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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835<br />
05 21<br />
Wohn- und<br />
Küchenmöbel:<br />
Sicam erste Präsenz-<br />
Messe der Zulieferer<br />
Fertigungstechnik:<br />
Digitaler Schub in der<br />
Holzbearbeitung<br />
Sitzmöbelbezüge:<br />
Farben und Dessins der<br />
neuen Möbelstoffe
Fokus<br />
Erste Präsenzmesse<br />
der Zulieferindustrie<br />
Mitte Oktober findet mit der Sicam nach fast zweijähriger P<strong>aus</strong>e die erste Präsenzmesse der<br />
Möbelzulieferindustrie statt. Allerdings wird sich der Event in Pordenone pandemiebedingt anders<br />
präsentieren als in den Vorjahren. Während die führenden Beschlaghersteller nicht antreten,<br />
sind mehr Oberflächenanbieter an Bord.<br />
material+technik möbel 05|21 5
Fokus<br />
Die Möbelindustrie<br />
hatte in letzter Zeit<br />
keinerlei Möglichkeiten,<br />
neue Oberflächen,<br />
Beschläge<br />
und Einbauleuchten<br />
live zu erleben. Aufgrund der<br />
Corona-Pandemie konnten seit<br />
Februar letzten Jahres keinerlei<br />
Messen der Zulieferindustrie in<br />
Europa durchgeführt werden.<br />
Daher musste auch die Sicam in<br />
Pordenone im vergangenen Jahr<br />
abgesagt werden. Die letzte<br />
Möglichkeit für die Möbelindustrie,<br />
sich über Neuentwicklungen bei<br />
Möbelkomponenten zu informieren,<br />
war die ZOW in Bad<br />
Salzuflen 2020 gewesen.<br />
Die Messehallen in Pordenone<br />
hatten die internationale Zulieferin-<br />
dustrie dagegen im Oktober 2019<br />
zum letzten Mal beherbergt.<br />
Damals hatten sich fast 604<br />
Aussteller in den neuen Messehallen<br />
sowie einer temporären<br />
Halle versammelt.<br />
Laut Messeveranstalter hatten fast<br />
8.300 Unternehmen <strong>aus</strong> 109<br />
Ländern ihre Mitarbeiter auf die<br />
Veranstaltung geschickt, um sich<br />
über das Angebot zu informieren.<br />
Angaben zur Besucherzahl macht<br />
Veranstalter Carlo Giobbi seit<br />
einigen Jahren nicht mehr. Davor<br />
lag sie regelmäßig bei rund 16.000<br />
Personen.<br />
Weniger Aussteller<br />
Wenn die Sicam ihre Pforten dieses<br />
Jahr vom 12. bis zum 15. Oktober<br />
öffnet, können die Besucher erneut<br />
mit einem umfassenden Zulieferangebot<br />
rechnen, auch wenn die<br />
Zahl der Aussteller bei Redaktionsschluss<br />
etwas geringer als in den<br />
Vorjahren <strong>aus</strong>fällt. Vor<strong>aus</strong>sichtlich<br />
530 Firmen <strong>aus</strong> mehr als 30<br />
Ländern werden bei dieser 12.<br />
Ausgabe der Zuliefermesse in zehn<br />
Hallen anzutreffen sein, denn zur<br />
Einhaltung der Hygienebestimmungen,<br />
zu denen etwa breitere<br />
Gänge zählen, setzt der Veranstalter<br />
erneut die temporäre Halle<br />
ein. Für Carlo Giobbi sind Messen<br />
die wichtigsten Treffpunkte der<br />
Branche. „Virtuelle Veranstaltungen<br />
haben im Lockdown ihren Zweck<br />
erfüllt, können aber nie ein echter<br />
Ersatz für reale Messen sein“,<br />
unterstreicht der Messechef. Allerdings<br />
werde die Veranstaltung mit<br />
einem leicht veränderten Messelayout<br />
aufwarten.<br />
Bewährte Annehmlichkeiten wie<br />
die Möglichkeit, kostenlose Drinks<br />
und Sandwiches zu erhalten,<br />
werden laut Angaben von Giobbi<br />
aber beibehalten. Um die Hygieneund<br />
Abstandsvorschriften besser<br />
erfüllen zu können, wurden diese<br />
Bereiche laut Angaben der Messeleitung<br />
großzügiger gestaltet.<br />
Mehr Oberflächenanbieter<br />
Bei der diesjährigen Ausgabe der<br />
Sicam gehen namhafte Anbieter an<br />
Bord, die entweder noch nie oder<br />
seit einigen Jahren nicht mehr in<br />
Pordenone <strong>aus</strong>gestellt haben.<br />
Unter den Neuzugängen sind u. a.<br />
Renolit, Continental sowie Decor<br />
Druck Leipzig (DDL) zu finden.<br />
Die Sicam ist die erste Präsenzmesse<br />
der Zulieferindustrie seit<br />
fast zwei Jahren.<br />
Sicam is the first trade fair the<br />
supplier industry has been able to<br />
attend in almost two years.<br />
Die führenden Beschlagunternehmen sind nicht an Bord.<br />
The leading hardware companies are not on board this year.<br />
6<br />
material+technik möbel 05|21<br />
Aufgrund der Hygienevorschriften zeigt sich die Sicam mit einem<br />
leicht geänderten Messelayout.<br />
Due to hygiene regulations, Sicam will be presenting itself with<br />
a slightly trade fair layout.
Macher & Märkte<br />
Auf der ZOW sind Zulieferprodukte<br />
wieder live erlebbar“<br />
Anfang Februar 2022 ist es soweit: Nach zwei Jahren findet mit der ZOW wieder eine Zuliefermesse für die<br />
Einrichtungsindustrie auf deutschem Boden statt. Der Event in Bad Salzuflen bringt erstmals seit der Pandemie<br />
wieder Zulieferunternehmen und Möbelproduzenten <strong>aus</strong> dem In- und Ausland zusammen und dies im<br />
Herzen der deutschen Möbel- und Küchenindustrie. Nachdem im Mai die interzum als Weltleitmesse der<br />
Branche nur virtuell stattfinden konnte, wollte material+technik möbel von Maik Fischer (Director ZOW und<br />
interzum) wissen, wie sich die Koelnmesse für die erste Präsenz-Messe der Branche rüstet und welche<br />
Erwartungen sie in die dritte Ausgabe des Zulieferevents setzt.<br />
m+t: Herr Fischer, die ZOW wird<br />
vom 8. bis zum 10. Februar 2022<br />
zur ersten deutschen Präsenz-<br />
Veranstaltung der Zulieferindustrie.<br />
Sicherlich brennt die<br />
Branche darauf, ihre Produkte<br />
nach zwei Jahren wieder live<br />
präsentieren zu können. Werden<br />
Erfahrungen oder Komponenten<br />
<strong>aus</strong> der virtuellen interzum in die<br />
ZOW einfließen?<br />
Fischer: Die Industrie sehnt sich<br />
nach fast zwei Jahren ohne Messen<br />
nach persönlichem Aust<strong>aus</strong>ch.<br />
Aufgrund des <strong>aus</strong>geprägten Werkstattcharakters<br />
lebt die ZOW ganz<br />
besonders vom persönlichen<br />
Aust<strong>aus</strong>ch, vom Anfassen und von<br />
den gemeinsamen Lösungen<br />
entwickeln. Das geht am besten in<br />
physischem Beisammensein.<br />
Daher wird es keine digitalen<br />
Komponenten geben. Da die<br />
interzum @home 2021 eine gute<br />
Veranstaltung war, werden wir die<br />
bei den Besuchern erzielte Reichweitensteigerung<br />
jedoch zur<br />
interzum 2023 einsetzen und sie<br />
als hybride Veranstaltung durchführen,<br />
um auch Menschen, die<br />
aufgrund von Budgetrestriktionen,<br />
Unternehmensrichtlinien oder weil<br />
die Anreise schlichtweg zu<br />
aufwendig ist, einen zumindest<br />
virtuellen Messebesuch ermöglichen<br />
zu können.<br />
14<br />
„Jeder Messeteilnehmer muss<br />
sich vorab registrieren“<br />
m+t: Rechnen Sie zur ZOW mit<br />
einem verstärkten Interesse <strong>aus</strong><br />
dem Ausland?<br />
Fischer: Die ZOW zieht insbesondere<br />
Besucher <strong>aus</strong> Deutschland<br />
material+technik möbel 05|21<br />
Maik Fischer ist Direktor der ZOW und interzum.<br />
Maik Fischer is Director of ZOW and interzum.<br />
an, darüber hin<strong>aus</strong> sind ja in der<br />
Vergangenheit vor allem Besucher<br />
<strong>aus</strong> dem angrenzenden europäischen<br />
Ausland zur ZOW<br />
gekommen. Wir gehen davon <strong>aus</strong>,<br />
dass dies auch 2022 in weiten<br />
Teilen möglich sein wird. Insbesondere<br />
der weiter voranschreitende<br />
Impffortschritt in Deutschland<br />
und wichtigen europäischen ZOW-<br />
Besucherländern stim<strong>mt</strong> uns<br />
positiv, dass viele Besucher den<br />
Weg nach Bad Salzuflen machen<br />
werden, denn der Wunsch nach<br />
einem persönlichen Aust<strong>aus</strong>ch,<br />
nach dem Erleben vor Ort ist groß<br />
– das haben wir zuletzt auch wieder<br />
auf Messen wie dem Caravan<br />
Salon in Düsseldorf, und dem<br />
Salone del Mobile in Mailand erlebt.<br />
m+t: Welche Maßnahmen<br />
ergreift die Koelnmesse, um<br />
einen sicheren Besuch der ZOW<br />
zu gewährleisten?<br />
Fischer: Wir werden uns natürlich<br />
an die geltenden Corona-<br />
Vorschriften halten, die das Land<br />
NRW vorgibt. Generell setzen wir<br />
konsequent auf die 3G-Regel<br />
(geimpft, genesen oder getestet),<br />
so dass wir – zusammen mit den<br />
nötigen Abstands- und Hygieneregeln<br />
– eine maximal sichere<br />
Veranstaltung werden bieten<br />
können. Bei den Messeständen,<br />
die wir im Rahmen des<br />
All-Inclusive-Angebots bauen,<br />
werden diese grundsätzlichen<br />
Regeln ebenfalls befolgt. Darüber<br />
hin<strong>aus</strong> muss aber auch jeder<br />
Aussteller dafür Sorge tragen, dass<br />
durch die Ausgestaltung des<br />
Standes insb. die Abstands- und<br />
Hygieneregeln beachtet werden.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> wird sich jeder<br />
Messeteilnehmer, ob Aussteller,<br />
Besucher oder auch Standbauer<br />
oder Servicedienstleister, vorab<br />
online im ZOW-Ticketshop registrieren<br />
müssen und entsprechende<br />
digitale Zutrittskarten lösen (die<br />
natürlich für die Besucher weiterhin<br />
kostenlos sein werden). Das ist<br />
neu und sicherlich zu Beginn ungewohnt,<br />
aber nur dadurch können<br />
wir die Anzahl der in der Messe<br />
sich befindlichen Personen frühzeitig<br />
überwachen und gegebenenfalls<br />
reagieren.<br />
„Für Hidden Champions eine<br />
wichtige Messe“<br />
m+t: Apropos Standbau… wird<br />
die ZOW ein ähnliches Layout-<br />
Konzept wie die Vorveranstaltungen<br />
haben?<br />
Fischer: Auf Wunsch einer Reihe<br />
von Ausstellern haben wir uns<br />
entschieden, die Vorgabe, dass nur<br />
der von uns gestellte Standbau<br />
gebucht werden kann, insofern<br />
aufgelöst, als dass Aussteller auch<br />
nur die reine Fläche buchen können.<br />
Insbesondere für die größeren<br />
Unternehmen ist das von Interesse,<br />
denn eine passende, oft<br />
auch Corporate Identity-gemäße<br />
Präsenz lässt sich so einfacher<br />
realisieren. Bislang hat allerdings
Macher & Märkte<br />
Die ZOW 2022 ist die erste große Präsenz-Zuliefermesse in Deutschland<br />
seit zwei Jahren.<br />
The ZOW 2022 is the first major in-person trade fair for suppliers in<br />
Germany for two years.<br />
Photos: Koelnmesse<br />
die weit überwiegende Mehrheit<br />
der Aussteller für die ZOW 2022<br />
unser bewährtes All-Inclusive-Paket<br />
mit dem Standbau gebucht.<br />
m+t: Erwartet die Messebesucher<br />
durch den Verzicht der<br />
Standgrößen-Begrenzung eine<br />
ZOW mit mehr Fläche und einer<br />
größeren Produktvielfalt?<br />
Fischer: Derzeit spüren wir immer<br />
noch viel Zurückhaltung im Markt,<br />
eineinhalb Jahre Corona-Beschränkungen<br />
lassen sich nicht so leicht<br />
abschütteln und sind ja auch noch<br />
längst nicht vorbei. Auch merken<br />
wir, dass die Unternehmen „nach<br />
Corona“ noch kurzfristiger über<br />
eine Messeteilnahme entscheiden.<br />
Daher ist es für eine Prognose<br />
über Anzahl Aussteller und Flächengröße<br />
noch zu früh. Bei den bisherigen<br />
Anmeldungen sehen wir<br />
allerdings, dass eine größere Zahl<br />
von Ausstellern mehr Fläche als bei<br />
der ZOW 2020 gebucht hat. Das<br />
spricht <strong>aus</strong> unserer Sicht dafür,<br />
dass viele neue Produkte präsentiert<br />
und in den Markt gebracht<br />
werden wollen. Sicherlich werden<br />
wir auch wieder einige der sog. Key<br />
Player der Branche dabeihaben,<br />
insbesondere ist die ZOW aber<br />
schon immer eine Messe für die<br />
„Hidden Champions“ gewesen,<br />
die ggf. auf anderen Messen nicht<br />
die erwünschte Wahrnehmung der<br />
Besucher erhalten, und für die<br />
deshalb die ZOW eine besonders<br />
wichtige Messe ist und war.<br />
m+t: Mit welchen Schwerpunktthemen<br />
rechnen Sie beim<br />
Produktangebot?<br />
Fischer: Die interzum @home<br />
2021 hatte bereits gezeigt, welche<br />
globalen Themen und Trends bei<br />
der Produktentwicklung aufgegriffen<br />
werden. So spiegelten sich<br />
im Mai die globalen Megatrends<br />
wie Digitalisierung, Individualisierung,<br />
Mobilität oder Urbanisierung<br />
in den Präsentationen der<br />
<strong>aus</strong>stellenden Unternehmen<br />
wider. Im Fokus stand aber auch<br />
das Thema Nachhaltigkeit. Gerade<br />
in der Möbelindustrie, bei der viele<br />
Ressourcen zur Herstellung<br />
benötigt werden, bekom<strong>mt</strong> Nachhaltigkeit<br />
eine zunehmende<br />
Bedeutung – nicht zuletzt, weil<br />
Konsumenten diese Art der Möbel<br />
vermehrt nachfragen. Alles<br />
Themen, die sicherlich auch zur<br />
ZOW 2022 gespielt werden, denn<br />
die Messe liefert die perfekten<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen, um im direkten<br />
Aust<strong>aus</strong>ch vor Ort an neuen Ideen<br />
und Wegen zum Erfolg zu arbeiten.<br />
„Für Möbelhersteller die nötige<br />
Brücke“<br />
m+t: Dann erwartet die Besucher<br />
eine sehr spannende und innovative<br />
ZOW 2022?<br />
Fischer: Das, was die Zulieferer als<br />
innovativen Lösungen auf der ZOW<br />
oder auch der interzum präsentieren,<br />
wird folgend auf der imm<br />
cologne oder auch z.B. der Orgatec<br />
im fertigen Möbel präsentiert. Die<br />
ZOW fungiert – ähnlich wie die<br />
interzum auf globaler Ebene – als<br />
der vorlaufende Katalysator für<br />
Innovationen. Da den Möbelherstellern<br />
in den letzten zwei Jahren<br />
coronabedingt die Messen fehlten,<br />
auf denen sie gebündelt die Innovationen<br />
der Zulieferindustrie erleben<br />
konnten, gehen wir stark davon<br />
<strong>aus</strong>, dass die kommende ZOW eine<br />
wichtige Funktion in Bezug auf die<br />
Innovationsfreude der Möbelhersteller<br />
einnehmen wird. Die Messe<br />
bildet die benötige Brücke all jene<br />
Möbelhersteller, die zur imm<br />
cologne sowie Living Kitchen 2023<br />
mit neuen Programmen und Kollektionen<br />
die Märkte bedienen wollen.<br />
m+t: Bleibt angesichts des hohen<br />
Ausstellerinteresses noch Platz<br />
für Sonder<strong>aus</strong>stellungen?<br />
Fischer: Mit dem igeL e.V. befinden<br />
wir uns aktuell in einem frühen<br />
Planungsstadium, haben aber<br />
schon viel positive Rückmeldung<br />
erfahren, so dass wir davon<br />
<strong>aus</strong>gehen, dass es wieder eine<br />
igeL-Präsenz geben wird. Zu<br />
weiteren möglichen Sonderthemen<br />
sind wir mit einigen<br />
Ausstellergruppen im Gespräch<br />
und prüfen, ob es weitere Potenziale<br />
für eine Fokuspräsenz von<br />
<strong>aus</strong>gewählten Themen geben wird.<br />
m+t: Was macht einen Besuch in<br />
Ihren Augen lohnenswert?<br />
Fischer: Klimawandel, Digitalisierung,<br />
Corona-Pandemie, Preisexund<br />
Lieferkettenimplosionen – selten<br />
waren Her<strong>aus</strong>forderungen zahlreicher,<br />
der Handlungsdruck größer.<br />
Nach den Erfahrungen <strong>aus</strong> den<br />
letzten beiden durch die Pandemie<br />
bestim<strong>mt</strong>en Jahren ist die ZOW der<br />
richtige Ort für eine Bestandsaufnahme<br />
des eigenen Unternehmens<br />
im Markt, und für die Besucher <strong>aus</strong><br />
der Möbelindustrie und des Interior<br />
Designs dient sie zur Feinjustierung<br />
der bisherigen Partner, denn sie<br />
haben jetzt wieder die Gelegenheit<br />
zu einem umfassenden Vergleich<br />
von Konzepten und Produkten.<br />
Zumal wir <strong>aus</strong> Gesprächen mit den<br />
Branchenakteuren wissen, dass<br />
sich die Handelszyklen von Möbeln<br />
durch Corona stark verändert haben<br />
bzw. teilweise nicht mehr existieren.<br />
Umso mehr ist ein Angebot<br />
im Zwischenjahr für die Möbel- und<br />
Küchenindustrie interessant.<br />
Wir rechnen damit, dass die Zulieferindustrie<br />
bis zur ZOW eine Reihe<br />
neuer Produkte und Lösungen<br />
entwickeln wird und darauf brennt,<br />
sie zu präsentieren.<br />
m+t: Vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Das Interview führte Richard<br />
Barth.<br />
“At ZOW, supplier products can once again be<br />
experienced live”<br />
From 8 to 10 February 2022, ZOW in Bad Salzuflen will be the supplier<br />
industry’s first in-person event in Germany. After it was only possible for<br />
the interzum, the world’s leading trade fair for the industry, to be held as<br />
a virtual event in May, material+technik möbel spoke to Maik Fischer<br />
(Director ZOW and interzum) about how Koelnmesse is preparing for this<br />
in-person trade fair and the expectations it has of the supplier event. As<br />
Fischer explains, ZOW thrives on personal discussions, hands-on experience<br />
and the joint development of solutions. This workshop-like character<br />
is only possible when people meet in person. As in previous years,<br />
he is expecting to welcome visitors from Germany and neighbouring<br />
European countries in particular. As far as exhibitors are concerned, a<br />
number of key players as well as the “hidden champions” are expected<br />
to attend, for whom the ZOW is and has always been an important trade<br />
fair. Fischer goes on to say that after the interruption c<strong>aus</strong>ed by the coronavirus,<br />
ZOW will be the necessary bridge for all those furniture manufacturers<br />
who want to serve the markets with new ranges and collections<br />
at the imm cologne and the Living Kitchen 2023. Fischer assumes that<br />
ZOW will play an important role in terms of the innovative spirit of<br />
furniture manufacturers.<br />
material+technik möbel 05|21 15
Fokus<br />
Innovationen und<br />
Networking auf führender<br />
Oberflächenkonferenz<br />
Nach über zweijähriger P<strong>aus</strong>e fand Anfang September in München<br />
die Decorative Surfaces Conference statt. Der seit fast zwei Jahrzehnten<br />
etablierte, weltweit führende Treffpunkt der Oberflächenbranche<br />
wurde erstmals als hybrider Event veranstaltet. Die meisten Teilnehmer<br />
zogen jedoch eine physische Präsenz vor, um die 19 hochkarätigen<br />
Vorträge zu aktuellen und künftigen Oberflächenthemen live zu<br />
erleben und die langersehnte Möglichkeit zum Netzwerken wieder<br />
<strong>aus</strong>giebig zu nutzen. Als langjähriger Medienpartner war<br />
material+technik möbel exklusiv vor Ort und bietet auf den folgenden<br />
<strong>Seiten</strong> die wesentlichen Inhalte aller Vorträge in kompakter Form.<br />
18<br />
material+technik möbel 05|21
Fokus<br />
Die Decorative Surface Conference<br />
ist seit Jahren das führende Treffen<br />
der internationalen Oberflächenindustrie.<br />
Seit der ersten Ausgabe im<br />
Jahr 2002 veranstaltet Dr. Kurt<br />
Fischer die Konferenz nicht nur jährlich<br />
in unterschiedlichen europäischen<br />
Metropolen, sondern seit<br />
2011 auch jährlich in den USA. Dazu<br />
kommen Konferenzen im asiatischen<br />
Raum. Nachdem 2019 die<br />
Konferenz noch erfolgreich in Berlin<br />
stattfand, musste die für März<br />
2020 geplante Ausgabe coronabedingt<br />
zunächst verschoben und<br />
letztlich abgesagt werden. Aufgrund<br />
der unklaren Pandemie-Lage<br />
verlegte der Veranstalter die Konferenz<br />
schließlich auf Anfang September<br />
in der Hoffnung, dass dann<br />
eine Durchführung sicherer sei.<br />
150 Teilnehmer<br />
Die Rechnung ging allerdings nur<br />
teilweise auf. Die AHA- und Hygienevorschriften<br />
machten eine Verlegung<br />
in das Leonardo Royal Hotel<br />
am Olympiapark erforderlich. Kein<br />
anderes Hotel in München verfügt<br />
laut Angaben von Fischer über<br />
einen derart großen Konferenzsaal.<br />
Auch konnten nicht alle Referenten<br />
aufgrund von Reiserestriktionen<br />
anreisen, so dass vier Experten per<br />
Videokonferenz zugeschaltet werden<br />
mussten.<br />
Die Vorträge von Peter Lantz (IKEA),<br />
Dr. Philipp Sauter (AFRY) sowie<br />
Naci Güngör (Boyut Plastik) konnten<br />
die Teilnehmer im Saal sowie<br />
vor ihren Bildschirm live von der<br />
großen Videoleinwand verfolgen.<br />
Auch Richard Darling (Ricoh) war<br />
bei der Präsentation und Diskussionsrunde<br />
mit Carsten Brinkmeyer<br />
(Hymmen) und ColorGate zur Rentabilität<br />
des Digitaldrucks live zugeschaltet<br />
und trug zusätzliche<br />
Aspekte bei.<br />
Digitale Konferenztechnik fand auf<br />
Besucherseite ebenfalls Einsatz.<br />
Bis auf den Workshop am ersten<br />
Tag konnte die komplette Konferenz<br />
per „Zoom“ mitverfolgt werden<br />
und die Web-Teilnehmer hatten<br />
nach jedem Vortrag ebenfalls die<br />
Möglichkeit, Fragen an die Referenten<br />
zu stellen.<br />
Einziges Manko für die Web-Teilnehmer<br />
war die fehlende Netzworking-Möglichkeit,<br />
die seit Anbeginn<br />
der Konferenz einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Erfolg und Ruf/Renomee<br />
der Decorative Surfaces Conference<br />
beigetragen hat. Die Konferenzteilnehmer<br />
dagegen hatten<br />
in den Kaffeep<strong>aus</strong>en genügend<br />
Gelegenheit zum Networking. Ein<br />
Teil der fast 20 Sponsoren präsentierte<br />
sich zudem mit Infoständen<br />
im Vorraum des Konferenzsaals<br />
und gaben ergänzende Informationen<br />
oder führten so manches Produkt<br />
bzw. die dahinterstehende<br />
Technologie vor.<br />
Da das traditionelle Konferenzdinner<br />
in diesem Jahr aufgrund der<br />
hohen Personenzahl und der geltenden<br />
Abstandsregeln nicht stattfinden<br />
konnte, war Eigeninitiative<br />
angesagt. Zahlreiche Teilnehmer<br />
trafen sich nach der Konferenz in<br />
kleinen Gruppierungen, um den<br />
Abend gemeinsam <strong>aus</strong>klingen zu<br />
lassen und dabei so manchen<br />
neuen Geschäftskontakt zu knüpfen.<br />
Angesichts von 115 Teilnehmern<br />
vor Ort sowie weiteren 25 im Web<br />
zeigte sich Veranstalter Fischer<br />
unter den gegebenen Umständen<br />
mit der diesjährigen Ausgabe<br />
zufrieden. Vorsichtshalber legte er<br />
den Termin der nächsten Ausgabe<br />
auf Anfang September nächsten<br />
Jahres (31.8-2.9.22), will nach eigenen<br />
Aussagen danach die Konferenz<br />
wieder im Frühjahr stattfinden<br />
lassen.<br />
Workshop zum Digitaldruck<br />
Den Auftakt zur Konferenz machte<br />
in diesem Jahr erneut ein Workshop.<br />
In diesem Jahr ging es dabei<br />
um den Digitaldruck. Dr. Tim Phillips<br />
von IMI-Europe vermittelte den 25<br />
Teilnehmern nicht nur Basiswissen<br />
rund um den Digitaldruck, sondern<br />
machte sie auch mit Vorteilen und<br />
Her<strong>aus</strong>forderungen bekannt. (Wir<br />
berichten in der kommenden Ausgabe<br />
über den Workshop) Am zweiten<br />
und dritten Tag folgten dann<br />
insgesa<strong>mt</strong> 19 Vorträge, die von<br />
mehr als 20 Experten zu den verschiedenen<br />
Aspekten der Herstellung<br />
von dekorativen Oberflächen<br />
für die Einrichtungsindustrie vorgetragen<br />
wurden. Informationen über<br />
kommende Einrichtungstrends<br />
sowie aktuelle Marktdaten und Prognosen<br />
rundeten das vielfältige<br />
Konferenzprogramm ab, das <strong>aus</strong>schließlich<br />
in englischer Sprache<br />
abgehalten wurde.<br />
Auf den folgenden <strong>Seiten</strong><br />
haben wir die wesentlichen<br />
Inhalte und Aussagen der<br />
19 Expertenvorträge in<br />
kompakter Form zusammengefasst.<br />
Kräftiges Marktwachstum<br />
prognostiziert<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
der Oberflächenbranche<br />
sowie deren Geschäftsentwicklung<br />
erläuterte Dr. Philipp Sauter<br />
(AFRY). Früher unter dem Namen<br />
Pöyry bekannt, hatte sich das finnische<br />
Consulting-Institut mit dem<br />
schwedischen Beratungsunternehmen<br />
AF im Jahr 2019 zusammengeschlossen<br />
und tritt seither unter<br />
dem Namen AFRY auf. Dr. Sauter<br />
ging in seinem Vortrag mit den Auswirkungen<br />
der Corona-Krise auf<br />
den Oberflächenmarkt ein und<br />
informierte, dass die führenden<br />
Möbelproduktionsländer besser<br />
durch die Krise gekommen seien.<br />
Angesichts eines Anteils von 47<br />
Prozent sei China der größte Markt<br />
für Oberflächenmaterialien geblieben.<br />
Im bisherigen Jahresverlauf<br />
konnten sich laut Angaben des<br />
Referenten fast alle Absatzregionen<br />
der Welt von der Krise erholen<br />
und mengenmäßig wieder zulegen.<br />
Der Zuwachs sei bei papierbasierten<br />
Oberflächen höher als<br />
bei anderen Oberflächenmaterialien<br />
(thermoplastische Filme, Flüssigbeschichtungen,<br />
Furnier). Im<br />
Zeitraum 2020-2025, der im Fokus<br />
Die Decorative Surfaces Conference bot Möglichkeiten zum Networking.<br />
The Decorative Surfaces Conference provided networking opportunities.<br />
Photos: Barth<br />
material+technik möbel 05|21 19
Fokus<br />
Die Möbel- und<br />
Dekostoff-Trends<br />
2022/23<br />
Auf der Hei<strong>mt</strong>extil 2022 können die Besucher die künftigen<br />
Einrichtungstrends live erleben. Denn auch im<br />
nächsten Jahr werden die neuen Farben, Dessins und<br />
Materialien im „Trend Space“ der Halle 3 in Szene<br />
gesetzt. Ende August hat die Hei<strong>mt</strong>extil die neuen Trends<br />
erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, die in diesem<br />
Jahr unter dem Titel „New Horizons“ stehen.<br />
Seit über 30 Jahren gilt die Hei<strong>mt</strong>extil mit ihrem<br />
„Trend Space“ als Trendbarometer und erste<br />
Anlaufstelle in Sachen Design-, Trend- und<br />
Marktprognosen. Vom 11. bis zum 14. Januar<br />
werden sich die Besucher in Halle 3.0. erneut<br />
über die Farben, Materialien und Designs der<br />
Saison 22/23 informieren können. In den<br />
vergangenen Monaten haben die Experten des<br />
Trend-Councils der Hei<strong>mt</strong>extil die weltweiten<br />
Märkte und Methoden und Tools der Trend- und<br />
Zukunftsforschung genutzt, um eine Aussage<br />
über die kommenden Einrichtungstrends<br />
machen zu können.<br />
Wie bereits in den Vorjahren setzt sich der Trend<br />
Council <strong>aus</strong> den drei international renommierten<br />
Agenturen SPOTT Trends & Business<br />
(Dänemark), FranklinTill (Großbritannien) und<br />
Stijlinstituut Amsterdam (Niederlande)<br />
zusammen. Dabei lag die Leitung des Projekts in<br />
„Beyond Identity“ steht für<br />
recycelte synthetische Stoffe,<br />
Vintage-Seide und -Satin, naturfarbene<br />
Textilien und Stoffe auf Zellulosebasis<br />
Recycled synthetic fabrics, vintage silk and satin, naturalcoloured<br />
textiles and cellulose-based fabrics can be found under<br />
the “Beyond Identity” trend.<br />
den Händen von Anja Bisgaard Gaede von<br />
SPOTT Trends & Business, die mit ihrem Team<br />
neben der Konzeption des „Trend Spaces“ auch<br />
die Ausarbeitung des Hei<strong>mt</strong>extil-Trendbuchs<br />
übernommen hat. Dieses dient Textilproduzenten,<br />
Inneneinrichtern und Raum<strong>aus</strong>stattern<br />
seit Jahren als Arbeits-Tool bei der Kreation ihrer<br />
neuen Kollektionen und Einrichtungskonzepte.<br />
Die Veränderungen durch die Pandemie<br />
spiegeln sich auch in den Trendthemen für<br />
Photos: Hei<strong>mt</strong>extil<br />
2022/23 wider, die das Trend Council unter das<br />
Motto „Next Horizons“ „ gestellt hat. Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung stehen dabei<br />
im Mittelpunkt.<br />
Langfristige und zirkuläre Denkweise<br />
Hinter „Next Horizons“ verbirgt sich kein festes<br />
Ziel oder Fixpunkt. Der Ansatz ist vielmehr als<br />
neue Denkweise zu sehen – langfristig und<br />
zirkulär, um die Welt nachhaltiger zu machen.<br />
Seither zeichnete sich Nachhaltigkeit häufig<br />
dadurch <strong>aus</strong>, dass Ressourcenprobleme<br />
innerhalb des Produktionssystems angegangen<br />
wurden. Die Produktion selbst wurde häufig<br />
nicht verändert. Doch das Ziel soll künftig lauten:<br />
Bei innovativen Designprodukten soll erst gar<br />
kein Abfall entstehen. Vielmehr sollte die<br />
Kreation von neuem Design im Einklang mit<br />
einer langfristigen und zirkulären Denkweise<br />
stehen und unsere Wirtschaft als in die Natur<br />
eingebettet betrachtet werden. Die Hei<strong>mt</strong>extil<br />
identifiziert hierzu vier Trendthemen, die den<br />
neuen Denkansatz abbilden: „Deep Nature“,<br />
„Hyper Nature“, „Beyond Identity“ und „Empowered<br />
Identity“.<br />
Bei „Empowered Identity“ stehen recycelte und historische Textilien in Kombination mit<br />
Handwerkstechniken wie Tuften, Sticken im Fokus.<br />
“Empowered Identity” focuses on recycled and historical textiles combination with<br />
handicraft techniques such as tufting and embroidery.<br />
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material+technik möbel 05|21<br />
Welt ins Gleichgewicht bringen<br />
„Deep Nature“ erforscht die Strategien unseres<br />
Ökosystems: Es ist unser Erbe und zugleich<br />
unsere Zukunft. Wir müssen umlernen und uns
Fokus<br />
Reaktionsfähige Materialien, technische Fasern, fließende<br />
Muster und mikroskopische Strukturen sind für „Hyper<br />
Nature“ charakteristisch.<br />
Reactive materials, technical fibres, flowing patterns and<br />
microscopic structures are characteristic of “Hyper Nature”.<br />
Bei „Deep Nature“ finden sich pilzartige, pflanzliche Töne<br />
und zarte Blau- und Rougetöne.<br />
Mushroomy, herbal tones and soft blues and blushes<br />
create a calm, tonal and earthy approach in “Deep Nature”.<br />
auf ungezäh<strong>mt</strong>e Texturen, langsame Prozesse,<br />
natürliche Strukturen und lebendige Farben<br />
einlassen. „Deep Nature“ ist ein langfristiger<br />
Transformations- und Umlernprozess, der uns in<br />
die Lage versetzt, die natürliche Welt für eine<br />
regenerative Zukunft wieder ins Gleichgewicht<br />
zu bringen. Die Farbskala für „Deep Nature“ hat<br />
einen harmonischen und weichen Ausdruck, der<br />
für ungezäh<strong>mt</strong>e Muster verwendet wird. Pilzartige,<br />
pflanzliche Töne und zarte Blau- und<br />
Rougetöne schaffen einen ruhigen, tonalen und<br />
erdigen Ansatz.<br />
Zurück zur Natur durch Technik<br />
Bei „Hyper Nature“ geht es darum, mit Hilfe von<br />
Technologie wieder eine Verbindung zur Natur<br />
herzustellen. Das Thema ist ein digitaler<br />
Vermittler des Bauplans der Natur, der Technologie<br />
und Natur in einen Protopia-Zustand<br />
verschmilzt und Schritt für Schritt eine bessere<br />
Zukunft schafft. Reaktionsfähige Materialien,<br />
technische Fasern, fließende Muster und mikroskopische<br />
Strukturen beschreiben Materialien<br />
und Textilien für „Hyper Nature“. Der wissenschaftliche<br />
Ansatz sieht leuchtende und klare<br />
Farben sowie verschwommene Grün- und Graunuancen<br />
vor. Reflexionen und künstliches Licht<br />
schaffen eine neue Wahrnehmung von Farben<br />
<strong>aus</strong> der Natur. Lachs und helles Himbeer stechen<br />
dabei hervor.<br />
Wertvorstellungen statt körperlicher<br />
Attribute<br />
„Beyond Identity“ geht mit hoffnungsvollen<br />
Botschaften und sanftem, kraftvollem Widerstand<br />
gegen bestehende Normen in die Zukunft.<br />
Für die Welt der Textilien und der Innenein-<br />
richtung sieht „Beyond Identity“ recycelte<br />
synthetische Stoffe, Vintage-Seide und -Satin,<br />
naturfarbene Textilien und Stoffe auf Zellulosebasis<br />
vor. Sie erscheinen durch unkontrolliertes<br />
Färben in einem pastellfarbenen Look, der an<br />
den ständigen Wandel der Identität erinnert.<br />
Die Farbskala für „Beyond Identity“ umfasst<br />
eine Reihe von Pastelltönen, die durch ein<br />
vertrautes Grau und ein helles Khaki als<br />
gedämpfte Transferfarben ergänzt werden.<br />
Handwerkskunst stärken und Kultur<br />
bewahren<br />
Bei „Empowered Identity“ geht es um die<br />
Schaffung nachhaltiger kultureller Verbindungen<br />
The 2022/23 furniture and decorative fabric trends<br />
und die Erneuerung handwerklicher Inspirationsquellen<br />
auf kollaborative Weise. „Empowering<br />
Identity“ ermutigt dazu, neue<br />
Verbindungen zwischen historischen Kulturen<br />
und künftigen Generationen zu schaffen. Recycelte<br />
und historische Textilien in Kombination<br />
mit Handwerkstechniken wie Tuften, Sticken<br />
und besonders das Sticken mit Kreuzstich<br />
stehen dabei im Fokus. Die Primärfarben ähneln<br />
den Ursprüngen ihrer Farbpigmente und unterstreichen<br />
so den traditionellen Aspekt dieses<br />
Themas. Sie werden ergänzt durch Nuancen<br />
von Koralle und gräulichem Lila. Grundlegend<br />
sind farbenfrohe Kombinationen, die symbolische<br />
und positive Botschaften <strong>aus</strong>senden. ba<br />
At Hei<strong>mt</strong>extil 2022 (11.01.-14.01.22), visitors can experience future furnishing trends live and find<br />
out about the new colours, materials and designs for the 22/23 season in the TrendSpace in Hall<br />
3.0. At the end of August, Hei<strong>mt</strong>extil presented the trends to the public for the first time, which<br />
will be entitled “New Horizons” for the coming season. As in previous years, the Trend Council<br />
was made up of the three internationally renowned agencies SPOTT Trends (Denmark), FranklinTill<br />
(Great Britain) and Stijlinstituut Amsterdam (Netherlands). The trend experts identified four trend<br />
themes: “Deep Nature”, “Hyper Nature”, “Beyond Identity” and “Empowered Identity”. The first<br />
theme describes a long-term process of transformation and relearning and creates a calm, tonal<br />
and earthy approach with mushroomy, plant-like tones and soft blues and blushes. “Hyper<br />
Nature” is about using technology to reconnect with nature. The colour range includes bright and<br />
clear colours as well as hazy greens and greys, with salmon and pale raspberry standing out. The<br />
third trend theme represents recycled synthetic fabrics, vintage silks and satins, natural coloured<br />
textiles and cellulose-based fabrics and includes a range of pastel shades complemented by a<br />
familiar grey and a light khaki as muted transfer colours. “Empowered Identity” focuses on<br />
recycled and historical textiles combination with handicraft techniques such as tufting and<br />
embroidery, with a particular focus on cross stitch embroidery. The dominant primary colours are<br />
complemented by shades of coral and greyish purple.<br />
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