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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

Untersuchungsfragen <strong>und</strong> -ziele<br />

Im Einzelnen hatte sich das Forschungsprojekt zum Ziel gesetzt,<br />

a) die Entwicklung von Migrantenselbständigkeit in Baden-Württemberg in ihren Facetten<br />

aufzuzeigen <strong>und</strong> hierbei den Blick nicht nur auf die Struktur „ausländischer“ Selbständigkeit,<br />

sondern auch auf deutsche Unternehmer mit Migrationshintergr<strong>und</strong> zu richten,<br />

b) die wesentlichen <strong>Determinanten</strong> <strong>ethnischen</strong> Unternehmertums zu identifizieren <strong>und</strong> dabei<br />

einerseits den Einfluss von individuellen <strong>und</strong> Gruppenressourcen sowie andererseits<br />

von <strong>ethnischen</strong> <strong>und</strong> offenen Märkten zu bestimmen. In diesem Zusammenhang waren<br />

nicht nur Pull- sondern auch Push-Faktoren zu berücksichtigen.<br />

c) die betrieblichen <strong>und</strong> volkswirtschaftlichen <strong>Leistungen</strong> von Migrantenunternehmen <strong>und</strong><br />

deren Bedeutung für den Arbeitsmarkt <strong>und</strong> die Wirtschaft Baden-Württembergs aufzuzeigen.<br />

Ein Augenmerk lag hierbei auch auf den Ausbildungsleistungen.<br />

d) die außenwirtschaftlichen Verflechtungen der Migrantenökonomie abzuschätzen bzw.<br />

aufzuzeigen inwieweit Beziehungen zu den Heimatländern maßgeblich sind.<br />

e) die Probleme, den Qualifizierungs- <strong>und</strong> Unterstützungsbedarf von Gründern <strong>und</strong> Unternehmern<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong> zu untersuchen, wobei auch die betrieblichen Besonderheiten,<br />

d.h. Familien- <strong>und</strong> co-ethnische Beschäftigung von Bedeutung sind.<br />

Konzeptionelle Überlegungen <strong>und</strong> Begriffsbestimmungen<br />

Bevor wir uns näher mit den <strong>Determinanten</strong>, <strong>Leistungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirkungen</strong> ausländischen bzw.<br />

„<strong>ethnischen</strong>“ Unternehmertums <strong>und</strong> in diesem Zusammenhang mit der Zukunftsfähigkeit der<br />

baden-württembergischen Migrantenökonomie befassen, sind einige konzeptionelle Erläuterungen<br />

zum Untersuchungsgegenstand erforderlich.<br />

Es stellt sich u.a. die Frage, inwieweit es gerechtfertigt ist, unter allen unternehmerischen Aktivitäten<br />

diejenigen von Migranten gesondert herauszugreifen. Und wie lassen sie sich von<br />

denen der Einheimischen abgrenzen? Hier ist auf das Interesse von Politik <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

zu verweisen, die Bedeutung <strong>und</strong> Ursachen einer sich besonders dynamisch entwickelnden<br />

Teilökonomie zu verstehen <strong>und</strong> daraus Rückschlüsse zu ziehen. Darüber hinaus interessieren<br />

speziell auch im Hinblick auf die aktuelle Integrationsdebatte die Formen der ökonomischen<br />

Partizipation von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten.<br />

So bleibt die Frage, durch welche Eigenheiten sich das Unternehmertum von Migranten<br />

kennzeichnen lässt bzw. welches die Identität stiftenden Gemeinsamkeiten selbständiger Migranten<br />

sind. Hier ist festzuhalten, dass in vorliegender Untersuchung nicht auf Migranten als<br />

Ganzes, sondern – wo immer möglich – auf die Besonderheiten einzelner Herkunftsgruppen<br />

Bezug genommen wird. Die Ausgangsbedingungen, Ressourcen <strong>und</strong> die unternehmerischen<br />

Aktivitäten der jeweiligen Gruppen sind, wie die Studie zeigt, zu verschieden, um sie über<br />

einen Kamm zu scheren.<br />

Bleibt anzumerken, dass verschiedentlich auf den diffusen Charakter von „Nationalität“ <strong>und</strong><br />

„Ethnizität“ <strong>und</strong> auf das Problem der Fremd- <strong>und</strong> Selbstethnisierung bestimmter Gruppen<br />

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