blaupapier, Wien
Event-Anmeldung
Event Registration
© WU
© WU
© www.visualconcepts.at
DI.//TUE, 14.10.
10 Jahre Studienabschlussjubiläum
Abschlussjahrgang 2011
>> Campus WU
DO.//THU, 21.10.
50 Jahre Studienabschlussjubiläum
Abschlussjahrgang 1970
>> Campus WU
MO.//MON, 06.12.
50 Jahre Studienabschlussjubiläum
Abschlussjahrgang 1971
>> Campus WU
DO.//THU, 09.12.
WU Alumni Jahresausklang
Jahresausklang
>> Campus WU
Klaus Christian
events-alumni@wu.ac.at, 01-313 36-6328
Je nach den geltenden Richtlinien für
Veranstaltungen finden die Events am
Campus WU oder online statt. Aktuelle
Informationen, weitere Events sowie
Anmeldemöglichkeiten und Informationen
zu den Teilnahmegebühren
(abhängig von der gewählten Förderkategorie)
finden Sie auf wu-alumni.at.
The event locations are subject to
change according to official regulations
at the time. Please visit wu-alumni.at/
en for regular updates, more events as
well as registration options and participation
fees (depending on the selected
support category).
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WU Alumni Events
DI. // TUE, 11.01.
Demographischer Wandel: Human
Capital als Ressource der Zukunft
Steffi Burkhart
>> Campus WU
Steffi Burkhart forscht und spricht
aus der Sicht der Generation Y und
Z über die Zukunft der Arbeit und
den gesellschaftlichen Wertewandel.
Sie setzt sich ein für die Bedürfnisse
und Wünsche der Millennials Generationen,
den unter 35-Jährigen, die
quantitativ zwar in der Minderheit,
qualitativ jedoch wichtige Generationen
sind.
Sie kennt die Pain Points der Wirtschaft
und insbesondere auch die der
Mitarbeiter und versteht sich deshalb
als Human Capital Evangelist.
Sie inspiriert durch wichtige Impulse,
zeigt neue Sichtweisen auf und liefert
durch konkrete „Quick Wins“, wie Sie
Ihr Unternehmen oder Ihre Mitarbeiter
für die anstehenden 20er und 30er
Jahre erfolgreich machen.
© Steffi Burkhart
WU Alumni Tuesdays
DI. // TUE, 19.10.
How to handle Headhunter
Günter Tengel, GF Amrop Jenewein
>> Campus WU
DI. // TUE, 07.12.
Der Post Corona Consumer
Ass. Prof. Dr. Dieter Scharitzer, WU Wien
>> Campus WU
WU Morning Mingles
DI. // TUE, 23.11.
Die Jester-Methode: Mit den
Augen eines Clowns mutig in eine
unvorhersehbare Zukunft blicken
Patrick Hafner
>> Campus WU
DI. // TUE, 25.01.
Macht in Organisationen -
Wie Sie berufliche Statusspiele
erfolgreich gestalten
Christiane Mitterwallner
>> Campus WU
Die WU kürt jeden Monat eine Forscherin oder einen Forscher zum „Researcher of the
Month“. Die WU Alumni Community bekommt exklusiv die Gelegenheit mit der Forscherin
oder dem Forscher persönlich in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen. In einer virtuellen
Fragestunde versuchen wir alle Punkte zu beantworten.
Every month, WU nominates a researcher as „Researcher of the Month“.
The WU alumni community gets an exclusive opportunity to get in touch with the
researcher personally. In a virtual Q&A session, we try to answer all your questions.
© Raimo Rudi Rumpler
Unsere Onlinevents sind in unserer
Mediathek. Wir ergänzen regelmäßig
unser Angebot: wualumni.at/medien
Our online events are in our media
library. We regularly update our offer:
wualumni.at/media
Informationen zu den
Forschenden und den
Fragestunden finden Sie unter
short.wu.ac.at/wu-research.
Information on the
researchers and the Q&A
sessions can be found at
short.wu.ac.at/wu-research.
© WU
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FORSCHUNG | RESEARCH
Das neue Forschungsportal der WU
The new WU research portal
© BOAnet LC Barit
Die WU hat ein neues Forschungsportal
ins Leben gerufen. Es bündelt sämtliche
Forschungsnews der Universität und
bietet einen umfassenden Überblick
über ihre Forschungsbereiche.
The WU has launched a new portal
to bundle all of its research news and
provide a comprehensive overview of
the full range of scientific work.
Die WU als hervorragende Forschungsstätte
Das Forschungsportal setzt sich aus mehreren
Bereichen zusammen. Im Forschungsnewsroom
und im Twitter-Feed erhalten die
UserInnen einen Einblick in die neuesten
Ergebnisse der Universität.
In den Rubriken „Thema des Monats“ und
„Forscher/innen im Porträt“ werden die
WissenschaftlerInnen vorgestellt, die die
herausragende Stellung der WU im Bereich
der Forschung möglich machen. Mithilfe des Videoformats
„1 Minute, 1 Paper“ werden komplexe Forschungsergebnisse
anschaulich und kompakt in Bildern dargestellt, während
beim interaktiven Quiz „Schon gewusst“ die UserIinnen ihr
Wissen spielerisch überprüfen können.
Das Portal dient auch als zentrale Suchplattform für Publikationen.
Nicht zuletzt bietet es den BesucherInnen die Möglichkeit,
ihre eigenen Fragen zu stellen. Als Universität mit
gesellschaftlicher Verantwortung und innovativer Forschung
beantwortet die WU auch Fragen aus der Bevölkerung. Das
Team des WU Forschungsportals freut sich auf Ihre Teilnahme
an der Diskussion über ökonomische, gesellschaftliche
und rechtliche Themen.
The WU as an outstanding research institution
The portal offers a number of sections and services. The research
newsroom and our Twitter feed give users insights into our latest
scientific work and results.
In the sections “Topic of the Month” and “Researcher Profiles”
we introduce you to the scientists who are helping to secure
the WU’s outstanding reputation in research. The “1 minute, 1
paper” video format is used to explain complex research results
in a quick and lively fashion, and the “Did You Know..?” interactive
quiz is a fun way to test your knowledge.
The portal also serves as a centralized
search platform to speedily
locate publications. Furthermore,
it provides visitors with the option
to pose their own questions. As an
innovative university with a real
sense of social responsibility, the WU
is happy to answer questions from the general
public. Therefore, the team behind the WU Research Portal
welcomes your active participation in discussions of economic,
social and legal issues.
Mehr auf wu.at/forschung
Read more at wu.ac.at/en/research
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