flip-Joker_2021-10
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Oktober 2021
32. Jahrgang
INHALT
THEATER_____________________ 9
Die neue Spielzeit am Theater Freiburg
KUNST _____________________ 11
Ausstellungsparcours der Biennale für Freiburg
VISION_____________________ 16
Kunst und Kriegsdenkmale
MIXTAPE____________________ 21
Über Raves, Freiflächen und Raumnot in Freiburg
LITERATUR___________________ 24
Buchtipps kurz und knapp
NACHHALTIG________________ 29
Koalitionsverhandlungen sind im Gange
VEGAN_____________________ 32
Vegan und nachhaltig in Freiburg
GESUNDHEIT________________ 34
Drei Häuser als Top Reha-Klinik ausgezeichnet
MUSIK______________________ 37
„Singen lehrte mich auch Geduld“ - Bernd Schwär
VERANSTALTUNGEN_________ 43
Die Mundologia ist zurück
Ein Kulturzentrum auf der Rheininsel
Im Gespräch: Jérémy Goltzéné und Yasmin Ulrich, Art‘Rhena
Ein dynamisches Kulturprojekt
auf der deutschfranzösischen
Grenze soll
es werden: Art‘Rhena, die
Kulturinsel. Auf der Rheininsel
bei Breisach entsteht ein
Kunst- und Kulturzentrum,
das nicht nur ein internationales
Programm, sondern
über Workshops, Konferenzen
und Seminare auch diverse
Austauschplattformen bieten
soll. Ende Oktober beginnt die
erste Saison des Großprojekts.
Im Vorfeld hat Fabian Lutz
mit Yasmin Ulrich (Öffentlichkeitsarbeit)
und Jérémy
Goltzéné (Programmplanung)
über die binationale Ausrichtung
des Projekts, Kulturarchitekturen
und einen vielversprechenden
Masterplan für
die Rheininsel gesprochen.
Kultur Joker: Auf einer Rheininsel
zwischen Deutschland
und Frankreich gelegen hat
haben nicht nur Veranstaltungen
in verschiedenen Sprachen, sondern
auch ein multidisziplinäres
Programm. Wir wollen mit unserem
Programm alle darstellenden
Künste umfassen.
Kultur Joker: Ihr sprachenübergreifendes
Konzept führt
sicher zu Herausforderungen.
Gerade, wenn es unmittelbare
Begegnungen zwischen dem Publikum
und den Künstler*innen
gibt. Wie gelingt zum Beispiel
die Verständigung innerhalb der
Workshops, die Sie regelmäßig
anbieten wollen?
Yasmin Ulrich: Die Workshops
versuchen wir für alle offen zu
halten. Meist bin ich als Übersetzerin
mit dabei. Manchmal
beherrschen die Künstler*innen
auch beide Sprachen.
Jérémy Goltzéné: Wir bedienen
fünf verschiedene Kunstsparten:
Tanz, Musik, Theater, Zirkus
Foto: Dom Poirier
FONDATION BEYELER
10. 10. 2021 – 23. 1. 2022
RIEHEN / BASEL
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid.
Bekleidete Maja (La maja vestida), 1800 – 1807 (Detail), Öl auf Leinwand, 95 × 190 cm, Museo Nacional del Prado. Madrid, © Photographic Archive. Museo Nacional del Prado. Madrid
Art‘Rhena einen ganz besonderen
Ort. Ein Ort, der mehr ist als
eine Durchgangsstation?
Yasmin Ulrich: Noch wird die
Rheininsel vor allem als Durchgangsstation
genutzt. Wir wollen
das überschreiben. Die Insel
soll zum Treffpunkt werden. Ein
Treffpunkt zwischen Deutschland
und Frankreich, für die
Bewohner*innen der deutschen
und der französischen Rheinuferseite
und für Gäste aus aller
Welt. Auch soll es ein Treffpunkt
werden zwischen Publikum und
den Künstler*innen, zwischen
verschiedenen Disziplinen der
Kunst und auch den Unternehmen
in der Region. Unsere Kulturinsel
soll eine Anlaufstelle für
alle sein, die gemeinsam mit anderen
Menschen Kunst und Kultur
erleben und genießen wollen.
Kultur Joker: Ein Grenzort lässt
aber auch Unterschiede aufeinandertreffen.
Yasmin Ulrich: Gerade sprachliche
Unterschiede können wir
nicht übergehen. Deshalb bieten
wir in unserem Saisonprogramm
von Art’Rhena Veranstaltungen
an, die keine bestimmten Sprachkenntnisse
benötigen, etwa Zirkus,
Theater oder Musik. Über
Mimik, Gestik oder Klang versteht
man auch ohne Worte. Wir
können Momente schaffen, in
denen unterschiedliche Menschen,
Sprachen und Kulturen
zusammenkommen und etwas
Neues, eine Verbindung, vielleicht
sogar eine Freundschaft
entsteht.
Jérémy Goltzéné: Unser Traum
ist, dass sich die Leute bei uns
treffen, gemeinsam etwas erleben
und danach darüber sprechen, ob
auf Französisch, Deutsch, Elsässisch
oder Englisch.
Kultur Joker: Gibt es, gerade in
der Region, vergleichbare Konzepte,
an denen Sie sich orientieren?
Oder bleibt Ihr Konzept
einzigartig?
Jérémy Goltzéné: Eine vergleichbare
Institution ist vielleicht
der Le Carreau, scène
nationale in Forbach im Département
Moselle bei Saarbrücken
mit einem ähnlich grenzüberschreitenden
Programm für verschiedene
Altersgruppen. Inmitten
des Städtedreiecks Freiburg,
Colmar und Mulhouse sind wir
aber die einzigen, die ein so
umfassendes Kulturprogramm
anbieten.
Yasmin Ulrich: Ein Vorbild gibt
es nicht, da wir in dem, was wir
tun, schon einzigartig sind. Wir
und Marionettentheater. Musik,
Zirkus und Tanz funktionieren
auch ohne bestimmte Sprachkenntnisse,
womit 3/5 unseres
Programms sprachenübergreifend
sind. Beim Rest des Programms
arbeiten wir mit Unterund
Übertiteln.
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 20
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
210823_FB_GOYA_Kulturjoker_90x135_02.indd 1 23.08.21 14:03
Liebe Leser*innen,
ein ereignisreicher September liegt hinter uns.
Wahlen, Klima- und Europafragen haben den Diskurs
bestimmt, über’s Brücken bauen (metaphorisch
und real) wurde viel gesprochen. Da kommt es gerade
passend, dass auf der Rheininsel bei Breisach
nun ein neues Kunst- und Kulturzentrum entsteht,
das tatsächlich sprachliche Brücken überwinden
und nach Gemeinsamkeiten fragen möchte. Die
Art’Rhena bietet nicht nur ein internationales Programm,
sondern möchte mit Workshops und Seminaren
eine interkulturelle und europäische Plattform
bieten. Im Interview haben wir mit Jérémy Goltzéné
(Programmplanung) und Yasmin Ulrich (Öffentlichkeitsarbeit)
über die Vision der Art’Rhena gesprochen.
Und auch unsere Nachwuchsredaktion möchte Brücken
bauen: Zwischen Klassik-, Sub- und Undergroundkultur.
Da sagen wir natürlich nicht nein! Und
so erwartet Sie nun in jeder Ausgabe die neue Seite
„Mixtape“, quasi autonom verwaltet durch unseren
Nachwuchs, der sonst für unsere Online- und Social-
Media-Kanäle verantwortlich ist.
Was wird’s auf „Mixtape“ geben? Platz für junge
Kollektive, Autor*innen, Künstler*innen und Ideen,
entstanden in Freiburg und der Region, denen es nun ermöglicht
werden soll, ein großes, interessiertes und weltoffenes
Publikum zu erreichen. Reportagen, Interviewformate,
Aufklärung und Vermittlung wollen wir leisten. Und eine
eigene Kolumne gibt’s auch noch, so cool! Wir freuen uns
über Feedback, Interesse und Unterstützung. :-)
PS: Du (wir duzen uns einfach mal) bist Nachwuchsautor*in
und möchtest dein Werk endlich mal gedruckt sehen? Perfekt,
denn wir möchten Nachwuchsautor*innen auf „Mixtape“
jeden Monat die Möglichkeit bieten, einen unveröffentlichten
Text zu publizieren. Ob Haiku, short story oder Aphorismus
spielt dabei keine Rolle, einzig literarisch muss es sein.
Und kurz.
Texte an: redaktion@kulturjoker.de / Betreff: Mixtape
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihr Kultur Joker-Team
In diesen schweren
Zeiten sind wir dankbar
für jedes Zeichen der
Solidarität; egal ob liebe
Worte oder eine finanzielle
Unterstützung, damit wir unsere Arbeit
fortsetzen können.
Empfänger: Art Media Verlag
IBAN: DE 26 680 5010 1000 2022 512
OKTOBER 2021
HANNIBAL // DIRK LAUCKE
AB DO, 30.09.2021
DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN //
LEOŠ JANÁČEK
AB SA, 02.10.2021
Z0CK3N // EINE THEATERQUEST
AB SA, 02.10.2021
PLATONOW // ANTON TSCHECHOW
AB FR, 08.10.2021
KARTEN UNTER 0761 201 28 53
THEATER.FREIBURG.DE
SAUDADE // MOVETHECOMPANY
JOSHUA BEAMISCH
SA, 23.10.2021
U.V.M.
THEATER KULTUR JOKER 3
Der Zauberkünstler und Illusionist
Willi Auerbach – alias The
Magic Man – veranstaltet am
2. Oktober, 20 Uhr eine hinreißende
Varieté Benefiz Gala zu
Gunsten der Äthiopienhilfe Stiftung
„Menschen für Menschen“
im Bürgerhaus Denzlingen und
virtuell im Livestream. Geboten
wird ein Programm aus Zauberei,
Artistik, Musik, Tanz und
Comedy, dessen gesamter Erlös
an die Äthiopienhilfe gespendet
wird, welche dieses Jahr ihr 40.
Jubiläum feiert.
Die Klugheit von Kindern und Katzen
„Non-Upgraded existence“ der Cia. Nadine Gerspacher hatte im E-Werk Premiere
Nach einem Sommer voller
Waldbrände will die Binsenlandschaft
auf der Bühne des
E-Werks nicht so recht idyllisch
wirken. Und wirklich wird das
Gras im Laufe des Tanzabends
„Non-upgraded existence“ ordentlich
rauchen und später
leuchten als stände es in Flammen.
Doch davor geht es bei der
Compagnie Nadine Gerspacher
erst einmal sehr kultiviert vor.
Mutter, Vater, zwei Töchter
und ein Kater (Hedvig Edvall
Bons, Vlad Ion, Camille Lejeune,
Paula Niehoff, Julien
Rossin) decken den Tisch für
das Sonntagsmahl, die jüngere
Tochter (Hedvig Edvall Bons)
bekommt Zöpfe geflochten, sie
schlüpft in die Jacke des Vaters
und ahmt dessen Eigenheiten
nach. Am Ende gibt es einen
begütigenden Kuss auf die Stirn
der Tochter. Der Kater Hector
lässt sich bitten und spielt Verstecken
mit der Familie. Dann
klettert er auf den Tisch, um
den sich mehrere Stühle gruppieren
und stellt das Setting vor,
während der Rest der Familie
wie in einem Still einfriert: wir
befinden uns in einem ganz
gewöhnlichen Haus, in einer
ganz gewöhnlichen Stadt, auch
die Familie ist ganz gewöhnlich.
Die Wohnung ist Schutz
und ein Heim, erzählt er. Man
könnte die Familie also glücklich
nennen. Doch die Crux ist,
dass das Private heute wieder
sehr politisch ist. Weil das Private
Ressourcen verbraucht. Es
gibt Austern, erst einen Teller
voll und dann ein ganzes
Tablett. Aber – zumindest in
Deutschland – steht nichts so
sehr für Luxus, Überfluss und
Völlerei wie Austern.
Allzu sinnlich muss man
sich dieses Festmahl nicht vorstellen.
Die Mutter stopft sich
die Muscheln besinnungslos
und verstörend in sich hinein.
Es geht sichtlich nicht um die
Austern, sondern um nicht befriedigte
Lebenslust und -flucht
sowie um Sehnsüchte. Der Titel
jedoch knüpft eine Verbindung
zu dem Wahn, dass es zum
Glück das nächste Upgrade
braucht, die Familie führt ein
entfremdetes Leben, stellvertretend
für uns. Entsprechend
angespannt ist das Verhältnis zu
ihrem Mann. Die beiden springen
über den Tisch und wälzen
sich über ihm, längst ist das
Essen abgetragen. Es braucht
eine Weile bis das Stück „Non-
Upgraded Existence“ derart an
Fahrt gewinnt. Vor allem am
Anfang überwiegt das Theatralische
das Tänzerische. Später
jedoch sind die Figuren und
ihre Konflikte so überdeutlich,
dass sie alle Mehrdeutigkeiten
ersticken. Oder im Falle, dass
Ein Abend der in Erinnerung bleibt: „Non-Upgraded existence“
man in der jüngeren Tochter
nicht ein Alter Ego von Greta
Thunberg erkennt, bleibt deren
messianischer Eifer, ihre Führungsrolle
ziemlich enigmatisch.
Da hätte die Dramaturgie
ein Gleichgewicht schaffen
können.
Tänzerisch jedoch ist das,
was die Compagnie im Großen
Saal zeigt, ziemlich mitreißend.
Extrem dynamisch werden die
Verhältnisse in der Familie
verhandelt, insbesondere die
Leckere
Pause
Eltern nehmen ihre Beziehung
geradezu sportlich: Abrollen,
Springen und Abprallen, hinzu
kommt der Tisch, der als
Sparringpartner seinen Part
einnimmt. Geradezu anrührend
ist hingegen, wie der Kater
die ältere Schwester, die angesichts
der gesellschaftlichen
und privaten Dystopien in eine
Art Dornröschenschlaf verfällt,
wieder zurück ins Leben
bringt. Ihr Körper droht jeden
Moment, in sich zusammenzufallen.
Und doch ist es in dieser
Choreografie eben die junge
Generation, von der Hoffnung
ausgeht. Am Ende bildet die
Compagnie eine Art Pyramide,
auf der die jüngste Tochter steht
und die Geschicke aller dirigiert.
Das ist dann ein bisschen
zu viel an Idealisierung. Tänzerisch
jedoch wird der Abend
fraglos in Erinnerung bleiben.
Annette Hoffmann
OKTOBER / NOVEMBER 2021
MONTAGS UND DIENSTAGS AB 11.30 UHR
SUPPE FÜR ALLE BLUTSPENDER*INNEN
©Nicolas Clausen
Menschen für Menschen
Illusionist The Magic Man präsentiert im Bürgerhaus in Denzlingen eine Varieté Benefiz Gala für Äthiopien
Der Magic Man, der bei den
Deutschen Meisterschaften der
Zauberkunst den zweiten Platz
belegte, präsentiert bei seiner
Gala spannende Illusionen und
führt als Moderator und Veranstalter
durch den Abend.
Unterstützt wird der bekannte
Magier durch ein engagiertes
Künstlerteam, welches für den
guten Zweck auf einen Großteil
der Gage verzichtet: Chenying
Lu und Junlin Zhang bilden das
„Duo Yingling“, das mit faszinierender
Spitzenartistik einen
Die
Künstler*innen
der Varieté
Benefiz Gala
Foto: Promo
feinen Hauch von fernöstlichem
Zauber auf die Bühne bringt.
Das Duett Complett, bestehend
aus den beiden Künstlern Simon
Flamm und Thomas Schaeffert,
verpackt klassische Zirkuskünste
in kleine unterhaltsame
Geschichten und verblüfft durch
Jonglage, kraftvolle Akrobatik,
Zauberei-, Comedy- und Publikumseinlagen.
Die Showtanzgruppe
von Elena Auerbach „Provocation
Dance“ sorgt mit einer sechsköpfigen
Tanzcrew für gekonnte
tänzerische Unterhaltung – gesanglich
untermalt von Elena und
Jenna Benos. Mit dabei ist auch
Fabian Flender. Er beherrscht den
urkomischen Kampf mit Alltagsgegenständen
und bringt das Publikum
zum Lachen, ohne auch
nur ein Wort zu sprechen. Musikalisch
wird Pianist Benedikt
Weigmann das Publikum am Piano
verzaubern. Atemberaubende
Magie-Kunststücke wird der
Gastgeber gemeinsam mit seinen
Assistentinnen präsentieren.
Willi Auerbach war zuletzt Gast
bei der Sendung „FOOL US“ im
US-amerikanischen Fernsehen.
Weitere Infos: www.magicman.de/benefizgala.html
4 KULTUR JOKER THEATER Theater
Britta Stallmeister gelingt
es mühelos alle
Facetten der Frauenportraits
nachzuzeichnen
Foto: Ann-Marie Najderek
Er ist weg und sie ist wieder allein
Eine Chanson-Oper von Francis Poulenc und Barbara
Es ist eine alte Geschichte,
die doch immer neu bleibt, aber
selten gut ausgeht. Wenn verlassene
Geliebte in der Oper um
ihre Liebhaber trauern, dann findet
sich nicht immer gleich ein
Ersatz. Eine Ausnahme ist vielleicht
Ariadne, die sich schnell
in den Armen des jugendlichen
Gottes Bacchus tröstet, aber
meist kommt es, wie es kommen
muss: Er ist weg und sie ist wieder
allein. Die Oper hat für diese
Form des Klagegesangs ein eigenes
Genre ausgebildet, das Monodrama,
das Komponisten von
Georg Friedrich Benda bis Arnold
Schönberg bedient haben.
In dieser Tradition steht auch
das vierzigminütige Einpersonenstück
„La voixhumaine“
des französischen Komponisten
Francis Poulenc, in dem eine
junge Frau von ihrem Schlafzimmer
aus mit ihrem Geliebten
telefoniert, der sie um einer anderen
Frau Willen verlassen hat
und dem sie am Schluss ebenso
verzweifelt wie vergeblich ihre
Liebe beteuert. Da wir zwar nur
die Frau sprechen hören, aus ihren
Reaktionen aber das Gesagte
des Gegenübers rekonstruieren
können, ist der Monolog eigentlich
ein fingierter Dialog. Und
genau da setzt der Regisseur
Heiko Hentschel, der das Stück
mit der Opera Factory Freiburg
im Vorderhaus Freiburg
inszeniert hat, an. Er komplettiert
nämlich den episodischen
Ausschnitt bei Poulenc zum
Gesamtportrait einer liebenden
Frau, vermehrt die Dialogpartner
um uns Zuschauer, den
adretten Cellisten, das Mikrofon,
ergänzt den Gesang durch
gesprochene Passagen, die Oper
um Chansons und kreiert damit
ein neues Genre: die Chanson-
Opéra mit dem Titel „La Voix“!
Eine gesprochene Handlung
rahmt das Geschehen, zeigt
uns eine mal mehr, mal weniger
sympathische Frau, die ihr
Liebesleben zu ordnen versucht.
Eingebettet sind französische
Chansons von Barbara, die
leicht, subtil und melancholisch
von Sehnsucht, Einsamkeit
und Enttäuschung handeln.
Als Binnenhandlung läuft dann
das Stück von Poulenc ab, als
kompletter Kontrollverlust der
Frau, illustriert und kommentiert
von Schwarz-Weiß-Videoeinspielungen,
bevor sie langsam
wieder Herrin ihrer Sinne
wird und mit einem hübschen
Poulenc‘schen Walzer wieder ins
Leben zurückfindet. Der nächste
Rosenkavalier wartet bestimmt
schon...
Hentschel gelingt es, auf begrenztem
Raum mit wenigen
Requisiten, sensiblem medialem
Einsatz, einem Gespür für das
Nichtsagbare sowohl die Leerstellen
des Textes zu füllen als
auch diesen in überzeugende
Bilder zu fassen. Und das gelingt
ihm auch deshalb, weil er
mit Britta Stallmeister eine Sängerdarstellerin
hat, die mühelos
alle Facetten seines Frauenportraits
nachzuzeichnen vermag.
Poulenc hat für die Singstimme
eine in bester französische
Tradition stehende textnahe
Vrokallinie geschrieben, die
sich in fließenden Übergängen
zwischen Sprechen oder Fast-
Sprechen und ariosen, sogar arienhaften
Aufschwüngen ergeht.
Stallmeister findet ihren ganz
eigenen Weg einer Verbindung
von französischer Deklamation
und einem an der italienischen
Oper geschulten Melos. Und
auch bei den Chansons mischt
sich ihr Opernklang wunderbar
mit deren Intimität und Entspanntheit.
Die Klavierfassung Poulencs
wie auch die Chansons von Barbara
hat der Pianist Klaus Simon
arrangiert, um eine Cellostimme
ergänzt und mit dieser, gespielt
von Philipp Schiemenz, ein instrumentales
Pendant zur Gesangsstimme
geschaffen. Beide
haben ebenso einen Sinn für
die dramatischen Aufschwünge,
die sinnlichen Momente
wie für Intimes, Uneindeutiges,
Entlarvendes. Der Reiz der Musik
Poulencs liegt im Detail, in
den Nuancen. Zwei Instrumente
reichen, um das deutlich zu machen.
Poulenc bestimmt übrigens
die komplette Saison der Opera-
Factory Freiburg und der Holst-
Sinfonietta: Bienvenue Francis!
Bernd Zegowitz
Klassische Satire für heutige Tage
Das Calestec-Ensemble wagt die Wiedererweckung von Grimmelshausens legendärem „Simplicissimus“
Hans Jacob Christoffel von
Grimmelshausen lebte fast zwei
Jahrzehnte in den Oberkircher
Ortsteilen Gaisbach und Tier-
DIE SCHÖNEN
MUSIKTHEATER IM E-WERK
Das wahre Leben der
FLORENCE FOSTER JENKINS
SOUVENIR
24. SEP - 06. NOV
dieschoenen.com
garten. In Gaisbach, während des
verherrenden Dreißigjährigen
Krieges entstanden große Teile
seines berühmtesten Werks, des
Schelmenromans „Simplicissimus
Teutsch“. Der Autor solcher Weltliteratur
will natürlich gefeiert
werden, am besten in Oberkirch
selbst. Also heißt es zu seinem
400. Geburtstag eben dort: „Simplicissimus
21 – Grimmelshausens
neues Vermächtnis“.
Solch ein Titel stiftet natürlich
Neugierde. Wie mag man sich
einer solchen historischen Gestalt
zeitgemäß nähern? Ein Musiktheaterstück
wird es! Geschrieben
und komponiert wurde das Werk
vom Künstler-Duo Calestec, namentlich
Joanna Choi und Niclas
Oettermann, international agierende
Künstler mit einem spartenübergreifenden
Team und einem
Faible für klassische Stoffe. Dabei
stand das Duo vor keiner einfachen
Aufgabe. Zwar gilt Grimmelshausen
als einer der bedeutendsten
deutschen Romanschriftsteller
des 17. Jahrhunderts, jedoch
gleichermaßen als sperrig, zu
komplex, ausladend und schlichtweg
altmodisch. Ein solches Urteil
greift sicher zu kurz, bedenkt
man den angriffslustigen Gestus
seines berühmten Alter Egos, des
Simplicissimus. Das Duo-Calestec
sah schnell Anknüpfungspunkte
für eine Übertragung
des kritischen Stoffes auf heutige
Tage: „Beim Studieren des ‚Simplicissimus
Teutsch‘ haben wir die
Erfahrung gemacht, wie sehr uns
seine Worte bewegten. Nicht nur
die gesellschaftssatirische Aufdeckung
von Selbstlügen und Unaufrichtigkeiten
anderer, sondern
auch seine Spiegelbetrachtung
berührt. Schillernde Zitate wie
‚Erkenne dich selbst jeden Tag‘
klingen doch hochmodern.“
Eine Spiegelbetrachtung wird
es, die auch Oberkirch, die zwischenzeitliche
Heimat seines Erfinders
und Alter Egos Grimmelshausen
miteinschließt. Simplicissimus
steht nicht nur wieder auf,
sondern kehrt auch in Oberkirch
wieder. Tanz, Gesang, Darstellung,
Bühnenprojektionen und
das Calestec Music Ensemble sind
Teil der Aufführung.
Premiere des Stücks „Simplicissimus
21 – Grimmelshausens
neues Vermächtnis“: 9. Oktober,
20 Uhr in der Erwin-Braun-Halle
Oberkirch. Weitere Aufführung:
10. Oktober, 19 Uhr.
Infos und Karten: www.oberkirch-kultur.de
von links: Volker Schebesta, MdL/Staatssekretär im Ministerium
für Kultus, Jugend und Sport, Joanna Choi, CALESTEC,
Isabell Ehrlich, Stadt Oberkirch, Herrn Oberbürgermeister
Matthias Braun, Niclas Oettermann, CALESTEC und
Alexander Meßmer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Offenburg/
Ortenau
Foto: Anita Huber/Stadt Oberkirch
Die Berliner Philharmonika und Chefdirigent Kirill Petrenko beim Lucerne Sommer-Festival 2021
Foto: Priska Ketterer/Lucerne Festival
THEATER KULTUR JOKER 5
Konzertreisen sind für die Berliner
Philharmoniker unerlässlich.
Hier entwickeln sich Interpretationen
von Konzert zu Konzert
weiter, hier sorgt man für die notwendige
internationale Ausstrahlung.
Auf Tournee tauscht man sich
intensiver aus als im Normalbetrieb
und wächst auch menschlich zusammen.
2021 mussten bisher alle
geplanten Konzertreisen der Berliner
Philharmoniker wegen der
Coronapandemie abgesagt werden.
Nun ist das Spitzenorchester, das
im November und zu den Osterfestspielen
2022 zu Residenzen ins
Festspielhaus Baden-Baden kommt,
erstmals wieder auf Reisen: Salzburg,
Luzern und Paris. „Ein voll
besetzter Saal wie in Salzburg oder
auch bei unserer Eröffnungswoche
motiviert das Orchester nochmals
besonders. Das ist wirklich eine
Erlösung für uns“, sagt Cellist und
Orchestervorstand Knut Weber im
persönlichen Gespräch.
Im Kultur-und Kongresszentrum
Luzern (KKL) ist der Saal jedoch
nur halb gefüllt, was am Hygienekonzept
des Lucerne Festivals liegt.
Es werden keine Impfnachweise
oder negative Coronatests verlangt,
aber insgesamt dürfen für die maximal
80-minütigen Konzerte
inklusive Ausführende nur 1000
Menschen in den Saal – mit Maskenpflicht
im Publikum und rund
80-minütigen, ohne Pause gespielten
Konzerten. Aber wie klingt das
Orchester nach eineinhalb Jahren
Pandemie unter seinem seit September
2019 amtierenden Chefdirigenten
Kirill Petrenko? Carl Maria
von Webers „Oberon“-Ouvertüre
beginnt Solohornist Stefan Dohr
in einem zarten Piano, das wie von
Ferne tönt. Auch der schwebende,
gedämpfte Streicherklang ist kaum
zu orten. Kirill Petrenko steht lächelnd
am Pult. Mit dem ganzen
Körper dreht er sich zur Gruppe
der ersten Violinen und später zu
den Celli, ehe mit dem schnell genommenen
Allegro con fuoco die
Energie im Orchester kulminiert.
Bei aller Virtuosität bleibt aber die
delikate Klanglichkeit und Transparenz
erhalten.
Im Gegensatz zu anderen Orchestern
konnten die Berliner Philharmoniker
die letzte Spielzeit voll
durcharbeiten und ihre Konzerte in
der Digital Concert Hall übertragen.
„Durch die Pandemie haben wir mit
unserem neuen Chefdirigenten Kirill
Petrenko noch mehr Programme
einstudiert als ursprünglich geplant.
Künstlerisch und menschlich
hat uns das gut getan“, sagt Knut
Weber. Der Cellist ist fasziniert
von der akribischen Probenarbeit.
„Obwohl Petrenko sehr an Details
arbeitet, schafft er es, große Spannungsbögen
zu entwickeln. Er verliert
nie den Gesamt überblick über
die Architektur eines Werkes. Als
einzelner muss man sich manchmal
zurücknehmen, damit der von ihm
gesteuerte Gesamtprozess so ablaufen
kann, wie er das möchte.“
In Franz Schuberts großer C-Dur-
Symphonie ist davon schon viel zu
hören. Die „himmlische Länge“, die
Robert Schumann der Symphonie
attestierte, nimmt Petrenko ernst
und verschießt das Pulver nicht
zu früh.Vor allem im Pianobereich
sorgt er für dynamische und klangfarbliche
Abstufungen und baut
Steigerungen behutsam auf. Den
Spannungshöhepunkt im Andante
con moto meißelt er mit den groß
aufspielenden Berliner Philharmonikern
heraus, wenn er den Orchesterklang
im dreifachen Forte zu
einem Schmerzensschrei bündelt,
ehe nach einer langen Generalpause
die exquisite Cellogruppe, die
tags zuvor im KKL bereits einen
gefeierten Auftritt als 12-Cellisten-
Formation hinlegte, die Scherben
mit einer zarten Kantilene zusammenkehrt
und ein Quantum Trost
spendet. Und wie die Streicher die
Ein Quantum Trost
Die Berliner Philharmoniker begeistern mit Chefdirigent Kirill Petrenko beim Lucerne Festival/Residenz im Festspielhaus
Baden-Baden ab 6. November
Triolen im schnell genommenen
Finale an der Bogenspitze zaubern
und dabei in den endlosen Wiederholungen
nicht an Energie verlieren,
ist atemberaubend. Kirill Petrenko
macht bei aller Präsenz kein Gewese
um sich. Seine Gesten sind
weder elegant noch extravagant,
sondern vor allem musikdienlich.
Nach dem Schlussakkord hält er
nicht künstlich die Spannung hoch,
sondern lässt seine Arme wenige
Augenblicke nach dem Verklingen
sacken und bedankt sich mit einem
freundlichen Nicken beim Orchester.
Stehende Ovationen im KKL!
Das zweite Konzert beim Lucerne
Festival hinterlässt einen
gemischteren Eindruck. Sergej
Prokofiews erstes Klavierkonzert,
in die Tasten gehämmert, aber auch
mit lyrischer Wärme ausgestattet
von Anna Vinnitskaya, hält zwar
ONLINE SHOPPEN
die Balance zwischen kühler Virtuosität
und entrückter Klanglichkeit
wie im verträumten Mittelteil,
aber das Zusammenspiel zwischen
Solistin und Tutti klappert hin und
wieder. Gerade, wenn die Russin
das Tempo anzieht, ist das Orchester
meist eine Spur hintendran.
Der tschechische Komponist Josef
Suk ist ein Liebling von Kirill Petrenko
– und man weiß nicht genau
warum. Natürlich entwirft der
Dvořák-Schüler in seiner symphonischen
Dichtung „Pohádka léta“
(Ein Sommermärchen) eine spätromantische,
mit impressionistischen
und expressionistischen Anteilen
angereicherte Farbpalette, die die
Berliner Philharmoniker eindrucksvoll
nachzeichnen. Da werden Flöte
und Bassklarinette oder Trompete
und Tuba von den Solobläsern so
deckungsgleich parallel geführt,
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Schwedisches Design
mit grüner Seele
Bitte schön – ein
Geschenk für Sie!*
JETZT ABHOLEN!
Wir freuen uns auf
Ihren Besuch!
0800/ 722 44 66
dass eine ganz neue Orchesterfarbe
entsteht. Die Fratzen des vierten
Satzes haben Schärfe, die vielen
Soli Wärme und Raffinesse. Aber
selbst Kirill Petrenko schafft es
nicht, diesem rhapsodischen, die
Kitschgrenze streifenden Werk aus
den Jahren 1907-09 eine schlüssige
Dramaturgie zu verleihen. „Wir
sind zwar immer noch am Anfang
eines gemeinsamen Weges, aber
wir beschnuppern uns nicht mehr
wie zwei Fremde“, sagt Knut Weber.
„Wir haben den Grundstein gelegt
für eine gemeinsame Sprache.“
Baden-Baden darf gespannt sein.
6./7.11.: Orchesterkonzerte
der Berliner Philharmoniker,
10./12.11.: Mazeppa, jeweils 18 Uhr
im Festspielhaus Baden-Baden,
Leitung: Kirill Petrenko. Tickets:
www.festpielhaus.de; tel. unter
07221/3013101 Georg Rudiger
KONZEPTLADEN FREIBURG UNIVERSITÄTSSTRASSE 1 / NÄHE RATHAUSPLATZ
* ein Geschenk pro Einkauf, nur einlösbar im Konzeptladen Freiburg, gilt vom 01.10.2021 bis 29.10.2021,
nicht kombinierbar mit anderen Rabattaktionen, diese Seite bitte an der Kasse entwerten lassen.
6 KULTUR JOKER Theater
Vier Klappstühle in Reih und
Glied leuchten neonfarben im
Blaulicht der Freiburger Experimentalbühne,
darauf erahnt
man die schemenhaften Silhouetten
breitbeinig sitzender
Gestalten. Sehr futuristisch!
Plötzlich springen die Vier
auf und tanzen wild zu harten
RAP-Beats (Artur Grenz):
Zwei junge Frauen und zwei
junge Männer, unisex bekleidet
mit weißen Oberteilen und
Turnschuhen, grauen Jogginghosen
und Beanie-Mützen.
Willkommen im Theaterlabor!
Zehn emotionale Momente versprechen
Sujit Kuruvilla, Maya
Kenda, Jan Frederik Saure und
Alexandra Nesici, unzensiert
und pur. Aber wie funktioniert
das überhaupt, gespielte Gefühle
auf der Bühne? Sind die
dann echt? Wie viel Eigenes
steckt in den Bühnenfiguren
und wie lässt sich starke Emotionalität
reproduzieren? Spannende
Fragen, vor allem für die
Zuschauer*innen, die schauspielerische
Entwicklungsprozesse
nur vom Hörensagen
kennen.
„#nofilter“, so der Titel dieser
Produktion über Sein und
Es tagt der deutsche Ethik rat.
Es warten Dr. Keller (Natalia
Herrera), Frau Gärtner (Doris
Wolters) und ihre Anwältin
Dr. Brandt (Elisabeth Kreßler).
Und wir, dass noch der
letzte von uns seinen Platz
eingenommen hat und, dass
die ersten Experten zum
Sachverhalt Stellung beziehen
werden. Frau Gärtner möchte
nach dem Tod ihres Mannes,
Geballte Gefühlseruptionen
Freiburger Schauspielschule feiert Premiere mit „#nofilter“ im E-Werk
Schein in einem Beruf, der mit
Herz, Haut und Haar in fremde
Identitäten schlüpft (Regie:
So gehen wie gelebt
Ralf Burons Inszenierung von Ferdinand von Schirachs „Gott“ fragt, wie wir sterben wollen
Grete Linz). Über achtzehn
Monate lang machte Corona
dies unmöglich: Unterricht nur
Freiburger Schauspielschule feiert Premiere mit „#nofilter“
Foto: Promo
mit dem sie 42 Jahre glücklich
verheiratet war, nicht mehr.
Ihre Ärztin verweigert der
78-Jährigen die lebensbeendenden
Medikamente. Und da
ihr Mann ihr, als er starb, riet,
es richtig zu machen, hat sich
Frau Gärtner an den Ethikrat
gewandt. Denn ihr Fall – es
geht ja um nichts anderes als
mit ärztlicher Hilfe, aber im
Vollbesitz der geistigen Kräfte,
das Leben zu beenden ‒ ist
von grundsätzlicher Natur.
Spielen Ärzte Gott, wenn sie
jemandem helfen zu sterben
oder sind wir ihm gegenüber
verpflichtet zu leben? „Gott“
heißt auch das Stück von Ferdinand
von Schirach, das Ralf
Buron für das Kammertheater
im E-Werk eingerichtet hat.
Sterbehilfe ist in Deutschland
nicht zuletzt wegen der
praktizierten Euthanasie im
„Dritten Reich“ ein kompliziertes
Thema. Von Schirach
behandelt es ganz ähnlich wie
„Terror“ als Debattenstück,
das ein bisschen Gerichtssitzung
und Bürgerparlament
ist. Geht man aus dem Theater,
hat man Stellung bezogen und
seine Stimme abgegeben und
ist ein bisschen schlauer, so als
hätte man einer Stunde Staatsbürgerkunde
oder einer Veranstaltung
der Zentrale für politische
Bildung beigewohnt.
Es sind Fragestellungen für
das Bundesverfassungsgericht
und für Rhetorikklubs.
Doch dass der Tod das viel
beschworene gesellschaftliche
Tabuthema ist, darf bezweifelt
werden. Erst recht während
einer Pandemie. Es gibt nur
eben angenehmere Gedanken,
als „mit dem Nichts allein“ zu
einzeln oder online, Proben für
Stücke undenkbar. Zeit also für
eine Selbstreflexion in zehn
Kapiteln. - Da geht´s hauptsächlich
in Paar-Konstellationen
um´s Loslassen, die Kunst der
Pausen oder der Kommunikation
zwischen den Zeilen, um
Toxisches, Routine, Rausch
und Zulassen der Impulse. –
Das jedenfalls wird aus dem
Off eingesprochen, jeweils vor
einem poetischen, inneren Monolog.
Dann geht es los, von
Null auf Hundert. Wer nun genau
guckt, kann den Fokus des
Schauspiels erkennen, bei dem
geliebt, gelacht und geweint
wird. Leider ist der Laie dann
aber weniger mit Technik und
Nuancen beschäftigt, sondern
versucht sich zum Gesehenen
eine Geschichte zusammen zu
basteln.
Dabei erlebt man viel: Die
beiden, die sich an der Bushaltestelle
anbrüllen, die ängstliche
Annäherung zweier Liebender,
die glückliche Ausgelassenheit
plötzlich Verliebter,
langweiligen Sex in verqueren
Positionen oder geteilte Trauer.
Und Sujit Kuruvilla, Maya
Kenda, Jan Frederik Saure und
sein, wie es Frau Gärtner formuliert.
An das große Tabu
Tod scheint auch Buron nicht
ganz zu glauben, lässt er die
drei Schauspielerinnen doch
erzählen, wie Freunde starben
oder lebensgefährlich erkrankt
waren. Eine schöne Idee, die
jedoch effekthaschend jeweils
mit großem Krachen angekündigt
wird.
Doch ein Tabu zu beschwören,
gehört auch zur Masche
der Stücke von Schirachs,
denn das muss man sich erst
einmal vorstellen, das Leben
eines anderen zu beenden oder
wie in „Terror“ menschliches
Leben gegeneinander aufzurechnen.
Dabei ist es auch
nicht so, dass die Zuschauer,
völlig wertneutral durch ihre
Meinungsbildung geführt
werden. Es gibt Positionen,
wie hier die des Theologen,
die auf verlorenem Posten stehen.
Und sei es nur, weil wir in
einer säkularen Gesellschaft
leben. Manche werden als
Sympathieträger gezeichnet,
anderen möchte man das eigene
Leben nicht überantworten.
In Ralf Burons Inszenierung
werden die Experten,
der Verfassungsrechtler (Peter
Haug-Lammersdorf), die
Ärztin (Myriam Tancredi),
Alexandra Nesici geben dabei
alles! – Das ist an diesem
Abend (gerade erst ist die Crew
vom Young Theatre Festival
aus Kroatien zurückgekehrt)
auf der mit Klebeband markierten
Minibühne stellenweise
zu viel, zu hochtourig, zu laut.
Vielleicht liegt es aber auch an
der Szenen-Reihenfolge, dass
soviel geballte Gefühlseruption
irgendwann erschöpft. Da ist es
gut, dass sich die Spieler*innen
dazwischen in der virtuellen
Disco wieder frei hüpfen. Dabei
wird sehr gut gespielt, vieles
packt und fesselt. Der Transfer
zur Analyse funktioniert aber
nur bedingt. Da wäre ein Flyer
mit Statements oder gar ein
abschließendes Publikumsgespräch
mit den Akteur*innen
spannend, rund um die Fragen
„Was denkst du, wenn du
fühlst? Was fühlst du, wenn du
denkst?“und „Warum dieser
Beruf? Was hast du diesbezüglich
während des Lockdowns
am meisten vermisst?“
Weitere Vorstellungen: 1. bis
3. und 8. bis 10. Oktober, je 20
Uhr, sonntags um 18 Uhr, Experimentalbühne
im E-Werk.
Marion Klötzer
der Chef der Ärztekammer
(Christoph Stein) und der
Bischof (Boris Koneczny)
per Video zugeschaltet. Das
wechselnde (Fach)Bücherregal
im Hintergrund mag ein
ironischer Verweis auf die diversen
Zoom-Konferenzen der
letzten Monate sein, doch ist
eben auch sehr stereotypisch.
Die anwesenden drei Frauen
werden, sitzen sie links am
Tisch, ebenfalls gefilmt und
projiziert, was zu merkwürdigen
Doppelungen führt.
Zudem verträgt eine derartige
Großaufnahme einzig die
Figur von Doris Wolters. Bei
der Anwältin und der Vorsitzenden
des Ethikrats ist viel
Strategie, viel Mokieren und
Markieren im Spiel. Das wäre
in einer realen Sitzung schon
nicht ganz zweckfrei und so
geht keine plötzliche Einsicht
oder keine Freude über eine
geistreiche Finte über die Gesichter,
die nicht gestellt wäre.
Das unterliegt der Mechanik
von den Stücken Ferdinand
von Schirachs, könnte aber
subtiler und weniger langatmig
sein.
Weitere Termine im E-Werk:
20./21./23.10., je 20.30 Uhr.
Annette Hoffmann
Theater theater KULTUR JOKER 7
Fesselnde Odyssee mit mächtigen Bildern
Theater R.A.B. feiert Premiere mit seinem neuen Kinderstück „Ich steige aus dem Fenster“
Jo freut sich – seine Oma hat
Geburtstag und er hat ihr schon
einen leckeren Schokoladen-
Kuchen gebacken. Dann aber
versteht er die Welt nicht mehr:
Wie? – Seine Eltern wollen Oma
nicht besuchen? Was? – Oma
wohnt jetzt am Meer? Kurzentschlossen
packt er heimlich
seinen Koffer, hüpft aus dem
Fenster und zieht los: Auf, ans
Meer, zu Oma! Was er auf seiner
abenteuerlichen Reise erlebt,
das erzählt das Freiburger Theater
R.A.B. jetzt in seinem neuen
Kinderstück „Ich steige aus dem
Fenster“ mit Figuren, Masken,
Musik und vielen fantasievollen
Ideen (Regie: Brian Lausund).
Das Stationen-Märchen feierte
jetzt Open Air-Premiere im
Amphitheater beim Freiburger
Seepark (Stück-Kooperation mit
Ökostation und FAIRburg E.V.).
Der Einstieg ist etwas lahm:
Die nur kniehohe Jo-Gliederpuppe
entwickelt auf der kleinen
Bühne trotz dem lebendigen
Spiel von Rita Bückert erst wenig
Präsenz, der auf einem
„Ich steige aus dem Fenster“
Foto: Theater R.A.B.
Brett gespielte Familienalltag
wird trotz kleinen Slapstick-
Einlagen allzu brav und lang
in Szene gesetzt. – Dann aber
beginnt eine Odyssee à la Alice
im Wunderland, die fesselt und
mächtige Bilder schafft (Bühne:
Werner Klaus): Als winzige
Stabfigur trabt Jo nun durch ein
Häuserschluchten-Labyrinth,
dessen Glasfaser-Wände von
Lens Shirt und Franziska Braegger
bewegt werden. Auch
die lebenden Verkehrsschilder
helfen Jo nicht weiter, genauso
wenig wie die beiden verrückten
Wissenschaftler, die mit weißen
Kitteln, Halbmasken und orangeroten
Wischmopp-Perücken
krudes Zeug reden, mit einem
Ventilator experimentieren und
das freilaufende Kind bestaunen.
Sehr seltsam!
Mit einfachen, aber raffinierten
Mitteln, vielen Rollenwechseln,
tollen Kostümen (Susanne
Kloiber), Reise-Lied und
Hintergrundmusik (Ro Kuijpers)
entwickeln sich bizarre
Traumszenen: So trifft Jo einen
sprechenden Baum, der ihm
über einen tiefen Fluss hilft. Er
tanzt mit einem singenden Party-Panda,
der alles mit dem Handy
knipst. Er füttert einen hungrigen
Riesen und seinen frechen
Klappmaul-Puppen-Magen mit
Schokolade und er trifft drei lustige
Zirkusclowns, die an einer
Turnstange schmerzhafte Kunststücke
üben. Bei jeder dieser
Begegnungen braucht der junge
Held Mut und Beharrlichkeit,
Vertrauen und Glück.
Dann rauschen die Wellen
und eine Faltpapier-Möwe steigt
in den Himmel – nur Oma, die
ist gar nicht am Meer. Nicht
an diesem jedenfalls, sagt sie.
Denn auch wenn Jo sie nicht sehen
kann, kann er mit ihr sprechen…
Eine Geschichte vom
Suchen und Finden, von Sehnsucht
und Abschied, von Mut
und der Macht der Fantasie. Zu
sehen war sie im Rahmen der
Interkulturellen Wochen auch in
Weingarten und in drei Freiburger
Wohnheimen.
Marion Klötzer
Viel Futter für die Fantasie
Die Alemannische Bühne zeigt die Gaunerkomödie „Zwei wie Bonnie & Clyde“ als rasantes Erzähltheater
„Ok, mach ich!“- das ist der
Lieblingssatz von Chantal, die
ihren Manni eifrig unterstützt.
Prompt folgt wenig später ihre
verknittert-trotzige Rechtfertigung
„Das hast du so nicht gesagt!“
und alles ist zur Freude
des Publikums mächtig schiefgegangen.
– Spannung, Wortwitz
und Clownerie – mit der
1999 uraufgeführten Gaunerkomödie
„Zwei wie Bonnie &
Clyde“ hat das Autorenduo Tom
Müller und Sabine Misiorny einen
echten Coup gelandet. Jetzt
feierte die rund achtzig minütige
Theaterwerkstatt-Inszenierung
in der Alemannischen
Bühne Premiere und damit die
vorzeitige Saison-Eröffnung
nach eineinhalbjähriger Corona-bedingter
Zwangspause.
Gespielt wird dabei ausnahmsweise
zwar nicht in Mundart,
sondern „uf Hochdütsch“, aber
mit Julia Jettkandt und Neuzugang
Felix Zapf als hinreißende
Antihelden, die dümmer sind
als die Polizei erlaubt…
2016 inszenierte Hausregisseur
Martin Mayer „Zwei wie
Bonnie & Clyde“ schon in Weil
am Rhein, im Jahr darauf war
das Stück zu Gast im Freiburger
Theater „Harrys Depot“.
Weil die geplanten Produktionen
der Alemannischen
Bühne allesamt geplatzt waren
und eine Spielplan-Lücke bis
zur Wiederaufnahme von „De
dressierte Ma“ (Anfang Oktober)
klaffte, griff Mayer in
seine Archivkiste. Erst Ende
Juni begannen dann die Proben.
Umso beeindruckender,
wie lebendig und dynamisch
Julia Jettkandt und Felix Zapf
ihre Rollen füllen, ohne sie zu
Karikaturen zu machen: Kess
und zuckersüß gibt Jettkandt
ihre Chantal als taffes Dummerchen
mit Inselbegabung
und ist damit eindeutig der Star
dieser Groteske des Scheiterns.
Und auch ihr Sparringpartner
Felix Zapf läuft als weichherziger
MöchTegern-Ganove mit
der Zeit so richtig warm. Dann
kommt die Spiellust – und es
wird richtig lustig.
Die Story ist irrwitzigschräg:
Gerade haben die beiden
Tollpatsche die Sparkasse
in Lemmingen ausgeraubt,
jetzt erfahren sie aus dem Radio,
dass Chantal die Geldtüte
mit dem Einkauf einer Kundin
verwechselt hat. Ihre Beute:
Ein Pfund Kaffee, zwei Suppen
und Klopapier. Da muss Manni
erst mal zum Brüllen vor die
Tür. Trotzdem – gleich nochmal!
Vier gescheiterte Überfälle
erlebt das Publikum, jeden
nur in der Fantasie, die dafür
aber jede Menge Futter kriegt.
Denn Handlungsort bleibt das
verlassene Schuhlager, in dem
sie beiden sich versteckt halten.
Hier starten und landen sie wieder,
streiten und vertragen sich,
lecken sie ihre Wunden, baldowern
neue Pläne aus, proben
ausgiebig den nächsten Coup.
Trotzdem klappt es nie: Mal
ist kein Sprit im Auto, mal die
Strumpfhose blickdicht, mal
rumpeln sie mit anderen Bankräubern
zusammen. Und nur,
weil Chantal alles wortwörtlich
nimmt und nur genau das tut,
was man ihr sagt. Ihr Abenteuer
kommt als rasantes Erzähltheater
mit Knaller-Pointe auf die
Bühne, die Außenwelt dringt
nur per Radionachrichten in
den mit schwarzen Tuch ausgekleideten
Unterschlupf. Da
bleibt zwischen Campingtisch,
Schuhregalen und Krimskrams
viel Platz zum Toben und Tanzen.
Dazu gibt es am laufenden
Band gut getimten Slapstick im
Spagat zwischen Erwartbarkeit
und Überraschung. Kurz: Zwei
wie Dick und Doof!
De dressierte Ma“, wieder ab
8. Oktober. Weitere Infos: www.
alemannische-buehne.de
Marion Klötzer
Mit
frischen
Farben
in den
Herbst!
Weil
Farbe
Freude
macht!
8 KULTUR JOKER Theater
Die große Kunst, falsch zu singen
„Souvenir“ – Eine schräge Musikkomödie über die exzentrisch-schillernde Florence Foster Jenkins
Wer Lust auf einen höchst
vergnüglichen, liebevoll verrückten
Theaterabend hat,
findet derzeit bei den Schönen
im Freiburger E-Werk die richtige
Adresse. Die Inszenierung
von Stephen Temperleys Stück
„Souvenir“ porträtiert die bislang
wohl einzigartige Persönlichkeit
einer leidenschaftlichen
Sopransolistin, die leider außerstande
war, auch nur einen Ton
richtig zu treffen oder das Metronom
zu halten und dennoch
im New York der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts rauschende
Erfolge in bestimmten
Society-Kreisen feiern konnte.
Florence Foster Jenkins
(*1868 in Pennsylvania als
Tochter begüterter Eltern) genoss
zunächst eine gründliche
Klavierausbildung und erwarb
sich wohl auch eine gewisse
Fertigkeit, denn sie gab etliche
Konzerte, darunter sogar
Auftritte im Weißen Haus bei
Präsident Rutherford Hayes. Im
Alter von 16 Jahren riss sie von
zuhause aus. Wohl, weil ihre
Eltern eine von ihr angestrebte
Gesangsausbildung nicht finanzieren
wollten. Sie heiratete den
Arzt Frank T. Jenkins, der sie
unglücklicherweise mit Syphilis
ansteckte. Es wird vermutet,
dass die damaligen drastischen
Behandlungsmethoden ihr musikalisches
Gehör nachhaltig
zerstört haben. Nach dem Tod
ihres Vaters wurde sie reiche
Erbin und betätigte sich in verschiedenen
Gesellschaftskreisen
als Mäzenin. Offenbar war
ihr der Gehördefekt nicht klar,
denn sie strebte voller Energie
eine eigene Gesangskarriere an.
Zunächst trat sie auf Benefiz-
Feminismus und Tanz ist
kein Paar, das ohne Widerstände
zusammenkäme. Da
sind nicht nur die Hierarchien,
die es selbstredend auch in der
freien Szene gibt, da ist auch
eine gnadenlose Altersauslese.
Männer haben es da ein bisschen
besser, sie sind im Tanz
in der Minderheit und gegen
die Frauen wird die Schwerkraft
des Körpers ausgelegt.
Für sie ist dann bereits Schluss,
wenn ihre Kolleginnen vom
Schauspiel beginnen sich über
schwindende öffentliche Sichtbarkeit
zu beklagen. Wenn
nun mit Karolin Stächele und
Sabine Noll zwei nicht aktivistische
Feministinnen zur
„Pussy Lounge“ ins Artik
einladen, sollte es interessant
im Theater Die Schönen im E-Werk
Madame Florence Foster Jenkins, gespielt von Kathryn Magestro
Veranstaltungen auf und ihr
dissonanter Gesang sprach sich
bald herum und sie wurde zum
Geheimtipp in Bohemien-Kreisen.
So auch in New York, wo
Madame Flo, wie sie genannt
wurde, jährliche Konzerte im
Ritz-Carlton Hotel jährliche
Konzerte vor ausgewähltem
Publikum veranstaltete.
Und an dieser Stelle setzt das
Stück ein. Der Pianist Cosme
McMoon (Gilead Mishory)
kommt in den 20-er Jahren
nach New York, um dort sein
Glück zu suchen. Er reagiert
auf die Anzeige einer Sängerin,
die einen virtuosen Klavierbegleiter
sucht und stößt
so auf Madame Flo (Kathryn
Magestro). Sie empfängt den
hoffnungsvollen Musiker mit
ihrem Anliegen, „einen Kollegen,
einen Mitstreiter, ja, eine
verwandte Seele“ zu finden.
Sie spricht über ihren Traum
„Mister Mozart zum Leben zu
erwecken“. Darob schon etwas
verdattert, setzt sich Cosme zur
ersten Probe ans Klavier. Die
Arie der Königin der Nacht
aus der „Zauberflöte“ wird
zum Desaster. Cosme äußert
sich vorsichtig über ein „gewisses
Manko an Präzision“,
betont die Unverrückbarkeit
jeder Note und erntet wortgewaltige
Auslassungen über
„Genauigkeitswahn“ und das
Recht des Künstlers auf eigene
Interpretation, denn Musik
käme schließlich von Herzen.
Im Übrigen müsse schleunigst
ein Programm erarbeitet werden,
denn das nächste Wohltätigkeitskonzert
finde in sechs
Wochen statt. Der Pianist stellt
sich die Frage angesichts der
Machen statt warten
„Pussy Lounge“ stellt die Frage nach der Bedeutung des Geschlechts in der Tanzszene
werden, denn hier ist kein
theoretischer Feminismus zu
erwarten, sondern Reflexion
über den ganz normalen Alltag
im künstlerischen Feld.
Nach der letzten großen Produktion
„Naked Love“ sollte es
für die Dagada Dance Company
(künstlerische Leitung:
Karolin Stächele) etwas anderes
sein: kleiner, performativer,
spartenübergreifend und
diskursiv. Und so sitzt man
also im Rund ziemlich nah
am Geschehen. Während das
Publikum im Artik die Plätze
besetzt, stehen die vier Tänzerinnen
und Tänzer beieinander
und unterhalten sich ent spannt.
Wer will, bekommt Getränke
und Nüsschen, die von einem
Teewagen aus gereicht werden.
Mit Karolin Stächele, Sabine
Noll, Katharina Ludwig
und Neil Höhener stehen drei
Generationen in der Mitte,
die abhängig von ihrem Alter
und ihrem Geschlecht unterschiedliche
Erfahrungen mit
strukturellen Zurücksetzungen
gemacht haben. Und so lautet
der Untertitel der Produktion
„Oder was machen wir, wenn
man uns machen lässt?“. Ausdrücklich
als Feminstin würde
sich wohl keine bezeichnen,
aber keine und keiner würde
auf eine Einladung zum Machen
warten, sondern sich die
Bühne aneignen. Ganz egal, ob
junge Körper das Schönheitsideal
beherrschen oder man
wieder einmal für alles selbst
verantwortlich ist.
Foto: Die Schönen
gesanglichen Verunstaltung des
„Ave Maria“ von Bach/Gounod
und anderer klassischen Arien
der Opernliteratur nach Irrsinn
und Verblendung. Er fügt sich
aber, zunächst wohl aus Geldmangel,
in sein Schicksal.
Auf dieser Basis entwickelt
sich die eigentümliche Beziehung
der beiden und ihre unglaubliche
Erfolgsgeschichte
über zahlreiche Windungen
und Wendungen bis hin zum
Finale: Dem legendären Konzert
am 25. Oktober 1944 in
der riesigen Carnegie-Hall vor
ausverkauftem Haus. Das Publikum
tobt und lacht bei der
„Juwelenarie“ aus Gounods
Oper „Faust“, und der „Lacharie“
der Adele aus der „Fledermaus“
von Strauß. Es ist aber
ein Auslachen! Dies wird Florence
erst am Schluss bei ihrem
„Pussy Lounge“ ist für Clubs
konzipiert. Djane Zweatlana
gelingt es an den Turntables
eine Atmosphäre zu erzeugen,
die viele während dieser
Corona-Monate vermisst haben
dürften. Nachtleben zielt
auf Gemeinschaft und trotz
Diskursnähe ist dies auch das
eigentliche Ziel dieser Performance:
kollektive Selbstermächtigung.
Und hierfür wird
sie nicht nur gleich umgesetzt,
indem die Tänzerinnen und
Tänzer sich die Bühne mit
großen Schritten und weit
ausholenden Bewegungen erobern.
Subtilität oder gar Eleganz
muss hier nicht sein, dafür
ist Dynamik und die Lust n
der Präsentation unübersehbar.
Der Raum wird aber auch über
über alles geliebten „Ave Maria“
klar. Sie realisiert erstmals
ihre Selbsttäuschung und ihre
Welt bricht zusammen. In diesen
Schlussszenen wird deutlich,
dass bei aller Komik und
Skurrilität dieses Lebenslaufs
darin auch jede Menge Tragik
steckt. Zum Beispiel ein damaliges
Publikumsverhalten, das
sich über Jahre hinweg eine
„Tanzbärin“ unter Vorspiegelung
falscher Tatsachen hielt.
Daniel Küblböck lässt grüßen.
Trotz alledem: Ein Mordsspaß.
Gilead Mishory und Kathryn
Magestro bilden mit großer musikalischer
Virtuosität ein urkomisches
Gespann und arbeiten
die verschiedenen Aggregatszustände
dieser speziellen
Liaison ihrer Bühnenfiguren
subtil heraus. Es ist wohl selten
so schön falsch gesungen worden,
obwohl so manch spitzer
Ton einem bis ins Mark fährt.
Die tolle Performance der beiden
unterstützen einfühlsame
Video-Installationen (Herbert
Wolfgang) unter teilweiser
Verwendung von historischen
Aufnahmen und aufwendige
Kostüme von Norbert Wild und
Leopold Kern, die dem extravaganten
Geschmack der Madame
Flo nachempfunden sind.
Für die Regie dieser schwungvollen
musikalischen Komödie
zeichnen Leopold Kern und
Martin Schurr verantwortlich.
Aufführungen bis 6. November
jeden Freitag und Samstag
je 20Uhr sowie 17./24.10.
jeweils 19 Uhr im Theater Die
Schönen im Freiburger E-
Werk.
Erich Krieger
die Geschichten beansprucht,
die erzählt werden (Texte: Jule
Weber), von den Hoffnungen,
eine künstlerische Karriere
mit einer Familiengründung
verbinden zu können, von dem
Unsichtbar-Werden von Frauen
ab einem Alter, das bei Männern
als interessant gilt und für
Erfahrung steht. Sie berichten
auch von den Problemen, den
Anschluss nicht zu verpassen,
sobald ein Kind da ist. In Clubs
dominieren üblicherweise andere
Geschichten, da ist es
auch eine Selbstermächtigung,
die eigene ausgerechnet hier zu
erzählen.
Weitere Vorstellungen: 13.
bis 15. Oktober, 20 Uhr im
Crash.
Annette Hoffmann
Theater KULTUR JOKER 9
Eine eigene Oper zum Abschied
Die neue Spielzeit am Theater Freiburg und die letzte des Generalmusikdirektors Fabrice Bollon
Am 2. Oktober feiert Yasmina Rezas
Stück „Anne-Marie die Schönheit“ mit
Robert Hungerbühler als Anne-Marie
im Theater Freiburg Premiere
Foto: Britt Schilling
Die kommende Spielzeit ist
die letzte Saison von Generalmusikdirektor
Fabrice Bollon.
Mit seiner von ihm komponierten
Oper „The Folly“ über
Erasmus von Rotterdam, die
am Theater Freiburg im Mai
2022 unter seiner Leitung uraufgeführt
wird, verabschiedet
sich der Franzose von seinem
Publikum. Bollon prägt auch
den Beginn der Saison, wenn
er am Eröffnungswochenende
bei Leoš Janačéks Oper „Das
Schlaue Füchslein“ (Regie:
Bojana Lazic) am 2. Oktober
am Pult des Philharmonischen
Orchesters Freiburg steht. Die
kommende Musiktheatersaison
ist besonders reichhaltig,
weil einige lange geplante,
geschobene Produktionen nun
stattfinden können. „Madama
Butterfly“ wurde schon dreimal
angekündigt – jetzt kann
Puccinis Meisterwerk endlich
in der Regie von Benedikt Arnold
und der musikalischen
Leitung von Fabrice Bollon im
Januar 2022 über die Bühne
gehen. Bollon dirigiert auch
die französische Oper „Manon“
von Jules Massenet (Regie:
Peter Carp) im Dezember
2021. Der erste Kapellmeister
Ektoras Tartanis betreut zwei
weitere Produktionen musikalisch:
Verdis Opernschocker
„Macbeth“ (Regie: Andriy
Zholdak) im März 2022 und
zum Abschluss der Saison
Strawinskys Oper „The Rake´s
Progress“ in der Regie von
Eva-Maria Höckmayr. Acht
Sinfoniekonzerte sind für die
Saison programmiert, wobei
man ab April 2022 mit großer
Orchesterbesetzung plant.
Der in Freiburg lebende Pianist
Igor Kamenz und der bekannte
Cellist Johannes Moser
werden wie auch die belgische
Harfenistin Anneleen Lenaerts
mit dem Orchester musizieren.
Beim Neujahrskonzert ist die
Freiburger Jazzsängerin Cécile
Verny zu hören.
Georg Rudiger
Antworten auf die gesellschaftliche
Krise
Wie eine Welle schiebt das
Theater Freiburg die Produktionen
vor sich her, an denen
während des Lockdowns
geprobt wurde. „Damaskus
2045“ von Mohammad Al Attar
(Regie: Omar Abusaada)
musste verschoben werden,
„Die Seuche“, eine Adaption
von Albert Camus‘ Roman
„Die Pest“ konnte doch noch
in der vergangenen Spielzeit
aufgeführt werden, ebenso
„Hedda Gabler“, inszeniert
von Lydia Bunk. Während
Weiterlesen, weitersprechen:
Die Vorfreude auf
die nunmehr 35. Ausgabe
des Freiburger Literaturgesprächs
könnte größer
kaum sein. Unter dem Motto
„schrift für blinde riesen“ –
dem Titel von Lutz Seilers
neuem Gedichtband – lädt
das älteste Lesefest Baden-
Württembergs zu vier entdeckungsreichen
Tagen ein.
Nach einem Auftakt zwischen
Lyrik und Prosa mit
Anja Kampmann und Lutz
Seiler im Ratssaal der Stadt
folgen das Sams, viele druckfrische
Bücher im Gespräch
und ein Jazz-Konzert mit Geschichten,
die in ihrem eigenen
Sound aufgehen, bis sie
plötzlich verschwunden sind.
Krzysztof Garbaczewski mit
„Faust II“ am ersten Teil der
Tragödie anknüpfen wird.
Das Schauspiel trägt in der
Spielzeit 2021/22 die Handschrift
des Intendanten Peter
Carp, der Theaterklassiker
von Tschechow, aber auch deren
zeitgenössische Pendants
Simon Stephens und Yasmina
Reza inszenieren wird. Auch
am Schauspielhaus Zürich war
man an der deutschen Erstaufführung
des Monologs über
das Älterwerden „Anne-Marie
die Schönheit“ interessiert,
doch da Yasmina Reza auf der
Besetzung mit einem Mann
bestand, verzichteten die
Schweizer. In Freiburg übernimmt
nun Rezas Wunschkandidat
Robert Hunger-Bühler
den Part.
Der Spielplan sucht Antworten
auf die gesellschaftliche
Krise. Solidarität könnte eine
sein. Kriegsheimkehrer Beckmann
hat sie jedenfalls nicht
erfahren. Seit Jahren erlebt
Wolfgang Borcherts „Draußen
vor der Tür“ eine Renaissance,
in Freiburg wird es als
surreales Trauerspiel von Stef
Lernous zu sehen sein. Dennis
Kellys Drama „Der Weg
zurück“ machte sich noch vor
dem Ausbruch von Corona in
ein einfacheres Leben auf, in
35. Freiburger Literaturgespräch
Den Programmablauf und
alle Details finden Sie im
Literaturgespräch-Leseheft –
erhältlich ab Mitte Oktober –
und unter www.literaturhaus.
freiburg.de.
Datum: 11.-14.11.2021
Orte: Rathaus, Literaturhaus
Karten-Vorverkauf: ab dem
5.10.2021
Freiburg wird Hanna Müller
Regie führen. Die freie Theatergruppe
Flinn Works wird
sich gleich mit zwei feministischen
Themenkomplexen befassen,
in „Learning Feminism
from Rwanda“ mit dem hohen
Anteil von Frauen im Parlament
von Ruanda, bzw. mit
dem geringen in Deutschland.
Und in einer zweiten Arbeit,
wie sich Staatsführerinnen in
der Krise bewährt haben. Als
Teil einer bundesweiten Initiative
„Kein Schlussstrich“ zum
NSU wird die Überschreibung
Dirk Lauckes von Horváths
„Ein Kind unserer Zeit“ nicht
nur am Nationaltheater Weimar,
sondern auch in Freiburg
zu sehen sein. Das rechtsextremistische
Netzwerk Hannibal
gab dem Stück den Namen.
Mit Simon Stones „Medea“
nach Euripides wird eine weitere
Überschreibung am Theater
Freiburg inszeniert, sie
verlagert den antiken Stoff
in die Gegenwart. Mit Erna
Ómarsdóttirs Inszenierung
„Orpheus und Eurydike“ steht
www.literaturhaus-freiburg.de
ein weiterer antiker Stoff auf
dem Spielplan. Und man darf
neugierig sein, was Jessica
Glause aus Mithu Sanyals Roman
„Identiti“ machen wird.
Beim Tanz setzt sich das von
Adriana Almeida Pees organisierte
Gastspielprogramm fort.
In der Spielzeit 21/22 gibt es
einen Mini-Kanada-Schwerpunkt
mit Produktionen des
Out Innerspace Dance Theatre,
der Gogol-Adaption „Revisor“
von Crystal Pite sowie
„Saudade“ von Joshua Beamish.
Darüber hinaus sind
internationale Tanzstücke
aus Belgien eingeladen, etwa
von Alexander Vantournhout
„Through the Grapevine“, aber
auch „Joy, enjoy joy“ von Ann
Van den Broek. Und Ersan
Mondtag wird sein Debüt als
Choreograf mit „Joy of Life“
geben, in dem er sich mit düsteren
Kindheiten und komplizierten
Familienverhältnissen
befassen wird. Das Stück ist
eine Koproduktion mit dem
Berliner HAU.
Annette Hoffmann
35. Freiburger Literatur gespräch
ûrift für
schrift für
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Blinde riesen
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Bertoldstraße 17 79098 freiburg
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11. bis 14. november 2021
10 KULTUR JOKER kunst
Farbexplosive Rasterformen
Hauser & Wirth widmet Günther Förg eine Ausstellung in LA
Es ist die erste Einzelausstellung
des 2013 in Freiburg verstorbenen
deutschen Künstlers
Günther Förg, die sich auf die
letzte Serie seiner Gitterbilder
(Grid paintings) fokussiert.
„Appearance“ stellt traditionelle
Grenzen des Tafelbildes
förmlich auf den Kopf und
vereint spielerische Leichtigkeit,
Transparenz und radikale
Brüche. Großformatige Bilder
auf Leinwand und Papier bauen
auf klaren Hintergründen
auf, die durch ein Gerüst aus
ein- oder mehrfarbigen Gittern
ineinander verschmelzen. Der
Blick gerät dabei hinter jegliche
geometrische Strukturen
und abbildende Flächigkeit.
Faszinierend für Förg war die
Bedeutung architektonischer
Sprache. Dabei scheinen sich
in seinem Werk die Grenzen
aufzulösen und geben den
Blick frei auf eine neuwertige
Dimension abstrakter Malerei
mit Tendenzen zum Konstruktivismus
und dem amerikanischen
Stil von Minimal Art.
Die Kunst Förgs ist geprägt
Ich zeichne was
Ihnen gefällt!
in Aquarell, Bleistsift oder Tusche
Günther Hieber
E-mail: che.guenther@gmail.com
mobil 0157 77689062
von Sprüngen und Brüchen,
die sich in seiner letzten Serie
gleichsam zu einem Wechselspiel
aus Dynamik und Ruhepolen
zusammenfinden und so
eine malerische Komponente
bilden. Die vielfältigen Farbkombinationen
und eindrucksvolle
Pinselspuren ergeben
dabei eine individuelle und facettenreiche
Farbexplosion. Im
raschen Duktus aufgetragen,
kreuzen und überlappen sich
die Linien, bilden Freiräume
und eröffnen einen Durchgang
zur Bildtiefe. Mit energischen
Pinselstrichen und -flächen
in gebrochenen Farben werden
Flimmereffekte und wirkungsvolle
Lichtstimmungen
erzeugt und lassen die Oberflächen
der Gitterbilder förmlich
vibrieren. Schon in einer früheren
Serie nutzte der Künstler
den malerischen Ansatz in den
Fenster-Aquarellen. Hier ist
das Fensterkreuz ein Raumraster
in der Bildebene, das das
Gerüst für einen ganzen Fluss
von Bildern liefert, ohne deren
freie Entfaltung einzuschränken.
Die Komposition in klar
strukturiert-geometrischer
Anordnung entsteht nach Günther
Förg eher instinktiv und
setzt sich aus drei Komponenten
zusammen: Farbe, Form
und Flächigkeit. Anlehnend
an die Kunst von Barnett Newman,
Mark Rothko, Cy Twombly
und Edvard Munch gilt
der verstorbene Künstler als
Wegbereiter der Nachkriegsmoderne
und Avantgardebewegung
des 20. Jahrhunderts.
Das Werk von Günther Förg
umfasst die unterschiedlichsten
Materialien und Medien
und beinhaltet bildhauerische
Kunst, fotografische Arbeiten
und die Malerei. Der rasche
und lakonische Farbauftrag in
den Gitterbildern wurde zum
Markenzeichen seines Kunstschaffens.
Günther Förg. Appearance,
Hauser & Wirth, South
Gallery in Los Angeles. Bis
09.01.2022.
Miriam Paustian
Günther Förg in seinem Studio Le Locle, Schweiz, November 1994
© Michael Neff, Frankfurt Courtesy Estate Günther Förg, Suisse
Münsterillumination als Epilog zum Stadtjubiläum
Das Münster-Mapping vom 15. bis 24. Oktober zeigt die Geschichte der Stadt Freiburg und des Münsters
Ursprünglich für Ende März
2020 geplant, wird nun das lang
erwartete Münster-Mapping
endlich vom 15. bis 24. Oktober
2021 stattfinden und einen
Epilog zum geendeten Stadtjubiläum
darstellen. Jeden Abend
wird beim Münster-Mapping
die Südfassade des Freiburger
Wahrzeichens mittels 20 Großprojektoren
erstrahlen.
Das gemeinschaftliche Erleben
steht im Mittelpunkt
dieser Veranstaltung – was
auch ganz im Sinne des neuen
Mottos gemeinsam.weiter vom
Stadtjubiläum ist: „Es sind die
Großveranstaltungen, wie die
Münsterplatzkonzerte und der
Mitsommernachtstisch, die
den Bürgerinnen und Bürgern
Gelegenheit geben sollten, den
Geburtstag ihrer Stadt gemeinsam
zu feiern. Und genau diese
Veranstaltungen sind dann der
Corona-Krise zum Opfer gefallen.
„Daher bin ich sehr glücklich,
dass das Münster-Mapping,
einer der Höhepunkte des
Stadtjubiläums, nun doch noch
stattfinden kann. Das Freiburger
Münster, das die Jahrhunderte
nahezu schadlos überstanden
hat, repräsentiert wie
kein anderes Gebäude die inzwischen
900 Jahre währende
Geschichte unserer Stadt. Jetzt
heißt es Daumen drücken, dass
es im Oktober klappt!“ sagt Ulrich
von Kirchbach, Erster Bürgermeister
der Stadt Freiburg.
Die Geschichte des Münsters
und der Stadt sind eng miteinander
verwoben, schließlich
spiegeln sich die historischen
Ereignisse rund um Freiburg
in der Baugeschichte der Kirche
wider. Mit eigens für das
Projekt komponierter Musik,
zwei Münsterpfleger*innen,
die die wechselvolle Geschichte
erzählen, sowie besonderen
Licht-Effekten und ausdrucksstarken
Bildern erlebt man ein
multimediales Spektakel der
Extraklasse und eine unterhaltsame
Geschichtsstunde mit
allen Sinnen.
Für das spektakuläre Lichtereignis
ist der Freiburger Münsterbauverein
verantwortlich,
maßgeblich unterstützt durch
den Energie- und Umweltdienstleister
badenova, weitere
Förderer sind die Erzbischof
Hermann Stiftung der Erzdiözese
Freiburg, die Haufe Group
und das Stadtjubiläum Freiburg.
Die mediale Umsetzung
des Münster-Mapping erfolgt
durch Calren Media.
Weitere Infos: www.muenster-mapping.de
Münster-Mapping zeigt spektakuläre
Lichtshow
Foto: Kai Flogaus
kunst KULTUR JOKER 11
Gehen als Haltung
Das Ausstellungsprogramm der Biennale für Freiburg ist im September gestartet
Mit dem Namen scheint alles
gesagt: Biennale für Freiburg,
kurz BfF. Doch was heißt das
„für Freiburg2? Zumal der unmittelbare
Anlass für die Biennale
– die Schließung der Außenstelle
der Staatlichen Akademie
der Bildenden Künste
Karlsruhe – manchen immer
noch als Verlust erscheint, anderen
aber herzlich egal sein
wird. Zu uneins ist die Kunstszene
über ihr Selbstverständnis
und zu wenig großzügig.
„Für Freiburg“ heißt jedenfalls,
dass die Kunst mitten in
der Stadt und im öffentlichen
Raum zu finden ist, in einzelnen
Kunsträumen oder dem
Stadtgarten. Auch wenn die
Biennale, nicht zuletzt wegen
Corona, weniger Leute als die
es interessieren könnte, erreicht
hat. Das sollte sich nun
ändern, denn seit Anfang September
sind die Ausstellungen
eröffnet; die Häuser wie das
Museum für Neue Kunst oder
den Kunstverein Freiburg mit
Off-Spaces zu einem Parcours
verbinden und auch einen neuen
Ort wie die Kaiserwache
einbeziehen. An insgesamt
acht Kunstorten ist die von
Leon Hösl kuratierte Biennale
zu sehen, alle sind selbst zu
Fuß gut zu erreichen.
Nicht wenige der Arbeiten
dieser ersten Biennale-Ausgabe
reflektieren den öffentlichen
Raum, die Nischen, die er
bietet oder sie inszenieren den
Ausstellungsort als Ausdruck
von Urbanität. Im Kunstverein
Freiburg, der das Herz der
Biennale-Ausstellung ist, thematisieren
Arbeiten wie die
von Patrizia Bach die Definitionsmacht
über den öffentlichen
Raum. Seit 2015 läuft sie Istanbul
ab und kartografiert die
Veränderungen der Straßennamen,
die einer politischen
Agenda folgen. Bach übersetzt
die Namen zudem aus dem
Türkischen ins Deutsche und
fächert so auf Listen die verschiedenen
Valenzen der Bedeutungen
auf. Sie wiedersetzt
sich damit dem Bestreben,
Geschichte und Gegenwart auf
eine eindeutige Lesart zu reduzieren.
Die Wiener Künstlern
Luiza Margan, die in Kroatien
geboren wurde, hat sich mit
einem Partisanendenkmal von
Vinko Matković (1911-1973)
befasst. Die Skulpturengruppe
der Allegorie der Freiheit mit
zwei martialisch bewaffneten
Partisanen steht in Rijeka auf
einem 19 Meter hohen Pfeiler.
Mit einer Hebebühne hat
sich Margan auf Augenhöhe
begeben und hat die Fotos mit
historischen Aufnahmen aus
Matkovićs Atelier sowie einer
Art Attitüdendarstellung
aus ihrem eigenen Atelier
verbunden. Es ist auch eine feministische
Aneignung, denn
in den ideologischen Denkmälern
sind die handelnden
Figuren männlich, die allegorischen
weiblich. Auffallend
viele Arbeiten erinnern daran,
dass die Gegenwart nicht das
Maß ist. So rekonstruierte Patricia
Esquivias 2019 in „Brave
Wounded Blows“ den handwerklichen
Charakter eines
Madrider Stadtviertels, indem
sie sich mit einer aufgegebenen
Kunstschmiedewerkstatt befasst.
Zeitgenössische Architektur
füllt diese Lücken und
wirkt neben der historischen
Bausubstanz wie eine flache
Mimikry. Und, ebenfalls im
Filmprogramm im Museum
für Neue Kunst zu sehen, erinnert
Milica Tomić in ihrer
Videoarbeit an Stätten des jugoslawischen
Widerstands gegen
die deutsche Besatzung im
Zweiten Weltkrieg, indem sie
Ausstellungsansicht Kommunales Kino, Michel Auder:
May in `68 in ´78, 1978/2019, Video, edited by
Michael Stickrod, Bleacher (#4), 2021: Michael Stickrod in
Kollaboration mit Julius Martin-Humpert, Maristella Witt,
Ilja Zaharov und Franziska Rist
Foto: Marc Doradzillo
Ausstellungsansicht Kunstverein Freiburg,
Niklas Goldbach, Aufstellung: Freiburg
Foto: Marc Doradzillo
diese Orte mit einer geschulterten
Waffe abläuft.
Und Kriz Olbricht, der an der
Freiburger Außenstelle studiert
hat, holt den Begrüßungston
Kölner Kioske in den Kunstraum.
Er wird durch einen Bewegungsmelder
ausgelöst und
ist im Kunstverein Freiburg
an verschiedene Sensoren gekoppelt,
so dass er zum Sound
der Ausstellung wird. Niklas
Goldbach wiederum hat an
Freiburgs verborgenen Orten
fotografiert und Plätze dokumentiert,
die Wohnungslosen
als Unterschlupf und Rückzug
dienen. All das zeigt: es könnte
auch anders sein.
Nach ihrer Ausstellung vor
drei Jahren in der Galerie für
Gegenwartskunst im E-Werk
ist im Pförtnerhaus nun eine
Rauminstallation der 1979 in
Stuttgart geborenen Liesl Raff
zu sehen, die den ganzen Off-
Space ausfüllt. Raff arbeitet
vorwiegend mit Latex. Aus
diesem Material ist auch der
brombeerfarbene Vorhang,
der auf künstliches und natürliches
Licht jeweils anders
reagiert. „Schwindel“ heißt
ihre Ausstellung, der ausgelöst
werden könnte durch den
Wechsel zwischen den Materialien,
dem hautähnlichen
Charakter des Materials und
den Geruch von Latex, der
sich in dem kleinen Raum ausbreitet.
Rahima Gambo, deren
Videoarbeiten und Installation
im Museum für Neue Kunst
und im Delphi zu sehen sind,
stellt mit ihren Walks so etwas
wie die Leitfigur der Biennale
dar. Die nigerianisch-britische
Künstlerin hat das Gehen als
eine Praxis etabliert, die auch
den Dingen und Geschichten
am Wegesrand gerecht wird,
indem sie sie erzählt und vergegenwärtigt.
Es ist ein bisschen
so als ob sie in Gedanken
die Welt zurechtrückt, die leider
trotzdem unvollkommen
bleibt. Das muss man aushalten
– Kunst kann zeigen, wie.
Biennale für Freiburg #1,
bis 3. Oktober. BfB Besucherzentrum,
Münsterplatz 6. Do
12-20 Uhr, Fr –So 12-18 Uhr.
www.biennalefuerfreiburg.de
Annette Hoffmann
12 KULTUR JOKER kunst
Städte der Seele
Das Künstlerpaar Roswitha Müller-Krüger und Werner Rutz widmet sich in
einer Ausstellung im KÖ21 in Endingen Italo Calvinos Werk „Die unsichtbaren
Städte“ in vielfältigem Format
Werner Rutz: „Zobeide, Botticelli, Siena“
Foto: Werner Rutz
Roswitha Müller-Krüger: „Eudoxia“
1972 veröffentlichte der italienische
Schriftsteller Italo Calvino
sein experimentelles Werk
„Die unsichtbaren Städte“. Ein
Buch, das ein schier unbegreifliches
Panorama aus 55 Stadtportraits
formt und sich Gattungskonventionen
dabei radikal
widersetzt. Bis heute fasziniert
das Werk und regt Kreative zur
Umsetzung der kühnen Sprachbilder
Italo Calvinos an. Das
Künstlerpaar Roswitha Müller-
Krüger und Werner Rutz aus
Düsseldorf/Erkrath nimmt sich
der Herausforderung an und
präsentiert die Ergbnisse ihrer
Auseinandersetzung vom 8. bis
17. Oktober im Ausstellungs-
Foto: Roswitha Müller-Krüger
raum KÖ21 in Endingen. Ein
sinnliches Experiment.
Im Mittelpunkt der Handlung
des Werks Italo Calvinos steht
der berühmte Entdecker Marco
Polo. Er berichtet dem Herrscher
Kublai Khan von Reisen in die
vielen Städte seines riesigen Reiches.
Fabelhafte Städte, die alle
der Fantasie entsprungen sind
und Seelen- und Entwicklungszuständen
des Menschen entsprechen.
„Es ist mit den Städten wie
mit den Träumen“, spricht Marco
Polo im Buch, „alles Vorstellbare
kann geträumt werden, aber auch
der unwahrscheinlichste Traum
ist ein Bilderrätsel, das einen
Wunsch verbirgt oder seine Umkehrung,
eine Angst.“ So unterschiedlich
der Mensch in seinen
Stimmungen und Entwicklungen
wird, so unterschiedlich gestalten
sich die Städte in Italo Calvinos
Werk und auch in der Umsetzung
von Roswitha Müller-Krüger
und Werner Rutz. Als sich beide
Künstler mit dem Buch beschäftigten,
war ihnen schnell klar,
dass eine Übersetzung der Buchvorlage
in die Kunst ungewöhnliche,
vielfältige Mittel erfordert.
Wer die Ausstellung „Die unsichtbaren
Städte“ im KÖ21 besucht,
trifft auf Bunt- und Bleistiftzeichnungen,
Radierungen,
Mischtechniken, Acryl und viele
überraschende Wendungen in Stil
Große Bandbreite zeitgenössischer Kunst
Das Kunstforum Vogtsburg lädt zur jährlichen Ausstellung ein
Am 1. Oktoberwochenende
werden in den 6 Vogtsburger
Ortsteilen Werkstätten, Ateliers,
Schauräume für Kunstinteressierte
geöffnet. Auf Einladung
des Heimat- und Geschichtsvereins
Oberrotweil erhalten
Besucher*innen im historischen
Denkmal Wachthiisli in Oberrotweil
auf drei Ebenen einen
Überblick über die Kunststile der
17 regionalen Künstler*innen und
zwei Geladene. „Sein und Schein“
so heißt das diesjährige Leitthema
und wirft einen Blick auf die vielfältigen
Perspektiven der Kunst:
Wirklichkeit und Illusion, Vergänglichkeit,
Bewegung und Stillstand,
Vorangehen und Erstarren,
Erscheinen und Entschwinden.
Auf dem Rundgang durch die
Ausstellungsreihe werden Entstehungsprozesse,
Techniken erläutert
und inspirierende Gespräche
mit den Kunstschaffenden ermöglicht.
Unter der Leitung des
Fotografen Axel Kilian präsentiert
das Forum vielschichtige, atmosphärische
Bilder und Videos,
die die Euphorie und die kreative
Freiheit der Teilnehmenden spüren
lassen. Darstellungen in Form
von Malerei, Fotografie bis hin
zu Installationen und lyrischen
Darstellungen eröffnen die Bandbreite
zeitgenössischer Kunst:
Im Atelier der Künstlerin Simone
Rosenow ist der Lyriker Ulli
Kallauka aus Hallingdal/Norwegen
zu Gast und wird aus seinen
Werken vorlesen. Bei Bettina
Eichin werden die Filmdokumentationen
der Performancekünstlerin
Andrea Vogel aus St. Gallen
vorgeführt. Darüber hinaus
eignen sich die herbstlichen
Temperaturen für eine Wanderung
oder eine Fahrradtour,
um die Ateliers in den Vogtsburger
Ortsteilen Achkarren,
Bickensohl, Burkheim,
Oberbergen, Oberrotweil
und Niederrotweil zu erkunden.
Nähere Informationen
zu den Teilnehmer*innen,
den Standorten mit Lageplan
und den aktuellen Corona-
Verordnungen können hier
eingesehen werden: www.
offene-ateliers-vogtsburg.de
und Gedanke. Bildmetaphern sind
es, die das Künstlerpaar als favorisiertes
Mittel ihrer Umsetzung
wählt. Das Wollknäuel, das Netz,
ein Labyrinth oder ein Verweis auf
ein Architekturdenkmal, einen
klassischen Mythos – all das liegt
den Werken zugrunde, die beide
in ihrer jeweils unterschiedlichen
Arbeitsweise entwickelten. Während
Roswitha Müller-Krüger sich
den Inhalten des Buches durch
eine Kombination von Malerei,
Collage, Druck und Zeichnung
nähert, stehen bei Werner Rutz
eindeutig Zeichnung und Grafik
sowie Bezüge auf die Kunst- und
Architekturgeschichte im Vordergrund.
Ein weiterer, gar nicht
beabsichtigter Effekt resultierte
daraus, dass die beiden Künstler
unterschiedliche Übersetzungen
des Buchs verwendeten und damit
jeweils andere Bildübersetzungen
Offene Ateliers 2021. Vogtsburg
im Kaiserstuhl. Vernissage am 1.
Oktober, 19 Uhr unter den Platanen
vor dem Rebstock gegenüber
Mitglieder des Kunstforum Vogtsburg
für ihre mediale Übersetzung zur
Verfügung hatten.
Die Ausstellung „Die unsichtbaren
Städte“ präsentiert auch
Radierungen, Algrafien und Bilder
in Acryl aus dem weiteren
Arbeitsbereich der Künstler Roswitha
Müller-Krüger und Werner
Rutz. Eine Begegnung mit dem
Gesamtwerk der beiden bietet
sich also an, auch, weil jeweils
Samstag- und Sonntagnachmittag
beide selbst anwesend sein und in
ihre Werke einführen werden.
Ausgewählte Textstellen aus Italo
Calvinos Buch werden zudem
verlesen.
„Die unsichtbaren Städte“,
Ausstellungsraum KunstKÖ21,
Endingen. Öffnungszeiten: Fr
(8.10): 15–17:30 Uhr; Fr (15.10.):
16–18:30 Uhr; Sa: 10–18 Uhr;
So: 11–18 Uhr. 8.–17. Oktober
2021.
vom Wachthiisli, Bachstraße 1.
79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl.
2. Oktober 14 – 18 Uhr, 3. Oktober
11 – 18 Uhr.
Foto: Axel Killian
kunst KULTUR JOKER 13
Die Wucht der Waffen
Die Kunsthalle Mannheim beleuchtet in der Ausstellung „Mindbombs“, wie sich Terror in Szene setzt
Gott reicht dem Menschen die
Hand, fast berühren sich die ausgestreckten
Zeigefinger: so kennt
man das weltberühmte Gemälde
„Die Erschaffung Adams“ von
Michelangelo. In der Ausstellung
„Mindbombs – visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ variiert der
Künstler Khalid Albaih das Thema
auf bitterböse nur allzu aktuelle
Weise. „Not in my name“
zeigt die weiß verfremdete göttliche
Gestalt, die der schwarzen
Silhouette eines bewaffneten
Terroristen eine Waffe reicht. Die
Kunsthalle Mannheim beleuchtet
bis zum 24. April 2022 in „Mindbombs“,
wie sich Terror in Szene
setzt und welche künstlerischen
Reaktionen Terror und Gewalt
auslösen.
Kurator Sebastian Baden greift
dazu bis auf die französische
Revolution 1789 zurück. Zeichnungen
und Karikaturen zeigen,
wie erst das Staats oberhaupt,
König Louis XVII., den Kopf
verliert. Dann frass diese Revolution
ihre Kinder, zum Beispiel
den berühmt-berüchtigten Robespierre.
Er steuerte die besonders
Auf die Folgen in der muslimischen
Welt weisen Künstler
wie Khalid Albaih hin. In seinen
an Karikaturen erinnernden
Bildern zeigt er, wie die muslimische
Zivilgesellschaft zwischen
Terroristen – Du stehst auf
der Seite der Ungläubigen – und
dem Westen – Du bist Terrorist –
zerrieben wird. Der Irak wird als
gefesselte Frau dargestellt, dem
IS-Terror ebenso ausgeliefert wie
dem US-Militär. Welche Wucht
Waffen entwickeln können, wird
in der Installation „Bullet Action-
Painting/Machine Cannon“ von
Almut Linde deutlich. Die durchlöcherten
Stahlplatten sprechen
eine klare Sprache.
„Mindbombs“ widmet sich
auch den künstlerischen Reaktionen
auf den Terror der RAF. Bader,
Ensslin und Meinhof hatten
viele Fans und verständnisvolle
Unterstützer in der Kunstszene,
die sie als moderne Heilige und
Märtyrer inszenierten. Einen
breiten Raum nehmen die Positionen
gegen den Terror von rechts
ein, inhaltlich wie räumlich. Wie
eine Mischung aus Wagenburg
Édouard Manet: „Die Erschießung Kaiser Maximilians“, 1868 – 1869, Kunsthalle Mannheim
Foto: Kunsthalle Mannheim / Cem Yücetas
Ivana Spinelli: „Global Sisters“, 2010, Privatsammlung © Ivana Spinelli
Installationsansicht: Almut Linde: „Dirty Minimal #33.3“ – Bullet Actionpainting/Machine Cannon,
2006 Courtesy the artist and PSM, Berlin © Kunsthalle Mannheim; Elmar Witt
blutige Phase der Revolution, die
bis heute als „la Terreur“ (der
Schrecken) in die Geschichte
einging und dem, was wir Terror
nennen, seinen Namen gab.„Der
Terror kam mit der Moderne in
die Welt“, sagt Kurator Baden.
Im Mittelpunkt steht der Terroranschlag,
der weitreichende
internationale Folgen hatte und
bis heute hat: Nine Eleven ist jetzt
20 Jahre her, aber unvergessen.
Aus der Privatsammlung von
Thomas Ruff stammt der Fotodruck,
auf dem die Rauchschwaden
des brennenden World Trade
Centers das Empire State Building
einhüllen. Gerhard Richter
zeigt das brennende Gebäude wie
hinter fließendem Wasser. Beide
Bilder wirken seltsam entrückt in
ästhetische Fernen.
und Wohnzimmer wirkt Henrike
Naumanns Installation „Das
Reich“. Schränke, Vitrinen, Sessel
täuschen Gemütlichkeit vor,
falsche Felle und ein Germanenhelm
erinnern an den Germanenkult
der Nazis, ebenso wie das
Kissen mit dem Reichsadler und
dem Deutschland-Schriftzug.
Wo das enden kann? Daran erinnern
die Gesichter der Opfer des
NSU.
Der französisch-algerische
Künstler Kader Attia setzt sich
mit dem kollektiven Gedächtnis
von Gesellschaften auseinander.
Seine Installation besteht aus
vielen historischen Karikaturen
und Titelbildern zum Themenbereich
koloniale Herrschaft
und Kolonialkriege. Der mehrdeutige
Titel seiner 2013 geschaffenen
Arbeit: „Die Kultur
der Angst: eine Erfindung des
Bösen“, und man fragt sich, ob
hier die Kolonialherren vor den
Kolonisierten Angst haben oder
umgekehrt die Kolonialtruppen
Angst und Schrecken unter den
Einheimischen verbreiten sollten.
Jedenfalls sieht man, wie gut das
Angstmachen in beide Richtungen
funktioniert. Insgesamt
ist die Ausstellung ein kompakter
Block innerhalb der weitläufigen
Mannheimer Kunsthalle. Aber
„Mindbombs“ enthält reichlich
Material, um Gedankenbomben
platzen zu lassen. „Mindbombs
– visuelle Kulturen politischer
Gewalt“, Kunsthalle Mannheim.
Bis 24. April 2022.
Nike Luber
14 KULTUR JOKER kunst
Cohiba und Rugrats
Die Pop-Art-Maler Mel Ramos und Erró in der Kunsthalle Messmer in Riegel
In der Kunsthalle Messmer
wird bis November der amerikanische
Künstler Mel Ramos
gezeigt, der 2018 hochbetagt
verstorben ist, zusammen
mit dem aus Island gebürtigen,
heute 89-jährigen Erró
Erró: „Mick“,
2020 © the artist
courtesy Galerie
Ernst Hilger, Vienna
Mel Ramos: „Hav A Havana 2“, 1998
© the estate of Mel Ramos courtesy Galerie Ernst Hilger, Vienna
(GuǒmundurGuǒmundson).
Beide zählen zu den bekannten
Pop-Art Künstlern der ersten
Generation, deren Werke immer
wieder heftige Diskussionen
hervorgerufen haben. Bei
der Eröffnung in Riegel ging es
ruhig zu: keine feministischen
Proteste, wie noch 2013 anlässlich
einer Ausstellung in Leipzig,
als Mel Ramos lautstark
Sexismus vorgeworfen wurde.
Am Kaiserstuhl äußerten Besucher
lediglich Irritationen
über „so viele Nackte“. Rund
100 Werke werden dort gezeigt.
Es sind Leihgaben der Galerien
Geuer aus Düsseldorf und Hilger
aus Wien und so verwundert
es nicht, dass einige der
gezeigten Werke rote Punkte
tragen. Die Kunst darf gekauft
werden. Was in Museumsausstellungen
nicht geht, lässt sich
in der Kunsthalle Messmer machen.
Mel Ramos und Erró verbinden
in ihren Werken Trivialkultur
mit Hochkultur und
eine weitere Gemeinsamkeit,
beide sind bei aller Offenheit
für künstlerische Techniken,
treue Anhänger der guten alten
Öl- oder Acrylmalerei auf
Leinwand. Die Motive des aus
Sacramento stammenden Kaliforniers
Mel Ramos sind überwiegend
nackte Frauen, künstliche
60er Jahre Schönheiten,
die als Objekte der Begierde nie
alleine sind. Immer befinden sie
sich in der Gesellschaft von-
Konsumartikeln. Gemäß dem
aus der Werbung stammenden
Motto „Sex sells“,blieb der
Künstler, wie auch sein Publikum,
ein Malerleben lang fasziniert
von den immer gleichen
Bildmotiven. Berühmt wurde
Mel Ramos schon zu Beginn
seiner Laufbahn mit den Pinup
Ladies, die sich auf Zigarren
räkeln, aus Schokoriegeln emporsteigen
und sich an Flaschen
schmiegen. Auch in enger Verbindung
mit großen Tieren sind
sie zu sehen. Mel Ramos technisches
Spektrum reicht von
lebensgroßen Plastikobjekten,
Ölgemälden, Druckgrafiken,
bis hin zu Lichtkästen und Collagen.
Zwei Raritäten erwarten
die Besucher am Ausstellungsende:
eine zarte Bleistiftzeichnung
und ein unfertiges Aquarell.
Nach all der kühlen Glätte
der perfekten Oberflächen,
zeugen diese beiden von wahrer
Meisterschaft.
Erró, der nach vielen Jahren
in Paris, heute wieder in sein
Geburtsland Island zurückgekehrt
ist, bespielt zwei Räume
in der Ausstellung mit knapp
dreißig Werken. Fast alle sind
überraschend kleinformatig
und zeigen Errós besondere
Auffassung der Pop-Art. Seine
Faszination gilt weniger
weiblicher Nacktheit, sondern
Comiczeichnungen und der
klassischen Bildenden Kunst.
Im comicaffinen Frankreich
wurde und wird er sehr für seine
Kunst bewundert und erhielt
2010 den französischen Verdienstorden
der Ehrenlegion. Er
kopiert Werke der großen Malerkollegen
Fernand Léger und
Pablo Picasso und kombiniert
die Ausschnitte mit Figuren aus
Comicheftchen. So sieht man
Légers Bauarbeiter auf einem
Gerüst, damit beschäftigt ein
Gebäude zu errichten, während
eine Gruppe kindlicher Comic-
Helden sich im wilden Chaos
ihres Kinderzimmers aalen.
Nach dem frechen Rotschopf in
der Bildmitte, der sich mit Mamas
Lippenstift ein Zick-Zack-
Muster auf die Backen malt, ist
Mel Ramos: „Peek A Boo Marilyn 2“, 2002
© the estate of Mel Ramos courtesy Galerie Ernst Hilger, Vienna
das im letzten Jahr entstandene
Bild betitelt: „The Red Head“.
Wer in den 90er Jahren Comics
gelesen hat, kennt die Rasselbande,
es sind die Rugrats, die
Teppichratten. Auch andere Comic-Figuren
kann man benennen,
genauso wie die verwendeten
Gemälde der klassischen
Moderne sich identifizieren
lassen. Eine gewisse Kennerschaft
und Rätselfreude gehört
dazu. Erró verbindet in seinen
Bildern beide Welten. Häufig
spiegelt sich das in seiner bevorzugten
Technik, der Collage.
Das Zusammenkleben von
Teilen, die nicht zusammengehören,
schafft Neues. Verblüffende
Kombinationen mit Witz
und Hintersinn entstehen.
Die Pop-Art ist 60 Jahre alt,
es lebe die Pop-Art!
„Mel Ramos & Erró: Legenden
der Pop Art“, Kunsthalle
Messmer, Riegel a.K. Bis
28.11.2021.
Christiane Grathwohl
kunst KULTUR JOKER 15
Der Standort als entscheidender Malanlass
Ausstellung mit Bildern von Eva Rosenstiel in den St. Märgener Räumlichkeiten der Freiburger Galerie Claeys
„Eva Rosenstiel in St. Märgen“
als Titel einer Ausstellung
zeugt in diesem Fall nicht
von einem gewissen Mangel
an Phantasie, sondern trifft inhaltlich
haargenau zu. Als eine
der Konstanten im langjährigen
Schaffensprozess der kosmopolitischen
Künstlerin hat sich ihr
jeweiliger Standort mit bestimmendem
Einfluss auf Thematik
und angewandter Maltechnik
bei ihren Bildernausgewirkt.
So auch St. Märgen im Hochschwarzwald.
Eva Rosenstiel hat dort 2016
das ehemalige Atelier ihres Lehrers
Peter Dreher übernommen.
Es liegt unweit der jetzt ausstellenden
Freiburger Galerie
Claeys im Dorfkern, die ihre
dortigen Räumlichkeiten als
Dependance betreibt. Dreher
malte im St. Märgener Atelierunter
anderem seine legendäre
Glasbilderserie „Tag um Tag
guter Tag“.
Ähnlich wie er bevorzugt auch
Rosenstiel eine serielle Arbeitsweise.
Animiert durch das reizvolle
Umfeld der Landschaft auf
der Höhe entstanden hier erstmals
in ihrer malerischen Biografie
Zyklen von Landschaftsbildern.
Zunächst durchbrach sie
dabei eine weitere Konstante ihrer
Arbeitsweise: Die bimediale
Verknüpfung von fotografischen
und malerischen Bildelementen,
die ihren Werken einen direkten
Bezug zur realen Welt verleihen.
Ihre Landschaftsbilder malte sie
anfangs ausschließlich in Öl. Sie
versah allerdings nicht selten
ihre Landschaften mit frechen
Wolken, die als bewusst gesetzte
Störfaktoren irritieren sollten,
um dadurch einem Übermaß an
Lieblichkeit vorzubeugen. „Vielleicht
will ich mich dadurch
auch etwas von den Landschaften
von Peter Dreher abgrenzen“,
scherzt Eva Rosenstiel augenzwinkernd
im Gespräch im
ehemaligen Dreher-Atelier. Mit
dem Zyklus „Cloud“ kehrte sie
wieder zur gewohnten Arbeitsweise
zurück. Zunächst stellte
sie auf Fotografien von Baumgruppen
einzelne Exemplare
durch Übermalen mit weißer
Tusche aus ihrem übrigen Umfeld
frei, um sie später als Vorlagen
für eine malerische Interpretation
nutzen zu können. Da
auch die Stammpartien wegretuschiert
wurden, schweben die
Baumreste im freien Raum. Als
Hinter- und Malgrund wählte
sie Schwarz-weiß-Aufnahmen
von unterschiedlichsten Himmels-
und Wolkensituationen,
die deutlich zu den in Öl gemalten
Baumtorsi kontrastieren.
Auf den ersten Blick erschließt
sich nicht, was gemalt und was
fotografiert ist. Aus beiden genannten
Zyklen sind Exemplare
zu sehen.
Als weitere Werkgruppe sind
großformatige Gemälde aus der
Serie „Marché d`Alligre“ ausgestellt.
Eva Rosenstiel faszinierte
die quirlige Atmosphäre auf diesem
Kleidermarkt im Osten von
Paris, wo sie sich als Stipendiatin
an der Cité Internationale des
Arts längere Zeit aufhielt. Über
die fotografischen Marktszenen
legt die Künstlerin gemalte bunt
gemusterte Stoffkompositionen
in Form von ineinander verwirkten
Tüchern, Stoffbahnen,
T-Shirts oder Schals. Auch hier
verbindet sich die Realität des
Standorts mit der Phantasiewelt
der Künstlerin.
„Eva Rosenstiel in St. Märgen“,
Galerie Claeys, Wagensteigstr.
8, St. Märgen.
Öffnungszeiten: www.galerie-claeys.de.
Persönliche
Terminvereinbarung unter
0761.881428.74 möglich. Bis
18.12.21 Erich Krieger
Eva Rosenstiel: "Marché d`Alligre", Paris Fotos: Erich Krieger
Landschaftsbilder Zyklus mit teilweise "frechen Wolken"
28. AUGUST 2021 — 9. JANUAR 2022
Katharina Sieverding
DIE SONNE UM MITTERNACHT SCHAUEN
Karin Kneffel, Ohne Titel (Detail), 1996. Öl auf Leinwand, 710 × 240 cm. KfW Stiftung, Frankfurt am Main © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Katharina Sieverding, Transformer Cyan Solarisation 5 A/B, 1973/74 © Katharina Sieverding, VG Bild-Kunst, Bonn 2021; Fotos © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst, Bonn 2021
210723_MFB_BB_SIEVERDING_Anzeige_Kulturjoker_Freiburg_230x160mm_RZ.indd 1 23.07.21 16:04
16 KULTUR JOKER vision
Kunst und Kriegsdenkmale
Bochumer Soldaten geben ein Beispiel
Der Umgang mit öffentlichen
Denkmälern zur Verherrlichung
eigener Geschichte erhielt
jüngst neue ‚Impulse‘,
auch nach dem gewaltsamen
Tod von George Floyd durch
einen weißen Polizisten in
Minneapolis. So rissen Demonstranten
daraufhin im
britischen Bristol die Statue
eines Sklavenhändlers des 17.
Jahrhunderts vom Sockel und
versenkten sie 2020 im Hafen
der Stadt. Unterdessen wird
die demolierte Skulptur museal
präsentiert. Geänderter
Blick auf die Geschichte provoziert
Dislokation und Neu-
Kontextualisierung von Kunst.
In deutschen Städten und
Gemeinden existieren weiterhin
zahlreiche ‚wehrhaft‘ anmutende
Kriegerdenkmale zur
beschworenen Erinnerung an
den Krieg 1870/71 gegen den
Französischen Staat oder an
die Gefallenen in den beiden
Weltkriegen des 20. Jahrhunderts.
Der Umgang mit solchen
Skulpturen bleibt naturgemäß
schwierig. Ein am Ende souverän
gelöster Fall ereignete
sich in der Ruhrgebietsstadt
Bochum. Dort wurde das
Kriegerdenkmal „Für die Helden
des Ersten Weltkriegs“
1935 prominent im Stadtpark
aufgestellt und geweiht. Zwei
martialische Kraftprotze, formal
ganz dem nationalsozialistischen
Zeitgeist entsprechende
Bronzekämpfer. Der eine,
als Mitglied des Kaiserlichen
Heeres charakterisiert, reicht
die Standarte dem zweiten
weiter, der als Angehöriger der
Wehrmacht gezeichnet ist. Die
Schmach von Versailles saß
weiterhin tief, und ein kommender
Krieg sollte frühzeitig
bildhaft legitimiert werden.
Den Auftrag zur Ausführung
erhielt der Dortmunder Künstler
Walter Johannes Becker
(geb. 1886, Todesdatum nicht
bekannt).
Doch 1983, kurz nachdem
das Bochumer Stadtarchiv
eine erste kritische Aufarbeitung
der Stadt in der NS-Zeit
Plädoyer für Rosa Luxemburg
Luiza Margan liefert eine überzeugende Kunst-Aktion
Die erste Auflage der „Biennale
für Freiburg“ zeigte
jetzt an acht Ausstellungsorten
Arbeiten von insgesamt fast
dreißig Künstler*innen. Unterschiedliches
Niveau offenbarte
sich dabei – das mag ganz
normal sein angesichts dieses
ersten Versuchs des neuen Formats.
Auch kuratorisch blieb
Einiges im Argen, etwa die Präsentation
im Kunstverein, wo
jegliche Beschriftung fehlte.
Da wurden Besucher ziemlich
allein gelassen.
Neben anderem fiel indes
ein Projekt besonders auf. Die
Künstlerin Luiza Margan (Jahrgang
1983) aus Rijeka in Kroatien
realisierte die Aktion „Monument
in the Making: Rosa
Luxemburg“. Bekanntlich hatte
die sozialistische Politikerin
im März 1914, wenige Wochen
Premiumhändler
Südbaden
präsentiert und dabei auch
das Kriegerdenkmal beleuchtet
hatte, sägten Unbekannte
die Füße der Figuren, die in
Folge nach vorn umstürzten
– ein vermeintlicher Angriff
‚linker Kräfte‘ gegen den
Staat. Zugleich kam im selben
Jahr bereits der Beschluss des
Stadtrats, die Figuren zwar zu
reparieren, aber nicht wieder
am ursprünglichen Ort aufzustellen.
Nach jahrelanger Verborgenheit
ist das Denkmal
wieder öffentlich zu sehen:
im „Stadtarchiv – Bochumer
Zentrum für Stadtgeschichte“,
dort im Foyer gleichsam aufgebahrt,
auf der Vorderseite
liegend. Eine ansprechende
Inszenierung.
Was hat das alles mit Freiburg
und der Regio zu tun? Na
ja: Wir erinnern uns, eine ganz
ähnliche künstlerische Handschrift
trägt das Kriegerdenkmal
in Waldkirch-Kollnau. Bis
heute steht es völlig unberührt
vor Ort, und ein längst durchgeführter
Kunst-Wettbewerb
vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges,
in der alten Festhalle
im Stadtgarten eine flammende
Rede gegen den Krieg gehalten.
Immer wieder, zuletzt 2015 und
im Frühjahr 2021, setzten sich
pazifistische Gruppen für die
Errichtung eines ‚Denkmals‘
ein, zumindest einer Erinnerungstafel.
Vergeblich.
Diese Lücke fiel Margan bei
der Vorbereitung ihres Biennale-Beitrags
auf. Michael Klant,
selbst Künstler und Kunstpädagoge
an der Pädagogischen
Hochschule, führte ein Video-
Interview: „Ich begann den
öffentlichen Raum zu untersuchen,
da dies meine Praxis oft
Bochumer Krieger auf dem Boden
zur ‚Kommentierung‘ des
Monuments (mit dem Freiburger
Künstler Richard Schindler
als Preisträger) wurde bislang
nicht umgesetzt, weil der Ortschaftsrat
keine Einigung erzielt.
Und beim Freiburger „Siegesdenkmal“
(1876) das freilich
eine andere Formensprache
aufweist und jedenfalls
nicht vor- und zurückweisend
verschiedene Kriege explizit
miteinander verbindet, führte
ebenso anlässlich der zweiten
Foto: Martin Flashar
Versetzung des Monuments in
die Nähe des ursprünglichen
Standorts an der Kaiser-
Joseph-Straße 2017/2018 die
Debatte um eine ‚Brechung‘,
eine ‚künstlerische Kommentierung‘
des Denkmals ins
Nichts – weil ein an sich willkommener
Ideenwettbewerb
der städtischen Kunstkommission
zu spät einsetzte und
dann der Gemeinderat keine
kritische Mehrheit mehr zustande
brachte.
Martin Flashar
bestimmt, die Untersuchung
des Gedenkens an die Geschichte
im öffentlichen Raum,
der historischen Werte, die wir
darstellenswert finden – oder
diejenigen, die wir nicht repräsentieren.
Es war für mich interessant,
etwas über die erhitzte
Debatte um das Siegesdenkmal
hier vor einigen Jahren
herauszufinden, (…) und die
mögliche Wiederaufstellung
im alten Kontext dieses historischen
Narrativs und seiner visuellen
Form (…)“, so Margan
zu ihrer Arbeitsweise. „Und ich
fand interessant, dies mit einer
Debatte um eine andere Frau
zu verbinden – (…) eine heiße
Debatte um die Darstellung
von und das Gedenken an Rosa
Luxemburg hier in Freiburg.“
Aus der unpersönlichen Allegorie
sollte also eine konkrete
Frau gerinnen, die ein historisches
Exempel geliefert hat.
Margan flocht mit Helferinnen
einen neuen, überdimensionierten
Lorbeerkranz, im Angesicht
der Victoria, inszeniert
vor einem historischen Foto von
Willi Pragher, das dieser 1962
bei der ersten Versetzung des
Denkmals schoss: die Siegesgöttin
auf der Nase. Das fertige
Produkt wurde hernach in einer
Trauerzug-ähnlichen Prozession
in den Stadtgarten getragen
und am Ort der einstigen Festhalle
niedergelegt, versehen mit
einem Band des Gedenkens an
Rosa Luxemburg. Dadaistisch.
Eine wunderbare, vielschichtige
Arbeit.
Martin Flashar
Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France
Konviktstr. 21 - 23
79098 Freiburg
Tel. 0761 37536
www.culinara-freiburg.de
Der große Lorbeerkranz wird geflochten …
Foto: M. Klant
… und wird zum Gedenkplatz für Rosa
Luxemburg
Foto: m. Klant
kunst KULTUR JOKER 17
Der blinde Fleck
Das Kunstmuseum Basel Gegenwart bettet Tacita Deans Film „Antigone“ in ihr neues Werk ein
Zwanzig lange Jahre war
„Antigone“, sagt Tacita Dean,
die nicht verwirklichte Arbeit
in ihrem Werk. Doch vor drei
Jahren kam alles zusammen:
die Protagonisten ‒ die kanadische
Dichterin Anne Carson,
der Schauspieler Stephen
Dillane ‒, Orte wie Theben in
Illinois und das südenglische
Bodmin Moor und die Technik.
Dank des Mäzenatentums
der Laurenz-Stiftung sind
die Verbindungen nach Basel
eng, so dass „Antigone“ nach
früheren Stationen in London
und Bregenz jetzt auch hier zu
sehen ist. Für die 1965 geborene
Britin ist es nach 2006 im
Schaulager bereits die zweite
Ausstellung in Basel. Neben
älteren Fotos werden im
Kunstmuseum Basel Gegenwart
auch neue handgezeichnete
lithografische kalifornische
Abendstimmungen und
auch aktuelle Filme gezeigt.
Die drei jeweils 2017 entstandenen
16mm-Filme „Ear on a
Worm 1+2“ und „Squirrel on a
Wire“ dauern so lange wie Leonard
Cohens Song „Bird on
a Wire“ und führen vor, wie
federleicht-heiter Dean Zufälle
für ihre Arbeiten nutzt. Da
wird das Gefieder geputzt, geflattert
und dann waren es drei
Tauben auf einer Leitung vor
einem sehr blauen Himmel in
Los Angeles.
Tatsächlich wirkt es so als
wäre „Antigone“ der sprichwörtliche
blinde Fleck im
Werk. Und so ist es ein bisschen
müßig zu spekulieren, ob
die Verwirklichung derart lang
brauchte, weil es eine sehr persönliche
Arbeit ist oder ob sie
so persönlich ist, weil sie eine
derart lange Zeit in Anspruch
nahm. „Antigone“ hingegen
ist ein „kompliziertes“ Werk,
wie Tacita Dean lakonisch anmerkt.
Und ihr selbst auch ein
bisschen unheimlich. Der Film
ist zwar ihrer Schwester Antigone
gewidmet, doch Tacita
Dean, die immer ein großes
künstlerisches Interesse an der
Darstellung von Füßen hatte,
erkrankte vor einigen Jahren
an Arthrose, was sie wie Ödipus
hinken lässt.
In Tacita Deans Landschaften
ereignet sich Zeit. In „Antigone“
erleben wir nicht nur
Stufen einer totalen Sonnenfinsternis,
die Erde brodelt und
blubbert giftige Dämpfe aus,
im Bodmin Moor erinnern bizarre
Steinformationen an frühe
Besiedlungen und das Dorf
Theben in Illinois ist Nachhall
des antiken Mythos und des
Dramas von Sophokles. In ihrer
großen Wandarbeit „Chalk
Fall“, die wie der Film 2018
entstanden ist, hat sich Dean
Tacita Dean, „Antigone“, 2018
Tacita Dean, „Ear on a Worm 3“, 2017
© Courtesy the artist, Frith Street Gallery, London and Marian
Goodman Gallery, New York/Paris
Tag für Tag an einem Kreidefelsen
abgearbeitet. Ihre
Kreidezeichnung reagierte auf
das Abbrechen von Felsen in
ihrer britischen Heimat Kent,
vor allem jedoch schwand
während der Kreidefelsen anwuchs
die Lebenszeit ihres
Freundes Keith Collins. Als
er im Sterben lag, befand sie
Dean in Kalifornien. Individuelles
Leben und mythische Zeit
schließen sich bei Tacita Dean
nicht aus. Im alten Gerichtssaal
von Theben richten nun in
„Antigone“ Anne Carson und
Stephen Dillane entlang eines
älteren Textes von Carson als
Chor über Ödipus, der sich angesichts
des Vatermordes und
des Inzest selbst blendete.
Wider den Zeitgeist ist bereits
die Technik. Zwar arbeitet
Tacita Dean nicht ausschließlich
analog, aber meist
sind ihre Filme auch ein bildmächtiges
Plädoyer, die eigene
Mediengeschichte nicht zu vergessen.
In Basel werfen zwei
35mm-Projektoren die beiden
Bildfelder auf die Wand. Dean
hat den Film in Blendenmaskierungstechnik
gedreht und
die Filmspulen zwischen England
und ihrem Schnittplatz
in Los Angeles hin und her
transportiert. Wie Ödipus hatte
sie lange nur eine Innensicht
© Courtesy the artist, Frith Street Gallery, London and Marian Goodman Gallery, New York/Paris
Tacita Dean, „Squirrel on a Wire“, 2018
© Courtesy the artist, Frith Street Gallery, London and Marian
Goodman Gallery, New York/Paris
des Films. Wenn sich alles
ineinander fügt, Zufälle wie
sinnfällig erscheinen, hat dies
mit der geistesgegenwärtigen
Offenheit im Werk von Dean
zu tun, aber auch, dass Dean
den Mythos als Denkmuster
begreift, das sie angeht. Das
nimmt den Geschichten vom
Leben und Sterben ihre Wucht,
Tacita Dean findet rätselhaftschöne
Bilder, die wiederum
uns angehen.
Tacita Dean, Antigone.
Kunstmuseum Basel Gegenwart,
St. Alban-Rheinweg 60,
Basel. Dienstag bis Sonntag 11
bis 18 Uhr. Bis 9. Januar 2022.
Annette Hoffmann
18 KULTUR JOKER kunst
Frauengemeinschaft und
Frauenkultur
Eine Ausstellung im Museum Natur und Mensch und eine Veranstaltungsreihe
stellen die Begegnung Freiburger Frauen* miteinander
und mit konfliktreichen Themen in den Fokus
Britt Schilling fotografierte verschiedene Freiburger*innen und ihre Begegnung im Dialog Foto: Britt Schilling
Es wird Zeit, Frauen* in den
Blick zu nehmen. Schließlich
bilden sie gut die Hälfte der
Weltbevölkerung. Auch in Freiburg
ist die Verteilung nicht
anders. Damit aber auch schon
Schluss mit der bloßen Zählerei.
Das Freiburger Museum Natur
und Mensch wählt einen ganz
anderen, weitaus persönlicheren
Zugang. Mit der Ausstellung „In
Gesellschaft. Freiburger Frauen*
im Blick“ vom 13. Oktober bis
5. Dezember dokumentiert und
präsentiert das Museum das Zusammenkommen
ganz verschiedener
Freiburger*innen und ihre
Begegnung im Dialog.
Verschiedene Fragen stehen
dabei im Raum: Wie sieht er
aus, dieser Clash aus Kulturen,
sozialen Milieus, Altersgruppen
und Lebenswirklichkeiten? Wie
das weibliche Abbild einer modernen
Stadtgesellschaft? Zum
Vorschein treten Vielfalt, Frauengemeinschaft
und eine starke
Frauenkultur. Die Freiburger Fotografin
Britt Schilling hat über
100 Portraitfotos angefertigt,
die unterschiedliche Individuen
zeigen und so einen ganz eigenen,
nämlich durchweg offenen
Begriff von Weiblichkeit, Frau*-
Sein in den Fokus stellen. Für
die persönlichen Portraits musste
eine persönliche Umgebung
geschaffen werden. Am Rande
der Veranstaltungsreihe „Nur
für Frauen*“ wurde im Theater
Freiburg ein großes Wohnzimmer
eingerichtet, das ausreichend
Raum für ein lebendiges
Zusammenkommen bot, wie es
Britt Schilling schließlich dokumentierte.
Hinter dem Projekt
stand nicht nur die Fotografin,
sondern auch der Verein Element
3, der im Rahmen der nun
beginnenden Ausstellung mit
dem Museum Natur und Mensch
sowie der Stelle zur Gleichberechtigung
der Frau der Stadt
Freiburg kooperiert.
Da die Begegnung verschiedener
Individuen vor der Kamera
und damit der Öffentlichkeit
viele Gesprächsräume öffnet,
ist der Ausstellung eine Gesprächsreihe
zur Seite gestellt.
Unter dem Titel „Frauen* im
Blick“ treffen die porträtierten
Freiburger*innen auf Frauen*
aus den Bereichen Politik, Wirtschaft
und Soziales. Die Eröffnung
macht das Thema „Mutter
sein oder nicht sein“ (24.10.,
15–16.30 Uhr). Autorin und Aktivistin
Sarah Diehl, politische
Referentin Felicia Ewert und
Ethnologin Sarghuna Nashir-
Steck sind dabei, wenn es um
unterschiedliche Lebensformen
und Familienbilder, weibliche
Lebensentwürfe ohne Kinder
sowie die gesellschaftliche Dimension
von Mutterschaft geht.
„Diversität, Beruf und Bildung“
heißt es, wenn sich das Gespräch
den Themen Frau* und Beruf
in der Einwanderungsgesellschaft,
Bildungsgerechtigkeit,
Chancengleichheit zuwendet
sowie der Perspektive der freien
Wirtschaft und Politik auf diese
Themen (7.11., 15–16.30 Uhr).
Als Gäste sind geladen: Dhurata
Causaj (Medieninformatikerin),
Astrid Siemes-Knoblich, (Verband
der Unternehmerinnen
Baden), Gabi Rolland (SPD-
Landtagsabgeordnete), Nadya
Sahutoglu (Amt für Migration
und Integration) und Nadya Shehab
(Agrar-Ingenieurin).
Den Abschluss der Reihe bildet
ein schwieriges wie wichtiges
Thema: „Frauenrechte, Sexismus
und Gewalt“ (21.11., 14.30–
16.30 Uhr). Es geht um Gleichberechtigung
als Grundrecht,
Sexismus, Ursachen von Gewalt
an Frauen*, Auswirkungen der
Globalisierung sowie sexualisierte
Gewalt in Kriegs- und
Krisengebieten. Unter anderem
sprechen: Şenay Awad, (Vorstandsvorsitzende
Sozialdienst
muslimischer Frauen Freiburg),
Christina Gröbmayr (Rechtsanwältin),
Dr. Gabriele Michel
(Vorstandsvorsitzende AMICA)
und Jasmina Prpić (Gründerin
und Geschäftsführerin von Anwältinnen
ohne Grenzen).
Der Zugangslink zu den digitalen
Veranstaltungen wird auf
der Website veröffentlicht: www.
freiburg.de/in-gesellschaft. Öffnungszeiten
Museum Natur und
Mensch: Mi–So: 10–17 Uhr; Di:
10–19 Uhr. Ausstellung: 10.10.-
05.12.2021
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „freiburg.archäologie - Leben vor der
Stadt“-09.01.22
Augustinermuseum
- „Johann Baptist Kirner. Der Blick des
Zeichners“30.10.-30.01.22
Carl-Schurz-Haus
- „X Bonnie Woods: Workers at
Ground Zero“ -06.11.
Centre Culturel Français
- „Rebecca Brueder: Am I inclined to
climb“-08.10.
depot.K
- „Christiane Weiel (Skulptur), Roland
Meister (Malerei, Grafik)“ -17.10.
Projektraum Edith
- „Fays - Elementary“ -24.10.
E-Werk
- „Vikenti Komitski, Patrick Goddarf:
Urban Ecologies“ -07.11.
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“-21.05.22
Galerie Albert Baumgarten
- „Walter Moroder: Dalonc“
-20.11.
Galerie Claeys
- „Künstlerinnen der Galerie _ part
one“-29.10.
Galerie G
- „James Ceccelli: Eine Art Ausdehnung
zwischen den Rändern“ -29.10.
Galerie Marek Kralewski
- „Norbert Neon: Besessenheit“
-31.10.
Katholische Akademie
- „Alexander Dettmar: Painting to
remember“ -17.12.
Kunstverein Freiburg
- „Zu Gast - Ausstellung der Biennale
für Freiburg“ -24.10.
Museum für Natur und Mensch
- „Tierisch giftig!“ -23.01.22
- „In Gesellschaft. Freiburger Frauen*
im Blick“ 13.10.-05.12.
Museum Für Neue Kunst
- „Gesellschaft. Freiburger Frauen* im
Blick“13.10.-05.12.
Museum für Stadtgeschichte
- „Eine Reise in die Vergangenheit“
-Dauer
PEAC Museum
- „Spurensuche“ -20.02.22
Stiftung für Konkrete Kunst Roland
Phleps
- „Mathias Hornung: Fragment und
Ganzheit. Datencluster in Holzreliefs“
-07.11.
Stiftung WaldHaus
- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald
für Freiburg“ -31.03.22
T66 Kulturwerk
- „Georg Büchner: Lenz“ -16.10.
Universitätsklinikum
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.
BASEL
Antikenmuseum
- „tierisch! Tiere und Mischwesen in
der Antike“-19.06.22
Fondation Beyeler
- „Close-Up“-02.01.22
Haus der elektronischen Künste
- „Radical Gaming: Immersion, Simulation,
Subversion“-14.11.
Historisches Museum Basel
- „Wildsau & Kopfsalat“ -31.12.
Kunsthalle Basel
- „Information“ -10.10.
- „Judith Kakon: Rückwand-Projekt“
-15.08.21
Kunsthaus Baselland
- „World’s Rainbow: Next Generation“
10.10.-24.10.
Kunstmuseum Basel
- „Continuously Contemporary“
-09.01.22
- „Camille Pissarro: Das Atelier der
Moderne“-23.01.22
. „Tacita Dean: Antigone“ -09.01.22
Museum Tinguely
- „Leu Art Family. Caresser la peau du
ciel“-31.10.
- „Bruce Conner. Light out of Darkness“-28.11.
S AM
- „Mock-Up“-31.10.
ANDERE ORTE
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Foam Talent“-06.10.
The Ravestijn Gallery
- „Michael Bailey-Gates: A Glint In
The Kindling“-16.10.
ARLESHEIM (CH)
Sammlung Würth
- „(na, fritze?) lakritze. Das Universum
Dieter Roth“-31.10.
AUGSBURG
Galerie Noah
- „Karin Kneffel plus Meisterschüler“
-14.11.
Baden-Baden
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Katharina Sieverding: Die Sonne
um Mitternacht schauen“
-09.01.22
Staatliche Kunsthalle
- „Jan St. Werner: Encourage The
Stream“ -17.10.
- „State and Nature“ -17.10.
BAD-KROZINGEN
Haus der Kurseelsorge
- „Sascha Attia & Alain Scorb“ -24.10.
BARCELONA (E)
Museu Picasso
- „Picasso And Artist‘s Jewellery“
-09.01.22
Museu d‘Art Contemporani
- „In Real Time. Rafael Tous Collection
of Conceptual Art“-06.06.22
BERLIN
Deutsches Historisches Museum
- „documenta. Politik und Kunst“
-09.01.22
- „Die Liste der „Gottbegnadeten“.
Künstler des Nationalsozialismus in
der Bundesrepublik“ -05.12.
Deutsch-Russisches-Museum
- „Dimensionen eines Verbrechens.
Sowjetische Kriegsgefangene im
Zweiten Weltkrieg“-16.01.22
Gropius Bau
- „Everything Is Just for a While“
-17.10.
- „Thea Djordjadze: all building as
making“-16.01.22
- „Emeka Ogboh“ -16.01.22
- „The Cool and the Cold. Malerei aus
den USA und der UdSSR 1960–1990“
-09.01.22
Museum für Kommunikation
- „Vorbilder*innen. Feminismus in
Comic und Illustration“-10.10.
Robert Morat Galerie
- Andy Sewell: Known and Strange
Things Pass“ -30.10.
Schwules Museum
- „Mercury Rising - Inter*
Hermstory(ies) Now and Then“
15.10.-14.02.22
Ungarisches Kulturinstitut
- „Westblick - Ostblick“-05.11.
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Let‘s Talk about Mountains: Eine
filmische Annäherung an Nordkorea“
-03.07.22
- „Auf Pirsch“ -02.01.22
Kunstmuseum Bern
- „August Gaul: Moderne Tiere“
-24.1.22
- „Der Weg zum Glück. Die Berner
Kebes-Tafel und die Bilderwelten des
Barock“-28.11.
- „Große Retrospektive zu Meret
Oppenheim“22.10.-13.03.22
BERN (CH)
Zentrum Paul Klee
- „Max Bill Global“ -09.01.22
- „Paul Klee. Menschen unter sich“
-22.05.22
BERNAU
Hans-Thoma-Kunstmuseum
- „Ulrike Ottinger: Mongolia - Mexico
- Europa / Hans-Thoma-Preis 2021“
-17.10.
bilbao (e)
guggenheim Museum
- „The Line Of Wit“-06.02.22
- „Alice Neel: People come First“
-06.02.22
- „Cecilia Bengolea: Animations In
Water“-24.10.
BONN
Galerie Burg Lede
- „Timm Rautert - Zum Achtzigsten“
-29.10.
kunst KULTUR JOKER 19
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Anri Sala“-10.10.
- „Otobong Nkanga“ 23.10.-06.02.22
Vorarlberg Museum
- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten
Wunsch nach Sicherheit“
-Frühjar 2023
- „Karl Sillaber und C4 Architekten“
-09.01.22
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“-Dauer
Kunstkreis Radbrunnen
- „Jan Peter Tripp:
centrales&occasionelles“ -17.10.
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
BUCHHEIM
Buchheim Museum
- „Retrospektive Peter Gaymann“
-24.10.
CHAUMANT (F)
- „Biennale internationale de design
graphique 2021“-21.11.
CLERVAUX (LUX)
Clervaux - Cité De L‘image
- „Donovan Wylie: North Warning
System“-08.04.22
COLMAR (F)
Musée Unterlinden
- „Yan Pei-Ming: Im Namen des
Vaters“-11.10.
DARMSTADT
Kunsthalle
- „Facing Britain“-09.01.22
DENZLINGEN
Galerie im Alten Rathaus
- „Ilse Reichinger: Farben - Verwerfungen
- der andere Blick“
08.10.-07.11.
DRESDEN
Grünes Gewölbe
- „Bellum et Artes“ -10.10.
DÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Album - Portraits 1989-2021“-21.11.
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Captivate! Modefotografie der 90er.
Kuratiert von Claudia Schiffer“
-09.01.22
EMMENDINGEN
Galerie im Tor
- „Werner Kimmerle“ -24.10.
ERSTEIN
Musée Wurth
- „Christo & Jeanne-Claude“-20.10.
FRANKFURT am main
Caricatura Museum
- „Greser & Lenz“-21.11.
Kunststiftung DZ Bank
- „Förderstipendium: Sophie Thun
und Sara Cwynar“-05.02.22
Museum für Moderne Kunst
- „Crip Time“-30.01.22
Schirn Kunsthalle
- „Kara Walker“15.10.-16.01.22
- „Paula Moder-Sohn-Becker“
08.08.-06.02.22
Städel Museum
- „Neu sehen - Die Fotografie der 20er
und 30er Jahre“ -24.10.
GRAZ (A)
Neue Galerie Graz
- „Kunst-Kontroversen“ -17.10.
Hamburg
Capitis Galerie
- „Mischpoche, 2017-2019“-02.12.
Deichtorhallen
- „Space Program: Rare Earths“
-10.04.22
HEIDELBERG
Sammlung Prinzhorn
- „Wahnsinnig komisch - Follement
drôlle / Humor in der Psychiatrie“
-23.01.22
HERBOLZHEIM
Margarethenkapelle
- „Wandlungen - Gabi Kuch, Angelina
Kuzmanovic“ -17.10.
ISERLOHN
Städtische Galerie Iserlohn
- „Sehnsucht 01: Sammlung Michael
Horbach“-31.10.
Karlsruhe
Kunsthalle
- „Inventing Nature - Pflanzen in der
Kunst“-31.10.
- „Iss mich - Obst und Gemüse in der
Kunst“-31.10.
Städtische Galerie
- „Peco Kawashima. Encounters“
-24.10.
- „Hermann Landshoff. Mode, Porträt,
Architektur. Fotografien 1930–1970“
23.10.-30.01.22
- „Elsa & Johanna. The plural life of
identity“ 18.11.-13.03.22
ZKM
- „BarabásiLab. Hidden Patterns.
Netzwerkdenken“-16.01.22
- „zkm_gameplay. the next level“
-09.01.22
- „Nobody‘s Listening. Eine immersive
Ausstellung zur Aufarbeitung des
vergessenen Völkermordes im Irak“
02.10.-09.01.22
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Amazons of Pop! Künstlerinnen,
Superheldinnen, Ikonen 1961-1973“
-06.03.22
KIRCHZARTEN
Kunstverein Kirchzarten
- „Künstlerpaare I: Sabine und Oliver
Christmann“-10.10.
KÖLN
Galerie Drei
- „Cédric Eisenring: Superdream“
-30.10.
LAHR
Lahr Pour L‘art
- „Lahrer Schächtele - Kunst mit
Produkten der Firma Leser“-14.11.
LICHTENSTEIN (LIE)
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Werke aus der Hilti Art Foundation“
-10.10.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Kunst und Nationalsozialismus“
-10.10.
- „Gefeiert und gefürchtet“ -10.10.
- „1870/71: Nachbarn im Krieg“
-09.01.22
- „Was zählt?!“ 23.10.-21.11.
LUDWIGSHAFEN
Wilhelm Hack Museum
- „Denken wie ein Oktopus, oder:
Tentakuläres Begreifen“-09.01.22
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „Mindbombs - Visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ -24.04.22
- „Mutter!“ -06.02.22
Museum Weltkulturen D5
- „Eiszeit-Safari“ -13.03.22
Reiss-Engelhorn-Museen
- „Tutanchamun - Sein Grab und die
Schätze“ -27.02.22
MERDINGEN
Merdinger Kunstforum
- „Lidong Zhao: Entfernung“-24.10.
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Wechselrahmen #21 | Christel Andrea
Steier: Autonome Räume - Innere
Landschaften“-30.11.
MÜLLHEIM
Markgräfler Museum
- „Nachrkiegsjahre 1945-1952 / Müllheim
unter der Tricolore“ -27.02.22
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Unter freiem Himmel. Unterwegs
mit Wassily Kandinsky und Gabriele
Münter“-30.01.22
Villa Stuck
- „Collecting Histories“-30.01.22
- „Nevin Aladağ“ 23.10.-20.02.22
OFFENBURG
Galerie im Artforum
- „Wir: Werke aktiver und ehemaliger
Kunstmitglieder“-24.10.
Städtische Galerie
„Chang Min & Eun Hui Lee“-14.11.
PARIS (F)
Galerie Miranda
- „Gérard Dalla Santa: Des Paysages
Longtemps“-30.10.
Institut du Monde arabe
- „Juden des Orients“ 24.11.-13.03.22
Musée de l‘Histoire de
l‘Immigration
„Picasso, l‘étranger“ 04.11.-13.02.22
Musée de l‘Homme
- „Aux De Frontières L‘Human“
13.10.-30.05.22
Polka Galerie
- „Daido Moriyama: Hawaii“ -30.10.
REUTE
Försterhaus
- „Die Vielfalt eines Malers“ b.a.w.
REUTLINGEN
Kunstmuseum/Spendhaus
- „Ins Licht“ -27.02.22
RHEINFELDEN
Galerie Haus Salmegg
- „Beate Fahrnländer: Zeitlos“ -07.11.
RIEGEL
Kunsthalle Messmer
- „Mel Ramos & Erró: Legenden der
Pop Art“-28.11.
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
Forum Kunst
- „Jáchym Fleig: Applikation“
-17.10.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „Antony Gormley: Learning to Be“
-24.04.22
STAUFEN
Galerie K
- „Restart 2.1“b.a.w.
Keramikmuseum
- „Jérôme Hirson: Von der Langsamkeit“-10.10.
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Erker“ -21.11.
- „Einblicke - Ausblicke. Sammlungsperspektiven
II“ -10.10.
- „Michael Williams: Make Plans God
Applauds“ -07.11.
- „Martina Morger“ -06.03.22
Museum im Lagerhaus
- „Eine Künstlerfamilie zwischen
Insider und Outsider Art: Robert, Miriam,
Manuel, Gilda Müller & Giovanni
Abrignani“-13.02.22
ST. Märgen
Galerie Claeys
- „Eva Rosenstiel“-18.12.
ST. PETER
Ropi Foto Galleria
- „Die unsichtbare Landschaft:
Fotostudien aus dem Schwarzwald“
-02.01.22
STUTTGART
Galerie Schlichtenmaier
- „Luzia Simons: Spuren“-16.10.
Kunstmuseum
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“-10.04.22
- „Zwischen System & Intuition: Konkrete
Künstlerinnen“ -17.10.
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“-24.04.22
Staatsgalerie
- „Trotz allem: Fred Uhlman - ein
jüdisches Schicksal“ -24.10.
TÜBINGEN
Kunsthalle
- „Marina Abramović: Jenes selbst/
unser selbst“-13.02.22
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“b.a.w.
WALDKIRCH
Elztalmuseum
- „Akrobaten, Mordgeschichten,
Liedgenuss - Die Drehorgel im Kontext
des Jahrmarkts“b.a.w.
GeorgScholzHaus
- „Gabriele Wübben, Melanie Siegel:
Areale“-10.10.
- „Ingrid Rodewald/Urs Moore: Fassaden“24.10.-28.11.
Regionale Künstler*innen zeigen Solidarität
Zweite Ausgabe der Freiburg Art Fair (FAF) am 15./16. Oktober
Nachdem die erste Ausgabe
der Freiburger Art Fair (FAF)
im vergangenen Herbst vom
Publikum und bei den beteiligten
Künstler*innen großen
Anklang gefunden hat, setzt
die Freiburg Wirtschaft Touristik
und Messe GmbH & Co.
KG (FWTM) als Veranstalterin
gemeinsam mit der FAF-GbR
dieses Veranstaltungsformat
in diesem Jahr mit der zweiten
Ausgabe fort.
Die FAF ist eine reine
Künstlermesse, sie wird
von Künstler*innen für ihre
Kolleg*innen organisiert und
versteht sich als Kunstmarkt
jenseits der klassischen Galerien.
Dabei soll die lokale
Kunstproduktion, die ein großes
und qualitatives Spektrum umfasst,
einem breiten Publikum
vor Augen geführt werden. Insgesamt
60 Künstler*innen, die
alle aus der Region stammen,
werden zeitgenössische Kunst
in vielseitigen Erscheinungsformen
zeigen. Die FAF bietet
Kunstinteressierten so die
Chance, viel Neues und (noch)
Bezahlbares zu entdecken.
Wie auch im letzten Jahr
werden die Arbeiten dafür
auf besondere Art in der Halle
1 der Messe Freiburg von
Künstler*innen selbst vorgestellt,
vermittelt und verkauft.
Es wird zwei verschiedene
Präsentationsformen von Kunst
geben: das Lager und die
Wand. An den Außenwänden
der Halle werden ein großer
Teil der Werke aufgereiht und
stehen dicht an dicht nebeneinander.
Die Reihenfolge der an
der Wand gezeigten Arbeiten
folgt dabei dem Anspruch von
Abwechslung und Spannung.
In der Mitte der Messehalle
werden winkelförmige Präsentationswände
aufgestellt. An
diesen Wänden können sich
Interessierte gemeinsam mit
WEIL AM RHEIN
Städtische Galerie Stapflehus
- „Christina Fausten | Takakazu Takeuchi:
ich träume von innen und aussen“
-24.10.
Vitra Design Museum
- „Memphis. 40 Jahre Kitsch und
Eleganz“-23.01.22
- „Spot On. Designerinnen in der
Sammlung“-08.05.22
Wien (A)
Albertina Modern
- „Egon Schiele“-23.01.
- „Revolution des Primitivismus:
Modigliani“-09.01.22
- „American Photography“ -28.11.
- „Hubert Scheibl: Seeds of Time“
-05.12.
Bank Austria Kunstforum
- „Rebecca Horn“ -23.01.
Belvedere
- „Dame mit Fächer / Klimts letzte
Werke“-13.02.22
- „Im Blick: Raden Saleh. Osman
Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan“
-27.03.22
Galerie der Komischen Künste
- „Cartoons über Katzen“-30.10.
MUMOK
- „Enjoy - Die mumok Sammlung im
Wandel“-18.04.22
- „Heimo Zobernig“ -17.10.
- „Wolfgang Tillmans“ 27.11.-24.04.22
WINTERTHUR
Fotostiftung Schweiz
- „Ernst A. Heiniger: Good Morning,
World!“-10.10.
Kunst Museum
- „Charlotte Prodger: Blanks And
Preform“-14.11.
- „Alan Charlton, Richard Long“-14.11.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „Oil. Schönheit und Schrecken des
Erdölzeitalters“-09.01.22
- „Kraftwerk Heidersberg“-14.11.
WUPPERTAL
Von der Heydt-Museum
- „Ute Klophaus: Aus der Zeit gerissen“-09.01.22
ZÜRICH (CH)
Kunsthaus
- „Walter de Maria“ -20.02.22
Lichthalle MAAG
- „Viva Frida Kahlo - Immersive Experience“
-02.01.22
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Korakrit Arunanondchai: Songs for
dying / Songs for living“
-09.01.22
- „Laura Lima: Playful Geometry“
-09.01.22
Museum Haus Konstruktiv
- „Sonia Kacem: Zurich Art Prize
2021“28.10.-16.01.22
Photobastei
- „Zürich - Schwarz auf Weiss“ -06.12.
9 Kunstwerke spiegeln 900 Jahre
Freiburger Stadtgeschichte
Bis 30. April 2022
Sedanquartier & Im Grün
den Produzenten Werke aus
dem Lager holen, um diese isoliert
betrachten zu können – ein
idealer Moment, mehr über die
Kunst zu erfahren und sich auszutauschen.
In einer lockeren,
offenen und kommunikativen
Atmosphäre steht die Kunst im
Mittelpunkt – sozusagen Frei
Ab Fabrik.
Der entscheidende Unterschied
zu allen anderen
Kunstmessen ist der gemeinschaftlich-soziale
Charakter.
Angesichts der aktuell schwierigen
wirtschaftlichen Lage
vieler Künstler*innen hat die
FAF-GbR ein Teilnahmemodell
entwickelt, bei dem alle
Künstler*innen von der Veranstaltung
profitieren können.
Diejenigen, die ihre Kunst
verkaufen, geben 30 Prozent
der Erlöse in einen Topf, der
nach der Messe an die Teilnehmenden
ausgeschüttet wird. So
steht die solidarische Idee des
Mit- und Füreinanders im Zentrum
der FAF.
Freiburg Art Far: 15. Oktober,
18.30-22 Uhr; 16. Oktober, 10-
12.30 Uhr, 13-15.30 Uhr sowie
16-18.30 Uhr. Messe Freiburg.
Tickets und Infos: www.faf-freiburg.de
und bei allen Reservix-
Vorverkaufsstellen.
20 KULTUR JOKER interview
Kultur Joker: Welche Begegnungen
neben den Workshops
sind zwischen Publikum und den
Künstler*innen gegeben?
Yasmin Ulrich: Wir wollen
immer die Möglichkeit geben,
dass sich das Publikum
nach der Veranstaltung mit den
Künstler*innen austauschen
kann.
Jérémy Goltzéné: Wir bieten
für Künstler*innen auch Residenzen
an, also die Möglichkeit,
vor Ort an einer Vorführung zu
arbeiten. Manche Proben können
als öffentliche Proben vom
Publikum auch besucht werden.
Der Choreograf Daniel Rakovsky
zum Beispiel kommt im Dezember
zu uns und entwickelt
mit Claire Pastier sein neues
Projekt „Pas de deux“, das am
18. Februar zu sehen sein wird.
Das Publikum kann bei der Entstehung
des Projekts dabei sein.
Eines unserer größeren Projekte
heißt „Kultur und Solidarität“.
Über dieses Projekt veranstalten
Künstler*innen in französischen
Altersheimen Konzerte und
zeichnen im Anschluss die Reaktionen
des Publikums auf. Das
Elektro-Duo French fuse wird
diese Aufnahmen beim letzten
Konzert unserer Saison verwenden
und daraus ein Musikset entwickeln.
Yasmin Ulrich: Das wird ein
Mash-up aus älteren bekannten
Songs, diesen Aufnahmen und
Eigenkompositionen. Benjamin
und Jerry sind echte Profis, was
das Mixen angeht.
Kultur Joker: Einen Schwerpunkt
bildet Ihr Programm zur
kulturellen Bildung. Wie ist das
aufgebaut?
Jérémy Goltzéné: Unser Programm
„Künstlerische und kulturelle
Bildung“ fußt auf drei
Säulen: Die Begegnung zwischen
Künstler*in, Stück und
Publikum, die praktische Umsetzung
durch das Publikum und
das Entwickeln von Fähigkeiten
währenddessen. Das Programm
entwickeln wir für Kinder an
Schulen, aber auch innerhalb
unserer Workshops. Die Kompanie
Kiaï, die im April bei uns ihre
Zirkusshow „Ring“ veranstaltet,
bietet zum Beispiel Workshops
an, bei denen man lernen kann,
wie man akrobatisch auf dem
Trampolin springt.
Kultur Joker: Spiegelt sich die
Publikumsnähe von Art’Rhena
auch in der Architektur des Gebäudes
wider?
Yasmin Ulrich: Die Bühne unseres
Veranstaltungssaals schließt
ebenerdig zum Publikumsraum.
Es wird kein Unterschied zwischen
den Künstler*innen und
dem Publikum gemacht. Je
nach Typ der Aufführung kann
das Publikum einen Kreis um
die Künstler*innen bilden, aber
auch auf hinzugefügten Rängen
vor der Bühne sitzen. In
jedem Stockwerk befinden sich
darüber hinaus Vorräume. Vor
Eröffnen Ende Oktober die Saison: Die Kompanie Rois Vagabonds: „Concerto pour deux clowns“
jedem Stück können Vorfreude
oder Aufregung gemeinsam geteilt
werden. Nach dem Stück
kann man dort über die Aufführung
sprechen oder mit den
Künstler*innen ins Gespräch
kommen. Auch wir vom Team
wollen dort präsent sein und den
Austausch mitgestalten. Für Reflexionen,
auch kritische, haben
wir ein offenes Ohr.
Kultur Joker: Kann sich das
breite Publikum die Kulturinsel
auch leisten? Wie sieht Ihre
Preispolitik aus?
Jérémy Goltzéné: Wir möchten
unsere Vorführungen auch vom
Preis her zugänglich gestalten.
Die Spanne bewegt sich zwischen
4-15€ pro Person, je nach
Länge des Stücks, Alter und
Ermäßigung. Ein Besuch der
Kulturinsel soll nicht teurer als
der Besuch eines französischen
Kinos sein.
Kultur Joker: Wie weit sind die
Künstler*innen, wie weit die
Kulturinsel bei der kreativen
Ideenfindung für das Programm
beteiligt?
Yasmin Ulrich: Jérémy Goltzéné
ist Anfang des Jahres immer
unterwegs und sieht sich verschiedene
Künstler*innen und
Veranstaltungen an, setzt sich
mit ihnen in Kontakt und entwickelt
aus diesem Kontakt das
Programm. Meine Kollegin Mathilde
Feutry ist für die Zusammenarbeit
der Künstler*innen
mit dem Publikum zuständig.
Im Französischen nennt man das
„Médiation“. Aus dieser Verbindung
hat meine Kollegin auch
einen Kinoklub entwickelt, aber
auch das Projekt „Kultur und
Solidarität“. Die Ideen gehen
im Grunde von uns aus, für die
weitere Arbeit daran suchen wir
uns künstlerische Partner*innen.
Kultur Joker: Gibt es Initiativen
oder Formate, die saisonübergreifend
in Ihrem Programm
Platz finden?
Yasmin Ulrich: Wir stehen gerade
noch am Anfang unseres Programms,
deshalb müssen wir zunächst
sehen, wie das Publikum
auf die verschiedenen Formate
reagiert. Grundsätzlich freuen
wir uns natürlich über Veranstaltungen,
die wir auch saisonübergreifend
anbieten können. Die
Veranstaltungen dieses Jahr sind
aber erst einmal einmalig.
Kultur Joker: Dieses Jahr hattet
Sie bereits einen Probelauf
mit einem Programm, das außer
Haus stattfand. Wie waren die
Reaktionen darauf?
Yasmin Ulrich: Zur Coronazeit
war es natürlich schwierig, das
Programm so umzusetzen, wie
wir es gerne gemacht hätten.
Wir mussten leider viele Veranstaltungen
absagen, was uns im
Herzen weh getan hat. Deshalb
war es umso schöner, wenn wir
einmal etwas realisieren konnten.
Als wir dann auch ein positives
Feedback bekamen, war das nach
dieser Durststrecke umso nahrhafter.
Gerade bei den Kooperationen
mit Schulen gab es viele
Komplimente von Schüler*innen
und Lehrer*innen. Das war
schön.
Jérémy Goltzéné: Mit der Pandemie
wurden die Grenzen und
Säle geschlossen. Jetzt öffnen die
Säle und man spürt, dass es wieder
losgehen muss.
Kultur Joker: Eine gewisse Vorfreude
konnten Sie sicher schüren.
Yasmin Ulrich: Auf Facebook
haben wir tatsächlich schon
Anfragen bekommen: Wann ist
denn endlich die Eröffnung?
Wann geht’s los? Die Menschen
sind sehr neugierig.
Jérémy Goltzéné: Unsere Vorstellungen
an Schulen sind von
deutscher wie französischer
Seite bereits komplett ausgebucht.
Am 5. September waren
wir auch in Freiburg. Mit dem
Centre Culturel Français veranstalteten
wir die „Fête de la musique“.
Viele Leute dort waren
sehr an Art’Rhena interessiert.
Kultur Joker: Soll die Rheininsel
auch über Art’Rhena hinaus
zur Kulturinsel werden?
Jérémy Goltzéné: Es gibt da tatsächlich
etwas, das man im Französischen
„Masterplan“ nennen
würde. Die Insel soll ein Ausflugsziel
für die Bewohner*innen
der französischen und deutschen
Seite werden. Dafür soll auf der
Foto: V Vanhecke
Insel ein Park entstehen, den man
wie die ganze Insel mit einem
Leihfahrrad erkunden kann. Jetski
soll man auch fahren können.
Eine Fußgängerbrücke wird
Breisach direkt mit der Rheininsel
verbinden. Auf französischer
Seite sollen Kreuzfahrtschiffe
anlegen können. Menschen, die
den Rhein herunterfahren, um
Städte wie Colmar, Mulhouse
oder Freiburg zu besichtigen,
sollen auch bei uns anlegen können.
Art’Rhena wird der Beginn
einer Renaissance der Rheininsel
sein.
Kultur Joker: Das klingt vielversprechend.
Vielen Dank für das
Gespräch!
Art‘Rhena im Oktober/November
Musik, Akrobatik und Clownerie
kommen zusammen
im Programm der Kompanie
Les Rois Vagabonds, die
mit „Concerto pour deux
clowns“ das Programm der
ersten Saison von Art‘Rhena
eröffnen. Aufführung vom
28.–30. Oktober, 20 Uhr
und am 31. Oktober, 15 Uhr.
Magische Begegnungen verspricht
Peter Valance, der als
bester Illusionist Deutschlands
gehandelt wird. Am
6. November, 20 Uhr bietet
er auf der Kulturinsel seine
„Grand Magic Show“, die
Stunts, Magie und raffinierte
Tricks effektvoll kombiniert.
Weder Zirkus noch Magie,
dafür aber eine nachdenkliche
Reise in die Welt der
Objekte bietet das Korso-OP.
Kollektiv mit seiner neuesten
Aufführung „Lost puppy“
am 12./13. November, 20
Uhr. Eindringlich verhandelt
das Kollektiv, was Besitz bedeutet.
Objekttheater bringt
auch die Bühnenadaption des
Bilderbuchs „Akim rennt“
durch die Kompanie Toit végétal
am 17. November, 15
Uhr. Eine Erzählung über
die Flucht vor dem Krieg mit
Zeichnungen, Objekten und
Klang. Eine kritische Auseinandersetzung
mit Technologie
in unserem Alltag bietet
das Kollektiv Aïe Aïe Aïe
mit „Ersatz“. Am 23./24. November,
20 Uhr entführt das
Kollektiv in eine mögliche
Zukunft voller seltsamer Begegnungen.
Weitere Infos und Tickets:
www.artrhena.eu
Mixtape KULTUR JOKER 21
Auf einen Jib mit… Fresh Life Records
Ein Gespräch über Raves, Freiflächen und Raumnot in Freiburg
„Wenn man sich nur mit
einer Bluetooth-Box in eine
Unterführung stellt und das
‚Rave‘ nennt, dann ist das
schade.“ Tim / „Fallen Timez“
schaut in die Runde, die sich
im Innenhof des ArTik versammelt
hat, schiebt dann
nach: „Es ist schade, weil sich
andere den Aufwand machen,
gutes Equipment zu holen und
ein richtiges Line-up mit verschiedenen
DJs zusammenzustellen.“
Michi, Künstlername
„Zulito“, kontert: „Wobei die
Minibox schon die Kernidee
des Raves ist.“ Für Jerry /
„Lunatiq“ bleibt Rave „Underground,
ohne viel Promo“.
Niclas / „Neat“ führt weiter
aus: „Ich finde es schade, wenn
Raves auf einem Privatgelände
laufen und hohe Eintritte verlangt
werden. Ein Rave sollte
öffentlich zugänglich sein und
nicht die Hürden haben, die ein
Clubevent hat – weder für die
Leute, die kommen, noch für
die Veranstalter*innen.“
Das passiert während des
Gesprächs mit der Crew von
Fresh Life Records häufiger:
Das Thema „Rave“ wird politisch.
Niclas, Freiburger und
„seit 17 auf Drum and Bass“,
ist Teil der IG Subkultur und
Mitwirkender beim Projekt
„Freifläche“ oder: „Legal Raves“.
Nach eineinhalb Jahren
Corona scheint die Stadt
Freiburg plötzlich motiviert,
Partyflächen freizustellen. Die
Menschen innerhalb der Szene
sind skeptisch. Den Rave aus
dem Underground herauszuholen
und mit Bauzaun, Toiletten
und Brandschutz zu garnieren,
bedeutet, dem Rave seinen unkommerziellen,
freien Charakter
zu nehmen. Andererseits
sehen die vier Musiker angesichts
des Clubsterbens keine
vergleichbar schnelle Alternative
zu den Legal Raves.
Niclas: „Wir wissen nicht, wohin
sonst mit der Clubkultur.
Selbst die Polizei versteht das.“
Überhaupt sind Polizist*innen
weniger das Problem. Die seien
in Freiburg „super kulant“, bestätigen
die vier. Problem sei
die Raumnot. Neben dem Ar-
Die Crew im Bunker
Tik, mit dem alle vier Musiker
eng verbunden sind, gäbe es
quasi keine Locations für den
harten, schnellen Drum and
Bass und Dubstep der Fresh-
Life-Crew.
Es ist kalt, es hat geregnet,
Spätsommer. Während des
Gesprächs rauscht Wasser von
einer Markise. „Oh, fuck! Da
steht ein Paket.“ Jerry springt
auf, rennt los, kommt aber
gleich wieder zurück, grinsend:
„Nur eine leere Schachtel.“
In diesem Sommer schüttelte
sich Freiburg aus seinem
coronatiefen Dauerschlaf. Bei
der Gaskugel, in der Unterführung
beim Dietenbachpark,
auf dem Schlossberg oder auf
dem Platz der Alten Synagoge
wurde gefeiert – nicht selten
mit Bluetooth-Box. Die Bilder
eines vermüllten Freiburgs
gingen durch die Medien.
Auch soll es Aggressionen gegenüber
Polizist*innen gegeben
haben. Jerry glaubt, dass
die Stadt deshalb und so plötzlich
Freiflächen in Aussicht
stellt – und damit die Möglichkeit
einer kontrollierten Partysituation.
Aber funktioniert
das? Als es endgültig herbstlich
wird und die Fresh-Life-
Crew in den vertrauten Räumen
des ArTik verschwindet,
bleiben Michis Worte in der
Luft: „Rave, für mich ist das
ein Kreis von Menschen, die
einen Spirit teilen.“
Fabian Lutz
Foto: Fresh Life Records
Fresh Life Records ist
ein im August 2021 gegründetes
Drum&Bass und
Dubstep Label mit Sitz in
Freiburg. Über das Label
veröffentlichen unter anderem
die vier Gründer Lunatiq,
Neat, Fallen Timez und
Zulito. Demos sind willkommen:
demo@freshliferecords.de
/ Weitere Infos:
www.freshliferecords.de
Raubt ihr uns die Träume, rauben wir euch den Schlaf
So manch eine*r erinnert
sich vielleicht noch an diese
unmissverständliche Drohung,
die in einer klirrend kalten
Dezembernacht vor gut fünf
Jahren wahr gemacht wurde,
als rund 250 Menschen den
Anwohner*innen der Innenstadt
die Zeit zum Schlafen
(oder träumen) raubten. Es ist
nun kein Geheimnis, dass Freiburg
ein Problem mit seinem
Nachtleben hat und dass dieses
Problem schon länger besteht,
auch nicht. Trotzdem noch einmal
für alle: Was war passiert?
Nach viereinhalb Jahren Betrieb
musste im Dezember 2016 eine Institution
eben dieses Nachtlebens,
die Schmitz Katze, schließen. Ein
Hilferuf der Betreiber*innen an
die Stadt blieb unerhört. Daraufhin
formierte sich Widerstand – eine
Gruppe aus Veranstalter*innen,
Gastronom*innen, Künstler*innen
und DJ*s organisierten eine lautstarke
nächtliche Parade, um ihrem
Frust Ausdruck zu verleihen
und ihren Bedürfnissen Gehör zu
verschaffen.
Seitdem ist viel und zugleich
wenig passiert. Die Zahl der
Clubschließungen überwiegt
noch immer bei weitem die
der Neueröffnungen. Freiburgs
erster und einziger Späti musste
nach einer sehr intensiven,
aber viel zu kurzen Zeit wieder
schließen, die städtische
Bereitstellung von Freiflächen
für legale Raves geht, wenn
überhaupt, nur schleppend voran.
Warum funktioniert in
Freiburg nicht, was in so vielen
Städten funktioniert?
Eine berechtigte, aber auch
einfache Frage an ein komplexes
Thema. Denn es ist ja
nicht so, als gäbe es diese Probleme
(Lautstärkebeschwerden,
Gentrifizierung, träge
Bürokratie) woanders nicht.
Aber ist es doch auffällig, wie
schwer es der Kommunalpolitik
hier fällt, sich für die Subkultur
ihrer Stadt einzusetzen – besonders,
wenn man einmal das
Image, dass Freiburg von sich
selbst gern nach außen trägt,
mit der Wirklichkeit vor Ort
abgleicht. Erfreulicherweise
haben mittlerweile eine Reihe
von Initiativen, wie z.B. die IG
Subkultur oder die JUPI Fraktion,
dafür gesorgt, dass das
Thema Nachtleben im öffentlichen
Diskurs so präsent ist wie
wahrscheinlich noch nie zuvor.
Zudem hat die Pandemie die
Zustände soweit verschärft,
dass es immer schwieriger
wird, sie zu ignorieren.
Um Erfolge zu feiern ist es
trotzdem noch zu früh, und
da hilft auch leider kein Kultur_Los!-Festival
für ein paar
Tage im Jahr. Denn der Situation
liegt weniger eine ortsspezifische,
als eine weit verbreitete
und sehr deutsche Mentalität
zugrunde – nämlich, die Sorgen
junger Menschen pauschal
weniger ernst zu nehmen als die
älterer. Die Bedürfnisse junger
Menschen dürfen politisch gern
mal vernachlässigt werden,
„weil sie ja noch jung sind“, so
die oft gehörte Begründung.
Als wäre das ein Argument.
Was daraus folgt ist eine
deutliche Asymmetrie, wer in
einem solchen Konflikt wie
gehört wird. Anwohner*innen
und Vermieter*innen haben
meistens Polizei und Gerichte
auf ihrer Seite, die sich um ihre
Bedürfnisse kümmern. Außerdem
verfügen sie in der Regel
eher über die notwendigen Ressourcen
ihre Interessen durchzusetzen
(siehe Späti) – womit
der Konflikt ums Nachtleben
schnell auch zur Klassenfrage
wird. Gegen diese Übermacht
können Gastronom*innen,
Künstler*innen, Kollektive
und DJ*s ihre Freiräume oft
nur schwer behaupten, daher
wenden sie sich hilfesuchend an
die Politik. Und wenn die nicht
zuhört, naja, dann gute Nacht.
Danny Schmidt
Trends Digital: ASMR
Soundeffekte wie das Rascheln
von Papier, Klopfen, die Geräusche
von klebrigen Gegenständen, flüsternden
Stimmen oder Essensgeräusche
erreichen bis zu 16 Millionen
Klicks im Internet: Der kuriose
Trend ASMR (Autonomous
Sensory Meridian Response) soll
zur Entspannung, zum Einschlafen
oder Konzentrieren verhelfen.
Das Hörerlebnis löst Reize aus, die
durch akustische Stimulation im
ganzen Körper verbreitet werden,
bspw. durch fühlbares Kribbeln
auf der Haut. Laut einer Studie der
James Cook Universität Singapur
(2017) können sogar Angstzustände
gelindert werden. Bis heute gibt
es in der Wissenschaft weder eine
Erklärung noch einen Namen. Also
Challenge accepted: Kopfhörer auf
und berieseln lassen!
Unterstützer*innen der Seite
ANNA MADÉE
Mode in NAtur
Individuelle Mode • Accessoires
22 KULTUR JOKER kultour
„Paradiesvögel“ – 31. Staufener Kulturwoche
Kabarettistisch, musikalisch, satirisch – ein humorvolles und feines Kulturprogramm im Chapiteau
Vom 7.- 17. Oktober veranstaltet
die Fauststadt Staufen
ihre 31. Staufener Kulturwoche
– die eigentlich schon im vorigen
Jahr hätte stattfinden sollen.
Die schon im letzten Jahr
eingeladenen Künstlerinnen
und Künstler können nun in
diesem Jahr nach Staufen kommen
– allerdings nicht wie gewohnt
ins historische Spiegelzelt,
sondern in ein großes Veranstaltungszelt
mit ausreichend
Platz, das eigens in diesem
Jahr für Kulturveranstaltungen
aufgestellt wurde: das Chapiteau
auf der „KulturBauStelle
Staufen“. Wie gewohnt hat
Festivalleiter Germar Seeliger
ein Programm mit kabarettistisch-musikalisch-satirischen
Veranstaltungen zusammengestellt,
das das Publikum mit
einem humorvollen und feinen
Kulturprogramm unterhalten
möchte.
Es beginnt mit Tim Fischer –
Die alten schönen Lieder (7.10.),
der das letzte Mal in der Region
im Freiburger Konzerthaus
zu Gast war. Paradiesvogel Fischer
und sein Pianist Thomas
Dörschel haben aus ihren Programmen
die schönsten Chanson-Perlen
gefischt und werden
wieder einmal beweisen, dass
jeder ihrer Auftritte eine Feier
der großen Künste ist und für
einen Zauber sorgt, den man
schlecht beschreiben kann. Die
Amsterdam Klezmer Band aus
Holland vermischt traditionelle
Klezmer-Melodien mit osteuropäischen
Einflüssen und
Jazzelementen. Das Publikum
erwartet am 8.10. ein Mix aus
den Highlights der letzten Jahre
– und jede Menge gute Laune!
Martin Zingsheim ist ein Phänomen.
Der in Philosophie promovierte
und trotz seines jungen
Alters mit Auszeichnungen
überhäufte Kabarettist aus Köln
präsentiert sein brandneues
Stand-up-Programm „aber bitte
mit ohne“ (9.10.). Hochkarätige
Stimmen und glänzende Unterhaltung
– dafür stehen The
Cast – Die Rockstars der Oper
(10.10.). Die sechs internationalen
Sängerinnen und Sänger haben
ein aufregendes Programm
mit Klassikern der Oper kreiert
und beweisen immer wieder:
Oper macht Spaß! Songs und
Texte für die Ewigkeit liefern
auch die in Staufen schon begeistert
gefeierten Poems on
the Rocks (11.10.). Vier virtuose
Musiker liefern mit Sänger
Jörg Krauss den professionellen
Unterbau für die ausgesuchten
Rockklassiker des Programms,
über die der Schauspieler Jo
Jung seine lyrischen Übersetzungen
der unsterblichen Hits
ausbreitet – ein außergewöhnlicher
Abend. Am 12.10. macht
Timo Wopp Halt in Staufen.
Der Stand-Up Comedian und
Businesskasper des Kabaretts
wird sein Publikum in Grund
und Boden und sich selbst um
Kopf und Kragen coachen.
Dabei wird der als letztes Mittel
der Wahl sicherlich auch
wieder kräftig was in die Luft
werfen. Ist ja schließlich Jubiläumstour.
Mockemalör am
13.10. – da schwingt der dunkle
Wald im Chanson Noir mit. Die
Musik der stimmgewaltigen
Schwarzwälderin Magdalena
Ganter, Frontfrau der Berliner
Art-Band Mockemalör, wirkt
zauberhaft entrückt – irgendwo
zwischen Kraftwerk und
der Sinnlichkeit der 20er Jahre.
Dazu gibt die Sängerin der
geradezu verschwenderischen
Fülle großer Melodien eine
Stimme, die ins Mark trifft,
Die Französin Caroline de Paris wird das Publikum begeistern
Foto: promo
kultour KULTUR JOKER 23
Mokemalör mit ihrer stimmgewaltigen Frontfrau Magdalena Ganter The Cast: Die Rockstars der Oper Fotos: promo
Kleinkunstpreis Baden-Württemberg
2020 für die Paradiesvögel
aus dem Glottertal!
Heiß und wild wird es dagegen
am 14.10., wenn Le Cabaret
Burlesque – die Internationale
Burlesque-Show eine furiose
Mischung aus Musik, Tanz,
Humor und Sinnlichkeit in
Staufen zeigt. Alles ist möglich,
wenn Miss Evi und Mr. Leu
mit ihren Musikern und Tänzerinnen
die Bühne erobern. Die
Französin Coraline de Paris,
bekannt auch als Tänzerin aus
der Fernsehserie „Babylon Berlin“,
und die Holländerin Xarah
von den Vielenregen, hypnotisch
und immer elegant – zwei
echte Stars der internationalen
Burlesque-Szene werden das
Publikum begeistern. Ein weiterer
Höhepunkt: LaLeLu –
Das Elbphilharmonie-Konzert.
Vier Barhocker, vier Mikrofone, vier Stimmen, das sind LaLeLu
Foto: M. Knoppe
Nach dem furiosen Erfolg in
der Hamburger Elbphilharmonie
gehen LaLeLu mit ihrem
Programm „unplugged“ auf
Deutschlandtour. Vier Barhocker,
vier Mikrofone, vier Stimmen
– das a-capella-Quartett
präsentiert seine Gesangsartistik
auf gewohnt hohem Niveau
– mit ehrfurchtsvoll zurückgefahrenem
Klamauk (15.10.).
Ganz anders am Folgeabend!
Starbugs Comedy lassen es anständig
krachen! Die Überflieger
der Schweizer Show-Szene
sind die weltweit erfolgreichste
Schweizer Comedy-Show.
Von New York bis Tokio haben
sich die drei Komiker mit
einer einzigartigen Mischung
aus Tanz, Akrobatik und nonverbalem
Humor in die Herzen
des Publikums gespielt. Ein
fulminantes Spektakel, präzise,
schnell und ungeheuer witzig
(16.10.). Etwas ganz besonderes
dann zum Abschluss am
17.10.: MoZuluArt – 15 Jahre
Zulu Music Meets Mozart. Drei
Zulu-Sänger, ein Flügel und ein
Ensemble der Wiener Symphoniker.
Dass Sänger aus Zimbabwe
in Wien leben und Mozart
so sehr lieben, dass sie ihn in
die Gesangswelt der Zulu entführen,
war eine Sensation bei
den Wiener Festwochen -inzwischen
feiert die Gruppe längst
weltweit Erfolge, bis heute in
über 400 Konzerten in 20 Ländern
auf vier Kontinenten.
31. Staufener Kulturwoche,
7.-17. Oktober. Alle Veranstaltungen
finden unter Einhaltung
der aktuellen gesetzlichen Vorschriften
statt. Eintrittskarten
erhalten Sie in der Tourist-Info
im Rathaus Staufen (07633-805
36), auf www.staufen.de und
www.reservix.de.
„Shinrin Yoku“
Waldbaden im Käppeledobel Bollschweil – St. Ulrich
Ein Spaziergang im Wald
fühlt sich an, wie ein kleiner
Urlaub, der körperliche und geistige
Erholung bietet. „Shinrin
Yoku“ kommt aus Japan und
lautet übersetzt etwa „Baden
in Waldluft“, in Deutschland
wird es schlicht „Waldbaden“
genannt. Dabei wird nicht tatsächlich
gebadet, sondern es
wird in die Natur des Waldes
eingetaucht. Ziel ist es, durch
das bewusste Eintreten und
Begehen des Waldes alle Sinne
wie Sehen, Hören, Fühlen,
Riechen und Schmecken zu
wecken und die Wahrnehmung
zu intensivieren.In Japan wird
„Shinrin Yoku“ bereits seit vier
Jahrzenten zum Erhalt und der
Förderung von Gesundheit angewandt.
Bereits nach einem
15-minütigen Spaziergang im
Wald normalisiert sich unser
Herzschlag, sinkt der Blutdruck,
die Lungen weiten sich,
wodurch wir besser durchatmen
können. Der Waldbadepfad
in Bollschweil - St. Ulrich
lädt dazu ein zur Ruhe zu kommen
und sich wieder mit der
Natur zu verbinden. Regelmäßig
finden hier geführte Touren
mit zertifizierten Naturcoaches,
Waldpädogogen, Förstern sowie
Naturführen statt.
Weitere Infos: Kur und Bäder
GmbH Bad Krozingen, Herbert-Hellmann-Allee
12, 79189
Bad Krozingen. Tel.: 07633
4008-163, tourist.info@badkrozingen.info
Bad Shinrin Krozingen Yoku
Waldbaden
Im Käppeledobel
Bollschweil - St. Ulrich
Naturcoach Miriam Baldes
©Kur und Bäder GmbH Bad
Krozingen
Termine & Tickets
Kur und Bäder GmbH
Herbert-Hellmann-Allee 12
79189 Bad Krozingen
+ 497633 4008-163
www.bad-krozingen.info
Herbst-Termine:
3. Oktober, 11.00 Uhr,
15. Oktober, 13.30 Uhr,
29. Oktober, 14.30 Uhr,
7. November, 11.00 Uhr,
12. November, 12.30 Uhr,
weitere Termine im Dezember.
Waldbaden
©Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen
24 KULTUR JOKER literatur
Buchtipps kurz und knapp
Lesestoff für herbstliche Tage
Wer hier angelangt, muss
nicht perfekt sein, aber unvergleichlich,
wie etwa Josephine
Baker, die im November dieses
Jahres in das Pariser Pantheon
aufgenommen wird. Die
berühmte afroamerikanische
Tänzerin mit Bananenröckchen
war zudem eine Kämpferin,
die sich gegen Rassendiskriminierung
und gegen die
Nazis wehrte; sie besser kennenzulernen,
ermöglicht nun
eine detaillierte Biographie der
Autorin Mona Horncastle. Als
Freda McDonald wurde Baker
1906 in Saint Louis geboren,
als Tochter einer Wäscherin im
Armenviertel. Trotz schlechter
Ausgangsbasis wird es ihr gelingen,
die Gesetze der Rassentrennung
auszuhebeln und
ihre eigenen Regeln zu erfinden,
ob auf der Bühne oder im
Leben. Vom skandalösen Bühnenstar
entwickelt sich Baker
zur politischen Figur. Ihr
Ruhm begann in den 1920er-
Jahren in Paris. Als
Frankreich durch Nazi-Deutschland
besetzt
wird, ist sie mit einem
Juden verheiratet, sie
schließt sich der Résistance
an, versteckte
an ihrem Wohnsitz
Menschen und
schmuggelte Informationen
nach Portugal.
In Nordafrika gelingt
es ihr, das Ende der
Rassentrennung im
Publikum durchzusetzen,
sodann wird
sie in den USA zu
einer Ikone der Bürgerrechtsbewegung.
Mit der
Devise „Leben ist Tanz“ hat
sie sich selbst befreit und ihren
Ruhm genutzt, um für andere
zu kämpfen. Auch adoptierte
sie Kinder aus allen Kulturen
für eine „Regenbogenfamilie“,
was in finanzieller Hinsicht
ein wenig desaströs war, doch
als sie 1975 nach einer fulminanten
Gala verstarb, erhielt sie
ein Staatsbegräbnis.
Sophie Taeuber-Arp, eine
Revolutionärin der Bildenden
Kunst, lässt sich
nun durch Briefe
und Postkarten
kennenlernen, die
sie zwischen 1932
und 1942 an das
Ehepaar Annie
und Oskar Müller-
Widmann in Basel
schrieb. Diese
wurden erstmals
veröffentlicht, ergänzt
um einen
Essay, der dem exzellenten
Schaffen
der Künstlerin gewidmet
ist. In ihrer
Briefpost geht es
um künstlerische
Projekte und Ausstellungen,
aber
auch um private und historisch
bedrängende Vorgänge. 1940
sahen sie und Hans Arp sich
gezwungen, ihr Haus bei Paris
zu verlassen; davon erzählt sie
ebenso wie vom Exodus, der
mit dem deutschen Überfall
auf die Benelux-Staaten und
die NS-Besatzung Frankreichs
beginnt. Auf den Stationen von
Flucht und Exil verursacht ein
tragischer Unfall ihren Tod.
Victor Klemperer
beginnt im Jahr 1929
ein „Kinotagebuch“,
nun unter dem Titel
„Licht und Schatten“
ediert. Damals ging
er in Dresden leidenschaftlich
ins Lichtspielhaus
und notierte
anschließend, wie er
Schauspieler*innen
sowie dargestellte Geschichten
und ihre filmischen
Mittel wahrgenommen
hat. Kaum
etwas ließ er sich
entgehen, ob Meisterwerk
oder Unterhaltungskino.
Der Film „Frau im
Mond“ von Fritz Lang begeistert
ihn („technisch ungemein
packend“); anfangs lehnt
er den Tonfilm ab, bis
er 1932 „Der blaue Engel“
sieht, der Inhalt sei
zwar „melodramatischer
Kitsch – claro“, aber „die
Marlene Dietrich, fast
noch besser als Emil Jannings“.
Chaplins „Großstadtlichter“
sieht er
skeptisch. Zu „Herrin der
Liebe“ (1929) hält er fest:
„völlig wirr, sinnlos, kitschig,
aber die Garbo sehr
schön und ausdrucksvoll“.
Zu Beginn seines
Tagebuchs geht er sorglos
ins Kino, doch bald wird
ihm seine Lehrbefugnis
als Romanist entzogen,
Freunde wenden sich ab.
Konsterniert reflektiert
er das Zeitgeschehen und die
hysterischen Wochenschauen,
die zum „qualvollen Teil“ jedes
Kinoabends werden: „Heilgebrüll
am Brandenburger Tor,
ausgestreckte Faschistenarme“.
Auch in den Filmproduktionen
wird Propaganda allgegenwärtig;
„der deutsche Lustspielfilm
marschiert“. Nach einer
Hitlerrede charakterisiert er
die Sprache des Dritten Reichs
(LTI): „Das böse Gewissen,
sein Dreiklang: sich verteidigen,
sich rühmen, anklagen
– niemals ein Moment des ruhigen
Aussagens“. 1938 wird
Juden der Kinobesuch verboten;
Klemperer hilft sich über
die Schikanen hinweg, indem
er u.a. Filmszenen geistig rekapituliert.
Chapeau!
Roberto Rossellinis Filmklassiker
„Paisà“ (1946) befasst
sich in sechs Episoden mit der
Befreiung Italiens von Nationalsozialismus
und Faschismus
durch die Alliierten im Zweiten
Weltkrieg; an der Produktion
war auch Klaus Mann beteiligt,
doch sein dafür vorgesehenes
Drehbuch „Der Kaplan“
wurde letztlich nicht realisiert.
Den entsprechenden Text, spät
wiederentdeckt, hat die Autorin
Susanne Fritz nun veröffentlicht,
in einem Buch, das weitere
literarische Werke von Klaus
Mann enthält sowie Kommentare
dazu. „Der Kaplan“ spielt
in der Gegend um Florenz.
Dort war der Autor im Winter
1944/45 als Angehöriger der
5th Army stationiert und erwartete
im Sommer 1945 in
Rom die Entlassung; er lernte
Rossellini kennen und es entstand
die Idee zu „Paisà“. Zunächst
leitete Klaus Mann ein
Drehbuchteam, doch überwarf
er sich mit Rossellini und „Der
Kaplan“ fiel unter den Tisch.
Dieses Scheitern seines ersten
Projekts nach Exil und Krieg
dürfte enttäuschend für ihn gewesen
sein. Im „Kaplan“ geht
es um große Fragestellungen,
u.a. darum, wie man sich mit
Worten der Gewalt entgegenstellen
kann. Hauptfiguren sind
ein faschistischer Jugendlicher,
ein General sowie ein Kaplan,
der in seiner Weihnachtsbotschaft
vor einem Militärkonvoi,
der in den Bergen des Appenin
im Schlamm festsitzt, an Nächsten-
und Feindesliebe appelliert.
Warum dies den General
wenig begeistert? Das Buch
hilft dies zu verstehen.
literatur KULTUR JOKER 25
Unter dem Titel „Paris denken
/ Penser Paris“ befasst sich
ein Buch des Literaturwissenschaftlers
Karlheinz Stierle
mit der Stadt Paris, die auf
Schriftsteller, Intellektuelle,
Künstler und Bohémiens aus
aller Welt seit jeher eine starke
Anziehungskraft ausgeübt hat;
so wurde die komplexe Zeichen-
und Erscheinungswelt
der französischen Metropole
stetig neu zu Texten und Bildern
verarbeitet. Stierle beschäftigt
insbesondere, unter
welchen Aspekten deutsche
Künstler von Paris angezogen
werden; auch fragt er
nach deutsch-französischen
Interferenzen, wenn er etwa
fragt, ob Friedrich Schlegels
Vorstellung einer grenzenlos
wachsenden Universalpoesie
auf die Stadtvision
von Victor Hugo wirkte
oder zeigt, dass Rainer
Maria Rilke erst in Paris
zur eigenen dichterischen
Sprache gefunden hat.
Thematisiert werden auch
Georg Simmel, Hugo von
Hofmannsthal, Walter Benjamin
und Peter Handke; und
selbstverständlich stoßen wir
in diesem gelehrten Buch auf
Baudelaire, Zola, Rodin, Maxime
du Camp und Flaubert.
Paris birgt viele Epochen, ist
Projektionsfläche und Existenzform
– ein idealer Ort
für Künstler.
Gustave Flaubert ist im
Alter von 58 Jahren über der
Arbeit an diesem komischen
Roman 1880 gestorben, so blieb
„Bouvard und Pécuchet“ unvollendet.
Jetzt ist das Buch in einer
schlüssigen Neuübersetzung
erschienen. Die Hauptfiguren
„Bouvard und Pécuchet“ halten
sich für recht schlau, rund vierzig
Jahre lang experimentieren
sie auf diversen Gebieten, sind
aber danach „genauso klug als
wie zuvor“. Und so fing es an:
die biederen Kerle leben als
Kopisten in Paris und träumen
vom Leben auf dem Land;
Bouvard erbt und die beiden
Freunde können sich
ein Landgut kaufen,
das sie aber Zug um
Zug mit immer neuen
Ideen ruinieren,
gehe es nun um Obstbäume
oder um Raupenzucht.
Am Ende
wollen sie nach Paris
in ihren alten Beruf
zurück und nur noch
die „Dummheiten“
berühmter Autoren
abschreiben. Der Leser
wohnt einer Komödie
bei und das
dürfte Flauberts Absicht
entsprechen; er
nimmt die Tölpelhaftigkeit
naiver Besserwisser
aufs Korn und
hat dafür – nach eigenen
Aussagen - zahllose Bücher
gelesen. Insofern könnte
das Werk auch ein ironisches
Selbstportrait des Autors sein,
der fortwährend liest und mit
seinen literarischen Projekten
in Verzug gerät. Eine vergnügliche
Lektüre.
• Victor Klemperer. „Licht
und Schatten. Kinotagebuch
1929-1945“. Nele Holdack /
Christian Löser (Hg.). Aufbau
Verlag, Berlin 2020
• Klaus Mann. Der Kaplan.
Ein Drehbuch für Rossellinis
Filmklassiker Paisà (1946).
Susanne Fritz (Hg.). Wallstein,
Göttingen 2021
• Mona Horncastle. Josefine
Baker. Weltstar, Freiheitskämpferin,
Ikone. Molden Verlag,
Wien 2020
• Briefe von Sophie Taeuber-
Arp an Annie und Oskar Müller-Widmann.
Scheidegger &
Spiess, Zürich 2021
• Karlheinz Stierle. Paris
denken / Penser Paris.
Deutsch-französische Annäherungen.
Suhrkamp 2021
• Gustave Flaubert. Bouvard
und Pécuchet. Roman.
Aus dem Frz. von Hans-Horst
Henschen. Wallstein, Göttingen
2021
Cornelia Frenkel
Legendärer Büchermarkt
Historische Altstadt Endingen
„Über die Dörfer“
Badenweiler Literaturtage vom 7.-10. Oktober
Am 9. und 10. Oktober 2021
wird Endingen am Kaiserstuhl
über Nacht zur „Bücherhauptstadt“
Deutschlands – dann ist,
erstmals und einmalig an zwei
Tagen, der legendäre Büchermarkt
im Städtli!
Bücherfreunde, Sammler und
Entdecker finden sich in den
Straßen und Plätzen der Altstadt
zum Bummeln, Stöbern
und Entdecken ein. Dann dreht
sich alles um gebrauchte und
antiquarische Bücher, Schallplatten,
CDs und Schellack-
Raritäten.
Parallel zum Markttreiben laden
die Einzelhändler zu einem
verkaufsoffenen Sonntag ein.
Für Bewirtung sorgen Endinger
Gastronomen mit ihren
Angeboten in den Cafés und
Biergärten. Spiel- und Spaß für
Kinder und gutes Wetter gehören
dabei bereits zum festen
Programm.
Weitere Infos: www.endinger-buechermarkt.de,
Tel.
07642/4970230, facebook.com/
endingerbuechermarkt
Der Endinger Büchermarkt bietet literarische Schätze für alle!
Foto: Endinger Büchermarkt
Rüdiger Safranski und der
Verein Bürgerforum Badenweiler
e.V. als Veranstalter haben
die diesjährigen Badenweiler
Literaturtage unter das Motto
gestellt: „Über die Dörfer“.
Ursprünglich war dieses Thema
für die Literaturtage 2020
vorgesehen, die aber coronabedingt
verschoben wurden.
Nun findet das Literaturfestival
endlich wieder statt, und alle
vor einem Jahr eingeladenen
Autor*innen sind mit von der
Partie.
Zur Eröffnung am 7. Oktober
stellt die Autorin Dörte Hansen
ihren Roman „Mittagsstunde“
vor, der vom Verschwinden
einer bäuerlichen Welt erzählt,
von Verlust, Abschied und Neubeginn.
Das friesische Jorwerd
steht im Zentrum des großartigen
Epos des Publizisten und
Bestsellerautors Geert Mak
über den Untergang des Dorfes
in Europa: „Wie Gott verschwand
aus Jorwerd“. Geert Mak
in Lesung und Gespräch mit
Rüdiger Safranski beschließt
am 10. Oktober in der Sonntagsmatinee
das Festival.
Am 8. Oktober stellt Lola
Randl ihr Buch „Der große
Garten“ vor und Karl-Heinz Ott
liest aus seinem letzten Roman
„Und jeden Morgen das Meer“:
Drei Österreicher haben am
9. Oktober ihren Auftritt: Norbert
Gstrein mit seinem Roman
„Als ich jung war“, die junge
Raphaela Edelbauer hat mit
dem Buch „Das flüssige Land“
einen schwindelerregenden Debütroman
vorgelegt und Monika
Helfer zeichnet in ihrem
preisgekrönten Roman „Die
Bagage“ das kärgliche Ambiente
des ländlichen Lebens zu
Beginn des 20. Jahrhunderts
nach.
Weitere Infos: www.badenweiler-literaturtage.de
FC Delius im Gespräch mit Rüdiger Safranski (2019)
© Badenweiler Literaturtage
26 KULTUR JOKER trauerkultur
Raum und Zeit zum Erinnern
Verschiedene Wege des Abschiednehmens
Manchmal, wenn ich neben
meiner Tätigkeit als Bestatterin
die Familie auch als Trauerrednerin
begleite, sage ich am
Grab folgende Worte: Möge
dieser Ort ein Ort des inneren
Friedens sein. Möge es ein Ort
der Erinnerung sein in seiner
ursprünglichen Bedeutung von:
nach Innen gehen, zu den eigenen
(göttlichen) Quellen. Möge
es ein Ort sein, der Anstoß gibt,
das Leben und das Sterben von
…. zu ehren und zu würdigen.
Erinnerung als ein nach innen
gehen. Sich den Raum und die
Zeit nehmen, in mir nachzuspüren:
der Zeit und dem Erlebten
mit dem verstorbenen,
den angenehmen und auch den
unangenehmen Zeiten, in mir
nachzuspüren, was es braucht
für den Weg des Abschiednehmens,
in mir nachzuspüren,
was im Sinne des Verstorbenen
wäre und was ich selbst
brauche, in mir nachzuspüren,
wo meine Kraftquellen liegen,
was ich auf meinem Trauerweg
brauche an Unterstützung, an
Hilfe, an Atmosphäre.
Für so ein Erinnern im Sinne
von nach innen gehen braucht
es die entsprechenden Räume
und Orte dazu. Deshalb
ist es Horizonte Bestattungen
so wichtig, schöne, besonders
gestaltete Abschiedsräume anzubieten,
in denen man sich
am offenen Sarg verabschieden
kann, in denen man nach innen
gehen kann, um den Schmerz
und auch die eigene Kraft zu
spüren.
Und es braucht Menschen,
die diese Zeit geben, die dazu
einladen, im Innen den jeweils
nächsten Schritt zu finden und
auch gehen zu können. Und die
mich beraten und begleiten,
beim Weg zum letzten Ruheort.
Für so gut wie alle Menschen
gilt der Satz: „ich habe ihn/sie
in meinem Herzen“. Für manche
Menschen reicht das aus.
Sie brauchen keinen anderen
Ort für ihre Erinnerung.
„In meinem Herzen“, das ist
ein innerlicher Ort, den spüre
nur ich, der ist für niemanden
anderen sichtbar. Um nach
Innen zu gehen, um mich zu
erinnern, kann es aber auch
einen äußeren Ort brauchen,
einen Ort, der eine Verbindung
zum Verstorbenen herstellt, einen
Ort, der mir die Ruhe gibt,
mich in Erinnerung zu versenken,
einen Ort, den ich gestalten
kann.
Das können Friedhöfe sein.
Dort ist der Ort, wo das körperliche
in Form des Körpers oder
der Asche des Verstorbenen die
letzte Ruhe findet und weiter
verwandelt wird.
Das zu Hause erinnert an die
Zeit, wie ich mit diesem Menschen
gelebt habe, der Friedhof
erinnert daran, dass er nun
nicht mehr körperlich da ist, er
erinnert an die Toten. Wenn
ich auf dem Friedhof nach innen
gehe, dann werde ich wohl
auch mit meiner eigenen Endlichkeit
konfrontiert – und auch
das kann eine Kraftquelle sein,
kann mir helfen, neue Orientierung
zu finden.
Dieser Ort des Erinnerns
kann auch im Wald sein: Der
Ruheberg in Oberried, der Bestattungswald
im Kaiserstuhl,
der Ruhewald in Wittnau oder
auch in Freiamt, um die zu
nennen, die in Freiburgs Nähe
liegen, sind Waldstücke, die
von den jeweiligen Gemeinden
zu Friedhöfen erklärt wurden.
Dort werden Urnen rund um
einen Baum, den man sich aussuchen
kann, bestattet und ein
Namensschild am Baum oder
ein Gedenkstein am Boden zeigen,
wessen Asche dort liegt.
Der Wald mit seiner besonderen
Atmosphäre kann mir auf
meinem Weg des Erinnerns
und des Abschiednehmens
auch eine Hilfe sein.
Das Meer kann auch so ein
Ort sein. Bei einer Seebestattung
wird die Urne (eine, die
im Meerwasser auflösbar ist)
im Meer versenkt. Oder der
Verstorbene wollte, dass seine
Asche in der Natur verstreut
wird. Das ist in Deutschland
jedoch nicht möglich, da gilt
der Bestattungszwang. In der
Schweiz und in Frankreich ist
das Verstreuen der Asche in der
Natur möglich.
Wie auch immer der Weg aussehen
mag, sich immer wieder
der Erinnerung hinzugeben,
nach innen zu gehen, innezuhalten,
kann helfen, diesen Weg
des Abschiednehmens und des
Trauerns zu gehen.
Hiltrud Jacob, Bestatterin
und Trauerrednerin
Der Wald, ein Ort des Erinnerns
Foto: Promo
trauerkultur KULTUR JOKER 27
28 KULTUR JOKER nachhaltig
Gefahren beim Einschmelzen radioaktiv kontaminierter Metalle
Petition des BUND an den Deutschen Bundestag
Bei einer Pressekonferenz im
Büro des BUND-Regionalverbandes
Südlicher Oberrhein
wurde eine Petition an den
Deutschen Bundestag vorgestellt.
Stefan Auchter (BUND),
Claude Ledergerber (CSFR,
Comité pour la Sauvegarde
de Fessenheim et de la Plaine
du Rhin) und Klaus Schramm
(Anti-Atom-Gruppe Freiburg)
erläuterten den anwesenden
Journalist*innen, welche Gefahren
infolge der derzeitigen
ungeklärten Rechtslage beim
Export und beim Einschmelzen
radioaktiv kontaminierter
Metalle drohen.
Ein konkreter Fall: Radioaktiv
kontaminierter Stahl
aus Indien gelangte 2009 nach
Deutschland und wurde in
zwölf Bundesländern entdeckt.
Ein Teil davon war hierzulande
bereits zu Aufzugknöpfen verarbeitet
und eingebaut worden.
Klaus Schramm, einer der Initiatoren
der Petition erläuterte
das seit langem in Fachkreisen
bekannte Risiko: „Wir sind
zum Beispiel an die Vorstellung
gewöhnt, dass es sich bei
Stahl um festes Material handelt,
das wir in die Hand nehmen
und mit einem Etikett versehen
können. Tatsächlich aber
ist eingeschmolzener Stahl
eine Flüssigkeit, die nach Belieben
mit anderem Stahl vermischt
werden kann. Schütten
Sie mal einen Liter Wasser in
den Rhein und versuchen sie
nach 3 Tagen festzustellen, wo
sich dieser Liter aktuell befindet...“
Radioaktiv kontaminierter
Stahl aus dem Abriss des
baden-württembergischen
AKW Obrigheim, der mit 7
Giga-Becquerel belastet war,
wurde beispielsweise im Jahr
FreundschaftsAbo
Für 120,- Euro im Jahr erhalten Sie per Post nach Erscheinen:
Zehn Ausgaben Kultur Joker;
Zwei Ausgaben UNIversalis;
Eine Ausgabe Schwarzwald Impressionen
inkl. Weinland Baden aktuell (Zeitschriftenhandel 5,80 €).
Claude Ledergerber (CSFR, Comité pour la Sauvegarde de Fessenheim et de la Pleine du Rhin), Klaus Schramm (Anti-Atom-
Gruppe-Freiburg) und Stefan Auchter (BUND)
Foto: promo
Vermittler*in zwischen Kulturschaffenden,
Künstler*innen und Publikum.
Kritisch. Kostenfrei. Unabhängig.
Interesse?
Rufen Sie uns an 0761-72072 oder schreiben Sie eine
Mail an redaktion@kulturjoker.de.
Wir danken Ihnen und freuen uns über Ihre Unterstützung!
Ihr Kultur Joker-Team
2014 zum Einschmelzen in
die USA transportiert. Die Öffentlichkeit
erfuhr davon sechs
Jahre lang nichts. Erst im September
2020 wurde dieser Fall
publik. In einem andern Fall
wanderte radioaktiv kontaminierter
Stahl aus dem Abriss
des AKW Stade nach Schweden.
Die schwedische Firma,
die diesen Stahl 2007 annahm
und einschmolz, hieß damals
Studsvik AB. 2016 wurde sie
in Cyclife AB umbenannt und
ist seitdem im Besitz des französischen
Strom-Konzerns und
AKW-Betreibers EdF.
EdF verfolgt den Plan, am
Standort des 2020 stillgelegten
AKW Fessenheim ein „Techno
Centre“ zu errichten. Hinter
diesem wohlklingenden
Namen verbirgt sich nach
Auskunft von Auchter, Ledergerber
und Schramm jedoch
nichts anderes als eine Anlage
zum Einschmelzen von Metall.
Und EdF hat bereits öffentlich
bekundet, in diesem „Techno
Centre“ radioaktiv belastetes
Metall aus ganz Europa einschmelzen
zu wollen. Auch an
Deutschland erging die Offerte,
radioaktiven Schrott aus dem
Abriss von Atomkraftwerken
zum Einschmelzen zu liefern.
Stefan Auchter wies darauf
hin, dass schon des Öfteren
in der Vergangenheit die Fälschung
von Prüfprotokollen in
der Atomindustrie aufgedeckt
wurde. In aller Regel sollen
etwa ausgebaute Stahlrohre
aus dem Abriss von Atomkraftwerken
mit Sandstahl
behandelt und in kleine Stücke
zersägt werden. Ob das nach
verschiedenen möglichen Prozeduren
„freigemessene“ Metall
jedoch tatsächlich weniger
strahlt, als nach den vorgegebenen
Grenzwerten für Radioaktivität
zulässig ist, bleibt
fraglich. Denn radioaktive
Partikel, die sich im Inneren
und nicht an der Außenfläche
des Metalls befinden, können
allein aus physikalischen
Gründen mit den gängigen
Messmethoden nicht entdeckt
werden.
Claude Ledergerber berichtete,
dass in Frankreich
derzeit ein Gesetz geändert
werden soll. Bisher ist es der
französischen Atomindustrie
– anders als in Deutschland
– untersagt, radioaktive Metalle
einzuschmelzen. Dieses
französische Gesetzesvorhaben
steht in offensichtlichem
Zusammenhang mit dem geplanten
„Techno Centre“.
Die drei Atomkraftgegner,
Stefan Auchter, Claude Ledergerber
und Klaus Schramm
äußerten aber auch die Hoffnung,
dass sie mit ihrer Petition
in Deutschland ein Verbot
des Einschmelzens und des
Exports von radioaktiv kontaminierten
Metallen erreichen
können. Auf diese Weise würde
unterbunden, dass radioaktiv
kontaminiertes Metall
aus Deutschland an das vom
Konzern EdF geplante „Techno
Centre“ geliefert werden
kann. Dass sich der Betrieb
einer solchen Anlage zum
Einschmelzen von radioaktiv
kontaminiertem Metall auch
dann rentiert, wenn Deutschland
auf die EdF-Offerte nicht
eingeht, ist zweifelhaft.
Hier geht es zur die Petition:
https://weact.campact.de/petitions/stopp-des-exports-unddes-einschmelzens-radioaktivkontaminierter-metalle
nachhaltig KULTUR JOKER 29
Koalitionsverhandlungen sind im Gange
Erinnerungen für die Zukunft
Vor genau vier Jahren begannen
in Deutschland die
längsten Koalitionsverhandlungen
seit Menschengedenken.
Alarmstimmung bei der
Kohlelobby: “Mögliche Jamaika-Koalition
lässt RWE-
Aktie abstürzen“, so schlug
sich am Montag nach der
Wahl 2017 die Angst vor Klimaschutz
in den Schlagzeilen
nieder. Die Angst vor einem
Regierungsprogramm, das
den – schon damals paralysierenden
– GroKo-Stillstand
ablösen sollte.
Die Forderung der Grünen,
8-10 Gigawatt (GW) Kohlekraftwerks-Kapazität
(von 45
GW) vom Netz zu nehmen,
machte die Kohlekonzerne
und ihre Alliierten in Politik
und Gewerkschaften sichtlich
nervös. Nach wochenlangem
Ringen sickerte dann auch
ein gemeinsames Papier von
Bundesnetzagentur und Wirtschaftsministerium
durch,
nach deren Berechnungen die
Stilllegung von 7 GW Kohlekraftwerken
nicht nur „mit der
Versorgungssicherheit vereinbar“
sei, sondern dass diese sogar
noch verbessert würde, da
„ein Großteil der Kohlekraftwerke
eine belastende Wirkung
auf das Netz“ habe. Die Kohle-freundliche
Gewerkschaft
IGBCE schickte umgehend einen
Hilferuf an Armin Laschet
und Christian Lindner, der sich
wie eine Handlungsaufforderung
an Erfüllungsgehilfen
liest: “Hoppla, wer glaubt denn
sowas? Merkel verschickt 7
GW Kohlekraft nach Jamaika?
Mitten in den Verhandlungen
die energiepolitische Vernunft
aufkündigen. Da passt nichts
mehr zusammen.“
„Du akzeptierst das?“
Armin soll seinem Duz-
Freund Christian dann eine
SMS geschrieben haben, dass
er Minus 7 GW Kohle akzeptiere:
“Zahl im Text reicht, Weg
müssen wir nicht vorschreiben.“
Drei Tage später ließ die
FDP die Jamaika-Koalition
platzen. Legendär der nächtliche
Auftritt Lindners mit
Zettel vor der Presse. Legendär
sein Satz: „Lieber nicht regieren
als falsch“. Legendär die
dazugehörige, drei Tage vorher
erstellte Social-Media-Kachel.
Ein Glücksfall für Armin Laschet.
Ohne sein Zutun verschwanden
die 7 GW Kohle-Stilllegung
aus den Verhandlungen.
Der Kurs seiner RWE-Freunde
schoss mit dem Jamaika-Aus in
die Höhe. Statt der Stilllegung
von „7 GW sofort“ wurde die
Leistung in 4 Jahren um nicht
mal 1 GW reduziert. Inzwischen
ist extrem viel Wasser
die Erft heruntergeflossen, hat
Braunkohlegruben geflutet und
Häuser weggerissen. Armin
Laschet bläht sich inzwischen
zum einzig wahren Kohleaussteiger
auf, lügt skrupellos und
nach Belieben, etwa dass seine
Regierung den Hambacher
Forst gerettet habe, oder dass
in NRW seit Regierungsübernahme
von CDU und FDP der
Zubau an Windanlagen steige,
obwohl das glatte Gegenteil
nachweislich stimmt.
Mit dem teuersten Polizeieinsatz
der Geschichte von NRW
hat die schwarzgelbe Landesregierung
im Hambacher Wald
die Grenzen der Legalität überschritten.
Menschen wurden
verprügelt, verletzt. Ein junger
Mann starb, als die NRW-Regierung
die Situation eskalieren
ließ. Als Erfüllungsgehilfe
von RWE suchte und fand Armin
Laschet einen Vorwand,
wie er selbst zugab: „Ich wollte
den Wald räumen, ich wollte
den Wald räumen.“ Die Liste
der Lügen, Machenschaften,
Verfehlungen und Unzulänglichkeiten
des Noch-NRW-Ministerpräsidenten
ist schier endlos.
Doch noch während diese
Zeilen getippt werden klammert
sich Laschet an das, was
er – trotz historischer Verluste
seiner Partei und katastrophaler
persönlicher Umfragewerte als
„Regierungsauftrag“ interpretierte.
Dabei ist er längst angezählt.
Auch wenn er versucht hat,
noch in der Wahlnacht seinen
Freund Christian dazu zu
bewegen, die Grünen auf die
Jamaika-Seite zu ziehen – um
den längst verlorenen eigenen
Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:
Jamaika? Neinmaika. Der Exit-Slogan der FDP mit Datei-Datum vom Donnerstag, 17.11.2017 – drei
Tage bevor Christian Lindner der Hauptstadt-Presse seinen vorbereiteten Ext-Zettel vorlas
Hintern zu retten, es wird ihm
nichts nützen.
Und was wird mit einem Olaf
Scholz an der Spitze fürs Klima
zu holen sein? Was mit grüner
und gelber Regierungsbeteiligung,
wenn es dazu kommt?
Wird im nächsten Sommer
wieder alles wie früher? Keine
Dürren mehr? Keine Staatshilfen
für Ernteausfälle? Endlich
wieder ans Mittelmeer fliegen
ohne vor Feuersbrunsten zu
fliehen? Nie wieder Starkregen,
der den netten Bach nebenan
zum reißenden Fluss
anschwellen lässt? Klopft nie
mehr ein rutschender Hang an
unsere Fenster? Wohl kaum.
Die Klimakrise geht nicht weg,
bloß, weil man nicht mehr hinschauen
will.
Die kommende Regierung
wird für die Klimaschutzbewegung
keine Signalwirkung
senden, dass man sich jetzt
zurücklehnen kann, weil nun
alles auf dem richtigen Weg ist.
Und das ist gut so. Natürlich
wird die Zivilgesellschaft die
Regierungen vor sich hertreiben
müssen. Sie wird hellwach
und kreativ den Klimaschutz-
Lobbyisten das Handwerk legen
müssen – denn die werden
sich auch nicht zurücklehnen.
Zum Glück ist Engagement
nicht irgendeine lästige Pflicht.
Auf den großen Klimastreiks
erleben immer neue Menschen
zum ersten Mal, welchen Kick
so ein Erlebnis geben kann,
welche unfassbar starken Biographien
aus diesen Geschichten
erwachsen, die mit Sätzen
anfangen, wie: „eine Freundin
hat mich zu meiner ersten
Demo mitgenommen“.
Eva Stegen
Noch nicht einmal 1 GW Kohlkraftwerksleistung wurde seit der letzten Bundestagswahl stillgelegt.
Die Stilllegung von 7 GW wären sofort (2017) realisierbar gewesen, sogar als Netzentlastungs-Maßnahmen.
8-10 GW standen als grüne Forderung auf dem Verhandlungstisch
Das WIR
schafft
Energie
30 KULTUR JOKER nachhaltig
„Sie zeigen, was in Bio-Qualität alles möglich ist.“
Götz Rehn, Gründer von Alnatura, erhält den Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk
Alnatura-Gründer Professor Götz Rehn, auszeichnet mit dem
Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk.
Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis
Er gilt als der Pionier der
Märkte für Bio-Lebensmittel
in Deutschland: Der Gründer
von Alnatura, Professor Götz
Rehn, wurde am 14. September
in Berlin mit dem Deutschen
Gründerpreis für sein
Lebenswerk ausgezeichnet.
Denn Alnatura steht für 140
Naturmärkte in Deutschland,
aber auch für 1.300 einzelne
Markenprodukte und bildet
damit das umfangreichste
Bio-Sortiment in ganz Europa.
In 15 Ländern werden die
Alnatura-Produkte in rund
13.000 Läden und Märkten
verschiedener Handelsketten
vertrieben.
Der Vater Chirurg, der Großvater
ebenso – überstrahlt von
Urgroßvater Ludwig Rehn,
der mit der ersten Naht am
offenen Herzen 1896 nicht
nur in der Fachwelt für große
Aufmerksamkeit sorgte, war
für Götz Rehn eine Karriere
am OP-Tisch vorgesehen. Der
Ingenieur und Unternehmer
Alfred Rexroth zeigte dem
jungen Götz Rehn jedoch einen
anderen Weg auf. „Die
Frage, wie man in einem Unternehmen
mit Mitarbeitenden
umgehen sollte, so dass
diese sich wohlfühlen, sich
einbringen und auf diesem
Weg gute Ergebnisse erzielt
werden, fand ich unglaublich
spannend. – In der damaligen
Zeit standen die Anliegen der
Menschen ja nicht im Fokus.
Es wurde erwartet, dass sich
die Belegschaft den Verhältnissen
anpasst“, erinnert sich
Götz Rehn.
Seit Jahrzehnten engagiert
sich Professor Rehn für Biolandbau,
Bioprodukte und
nachhaltiges Wirtschaften.
Zwar hat die Corona-Pandemie
für viele Verbraucher*innen
ein Umdenken in Bezug auf
Regionalität und gesunder
Ernährung mit nachhaltigen
Produkten bewirkt, dennoch
betont Rehn, dass Deutschland
in Sachen nachhaltiger
Landwirtschaft noch viel zu
tun hat. „In der Schweiz beispielsweise
liegt der Anteil der
biologisch bewirtschafteten
Flächen bei etwa 17 Prozent,
wir in Deutschland schaffen
nur zehn Prozent. Bezogen
auf den gesamten Lebensmittelumsatz
liegen wir sogar nur
im einstelligen Prozentbereich:
Das ist extrem wenig!“
Die Fragen nach dem Sinn
des Lebens und dem Platz der
Menschen darin hat sich in
den vergangenen Jahrzehnten
natürlich auch Rehn gestellt.
Seine Antwort: „Der Sinn des
Lebens ist für mich die Möglichkeit,
sich nach und nach so
zu entwickeln, dass man die
Wirklichkeit immer besser versteht.
Dass man aus Einsicht
heraus immer besser in der
Lage ist, sinnvoll zu handeln.
Und dass man eine schöpferische,
nachhaltige Leistung in
die Welt bringt, die mehr ist als
das, was es schon gibt.“
Die Begründung der Jury
des Deutschen Gründerpreises
fällt eindeutig aus: „Er sorgt
dafür, dass unser Leben wieder
natürlicher wird – in der Landwirtschaft,
in der Produktion
und bei Kund*innen zuhause
auf dem Esstisch. Damit verändert
er die Gesellschaft –
nachhaltig.“
Kritischer Blick Vortrag von Cornelia auf Kerth und den Silvia Gingold Verfassungsschutz
Antifaschismus im Visier
Eine Ausstellung mitsamt Aktionswoche thematisiert Funktionen und
des VS
Probleme einer etablierten deutschen Institution
// 6.10.2021, 19.00 Uhr
// Weingut Andreas
Dilger (Urachstraße 3,
Der Bericht des Landesamts 79102 Freiburg) kritischen Auseinandersetzung
für Verfassungsschutz Baden- mit dem Verfassungsschutz in
Die VVN-BdA, 1947 von
Württemberg für 2019 sorgte Deutschland. Zusammen mit
für Kontroversen. Dort war der Humanistischen Union,
von Freiburg als „Hochburg dem DGB-Stadtverband, der
linksextremistioscher Gewalt“ Initiative 50 Jahre Berufsverbote
und dem Arbeitskreis
die Rede. Der VVN-BdA
(Vereinigung der Verfolgten Kritischer Juristen (AKJ) findet
über die VVN-BdA Kreis-
des Naziregimes – Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten)
nahm nicht erst die-
ganze Aktionswoche mit dem
fahrungen vereinigung mit diesem Inlandsgeheimdienst. Freiburg nun eine
sen Bericht zum Anlass einer Vortrag Motto: von Rolf Gössner „Verfassungsschutz-
Verfassungsschutz -
Fremdkörper in der
Demokratie
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Christiane Grathwohl
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
Friederike Zimmermann
u.a.
Terminredaktion:
Elisabeth Jockers
vorwiegend politisch Verfolgten des Nazi-Regimes gegründet
und bis heute eine wichtige Stimme im antifaschistischen
Spektrum, wird seit langem wegen angeblich linksextremistischer
Beeinflussung vom Verfassungsschutz
beobachtet. Die daraus resultierenden Repressalien reichten
von Verbotsforderungen (1950er & 1960er Jahre) über
Berufsverbote (ab 1972) bis zum Gemeinnützigkeitsentzug
für die Bundesvereinigung (2019). Silvia Gingold, Lehrerin
und Tochter antifaschistischer Widerstandskämpfer, war
von einem solchen Berufsverbot betroffen. Sie und Cornelia
Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA, analysieren ihre Er-
// 8.10.2021, 19.00 Uhr
// Weingut Andreas Dilger (Urachstraße 3, 79102 Freiburg)
Rolf Gössner wirft einen erhellenden Blick hinter die Kulissen
des skandalumwitterten Inlandsgeheimdienstes „Verfassungsschutz“
– in seine braunen Anfänge, seine Skandalchronik
und das Innenleben seines V-Leute-Systems.
Layout/Satz:
Aus eigenen Art Media Recherchen Verlag berichtet er über mörderische Verstrickungen
in Naziszenen und gibt Einblick in seine Erfahrungen
Telefon: als Betroffener 0761 / 72072 vier jahrzehntelanger Beobachtung,
die das Bundesverwaltungsgericht 2020 endgültig für grundrechtswidrig
E-mail: erklärte. grafik@kulturjoker.de
Was tun mit einem solch unkontrollierbaren
Problemfall redaktion@kulturjoker.de
der Demokratie?
Anzeigen/Telefon:
0761 / 72072
Druck:
Rheinpfalz Verlag und Druckerei
GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
Die Ausstellung sowie die Veranstaltungen in der Woche
vom 4. bis 8. Oktober finden in den Räumlichkeiten des
Weinguts Andreas Dilger (Urachstraße 3, 79102 Freiburg,
neben dem alten VAG-Betriebshof) statt. Erreichbar
mit der Straßenbahnlinie 2, Haltestelle Lorettostraße.
Die Veranstaltung mit Martin Kutscha am 20. September
findet im Kinosaal des Kommunalen Kinos (Alter Wiehrebahnhof,
Urachstraße 40, 79102 Freiburg) statt, ebenso
erreichbar mit dem ÖPNV.
Fremdkörper in der Demokratie?!“
statt. Im Kontext der
Veranstaltungsreihe gibt es
auch eine Ausstellung mit dem
Titel „Versagen mit System“ –
vom 3.–10 Oktober im Weingut
Andreas Dilger (Urachstraße
3). Vernissage der Ausstellung
ist am 3. Oktober, 11-13 Uhr.
Auf 24 Tafeln werden Funktion
und Vorgehensweise des
Inlandsgeheimdienstes aufgegriffen
und problematisiert.
Auftaktveranstaltung der
Aktionswoche, die auch im
Weingut Andreas Dilger stattfinden
wird, ist eine Lesung
Wolfgang Schorlaus aus dem
Buch „Die schützende Hand“
am 4. Oktober, 19 Uhr. Schorlau
wird darüber hinaus von
seinen Recherchen zur Verquickung
von NSU und Verfassungsschutz
berichten. Am 6.
Oktober, 19 Uhr folgt der Vortrag
„Antifaschismus im Visier
des Verfassungsschutzes“ mit
Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen
ist frei. Um Spenden wird gebeten. Ein eventueller Spendenüberschuss
fließt an die Initiative 50 Jahre Radikalenerlass.
Auf die für den Besuch von öffentlichen Veranstaltungen
geltenden Bestimmungen der Corona-Verordnung des
Landes wird hingewiesen.
Aktuelle Informationen entnehmen Sie der Website der
Humanistischen Union Baden-Württemberg:
bawue.humanistische-union.de
ORGANISATOR*INNEN
DGB Stadtverband Freiburg
Humanistische Union Baden-Württemberg
VVN-BdA Freiburg (Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes – Bund der Antifaschisten)
Arbeitskreis kritischer Jurist*innen Freiburg
UNTERSTÜTZER*INNEN
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
Initiative 50 Jahre Radikalenerlass
ver.di Freiburg
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Freiburg
Linke Liste Freiburg – Solidarische Stadt
Silvia Gingold (Berufsverbotsbetroffene)
und Cornelia Kerth
(Bundesvorsitzende der VVN-
BdA). Über die „Verfassungsschutzfreie
Zone Freiburg“
berichtet Stadtrat Michael
Moos am 7. Oktober, 19 Uhr.
Moos wurde jahrelang vom
Verfassungsschutz überwacht.
V.i.S.d.P.: Dr. Udo Kauß, Gerberau 5a, 79098 Freiburg
VERFASSUNGS
SCHUTZ
Fremdkörper
in der
DemokratiE
Die Aktionswoche schließt
mit dem titelgebenden Vortrag
„Verfassungsschutz- Fremdkörper
in der Demokratie?!“
am 8. Oktober, 19 Uhr. Ein
Vortrag mit Diskussion von
»Der Verfassungsschutz schützt
die Verfassung wie Zitronenfalter
Zitronen falten.«
Ausstellung und Vorträge
vom 20. September
bis 8. Oktober 2021
FREIBURG
Rolf Gössner, Jurist, Publizist
und Bürgerrechtsaktivist.
Die Ausstellung „Versagen
mit System“ kann zwei Stunden
vor Beginn der Veranstaltungen
besucht werden.
Nachhaltig KULTUR JOKER 31
Gegen Klischees, für den Dialog
Die Interkulturellen Wochen Freiburg
Die Immanuel Kant-Stiftung
verleiht am 30. Oktober, 13.30
Uhr in der Aula der Albert-
Ludwigs-Universität den 8.
Freiburger Kant-Weltbürger-
Preis. In diesem Jahr geht dieser
an Prof. Dr. Małgorzata
Gersdorf, ehemalige Erste
Präsidentin des Obersten Gerichts
der Republik Polen, und
an Prof. Dr. Gertrude Lübbe-
„#offen geht!“ klingt zunächst
wie Wiedereröffnung
nach der Corona-Durststrecke.
Als Motto der diesjährigen Interkulturellen
Wochen vom 24.
September bis 31. Oktober bedeuten
sie aber weitaus mehr.
Was geht ist Offenheit für alle
Kulturen, Ethnien und ein lebendiger
Austausch bei ganzen
40 Veranstaltungen, die „auf
Augenhöhe“ quer durch die
Stadt geboten werden. Unterschiedliche
Initiativen, Organisationen
und Vereine bieten
abwechslungsreiche Veranstaltungen.
Die Interkulturellen
Wochen werden von einem
breiten Bündnis organisiert, zu
dem unter anderen FAIRburg
e.V., CaPoA e.V., Our Voice,
Migrant_innenbeirat der Stadt
Freiburg und kirchliche Träger
gehören.
In unserer September-Ausgabe
berichteten wir bereits über
den „Africa Day“, der auch
Teil der „Cordiale“ in Freiburg
ist. Er bildet am 3. Oktober,
14–21 Uhr auch für die Interkulturellen
Wochen einen
lebendigen Auftakt auf dem
Parkplatz vor dem E-Werk.
Zuschauer*innen erwartet
ein buntes Programm mit der
Vorstellung afrikanischer Vereine,
einem Kinderprogramm,
Talentshow und Musik. Am
selben Abend, 20 Uhr eröffnet
die Ausstellung „Geschichte
der Minderheiten in Freiburg
und Regio“ mit einer Vernissage
im Roma-Büro Freiburg in
Weingarten (bis zum 9. Oktober).
Eine weitere Ausstellung
„Klartext! Afrika! Perspektivwechsel
durch Infos und
Kunst“ hinterfragt Klischees
zu Themen wie Landschaft,
Wirtschaftslage oder Frauenbild
Afrikas. Zu sehen ist die
Ausstellung vom 5.–31. Oktober
täglich von 9-18 Uhr in der
Maria Magdalena Kirche.
Wer sich selbst in interkulturelle
Debatten einbringen will,
der kann sich zum Online-
Workshop „Gefahr der Kulturalisierung.
Pädagogische
Antworten auf Migration“
anmelden, der am 8. Oktober,
15–18 Uhr auf Zoom stattfinden
wird. Unmittelbare Begegnungen
bietet am Folgetag das
„Aven“, das erste Sinti Festival
in Freiburg. In der Kulturwerkstatt
P3 wird über Bildvorträge
und Fragerunden ein offener
Dialog über die Kultur der
Sinti ermöglicht. Musik und
Speisen runden das Zusammenkommen
von 19–22 Uhr
ab. Im Zeichen der Begegnung
steht auch der Kennenlerntreff
im Mehrgenerationshaus
Weingarten (Sulzburger Str.
18) am 10. Oktober, 14–16 Uhr.
Am mobilen Bike Café gibt es
Kaffee und Kuchen. Auch eine
Proberunde auf der Rikscha
lockt Neugierige.
Erzählungen aus dem Leben
des Afghanen Mohammed Taher
hört man beim Erzählcafé
„Eine Blume macht noch keinen
Frühling“. Am 11. Oktober,
19 Uhr findet die Veranstaltung
im Arbeitskreis Behinderte an
der Christuskirche (Maienstraße
2) statt.
Bei den Interkulturellen Wochen
ist auch das Kommunale
Kino vertreten. Am 13. Oktober,
19.30 Uhr werden vier
Freiburgerinnen über einen
Film portraitiert. Die Frauen
sprechen, auch in einem anschließenden
moderierten Gespräch,
über Alltagsrassismus
und über das Zuhausegefühl.
Konkret und kritisch mit der
Wolff, ehemalige Richterin am
zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichtes
in Karlsruhe.
Die Preisträgerinnen erhalten
den Preis für ihren „mutig-unbestechlichen
Einsatz zugunsten
der Wertegemeinschaft
eines demokratisch-rechtsstaatlichen
Europas“.
Mit der Preisverleihung werden
Małgorzata Gersdorfs Verdienste
um die Verteidigung
der ‚3. Gewalt‘ in der Republik
Polen, die durch ihr mutig-unbestechliches
Beharren auf der
Unabhängigkeit der Richter, z.
B. gegenüber dem Versuch ihrer
vorzeitigen Pensionierung
durch die gegenwärtige Regierung,
gewürdigt.
Geehrt wird außerdem Gertrude
Lübbe-Wolffs richterliches
Engagement für die europäische
Integration und das
Umweltrecht. In ihrem Freiburger
FRIAS-Vortrag „Direkte
Demokratie – Eine Prämie für
Demagogen?“ (2019), warb sie
außerdem dafür, diverse Funktionsdefizite
repräsentativer
Demokratien dadurch auszugleichen,
den Bürger*innen
Europas in Sachfragen, die
sie besonders bewegen, über
echte Volksinitiativen und -entscheide
eine Stimme zu geben.
Die Laudationes auf beide
Preisträgerinnen wird Prof.
EU-Außengrenze verfährt ein
Vortrag von Arndt Dohmen,
der als Arzt im Flüchtlingslager
Kara Tepe auf Lesbos tätig
war. Der Online-Vortrag ist am
21. Oktober, 19 Uhr zu hören.
Gegen Ende des Festivals,
am 30. Oktober, 18–22 Uhr
steht das Kameruner Festival
in der Kulturwerkstatt P3.
Besucher*innen erwarten ein
Fußballturnier mit Kinderprogramm,
ein Women Special
Dr. Gesine Schwan, Präsidentin
der Humboldt-Viadrina
Governance Platform, halten.
Den einführenden Festvortrag
hält der luxemburgische Minister
für Auswärtige und Europäische
Angelegenheiten und
Minister für Immigration und
Asyl.
Der Preis fördert im Sinne
Immanuel Kants unabhängige,
sowie Tanz und Musik. Einen
„Klartext! Womenday“ gibt es
am selben Tag von 11–19 Uhr
– ein kulturübergreifender
Aktionstag über Emanzipation
und Empowerment in der
Maria-Magdalena-Kirche. Den
Abschluss der Interkulturellen
Wochen macht eine Lesung
der Kulturwissenschaftlerin,
Journalistin und Autorin Mithu
Sanyal aus ihrem Bestsellerroman
„Identitti“ am 31. Oktober,
19.30 Uhr im Literaturhaus
Freiburg.
Weitere Infos und Anmeldungen:
www.ikw-freiburg.de
Mutiger Einsatz für eine europäische Wertegemeinschaft
Immanuel Kant-Stiftung verleiht den 8. Freiburger Kant-Weltbürger-Preis
Haben Sie etwas gegen Schädlinge?
Wir auch!
Foto: promo
kritisch-aufklärende Öffentlichkeitsarbeit
zum Schutz von
Frieden, Menschenrechten,
Demokratie und Umwelt sowie
die Einhaltung demokratischrechtsstaatlicher
Prinzipien in
der nationalen und internationalen
Politik und ist mit insgesamt
15.000 Euro dotiert.
Weitere Infos: www.kantstiftung.de
32 KULTUR JOKER Vegan
By the Rivers of „Babylon“
Alternativ vegan und vegetarisch essen im Einkaufszentrum ZO
Original mesopotamische
Küche mit vielen fleischlosen
und veganen Gerichten, das
bietet das Restaurant Babylon
inmitten des ZO Einkaufcenters,
leicht erreichbar gleich
gegenüber der Haltestelle „Alter
Messplatz“ der Linie 1 in
Richtung Littenweiler. Hier
kann man in Ruhe seine Einkäufe
(beispielsweise bei DM,
Alnatura, Rewe oder vielen
anderen tätigen), um anschließend
dann im Babylon zu relaxen.
Werfen wir einmal einen
Blick auf die vegane und vegetarische
Speisekarte, bei der
zunächst die ausgesprochen
angenehmen Preise auffallen.
Falafel, einen Halloumi- oder
Hummus-Teller finden wir da,
vegetarischen Yufka oder die
Bulgurschale, Gemüseeintöpfe
oder eine große Auswahl an
Salaten von Caprese über Gurken-
oder Rucolasalat, all das
in Top-Bio-Qualität. Ehe man
sich entscheidet; kann man alldas
in der Auslage bewundern.
Nachhaltig ist sie, die armenische,
mesopotamische
Küche mit Attituden bis nach
Sri Lanka oder Israel. Die
Originalgewürze; wie z.B.
Kreuzkümmel stammen aus
dem Orient. Das verwendete
Getreide kommt aus der Wassermühle
in der Türkei, selbst-
Veganer Teller im Babylon
Foto: Sahar F. Kratz
WaldHerbst – Rund um die Holzernte mit Pferden und Maschinen –
Familientag am WaldHaus - Sonntag 17.10. von 11 bis 17 Uhr - Eintritt frei
Stiftung WaldHaus Freiburg . Wonnhaldestr. 6 . 79100 Freiburg
Tel.: 0761 - 896 477 - 10 . info@waldhaus-freiburg.de
http://www.waldhaus-freiburg.de . https://www.facebook.com/WaldHausFreiburg
-wunderschön
gelegen in traumhafter
Gartenanlage
Dienstag bis Samstag von 16-22 Uhr geöffnet
Sonn- und Feiertage 11-22 Uhr, Montag Ruhetag.
Lieferservice Di-So 17-19 Uhr unter 0176-37630623
Staudinger Str. 105, 79115 Freiburg
Familie Misuri freut sich auf Ihren Besuch
mühle in der Türkei, selbstgemachte
Soja Sauce oder
Avocadocreme verstärken die
Geschmacksvarianten. Besitzer
Murat Yidirim ist nicht nur
Gastwirt sondern auch studierter
Sozialarbeiter. Da verwundert
es dann nicht, dass alle
angebotenen Getränke Bio-
Qualität aufweisen, was auch
für Tee und Kaffee gilt. Im Babylon
gibt es keine Plastik und
keine Aluminiumfolie, alle
Verpackungen sind recycelbar.
Nachmittags gibt es Kuchen,
bei schönem Wetter auch im
Freiluftbereich genießbar.
Das Babylon bietet in Coronazeiten
auch einen Lieferservice,
der unter der Tel.Nr.
0176-22127487 Bestellungen
für die Freiburger Ortsteile
Wiehre, Littenweiler und Ebnet
annimmt. „Leben und Lebenlassen“
ist eine Devise von
Inhaber Yildirim und so hat er
auch sehr gute Beziehungen
zu seinen Lieferanten und Geschäftsfreunden
wie dem Stühlinger
Sri Lanka Restaurant
Anura Elefant.
Sweets homemade und vegan gibt‘s in der Schiffstraße
Foto: promo
„Goldener Oktober“ im Grünen
Freiburgs Gartenwirtschaften und Freiluftlokalitäten
Sie waren bereits vor Corona
außerordentlich beliebt,
die Gartenwirtschaften in und
um Freiburg und sie werden
es, wenn die Lockdowns nicht
überhand nehmen und manche
Gaststätte zur Aufgabe zwingen,
auch bleiben. Finsterer
sieht es hingegen mit den großen
Kleingartenvereinen hier in
„Green City“ aus, es werden
immer weniger, da die zunehmende
Bevölkerung nach noch
mehr Wohnraum verlangt.
Schauen wir somit in die Szene,
solange es sie noch gibt.
Fleischliebhaber brauchen einen
Besuch im Baylon schließlich
auch nicht zu fürchten,
auch hier gibt es leckere Gerichte,
wenn auch das fleischlose
Angebot überwiegt. Wohl
denn, viel Spaß beim Einkauf
im ZO und dem Genießen im
Babylon!
SfK.
Rund um den alten Baum im Fichterlager
Foto: Sahar F. Kratz
NAchhaltig KULTUR JOKER 33
...und bei Regen unter dem gläsernen Dach
Foto: Sahar F. Kratz
Geheimtipp: Das
Restaurant Fichterlager
Manche Gaststätten der Gartenvereine
liegen so versteckt,
dass sie nur deshalb nicht so
stark frequentiert werden,
weil sie so leicht nicht zu finden
sind. Hierzu gehört ganz
sicher das Restaurant Fichterlager
inmitten der großen
Gartenanlagen zwischen Stühlinger
und Haslach gelegen, ein
kleines Sträßchen gegenüber
dem Feuerwehrhaus führt direkt
dorthin. Vor dem Besuch
des Lokals empfehlen wir die
wunderschönen Gartenanlagen
zu Fuß zu durchstreifen. Exotische
Blumen erfreuen mit
ihrem Duft Augen und Nasen,
tropische Früchte wie Feigen
und Bananen lassen mediterranes
Flair aufsteigen, aber
auch Brom- und Himbeeren erfreuen
mit anderen heimischen
Arten die Besuchenden.
Inmitten des Fichterlagers
finden wir einen riesigen uralten
Baum, der sich wohl nur
von drei Männern gleichzeitig
ganz umarmen lässt. Das Lokal
selbst besitzt Sonnenpätze für
Sonnenhungrige und schattige
unter einem großen Glasdach,
wo es sich bei angemessenen
Temperaturen auch bei stärkerem
Regenguss moderat aushalten
lässt und für den Winter
eine urgemütliche Gaststube
im Inneren.
Auf der Speisekarte finden
sich sagenhafte 154 Gerichte.
Es beginnt mit Vorspeisen und
Suppen, geht von einer großen
Salatauswahl über Pasta, Pizzen
und hausgemachte Flammkuchen
hin zu Fisch, Fleisch-
Pfannen- und Grillgerichten,
endet schließlich bei den Tellern
für die kleinen Gäste und
leckeren Desserts. Große Portionen
zu moderaten Preisen,
alles frisch gemacht und von
hoher Qualität. Achtung Weinfreunde:
Ähnliches gilt auch
für rote und weiße Tropfen, für
Sekt und Secco. Zusammenfassung:
Natur, Genuss und
ein prächtiges Ambiente, sehr
empfehlenswert!
Wonnhalde und Hammerschmiede
und, und,
und…
Weitere schöne Gartenlokale
gibt es beispielsweise mit der
Wonnhalde in der gleichnamigen
Kleingartenanlage zwischen
Stadt und dem Vorort Günterstal
oder der Hammerschmiede
kurz vor Littenweiler. Beide gut
erreichbar mit den Straßenlinien
1 oder 2. Ein paar persönliche
Worte zur Hammerschmiede.
Hier „residierte“ für mehr als
ein Jahrzehnt Rosi Petersen, eine
Tante des Freiburger Fußballnationalspielers,
die Ende 2019
nicht wegen Corona sondern
wegen einer schweren Krankheit
aufgeben musste. Rosi, ich glaube,
Du wirst nicht nur mir, sondern
vielen Deiner Gäste noch
lange in bester Erinnerung bleiben.
Die neue Hammerschmiede
wird unter einem neuen Pächter
Ende Oktober /Anfang November
wieder eröffnet. Die Zahl
der Freiluft-Gaststätten mit
ganz besonderem Außenbereich
ist natürlich bedeutend größer.
Über all diese wie Lindenmatte
oder Aguila, das Waldrestaurant
St.Valentin oder das Lago am
Seepark, den Kastaniengarten
oder Busses Waldcafe zu berichten,
reicht hier der Platz nicht
aus. Vielleicht ein anderes Mal,
bis dahin „Guten Appetit“ und
viel Genuss!
SfK
In der Lindenmatte fühlt der Gast sich wohl
Foto: Sahar F. Kratz
Bootsbau im Waldhaus
Herbst im Waldhaus
Themenschwerpunkt: Wald und Klima
Nur wenige hundert Meter von
der schon erwähnten Gartenwirtschaft
Wonnhalde findet sich seit
2008 das Waldhaus, ein Bildungszentrum
für nachhaltige Entwicklung
BNE. Zum Aktionstag Wald-
Herbst am 17. Oktober präsentiert
ab 14 Uhr OB Martin Horn die
Ergebnisse eines Bürgergutachtens
der Aktionswoche Nachhaltigkeit.
Am Eingang des Waldes
auf der einen und der Kleingartenkolonie
auf der anderen Seite
findet die Veranstaltung im Freien
unter der Berücksichtigung der
dann gültigen Coronaregeln statt.
Weiteres zum Festtag und eine
Menge anderer Infos finden sich
auf www.waldhaus.de, bitte dort
Ihren Besuch anmelden. Neben
Kaffee, Kuchen und herbstlichen
Gaumenfreuden bietet Forstamtsleiterin
Nicole Schmalfuß eine
geführte Exkursion an. Mitmachstationen
wie Baumstämme absägen
an der Zweimann-Schrotsäge
oder Spänefliegen am Holzvollernter
können beobachtet werden,
ebenso wie Pferdegespanne zum
historischen nachhaltigen Holztransport.
Für Kurzentschlossene
im legendären Holzbootsbau sind
zudem in den Herbstferien in der
Holzwerkstatt des Waldhauses
noch einige wenige Plätze frei.
Kennen Sie die Bedeutung von
„Pingen, Klusen und Riesen?“
Wenn nicht können Sie das am
Foto: promo
23. Oktober auf einer Schauinsland-Wanderung
ab 9.30 bis etwa
15 Uhr mit Revierförster Philipp
Schell erfahren. Die Tour ist anspruchsvoll
und zeigt Geländespuren
zu deuten sowie Wissenswertes
über die Bergbaugeschichte
des „Erzkastens“.
Das aktuelle Programm bietet
auch Termine zum Buchbinden,
Papierschöpfen oder eine Exkursion
in die Welt der Flechten an. Da
ist wohl für jeden Natur- und Klimafreund
etwas Passendes dabei.
Weitere Termine und Angebote:
www.waldhaus.de/Angebote.
SfK.
34 KULTUR JOKER gesundheit
Drei Häuser in der Region
als Top Reha-Klinik ausgezeichnet
Breisgau-Klinik, Klinik Hausbaden und Markgräflerland-Klinik auf bundesweiter Empfehlungsliste
Über das Siegel „Top Reha-
Klinik 2022“ freuen sich die
Breisgau-Klinik in Bad Krozingen,
die Markgräflerland-Klinik
in Bad Bellingen sowie die
in Badenweiler ansässige Reha-
Klinik Hausbaden. Die FOCUS
Rehaklinikliste gilt als größte
unabhängige Untersuchung
deutscher Reha-Kliniken. Für
die umfangreiche Empfehlungsliste
hat das Rechercheinstitut
FactField bundesweit
rund 1.700 Rehakliniken unter
die Lupe genommen und u. a.
in den Bereichen Reputation,
Strukturqualität sowie Services/Ausstattung
analysiert.
Modernes Patientenzimmer in der Breisgau-Klinik
© Breisgau-Klinik
Breisgau-Klinik
Die 1974 gegründete DR.
SPANG Reha-Kliniken GmbH
& Co. KG aus Überlingen am
Bodensee hat die Breisgau-Klinik
in Bad Krozingen sukzessiv
zum Reha-Kompetenzzentrum
ausgebaut. Jetzt wurde die am
Rand des Kurparks liegende
Klinik vom Magazin FO-
CUS Gesundheit bereits zum
sechsten Mal in Folge als Top
Reha-Klinik ausgezeichnet. Im
Vordergrund der Auszeichnung
stehen Patientenorientierung
und Behandlungsqualität in den
angebotenen Kompetenzfeldern
Orthopädie/Unfallchirurgie,
Rheumatologie, Onkologie und
Gastroenterologie.
Bestätigt wird die Zugehörigkeit
zur absoluten Spitzengruppe
der deutschen Reha-
Kliniken auch von externen
Verfahren wie die Qualitätssicherung
Medizinische Rehabilitation
(QS-Reha) durch die
gesetzlichen Krankenkassen,
Zertifizierungen der Deutschen
Gesellschaft für medizinische
Rehabilitation DEGEMED oder
die Qualitätsauswertungen der
Deutschen Rentenversicherung,
bei der die Orthopädie/Unfallchirurgie
bundesweit unter den
Top 5 Rehakliniken rangiert.
„Es ist auch im Qualitätsmanagement
unser Anspruch
über die Erfüllung von Standardkriterien
hinaus weitere
Schritte zu gehen“, erläutert
Chefärztin Dr. Karin Bagheri-
Fam. Das erfahrende Team von
Fachärzten, Therapeuten, und
Gesundheitspflegern kümmert
sich intensiv um die Stärkung
der Gesundheit im Rahmen von
stationärer/ambulanter Rehabilitation,
ambulanter Badekur,
Physiotherapie auf Rezept, Präventionskursen
und Gesundheitswochen.
Die Klinik besitzt
die Anerkennung des Stufenmodells
für die medizinischberuflich
orientierte Rehabilitation
(MBOR). Unmittelbar
vor der erfolgten Auszeichnung
konnten zentrale Teilprojekte
der vor fünf Jahren begonnenen
Modernisierung abgeschlossen
werden. Der einladende Eingangsbereich
sowie die zum
Teil klimatisierten und mit Zirbenholz
ausgestatteten Patientenzimmer
stehen für eine ganz
besondere Wohlfühlatmosphäre
und höchsten Wohnkomfort.
Die Panorama-Dachterrasse
des Cafés Auszeit bietet einen
einmaligen Rundumblick auf
Schwarzwald und Vogesen.
Das Café und das hauseigene
Restaurant „Vitalis“ sind ein
integraler Bestandteil des mit
dem Gütezeichen „Kompetenz
richtig essen“ ausgezeichneten
Gastronomiekonzeptes des
Hauses. Eine der badischen Lebensart
gerecht werdende, eigene
Küche mit Diätköchen stellt
täglich unter Beweis, dass sich
gesunde Kost und schmackhafte
Kost nicht ausschließen.
„Die überwältigenden Rückmeldungen
aus dem Kreis der
Rehabilitanden bestärken uns
den eingeschlagenen Weg in
allen Kliniken konsequent
weiterzugehen“, betont Martin
Heßberger, Geschäftsführer
der DR. SPANG Reha-Kliniken
GmbH & Co. KG.
Aussicht in das Rheintal und auf die Vogesen
Klinik Hausbaden
Die Klinik Hausbaden in Badenweiler
ist das Reha-Kompetenzzentrum
im Verbund
DR. SPANG Reha-Kliniken
GmbH & Co. KG. Jetzt wurde
die mit einem einmaligen Panorama
ausgestattete Klinik vom
Magazin FOCUS Gesundheit
zum wiederholten Mal als Top
Reha-Klinik ausgezeichnet. Im
Vordergrund der Auszeichnung
stehen Patientenorientierung
und Behandlungsqualität in den
angebotenen Kompetenzfeldern
Orthopädie und Psychosomatik/Psychotherapie.
„Unsere Patienten profitieren
von der interdisziplinären
Zusammenarbeit
der über viel Erfahrung verfügenden
und aufeinander eingespielten
Teams der beiden
vom FOCUS ausgezeichneten
Fachabteilungen“, berichtet Dr.
Reinhilde Ziegler, Chefärztin
der Fachabteilung Orthopädie.
Dazu gehört die Gestaltung
eines individuellen Therapieprogramms
unter Berücksichtigung
der individuellen
Beeinträchtigungen der Funktionen
und Fähigkeiten, der
Bedürfnisse und der Leistungsfähigkeit
des Rehabilitanden
(bio-psycho-soziales Behandlungsmodell).
Die Klinik besitzt
die Anerkennung des Stufenmodells
für die medizinischberuflich
orientierte Rehabilitation
(MBOR) und gehört zu
den zwölf Kliniken in Baden
Württemberg mit einer Zulassung
für die Durchführung der
berufsgenossenschaftlichen
stationären Weiterbehandlung
(BGSW). Für den Fall, dass arbeitsrelevante
Aktivitäten in die
Therapie zu integrieren sind, ist
die Klinik Hausbaden eine von
sieben Kliniken im Land, die
auch für die Arbeitsplatzbezogene
Muskuloskeletale Rehabilitation
(ABMR) eine Zulassung
hat. In der über Diätköche
verfügenden eigenen Küche der
Klinik Hausbaden findet sich
© Reha-Klink Hausbaden
die badische Lebensart mit gesunder
und schmackhafter Kost
wieder.
Ruheraum in der Markgräflerland-Klinik
Markgräflerland-Klinik
Die Markgräflerland-Klinik
in Bad Bellingen ist das „orthopädische
Kraftpaket“ im DR.
SPANG Klinikverbund. Auch
die ein sehr individuelles Angebot
bietende Klinik wurde vom
Magazin FOCUS Gesundheit
als Top Reha-Klinik ausgezeichnet.
Das Haus liegt nur
wenige Meter vom – mit seiner
heimischen und exotischen
Flora punktenden – Kurpark
entfernt.
„Unsere Patienten schätzen
das individuelle Angebot einer
überschaubaren Klinik
ohne Einschränkungen bei der
Qualität machen zu müssen“,
so Chefarzt Ali Dabidian. Die
kurzen Wege erlauben es, sehr
effektiv sämtliche degenerativen
Erkrankungen des Bewegungsapparates
zu behandeln und
Anschlussheilbehandlungen
(AHB) nach orthopädischen
und unfallchirurgischen Operationen
durchzuführen. Die
Klinik besitzt die Anerkennung
des Stufenmodells für die
medizinisch-beruflich orientierte
Rehabilitation (MBOR).
Auch die Durchführung der
ambulanten berufsgenossenschaftlichen
Weiterbehandlung
bei Verletzungen des Stütz- und
Bewegungsapparates wird als
Erweiterte Ambulante Physiotherapie
(EAP) angeboten. Im
Rahmen des stationären Aufenthalts
werden Begleiterkrankungen,
wie beispielsweise Störungen
des Fettstoffwechsels,
Hyperurikämie oder Diabetes
mitbehandelt. Heilwasser und
Mineralien im benachbarten
Thermalbad sind eine Wohltat,
lösen Verspannungen und
helfen bei Erkrankungen des
Bewegungsapparats. Auf der
Grundlage ausgefeilter Therapiekonzepte
kümmert sich, unter
fachärztlicher Aufsicht, ein
Team aus Physiotherapeuten,
Sportlehrern, Diätassistentin,
Masseuren, Ergotherapeuten,
© Markgräflerland-Klinik
Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen
und Pflegekräfte um
die medizinische Betreuung
der Patienten. In der eigenen
Küche mit Diätköchen wird badische
Lebensart mit gesunder
und schmackhafter Kost groß
geschrieben. Patienten aus der
Schweiz werden im Rahmen
der bereits 2007 gestarteten
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
(GRÜZ) behandelt.
Die Markgräflerland-Klinik ist
Vertragspartnerin der beiden
Baseler Halbkantone und vieler
Schweizer Krankenversicherungen.
Geschäftsführer
Martin Heßberger
© DR. SPANG Rehakliniken
gesundheit KULTUR JOKER 35
Psychische Gesundheit in der Familie
Veranstaltungen zum Welttag Seelische Gesundheit
Anlässlich des Welttages der
seelischen Gesundheit am 10.
Oktober hat der Gemeindepsychiatrische
Verbund (GPV)
wieder ein Veranstaltungsprogramm
zusammengestellt.
Im Vordergrund der vom 10.
bis 21. Oktober stattfindenden
Vorträge, Filme, Lesung und
Begegnungen steht das Thema
„(K)eine_r ist alleine krank –
Psychische Gesundheit in der
Familie“. Mit dabei ist auch
das Freiburger Sigma-Institut
(www.sigma-institut.de) mit
Veranstaltungen am 18. und 19.
Oktober im Ärztehauses beim
Ev. Diakoniekrankenhaus.
Das detaillierte Programm ist
ab September abrufbar unter
www.freiburg.de/psyche
Im GPV haben sich im Januar
2012 Einrichtungen und Organisationen
zusammengeschlossen,
die gemeinsam an der
Verbesserung der Versorgung
für Menschen mit seelischen
Problemen und psychischen
Erkrankungen arbeiten wollen.
Neben Leistungserbringern
und Leistungsträgern
Prof. Dr. Christoph Bielitz
© Sigma-Zentrum
Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus Freiburg
sind auch Vertretungen von
Betroffenen und Angehörigen
in diesen Verbund einbezogen.
Die Auftaktveranstaltung
findet am 10. Oktober um 17
Uhr im Glashaus im Rieselfeld
statt (Maria-Rudloff-Platz 1).
Nach einem Grußwort des Ersten
Bürgermeisters Ulrich von
Kirchbach werden Angehörige
und Psychiatrie-Erfahrene Einblicke
geben in das (Zusammen-)
Leben mit einer psychischen
Beeinträchtigung und
diese zum Teil auch szenisch
darstellen.
Als eine seit über 20 Jahren
etablierte Privatklinik für
interdisziplinäre Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatische
Medizin in Deutschland
hat das Sigma-Zentrum
Bad Säckingen mit der Einrichtung
des Sigma-Instituts auf die
immer größere Nachfrage aus
dem Raum Freiburg reagiert.
Am Montag, 18. Oktober um
19 Uhr stellt der Geschäftsführende
Ärztliche Direktor
Professor Dr. Christoph Bielitz
im Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus
dar, dass die systemische
Therapie Probleme
nicht als Störung eines einzelnen
Menschen begreift, sondern
als Folge einer Störung
im sozialen Umfeld des Individuums
– also des Systems. Ein
System kann die Familie sein,
aber auch die Schule oder das
Arbeitsumfeld. Im Zentrum
stehen dabei die Wechselwirkungen
zwischen dem Betroffenen
und seinem Umfeld.
„Seit einigen Jahren integriert
das Sigma-Institut diesen Ansatz
in das eigene multimodale
Behandlungskonzept, das auch
systemische Sichtweisen und
Interventionen berücksichtigt,
durch die Anwendung des sogenannten
Reflecting Teams“,
erläutert Professor Bielitz. Am
Dienstag, 19. Oktober um 19
Uhr steht das Thema „Dem
Kindeswohl verpflichtet“ auf
der Agenda: Die letzte Eskalationsstufe,
die es bei Konflikten
um das erheblich in
Familienstrukturen eingreifende
Sorgerecht gibt, ist der
Streit vor Gericht. Gerichtsverfahren
vor dem Familiengericht
stellen die Weichen für
das zukünftige Leben junger
Menschen. Von Gerichten in
Auftrag gegebene Gutachten
sollen das Gericht dabei unterstützen,
zu einer Entscheidung
im Einzelfall zu kommen und
die richtige Balance zwischen
den Grundrechten junger
Menschen und deren Eltern
oder Sorgeberechtigten zu finden.
Professor Dr. Christoph
Bielitz berichtet über ein auch
bundesweit vielbeachtetes und
umstrittenes Sorgerecht-Urteil
um ein 12-jähriges Mädchen,
© Nicolai Schmidt
bei dem die Expertise des Freiburger
Sigma-Instituts in Anspruch
genommen wurde. Im
Vorfeld der Expertenvorträge
im Konferenzraum (8. OG) öffnet
das Sigma-Institut im 4. OG
ab 17 Uhr seine Türen für Besichtigungen
sowie einen Austausch
mit den Mitarbeitenden
und dem Therapeutenteam. Ein
kleiner Imbiss steht ebenfalls
bereit.Die Platzzahlen bei allen
Veranstaltungen sind begrenzt
und Online-Buchungen können
nicht angeboten werden. Der
Einlass ist bei allen Veranstaltungen
eine halbe Stunde vor
Beginn möglich. Weiterführende
Informationen beim Amt für
Soziales und Senioren, Psychiatrie-Koordination
Ansprechpartnerin:
Christine Kubbutat,
Telefon: 0761/201-3588, christine.kubbutat@stadt.freiburg.de
10 Jahre Yoga Zentrum Waldkirch
„Tag der offenen Tür“ am 10. Oktober
Madhuha R. Brünjes und
Astrid Fischer blicken erfolgreich
auf ein ganzes Jahrzehnt
YogaZentrum Waldkirch
zurück und bedanken sich
bei allen Teilnehmer*innen,
Kursanbieter*innen,
Dozent*innen für ihre Teilnahme,
Unterstützung und
Solidarität.
12 Yogalehrer*innen sind im
Yogazentrum aktiv. Ein Großteil
hat an der Yoga-Vedanta-
Schule (YVS) eine Ausbildung
absolviert. Jede*r unterrichtet
im eigenen Yoga-Stil. Somit
sind verschiedene Stilarten
von Hatha Yoga, Kundalini
Yoga, Faszien Yoga bis zu
Feldenkrais und verschiedene
Massagetechniken unter einem
Dach vereint.
Yoga hat gerade in dieser
Coronazeit einen hohen
Stellenwert. Während des
Lockdowns wurde für viele
Teilnehmer*innen am Zoomunterricht
angeboten, die dies
dankbar entgegennahmen. Gerade
für alleinstehende Menschen
war dies eine kostbare
Bereicherung.
Der indische Yoga-Stil wird
dem westlichen Menschen
angepasst. Am „Tag der offenen
Tür“ hat jede*r die
Möglichkeit, jeweils an einer
60-minütigen Kurseinheit
kostenlos an verschiedenen
Angeboten der ausgebildeten
Yogalehrer*innen (YVS) u.a.
teilzunehmen. Zudem findet
Kinderyoga statt. Eine Anmeldung
ist erforderlich, sowie das
Mitbringen einer eigenen Matte.
Weitere Infos: www.yogazentrum-waldkirch.de
Selbst wenn nach den neuesten
Verordnungen der GKV
für Yogalehrausbildungen die
Philosophie nicht mehr als so
wichtig angesehen wird, wird
weiterhin das Thema Yoga-
Philosophie auch außerhalb
der Yogalehrausbildungen
angeboten. Gerade in der heutigen
Zeit, in der die psychischen
Probleme weltweit unter
der Pandemie zunehmen,
kann die Yoga-Philosophie
eine wertvolle stabilisierende
Unterstützung für viele Menschen
werden. Weitere Infos:
www.yoga-vedanta-schule.de
36 KULTUR JOKER Italien
Domenico di Michelino,
„Dante und die drei Reiche“,
1465, Fresko im Dom Santa
Maria del Fiore in Florenz
Foto: Dom Santa Maria del Fiore
Italien ehrt Dante, auch in Freiburg
Ein reiches Programm zum großen Dichter während der 21. Woche der italienischen Sprache in der Welt
Die italienischen Kulturvereine
in Freiburg sind seit
Jahren sehr dynamisch. Mit
einem deutsch-italienischen
Veranstaltungsprogramm und
Italienisch-Kursen für alle Stufen
richtet sich ihr Angebot an
alle Italien-Liebhaber*innen,
Erwachsene und Kinder. Auf
Anregung des italienischen
Konsuls, Lorenzo Federico
Ramaioli, tun sich nun die ehrenamtlichen
Vereine Vivace,
Dante Alighieri Gesellschaft
und Centro Culturale Italiano
anlässlich der 21. Woche der
italienischen Sprache in der
Welt (18.-24. Oktober) zusammen,
die dieses Jahr dem Thema
„Dante, l‘Italiano“ gewidmet
ist. Diese stellt zugleich
den Höhepunkt und Abschluss
des 700. Jubiläumsjahrs des
Todes des „Sommo Poeta“ dar,
der als Vater der italienischen
Sprache gilt. Zu seiner Ehre
hat das italienische Außenministerium
seit März ein breites
Programm ins Leben gerufen,
in dessen Rahmen über 500
Veranstaltungen an 100 Orten
weltweit stattfanden. Das Netz
der diplomatischen Vertretungen
war daran eng beteiligt,
und mit der Unterstützung des
Italienischen Konsulats und
des Italienischen Kulturinstituts
in Stuttgart hat man sich
auch in Freiburg der Herausforderung
mit Begeisterung
gestellt. Freilich war der Anfang
– coronabedingt – schwer,
aber die digital neu aufgestellten
Vereine haben sich eine Videoproduktion
ausgedacht, die
mit dem Titel „Friburgo legge
Dante“ seit Juli auf Youtube
zu sehen ist. Darin wird eine
Auswahl von 10 Gesängen aus
dem ersten Teil der göttlichen
Komödie, der ,Hölle‘, von
in Freiburg lebenden und in
der Liebe zu Dante vereinten
Landsleuten vorgelesen. Die
Serie wird mit Lesungen aus
dem ,Fegefeuer‘ und dem ,Paradies‘
weitergehen, die Entspannung
der pandemischen
Lage macht mittlerweile auch
Präsenzveranstaltungen wieder
möglich, und zahlreiche
Dante-Events werden in der
dritten Oktoberwoche vor Publikum
stattfinden dürfen. Im
Foyer des Herder-Hauses veranstaltet
die Dante Alighieri
Gesellschaft – die seit diesem
Jahr einen neuen Vorstand hat
und eine größere Vernetzung
mit den Dante-Gesellschaften
weltweit plant – am 18. Oktober
eine Vernissage der Illustrationen
Theodor Zellers zu
Dantes ,Divina Commedia‘,
und lädt am 21. Oktober zum
Vortrag von Prof. Dr. Hans D.
Amadé Esperer, ,Dante und
sein frivoler Kollege Manoello
Giudeo‘, in der Alemannischen
Bühne ein. Der mit
interkulturellen und künstlerischen
Angeboten für Kinder
und Erwachsene unermüdlich
aktive Vivace hat für den 20.
Oktober einen Vortragsabend
zu verschiedenen Aspekten
von Dantes Werk organisiert,
die von vier Frauen beleuchtet
werden sollen, und wird vom
22. bis 24. Oktober außer in
dem Freiburger Vereinssitz
auch in Offenburg, Lahr, Lörrach
und Waldshut-Tiengen mit
einer Buchvorstellung, ,Dante
für neugierige Kinder und Eltern‘,
präsent sein. Das Centro
Culturale Italiano setzt für den
Anlass die langjährige Zusammenarbeit
mit dem Kommunalen
Kino fort und zeigt am
23. Oktober den Stummfilm
,Dantes Inferno‘ mit musikalischer
Begleitung von Günter
Buchwald (Klavier).
Weitere Infos: www.rodante.
de; vivace-freiburg.de; www.
koki-freiburg.de
Luca Marras
MUSIK KULTUR JOKER 37
„Singen lehrte mich also auch Geduld“
Der Sänger und Bildende Künstler Bernd Schwär begeistert mit humorvollen Chansons und Geschichten
Bernd Schwär bot einen „Liederabend fürs Herz“ im Finkenschlag, Freiburg-Haslach
Bernd Schwär hat viele Wege
gefunden, seine Gedanken und
Kreativität auszudrücken. Als
Bildender Künstler begeistert er
Kunstliebhaber*innen in Italien,
Frankreich und Deutschland mit
seinen Werken. „Musik ist für
mich die Ergänzung zum Gestalterischen
der Malerei“, erklärt
er auf die Nachfrage, in welcher
Verbindung diese Kunstformen
in seiner Welt stehen. Musik sei
für ihn etwas sehr Emotionales.
Mehr noch als bei der Bildenden
Kunst, könne er beim Singen
sein Inneres nach außen tragen.
„Gefühle müssen mitschwingen,
sonst ist das Ganze nichts“, stellt
er nachdenklich fest.
Dass Bernd Schwär mit Herzblut
musiziert und sich selbst
dabei nicht immer ganz so ernst
nimmt, zeigt schon sein Programm.
Bei vielfältigen Chansonabenden
begeistert er sein
Publikum mit deutschen Chansons,
über die er selbst auch zur
Musik gekommen ist. Mal laut,
dann leise, schließlich erzählerisch,
beinahe schon poetisch
und stets mit großer Gestik trägt
er die deutschen, meist sehr humorvollen
Texte vor, die an manchen
Stellen auch mal derb werden
dürfen. Wie sein Publikum
darauf reagiert, das Lachen,
das gemeinsame Zuhören, das
macht Bernd Schwär besonders
Freude.
Musik und Komposition begeisterte
ihn schon immer,
zum Singen fand er aber in den
1990er Jahren. Angefangen
beim Musizieren im Chor nahm
er schließlich Einzelunterricht.
„1994 bin ich in der Zeitung auf
eine Anzeige gestoßen ‚Qualifizierte
Gesangslehrerin aus
China gibt Unterricht‘. Am 1.
Juni 1994 um 17 Uhr bin ich in
die Egonstraße gefahren. Dort
stand im Versammlungslokal
der Linken Liste ein Klavier,
das wir für den Unterricht nutzen
durften. Das war dann natürlich
eine ganz andere Welt
für mich“, berichtet der gelernte
Schreinermeister. Über seine
Gesangslehrerin unternahm er
schließlich auch viele Reisen
nach China, lernte dort Land,
Leute und die Musik kennen.
„In China habe ich sogar einen
eigenen Namen: ‚Lau-Ben‘ das
heißt ‚Alter Mercedes‘“, erzählt
er lachend. Wie gesagt, Bernd
Foto: promo
Schwär nimmt sich selbst nicht
allzu ernst, seinen Weg als
Künstler und Musiker dagegen
schon. „Während meines Gesangsunterrichts
stand ich immer
wieder vor Schwellen und
Hindernissen, die ich nicht leicht
überwinden konnte. Erst durch
harte Arbeit und viele Proben
bin ich weitergekommen. Singen
lehrte mich also auch Geduld“,
stellt er versonnen fest.
Bis vor vier Jahren nahm er
auch Gesangsunterricht am
Theater Freiburg, wo er über die
Kompositionen von Nicola Vaccai
an die italienische Gesangsschule
herangeführt wurde. „Ich
erinnere mich noch, da gab es
ein Lied, bei dem ich ein Wort
sehr oft falsch ausgesprochen
habe. Dann sagte mir Maria Calicchio
das würde jetzt jedes Mal
eine Flasche Pinot Grigio kosten.
Das war eine teure Geschichte!“,
Bernd Schwär lacht und lehnt
sich dabei auf seinem Stuhl zurück.
Im Theater Freiburg habe
er viele andere Sänger*innen
und Musiker*innen getroffen,
die ihn inspirierten und seinen
Gesang über die Jahre veränderten.
Auch den Pianisten Anton Illenberger
lernte er dort kennen.
Seither musizieren die Beiden
beinahe jeden Sonntagmorgen
bei Schwär daheim im Musikzimmer.
„Sein Einfluss ist groß,
er schlägt immer wieder neue
Stücke vor und hat mich zum
Beispiel an die alten Wiener
Lieder herangeführt“, schwärmt
er von seinem Pianistenfreund.
Anton Illenberger war es auch,
der Bernd Schwär zu seiner Ausstellung
nach Rom begleitete.
Der Veranstalter wünschte, dass
der Künstler Bernd Schwär zur
Eröffnung auch singt. Gesagt,
getan. Mit einem Kinderklappklavier
im Gepäck (ein großes
lässt sich schwer transportieren)
sind die beiden nach Italien zu
Schwärs Vernissage gereist und
trugen vor 400 Menschen „O
sole mio“ vor. „Das kam gut
an!“, erzählt er lachend.
Auch wenn die Chansons in
seinem Programm von der Sprache
und den Geschichten dahinter
leben, ist Bernd Schwär davon
überzeugt, dass Musik auch
ohne Sprache funktioniert, solange
Gefühle dahinterstecken.
Als er darüber spricht wird er
kurz nachdenklich, dann lächelt
er und beginnt eine Geschichte
aus seinem Leben zu erzählen,
die ihm die Bedeutung der Musik
vor Augen geführt habe.
„Es gab einen Mann in Freiburg,
der am Martinstor stand
und immer nach einer Mark
fragte. Ich gab ihm öfter mal
eine Mark und irgendwann hat
er mich auf einen Cappuccino
eingeladen. Eines Nachts, es
war sogar Vollmond, parkte ich
bei der alten Unibibliothek und
da saß er auf dem Mäuerle. Ich
ging also in mein Auto, machte
den Motor an und eine CD begann
zu spielen“, während er die
Geschichte mit großen Gesten
erzählt, beugt sich Schwär nach
vorne. „Damals hörte ich viel
klassische Musik, gerne auch
CDs mit gesammelten Werken.
Als ich mein Fenster öffnete,
kam er zu mir und sagte, dass
er gern klassische Musik höre
und fragte mich, ob er zu mir
ins Auto sitzen dürfe. Ja klar,
warum nicht!“ Die Geschichte
endet damit, dass Bernd Schwär
gemeinsam mit ihm nachts um
halb zwölf losfährt. Über Günterstal,
den Schauinsland, Todtnau,
Feldberg, Titisee, St. Peter
und St. Märgen, bis sie morgens
um halb sechs wieder in Freiburg
waren. „Auf der Fahrt haben
wir sechs Klassik-CDs gehört
und kein Wort miteinander
gesprochen. Danach sah ich ihn
zwei Wochen nicht. Als wir uns
wieder begegnet sind, erzählte
er mir, dass er noch am selben
Morgen nach Hause gefahren
ist. Er kam per Anhalter aus dem
Rheinland und ist in Freiburg
nicht mehr weitergekommen.
Die Musik hat ihm so viel Mut
gegeben, dass er wieder heim zu
seiner Familie gegangen ist.“ Die
Geschichte hat wohl nicht nur
für den Mann vom Martinstor
eine große Bedeutung, denn
auch für Bernd Schwär ist Musik
mehr als nur ein paar Töne und
Zeilen. „Singen macht mir so
großen Spaß und zu sehen, dass
es meinem Publikum ebenfalls
Freude macht und sie am Ende
mit einem Lächeln heimgehen,
das ist dann die Belohnung!“.
Bernd Schwär arbeitet derweil
an einem neuen Programm, mit
dem er für Weihnachts- und
Familienfeiern gebucht werden
kann. Infos unter: schwaer@
modutec.de
Elisabeth Jockers
38 KULTUR JOKER musik
„Akkordeon & Orgel“
Barockkirche St. Peter
Am 3. Oktober, 17 Uhr findet
in der Barockkirche St. Peter
ein Konzert für Akkordeon
und Orgel statt. Orgel und Akkordeon
haben viele Gemeinsamkeiten;
etwa die Klangerzeugung
mittels schwingender
Luft und die klare Zuordnung
der Tonerzeugung an Tasten
oder Knöpfen.
Teodoro Anzellotti, Professor
an der Musikhochschule
Freiburg, ist ein Pionier für
eine Neuausrichtung des Akkordeonspiels.
Barockmusik
und viele Uraufführungen
namhafter Komponisten belegen
seinen Ruf als „momentan
wohl bedeutendster Akkordeon
Interpret moderner Musik“
(Süddeutsche Zeitung).
Zusammen mit Bezirkskantor
Johannes Götz hat er ein Programm
erarbeitet, das die unterschiedlichen
Facetten beider
Instrumente beleuchtet. Beide
Instrumente wirken zusammen
im Konzert c-moll für 2 Cembali
von Johann Sebastian Bach.
Außerdem werden Werke von
Haydn, Beethoven, Franck und
Bartók geboten. Karten: www.
reservix.de, Abendkasse ab 16
Uhr.
Cello und Orgel
Konzert in St. Trudpert
Der Cellist Manuel Fischer-
Dieskau und der frühere Freiburger
Domorganist Gerhard
Gnann spielen am 17. Oktober,
16.30 Uhr in St. Trudpert Werke
von J. S. Bach, Josef Rheinberger
und Camille Saint-Saëns.
Cellist Manuel Fischer-Dieskau
singt mit dem Cello und bringt
damit Musik förmlich zum
Leben. Meisterhaft gespielt
von Gerhard Gnann entfalten
die beiden Orgeln in St. Trudpert
ihre Klangfarben im Kirchenraum.
Das Konzert ist das
dritte Konzert, das im Rahmen
der Konzertreihe „Konzerte St.
Trudpert“ in diesem Jahr stattfinden
kann.
Karten: www.reservix.de.
Außerdem bei den Touristinformationen
in Münstertal und
Staufen.
Als absolut explosiv beschreibt
das Blues Music Magazine
den Sound des Costa
Rica Blues Botschafters Jose
Ramirez. 2020 hat seine Band
den zweiten Platz bei der IBC
in Memphis errungen. Anson
Funderburgh nahm sich dem
Newcomer an, produzierte
dessen neues Album und zeigt
sich absolut begeistert von den
Cello- und Orgelkonzert
Manuel Fischer-Dieskau
Foto: promo
Absolut explosiv
Jose Ramirez im Chabah
Teodoro
Anzellotti
Foto: Anzellotti
Fähigkeiten seines Schützlings.
Das Album kletterte in fast
allen Bluescharts auf Platz 1!
Jose Ramirez Musik ist der
Blues, gewürzt mit anständig
Soul, dazu eine Prise Johnny
Guitar Watson. The Jose Ramirez
Band wird am 27. Oktober,
20.30 Uhr im Chabah in Kandern
zu erleben sein.
Musik, Comedy, Partys
Der Oktober im Jazzhaus Freiburg
Einen bunten Mix aus Comedy,
Musik und Clubnächten
kündigt der Oktober im Freiburger
Jazzhaus an. Gleich am
2. Oktober feiert das Jazzhaus
ab 23 Uhr mit der legendären
„In The Mix“-Partyreihe die
Musik des 21. Jahrhunderts.
Nach einer fast zweijährigen
Pause kehrt am 6. Oktober, 20
Uhr endlich wieder die Comedy
Night, moderiert von Julian
Limberger, ins Jazzhaus zurück.
Zu Gast sind Jess Jochimsen,
Tobias Gnacke, Jan Preuß
und Timur Turga. Das HipHop-
Duo Zweierpasch begeistert indes
am 8. Oktober, 20 Uhr das
Publikum, am Tag darauf ab 23
Uhr schmettern dann wieder legendäre
90s Klassiker aus den
Boxen und laden zur bunten
Kult-90er-Party in Freiburg ein.
Pop-Fans kommen am 10. Oktober,
20 Uhr bei Die Sterne auf
ihre Kosten, während die fünf
Musiker von Les Yeux d’la Tête
für mitreißende Weltmusik am
15. Oktober, 20 Uhr sorgen.
An gleich zwei Tagen, 17./18.
Oktober, je 20 Uhr, betritt die
Singer-Songwriterin Anna Depenbusch
im Rahmen der Echtzeit
Tour 2021 die Bühne und
berührt dort die Zuhörenden
durch ihre Musik,
die durch ganz viel
Menschlichkeit einmalige
Augenblicke
kreiert.
Rockig wird’s gen
Ende des Monats,
wenn Fischer-Z (22.
Oktober, 20 Uhr) und
Tito & Tarantula (27.
Oktober, 20 Uhr) ins
Jazzhaus kommen.
Den passenden Abschluss
im Oktober macht das
Silje Nergaard Duo am 31. Oktober,
20 Uhr. Die norwegische
Sängerin gehört zu den erfolgreichsten
europäischen Jazzsängerinnen
und ist bekannt
dafür, mit ihrer sanften Stimme
auch mal ernsthafte Gedanken
auszudrücken.
Weitere Infos: www.jazzhaus.
de
Silje Nergaard Duo
Zwei Flöten &Cello
Kaufhaus Serenade der Camerata Instrumentale
Die diesjährige 2. Kaufhaus-
Serenade der Camerata Instrumentale
Freiburg findet am 2.
Oktober, 20.15 Uhr im Historischen
Kaufhaus statt. Frank
Michael und Daniela Weitze
(Flöten) und Andreas Rossmy
(Violoncello) musizieren das 4.
Londoner Trio von Joseph Haydn
und die „Sensiblen Variationen“
über ein Schubert-Thema in der
Mit stürmischen und hoffnungsvollen
Werken von
Hugo Wolf, Francis Poulenc,
Hermann Suter und Gustav
Holst wagt das grenzübergreifend-dreisprachige
Ensemble
Chœur3 eine poetische Annäherung
an die allen vertraute
Sehnsucht, die von einem Ort
zum anderen treibt. Die Aufführungen
finden statt am 23.
Oktober, 20 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche
in Freiburg sowie
Seit mehr als einem Jahrzehnt
begeistern der Akkordeonist
Klaus Paier aus Österreich und
die Kroatin Asja Valcic am
Cello die Musikwelt. Jazzthing
lobte am Beispiel des Duos,
„wie zeitlos und grenzüberschreitend
es sich mit Jazz als
Basis musizieren lässt.“, Einander
zuhören, kommunizieren,
Ideen des anderen weiterstricken.“
DER SPIEGEL nennt
das Duo „atemberaubend“. Zu
ihrem 10-jährigen Jubiläum
erschien beim renommierten
Vielstimmige Überfahrt
Ensemble Chœur3 mit neuem Programm
am 24. Oktober, 18 Uhr in
der Theodorskirche in Basel.
Die Ausführenden sind:
Ensemble Chœur3 (grenzübergreifend-dreisprachiger
Projektchor), George Ricci,
(Klarinetten), Jean-Christophe
Simon, (Bühnenbild und
Licht) sowie Abélia Nordmann,
(Mise en espace und
Leitung).
Eintritt frei, Spenden erbeten.
Visionäres Duo
Klaus Paier & Asja Valcic in Merzhausen
deutschen ACT Label das Album
„Vision for Two - 10 Years“;
eine Bestandsaufnahme,
aber auch eine fortwährende
Neuerfindung und ein Ausblick
dieses visionären Duos.
Die eher rare Kombination Akkordeon-Cello
wird den Besuchern
im FORUM Merzhausen
am 15. Oktober, 20 Uhr ein unvergleichliches
Klangerlebnis
bescheren.
Tickets: 20 Euro. forumjazz.
de/reservix.de
Foto: promo
aparten Besetzung Flöte, Altflöte
in G und Violoncello von
Tilo Medek. Zwei der kühnsten
und schönsten Flötenduette der
Barockzeit werden gegenüber
gestellt, beide in f-Moll: von Georg
Philipp Telemann und dem
ältesten Sohn Johann Sebastian
Bachs Wilhelm Friedemann.
Das 2015 zur Erinnerung an den
großen australischen Komponisten
Felix Werder entstandene
Duo für Flöte und Violoncello
„Australia Felix“ von Frank Michael
und drei der charakteristischen
Etüden aus op. 107 von
Sigfrid Karg-Elert ergänzen das
abwechslungsreiche Programm.
Den virtuosen heiteren Beschluss
bildet das Konzertante Trio op. 6
Nr. 1 des Komponisten Antoine
Hugot.
Ensemble Chœur3
Foto: promo
Asja Valcic und Klaus Paier
Foto: Michael Reidinger
musik KULTUR JOKER 39
Am 10. Oktober, 17 Uhr veranstaltet
die Opera Factory
Freiburg einen Liederabend
unter dem Motto „Freude hab
ich geschürft“ im neuen Kammermusiksaal
im Junghof
Kappel, Großtalstr. 101. Dort
wird der Bariton Hans Christoph
Begemann (mehrfacher
Preisträger der Deutschen
Schallplattenkritik) Liederzyklen
und Lieder von Erwin
Schulhoff, Erich J. Wolff und
Johannes Brahms zu Gehör
bringen, begleitet von Klaus
Simon am Klavier. Neues Repertoire
aufzuspüren ist immer
„Freude hab ich geschürft“
Liederabend der Opera Factory Freiburg
ein Abenteuer in ungeahnte und
unbekannte Welten. So auch
das vor wenigen Jahren noch
völlig unbekannte Liedœuvre
des Prager Komponisten Erwin
Schulhoff und auch des
Wiener Komponisten Erich J.
Wolff. Schulhoffs Lieder waren
größtenteils bis 2017 nicht verlegt
und Wolffs Schaffen war
zu Lebzeiten gedruckt, ist aber
leider nur noch vereinzelt in
Staatsbibliotheken erhalten. Johannes
Brahms‘ berühmte Vier
Ernste Gesänge runden das ambitionierte
Programm um zwei
Entdeckungen ab.
Weitere Infos: www.operafactory.de
Hans Christoph Begemann
Foto: Martina Pipprich
Altes und Neues
Schwetzinger SWR Festspiele werden nachgeholt
Die Festspiele beginnen am
16. Oktober mit einer Musiktheaterproduktion
für Kinder
„Orpheus und die Zauberharfe“,
die in Zusammenarbeit
mit dem Staatstheater
Oldenburg entstanden ist und
den Orpheus-Mythos in der
Tradition eines Pasticcios als
Märchen kindgerecht erzählt.
Mit Wort-Musik-Programmen
sind die Schauspieler Udo Samel,
Hanns Zischler und Ulrich
Noethen zu Gast. Außerdem
dabei sind der Bratschist
Nils Mönkemeyer, die Capella
de la Torre, Christoph und Julian
Prégardien, die Geigerin
Antje Weithaas, die Cellistin
Marie-Elisabeth Hecker, der
Pianist Martin Helmchen und
die Streichquartette Schumann,
Quiroga, Bennewitz und Brentano.
Die Akademie für Alte
Musik Berlin widmet sich zusammen
mit der Sopranistin
Christina Landshamer Werken
von Haydn, Mozart und Beethoven.
Seinen Blick auf Marc-
Antoine Charpentiers Jahre
in Rom wirft das in Frankreich
beheimatete Ensemble
Correspondances. Wie immer
werden die Konzerte vom Radiokulturprogramm
SWR2 gesendet
und zum Nachhören auf
www.SWR2.de bereitgestellt.
Aktuelle Informationen auf
www.schwetzinger-swr-festspiele.de
Literarisch - musikaliche Expedition
2. Kreuzgangkonzert in St. Martin
Am 30. Oktober, 20 Uhr findet
das 2. Kreuzgangkonzert in
der Kirche St. Martin in Freiburg
statt. Geboten wird ein
Rezitationsabend zum nachgeholten
Beethovenjahr 2020 unter
dem Motto „Hoffen soll der
Mensch! Der Bariton Ekkehard
Abele und der Hammerflügelspezialist
Enno Kastens werden
ausgewählte Lieder und Briefe
von Beethoven zu Gehör bringen.
Höhepunkt ist dabei der
Liederzyklus „An die ferne Geliebte“
op. 98. Zwischen den Extremen
„An die ferne Geliebte“
und des „Heiligenstädter Testaments“
werden Beethovens
Lebenswirklichkeit und seine
Ekkehard Abele und Enno Kastens
Foto: Ann-Marie Najderek
künstlerische Vision zu Zeugnissen
eines ungebrochenen
schöpferischen
Willens, der
allen Widrigkeiten
und Bedrohungen
des
Alltags trotzt.
Die Abendkasse
öffnet
um 19 Uhr.
Kartenvorbestellungen
per
Mail zusätzlich
Aventure Open
Das Ensemble Aventure lädt zum Mitmachen ein
Mach mit! Unter diesem
Motto lädt das Ensemble Aventure
ein zum gemeinsamen Musikmachen
und Musik erfinden
am 18. Oktober, 19 Uhr in der
Elisabeth Schneider Stiftung in
Freiburg. Jeder Mensch ist musikalisch
und trägt eine Menge
Musik in sich, die zu neuen
Klängen zusammengeführt
wird: durch Spielen, Horchen,
Nachhorchen, Vorschläge machen.
Ergänzt wird das voraussetzungsoffene
Musizieren
durch Findung und Erfindung
von Konzepten neuer Musik,
unter: mail@
operafactory.
de
bei denen ebenso alle mitmachen
können. Jede*r kann seine
Ideen und Klänge einbringen
– ein offenes Format für Laien,
Kinder und Jugendliche mit
Stimme, Körper, Instrumenten
aller Art. Mitspieler und Moderatoren
sind Nicholas Reed,
(Schlagzeug), und Wolfgang
Rüdiger, (Fagott) vom Ensemble
Aventure sowie der Komponist
und Improvisator Rodolfo
Acosta und die Sängerin Beatriz
Elena Martínez als Special
Guests aus Kolumbien.
Zwischen den freien Musizieraktionen
erklingen zwei
Stücke von Rodolfo Acosta:
„Canto per Klaus“ (1999) für
Schlagzeug und „El día ha llorado
un rato, pero yo, un día.
Lejos de tus brazos mi cuerpo
desfallece de sed“ (2004)
für weibliche Stimme und drei
Gongs
Karten:konzerte@ensembleaventure.de,
Vorbestellung
erforderlich (begrenzte Besucherzahl).
Es gilt die aktuelle
Corona-Verordnung.
30 Years of Vocal Jazz
Jazzchor Freiburg & New York Voices
Die legendären New York
Voices kommen am 3. Oktober,
18 Uhr nach Freiburg ins
Konzerthaus, um die Bühne
mit dem Jazzchor zu teilen.
Zweimal 30 Jahre Vocal Jazz
der Extraklasse: Die „Voices“
gelten als führendes Jazzvokalquartett,
das fast die ganze Welt
bereist und mit Künstlern wie
dem Count Basie Orchestra und
Paquito d’Riviera zusammengearbeitet
hat. Immer schon
war dieses Ensemble Inspiration
für den preisgekrönten Jazzchor
Freiburg, der mit seinen
„eigen/art/igen“ Programmen
bislang in 15 Ländern Europas
und Asiens konzertierte. Darüber
hinaus stießen dem Chor
Projekte mit Bobby McFerrin,
Torun Eriksen und den Bamberger
Symphonikern immer
wieder neue musikalische Türen
auf. Zum Jubiläum nun sind
die Freiburger und New Yorker
am gleichen Abend zu hören,
einzeln und gemeinsam.
Jazzchor Freiburg
Foto: Lisa Gramlich
„Die Nacht der Musicals“
Konzerthaus Freiburg
Am 3. Oktober, 20.00 Uhr,
findet im Kulturzentrum 3klang
in Sulzburg-Laufen ein facettenreicher
Konzertabend mit
einem Bläserquintett, Klavier
und Gesang statt. Auf dem
Programm stehen Werke von
J. Haydn über die Romantik,
bis Alban Berg. Fünf Bläser,
Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott
und Horn unter der Leitung
von Philip Steffe werden in
ihrem reichen Farbspektrum
erklingen. Nieneke Hamann,
Dozentin der Musikhochschule
Trossingen, und die Sopranistin
Michaela Ortlieb bestimmen
einen Teil des abwechslungsreichen
Konzertes.
Seit über 20 Jahren gastiert
die erfolgreichste Musicalgala
„Die Nacht der Musicals“
jährlich in über 150 Städten in
ganz Deutschland und Österreich.
Präsentiert werden am
30. Oktober im Konzerthaus
Freiburg die besten Hits aus
den bekanntesten Musicals
der Welt. Klassiker aus „Cats“,
„Elisabeth“, „Tanz der Vampire“,
„Das Phantom der Oper“
oder der „Rocky Horror Show“
werden zu hören sein. Auch
Songs aus Power-Musicals wie
aus „Mamma Mia“, „We Will
Rock You“ oder „Grease“ bringen
die Zuschauenden zum Beben.
Mit großartigen Stimmen
und schauspielerischem Talent
zeigen die Darsteller, was Leidenschaft
auf der Bühne bedeutet.
Begleitet werden die Stars
der Musicalszene von einem
internationalen Ensemble aus
professionellen Tänzer*innen.
Weitere Infos: www.dienachtdermusicals.de
„Cats“ bei der Nacht der Musicals
Foto: Lisa Gramlich
Von Haydn bis Berg
Konzert im Kulturzentrum 3klang
StaatsweinguT
freiburg
Weine der
Spitzenklasse
Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg
Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr
Sa. 10.00 – 16.00 Uhr
Tel. 40165 4310 • Fax 40165 4311
www.staatsweingut-freiburg.de
40 KULTUR JOKER musik
„Multiphonics“ 2021
Duo FisFüz in Müllheim und Waldkirch
Annette Mayes „ensemble Fis-
Füz“ existiert seit 1995. Sie gründete
es zusammen mit ihrem musikalischen
Weggefährten, dem
Weltklasse-Perkussionisten Murat
Coşkun. Ein weiterer langjähriger
Mitspieler ist der türkische
Oud-Spieler und Gitarrist Gürkan
Balkan. Die musikalische
Grundlage bilden Eigenkompositionen
der Mitglieder des
Ensembles, die sich thematisch
rund ums Mittelmeer bewegen,
wobei sie musikalische
Einflüsse aus
dem Nahen und Fernen
Osten ebenso
wie aus Nordafrika
verarbeiten und tradierte
Formen durch
Improvisation und
Variation aufbrechen.
Für „Multiphonics“
2021 arbeiten Annette
Maye und Murat Coşkun zudem
mit dem Freiburger Bassisten
Winfried Holzenkamp sowie
dem Zink-, Schalmei- und Dudelsackspieler
Ian Harrison, einen
der herausragenden Solisten
der internationalen Folk- und
Alte Musikszene. Das Duo Fis-
Füz ist am 5. Oktober, 20 Uhr in
der Martinskirche Müllheim und
am 6. Oktober, 20 Uhr im Freiburger
E-Werk live zu sehen.
Annette Maye und Murat Coşkun
Foto: Yoshi-Toscani
Musik und Texte
Alte Aula der UNI Freiburg
Am 21.Oktober, 19 Uhr findet
in der Alten Aula der Universität
Freiburg ein Memorial aus Anlass
des Jahrestages der Deportationen
nach Gurs statt. Das Programm
widmet sich verfolgten und exilierten
Künstler*innen, die in
Badenweiler lebten. Der Eintritt
ist frei, es bedarf aber schriftlicher
Anmeldung an mail@
Bronislaw-Huberman-Forum.de.
Wolfgang Abel und Gerd Heinz
begeben sich in einen Dialog über
René Schickele 1930 auf der Rheinbrücke
drei Künstler: René Schickele,
Oskar Schlemmer und Annette
Kolb, von denen auch Texte gelesen
werden. Nataša Maric spielt
„Dithyrambes“ für Flöte solo
des russischen, exilierten (futuristischen)
Komponisten Artur
Lourié. Im Eingangsbereich werden
Ölbilder von Emil Bizer zum
Thema „Himmlische Landschaft
– Eine Hinterfragung“ gezeigt
werden.
Foto: promo
Blick nach vorne und zurück
100 Jahre Donaueschinger Musiktage
Die Donaueschinger Musiktage
warten auf mit einem viertägigen
Jubiläumsprogramm
vom 14. bis 17. Oktober. 27 Uraufführungen
und acht Klanginstallationen
im öffentlichen
Raum stehen auf dem Programm.
Für Björn Gottstein,
den Künstlerischen Leiter der
Musiktage, kommt das Jubiläum
einer kleinen Sensation
gleich. „Welches Musikfestival
kann schon von sich behaupten,
das Musikleben ein Jahrhundert
lang maßgeblich geprägt
zu haben?“ Die Rückschau auf
die bewegte Geschichte des Festivals
vollzieht sich vor allem
in Form von Installationen, Publikationen
und einer Ausstellung,
aber auch durch die Aufführung
von Werken, die für
die Historie der Musiktage von
Romantische Jugendträume
Salagon Quartett und Tilman Krämer
Unter dem Titel „Romantische
Jugendträume“ eröffnet
am Samstag, den 30. Oktober,
19 Uhr der Kulturverein Tiengen
mit dem Salagon Quartett
und Tilman Krämer seine 31.
Konzertreihe im Tuniberghaus.
Mitglieder des in Freiburg
ansässigen Quartetts sind
Christine Busch, Lisa Immer
(Violine), Sebastian Wohlfarth
(Viola) und Gesine Meyer-Eggen
(Violoncello).
Zusammen mit Tilman Krämer
wird u. a. das Klavierquintett
Es-Dur op. 44 von Robert
besonderer Bedeutung waren.
Für den Blick nach vorne stehen
zahlreiche Uraufführungen.
Die Donaueschinger Musiktage
beginnen am 14. Oktober mit
einem Festakt, der musikalisch
vom Quatuor Diotima gestaltet
wird. Zur Aufführung gelangen
mit dem Kopfsatz des dritten
Streichquartetts von Paul
Hindemith und einem neuen
Werk von Mikołaj Laskowski
zwei Kompositionen, die einen
Bogen von 1921 bis 2021
spannen. Im nachfolgenden
Eröffnungskonzert stellt das
SWR Vokalensemble gemeinsam
mit dem JACK Quartet ein
abendfüllendes Werk für Chor
und Streichquartett von Chaya
Czernowin vor. Das erste von
vier Orchesterkonzerten gestaltet
noch am gleichen Abend
Soul der 60er Jahre
Konzert mit Fire of Soul
Fire of Soul, die deutsch-französische
Soulband, gibt am 15.
Oktober, 20.30 Uhr ein Konzert
im Saal des Gasthauses Warteck
in Müllheim/Niederweiler.
Die siebenköpfige Band wurde
2013 von den aus Martinique
stammenden Brüdern Alain
und Chris Koutenay gegründet.
Gitarre, Bass, Schlagzeug,
Piano und Bläser bereiten einen
soliden Klangteppich für
den Sänger „Little“ Walter
Golczyk, der mit seiner rauen
Stimme und grandiosem Entertainment
der Band einen
besonderen Ausdruck verleiht.
Heiße Rhythmen und Gespür
für die Authenzität des Soul
der 60er Jahre werden in einer
lebendigen Show dargeboten
und Klassiker werden zu neuem
Leben erweckt. Fire of Soul
begeistert nicht nur wegen ihres
hohen Unterhaltungswertes,
sondern auch weil die deutsch/
französische Freundschaft,
besonders im grenznahen
Fire of Soul
Schumann aufgeführt. Außerdem
stehen zwei Werke von
Felix Mendelssohn auf dem
Programm: sechs „Lieder ohne
Worte“ und das a-moll Streichquartett
op.13.
Tilman Krämer Foto: promo Salagon Quartett Foto: promo
das SWR Symphonieorchester
mit Werken von Annesley
Black, Maja S. K. Ratkje und
Beat Furrer. Beide SWR Ensembles
sind zusammen mit
dem IRCAM und dem Chorwerk
Ruhr unter der Leitung
von Sylvain Cambreling auch
am Abschlusskonzert beteiligt,
wenn Francesco Filideis Oratorium
„The Red Death“ seine
Uraufführung erlebt.
Ein echtes Spektakel im
Freien lässt die Landschaftskomposition
„DONAU / RAU-
SCHEN“ von Daniel Ott und
Enrico Stolzenburg erwarten
(16.10., 18 Uhr). Diese wird
ganz Donaueschingen zum
Klingen bringen.
Detailliertes Programm:
SWRClassic.de/donaueschinger-musiktage.
Müllheim ein aktuelles gesellschaftspolitisches
Thema ist,
das von Fire of Soul praktiziert
und musikalisch umgesetzt
wird – Eintritt frei, Hutspende
erbeten.
Foto: promo
Veranstaltungen KULTUR JOKER 41
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Fr 1. Oktober
Freiburg
Musik
18:30 h: Cordiale: „Afrika trifft Orient“. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
21 h: Cordiale: „Konzert“ - Cécile Verny in
Begleitung von Johannes Maikranz. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
22:30 h: Cordiale: „Musikalischer Abschluss“ - Joel
da Silva in Begleitung der Band. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
17 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19:30 h: Premiere: „Bygones“ - Out Innerspace
Dance Theatre / David Raymond & Tiffany
Tregarthen (Kanada). Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-
Weiss-Str. 6A
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
Kabarett & Comedy
20 h: „#Lach_mich“ - Patrizia Moresco Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
19 h: Cordiale: „Wo liegt unsere Verantwortung für
Geflüchtete?“. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Cow“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Allgemein
20 h: Wörldwaid! - Die neue Christoph Sonntag
Live-Show. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
20 h: „Ballett Werkstatt“ - Hamburg Ballett John
Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
20:30 h: Bluesquamperfect – Blues, Soul, Rock.
Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 2. Oktober
Freiburg
Allgemein
20 h: Sanierung eines Baudenkmals. Freiburg
(verschiedene Orte),
Literatur
16 h: „Töchter von Gastarbeiter*innen“ - Die
Freiburger Autorinnen Fatma Sagir & Tú Qùynhnhu
Nguyễn. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Musik
14 h: Cordiale: „Afrika trifft Orient“. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
20:15 h: 2. Kaufhaus-Serenade: 2 Flöten & Cello
/ Camerata Instrumentale Freiburg. Historisches
Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24
21:30 h: Cordiale: „SOULFAMILY“. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
14:30 h: „Kamishibai König und sein kluger
Wesir“ - Teilnehmerinnen des Sozialdienstes
muslimischer Frauen erzählen eine selbst
geschriebene Geschichte aus 1001 Nacht. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
14:30 h: Cordiale: „Kamishibai. König und sein
kluger Wesir“. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
15:30 h: Cordiale: „Nelly und Julia“. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
17:45 h: Cordiale: „Lebens(t)raum“. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
17:45 h: Lebens(t)raum E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19:30 h: Premiere: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš
Janáček. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-
Weiss-Str. 6A
20 h: Premiere: „Anne-Marie die Schönheit“ -
Deutsche Erstaufführung / von Yasmina Reza
mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
20 h: „Irgendwas stimmt immer“ - Vocal Recall.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
07 h: Münstermarkt Frühstück: Eine kulinarische
Markttour für Freiburger*innen. Münsterplatz,
Münsterplatz
15 h: Kinder führen Kinder – Kalt, aber cool!
Archäologisches Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5
Partys
23:00 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Feste & Hocks
14 h: Straßenfest mit temporärer Spielstraße.
Jensenstraße, Jensenstraße
Vorträge & Gespräche
16 h: Cordiale: „Töchter von Gastarbeiter*innen“
- Fatma Sagir und Tú Qùynh-nhu Nguyễn E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
18:30 h: Cordiale: „Mein Leben zwischen
zwei Welten. Eine bewegende Geschichte in
Bildern“ - Ousman Bojang. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19:15 h: „Stühlinger Kirchplatz“ ist überall Wie wir
gemeinsam die Zukunft trotz der Globalisierung
menschlich gestalten. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19:15 h: Cordiale: „Stühlinger Kirchplatz ist überall“
- mit Grußwort vom Ersten Bürgermeister Ulrich
von Kirchbach. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
14 h: „L‘heure exquise - Maurice Béjart“ -
Alessandra Ferri und Carsten Jung. Theater
Baden-Baden, Goetheplatz
19 h: „Tod in Venedig“ - Ballett von John
Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
20 h: „L‘heure exquise - Maurice Béjart“ -
Alessandra Ferri und Carsten Jung. Theater
Baden-Baden, Goetheplatz
Musik
20 h: Die A Cappella Nacht Kurhaus Baden-
Baden, Kaiserallee 1
20:15 h: Konzert Barockcello und Orgel. Werke
von Bassano, Frescobaldi, Marais, Telemann und
Bach. Ev. Pauluskirche Badenweiler, Kaiserstr. 8
20:15 h: Konzert Barockcello und Orgel. Werke
von Bassano, Frescobaldi, Marais, Telemann und
Bach. Ev. Pauluskirche Badenweiler, Kaiserstr. 8
Varieté
20 h: Magic Man: Varieté Benefizgala. Kultur- &
Bürgerhaus Denzlingen, Stuttgarter Str. 30
Kunst
11 h: Vernissage: „Nobody‘s Listening“. ZKM
| Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe,
Lorenzstr. 19
So 3. Oktober
Freiburg
Literatur
19 h: „Ostbewusstsein“ - Lesung mit Valerie
Schönian. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
Musik
10 h: Infotag an den Jazz & Rock Schulen
Freiburg – Beratung am Instrument, Vorstellung
verschiedener Ensembles, Mitmachangebote.
Jazz und Rock Schule Freiburg, Haslacher Str. 43
12 h: Sonntagsmatinee Archäologie –
Musik – Aperitif Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
18 h: Cuadro Sur - Gitarrentrio / Mit Werken von
Federico Moreno-Torroba, Pat Metheny, Ennio
Morricone, Georges Bizet u.a.. St.-Michaels-
Kapelle (Alter Friedhof), Karlstr. 39
18:30 h: Cordiale: „Finale“ - SÜDUFER Chor.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
11 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger
Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
12:30 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger
Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
15 h: Cordiale: „AFRICA DAY“. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
18 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
18 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-
Weiss-Str. 6A
19 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - Deutsche
Erstaufführung / von Yasmina Reza mit Robert
Hunger-Bühler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
19 h: „Ich bin VIELE - Eine Reise durchs Uliversum“
- Uli Boettcher. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
15 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Film
15:30 h: Kurzfilme Friedens(w)orte / Projekt
von PAKT e.V. Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
Basel
Theater & Tanz
15 h: „OperAvenir Porträtkonzert“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
17 h: „Tod in Venedig“ - Ballett von John
Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
Musik
10 h: Gottesdienst mit Musik für Violoncellosolo.
Telemann, Gamben-Fantasien, BACH-
Bearbeitungen für Orgel. Ev. Stadtkirche
Müllheim, Wilhelmstr. 17
Literatur
18 h: „Variationen der Liebe – Geschichten aus
dem Decamerone“ - mit Musik von Frescobaldi
und Debussy Boccaccio. Theater Kumedi,
Römerstraße 2
Musik
20 h: Bläserquintett, Klavier und Gesang / Werke
von J.Haydn über die Romantik, bis Alban Berg.
Kulturzentrum3klang, Doretmatt 2
Antisemitismus heute
Für die ganze Familie
Viel mehr „Neu“ geht fast nicht:
Das Jugendbildungswerk veröffentlicht
sein neues Angebot auf
einer neu gestalteten Website,
auf der nun rund 200 Kurse,
Workshops, Projekte und weitere
Angebote zu finden sind.
Seit September finden diese zum
großen Teil im neu sanierten
Haus der Jugend statt. Unter
dem Dach des Jugendbildungswerks
bieten die Jugendkunstschule,
der Circus Harlekin und
„Klimatische“
Am 2. Oktober möchten die
Parents for Future Freiburg und
weitere Umweltgruppen auf der
Schwarzwaldstraße (ab der Einmündung
Hildastr) eine Versammlung
zur Mobilitätswende
abhalten. Mit der Aktion „Klimatische“
soll diese stark befahrene
Straße kurzfristig dem
Autoverkehr entzogen und als
Plattenbörse im Herbst
Ein Freiburger Urgestein ist
die Plattenbörse. Seit 1985 bietet
die Börse Schätze aus dem
Bereich Vinyl, CD und Musik-
DVDs. Eine echte Institution
für Sammler*innen und DJs,
aber nicht nur für die. Am 2.
Oktober, 10–16 Uhr kommt die
Die Waldhof-Akademie hat geöffnet
und freut sich auf Sie. Buchen Sie die
kommenden High-Lights bequem
über unser neues Buchungsportal:
www.waldhof-freiburg.de
Termine: High-Lights im Okt./Nov. 2021
07.10.2021 Verschwörungsmythen - mit Dr. Michael Blume
16.10.2021 Ver-rückte Welt - was ist da los? - mit Dr. Michael Harder
15.-17.10.2021 Textilkurs Upcycling! Von Fast zu Slow Fashion - mit Aline Ribeiro-Vitale
22.10.2021 - 23.10.2021 Frau Holle, Perchta & Co - mit Sabine Lukat
18.-23.10.2021 Porzellanmalerei - mit Klaus Baumgart
05.11.2021 Von der Sphärenharmonie zu den Planetenbahnen - mit Dr. Martin Federspiel & Udo Müller
05.11.2021 - 07.11.2021 Porträt-Workshop - mit Sigrid Schubert
08.11.2021 - 10.11.2021 Einführung in die Technik der Radierung - mit Michelle Hothum
12.11.2021 - 14.11.2021 Goldschmieden - mit Ulrike Fretter
19.11.2021 - 21.11.2021 Kreative Schreibwerkstatt - mit Susanne Wetzel
26.11.2021 - 28.11.2021 Dô in – Dao-Yin Qi Gong - mit Christian Blanck
Im Waldhof 16
79117 Freiburg-Littenweiler
Foto: Marc Doradzillo
Zu Zeiten der Corona-Pandemie
stößt man auf diverse Verschwörungserzählungen,
viele
mit der Aufgabe, Schuldige für
die Krisen in der Welt zu finden.
Nicht selten sind auch antisemitische
Klischees dabei,
hinter denen ein jahrhundertealtes
Feindbild steht, das der
jüdischen Weltverschwörung.
Dr. Michael Blume ist Religionswissenschaftler
mit Blick
auf politische Prozesse, vor
allem solche, die Antisemitismus
betreffen. Am 7. Oktober,
17 Uhr referiert Michael Blume
zur Thematik antisemitische
Verschwörungserzählungen im
Waldhof Freiburg. Dabei zeigt
er auch auf, wie eine komplexe,
tatsachenorientierte Problembewältigung
aussehen kann.
Info und Anmeldung:
www.waldhof-freiburg.de
Freiburg
Freiburg
das Kultur- und Begegnungs-
Zentrum kubez ein buntes Programm
an. Spannende Angebote
wenden sich an Kinder und
Jugendliche, aber auch an die
Eltern und Familien der Kids.
Weitere Infos: www.jbw.de
Freiburg
Kommunikations- und Lebensraum
erlebbar gemacht werden.
Im gesamten Straßenbereich
soll es Infos und Aktionen zu
verschiedenen Umwelt-, Klimaund
Gesellschaftsthemen geben.
Mit den Anwohner*innen,
die sich mit eigenen Tischen
beteiligen können, wird so der
öffentlichen Raum erobert.
Freiburg
Plattenbörse nach langer Sanierungspause
wieder ins Haus der
Jugend. Mit 30 Ständen zeigt
sich die Börse umfangreich wie
immer. Neben dem großen Angebot
bleibt auch viel Raum für
Austausch und den einen oder
anderen Kaffee.
42 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Wutbürger, Hass, Fake-NewsFreiburg
Das Theaterstück „Furor“, von
den Autor*innen Sarah Nemitz
und Lutz Hübner kurz vor Corona
(2018) geschrieben, ist
heute aktueller denn je und feiert
am 9. Oktober, 20 Uhr im
Wallgraben Theater Premiere.
Ministerialrat Braubach, der
sich mitten im Wahlkampf um
das Amt des Oberbürgermeisters
befindet, kommt abends
in die bescheidene Wohnung
der alleinerziehenden Altenpflegerin
Nele. Zweieinhalb
Wochen zuvor überfuhr er mit
seinem Auto ihren 17-jährigen
Sohn, der nun im Rollstuhl
Quartiersflohmarkt
Das Bürgerforum Sedanquartier
und OFF (Obdach
für Frauen e.V.) veranstalten
mit der Boutique LeSac einen
Flohmarkt am 2.Oktober ab
10 Uhr in Häusern und Höfen
Upcycling getanzt
landen wird. Obwohl schuldlos
an dem Unfall, kommt Braubach
mit konkreten Hilfsangeboten.
Die unterbezahlte Paketbotin
Jerry stößt dazu und
sieht die Stunde ihres heiligen
Zorns gekommen; ihr tiefes
Misstrauen, die Wut auf korrupte
Politiker, der Hass auf
ein ungerechtes System lassen
die Situation eskalieren. Wutbürgertum,
Hasskampagnen,
Fake-News – Ein Stück so nah
am Heute. Weitere Infos und
Termine: www.wallgrabentheater.com
Freiburg
des Quartiers. Wer mitmachen
will, kennzeichnet das Haus
mit Luftballons. Alle Bewohner
des Quartiers können sich
beteiligen. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich.
Abschiede über Abschiede
Objekttheater, Pantomime und
Schauspiel kommen im besonderen
Theaterstück „ADIO“ zusammen.
Ab 4 Jahren freigegeben
und damit für alle geeignet,
beschäftigt sich die Miniaturaufführung
mit den unterschiedlichsten
Formen des Abschieds.
Vom „Bin gleich wieder da!“
bis hin zum „Ich werde dich
sehr vermissen!“ pendelt sich
Taxi ins Unbekannte
Du steigst in ein Taxi und es
fährt dich werweißwohin. So
jedenfalls in Saša Stanišićs
neuem Kinderbuch „Hey, hey,
hey, Taxi!“ Da geht es mal in
wuchernde Gemüsefelder, mal
ins tobende Meer. Auch Zwerge
und Drachen schauen auf der unverhofften
Taxifahrt vorbei, vom
verrückten Taumel in der Schwerelosigkeit
ganz zu schweigen!
Die Geschichtssammlung, die
Freiburg
Eine ungewöhnliche Landschaft
eröffnet sich vor den
Augen der Tänzer*innen, eine
Landschaft aus PET-Flaschen.
Inmitten dieses Szenarios und
innerhalb einer Videoprojektion
erkundet das multimediale
Tanzstück „up.twist“ Begegnungen,
die nicht gewollt,
aber nachhaltig sind. Die
Tänzer*innen erproben im
Prozess das Umdeuten, Neugestalten,
Aufwerten und Integrieren.
Inspiriert zu diesem
Stück wurde die Freiburger
Choreografin Dagny Borsdorf
durch den Prozess des Upcyclings,
der einen Umgang auch
mit unliebsamen Dingen und
damit Reslienz lehrt. Premiere:
27. Oktober, 20 Uhr im E-
Werk. Weitere Aufführungen:
28.–30. Oktober, 20 Uhr.
Foto: Jennifer Rohrbacher
Freiburg
„ADIO“ zwischen Abschiedsschmerz,
Entdeckerlust und
fröhlichem Wiedersehen ein
– ein universelles Thema, das
mit viel Witz und Slapstick behandelt
wird. Es spielen Margit
Wierer und Stefan Wiemers.
Das Stück unter der Regie von
Mark Kingsford kommt am 24.
Oktober, 15.30 Uhr auf die Bühne
des E-Werk.
Freiburg
Stanišić zusammen mit seinem
Sohn entwickelt hat, kommt nun
in Kooperation mit der Figurenspielerin
Vanessa Valk ins Theater
im Marienbad. Die mobile
Produktion, die als Einpersonenstück
konzipiert ist, kann ab
dem 12. Oktober auch für Schulen
und Kindergärten gebucht
werden. Premiere: 2. Oktober,
20 Uhr. Weitere Aufführungen
im Oktober: 3./20.–24./26.-28.
Mo 4. Oktober
Freiburg
Führungen
16 h: 3. Kulturspaziergang in Haslach / Geführt von
Kubus 3 und die Wundertüte Haslach. Treffpunkt:
Haslach-Apotheke. Kubus 3, Haslacher Str. 43
Andere Orte
Theater & Tanz
18 h: „Absprung“ - Ballettschule des Hamburg
Ballett. Museum Frieder Burda, Lichtentaler
Allee 8b
Allgemein
20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.
13
Di 5. Oktober
Freiburg
Musik
20:15 h: „Dort, wo Du nicht bist...“ Lieder von Erich
Korngold, Franz Schubert, Robert Schumann
und Ludwig van Beethoven / LiederAben.de.
Historisches Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24
Andere Orte
20 h: Duo FisFüz & Ian Harrison + Winfried
Holzenkamp. Martinskirche Müllheim,
Wilhelmstraße
Mi 6. Oktober
Freiburg
Literatur
15 h: „Die vier Schwestern – 4 Jahreszeiten“ -
Kinderlesung mit Malika Ferdjoukh (Lirum-Larum-
Lesefest). Centre Culturel Français Freiburg,
Münsterplatz 11
Musik
20 h: Duo FisFüz. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
Kabarett & Comedy
20 h: Comedy Night. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Führungen
17:30 h: Leben in und um Freiburg vor der
Stadtgründung. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Vorträge & Gespräche
17 h: „E.T.A. Hoffmann – der unterschätzte
Komponist“ - Udo Müller. Waldhof Akademie für
Weiterbildung, Im Waldhof 16
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Gloria“ - Gastspiel Theater Winterthur /
Balett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20:30 h: JT Lauritsen & The Buckshot Hunters
ChaBah, Bahnhofstr. 13
Do 7. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: „Undercover“ - Erika Stucky E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
20 h: Premiere: „19 to the Dozen“ - Silent
Cosmonauts Kollektiv. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: Premiere: „Learning Feminism from Rwanda“
- Eine Produktion von Flinn Works in Kooperation
mit EANT Festival / Amizero Kompagnie. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 4620:30 h:
„Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Keine Zeit für Pessimismus“ - Matthias
Brodowy. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
18 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Vorträge & Gespräche
17 h: „Verschwörungsmythen“ - Dr. Michael
Blume. Waldhof Akademie für Weiterbildung,
Im Waldhof 16
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Gloria“ - Gastspiel Theater Winterthur /
Balett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
18 h: Bundesjugendballett. Akademiebühne
Baden-Baden, Allee Cité 5
Musik
20 h: The Voyagers feat. Marshall Titus Kurhaus
Baden-Baden, Kaiserallee 1
20 h: Tim Fischer – Die alten schönen Lieder / 31.
Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke
und Kunkel-Straße 1
Fr 8. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: Zweierpasch. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „19 to the Dozen“ - Silent Cosmonauts
Kollektiv. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Eine
Produktion von Flinn Works in Kooperation mit
EANT Festival / Amizero Kompagnie. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-
Weiss-Str. 6A
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Zurück in die Zugluft - Die unerträgliche
Seichtigkeit des Scheins“ - Inka Meyer.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
17 h: Themenführung – Meisterwerke in Glas.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
19 h: „Sprache und Transzendenz“ /
Ein theologischer Ansatz zur Kritik des
philosophischen Glaubens bei Karl Jaspers.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Gloria“ - Gastspiel Theater Winterthur /
Balett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: Help! - A Beatles Tribute. Gloria-Theater,
Friedrichstr. 21
Theater & Tanz
17 h: Bundesjugendballett. Akademiebühne
Baden-Baden, Allee Cité 5
20 h: „Ein Sommernachtstraum“ - Ballett von John
Neumeier nach W. Shakespeare. Festspielhaus
Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Kabarett & Comedy
20:30 h: „I schaff mehr wie Du!“ - Jakob Friedrich.
Schlosskeller Emmendingen, Schlossplatz 1
Literatur
20 h: „Mehr Tango geht nicht!“ - Astor Piazzolla.
Theater Kumedi, Römerstraße 2
Musik
20 h: Amsterdam Klezmer Band –
Jubiläumstournee / 31. Staufener Kulturwoche.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
Sa 9. Oktober
Freiburg
Musik
18:30 h: Klavierabend mit Max und Marco Leibert
Humboldtsaal Freiburg, Humboldtstr. 2
Theater & Tanz
15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „19 to the Dozen“ - Silent Cosmonauts
Kollektiv. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Eine
Produktion von Flinn Works in Kooperation mit
EANT Festival / Amizero Kompagnie. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-
Weiss-Str. 6A
20 h: Premiere: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah
Nemitz. Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: Premiere: „Ausreden“ - Volkmar Staub.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
17 h: Stadtführung in russischer Sprache -
Aleksandra Klukina. Zwetajewa-Zentrum für
russische Kultur an der Universität Freiburg e.V.,
Stadtstraße 5
Partys
19 h: Salon Riot #9. Slow Club, Haslacher Str. 25
23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
31. Staufener Kulturwoche
07.-17. Oktober
Staufen
www.staufen.de
Theater & Tanz
19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: AC/DC ROCK SHOW - presented by AC/
DX. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Theater & Tanz
18 h: „Ein Sommernachtstraum“ - Ballett von John
Neumeier nach W.Shakespeare. Festspielhaus
Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Kabarett & Comedy
20 h: „Ich sag‘s jetzt nur zu Ihnen…“ - Stefan
Waghubinger. Theater Kumedi, Römerstraße 2
20 h: Martin Zingsheim – Solokabarett / 31.
Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke
und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: Novecento - die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
veranstaltungen KULTUR JOKER 43
So 10. Oktober
Freiburg
Musik
17 h: OFF-Liederabend: „Freude hab ich
geschürft“ - Hans Christoph Begemann (Bariton)
und Klaus Simon (Klavier). Junghof Kappel,
Großtalstr. 101
20 h: „`S Klane Glückspiel“ - Voodoo Jürgens.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Die Sterne. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.
1
Theater & Tanz
15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
15:30 h: „Das Bärenwunder“ - Cargo Theater
/ für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
16 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
18 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.
Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-
Weiss-Str. 6A
Kabarett & Comedy
19 h: „Cogito, ergo, dumm“ - Sebastian 23.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
12 h: Leben in und um Freiburg vor der
Stadtgründung. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
16 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski
und Patrick Goddard. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Theater & Tanz
16 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Allgemein
20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.
13
Musik
20 h: Poems on the Rocks – Songs und Texte
für die Ewigkeit / 31. Staufener Kulturwoche.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
Di 12. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des
Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Vorträge & Gespräche
18 h: Klimaschutz und Klimaanpassung – VHS-
Kurs (kostenlos). Lycée Turenne, Schützenallee
31
19 h: „Gewalt und Männlichkeit – ein
Beziehungsgeflecht“. Katholische Akademie,
Wintererstr. 1
20:15 h: Transatlantic Tuesday: Meine Jahre
in Amerika: Als Auslandskorrespondent in der
Trump-Ära – Vortrag mit Thilo Kößler. Universität
Freiburg, HS 1010, KG I, Platz der Universität 3
Andere Orte
Führungen
10 h: Führung durch den Kurpark. Kurpark Bad
Krozingen, Am Kurpark 1
Kabarett & Comedy
20 h: Timo Wopp – Ultimo. Die Jubiläumstour / 31.
Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke
und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
Traumreisen und Bergexpeditionen
Die MUNDOLOGIA ist zurück
Endlich wieder Live-Vorträge:
Nach 18 Monaten Corona-
Pause startet die Mundologia-
Reihe am 3. Oktober in die
neue Veranstaltungssaison.
Die Veranstalter Tobias Hauser
und David Hettich versprechen
im Herbst und Winter ein
aufsehenerregendes Programm
mit mehr als 60 Vorträgen.
Um behutsam nach der langen
Pause zu starten, gibt es
am 3. Oktober im Kultur- und
Bürgerhaus Denzlingen vier
Vorträge zu sehen, die mit
Abstandsregel und geringerer
Besucherzahl präsentiert werden:
Klaus Echle zeigt seinen
Klassiker „Wildnis vor der
Haustür“ um 11 und 14 Uhr.
Am Abend steht Nachwuchs-
Talent Joshi Nichell mit „Per
Anhalter nach Feuerland“ auf
der Bühne.
Im November ist dann ein
großes Programm geboten:
Am Feiertag, den 1. November
geht es in Denzlingen mit
Erik Peters auf eine faszinierende
Leinwandreise durch
Schottland sowie mit Maximilian
Semsch auf dem E-Bike
durch Deutschland. Der erste
große Veranstaltungstag im
Paulussaal Freiburg bringt am
14. November Stargast Hans
Kammerlander auf die Bühne,
der die Zuschauer zum
„Manaslu – Dem Geisterberg“
entführt. Außerdem stehen an
diesem Tag eine Reportage
über Norwegen von Walter
Steinbergund eine über Irak –
Kurdistan des Freiburger Fotojournalisten
und Mundologia-
Preisträgers David Lohmüller
auf dem Programm.
Am 15. und 16. November
präsentiert die Mundologia
Bergsteigerlegende Reinhold
Messner live im Konzerthaus
Freiburg. Er gehört zu den
größten und bekanntesten
Abenteurern und Bergsteigern
unserer Zeit. In seiner neuen
Live-Show setzt er sich noch
einmal mit dem NangaParbat
– seinem Schicksalsberg auseinander.
Hier feierte er nicht
nur seinen größten Erfolg, sondern
erlebte auch ein Drama,
das sein ganzes Leben veränderte.
Untermalt mit Bildern
und Filmen auf der riesigen
Leinwand erzählt Reinhold
Messner offen und schonungslos
von Traum und Tragödie
am Nanga Parbat.
Der Islamwissenschaftler
und Fotojournalist Lutz Jäkel
zeigt am 18. November in
Müllheim seine bewegende
Top-Reportage „Syrien – Erinnerungen
an ein Land ohne
Krieg“. Der Spieltag am 21. November
bringt die Kanarischen
Inseln (Stefan Erdmann) und
die Rocky Mountains (Burgholzer/Hübl)
ins Kultur- und
Bürgerhaus Denzlingen. Am
22. und 23. November geht es
im Bürgerhaus Seepark mit
Kostya Abert per Wohnmobil
nach Australien und mit dem
Ehepaar Kürschner-Haas auf
der Grande Traversata delle
Alpi (GTA) zu Fuß durch die
Westalpen.
Weitere Infos und Tickets unter:
www.mundologia.de.
Theater & Tanz
17 h: „Ein Sommernachtstraum“ - Ballett von
John Neumeier nach William Shakespeare.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Musik
19 h: I Liguriani – Dal Mare ai Monti - Lieder und
Tänze (nicht nur) aus Ligurien. Donauhallen
Donaueschingen, Strawinsky Saal, An der
Donauhalle 2
20 h: The Cast – Die Rockstars der Oper / 31.
Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke
und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
15 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
18 h: Novecento - die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
Mo 11. Oktober
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Allemagne je t’aime, un peu, beaucoup,
passionnément...Une expat raconte“ - Maureen
Thumas-Eitel Centre Culturel Français Freiburg,
Münsterplatz 11
Musik
20:15 h: „Aa veit du den Draum, aa veit du den
Song?“ Lieder von Edvard Grieg, Gabriel Fauré,
Henri Duparc und Felix Mendelssohn-Bartholdy
/ LiederAben.de. Humboldtsaal Freiburg,
Humboldtstr. 2
Theater & Tanz
10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
Vorträge & Gespräche
20 h: „dies|seits: Heimkehr Von Waldwegen,
Abzweigen, Wegkreuzen und Zeichen“ / Wolfgang
Büscher (Journalist, Schriftsteller, Wanderer).
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Andere Orte
Mi 13. Oktober
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „pussy lounge – oder was machen wir, wenn
man uns machen lässt?“. Crash Musikkeller,
Schnewlinstr. 7
Andere Orte
Musik
20:30 h: Sugar Queen. ChaBah, Bahnhofstr. 13
20 h: Mockemalör / 31. Staufener Kulturwoche.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
Do 14. Oktober
Freiburg
Allgemein
19 h: Sind wir im digitalen Zeitalter bald alle
arbeitslos? – Ein Plädoyer für unflexible
Arbeitsmärkte. Digitaler Raum,
Literatur
16 h: „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt …“ - Selma
Meerbaum-Eisinger – ein Dichterinnen-Porträt in
Liedern und Texten Termin Katholische Akademie,
Wintererstr. 1
Musik
19 h: Oktoberkonzert / Ralph Dutli liest
Übersetzungen von Marina Zwetajewas Lyrik ,
Igor Kamenz begleitet am Piano. Humboldtsaal
Freiburg, Humboldtstr. 2
19:30 h: „Lob der Aphrodite“ / Lesung und Konzert
mit Ralph Dutli (Sprecher), Igor Kamenz (Klavier)
Freiburger Hof, Humboldtstraße 2
Theater & Tanz
10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
20 h: „pussy lounge – oder was machen wir, wenn
man uns machen lässt?“. Crash Musikkeller,
Schnewlinstr. 7
Der Islamwissenschaftler und Fotojournalist Lutz
Jäkel zeigt seine bewegende Reportage „Syrien –
Erinnerungen an ein Land ohne Krieg“ Foto: Lutz Jäkel
Hans Kammerlander entführt die Zuschauenden
zum „Manaslu – Dem Geisterberg“
Foto: Hans Kammerlander
Kasper‘s Abenteuer im Orient
Freiburger Puppenbühne spielt „Kasper und der magische Mantel“
Nach 12 Monaten Spielpause
dürfen sich die Freunde des
Puppentheaters freuen, denn
im Oktober geht das Kasperle
wieder auf große Abenteuer. Im
Kurhaus Bad Bellingen startet
am 6. Oktober, 15.30 Uhr das
neue Stück „Kasper und der magische
Mantel“, einen Tag später,
am 7. Oktober, 16 Uhr, präsentiert
die Freiburger Puppenbühne
das Stück im Theater am Kastelberg
in Waldkirch (ab 4 Jahren).
Das Abenteuer startet, als sich
Kasper und sein Hund Bello auf
Weltreise machen. Bei einem
Halt im Orient begeben sie sich
auf die Suche nach dem geheimnisvollen
Mantel der Magie, dank
dem weder Angst, Hunger noch
Leid im Land aufkommen. Doch
„Kasper und der magische Mantel“
kaum ist Kasper an seinem Ziel
angekommen, zeigt sich, dass der
Mantel durch ein Unglück Schaden
genommen hat und der zur
Hilfe eilende Schneider nicht der
ist, der er zu sein scheint. Zauberhafte
Puppen, Kostüme und Bühnenbilder
sorgen für eine heitere
Atmos phäre, wenn der Freiburger
Puppenspieler David Minuth hinter
der Bühne alle Register seiner
Spielkunst zieht.
Weitere Infos und Termine:
www.freiburger-puppenbuehne.
Foto: David Minuth
44 KULTUR JOKER veranstaltungen
„Das Festkomitee“
Eine kleine Gemeinde plant
zum anstehenden Jubiläum die
Aufführung eines historischen
Festspiels. Was als nette Idee gedacht
ist, endet indes so, wie es
sich niemand auch nur im Traum
hat vorstellen können. Alan Ayckbourn,
der Grandseigneur der
britischen Boulevardkomödie,
schrieb „Das Festkommitee“
Wandel fürs Klima
Die Veranstaltungsreihe „Ökosoziale
Transformationen“ der
Evangelischen Erwachsenenbildung
Freiburg beginnt mit einem
Vortrag des Postwachstumsökonomen
Niko Paech, der am 14.
Oktober, 19.30 Uhr in der Auferstehungskirche
in Littenweiler
sprechen wird. In seinem Buch
„All you need is less“ diskutiert
Paech, inwiefern die Klimakrise
durch eine Befreiung vom Überfluss
zu bewältigen ist. Ebenfalls
in der Auferstehungskirche und
„Testsieger am Scheitel“
Traditionell tollkühn feiern
die intellektuellen Underdogs
von Oropax am 14./15. Oktober,
jew. 20 Uhr im E-Werk
ein buntes Gipfeltreffen der
Sinnlosigkeit. Im Rausch des
Abends starten sie ein Festival
der Wortakrobatik. Im Nirwana
zwischen Irrwitz und herrlichem
Wahnsinn werden alle
Geister befreit. „Testsieger
am Scheitel“ heißt das neue
1977, es atmet unverkennbar
den revolutionären Esprit jener
Tage. Ayckbourns subtile Charakterzeichnung
lässt erahnen,
dass sich die turbulenten Ereignisse
auch heute, vielleicht sogar
hier zutragen könnten. Mit dem
theater79merzhausen im Forum
Merzhausen am 16. Oktober,
19.30 Uhr. Eintritt frei.
Formen der Unterdrückung
Wie kann unsere Welt gerechter
werden? Mit dieser Frage beschäftigt
sich Emilia Roig in
ihrem Buch sowie der Online-
Lesung „Why We Matter – Das
Ende der Unterdrückung“ am 19.
Oktober, 18 Uhr. Dabei analysiert
sie unterschiedliche Formen
der Unterdrückung – u.a. von
Frauen, von People of Colour,
von Homosexuellen, von Menschen
mit Behinderung – und
deren Überschneidungen. Auch
Zum zweiten Mal finden am 23.
und 24. Oktober im Rahmen der
Kolumination öffentliche Kolumnisten-
und Slammer-Lesungen
auf dem Säntis statt. Das Publikum
darf sich auf die Crème de la
Crème der Kolumnist*innen und
Slammer*innen aus Deutschland,
Schweiz und Österreich
freuen. Und das alles bei einem
atemberaubenden Ausblick vom
Gipfel des Säntis. Ein Highlight
ist die Verleihung des Preises der
Kolumination an den deutschen
Kolumnisten Axel Hacke. Woche
Merzhausen
Freiburg
am 28. Oktober, 19.30 Uhr diskutiert
OB Martin Horn mit dem
Wirtschaftsjournalisten Wolfgang
Kessler über Freiburgs
Klima-Zukunft. Am Beispiel
von Modellstätten soll gezeigt
werden, was vor Ort möglich ist,
um der Klimakrise zu begegnen.
Niko Paech
Foto: Niko Paech
Digital
anhand der Geschichte ihrer eigenen
Familie zeigt sie, welche
Rolle unbewusste Diskriminierungsmuster
dabei spielen und
lädt dazu ein, die Welt neu zu
denken. Anmeldung: office@
amica-ev.org
Emilia Roig © Mohamed Badarne
Der „König von Kolumnien“ Säntis
für Woche veröffentlicht er im
Magazin der Süddeutschen Zeitung
seine Kolumne „Das Beste
aus aller Welt“, nebenbei schrieb
der Journalist und Autor noch
rund zwei Dutzend Bücher.
Weitere Infos: www.kolumination.ch
Axel Hacke
Foto: Promo
Freiburg
Programm und präsentiert
u.a. den Geh-heim-Agenten
Pinski, doppelte Biberzähne,
barockes Rock-go-go, das
Geheimnis der Mehrzahl und
tropische Mönche. Der kahlköpfige
Volker feiert ausgefallen
sein Kamm-Bäck – denn
nur so wird der Weg frei zur
GmbHaar.
Was aber hat Thomas noch,
was Volker nicht mehr hat?
Kabarett & Comedy
20 h: „Sitzleder - der letzte Stammtisch“ -
Strohmann-Kauz. Vorderhaus, Habsburgerstraße
9
20 h: Oropax Testsieger am Scheitel.. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Führungen
16 h: Begehung Kunst am Bau – Robert Schad:
Außenplastik „Die Spur“. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Film
16 h: Filmvorführung: Dreisamlibellen.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Datensicherheit Online“ / „Digitaler
Diwan“ Reihe der Katholischen Akademie.
Digitaler Raum,
Andere Orte
Musik
20 h: Wynton Marsalis mit Jazz at Lincoln
Center. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
Literatur
20 h: „Jaffa Road“ - Daniel Speck. Buchladen in
der Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96
Theater & Tanz
20 h: Le Cabaret Burlesque – Internationale
Burlesque-Show / 31. Staufener Kulturwoche.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
Fr 15. Oktober
Freiburg
Allgemein
16 h: Photovoltaik Balkonmodule -
Anwendungsbeispiel und Fachvortrag. Freiburg
(verschiedene Orte),
Musik
20 h: How Does It Feel? – Bob Dylan-Abend mit
Klaus Theweleit & Gerrit Terstiege. Kunstverein
Freiburg, Dreisamstr. 21, Dreisamstr. 21
20 h: Les Yeux d‘la Tête. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „pussy lounge – oder was machen wir, wenn
man uns machen lässt?“. Crash Musikkeller,
Schnewlinstr. 7
20 h: Der ImproKrimi mit Theater L.U.S.T.. Cala
Theater, Haslacher Str. 15
20 h: Premiere: „Second Body“ - Shibui Kollektiv.
Südufer, Haslacher Str. 41
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Kabarett & Comedy
20 h: Oropax Testsieger am Scheitel.. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Premiere: „Meine Gedanken möchte ich
manchmal nicht haben“ - Jess Jochimsen.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
17 h: Themenführung – Skulpturen in Holz und
Stein. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
18 h: Q4 – Jazzquartett Junghof Kappel,
Großtalstr. 101
20:30 h: Fire of Soul. Gasthaus Warteck,
Weilertalstr. 7
Kabarett & Comedy
20 h: „Selbstläufer“ - Anne Folger. Theater
Kumedi, Römerstraße 2
Musik
20 h: LaLeLu – Das Elbphilharmoniekonzert / 31.
Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke
und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: Novecento - die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
Sa 16. Oktober
Freiburg
Allgemein
10 h: Charity Walk & Run / zugunsten des
Fördervereins für Krebskranke Kinder Freiburg
e.V. (helfen-hilft.de). Seebühne im Seepark,
Gerhart-Hauptmann-Str. 1
14 h: Kitchen Time: Jamaican Cooking with
Family and Friends – Kochworkshop mit
Cheryl Leonhardt. Carl-Schurz-Haus, Online,
Eisenbahnstr. 58-62
Musik
19:30 h: „Luft“ – John Sheppard Ensembles.
Kirche St. Maria-Magdalena, Maria-von-Rudloff-
Platz 1
20 h: Beethoven-Abend / Klavier-Konzert
mit 4 Werken. Pianist: Christoph Lang. Freie
Waldorfschule Rieselfeld, Ingeborg-Drewitz-
Allee 1
Theater & Tanz
10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.
Theater im Marienbad, Marienstr. 4
11 h: Welt der Dinosaurier Mooswaldhalle,
Hochdorfer Str. 16a
19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19:30 h: „Das Festkomitee“ von Alan Ayckbourn
/ theater79merzhausen. Forum Merzhausen,
Dorfstr. 1
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Second Body“ - Shibui Kollektiv. Südufer,
Haslacher Str. 41
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Kabarett & Comedy
20 h: „Meine Gedanken möchte ich manchmal
nicht haben“ - Jess Jochimsen. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
07 h: Münstermarkt Frühstück: Eine kulinarische
Markttour für Freiburger*innen. Münsterplatz,
Münsterplatz
16 h: „Russische Freiburg“ - Prof. Dr. Elisabeth
Cheauré erzählt über die „russische Wiehre“.
Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der
Universität Freiburg e.V., Stadtstraße 5
Partys
23 h: In The Mix. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.
1
Vorträge & Gespräche
17 h: „Ver-rückte Welt - was ist da los?“ -
Dr. Michael Harder. Waldhof Akademie für
Weiterbildung, Im Waldhof 16
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: Premiere: „Un sentiment de vie“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-Theater,
Friedrichstr. 21
20:30 h: Les Saxofous. Schlosskeller
Emmendingen, Schlossplatz 1
Kabarett & Comedy
20 h: „Realität für Quereinsteiger“ - Philipp
Scharrenberg. Theater Kumedi, Römerstraße 2
20 h: Starbugs Comedy – Crash! Boom! Bang!
/ 31. Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle,
Janke und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
20 h: Novecento - die Legende vom
Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.
8
So 17. Oktober
Freiburg
Musik
19:30 h: „Luft“ – John Sheppard Ensembles.
Kirche St. Maria-Magdalena, Maria-von-Rudloff-
Platz 1
20 h: Anna Depenbusch. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
10 h: Welt der Dinosaurier. Mooswaldhalle,
Hochdorfer Str. 16a
15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
16 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Führungen
11 h: Familienführung – Kobra, Vogelspinne &
Co.. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
14 h: Mythos Schlange – Gefürchtet und verehrt.
Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
Feste & Hocks
11 h: Aktionstag - Burgfest / Mittelalterspektakel
zum Mitmachen und Zuschauen. Archäologisches
Museum Colombischlössle, Rotteckring 5
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18 h: Premiere: „Die Rote Zora und ihre Bande“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-
Theater, Friedrichstr. 21
20 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-Theater,
Friedrichstr. 21
20 h: MoZuluArt – 15 Jahre Zulu Music
Meets Mozart / 31. Staufener Kulturwoche.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
Mo 18. Oktober
Freiburg
Musik
19 h: „Aventure Open“ - Ensemble Aventure
Elisabeth-Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A
20 h: Anna Depenbusch. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Andere Orte
Allgemein
20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.
13
Di 19. Oktober
Freiburg
Kunst
19:30 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski
und Patrick Goddard: Screening „La Zone“ von
Georges Lacombe, 1928. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Literatur
18 h: „Why We Matter – Das Ende der
Unterdrückung“ - Online-Lesung mit Emilia Roig.
Digitaler Raum,
Musik
20 h: Emil Brandqvist Trio. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
fällt aus!
veranstaltungen KULTUR JOKER 45
Festival interkultureller Kultur
Das soundcity Festival präsentiert Freiburger Sub-, Club- und Popkultur
Das soundcity Freiburg Festival
hat es sich zur Aufgabe gemacht,
den Facettenreichtum der Sub-,
Club- und Popkultur in Freiburg
zu repräsentieren. Am 9. Oktober
erwartet die Besucher*innen
eine Werkschau interkultureller
Kunst und Kultur und zugleich
eine Leinwand für die Diversität
und Dynamik regionaler
Freizeitaktivist*innen. In diesem
Sinne versteht sich das soundcity
Festival als Frei- und Schutzrau
für Künstler*innen aus Musik,
Mode, Design, Technik, Literatur,
Kunst und Gastronomie und als
Community, die Besucher*innen
sowie Künstler*innen die Chance
zur Vernetzung bietet.
An unterschiedlichen Orten
finden am 9. Oktober Veranstaltungen,
Workshops, Konzerte,
Ausstellungen und Exkursionen
statt, die allesamt Einblick in
die Freiburger Subkultur bieten.
Darunter zum Beispiel ein Workshop
zur Stencil-Art im Haus
der Jugend (12 Uhr) oder zu den
Grundlagen des digitalen Auflegens
durch Bretterbude e.V. (16
Uhr) im B5 Vereinsheim. Eine
Graffiti-Tour, organisiert vom
Corner e.V. , startet jew. um 13
und 16 Uhr vor dem Streetwear-
Geschäft Still ill und verspricht
spannende Einblicke in die legale
und illegale Graffitiszene in Freiburg.
Auf über 250 Quadratmetern
Ausstellungsfläche können
im Schellackplattenantiquariat
und -archiv mehr als 300.000 historische
Schallplatten bei einer
Individualführung mit Inhaber
Andreas Schmauder um 12/14/16
Uhr besichtigt werden.
Der Freiburger Literaturwissenschaftler,
Kulturtheoretiker
und Schriftsteller Klaus Theweleit
hat nicht nur ein Buch über
Bob geschrieben, sondern 2008
eine Biografie zu Jimi Hendrix
veröffentlicht, die leider längst
vergriffen ist. Begleitet von Audio-
und Video-Einspielungen,
liest der gerade im September
2021 mit dem Adorno-Preis*
ausgezeichnete Theweleit aus
„Jimi Hendrix –Eine Biographie“
um 19 Uhr in der BAR am Funkeneck.
Für den perfekten Sound sorgt
das Konzert von Quintin Copper
& Nas Mellow + Tina Turnup
(PALAS) um 20 Uhr im ArTik
und einen besonderen Musikabend
versprechen gleich vier
Freiburger Rockbands um 18 Uhr
in der MensaBar.
Begleitend zum Festival eröffnet
am 9. Oktober die Ausstellung
„25 Jahre subculture Magazin“
im Hilda5, die wie eine Chronik
aufzeigt, was sich zwischen den
letzten musikalisch ernstzunehmenden
Jungendkulturen, der
prädigitalen Sorglosigkeit, der
hingebungsvollen Feierei von
„früher“ und der clubkulturellen
Apokalypse namens Lockdown
ereignet hat. Bis 11. Oktober kann
die Ausstellung besucht werden.
Weitere Infos: www.linktr.ee/
soundcityfreiburg
„Woher, wohin“
Das Tanzprojekt „Woher, wohin“
in Zusammenarbeit mit der röm.
kath. Kirchengemeinde Emmendingen-Teningen,
gefördert von
LAFT, richtet sich an alle Menschen
zwischen 8 und 99 Jahren,
mit und ohne Tanzerfahrung.
„Woher, wohin“ blickt auf die
in den Bänken einer Dorfkirche
versammelten Menschen. Woher
kommen sie? Was verbindet,
was trennt sie? Die Kirchenbänke
werden zu einer Bühne für ein gemeinsam
mit der Choreografin Sabine
Noll entwickeltes Tanzstück,
Tanz um Distanz
„Second Body“ heißt die Videoperformance
des Shibui
Kollektivs und bedeutet die
Auseinandersetzung mit sozialer
Isolation und Vereinsamung
der älteren Generation 65+
in Zeiten der Pandemie. Die
Auseinandersetzung mit der
Sehnsucht nach Nähe und Intimität
in Zweisamkeit in all ihrer
Ambivalenz erscheint im Tanz
betroffener Laien-Tänzer*innen
das sich mit den Lebenswegen
der Beteiligten, aber auch dem
Verweilen und Auseinandergehen
beschäftigt. Am 23./24. Oktober,
je 18 Uhr finden öffentliche Aufführungen
in der St. Johannes-
Kirche Emmendingen statt. Tickets:
info@juliaklockow.com
„Woher, Wohin“
Foto: Fidel Gomez Sanchez
Emmendingen
Freiburg
und professioneller Tänzerinnen.
Ein Schwerpunkt ist die Begegnung
im digitalen Raum. Premiere:
15. Oktober, 20 Uhr im Südufer.
Weitere Aufführung am 16.
Oktober, 20 Uhr.
Foto: Marc Doradzillo
46 KULTUR JOKER Musik + veranstaltungen
„Weiberklatsch“
Das Theaterensemble PUCK
präsentiert am 22. Oktober auf
der Experimentalbühne im E-
Werk die Premiere von Carlo
Goldonis „Weiberklatsch“. Venedig,
Mitte des 18. Jahrhunderts:
Die unschuldige Checca
liebt den naiven Beppo und
singt sogar Lieder für ihren
Geliebten. Die Hochzeit steht
bevor und alles könnte so schön
sein, würde da nicht ein böses
Gerücht in Windeseile die Runde
machen…Von der Regisseurin
Nuscha Nistor mit dem Theaterensemble
PUCK spielfreudig
und mit viel Comedia dell
‘arte - Agilität in Szene gesetzt,
wird der alte Goldoni ganz neu
aufpoliert. Eigens komponierte
Rückzug in die Freiheit
Sashas Leben on Stage
Der Sänger und Entertainer Sasha
tritt nach Single-Erfolgen in
den 90ern, seinem Mitwirken
bei der Rockband Dick Brave &
The Backbeats wie Tätigkeiten
als Juror in Musikshows nun
mit einer Bühnenshow vors Publikum.
„SASHA – Die Show“
folgt den Meilensteinen des Musikers
und bietet damit weit mehr
als eine bloße Bühnenbiografie.
Ein Revue-Programm mit Tanz,
Musik und Bühnenshow gibt
dem Entertainer ein übergroßes
Schönes und Feines
Der Martinimarkt findet in diesem
Jahr wieder vom 30. Oktober
bis 1. November, je 11-18
Uhr in und auf dem Gelände des
Schloss Rimsingen statt. Das
schöne Schlossambiente bildet
einen ansprechenden Rahmen
für Aussteller*innen, die die Besuchenden
mit vielfältigen Köstlichkeiten
erfreuen. Das Sortiment
ist groß und überregional,
Halloween
Am 31. Oktober ist Halloween
und das wird im Museum Natur
und Mensch von 10.30 Uhr
bis 16 Uhr gefeiert: Kinderschminken,
Kürbisschnitzen
und Spinnenbasteln – schaurig-schöner
Spaß für die ganze
Familie. Die Teilnahme ist für
Freiburg
tarantelle und canzoni und die
Akkordeonbegleitung von Mathias
Willaredt-Nistor tun ihr
Übriges, die Komödie zu einem
sinnenfreudigen Erlebnis für
die Zuschauer*innen werden zu
lassen. Weitere Aufführungen:
23./24./29./30./31. Oktober,
5./6./7. November, jew. 20 Uhr
Weiberklatsch Foto: Willaredt-Nistor
Freiburg
Daniel Schreiber nimmt sich
einem so universellen wie zeitgemäßen
Thema an. Sein Buch
heißt schlicht: „Allein“. Zur Zeit
der Pandemie kein ungewöhnlicher,
eher ein üblicher Zustand.
In seinem Buch schreibt der Berliner
Autor und Journalist, wie
brutal es sein kann, nur mit sich
allein, so ganz selbstbestimmt
und selbstverantwortlich zu leben.
So erhellend eine solche
Begegnung sein kann, so sehr
ist Alleinsein in unserer Gesellschaft
noch stigmatisiert. Daniel
Schreiber sucht in seinem Buch
Facetten zwischen Gemeinschaft
und Rückzug. Lesung am 7. Oktober,
19 Uhr im Hörsaal 1010
der Universität Freiburg. Eine
Veranstaltung des Carl-Schurz-
Hauses.
Freiburg
Live-Programm. Die Show im
Vorfeld von Sashas Geburtstag
kommt am 29. Oktober, 20 Uhr
ins Freiburger Konzerthaus.
Foto: Jens Koch
Oberrimsingen
angefangen bei feinen Käse- und
Wurstsorten, ausgefallenen Essigvariationen,
Honig, Konfiserie,
bis hin zu Edelbränden, Destillaten,
Likören, Whiskys und
Gin. Aber auch auf Dekoration
fürs Interieur oder Kreatives aus
der Hand der Stoff- und Holzkünstler
darf sich gefreut werden.
Es gilt die 2G-Regelung.
Freiburg
Kinder frei. Wer als Erwachsener
verkleidet kommt, erhält
freien Eintritt. Begrenzte Teilnahmezahl.
Eine Anmeldung
an museumspaedagogik@
stadt.freiburg.de oder unter
Tel.: 0761 201-2501 ist bis 28.
Oktober, 12 Uhr erforderlich.
Vorträge & Gespräche
19 h: Transatlantic Tuesday: Neue Regierung,
neue Richtung? Die Deutsch-Amerikanischen
Beziehungen fit für – Gespräch mit Tyson Barker
(DGAP). Carl-Schurz-Haus, Online, Eisenbahnstr.
58-62
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Vocation“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
Mi 20. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: Cara. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /
Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Ekstase“ - Patrick Salmen. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
17:30 h: Leben in und um Freiburg vor der
Stadtgründung. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Film
19:30 h: „L’adieu à la nuit | Farewell to the night“.
Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz
11
Andere Orte
Musik
20:30 h: Joost de Lange Band. ChaBah,
Bahnhofstr. 13
Literatur
20 h: „Tod am Schauinsland - Das
„Engländerunglück« am 17. April 1936 und seine
Folgen“ - Bernd Hainmüller. Buchladen in der
Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96
Do 21. Oktober
Freiburg
Literatur
19 h: „Die EU und China – Auf dem Weg zur
systemischen Konkurrenz?“ - „Europäische
Perspektiven“ Reihe, Katholische Akademie.
Digitaler Raum,
Musik
19 h: Memorial zum Jahrestag der Deportationen
nach Gurs: Nataša Maric (Flöte), Wolfgang Abel
und Gerd Heinz im Dialog. Einbeziehung von
Texten von Schickele, Schlemmer und Annette
Kolb. Universität Freiburg, Alte Aula, Platz der
Universität 3
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /
Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Die Expertise war bedeutend höher“ - FIL.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Historix Tours Freiburg
Historische Stadtführungen
365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter
www.historix–tours.de
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
18 h: Wolfgang Amadeus Mozart: „Idomeneo“.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Fr 22. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: Black Forest Percussion Group: The
Stone Tapestry. Elisabeth-Schneider Stiftung,
Wilhelmstr. 17A
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19 h: „Mord auf der Single-Party“ - Dinner-Krimi,
Freistil Theater Schlossberg-Restaurant Dattler,
Am Schlossberg 1
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: Premiere: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni
- Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /
Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Paradies. Und das“ - Birgit Süss / Special:
mit Klaus Ratzek an Tuba & Kontrabass.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
20 h: „Kinder der Ungleichheit“ - Vortrag von
Christoph Butterwegge. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: Premiere: „Die Mühle von Saint Pain“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: Wolfgang Amadeus Mozart:
„Krönungsmesse“. Festspielhaus Baden-Baden,
Beim Alten Bahnhof 2
Kabarett & Comedy
20 h: Liza Kos – Was glaub ich,wer ich bin?
Musik-COmedy-Kabarett. Donauhallen, An der
Donauhalle 2
Musik
00 h: Gedenkkonzert zum 80. Jahrestag der
Deportation nach Gurs. Steinhalle, Steinstr. 3
Kabarett & Comedy
20:30 h: „Fußnoten sind keine Reflexzonen“
- Anne Folger. Schlosskeller Emmendingen,
Schlossplatz 1
Musik
20 h: Jazzclub Ja-ZZ Rheinfelden: „A Tribute
to Fats Waller“ - Simon Holliday&His Rhythm.
Schützen Kulturkeller, Bahnhofstr. 19
Kabarett & Comedy
20 h: „ParOdiesisch“ - Thilo Seibel. Theater
Kumedi, Römerstraße 2
Musik
20 h: „Rare Tulpe“ – Jazz, Swing, Pop. Theater
am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 23. Oktober
Freiburg
Musik
14:30 h: Treffpunkt Musik – Gleichgesinnte
kennenlernen und gemeinsam musizieren. Jazz
und Rock Schule Freiburg, Haslacher Str. 43
20 h: „Sehnsucht“ - Eine vielstimmige Überfahrt
für Chor A Cappella und Bassklarinette.
Dreifaltigkeitskirche, Hansjakobstraße 88A
Theater & Tanz
16 h: Zirkus Dralladoni. Haus der Jugend,
Uhlandstr. 2
19 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“
- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: Premiere: „Saudade“ - Movethecompany
/ Joshua Beamish (Kanada). Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /
Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst
zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“
von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Flamingos am Kotti“ - Till Reiners.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kabarett & Comedy
20 h: Bernd Stelter - Hurra, ab Montag ist wieder
Wochenende! Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
18 h: Wolfgang Amadeus Mozart: „Idomeneo“.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Kabarett & Comedy
20 h: „Lassen Sie mich durch, ich bin OMA!“ -
Madeleine Sauveur und Clemens Maria Kitschen.
Theater Kumedi, Römerstraße 2
So 24. Oktober
Freiburg
Theater & Tanz
15:30 h: „Adio“ - Cargo Theater / für Kids ab 4
Jahren. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
18 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“
- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
18 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des
Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: Gastspiel: „Der Mann, der nicht aufhörte
zu schlafen“ von Aharon Appelfeld. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Veranstaltungen KULTUR JOKER 47
Kabarett & Comedy
19 h: „900 Jahre sind genug“ - Matthias
Deutschmann + Silver City Trio. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
11 h: Familienführung – Kobra, Vogelspinne &
Co.. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
16 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski
und Patrick Goddard. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Musik
18 h: „Sehnsucht“ - Eine vielstimmige Überfahrt
für Chor A Cappella und Bassklarinette.
Theodorskirche Basel, Wettsteinplatz
Theater & Tanz
16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
11 h: „Jupiter-Sinfonie“ - Mozart mit Thomas
Hengelbrock. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
Mo 25. Oktober
Andere Orte
Allgemein
20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.
13
Di 26. Oktober
Freiburg
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des
Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Führungen
17 h: Familienführung – Kobra, Vogelspinne &
Co.. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
18 h: Projektwerkstatt – VHS-Kurs (kostenlos).
Lycée Turenne, Schützenallee 31
Vorträge & Gespräche
15 h: „Vulkaninseln im Atlantik: Die Azoren und
Lanzarote“ - Marion Landwerth-Hesselman.
Waldhof Akademie für Weiterbildung, Im Waldhof
16
19 h: Transatlantic Tuesday: BPoC in Public
Service – The Black Experience. Universität
Freiburg, HS 1010, KG I, Platz der Universität 3
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Führungen
10 h: Führung durch den Kurpark. Kurpark Bad
Krozingen, Am Kurpark 1
Musik
20 h: Maybebop. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Literatur
20 h: „Goldene Jahre“ - Arno Camenisch /
Musikalische Begleitung: Roman Nowka
Buchladen in der Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96
Mi 27. Oktober
Freiburg
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
14:30 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger
Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Harmonie
Kino, Grünwälderstr. 16-18
16 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger
Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Harmonie
Kino, Grünwälderstr. 16-18
20 h: „Die Seuche“ - Mahin Sadri & Amir Reza
Koohestani nach dem Roman „Die Pest“ von
Albert Camus. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: Premiere: „up.twist“ - Dagny Borsdorf
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Vorträge & Gespräche
19 h: „Globale Ungerechtigkeit - auch beim Impfen
/ Corona im Globalen Süden: Patentfreigabe
als Lösungsweg“ - mit Anne Jung von medico
international, Katholische Akademie. Digitaler
Raum,
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Do 28. Oktober
Freiburg
Musik
19:30 h: Brassens buissonnier - les 100 printemps
de Georges Brassens / Text- und Liederabend
zum 100. Geburtstag von Georges Brassens..
Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz
11
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19:30 h: „Dido und Aeneas“ - von Henry Purcel.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Die Seuche“ - Mahin Sadri & Amir Reza
Koohestani nach dem Roman „Die Pest“ von
Albert Camus. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „up.twist“ - Dagny Borsdorf E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Liebeslieder an deine Tante“ - Sebastian
Krämer. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
18 h: „Beuys – Lehmbruck. Denken ist Plastik“
- Johanna Adam. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Literatur
19:30 h: Krimi-Lesung mit Oliver Bottini. Mediathek
Bad Krozingen, Bahnhofstr. 3b
Musik
20 h: Rüdiger Baldauf‘s Trumpet Night feat. Max
Mutzke. Kurhaus Baden-Baden, Kaiserallee 1
20 h: Concerto pour deux clowns – Cie les Rois
Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin
20 h: Concerto pour deux clowns – Les Rois
Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin
Fr 29. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: RasgaRasga. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „up.twist“ - Dagny Borsdorf E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Kabarett & Comedy
20 h: „Ich bin genau mein Humor“ - Johannes
Floehr. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Partys
23 h: Panda Party. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kabarett & Comedy
20 h: „Claire alleene – aus lauter Lebenslust“ -
Judith Bach. Theater Kumedi, Römerstraße 2
Musik
20 h: Concerto pour deux clowns – Les Rois
Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin
Sa 30. Oktober
Freiburg
Musik
20 h: Kreuzgangkonzert: „Hoffen soll der Mensch!
Er frage nicht!“ / Ludwig van Beethoven im
Lichte seiner Lieder und Briefe - eine literarischmusikalische
Expedition. Ekkehard Abele (Bariton,
Rezitation), Enno Kastens (Hammerflügel). St.
Martin Kirche, Rathausgasse 3
Theater & Tanz
15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
17 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von
und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „up.twist“ - Dagny Borsdorf E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Kabarett & Comedy
20 h: „Make Science Great Again!“ - Vince Ebert
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
07 h: Münstermarkt Frühstück: Eine kulinarische
Markttour für Freiburger*innen. Münsterplatz,
Münsterplatz
Partys
23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Cow“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-Theater,
Friedrichstr. 21
20 h: „Fauré-Requiem“ - Theodor Currentzis.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Kabarett & Comedy
20 h: „Ausreden“ - Volkmar Staub. Theater
Kumedi, Römerstraße 2
Musik
20 h: Concerto pour deux clowns – Les
Rois Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin
So 31. Oktober
Freiburg
Allgemein
11 h: Schmackhaft vegan kochen. Lokhalle ,
Paul-Ehrlich-Straße 7
Kunst
10:30 h: Aktionstag – Halloween. Kinderschminken,
Kürbisschnitzen und Spinnenbaste. Museum
Natur und Mensch, Gerberau 32
Theater & Tanz
12 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
16 h: „Die wärmsten Jahre“ Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
18 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: Derniere: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah
Nemitz. Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
19 h: „Engelszungenbrecher“ - Lennart Schilgen.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
12 h: Leben in und um Freiburg vor der
Stadtgründung. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
13:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-
Theater, Friedrichstr. 21
18:30 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Musical.
Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
20 h: „Lux Aeterna“ - Theodor Currentzis.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Literatur
18 h: „Säwentitu“ - Interaktive Lesung mit Bea
von Malchus. Theater Kumedi, Römerstraße 2
Musik
15 h: Concerto pour deux clowns – Les Rois
Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin
Satire, Kabarett und...
Der Oktober im Vorderhaus
Trainierte Lachmuskeln und
Abende voller Witz und Satire
verspricht das Oktober-Programm
des Vorderhauses, das direkt am
1. Oktober, 20 Uhr mit Patrizia
Moresco startet, deren Programm
#Lach_mich viel Witz, Wortspiel
und Charme garantiert.Wer bin
ich? Und wie viele? Geistreiches
Kabarett erwartet das Publikum
am 3. Oktober, 19 Uhr bei Uli
Boettcher, der in seinem Programm
„Ich bin VIELE – Eine
Reise durchs Uliversum“ nach
sich selbst sucht und dabei die ein
oder andere witzige Geschichte
aus seinem Leben erzählt. Keine
Zeit für Pessimismus hat dagegen
am 7. Oktober, 20 Uhr der Kabarettist
Matthias Brodowy, bekennender
Hypochonder, der in jeder
Sekunde irgendeinen Super-Gau
erwartet. „Was ist passiert? Als
Kind war jeder Tag ein Sonntag.
Als Student immer Freitag. Und
heute ist irgendwie ständig Montag“,
stellt dagegen Inka Meyer
fest, die in „Zurück in die Zugluft
– Die unerträgliche Seichtigkeit
des Scheins“ am 8. Oktober, 20
Uhr diesem Phänomen nachgeht.
Am Tag darauf feiert Volkmar
Staub um 20 Uhr die Premiere
seines neuen Programms „Ausreden“
und am 10. Oktober, 19 Uhr
kommt Sebastian 23 ins Vorderhaus,
wo er dem Phänomen der
Dummheit mit Hilfe wirklich
haarsträubender, absurder und vor
allem unterhaltsamer Beispiele
auf den Grund geht.
Gleich am 15. Und 16. Oktober,
je 20 Uhr, feiert der Freiburger
Kabarettist Jess Jochimsen Premiere.
„Meine Gedanken möchte
ich manchmal nicht haben“ ist
ein kabarettistischer Gedankenaustausch
und eine fortlaufende
Bestandsaufnahme unserer politischen
Gegenwart. Musikkabarett
vom Feinsten präsentiert
Birgit Süss, die am 22. Oktober,
20 Uhr in Begleitung von Klaus
Ratzek (Tuba & Kontrabass) einen
manchmal melancholischen,
aber immer komödiantischen
Abend voller Chansons und Witz
verspricht. Neunzig Prozent der
Amerikaner*innen halten die
Evolutionstheorie für Mumpitz.
34 Prozent bezweifeln, dass die
Erde eine Kugel ist und sieben
Prozent glauben, dass braune
Kühe Schokomilch geben. Alles
Fake News aus dem Land der unbegrenzten
Möglichkeiten? Vince
Ebert ist diesem Phänomen auf
den Grund gegangen und startete
ein Selbstexperiment: Ein Jahr in
den USA! Sein neues Programm
„Make Science Great Again!“
(30. Oktober, 20 Uhr) verspricht
einige Antworten, Einsichten und
eine witzige und kulturübergreifende
Abrechnung mit Irrationalität
Denkfehlern und gegenseitigem
Überlegenheitsgefühl.
Weitere Infos: www.vorderhaus.
de
Foto: Frank Eidel
Vince Ebert kommt mit seinem
neuen Programm ins Vorderhaus
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