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Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 81

Liebe Leserin, lieber Leser, in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen den Künstler Jub Mönster vor, zusammen mit 25 weiteren Künstlerinnen und Künstlern aus Bremen und umzu stellt er gerade in der Galerie Kramer aus. Sehenswert! Karla Götz hat ein wenig mit Rudolf Hickel geplaudert, beiden hat das Spaß gemacht und was dabei herausgekommen ist, lesen Sie auf den weiteren Seiten. Paris ist nicht nur immer eine Reise wert, in diesem Jahr war gefühlt ganz Deutschland rund um den verhüllten Arc de Triomphe anzutreffen. Woran das liegt? Daran, dass dieses Herzensprojekt von Christo und Jeanne-Claude mit Hilfe einer Bauleiterin aus Braunschweig umgesetzt, der Stoff aus dem Münsterland in Lübeck genäht wurde, und die alles zusammen haltenden Seile aus Bremen-Blumenthal stammen? Nein, es ist vielmehr ein Kulturevent, das man einfach nicht verpassen durfte. Der Etoile, wie ihn die Pariser sehen, hat seinen Platz auf dem Cover dieser Ausgabe 81 gefunden. Viel Spaß beim lesen!

Liebe Leserin, lieber Leser,
in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen den Künstler Jub Mönster vor, zusammen mit 25 weiteren Künstlerinnen und Künstlern aus Bremen und umzu stellt er gerade in der Galerie Kramer aus. Sehenswert!

Karla Götz hat ein wenig mit Rudolf Hickel geplaudert, beiden hat das Spaß gemacht und was dabei herausgekommen ist, lesen Sie auf den weiteren Seiten.

Paris ist nicht nur immer eine Reise wert, in diesem Jahr war gefühlt ganz Deutschland rund um den verhüllten Arc de Triomphe anzutreffen. Woran das liegt? Daran, dass dieses Herzensprojekt von Christo und Jeanne-Claude mit Hilfe einer Bauleiterin aus Braunschweig umgesetzt, der Stoff aus dem Münsterland in Lübeck genäht wurde, und die alles zusammen haltenden Seile aus Bremen-Blumenthal stammen? Nein, es ist vielmehr ein Kulturevent, das man einfach nicht verpassen durfte. Der Etoile, wie ihn die Pariser sehen, hat seinen Platz auf dem Cover dieser Ausgabe 81 gefunden.

Viel Spaß beim lesen!

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Künstler<br />

Jub Mönster<br />

Plauderei<br />

Rudolf Hickel<br />

Modetrends<br />

Herbst/Winter 21<br />

Historie<br />

Riensberger<br />

Friedhof<br />

Veranstaltungen<br />

Theater<br />

Ausstellungen<br />

Konzerte<br />

<strong>81</strong><br />

<strong>81</strong><br />

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Oktober/November 2021<br />

4,50 €<br />

1


Die Kunst<br />

diskret aufzufallen.<br />

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9.00 - 18.30 Uhr<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

vielleicht ist es Ihnen sofort aufgefallen, spätestens an<br />

der Kasse werden Sie darüber informiert: Diese <strong>Ausgabe</strong><br />

trägt erstmalig einen Barcode auf dem Cover, der<br />

über den in Zukunft zu zahlenden Preis in Höhe von<br />

€ 4,50 Auskunft gibt. Das ist <strong>für</strong> Sie sicher ungewohnt,<br />

aber glauben Sie mir, eine notwendige Neuerung,<br />

um auf dem Markt zu bestehen. Das <strong>Schwachhauser</strong><br />

<strong>Magazin</strong> erscheint seit langem mit einer in vielerlei<br />

Hinsicht verbesserten Qualität, was seine Herstellung<br />

und seine inhaltliche Darstellung betrifft, ambitionierte<br />

Redakteure, ein großartiger Cartoonist und ein fabelhafter<br />

Grafiker arbeiten daran. Die Liebe zum Detail<br />

und der Wunsch, Ihnen etwas Schönes an die Hand<br />

zu geben, ist immer schon mein Bestreben gewesen<br />

und so soll es dank ihrer Wertschätzung bleiben.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> stellen wir Ihnen den Künstler Jub<br />

Mönster vor, zusammen mit 25 weiteren Künstlerinnen<br />

und Künstlern aus <strong>Bremen</strong> und umzu stellt er<br />

gerade in der Galerie Kramer aus. Sehenswert!<br />

Karla Götz hat ein wenig mit Rudolf Hickel geplaudert,<br />

beiden hat das Spaß gemacht und was dabei herausgekommen<br />

ist, lesen Sie auf den weiteren Seiten.<br />

Paris ist nicht nur immer eine Reise wert, in diesem<br />

Jahr war gefühlt ganz Deutschland rund um den<br />

verhüllten Arc de Triomphe anzutreffen. Woran das<br />

liegt? Daran, dass dieses Herzensprojekt von Christo<br />

und Jeanne-Claude mit Hilfe einer Bauleiterin aus<br />

Braunschweig umgesetzt, der Stoff aus dem Münsterland<br />

in Lübeck genäht wurde, und die alles zusammen<br />

haltenden Seile aus <strong>Bremen</strong>-Blumenthal stammen?<br />

Nein, es ist vielmehr ein Kulturevent, das man einfach<br />

nicht verpassen durfte. Der Etoile, wie ihn die Pariser<br />

sehen, hat seinen Platz mit dem<br />

kleinen Barcode auf dem Cover<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> <strong>81</strong> gefunden.<br />

Viel Freude beim Lesen!<br />

Ihre Susanne Lolk<br />

3


<strong>81</strong> Inhalt<br />

16<br />

KÜNSTLER<br />

Jub Mönster<br />

06<br />

PLAUDEREI<br />

Rudolf Hickel<br />

24<br />

MODETRENDS<br />

Herbst / Winter 2021<br />

10<br />

REISE NACH PARIS<br />

Arc de Triomphe de<br />

l’Étoile verhüllt<br />

4


42<br />

HISTORIE<br />

Riensberger Friedhof -<br />

ein interaktives Projekt<br />

Immobilienrecht?<br />

Da<strong>für</strong> hab ich<br />

jemanden!<br />

86<br />

62<br />

UNTERHALTUNG<br />

Cartoon<br />

Buchvorstellung<br />

Kreuzworträtsel<br />

Kolumne<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Theater<br />

Ausstellungen<br />

Konzerte<br />

Melanie Kritzer,<br />

Haus & Grund-Mitglied seit 2013<br />

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5


Bremer Persönlichkeiten<br />

Rudolf Hickel<br />

SERIE<br />

Foto: Ryutaro Tsukata<br />

6


Wenn sich „der Rudi“ schwungvoll an den Bistrotisch<br />

zum Cappucino-Gespräch setzt, dann fließt non stop<br />

Energie. Rudolf Hickel, Professor <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften,<br />

ist einer der bekanntesten Experten<br />

seines Fachs, nicht nur in <strong>Bremen</strong> und umzu.<br />

Er lacht gerne, erzählt Anekdoten, ist kämpferisch und<br />

strahlt Zuversicht aus. Das mögen die Menschen. Er<br />

ist nah an ihnen und ihrem Alltag dran. „Ich mach gerne<br />

Ökonomie, sie ist mein Lebenszweck“, sagt er. Forschungsergebnisse<br />

müssen einen ganz praktischen<br />

gesellschaftlichen Nutzen haben. Mit dieser Überzeugung<br />

hat er stets gearbeitet, auch nach seiner Pensionierung<br />

von der Universität <strong>Bremen</strong>. „Ökonomie ist<br />

die Theologie des 21. Jahrhunderts, allerdings weniger<br />

mit Glaubensschwüren als mit Wahrheiten“, formuliert<br />

Hickel ein Bonmot.<br />

Rudolf Hickel bei buten un binnen, Foto: Radio <strong>Bremen</strong><br />

„Ich bin am Zölibat gescheitert“<br />

Dabei hätte der Lebensweg des gebürtigen Nürnbergers<br />

um ein Haar einen Abzweig in Richtung<br />

katholische Theologie genommen. In dieser Disziplin<br />

hat er in Tübingen sein Studium begonnen. „Ich bin<br />

am Zölibat gescheitert“, lacht er. Seine Beziehung<br />

sei ihm wichtiger gewesen. Nach einigen Jahren am<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Gustav-Pauli-Platz ist Hickel mit seiner<br />

Frau Sabine nach Borgfeld gezogen. Die pensionierte<br />

Englischlehrerin übersetzt nicht nur seine Artikel,<br />

wenn internationales Interesse besteht, sondern<br />

ist auch seine erste Kritikerin, Lektorin und Korrekturleserin.<br />

Wöchentlich schreibt der Wirtschaftswissenschaftler<br />

mindestens einen Text, meist <strong>für</strong> bekannte<br />

Zeitungen wie Frankfurter Rundschau, taz, Weser<br />

Kurier und früher <strong>für</strong> die Süddeutsche Zeitung. Viele<br />

Bücher kommen dazu.<br />

Er ist ein gefragter Medienstar, der durch alle bekannten<br />

Polit-Talkshows getingelt ist, darunter auch<br />

mal mit Bill Gates bei Sabine Christiansen. Er hat sich<br />

mühelos ein Netzwerk aus prominenten Zeitgenossen<br />

geknüpft. Und obwohl der Pensionär allenfalls wie<br />

ein 50-Jähriger aussieht, will er seine TV-Präsenz<br />

zurückfahren. „Ich bin jetzt da<strong>für</strong> zu alt.“ Naja, gut, <strong>für</strong><br />

buten un binnen wird er weiterhin Ausnahmen machen.<br />

Und in seinem Lieblingssender, dem Deutschlandfunk,<br />

ist er regelmäßig zu hören. „Da kommt es ja<br />

nicht aufs Aussehen an“, witzelt er. Jetzt drängt sich<br />

die Frage auf, wie viele Lebensjahre der charmante<br />

Plauderer tatsächlich zählt. Der geneigten Leserin,<br />

dem geneigten Leser empfehlen wir, das Geburtsdatum<br />

bei Wikipedia nachzuschlagen und aus dem<br />

Staunen nicht mehr herauszukommen.<br />

Tennis hält fit, Musik ist große Liebe<br />

Beim Tennisverein Werder in der Nähe der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Busestraße macht er seine Aufschläge , haut<br />

die Bälle übers Netz und war dort auch als Präsident<br />

ehrenamtlich tätig. Recherchen haben ergeben, dass<br />

Hickel ein guter Spieler sein soll. Nicht nur, weil sein<br />

gleichnamiger Vater Violinist und Konzertmeister war,<br />

Lutz Krumbach<br />

prasselndes<br />

Kaminfeuer<br />

wohlige Wärme<br />

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7


Diskussionfreudig und nie um eine Antwort verlegen: Rudolf Hickel<br />

ist die Begeisterung <strong>für</strong> klassische Musik besonders<br />

ausgeprägt. Er schwärmt von den Bremer Philharmonikern,<br />

der Kammerphilharmonie und den Opern im<br />

Bremer Theater. „Musik ist meine ganz große Liebe“,<br />

bekennt Hickel. In Konsequenz ist er stellvertretender<br />

Vorsitzender der Bremer Theaterfreunde. Eine Geige<br />

hat er sehr wohl zu Hause. „Aber mein Vater konnte<br />

mir das Spiel nicht recht beibringen, ihm fehlte pädagogisches<br />

Geschick, er war zu streng, das ging gar<br />

nicht“, erinnert er sich. Sein Bruder hingegen sei Violinist<br />

geworden.<br />

Gefragter Redner und Erklärer<br />

„Wenn wir einen brauchen, der uns versteht, dann rufen<br />

wir Rudolf Hickel“, sagt der Gewerkschaftssekretär<br />

der IG Metall auf der improvisierten Bühne, und der<br />

genannte Gastredner tritt unter Beifall ans Mikrophon.<br />

Tarifpolitik ist eine Herzenssache des Wirtschaftswissenschaftlers,<br />

der in seiner kämpferischen Haltung<br />

gut ankommt. Ohne Umschweife kann er erklären, wo<br />

der Schuh drückt und wie das ist mit der Gerechtigkeit.<br />

Gern bezieht er in Vorträgen und persönlichen Gesprächen<br />

Stellung zu aktuellen Fragen, die Bürgerinnen<br />

und Bürger bewegen.<br />

Von der schwarzen Null zur grünen Null<br />

„Die staatlich finanzierte Investitionspolitik treibt nicht<br />

die Inflation an und führt nicht wegen des Anlage suchenden<br />

Geldvermögens zum Zinsanstieg. Schließlich<br />

finden die Staatstitel trotz Minusrenditen reißenden<br />

Absatz auf den Finanzmärkten. Künftige Generationen<br />

werden <strong>für</strong> die heute veranlassten Infrastrukturinvestitionen<br />

<strong>für</strong> bessere Lebens- und Produktionsbedingungen<br />

danken. Die gesamtwirtschaftlich blinde,<br />

kameralistische ,schwarze Null‘ sollte durch die ‚grüne<br />

Null‘ als Symbol <strong>für</strong> eine klimaneutrale Zukunft abgelöst<br />

werden“, schreibt der Ökonom in einem seiner<br />

jüngsten wissenschaftlichen Aufsätze. Er teilt die hysterische<br />

Angst vor Staatsschulden nicht. „Die Tilgung<br />

kann man rausschieben, bis hin zu ewigen Anleihen,<br />

die auch der milliardenschwere Alchimist der Finanzmärkte<br />

und Philanthrop George Soros gefordert hat“,<br />

sagt der Autor ganz entspannt. „Wichtig ist es, heute<br />

so zu handeln, wie wir als künftige Generation auch<br />

gern leben würden.“ Typisch <strong>für</strong> ihn. Rudolf Hickel, ein<br />

Bremer, der Mut macht.<br />

Text: Karla Götz<br />

8


20 Jahre<br />

Havanna<br />

Lounge<br />

(schmiedekampf.de)<br />

Olaf Janotta, Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Havanna Lounge <strong>Bremen</strong> und der Bremer Künstler<br />

Jürgen Schmiedekampf präsentieren das Jubiläumsbild.<br />

JUBILÄUM<br />

In diesem Jahr wird die Havanna Lounge 20 Jahre alt.<br />

Das war eine bewegende Zeit mit Höhen und Tiefen.<br />

Heute nach 20 Jahren ist die Havanna Lounge der<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftsclub in <strong>Bremen</strong>. Das<br />

„der“ unterstreiche ich, weil es nichts Vergleichbares im<br />

Nordwesten gibt. Das hört sich vielleicht etwas übertrieben<br />

an, aber es ist wirklich so. Unser Club befindet<br />

sich direkt in der Bremer Innenstadt.<br />

Auf fast 1.000m² findet man uns in der alten Wertpapierbörse<br />

in einem neugotischen Ensemble des<br />

Börsenhof A. Natürlich topp ausgestattet mit verschiedenen<br />

Konferenzmöglichkeiten, Restaurant, Bibliothek,<br />

Kaminzimmer, Billardraum, begehbarem Humidor und<br />

einer Loge im Weserstadion. Unsere mehr als 750<br />

Mitglieder sind zumeist Entscheider und Multiplikatoren<br />

aus <strong>Bremen</strong> und umzu. Dazu gehören auch ein<br />

Junioren- und ein Business Women-Netzwerk. Unsere<br />

Mitglieder haben Zugang zum größten Clubnetzwerk<br />

der Welt dem „International Associate Clubs“ mit über<br />

220 Partnerclubs.<br />

Ob in Shanghai, New York oder Berlin, fast in jeder größeren<br />

Stadt findet ein Havanna Loung´ler einen exklusiven<br />

Partner <strong>für</strong> Meetings und Gourmet. Einzigartig<br />

sind auch unsere Veranstaltungen. Kein anderer Club<br />

in ganz Deutschland bietet seinen Mitgliedern derart<br />

vielfältige Veranstaltungen. Über 100 Events haben wir<br />

im Programm, das geht über Polit-TALKs, Wirtschafts-<br />

TALKs, Bundesliga-TALKs, Betriebsbesichtigungen,<br />

Poker-Events, Zigarren-Tastings, Golfturniere, Clubreisen,<br />

Gourmetabende, Degustationen und nicht zu<br />

vergessen, unsere legendären Partys mit über 350<br />

Mitgliedern und Gästen.<br />

Wir sehen uns im Club!<br />

Havanna Lounge<br />

Börsenhof A<br />

Am Dom 5 I 2<strong>81</strong>95 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 32 30 03-0<br />

havannalounge.de<br />

9


Christo<br />

und Jeanne-Claude<br />

REISE ZUR KUNST<br />

Temporäre Kunst: Die Verhüllung des Triumphbogens nach dem Konzept von Christo und Jeanne-Claude<br />

10


Als bekannt wird, dass in Paris der Arc de Triomphe,<br />

das Nationalheiligtum der Franzosen, eine Christo-<br />

Hülle bekommt, ist kein Halten mehr. Das <strong>Schwachhauser</strong><br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> macht sich auf den Weg.<br />

20 Uhr Ankunft auf dem Gare du Nord. Der Taxifahrer<br />

brettert über lichtglänzende Boulevards, Menschen<br />

sitzen in den Straßencafés, gleich kommt pariserische<br />

Stimmung auf. Und da: Ein weißgewandetes Etwas<br />

schält sich aus dem Dunst. Riesig, fast gespenstisch.<br />

Zunächst gilt es aber, den weltweit schwierigsten Kreisverkehr<br />

zu absolvieren. Zwölf breite Straßen gehen davon<br />

ab. Spuren sind nicht genau definiert. Es gilt: rechts<br />

vor links. Für den netten Fahrer eine Kleinigkeit. Wir segeln<br />

durch, die Blicke gleiten zwischen dem Kunstwerk<br />

und der gefährlichen Fahrsituation hin und her. Zwar<br />

heißt der Platz rund um den Arc de Triomphe offiziell<br />

Charles de Gaulle, aber die Franzosen nennen ihn immer<br />

noch Place de l‘ Etoile. Na, das kennt der <strong>Schwachhauser</strong><br />

ja: am Stern. Statt sechs Straßen daheim sind es<br />

in der Hauptstadt der Grande Nation allerdings doppelt<br />

so viele. Und Fahrräder haben gar keine Chance.<br />

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Rotes Tauwerk der von Christo<br />

hochgeschätzten Blumenthaler<br />

Firma Gleistein hält das temporäre<br />

Kunstwerk zusammen.<br />

Foto: Karla Götz<br />

Christo: „Durch Verhüllung enthüllen“<br />

Am anderen Morgen bei strahlendem Sonnenschein<br />

entfaltet das leuchtende Kunstwerk seine volle Schönheit.<br />

Seit den 1960er-Jahren haben Christo und Jeanne-Claude<br />

davon geträumt, Napoleons Triumphbogen,<br />

auf dem dessen siegreiche Schlachten verewigt wurden,<br />

zu verkleiden. „Das künstlerische Ziel ist, bei allen<br />

Objekten durch Verhüllung zu enthüllen“, ist ein vielzitierter<br />

Kernsatz des Künstlers, der 2020 starb. „L’Arc<br />

de Triomphe Wrapped“ leuchtet der Schriftzug auf<br />

den blauen Westen der Moderatorinnen und Modera-<br />

11


12<br />

Beeindruckendes Farbspiel auch bei Nacht. Durch die Beleuchtung kommt die Struktur perfekt zur Geltung. Foto: Lutz Gaeth


Mitarbeiter in blauen Westen<br />

erläutern die Verhüllung und<br />

verteilen Materialproben.<br />

Foto: Karla Götz<br />

toren, die in großer Zahl <strong>für</strong> Auskünfte zur Verfügung<br />

stehen. Aus ihren Gürteltaschen verteilen sie freigiebig<br />

kleine quadratische Materialproben an Interessierte.<br />

So also sieht das aus: mit Aluminium beschichtetes<br />

Polypropylen-Gewebe, Helligkeit wird je nach Tageszeit<br />

gespiegelt. Im günstigsten Lichteinfall tauchen die<br />

französischen Flaggenfarben in leicht schimmerndem<br />

Blau, Weiß und Rot durch die Seile auf.<br />

Feuerrotes Tauwerk aus Blumenthal<br />

Gefragt, woher das <strong>Schwachhauser</strong> <strong>Magazin</strong> kommt,<br />

und dann fix mit „Allemagne“ beantwortet, ist die Freude<br />

bei den Blauwesten groß. Deutsche Firmen sind<br />

hier maßgeblich beteiligt, das findet schwer Anerkennung.<br />

Der Stoff wurde im Münsterland gewebt, es sind<br />

25.000 Quadratmeter recycelbares Material. Verarbeitet<br />

hat ihn die Firma Geo – Die Luftwerker aus Lübeck.<br />

Acht Näherinnen haben sieben Monate lang die<br />

Maschinen surren lassen. Immerhin 600 Gramm pro<br />

Quadratmeter wiegt das beeindruckende Gewebe. Da<br />

brauchten die Damen ganz schön Kraft in den Knien.<br />

Die längsten Bahnen sind 16 Meter breit und 52 Meter<br />

lang. Für das <strong>Schwachhauser</strong> <strong>Magazin</strong> auf Reisen<br />

liegt der Höhepunkt dieser Materialorgie aber in den<br />

Kordeln, die das Ganze zusammenhalten. 3000 Meter<br />

feuerrotes Tauwerk hat die Firma Gleistein & Sohn aus<br />

Blumenthal noch in Absprache mit Christo geliefert.<br />

Das Bremer Unternehmen in der Heidlerchenstraße<br />

war schon 1995 bei der Verhüllung des Reichstags dabei.<br />

Qualität verpflichtet.<br />

Aktions-<br />

ANGEBOT<br />

13


14<br />

Kunstvoll geraffter Stoff, gewebt im Münsterland, genäht in Lübeck und mit Tauen aus <strong>Bremen</strong> Blumenthal zusammengehalten. Foto: Karla Götz


Bei schönstem Wetter: Der verhüllte Triumphbogen war eine Reise wert. Foto: Susanne Lolk<br />

Zauberhafte Stimmung<br />

Durch eine Unterführung gelangen die Besucher in<br />

das Innere des umtosten Kreisels und können das<br />

Material mal befühlen. Es ist großartig. Die Stimmung<br />

ist zauberhaft. Alle wirken glücklich. Junge Künstlerinnen<br />

bringen gekonnt Kohleskizzen aufs Papier. Es<br />

wird pausenlos fotografiert. Am Champs Ellysee sitzen<br />

Schülerinnen und Schüler auf dem Pflaster und fassen<br />

die Konturen des Wunderwerks ins Auge, um sie dann<br />

<strong>für</strong> ihren Kunstunterricht zu zeichnen. Ja, es ist ein großes<br />

Ereignis, diese monumentale Verhüllung, die genau<br />

16 Tage bleiben darf. Dann muss alles – so der Wille<br />

des Künstlers – aussehen, als sei nichts gewesen. Das<br />

<strong>Schwachhauser</strong> <strong>Magazin</strong> auf Reisen kann aber von<br />

sich sagen: Ich war dabei.<br />

Text: Karla Götz<br />

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15


Jub Mönster<br />

KUNST<br />

‚Orange macht Putz (2)‘, Acryl auf Leinen, 100 x 140 cm, 2019<br />

Foto JensWeyers<br />

16


Den Künstler packt sie ständig, die schiere Lust am Geschichten<br />

Erzählen in seinen Bildern und das tut er derart überzeugend,<br />

dass die Kunsthalle <strong>Bremen</strong> längst einige Bilder und die<br />

Hollweg-Stiftung unlängst eine ganze Bilderserie aus seinem<br />

Repertoire erstanden haben.<br />

17


18


„I don’t want realism. I want Magic. Magic.“ So heißt<br />

es in einer seiner vielen großen Kugelschreiber-<br />

Zeichnungen in Cartierrot auf Holz. Erwartungsvoll<br />

blickt eine junge Frau aus ihrer präzise rot gestrichelten<br />

Sphäre in die Höhe und staunt von ihrem Platz<br />

zwischen Vorhängen in den Himmel oder gar in eine<br />

andere Dimension, und eine neue Geschichte beginnt.<br />

Mit seinem unermüdlichen Drang zum Erzählen in<br />

seiner Kunst ist Jub Mönster als Maler in <strong>Bremen</strong><br />

nicht allein. Es gibt etliche männliche und weibliche<br />

Maler und Bildhauer, Schriftsteller, Schauspieler und<br />

noch mehr Künstler, die sich dazu verschrieben haben,<br />

zarte Fäden zu spinnen, um mit Gemälden und<br />

Skulpturen, mit geschriebenen und gesprochenen<br />

Worten oder auch mit Taten Momente ineinander zu<br />

verweben, die Menschen miteinander oder mit ihrer<br />

Umgebung in Beziehung zu setzen. Je eigenwilliger<br />

sie dabei vorgehen, umso größer die erzeugte<br />

Neugier, umso größer die Lust diese Geschichten zu<br />

betrachten, <strong>für</strong> sich selbst zu interpretieren und zu<br />

eigenen Geschichten zu machen.<br />

Bild links: ‚Der Alltag wirkt langsam normal‘<br />

Acryl auf Sperrholz auf Leinen, 130 x 90 cm, 2020<br />

Foto Jens Weyers<br />

Jub Mönster schuf in seiner Kunst unzählige Gemälde<br />

verschiedenster Art, die bestimmt sind von solch beeindruckender<br />

Eigenwilligkeit, und es kommt nicht in<br />

Frage an ihnen in einer Ausstellung oder an den vielen<br />

Häuserwänden in <strong>Bremen</strong> und anderswo vorbei zu<br />

laufen, ohne die von ihm gesponnenen Fäden - oder<br />

in seinen vielen großformatigen Kugelschreiber-Bildern<br />

gezogenen Striche - genauer zu betrachten. Sie<br />

alle üben einen Sog aus, dem man sich nicht entziehen<br />

kann, nicht entziehen möchte. Im Gegenteil, man<br />

möchte mehr davon.<br />

Zum Glück ist es <strong>für</strong> den Künstler kein Problem, mehr<br />

davon zu bieten, denn sein Oeuvre ist groß. 1949 in<br />

Oldenburg geboren, hat Jub Mönster 1970 zunächst<br />

zwei Jahre an der Fachoberschule <strong>für</strong> Gestaltung<br />

Bildhauerei und Malerei in <strong>Bremen</strong> studiert und anschließend<br />

vier weitere Jahre Malerei und Film an der<br />

Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung. Es folgten bald Preise bei<br />

diversen Künstler-Wettbewerben und Stipendien in<br />

Frankreich, Berlin und Italien. Seit fünfzig Jahren hat<br />

er regelmäßig zahlreiche Einzelausstellungen und<br />

an Gruppenausstellungen teilgenommen und dies<br />

nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, in<br />

Süd- und Nordamerika, in Asien und im afrikanischen<br />

Senegal.<br />

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19


‚Unter Null (‚Polarstern‘)‘, Acryl und Öl auf Leinen, 40 x 60 cm, 2020<br />

Foto Jens Weyers<br />

Jub Mönster überzeugte mit seiner Kunst von Anfang<br />

an. Es sind die Geschichten darin von Menschen<br />

und ihren Schicksalen, von Plätzen in aller Welt, von<br />

Heimweh und Fernweh, von Alltäglichem und Besonderem.<br />

Und er betont es wahrlich immer wieder: Wo<br />

Menschen sind, da sind Geschichten,<br />

wo Sein ist, ist auch Schein, wo Licht<br />

ist, da ist Schatten und der in seinen<br />

Gemälden nicht zu klein. Neben den<br />

Menschen im Licht ist in seinen Gemälden<br />

ihre große schattige Seite zu<br />

sehen, und sie ist nicht eine schlechtere,<br />

sondern einfach die andere<br />

Seite unserer Seelenwildnis.<br />

Weiter erzählt der Künstler in seinem<br />

Oeuvre von Theaterhäusern, Tanzbars,<br />

Strandhallen und vom Cinema<br />

am Ostertor. Sie alle wirken nostalgisch,<br />

wie leer gefegt und darauf<br />

wartend belebt zu werden. So auch die Innenräume<br />

von Restaurants und Bars mit sauberen Theken und<br />

eingedeckten Tischen in Erwartung des ersehnten<br />

Ansturms, der Gäste und ihrer Schicksale. Verlassene<br />

Treppen und Brücken beleuchtet er bei Nacht und im<br />

Regen mit dem stillen Schein von Straßenlaternen.<br />

Eine Welt im Stillstand, von Jub Mönster seit vielen<br />

Jahren schon in seinen Bildern etwa in kühlem Blau<br />

und mit Kugelschreiber vorzugsweise auf Resopalplatten<br />

eingefroren, die Menschheit hat es gerade erst<br />

erlebt. Während dieser Zeit im letzten Jahr schuf er,<br />

mit dem Kugelschreiber und diesen<br />

unendlich vielen Strichen, Linie <strong>für</strong><br />

Linie die Polarstern, statt etwa der<br />

Sielwallfähre. Es geschah aus einem<br />

Gefühl von Fernweh heraus. Seine<br />

geliebten Kaffeehäuser in <strong>Bremen</strong>,<br />

in denen er sonst regelmäßig flanierte,<br />

Menschen traf oder einfach nur<br />

beobachtete, waren geschlossen.<br />

Es gab auch kein Entrinnen aus der<br />

Stadt heraus, die mit ihren Cafes, Restaurants,<br />

Bars und Geschäften mit<br />

allen ihren kulturellen und sonstwie<br />

beschaffenen Angeboten in einen<br />

Jub Mönster<br />

künstlichen Schlaf versetzt worden<br />

war. Jub Mönster vermisste die Menschen und strichelte<br />

und straffierte konzentriert seine Sehnsucht<br />

mit dem Kugelschreiber in das deutsche Forschungsschiff.<br />

Und immer wenn er diese vielen Striche in wahrer<br />

Präzisionsarbeit zieht, dann hat er nicht das Ergebnis<br />

20


‚Canal St.- Martin, Paris‘, Kugelschreiber auf Leinen, 140 x 200 cm, 2021<br />

Foto Jens Weyers, <strong>Bremen</strong><br />

im Kopf a la „nun zeichne ich ein Boot“. Es ist vielmehr<br />

ein Pfad aus „hier ziehe ich eine helle Linie, dort eine<br />

dunkle und hier wieder eine hellere“. So arbeitet er<br />

sich Strich <strong>für</strong> Strich an seine Objekte heran. Der Weg<br />

ist das Ziel. Dies Sprichwort geht <strong>für</strong> Jub Mönster<br />

hundertprozentig auf. Und jeder Weg zu seiner Zeit.<br />

Die Inspiration ist immer da. Dies zeigt sich auch in<br />

seinen bunten Gemälden aus Acryl und Öl auf Leinen<br />

und Pappe und Aquarell auf Schiefer. Und wenn der<br />

Künstler in einem davon einen Mann im roten Anzug<br />

mit der Binde des Blinden um den Arm malt, der ihm<br />

selbst auffallend ähnelt, dann mag einer das nicht<br />

recht verstehen. Mit dem Gehstock tatstet sich der<br />

nicht Sehende in dem Bild voran, dabei vermag Jub<br />

Mönster es doch so klarsichtig, spielerisch mit den<br />

Wirklichkeiten und ihren Abbildern zu spielen. Er fasziniert<br />

in seiner Kunst mit Zeiten, die verwischen und<br />

sich vermischen, indem er Menschen aus der heutigen<br />

Zeit in eine vergangene plaziert oder Menschen<br />

aus vergangener Zeit in unsere heutige katapultiert.<br />

Da<strong>für</strong> benutzt er als Hintergrund antike Postkarten<br />

und Landschaftsgemälde unbekannter Künstler, vom<br />

Flohmarkt erstanden oder in Antiquariaten entdeckt,<br />

und stellt neue Beziehungen her, wenn er diese mit<br />

seinen bunt gemalten Protagonisten fröhlich bestückt<br />

und so neue Kompositionen schafft. Er verschiebt<br />

21


‚Place de Furstenberg, Paris‘, Kugelscheiber auf lackierter Hartfaser, 40 x 50 cm, 2021<br />

Foto Jens Weyers<br />

Realitätsebenen, Ansichten und Horizonte. Nichts ist<br />

wie es scheint und doch bringt es keinen aus der Ruhe.<br />

Tänzer zwischen den Welten, Reisende, Arbeitende im<br />

scheinbar ganz alltäglichen Alltag. Gelassen nimmt der<br />

Künstler die Vogelperspektive ein und betrachtet das<br />

Geschehen weitsichtig aus der Metaebene.<br />

Seit über 50 Jahren lebt Jub Mönster nun schon in<br />

<strong>Bremen</strong> und ist der Stadt nach seinem Studium treu<br />

geblieben. Dabei empfindet er das Künstlerdasein hier<br />

nicht nur als nicht einfach, sondern es sei schon regelrecht<br />

hart, sich als Künstler durch zu beißen. Auch<br />

davon kann er Geschichten erzählen, nicht nur seine<br />

eigenen, sondern ebenso die anderer gestandener<br />

Künstler in der Stadt und die unzähliger junger Studierender<br />

und Studienabgänger, die eine hervorragende<br />

Hochschule wie die Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung mit<br />

sich bringt. Jub Mönster wünscht sich, dass der Bremer<br />

und die Bremerin seine Bilder und die der anderen<br />

sehen und ihre Geschichten entdecken. Und wenn<br />

sie trotzdem zu zurückhaltend sind, um eine Galerie<br />

zu betreten, können sie jedenfalls seinen Geschichten<br />

an den Wänden der Universität, des Parkhauses Langenstraße,<br />

von Radio <strong>Bremen</strong> und am Dobben in <strong>Bremen</strong><br />

und in anderen Städten ganz <strong>für</strong> sich lauschen.<br />

Jub Mönster hat etliche - um die vierzig - Wandbilder<br />

gemalt und ist mit ihnen in den 70er Jahren so richtig<br />

bekannt geworden.<br />

Mag es im Übrigen nicht immer einfach sein, der<br />

Künstler ist auch stolz auf sein <strong>Bremen</strong>. In der <strong>für</strong><br />

alle Künstler unerträglich schweren Zeit der Pande-<br />

22


mie hat die Bremer Stadt durch ihren Bildungssenat<br />

hervorragende Arbeit geleistet und sich um ihre<br />

Künstler gekümmert, wo sie andernorts schlichtweg<br />

vergessen wurden. Jub Mönster schwärmt von dem<br />

in Windeseile aufgelegten Programm, das ohne aufwändige<br />

Bürokratie <strong>für</strong> sie aus dem Boden gestampft<br />

wurde. Vierhundert Künstler, egal ob Maler, Bildhauer,<br />

Schriftsteller, Schauspieler oder viele andere Künstler<br />

mit einem vorgestellten Projekt, haben Geld zum<br />

Überleben in der Pandemie erhalten. Dann noch einmal<br />

weitere vierhundert Künstler. Großartig!<br />

Trotzdem politisiert Jub Mönster nicht in seiner Kunst,<br />

setzt höchstens leise Akzente und hält es im Übrigen<br />

mit Humor. Malerei ist <strong>für</strong> ihn nicht das Medium, um<br />

Probleme politischer Art aufzuzeigen. Inzwischen sei<br />

ohnehin alles viel zu vielschichtig, nichts mehr simpel<br />

genug, um es in einem Bild unterzubringen. Dabei<br />

setzt gerade er doch seine Protagonisten regelmäßig<br />

verschiedenen Dimensionen aus. Ist gerade ihm in der<br />

Kunst alles erlaubt, nichts nur eindimensional. Ganz so<br />

wie ein menschliches Schicksal sich immer auf vielen<br />

Ebenen abspielt. Trotzdem, Jub Mönster sieht sich<br />

statt des nachdenklichen eher als heiteren Künstler,<br />

der dem Leben sehr zugewandt ist, und fragt sich<br />

dennoch oder gerade deshalb stets: Wen will ich mit<br />

meiner Kunst und auf welcher Ebene erreichen? Dann<br />

sucht er sich Situationen, die einfach Spaß machen<br />

und bringt sie auf den Punkt oder vielmehr auf den<br />

Strich mit seinen Kugelschreiber-Zeichnungen. Dabei<br />

wartet er gar nicht erst auf Inspiration, sondern lässt<br />

diese sich wie von selbst ausbreiten und Bildinhalt<br />

werden. „Es ist so verdammt einfach.“ Jub Mönster<br />

spricht im Brustton der Überzeugung, „durch beständige<br />

Arbeit entsteht einfach alles. Durch Fleiß und<br />

Disziplin kommt ein Thema kommt zum anderen, sie<br />

sind etwas, das alle ernst zu nehmenden Künstler inne<br />

haben.“<br />

Drei Monate strichelt er manches Mal an ein und derselben<br />

Geschichte und jede spricht ihre ganz eigene<br />

Sprache. So wie ein Bild mit dem Titel „Nur die Liebe<br />

zählt“. Ein Mann und eine Frau gehen darauf nebeneinander<br />

her. Ihre Aufmerksamkeit ist abgelenkt von<br />

einem unsichtbaren Ereignis, das jedes sein könnte.<br />

„So gehts“ heißt es in weißen Lettern auf dem Top der<br />

Frau, „Heute“ dann in weißen Lettern auf dem Shirt<br />

des Mannes. „So gehts heute“ sagt die Kunst von Jub<br />

Mönster und dann gehts bestimmt wieder ganz anders<br />

„Morgen“. Es ist und bleibt einfach spannend.<br />

jubmoenster.de<br />

Text: Anja E. Brinckmann<br />

23


MODETRENDS<br />

Entspannt in die kalte Jahreszeit mit viel Fake Fur, Foto: Alexandru Zdrobau, unsplash<br />

24


Verlässlich schöne und besondere<br />

Kindermode aus dem kaenguru in <strong>Bremen</strong><br />

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Nach dem langen Lockdown und der einen<br />

oder anderen Corona-Speckrolle vermitteln voluminöse<br />

24/7-Partykleidung und die Wiedergeburt<br />

des Cool-Girl-Karos wieder ein Gefühl<br />

von Freiheit und Normalität. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt auf der Wiederbelebung des Pullunders,<br />

architektonischem Strick, Fake Fur (auch<br />

bekannt als Webpelz – bloß kein Echtfell!),<br />

dekonstruierten Fliegerjacken, Hotpants, Rollkragenpullovern<br />

und lässigem „Shirt Suiting“<br />

als Ersatz <strong>für</strong> den strengen Hosenanzug.<br />

25


26<br />

Après-Ski Stimmung mit kuscheligen Pullovern<br />

Qualität Fotos: Mukuko kaufen Studio, in den kleinen Austrian Geschäften National und Library, sich fragen, unsplash unter welchen Bedingungen die Ware produziert wurde<br />

Foto: Timothy Paule II, klein: Wallace Chuck, beide Pexels


Zumindest bei einem Trend sind sich die Designer<br />

diesen Herbst/Winter einig: der Après-Skimode<br />

– oder besser gesagt Vintage-Wintersportmode. Sie<br />

bringt einen Hauch Luxus und St. Moritz- oder Aspen-Flair<br />

in den Alltag. „Die Natur ist das Einzige, was<br />

dich heilt“, meint zumindest Miuccia Prada ...<br />

Entsprechend gibt es warme Wollpullover mit bunten<br />

„Fair Isle-“ beziehungsweise Norwegermustern oder<br />

mit strukturiertem Zopfstrick. Sie werden kombiniert<br />

mit gefütterten Moonboots, Parkas und Puffer Jackets:<br />

Hauptsache, der Look ist oversized – auch jenseits<br />

der Piste (falls man überhaupt in der Pandemie<br />

zum Skilaufen kommt).<br />

Gemütlich wird es auch im kuscheligen All-Over-Look<br />

aus Strick mit zueinander passendem Pulli, Hose und<br />

Mantel – oder als Kleid mit Pullunder und Cardigan.<br />

Fashion goes HYGGE - das wohlige Lebensgefühl der<br />

Skandinavier stillt die Sehnsucht nach Wärme und<br />

Geborgenheit.<br />

Virginie Viard von CHANEL hat mit ihrer Kollektion<br />

„COCO-Neige“ die Après-Ski-Stimmung noch deutlicher<br />

betont: Ausnahmsweise präsentierte sie die Kollektion<br />

nämlich nicht im Pariser Grand Palais, sondern<br />

im viel intimeren Ambiente des legendären Nachtclubs<br />

„Castel“, wo sich in den 1960ern und 1970ern<br />

Rockstars und Models die Klinke in die Hand gaben.<br />

Von Viard wurden „Plüschtier-Kostüme“ und Yeti-<br />

Stiefel aus Kunstfell im Schummerlicht präsentiert.<br />

Der Trend, <strong>für</strong> den natürlich kein Echtpelz, sondern<br />

nur Fake Fur verarbeitet wird, heißt übrigens „Comfort<br />

Dressing“.<br />

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Stefanie Hauser<br />

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Tel. (04203) 12 42<br />

Auch viele andere Designer zeigten Kreationen mit<br />

Kunstfell statt Pelz. Auf jeden Fall wird diese Saison<br />

besonders kuschelig: mit Twin Set-Jacken aus Teddyfell,<br />

Kragen, Tops, Taschen und Teddymänteln, die<br />

oversized geschnitten sind und manchmal mit einem<br />

Taillengürtel auf Figur gebracht werden. Meistens<br />

jedoch verschwanden die Körperformen unter den<br />

dicken Kuschelmänteln völlig.<br />

Beim Leder geht der Trend zur veganen Variante<br />

FAKE-Leder. Dabei wird alles einbezogen, ob Hosen,<br />

Jacken, Mäntel, Jumpsuits, Kragen, Tops, Hemden,<br />

Blazer, Kleider oder Röcke. Ein ganz besonderes „IT-<br />

Piece“ wird wohl der „Shiny Fake-Ledermantel“ in<br />

Schwarz, Cognacbraun, Khaki, Grau oder Dunkelrot.<br />

Aber zurück zu den zotteligen Yeti-Stiefeln: In konsequentem<br />

Stilbruch werden sie mit einem Super-Mini<br />

kombiniert.<br />

27


Der Oversize-Schal ist nach wie vor das TOP Accessoire zum Wollmantel, Foto: Vladislav Bogatkin, Pexels<br />

Depop: Das Instagram des Shoppings<br />

Dass die Rückkehr des Super-Minis schon lange im<br />

Kommen war, wird Ihnen jeder Debop-Fan sagen<br />

können. Diese App wird gerne als „Instagram des<br />

Shoppings“ bezeichnet. Im Grunde genommen ist<br />

es eine Second Hand Shopping-App, über die jeder<br />

Vintage-Schätze weltweit ge- und verkaufen kann.<br />

Für Second Hand-Liebhaber ein Paradies –<br />

auch wenn man hier bestimmt kein<br />

altes Chanel-Kostüm aufstöbert<br />

(und wenn, dann bestimmt teurer,<br />

als man hoffte).<br />

Apropos CHANEL: Virginie Viard<br />

führt die bereits Anfang der 1980er<br />

von Lagerfeld begonnene Verjüngungskur<br />

nahtlos fort. Aktuell befeuert<br />

sie die Wiederbelebung alter Vintage-<br />

Styles. Die Zeiten nach dem Tod der legendären<br />

Gründerin, als nur noch konservative<br />

Kundschaft hier ihre Tweed-Kostüme kaufte,<br />

sind längst vorbei. Aktuell erlebt das unverwechselbare<br />

CHANEL-Tweedkostüm seine Wiedergeburt<br />

– mit Minirock und zotteligen Moonboots.<br />

Wieder trendy:<br />

Moonboots<br />

Dabei hatte Virginie Viard eine geniale Designidee:<br />

Schließlich ist das Wichtigste das, was man darunter<br />

trägt. Daher entpuppen sich CHANEL-Moonboots als<br />

doppellagig: Beim Betreten des Hauses entledigt man<br />

sich einfach des zottellig-voluminösen „Shearlings“,<br />

und lässt darunter einen schlanken Stiefel zum Vorschein<br />

kommen. So geht Après Ski!<br />

Warum wohl Après Ski zum Modetrend der<br />

Stunde wurde? Vielleicht gerade deshalb, weil<br />

dieses Vergnügen pandemiebedingt länger<br />

ausgefallen oder – Stichwort Ischgl – leicht<br />

in Verruf geraten ist.<br />

So oder so funktioniert keine<br />

Herbst-/Winterkollektion ohne<br />

Strick. Bei Louis Vuitton bildet<br />

architektonischer Strick ganze<br />

Straßenschluchten von Wolkenkratzern<br />

in 3D ab. Neu ist auch<br />

Strick Layering: Wer nicht genug bekommen<br />

kann, kombiniert einfach verschiedene<br />

Strickteile mit- und übereinander. Und wenn das dann<br />

noch nicht reicht, kommt noch ein Oversize-Schal mit<br />

Fransen drüber: Strick all over von Kopf bis Fuß.<br />

28


29


Etwas Oversize, etwas Girly, mit Fakefur und ausdrucksstarker Brille liegt man genau im Herbst-/ Wintertrend<br />

Fotos: TIGER OF SWEDEN, klein Alimarel, unsplash<br />

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30


Im krassen Gegensatz dazu steht ein Evergreen der<br />

Mode: der strenge Military Look. Da gibt es scharf geschnittene<br />

Jacken und Mäntel, aufgesetzte Taschen<br />

und Schulterriegel, goldene Zierknöpfe und jede<br />

Menge Khaki, dazu derbe (nicht zottelige) Boots und<br />

Chunky Loafer. Dieser wird jetzt mit kurzen Söckchen<br />

kombiniert. Flache und schlichte Schaftstiefel sind die<br />

Begleiter <strong>für</strong> verspielte Plisseeröcke und Midikleider.<br />

Die Generation Z bringt den<br />

Y2K-Trend zurück<br />

Die Gen Z, die Generation Z, teilweise auch „Generation<br />

Greta“ oder „Post-Millenials“ genannt, ist die Nachfolgegeneration<br />

der Millenials. Zur Gen Z werden alle<br />

gerechnet, die von 1997 bis 2010 zur Welt gekommen<br />

sind. Diese Generation war schon im Kindesalter mit<br />

der digitalen Informationsflut konfrontiert, geht mühelos<br />

damit um und ist technisch voll versiert.<br />

Ihre Vorgänger-Generation Y („Millenials“) wurde von<br />

den frühen 1980er bis zu den späten 1990er geboren.<br />

Kritiker nennen Y auch „Generation Maybe“: Ihr fehlten<br />

Eigenschaften und Profil sowie der Mut, Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Mit der nachfolgenden Gen Z kommt auch die 2000er-<br />

Jahre-Mode und die sogenannte Y2K-Ästhetik zurück.<br />

Das Kürzel steht <strong>für</strong> „Year 2 Kilo“ (2 Kilo = 2000), also<br />

das Jahr 2000. Eigentlich benennt es ein Computerproblem,<br />

das auftrat, weile viele Rechner auf den Jahrtausendwechsel<br />

nicht vorbereitet waren.<br />

Kern der Y2K-Ästhetik ist der „Girly Look Trend“ aus<br />

den 2000ern, der nochmal auf die Spitze getrieben<br />

wird. Dabei geht es auch darum, Mode nicht allzu<br />

ernst zu nehmen und sich auszutoben. Der Trend<br />

soll auch Optimismus <strong>für</strong> die Zukunft zum Ausdruck<br />

bringen – vielleicht nicht das Schlechteste nach den<br />

beiden letzten Jahren.<br />

„Im Herzen barfuß“<br />

Das ist der Leitspruch der Nageldesignerin Rita<br />

Grigowski. Es ist, wie ihre Vermieterin Susanne<br />

Wöbbeking sagt, „eine schöne Synergie“, die hier<br />

im Parterre der Carl-Schurz-Straße 53 den Kundinnen<br />

und Kunden zu Gute kommt. Das „Nagelwerk<br />

by Rita“, so der Firmenname der Dienstleisterin,<br />

bietet seit Mai dieses Jahres kosmetische Fußpflege,<br />

Maniküre, Schablonenverlängerung, Gelmodellage,<br />

Naturnagelverstärkung, Farbgel, und Shellac<br />

in den tollsten Farben – natürlich jetzt auch<br />

herbstlich – an.<br />

Es kommen übrigens nicht, wie erwartet, ausschließlich<br />

Frauen zur Maniküre und Pediküre. „Ich<br />

habe auch männliche Kunden“, sagt Rita Grigowski.<br />

Termine erhält man bei ihr nach Vereinbarung.<br />

Seit 2016 hat die Bremerin zunächst im privaten<br />

Kreis die Nägel ihrer Familie und ihrer Freunde<br />

gepflegt. Schließlich hat sie sich entschieden, ihr<br />

Hobby zum Beruf zu machen. In der strahlend<br />

weißen Praxis mit modernsten Geräten hängen<br />

ihre Zertifikate und Urkunden an der Wand. „Mein<br />

Beruf ist meine Leidenschaft“, sagt die qualifizierte<br />

Fachfrau. Sie setzt ausschließlich Produkte der<br />

exklusiven Firmen Veto Nails und Jolifine ein. Ganz<br />

wichtig: Hygiene wird bei Rita Grigowski großgeschrieben.<br />

Dazu gehören bauchfreie „Going Out Tops“ (Crop<br />

Tops oder Crop-Sweatshirts) kombiniert mit Hüftjeans<br />

oder extremen Baggy-Hosen, Samt-Tracksuits,<br />

Baguette-Taschen, Oversize-Jeansjacken, grobe<br />

Gliederhalsketten im XXL-Format (sogenannte „Chain<br />

Ketten“), Allover Denim Looks, Low Waist Schlagjeans,<br />

Choker und Glitzergürtel.<br />

Beliebte Accessoires sind Sonnenbrillen mit bunten<br />

Gläsern, farbenfrohe Schmetterlings-Haarklammern,<br />

klobige Schuhe mit breiter Sohle (Buffalo!), Pink Metallic<br />

und viel Bling Bling. Triangel Kopftücher runden<br />

das Ganze ab: Sie gehören auf den Kopf und nicht<br />

mehr um den Hals.<br />

NAGELWERK BY RITA<br />

Carl-Schurz-Straße 53 · 28209 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421 35 09 89 94<br />

nagelwerkbyrita@magenta.de<br />

31


32<br />

Mantel von Beate Heymann – gesehen im Laden 37 bei Monika Kiefert in Borgfeld


Das klassische Halstuch wird also zum Haar-Accessoire,<br />

das die Frisur bei Wind und Wetter zusammenhält.<br />

Y2K ist schrill, bunt und wild gemustert. Ein Parade-Outfit<br />

besteht aus Hüftjeans mit weitem Schnitt<br />

plus bauchfreiem Top oder engem Minikleiderm aus<br />

Denim mit schmalen Trägern. Tja, so feiern die Jugendsünden<br />

der Millenials ihr Comeback - irgendwo<br />

im Spannungsfeld zwischen völlig geschmacklos<br />

und cool gestylt: mit den früheren Looks von Britney<br />

Spears und Christina Aquilera oder den superknappen<br />

Outfits von Destiny´s Child und dem ehemaligen IT-<br />

Girl Paris Hilton.<br />

Heute stehen vor allem Stars wie die 1995 geborene<br />

Sängerin Dua Lipa oder das Supermodel Bella<br />

Hadid <strong>für</strong> den „Girly-Retro-Look“: oben immer kurz<br />

und knapp, unten mal locker und mal eng. Auch beim<br />

Après Ski-Look legt der Y2K-Stil noch eine Schneeschippe<br />

drauf – und kommt mitten im Winter bauchfrei<br />

um die Ecke.<br />

Trotzdem diente Y2K auch in der letzten CHANEL<br />

Cruise Collection 21/22 als roter Faden. Selten sah<br />

man so viele bauchfreie Jacken – wenn auch etwas<br />

geschmackvoller als üblich. Die Show fand nicht<br />

umsonst im Kalksteinbruch „Carrières de Lumières“<br />

statt, im Dorf Les<br />

Baux-des-Provence:<br />

Denn Virginie Viard<br />

sucht wie schon<br />

ihr Vorgänger Karl<br />

Lagerfeld am liebsten<br />

Orte auf, die<br />

mit Coco Chanel in<br />

Verbindung stehen.<br />

Dort – und<br />

nicht wie sonst<br />

im Grand Palais<br />

– werden dann die<br />

„Cruise Collection“ oder die „Métiers d’Art“ Collection<br />

präsentiert, die der einzigartigen Couture-Handwerkskunst<br />

Frankreichs gewidmet ist.<br />

Angesagt: Girly-Look, Foto Kate Photo, Pexels<br />

Im Carrières de Lumières drehte Jean Cocteau 1950<br />

seinen Filmklassiker „Orpheus“, <strong>für</strong> den Coco Chanel<br />

die Kostüme entworfen hat, denn die beiden waren<br />

eng befreundet. Aus der Lebensgeschichte von Coco<br />

Chanel werden wohl noch so manche Orte abgeleitet,<br />

die nur eingefleischten Chanel-Verehrern ein Begriff<br />

sind. Dass Mademoiselle mit dem bauchfreien Y2K-<br />

Trend etwas anfangen könnte, darf in jedem Fall bezweifelt<br />

werden.<br />

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„The Return Of The Pullunder“<br />

Fotos: George Milton, klein Darina Belonogova, Pexels<br />

34


„Shirt Suiting“ mit Pullunder<br />

Auch beim Anzug gibt es neue Entwicklung: Denn der steife Look ist passé.<br />

Beim lässigen und geschmeidigen „Shirt Suiting“ kommt der Hosenanzug<br />

im neuen Gewand daher – mit einem ungezwungenen, lässigen<br />

Tailoring. Das Oberteil besticht durch breite Schultern, leichte Schulterpolster<br />

und einen geraden Schnitt. Auch die Hose darf weiter oder sogar mit<br />

Schlag geschnitten sein.<br />

Laden 37<br />

Mode ...<br />

Auch farblich wird der monochrome oder Ton-in-Ton gehaltene Hosenanzug<br />

der letzten Saison – der sogenannte „Power Suit“ – um eine neue<br />

Variante mit kontrastreichem Colourblocking ergänzt.<br />

Der monochrome Look wird etwas ausgefeilter, indem Hosenanzüge mit<br />

passenden Mänteln, Blusen und Tops Ton-in-Ton kombiniert werden:<br />

Layering Deluxe.<br />

Was passt besser dazu als der Pullunder? Auf Instagram ist er eines der<br />

begehrtesten Kleidungsstücke überhaupt. Es wird nur ein wenig anders in<br />

Szene gesetzt, als es einige aus ihrer Kindheit kennen: mit Schlaghosen,<br />

einem Boyband-Shirt und gerippten Kleidern (auweia!). Oder klassischer<br />

mit Faltenrock und einem taillenbetonten Gürtel, der den schwingenden<br />

Akkordeon-Midirock betont.<br />

Der Pullunder ist die Alternative zum wärmeren Pullover und wertet eine<br />

einfache Bluse optisch auf. Er wird in vielen Variationen zum „Statement<br />

Piece“: mal kurz, mal lang, mit Rollkragen oder V-Ausschnitt, mal grob gestrickt,<br />

mal hauchzart. Er ersetzt Shirts mit Bluse und wird mit Paperbag-<br />

Pants, Miniröcken oder Fake-Ledershorts kombiniert.<br />

Der Pullunder ist ideal <strong>für</strong> den sogenannten „Preppy Style“. Dieser<br />

College-Look besteht aus taillierten Blazern mit Gingham-Muster, dazu<br />

passenden Tennisröcken mit Kniestrümpfen, Polohemden, gestreiften<br />

Rugbyshirts, weißen Blusen und plissierten Röcken – kurz oder in Midilänge.<br />

Zwar ist der Preppy Style im Kern ein Schulmädchen-Look – aber<br />

nicht so brav, wie man zuerst denkt, sobald ihm derbe Combat Boots oder<br />

Schnürstiefel mit Plateausohle Kante verleihen. Noch erwachsener wirkt<br />

der Stil, wenn die plissierten kurzen Röcke mit bürotauglicher Midilänge<br />

getauscht werden.<br />

Wer einem Pullunder mit einem Faltenrock nichts abgewinnen kann, der<br />

kombiniert zum Rock ein elegantes Oversize-Hemd mit Schluppe, einen<br />

kastenförmigen Pullover oder einen oberschenkellangen Mantel – aufmerksame<br />

Blicke sind garantiert.<br />

Die Farben und Muster der Saison<br />

Schwarz steht <strong>für</strong> Trauer? Nein, <strong>für</strong> Stärke! Am besten radikal tiefschwarz<br />

und kurz, abgerundet mit einer Portion „Punk Attitüde“. Es geht um Widerstandsfähigkeit,<br />

die Kunst des Zeitaufholens, die manche durch die Pandemie<br />

verloren haben. Pierpaolo Piccioli, Chefdesigner von VALENTINO:<br />

„Es ist der radikale Akt, die Stärke zu haben, du selbst zu sein.<br />

Das ist es, was ich heute mit Romantik meine.“<br />

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35


36<br />

Für winterliches Wetter ein wadenlanger Mantel aus Wollmix.<br />

Passend zu Schwarz, „Root Beer“, ein sattes Braun.<br />

Fotos: TIGER OF SWEDEN, klein Ana Itonishvili und zoe, Pexels


Auch wenn diese Romantik manchmal kleinkariert<br />

erscheint: Denn zum radikalen Tiefschwarz gesellt<br />

sich das Karomuster – <strong>für</strong> weniger Mutige vielleicht in<br />

einer Kombi von schwarzem Rock und grauem Karo.<br />

Auf jeden Fall gilt: „Ein Herbst ohne Karos? Kann man<br />

machen, ist aber sinnlos!“ Ob als Hahnentritt, Vichy-<br />

Karo oder klassischer Tartan (passend zum Preppy<br />

Style) – Karomuster sind, besonders auf Röcken und<br />

Blazern, omnipräsent.<br />

Gleichzeitig schreit der Herbst nach Farbe! Wie in<br />

jeder Saison ernennt das Farbinstitut Pantone die<br />

aktuellen Trendfarben. Besonders spannend finde ich<br />

selbst die immer neuen kreativen Farbbezeichnungen,<br />

die mir manchmal mehr Freude bereiten als die Farbe<br />

selbst.<br />

Eine Trendfarbe heißt „Tomato Cream“ – ein perfekter<br />

Orangeton, der an Halloween, Kürbis und Herbstlaub<br />

erinnert. Grün kommt in so vielen Nuancen – Khaki,<br />

Grasgrün, Froschgrün, Limettengrün – dass man<br />

„Grün, Grün, Grün sind alle meine Kleider“ singen<br />

könnte ...<br />

Aktuelle Farben sind laut Pantone Green Bee (Grasgrün)<br />

und das geheimnisvolle „Leprechaun“, das an<br />

irische Kobolde erinnern soll, die Blautöne „Ibiza Blue“<br />

(leuchtendes Blau) und „Mykonos Blue“ (frisches<br />

Ozeanblau). Häufig von Kopf bis Fuß zu sehen sind<br />

die Hellblautöne „Clear Sky“ und „Sprink Lake“.<br />

Für den Ton-in-Ton gehaltenen, zart-romantischen<br />

Look eignen sich „First Blush“ (blasses Rosa) und<br />

„Pale Rosette“. Das forsche Pink „Fuchsia Fedora“<br />

leuchtet auffällig, aber nicht unangenehm.<br />

„Downtown Brown“ (Dunkelbraun) und „Root Beer“<br />

(sattes Braun), das leuchtende Sonnengelb „Illuminating“<br />

(Color of the Year 2021), „Daylily“ (saftiges Orangegelb)<br />

und, in allen Kollektionen populär, „Red Alert“<br />

(Knallrot), „Winery“ (Bordeauxrot) und „Fire Whirl“<br />

(dynamisch Rot).<br />

Für die nötige Ruhe beim Kombinieren sorgen die<br />

Grundfarbtöne „Perfectly Pale“ (Creme-Rosé-Weiß),<br />

„Coconut Cream“ (Cremeweiß), „Soybean“ (mildes<br />

Blondbeige) und „Ultimate Grey“ (Hellgrau). Im dunkleren<br />

Bereich „Olive Branch“ (geerdetes Khaki <strong>für</strong> den<br />

Military Look), „After Midnight“ (Nachtblau) und „Rhodonite“<br />

(Nachtblau mit Lilastich).<br />

Lars Besecke<br />

Beim Steinernen Kreuz 12A<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 0421/ 79 28 28 30<br />

www.larswomen.de<br />

www.facebook.com/larswomen<br />

Instagram @lars_women<br />

37


38<br />

Eine extra „Funkel-Dosis“ und seidigen Glanz gibt es zum Jahresende.<br />

Fotos: Murat Esibatir, klein Cottonbro, Pexels


MODE<br />

Diese besonders schöne Boutique<br />

hat vor einem Jahr in Schwachhausen<br />

eröffnet und Liebhaber des<br />

italienischen Modeschicks können<br />

sich an einer großen Auswahl einzigartiger<br />

Marken erfreuen.<br />

Beim Betreten wird man mit einem<br />

fröhlichen `Willkommen` begrüßt.<br />

Inhaberin Christine Brinkmeier ist<br />

persönlicher Service am Kunden<br />

wichtig und man merkt ihr die Freude<br />

am Verkauf und besonders an<br />

der Beratung gleich an. In einladend<br />

gestaltetem Ambiete kann man entspannt<br />

nach Lieblingsstücken gucken<br />

oder lässt sich vom großartigen Qualitäts-<br />

und Preisleistungsverhältnis<br />

verführen und kleidet sich gleich von<br />

Kopf bis Fuß neu<br />

ein. Frau Brinkmeier hat einen<br />

perfekten Blick <strong>für</strong> stimmige<br />

Kombinationen. Ein angebotener<br />

Cappuccino oder Prosecco<br />

rundet den Shopping Spaß ab.<br />

Wohlfühlfaktor beim Shoppen<br />

Frisch und lebendig ist das<br />

Motto und so auch die Idee,<br />

außerhalb der Geschäftszeiten<br />

mit (mindestens 9) Freundinnen<br />

einen geselligen Modeevent<br />

zu verbringen, begleitet<br />

von kostenlosen Leckereien,<br />

Getränken und Prosecco. Und<br />

jeder erhält einen Rabatt von<br />

15% auf alle Waren, auch auf<br />

reduzierte! Diejenige, die einlädt,<br />

bekommt einen Geschenkgutschein<br />

zum Dank. Tim und<br />

Christine Brinkmeier betreiben<br />

nun 4 Showrooms in <strong>Bremen</strong>:<br />

in Weyhe und Lesum sowie seit<br />

6 Jahren in Habenhausen, wo Kunden auf über 200qm<br />

<strong>für</strong> jeden Geldbeutel ein überraschend großes Sortiment<br />

vorfinden. Einkaufserlebnis pur!<br />

brinki collection<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 185<br />

28211 <strong>Bremen</strong> I T 0172 911 80 91<br />

brinki-collection.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di, Do, Fr. 10-18 Uhr<br />

Mi 10-14 Uhr, Sa 10-14 Uhr<br />

39


Lars Besecke<br />

Fotos: Cottonbro, Pexels<br />

Glitter up: Stoffe mit Perlen und Reflexion<br />

In jeder Herbst/Winterkollektion gibt es eine Sonderkollektion<br />

zum Jahresende. Dieses Jahr beliebt <strong>für</strong><br />

Kleider, Blazer und Taschen sind Pailetten und Strass-<br />

Steine auf schimmernden Stoffen. Typisch sind Kleider<br />

aus Organza in zarten Eiscremetönen mit funkelndem<br />

Perlenschmuck.<br />

Zum Aufbrezeln stehen glitzernde und opulente<br />

Pailletten-Looks in Schwarz, Silber, Gold und bunten<br />

Metallic-Tönen zur Verfügung. Nicht nur Kleider, auch<br />

GOLDSCHMIEDE<br />

ELISABETH KRÜTZKAMP<br />

Mäntel, Blazer und weite Hosen bekommen eine<br />

„Funkel-Dosis“. Gebrochen wird der Glitzer-Look mit<br />

klobigen Boots, damit alles eine coole Note bekommt.<br />

Ansonsten geht der Trend Richtung „Goldene Zwanziger“<br />

– zeitgemäß interpretiert durch lange, schimmernde<br />

Seidenkleider mit Spitzenbesatz in Negligee-<br />

Optik, die auch unter Blazern und Mänteln getragen<br />

werden können. Stolen und Tücher werden mit Fake-<br />

Fur-Besatz ausstattet.<br />

Längst gibt es nicht mehr den „einen Trend“, wie man<br />

ihn vielleicht aus früheren Jahrzehnten kennt. Schnell<br />

wird der Pullunder aus Kindertagen zum „It Piece“,<br />

während die geliebte Jeggins zum „No go“ verkommt.<br />

Schon Karl Lagerfeld wusste: „In der Mode muss man<br />

ständig zerstören, um sich zu erneuern. Das lieben,<br />

was man gehasst hat, und das hassen, was man geliebt<br />

hat.“<br />

Text: Lars Besecke<br />

Auf den Häfen 90 / 28203 <strong>Bremen</strong><br />

www.goldschmiede-bremen.de<br />

40


EMPFEHLUNG<br />

a´riva<br />

Diese schöne Boutique gibt es nun seit 13 Jahren in<br />

Borgfeld und Inhaberin Brigitte Kuhnke bietet seitdem<br />

modischen Stilbruch mit einem besonderen Mix an<br />

Marken gekonnt an.<br />

Mit viel Herzblut und wechselnder Schaufensterdekoration<br />

präsentiert Frau Kuhnke immer ihre neuste<br />

Mode. Ihre 2. Boutique, no1, unweit der Boutique<br />

a´riva, hat sich auf klassisch – hochwertige Mode<br />

spezialisiert. Somit konnte Frau Kuhnke zwei doch unterschiedliche<br />

Geschmäcker Ihrer Kundinnen in ihren<br />

beiden Boutiquen abdecken.<br />

Da das a´riva eine ideale Raumaufteilung hat und<br />

zudem die Chance auf Anmietung von<br />

Räumlichkeiten auftraten, kam Frau Kuhnke<br />

eine großartige Idee: Sie legte im<br />

Sommer ihre zwei Boutiquen zusammen<br />

und nun findet man seit dem 1. August<br />

eine wesentlich größere Markenauswahl<br />

im a´riva.<br />

Von jung bis alt und nun auch von günstig bis hochwertig<br />

ist das Credo unter einem Dach komplett. Die<br />

Bedürfnisse Ihrer Kundinnen kann Frau Kuhnke und<br />

das gleiche herzliche Team nun durch individuelle<br />

Beratung deutlich besser abdecken. Die vielfältige<br />

Auswahl an Marken wird weiterhin geboten. Da Frau<br />

Kuhnke immer am Ball bleibt und nie ruht, ist nun auch<br />

ein Online-Shop in Arbeit. Außerdem besteht das geschätzte<br />

Angebot von Mode bis Größe 48 sowie individuellen<br />

Änderungen durch eine eigene Schneiderin.<br />

Die Herbstmode ist bereits eingetroffen, also nichts<br />

wie ins a´riva, denn noch sind alle Größen vorrätig.<br />

a´riva<br />

Borgfelder Heerstraße 42 c<br />

28357 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 835 00 66<br />

@arivamode (Instagram und FB)<br />

ariva-mode.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Fr. 9:30-13 und 15-18.30 Uhr<br />

Sa 9.30- 13 Uhr<br />

41


HISTORIE<br />

Herausragend und in seiner Zeit schon vielfach lobend hervorgehoben wurde der kleine Tempelbau über der Gruft des Tabakhändlers und<br />

Reeders Johann Höpken. Vom Bauinspektor Emil Böttcher im griechischen Stil aus Obernkirchner Sandstein erbaut und mit einer Marmorstatue<br />

geziert, die C. Steinhäuser im Jahr 1863 in Rom erschaffen hatte, lag das 6 Meter hohe Monument auf einer Insel im Wasserlauf, der<br />

den Friedhof zur Jahrhundertwende als Drainage umgab. Archiv Michael Weisser<br />

42


Postkarte des Krematoriums auf dem Riensberger Friedhof, ca. 1912, Quelle: Schwachhausen Archiv<br />

Auf’n Riehnsbärch<br />

geehn...<br />

Der Monat November trägt wegen seiner diesbezüglichen Gedenktage den Beinamen Trauer.<br />

Das ihn normalerweise in diesen Tagen begleitende Wetter fällt nun auch nicht gerade<br />

durch Heiterkeit auf, so dass er manche von uns dieser Tage als Hinterbliebene auf unsere<br />

Friedhöfe treibt. Eine der sehenswertesten Einrichtungen bildet in <strong>Bremen</strong> ohne Zweifel der<br />

Riensberger Friedhof, im Herzen von Schwachhausen gelegen. Ein gerade erschienenes Buch<br />

erzählt seine mit <strong>Bremen</strong> verbundene Geschichte und enthüllt viele seiner Geheimnisse.<br />

Der Bremer Literaturagent und Blogger Guenter G. Rodewald stellt es vor.<br />

Mosaik (Ausschnitt) über der Eingangstür des Krematoriums, heute Kolumbarium, des Bremer Künstlers Karl Georg Rohde (1874-1959).<br />

Quelle und Foto: Peter Strotmann, 2014<br />

43


Die Friedhofskapelle in gotischem Stil, Entwurf. Foto: Konstantin Zigmann<br />

Der Riensberger Friedhof gehörte bisweilen zu den Zielen der Radtouren<br />

mit meinen Eltern, wenn wir von der Neustadt über die Weser, immer<br />

auch gerne mal alle sechs Mann und Frau hoch - wir konnten insgesamt<br />

sechs werden, ich die ersten Ausfahrten, an die ich mich erinnere, vorne<br />

bei meiner Mutter hinter der Lenkstange im Korb (der damals noch aus<br />

echtem Korb war), später auf einem harten metallenen Schalensattel,<br />

in dem aus gutem Grund zur Polsterung immer ein Kissen lag, mit aus-<br />

Eingangsgebäude, das ehemalige Haus des Aufsehers, heute Verwaltung. Foto: Konstantin Zigmann<br />

44


Plan des Bremer Friedhofs Riensberg aus dem Jahr 1895, angefertigt vom Friedhofsinspektor Beyer. Quelle: Wikimedia<br />

klappbaren Fußrasten an der Vorderradgabel – also<br />

die ganze Familie setzten wir von der Neustadt mit<br />

der Sielwall- oder Peterswerderfähre über auf die<br />

Altstadtseite. Von da ging es dann gerne weiter in<br />

den Bürgerpark, zu dem Dromedar im Tiergehege,<br />

bisweilen in der Meierei einkehrend, oft weiter durch<br />

den Stadtwald und dann hinten herum, am Rande des<br />

Blocklands entlang, natürlich alles viele Jahre, bevor<br />

dort die Bremer Uni entstand. Und auch damals schon<br />

gab es dort einen Hintereingang zum Riensberg, so<br />

nennt der Bremer den Friedhof nur, ohne dass er<br />

eben das Wort Friedhof explizit noch dran oder davor<br />

hinge, „man geeht auf’n Riiiensbärch“, so schriebe<br />

man es bremisch-lautschriftlich.<br />

So fand ich die Spaziergänge oder Besuche mit dem<br />

Rad immer sehr beeindruckend, gleich zu welcher<br />

Jahreszeit man ihn besuchte, im Frühling, wenn es<br />

dort allerseits sprießt, im Sommer, wenn die riesigen,<br />

manche exotischen Laubbäume im tiefen norddeutschen<br />

Grün standen, im Herbst, wenn alle Wege<br />

und Gräber voller heruntergefallener Blätter lagen<br />

und manchmal im Winter, wenn die Gräber aus dem<br />

Schnee ragten und der See zu Füßen des mächtigen<br />

Krematoriums zugefroren war.<br />

Am meisten faszinierten mich aber immer die Gräber<br />

selbst, die mächtigen Mausoleen, die Gruften, jene Familiengräber,<br />

an denen steinerne, oft überlebensgroße<br />

BESTATTUNG<br />

Dem Leben<br />

einen würdevollen<br />

Abschied geben<br />

Friedhofstraße 19<br />

28213 <strong>Bremen</strong> Tag und Nacht 0421- 20 22 30 www.tielitz.de<br />

45


Im Jahr 2006 übernahm die Bremer Familie Buhlmann das komplett in Italien gefertigte historische Mausoleum der Familie Schmidell aus<br />

schwarzem poliertem Granit, das zu Ehren des im Alter von 18 Jahren in Rom verstorbenen Sohnes Hans Theodor Schmidell errichtet wurde.<br />

Im Inneren der verschlossenen Kapelle befindet sich die 1.70m hohe, aus weißem Marmor gearbeitete Statue „die Liebenden“, die 1932 in der<br />

Werkstatt vom Bildhauer Gazzeri/Rom gefertigt wurde. Archiv Michael Weisser 2020<br />

Skulpturen, darunter immer wieder Engel, standen.<br />

Und das Krematorium, über seinem Portal das farbenprächtige<br />

Jugendstil-Glasmosaik von Georg Karl Ernst<br />

Rohde (1874-1959), auf das mein Vater dann immer<br />

sehr stolz zeigte und sagte: „Guck mal, das ist von<br />

dem gleichen Künstler, wie der von dem gläsernen<br />

Bild an Omis Fenster, und der heißt fast, allerdings nur<br />

zur Hälfte, so wie wir, Rode!“ Dass in seinen Namen<br />

eigentlich noch ein „h“ stehen muss, konnte ich natürlich<br />

nicht hören. Und dann waren da die Gräber der<br />

Behalten Sie<br />

das letzte Wort –<br />

aber nicht <strong>für</strong> sich.<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Familienbetrieb seit 1903<br />

Tel. 0421 45 14 53<br />

<strong>Bremen</strong>-Hemelingen<br />

<strong>Bremen</strong>-Osterholz<br />

www.ahrens-bestattungen.de<br />

46


Ein schlichtes Kreuz ziert das Grab des Pastors Carl August Wilhelm<br />

Nagel (1805-1864), der den zweiten Bremer Kirchenstreit im Jahr<br />

1844 auslöste. Erst die rückseitige Inschrift macht auf das Wirken<br />

des religiösen Aufklärers aufmerksam. Dort heißt es: „Wir streiten<br />

einen würdigen Kampf / <strong>für</strong> Wahrheit und Gerechtigkeit / wir werden<br />

kämpfen und siegen / ob auch die Leiber in Staub verwehen.“<br />

Archiv Michael Weisser 2020<br />

Der kleine Stein stammt vom 1875 aufgelösten Friedhof am Herdentor<br />

und hat bis heute die Zeit auf dem Riensberg überlebt. Bereits im<br />

Jahr 2019 hat Jub Mönster diesen Stein übernommen und von der<br />

befreundeten Bildhauerin Katja Stelljes restaurieren und um einen<br />

Aufsatz erweitern lassen. Oft kommt er hier vorbei, gießt die schlichte<br />

Bepflanzung und erfreut sich an der Schönheit seines Lebens und<br />

Wirkens. Archiv Michael Weisser 2020<br />

beiden Familien meines Vaters,seiner väterlichen, das<br />

aber seit vielen Jahren nicht mehr existiert, und seiner<br />

mütterlichen, in dem heute noch die Urnen meiner<br />

Mutter und meines Vaters liegen.<br />

Als lange in <strong>Bremen</strong> lebender Zeitgenosse verabschiedete<br />

man sich von so manchem an diesem Ort.<br />

Die mich wohl am tiefsten berührende Trauerfeier war<br />

die von meinem Vater im ehemaligen voll besetzten<br />

Krematorium mit der Rede von Domprediger Walter<br />

Dietsch (1911-2009), wenn auch mit dem skurrilen<br />

Abschluss, als der Sarg von der Halle mit dem Fahrstuhl<br />

ins Untergeschoss heruntergelassen wurde und<br />

dabei lautstarke quietschende Geräusche von sich<br />

gab...<br />

Es nimmt der Riensberg in meinem Leben einen gewissen<br />

Raum ein, ich will andererseits nicht verhehlen,<br />

dass ich auch schon frisch verliebt Arm in Arm umschlungen<br />

mit jemandem über ihn gelaufen bin.<br />

So fällt einem dann schon ein Buch ins Auge und<br />

weckt reges Interesse, das sich mit diesem geschichtsträchtigen,<br />

vielleicht ruhigsten Park der ganzen<br />

Stadt auseinandersetzt wie „Der Riensberger<br />

Individuell, persönlich, herzlich:<br />

Beratung, Grabgestaltung und -pflege,<br />

Trauerfloristik, Blumenarrangements,<br />

Beetpflanzungen und Urlaubsgießen.<br />

Friedhofsgärtnerei Otte<br />

Heinstraße 1 (Ecke Friedhofstraße)<br />

28213 <strong>Bremen</strong> · Tel.: 0421 213532<br />

www.friedhofsgaertnerei-otte.de<br />

47


Überaus imposant ist der mit vielen Fialen gezierte, um 1889 gefertigte, 7 Meter hohe, sakral anmutende Portalbogen mit dem Kruzifix der Familie<br />

von August Hammerschlag. Archiv Michael Weisser 2020<br />

Friedhof in <strong>Bremen</strong> 1<strong>81</strong>1-2021“ von Michael Weisser. Da erinnerte<br />

ich mich, vor kurzem in einem Artikel des Bremer Weser-Kurier gelesen<br />

zu haben, mit dem der Autor nach Familien und deren möglicher<br />

Verbindung zum Riensberg suchte.<br />

WACHMANNSTRASSE 61<br />

TEL 0421 34 29 33 · FAX 34 27 34<br />

28209 BREMEN<br />

buchhandlung@thorban-buch.de<br />

Mo-Fr 9.00-13.00 u. 14.30-18.30 Uhr<br />

Sa 10.00-13.30 Uhr<br />

Ich bestellte mir das Buch, das mich nach verschlungenen postalischen<br />

Irrwegen am Ende erreichte (hatte es seinen Weg erst über den Hades<br />

nehmen müssen?), und war beeindruckt: schon von seinem Gewicht,<br />

denn es bringt geschlagene zwei Kilogramm auf die Waage, ein Buch,<br />

das man vor sich auf einem Tisch liegend lesen sollte. Der Grund sind<br />

die 448 Seiten schweren matten Papiers, auf denen die 600 fast<br />

ausschließlich farbigen Fotografien – sie alle vom Autor selbst beigetragen,<br />

in hoher fotografischer Qualität – mit großer Sorgfalt gedruckt<br />

wurden. Überhaupt gewinnt das Werk durch seine hohe editorische<br />

Akkuratesse, begleitet von einem spürbar sorgsamen Lektorat von Jan<br />

Janssen Bakker.<br />

48


Eingangsportal des Riensberger Friedhof 1875<br />

Quelle: Schwachhausen Archiv<br />

Reinthalerstraße 17A . D-28213 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421-223 56 70 . Telefax 0421-223 56 71<br />

info@bremer-hanse-immobilien.de<br />

www.bremer-hanse-immobilien.de<br />

Vom Stapel gelassen wird der gedruckte Rundgang<br />

über den Riensberg mit dem Vorwort des Autors und<br />

den Grußworten von gewichtigen Honoratioren des<br />

Bremer Kulturlebens: dem Leiter des Bremer Staatsarchivs,<br />

Prof. Dr. Konrad Elmshäuser, dem Historiker<br />

und Vorstand der Wittheit zu <strong>Bremen</strong>, Prof. Dr. Hans<br />

Kloft, dem Bremer Landeskonservator Prof. Dr. Georg<br />

Skalecki, dem Direktor des Gerhard Marcks Haus, Dr.<br />

Arie Hartog, und dem Bremer Philosophen Dr. Helmut<br />

Hafner.<br />

Der Autor ist Michael Weisser, geboren ist er in Deichesende<br />

an der Wurster Nordseeküste. Weisser ist<br />

multitalentierter Medienkünstler, Musikproduzent,<br />

Autor von Essays, Sachbüchern und SF-Romanen,<br />

aber ebenso hochinteressiert an der Geschichte der<br />

Stadt <strong>Bremen</strong>. So hat er sich auf eine monatelange<br />

intensive Reise über den am 1. Mai 1875 eröffneten<br />

Riensberger Friedhof und auf die Suche nach den<br />

historischen Hintergründen der vielen Bremer Familien<br />

gemacht, die sich hier mit bisweilen monströsen<br />

Grabmälern, Mausoleen oder Gruften verewigt haben.<br />

Er hat es aber bei weitem nicht dabei belassen, die<br />

Grabstellen abzulichten, sondern liefert in allen Fällen<br />

die geschichtlichen Zusammenhänge.<br />

Großen Raum nehmen die redaktionellen Kapitel zum<br />

Beispiel über das mächtige Mausoleum der Bremer<br />

Architektenfamilie Rutenberg ein, die Entwicklungsund<br />

Rezeptionsgeschichte des Friedhofs, die den<br />

Friedhof seit jeher umgebenden Beerdigungsunternehmen<br />

oder die Entstehung des seit 2000 unter<br />

Denkmalschutz stehenden Krematoriums am Ufer des<br />

Riensberger Sees, dessen Betrieb im Jahre 1988 eingestellt<br />

wurde, und das seit 2002 das Kolumbarium<br />

beherbergt.<br />

Michael Weisser, Autor des intermedialen Buchprojekts „Die Liebe<br />

höret nimmer auf...Der Riensberger Friedhof in <strong>Bremen</strong> 1<strong>81</strong>1-2021“.<br />

Bestattungen<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 47 · 28211 <strong>Bremen</strong><br />

0421-38 30 55 · www.bestatterin.net<br />

49


50<br />

Der Exportkaufmann <strong>für</strong> Schafwolle Dr. h.c. Frederik Alfred Lohmann ließ durch den Bildhauer<br />

Hans Dammann zum Andenken an seine im Alter von 16 Jahren verstorbene Tochter Julie Emily<br />

Winnifred (1897-1913) ein Monument mit Blick auf den Riensberger See errichten.<br />

Archiv Michael Weisser, 2020


Impression am Riensberger See vor dem ehemaligen Krematorium,<br />

rechts Grabmal der Familie Gildemeister. Foto: K. Zigmann 2021<br />

Zu manchen Kapiteln schaltet Weisser QR-Codes in<br />

die Texte, so dass man – das Handy oder Tablet auf<br />

diese gerichtet - mit ihnen vom Buch zu weiteren informativen<br />

und/oder illustrativen Ebenen abtauchen<br />

kann. Eine reizvolle Idee, die dem Leser so manches<br />

Give-away beschert, ohne dass ihn weitere Druckoder<br />

Herstellungskosten belasten. Es wäre kein Werk,<br />

das den Ansprüchen Weissers gerecht würde, wenn<br />

an seinem Ende nicht ein ausführliches Verzeichnis<br />

der Literatur und der Quellen stünde, ebenso wie ein<br />

langes Namensverzeichnis.<br />

Es macht einfach viel Vergnügen, in diesem Buch zu<br />

stöbern, man erfährt dabei viele Details über Bremer<br />

und die allgemeine Geschichte Ende des 19. und den<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts, manche Kuriositäten<br />

aus dem gesellschaftlichen Leben der Hansestadt,<br />

einige davon durchaus schon bekannt, aber gern<br />

wieder gehört, viele andere, die Weisser erstmals ans<br />

Tageslicht holt.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

dies schöne <strong>Magazin</strong> wird es auch in<br />

den nächsten Jahren mit interessanten<br />

Themen rund um Schwachhausen<br />

geben. Wenn Sie das <strong>Magazin</strong><br />

bequem in Ihrem Briefkasten finden<br />

möchten, können sie den „<strong>Schwachhauser</strong>“<br />

wie er seit 2008 genannt<br />

wird, jetzt auch abonnieren!<br />

Für 36,00 € inkl. Porto, 6 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

frei Haus. Kontaktieren Sie uns bis<br />

zum 10. November 2021, dann<br />

bekommen Sie schon die 82 direkt<br />

geliefert!<br />

T 0421 25 75 747<br />

info@schwachhauser.de<br />

Weissers Werk geht in die Tiefe der Genesis dieses<br />

Parks und der Ruhestätten so vieler <strong>Bremen</strong> prägenden<br />

Persönlichkeiten, Familien und Dynastien, und<br />

es schildert intensiv seine Reize – auch „Porträts“ der<br />

Verlag Susanne Lolk<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 47<br />

28211 <strong>Bremen</strong><br />

Grabmal Familie Gildemeister, Entwurf Fritz Behn<br />

Aus Vaterstädtische Blätter, Professor Fritz Behn, 1910<br />

Quelle: Wikimedia<br />

51


vielen gewaltigen Bäume, die den Park bevölkern,<br />

fehlen nicht - und eröffnet so viele unbekannte Perspektiven,<br />

angefüllt mit den Fotografien des Autors,<br />

die bei weitem das Buch nicht nur rein illustrativ begleiten,<br />

sondern die eben auch unter künstlerischen<br />

Gesichtspunkten sehenswert sind.<br />

So schreit das Projekt geradezu danach und verlangt,<br />

dass sich das in der unmittelbaren Nachbarschaft befindliche,<br />

nur durch eine schmale Straße vom Riensberg<br />

getrennte Focke-Museum des Materials annehmen<br />

sollte, um daraus eine attraktive, multimediale<br />

Ausstellung in deren Räumen zu organisieren und<br />

käme so seinem offiziellen Auftrag als das Historische<br />

Museum der Stadt <strong>Bremen</strong> nach.<br />

Für ein solches Projekt zusätzliche moralische Hilfe<br />

anzufordern, sollte nicht nötig sein, denn es besteht<br />

zwischen dem heutigen Sitz des Focke-Museums<br />

eine gewisse verwandtschaftliche, beinahe verpflichtende<br />

Verbindung zu dem Friedhof selbst: das Museum<br />

wurde an seinem alten Standort im Faulenquartier<br />

in der verheerenden Bombennacht vom 18. auf den<br />

19. August 1944 auf den Bremer Westen vollständig<br />

zerstört und bekam ab 1953 seinen neuen Sitz auf<br />

dem Gut Riensberg, das wiederum von seiner letzten<br />

Besitzerin Margarete von Post (1838-1913) an die<br />

Stadt <strong>Bremen</strong> vermacht worden war. Und dieselbe<br />

Familie von Post hatte 1872 stolze 55 Morgen Land<br />

in der Feldmark Schwachhausen zum Bau des neuen<br />

Friedhofs Riensberg <strong>für</strong> die Summe von 55.000 Thalern<br />

Gold an den Bremer Staat verkauft. Auch all das<br />

erfährt man in Weissers groß angelegter Arbeit.<br />

Interview mit Michael Weisser<br />

Der Riensberger Friedhof 1<strong>81</strong>1-2021.<br />

„Die Liebe höret nimmer auf!“<br />

Eine zeitgemäße Form von Heimatforschung.<br />

Herr Weisser, wie entstand Ihre Idee zu diesem Werk und<br />

wie haben Sie diese in die Tat umgesetzt?<br />

Als ich im Februar 2020 die Corona-Pandemie kommen sah, wurde mir<br />

bewußt, dass meine geplanten künstlerischen Feldforschungen in fernen<br />

Ländern und europäische Metropolen nicht möglich sein würden.<br />

Alle Reisen wurden storniert und ersetzt durch einen Ort in <strong>Bremen</strong>.<br />

Dieser Ort musste von meinem Atelier aus einfach zu erreichen sein, er<br />

musste einen hohen Faszinationswert <strong>für</strong> mich haben, thematisch und<br />

räumlich definiert werden können und möglichst komplex sein, damit<br />

ich lange daran arbeiten konnte. Meine Wahl fiel nach längerer Recherche<br />

auf den Riensberger Friedhof im Bremer Stadtteil Schwachhausen.<br />

Der Umstand, dass mein Projekt „bremen:an:sichten“ 2019 von der<br />

WITTHEIT mit dem Preis <strong>für</strong> Heimatforschung ausgezeichnet worden<br />

war und ich <strong>für</strong> das dazu geplante Buch über „Heimat“ einen Beitrag<br />

über meine Sicht von der Zukunft der Heimatforschung verfassen<br />

sollte, war ein weiterer Grund. Denn das, was ich theoretisch über eine<br />

„zeitgemäße“ Heimatforschung geschrieben hatte, wollte ich nun praktisch<br />

durch ein Experiment belegen.<br />

Und wie sehen Sie die Zukunft der Heimatforschung?<br />

In jedem Fall als eine kreative Vernetzung der Medien Text, Bild und<br />

Klang, was über die Verbindung des analogen Buches mit dem digitalen<br />

Internet möglich wird. Dazu nutze ich bereits seit 2007 den QR-Code.<br />

Der im Buch abgedruckte QR kann mit dem Smartphone fotografiert werden<br />

und bietet so den Link auf von mir vorbereitete Inhalte im Internet.<br />

52


Welchen historischen, aber auch aktuellen Bezug hat der<br />

Riensberger Friedhof zu <strong>Bremen</strong> und zum Stadtteil Schwachhausen?<br />

Meine wissenschaftliche Recherche in allen verfügbaren Archiven ergab,<br />

dass der Riensberger Friedhof eine spannende Vorschichte hat, die bis<br />

in das Jahr 1<strong>81</strong>1 zurückreicht, als <strong>Bremen</strong> unter französischer Herrschaft<br />

stand. Die folgende Ausdehnung der Stadt <strong>Bremen</strong> in die umliegenden<br />

Landgebiete betraf auch das Pagenthorner Feld und ging darüber hinaus<br />

Richtung Horn über das Hastedter und das „Schwaghauser“ (später<br />

<strong>Schwachhauser</strong>) Feld – so belegt es eine Karte des Landvermessers<br />

Heinecken aus dem Jahr 1798.<br />

Im Jahr 2006 übernahm die Bremer Familie<br />

Buhlmann das komplett in Italien gefertigte<br />

historische Mausoleum der Familie Schmidell<br />

aus schwarzem, poliertem Granit, das zu Ehren<br />

des im Alter von 18 Jahren in Rom verstorbenen<br />

Sohnes Hans Theodor Schmidell errichtet<br />

wurde. Im Inneren der verschlossenen Kapelle<br />

befindet sich die 1.70m hohe, aus weißem Marmor<br />

gearbeitete Statue „die Liebenden“, die<br />

1932 in der Werkstatt vom Bildhauer Gazzeri/<br />

Rom gefertigt wurde.<br />

Archiv Michael Weisser, 2020<br />

Das wirtschaftlich erstarkende Bürgertum suchte sich ab 1860 in ländlicher<br />

Idylle Plätze <strong>für</strong> ihre Sommerhäuser, Bauunternehmer erschlossen<br />

Zug um Zug mit neuen Straßen die ehemals bäuerlich genutzten Wiesen<br />

und Felder und schufen Wohnraum <strong>für</strong> den Mittelstand und das Großbürgertum.<br />

Es entstanden prachtvolle Villen und das mit Ornamentik<br />

gezierte „Bremer-Haus“, das bis heute ganze Straßenzüge prägt. Im Jahr<br />

1875 bewohnten 103.000 Menschen den städtischen Bereich und bereits<br />

143.000 das Umland. In diesem Jahr wurde (zusammen mit dem<br />

Friedhof in Walle) der neue Parkfriedhof auf dem Riensberg eröffnet.<br />

Die Stadt <strong>Bremen</strong> hatte die notwendigen Flurstücke im Januar 1872 von<br />

Metta von Post, der Eigentümerin des Landgutes Riensberg abgekauft.<br />

Das Landgut Riensberg im Besitz der Familie von Post ist heute übrigens<br />

der Standort des Focke-Museums.<br />

Die vegetative Gestalt des Riensberger Friedhofs geht auf einen Entwurf<br />

des Aachener Landschaftsgärtners Carl Jancke zurück, der ausdrücklich<br />

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Osnabrück /Hannover: A1 /Abfahrt Hemelingen<br />

Oldenburg: A28, B75 Richtung Hauptbahnhof<br />

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53


Die wohl spektakulärste Grabanlage des Riensberger Friedhofs ist das auf einer Halbinsel im Riensberger See aus Sandstein erbaute Mausoleum der<br />

Familie Rutenberg. Der Baumeister und Brauereibesitzer Lüder Rutenberg widmete dieses Monument seinem auf Madagaskar ermordeten, einzigen<br />

Sohn, dem Arzt und Naturforscher Dr. med. Christian Rutenberg (1851-1878). Archiv Michael Weisser, 2020<br />

das „Gefühl des Grauens vor dem Tode“ durch das<br />

„Natur- und Kunst-Schöne“ aufheben wollte. Unter<br />

diesem Motto hatte Jancke auf das übliche funktionale<br />

Raster der Friedhofsanlagen verzichtet und die<br />

emotionale Wirkung von verschlungenen Wegführungen,<br />

die Einbeziehung der alten Eichenbäume und<br />

die Anlage des Sees in den Vordergrund seines Entwurfes<br />

gerückt.<br />

Durch dieses Konzept und durch seine Lage im wachsenden<br />

Stadtteil Schwachhausen des 19. Jahrhunderts<br />

ist der Riensberger Friedhof zu einem Biotop<br />

geworden, auf dem sich Wirtschafts-, Politik-, Sozial-,<br />

Kirchen-, Kultur- und Kunstgeschichte inmitten einer<br />

vielfältigen Flora und Fauna zu einem Erlebnis der<br />

ganz besonderen Art verbinden. Schwachhausen und<br />

das darin bevorzugt wohnende Bürgertum hat den<br />

Friedhof mit vielen künstlerisch gestalteten Grabanlagen<br />

geprägt, und der Friedhof hat durch seinen Be-<br />

darf an vielfältigen Dienstleistungen sichtbar auch den<br />

Stadtteil geprägt.<br />

Wie haben Sie den großen Riensberger Friedhof und<br />

die zahlreichen Grabanlagen in den Griff bekommen?<br />

Eigentlich galt meine Forschung einem Kunstprojekt,<br />

das die Medien Bild, Wort und Klang zu einem neuen<br />

ästhetischen Erlebnis verschmelzen sollte. Aber ich<br />

habe nicht nur Kunst, sondern auch Kunstgeschichte<br />

studiert, und als ich die Kunstwerke auf vielen Gräbern<br />

gesehen und die Inschriften mit den Familiennamen<br />

gelesen hatte, da entstand die Idee von „Die Liebe<br />

höret nimmer auf!“.<br />

Ich suchte nach der Antwort auf die Frage, inwieweit<br />

sich Wahrnehmung verändert, wenn nicht nur Gefühle<br />

der Kunst eine Rolle spielen, sondern auch die<br />

Informationen der Wissenschaft. Deshalb hat mich<br />

die Neugier auf die Suche nach Quellen gebracht, was<br />

54


SWB BRINGT GLASFASER<br />

NACH SCHWACHHAUSEN *<br />

Endlich ist es so weit: Schwachhausen* wird fit <strong>für</strong> die Zukunft –<br />

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Doch was genau bringt uns Glasfaser?<br />

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und VDSL ermöglichen in der Regel<br />

eine Übertragungsrate zwischen<br />

bis zu 16 Mbit/s und 250 Mbit/s.<br />

Die Daten werden dabei über die<br />

letzten Meter bis zum Haus allerdings<br />

durch veraltete Kupferkabel<br />

geleitet. Die Folge: Einbrüche der<br />

Geschwindigkeit.<br />

Bei Glasfaser hingegen werden<br />

Daten über Glasfaserkabel stabil<br />

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bis zu 1.000 Mbit/s übertragen.<br />

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Und Geschwindigkeit und Stabilität<br />

sind im Internet heute wichtiger<br />

denn je. Schließlich müssen<br />

immer größere Daten pakete immer<br />

schneller von A nach B transportiert<br />

werden, damit wir an<br />

unseren Endgeräten alles gleich ­<br />

zei tig in bester Qualität genießen<br />

können.<br />

Ob beim Streaming von Musik oder<br />

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der ganzen Welt, beim Home­<br />

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bei gleichzeitiger Nutzung durch<br />

mehrere Personen – stabile Internetverbindung<br />

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Glasfasernetze weltweit stetig<br />

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Mo – Fr: 10.00 – 18.00 Uhr<br />

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Im Internet:<br />

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bis zum Hausübergabepunkt. 2) Für Glasfaser 150, 300 und 500 ist ein geeigneter Glasfaser-Hausanschluss notwendig, <strong>für</strong> den weitere Kosten entstehen<br />

können. Das Angebot gilt nur <strong>für</strong> Privatkunden, die in den letzten 6 Monaten kein swb Glasfaserprodukt hatten. Gewerbliche Nutzung ausgeschlossen. Mindestlaufzeit<br />

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Bereitstellungspreis in Höhe von einmalig 59,99 € sowie der monatliche Preis <strong>für</strong> die Mobilfunk-Flatrate in Höhe von monatlich 4,95 € <strong>für</strong> 24 Monate (insgesamt<br />

über die Laufzeit 118,80 €) werden gutgeschrieben (ergibt in Summe den Frühbucherrabatt von 178,79 €). Die einmalige Gutschrift <strong>für</strong> den Bereitstellungspreis sowie<br />

die monatliche Gutschrift <strong>für</strong> die Mobilfunk-Flatrate erfolgen mit der Rechnung im Kundenkonto. Eine Verrechnung der einmaligen Gutschrift erfolgt auf den<br />

monatlich zu zahlenden Preis. Aktion befristet bis 1.12.2021. Geeigneter Router vorausgesetzt. 3) Nur <strong>für</strong> Neukunden, die in den letzten 6 Monaten keinen swb-Telefonanschluss<br />

hatten. Glasfaserbox einmalig 99,99 €. Versandkosten <strong>für</strong> Hardware 9,95 €. 4) Ein Produktwechsel zwischen den swb Glasfaser-Produkten 75, 150, 300<br />

und 500 des aktuellen Portfolios ist nach Vertragsbeginn kostenlos möglich. Die Vertragslaufzeit verlängert sich dabei nicht.<br />

Alle Preise inkl. der aktuell gültigen gesetzlichen MwSt. Angebot regional begrenzt verfügbar und vorbehaltlich technischer Realisierbarkeit. Irrtümer und Druckfehler<br />

vorbehalten EWE TEL GmbH, Am Weser-Terminal, 28217 <strong>Bremen</strong><br />

55


Die ausladenden Fresken der Kuppel<br />

im Mausoleum der Familie Rutenberg<br />

stammen vom Bremer Maler<strong>für</strong>sten<br />

Arthur Fitger(1840-1909), der ebenfalls<br />

auf dem Riensberger Friedhof begraben<br />

ist. Über dem Eingangsfresko findet sich<br />

als Lebensmotto des Erbauers Rutenberg<br />

die Inschrift: „Güte war dein Erdengang /<br />

Über‘s Grab folgt dir der Dank“.<br />

Bild unten: die alten Zinksärge in der Gruft.<br />

Archiv Michael Weisser, 2020<br />

mehrere große Überraschungen brachte. Erstens, dass die Friedhofsverwaltung<br />

über keinerlei Dokumente verfügt und zweitens, dass selbst das<br />

dem Friedhof auf gleichem Grundstück gegenüberliegende Landesmuseum<br />

<strong>für</strong> Kunst und Kulturgeschichte (Focke) über keine Informationen<br />

verfügt! Aus dieser Not ließ sich jedoch eine Tugend machen. Ein großformatiger<br />

Aufruf des Weser-Kuriers bat Bremer Familien um Mithilfe -<br />

und es haben sich sehr viele hilfsbereite Bürger gemeldet, was bis heute<br />

anhält. Diese zahlreichen historischen Dokumente wie Briefe, Akten, Fotos<br />

habe ich digitalisiert, technisch optimiert, inventarisiert und archiviert<br />

und derart ein analoges und parallel ein digitales Archiv zum Riensberger<br />

Friedhof aufbauen können. Weitere Dokumente, die in ausgezeichneter<br />

Weise das Staatsarchiv <strong>Bremen</strong> bewahrt hat, waren der Ausgangspunkt<br />

<strong>für</strong> eine umfangreiche Publikation, die auf 448 Seiten mit mehr als 600<br />

Abbildungen erstmals öffentlich macht, was <strong>für</strong> Wissensschätze und<br />

Überraschungen der Riensberger Friedhof zu bieten hat. Bewusst habe<br />

ich trotz vieler Fakten diese Publikation als Bilderbuch gestaltet, denn es<br />

sollte keine übliche wissenschaftliche „Bleiwüste“ werden, sondern ein<br />

möglichst lebendiges, informatives und auch ästhetisches Erlebnis.<br />

Und wo ist bei all der Forschung Ihre<br />

Kunst geblieben?<br />

Das gerade im Oldenburger Isensee Verlag erschienene Buch „Der Riensberger<br />

Friedhof 1<strong>81</strong>1-2021“ ist Teil eines künstlerischen Gesamtwerkes,<br />

an dem ich nach 13 monatiger Forschung noch immer arbeite. „Die Liebe<br />

hört nimmer auf!“ ist ein offenes Experiment, das vom Buch aus über<br />

QR-Codes ins Internet auf mein Inventar „rice.de“ führt und dort verschie-<br />

56


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einen Terminvorschlag. Ist dieser<br />

bestätigt, sendet ELEMENTS umgehend<br />

einen Link zur Video-Beratung inklusive<br />

Wunschlisten-Fragebogen. Ein großer<br />

Doppelwaschtisch, die frei im Raum glänzende<br />

Wanne als Design-Objekt oder die<br />

verglaste Walk-in-Dusche im urbanen<br />

Loft-Look – wer schon erste Vorstellungen<br />

hat, wie das neue Traumbad aussehen<br />

soll, sendet einfach seine Ideen und Bedürfnisse<br />

an die Experten von ELEMENTS<br />

zurück. Dann ist der Moment gekommen:<br />

Bei der Video-Beratung geht der Ausstellungsmitarbeiter<br />

auf diese Vorgaben und<br />

Vorlieben ein, plant also „live“ das neue<br />

Traumbad. Dabei ist auf Kundenseite relaxen<br />

angesagt: Mit Tablet oder Laptop ganz<br />

bequem vom Sofa aus, von der Terrasse<br />

im Frühlingssonnenschein oder aus dem<br />

ursprünglichen Badezimmer heraus – so<br />

kann das „alte Schätzchen“ auch gleich<br />

miterleben, wie sein moderner Nachfolger<br />

aussehen wird …<br />

Individuelles Angebot<br />

Dabei wird in enger Abstimmung mit<br />

dem Fachhandwerker ein individuelles<br />

Angebot erstellt. Um dann konkret in die<br />

Umsetzung zu gehen: Zusammen mit<br />

dem Fachhandwerker der Wahl werden<br />

die technischen Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />

Realisierung geprüft. Anschließend steht<br />

der Umsetzung in den eigenen vier Wänden<br />

nichts mehr im Wege. Kleiner Tipp der<br />

Experten: Möchte man sich vorab noch<br />

etwas intensiver auf die Video-Beratung<br />

einstellen, könnte man beispielsweise<br />

den beliebten 3D-Badplaner ansteuern.<br />

Mit dem kann man selbst als Design-<br />

Anfänger ganz leicht ausprobieren,<br />

In Zeiten wie diesen, in denen persönliche<br />

Begegnungen verständlicherweise<br />

deutlich verringert ausfallen, haben<br />

digitale Konferenzen Hochkonjunktur.<br />

Dass der bewegte Austausch von Bild<br />

und Ton nicht nur unter Kollegen und<br />

Freunden, in der Schule, an der Uni<br />

und in der Familie funktioniert, zeigt<br />

ELEMENTS. Wer <strong>für</strong> sein neues Haus oder<br />

im Sanierungsfall ein neues Bad plant,<br />

kann mit der persönlichen Video-Beratung<br />

den ersten Schritt tun. Den ersten<br />

Schritt auf dem einfachsten Weg zum<br />

neuen Bad. Die individuelle Video-Beratung<br />

ist eine sichere Alternative – ein<br />

zusätzliches Angebot zum Live-Erlebnis<br />

in unseren sechs Showrooms/Ausstellungshäusern,<br />

das derzeit sehr gerne in<br />

Anspruch genommen wird.<br />

wie später Wanne, Waschtisch und Handtuchheizkörper<br />

zur Geltung kommen. Auch<br />

der Badtyp-Test im kurzweiligen Frage-<br />

Antwort-Modus und der Budgetplaner, der<br />

einen ersten Überblick über die Kosten<br />

verschafft, sind im Vorfeld hilfreiche Tools.<br />

Deren Ergebnisse und Erkenntnisse fließen<br />

mit in die exklusive Video-Beratung<br />

ein. Und machen so den einfachsten Weg<br />

zum neuen Bad noch einfacher.<br />

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Als gelungenes Beispiel <strong>für</strong> eine Patenschaft ist die Figur von Roland Engelhardt zu nennen,<br />

die einst das Grab Stein & von Harbou zierte und um 2015 auf den verstorbenen Paul Gebert<br />

übertragen wurde. Archiv Michael Weisser, 2020<br />

dene virtuelle Spaziergänge anbietet, die Friedhofsbilder mit historischen<br />

Zitaten verbindet oder Bilder mit elektroakustischer Musik (<strong>für</strong> die ich als<br />

Producer und Co-Composer zeichne) oder Bilder mit Poesie aus eigener<br />

Feder, die professionell von Ulrich von Bock und Gabriele Möller-Lukasz<br />

vom Bremer Theater rezitiert werden. Insoweit spricht dieses Projekt<br />

nicht nur den lesenden und den betrachtenden, sondern auch den hörenden,<br />

fühlenden und denkenden Menschen an. Parallel zur Forschung<br />

entstanden künstlerische Bildserien und Objektinstallationen, die in nächster<br />

Zeit sicher einmal zur Ausstellung kommen.<br />

Was bietet Ihr Buch dem Leser?<br />

Entstanden ist kein herkömmliches Buch, sondern eine Vernetzung zwischen<br />

Buch und Internet, das zwischen forschender Wissenschaft und<br />

inspirierender Kunstform vermittelt. Auf 448 Seiten bietet dieses Werk<br />

58


erst einmal eine Einführung, bei der 5 Bremer<br />

Kompetenzen das Thema Riensberger Friedhof<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten.<br />

Der Friedhof reizt zu vielfältigen Fragestellungen,<br />

das wollte ich mit diesen Vorworten aufzeigen.<br />

Dann folgt meine Einführung in die Besonderheiten<br />

dieses Projektes, und in alphabetischer<br />

Folge schließt sich meine Auswahl von mehr als<br />

100 Grabanlagen an, die in Totale und Details<br />

einen Überblick über das geben, was ich <strong>für</strong><br />

bedeutungsvoll und bewahrenswert halte. Die<br />

Entwicklungsgeschichte informiert erstmals über<br />

den langwierigen Weg von der Idee bis zur Ausführung<br />

dieses Friedhofs, und ich bin froh, dass<br />

ich diesen sachlichen Text durch zahlreiche noch<br />

nie veröffentlichte Dokumente habe bebildern<br />

können.<br />

Ebenfalls ist die Geschichte vom Krematorium<br />

zum Kolumbarium eingehend dargestellt. Dann<br />

folgen Dokumente, wie der Zeitgeist diesen neuen<br />

Friedhofstyp aufgenommen hat und vor welchem<br />

ideologischen Hintergrund das geschah.<br />

Exemplarisch stelle ich dann zwei verschiedene<br />

Typen von Bremer Beerdigungsinstituten aus<br />

dem 19. Jahrhundert vor. Das Unternehmen Tielitz<br />

entstand aus einer Gärtnerei, und das Unternehmen<br />

Stubbe entstand aus einer Schreinerei.<br />

Auch die vielen, alten Bäume auf dem Friedhof<br />

sind ein Thema, und große Bremer Namen wie<br />

Benque und Ohrt sowie die Firmen Kallmeyer<br />

und Nerreter werden mit ihren kulturellen Leistungen<br />

erwähnt. Ein besonders Augenmerk<br />

haben ich den vielen überraschenden Informationen<br />

zu Grabmalen und den mit ihren Signaturen<br />

entdeckten Künstlern gewidmet und auch Blicke<br />

hinter die Türen der verschlossenen Urnenregale<br />

und Gedächtniskapellen geworfen. Selbst in die<br />

namhafte Gruft der Familie Rutenberg konnte ich<br />

hinabsteigen und die alten Zinksärge fotografieren.<br />

Bei der Arbeit an Ihrem Werk sind sie zwangsläufig<br />

auf vielerlei Anekdoten und auf bislang<br />

unentdeckte Geheimnisse gestoßen. Hat Sie das<br />

angeregt, daran mit weiteren Arbeiten anzuknüpfen?<br />

Es gab sehr viele Gespräche auf dem Friedhof<br />

und zahlreiche Familien haben sich gemeldet und<br />

mein Archiv (das irgendwann der Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung stehen wird) mit weiteren Informationen<br />

bereichert.<br />

59


Oltmann Ahlers, Urnenregal des Mitbegründers der Reederei D.D.G. Hansa in <strong>Bremen</strong>. Ausgeführt wurde die Architektur von Kurz & Herbert, die<br />

Bronzetür stammt aus der Werkstatt Steinicken & Lohr Berlin. Archiv Michael Weisser, 2020<br />

In einem Fall hat sich das Projekt ganz überraschend<br />

ausgeweitet. Die Rutenberg Familienstiftung, die u.a.<br />

<strong>für</strong> den Erhalt des Rutenberg-Mausoleums auf dem<br />

Friedhof zuständig ist, hat meine Arbeit mit wichtigen<br />

Dokumenten unterstützt.<br />

Als man mit der Bitte an mich herangetreten ist, die<br />

„Geschichte“ der Familien Rutenberg und Leisewitz<br />

zu erforschen, zu bebildern und in Buchform zusammenzufassen,<br />

konnte ich nicht „nein“ sagen, weil die<br />

Quellenlage so unglaublich gut ist. Lüder Rutenberg<br />

war nicht nur ein bekannter Baumeister in <strong>Bremen</strong>,<br />

sondern auch der Gründer der Kaiserlichen Brauerei<br />

Beck & Co., die Weltruhm erlangte, und sein Schwiegersohn<br />

Lambert Leisewitz war nicht nur erfolgreicher<br />

Kaufmann, sondern auch Mitgesellschafter und<br />

Direktor der Brauerei. Das Schicksal dieser beiden<br />

Persönlichkeiten und ihrer Familien ist miteinander<br />

verknüpft und außergewöhnlich gut in den Dokumenten<br />

des Familienarchivs belegt. Vor diesem Hintergrund<br />

ist gerade das Buch über die Familie Leisewitz<br />

und deren Rittergut Valenbrook bei Bederkesa fertig<br />

geworden, und die Forschung zu den verschiedenen<br />

Rutenberg-Baumeistern beginnt gerade mit freundlicher<br />

Unterstützung des Landeskonservators und des<br />

Staatsarchivs. Abgesehen von diesen großen Themen<br />

habe ich viele spannende Informationen zu einzelnen<br />

Gräbern, die die Geschichten hinter den Steinen erzählen<br />

– vielleicht wird das einmal eine eigene Serie.<br />

Wie hoch war eigentlich der Aufwand <strong>für</strong> Ihr<br />

Riensberg-Projekt – darf man danach fragen?<br />

Mir wurden zahllose Fragen nach dem „Warum“ und<br />

dem „Wie“ gestellt, doch diese Frage nach dem Aufwand<br />

höre ich zum ersten Mal. Wie ich anfangs sagte,<br />

ist „Das Projekt Riensberg“ ein sehr genau geplantes<br />

Werk, das Kunst und Wissenschaft vernetzten soll. Da<br />

diese ungewöhnliche Arbeit u.a. durch ein Stipendium<br />

des Bremer Senators <strong>für</strong> Kultur gefördert wurde, war<br />

ich gehalten, den Aufwand zu erfassen und in einen<br />

Erfahrungsbericht einzuarbeiten. Deshalb kenne ich<br />

die exakten Zahlen: Die Arbeitsdauer <strong>für</strong> das intermediale<br />

Werk „entstehen, wachsen, welken, vergehen“<br />

liegt bei rund 13 Monaten und umfasst mehr<br />

als 2.000 Arbeitsstunden. Die 18.350 Objekte haben<br />

einen Datenumfang von 127 Gigabyte und die Website<br />

mit 3.<strong>81</strong>6 Objekten liegt bei 1,85 Gigabyte. Und das<br />

Projekt wächst weiter...<br />

Text und Interview: Guenter G. Rodewald<br />

Foto: Konstantin Zigmann<br />

60


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61


Foto: Caspar Sessler<br />

Die Spielzeit der Bremer Philharmoniker<br />

Kokette Schwärmereien<br />

bremerphilharmoniker.de<br />

2. Philharmonisches Konzert<br />

So 10.10., 11:00 Uhr, Glocke<br />

Mo 11.10., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Maurice Ravel (1875-1937)<br />

Alborada del gracioso<br />

Francis Poulenc (1899-1963)<br />

Concert champêtre <strong>für</strong> Cembalo und Orchester<br />

Nikolai Rimskij-Korsakov (1844-1908)<br />

Scheherazade op.35<br />

Mahan Esfahani, Cembalo<br />

Hossein Pishkar, Dirigat<br />

Spanien, Frankreich, der Orient … Für den im französischen<br />

Teil des Baskenlandes geborenen Ravel war das<br />

Nachbarland immer eine wichtige Inspirationsquelle.<br />

Davon zeugt auch ein Werk wie „Alborada del gracioso”.<br />

Eher ländliches Flair atmet dagegen der Mittelsatz<br />

des „Concert champêtre“, mit dem Francis Poulenc das<br />

einst antiquierte Cembalo in die Musik des 20. Jahrhunderts<br />

zurückholt und ihm eine frische, gelegentlich<br />

leicht mondäne Ausstrahlung verpasst. Orientalisch<br />

wird es in Rimskij-Korsakovs symphonischer Suite<br />

„Scheherazade“, in der die fantastischen Geschichten<br />

aus 1001 Nacht erklingen.<br />

Pamphlete <strong>für</strong> das Leben<br />

62<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

Mo 15.11., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Di 16.11., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Benjamin Britten (1913-1976)<br />

Sinfonia da Requiem op.20<br />

Josef Haydn (1732-1809)<br />

Konzert <strong>für</strong> Violoncello und Orchester Nr. 1<br />

Jean Sibelius (1865-1957)<br />

Symphonie Nr. 5 Es-Dur op.82<br />

Harriet Krijgh, Violoncello<br />

Marco Comin, Dirigat<br />

Kurz nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs lieferte<br />

Benjamin Britten ein zutiefst ergreifendes und eindringliches<br />

Werk: die Sinfonia da Requiem. So „kriegsfeindlich<br />

wie möglich“ sollte laut Britten sein erstes<br />

großes Orchesterwerk sein, das den Schrecken des<br />

Todes ausmalt, am Ende aber in eine Atmosphäre


friedvoller Erlösung mündet. Eine regelrechte Auferstehung<br />

erlebte Joseph Haydns erstes Cellokonzert:<br />

Beim 3. Philharmonischen Konzert wird mit Harriet<br />

Krijgh eine ebenso in der Kammermusik wie auf der<br />

großen Konzertbühne versierte Cellistin das Stück zu<br />

neuem Leben erwecken. Eine Symphonie zum 50.<br />

Geburtstag – und zwar zum eigenen – so lautete der<br />

Auftrag der finnischen Regierung an Jean Sibelius.<br />

Nach mehreren Revisionen präsentierte er 1919 endlich<br />

seine fünfte Symphonie. Den langen Weg dorthin<br />

erklärt Sibelius so: „Ich wollte meiner Symphonie eine<br />

andere – humanere – Form geben, erdbezogener,<br />

lebendiger.“ Die lange Arbeit hat sich gelohnt, seine<br />

Fünfte genießt bis heute große Popularität.<br />

Musik, Klima & Meer<br />

Klimakonzert<br />

So 28.11., 20:00 Uhr, Sendesaal <strong>Bremen</strong><br />

Tanja Tetzlaff, Violoncello<br />

Mitglieder der Bremer Philharmoniker<br />

Prof. Dr. Antje Boetius, Alfred-Wegener-Institut<br />

Tanja Tetzlaff und die Bremer Philharmoniker treffen<br />

Prof. Dr. Antje Boetius. Bei diesem Konzert nehmen<br />

wir Sie mit auf eine Reise in die Tiefsee, durch Ozeane<br />

und zu schmelzenden Gletschern. Dr. Antje Boetius<br />

wird Sie zusammen mit den Bremer Philharmonikern<br />

und Maurice Ravels „Introduction und Allegro“ zum<br />

Träumen bringen und sich dann mit Tanja Tetzlaff und<br />

„Préludes“ von Sofia Gubaildulina einen spannenden<br />

Schlagabtausch zum Thema Klimawandel liefern, bevor<br />

am Ende des Konzertes das „Quintett <strong>für</strong> Solocello<br />

und Streichquartett Nr. 2“ des Beethoven-Zeitgenossen<br />

Anton Reicha erklingt.<br />

Das große Benefizkonzert<br />

Von <strong>Bremen</strong> Zwei und den Bremer Philharmonikern<br />

zugunsten der WESER-KURIER Weihnachtshilfe<br />

Mi 1.12., 20:00 Uhr, Glocke<br />

Brandon Keith Brown, Dirigat<br />

Holly Cole & Band, Gesang<br />

Mit dem großen Benefizkonzert läuten die Bremer<br />

Philharmoniker und Radio <strong>Bremen</strong> Zwei gemeinsam<br />

mit dem WESER-KURIER die Weihnachtszeit<br />

ein – besinnlich, aber auch heiter und beschwingt mit<br />

Werken von Mozart, Tschaikowsky und Mendelssohn-Bartholdy<br />

und jazzigen Songs der kanadischen<br />

Sängerin Holly Cole. Sie möchten damit einen Beitrag<br />

dazu leisten, dass Weihnachten <strong>für</strong> viele Menschen<br />

zu einem wahrhaft frohen Fest wird. Der WESER-KU-<br />

RIER hat die Aktion Weihnachtshilfe 1998 ins Leben<br />

gerufen, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen<br />

zu helfen und ihnen zu Weihnachten kleine<br />

Wünsche zu erfüllen. Die Bremer Philharmoniker und<br />

Radio <strong>Bremen</strong> Zwei unterstützen diese Aktion: Der Erlös<br />

aus dem Benefizkonzert fließt direkt in den großen<br />

Topf der WESER-KURIER Weihnachtshilfe.<br />

Ein Live-Mitschnitt des Benefizkonzertes ist ab Mitte<br />

Dezember 2021 erhältlich. Der Erlös kommt ebenfalls<br />

der WESER-KURIER Weihnachtshilfe zugute.<br />

Winterzauber<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

So 12.12., 11:00 Uhr, Glocke<br />

Mo 13.12., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Di 14.12., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Jean Sibelius (1865–1957)<br />

Luonnotar op. 70<br />

Edvard Grieg (1843–1907)<br />

Schauspielmusik zu „Peer Gynt“ op. 23<br />

Karen Vourc’h, Sopran<br />

Solveig, Åse, Grüngekleidete<br />

Emil Borgeest, Erzähler<br />

Peer Gynt<br />

Martin Baum, Erzähler<br />

Dovrekönig, Der Krumme, Knopfgießer<br />

Peer Gynt ist ein Taugenichts. Er treibt sich herum und<br />

erzählt Lügengeschichten. Trotzdem hat er es in Henrik<br />

Ibsens Bühnenstück fast zu einem norwegischen<br />

Nationalhelden gebracht – und mit seiner Musik dazu<br />

hat Edvard Grieg so etwas wie eine inoffizielle Nationalmusik<br />

geschaffen. Kaum eines seiner Werke steht<br />

mehr <strong>für</strong> die norwegische Musik als diese. Aufgeführt<br />

wird die komplette Schauspielmusik — in einer halbszenischen<br />

Fassung, eine echte Rarität! In Finnland<br />

hat das Kalevala den Rang eines Nationalepos. Jean<br />

Sibelius hat dazu seine symphonische Dichtung Luonnotar<br />

geschrieben, die von der Erschaffung der<br />

Welt handelt, mystisch, kosmisch, mitunter auch Unheil<br />

verkündend. Fast wie im richtigen Leben ...<br />

63


Foto: Jörg Landsberg<br />

SPIELPLAN<br />

Kasimir und Karoline<br />

Mi, 20.10., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Sa, 23.10., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Fr, 29.10., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Wenn ich meine Augen schließen könnte und meine Träume in die Hand nehmen, dann würde ich nach oben<br />

fliegen, in einen neuen Himmel.“ E M E L - Holm (A Dream) — Karoline möchte sich auf dem Oktoberfest amüsieren.<br />

Die Menschen ringsum schauen hoch zum Zeppelin. Und der abgebaute Kasimir schimpft: „Da fliegen<br />

droben zwanzig Wirtschaftskapitäne und herunten verhungern derweil einige Millionen.“ Ödön von Horvát h<br />

schrieb Kasimir und Karoline als Volksstück „in unse rer Zeit“ und meinte die Massenarbeitslosigkeit nach der<br />

Weltwirtschaftskrise. Knapp hundert Jahre später befragt Alize Zandwijk den Stoff auf seine Aktualität in der<br />

Weltvirenkrise. Welche Chance hat der Mensch im Kapitalismus? Und welche hat die Liebe? Karo line und Kasimir<br />

versuchen ihr Glück, aber scheinen zu schwer <strong>für</strong>einander. Und doch: „Man hat halt so eine Sehnsucht in<br />

sich ...“<br />

Regie: Alize Zandwijk<br />

Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 3653 0<br />

Kartenverkauf<br />

Kartenbüro Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

T 0421 3653333<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo-Fr 13-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr<br />

Spielplan und Kartenverkauf<br />

theaterbremen.de<br />

Über die Vorstellung im<br />

Spielplan erreichen Sie das<br />

online Buchungsportal.<br />

64


Imagine<br />

So, 24.10., 18 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

So, 31.10., 15:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Sa, 6.11., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Gott ist tot.“ (Friedrich Nietzsche) – Im März 1971, während des Vietnamkrieges, ist er entstanden, der Protestsong,<br />

die Hymne <strong>für</strong> eine bessere Welt: „Imagine, there is no heaven“ – „Stell dir vor, es gibt keinen Himmel, /<br />

das fällt ganz leicht, wenn man es versucht, / unter uns keine Hölle, über uns nur Luft.“ Doch jetzt im Theater ist<br />

unten vor uns nur ein höllisch leerer Orchestergraben, über uns ein Schnürboden, der Bühnenhimmel, in dem<br />

– wer weiß – vielleicht John Lennon sitzt und zuschaut, wie drei Schauspieler:innen, zwei Sänger:innen, seine<br />

Songs und seine Welt befragen: liebevoll, ein bisschen mit zeitgenössischer Distanz und zugegebenermaßen<br />

ein wenig sentimental. Schließlich ist John Lennon eines der größten Vorbilder von Generalmusikdirektor Yoel<br />

Gamzou, und so möchte er ihm gemeinsam mit „Lazarus“-Regisseur Tom Ryser ein Denkmal setzen – mit eigenhändig<br />

arrangierten Songs <strong>für</strong> Gesang, Band und Orchester und einer Bühnenwelt, die sich um den Kosmos<br />

Lennon dreht.<br />

Musikalische Leitung / Musikalische Arrangements: Yoel Gamzou, Szenische Einrichtung: Tom Ryser<br />

Ronja Räubertochter<br />

So, 14.11., 16 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

So, 28.11., 11 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

So, 5.12., 18 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten.“ (Greta Thunberg) — Ronja ist ein<br />

Gewitterkind. In der Nacht ihrer Geburt toben Donner und Blitz über der Mattisburg, und so beginnt das Leben<br />

der Tochter des Räuberhauptmanns mit einem ordentlichen Knall. Mitten im Mattiswald steht die Burg und<br />

hier wächst Ronja auf, als einziges Kind zwischen Räuber:innen, Graugnomen und Wilddruden. Sie erforscht<br />

Seen, Berge und Lichtungen und lebt in einer Symbiose mit Tieren und Pflanzen. Eines Tages trifft sie den<br />

Borka-Sohn Birk, mit dem sie sofort Freundschaft schließt. Doch Borka und Mattis sind Erzfeinde und die Kinder<br />

dürfen diese Feindschaft nicht gefährden. Die Väter verbieten ihnen, sich weiter zu sehen, und so machen sich<br />

Ronja und Birk schließlich auf in den Wald, um auf eigene Faust frei und wild zu leben.<br />

Regie: Klaus Schumacher<br />

Die Zauberflöte<br />

Sa, 27.11., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Sa, 4.12., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Sa, 11.12., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.“ (Mark Twain) — Dirigent Killian<br />

Farrell und Regisseur Michael Talke werfen mit ihrer zweistündigen Fassung <strong>für</strong> ein elfköpfiges Kammerorchester<br />

einen frischen Blick auf Mozarts kategoriensprengendes Meisterwerk. Generationen wurden mit der<br />

Zauberflöte <strong>für</strong> das Genre Oper sozialisiert, einem Werk, das selbst vom Erwachsenwerden handelt. Prinz Tamino<br />

wird ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin der Nacht, zugespielt. Um es mit Leben zu füllen, begibt er<br />

sich auf einen Prüfungsweg durch Vater- und Mutterwelten, durch die Zivilisation, die Natur. Begleitet wird er<br />

von Papageno, der irdischen Dingen zugetan ist: Essen, Trinken – und ja, vielleicht auch einer Pa-Pa-Pa-Papagena.<br />

Mozart entledigt sich – zwei Monate vor seinem Tod – sämtlicher Fesseln der Konvention und begeht mit<br />

der Zauberflöte einen einzigen Stilbruch, der das Einfache neben dem Komplexen belässt, das Heitere neben<br />

dem Schweren, den Tod neben dem Leben.<br />

Musikalische Leitung: Killian Farrell, Regie: Michael Talke<br />

65


Highlights bis Ende 2021<br />

bremer shakespeare company<br />

99 SCHRITTE ZUM MEER<br />

Eine Familie im (Klima)-Wandel<br />

Ein Hotel am Meer – an diesem Erbe scheiden sich die Geister und entzweit sich eine Familie: aufgebaut vom<br />

Vater, <strong>für</strong> den Meer und Strand vor allem Posten unternehmerischen Kalküls waren, und der früh verstorbenen<br />

Mutter. Die Tochter tritt das Erbe an und gibt da<strong>für</strong> ihren Traum von der Meeresbiologie auf. Mit dem (schmutzigen!)<br />

Geld ihres Ehemanns baut sie es zu einem klimaneutralen Gasthaus mit Biorestaurant aus. Doch Unterstützung<br />

findet sie nicht in ihrer Familie, sondern in einem mysteriösen „Chefkoch“, der direkt aus dem Meer zu<br />

kommen scheint. Aus dem Meer, das immer näher kommt... gefährlich nah! Hat dieses Familienerbe überhaupt<br />

eine Zukunft? Wie in einem Familienalbum sehen wir Episoden von Verantwortung, Schuld und Hoffnung. Das<br />

Ringen ums richtige Handeln in der Gegenwart verzahnt sich mit globalen Herausforderungen, vor dem und der<br />

kleine familiäre Kosmos verwebt sich mit komplexen gesellschaftlichen Zukunftsszenarien.<br />

TERMINE: Fr 8.10. / Sa 23.10. / Fr 5.11. / Sa 20.11./ Fr. 3.12. / Fr. 17.12. / Do 30.12. um 19.30 Uhr.<br />

bremer shakespeare company<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Schulstr. 26<br />

2<strong>81</strong>99 <strong>Bremen</strong><br />

Tickets<br />

Vorverkauf: Stadtbibliothek am Wall<br />

Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr<br />

T 0421 500 333 | Mo-Fr 15-18 h<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

shakespeare-company.com<br />

66


MUTTER HOLLE<br />

Weihnachtsmärchen <strong>für</strong> Kinder ab 5 Jahren<br />

Tagein tagaus sitzt ein Mädchen am Brunnen mit ihrer Spindel und arbeitet so unermüdlich, bis das Blut aus<br />

ihren Fingern quillt und das Garn rot färbt. Als sie das Blut im Brunnen auswaschen will, fällt ihr die Spindel in<br />

den Brunnen. Aus Angst vor der Strafe der Mutter springt sie ihr hinterher, doch der Brunnen ist unendlich tief...<br />

„Eine Geschichte, in der wie in allen Märchen die Moral nicht weit ist. Aber „Mutter Holle“ geht noch weiter: Das<br />

Stück hat auch eine Lektion in Sachen Umweltschutz und Klimawandel... ein Kniff, der beim kindlichen Publikum<br />

gut ankommt. Eine Botschaft, die begleitet von liebevoll komponierten Liedern und Livemusik durchaus verfängt.“<br />

(Kreiszeitung)<br />

TERMINE FAMILIENVORSTELLUNGEN: So 5.12. / So 19.12. um 11.00 Uhr und 15.00 Uhr<br />

MACBETH<br />

In original Shakespeare-Englisch<br />

The bremer shakespeare company expands its English repertoire with a production of MACBETH. “The play to<br />

me is a nightmare - Macbeth‘s nightmare,” notes director Guy Roberts who staged the play with an ensemble<br />

of five players. The production uses a cinematic way of story-telling: a straight line of action, a hypnotic soundtrack,<br />

sober but expressive stage design and costumes and the use of light and fog to create an atmosphere that<br />

is reminiscent of popular history and fantasy productions. With its cinematic flavour this MACBETH also appeals<br />

to a younger audience.<br />

TERMINE: Do 21.10.(Premiere) / Fr 22.10. / Mi 3.11. / Do 11.11. / Mi 24.11. / Do 25.11. / Do 16.12. um 19.30 Uhr<br />

und So 31.10 um 18.00 Uhr.<br />

DAS TOLLSTE STÜCK IN DER GESCHICHTE DER WELT<br />

Von Ian Kershaw. Deutschsprachige Erstaufführung<br />

Während die Voyager-Sonden 1 und 2 eine Anthologie der menschlichen Kultur durch das Sonnensystem tragen,<br />

befinden wir uns in einer gewöhnlichen Straße auf der Erde, wo an einem Morgen, genau um 4:40 Uhr<br />

plötzlich die Zeit stehen bleibt... und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte beginnt.<br />

Losgelöst von der Einheit von Zeit und Raum hält dieser außergewöhnliche Monolog <strong>für</strong> eine Schauspielerin die<br />

Balance zwischen realistischen und humorvollen Charakterzeichnungen gewöhnlicher Menschen in einer gewöhnlichen<br />

Straße und überraschenden Science-Fiction Elementen.<br />

TERMINE: Fr 12.11. (Premiere) / Do 2.12. / Mi 22.12. um 19.30 Uhr und So 26.12. um 18.00 Uhr<br />

ICH, CALIBAN / ICH, CINNA / ICH, MALVOLIO<br />

In den „Ich,...“-Solodramen stellt der britische Autor Tim Crouch jeweils eine Nebenfigur eines Shakespeare-<br />

Dramas in den Mittelpunkt der Erzählung: den halbwilden Inselbewohner Caliban aus „Der Sturm“, den vom<br />

römischen Mob fälschlich als Verschwörer erschlagenen Dichter Cinna aus „Julius Cäsar“ und den puritanischen<br />

Haushofmeister aus „Was ihr wollt“, dem man übel mitgespielt hat. Wie diese Figuren aus ihrer Sicht die Dramen<br />

erzählen, offenbart überraschend vielschichtige Charaktere und zum Teil ungeahnte Aspekte der bekannten<br />

Stücke. Diese Figuren sind es wert, nicht neben, sondern mitten auf der Bühne zu stehen!<br />

TERMINE: alle Termine finde sie online unter shakespeare-company.com<br />

Dauer der Monologdramen jeweils ca. 1 Stunde.<br />

67


Für die Kunst heute.<br />

AUSSTELLUNG<br />

Mary Reid Kelley und Patrick Kelley, This is Offal, 2016, Videostill<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>, © Mary Reid Kelley und Patrick Kelley<br />

50 Jahre Förderkreis <strong>für</strong> Gegenwartskunst<br />

Dieses Jahr feiert der Förderkreis <strong>für</strong> Gegenwartskunst<br />

im Kunstverein <strong>Bremen</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />

Als einer der ersten Unterstützerkreise seiner<br />

Art ermöglicht der Förderkreis seit 1971 jährlich eine<br />

Ausstellung zur Gegenwartskunst in der Kunsthalle<br />

<strong>Bremen</strong> und setzt sich <strong>für</strong> Ankäufe ein. Anlässlich des<br />

Jubiläums würdigt die Kunsthalle dieses herausragende<br />

Engagement in einer umfassenden Ausstellung.<br />

Präsentiert wird eine Auswahl von rund 50 Kunstwerken,<br />

die durch den Förderkreis <strong>für</strong> Gegenwartskunst<br />

in die Sammlung des Kunstvereins in <strong>Bremen</strong><br />

gekommen sind. Darunter befinden sich Arbeiten von<br />

Gerhard Richter, Emil Schumacher, Isa Genzken, Jörg<br />

Sasse, Thomas Ruff, Cindy Sherman, Sarah Morris,<br />

Rosa Barba und Mary Reid Kelley. Beleuchtet werden<br />

so nicht nur die Geschichte des Förderkreises, sondern<br />

zugleich wichtige Strömungen der Kunst von den<br />

1970er Jahren bis heute. Einen besonderen Höhepunkt<br />

stellt die raumfüllende Lichtarbeit „The Proliferation<br />

of the Sun“ von Otto Piene dar, die erstmals seit<br />

den 1990er Jahren wieder in der Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

eingerichtet wird.<br />

Cindy Sherman, Untitled #199 (Detail), 1989, C-Print, 80 x 62 cm<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>, © Cindy Sherman<br />

TERMIN<br />

Für die Kunst heute.<br />

50 Jahre Förderkreis <strong>für</strong> Gegenwartskunst<br />

11. September 2021 bis 30. Januar 2022<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207 | 2<strong>81</strong>95 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

68


Goya und Manet.<br />

Francisco de Goya, Das Pferd als Entführer (Detail), ca. 1<strong>81</strong>5–1<strong>81</strong>9 (Los Disparates, Blatt 10), Radierung, Aquatinta und Kaltnadel<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>, Kupferstichkabinett<br />

Revolutionäre Radierungen<br />

Goya hinterließ vier bedeutende druckgraphische Folgen,<br />

in denen er satirische Gesellschaftskritik übte, die<br />

Schrecken des Krieges dokumentierte, den Stierkampf<br />

feierte und dämonische Traumbilder schuf. Alle vier<br />

Folgen finden sich in der Sammlung der Kunsthalle<br />

<strong>Bremen</strong>. Sie werden seit Jahrzehnten erstmals wieder<br />

präsentiert.<br />

Die Kunst von Goya übte große Faszination auf Manet<br />

aus und so finden sich Motive von Goya auch in den<br />

Werken von Manet. Außerdem bewunderten beide<br />

Künstler Velázquez, nach dessen Gemälden sie jeweils<br />

frühe Radierungen schufen. Die direkte Gegenüberstellung<br />

der Radierkunst von Goya und Manet im Neuen<br />

Studiensaal deckt so erstaunliche Parallelen auf. Der<br />

Alte Studiensaal ist ganz dem Maler-Radierer Goya<br />

gewidmet. Werden Frauen in den „Caprichos“ eher<br />

negativ mit Lastern und Trieben in Verbindung gebracht,<br />

finden sich in den „Desastres“ starke weibliche<br />

Protagonistinnen. Aufgrund der brutalen Schilderungen<br />

von Kriegsverbrechen ist die Ausstellung im Alten Studiensaal<br />

nicht <strong>für</strong> Kinder geeignet.<br />

TERMIN<br />

Goya und Manet.<br />

Revolutionäre Radierungen<br />

23. Oktober 2021 bis 27. Februar 2022<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207 | 2<strong>81</strong>95 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

Édouard Manet, Exotische Blume, 1868 (Detail), Radierung und Aquatinta<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>, Kupferstichkabinett<br />

69


Elisabeth<br />

Wagner<br />

AUSSTELLUNG<br />

Elisabeth Wagner, Lucretia unterm Rock,<br />

2010, Gips bemalt, Packpapier, Rollbrett,<br />

VG Bild-Kunst, Bonn 2021<br />

Elisabeth Wagner (geb. 1954) wechselt mit großer Selbstverständlichkeit und Souveränität<br />

zwischen abstrakten und figürlichen Modi. Ihr Œuvre umspannt den weiten Bogen von<br />

gegenstandslosen Formen und Objekten bis hin zu den aus einer realen Welt angeregten<br />

Bildnisbüsten (nach berühmten Porträts der Malereigeschichte), Mensch- und Tierfiguren.<br />

70


Elisabeth Wagner, Zeichen, 2021, Pappe, z.T. bemalt,<br />

VG Bild-Kunst, Bonn 2021<br />

hinten links ist Schimmer<br />

Gips, Pappe, Papier, Draht sind ihre bevorzugten<br />

Materialien, aus denen sie ihre<br />

Skulpturen formt und zusammenfügt, der<br />

Herstellungsprozess bleibt sichtbar und<br />

nachvollziehbar.<br />

In ihrer Kunst erkundet die Künstlerin die<br />

Funktion des Raums, von Fall zu Fall lotet sie<br />

die Beziehung zwischen Motiv, Material und<br />

Umraum neu aus. Figurativ oder abstrakt,<br />

der Grundton ist derselbe, stets thematisiert<br />

Elisabeth Wagner, wie sie selbst sagt, die<br />

Zerbrechlichkeit des Lebens. Seit 1996 lehrt<br />

sie an der Muthesius Akademie in Kiel.<br />

Elisabeth Wagner, Das Staunen,<br />

2012/13, Gips, Rupfen, Pappe,<br />

z.T. farblich gefasst, Holz, Stahl<br />

TERMIN<br />

Elisabeth Wagner<br />

hinten links ist Schimmer<br />

07. November 2021<br />

bis 13. Februar 2022<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 2<strong>81</strong>95 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

71


AUSSTELLUNG<br />

Markus Genesius, Glow, 2015, Spray on Canvas, 80 x 80 cm<br />

Nach einer Zeit beschleunigter Digitalisierung und<br />

einer Übertragung weiter Teile des Lebens und kultureller<br />

Aktivitäten in einen virtuellen Raum ohne persönliche<br />

Begegnung möchte die Städtische Galerie<br />

<strong>Bremen</strong> mit der Ausstellung WAS BLEIBT eine Auseinandersetzung<br />

mit Artefakten bieten, die dauerhaft<br />

zur Verfügung stehen und dennoch viel zu wenig zu<br />

sehen sind. Ihr Potenzial als ein bleibendes Zeugnis<br />

ihrer eigenen Zeit und als ein Anlass <strong>für</strong> immer wieder<br />

neue Betrachtung können die über 6.000 Kunstwerke<br />

in der Sammlung regionaler Kunst <strong>Bremen</strong>s<br />

nur eingeschränkt entfalten, denn sichtbar sind sie<br />

gewöhnlich nur in Auszügen in den Räumen städtischer<br />

Behörden. Mit der Präsentation einer Auswahl<br />

aus der Sammlung möchte die Städtische Galerie<br />

auf diesen Schatz aller Bremer*innen aufmerksam<br />

machen und dazu einladen, sich ein Bild der regionalen<br />

Kunst seit der Nachkriegszeit zu machen, die in<br />

ihrer lokalen Ausprägung einerseits die wichtigsten<br />

überregionalen Kunstströmungen repräsentiert und<br />

andererseits faszinierende Besonderheiten aufweist.<br />

72


WAS BLEIBT<br />

Johann Büsen, Connected, 2013,<br />

Pigmentdruck auf Leinwand, 100 x 70 cm<br />

Marina Schulze, Ohne Titel (A XVIII), 2020<br />

Öl und Acryl auf Leinwand, 38 x 42 cm<br />

Foto: Frank Scheffka © Marina Schulze bei VG Bild-Kunst, Bonn<br />

Die Kunstsammlung ist im Kern in den Jahren 1984 bis 2004 im Rahmen des Programms<br />

Soziale Künstlerförderung entstanden, das Bremer Künstler*innen in dieser Zeit ermöglicht<br />

hat, sich in einem einjährigen Stipendium voll auf ihr eigenes Kunstschaffen zu konzentrieren,<br />

wovon anschließend ein dabei entstandenes Werk in die Sammlung übergegangen<br />

ist. Diese beinhaltet aber auch umfassende Konvolute wichtiger Nachkriegskünstler*innen,<br />

deren Arbeiten bereits in Stadtbesitz waren. Und an den Kunstfördergedanken anknüpfend,<br />

sind im vergangenen Jahr noch einmal über vierzig Werke in die Sammlung gekommen, die<br />

im Rahmen einer ersten Coronasoforthilfe <strong>für</strong> Künstler*innen angekauft wurden, um deren<br />

finanzielle Einbrüche durch entgangene Ausstellungen und daraus resultierende Verkäufe<br />

aufzufangen.<br />

Um dieses jüngste Sammlungskonvolut herum gruppieren sich nun zahlreiche Werke als<br />

Beispiele <strong>für</strong> die typischen Strömungen innerhalb der Bremer Kunstszene vor allem aus der<br />

Zeit der Sozialen Künstlerförderung, es lassen sich künstlerische Positionen treffen, die überregional<br />

bekannt geworden sind, wir zeigen aber auch sehr ungewöhnliche Arbeiten und<br />

Ansätze, die heute kaum noch im kunsthistorischen Bewusstsein sind. So erweist sich die<br />

einzigartige Sammlung regionaler Kunst als unvergleichlicher Schatz. Was bleibt, ist in dieser<br />

Hinsicht so viel Frage wie Antwort und ein Plädoyer <strong>für</strong> das, was die Sammlung repräsentiert:<br />

die Möglichkeit, sich dauerhaft und anhand ebenso zeittypischer wie zeitloser Objekte<br />

mit gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander zu setzen, die in all den digitalen kurzfristigen<br />

Formaten, die auch die Gegenwartskunst im vergangenen Jahr dominiert haben, gar<br />

nicht über ein kurzes Verhandeln hinaus erfasst werden können.<br />

TERMIN<br />

WAS BLEIBT<br />

Die Sammlung regionaler Kunst <strong>Bremen</strong><br />

17. Oktober bis 19. Dezember<br />

Städtische Galerie <strong>Bremen</strong><br />

Buntentorsteinweg 112, 28201 <strong>Bremen</strong><br />

Öffnungszeiten: Di bis So, 12 bis 18 Uhr<br />

staedtischegalerie-bremen.de<br />

Edith Pundt, Aus der Serie Fensterbilder (Wilke Atelier, Bremerhaven),<br />

2014, Fotografie auf Pappe, 50 x 70 cm<br />

© Edith Pundt bei VG Bild-Kunst, Bonn<br />

73


Masters<br />

of the Future<br />

AUSSTELLUNG<br />

20 Jahre Galerie Kramer<br />

Die Galerie Kramer freut sich, im 20. Jahr ihres Bestehens<br />

eine Ausstellung ankündigen zu können, die<br />

einen geballten Ausblick auf die Zukunft ermöglicht.<br />

Unter dem Titel „Masters of The Future“ zeigen 26<br />

Künstler und Künstlerinnen neue Arbeiten, die sich<br />

mit der Zukunft beschäftigen oder die <strong>für</strong> sich neue<br />

Wege beschritten haben. Neben den Künstler*innen,<br />

mit denen die Galerie schon länger zusammenarbeitet,<br />

sind viele Arbeiten zum ersten Mal in der Galerie<br />

zu sehen.<br />

Die „Masters of the Future“ können als die zukünftigen<br />

Meister gelesen werden, die ihre meisterliche<br />

Wertschätzung in Zukunft noch steigern werden.<br />

74


Ellen Akimoto, Diana Mercedes Alonso, Kate Andrews, Anna Bart,<br />

David Borgmann, Veronika Dobers, Reinhold Engberding, Jörg Ernert,<br />

Nathalie Gebert, Jean-François Guiton, Peter N. Heikenwälder,<br />

Christian Holtmann, Emese Kazár, Effrosyni Kontogeorgou,<br />

W-K-WINTERHOFF GMBH<br />

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75


Gotthart Kuppel, Achim Manz, Jub Mönster, Anna Nero,<br />

Christian Orendt, Pio Rahner, Lotta Stöver, Noriyuki Suzuki, Marc Taschowsky,<br />

Sebastian Tröger, Tobias Wyrzykowski, Noriko Yamamoto<br />

Jean-François Guiton, Schaulust und Inspiration, Videoinstallationen<br />

76


Anna Nero, o. T.<br />

David Borgmann, o.T. (ST71)<br />

Pio Rahner, Schuhe<br />

Ellen Akimoto, Black and White Vase<br />

Peter Nikolaus, Heikenwaelder<br />

Nathalie Gebert, Lichtstudie 1<br />

Ellen Akimoto, Night Plant<br />

Veronika Dobers, Warten<br />

TERMIN<br />

Masters of the Future<br />

20 Jahre Galerie Kramer<br />

04.September bis 23. November 2021<br />

Galerie Kramer<br />

Vor dem Steintor 46 I 28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0170 38 38 009<br />

Öffnungszeiten:<br />

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77


AUSSTELLUNG<br />

78<br />

Patricia Lambertus (patricialambertus.de)<br />

„Chambre bleu II“, Installation, 2021, Detailansicht, digitale Collage


Jutta Haeckel<br />

„O.T.“, 2021, 150 x120cm, Acryl auf Jute<br />

Simone Haack (simone-haack.de)<br />

„Pirouettes es Dehors“, 2021, 120 x 150 cm, Öl auf Baumwolle<br />

SOFT<br />

PRESSURE<br />

TERMIN<br />

soft pressure<br />

Simone Haack, Jutta Haeckel,<br />

Patricia Lambertus<br />

05.November bis 10. Dezember 2021<br />

Eröffnung: 05. November, 20.00Uhr<br />

Galerie des Westens e.V.<br />

Reuterstraße 9-17 I 28217 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 3807990<br />

GaDeWe.de<br />

Die Ausstellung „soft pressure“ zeigt drei verschiedene<br />

Positionen der Malerei: Simone Haack, Jutta<br />

Haeckel und Patricia Lambertus, die sich vor über 20<br />

Jahren im Kunststudium an der HfK <strong>Bremen</strong> kennenlernten<br />

und seither – wenn auch örtlich getrennt – im<br />

kollegialen Austausch stehen.<br />

„soft pressure“ ist daher eine Show über die Möglichkeiten<br />

des Mediums von figurativer Bildsprache<br />

über abstrakte Kompositionen bis hin zu installativen<br />

Raumbildern, und gleichzeitig das materielle Wiederaufleben<br />

eines künstlerischen Diskurses.<br />

Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 <strong>Bremen</strong> · Tel. (0421) 747 20<br />

79


#KULTUR<br />

_HAPPEN<br />

AUSSTELLUNG<br />

Das KunstKollektiv Mete Cheer präsentiert<br />

in Kooperation mit OpusEinhundert Kunst-<br />

Stipendiatinnen & Gäste aus <strong>Bremen</strong> und umzu<br />

_2021<br />

Beate C. Koehler<br />

anonymity, 2020<br />

Vielschichtige Fotocollage<br />

Mete Cheer (KunstKollektiv)<br />

Spundwand, 2021<br />

Vielschichtige Fotocollage<br />

80


Bild links: Simone Haack (simone-haack.de)<br />

„Pirouettes es Dehors“, 2021, 120 x 150 cm, Öl auf Baumwolle<br />

Katja Gohe, anotherhat5_<br />

Melissa Chelmis, Portrait, 2021, Mischtechnik auf Leinentuch<br />

#KULTUR_HAPPEN_2021 ist Ausstellungsfläche und<br />

Bühne zugleich. Neben der Werkschau <strong>für</strong> Stipendiatinnen<br />

im Rahmen der Corona-Hilfen des Senators<br />

<strong>für</strong> Kultur <strong>Bremen</strong>, wird es an zwei Tagen ein buntes<br />

Programm aus Lesung, Performance, Feuerjonglage,<br />

Tanz, Film und Kunst-Talks geben.<br />

33 Jahre UNI HIFI - 33 Jahre Spaß an Musik<br />

Begleitend wird durch OpusEinhundert ein temporäres<br />

kleines Café, das Café Freiraum, mit Getränken und<br />

Kleinigkeiten zum Essen organisiert. Die Veranstaltung<br />

dient sowohl der spartenübergreifenden Vernetzung<br />

von Künstler:innen als auch der Erprobung experimenteller<br />

Zusammenarbeit und der Präsentation von<br />

im Corona-Jahr entstandener und zumeist noch nicht<br />

präsentierter Kunst. Es gibt Raum <strong>für</strong> Experiment, Präsentation,<br />

Beteiligung, Austausch und Begegnung, <strong>für</strong><br />

Besucher:innen und Künstler:innen gleichermaßen.<br />

TERMIN<br />

#KULTUR_HAPPEN_2021<br />

13. und 14.November 2021<br />

11-18 Uhr<br />

Theater im Volkshaus (TiV)<br />

Hans-Böckler-Straße 9 I 28217 <strong>Bremen</strong><br />

Wer sich hier<br />

fragt, warum<br />

Bowers & Wilkins<br />

jetzt Vasen herstellt:<br />

So sieht die neue<br />

801 D4 von oben<br />

aus. Wer sich die<br />

800er Serie der<br />

neusten Generation<br />

einmal mit eigenen<br />

Augen betrachten<br />

möchte, der kann<br />

uns besuchen.<br />

Wer vorher einen<br />

Termin vereinbart,<br />

darf sie auch hören.<br />

theater-im-volkshaus.de<br />

<strong>81</strong>


AUSSTELLUNG<br />

van<br />

Gogh<br />

The Immersive Experience<br />

Diese Ausstellung ist ein völlig neu konzipiertes<br />

Multimedia-Spektakel, das auf noch nie zuvor gesehene<br />

Art und Weise die weltberühmten Kunstwerke<br />

des niederländischen Malers Vincent van Gogh zeigt.<br />

Die Gemälde des Künstlers werden mit Hilfe von aufwendigen<br />

Lichtinstallationen und Projektionen mehrfach<br />

vergrößert und an den Wänden der Präsentationsräume<br />

zum Leben erweckt. Meisterhafte Kunst<br />

trifft auf modernste Technik – eine Symbiose, die Van<br />

Goghs Genialität in ein neues Zeitalter tragen und unvergessen<br />

machen wird.<br />

Die multimediale Lichtinstallation bringt die geballte<br />

Farbenpracht von Van Goghs Werken zur Geltung und<br />

macht Kunst <strong>für</strong> den Betrachter in einer immersiven<br />

Erfahrung greifbarer als je zuvor. Die Gemälde werden<br />

TERMIN<br />

Van Gogh – The Immersive Experience<br />

Kunst als Erlebnis<br />

21. Oktober 2021 bis 27. Februar 2022<br />

BLG-Forum<br />

Am Speicher XI 11 I 28217 <strong>Bremen</strong><br />

van-gogh-experience.com<br />

mit Hilfe von übergroßen Projektionen und Videoanimationen<br />

in Kombination mit gefühlvollen Melodien<br />

spürbar zum Leben erweckt. Der Betrachter befindet<br />

sich inmitten der Gemälde, er wird Teil der Szenerie,<br />

versinkt in Licht und Ton, die Kunstwerke interagieren<br />

mit ihm. Man erfährt Hochspannendes über die Hintergründe<br />

und Entstehungsgeschichten der mitunter<br />

berühmtesten Kunstwerke der Welt. Nach Paris, Brüssel,<br />

Linz und Berlin wird das interaktive Kunsterlebnis<br />

erstmals zu Gast in der Hansestadt sein!<br />

82


KONZERT<br />

Judas Maccabeus<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Oratorium – Kurzfassung: die Chöre<br />

Der Osterchorsteinway führt seit vielen Jahren große Oratorien auf, immer<br />

in Verbindung mit Hilfe von Organisationen wie z.B. „medico international“,<br />

„Pegasus“, „Innere Mission“ oder „Aktion Hilfe <strong>für</strong> Kinder“. Ein besonderer<br />

Höhepunkt des Chores war die Aufführung des „Canto General“<br />

des kürzlich verstorbenen griechischen Komponisten Mikis Theodorakis.<br />

Zur Handlung: Wir befinden uns in der Zeit um 166 v.Chr. Makedonien<br />

strebte eine Vorherrschaft über die Nah-Ost-Region an: Ägypten und<br />

Syrien. Israel leidet unter den Herrschaftsgelüsten seiner Nachbarländer,<br />

vor allem Griechenland und Syrien. Mattathia, der Senior einer priesterlichen<br />

Familie, der Hasmonäer, kämpfte mit wechselnem Erfolg gegen die<br />

Besatzer. Er starb 160 v. Chr. Sein Sohn, Judas Maccabaeus, führte den<br />

Stamm Juda in mehreren Kämpfen gegen eine Übermacht der Griechen<br />

an. Sowohl sein strategisches Geschick als auch das Gefühl der Judäer,<br />

<strong>für</strong> eine gerechte Sache zu kämpfen, verhalf letztlich zum Sieg. Der Tempel<br />

Jerusalems wurde dem jüdischen Volk zurückgegeben – drei Jahre<br />

nach seiner Entweihung.<br />

EDITION JUB MÖNSTER<br />

TERMIN<br />

Judas Maccabeus<br />

Osterchorsteinway <strong>Bremen</strong><br />

Sonntag, 14. November 2021<br />

Zwei Aufführungen:<br />

16 Uhr und 18:30 Uhr<br />

Kirche St. Ursula<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 166<br />

Kartenvorverkauf:<br />

Buchhandlung Melchers<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 207<br />

BILDER · RAHMEN · POSTKARTEN<br />

PASSEPARTOUTS · GESCHENKE<br />

VOR DEM STEINTOR 46 · BREMEN<br />

83


Musik<br />

im Ohr<br />

MUSIK<br />

Musik Projekte<br />

<strong>für</strong> Groß und Klein<br />

„Musik im Ohr“, die Abteilung <strong>für</strong> Musikvermittlung<br />

der Glocke Veranstaltungs-GmbH, verfolgt seit über<br />

20 Jahren das Ziel, Begeisterung <strong>für</strong> Musik weiterzugeben<br />

und mit der Welt der Klassik vertraut zu<br />

machen.<br />

Durch die Corona-Pandemie über Monate ausgebremst,<br />

startet „Musik im Ohr“ nun mit Vollkraft in die<br />

neue Saison – sowohl mit bewährten Reihen wie den<br />

beliebten Sitzkissenkonzerten als auch mit neuen Veranstaltungsformaten.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren Angeboten<br />

<strong>für</strong> Groß und Klein wieder am Start sind. Das ist<br />

insbesondere <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche wichtig, die<br />

in der Pandemie viel zurückstecken mussten und denen<br />

lange zahlreiche Möglichkeiten verwehrt waren,<br />

sich eingehender mit klassischer Musik in der Praxis<br />

auseinandersetzen zu können. Da<strong>für</strong> bieten wir ganz<br />

verschiedene zielgruppengerechte Angebote, um<br />

unabhängig von Alter, Herkunft, Sozialisation und<br />

Bildung das Interesse und die Sensibilität <strong>für</strong> Musik zu<br />

wecken“, so „Musik im Ohr“- Leiterin Katrin Anders.<br />

TERMINE<br />

Sitzkissenkonzert Los Temperamentos<br />

<strong>für</strong> Eltern und ihre Babys bis 18 Monate<br />

Glocke, Kleiner Saal<br />

Mittwoch, 13. Oktober 2021<br />

9:30 Uhr und 11:30 Uhr<br />

9 €, ermäßigt 6 € (2 Erwachsene pro Baby)<br />

Spielraum Herbstferien<br />

„Raum <strong>für</strong> Töne – Klassik hinter den Kulissen“<br />

Altersempfehlung: ab 8 Jahren<br />

Glocke, Foyer und Großer Saal<br />

Dienstag, 19. Oktober und<br />

Mittwoch, 20. Oktober 2021, jeweils 10 Uhr<br />

Karten 25 € ausschließlich über Martinsclub<br />

<strong>Bremen</strong>: p.schuerer@martinsclub.de oder<br />

T 0171 9130454<br />

ImPuls: „Auf WiederHören!“<br />

„Maqam & Semai – die Musik des Nahen<br />

Ostens“ <strong>für</strong> Groß und Klein<br />

Glocke, Großer Saal<br />

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 19 Uhr<br />

18 €, ermäßigt 10 €<br />

Glocke Veranstaltungs-GmbH<br />

Ticket-Service in der Glocke<br />

T 0421 336699<br />

glocke.de<br />

84


Cartoon von Til Mette<br />

85


BUCHEMPFEHLUNG<br />

Foto: Kaboompix<br />

Das letzte Bild<br />

Morgens beim Brezeln kaufen bleibt Evas Blick am Aufmacher der<br />

BILD-Zeitung „War die Tote eine Deutsche?“ bzw. am dazugehörigem<br />

Phantombild hängen. Eigentlich liest sie, geschweige denn kauft<br />

sie diese Zeitung nie. Aber das Pahntombild lässt sie nicht los, denn<br />

die unbekannte Frau sieht aus wie sie oder ihre Mutter....<br />

Gretel Sattler<br />

Foto: Fabian Sattler<br />

Was geschah mit dieser Frau, die vor 50 Jahren in<br />

Norwegen gewaltsam zu Tode kam und deren Identität<br />

bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, die aber nach<br />

neuesten Erkenntnissen aus dem Raum Nürnberg<br />

stammt.<br />

Eva zeigt ihrer Mutter das Bild, die völlig abwehrend<br />

reagiert. Aber Evas professionelle Neugierde als Schriftstellerin<br />

ist nicht mehr zu stoppen. Sie lässt einen DNA-<br />

Test machen und findet so heraus, dass die Tote ihre<br />

Tante ist. Daraufhin macht sie sich auf den Weg nach<br />

Norwegen um die Geschichte ihrer Tante Margarete<br />

und somit einen Teil der eigenen Familiengeschichte<br />

zu erforschen. Ausgestattet mit den Polizeiakten der<br />

Norwegischen Polizei und mit Hilfe einer Übersetzerin<br />

setzt Eva das Puzzle Stück <strong>für</strong> Stück zusammen.<br />

Parallel dazu erzählt jene Tante Margarete ihr eigenes<br />

bewegendes Schicksal. Die Geschichte eines Kindes,<br />

das während der Besatzungszeit der deutschen Wehr-<br />

86


machtsoldaten in Norwegen 1944 „verloren ging“.<br />

Dann ihre Suche nach Ihrer Herkunftsfamilie bis zu<br />

ihrem tragischem Tod im Jahre 1970. Neben diesen<br />

Protagonistinnen gibt es noch Laurin Abrahamsen,<br />

Geschichtsprofessor in Oslo, dessen Verbindung zu<br />

Margaret und Eva sich erst im Lauf der Geschichte<br />

erschließt und die Vielschichtigkeit des Romans noch<br />

vervollständigt.<br />

Die Autorin Anja Jonuleit verknüpft gekonnt Fakten<br />

und Fiktion. Im November 1970 wird in einem abgelegenen,<br />

einsamen Tal in Norwegen eine unbekannte<br />

Frauenleiche gefunden, verbrannt, unkenntlich, niemand<br />

scheint sie zu vermissen oder kennt sie, die sogenannte<br />

„ Isdal-Frau“. 2018 berichtet u. a. tatsächlich<br />

DIE ZEIT, die die Autorin zwischen den Kapiteln zitiert,<br />

über diesen Fall und die neuen Erkenntnisse. So bekommt<br />

die Isdal-Frau in dieser Geschichte einen Namen<br />

und eine Familie.<br />

Ein Familienroman, der zum spannenden Kriminalfall<br />

wird! Gerade diese Mischung macht den Reiz aus.<br />

Absolut lesenswert!<br />

Anja Jonuleit<br />

Das letzte Bild<br />

Gebunden 22 €<br />

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<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 13<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

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Bild links: Anja Jonuleit<br />

Foto: Martin Hangen<br />

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87


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das BürgerServiceCenter,<br />

Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Aslan, Songül, SPD<br />

Benz, Miriam, CDU<br />

Dumas, Hela, CDU<br />

Faethe, Anna, SPD<br />

Feuerhake, Wiebke, GRÜNE<br />

Augis, Evelyne, GRÜNE<br />

Golinski, York, GRÜNE<br />

Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />

Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />

Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />

Linnertz, Jörn, CDU<br />

Middendorf, Kay, CDU<br />

Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />

Schmidt, Maria, FDP<br />

Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />

Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />

Die nächsten öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen:<br />

Donnerstag, 25. November 2021, 19:30 Uhr, Freie Waldorfschule <strong>Bremen</strong>, Touler Straße 3<br />

Als Videokonferenz oder als persönliches Treffen wird auf der Internetseite des Ortsamtes<br />

bekannt gegeben. ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de<br />

Impressum <strong>81</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Verlag Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 47<br />

28211 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Anja E. Brinckmann<br />

Karla Götz<br />

Michael Weisser<br />

Guenter G. Rodewald<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 82<br />

Dezember 2021<br />

Anzeigenschluss: 15. November 2021<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen<br />

in und um Schwachhausen, zusätzlich<br />

an über 1800 Auslegestellen zum<br />

Lesen in Arztpraxen, bei Friseuren, in der<br />

Gastronomie, in Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Privat, Lutz Gaeth<br />

88


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Geldstück<br />

Körpergewebe<br />

Luftrolle<br />

(Sport)<br />

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Geschmack<br />

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Seite 31<br />

OM_10_2021_ePaper.qxp_om 27.09.21 14:23<br />

Selbstgespräch<br />

29<br />

Wassersportler,<br />

Bootssportler<br />

9<br />

einen<br />

Stall<br />

reinigen<br />

Spitzn.<br />

d. Nordamerikaners<br />

muskulöser<br />

Mann<br />

Zeichen<br />

<strong>für</strong><br />

Selen<br />

8<br />

geflochtener<br />

Behälter<br />

männliches<br />

Schwein<br />

Niederschlagsquantum<br />

5<br />

prächtig,<br />

ausgezeichnet<br />

großes<br />

Ansehen<br />

Viereck<br />

34<br />

17<br />

steifer<br />

Herrenhut<br />

Hackwerkzeug<br />

Nährmutter<br />

Einfassung<br />

altes,<br />

abgemagertes<br />

Pferd<br />

freundlich<br />

unbestimmter<br />

Artikel<br />

19<br />

Unverheiratete<br />

Frauenname<br />

Verkrümmung<br />

be-<br />

scheues<br />

frisieren<br />

stimmter Waldtier<br />

Glieder<br />

Hauptstadt<br />

Norwegens<br />

Abk.:<br />

Broteinheit<br />

Persönlichkeitsbild<br />

(engl.)<br />

30<br />

aufs<br />

Hören<br />

bezogen<br />

12<br />

Futterpflanze<br />

Sicherheitsluftsack<br />

im Auto<br />

14<br />

sehr<br />

warm<br />

22<br />

vorher,<br />

früher<br />

18<br />

Ansprache<br />

Beruf im<br />

Bauwesen frz. Modeschöpfer<br />

†<br />

engl.:<br />

Turm<br />

organischer<br />

Giftstoff<br />

persönl.<br />

Fürwort,<br />

3. Person<br />

Singular<br />

festgesetzter<br />

Zeitpunkt<br />

Abzählreim:<br />

..., mene,<br />

muh<br />

28<br />

27<br />

zum<br />

Munde<br />

gehörig<br />

(Med.)<br />

1<br />

26<br />

südamerik.<br />

Aufgussgetränk<br />

Fruchtform<br />

6<br />

Storch<br />

in der<br />

Fabel<br />

20<br />

Gattin<br />

des<br />

letzten<br />

Schahs<br />

abwärts,<br />

hinunter<br />

21<br />

23<br />

Handbewegung<br />

gut<br />

trainiert,<br />

in Form<br />

Stadt in<br />

Italien<br />

(Landessprache)<br />

31 24<br />

25<br />

16<br />

Kochflüssigkeit<br />

längliche<br />

Samenkapsel<br />

kurz <strong>für</strong><br />

Rehabilitation<br />

bestimmter<br />

Artikel<br />

11<br />

hörbar<br />

atmen<br />

Riese<br />

einen<br />

Wert<br />

ermitteln<br />

völlig,<br />

vollständig<br />

Milchorgan<br />

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2<br />

7<br />

Tanz-,<br />

Ballettröckchen<br />

(frz.)<br />

33<br />

ind.<br />

Frauengewand<br />

Grundlage<br />

österr.<br />

Metropole<br />

4<br />

32<br />

ungefähr<br />

15<br />

lediglich<br />

10<br />

3<br />

Los ohne<br />

Gewinn<br />

13<br />

von genannter<br />

Zeit an<br />

®<br />

svd1719-9<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10 11 12<br />

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Goldener Herbst<br />

von Anja E. Brinckmann<br />

FEINGESPONNENES<br />

Mit dem goldenen Herbst herrscht nun jene Zeit, in<br />

der es womöglich noch einmal wärmere und sonnigere<br />

Tage geben wird, aber sie sind bereits deutlich kürzer.<br />

Ein frühabendlicher Aperitif kann deshalb zwar noch im<br />

Freien stattfinden, das darauf folgende Abendessen jedoch<br />

sollte nach drinnen verlegt werden an einen herbstlich geschmückten<br />

und gedeckten Tisch. So oder ähnlich geht es<br />

mir durch den Kopf, weil meine Freundin und ihr Mann<br />

auf der Durchreise spontan ihren Besuch angekündigt haben.<br />

Solch ein besonderer Anlass braucht ein besonderes<br />

Menü und das fängt dann schon bei der Wahl des Aperitifs<br />

an. Köstliche Sesamstangen zum Knabbern bei einem Glas<br />

Cremant lassen sich in Nullkommanichts aus Blätterteig<br />

im Backofen herstellen, überlege ich, als meine Freundin<br />

auf WhatsApp schreibt: „Wir machen zur Zeit übrigens<br />

eine Diät, essen keine Kohlehydrate und trinken keinen<br />

Alkohol.“ Das Geschriebene hat sie mit einem zerknirscht<br />

grimassierenden Smiley versehen.<br />

Uff! Das bereitet mir sofort ein erhebliches mehr an Kopfzerbrechen.<br />

Sesamstangen, die lauwarm auf der Zunge<br />

zerfallen, sind gestrichen, sanft prickelnder Cremant<br />

ebenfalls. Als Ersatz wird es frischen Eistee geben, aus<br />

Kräutertee, Limette, Zitrone und einem Schuss Holunderblütensirup<br />

zubereitet und mit Mineralwasser aufgefüllt.<br />

Zu Vorspeise, Hauptgang und Dessert eine Auswahl von<br />

köstlichen Traubensäften weiß und rot und ein besonderes<br />

Mineralwasser, solches gibt es mittlerweile haufenweise<br />

und sogar von Fidschi.<br />

Getränke alkoholfrei wären somit geklärt, stellt sich nun<br />

noch die Frage, was kochen ohne das Zutun von Kohlehydraten?<br />

In einer Dattel im Speckmantel ist kein bisschen<br />

davon, damit wäre zumindest der Snack zum Aperitif gefunden.<br />

Der nächste Gang könnte mit einer Suppe folgen,<br />

die herbstlichen Äcker sind schließlich voll von allerlei<br />

wunderbarem Gemüse. Solches wie das auf unserem Esstisch,<br />

wo es als hübsch anzusehendes Stilleben in einer<br />

großen Schale thront: Kürbis in Gelb und länglich, Orange<br />

und kugelig und Grün-Weiß gestreift. Das wäre es doch,<br />

Kürbissuppe! Aber gehört der Kürbis womöglich zum kohlehydrathaltigen<br />

Gemüse ganz so wie seine Ackernachbarin,<br />

die Kartoffel?<br />

Schnell gegoogelt und dann die Überraschung: Der Kürbis<br />

hat sogar mehr Kohlehydrate als manch anderes Gemüse.<br />

Zwar hat er um die 20% weniger Kohlehydrat-Anteil als die<br />

Kartoffel, da<strong>für</strong> ist die aber im Schnitt um die 80% fettarmer<br />

als der Kürbis. Wow! Der Kürbis könnte so schnell an<br />

Popularität verlieren und von der Kartoffel vom Thron gestoßen<br />

werden. Die steht in Deutschland ohnehin ziemlich<br />

hoch im Kurs und wird inzwischen in den phantastischsten<br />

Sorten gezüchtet. Mit ihrer gewöhnlichen Verwandten hat<br />

sie damit nicht mehr viel gemein, bringt Abwechslung in<br />

den Speiseplan und zaubert mit ihrer Optik hübsche Akzente<br />

auf den Teller. Violett bis blau gefärbt ist sie etwa<br />

und trägt Namen wie Rote Emmalie, Violetta oder Blaue<br />

Anneliese. Da könnte manch ein Kürbis vor Neid erblassen.<br />

Aber auch der heißt schon lange nicht mehr nur Muskat,<br />

Butternut oder Hokkaido - der übrigens vor einigen Jahren<br />

den Kürbishype einläutete - sondern hat Namen wie Sweet<br />

Dumpling oder Capello d’angel. Kein Wunder kann man<br />

nicht anders, als sich begeistern <strong>für</strong> solch adliges Gemüs.<br />

Überdies ist Fett schließlich nicht gleich Fett und der Kürbis<br />

insgesamt ohnehin kalorienarm. Er stärkt außerdem<br />

die Sehkraft, hilft mit seinen Ballaststoffen mühelos beim<br />

Abnehmen, ist einfach zuzubereiten und schmeckt himmlisch<br />

gut. Deshalb ist er selbstverständlich gegenüber allen<br />

Anfeindungen der Kartoffel gefeit und regiert im goldenen<br />

Herbst spielerisch über jedes Menü. So auch über meines<br />

<strong>für</strong> den heutigen Abend, wie ich im nächsten Moment feststelle.<br />

Denn meine Freundin schreibt: „Zum Glück ist heute<br />

Freitag! Am Wochenende nämlich dürfen wir, Gott sei<br />

Dank, Kohlehydrate und Alkohol.“<br />

Alles ist <strong>für</strong> irgend etwas gut.<br />

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