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Oktober 2021

32. Jahrgang

INHALT

THEATER_____________________ 9

Die neue Spielzeit am Theater Freiburg

KUNST _____________________ 11

Ausstellungsparcours der Biennale für Freiburg

VISION_____________________ 16

Kunst und Kriegsdenkmale

MIXTAPE____________________ 21

Über Raves, Freiflächen und Raumnot in Freiburg

LITERATUR___________________ 24

Buchtipps kurz und knapp

NACHHALTIG________________ 29

Koalitionsverhandlungen sind im Gange

VEGAN_____________________ 32

Vegan und nachhaltig in Freiburg

GESUNDHEIT________________ 34

Drei Häuser als Top Reha-Klinik ausgezeichnet

MUSIK______________________ 37

„Singen lehrte mich auch Geduld“ - Bernd Schwär

VERANSTALTUNGEN_________ 43

Die Mundologia ist zurück

Ein Kulturzentrum auf der Rheininsel

Im Gespräch: Jérémy Goltzéné und Yasmin Ulrich, Art‘Rhena

Ein dynamisches Kulturprojekt

auf der deutschfranzösischen

Grenze soll

es werden: Art‘Rhena, die

Kulturinsel. Auf der Rheininsel

bei Breisach entsteht ein

Kunst- und Kulturzentrum,

das nicht nur ein internationales

Programm, sondern

über Workshops, Konferenzen

und Seminare auch diverse

Austauschplattformen bieten

soll. Ende Oktober beginnt die

erste Saison des Großprojekts.

Im Vorfeld hat Fabian Lutz

mit Yasmin Ulrich (Öffentlichkeitsarbeit)

und Jérémy

Goltzéné (Programmplanung)

über die binationale Ausrichtung

des Projekts, Kulturarchitekturen

und einen vielversprechenden

Masterplan für

die Rheininsel gesprochen.

Kultur Joker: Auf einer Rheininsel

zwischen Deutschland

und Frankreich gelegen hat

haben nicht nur Veranstaltungen

in verschiedenen Sprachen, sondern

auch ein multidisziplinäres

Programm. Wir wollen mit unserem

Programm alle darstellenden

Künste umfassen.

Kultur Joker: Ihr sprachenübergreifendes

Konzept führt

sicher zu Herausforderungen.

Gerade, wenn es unmittelbare

Begegnungen zwischen dem Publikum

und den Künstler*innen

gibt. Wie gelingt zum Beispiel

die Verständigung innerhalb der

Workshops, die Sie regelmäßig

anbieten wollen?

Yasmin Ulrich: Die Workshops

versuchen wir für alle offen zu

halten. Meist bin ich als Übersetzerin

mit dabei. Manchmal

beherrschen die Künstler*innen

auch beide Sprachen.

Jérémy Goltzéné: Wir bedienen

fünf verschiedene Kunstsparten:

Tanz, Musik, Theater, Zirkus

Foto: Dom Poirier

FONDATION BEYELER

10. 10. 2021 – 23. 1. 2022

RIEHEN / BASEL

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid.

Bekleidete Maja (La maja vestida), 1800 – 1807 (Detail), Öl auf Leinwand, 95 × 190 cm, Museo Nacional del Prado. Madrid, © Photographic Archive. Museo Nacional del Prado. Madrid

Art‘Rhena einen ganz besonderen

Ort. Ein Ort, der mehr ist als

eine Durchgangsstation?

Yasmin Ulrich: Noch wird die

Rheininsel vor allem als Durchgangsstation

genutzt. Wir wollen

das überschreiben. Die Insel

soll zum Treffpunkt werden. Ein

Treffpunkt zwischen Deutschland

und Frankreich, für die

Bewohner*innen der deutschen

und der französischen Rheinuferseite

und für Gäste aus aller

Welt. Auch soll es ein Treffpunkt

werden zwischen Publikum und

den Künstler*innen, zwischen

verschiedenen Disziplinen der

Kunst und auch den Unternehmen

in der Region. Unsere Kulturinsel

soll eine Anlaufstelle für

alle sein, die gemeinsam mit anderen

Menschen Kunst und Kultur

erleben und genießen wollen.

Kultur Joker: Ein Grenzort lässt

aber auch Unterschiede aufeinandertreffen.

Yasmin Ulrich: Gerade sprachliche

Unterschiede können wir

nicht übergehen. Deshalb bieten

wir in unserem Saisonprogramm

von Art’Rhena Veranstaltungen

an, die keine bestimmten Sprachkenntnisse

benötigen, etwa Zirkus,

Theater oder Musik. Über

Mimik, Gestik oder Klang versteht

man auch ohne Worte. Wir

können Momente schaffen, in

denen unterschiedliche Menschen,

Sprachen und Kulturen

zusammenkommen und etwas

Neues, eine Verbindung, vielleicht

sogar eine Freundschaft

entsteht.

Jérémy Goltzéné: Unser Traum

ist, dass sich die Leute bei uns

treffen, gemeinsam etwas erleben

und danach darüber sprechen, ob

auf Französisch, Deutsch, Elsässisch

oder Englisch.

Kultur Joker: Gibt es, gerade in

der Region, vergleichbare Konzepte,

an denen Sie sich orientieren?

Oder bleibt Ihr Konzept

einzigartig?

Jérémy Goltzéné: Eine vergleichbare

Institution ist vielleicht

der Le Carreau, scène

nationale in Forbach im Département

Moselle bei Saarbrücken

mit einem ähnlich grenzüberschreitenden

Programm für verschiedene

Altersgruppen. Inmitten

des Städtedreiecks Freiburg,

Colmar und Mulhouse sind wir

aber die einzigen, die ein so

umfassendes Kulturprogramm

anbieten.

Yasmin Ulrich: Ein Vorbild gibt

es nicht, da wir in dem, was wir

tun, schon einzigartig sind. Wir

und Marionettentheater. Musik,

Zirkus und Tanz funktionieren

auch ohne bestimmte Sprachkenntnisse,

womit 3/5 unseres

Programms sprachenübergreifend

sind. Beim Rest des Programms

arbeiten wir mit Unterund

Übertiteln.

Fortsetzung des

Interviews auf

Seite 20

Kultur Joker

Tel.: 0761 / 72 0 72

www.kulturjoker.de

kulturjoker

210823_FB_GOYA_Kulturjoker_90x135_02.indd 1 23.08.21 14:03


Liebe Leser*innen,

ein ereignisreicher September liegt hinter uns.

Wahlen, Klima- und Europafragen haben den Diskurs

bestimmt, über’s Brücken bauen (metaphorisch

und real) wurde viel gesprochen. Da kommt es gerade

passend, dass auf der Rheininsel bei Breisach

nun ein neues Kunst- und Kulturzentrum entsteht,

das tatsächlich sprachliche Brücken überwinden

und nach Gemeinsamkeiten fragen möchte. Die

Art’Rhena bietet nicht nur ein internationales Programm,

sondern möchte mit Workshops und Seminaren

eine interkulturelle und europäische Plattform

bieten. Im Interview haben wir mit Jérémy Goltzéné

(Programmplanung) und Yasmin Ulrich (Öffentlichkeitsarbeit)

über die Vision der Art’Rhena gesprochen.

Und auch unsere Nachwuchsredaktion möchte Brücken

bauen: Zwischen Klassik-, Sub- und Undergroundkultur.

Da sagen wir natürlich nicht nein! Und

so erwartet Sie nun in jeder Ausgabe die neue Seite

„Mixtape“, quasi autonom verwaltet durch unseren

Nachwuchs, der sonst für unsere Online- und Social-

Media-Kanäle verantwortlich ist.

Was wird’s auf „Mixtape“ geben? Platz für junge

Kollektive, Autor*innen, Künstler*innen und Ideen,

entstanden in Freiburg und der Region, denen es nun ermöglicht

werden soll, ein großes, interessiertes und weltoffenes

Publikum zu erreichen. Reportagen, Interviewformate,

Aufklärung und Vermittlung wollen wir leisten. Und eine

eigene Kolumne gibt’s auch noch, so cool! Wir freuen uns

über Feedback, Interesse und Unterstützung. :-)

PS: Du (wir duzen uns einfach mal) bist Nachwuchsautor*in

und möchtest dein Werk endlich mal gedruckt sehen? Perfekt,

denn wir möchten Nachwuchsautor*innen auf „Mixtape“

jeden Monat die Möglichkeit bieten, einen unveröffentlichten

Text zu publizieren. Ob Haiku, short story oder Aphorismus

spielt dabei keine Rolle, einzig literarisch muss es sein.

Und kurz.

Texte an: redaktion@kulturjoker.de / Betreff: Mixtape

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Kultur Joker-Team

In diesen schweren

Zeiten sind wir dankbar

für jedes Zeichen der

Solidarität; egal ob liebe

Worte oder eine finanzielle

Unterstützung, damit wir unsere Arbeit

fortsetzen können.

Empfänger: Art Media Verlag

IBAN: DE 26 680 5010 1000 2022 512

OKTOBER 2021

HANNIBAL // DIRK LAUCKE

AB DO, 30.09.2021

DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN //

LEOŠ JANÁČEK

AB SA, 02.10.2021

Z0CK3N // EINE THEATERQUEST

AB SA, 02.10.2021

PLATONOW // ANTON TSCHECHOW

AB FR, 08.10.2021

KARTEN UNTER 0761 201 28 53

THEATER.FREIBURG.DE

SAUDADE // MOVETHECOMPANY

JOSHUA BEAMISCH

SA, 23.10.2021

U.V.M.


THEATER KULTUR JOKER 3

Der Zauberkünstler und Illusionist

Willi Auerbach – alias The

Magic Man – veranstaltet am

2. Oktober, 20 Uhr eine hinreißende

Varieté Benefiz Gala zu

Gunsten der Äthiopienhilfe Stiftung

„Menschen für Menschen“

im Bürgerhaus Denzlingen und

virtuell im Livestream. Geboten

wird ein Programm aus Zauberei,

Artistik, Musik, Tanz und

Comedy, dessen gesamter Erlös

an die Äthiopienhilfe gespendet

wird, welche dieses Jahr ihr 40.

Jubiläum feiert.

Die Klugheit von Kindern und Katzen

„Non-Upgraded existence“ der Cia. Nadine Gerspacher hatte im E-Werk Premiere

Nach einem Sommer voller

Waldbrände will die Binsenlandschaft

auf der Bühne des

E-Werks nicht so recht idyllisch

wirken. Und wirklich wird das

Gras im Laufe des Tanzabends

„Non-upgraded existence“ ordentlich

rauchen und später

leuchten als stände es in Flammen.

Doch davor geht es bei der

Compagnie Nadine Gerspacher

erst einmal sehr kultiviert vor.

Mutter, Vater, zwei Töchter

und ein Kater (Hedvig Edvall

Bons, Vlad Ion, Camille Lejeune,

Paula Niehoff, Julien

Rossin) decken den Tisch für

das Sonntagsmahl, die jüngere

Tochter (Hedvig Edvall Bons)

bekommt Zöpfe geflochten, sie

schlüpft in die Jacke des Vaters

und ahmt dessen Eigenheiten

nach. Am Ende gibt es einen

begütigenden Kuss auf die Stirn

der Tochter. Der Kater Hector

lässt sich bitten und spielt Verstecken

mit der Familie. Dann

klettert er auf den Tisch, um

den sich mehrere Stühle gruppieren

und stellt das Setting vor,

während der Rest der Familie

wie in einem Still einfriert: wir

befinden uns in einem ganz

gewöhnlichen Haus, in einer

ganz gewöhnlichen Stadt, auch

die Familie ist ganz gewöhnlich.

Die Wohnung ist Schutz

und ein Heim, erzählt er. Man

könnte die Familie also glücklich

nennen. Doch die Crux ist,

dass das Private heute wieder

sehr politisch ist. Weil das Private

Ressourcen verbraucht. Es

gibt Austern, erst einen Teller

voll und dann ein ganzes

Tablett. Aber – zumindest in

Deutschland – steht nichts so

sehr für Luxus, Überfluss und

Völlerei wie Austern.

Allzu sinnlich muss man

sich dieses Festmahl nicht vorstellen.

Die Mutter stopft sich

die Muscheln besinnungslos

und verstörend in sich hinein.

Es geht sichtlich nicht um die

Austern, sondern um nicht befriedigte

Lebenslust und -flucht

sowie um Sehnsüchte. Der Titel

jedoch knüpft eine Verbindung

zu dem Wahn, dass es zum

Glück das nächste Upgrade

braucht, die Familie führt ein

entfremdetes Leben, stellvertretend

für uns. Entsprechend

angespannt ist das Verhältnis zu

ihrem Mann. Die beiden springen

über den Tisch und wälzen

sich über ihm, längst ist das

Essen abgetragen. Es braucht

eine Weile bis das Stück „Non-

Upgraded Existence“ derart an

Fahrt gewinnt. Vor allem am

Anfang überwiegt das Theatralische

das Tänzerische. Später

jedoch sind die Figuren und

ihre Konflikte so überdeutlich,

dass sie alle Mehrdeutigkeiten

ersticken. Oder im Falle, dass

Ein Abend der in Erinnerung bleibt: „Non-Upgraded existence“

man in der jüngeren Tochter

nicht ein Alter Ego von Greta

Thunberg erkennt, bleibt deren

messianischer Eifer, ihre Führungsrolle

ziemlich enigmatisch.

Da hätte die Dramaturgie

ein Gleichgewicht schaffen

können.

Tänzerisch jedoch ist das,

was die Compagnie im Großen

Saal zeigt, ziemlich mitreißend.

Extrem dynamisch werden die

Verhältnisse in der Familie

verhandelt, insbesondere die

Leckere

Pause

Eltern nehmen ihre Beziehung

geradezu sportlich: Abrollen,

Springen und Abprallen, hinzu

kommt der Tisch, der als

Sparringpartner seinen Part

einnimmt. Geradezu anrührend

ist hingegen, wie der Kater

die ältere Schwester, die angesichts

der gesellschaftlichen

und privaten Dystopien in eine

Art Dornröschenschlaf verfällt,

wieder zurück ins Leben

bringt. Ihr Körper droht jeden

Moment, in sich zusammenzufallen.

Und doch ist es in dieser

Choreografie eben die junge

Generation, von der Hoffnung

ausgeht. Am Ende bildet die

Compagnie eine Art Pyramide,

auf der die jüngste Tochter steht

und die Geschicke aller dirigiert.

Das ist dann ein bisschen

zu viel an Idealisierung. Tänzerisch

jedoch wird der Abend

fraglos in Erinnerung bleiben.

Annette Hoffmann

OKTOBER / NOVEMBER 2021

MONTAGS UND DIENSTAGS AB 11.30 UHR

SUPPE FÜR ALLE BLUTSPENDER*INNEN

©Nicolas Clausen

Menschen für Menschen

Illusionist The Magic Man präsentiert im Bürgerhaus in Denzlingen eine Varieté Benefiz Gala für Äthiopien

Der Magic Man, der bei den

Deutschen Meisterschaften der

Zauberkunst den zweiten Platz

belegte, präsentiert bei seiner

Gala spannende Illusionen und

führt als Moderator und Veranstalter

durch den Abend.

Unterstützt wird der bekannte

Magier durch ein engagiertes

Künstlerteam, welches für den

guten Zweck auf einen Großteil

der Gage verzichtet: Chenying

Lu und Junlin Zhang bilden das

„Duo Yingling“, das mit faszinierender

Spitzenartistik einen

Die

Künstler*innen

der Varieté

Benefiz Gala

Foto: Promo

feinen Hauch von fernöstlichem

Zauber auf die Bühne bringt.

Das Duett Complett, bestehend

aus den beiden Künstlern Simon

Flamm und Thomas Schaeffert,

verpackt klassische Zirkuskünste

in kleine unterhaltsame

Geschichten und verblüfft durch

Jonglage, kraftvolle Akrobatik,

Zauberei-, Comedy- und Publikumseinlagen.

Die Showtanzgruppe

von Elena Auerbach „Provocation

Dance“ sorgt mit einer sechsköpfigen

Tanzcrew für gekonnte

tänzerische Unterhaltung – gesanglich

untermalt von Elena und

Jenna Benos. Mit dabei ist auch

Fabian Flender. Er beherrscht den

urkomischen Kampf mit Alltagsgegenständen

und bringt das Publikum

zum Lachen, ohne auch

nur ein Wort zu sprechen. Musikalisch

wird Pianist Benedikt

Weigmann das Publikum am Piano

verzaubern. Atemberaubende

Magie-Kunststücke wird der

Gastgeber gemeinsam mit seinen

Assistentinnen präsentieren.

Willi Auerbach war zuletzt Gast

bei der Sendung „FOOL US“ im

US-amerikanischen Fernsehen.

Weitere Infos: www.magicman.de/benefizgala.html


4 KULTUR JOKER THEATER Theater

Britta Stallmeister gelingt

es mühelos alle

Facetten der Frauenportraits

nachzuzeichnen

Foto: Ann-Marie Najderek

Er ist weg und sie ist wieder allein

Eine Chanson-Oper von Francis Poulenc und Barbara

Es ist eine alte Geschichte,

die doch immer neu bleibt, aber

selten gut ausgeht. Wenn verlassene

Geliebte in der Oper um

ihre Liebhaber trauern, dann findet

sich nicht immer gleich ein

Ersatz. Eine Ausnahme ist vielleicht

Ariadne, die sich schnell

in den Armen des jugendlichen

Gottes Bacchus tröstet, aber

meist kommt es, wie es kommen

muss: Er ist weg und sie ist wieder

allein. Die Oper hat für diese

Form des Klagegesangs ein eigenes

Genre ausgebildet, das Monodrama,

das Komponisten von

Georg Friedrich Benda bis Arnold

Schönberg bedient haben.

In dieser Tradition steht auch

das vierzigminütige Einpersonenstück

„La voixhumaine“

des französischen Komponisten

Francis Poulenc, in dem eine

junge Frau von ihrem Schlafzimmer

aus mit ihrem Geliebten

telefoniert, der sie um einer anderen

Frau Willen verlassen hat

und dem sie am Schluss ebenso

verzweifelt wie vergeblich ihre

Liebe beteuert. Da wir zwar nur

die Frau sprechen hören, aus ihren

Reaktionen aber das Gesagte

des Gegenübers rekonstruieren

können, ist der Monolog eigentlich

ein fingierter Dialog. Und

genau da setzt der Regisseur

Heiko Hentschel, der das Stück

mit der Opera Factory Freiburg

im Vorderhaus Freiburg

inszeniert hat, an. Er komplettiert

nämlich den episodischen

Ausschnitt bei Poulenc zum

Gesamtportrait einer liebenden

Frau, vermehrt die Dialogpartner

um uns Zuschauer, den

adretten Cellisten, das Mikrofon,

ergänzt den Gesang durch

gesprochene Passagen, die Oper

um Chansons und kreiert damit

ein neues Genre: die Chanson-

Opéra mit dem Titel „La Voix“!

Eine gesprochene Handlung

rahmt das Geschehen, zeigt

uns eine mal mehr, mal weniger

sympathische Frau, die ihr

Liebesleben zu ordnen versucht.

Eingebettet sind französische

Chansons von Barbara, die

leicht, subtil und melancholisch

von Sehnsucht, Einsamkeit

und Enttäuschung handeln.

Als Binnenhandlung läuft dann

das Stück von Poulenc ab, als

kompletter Kontrollverlust der

Frau, illustriert und kommentiert

von Schwarz-Weiß-Videoeinspielungen,

bevor sie langsam

wieder Herrin ihrer Sinne

wird und mit einem hübschen

Poulenc‘schen Walzer wieder ins

Leben zurückfindet. Der nächste

Rosenkavalier wartet bestimmt

schon...

Hentschel gelingt es, auf begrenztem

Raum mit wenigen

Requisiten, sensiblem medialem

Einsatz, einem Gespür für das

Nichtsagbare sowohl die Leerstellen

des Textes zu füllen als

auch diesen in überzeugende

Bilder zu fassen. Und das gelingt

ihm auch deshalb, weil er

mit Britta Stallmeister eine Sängerdarstellerin

hat, die mühelos

alle Facetten seines Frauenportraits

nachzuzeichnen vermag.

Poulenc hat für die Singstimme

eine in bester französische

Tradition stehende textnahe

Vrokallinie geschrieben, die

sich in fließenden Übergängen

zwischen Sprechen oder Fast-

Sprechen und ariosen, sogar arienhaften

Aufschwüngen ergeht.

Stallmeister findet ihren ganz

eigenen Weg einer Verbindung

von französischer Deklamation

und einem an der italienischen

Oper geschulten Melos. Und

auch bei den Chansons mischt

sich ihr Opernklang wunderbar

mit deren Intimität und Entspanntheit.

Die Klavierfassung Poulencs

wie auch die Chansons von Barbara

hat der Pianist Klaus Simon

arrangiert, um eine Cellostimme

ergänzt und mit dieser, gespielt

von Philipp Schiemenz, ein instrumentales

Pendant zur Gesangsstimme

geschaffen. Beide

haben ebenso einen Sinn für

die dramatischen Aufschwünge,

die sinnlichen Momente

wie für Intimes, Uneindeutiges,

Entlarvendes. Der Reiz der Musik

Poulencs liegt im Detail, in

den Nuancen. Zwei Instrumente

reichen, um das deutlich zu machen.

Poulenc bestimmt übrigens

die komplette Saison der Opera-

Factory Freiburg und der Holst-

Sinfonietta: Bienvenue Francis!

Bernd Zegowitz

Klassische Satire für heutige Tage

Das Calestec-Ensemble wagt die Wiedererweckung von Grimmelshausens legendärem „Simplicissimus“

Hans Jacob Christoffel von

Grimmelshausen lebte fast zwei

Jahrzehnte in den Oberkircher

Ortsteilen Gaisbach und Tier-

DIE SCHÖNEN

MUSIKTHEATER IM E-WERK

Das wahre Leben der

FLORENCE FOSTER JENKINS

SOUVENIR

24. SEP - 06. NOV

dieschoenen.com

garten. In Gaisbach, während des

verherrenden Dreißigjährigen

Krieges entstanden große Teile

seines berühmtesten Werks, des

Schelmenromans „Simplicissimus

Teutsch“. Der Autor solcher Weltliteratur

will natürlich gefeiert

werden, am besten in Oberkirch

selbst. Also heißt es zu seinem

400. Geburtstag eben dort: „Simplicissimus

21 – Grimmelshausens

neues Vermächtnis“.

Solch ein Titel stiftet natürlich

Neugierde. Wie mag man sich

einer solchen historischen Gestalt

zeitgemäß nähern? Ein Musiktheaterstück

wird es! Geschrieben

und komponiert wurde das Werk

vom Künstler-Duo Calestec, namentlich

Joanna Choi und Niclas

Oettermann, international agierende

Künstler mit einem spartenübergreifenden

Team und einem

Faible für klassische Stoffe. Dabei

stand das Duo vor keiner einfachen

Aufgabe. Zwar gilt Grimmelshausen

als einer der bedeutendsten

deutschen Romanschriftsteller

des 17. Jahrhunderts, jedoch

gleichermaßen als sperrig, zu

komplex, ausladend und schlichtweg

altmodisch. Ein solches Urteil

greift sicher zu kurz, bedenkt

man den angriffslustigen Gestus

seines berühmten Alter Egos, des

Simplicissimus. Das Duo-Calestec

sah schnell Anknüpfungspunkte

für eine Übertragung

des kritischen Stoffes auf heutige

Tage: „Beim Studieren des ‚Simplicissimus

Teutsch‘ haben wir die

Erfahrung gemacht, wie sehr uns

seine Worte bewegten. Nicht nur

die gesellschaftssatirische Aufdeckung

von Selbstlügen und Unaufrichtigkeiten

anderer, sondern

auch seine Spiegelbetrachtung

berührt. Schillernde Zitate wie

‚Erkenne dich selbst jeden Tag‘

klingen doch hochmodern.“

Eine Spiegelbetrachtung wird

es, die auch Oberkirch, die zwischenzeitliche

Heimat seines Erfinders

und Alter Egos Grimmelshausen

miteinschließt. Simplicissimus

steht nicht nur wieder auf,

sondern kehrt auch in Oberkirch

wieder. Tanz, Gesang, Darstellung,

Bühnenprojektionen und

das Calestec Music Ensemble sind

Teil der Aufführung.

Premiere des Stücks „Simplicissimus

21 – Grimmelshausens

neues Vermächtnis“: 9. Oktober,

20 Uhr in der Erwin-Braun-Halle

Oberkirch. Weitere Aufführung:

10. Oktober, 19 Uhr.

Infos und Karten: www.oberkirch-kultur.de

von links: Volker Schebesta, MdL/Staatssekretär im Ministerium

für Kultus, Jugend und Sport, Joanna Choi, CALESTEC,

Isabell Ehrlich, Stadt Oberkirch, Herrn Oberbürgermeister

Matthias Braun, Niclas Oettermann, CALESTEC und

Alexander Meßmer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Offenburg/

Ortenau

Foto: Anita Huber/Stadt Oberkirch


Die Berliner Philharmonika und Chefdirigent Kirill Petrenko beim Lucerne Sommer-Festival 2021

Foto: Priska Ketterer/Lucerne Festival

THEATER KULTUR JOKER 5

Konzertreisen sind für die Berliner

Philharmoniker unerlässlich.

Hier entwickeln sich Interpretationen

von Konzert zu Konzert

weiter, hier sorgt man für die notwendige

internationale Ausstrahlung.

Auf Tournee tauscht man sich

intensiver aus als im Normalbetrieb

und wächst auch menschlich zusammen.

2021 mussten bisher alle

geplanten Konzertreisen der Berliner

Philharmoniker wegen der

Coronapandemie abgesagt werden.

Nun ist das Spitzenorchester, das

im November und zu den Osterfestspielen

2022 zu Residenzen ins

Festspielhaus Baden-Baden kommt,

erstmals wieder auf Reisen: Salzburg,

Luzern und Paris. „Ein voll

besetzter Saal wie in Salzburg oder

auch bei unserer Eröffnungswoche

motiviert das Orchester nochmals

besonders. Das ist wirklich eine

Erlösung für uns“, sagt Cellist und

Orchestervorstand Knut Weber im

persönlichen Gespräch.

Im Kultur-und Kongresszentrum

Luzern (KKL) ist der Saal jedoch

nur halb gefüllt, was am Hygienekonzept

des Lucerne Festivals liegt.

Es werden keine Impfnachweise

oder negative Coronatests verlangt,

aber insgesamt dürfen für die maximal

80-minütigen Konzerte

inklusive Ausführende nur 1000

Menschen in den Saal – mit Maskenpflicht

im Publikum und rund

80-minütigen, ohne Pause gespielten

Konzerten. Aber wie klingt das

Orchester nach eineinhalb Jahren

Pandemie unter seinem seit September

2019 amtierenden Chefdirigenten

Kirill Petrenko? Carl Maria

von Webers „Oberon“-Ouvertüre

beginnt Solohornist Stefan Dohr

in einem zarten Piano, das wie von

Ferne tönt. Auch der schwebende,

gedämpfte Streicherklang ist kaum

zu orten. Kirill Petrenko steht lächelnd

am Pult. Mit dem ganzen

Körper dreht er sich zur Gruppe

der ersten Violinen und später zu

den Celli, ehe mit dem schnell genommenen

Allegro con fuoco die

Energie im Orchester kulminiert.

Bei aller Virtuosität bleibt aber die

delikate Klanglichkeit und Transparenz

erhalten.

Im Gegensatz zu anderen Orchestern

konnten die Berliner Philharmoniker

die letzte Spielzeit voll

durcharbeiten und ihre Konzerte in

der Digital Concert Hall übertragen.

„Durch die Pandemie haben wir mit

unserem neuen Chefdirigenten Kirill

Petrenko noch mehr Programme

einstudiert als ursprünglich geplant.

Künstlerisch und menschlich

hat uns das gut getan“, sagt Knut

Weber. Der Cellist ist fasziniert

von der akribischen Probenarbeit.

„Obwohl Petrenko sehr an Details

arbeitet, schafft er es, große Spannungsbögen

zu entwickeln. Er verliert

nie den Gesamt überblick über

die Architektur eines Werkes. Als

einzelner muss man sich manchmal

zurücknehmen, damit der von ihm

gesteuerte Gesamtprozess so ablaufen

kann, wie er das möchte.“

In Franz Schuberts großer C-Dur-

Symphonie ist davon schon viel zu

hören. Die „himmlische Länge“, die

Robert Schumann der Symphonie

attestierte, nimmt Petrenko ernst

und verschießt das Pulver nicht

zu früh.Vor allem im Pianobereich

sorgt er für dynamische und klangfarbliche

Abstufungen und baut

Steigerungen behutsam auf. Den

Spannungshöhepunkt im Andante

con moto meißelt er mit den groß

aufspielenden Berliner Philharmonikern

heraus, wenn er den Orchesterklang

im dreifachen Forte zu

einem Schmerzensschrei bündelt,

ehe nach einer langen Generalpause

die exquisite Cellogruppe, die

tags zuvor im KKL bereits einen

gefeierten Auftritt als 12-Cellisten-

Formation hinlegte, die Scherben

mit einer zarten Kantilene zusammenkehrt

und ein Quantum Trost

spendet. Und wie die Streicher die

Ein Quantum Trost

Die Berliner Philharmoniker begeistern mit Chefdirigent Kirill Petrenko beim Lucerne Festival/Residenz im Festspielhaus

Baden-Baden ab 6. November

Triolen im schnell genommenen

Finale an der Bogenspitze zaubern

und dabei in den endlosen Wiederholungen

nicht an Energie verlieren,

ist atemberaubend. Kirill Petrenko

macht bei aller Präsenz kein Gewese

um sich. Seine Gesten sind

weder elegant noch extravagant,

sondern vor allem musikdienlich.

Nach dem Schlussakkord hält er

nicht künstlich die Spannung hoch,

sondern lässt seine Arme wenige

Augenblicke nach dem Verklingen

sacken und bedankt sich mit einem

freundlichen Nicken beim Orchester.

Stehende Ovationen im KKL!

Das zweite Konzert beim Lucerne

Festival hinterlässt einen

gemischteren Eindruck. Sergej

Prokofiews erstes Klavierkonzert,

in die Tasten gehämmert, aber auch

mit lyrischer Wärme ausgestattet

von Anna Vinnitskaya, hält zwar

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die Balance zwischen kühler Virtuosität

und entrückter Klanglichkeit

wie im verträumten Mittelteil,

aber das Zusammenspiel zwischen

Solistin und Tutti klappert hin und

wieder. Gerade, wenn die Russin

das Tempo anzieht, ist das Orchester

meist eine Spur hintendran.

Der tschechische Komponist Josef

Suk ist ein Liebling von Kirill Petrenko

– und man weiß nicht genau

warum. Natürlich entwirft der

Dvořák-Schüler in seiner symphonischen

Dichtung „Pohádka léta“

(Ein Sommermärchen) eine spätromantische,

mit impressionistischen

und expressionistischen Anteilen

angereicherte Farbpalette, die die

Berliner Philharmoniker eindrucksvoll

nachzeichnen. Da werden Flöte

und Bassklarinette oder Trompete

und Tuba von den Solobläsern so

deckungsgleich parallel geführt,

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mit grüner Seele

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Wir freuen uns auf

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dass eine ganz neue Orchesterfarbe

entsteht. Die Fratzen des vierten

Satzes haben Schärfe, die vielen

Soli Wärme und Raffinesse. Aber

selbst Kirill Petrenko schafft es

nicht, diesem rhapsodischen, die

Kitschgrenze streifenden Werk aus

den Jahren 1907-09 eine schlüssige

Dramaturgie zu verleihen. „Wir

sind zwar immer noch am Anfang

eines gemeinsamen Weges, aber

wir beschnuppern uns nicht mehr

wie zwei Fremde“, sagt Knut Weber.

„Wir haben den Grundstein gelegt

für eine gemeinsame Sprache.“

Baden-Baden darf gespannt sein.

6./7.11.: Orchesterkonzerte

der Berliner Philharmoniker,

10./12.11.: Mazeppa, jeweils 18 Uhr

im Festspielhaus Baden-Baden,

Leitung: Kirill Petrenko. Tickets:

www.festpielhaus.de; tel. unter

07221/3013101 Georg Rudiger

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6 KULTUR JOKER Theater

Vier Klappstühle in Reih und

Glied leuchten neonfarben im

Blaulicht der Freiburger Experimentalbühne,

darauf erahnt

man die schemenhaften Silhouetten

breitbeinig sitzender

Gestalten. Sehr futuristisch!

Plötzlich springen die Vier

auf und tanzen wild zu harten

RAP-Beats (Artur Grenz):

Zwei junge Frauen und zwei

junge Männer, unisex bekleidet

mit weißen Oberteilen und

Turnschuhen, grauen Jogginghosen

und Beanie-Mützen.

Willkommen im Theaterlabor!

Zehn emotionale Momente versprechen

Sujit Kuruvilla, Maya

Kenda, Jan Frederik Saure und

Alexandra Nesici, unzensiert

und pur. Aber wie funktioniert

das überhaupt, gespielte Gefühle

auf der Bühne? Sind die

dann echt? Wie viel Eigenes

steckt in den Bühnenfiguren

und wie lässt sich starke Emotionalität

reproduzieren? Spannende

Fragen, vor allem für die

Zuschauer*innen, die schauspielerische

Entwicklungsprozesse

nur vom Hörensagen

kennen.

„#nofilter“, so der Titel dieser

Produktion über Sein und

Es tagt der deutsche Ethik rat.

Es warten Dr. Keller (Natalia

Herrera), Frau Gärtner (Doris

Wolters) und ihre Anwältin

Dr. Brandt (Elisabeth Kreßler).

Und wir, dass noch der

letzte von uns seinen Platz

eingenommen hat und, dass

die ersten Experten zum

Sachverhalt Stellung beziehen

werden. Frau Gärtner möchte

nach dem Tod ihres Mannes,

Geballte Gefühlseruptionen

Freiburger Schauspielschule feiert Premiere mit „#nofilter“ im E-Werk

Schein in einem Beruf, der mit

Herz, Haut und Haar in fremde

Identitäten schlüpft (Regie:

So gehen wie gelebt

Ralf Burons Inszenierung von Ferdinand von Schirachs „Gott“ fragt, wie wir sterben wollen

Grete Linz). Über achtzehn

Monate lang machte Corona

dies unmöglich: Unterricht nur

Freiburger Schauspielschule feiert Premiere mit „#nofilter“

Foto: Promo

mit dem sie 42 Jahre glücklich

verheiratet war, nicht mehr.

Ihre Ärztin verweigert der

78-Jährigen die lebensbeendenden

Medikamente. Und da

ihr Mann ihr, als er starb, riet,

es richtig zu machen, hat sich

Frau Gärtner an den Ethikrat

gewandt. Denn ihr Fall – es

geht ja um nichts anderes als

mit ärztlicher Hilfe, aber im

Vollbesitz der geistigen Kräfte,

das Leben zu beenden ‒ ist

von grundsätzlicher Natur.

Spielen Ärzte Gott, wenn sie

jemandem helfen zu sterben

oder sind wir ihm gegenüber

verpflichtet zu leben? „Gott“

heißt auch das Stück von Ferdinand

von Schirach, das Ralf

Buron für das Kammertheater

im E-Werk eingerichtet hat.

Sterbehilfe ist in Deutschland

nicht zuletzt wegen der

praktizierten Euthanasie im

„Dritten Reich“ ein kompliziertes

Thema. Von Schirach

behandelt es ganz ähnlich wie

„Terror“ als Debattenstück,

das ein bisschen Gerichtssitzung

und Bürgerparlament

ist. Geht man aus dem Theater,

hat man Stellung bezogen und

seine Stimme abgegeben und

ist ein bisschen schlauer, so als

hätte man einer Stunde Staatsbürgerkunde

oder einer Veranstaltung

der Zentrale für politische

Bildung beigewohnt.

Es sind Fragestellungen für

das Bundesverfassungsgericht

und für Rhetorikklubs.

Doch dass der Tod das viel

beschworene gesellschaftliche

Tabuthema ist, darf bezweifelt

werden. Erst recht während

einer Pandemie. Es gibt nur

eben angenehmere Gedanken,

als „mit dem Nichts allein“ zu

einzeln oder online, Proben für

Stücke undenkbar. Zeit also für

eine Selbstreflexion in zehn

Kapiteln. - Da geht´s hauptsächlich

in Paar-Konstellationen

um´s Loslassen, die Kunst der

Pausen oder der Kommunikation

zwischen den Zeilen, um

Toxisches, Routine, Rausch

und Zulassen der Impulse. –

Das jedenfalls wird aus dem

Off eingesprochen, jeweils vor

einem poetischen, inneren Monolog.

Dann geht es los, von

Null auf Hundert. Wer nun genau

guckt, kann den Fokus des

Schauspiels erkennen, bei dem

geliebt, gelacht und geweint

wird. Leider ist der Laie dann

aber weniger mit Technik und

Nuancen beschäftigt, sondern

versucht sich zum Gesehenen

eine Geschichte zusammen zu

basteln.

Dabei erlebt man viel: Die

beiden, die sich an der Bushaltestelle

anbrüllen, die ängstliche

Annäherung zweier Liebender,

die glückliche Ausgelassenheit

plötzlich Verliebter,

langweiligen Sex in verqueren

Positionen oder geteilte Trauer.

Und Sujit Kuruvilla, Maya

Kenda, Jan Frederik Saure und

sein, wie es Frau Gärtner formuliert.

An das große Tabu

Tod scheint auch Buron nicht

ganz zu glauben, lässt er die

drei Schauspielerinnen doch

erzählen, wie Freunde starben

oder lebensgefährlich erkrankt

waren. Eine schöne Idee, die

jedoch effekthaschend jeweils

mit großem Krachen angekündigt

wird.

Doch ein Tabu zu beschwören,

gehört auch zur Masche

der Stücke von Schirachs,

denn das muss man sich erst

einmal vorstellen, das Leben

eines anderen zu beenden oder

wie in „Terror“ menschliches

Leben gegeneinander aufzurechnen.

Dabei ist es auch

nicht so, dass die Zuschauer,

völlig wertneutral durch ihre

Meinungsbildung geführt

werden. Es gibt Positionen,

wie hier die des Theologen,

die auf verlorenem Posten stehen.

Und sei es nur, weil wir in

einer säkularen Gesellschaft

leben. Manche werden als

Sympathieträger gezeichnet,

anderen möchte man das eigene

Leben nicht überantworten.

In Ralf Burons Inszenierung

werden die Experten,

der Verfassungsrechtler (Peter

Haug-Lammersdorf), die

Ärztin (Myriam Tancredi),

Alexandra Nesici geben dabei

alles! – Das ist an diesem

Abend (gerade erst ist die Crew

vom Young Theatre Festival

aus Kroatien zurückgekehrt)

auf der mit Klebeband markierten

Minibühne stellenweise

zu viel, zu hochtourig, zu laut.

Vielleicht liegt es aber auch an

der Szenen-Reihenfolge, dass

soviel geballte Gefühlseruption

irgendwann erschöpft. Da ist es

gut, dass sich die Spieler*innen

dazwischen in der virtuellen

Disco wieder frei hüpfen. Dabei

wird sehr gut gespielt, vieles

packt und fesselt. Der Transfer

zur Analyse funktioniert aber

nur bedingt. Da wäre ein Flyer

mit Statements oder gar ein

abschließendes Publikumsgespräch

mit den Akteur*innen

spannend, rund um die Fragen

„Was denkst du, wenn du

fühlst? Was fühlst du, wenn du

denkst?“und „Warum dieser

Beruf? Was hast du diesbezüglich

während des Lockdowns

am meisten vermisst?“

Weitere Vorstellungen: 1. bis

3. und 8. bis 10. Oktober, je 20

Uhr, sonntags um 18 Uhr, Experimentalbühne

im E-Werk.

Marion Klötzer

der Chef der Ärztekammer

(Christoph Stein) und der

Bischof (Boris Koneczny)

per Video zugeschaltet. Das

wechselnde (Fach)Bücherregal

im Hintergrund mag ein

ironischer Verweis auf die diversen

Zoom-Konferenzen der

letzten Monate sein, doch ist

eben auch sehr stereotypisch.

Die anwesenden drei Frauen

werden, sitzen sie links am

Tisch, ebenfalls gefilmt und

projiziert, was zu merkwürdigen

Doppelungen führt.

Zudem verträgt eine derartige

Großaufnahme einzig die

Figur von Doris Wolters. Bei

der Anwältin und der Vorsitzenden

des Ethikrats ist viel

Strategie, viel Mokieren und

Markieren im Spiel. Das wäre

in einer realen Sitzung schon

nicht ganz zweckfrei und so

geht keine plötzliche Einsicht

oder keine Freude über eine

geistreiche Finte über die Gesichter,

die nicht gestellt wäre.

Das unterliegt der Mechanik

von den Stücken Ferdinand

von Schirachs, könnte aber

subtiler und weniger langatmig

sein.

Weitere Termine im E-Werk:

20./21./23.10., je 20.30 Uhr.

Annette Hoffmann


Theater theater KULTUR JOKER 7

Fesselnde Odyssee mit mächtigen Bildern

Theater R.A.B. feiert Premiere mit seinem neuen Kinderstück „Ich steige aus dem Fenster“

Jo freut sich – seine Oma hat

Geburtstag und er hat ihr schon

einen leckeren Schokoladen-

Kuchen gebacken. Dann aber

versteht er die Welt nicht mehr:

Wie? – Seine Eltern wollen Oma

nicht besuchen? Was? – Oma

wohnt jetzt am Meer? Kurzentschlossen

packt er heimlich

seinen Koffer, hüpft aus dem

Fenster und zieht los: Auf, ans

Meer, zu Oma! Was er auf seiner

abenteuerlichen Reise erlebt,

das erzählt das Freiburger Theater

R.A.B. jetzt in seinem neuen

Kinderstück „Ich steige aus dem

Fenster“ mit Figuren, Masken,

Musik und vielen fantasievollen

Ideen (Regie: Brian Lausund).

Das Stationen-Märchen feierte

jetzt Open Air-Premiere im

Amphitheater beim Freiburger

Seepark (Stück-Kooperation mit

Ökostation und FAIRburg E.V.).

Der Einstieg ist etwas lahm:

Die nur kniehohe Jo-Gliederpuppe

entwickelt auf der kleinen

Bühne trotz dem lebendigen

Spiel von Rita Bückert erst wenig

Präsenz, der auf einem

„Ich steige aus dem Fenster“

Foto: Theater R.A.B.

Brett gespielte Familienalltag

wird trotz kleinen Slapstick-

Einlagen allzu brav und lang

in Szene gesetzt. – Dann aber

beginnt eine Odyssee à la Alice

im Wunderland, die fesselt und

mächtige Bilder schafft (Bühne:

Werner Klaus): Als winzige

Stabfigur trabt Jo nun durch ein

Häuserschluchten-Labyrinth,

dessen Glasfaser-Wände von

Lens Shirt und Franziska Braegger

bewegt werden. Auch

die lebenden Verkehrsschilder

helfen Jo nicht weiter, genauso

wenig wie die beiden verrückten

Wissenschaftler, die mit weißen

Kitteln, Halbmasken und orangeroten

Wischmopp-Perücken

krudes Zeug reden, mit einem

Ventilator experimentieren und

das freilaufende Kind bestaunen.

Sehr seltsam!

Mit einfachen, aber raffinierten

Mitteln, vielen Rollenwechseln,

tollen Kostümen (Susanne

Kloiber), Reise-Lied und

Hintergrundmusik (Ro Kuijpers)

entwickeln sich bizarre

Traumszenen: So trifft Jo einen

sprechenden Baum, der ihm

über einen tiefen Fluss hilft. Er

tanzt mit einem singenden Party-Panda,

der alles mit dem Handy

knipst. Er füttert einen hungrigen

Riesen und seinen frechen

Klappmaul-Puppen-Magen mit

Schokolade und er trifft drei lustige

Zirkusclowns, die an einer

Turnstange schmerzhafte Kunststücke

üben. Bei jeder dieser

Begegnungen braucht der junge

Held Mut und Beharrlichkeit,

Vertrauen und Glück.

Dann rauschen die Wellen

und eine Faltpapier-Möwe steigt

in den Himmel – nur Oma, die

ist gar nicht am Meer. Nicht

an diesem jedenfalls, sagt sie.

Denn auch wenn Jo sie nicht sehen

kann, kann er mit ihr sprechen…

Eine Geschichte vom

Suchen und Finden, von Sehnsucht

und Abschied, von Mut

und der Macht der Fantasie. Zu

sehen war sie im Rahmen der

Interkulturellen Wochen auch in

Weingarten und in drei Freiburger

Wohnheimen.

Marion Klötzer

Viel Futter für die Fantasie

Die Alemannische Bühne zeigt die Gaunerkomödie „Zwei wie Bonnie & Clyde“ als rasantes Erzähltheater

„Ok, mach ich!“- das ist der

Lieblingssatz von Chantal, die

ihren Manni eifrig unterstützt.

Prompt folgt wenig später ihre

verknittert-trotzige Rechtfertigung

„Das hast du so nicht gesagt!“

und alles ist zur Freude

des Publikums mächtig schiefgegangen.

– Spannung, Wortwitz

und Clownerie – mit der

1999 uraufgeführten Gaunerkomödie

„Zwei wie Bonnie &

Clyde“ hat das Autorenduo Tom

Müller und Sabine Misiorny einen

echten Coup gelandet. Jetzt

feierte die rund achtzig minütige

Theaterwerkstatt-Inszenierung

in der Alemannischen

Bühne Premiere und damit die

vorzeitige Saison-Eröffnung

nach eineinhalbjähriger Corona-bedingter

Zwangspause.

Gespielt wird dabei ausnahmsweise

zwar nicht in Mundart,

sondern „uf Hochdütsch“, aber

mit Julia Jettkandt und Neuzugang

Felix Zapf als hinreißende

Antihelden, die dümmer sind

als die Polizei erlaubt…

2016 inszenierte Hausregisseur

Martin Mayer „Zwei wie

Bonnie & Clyde“ schon in Weil

am Rhein, im Jahr darauf war

das Stück zu Gast im Freiburger

Theater „Harrys Depot“.

Weil die geplanten Produktionen

der Alemannischen

Bühne allesamt geplatzt waren

und eine Spielplan-Lücke bis

zur Wiederaufnahme von „De

dressierte Ma“ (Anfang Oktober)

klaffte, griff Mayer in

seine Archivkiste. Erst Ende

Juni begannen dann die Proben.

Umso beeindruckender,

wie lebendig und dynamisch

Julia Jettkandt und Felix Zapf

ihre Rollen füllen, ohne sie zu

Karikaturen zu machen: Kess

und zuckersüß gibt Jettkandt

ihre Chantal als taffes Dummerchen

mit Inselbegabung

und ist damit eindeutig der Star

dieser Groteske des Scheiterns.

Und auch ihr Sparringpartner

Felix Zapf läuft als weichherziger

MöchTegern-Ganove mit

der Zeit so richtig warm. Dann

kommt die Spiellust – und es

wird richtig lustig.

Die Story ist irrwitzigschräg:

Gerade haben die beiden

Tollpatsche die Sparkasse

in Lemmingen ausgeraubt,

jetzt erfahren sie aus dem Radio,

dass Chantal die Geldtüte

mit dem Einkauf einer Kundin

verwechselt hat. Ihre Beute:

Ein Pfund Kaffee, zwei Suppen

und Klopapier. Da muss Manni

erst mal zum Brüllen vor die

Tür. Trotzdem – gleich nochmal!

Vier gescheiterte Überfälle

erlebt das Publikum, jeden

nur in der Fantasie, die dafür

aber jede Menge Futter kriegt.

Denn Handlungsort bleibt das

verlassene Schuhlager, in dem

sie beiden sich versteckt halten.

Hier starten und landen sie wieder,

streiten und vertragen sich,

lecken sie ihre Wunden, baldowern

neue Pläne aus, proben

ausgiebig den nächsten Coup.

Trotzdem klappt es nie: Mal

ist kein Sprit im Auto, mal die

Strumpfhose blickdicht, mal

rumpeln sie mit anderen Bankräubern

zusammen. Und nur,

weil Chantal alles wortwörtlich

nimmt und nur genau das tut,

was man ihr sagt. Ihr Abenteuer

kommt als rasantes Erzähltheater

mit Knaller-Pointe auf die

Bühne, die Außenwelt dringt

nur per Radionachrichten in

den mit schwarzen Tuch ausgekleideten

Unterschlupf. Da

bleibt zwischen Campingtisch,

Schuhregalen und Krimskrams

viel Platz zum Toben und Tanzen.

Dazu gibt es am laufenden

Band gut getimten Slapstick im

Spagat zwischen Erwartbarkeit

und Überraschung. Kurz: Zwei

wie Dick und Doof!

De dressierte Ma“, wieder ab

8. Oktober. Weitere Infos: www.

alemannische-buehne.de

Marion Klötzer

Mit

frischen

Farben

in den

Herbst!

Weil

Farbe

Freude

macht!


8 KULTUR JOKER Theater

Die große Kunst, falsch zu singen

„Souvenir“ – Eine schräge Musikkomödie über die exzentrisch-schillernde Florence Foster Jenkins

Wer Lust auf einen höchst

vergnüglichen, liebevoll verrückten

Theaterabend hat,

findet derzeit bei den Schönen

im Freiburger E-Werk die richtige

Adresse. Die Inszenierung

von Stephen Temperleys Stück

„Souvenir“ porträtiert die bislang

wohl einzigartige Persönlichkeit

einer leidenschaftlichen

Sopransolistin, die leider außerstande

war, auch nur einen Ton

richtig zu treffen oder das Metronom

zu halten und dennoch

im New York der ersten Hälfte

des 20. Jahrhunderts rauschende

Erfolge in bestimmten

Society-Kreisen feiern konnte.

Florence Foster Jenkins

(*1868 in Pennsylvania als

Tochter begüterter Eltern) genoss

zunächst eine gründliche

Klavierausbildung und erwarb

sich wohl auch eine gewisse

Fertigkeit, denn sie gab etliche

Konzerte, darunter sogar

Auftritte im Weißen Haus bei

Präsident Rutherford Hayes. Im

Alter von 16 Jahren riss sie von

zuhause aus. Wohl, weil ihre

Eltern eine von ihr angestrebte

Gesangsausbildung nicht finanzieren

wollten. Sie heiratete den

Arzt Frank T. Jenkins, der sie

unglücklicherweise mit Syphilis

ansteckte. Es wird vermutet,

dass die damaligen drastischen

Behandlungsmethoden ihr musikalisches

Gehör nachhaltig

zerstört haben. Nach dem Tod

ihres Vaters wurde sie reiche

Erbin und betätigte sich in verschiedenen

Gesellschaftskreisen

als Mäzenin. Offenbar war

ihr der Gehördefekt nicht klar,

denn sie strebte voller Energie

eine eigene Gesangskarriere an.

Zunächst trat sie auf Benefiz-

Feminismus und Tanz ist

kein Paar, das ohne Widerstände

zusammenkäme. Da

sind nicht nur die Hierarchien,

die es selbstredend auch in der

freien Szene gibt, da ist auch

eine gnadenlose Altersauslese.

Männer haben es da ein bisschen

besser, sie sind im Tanz

in der Minderheit und gegen

die Frauen wird die Schwerkraft

des Körpers ausgelegt.

Für sie ist dann bereits Schluss,

wenn ihre Kolleginnen vom

Schauspiel beginnen sich über

schwindende öffentliche Sichtbarkeit

zu beklagen. Wenn

nun mit Karolin Stächele und

Sabine Noll zwei nicht aktivistische

Feministinnen zur

„Pussy Lounge“ ins Artik

einladen, sollte es interessant

im Theater Die Schönen im E-Werk

Madame Florence Foster Jenkins, gespielt von Kathryn Magestro

Veranstaltungen auf und ihr

dissonanter Gesang sprach sich

bald herum und sie wurde zum

Geheimtipp in Bohemien-Kreisen.

So auch in New York, wo

Madame Flo, wie sie genannt

wurde, jährliche Konzerte im

Ritz-Carlton Hotel jährliche

Konzerte vor ausgewähltem

Publikum veranstaltete.

Und an dieser Stelle setzt das

Stück ein. Der Pianist Cosme

McMoon (Gilead Mishory)

kommt in den 20-er Jahren

nach New York, um dort sein

Glück zu suchen. Er reagiert

auf die Anzeige einer Sängerin,

die einen virtuosen Klavierbegleiter

sucht und stößt

so auf Madame Flo (Kathryn

Magestro). Sie empfängt den

hoffnungsvollen Musiker mit

ihrem Anliegen, „einen Kollegen,

einen Mitstreiter, ja, eine

verwandte Seele“ zu finden.

Sie spricht über ihren Traum

„Mister Mozart zum Leben zu

erwecken“. Darob schon etwas

verdattert, setzt sich Cosme zur

ersten Probe ans Klavier. Die

Arie der Königin der Nacht

aus der „Zauberflöte“ wird

zum Desaster. Cosme äußert

sich vorsichtig über ein „gewisses

Manko an Präzision“,

betont die Unverrückbarkeit

jeder Note und erntet wortgewaltige

Auslassungen über

„Genauigkeitswahn“ und das

Recht des Künstlers auf eigene

Interpretation, denn Musik

käme schließlich von Herzen.

Im Übrigen müsse schleunigst

ein Programm erarbeitet werden,

denn das nächste Wohltätigkeitskonzert

finde in sechs

Wochen statt. Der Pianist stellt

sich die Frage angesichts der

Machen statt warten

„Pussy Lounge“ stellt die Frage nach der Bedeutung des Geschlechts in der Tanzszene

werden, denn hier ist kein

theoretischer Feminismus zu

erwarten, sondern Reflexion

über den ganz normalen Alltag

im künstlerischen Feld.

Nach der letzten großen Produktion

„Naked Love“ sollte es

für die Dagada Dance Company

(künstlerische Leitung:

Karolin Stächele) etwas anderes

sein: kleiner, performativer,

spartenübergreifend und

diskursiv. Und so sitzt man

also im Rund ziemlich nah

am Geschehen. Während das

Publikum im Artik die Plätze

besetzt, stehen die vier Tänzerinnen

und Tänzer beieinander

und unterhalten sich ent spannt.

Wer will, bekommt Getränke

und Nüsschen, die von einem

Teewagen aus gereicht werden.

Mit Karolin Stächele, Sabine

Noll, Katharina Ludwig

und Neil Höhener stehen drei

Generationen in der Mitte,

die abhängig von ihrem Alter

und ihrem Geschlecht unterschiedliche

Erfahrungen mit

strukturellen Zurücksetzungen

gemacht haben. Und so lautet

der Untertitel der Produktion

„Oder was machen wir, wenn

man uns machen lässt?“. Ausdrücklich

als Feminstin würde

sich wohl keine bezeichnen,

aber keine und keiner würde

auf eine Einladung zum Machen

warten, sondern sich die

Bühne aneignen. Ganz egal, ob

junge Körper das Schönheitsideal

beherrschen oder man

wieder einmal für alles selbst

verantwortlich ist.

Foto: Die Schönen

gesanglichen Verunstaltung des

„Ave Maria“ von Bach/Gounod

und anderer klassischen Arien

der Opernliteratur nach Irrsinn

und Verblendung. Er fügt sich

aber, zunächst wohl aus Geldmangel,

in sein Schicksal.

Auf dieser Basis entwickelt

sich die eigentümliche Beziehung

der beiden und ihre unglaubliche

Erfolgsgeschichte

über zahlreiche Windungen

und Wendungen bis hin zum

Finale: Dem legendären Konzert

am 25. Oktober 1944 in

der riesigen Carnegie-Hall vor

ausverkauftem Haus. Das Publikum

tobt und lacht bei der

„Juwelenarie“ aus Gounods

Oper „Faust“, und der „Lacharie“

der Adele aus der „Fledermaus“

von Strauß. Es ist aber

ein Auslachen! Dies wird Florence

erst am Schluss bei ihrem

„Pussy Lounge“ ist für Clubs

konzipiert. Djane Zweatlana

gelingt es an den Turntables

eine Atmosphäre zu erzeugen,

die viele während dieser

Corona-Monate vermisst haben

dürften. Nachtleben zielt

auf Gemeinschaft und trotz

Diskursnähe ist dies auch das

eigentliche Ziel dieser Performance:

kollektive Selbstermächtigung.

Und hierfür wird

sie nicht nur gleich umgesetzt,

indem die Tänzerinnen und

Tänzer sich die Bühne mit

großen Schritten und weit

ausholenden Bewegungen erobern.

Subtilität oder gar Eleganz

muss hier nicht sein, dafür

ist Dynamik und die Lust n

der Präsentation unübersehbar.

Der Raum wird aber auch über

über alles geliebten „Ave Maria“

klar. Sie realisiert erstmals

ihre Selbsttäuschung und ihre

Welt bricht zusammen. In diesen

Schlussszenen wird deutlich,

dass bei aller Komik und

Skurrilität dieses Lebenslaufs

darin auch jede Menge Tragik

steckt. Zum Beispiel ein damaliges

Publikumsverhalten, das

sich über Jahre hinweg eine

„Tanzbärin“ unter Vorspiegelung

falscher Tatsachen hielt.

Daniel Küblböck lässt grüßen.

Trotz alledem: Ein Mordsspaß.

Gilead Mishory und Kathryn

Magestro bilden mit großer musikalischer

Virtuosität ein urkomisches

Gespann und arbeiten

die verschiedenen Aggregatszustände

dieser speziellen

Liaison ihrer Bühnenfiguren

subtil heraus. Es ist wohl selten

so schön falsch gesungen worden,

obwohl so manch spitzer

Ton einem bis ins Mark fährt.

Die tolle Performance der beiden

unterstützen einfühlsame

Video-Installationen (Herbert

Wolfgang) unter teilweiser

Verwendung von historischen

Aufnahmen und aufwendige

Kostüme von Norbert Wild und

Leopold Kern, die dem extravaganten

Geschmack der Madame

Flo nachempfunden sind.

Für die Regie dieser schwungvollen

musikalischen Komödie

zeichnen Leopold Kern und

Martin Schurr verantwortlich.

Aufführungen bis 6. November

jeden Freitag und Samstag

je 20Uhr sowie 17./24.10.

jeweils 19 Uhr im Theater Die

Schönen im Freiburger E-

Werk.

Erich Krieger

die Geschichten beansprucht,

die erzählt werden (Texte: Jule

Weber), von den Hoffnungen,

eine künstlerische Karriere

mit einer Familiengründung

verbinden zu können, von dem

Unsichtbar-Werden von Frauen

ab einem Alter, das bei Männern

als interessant gilt und für

Erfahrung steht. Sie berichten

auch von den Problemen, den

Anschluss nicht zu verpassen,

sobald ein Kind da ist. In Clubs

dominieren üblicherweise andere

Geschichten, da ist es

auch eine Selbstermächtigung,

die eigene ausgerechnet hier zu

erzählen.

Weitere Vorstellungen: 13.

bis 15. Oktober, 20 Uhr im

Crash.

Annette Hoffmann


Theater KULTUR JOKER 9

Eine eigene Oper zum Abschied

Die neue Spielzeit am Theater Freiburg und die letzte des Generalmusikdirektors Fabrice Bollon

Am 2. Oktober feiert Yasmina Rezas

Stück „Anne-Marie die Schönheit“ mit

Robert Hungerbühler als Anne-Marie

im Theater Freiburg Premiere

Foto: Britt Schilling

Die kommende Spielzeit ist

die letzte Saison von Generalmusikdirektor

Fabrice Bollon.

Mit seiner von ihm komponierten

Oper „The Folly“ über

Erasmus von Rotterdam, die

am Theater Freiburg im Mai

2022 unter seiner Leitung uraufgeführt

wird, verabschiedet

sich der Franzose von seinem

Publikum. Bollon prägt auch

den Beginn der Saison, wenn

er am Eröffnungswochenende

bei Leoš Janačéks Oper „Das

Schlaue Füchslein“ (Regie:

Bojana Lazic) am 2. Oktober

am Pult des Philharmonischen

Orchesters Freiburg steht. Die

kommende Musiktheatersaison

ist besonders reichhaltig,

weil einige lange geplante,

geschobene Produktionen nun

stattfinden können. „Madama

Butterfly“ wurde schon dreimal

angekündigt – jetzt kann

Puccinis Meisterwerk endlich

in der Regie von Benedikt Arnold

und der musikalischen

Leitung von Fabrice Bollon im

Januar 2022 über die Bühne

gehen. Bollon dirigiert auch

die französische Oper „Manon“

von Jules Massenet (Regie:

Peter Carp) im Dezember

2021. Der erste Kapellmeister

Ektoras Tartanis betreut zwei

weitere Produktionen musikalisch:

Verdis Opernschocker

„Macbeth“ (Regie: Andriy

Zholdak) im März 2022 und

zum Abschluss der Saison

Strawinskys Oper „The Rake´s

Progress“ in der Regie von

Eva-Maria Höckmayr. Acht

Sinfoniekonzerte sind für die

Saison programmiert, wobei

man ab April 2022 mit großer

Orchesterbesetzung plant.

Der in Freiburg lebende Pianist

Igor Kamenz und der bekannte

Cellist Johannes Moser

werden wie auch die belgische

Harfenistin Anneleen Lenaerts

mit dem Orchester musizieren.

Beim Neujahrskonzert ist die

Freiburger Jazzsängerin Cécile

Verny zu hören.

Georg Rudiger

Antworten auf die gesellschaftliche

Krise

Wie eine Welle schiebt das

Theater Freiburg die Produktionen

vor sich her, an denen

während des Lockdowns

geprobt wurde. „Damaskus

2045“ von Mohammad Al Attar

(Regie: Omar Abusaada)

musste verschoben werden,

„Die Seuche“, eine Adaption

von Albert Camus‘ Roman

„Die Pest“ konnte doch noch

in der vergangenen Spielzeit

aufgeführt werden, ebenso

„Hedda Gabler“, inszeniert

von Lydia Bunk. Während

Weiterlesen, weitersprechen:

Die Vorfreude auf

die nunmehr 35. Ausgabe

des Freiburger Literaturgesprächs

könnte größer

kaum sein. Unter dem Motto

„schrift für blinde riesen“ –

dem Titel von Lutz Seilers

neuem Gedichtband – lädt

das älteste Lesefest Baden-

Württembergs zu vier entdeckungsreichen

Tagen ein.

Nach einem Auftakt zwischen

Lyrik und Prosa mit

Anja Kampmann und Lutz

Seiler im Ratssaal der Stadt

folgen das Sams, viele druckfrische

Bücher im Gespräch

und ein Jazz-Konzert mit Geschichten,

die in ihrem eigenen

Sound aufgehen, bis sie

plötzlich verschwunden sind.

Krzysztof Garbaczewski mit

„Faust II“ am ersten Teil der

Tragödie anknüpfen wird.

Das Schauspiel trägt in der

Spielzeit 2021/22 die Handschrift

des Intendanten Peter

Carp, der Theaterklassiker

von Tschechow, aber auch deren

zeitgenössische Pendants

Simon Stephens und Yasmina

Reza inszenieren wird. Auch

am Schauspielhaus Zürich war

man an der deutschen Erstaufführung

des Monologs über

das Älterwerden „Anne-Marie

die Schönheit“ interessiert,

doch da Yasmina Reza auf der

Besetzung mit einem Mann

bestand, verzichteten die

Schweizer. In Freiburg übernimmt

nun Rezas Wunschkandidat

Robert Hunger-Bühler

den Part.

Der Spielplan sucht Antworten

auf die gesellschaftliche

Krise. Solidarität könnte eine

sein. Kriegsheimkehrer Beckmann

hat sie jedenfalls nicht

erfahren. Seit Jahren erlebt

Wolfgang Borcherts „Draußen

vor der Tür“ eine Renaissance,

in Freiburg wird es als

surreales Trauerspiel von Stef

Lernous zu sehen sein. Dennis

Kellys Drama „Der Weg

zurück“ machte sich noch vor

dem Ausbruch von Corona in

ein einfacheres Leben auf, in

35. Freiburger Literaturgespräch

Den Programmablauf und

alle Details finden Sie im

Literaturgespräch-Leseheft –

erhältlich ab Mitte Oktober –

und unter www.literaturhaus.

freiburg.de.

Datum: 11.-14.11.2021

Orte: Rathaus, Literaturhaus

Karten-Vorverkauf: ab dem

5.10.2021

Freiburg wird Hanna Müller

Regie führen. Die freie Theatergruppe

Flinn Works wird

sich gleich mit zwei feministischen

Themenkomplexen befassen,

in „Learning Feminism

from Rwanda“ mit dem hohen

Anteil von Frauen im Parlament

von Ruanda, bzw. mit

dem geringen in Deutschland.

Und in einer zweiten Arbeit,

wie sich Staatsführerinnen in

der Krise bewährt haben. Als

Teil einer bundesweiten Initiative

„Kein Schlussstrich“ zum

NSU wird die Überschreibung

Dirk Lauckes von Horváths

„Ein Kind unserer Zeit“ nicht

nur am Nationaltheater Weimar,

sondern auch in Freiburg

zu sehen sein. Das rechtsextremistische

Netzwerk Hannibal

gab dem Stück den Namen.

Mit Simon Stones „Medea“

nach Euripides wird eine weitere

Überschreibung am Theater

Freiburg inszeniert, sie

verlagert den antiken Stoff

in die Gegenwart. Mit Erna

Ómarsdóttirs Inszenierung

„Orpheus und Eurydike“ steht

www.literaturhaus-freiburg.de

ein weiterer antiker Stoff auf

dem Spielplan. Und man darf

neugierig sein, was Jessica

Glause aus Mithu Sanyals Roman

„Identiti“ machen wird.

Beim Tanz setzt sich das von

Adriana Almeida Pees organisierte

Gastspielprogramm fort.

In der Spielzeit 21/22 gibt es

einen Mini-Kanada-Schwerpunkt

mit Produktionen des

Out Innerspace Dance Theatre,

der Gogol-Adaption „Revisor“

von Crystal Pite sowie

„Saudade“ von Joshua Beamish.

Darüber hinaus sind

internationale Tanzstücke

aus Belgien eingeladen, etwa

von Alexander Vantournhout

„Through the Grapevine“, aber

auch „Joy, enjoy joy“ von Ann

Van den Broek. Und Ersan

Mondtag wird sein Debüt als

Choreograf mit „Joy of Life“

geben, in dem er sich mit düsteren

Kindheiten und komplizierten

Familienverhältnissen

befassen wird. Das Stück ist

eine Koproduktion mit dem

Berliner HAU.

Annette Hoffmann

35. Freiburger Literatur gespräch

ûrift für

schrift für

blinde

Blinde riesen

r

Bertoldstraße 17 79098 freiburg

sen

11. bis 14. november 2021


10 KULTUR JOKER kunst

Farbexplosive Rasterformen

Hauser & Wirth widmet Günther Förg eine Ausstellung in LA

Es ist die erste Einzelausstellung

des 2013 in Freiburg verstorbenen

deutschen Künstlers

Günther Förg, die sich auf die

letzte Serie seiner Gitterbilder

(Grid paintings) fokussiert.

„Appearance“ stellt traditionelle

Grenzen des Tafelbildes

förmlich auf den Kopf und

vereint spielerische Leichtigkeit,

Transparenz und radikale

Brüche. Großformatige Bilder

auf Leinwand und Papier bauen

auf klaren Hintergründen

auf, die durch ein Gerüst aus

ein- oder mehrfarbigen Gittern

ineinander verschmelzen. Der

Blick gerät dabei hinter jegliche

geometrische Strukturen

und abbildende Flächigkeit.

Faszinierend für Förg war die

Bedeutung architektonischer

Sprache. Dabei scheinen sich

in seinem Werk die Grenzen

aufzulösen und geben den

Blick frei auf eine neuwertige

Dimension abstrakter Malerei

mit Tendenzen zum Konstruktivismus

und dem amerikanischen

Stil von Minimal Art.

Die Kunst Förgs ist geprägt

Ich zeichne was

Ihnen gefällt!

in Aquarell, Bleistsift oder Tusche

Günther Hieber

E-mail: che.guenther@gmail.com

mobil 0157 77689062

von Sprüngen und Brüchen,

die sich in seiner letzten Serie

gleichsam zu einem Wechselspiel

aus Dynamik und Ruhepolen

zusammenfinden und so

eine malerische Komponente

bilden. Die vielfältigen Farbkombinationen

und eindrucksvolle

Pinselspuren ergeben

dabei eine individuelle und facettenreiche

Farbexplosion. Im

raschen Duktus aufgetragen,

kreuzen und überlappen sich

die Linien, bilden Freiräume

und eröffnen einen Durchgang

zur Bildtiefe. Mit energischen

Pinselstrichen und -flächen

in gebrochenen Farben werden

Flimmereffekte und wirkungsvolle

Lichtstimmungen

erzeugt und lassen die Oberflächen

der Gitterbilder förmlich

vibrieren. Schon in einer früheren

Serie nutzte der Künstler

den malerischen Ansatz in den

Fenster-Aquarellen. Hier ist

das Fensterkreuz ein Raumraster

in der Bildebene, das das

Gerüst für einen ganzen Fluss

von Bildern liefert, ohne deren

freie Entfaltung einzuschränken.

Die Komposition in klar

strukturiert-geometrischer

Anordnung entsteht nach Günther

Förg eher instinktiv und

setzt sich aus drei Komponenten

zusammen: Farbe, Form

und Flächigkeit. Anlehnend

an die Kunst von Barnett Newman,

Mark Rothko, Cy Twombly

und Edvard Munch gilt

der verstorbene Künstler als

Wegbereiter der Nachkriegsmoderne

und Avantgardebewegung

des 20. Jahrhunderts.

Das Werk von Günther Förg

umfasst die unterschiedlichsten

Materialien und Medien

und beinhaltet bildhauerische

Kunst, fotografische Arbeiten

und die Malerei. Der rasche

und lakonische Farbauftrag in

den Gitterbildern wurde zum

Markenzeichen seines Kunstschaffens.

Günther Förg. Appearance,

Hauser & Wirth, South

Gallery in Los Angeles. Bis

09.01.2022.

Miriam Paustian

Günther Förg in seinem Studio Le Locle, Schweiz, November 1994

© Michael Neff, Frankfurt Courtesy Estate Günther Förg, Suisse

Münsterillumination als Epilog zum Stadtjubiläum

Das Münster-Mapping vom 15. bis 24. Oktober zeigt die Geschichte der Stadt Freiburg und des Münsters

Ursprünglich für Ende März

2020 geplant, wird nun das lang

erwartete Münster-Mapping

endlich vom 15. bis 24. Oktober

2021 stattfinden und einen

Epilog zum geendeten Stadtjubiläum

darstellen. Jeden Abend

wird beim Münster-Mapping

die Südfassade des Freiburger

Wahrzeichens mittels 20 Großprojektoren

erstrahlen.

Das gemeinschaftliche Erleben

steht im Mittelpunkt

dieser Veranstaltung – was

auch ganz im Sinne des neuen

Mottos gemeinsam.weiter vom

Stadtjubiläum ist: „Es sind die

Großveranstaltungen, wie die

Münsterplatzkonzerte und der

Mitsommernachtstisch, die

den Bürgerinnen und Bürgern

Gelegenheit geben sollten, den

Geburtstag ihrer Stadt gemeinsam

zu feiern. Und genau diese

Veranstaltungen sind dann der

Corona-Krise zum Opfer gefallen.

„Daher bin ich sehr glücklich,

dass das Münster-Mapping,

einer der Höhepunkte des

Stadtjubiläums, nun doch noch

stattfinden kann. Das Freiburger

Münster, das die Jahrhunderte

nahezu schadlos überstanden

hat, repräsentiert wie

kein anderes Gebäude die inzwischen

900 Jahre währende

Geschichte unserer Stadt. Jetzt

heißt es Daumen drücken, dass

es im Oktober klappt!“ sagt Ulrich

von Kirchbach, Erster Bürgermeister

der Stadt Freiburg.

Die Geschichte des Münsters

und der Stadt sind eng miteinander

verwoben, schließlich

spiegeln sich die historischen

Ereignisse rund um Freiburg

in der Baugeschichte der Kirche

wider. Mit eigens für das

Projekt komponierter Musik,

zwei Münsterpfleger*innen,

die die wechselvolle Geschichte

erzählen, sowie besonderen

Licht-Effekten und ausdrucksstarken

Bildern erlebt man ein

multimediales Spektakel der

Extraklasse und eine unterhaltsame

Geschichtsstunde mit

allen Sinnen.

Für das spektakuläre Lichtereignis

ist der Freiburger Münsterbauverein

verantwortlich,

maßgeblich unterstützt durch

den Energie- und Umweltdienstleister

badenova, weitere

Förderer sind die Erzbischof

Hermann Stiftung der Erzdiözese

Freiburg, die Haufe Group

und das Stadtjubiläum Freiburg.

Die mediale Umsetzung

des Münster-Mapping erfolgt

durch Calren Media.

Weitere Infos: www.muenster-mapping.de

Münster-Mapping zeigt spektakuläre

Lichtshow

Foto: Kai Flogaus


kunst KULTUR JOKER 11

Gehen als Haltung

Das Ausstellungsprogramm der Biennale für Freiburg ist im September gestartet

Mit dem Namen scheint alles

gesagt: Biennale für Freiburg,

kurz BfF. Doch was heißt das

„für Freiburg2? Zumal der unmittelbare

Anlass für die Biennale

– die Schließung der Außenstelle

der Staatlichen Akademie

der Bildenden Künste

Karlsruhe – manchen immer

noch als Verlust erscheint, anderen

aber herzlich egal sein

wird. Zu uneins ist die Kunstszene

über ihr Selbstverständnis

und zu wenig großzügig.

„Für Freiburg“ heißt jedenfalls,

dass die Kunst mitten in

der Stadt und im öffentlichen

Raum zu finden ist, in einzelnen

Kunsträumen oder dem

Stadtgarten. Auch wenn die

Biennale, nicht zuletzt wegen

Corona, weniger Leute als die

es interessieren könnte, erreicht

hat. Das sollte sich nun

ändern, denn seit Anfang September

sind die Ausstellungen

eröffnet; die Häuser wie das

Museum für Neue Kunst oder

den Kunstverein Freiburg mit

Off-Spaces zu einem Parcours

verbinden und auch einen neuen

Ort wie die Kaiserwache

einbeziehen. An insgesamt

acht Kunstorten ist die von

Leon Hösl kuratierte Biennale

zu sehen, alle sind selbst zu

Fuß gut zu erreichen.

Nicht wenige der Arbeiten

dieser ersten Biennale-Ausgabe

reflektieren den öffentlichen

Raum, die Nischen, die er

bietet oder sie inszenieren den

Ausstellungsort als Ausdruck

von Urbanität. Im Kunstverein

Freiburg, der das Herz der

Biennale-Ausstellung ist, thematisieren

Arbeiten wie die

von Patrizia Bach die Definitionsmacht

über den öffentlichen

Raum. Seit 2015 läuft sie Istanbul

ab und kartografiert die

Veränderungen der Straßennamen,

die einer politischen

Agenda folgen. Bach übersetzt

die Namen zudem aus dem

Türkischen ins Deutsche und

fächert so auf Listen die verschiedenen

Valenzen der Bedeutungen

auf. Sie wiedersetzt

sich damit dem Bestreben,

Geschichte und Gegenwart auf

eine eindeutige Lesart zu reduzieren.

Die Wiener Künstlern

Luiza Margan, die in Kroatien

geboren wurde, hat sich mit

einem Partisanendenkmal von

Vinko Matković (1911-1973)

befasst. Die Skulpturengruppe

der Allegorie der Freiheit mit

zwei martialisch bewaffneten

Partisanen steht in Rijeka auf

einem 19 Meter hohen Pfeiler.

Mit einer Hebebühne hat

sich Margan auf Augenhöhe

begeben und hat die Fotos mit

historischen Aufnahmen aus

Matkovićs Atelier sowie einer

Art Attitüdendarstellung

aus ihrem eigenen Atelier

verbunden. Es ist auch eine feministische

Aneignung, denn

in den ideologischen Denkmälern

sind die handelnden

Figuren männlich, die allegorischen

weiblich. Auffallend

viele Arbeiten erinnern daran,

dass die Gegenwart nicht das

Maß ist. So rekonstruierte Patricia

Esquivias 2019 in „Brave

Wounded Blows“ den handwerklichen

Charakter eines

Madrider Stadtviertels, indem

sie sich mit einer aufgegebenen

Kunstschmiedewerkstatt befasst.

Zeitgenössische Architektur

füllt diese Lücken und

wirkt neben der historischen

Bausubstanz wie eine flache

Mimikry. Und, ebenfalls im

Filmprogramm im Museum

für Neue Kunst zu sehen, erinnert

Milica Tomić in ihrer

Videoarbeit an Stätten des jugoslawischen

Widerstands gegen

die deutsche Besatzung im

Zweiten Weltkrieg, indem sie

Ausstellungsansicht Kommunales Kino, Michel Auder:

May in `68 in ´78, 1978/2019, Video, edited by

Michael Stickrod, Bleacher (#4), 2021: Michael Stickrod in

Kollaboration mit Julius Martin-Humpert, Maristella Witt,

Ilja Zaharov und Franziska Rist

Foto: Marc Doradzillo

Ausstellungsansicht Kunstverein Freiburg,

Niklas Goldbach, Aufstellung: Freiburg

Foto: Marc Doradzillo

diese Orte mit einer geschulterten

Waffe abläuft.

Und Kriz Olbricht, der an der

Freiburger Außenstelle studiert

hat, holt den Begrüßungston

Kölner Kioske in den Kunstraum.

Er wird durch einen Bewegungsmelder

ausgelöst und

ist im Kunstverein Freiburg

an verschiedene Sensoren gekoppelt,

so dass er zum Sound

der Ausstellung wird. Niklas

Goldbach wiederum hat an

Freiburgs verborgenen Orten

fotografiert und Plätze dokumentiert,

die Wohnungslosen

als Unterschlupf und Rückzug

dienen. All das zeigt: es könnte

auch anders sein.

Nach ihrer Ausstellung vor

drei Jahren in der Galerie für

Gegenwartskunst im E-Werk

ist im Pförtnerhaus nun eine

Rauminstallation der 1979 in

Stuttgart geborenen Liesl Raff

zu sehen, die den ganzen Off-

Space ausfüllt. Raff arbeitet

vorwiegend mit Latex. Aus

diesem Material ist auch der

brombeerfarbene Vorhang,

der auf künstliches und natürliches

Licht jeweils anders

reagiert. „Schwindel“ heißt

ihre Ausstellung, der ausgelöst

werden könnte durch den

Wechsel zwischen den Materialien,

dem hautähnlichen

Charakter des Materials und

den Geruch von Latex, der

sich in dem kleinen Raum ausbreitet.

Rahima Gambo, deren

Videoarbeiten und Installation

im Museum für Neue Kunst

und im Delphi zu sehen sind,

stellt mit ihren Walks so etwas

wie die Leitfigur der Biennale

dar. Die nigerianisch-britische

Künstlerin hat das Gehen als

eine Praxis etabliert, die auch

den Dingen und Geschichten

am Wegesrand gerecht wird,

indem sie sie erzählt und vergegenwärtigt.

Es ist ein bisschen

so als ob sie in Gedanken

die Welt zurechtrückt, die leider

trotzdem unvollkommen

bleibt. Das muss man aushalten

– Kunst kann zeigen, wie.

Biennale für Freiburg #1,

bis 3. Oktober. BfB Besucherzentrum,

Münsterplatz 6. Do

12-20 Uhr, Fr –So 12-18 Uhr.

www.biennalefuerfreiburg.de

Annette Hoffmann


12 KULTUR JOKER kunst

Städte der Seele

Das Künstlerpaar Roswitha Müller-Krüger und Werner Rutz widmet sich in

einer Ausstellung im KÖ21 in Endingen Italo Calvinos Werk „Die unsichtbaren

Städte“ in vielfältigem Format

Werner Rutz: „Zobeide, Botticelli, Siena“

Foto: Werner Rutz

Roswitha Müller-Krüger: „Eudoxia“

1972 veröffentlichte der italienische

Schriftsteller Italo Calvino

sein experimentelles Werk

„Die unsichtbaren Städte“. Ein

Buch, das ein schier unbegreifliches

Panorama aus 55 Stadtportraits

formt und sich Gattungskonventionen

dabei radikal

widersetzt. Bis heute fasziniert

das Werk und regt Kreative zur

Umsetzung der kühnen Sprachbilder

Italo Calvinos an. Das

Künstlerpaar Roswitha Müller-

Krüger und Werner Rutz aus

Düsseldorf/Erkrath nimmt sich

der Herausforderung an und

präsentiert die Ergbnisse ihrer

Auseinandersetzung vom 8. bis

17. Oktober im Ausstellungs-

Foto: Roswitha Müller-Krüger

raum KÖ21 in Endingen. Ein

sinnliches Experiment.

Im Mittelpunkt der Handlung

des Werks Italo Calvinos steht

der berühmte Entdecker Marco

Polo. Er berichtet dem Herrscher

Kublai Khan von Reisen in die

vielen Städte seines riesigen Reiches.

Fabelhafte Städte, die alle

der Fantasie entsprungen sind

und Seelen- und Entwicklungszuständen

des Menschen entsprechen.

„Es ist mit den Städten wie

mit den Träumen“, spricht Marco

Polo im Buch, „alles Vorstellbare

kann geträumt werden, aber auch

der unwahrscheinlichste Traum

ist ein Bilderrätsel, das einen

Wunsch verbirgt oder seine Umkehrung,

eine Angst.“ So unterschiedlich

der Mensch in seinen

Stimmungen und Entwicklungen

wird, so unterschiedlich gestalten

sich die Städte in Italo Calvinos

Werk und auch in der Umsetzung

von Roswitha Müller-Krüger

und Werner Rutz. Als sich beide

Künstler mit dem Buch beschäftigten,

war ihnen schnell klar,

dass eine Übersetzung der Buchvorlage

in die Kunst ungewöhnliche,

vielfältige Mittel erfordert.

Wer die Ausstellung „Die unsichtbaren

Städte“ im KÖ21 besucht,

trifft auf Bunt- und Bleistiftzeichnungen,

Radierungen,

Mischtechniken, Acryl und viele

überraschende Wendungen in Stil

Große Bandbreite zeitgenössischer Kunst

Das Kunstforum Vogtsburg lädt zur jährlichen Ausstellung ein

Am 1. Oktoberwochenende

werden in den 6 Vogtsburger

Ortsteilen Werkstätten, Ateliers,

Schauräume für Kunstinteressierte

geöffnet. Auf Einladung

des Heimat- und Geschichtsvereins

Oberrotweil erhalten

Besucher*innen im historischen

Denkmal Wachthiisli in Oberrotweil

auf drei Ebenen einen

Überblick über die Kunststile der

17 regionalen Künstler*innen und

zwei Geladene. „Sein und Schein“

so heißt das diesjährige Leitthema

und wirft einen Blick auf die vielfältigen

Perspektiven der Kunst:

Wirklichkeit und Illusion, Vergänglichkeit,

Bewegung und Stillstand,

Vorangehen und Erstarren,

Erscheinen und Entschwinden.

Auf dem Rundgang durch die

Ausstellungsreihe werden Entstehungsprozesse,

Techniken erläutert

und inspirierende Gespräche

mit den Kunstschaffenden ermöglicht.

Unter der Leitung des

Fotografen Axel Kilian präsentiert

das Forum vielschichtige, atmosphärische

Bilder und Videos,

die die Euphorie und die kreative

Freiheit der Teilnehmenden spüren

lassen. Darstellungen in Form

von Malerei, Fotografie bis hin

zu Installationen und lyrischen

Darstellungen eröffnen die Bandbreite

zeitgenössischer Kunst:

Im Atelier der Künstlerin Simone

Rosenow ist der Lyriker Ulli

Kallauka aus Hallingdal/Norwegen

zu Gast und wird aus seinen

Werken vorlesen. Bei Bettina

Eichin werden die Filmdokumentationen

der Performancekünstlerin

Andrea Vogel aus St. Gallen

vorgeführt. Darüber hinaus

eignen sich die herbstlichen

Temperaturen für eine Wanderung

oder eine Fahrradtour,

um die Ateliers in den Vogtsburger

Ortsteilen Achkarren,

Bickensohl, Burkheim,

Oberbergen, Oberrotweil

und Niederrotweil zu erkunden.

Nähere Informationen

zu den Teilnehmer*innen,

den Standorten mit Lageplan

und den aktuellen Corona-

Verordnungen können hier

eingesehen werden: www.

offene-ateliers-vogtsburg.de

und Gedanke. Bildmetaphern sind

es, die das Künstlerpaar als favorisiertes

Mittel ihrer Umsetzung

wählt. Das Wollknäuel, das Netz,

ein Labyrinth oder ein Verweis auf

ein Architekturdenkmal, einen

klassischen Mythos – all das liegt

den Werken zugrunde, die beide

in ihrer jeweils unterschiedlichen

Arbeitsweise entwickelten. Während

Roswitha Müller-Krüger sich

den Inhalten des Buches durch

eine Kombination von Malerei,

Collage, Druck und Zeichnung

nähert, stehen bei Werner Rutz

eindeutig Zeichnung und Grafik

sowie Bezüge auf die Kunst- und

Architekturgeschichte im Vordergrund.

Ein weiterer, gar nicht

beabsichtigter Effekt resultierte

daraus, dass die beiden Künstler

unterschiedliche Übersetzungen

des Buchs verwendeten und damit

jeweils andere Bildübersetzungen

Offene Ateliers 2021. Vogtsburg

im Kaiserstuhl. Vernissage am 1.

Oktober, 19 Uhr unter den Platanen

vor dem Rebstock gegenüber

Mitglieder des Kunstforum Vogtsburg

für ihre mediale Übersetzung zur

Verfügung hatten.

Die Ausstellung „Die unsichtbaren

Städte“ präsentiert auch

Radierungen, Algrafien und Bilder

in Acryl aus dem weiteren

Arbeitsbereich der Künstler Roswitha

Müller-Krüger und Werner

Rutz. Eine Begegnung mit dem

Gesamtwerk der beiden bietet

sich also an, auch, weil jeweils

Samstag- und Sonntagnachmittag

beide selbst anwesend sein und in

ihre Werke einführen werden.

Ausgewählte Textstellen aus Italo

Calvinos Buch werden zudem

verlesen.

„Die unsichtbaren Städte“,

Ausstellungsraum KunstKÖ21,

Endingen. Öffnungszeiten: Fr

(8.10): 15–17:30 Uhr; Fr (15.10.):

16–18:30 Uhr; Sa: 10–18 Uhr;

So: 11–18 Uhr. 8.–17. Oktober

2021.

vom Wachthiisli, Bachstraße 1.

79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl.

2. Oktober 14 – 18 Uhr, 3. Oktober

11 – 18 Uhr.

Foto: Axel Killian


kunst KULTUR JOKER 13

Die Wucht der Waffen

Die Kunsthalle Mannheim beleuchtet in der Ausstellung „Mindbombs“, wie sich Terror in Szene setzt

Gott reicht dem Menschen die

Hand, fast berühren sich die ausgestreckten

Zeigefinger: so kennt

man das weltberühmte Gemälde

„Die Erschaffung Adams“ von

Michelangelo. In der Ausstellung

„Mindbombs – visuelle Kulturen

politischer Gewalt“ variiert der

Künstler Khalid Albaih das Thema

auf bitterböse nur allzu aktuelle

Weise. „Not in my name“

zeigt die weiß verfremdete göttliche

Gestalt, die der schwarzen

Silhouette eines bewaffneten

Terroristen eine Waffe reicht. Die

Kunsthalle Mannheim beleuchtet

bis zum 24. April 2022 in „Mindbombs“,

wie sich Terror in Szene

setzt und welche künstlerischen

Reaktionen Terror und Gewalt

auslösen.

Kurator Sebastian Baden greift

dazu bis auf die französische

Revolution 1789 zurück. Zeichnungen

und Karikaturen zeigen,

wie erst das Staats oberhaupt,

König Louis XVII., den Kopf

verliert. Dann frass diese Revolution

ihre Kinder, zum Beispiel

den berühmt-berüchtigten Robespierre.

Er steuerte die besonders

Auf die Folgen in der muslimischen

Welt weisen Künstler

wie Khalid Albaih hin. In seinen

an Karikaturen erinnernden

Bildern zeigt er, wie die muslimische

Zivilgesellschaft zwischen

Terroristen – Du stehst auf

der Seite der Ungläubigen – und

dem Westen – Du bist Terrorist –

zerrieben wird. Der Irak wird als

gefesselte Frau dargestellt, dem

IS-Terror ebenso ausgeliefert wie

dem US-Militär. Welche Wucht

Waffen entwickeln können, wird

in der Installation „Bullet Action-

Painting/Machine Cannon“ von

Almut Linde deutlich. Die durchlöcherten

Stahlplatten sprechen

eine klare Sprache.

„Mindbombs“ widmet sich

auch den künstlerischen Reaktionen

auf den Terror der RAF. Bader,

Ensslin und Meinhof hatten

viele Fans und verständnisvolle

Unterstützer in der Kunstszene,

die sie als moderne Heilige und

Märtyrer inszenierten. Einen

breiten Raum nehmen die Positionen

gegen den Terror von rechts

ein, inhaltlich wie räumlich. Wie

eine Mischung aus Wagenburg

Édouard Manet: „Die Erschießung Kaiser Maximilians“, 1868 – 1869, Kunsthalle Mannheim

Foto: Kunsthalle Mannheim / Cem Yücetas

Ivana Spinelli: „Global Sisters“, 2010, Privatsammlung © Ivana Spinelli

Installationsansicht: Almut Linde: „Dirty Minimal #33.3“ – Bullet Actionpainting/Machine Cannon,

2006 Courtesy the artist and PSM, Berlin © Kunsthalle Mannheim; Elmar Witt

blutige Phase der Revolution, die

bis heute als „la Terreur“ (der

Schrecken) in die Geschichte

einging und dem, was wir Terror

nennen, seinen Namen gab.„Der

Terror kam mit der Moderne in

die Welt“, sagt Kurator Baden.

Im Mittelpunkt steht der Terroranschlag,

der weitreichende

internationale Folgen hatte und

bis heute hat: Nine Eleven ist jetzt

20 Jahre her, aber unvergessen.

Aus der Privatsammlung von

Thomas Ruff stammt der Fotodruck,

auf dem die Rauchschwaden

des brennenden World Trade

Centers das Empire State Building

einhüllen. Gerhard Richter

zeigt das brennende Gebäude wie

hinter fließendem Wasser. Beide

Bilder wirken seltsam entrückt in

ästhetische Fernen.

und Wohnzimmer wirkt Henrike

Naumanns Installation „Das

Reich“. Schränke, Vitrinen, Sessel

täuschen Gemütlichkeit vor,

falsche Felle und ein Germanenhelm

erinnern an den Germanenkult

der Nazis, ebenso wie das

Kissen mit dem Reichsadler und

dem Deutschland-Schriftzug.

Wo das enden kann? Daran erinnern

die Gesichter der Opfer des

NSU.

Der französisch-algerische

Künstler Kader Attia setzt sich

mit dem kollektiven Gedächtnis

von Gesellschaften auseinander.

Seine Installation besteht aus

vielen historischen Karikaturen

und Titelbildern zum Themenbereich

koloniale Herrschaft

und Kolonialkriege. Der mehrdeutige

Titel seiner 2013 geschaffenen

Arbeit: „Die Kultur

der Angst: eine Erfindung des

Bösen“, und man fragt sich, ob

hier die Kolonialherren vor den

Kolonisierten Angst haben oder

umgekehrt die Kolonialtruppen

Angst und Schrecken unter den

Einheimischen verbreiten sollten.

Jedenfalls sieht man, wie gut das

Angstmachen in beide Richtungen

funktioniert. Insgesamt

ist die Ausstellung ein kompakter

Block innerhalb der weitläufigen

Mannheimer Kunsthalle. Aber

„Mindbombs“ enthält reichlich

Material, um Gedankenbomben

platzen zu lassen. „Mindbombs

– visuelle Kulturen politischer

Gewalt“, Kunsthalle Mannheim.

Bis 24. April 2022.

Nike Luber


14 KULTUR JOKER kunst

Cohiba und Rugrats

Die Pop-Art-Maler Mel Ramos und Erró in der Kunsthalle Messmer in Riegel

In der Kunsthalle Messmer

wird bis November der amerikanische

Künstler Mel Ramos

gezeigt, der 2018 hochbetagt

verstorben ist, zusammen

mit dem aus Island gebürtigen,

heute 89-jährigen Erró

Erró: „Mick“,

2020 © the artist

courtesy Galerie

Ernst Hilger, Vienna

Mel Ramos: „Hav A Havana 2“, 1998

© the estate of Mel Ramos courtesy Galerie Ernst Hilger, Vienna

(GuǒmundurGuǒmundson).

Beide zählen zu den bekannten

Pop-Art Künstlern der ersten

Generation, deren Werke immer

wieder heftige Diskussionen

hervorgerufen haben. Bei

der Eröffnung in Riegel ging es

ruhig zu: keine feministischen

Proteste, wie noch 2013 anlässlich

einer Ausstellung in Leipzig,

als Mel Ramos lautstark

Sexismus vorgeworfen wurde.

Am Kaiserstuhl äußerten Besucher

lediglich Irritationen

über „so viele Nackte“. Rund

100 Werke werden dort gezeigt.

Es sind Leihgaben der Galerien

Geuer aus Düsseldorf und Hilger

aus Wien und so verwundert

es nicht, dass einige der

gezeigten Werke rote Punkte

tragen. Die Kunst darf gekauft

werden. Was in Museumsausstellungen

nicht geht, lässt sich

in der Kunsthalle Messmer machen.

Mel Ramos und Erró verbinden

in ihren Werken Trivialkultur

mit Hochkultur und

eine weitere Gemeinsamkeit,

beide sind bei aller Offenheit

für künstlerische Techniken,

treue Anhänger der guten alten

Öl- oder Acrylmalerei auf

Leinwand. Die Motive des aus

Sacramento stammenden Kaliforniers

Mel Ramos sind überwiegend

nackte Frauen, künstliche

60er Jahre Schönheiten,

die als Objekte der Begierde nie

alleine sind. Immer befinden sie

sich in der Gesellschaft von-

Konsumartikeln. Gemäß dem

aus der Werbung stammenden

Motto „Sex sells“,blieb der

Künstler, wie auch sein Publikum,

ein Malerleben lang fasziniert

von den immer gleichen

Bildmotiven. Berühmt wurde

Mel Ramos schon zu Beginn

seiner Laufbahn mit den Pinup

Ladies, die sich auf Zigarren

räkeln, aus Schokoriegeln emporsteigen

und sich an Flaschen

schmiegen. Auch in enger Verbindung

mit großen Tieren sind

sie zu sehen. Mel Ramos technisches

Spektrum reicht von

lebensgroßen Plastikobjekten,

Ölgemälden, Druckgrafiken,

bis hin zu Lichtkästen und Collagen.

Zwei Raritäten erwarten

die Besucher am Ausstellungsende:

eine zarte Bleistiftzeichnung

und ein unfertiges Aquarell.

Nach all der kühlen Glätte

der perfekten Oberflächen,

zeugen diese beiden von wahrer

Meisterschaft.

Erró, der nach vielen Jahren

in Paris, heute wieder in sein

Geburtsland Island zurückgekehrt

ist, bespielt zwei Räume

in der Ausstellung mit knapp

dreißig Werken. Fast alle sind

überraschend kleinformatig

und zeigen Errós besondere

Auffassung der Pop-Art. Seine

Faszination gilt weniger

weiblicher Nacktheit, sondern

Comiczeichnungen und der

klassischen Bildenden Kunst.

Im comicaffinen Frankreich

wurde und wird er sehr für seine

Kunst bewundert und erhielt

2010 den französischen Verdienstorden

der Ehrenlegion. Er

kopiert Werke der großen Malerkollegen

Fernand Léger und

Pablo Picasso und kombiniert

die Ausschnitte mit Figuren aus

Comicheftchen. So sieht man

Légers Bauarbeiter auf einem

Gerüst, damit beschäftigt ein

Gebäude zu errichten, während

eine Gruppe kindlicher Comic-

Helden sich im wilden Chaos

ihres Kinderzimmers aalen.

Nach dem frechen Rotschopf in

der Bildmitte, der sich mit Mamas

Lippenstift ein Zick-Zack-

Muster auf die Backen malt, ist

Mel Ramos: „Peek A Boo Marilyn 2“, 2002

© the estate of Mel Ramos courtesy Galerie Ernst Hilger, Vienna

das im letzten Jahr entstandene

Bild betitelt: „The Red Head“.

Wer in den 90er Jahren Comics

gelesen hat, kennt die Rasselbande,

es sind die Rugrats, die

Teppichratten. Auch andere Comic-Figuren

kann man benennen,

genauso wie die verwendeten

Gemälde der klassischen

Moderne sich identifizieren

lassen. Eine gewisse Kennerschaft

und Rätselfreude gehört

dazu. Erró verbindet in seinen

Bildern beide Welten. Häufig

spiegelt sich das in seiner bevorzugten

Technik, der Collage.

Das Zusammenkleben von

Teilen, die nicht zusammengehören,

schafft Neues. Verblüffende

Kombinationen mit Witz

und Hintersinn entstehen.

Die Pop-Art ist 60 Jahre alt,

es lebe die Pop-Art!

„Mel Ramos & Erró: Legenden

der Pop Art“, Kunsthalle

Messmer, Riegel a.K. Bis

28.11.2021.

Christiane Grathwohl


kunst KULTUR JOKER 15

Der Standort als entscheidender Malanlass

Ausstellung mit Bildern von Eva Rosenstiel in den St. Märgener Räumlichkeiten der Freiburger Galerie Claeys

„Eva Rosenstiel in St. Märgen“

als Titel einer Ausstellung

zeugt in diesem Fall nicht

von einem gewissen Mangel

an Phantasie, sondern trifft inhaltlich

haargenau zu. Als eine

der Konstanten im langjährigen

Schaffensprozess der kosmopolitischen

Künstlerin hat sich ihr

jeweiliger Standort mit bestimmendem

Einfluss auf Thematik

und angewandter Maltechnik

bei ihren Bildernausgewirkt.

So auch St. Märgen im Hochschwarzwald.

Eva Rosenstiel hat dort 2016

das ehemalige Atelier ihres Lehrers

Peter Dreher übernommen.

Es liegt unweit der jetzt ausstellenden

Freiburger Galerie

Claeys im Dorfkern, die ihre

dortigen Räumlichkeiten als

Dependance betreibt. Dreher

malte im St. Märgener Atelierunter

anderem seine legendäre

Glasbilderserie „Tag um Tag

guter Tag“.

Ähnlich wie er bevorzugt auch

Rosenstiel eine serielle Arbeitsweise.

Animiert durch das reizvolle

Umfeld der Landschaft auf

der Höhe entstanden hier erstmals

in ihrer malerischen Biografie

Zyklen von Landschaftsbildern.

Zunächst durchbrach sie

dabei eine weitere Konstante ihrer

Arbeitsweise: Die bimediale

Verknüpfung von fotografischen

und malerischen Bildelementen,

die ihren Werken einen direkten

Bezug zur realen Welt verleihen.

Ihre Landschaftsbilder malte sie

anfangs ausschließlich in Öl. Sie

versah allerdings nicht selten

ihre Landschaften mit frechen

Wolken, die als bewusst gesetzte

Störfaktoren irritieren sollten,

um dadurch einem Übermaß an

Lieblichkeit vorzubeugen. „Vielleicht

will ich mich dadurch

auch etwas von den Landschaften

von Peter Dreher abgrenzen“,

scherzt Eva Rosenstiel augenzwinkernd

im Gespräch im

ehemaligen Dreher-Atelier. Mit

dem Zyklus „Cloud“ kehrte sie

wieder zur gewohnten Arbeitsweise

zurück. Zunächst stellte

sie auf Fotografien von Baumgruppen

einzelne Exemplare

durch Übermalen mit weißer

Tusche aus ihrem übrigen Umfeld

frei, um sie später als Vorlagen

für eine malerische Interpretation

nutzen zu können. Da

auch die Stammpartien wegretuschiert

wurden, schweben die

Baumreste im freien Raum. Als

Hinter- und Malgrund wählte

sie Schwarz-weiß-Aufnahmen

von unterschiedlichsten Himmels-

und Wolkensituationen,

die deutlich zu den in Öl gemalten

Baumtorsi kontrastieren.

Auf den ersten Blick erschließt

sich nicht, was gemalt und was

fotografiert ist. Aus beiden genannten

Zyklen sind Exemplare

zu sehen.

Als weitere Werkgruppe sind

großformatige Gemälde aus der

Serie „Marché d`Alligre“ ausgestellt.

Eva Rosenstiel faszinierte

die quirlige Atmosphäre auf diesem

Kleidermarkt im Osten von

Paris, wo sie sich als Stipendiatin

an der Cité Internationale des

Arts längere Zeit aufhielt. Über

die fotografischen Marktszenen

legt die Künstlerin gemalte bunt

gemusterte Stoffkompositionen

in Form von ineinander verwirkten

Tüchern, Stoffbahnen,

T-Shirts oder Schals. Auch hier

verbindet sich die Realität des

Standorts mit der Phantasiewelt

der Künstlerin.

„Eva Rosenstiel in St. Märgen“,

Galerie Claeys, Wagensteigstr.

8, St. Märgen.

Öffnungszeiten: www.galerie-claeys.de.

Persönliche

Terminvereinbarung unter

0761.881428.74 möglich. Bis

18.12.21 Erich Krieger

Eva Rosenstiel: "Marché d`Alligre", Paris Fotos: Erich Krieger

Landschaftsbilder Zyklus mit teilweise "frechen Wolken"

28. AUGUST 2021 — 9. JANUAR 2022

Katharina Sieverding

DIE SONNE UM MITTERNACHT SCHAUEN

Karin Kneffel, Ohne Titel (Detail), 1996. Öl auf Leinwand, 710 × 240 cm. KfW Stiftung, Frankfurt am Main © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Katharina Sieverding, Transformer Cyan Solarisation 5 A/B, 1973/74 © Katharina Sieverding, VG Bild-Kunst, Bonn 2021; Fotos © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst, Bonn 2021

210723_MFB_BB_SIEVERDING_Anzeige_Kulturjoker_Freiburg_230x160mm_RZ.indd 1 23.07.21 16:04


16 KULTUR JOKER vision

Kunst und Kriegsdenkmale

Bochumer Soldaten geben ein Beispiel

Der Umgang mit öffentlichen

Denkmälern zur Verherrlichung

eigener Geschichte erhielt

jüngst neue ‚Impulse‘,

auch nach dem gewaltsamen

Tod von George Floyd durch

einen weißen Polizisten in

Minneapolis. So rissen Demonstranten

daraufhin im

britischen Bristol die Statue

eines Sklavenhändlers des 17.

Jahrhunderts vom Sockel und

versenkten sie 2020 im Hafen

der Stadt. Unterdessen wird

die demolierte Skulptur museal

präsentiert. Geänderter

Blick auf die Geschichte provoziert

Dislokation und Neu-

Kontextualisierung von Kunst.

In deutschen Städten und

Gemeinden existieren weiterhin

zahlreiche ‚wehrhaft‘ anmutende

Kriegerdenkmale zur

beschworenen Erinnerung an

den Krieg 1870/71 gegen den

Französischen Staat oder an

die Gefallenen in den beiden

Weltkriegen des 20. Jahrhunderts.

Der Umgang mit solchen

Skulpturen bleibt naturgemäß

schwierig. Ein am Ende souverän

gelöster Fall ereignete

sich in der Ruhrgebietsstadt

Bochum. Dort wurde das

Kriegerdenkmal „Für die Helden

des Ersten Weltkriegs“

1935 prominent im Stadtpark

aufgestellt und geweiht. Zwei

martialische Kraftprotze, formal

ganz dem nationalsozialistischen

Zeitgeist entsprechende

Bronzekämpfer. Der eine,

als Mitglied des Kaiserlichen

Heeres charakterisiert, reicht

die Standarte dem zweiten

weiter, der als Angehöriger der

Wehrmacht gezeichnet ist. Die

Schmach von Versailles saß

weiterhin tief, und ein kommender

Krieg sollte frühzeitig

bildhaft legitimiert werden.

Den Auftrag zur Ausführung

erhielt der Dortmunder Künstler

Walter Johannes Becker

(geb. 1886, Todesdatum nicht

bekannt).

Doch 1983, kurz nachdem

das Bochumer Stadtarchiv

eine erste kritische Aufarbeitung

der Stadt in der NS-Zeit

Plädoyer für Rosa Luxemburg

Luiza Margan liefert eine überzeugende Kunst-Aktion

Die erste Auflage der „Biennale

für Freiburg“ zeigte

jetzt an acht Ausstellungsorten

Arbeiten von insgesamt fast

dreißig Künstler*innen. Unterschiedliches

Niveau offenbarte

sich dabei – das mag ganz

normal sein angesichts dieses

ersten Versuchs des neuen Formats.

Auch kuratorisch blieb

Einiges im Argen, etwa die Präsentation

im Kunstverein, wo

jegliche Beschriftung fehlte.

Da wurden Besucher ziemlich

allein gelassen.

Neben anderem fiel indes

ein Projekt besonders auf. Die

Künstlerin Luiza Margan (Jahrgang

1983) aus Rijeka in Kroatien

realisierte die Aktion „Monument

in the Making: Rosa

Luxemburg“. Bekanntlich hatte

die sozialistische Politikerin

im März 1914, wenige Wochen

Premiumhändler

Südbaden

präsentiert und dabei auch

das Kriegerdenkmal beleuchtet

hatte, sägten Unbekannte

die Füße der Figuren, die in

Folge nach vorn umstürzten

– ein vermeintlicher Angriff

‚linker Kräfte‘ gegen den

Staat. Zugleich kam im selben

Jahr bereits der Beschluss des

Stadtrats, die Figuren zwar zu

reparieren, aber nicht wieder

am ursprünglichen Ort aufzustellen.

Nach jahrelanger Verborgenheit

ist das Denkmal

wieder öffentlich zu sehen:

im „Stadtarchiv – Bochumer

Zentrum für Stadtgeschichte“,

dort im Foyer gleichsam aufgebahrt,

auf der Vorderseite

liegend. Eine ansprechende

Inszenierung.

Was hat das alles mit Freiburg

und der Regio zu tun? Na

ja: Wir erinnern uns, eine ganz

ähnliche künstlerische Handschrift

trägt das Kriegerdenkmal

in Waldkirch-Kollnau. Bis

heute steht es völlig unberührt

vor Ort, und ein längst durchgeführter

Kunst-Wettbewerb

vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges,

in der alten Festhalle

im Stadtgarten eine flammende

Rede gegen den Krieg gehalten.

Immer wieder, zuletzt 2015 und

im Frühjahr 2021, setzten sich

pazifistische Gruppen für die

Errichtung eines ‚Denkmals‘

ein, zumindest einer Erinnerungstafel.

Vergeblich.

Diese Lücke fiel Margan bei

der Vorbereitung ihres Biennale-Beitrags

auf. Michael Klant,

selbst Künstler und Kunstpädagoge

an der Pädagogischen

Hochschule, führte ein Video-

Interview: „Ich begann den

öffentlichen Raum zu untersuchen,

da dies meine Praxis oft

Bochumer Krieger auf dem Boden

zur ‚Kommentierung‘ des

Monuments (mit dem Freiburger

Künstler Richard Schindler

als Preisträger) wurde bislang

nicht umgesetzt, weil der Ortschaftsrat

keine Einigung erzielt.

Und beim Freiburger „Siegesdenkmal“

(1876) das freilich

eine andere Formensprache

aufweist und jedenfalls

nicht vor- und zurückweisend

verschiedene Kriege explizit

miteinander verbindet, führte

ebenso anlässlich der zweiten

Foto: Martin Flashar

Versetzung des Monuments in

die Nähe des ursprünglichen

Standorts an der Kaiser-

Joseph-Straße 2017/2018 die

Debatte um eine ‚Brechung‘,

eine ‚künstlerische Kommentierung‘

des Denkmals ins

Nichts – weil ein an sich willkommener

Ideenwettbewerb

der städtischen Kunstkommission

zu spät einsetzte und

dann der Gemeinderat keine

kritische Mehrheit mehr zustande

brachte.

Martin Flashar

bestimmt, die Untersuchung

des Gedenkens an die Geschichte

im öffentlichen Raum,

der historischen Werte, die wir

darstellenswert finden – oder

diejenigen, die wir nicht repräsentieren.

Es war für mich interessant,

etwas über die erhitzte

Debatte um das Siegesdenkmal

hier vor einigen Jahren

herauszufinden, (…) und die

mögliche Wiederaufstellung

im alten Kontext dieses historischen

Narrativs und seiner visuellen

Form (…)“, so Margan

zu ihrer Arbeitsweise. „Und ich

fand interessant, dies mit einer

Debatte um eine andere Frau

zu verbinden – (…) eine heiße

Debatte um die Darstellung

von und das Gedenken an Rosa

Luxemburg hier in Freiburg.“

Aus der unpersönlichen Allegorie

sollte also eine konkrete

Frau gerinnen, die ein historisches

Exempel geliefert hat.

Margan flocht mit Helferinnen

einen neuen, überdimensionierten

Lorbeerkranz, im Angesicht

der Victoria, inszeniert

vor einem historischen Foto von

Willi Pragher, das dieser 1962

bei der ersten Versetzung des

Denkmals schoss: die Siegesgöttin

auf der Nase. Das fertige

Produkt wurde hernach in einer

Trauerzug-ähnlichen Prozession

in den Stadtgarten getragen

und am Ort der einstigen Festhalle

niedergelegt, versehen mit

einem Band des Gedenkens an

Rosa Luxemburg. Dadaistisch.

Eine wunderbare, vielschichtige

Arbeit.

Martin Flashar

Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France

Konviktstr. 21 - 23

79098 Freiburg

Tel. 0761 37536

www.culinara-freiburg.de

Der große Lorbeerkranz wird geflochten …

Foto: M. Klant

… und wird zum Gedenkplatz für Rosa

Luxemburg

Foto: m. Klant


kunst KULTUR JOKER 17

Der blinde Fleck

Das Kunstmuseum Basel Gegenwart bettet Tacita Deans Film „Antigone“ in ihr neues Werk ein

Zwanzig lange Jahre war

„Antigone“, sagt Tacita Dean,

die nicht verwirklichte Arbeit

in ihrem Werk. Doch vor drei

Jahren kam alles zusammen:

die Protagonisten ‒ die kanadische

Dichterin Anne Carson,

der Schauspieler Stephen

Dillane ‒, Orte wie Theben in

Illinois und das südenglische

Bodmin Moor und die Technik.

Dank des Mäzenatentums

der Laurenz-Stiftung sind

die Verbindungen nach Basel

eng, so dass „Antigone“ nach

früheren Stationen in London

und Bregenz jetzt auch hier zu

sehen ist. Für die 1965 geborene

Britin ist es nach 2006 im

Schaulager bereits die zweite

Ausstellung in Basel. Neben

älteren Fotos werden im

Kunstmuseum Basel Gegenwart

auch neue handgezeichnete

lithografische kalifornische

Abendstimmungen und

auch aktuelle Filme gezeigt.

Die drei jeweils 2017 entstandenen

16mm-Filme „Ear on a

Worm 1+2“ und „Squirrel on a

Wire“ dauern so lange wie Leonard

Cohens Song „Bird on

a Wire“ und führen vor, wie

federleicht-heiter Dean Zufälle

für ihre Arbeiten nutzt. Da

wird das Gefieder geputzt, geflattert

und dann waren es drei

Tauben auf einer Leitung vor

einem sehr blauen Himmel in

Los Angeles.

Tatsächlich wirkt es so als

wäre „Antigone“ der sprichwörtliche

blinde Fleck im

Werk. Und so ist es ein bisschen

müßig zu spekulieren, ob

die Verwirklichung derart lang

brauchte, weil es eine sehr persönliche

Arbeit ist oder ob sie

so persönlich ist, weil sie eine

derart lange Zeit in Anspruch

nahm. „Antigone“ hingegen

ist ein „kompliziertes“ Werk,

wie Tacita Dean lakonisch anmerkt.

Und ihr selbst auch ein

bisschen unheimlich. Der Film

ist zwar ihrer Schwester Antigone

gewidmet, doch Tacita

Dean, die immer ein großes

künstlerisches Interesse an der

Darstellung von Füßen hatte,

erkrankte vor einigen Jahren

an Arthrose, was sie wie Ödipus

hinken lässt.

In Tacita Deans Landschaften

ereignet sich Zeit. In „Antigone“

erleben wir nicht nur

Stufen einer totalen Sonnenfinsternis,

die Erde brodelt und

blubbert giftige Dämpfe aus,

im Bodmin Moor erinnern bizarre

Steinformationen an frühe

Besiedlungen und das Dorf

Theben in Illinois ist Nachhall

des antiken Mythos und des

Dramas von Sophokles. In ihrer

großen Wandarbeit „Chalk

Fall“, die wie der Film 2018

entstanden ist, hat sich Dean

Tacita Dean, „Antigone“, 2018

Tacita Dean, „Ear on a Worm 3“, 2017

© Courtesy the artist, Frith Street Gallery, London and Marian

Goodman Gallery, New York/Paris

Tag für Tag an einem Kreidefelsen

abgearbeitet. Ihre

Kreidezeichnung reagierte auf

das Abbrechen von Felsen in

ihrer britischen Heimat Kent,

vor allem jedoch schwand

während der Kreidefelsen anwuchs

die Lebenszeit ihres

Freundes Keith Collins. Als

er im Sterben lag, befand sie

Dean in Kalifornien. Individuelles

Leben und mythische Zeit

schließen sich bei Tacita Dean

nicht aus. Im alten Gerichtssaal

von Theben richten nun in

„Antigone“ Anne Carson und

Stephen Dillane entlang eines

älteren Textes von Carson als

Chor über Ödipus, der sich angesichts

des Vatermordes und

des Inzest selbst blendete.

Wider den Zeitgeist ist bereits

die Technik. Zwar arbeitet

Tacita Dean nicht ausschließlich

analog, aber meist

sind ihre Filme auch ein bildmächtiges

Plädoyer, die eigene

Mediengeschichte nicht zu vergessen.

In Basel werfen zwei

35mm-Projektoren die beiden

Bildfelder auf die Wand. Dean

hat den Film in Blendenmaskierungstechnik

gedreht und

die Filmspulen zwischen England

und ihrem Schnittplatz

in Los Angeles hin und her

transportiert. Wie Ödipus hatte

sie lange nur eine Innensicht

© Courtesy the artist, Frith Street Gallery, London and Marian Goodman Gallery, New York/Paris

Tacita Dean, „Squirrel on a Wire“, 2018

© Courtesy the artist, Frith Street Gallery, London and Marian

Goodman Gallery, New York/Paris

des Films. Wenn sich alles

ineinander fügt, Zufälle wie

sinnfällig erscheinen, hat dies

mit der geistesgegenwärtigen

Offenheit im Werk von Dean

zu tun, aber auch, dass Dean

den Mythos als Denkmuster

begreift, das sie angeht. Das

nimmt den Geschichten vom

Leben und Sterben ihre Wucht,

Tacita Dean findet rätselhaftschöne

Bilder, die wiederum

uns angehen.

Tacita Dean, Antigone.

Kunstmuseum Basel Gegenwart,

St. Alban-Rheinweg 60,

Basel. Dienstag bis Sonntag 11

bis 18 Uhr. Bis 9. Januar 2022.

Annette Hoffmann


18 KULTUR JOKER kunst

Frauengemeinschaft und

Frauenkultur

Eine Ausstellung im Museum Natur und Mensch und eine Veranstaltungsreihe

stellen die Begegnung Freiburger Frauen* miteinander

und mit konfliktreichen Themen in den Fokus

Britt Schilling fotografierte verschiedene Freiburger*innen und ihre Begegnung im Dialog Foto: Britt Schilling

Es wird Zeit, Frauen* in den

Blick zu nehmen. Schließlich

bilden sie gut die Hälfte der

Weltbevölkerung. Auch in Freiburg

ist die Verteilung nicht

anders. Damit aber auch schon

Schluss mit der bloßen Zählerei.

Das Freiburger Museum Natur

und Mensch wählt einen ganz

anderen, weitaus persönlicheren

Zugang. Mit der Ausstellung „In

Gesellschaft. Freiburger Frauen*

im Blick“ vom 13. Oktober bis

5. Dezember dokumentiert und

präsentiert das Museum das Zusammenkommen

ganz verschiedener

Freiburger*innen und ihre

Begegnung im Dialog.

Verschiedene Fragen stehen

dabei im Raum: Wie sieht er

aus, dieser Clash aus Kulturen,

sozialen Milieus, Altersgruppen

und Lebenswirklichkeiten? Wie

das weibliche Abbild einer modernen

Stadtgesellschaft? Zum

Vorschein treten Vielfalt, Frauengemeinschaft

und eine starke

Frauenkultur. Die Freiburger Fotografin

Britt Schilling hat über

100 Portraitfotos angefertigt,

die unterschiedliche Individuen

zeigen und so einen ganz eigenen,

nämlich durchweg offenen

Begriff von Weiblichkeit, Frau*-

Sein in den Fokus stellen. Für

die persönlichen Portraits musste

eine persönliche Umgebung

geschaffen werden. Am Rande

der Veranstaltungsreihe „Nur

für Frauen*“ wurde im Theater

Freiburg ein großes Wohnzimmer

eingerichtet, das ausreichend

Raum für ein lebendiges

Zusammenkommen bot, wie es

Britt Schilling schließlich dokumentierte.

Hinter dem Projekt

stand nicht nur die Fotografin,

sondern auch der Verein Element

3, der im Rahmen der nun

beginnenden Ausstellung mit

dem Museum Natur und Mensch

sowie der Stelle zur Gleichberechtigung

der Frau der Stadt

Freiburg kooperiert.

Da die Begegnung verschiedener

Individuen vor der Kamera

und damit der Öffentlichkeit

viele Gesprächsräume öffnet,

ist der Ausstellung eine Gesprächsreihe

zur Seite gestellt.

Unter dem Titel „Frauen* im

Blick“ treffen die porträtierten

Freiburger*innen auf Frauen*

aus den Bereichen Politik, Wirtschaft

und Soziales. Die Eröffnung

macht das Thema „Mutter

sein oder nicht sein“ (24.10.,

15–16.30 Uhr). Autorin und Aktivistin

Sarah Diehl, politische

Referentin Felicia Ewert und

Ethnologin Sarghuna Nashir-

Steck sind dabei, wenn es um

unterschiedliche Lebensformen

und Familienbilder, weibliche

Lebensentwürfe ohne Kinder

sowie die gesellschaftliche Dimension

von Mutterschaft geht.

„Diversität, Beruf und Bildung“

heißt es, wenn sich das Gespräch

den Themen Frau* und Beruf

in der Einwanderungsgesellschaft,

Bildungsgerechtigkeit,

Chancengleichheit zuwendet

sowie der Perspektive der freien

Wirtschaft und Politik auf diese

Themen (7.11., 15–16.30 Uhr).

Als Gäste sind geladen: Dhurata

Causaj (Medieninformatikerin),

Astrid Siemes-Knoblich, (Verband

der Unternehmerinnen

Baden), Gabi Rolland (SPD-

Landtagsabgeordnete), Nadya

Sahutoglu (Amt für Migration

und Integration) und Nadya Shehab

(Agrar-Ingenieurin).

Den Abschluss der Reihe bildet

ein schwieriges wie wichtiges

Thema: „Frauenrechte, Sexismus

und Gewalt“ (21.11., 14.30–

16.30 Uhr). Es geht um Gleichberechtigung

als Grundrecht,

Sexismus, Ursachen von Gewalt

an Frauen*, Auswirkungen der

Globalisierung sowie sexualisierte

Gewalt in Kriegs- und

Krisengebieten. Unter anderem

sprechen: Şenay Awad, (Vorstandsvorsitzende

Sozialdienst

muslimischer Frauen Freiburg),

Christina Gröbmayr (Rechtsanwältin),

Dr. Gabriele Michel

(Vorstandsvorsitzende AMICA)

und Jasmina Prpić (Gründerin

und Geschäftsführerin von Anwältinnen

ohne Grenzen).

Der Zugangslink zu den digitalen

Veranstaltungen wird auf

der Website veröffentlicht: www.

freiburg.de/in-gesellschaft. Öffnungszeiten

Museum Natur und

Mensch: Mi–So: 10–17 Uhr; Di:

10–19 Uhr. Ausstellung: 10.10.-

05.12.2021

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN

REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL

FREIBURG

Archäologisches Museum Colombischlössle

- „freiburg.archäologie - Leben vor der

Stadt“-09.01.22

Augustinermuseum

- „Johann Baptist Kirner. Der Blick des

Zeichners“30.10.-30.01.22

Carl-Schurz-Haus

- „X Bonnie Woods: Workers at

Ground Zero“ -06.11.

Centre Culturel Français

- „Rebecca Brueder: Am I inclined to

climb“-08.10.

depot.K

- „Christiane Weiel (Skulptur), Roland

Meister (Malerei, Grafik)“ -17.10.

Projektraum Edith

- „Fays - Elementary“ -24.10.

E-Werk

- „Vikenti Komitski, Patrick Goddarf:

Urban Ecologies“ -07.11.

Faulerbad

- „Kunst auf der Liegewiese“-21.05.22

Galerie Albert Baumgarten

- „Walter Moroder: Dalonc“

-20.11.

Galerie Claeys

- „Künstlerinnen der Galerie _ part

one“-29.10.

Galerie G

- „James Ceccelli: Eine Art Ausdehnung

zwischen den Rändern“ -29.10.

Galerie Marek Kralewski

- „Norbert Neon: Besessenheit“

-31.10.

Katholische Akademie

- „Alexander Dettmar: Painting to

remember“ -17.12.

Kunstverein Freiburg

- „Zu Gast - Ausstellung der Biennale

für Freiburg“ -24.10.

Museum für Natur und Mensch

- „Tierisch giftig!“ -23.01.22

- „In Gesellschaft. Freiburger Frauen*

im Blick“ 13.10.-05.12.

Museum Für Neue Kunst

- „Gesellschaft. Freiburger Frauen* im

Blick“13.10.-05.12.

Museum für Stadtgeschichte

- „Eine Reise in die Vergangenheit“

-Dauer

PEAC Museum

- „Spurensuche“ -20.02.22

Stiftung für Konkrete Kunst Roland

Phleps

- „Mathias Hornung: Fragment und

Ganzheit. Datencluster in Holzreliefs“

-07.11.

Stiftung WaldHaus

- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald

für Freiburg“ -31.03.22

T66 Kulturwerk

- „Georg Büchner: Lenz“ -16.10.

Universitätsklinikum

- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.

BASEL

Antikenmuseum

- „tierisch! Tiere und Mischwesen in

der Antike“-19.06.22

Fondation Beyeler

- „Close-Up“-02.01.22

Haus der elektronischen Künste

- „Radical Gaming: Immersion, Simulation,

Subversion“-14.11.

Historisches Museum Basel

- „Wildsau & Kopfsalat“ -31.12.

Kunsthalle Basel

- „Information“ -10.10.

- „Judith Kakon: Rückwand-Projekt“

-15.08.21

Kunsthaus Baselland

- „World’s Rainbow: Next Generation“

10.10.-24.10.

Kunstmuseum Basel

- „Continuously Contemporary“

-09.01.22

- „Camille Pissarro: Das Atelier der

Moderne“-23.01.22

. „Tacita Dean: Antigone“ -09.01.22

Museum Tinguely

- „Leu Art Family. Caresser la peau du

ciel“-31.10.

- „Bruce Conner. Light out of Darkness“-28.11.

S AM

- „Mock-Up“-31.10.

ANDERE ORTE

Amsterdam (NL)

Foam Fotografiemuseum

- „Foam Talent“-06.10.

The Ravestijn Gallery

- „Michael Bailey-Gates: A Glint In

The Kindling“-16.10.

ARLESHEIM (CH)

Sammlung Würth

- „(na, fritze?) lakritze. Das Universum

Dieter Roth“-31.10.

AUGSBURG

Galerie Noah

- „Karin Kneffel plus Meisterschüler“

-14.11.

Baden-Baden

Kunstmuseum Gehrke Remund

- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer

Museum Frieder Burda

- „James Turrell: Accretion Disc“

(ständig)

- „Katharina Sieverding: Die Sonne

um Mitternacht schauen“

-09.01.22

Staatliche Kunsthalle

- „Jan St. Werner: Encourage The

Stream“ -17.10.

- „State and Nature“ -17.10.

BAD-KROZINGEN

Haus der Kurseelsorge

- „Sascha Attia & Alain Scorb“ -24.10.

BARCELONA (E)

Museu Picasso

- „Picasso And Artist‘s Jewellery“

-09.01.22

Museu d‘Art Contemporani

- „In Real Time. Rafael Tous Collection

of Conceptual Art“-06.06.22

BERLIN

Deutsches Historisches Museum

- „documenta. Politik und Kunst“

-09.01.22

- „Die Liste der „Gottbegnadeten“.

Künstler des Nationalsozialismus in

der Bundesrepublik“ -05.12.

Deutsch-Russisches-Museum

- „Dimensionen eines Verbrechens.

Sowjetische Kriegsgefangene im

Zweiten Weltkrieg“-16.01.22

Gropius Bau

- „Everything Is Just for a While“

-17.10.

- „Thea Djordjadze: all building as

making“-16.01.22

- „Emeka Ogboh“ -16.01.22

- „The Cool and the Cold. Malerei aus

den USA und der UdSSR 1960–1990“

-09.01.22

Museum für Kommunikation

- „Vorbilder*innen. Feminismus in

Comic und Illustration“-10.10.

Robert Morat Galerie

- Andy Sewell: Known and Strange

Things Pass“ -30.10.

Schwules Museum

- „Mercury Rising - Inter*

Hermstory(ies) Now and Then“

15.10.-14.02.22

Ungarisches Kulturinstitut

- „Westblick - Ostblick“-05.11.

BERN (CH)

Alpines Museum der Schweiz

- „Let‘s Talk about Mountains: Eine

filmische Annäherung an Nordkorea“

-03.07.22

- „Auf Pirsch“ -02.01.22

Kunstmuseum Bern

- „August Gaul: Moderne Tiere“

-24.1.22

- „Der Weg zum Glück. Die Berner

Kebes-Tafel und die Bilderwelten des

Barock“-28.11.

- „Große Retrospektive zu Meret

Oppenheim“22.10.-13.03.22

BERN (CH)

Zentrum Paul Klee

- „Max Bill Global“ -09.01.22

- „Paul Klee. Menschen unter sich“

-22.05.22

BERNAU

Hans-Thoma-Kunstmuseum

- „Ulrike Ottinger: Mongolia - Mexico

- Europa / Hans-Thoma-Preis 2021“

-17.10.

bilbao (e)

guggenheim Museum

- „The Line Of Wit“-06.02.22

- „Alice Neel: People come First“

-06.02.22

- „Cecilia Bengolea: Animations In

Water“-24.10.

BONN

Galerie Burg Lede

- „Timm Rautert - Zum Achtzigsten“

-29.10.


kunst KULTUR JOKER 19

BREGENZ (A)

Kunsthaus Bregenz

- „Anri Sala“-10.10.

- „Otobong Nkanga“ 23.10.-06.02.22

Vorarlberg Museum

- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten

Wunsch nach Sicherheit“

-Frühjar 2023

- „Karl Sillaber und C4 Architekten“

-09.01.22

BREISACH

Blaues Haus

- „Nach der Shoah“-Dauer

Kunstkreis Radbrunnen

- „Jan Peter Tripp:

centrales&occasionelles“ -17.10.

Museum für Stadtgeschichte

- „Ausstellung zur Geschichte der

Stadt Breisach am Rhein” (ständig)

BUCHHEIM

Buchheim Museum

- „Retrospektive Peter Gaymann“

-24.10.

CHAUMANT (F)

- „Biennale internationale de design

graphique 2021“-21.11.

CLERVAUX (LUX)

Clervaux - Cité De L‘image

- „Donovan Wylie: North Warning

System“-08.04.22

COLMAR (F)

Musée Unterlinden

- „Yan Pei-Ming: Im Namen des

Vaters“-11.10.

DARMSTADT

Kunsthalle

- „Facing Britain“-09.01.22

DENZLINGEN

Galerie im Alten Rathaus

- „Ilse Reichinger: Farben - Verwerfungen

- der andere Blick“

08.10.-07.11.

DRESDEN

Grünes Gewölbe

- „Bellum et Artes“ -10.10.

DÜREN

Leopold-Hoesch-Museum

- „Album - Portraits 1989-2021“-21.11.

DÜSSELDORF

Kunstpalast

- „Captivate! Modefotografie der 90er.

Kuratiert von Claudia Schiffer“

-09.01.22

EMMENDINGEN

Galerie im Tor

- „Werner Kimmerle“ -24.10.

ERSTEIN

Musée Wurth

- „Christo & Jeanne-Claude“-20.10.

FRANKFURT am main

Caricatura Museum

- „Greser & Lenz“-21.11.

Kunststiftung DZ Bank

- „Förderstipendium: Sophie Thun

und Sara Cwynar“-05.02.22

Museum für Moderne Kunst

- „Crip Time“-30.01.22

Schirn Kunsthalle

- „Kara Walker“15.10.-16.01.22

- „Paula Moder-Sohn-Becker“

08.08.-06.02.22

Städel Museum

- „Neu sehen - Die Fotografie der 20er

und 30er Jahre“ -24.10.

GRAZ (A)

Neue Galerie Graz

- „Kunst-Kontroversen“ -17.10.

Hamburg

Capitis Galerie

- „Mischpoche, 2017-2019“-02.12.

Deichtorhallen

- „Space Program: Rare Earths“

-10.04.22

HEIDELBERG

Sammlung Prinzhorn

- „Wahnsinnig komisch - Follement

drôlle / Humor in der Psychiatrie“

-23.01.22

HERBOLZHEIM

Margarethenkapelle

- „Wandlungen - Gabi Kuch, Angelina

Kuzmanovic“ -17.10.

ISERLOHN

Städtische Galerie Iserlohn

- „Sehnsucht 01: Sammlung Michael

Horbach“-31.10.

Karlsruhe

Kunsthalle

- „Inventing Nature - Pflanzen in der

Kunst“-31.10.

- „Iss mich - Obst und Gemüse in der

Kunst“-31.10.

Städtische Galerie

- „Peco Kawashima. Encounters“

-24.10.

- „Hermann Landshoff. Mode, Porträt,

Architektur. Fotografien 1930–1970“

23.10.-30.01.22

- „Elsa & Johanna. The plural life of

identity“ 18.11.-13.03.22

ZKM

- „BarabásiLab. Hidden Patterns.

Netzwerkdenken“-16.01.22

- „zkm_gameplay. the next level“

-09.01.22

- „Nobody‘s Listening. Eine immersive

Ausstellung zur Aufarbeitung des

vergessenen Völkermordes im Irak“

02.10.-09.01.22

KIEL

Kunsthalle zu Kiel

- „Amazons of Pop! Künstlerinnen,

Superheldinnen, Ikonen 1961-1973“

-06.03.22

KIRCHZARTEN

Kunstverein Kirchzarten

- „Künstlerpaare I: Sabine und Oliver

Christmann“-10.10.

KÖLN

Galerie Drei

- „Cédric Eisenring: Superdream“

-30.10.

LAHR

Lahr Pour L‘art

- „Lahrer Schächtele - Kunst mit

Produkten der Firma Leser“-14.11.

LICHTENSTEIN (LIE)

Kunstmuseum Lichtenstein

- „Werke aus der Hilti Art Foundation“

-10.10.

LÖRRACH

Dreiländermuseum

- „Kunst und Nationalsozialismus“

-10.10.

- „Gefeiert und gefürchtet“ -10.10.

- „1870/71: Nachbarn im Krieg“

-09.01.22

- „Was zählt?!“ 23.10.-21.11.

LUDWIGSHAFEN

Wilhelm Hack Museum

- „Denken wie ein Oktopus, oder:

Tentakuläres Begreifen“-09.01.22

Mannheim

Kunsthalle Mannheim

- „Mindbombs - Visuelle Kulturen

politischer Gewalt“ -24.04.22

- „Mutter!“ -06.02.22

Museum Weltkulturen D5

- „Eiszeit-Safari“ -13.03.22

Reiss-Engelhorn-Museen

- „Tutanchamun - Sein Grab und die

Schätze“ -27.02.22

MERDINGEN

Merdinger Kunstforum

- „Lidong Zhao: Entfernung“-24.10.

MERZHAUSEN

Forum Merzhausen

- „Wechselrahmen #21 | Christel Andrea

Steier: Autonome Räume - Innere

Landschaften“-30.11.

MÜLLHEIM

Markgräfler Museum

- „Nachrkiegsjahre 1945-1952 / Müllheim

unter der Tricolore“ -27.02.22

MÜNCHEN

Lenbachhaus

- „Unter freiem Himmel. Unterwegs

mit Wassily Kandinsky und Gabriele

Münter“-30.01.22

Villa Stuck

- „Collecting Histories“-30.01.22

- „Nevin Aladağ“ 23.10.-20.02.22

OFFENBURG

Galerie im Artforum

- „Wir: Werke aktiver und ehemaliger

Kunstmitglieder“-24.10.

Städtische Galerie

„Chang Min & Eun Hui Lee“-14.11.

PARIS (F)

Galerie Miranda

- „Gérard Dalla Santa: Des Paysages

Longtemps“-30.10.

Institut du Monde arabe

- „Juden des Orients“ 24.11.-13.03.22

Musée de l‘Histoire de

l‘Immigration

„Picasso, l‘étranger“ 04.11.-13.02.22

Musée de l‘Homme

- „Aux De Frontières L‘Human“

13.10.-30.05.22

Polka Galerie

- „Daido Moriyama: Hawaii“ -30.10.

REUTE

Försterhaus

- „Die Vielfalt eines Malers“ b.a.w.

REUTLINGEN

Kunstmuseum/Spendhaus

- „Ins Licht“ -27.02.22

RHEINFELDEN

Galerie Haus Salmegg

- „Beate Fahrnländer: Zeitlos“ -07.11.

RIEGEL

Kunsthalle Messmer

- „Mel Ramos & Erró: Legenden der

Pop Art“-28.11.

ROTTWEIL

Erich Hauser Kunststiftung

- „Sammlung“-ständig

Forum Kunst

- „Jáchym Fleig: Applikation“

-17.10.

SINDELFINGEN

Schauwerk

- „Antony Gormley: Learning to Be“

-24.04.22

STAUFEN

Galerie K

- „Restart 2.1“b.a.w.

Keramikmuseum

- „Jérôme Hirson: Von der Langsamkeit“-10.10.

ST. Gallen (CH)

Kunstmuseum

- „Erker“ -21.11.

- „Einblicke - Ausblicke. Sammlungsperspektiven

II“ -10.10.

- „Michael Williams: Make Plans God

Applauds“ -07.11.

- „Martina Morger“ -06.03.22

Museum im Lagerhaus

- „Eine Künstlerfamilie zwischen

Insider und Outsider Art: Robert, Miriam,

Manuel, Gilda Müller & Giovanni

Abrignani“-13.02.22

ST. Märgen

Galerie Claeys

- „Eva Rosenstiel“-18.12.

ST. PETER

Ropi Foto Galleria

- „Die unsichtbare Landschaft:

Fotostudien aus dem Schwarzwald“

-02.01.22

STUTTGART

Galerie Schlichtenmaier

- „Luzia Simons: Spuren“-16.10.

Kunstmuseum

- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena

Merk“-10.04.22

- „Zwischen System & Intuition: Konkrete

Künstlerinnen“ -17.10.

Landesmuseum

- „Fashion?! Was Mode zu Mode

macht“-24.04.22

Staatsgalerie

- „Trotz allem: Fred Uhlman - ein

jüdisches Schicksal“ -24.10.

TÜBINGEN

Kunsthalle

- „Marina Abramović: Jenes selbst/

unser selbst“-13.02.22

ULM

Kunsthalle Weishaupt

- “Intermezzo - Die Sammlung als

Zwischenspiel“b.a.w.

WALDKIRCH

Elztalmuseum

- „Akrobaten, Mordgeschichten,

Liedgenuss - Die Drehorgel im Kontext

des Jahrmarkts“b.a.w.

GeorgScholzHaus

- „Gabriele Wübben, Melanie Siegel:

Areale“-10.10.

- „Ingrid Rodewald/Urs Moore: Fassaden“24.10.-28.11.

Regionale Künstler*innen zeigen Solidarität

Zweite Ausgabe der Freiburg Art Fair (FAF) am 15./16. Oktober

Nachdem die erste Ausgabe

der Freiburger Art Fair (FAF)

im vergangenen Herbst vom

Publikum und bei den beteiligten

Künstler*innen großen

Anklang gefunden hat, setzt

die Freiburg Wirtschaft Touristik

und Messe GmbH & Co.

KG (FWTM) als Veranstalterin

gemeinsam mit der FAF-GbR

dieses Veranstaltungsformat

in diesem Jahr mit der zweiten

Ausgabe fort.

Die FAF ist eine reine

Künstlermesse, sie wird

von Künstler*innen für ihre

Kolleg*innen organisiert und

versteht sich als Kunstmarkt

jenseits der klassischen Galerien.

Dabei soll die lokale

Kunstproduktion, die ein großes

und qualitatives Spektrum umfasst,

einem breiten Publikum

vor Augen geführt werden. Insgesamt

60 Künstler*innen, die

alle aus der Region stammen,

werden zeitgenössische Kunst

in vielseitigen Erscheinungsformen

zeigen. Die FAF bietet

Kunstinteressierten so die

Chance, viel Neues und (noch)

Bezahlbares zu entdecken.

Wie auch im letzten Jahr

werden die Arbeiten dafür

auf besondere Art in der Halle

1 der Messe Freiburg von

Künstler*innen selbst vorgestellt,

vermittelt und verkauft.

Es wird zwei verschiedene

Präsentationsformen von Kunst

geben: das Lager und die

Wand. An den Außenwänden

der Halle werden ein großer

Teil der Werke aufgereiht und

stehen dicht an dicht nebeneinander.

Die Reihenfolge der an

der Wand gezeigten Arbeiten

folgt dabei dem Anspruch von

Abwechslung und Spannung.

In der Mitte der Messehalle

werden winkelförmige Präsentationswände

aufgestellt. An

diesen Wänden können sich

Interessierte gemeinsam mit

WEIL AM RHEIN

Städtische Galerie Stapflehus

- „Christina Fausten | Takakazu Takeuchi:

ich träume von innen und aussen“

-24.10.

Vitra Design Museum

- „Memphis. 40 Jahre Kitsch und

Eleganz“-23.01.22

- „Spot On. Designerinnen in der

Sammlung“-08.05.22

Wien (A)

Albertina Modern

- „Egon Schiele“-23.01.

- „Revolution des Primitivismus:

Modigliani“-09.01.22

- „American Photography“ -28.11.

- „Hubert Scheibl: Seeds of Time“

-05.12.

Bank Austria Kunstforum

- „Rebecca Horn“ -23.01.

Belvedere

- „Dame mit Fächer / Klimts letzte

Werke“-13.02.22

- „Im Blick: Raden Saleh. Osman

Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan“

-27.03.22

Galerie der Komischen Künste

- „Cartoons über Katzen“-30.10.

MUMOK

- „Enjoy - Die mumok Sammlung im

Wandel“-18.04.22

- „Heimo Zobernig“ -17.10.

- „Wolfgang Tillmans“ 27.11.-24.04.22

WINTERTHUR

Fotostiftung Schweiz

- „Ernst A. Heiniger: Good Morning,

World!“-10.10.

Kunst Museum

- „Charlotte Prodger: Blanks And

Preform“-14.11.

- „Alan Charlton, Richard Long“-14.11.

WOLFSBURG

Kunstmuseum Wolfsburg

- „Oil. Schönheit und Schrecken des

Erdölzeitalters“-09.01.22

- „Kraftwerk Heidersberg“-14.11.

WUPPERTAL

Von der Heydt-Museum

- „Ute Klophaus: Aus der Zeit gerissen“-09.01.22

ZÜRICH (CH)

Kunsthaus

- „Walter de Maria“ -20.02.22

Lichthalle MAAG

- „Viva Frida Kahlo - Immersive Experience“

-02.01.22

Migros Museum für Gegenwartskunst

- „Korakrit Arunanondchai: Songs for

dying / Songs for living“

-09.01.22

- „Laura Lima: Playful Geometry“

-09.01.22

Museum Haus Konstruktiv

- „Sonia Kacem: Zurich Art Prize

2021“28.10.-16.01.22

Photobastei

- „Zürich - Schwarz auf Weiss“ -06.12.

9 Kunstwerke spiegeln 900 Jahre

Freiburger Stadtgeschichte

Bis 30. April 2022

Sedanquartier & Im Grün

den Produzenten Werke aus

dem Lager holen, um diese isoliert

betrachten zu können – ein

idealer Moment, mehr über die

Kunst zu erfahren und sich auszutauschen.

In einer lockeren,

offenen und kommunikativen

Atmosphäre steht die Kunst im

Mittelpunkt – sozusagen Frei

Ab Fabrik.

Der entscheidende Unterschied

zu allen anderen

Kunstmessen ist der gemeinschaftlich-soziale

Charakter.

Angesichts der aktuell schwierigen

wirtschaftlichen Lage

vieler Künstler*innen hat die

FAF-GbR ein Teilnahmemodell

entwickelt, bei dem alle

Künstler*innen von der Veranstaltung

profitieren können.

Diejenigen, die ihre Kunst

verkaufen, geben 30 Prozent

der Erlöse in einen Topf, der

nach der Messe an die Teilnehmenden

ausgeschüttet wird. So

steht die solidarische Idee des

Mit- und Füreinanders im Zentrum

der FAF.

Freiburg Art Far: 15. Oktober,

18.30-22 Uhr; 16. Oktober, 10-

12.30 Uhr, 13-15.30 Uhr sowie

16-18.30 Uhr. Messe Freiburg.

Tickets und Infos: www.faf-freiburg.de

und bei allen Reservix-

Vorverkaufsstellen.


20 KULTUR JOKER interview

Kultur Joker: Welche Begegnungen

neben den Workshops

sind zwischen Publikum und den

Künstler*innen gegeben?

Yasmin Ulrich: Wir wollen

immer die Möglichkeit geben,

dass sich das Publikum

nach der Veranstaltung mit den

Künstler*innen austauschen

kann.

Jérémy Goltzéné: Wir bieten

für Künstler*innen auch Residenzen

an, also die Möglichkeit,

vor Ort an einer Vorführung zu

arbeiten. Manche Proben können

als öffentliche Proben vom

Publikum auch besucht werden.

Der Choreograf Daniel Rakovsky

zum Beispiel kommt im Dezember

zu uns und entwickelt

mit Claire Pastier sein neues

Projekt „Pas de deux“, das am

18. Februar zu sehen sein wird.

Das Publikum kann bei der Entstehung

des Projekts dabei sein.

Eines unserer größeren Projekte

heißt „Kultur und Solidarität“.

Über dieses Projekt veranstalten

Künstler*innen in französischen

Altersheimen Konzerte und

zeichnen im Anschluss die Reaktionen

des Publikums auf. Das

Elektro-Duo French fuse wird

diese Aufnahmen beim letzten

Konzert unserer Saison verwenden

und daraus ein Musikset entwickeln.

Yasmin Ulrich: Das wird ein

Mash-up aus älteren bekannten

Songs, diesen Aufnahmen und

Eigenkompositionen. Benjamin

und Jerry sind echte Profis, was

das Mixen angeht.

Kultur Joker: Einen Schwerpunkt

bildet Ihr Programm zur

kulturellen Bildung. Wie ist das

aufgebaut?

Jérémy Goltzéné: Unser Programm

„Künstlerische und kulturelle

Bildung“ fußt auf drei

Säulen: Die Begegnung zwischen

Künstler*in, Stück und

Publikum, die praktische Umsetzung

durch das Publikum und

das Entwickeln von Fähigkeiten

währenddessen. Das Programm

entwickeln wir für Kinder an

Schulen, aber auch innerhalb

unserer Workshops. Die Kompanie

Kiaï, die im April bei uns ihre

Zirkusshow „Ring“ veranstaltet,

bietet zum Beispiel Workshops

an, bei denen man lernen kann,

wie man akrobatisch auf dem

Trampolin springt.

Kultur Joker: Spiegelt sich die

Publikumsnähe von Art’Rhena

auch in der Architektur des Gebäudes

wider?

Yasmin Ulrich: Die Bühne unseres

Veranstaltungssaals schließt

ebenerdig zum Publikumsraum.

Es wird kein Unterschied zwischen

den Künstler*innen und

dem Publikum gemacht. Je

nach Typ der Aufführung kann

das Publikum einen Kreis um

die Künstler*innen bilden, aber

auch auf hinzugefügten Rängen

vor der Bühne sitzen. In

jedem Stockwerk befinden sich

darüber hinaus Vorräume. Vor

Eröffnen Ende Oktober die Saison: Die Kompanie Rois Vagabonds: „Concerto pour deux clowns“

jedem Stück können Vorfreude

oder Aufregung gemeinsam geteilt

werden. Nach dem Stück

kann man dort über die Aufführung

sprechen oder mit den

Künstler*innen ins Gespräch

kommen. Auch wir vom Team

wollen dort präsent sein und den

Austausch mitgestalten. Für Reflexionen,

auch kritische, haben

wir ein offenes Ohr.

Kultur Joker: Kann sich das

breite Publikum die Kulturinsel

auch leisten? Wie sieht Ihre

Preispolitik aus?

Jérémy Goltzéné: Wir möchten

unsere Vorführungen auch vom

Preis her zugänglich gestalten.

Die Spanne bewegt sich zwischen

4-15€ pro Person, je nach

Länge des Stücks, Alter und

Ermäßigung. Ein Besuch der

Kulturinsel soll nicht teurer als

der Besuch eines französischen

Kinos sein.

Kultur Joker: Wie weit sind die

Künstler*innen, wie weit die

Kulturinsel bei der kreativen

Ideenfindung für das Programm

beteiligt?

Yasmin Ulrich: Jérémy Goltzéné

ist Anfang des Jahres immer

unterwegs und sieht sich verschiedene

Künstler*innen und

Veranstaltungen an, setzt sich

mit ihnen in Kontakt und entwickelt

aus diesem Kontakt das

Programm. Meine Kollegin Mathilde

Feutry ist für die Zusammenarbeit

der Künstler*innen

mit dem Publikum zuständig.

Im Französischen nennt man das

„Médiation“. Aus dieser Verbindung

hat meine Kollegin auch

einen Kinoklub entwickelt, aber

auch das Projekt „Kultur und

Solidarität“. Die Ideen gehen

im Grunde von uns aus, für die

weitere Arbeit daran suchen wir

uns künstlerische Partner*innen.

Kultur Joker: Gibt es Initiativen

oder Formate, die saisonübergreifend

in Ihrem Programm

Platz finden?

Yasmin Ulrich: Wir stehen gerade

noch am Anfang unseres Programms,

deshalb müssen wir zunächst

sehen, wie das Publikum

auf die verschiedenen Formate

reagiert. Grundsätzlich freuen

wir uns natürlich über Veranstaltungen,

die wir auch saisonübergreifend

anbieten können. Die

Veranstaltungen dieses Jahr sind

aber erst einmal einmalig.

Kultur Joker: Dieses Jahr hattet

Sie bereits einen Probelauf

mit einem Programm, das außer

Haus stattfand. Wie waren die

Reaktionen darauf?

Yasmin Ulrich: Zur Coronazeit

war es natürlich schwierig, das

Programm so umzusetzen, wie

wir es gerne gemacht hätten.

Wir mussten leider viele Veranstaltungen

absagen, was uns im

Herzen weh getan hat. Deshalb

war es umso schöner, wenn wir

einmal etwas realisieren konnten.

Als wir dann auch ein positives

Feedback bekamen, war das nach

dieser Durststrecke umso nahrhafter.

Gerade bei den Kooperationen

mit Schulen gab es viele

Komplimente von Schüler*innen

und Lehrer*innen. Das war

schön.

Jérémy Goltzéné: Mit der Pandemie

wurden die Grenzen und

Säle geschlossen. Jetzt öffnen die

Säle und man spürt, dass es wieder

losgehen muss.

Kultur Joker: Eine gewisse Vorfreude

konnten Sie sicher schüren.

Yasmin Ulrich: Auf Facebook

haben wir tatsächlich schon

Anfragen bekommen: Wann ist

denn endlich die Eröffnung?

Wann geht’s los? Die Menschen

sind sehr neugierig.

Jérémy Goltzéné: Unsere Vorstellungen

an Schulen sind von

deutscher wie französischer

Seite bereits komplett ausgebucht.

Am 5. September waren

wir auch in Freiburg. Mit dem

Centre Culturel Français veranstalteten

wir die „Fête de la musique“.

Viele Leute dort waren

sehr an Art’Rhena interessiert.

Kultur Joker: Soll die Rheininsel

auch über Art’Rhena hinaus

zur Kulturinsel werden?

Jérémy Goltzéné: Es gibt da tatsächlich

etwas, das man im Französischen

„Masterplan“ nennen

würde. Die Insel soll ein Ausflugsziel

für die Bewohner*innen

der französischen und deutschen

Seite werden. Dafür soll auf der

Foto: V Vanhecke

Insel ein Park entstehen, den man

wie die ganze Insel mit einem

Leihfahrrad erkunden kann. Jetski

soll man auch fahren können.

Eine Fußgängerbrücke wird

Breisach direkt mit der Rheininsel

verbinden. Auf französischer

Seite sollen Kreuzfahrtschiffe

anlegen können. Menschen, die

den Rhein herunterfahren, um

Städte wie Colmar, Mulhouse

oder Freiburg zu besichtigen,

sollen auch bei uns anlegen können.

Art’Rhena wird der Beginn

einer Renaissance der Rheininsel

sein.

Kultur Joker: Das klingt vielversprechend.

Vielen Dank für das

Gespräch!

Art‘Rhena im Oktober/November

Musik, Akrobatik und Clownerie

kommen zusammen

im Programm der Kompanie

Les Rois Vagabonds, die

mit „Concerto pour deux

clowns“ das Programm der

ersten Saison von Art‘Rhena

eröffnen. Aufführung vom

28.–30. Oktober, 20 Uhr

und am 31. Oktober, 15 Uhr.

Magische Begegnungen verspricht

Peter Valance, der als

bester Illusionist Deutschlands

gehandelt wird. Am

6. November, 20 Uhr bietet

er auf der Kulturinsel seine

„Grand Magic Show“, die

Stunts, Magie und raffinierte

Tricks effektvoll kombiniert.

Weder Zirkus noch Magie,

dafür aber eine nachdenkliche

Reise in die Welt der

Objekte bietet das Korso-OP.

Kollektiv mit seiner neuesten

Aufführung „Lost puppy“

am 12./13. November, 20

Uhr. Eindringlich verhandelt

das Kollektiv, was Besitz bedeutet.

Objekttheater bringt

auch die Bühnenadaption des

Bilderbuchs „Akim rennt“

durch die Kompanie Toit végétal

am 17. November, 15

Uhr. Eine Erzählung über

die Flucht vor dem Krieg mit

Zeichnungen, Objekten und

Klang. Eine kritische Auseinandersetzung

mit Technologie

in unserem Alltag bietet

das Kollektiv Aïe Aïe Aïe

mit „Ersatz“. Am 23./24. November,

20 Uhr entführt das

Kollektiv in eine mögliche

Zukunft voller seltsamer Begegnungen.

Weitere Infos und Tickets:

www.artrhena.eu


Mixtape KULTUR JOKER 21

Auf einen Jib mit… Fresh Life Records

Ein Gespräch über Raves, Freiflächen und Raumnot in Freiburg

„Wenn man sich nur mit

einer Bluetooth-Box in eine

Unterführung stellt und das

‚Rave‘ nennt, dann ist das

schade.“ Tim / „Fallen Timez“

schaut in die Runde, die sich

im Innenhof des ArTik versammelt

hat, schiebt dann

nach: „Es ist schade, weil sich

andere den Aufwand machen,

gutes Equipment zu holen und

ein richtiges Line-up mit verschiedenen

DJs zusammenzustellen.“

Michi, Künstlername

„Zulito“, kontert: „Wobei die

Minibox schon die Kernidee

des Raves ist.“ Für Jerry /

„Lunatiq“ bleibt Rave „Underground,

ohne viel Promo“.

Niclas / „Neat“ führt weiter

aus: „Ich finde es schade, wenn

Raves auf einem Privatgelände

laufen und hohe Eintritte verlangt

werden. Ein Rave sollte

öffentlich zugänglich sein und

nicht die Hürden haben, die ein

Clubevent hat – weder für die

Leute, die kommen, noch für

die Veranstalter*innen.“

Das passiert während des

Gesprächs mit der Crew von

Fresh Life Records häufiger:

Das Thema „Rave“ wird politisch.

Niclas, Freiburger und

„seit 17 auf Drum and Bass“,

ist Teil der IG Subkultur und

Mitwirkender beim Projekt

„Freifläche“ oder: „Legal Raves“.

Nach eineinhalb Jahren

Corona scheint die Stadt

Freiburg plötzlich motiviert,

Partyflächen freizustellen. Die

Menschen innerhalb der Szene

sind skeptisch. Den Rave aus

dem Underground herauszuholen

und mit Bauzaun, Toiletten

und Brandschutz zu garnieren,

bedeutet, dem Rave seinen unkommerziellen,

freien Charakter

zu nehmen. Andererseits

sehen die vier Musiker angesichts

des Clubsterbens keine

vergleichbar schnelle Alternative

zu den Legal Raves.

Niclas: „Wir wissen nicht, wohin

sonst mit der Clubkultur.

Selbst die Polizei versteht das.“

Überhaupt sind Polizist*innen

weniger das Problem. Die seien

in Freiburg „super kulant“, bestätigen

die vier. Problem sei

die Raumnot. Neben dem Ar-

Die Crew im Bunker

Tik, mit dem alle vier Musiker

eng verbunden sind, gäbe es

quasi keine Locations für den

harten, schnellen Drum and

Bass und Dubstep der Fresh-

Life-Crew.

Es ist kalt, es hat geregnet,

Spätsommer. Während des

Gesprächs rauscht Wasser von

einer Markise. „Oh, fuck! Da

steht ein Paket.“ Jerry springt

auf, rennt los, kommt aber

gleich wieder zurück, grinsend:

„Nur eine leere Schachtel.“

In diesem Sommer schüttelte

sich Freiburg aus seinem

coronatiefen Dauerschlaf. Bei

der Gaskugel, in der Unterführung

beim Dietenbachpark,

auf dem Schlossberg oder auf

dem Platz der Alten Synagoge

wurde gefeiert – nicht selten

mit Bluetooth-Box. Die Bilder

eines vermüllten Freiburgs

gingen durch die Medien.

Auch soll es Aggressionen gegenüber

Polizist*innen gegeben

haben. Jerry glaubt, dass

die Stadt deshalb und so plötzlich

Freiflächen in Aussicht

stellt – und damit die Möglichkeit

einer kontrollierten Partysituation.

Aber funktioniert

das? Als es endgültig herbstlich

wird und die Fresh-Life-

Crew in den vertrauten Räumen

des ArTik verschwindet,

bleiben Michis Worte in der

Luft: „Rave, für mich ist das

ein Kreis von Menschen, die

einen Spirit teilen.“

Fabian Lutz

Foto: Fresh Life Records

Fresh Life Records ist

ein im August 2021 gegründetes

Drum&Bass und

Dubstep Label mit Sitz in

Freiburg. Über das Label

veröffentlichen unter anderem

die vier Gründer Lunatiq,

Neat, Fallen Timez und

Zulito. Demos sind willkommen:

demo@freshliferecords.de

/ Weitere Infos:

www.freshliferecords.de

Raubt ihr uns die Träume, rauben wir euch den Schlaf

So manch eine*r erinnert

sich vielleicht noch an diese

unmissverständliche Drohung,

die in einer klirrend kalten

Dezembernacht vor gut fünf

Jahren wahr gemacht wurde,

als rund 250 Menschen den

Anwohner*innen der Innenstadt

die Zeit zum Schlafen

(oder träumen) raubten. Es ist

nun kein Geheimnis, dass Freiburg

ein Problem mit seinem

Nachtleben hat und dass dieses

Problem schon länger besteht,

auch nicht. Trotzdem noch einmal

für alle: Was war passiert?

Nach viereinhalb Jahren Betrieb

musste im Dezember 2016 eine Institution

eben dieses Nachtlebens,

die Schmitz Katze, schließen. Ein

Hilferuf der Betreiber*innen an

die Stadt blieb unerhört. Daraufhin

formierte sich Widerstand – eine

Gruppe aus Veranstalter*innen,

Gastronom*innen, Künstler*innen

und DJ*s organisierten eine lautstarke

nächtliche Parade, um ihrem

Frust Ausdruck zu verleihen

und ihren Bedürfnissen Gehör zu

verschaffen.

Seitdem ist viel und zugleich

wenig passiert. Die Zahl der

Clubschließungen überwiegt

noch immer bei weitem die

der Neueröffnungen. Freiburgs

erster und einziger Späti musste

nach einer sehr intensiven,

aber viel zu kurzen Zeit wieder

schließen, die städtische

Bereitstellung von Freiflächen

für legale Raves geht, wenn

überhaupt, nur schleppend voran.

Warum funktioniert in

Freiburg nicht, was in so vielen

Städten funktioniert?

Eine berechtigte, aber auch

einfache Frage an ein komplexes

Thema. Denn es ist ja

nicht so, als gäbe es diese Probleme

(Lautstärkebeschwerden,

Gentrifizierung, träge

Bürokratie) woanders nicht.

Aber ist es doch auffällig, wie

schwer es der Kommunalpolitik

hier fällt, sich für die Subkultur

ihrer Stadt einzusetzen – besonders,

wenn man einmal das

Image, dass Freiburg von sich

selbst gern nach außen trägt,

mit der Wirklichkeit vor Ort

abgleicht. Erfreulicherweise

haben mittlerweile eine Reihe

von Initiativen, wie z.B. die IG

Subkultur oder die JUPI Fraktion,

dafür gesorgt, dass das

Thema Nachtleben im öffentlichen

Diskurs so präsent ist wie

wahrscheinlich noch nie zuvor.

Zudem hat die Pandemie die

Zustände soweit verschärft,

dass es immer schwieriger

wird, sie zu ignorieren.

Um Erfolge zu feiern ist es

trotzdem noch zu früh, und

da hilft auch leider kein Kultur_Los!-Festival

für ein paar

Tage im Jahr. Denn der Situation

liegt weniger eine ortsspezifische,

als eine weit verbreitete

und sehr deutsche Mentalität

zugrunde – nämlich, die Sorgen

junger Menschen pauschal

weniger ernst zu nehmen als die

älterer. Die Bedürfnisse junger

Menschen dürfen politisch gern

mal vernachlässigt werden,

„weil sie ja noch jung sind“, so

die oft gehörte Begründung.

Als wäre das ein Argument.

Was daraus folgt ist eine

deutliche Asymmetrie, wer in

einem solchen Konflikt wie

gehört wird. Anwohner*innen

und Vermieter*innen haben

meistens Polizei und Gerichte

auf ihrer Seite, die sich um ihre

Bedürfnisse kümmern. Außerdem

verfügen sie in der Regel

eher über die notwendigen Ressourcen

ihre Interessen durchzusetzen

(siehe Späti) – womit

der Konflikt ums Nachtleben

schnell auch zur Klassenfrage

wird. Gegen diese Übermacht

können Gastronom*innen,

Künstler*innen, Kollektive

und DJ*s ihre Freiräume oft

nur schwer behaupten, daher

wenden sie sich hilfesuchend an

die Politik. Und wenn die nicht

zuhört, naja, dann gute Nacht.

Danny Schmidt

Trends Digital: ASMR

Soundeffekte wie das Rascheln

von Papier, Klopfen, die Geräusche

von klebrigen Gegenständen, flüsternden

Stimmen oder Essensgeräusche

erreichen bis zu 16 Millionen

Klicks im Internet: Der kuriose

Trend ASMR (Autonomous

Sensory Meridian Response) soll

zur Entspannung, zum Einschlafen

oder Konzentrieren verhelfen.

Das Hörerlebnis löst Reize aus, die

durch akustische Stimulation im

ganzen Körper verbreitet werden,

bspw. durch fühlbares Kribbeln

auf der Haut. Laut einer Studie der

James Cook Universität Singapur

(2017) können sogar Angstzustände

gelindert werden. Bis heute gibt

es in der Wissenschaft weder eine

Erklärung noch einen Namen. Also

Challenge accepted: Kopfhörer auf

und berieseln lassen!

Unterstützer*innen der Seite

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22 KULTUR JOKER kultour

„Paradiesvögel“ – 31. Staufener Kulturwoche

Kabarettistisch, musikalisch, satirisch – ein humorvolles und feines Kulturprogramm im Chapiteau

Vom 7.- 17. Oktober veranstaltet

die Fauststadt Staufen

ihre 31. Staufener Kulturwoche

– die eigentlich schon im vorigen

Jahr hätte stattfinden sollen.

Die schon im letzten Jahr

eingeladenen Künstlerinnen

und Künstler können nun in

diesem Jahr nach Staufen kommen

– allerdings nicht wie gewohnt

ins historische Spiegelzelt,

sondern in ein großes Veranstaltungszelt

mit ausreichend

Platz, das eigens in diesem

Jahr für Kulturveranstaltungen

aufgestellt wurde: das Chapiteau

auf der „KulturBauStelle

Staufen“. Wie gewohnt hat

Festivalleiter Germar Seeliger

ein Programm mit kabarettistisch-musikalisch-satirischen

Veranstaltungen zusammengestellt,

das das Publikum mit

einem humorvollen und feinen

Kulturprogramm unterhalten

möchte.

Es beginnt mit Tim Fischer –

Die alten schönen Lieder (7.10.),

der das letzte Mal in der Region

im Freiburger Konzerthaus

zu Gast war. Paradiesvogel Fischer

und sein Pianist Thomas

Dörschel haben aus ihren Programmen

die schönsten Chanson-Perlen

gefischt und werden

wieder einmal beweisen, dass

jeder ihrer Auftritte eine Feier

der großen Künste ist und für

einen Zauber sorgt, den man

schlecht beschreiben kann. Die

Amsterdam Klezmer Band aus

Holland vermischt traditionelle

Klezmer-Melodien mit osteuropäischen

Einflüssen und

Jazzelementen. Das Publikum

erwartet am 8.10. ein Mix aus

den Highlights der letzten Jahre

– und jede Menge gute Laune!

Martin Zingsheim ist ein Phänomen.

Der in Philosophie promovierte

und trotz seines jungen

Alters mit Auszeichnungen

überhäufte Kabarettist aus Köln

präsentiert sein brandneues

Stand-up-Programm „aber bitte

mit ohne“ (9.10.). Hochkarätige

Stimmen und glänzende Unterhaltung

– dafür stehen The

Cast – Die Rockstars der Oper

(10.10.). Die sechs internationalen

Sängerinnen und Sänger haben

ein aufregendes Programm

mit Klassikern der Oper kreiert

und beweisen immer wieder:

Oper macht Spaß! Songs und

Texte für die Ewigkeit liefern

auch die in Staufen schon begeistert

gefeierten Poems on

the Rocks (11.10.). Vier virtuose

Musiker liefern mit Sänger

Jörg Krauss den professionellen

Unterbau für die ausgesuchten

Rockklassiker des Programms,

über die der Schauspieler Jo

Jung seine lyrischen Übersetzungen

der unsterblichen Hits

ausbreitet – ein außergewöhnlicher

Abend. Am 12.10. macht

Timo Wopp Halt in Staufen.

Der Stand-Up Comedian und

Businesskasper des Kabaretts

wird sein Publikum in Grund

und Boden und sich selbst um

Kopf und Kragen coachen.

Dabei wird der als letztes Mittel

der Wahl sicherlich auch

wieder kräftig was in die Luft

werfen. Ist ja schließlich Jubiläumstour.

Mockemalör am

13.10. – da schwingt der dunkle

Wald im Chanson Noir mit. Die

Musik der stimmgewaltigen

Schwarzwälderin Magdalena

Ganter, Frontfrau der Berliner

Art-Band Mockemalör, wirkt

zauberhaft entrückt – irgendwo

zwischen Kraftwerk und

der Sinnlichkeit der 20er Jahre.

Dazu gibt die Sängerin der

geradezu verschwenderischen

Fülle großer Melodien eine

Stimme, die ins Mark trifft,

Die Französin Caroline de Paris wird das Publikum begeistern

Foto: promo


kultour KULTUR JOKER 23

Mokemalör mit ihrer stimmgewaltigen Frontfrau Magdalena Ganter The Cast: Die Rockstars der Oper Fotos: promo

Kleinkunstpreis Baden-Württemberg

2020 für die Paradiesvögel

aus dem Glottertal!

Heiß und wild wird es dagegen

am 14.10., wenn Le Cabaret

Burlesque – die Internationale

Burlesque-Show eine furiose

Mischung aus Musik, Tanz,

Humor und Sinnlichkeit in

Staufen zeigt. Alles ist möglich,

wenn Miss Evi und Mr. Leu

mit ihren Musikern und Tänzerinnen

die Bühne erobern. Die

Französin Coraline de Paris,

bekannt auch als Tänzerin aus

der Fernsehserie „Babylon Berlin“,

und die Holländerin Xarah

von den Vielenregen, hypnotisch

und immer elegant – zwei

echte Stars der internationalen

Burlesque-Szene werden das

Publikum begeistern. Ein weiterer

Höhepunkt: LaLeLu –

Das Elbphilharmonie-Konzert.

Vier Barhocker, vier Mikrofone, vier Stimmen, das sind LaLeLu

Foto: M. Knoppe

Nach dem furiosen Erfolg in

der Hamburger Elbphilharmonie

gehen LaLeLu mit ihrem

Programm „unplugged“ auf

Deutschlandtour. Vier Barhocker,

vier Mikrofone, vier Stimmen

– das a-capella-Quartett

präsentiert seine Gesangsartistik

auf gewohnt hohem Niveau

– mit ehrfurchtsvoll zurückgefahrenem

Klamauk (15.10.).

Ganz anders am Folgeabend!

Starbugs Comedy lassen es anständig

krachen! Die Überflieger

der Schweizer Show-Szene

sind die weltweit erfolgreichste

Schweizer Comedy-Show.

Von New York bis Tokio haben

sich die drei Komiker mit

einer einzigartigen Mischung

aus Tanz, Akrobatik und nonverbalem

Humor in die Herzen

des Publikums gespielt. Ein

fulminantes Spektakel, präzise,

schnell und ungeheuer witzig

(16.10.). Etwas ganz besonderes

dann zum Abschluss am

17.10.: MoZuluArt – 15 Jahre

Zulu Music Meets Mozart. Drei

Zulu-Sänger, ein Flügel und ein

Ensemble der Wiener Symphoniker.

Dass Sänger aus Zimbabwe

in Wien leben und Mozart

so sehr lieben, dass sie ihn in

die Gesangswelt der Zulu entführen,

war eine Sensation bei

den Wiener Festwochen -inzwischen

feiert die Gruppe längst

weltweit Erfolge, bis heute in

über 400 Konzerten in 20 Ländern

auf vier Kontinenten.

31. Staufener Kulturwoche,

7.-17. Oktober. Alle Veranstaltungen

finden unter Einhaltung

der aktuellen gesetzlichen Vorschriften

statt. Eintrittskarten

erhalten Sie in der Tourist-Info

im Rathaus Staufen (07633-805

36), auf www.staufen.de und

www.reservix.de.

„Shinrin Yoku“

Waldbaden im Käppeledobel Bollschweil – St. Ulrich

Ein Spaziergang im Wald

fühlt sich an, wie ein kleiner

Urlaub, der körperliche und geistige

Erholung bietet. „Shinrin

Yoku“ kommt aus Japan und

lautet übersetzt etwa „Baden

in Waldluft“, in Deutschland

wird es schlicht „Waldbaden“

genannt. Dabei wird nicht tatsächlich

gebadet, sondern es

wird in die Natur des Waldes

eingetaucht. Ziel ist es, durch

das bewusste Eintreten und

Begehen des Waldes alle Sinne

wie Sehen, Hören, Fühlen,

Riechen und Schmecken zu

wecken und die Wahrnehmung

zu intensivieren.In Japan wird

„Shinrin Yoku“ bereits seit vier

Jahrzenten zum Erhalt und der

Förderung von Gesundheit angewandt.

Bereits nach einem

15-minütigen Spaziergang im

Wald normalisiert sich unser

Herzschlag, sinkt der Blutdruck,

die Lungen weiten sich,

wodurch wir besser durchatmen

können. Der Waldbadepfad

in Bollschweil - St. Ulrich

lädt dazu ein zur Ruhe zu kommen

und sich wieder mit der

Natur zu verbinden. Regelmäßig

finden hier geführte Touren

mit zertifizierten Naturcoaches,

Waldpädogogen, Förstern sowie

Naturführen statt.

Weitere Infos: Kur und Bäder

GmbH Bad Krozingen, Herbert-Hellmann-Allee

12, 79189

Bad Krozingen. Tel.: 07633

4008-163, tourist.info@badkrozingen.info

Bad Shinrin Krozingen Yoku

Waldbaden

Im Käppeledobel

Bollschweil - St. Ulrich

Naturcoach Miriam Baldes

©Kur und Bäder GmbH Bad

Krozingen

Termine & Tickets

Kur und Bäder GmbH

Herbert-Hellmann-Allee 12

79189 Bad Krozingen

+ 497633 4008-163

www.bad-krozingen.info

Herbst-Termine:

3. Oktober, 11.00 Uhr,

15. Oktober, 13.30 Uhr,

29. Oktober, 14.30 Uhr,

7. November, 11.00 Uhr,

12. November, 12.30 Uhr,

weitere Termine im Dezember.

Waldbaden

©Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen


24 KULTUR JOKER literatur

Buchtipps kurz und knapp

Lesestoff für herbstliche Tage

Wer hier angelangt, muss

nicht perfekt sein, aber unvergleichlich,

wie etwa Josephine

Baker, die im November dieses

Jahres in das Pariser Pantheon

aufgenommen wird. Die

berühmte afroamerikanische

Tänzerin mit Bananenröckchen

war zudem eine Kämpferin,

die sich gegen Rassendiskriminierung

und gegen die

Nazis wehrte; sie besser kennenzulernen,

ermöglicht nun

eine detaillierte Biographie der

Autorin Mona Horncastle. Als

Freda McDonald wurde Baker

1906 in Saint Louis geboren,

als Tochter einer Wäscherin im

Armenviertel. Trotz schlechter

Ausgangsbasis wird es ihr gelingen,

die Gesetze der Rassentrennung

auszuhebeln und

ihre eigenen Regeln zu erfinden,

ob auf der Bühne oder im

Leben. Vom skandalösen Bühnenstar

entwickelt sich Baker

zur politischen Figur. Ihr

Ruhm begann in den 1920er-

Jahren in Paris. Als

Frankreich durch Nazi-Deutschland

besetzt

wird, ist sie mit einem

Juden verheiratet, sie

schließt sich der Résistance

an, versteckte

an ihrem Wohnsitz

Menschen und

schmuggelte Informationen

nach Portugal.

In Nordafrika gelingt

es ihr, das Ende der

Rassentrennung im

Publikum durchzusetzen,

sodann wird

sie in den USA zu

einer Ikone der Bürgerrechtsbewegung.

Mit der

Devise „Leben ist Tanz“ hat

sie sich selbst befreit und ihren

Ruhm genutzt, um für andere

zu kämpfen. Auch adoptierte

sie Kinder aus allen Kulturen

für eine „Regenbogenfamilie“,

was in finanzieller Hinsicht

ein wenig desaströs war, doch

als sie 1975 nach einer fulminanten

Gala verstarb, erhielt sie

ein Staatsbegräbnis.

Sophie Taeuber-Arp, eine

Revolutionärin der Bildenden

Kunst, lässt sich

nun durch Briefe

und Postkarten

kennenlernen, die

sie zwischen 1932

und 1942 an das

Ehepaar Annie

und Oskar Müller-

Widmann in Basel

schrieb. Diese

wurden erstmals

veröffentlicht, ergänzt

um einen

Essay, der dem exzellenten

Schaffen

der Künstlerin gewidmet

ist. In ihrer

Briefpost geht es

um künstlerische

Projekte und Ausstellungen,

aber

auch um private und historisch

bedrängende Vorgänge. 1940

sahen sie und Hans Arp sich

gezwungen, ihr Haus bei Paris

zu verlassen; davon erzählt sie

ebenso wie vom Exodus, der

mit dem deutschen Überfall

auf die Benelux-Staaten und

die NS-Besatzung Frankreichs

beginnt. Auf den Stationen von

Flucht und Exil verursacht ein

tragischer Unfall ihren Tod.

Victor Klemperer

beginnt im Jahr 1929

ein „Kinotagebuch“,

nun unter dem Titel

„Licht und Schatten“

ediert. Damals ging

er in Dresden leidenschaftlich

ins Lichtspielhaus

und notierte

anschließend, wie er

Schauspieler*innen

sowie dargestellte Geschichten

und ihre filmischen

Mittel wahrgenommen

hat. Kaum

etwas ließ er sich

entgehen, ob Meisterwerk

oder Unterhaltungskino.

Der Film „Frau im

Mond“ von Fritz Lang begeistert

ihn („technisch ungemein

packend“); anfangs lehnt

er den Tonfilm ab, bis

er 1932 „Der blaue Engel“

sieht, der Inhalt sei

zwar „melodramatischer

Kitsch – claro“, aber „die

Marlene Dietrich, fast

noch besser als Emil Jannings“.

Chaplins „Großstadtlichter“

sieht er

skeptisch. Zu „Herrin der

Liebe“ (1929) hält er fest:

„völlig wirr, sinnlos, kitschig,

aber die Garbo sehr

schön und ausdrucksvoll“.

Zu Beginn seines

Tagebuchs geht er sorglos

ins Kino, doch bald wird

ihm seine Lehrbefugnis

als Romanist entzogen,

Freunde wenden sich ab.

Konsterniert reflektiert

er das Zeitgeschehen und die

hysterischen Wochenschauen,

die zum „qualvollen Teil“ jedes

Kinoabends werden: „Heilgebrüll

am Brandenburger Tor,

ausgestreckte Faschistenarme“.

Auch in den Filmproduktionen

wird Propaganda allgegenwärtig;

„der deutsche Lustspielfilm

marschiert“. Nach einer

Hitlerrede charakterisiert er

die Sprache des Dritten Reichs

(LTI): „Das böse Gewissen,

sein Dreiklang: sich verteidigen,

sich rühmen, anklagen

– niemals ein Moment des ruhigen

Aussagens“. 1938 wird

Juden der Kinobesuch verboten;

Klemperer hilft sich über

die Schikanen hinweg, indem

er u.a. Filmszenen geistig rekapituliert.

Chapeau!

Roberto Rossellinis Filmklassiker

„Paisà“ (1946) befasst

sich in sechs Episoden mit der

Befreiung Italiens von Nationalsozialismus

und Faschismus

durch die Alliierten im Zweiten

Weltkrieg; an der Produktion

war auch Klaus Mann beteiligt,

doch sein dafür vorgesehenes

Drehbuch „Der Kaplan“

wurde letztlich nicht realisiert.

Den entsprechenden Text, spät

wiederentdeckt, hat die Autorin

Susanne Fritz nun veröffentlicht,

in einem Buch, das weitere

literarische Werke von Klaus

Mann enthält sowie Kommentare

dazu. „Der Kaplan“ spielt

in der Gegend um Florenz.

Dort war der Autor im Winter

1944/45 als Angehöriger der

5th Army stationiert und erwartete

im Sommer 1945 in

Rom die Entlassung; er lernte

Rossellini kennen und es entstand

die Idee zu „Paisà“. Zunächst

leitete Klaus Mann ein

Drehbuchteam, doch überwarf

er sich mit Rossellini und „Der

Kaplan“ fiel unter den Tisch.

Dieses Scheitern seines ersten

Projekts nach Exil und Krieg

dürfte enttäuschend für ihn gewesen

sein. Im „Kaplan“ geht

es um große Fragestellungen,

u.a. darum, wie man sich mit

Worten der Gewalt entgegenstellen

kann. Hauptfiguren sind

ein faschistischer Jugendlicher,

ein General sowie ein Kaplan,

der in seiner Weihnachtsbotschaft

vor einem Militärkonvoi,

der in den Bergen des Appenin

im Schlamm festsitzt, an Nächsten-

und Feindesliebe appelliert.

Warum dies den General

wenig begeistert? Das Buch

hilft dies zu verstehen.


literatur KULTUR JOKER 25

Unter dem Titel „Paris denken

/ Penser Paris“ befasst sich

ein Buch des Literaturwissenschaftlers

Karlheinz Stierle

mit der Stadt Paris, die auf

Schriftsteller, Intellektuelle,

Künstler und Bohémiens aus

aller Welt seit jeher eine starke

Anziehungskraft ausgeübt hat;

so wurde die komplexe Zeichen-

und Erscheinungswelt

der französischen Metropole

stetig neu zu Texten und Bildern

verarbeitet. Stierle beschäftigt

insbesondere, unter

welchen Aspekten deutsche

Künstler von Paris angezogen

werden; auch fragt er

nach deutsch-französischen

Interferenzen, wenn er etwa

fragt, ob Friedrich Schlegels

Vorstellung einer grenzenlos

wachsenden Universalpoesie

auf die Stadtvision

von Victor Hugo wirkte

oder zeigt, dass Rainer

Maria Rilke erst in Paris

zur eigenen dichterischen

Sprache gefunden hat.

Thematisiert werden auch

Georg Simmel, Hugo von

Hofmannsthal, Walter Benjamin

und Peter Handke; und

selbstverständlich stoßen wir

in diesem gelehrten Buch auf

Baudelaire, Zola, Rodin, Maxime

du Camp und Flaubert.

Paris birgt viele Epochen, ist

Projektionsfläche und Existenzform

– ein idealer Ort

für Künstler.

Gustave Flaubert ist im

Alter von 58 Jahren über der

Arbeit an diesem komischen

Roman 1880 gestorben, so blieb

„Bouvard und Pécuchet“ unvollendet.

Jetzt ist das Buch in einer

schlüssigen Neuübersetzung

erschienen. Die Hauptfiguren

„Bouvard und Pécuchet“ halten

sich für recht schlau, rund vierzig

Jahre lang experimentieren

sie auf diversen Gebieten, sind

aber danach „genauso klug als

wie zuvor“. Und so fing es an:

die biederen Kerle leben als

Kopisten in Paris und träumen

vom Leben auf dem Land;

Bouvard erbt und die beiden

Freunde können sich

ein Landgut kaufen,

das sie aber Zug um

Zug mit immer neuen

Ideen ruinieren,

gehe es nun um Obstbäume

oder um Raupenzucht.

Am Ende

wollen sie nach Paris

in ihren alten Beruf

zurück und nur noch

die „Dummheiten“

berühmter Autoren

abschreiben. Der Leser

wohnt einer Komödie

bei und das

dürfte Flauberts Absicht

entsprechen; er

nimmt die Tölpelhaftigkeit

naiver Besserwisser

aufs Korn und

hat dafür – nach eigenen

Aussagen - zahllose Bücher

gelesen. Insofern könnte

das Werk auch ein ironisches

Selbstportrait des Autors sein,

der fortwährend liest und mit

seinen literarischen Projekten

in Verzug gerät. Eine vergnügliche

Lektüre.

• Victor Klemperer. „Licht

und Schatten. Kinotagebuch

1929-1945“. Nele Holdack /

Christian Löser (Hg.). Aufbau

Verlag, Berlin 2020

• Klaus Mann. Der Kaplan.

Ein Drehbuch für Rossellinis

Filmklassiker Paisà (1946).

Susanne Fritz (Hg.). Wallstein,

Göttingen 2021

• Mona Horncastle. Josefine

Baker. Weltstar, Freiheitskämpferin,

Ikone. Molden Verlag,

Wien 2020

• Briefe von Sophie Taeuber-

Arp an Annie und Oskar Müller-Widmann.

Scheidegger &

Spiess, Zürich 2021

• Karlheinz Stierle. Paris

denken / Penser Paris.

Deutsch-französische Annäherungen.

Suhrkamp 2021

• Gustave Flaubert. Bouvard

und Pécuchet. Roman.

Aus dem Frz. von Hans-Horst

Henschen. Wallstein, Göttingen

2021

Cornelia Frenkel

Legendärer Büchermarkt

Historische Altstadt Endingen

„Über die Dörfer“

Badenweiler Literaturtage vom 7.-10. Oktober

Am 9. und 10. Oktober 2021

wird Endingen am Kaiserstuhl

über Nacht zur „Bücherhauptstadt“

Deutschlands – dann ist,

erstmals und einmalig an zwei

Tagen, der legendäre Büchermarkt

im Städtli!

Bücherfreunde, Sammler und

Entdecker finden sich in den

Straßen und Plätzen der Altstadt

zum Bummeln, Stöbern

und Entdecken ein. Dann dreht

sich alles um gebrauchte und

antiquarische Bücher, Schallplatten,

CDs und Schellack-

Raritäten.

Parallel zum Markttreiben laden

die Einzelhändler zu einem

verkaufsoffenen Sonntag ein.

Für Bewirtung sorgen Endinger

Gastronomen mit ihren

Angeboten in den Cafés und

Biergärten. Spiel- und Spaß für

Kinder und gutes Wetter gehören

dabei bereits zum festen

Programm.

Weitere Infos: www.endinger-buechermarkt.de,

Tel.

07642/4970230, facebook.com/

endingerbuechermarkt

Der Endinger Büchermarkt bietet literarische Schätze für alle!

Foto: Endinger Büchermarkt

Rüdiger Safranski und der

Verein Bürgerforum Badenweiler

e.V. als Veranstalter haben

die diesjährigen Badenweiler

Literaturtage unter das Motto

gestellt: „Über die Dörfer“.

Ursprünglich war dieses Thema

für die Literaturtage 2020

vorgesehen, die aber coronabedingt

verschoben wurden.

Nun findet das Literaturfestival

endlich wieder statt, und alle

vor einem Jahr eingeladenen

Autor*innen sind mit von der

Partie.

Zur Eröffnung am 7. Oktober

stellt die Autorin Dörte Hansen

ihren Roman „Mittagsstunde“

vor, der vom Verschwinden

einer bäuerlichen Welt erzählt,

von Verlust, Abschied und Neubeginn.

Das friesische Jorwerd

steht im Zentrum des großartigen

Epos des Publizisten und

Bestsellerautors Geert Mak

über den Untergang des Dorfes

in Europa: „Wie Gott verschwand

aus Jorwerd“. Geert Mak

in Lesung und Gespräch mit

Rüdiger Safranski beschließt

am 10. Oktober in der Sonntagsmatinee

das Festival.

Am 8. Oktober stellt Lola

Randl ihr Buch „Der große

Garten“ vor und Karl-Heinz Ott

liest aus seinem letzten Roman

„Und jeden Morgen das Meer“:

Drei Österreicher haben am

9. Oktober ihren Auftritt: Norbert

Gstrein mit seinem Roman

„Als ich jung war“, die junge

Raphaela Edelbauer hat mit

dem Buch „Das flüssige Land“

einen schwindelerregenden Debütroman

vorgelegt und Monika

Helfer zeichnet in ihrem

preisgekrönten Roman „Die

Bagage“ das kärgliche Ambiente

des ländlichen Lebens zu

Beginn des 20. Jahrhunderts

nach.

Weitere Infos: www.badenweiler-literaturtage.de

FC Delius im Gespräch mit Rüdiger Safranski (2019)

© Badenweiler Literaturtage


26 KULTUR JOKER trauerkultur

Raum und Zeit zum Erinnern

Verschiedene Wege des Abschiednehmens

Manchmal, wenn ich neben

meiner Tätigkeit als Bestatterin

die Familie auch als Trauerrednerin

begleite, sage ich am

Grab folgende Worte: Möge

dieser Ort ein Ort des inneren

Friedens sein. Möge es ein Ort

der Erinnerung sein in seiner

ursprünglichen Bedeutung von:

nach Innen gehen, zu den eigenen

(göttlichen) Quellen. Möge

es ein Ort sein, der Anstoß gibt,

das Leben und das Sterben von

…. zu ehren und zu würdigen.

Erinnerung als ein nach innen

gehen. Sich den Raum und die

Zeit nehmen, in mir nachzuspüren:

der Zeit und dem Erlebten

mit dem verstorbenen,

den angenehmen und auch den

unangenehmen Zeiten, in mir

nachzuspüren, was es braucht

für den Weg des Abschiednehmens,

in mir nachzuspüren,

was im Sinne des Verstorbenen

wäre und was ich selbst

brauche, in mir nachzuspüren,

wo meine Kraftquellen liegen,

was ich auf meinem Trauerweg

brauche an Unterstützung, an

Hilfe, an Atmosphäre.

Für so ein Erinnern im Sinne

von nach innen gehen braucht

es die entsprechenden Räume

und Orte dazu. Deshalb

ist es Horizonte Bestattungen

so wichtig, schöne, besonders

gestaltete Abschiedsräume anzubieten,

in denen man sich

am offenen Sarg verabschieden

kann, in denen man nach innen

gehen kann, um den Schmerz

und auch die eigene Kraft zu

spüren.

Und es braucht Menschen,

die diese Zeit geben, die dazu

einladen, im Innen den jeweils

nächsten Schritt zu finden und

auch gehen zu können. Und die

mich beraten und begleiten,

beim Weg zum letzten Ruheort.

Für so gut wie alle Menschen

gilt der Satz: „ich habe ihn/sie

in meinem Herzen“. Für manche

Menschen reicht das aus.

Sie brauchen keinen anderen

Ort für ihre Erinnerung.

„In meinem Herzen“, das ist

ein innerlicher Ort, den spüre

nur ich, der ist für niemanden

anderen sichtbar. Um nach

Innen zu gehen, um mich zu

erinnern, kann es aber auch

einen äußeren Ort brauchen,

einen Ort, der eine Verbindung

zum Verstorbenen herstellt, einen

Ort, der mir die Ruhe gibt,

mich in Erinnerung zu versenken,

einen Ort, den ich gestalten

kann.

Das können Friedhöfe sein.

Dort ist der Ort, wo das körperliche

in Form des Körpers oder

der Asche des Verstorbenen die

letzte Ruhe findet und weiter

verwandelt wird.

Das zu Hause erinnert an die

Zeit, wie ich mit diesem Menschen

gelebt habe, der Friedhof

erinnert daran, dass er nun

nicht mehr körperlich da ist, er

erinnert an die Toten. Wenn

ich auf dem Friedhof nach innen

gehe, dann werde ich wohl

auch mit meiner eigenen Endlichkeit

konfrontiert – und auch

das kann eine Kraftquelle sein,

kann mir helfen, neue Orientierung

zu finden.

Dieser Ort des Erinnerns

kann auch im Wald sein: Der

Ruheberg in Oberried, der Bestattungswald

im Kaiserstuhl,

der Ruhewald in Wittnau oder

auch in Freiamt, um die zu

nennen, die in Freiburgs Nähe

liegen, sind Waldstücke, die

von den jeweiligen Gemeinden

zu Friedhöfen erklärt wurden.

Dort werden Urnen rund um

einen Baum, den man sich aussuchen

kann, bestattet und ein

Namensschild am Baum oder

ein Gedenkstein am Boden zeigen,

wessen Asche dort liegt.

Der Wald mit seiner besonderen

Atmosphäre kann mir auf

meinem Weg des Erinnerns

und des Abschiednehmens

auch eine Hilfe sein.

Das Meer kann auch so ein

Ort sein. Bei einer Seebestattung

wird die Urne (eine, die

im Meerwasser auflösbar ist)

im Meer versenkt. Oder der

Verstorbene wollte, dass seine

Asche in der Natur verstreut

wird. Das ist in Deutschland

jedoch nicht möglich, da gilt

der Bestattungszwang. In der

Schweiz und in Frankreich ist

das Verstreuen der Asche in der

Natur möglich.

Wie auch immer der Weg aussehen

mag, sich immer wieder

der Erinnerung hinzugeben,

nach innen zu gehen, innezuhalten,

kann helfen, diesen Weg

des Abschiednehmens und des

Trauerns zu gehen.

Hiltrud Jacob, Bestatterin

und Trauerrednerin

Der Wald, ein Ort des Erinnerns

Foto: Promo


trauerkultur KULTUR JOKER 27


28 KULTUR JOKER nachhaltig

Gefahren beim Einschmelzen radioaktiv kontaminierter Metalle

Petition des BUND an den Deutschen Bundestag

Bei einer Pressekonferenz im

Büro des BUND-Regionalverbandes

Südlicher Oberrhein

wurde eine Petition an den

Deutschen Bundestag vorgestellt.

Stefan Auchter (BUND),

Claude Ledergerber (CSFR,

Comité pour la Sauvegarde

de Fessenheim et de la Plaine

du Rhin) und Klaus Schramm

(Anti-Atom-Gruppe Freiburg)

erläuterten den anwesenden

Journalist*innen, welche Gefahren

infolge der derzeitigen

ungeklärten Rechtslage beim

Export und beim Einschmelzen

radioaktiv kontaminierter

Metalle drohen.

Ein konkreter Fall: Radioaktiv

kontaminierter Stahl

aus Indien gelangte 2009 nach

Deutschland und wurde in

zwölf Bundesländern entdeckt.

Ein Teil davon war hierzulande

bereits zu Aufzugknöpfen verarbeitet

und eingebaut worden.

Klaus Schramm, einer der Initiatoren

der Petition erläuterte

das seit langem in Fachkreisen

bekannte Risiko: „Wir sind

zum Beispiel an die Vorstellung

gewöhnt, dass es sich bei

Stahl um festes Material handelt,

das wir in die Hand nehmen

und mit einem Etikett versehen

können. Tatsächlich aber

ist eingeschmolzener Stahl

eine Flüssigkeit, die nach Belieben

mit anderem Stahl vermischt

werden kann. Schütten

Sie mal einen Liter Wasser in

den Rhein und versuchen sie

nach 3 Tagen festzustellen, wo

sich dieser Liter aktuell befindet...“

Radioaktiv kontaminierter

Stahl aus dem Abriss des

baden-württembergischen

AKW Obrigheim, der mit 7

Giga-Becquerel belastet war,

wurde beispielsweise im Jahr

FreundschaftsAbo

Für 120,- Euro im Jahr erhalten Sie per Post nach Erscheinen:

Zehn Ausgaben Kultur Joker;

Zwei Ausgaben UNIversalis;

Eine Ausgabe Schwarzwald Impressionen

inkl. Weinland Baden aktuell (Zeitschriftenhandel 5,80 €).

Claude Ledergerber (CSFR, Comité pour la Sauvegarde de Fessenheim et de la Pleine du Rhin), Klaus Schramm (Anti-Atom-

Gruppe-Freiburg) und Stefan Auchter (BUND)

Foto: promo

Vermittler*in zwischen Kulturschaffenden,

Künstler*innen und Publikum.

Kritisch. Kostenfrei. Unabhängig.

Interesse?

Rufen Sie uns an 0761-72072 oder schreiben Sie eine

Mail an redaktion@kulturjoker.de.

Wir danken Ihnen und freuen uns über Ihre Unterstützung!

Ihr Kultur Joker-Team

2014 zum Einschmelzen in

die USA transportiert. Die Öffentlichkeit

erfuhr davon sechs

Jahre lang nichts. Erst im September

2020 wurde dieser Fall

publik. In einem andern Fall

wanderte radioaktiv kontaminierter

Stahl aus dem Abriss

des AKW Stade nach Schweden.

Die schwedische Firma,

die diesen Stahl 2007 annahm

und einschmolz, hieß damals

Studsvik AB. 2016 wurde sie

in Cyclife AB umbenannt und

ist seitdem im Besitz des französischen

Strom-Konzerns und

AKW-Betreibers EdF.

EdF verfolgt den Plan, am

Standort des 2020 stillgelegten

AKW Fessenheim ein „Techno

Centre“ zu errichten. Hinter

diesem wohlklingenden

Namen verbirgt sich nach

Auskunft von Auchter, Ledergerber

und Schramm jedoch

nichts anderes als eine Anlage

zum Einschmelzen von Metall.

Und EdF hat bereits öffentlich

bekundet, in diesem „Techno

Centre“ radioaktiv belastetes

Metall aus ganz Europa einschmelzen

zu wollen. Auch an

Deutschland erging die Offerte,

radioaktiven Schrott aus dem

Abriss von Atomkraftwerken

zum Einschmelzen zu liefern.

Stefan Auchter wies darauf

hin, dass schon des Öfteren

in der Vergangenheit die Fälschung

von Prüfprotokollen in

der Atomindustrie aufgedeckt

wurde. In aller Regel sollen

etwa ausgebaute Stahlrohre

aus dem Abriss von Atomkraftwerken

mit Sandstahl

behandelt und in kleine Stücke

zersägt werden. Ob das nach

verschiedenen möglichen Prozeduren

„freigemessene“ Metall

jedoch tatsächlich weniger

strahlt, als nach den vorgegebenen

Grenzwerten für Radioaktivität

zulässig ist, bleibt

fraglich. Denn radioaktive

Partikel, die sich im Inneren

und nicht an der Außenfläche

des Metalls befinden, können

allein aus physikalischen

Gründen mit den gängigen

Messmethoden nicht entdeckt

werden.

Claude Ledergerber berichtete,

dass in Frankreich

derzeit ein Gesetz geändert

werden soll. Bisher ist es der

französischen Atomindustrie

– anders als in Deutschland

– untersagt, radioaktive Metalle

einzuschmelzen. Dieses

französische Gesetzesvorhaben

steht in offensichtlichem

Zusammenhang mit dem geplanten

„Techno Centre“.

Die drei Atomkraftgegner,

Stefan Auchter, Claude Ledergerber

und Klaus Schramm

äußerten aber auch die Hoffnung,

dass sie mit ihrer Petition

in Deutschland ein Verbot

des Einschmelzens und des

Exports von radioaktiv kontaminierten

Metallen erreichen

können. Auf diese Weise würde

unterbunden, dass radioaktiv

kontaminiertes Metall

aus Deutschland an das vom

Konzern EdF geplante „Techno

Centre“ geliefert werden

kann. Dass sich der Betrieb

einer solchen Anlage zum

Einschmelzen von radioaktiv

kontaminiertem Metall auch

dann rentiert, wenn Deutschland

auf die EdF-Offerte nicht

eingeht, ist zweifelhaft.

Hier geht es zur die Petition:

https://weact.campact.de/petitions/stopp-des-exports-unddes-einschmelzens-radioaktivkontaminierter-metalle


nachhaltig KULTUR JOKER 29

Koalitionsverhandlungen sind im Gange

Erinnerungen für die Zukunft

Vor genau vier Jahren begannen

in Deutschland die

längsten Koalitionsverhandlungen

seit Menschengedenken.

Alarmstimmung bei der

Kohlelobby: “Mögliche Jamaika-Koalition

lässt RWE-

Aktie abstürzen“, so schlug

sich am Montag nach der

Wahl 2017 die Angst vor Klimaschutz

in den Schlagzeilen

nieder. Die Angst vor einem

Regierungsprogramm, das

den – schon damals paralysierenden

– GroKo-Stillstand

ablösen sollte.

Die Forderung der Grünen,

8-10 Gigawatt (GW) Kohlekraftwerks-Kapazität

(von 45

GW) vom Netz zu nehmen,

machte die Kohlekonzerne

und ihre Alliierten in Politik

und Gewerkschaften sichtlich

nervös. Nach wochenlangem

Ringen sickerte dann auch

ein gemeinsames Papier von

Bundesnetzagentur und Wirtschaftsministerium

durch,

nach deren Berechnungen die

Stilllegung von 7 GW Kohlekraftwerken

nicht nur „mit der

Versorgungssicherheit vereinbar“

sei, sondern dass diese sogar

noch verbessert würde, da

„ein Großteil der Kohlekraftwerke

eine belastende Wirkung

auf das Netz“ habe. Die Kohle-freundliche

Gewerkschaft

IGBCE schickte umgehend einen

Hilferuf an Armin Laschet

und Christian Lindner, der sich

wie eine Handlungsaufforderung

an Erfüllungsgehilfen

liest: “Hoppla, wer glaubt denn

sowas? Merkel verschickt 7

GW Kohlekraft nach Jamaika?

Mitten in den Verhandlungen

die energiepolitische Vernunft

aufkündigen. Da passt nichts

mehr zusammen.“

„Du akzeptierst das?“

Armin soll seinem Duz-

Freund Christian dann eine

SMS geschrieben haben, dass

er Minus 7 GW Kohle akzeptiere:

“Zahl im Text reicht, Weg

müssen wir nicht vorschreiben.“

Drei Tage später ließ die

FDP die Jamaika-Koalition

platzen. Legendär der nächtliche

Auftritt Lindners mit

Zettel vor der Presse. Legendär

sein Satz: „Lieber nicht regieren

als falsch“. Legendär die

dazugehörige, drei Tage vorher

erstellte Social-Media-Kachel.

Ein Glücksfall für Armin Laschet.

Ohne sein Zutun verschwanden

die 7 GW Kohle-Stilllegung

aus den Verhandlungen.

Der Kurs seiner RWE-Freunde

schoss mit dem Jamaika-Aus in

die Höhe. Statt der Stilllegung

von „7 GW sofort“ wurde die

Leistung in 4 Jahren um nicht

mal 1 GW reduziert. Inzwischen

ist extrem viel Wasser

die Erft heruntergeflossen, hat

Braunkohlegruben geflutet und

Häuser weggerissen. Armin

Laschet bläht sich inzwischen

zum einzig wahren Kohleaussteiger

auf, lügt skrupellos und

nach Belieben, etwa dass seine

Regierung den Hambacher

Forst gerettet habe, oder dass

in NRW seit Regierungsübernahme

von CDU und FDP der

Zubau an Windanlagen steige,

obwohl das glatte Gegenteil

nachweislich stimmt.

Mit dem teuersten Polizeieinsatz

der Geschichte von NRW

hat die schwarzgelbe Landesregierung

im Hambacher Wald

die Grenzen der Legalität überschritten.

Menschen wurden

verprügelt, verletzt. Ein junger

Mann starb, als die NRW-Regierung

die Situation eskalieren

ließ. Als Erfüllungsgehilfe

von RWE suchte und fand Armin

Laschet einen Vorwand,

wie er selbst zugab: „Ich wollte

den Wald räumen, ich wollte

den Wald räumen.“ Die Liste

der Lügen, Machenschaften,

Verfehlungen und Unzulänglichkeiten

des Noch-NRW-Ministerpräsidenten

ist schier endlos.

Doch noch während diese

Zeilen getippt werden klammert

sich Laschet an das, was

er – trotz historischer Verluste

seiner Partei und katastrophaler

persönlicher Umfragewerte als

„Regierungsauftrag“ interpretierte.

Dabei ist er längst angezählt.

Auch wenn er versucht hat,

noch in der Wahlnacht seinen

Freund Christian dazu zu

bewegen, die Grünen auf die

Jamaika-Seite zu ziehen – um

den längst verlorenen eigenen

Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:

Jamaika? Neinmaika. Der Exit-Slogan der FDP mit Datei-Datum vom Donnerstag, 17.11.2017 – drei

Tage bevor Christian Lindner der Hauptstadt-Presse seinen vorbereiteten Ext-Zettel vorlas

Hintern zu retten, es wird ihm

nichts nützen.

Und was wird mit einem Olaf

Scholz an der Spitze fürs Klima

zu holen sein? Was mit grüner

und gelber Regierungsbeteiligung,

wenn es dazu kommt?

Wird im nächsten Sommer

wieder alles wie früher? Keine

Dürren mehr? Keine Staatshilfen

für Ernteausfälle? Endlich

wieder ans Mittelmeer fliegen

ohne vor Feuersbrunsten zu

fliehen? Nie wieder Starkregen,

der den netten Bach nebenan

zum reißenden Fluss

anschwellen lässt? Klopft nie

mehr ein rutschender Hang an

unsere Fenster? Wohl kaum.

Die Klimakrise geht nicht weg,

bloß, weil man nicht mehr hinschauen

will.

Die kommende Regierung

wird für die Klimaschutzbewegung

keine Signalwirkung

senden, dass man sich jetzt

zurücklehnen kann, weil nun

alles auf dem richtigen Weg ist.

Und das ist gut so. Natürlich

wird die Zivilgesellschaft die

Regierungen vor sich hertreiben

müssen. Sie wird hellwach

und kreativ den Klimaschutz-

Lobbyisten das Handwerk legen

müssen – denn die werden

sich auch nicht zurücklehnen.

Zum Glück ist Engagement

nicht irgendeine lästige Pflicht.

Auf den großen Klimastreiks

erleben immer neue Menschen

zum ersten Mal, welchen Kick

so ein Erlebnis geben kann,

welche unfassbar starken Biographien

aus diesen Geschichten

erwachsen, die mit Sätzen

anfangen, wie: „eine Freundin

hat mich zu meiner ersten

Demo mitgenommen“.

Eva Stegen

Noch nicht einmal 1 GW Kohlkraftwerksleistung wurde seit der letzten Bundestagswahl stillgelegt.

Die Stilllegung von 7 GW wären sofort (2017) realisierbar gewesen, sogar als Netzentlastungs-Maßnahmen.

8-10 GW standen als grüne Forderung auf dem Verhandlungstisch

Das WIR

schafft

Energie


30 KULTUR JOKER nachhaltig

„Sie zeigen, was in Bio-Qualität alles möglich ist.“

Götz Rehn, Gründer von Alnatura, erhält den Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk

Alnatura-Gründer Professor Götz Rehn, auszeichnet mit dem

Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk.

Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis

Er gilt als der Pionier der

Märkte für Bio-Lebensmittel

in Deutschland: Der Gründer

von Alnatura, Professor Götz

Rehn, wurde am 14. September

in Berlin mit dem Deutschen

Gründerpreis für sein

Lebenswerk ausgezeichnet.

Denn Alnatura steht für 140

Naturmärkte in Deutschland,

aber auch für 1.300 einzelne

Markenprodukte und bildet

damit das umfangreichste

Bio-Sortiment in ganz Europa.

In 15 Ländern werden die

Alnatura-Produkte in rund

13.000 Läden und Märkten

verschiedener Handelsketten

vertrieben.

Der Vater Chirurg, der Großvater

ebenso – überstrahlt von

Urgroßvater Ludwig Rehn,

der mit der ersten Naht am

offenen Herzen 1896 nicht

nur in der Fachwelt für große

Aufmerksamkeit sorgte, war

für Götz Rehn eine Karriere

am OP-Tisch vorgesehen. Der

Ingenieur und Unternehmer

Alfred Rexroth zeigte dem

jungen Götz Rehn jedoch einen

anderen Weg auf. „Die

Frage, wie man in einem Unternehmen

mit Mitarbeitenden

umgehen sollte, so dass

diese sich wohlfühlen, sich

einbringen und auf diesem

Weg gute Ergebnisse erzielt

werden, fand ich unglaublich

spannend. – In der damaligen

Zeit standen die Anliegen der

Menschen ja nicht im Fokus.

Es wurde erwartet, dass sich

die Belegschaft den Verhältnissen

anpasst“, erinnert sich

Götz Rehn.

Seit Jahrzehnten engagiert

sich Professor Rehn für Biolandbau,

Bioprodukte und

nachhaltiges Wirtschaften.

Zwar hat die Corona-Pandemie

für viele Verbraucher*innen

ein Umdenken in Bezug auf

Regionalität und gesunder

Ernährung mit nachhaltigen

Produkten bewirkt, dennoch

betont Rehn, dass Deutschland

in Sachen nachhaltiger

Landwirtschaft noch viel zu

tun hat. „In der Schweiz beispielsweise

liegt der Anteil der

biologisch bewirtschafteten

Flächen bei etwa 17 Prozent,

wir in Deutschland schaffen

nur zehn Prozent. Bezogen

auf den gesamten Lebensmittelumsatz

liegen wir sogar nur

im einstelligen Prozentbereich:

Das ist extrem wenig!“

Die Fragen nach dem Sinn

des Lebens und dem Platz der

Menschen darin hat sich in

den vergangenen Jahrzehnten

natürlich auch Rehn gestellt.

Seine Antwort: „Der Sinn des

Lebens ist für mich die Möglichkeit,

sich nach und nach so

zu entwickeln, dass man die

Wirklichkeit immer besser versteht.

Dass man aus Einsicht

heraus immer besser in der

Lage ist, sinnvoll zu handeln.

Und dass man eine schöpferische,

nachhaltige Leistung in

die Welt bringt, die mehr ist als

das, was es schon gibt.“

Die Begründung der Jury

des Deutschen Gründerpreises

fällt eindeutig aus: „Er sorgt

dafür, dass unser Leben wieder

natürlicher wird – in der Landwirtschaft,

in der Produktion

und bei Kund*innen zuhause

auf dem Esstisch. Damit verändert

er die Gesellschaft –

nachhaltig.“

Kritischer Blick Vortrag von Cornelia auf Kerth und den Silvia Gingold Verfassungsschutz

Antifaschismus im Visier

Eine Ausstellung mitsamt Aktionswoche thematisiert Funktionen und

des VS

Probleme einer etablierten deutschen Institution

// 6.10.2021, 19.00 Uhr

// Weingut Andreas

Dilger (Urachstraße 3,

Der Bericht des Landesamts 79102 Freiburg) kritischen Auseinandersetzung

für Verfassungsschutz Baden- mit dem Verfassungsschutz in

Die VVN-BdA, 1947 von

Württemberg für 2019 sorgte Deutschland. Zusammen mit

für Kontroversen. Dort war der Humanistischen Union,

von Freiburg als „Hochburg dem DGB-Stadtverband, der

linksextremistioscher Gewalt“ Initiative 50 Jahre Berufsverbote

und dem Arbeitskreis

die Rede. Der VVN-BdA

(Vereinigung der Verfolgten Kritischer Juristen (AKJ) findet

über die VVN-BdA Kreis-

des Naziregimes – Bund der

Antifaschistinnen und Antifaschisten)

nahm nicht erst die-

ganze Aktionswoche mit dem

fahrungen vereinigung mit diesem Inlandsgeheimdienst. Freiburg nun eine

sen Bericht zum Anlass einer Vortrag Motto: von Rolf Gössner „Verfassungsschutz-

Verfassungsschutz -

Fremdkörper in der

Demokratie

Herausgeber:

Art Media Verlagsgesellschaft mbH

Auerstr. 2 • 79108 Freiburg

Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):

Christel Jockers

Redaktion:

Cornelia Frenkel

Christiane Grathwohl

Annette Hoffmann

Marion Klötzer

Erich Krieger

Nike Luber

Fabian Lutz

Georg Rudiger

Claus Weissbarth

Friederike Zimmermann

u.a.

Terminredaktion:

Elisabeth Jockers

vorwiegend politisch Verfolgten des Nazi-Regimes gegründet

und bis heute eine wichtige Stimme im antifaschistischen

Spektrum, wird seit langem wegen angeblich linksextremistischer

Beeinflussung vom Verfassungsschutz

beobachtet. Die daraus resultierenden Repressalien reichten

von Verbotsforderungen (1950er & 1960er Jahre) über

Berufsverbote (ab 1972) bis zum Gemeinnützigkeitsentzug

für die Bundesvereinigung (2019). Silvia Gingold, Lehrerin

und Tochter antifaschistischer Widerstandskämpfer, war

von einem solchen Berufsverbot betroffen. Sie und Cornelia

Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA, analysieren ihre Er-

// 8.10.2021, 19.00 Uhr

// Weingut Andreas Dilger (Urachstraße 3, 79102 Freiburg)

Rolf Gössner wirft einen erhellenden Blick hinter die Kulissen

des skandalumwitterten Inlandsgeheimdienstes „Verfassungsschutz“

– in seine braunen Anfänge, seine Skandalchronik

und das Innenleben seines V-Leute-Systems.

Layout/Satz:

Aus eigenen Art Media Recherchen Verlag berichtet er über mörderische Verstrickungen

in Naziszenen und gibt Einblick in seine Erfahrungen

Telefon: als Betroffener 0761 / 72072 vier jahrzehntelanger Beobachtung,

die das Bundesverwaltungsgericht 2020 endgültig für grundrechtswidrig

E-mail: erklärte. grafik@kulturjoker.de

Was tun mit einem solch unkontrollierbaren

Problemfall redaktion@kulturjoker.de

der Demokratie?

Anzeigen/Telefon:

0761 / 72072

Druck:

Rheinpfalz Verlag und Druckerei

GmbH & Co. KG, Ludwigshafen

Das Copyright für vom Verlag gestaltete

Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.

Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit

schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,

Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise

kann keine Garantie übernommen werden,

sie sind aber herzlich willkommen.

Die Ausstellung sowie die Veranstaltungen in der Woche

vom 4. bis 8. Oktober finden in den Räumlichkeiten des

Weinguts Andreas Dilger (Urachstraße 3, 79102 Freiburg,

neben dem alten VAG-Betriebshof) statt. Erreichbar

mit der Straßenbahnlinie 2, Haltestelle Lorettostraße.

Die Veranstaltung mit Martin Kutscha am 20. September

findet im Kinosaal des Kommunalen Kinos (Alter Wiehrebahnhof,

Urachstraße 40, 79102 Freiburg) statt, ebenso

erreichbar mit dem ÖPNV.

Fremdkörper in der Demokratie?!“

statt. Im Kontext der

Veranstaltungsreihe gibt es

auch eine Ausstellung mit dem

Titel „Versagen mit System“ –

vom 3.–10 Oktober im Weingut

Andreas Dilger (Urachstraße

3). Vernissage der Ausstellung

ist am 3. Oktober, 11-13 Uhr.

Auf 24 Tafeln werden Funktion

und Vorgehensweise des

Inlandsgeheimdienstes aufgegriffen

und problematisiert.

Auftaktveranstaltung der

Aktionswoche, die auch im

Weingut Andreas Dilger stattfinden

wird, ist eine Lesung

Wolfgang Schorlaus aus dem

Buch „Die schützende Hand“

am 4. Oktober, 19 Uhr. Schorlau

wird darüber hinaus von

seinen Recherchen zur Verquickung

von NSU und Verfassungsschutz

berichten. Am 6.

Oktober, 19 Uhr folgt der Vortrag

„Antifaschismus im Visier

des Verfassungsschutzes“ mit

Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen

ist frei. Um Spenden wird gebeten. Ein eventueller Spendenüberschuss

fließt an die Initiative 50 Jahre Radikalenerlass.

Auf die für den Besuch von öffentlichen Veranstaltungen

geltenden Bestimmungen der Corona-Verordnung des

Landes wird hingewiesen.

Aktuelle Informationen entnehmen Sie der Website der

Humanistischen Union Baden-Württemberg:

bawue.humanistische-union.de

ORGANISATOR*INNEN

DGB Stadtverband Freiburg

Humanistische Union Baden-Württemberg

VVN-BdA Freiburg (Vereinigung der Verfolgten des

Naziregimes – Bund der Antifaschisten)

Arbeitskreis kritischer Jurist*innen Freiburg

UNTERSTÜTZER*INNEN

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Initiative 50 Jahre Radikalenerlass

ver.di Freiburg

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Freiburg

Linke Liste Freiburg – Solidarische Stadt

Silvia Gingold (Berufsverbotsbetroffene)

und Cornelia Kerth

(Bundesvorsitzende der VVN-

BdA). Über die „Verfassungsschutzfreie

Zone Freiburg“

berichtet Stadtrat Michael

Moos am 7. Oktober, 19 Uhr.

Moos wurde jahrelang vom

Verfassungsschutz überwacht.

V.i.S.d.P.: Dr. Udo Kauß, Gerberau 5a, 79098 Freiburg

VERFASSUNGS

SCHUTZ

Fremdkörper

in der

DemokratiE

Die Aktionswoche schließt

mit dem titelgebenden Vortrag

„Verfassungsschutz- Fremdkörper

in der Demokratie?!“

am 8. Oktober, 19 Uhr. Ein

Vortrag mit Diskussion von

»Der Verfassungsschutz schützt

die Verfassung wie Zitronenfalter

Zitronen falten.«

Ausstellung und Vorträge

vom 20. September

bis 8. Oktober 2021

FREIBURG

Rolf Gössner, Jurist, Publizist

und Bürgerrechtsaktivist.

Die Ausstellung „Versagen

mit System“ kann zwei Stunden

vor Beginn der Veranstaltungen

besucht werden.


Nachhaltig KULTUR JOKER 31

Gegen Klischees, für den Dialog

Die Interkulturellen Wochen Freiburg

Die Immanuel Kant-Stiftung

verleiht am 30. Oktober, 13.30

Uhr in der Aula der Albert-

Ludwigs-Universität den 8.

Freiburger Kant-Weltbürger-

Preis. In diesem Jahr geht dieser

an Prof. Dr. Małgorzata

Gersdorf, ehemalige Erste

Präsidentin des Obersten Gerichts

der Republik Polen, und

an Prof. Dr. Gertrude Lübbe-

„#offen geht!“ klingt zunächst

wie Wiedereröffnung

nach der Corona-Durststrecke.

Als Motto der diesjährigen Interkulturellen

Wochen vom 24.

September bis 31. Oktober bedeuten

sie aber weitaus mehr.

Was geht ist Offenheit für alle

Kulturen, Ethnien und ein lebendiger

Austausch bei ganzen

40 Veranstaltungen, die „auf

Augenhöhe“ quer durch die

Stadt geboten werden. Unterschiedliche

Initiativen, Organisationen

und Vereine bieten

abwechslungsreiche Veranstaltungen.

Die Interkulturellen

Wochen werden von einem

breiten Bündnis organisiert, zu

dem unter anderen FAIRburg

e.V., CaPoA e.V., Our Voice,

Migrant_innenbeirat der Stadt

Freiburg und kirchliche Träger

gehören.

In unserer September-Ausgabe

berichteten wir bereits über

den „Africa Day“, der auch

Teil der „Cordiale“ in Freiburg

ist. Er bildet am 3. Oktober,

14–21 Uhr auch für die Interkulturellen

Wochen einen

lebendigen Auftakt auf dem

Parkplatz vor dem E-Werk.

Zuschauer*innen erwartet

ein buntes Programm mit der

Vorstellung afrikanischer Vereine,

einem Kinderprogramm,

Talentshow und Musik. Am

selben Abend, 20 Uhr eröffnet

die Ausstellung „Geschichte

der Minderheiten in Freiburg

und Regio“ mit einer Vernissage

im Roma-Büro Freiburg in

Weingarten (bis zum 9. Oktober).

Eine weitere Ausstellung

„Klartext! Afrika! Perspektivwechsel

durch Infos und

Kunst“ hinterfragt Klischees

zu Themen wie Landschaft,

Wirtschaftslage oder Frauenbild

Afrikas. Zu sehen ist die

Ausstellung vom 5.–31. Oktober

täglich von 9-18 Uhr in der

Maria Magdalena Kirche.

Wer sich selbst in interkulturelle

Debatten einbringen will,

der kann sich zum Online-

Workshop „Gefahr der Kulturalisierung.

Pädagogische

Antworten auf Migration“

anmelden, der am 8. Oktober,

15–18 Uhr auf Zoom stattfinden

wird. Unmittelbare Begegnungen

bietet am Folgetag das

„Aven“, das erste Sinti Festival

in Freiburg. In der Kulturwerkstatt

P3 wird über Bildvorträge

und Fragerunden ein offener

Dialog über die Kultur der

Sinti ermöglicht. Musik und

Speisen runden das Zusammenkommen

von 19–22 Uhr

ab. Im Zeichen der Begegnung

steht auch der Kennenlerntreff

im Mehrgenerationshaus

Weingarten (Sulzburger Str.

18) am 10. Oktober, 14–16 Uhr.

Am mobilen Bike Café gibt es

Kaffee und Kuchen. Auch eine

Proberunde auf der Rikscha

lockt Neugierige.

Erzählungen aus dem Leben

des Afghanen Mohammed Taher

hört man beim Erzählcafé

„Eine Blume macht noch keinen

Frühling“. Am 11. Oktober,

19 Uhr findet die Veranstaltung

im Arbeitskreis Behinderte an

der Christuskirche (Maienstraße

2) statt.

Bei den Interkulturellen Wochen

ist auch das Kommunale

Kino vertreten. Am 13. Oktober,

19.30 Uhr werden vier

Freiburgerinnen über einen

Film portraitiert. Die Frauen

sprechen, auch in einem anschließenden

moderierten Gespräch,

über Alltagsrassismus

und über das Zuhausegefühl.

Konkret und kritisch mit der

Wolff, ehemalige Richterin am

zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichtes

in Karlsruhe.

Die Preisträgerinnen erhalten

den Preis für ihren „mutig-unbestechlichen

Einsatz zugunsten

der Wertegemeinschaft

eines demokratisch-rechtsstaatlichen

Europas“.

Mit der Preisverleihung werden

Małgorzata Gersdorfs Verdienste

um die Verteidigung

der ‚3. Gewalt‘ in der Republik

Polen, die durch ihr mutig-unbestechliches

Beharren auf der

Unabhängigkeit der Richter, z.

B. gegenüber dem Versuch ihrer

vorzeitigen Pensionierung

durch die gegenwärtige Regierung,

gewürdigt.

Geehrt wird außerdem Gertrude

Lübbe-Wolffs richterliches

Engagement für die europäische

Integration und das

Umweltrecht. In ihrem Freiburger

FRIAS-Vortrag „Direkte

Demokratie – Eine Prämie für

Demagogen?“ (2019), warb sie

außerdem dafür, diverse Funktionsdefizite

repräsentativer

Demokratien dadurch auszugleichen,

den Bürger*innen

Europas in Sachfragen, die

sie besonders bewegen, über

echte Volksinitiativen und -entscheide

eine Stimme zu geben.

Die Laudationes auf beide

Preisträgerinnen wird Prof.

EU-Außengrenze verfährt ein

Vortrag von Arndt Dohmen,

der als Arzt im Flüchtlingslager

Kara Tepe auf Lesbos tätig

war. Der Online-Vortrag ist am

21. Oktober, 19 Uhr zu hören.

Gegen Ende des Festivals,

am 30. Oktober, 18–22 Uhr

steht das Kameruner Festival

in der Kulturwerkstatt P3.

Besucher*innen erwarten ein

Fußballturnier mit Kinderprogramm,

ein Women Special

Dr. Gesine Schwan, Präsidentin

der Humboldt-Viadrina

Governance Platform, halten.

Den einführenden Festvortrag

hält der luxemburgische Minister

für Auswärtige und Europäische

Angelegenheiten und

Minister für Immigration und

Asyl.

Der Preis fördert im Sinne

Immanuel Kants unabhängige,

sowie Tanz und Musik. Einen

„Klartext! Womenday“ gibt es

am selben Tag von 11–19 Uhr

– ein kulturübergreifender

Aktionstag über Emanzipation

und Empowerment in der

Maria-Magdalena-Kirche. Den

Abschluss der Interkulturellen

Wochen macht eine Lesung

der Kulturwissenschaftlerin,

Journalistin und Autorin Mithu

Sanyal aus ihrem Bestsellerroman

„Identitti“ am 31. Oktober,

19.30 Uhr im Literaturhaus

Freiburg.

Weitere Infos und Anmeldungen:

www.ikw-freiburg.de

Mutiger Einsatz für eine europäische Wertegemeinschaft

Immanuel Kant-Stiftung verleiht den 8. Freiburger Kant-Weltbürger-Preis

Haben Sie etwas gegen Schädlinge?

Wir auch!

Foto: promo

kritisch-aufklärende Öffentlichkeitsarbeit

zum Schutz von

Frieden, Menschenrechten,

Demokratie und Umwelt sowie

die Einhaltung demokratischrechtsstaatlicher

Prinzipien in

der nationalen und internationalen

Politik und ist mit insgesamt

15.000 Euro dotiert.

Weitere Infos: www.kantstiftung.de


32 KULTUR JOKER Vegan

By the Rivers of „Babylon“

Alternativ vegan und vegetarisch essen im Einkaufszentrum ZO

Original mesopotamische

Küche mit vielen fleischlosen

und veganen Gerichten, das

bietet das Restaurant Babylon

inmitten des ZO Einkaufcenters,

leicht erreichbar gleich

gegenüber der Haltestelle „Alter

Messplatz“ der Linie 1 in

Richtung Littenweiler. Hier

kann man in Ruhe seine Einkäufe

(beispielsweise bei DM,

Alnatura, Rewe oder vielen

anderen tätigen), um anschließend

dann im Babylon zu relaxen.

Werfen wir einmal einen

Blick auf die vegane und vegetarische

Speisekarte, bei der

zunächst die ausgesprochen

angenehmen Preise auffallen.

Falafel, einen Halloumi- oder

Hummus-Teller finden wir da,

vegetarischen Yufka oder die

Bulgurschale, Gemüseeintöpfe

oder eine große Auswahl an

Salaten von Caprese über Gurken-

oder Rucolasalat, all das

in Top-Bio-Qualität. Ehe man

sich entscheidet; kann man alldas

in der Auslage bewundern.

Nachhaltig ist sie, die armenische,

mesopotamische

Küche mit Attituden bis nach

Sri Lanka oder Israel. Die

Originalgewürze; wie z.B.

Kreuzkümmel stammen aus

dem Orient. Das verwendete

Getreide kommt aus der Wassermühle

in der Türkei, selbst-

Veganer Teller im Babylon

Foto: Sahar F. Kratz

WaldHerbst – Rund um die Holzernte mit Pferden und Maschinen –

Familientag am WaldHaus - Sonntag 17.10. von 11 bis 17 Uhr - Eintritt frei

Stiftung WaldHaus Freiburg . Wonnhaldestr. 6 . 79100 Freiburg

Tel.: 0761 - 896 477 - 10 . info@waldhaus-freiburg.de

http://www.waldhaus-freiburg.de . https://www.facebook.com/WaldHausFreiburg

-wunderschön

gelegen in traumhafter

Gartenanlage

Dienstag bis Samstag von 16-22 Uhr geöffnet

Sonn- und Feiertage 11-22 Uhr, Montag Ruhetag.

Lieferservice Di-So 17-19 Uhr unter 0176-37630623

Staudinger Str. 105, 79115 Freiburg

Familie Misuri freut sich auf Ihren Besuch

mühle in der Türkei, selbstgemachte

Soja Sauce oder

Avocadocreme verstärken die

Geschmacksvarianten. Besitzer

Murat Yidirim ist nicht nur

Gastwirt sondern auch studierter

Sozialarbeiter. Da verwundert

es dann nicht, dass alle

angebotenen Getränke Bio-

Qualität aufweisen, was auch

für Tee und Kaffee gilt. Im Babylon

gibt es keine Plastik und

keine Aluminiumfolie, alle

Verpackungen sind recycelbar.

Nachmittags gibt es Kuchen,

bei schönem Wetter auch im

Freiluftbereich genießbar.

Das Babylon bietet in Coronazeiten

auch einen Lieferservice,

der unter der Tel.Nr.

0176-22127487 Bestellungen

für die Freiburger Ortsteile

Wiehre, Littenweiler und Ebnet

annimmt. „Leben und Lebenlassen“

ist eine Devise von

Inhaber Yildirim und so hat er

auch sehr gute Beziehungen

zu seinen Lieferanten und Geschäftsfreunden

wie dem Stühlinger

Sri Lanka Restaurant

Anura Elefant.

Sweets homemade und vegan gibt‘s in der Schiffstraße

Foto: promo

„Goldener Oktober“ im Grünen

Freiburgs Gartenwirtschaften und Freiluftlokalitäten

Sie waren bereits vor Corona

außerordentlich beliebt,

die Gartenwirtschaften in und

um Freiburg und sie werden

es, wenn die Lockdowns nicht

überhand nehmen und manche

Gaststätte zur Aufgabe zwingen,

auch bleiben. Finsterer

sieht es hingegen mit den großen

Kleingartenvereinen hier in

„Green City“ aus, es werden

immer weniger, da die zunehmende

Bevölkerung nach noch

mehr Wohnraum verlangt.

Schauen wir somit in die Szene,

solange es sie noch gibt.

Fleischliebhaber brauchen einen

Besuch im Baylon schließlich

auch nicht zu fürchten,

auch hier gibt es leckere Gerichte,

wenn auch das fleischlose

Angebot überwiegt. Wohl

denn, viel Spaß beim Einkauf

im ZO und dem Genießen im

Babylon!

SfK.

Rund um den alten Baum im Fichterlager

Foto: Sahar F. Kratz


NAchhaltig KULTUR JOKER 33

...und bei Regen unter dem gläsernen Dach

Foto: Sahar F. Kratz

Geheimtipp: Das

Restaurant Fichterlager

Manche Gaststätten der Gartenvereine

liegen so versteckt,

dass sie nur deshalb nicht so

stark frequentiert werden,

weil sie so leicht nicht zu finden

sind. Hierzu gehört ganz

sicher das Restaurant Fichterlager

inmitten der großen

Gartenanlagen zwischen Stühlinger

und Haslach gelegen, ein

kleines Sträßchen gegenüber

dem Feuerwehrhaus führt direkt

dorthin. Vor dem Besuch

des Lokals empfehlen wir die

wunderschönen Gartenanlagen

zu Fuß zu durchstreifen. Exotische

Blumen erfreuen mit

ihrem Duft Augen und Nasen,

tropische Früchte wie Feigen

und Bananen lassen mediterranes

Flair aufsteigen, aber

auch Brom- und Himbeeren erfreuen

mit anderen heimischen

Arten die Besuchenden.

Inmitten des Fichterlagers

finden wir einen riesigen uralten

Baum, der sich wohl nur

von drei Männern gleichzeitig

ganz umarmen lässt. Das Lokal

selbst besitzt Sonnenpätze für

Sonnenhungrige und schattige

unter einem großen Glasdach,

wo es sich bei angemessenen

Temperaturen auch bei stärkerem

Regenguss moderat aushalten

lässt und für den Winter

eine urgemütliche Gaststube

im Inneren.

Auf der Speisekarte finden

sich sagenhafte 154 Gerichte.

Es beginnt mit Vorspeisen und

Suppen, geht von einer großen

Salatauswahl über Pasta, Pizzen

und hausgemachte Flammkuchen

hin zu Fisch, Fleisch-

Pfannen- und Grillgerichten,

endet schließlich bei den Tellern

für die kleinen Gäste und

leckeren Desserts. Große Portionen

zu moderaten Preisen,

alles frisch gemacht und von

hoher Qualität. Achtung Weinfreunde:

Ähnliches gilt auch

für rote und weiße Tropfen, für

Sekt und Secco. Zusammenfassung:

Natur, Genuss und

ein prächtiges Ambiente, sehr

empfehlenswert!

Wonnhalde und Hammerschmiede

und, und,

und…

Weitere schöne Gartenlokale

gibt es beispielsweise mit der

Wonnhalde in der gleichnamigen

Kleingartenanlage zwischen

Stadt und dem Vorort Günterstal

oder der Hammerschmiede

kurz vor Littenweiler. Beide gut

erreichbar mit den Straßenlinien

1 oder 2. Ein paar persönliche

Worte zur Hammerschmiede.

Hier „residierte“ für mehr als

ein Jahrzehnt Rosi Petersen, eine

Tante des Freiburger Fußballnationalspielers,

die Ende 2019

nicht wegen Corona sondern

wegen einer schweren Krankheit

aufgeben musste. Rosi, ich glaube,

Du wirst nicht nur mir, sondern

vielen Deiner Gäste noch

lange in bester Erinnerung bleiben.

Die neue Hammerschmiede

wird unter einem neuen Pächter

Ende Oktober /Anfang November

wieder eröffnet. Die Zahl

der Freiluft-Gaststätten mit

ganz besonderem Außenbereich

ist natürlich bedeutend größer.

Über all diese wie Lindenmatte

oder Aguila, das Waldrestaurant

St.Valentin oder das Lago am

Seepark, den Kastaniengarten

oder Busses Waldcafe zu berichten,

reicht hier der Platz nicht

aus. Vielleicht ein anderes Mal,

bis dahin „Guten Appetit“ und

viel Genuss!

SfK

In der Lindenmatte fühlt der Gast sich wohl

Foto: Sahar F. Kratz

Bootsbau im Waldhaus

Herbst im Waldhaus

Themenschwerpunkt: Wald und Klima

Nur wenige hundert Meter von

der schon erwähnten Gartenwirtschaft

Wonnhalde findet sich seit

2008 das Waldhaus, ein Bildungszentrum

für nachhaltige Entwicklung

BNE. Zum Aktionstag Wald-

Herbst am 17. Oktober präsentiert

ab 14 Uhr OB Martin Horn die

Ergebnisse eines Bürgergutachtens

der Aktionswoche Nachhaltigkeit.

Am Eingang des Waldes

auf der einen und der Kleingartenkolonie

auf der anderen Seite

findet die Veranstaltung im Freien

unter der Berücksichtigung der

dann gültigen Coronaregeln statt.

Weiteres zum Festtag und eine

Menge anderer Infos finden sich

auf www.waldhaus.de, bitte dort

Ihren Besuch anmelden. Neben

Kaffee, Kuchen und herbstlichen

Gaumenfreuden bietet Forstamtsleiterin

Nicole Schmalfuß eine

geführte Exkursion an. Mitmachstationen

wie Baumstämme absägen

an der Zweimann-Schrotsäge

oder Spänefliegen am Holzvollernter

können beobachtet werden,

ebenso wie Pferdegespanne zum

historischen nachhaltigen Holztransport.

Für Kurzentschlossene

im legendären Holzbootsbau sind

zudem in den Herbstferien in der

Holzwerkstatt des Waldhauses

noch einige wenige Plätze frei.

Kennen Sie die Bedeutung von

„Pingen, Klusen und Riesen?“

Wenn nicht können Sie das am

Foto: promo

23. Oktober auf einer Schauinsland-Wanderung

ab 9.30 bis etwa

15 Uhr mit Revierförster Philipp

Schell erfahren. Die Tour ist anspruchsvoll

und zeigt Geländespuren

zu deuten sowie Wissenswertes

über die Bergbaugeschichte

des „Erzkastens“.

Das aktuelle Programm bietet

auch Termine zum Buchbinden,

Papierschöpfen oder eine Exkursion

in die Welt der Flechten an. Da

ist wohl für jeden Natur- und Klimafreund

etwas Passendes dabei.

Weitere Termine und Angebote:

www.waldhaus.de/Angebote.

SfK.


34 KULTUR JOKER gesundheit

Drei Häuser in der Region

als Top Reha-Klinik ausgezeichnet

Breisgau-Klinik, Klinik Hausbaden und Markgräflerland-Klinik auf bundesweiter Empfehlungsliste

Über das Siegel „Top Reha-

Klinik 2022“ freuen sich die

Breisgau-Klinik in Bad Krozingen,

die Markgräflerland-Klinik

in Bad Bellingen sowie die

in Badenweiler ansässige Reha-

Klinik Hausbaden. Die FOCUS

Rehaklinikliste gilt als größte

unabhängige Untersuchung

deutscher Reha-Kliniken. Für

die umfangreiche Empfehlungsliste

hat das Rechercheinstitut

FactField bundesweit

rund 1.700 Rehakliniken unter

die Lupe genommen und u. a.

in den Bereichen Reputation,

Strukturqualität sowie Services/Ausstattung

analysiert.

Modernes Patientenzimmer in der Breisgau-Klinik

© Breisgau-Klinik

Breisgau-Klinik

Die 1974 gegründete DR.

SPANG Reha-Kliniken GmbH

& Co. KG aus Überlingen am

Bodensee hat die Breisgau-Klinik

in Bad Krozingen sukzessiv

zum Reha-Kompetenzzentrum

ausgebaut. Jetzt wurde die am

Rand des Kurparks liegende

Klinik vom Magazin FO-

CUS Gesundheit bereits zum

sechsten Mal in Folge als Top

Reha-Klinik ausgezeichnet. Im

Vordergrund der Auszeichnung

stehen Patientenorientierung

und Behandlungsqualität in den

angebotenen Kompetenzfeldern

Orthopädie/Unfallchirurgie,

Rheumatologie, Onkologie und

Gastroenterologie.

Bestätigt wird die Zugehörigkeit

zur absoluten Spitzengruppe

der deutschen Reha-

Kliniken auch von externen

Verfahren wie die Qualitätssicherung

Medizinische Rehabilitation

(QS-Reha) durch die

gesetzlichen Krankenkassen,

Zertifizierungen der Deutschen

Gesellschaft für medizinische

Rehabilitation DEGEMED oder

die Qualitätsauswertungen der

Deutschen Rentenversicherung,

bei der die Orthopädie/Unfallchirurgie

bundesweit unter den

Top 5 Rehakliniken rangiert.

„Es ist auch im Qualitätsmanagement

unser Anspruch

über die Erfüllung von Standardkriterien

hinaus weitere

Schritte zu gehen“, erläutert

Chefärztin Dr. Karin Bagheri-

Fam. Das erfahrende Team von

Fachärzten, Therapeuten, und

Gesundheitspflegern kümmert

sich intensiv um die Stärkung

der Gesundheit im Rahmen von

stationärer/ambulanter Rehabilitation,

ambulanter Badekur,

Physiotherapie auf Rezept, Präventionskursen

und Gesundheitswochen.

Die Klinik besitzt

die Anerkennung des Stufenmodells

für die medizinischberuflich

orientierte Rehabilitation

(MBOR). Unmittelbar

vor der erfolgten Auszeichnung

konnten zentrale Teilprojekte

der vor fünf Jahren begonnenen

Modernisierung abgeschlossen

werden. Der einladende Eingangsbereich

sowie die zum

Teil klimatisierten und mit Zirbenholz

ausgestatteten Patientenzimmer

stehen für eine ganz

besondere Wohlfühlatmosphäre

und höchsten Wohnkomfort.

Die Panorama-Dachterrasse

des Cafés Auszeit bietet einen

einmaligen Rundumblick auf

Schwarzwald und Vogesen.

Das Café und das hauseigene

Restaurant „Vitalis“ sind ein

integraler Bestandteil des mit

dem Gütezeichen „Kompetenz

richtig essen“ ausgezeichneten

Gastronomiekonzeptes des

Hauses. Eine der badischen Lebensart

gerecht werdende, eigene

Küche mit Diätköchen stellt

täglich unter Beweis, dass sich

gesunde Kost und schmackhafte

Kost nicht ausschließen.

„Die überwältigenden Rückmeldungen

aus dem Kreis der

Rehabilitanden bestärken uns

den eingeschlagenen Weg in

allen Kliniken konsequent

weiterzugehen“, betont Martin

Heßberger, Geschäftsführer

der DR. SPANG Reha-Kliniken

GmbH & Co. KG.

Aussicht in das Rheintal und auf die Vogesen

Klinik Hausbaden

Die Klinik Hausbaden in Badenweiler

ist das Reha-Kompetenzzentrum

im Verbund

DR. SPANG Reha-Kliniken

GmbH & Co. KG. Jetzt wurde

die mit einem einmaligen Panorama

ausgestattete Klinik vom

Magazin FOCUS Gesundheit

zum wiederholten Mal als Top

Reha-Klinik ausgezeichnet. Im

Vordergrund der Auszeichnung

stehen Patientenorientierung

und Behandlungsqualität in den

angebotenen Kompetenzfeldern

Orthopädie und Psychosomatik/Psychotherapie.

„Unsere Patienten profitieren

von der interdisziplinären

Zusammenarbeit

der über viel Erfahrung verfügenden

und aufeinander eingespielten

Teams der beiden

vom FOCUS ausgezeichneten

Fachabteilungen“, berichtet Dr.

Reinhilde Ziegler, Chefärztin

der Fachabteilung Orthopädie.

Dazu gehört die Gestaltung

eines individuellen Therapieprogramms

unter Berücksichtigung

der individuellen

Beeinträchtigungen der Funktionen

und Fähigkeiten, der

Bedürfnisse und der Leistungsfähigkeit

des Rehabilitanden

(bio-psycho-soziales Behandlungsmodell).

Die Klinik besitzt

die Anerkennung des Stufenmodells

für die medizinischberuflich

orientierte Rehabilitation

(MBOR) und gehört zu

den zwölf Kliniken in Baden

Württemberg mit einer Zulassung

für die Durchführung der

berufsgenossenschaftlichen

stationären Weiterbehandlung

(BGSW). Für den Fall, dass arbeitsrelevante

Aktivitäten in die

Therapie zu integrieren sind, ist

die Klinik Hausbaden eine von

sieben Kliniken im Land, die

auch für die Arbeitsplatzbezogene

Muskuloskeletale Rehabilitation

(ABMR) eine Zulassung

hat. In der über Diätköche

verfügenden eigenen Küche der

Klinik Hausbaden findet sich

© Reha-Klink Hausbaden

die badische Lebensart mit gesunder

und schmackhafter Kost

wieder.

Ruheraum in der Markgräflerland-Klinik

Markgräflerland-Klinik

Die Markgräflerland-Klinik

in Bad Bellingen ist das „orthopädische

Kraftpaket“ im DR.

SPANG Klinikverbund. Auch

die ein sehr individuelles Angebot

bietende Klinik wurde vom

Magazin FOCUS Gesundheit

als Top Reha-Klinik ausgezeichnet.

Das Haus liegt nur

wenige Meter vom – mit seiner

heimischen und exotischen

Flora punktenden – Kurpark

entfernt.

„Unsere Patienten schätzen

das individuelle Angebot einer

überschaubaren Klinik

ohne Einschränkungen bei der

Qualität machen zu müssen“,

so Chefarzt Ali Dabidian. Die

kurzen Wege erlauben es, sehr

effektiv sämtliche degenerativen

Erkrankungen des Bewegungsapparates

zu behandeln und

Anschlussheilbehandlungen

(AHB) nach orthopädischen

und unfallchirurgischen Operationen

durchzuführen. Die

Klinik besitzt die Anerkennung

des Stufenmodells für die

medizinisch-beruflich orientierte

Rehabilitation (MBOR).

Auch die Durchführung der

ambulanten berufsgenossenschaftlichen

Weiterbehandlung

bei Verletzungen des Stütz- und

Bewegungsapparates wird als

Erweiterte Ambulante Physiotherapie

(EAP) angeboten. Im

Rahmen des stationären Aufenthalts

werden Begleiterkrankungen,

wie beispielsweise Störungen

des Fettstoffwechsels,

Hyperurikämie oder Diabetes

mitbehandelt. Heilwasser und

Mineralien im benachbarten

Thermalbad sind eine Wohltat,

lösen Verspannungen und

helfen bei Erkrankungen des

Bewegungsapparats. Auf der

Grundlage ausgefeilter Therapiekonzepte

kümmert sich, unter

fachärztlicher Aufsicht, ein

Team aus Physiotherapeuten,

Sportlehrern, Diätassistentin,

Masseuren, Ergotherapeuten,

© Markgräflerland-Klinik

Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen

und Pflegekräfte um

die medizinische Betreuung

der Patienten. In der eigenen

Küche mit Diätköchen wird badische

Lebensart mit gesunder

und schmackhafter Kost groß

geschrieben. Patienten aus der

Schweiz werden im Rahmen

der bereits 2007 gestarteten

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

(GRÜZ) behandelt.

Die Markgräflerland-Klinik ist

Vertragspartnerin der beiden

Baseler Halbkantone und vieler

Schweizer Krankenversicherungen.

Geschäftsführer

Martin Heßberger

© DR. SPANG Rehakliniken


gesundheit KULTUR JOKER 35

Psychische Gesundheit in der Familie

Veranstaltungen zum Welttag Seelische Gesundheit

Anlässlich des Welttages der

seelischen Gesundheit am 10.

Oktober hat der Gemeindepsychiatrische

Verbund (GPV)

wieder ein Veranstaltungsprogramm

zusammengestellt.

Im Vordergrund der vom 10.

bis 21. Oktober stattfindenden

Vorträge, Filme, Lesung und

Begegnungen steht das Thema

„(K)eine_r ist alleine krank –

Psychische Gesundheit in der

Familie“. Mit dabei ist auch

das Freiburger Sigma-Institut

(www.sigma-institut.de) mit

Veranstaltungen am 18. und 19.

Oktober im Ärztehauses beim

Ev. Diakoniekrankenhaus.

Das detaillierte Programm ist

ab September abrufbar unter

www.freiburg.de/psyche

Im GPV haben sich im Januar

2012 Einrichtungen und Organisationen

zusammengeschlossen,

die gemeinsam an der

Verbesserung der Versorgung

für Menschen mit seelischen

Problemen und psychischen

Erkrankungen arbeiten wollen.

Neben Leistungserbringern

und Leistungsträgern

Prof. Dr. Christoph Bielitz

© Sigma-Zentrum

Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus Freiburg

sind auch Vertretungen von

Betroffenen und Angehörigen

in diesen Verbund einbezogen.

Die Auftaktveranstaltung

findet am 10. Oktober um 17

Uhr im Glashaus im Rieselfeld

statt (Maria-Rudloff-Platz 1).

Nach einem Grußwort des Ersten

Bürgermeisters Ulrich von

Kirchbach werden Angehörige

und Psychiatrie-Erfahrene Einblicke

geben in das (Zusammen-)

Leben mit einer psychischen

Beeinträchtigung und

diese zum Teil auch szenisch

darstellen.

Als eine seit über 20 Jahren

etablierte Privatklinik für

interdisziplinäre Psychiatrie,

Psychotherapie und Psychosomatische

Medizin in Deutschland

hat das Sigma-Zentrum

Bad Säckingen mit der Einrichtung

des Sigma-Instituts auf die

immer größere Nachfrage aus

dem Raum Freiburg reagiert.

Am Montag, 18. Oktober um

19 Uhr stellt der Geschäftsführende

Ärztliche Direktor

Professor Dr. Christoph Bielitz

im Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus

dar, dass die systemische

Therapie Probleme

nicht als Störung eines einzelnen

Menschen begreift, sondern

als Folge einer Störung

im sozialen Umfeld des Individuums

– also des Systems. Ein

System kann die Familie sein,

aber auch die Schule oder das

Arbeitsumfeld. Im Zentrum

stehen dabei die Wechselwirkungen

zwischen dem Betroffenen

und seinem Umfeld.

„Seit einigen Jahren integriert

das Sigma-Institut diesen Ansatz

in das eigene multimodale

Behandlungskonzept, das auch

systemische Sichtweisen und

Interventionen berücksichtigt,

durch die Anwendung des sogenannten

Reflecting Teams“,

erläutert Professor Bielitz. Am

Dienstag, 19. Oktober um 19

Uhr steht das Thema „Dem

Kindeswohl verpflichtet“ auf

der Agenda: Die letzte Eskalationsstufe,

die es bei Konflikten

um das erheblich in

Familienstrukturen eingreifende

Sorgerecht gibt, ist der

Streit vor Gericht. Gerichtsverfahren

vor dem Familiengericht

stellen die Weichen für

das zukünftige Leben junger

Menschen. Von Gerichten in

Auftrag gegebene Gutachten

sollen das Gericht dabei unterstützen,

zu einer Entscheidung

im Einzelfall zu kommen und

die richtige Balance zwischen

den Grundrechten junger

Menschen und deren Eltern

oder Sorgeberechtigten zu finden.

Professor Dr. Christoph

Bielitz berichtet über ein auch

bundesweit vielbeachtetes und

umstrittenes Sorgerecht-Urteil

um ein 12-jähriges Mädchen,

© Nicolai Schmidt

bei dem die Expertise des Freiburger

Sigma-Instituts in Anspruch

genommen wurde. Im

Vorfeld der Expertenvorträge

im Konferenzraum (8. OG) öffnet

das Sigma-Institut im 4. OG

ab 17 Uhr seine Türen für Besichtigungen

sowie einen Austausch

mit den Mitarbeitenden

und dem Therapeutenteam. Ein

kleiner Imbiss steht ebenfalls

bereit.Die Platzzahlen bei allen

Veranstaltungen sind begrenzt

und Online-Buchungen können

nicht angeboten werden. Der

Einlass ist bei allen Veranstaltungen

eine halbe Stunde vor

Beginn möglich. Weiterführende

Informationen beim Amt für

Soziales und Senioren, Psychiatrie-Koordination

Ansprechpartnerin:

Christine Kubbutat,

Telefon: 0761/201-3588, christine.kubbutat@stadt.freiburg.de

10 Jahre Yoga Zentrum Waldkirch

„Tag der offenen Tür“ am 10. Oktober

Madhuha R. Brünjes und

Astrid Fischer blicken erfolgreich

auf ein ganzes Jahrzehnt

YogaZentrum Waldkirch

zurück und bedanken sich

bei allen Teilnehmer*innen,

Kursanbieter*innen,

Dozent*innen für ihre Teilnahme,

Unterstützung und

Solidarität.

12 Yogalehrer*innen sind im

Yogazentrum aktiv. Ein Großteil

hat an der Yoga-Vedanta-

Schule (YVS) eine Ausbildung

absolviert. Jede*r unterrichtet

im eigenen Yoga-Stil. Somit

sind verschiedene Stilarten

von Hatha Yoga, Kundalini

Yoga, Faszien Yoga bis zu

Feldenkrais und verschiedene

Massagetechniken unter einem

Dach vereint.

Yoga hat gerade in dieser

Coronazeit einen hohen

Stellenwert. Während des

Lockdowns wurde für viele

Teilnehmer*innen am Zoomunterricht

angeboten, die dies

dankbar entgegennahmen. Gerade

für alleinstehende Menschen

war dies eine kostbare

Bereicherung.

Der indische Yoga-Stil wird

dem westlichen Menschen

angepasst. Am „Tag der offenen

Tür“ hat jede*r die

Möglichkeit, jeweils an einer

60-minütigen Kurseinheit

kostenlos an verschiedenen

Angeboten der ausgebildeten

Yogalehrer*innen (YVS) u.a.

teilzunehmen. Zudem findet

Kinderyoga statt. Eine Anmeldung

ist erforderlich, sowie das

Mitbringen einer eigenen Matte.

Weitere Infos: www.yogazentrum-waldkirch.de

Selbst wenn nach den neuesten

Verordnungen der GKV

für Yogalehrausbildungen die

Philosophie nicht mehr als so

wichtig angesehen wird, wird

weiterhin das Thema Yoga-

Philosophie auch außerhalb

der Yogalehrausbildungen

angeboten. Gerade in der heutigen

Zeit, in der die psychischen

Probleme weltweit unter

der Pandemie zunehmen,

kann die Yoga-Philosophie

eine wertvolle stabilisierende

Unterstützung für viele Menschen

werden. Weitere Infos:

www.yoga-vedanta-schule.de


36 KULTUR JOKER Italien

Domenico di Michelino,

„Dante und die drei Reiche“,

1465, Fresko im Dom Santa

Maria del Fiore in Florenz

Foto: Dom Santa Maria del Fiore

Italien ehrt Dante, auch in Freiburg

Ein reiches Programm zum großen Dichter während der 21. Woche der italienischen Sprache in der Welt

Die italienischen Kulturvereine

in Freiburg sind seit

Jahren sehr dynamisch. Mit

einem deutsch-italienischen

Veranstaltungsprogramm und

Italienisch-Kursen für alle Stufen

richtet sich ihr Angebot an

alle Italien-Liebhaber*innen,

Erwachsene und Kinder. Auf

Anregung des italienischen

Konsuls, Lorenzo Federico

Ramaioli, tun sich nun die ehrenamtlichen

Vereine Vivace,

Dante Alighieri Gesellschaft

und Centro Culturale Italiano

anlässlich der 21. Woche der

italienischen Sprache in der

Welt (18.-24. Oktober) zusammen,

die dieses Jahr dem Thema

„Dante, l‘Italiano“ gewidmet

ist. Diese stellt zugleich

den Höhepunkt und Abschluss

des 700. Jubiläumsjahrs des

Todes des „Sommo Poeta“ dar,

der als Vater der italienischen

Sprache gilt. Zu seiner Ehre

hat das italienische Außenministerium

seit März ein breites

Programm ins Leben gerufen,

in dessen Rahmen über 500

Veranstaltungen an 100 Orten

weltweit stattfanden. Das Netz

der diplomatischen Vertretungen

war daran eng beteiligt,

und mit der Unterstützung des

Italienischen Konsulats und

des Italienischen Kulturinstituts

in Stuttgart hat man sich

auch in Freiburg der Herausforderung

mit Begeisterung

gestellt. Freilich war der Anfang

– coronabedingt – schwer,

aber die digital neu aufgestellten

Vereine haben sich eine Videoproduktion

ausgedacht, die

mit dem Titel „Friburgo legge

Dante“ seit Juli auf Youtube

zu sehen ist. Darin wird eine

Auswahl von 10 Gesängen aus

dem ersten Teil der göttlichen

Komödie, der ,Hölle‘, von

in Freiburg lebenden und in

der Liebe zu Dante vereinten

Landsleuten vorgelesen. Die

Serie wird mit Lesungen aus

dem ,Fegefeuer‘ und dem ,Paradies‘

weitergehen, die Entspannung

der pandemischen

Lage macht mittlerweile auch

Präsenzveranstaltungen wieder

möglich, und zahlreiche

Dante-Events werden in der

dritten Oktoberwoche vor Publikum

stattfinden dürfen. Im

Foyer des Herder-Hauses veranstaltet

die Dante Alighieri

Gesellschaft – die seit diesem

Jahr einen neuen Vorstand hat

und eine größere Vernetzung

mit den Dante-Gesellschaften

weltweit plant – am 18. Oktober

eine Vernissage der Illustrationen

Theodor Zellers zu

Dantes ,Divina Commedia‘,

und lädt am 21. Oktober zum

Vortrag von Prof. Dr. Hans D.

Amadé Esperer, ,Dante und

sein frivoler Kollege Manoello

Giudeo‘, in der Alemannischen

Bühne ein. Der mit

interkulturellen und künstlerischen

Angeboten für Kinder

und Erwachsene unermüdlich

aktive Vivace hat für den 20.

Oktober einen Vortragsabend

zu verschiedenen Aspekten

von Dantes Werk organisiert,

die von vier Frauen beleuchtet

werden sollen, und wird vom

22. bis 24. Oktober außer in

dem Freiburger Vereinssitz

auch in Offenburg, Lahr, Lörrach

und Waldshut-Tiengen mit

einer Buchvorstellung, ,Dante

für neugierige Kinder und Eltern‘,

präsent sein. Das Centro

Culturale Italiano setzt für den

Anlass die langjährige Zusammenarbeit

mit dem Kommunalen

Kino fort und zeigt am

23. Oktober den Stummfilm

,Dantes Inferno‘ mit musikalischer

Begleitung von Günter

Buchwald (Klavier).

Weitere Infos: www.rodante.

de; vivace-freiburg.de; www.

koki-freiburg.de

Luca Marras


MUSIK KULTUR JOKER 37

„Singen lehrte mich also auch Geduld“

Der Sänger und Bildende Künstler Bernd Schwär begeistert mit humorvollen Chansons und Geschichten

Bernd Schwär bot einen „Liederabend fürs Herz“ im Finkenschlag, Freiburg-Haslach

Bernd Schwär hat viele Wege

gefunden, seine Gedanken und

Kreativität auszudrücken. Als

Bildender Künstler begeistert er

Kunstliebhaber*innen in Italien,

Frankreich und Deutschland mit

seinen Werken. „Musik ist für

mich die Ergänzung zum Gestalterischen

der Malerei“, erklärt

er auf die Nachfrage, in welcher

Verbindung diese Kunstformen

in seiner Welt stehen. Musik sei

für ihn etwas sehr Emotionales.

Mehr noch als bei der Bildenden

Kunst, könne er beim Singen

sein Inneres nach außen tragen.

„Gefühle müssen mitschwingen,

sonst ist das Ganze nichts“, stellt

er nachdenklich fest.

Dass Bernd Schwär mit Herzblut

musiziert und sich selbst

dabei nicht immer ganz so ernst

nimmt, zeigt schon sein Programm.

Bei vielfältigen Chansonabenden

begeistert er sein

Publikum mit deutschen Chansons,

über die er selbst auch zur

Musik gekommen ist. Mal laut,

dann leise, schließlich erzählerisch,

beinahe schon poetisch

und stets mit großer Gestik trägt

er die deutschen, meist sehr humorvollen

Texte vor, die an manchen

Stellen auch mal derb werden

dürfen. Wie sein Publikum

darauf reagiert, das Lachen,

das gemeinsame Zuhören, das

macht Bernd Schwär besonders

Freude.

Musik und Komposition begeisterte

ihn schon immer,

zum Singen fand er aber in den

1990er Jahren. Angefangen

beim Musizieren im Chor nahm

er schließlich Einzelunterricht.

„1994 bin ich in der Zeitung auf

eine Anzeige gestoßen ‚Qualifizierte

Gesangslehrerin aus

China gibt Unterricht‘. Am 1.

Juni 1994 um 17 Uhr bin ich in

die Egonstraße gefahren. Dort

stand im Versammlungslokal

der Linken Liste ein Klavier,

das wir für den Unterricht nutzen

durften. Das war dann natürlich

eine ganz andere Welt

für mich“, berichtet der gelernte

Schreinermeister. Über seine

Gesangslehrerin unternahm er

schließlich auch viele Reisen

nach China, lernte dort Land,

Leute und die Musik kennen.

„In China habe ich sogar einen

eigenen Namen: ‚Lau-Ben‘ das

heißt ‚Alter Mercedes‘“, erzählt

er lachend. Wie gesagt, Bernd

Foto: promo

Schwär nimmt sich selbst nicht

allzu ernst, seinen Weg als

Künstler und Musiker dagegen

schon. „Während meines Gesangsunterrichts

stand ich immer

wieder vor Schwellen und

Hindernissen, die ich nicht leicht

überwinden konnte. Erst durch

harte Arbeit und viele Proben

bin ich weitergekommen. Singen

lehrte mich also auch Geduld“,

stellt er versonnen fest.

Bis vor vier Jahren nahm er

auch Gesangsunterricht am

Theater Freiburg, wo er über die

Kompositionen von Nicola Vaccai

an die italienische Gesangsschule

herangeführt wurde. „Ich

erinnere mich noch, da gab es

ein Lied, bei dem ich ein Wort

sehr oft falsch ausgesprochen

habe. Dann sagte mir Maria Calicchio

das würde jetzt jedes Mal

eine Flasche Pinot Grigio kosten.

Das war eine teure Geschichte!“,

Bernd Schwär lacht und lehnt

sich dabei auf seinem Stuhl zurück.

Im Theater Freiburg habe

er viele andere Sänger*innen

und Musiker*innen getroffen,

die ihn inspirierten und seinen

Gesang über die Jahre veränderten.

Auch den Pianisten Anton Illenberger

lernte er dort kennen.

Seither musizieren die Beiden

beinahe jeden Sonntagmorgen

bei Schwär daheim im Musikzimmer.

„Sein Einfluss ist groß,

er schlägt immer wieder neue

Stücke vor und hat mich zum

Beispiel an die alten Wiener

Lieder herangeführt“, schwärmt

er von seinem Pianistenfreund.

Anton Illenberger war es auch,

der Bernd Schwär zu seiner Ausstellung

nach Rom begleitete.

Der Veranstalter wünschte, dass

der Künstler Bernd Schwär zur

Eröffnung auch singt. Gesagt,

getan. Mit einem Kinderklappklavier

im Gepäck (ein großes

lässt sich schwer transportieren)

sind die beiden nach Italien zu

Schwärs Vernissage gereist und

trugen vor 400 Menschen „O

sole mio“ vor. „Das kam gut

an!“, erzählt er lachend.

Auch wenn die Chansons in

seinem Programm von der Sprache

und den Geschichten dahinter

leben, ist Bernd Schwär davon

überzeugt, dass Musik auch

ohne Sprache funktioniert, solange

Gefühle dahinterstecken.

Als er darüber spricht wird er

kurz nachdenklich, dann lächelt

er und beginnt eine Geschichte

aus seinem Leben zu erzählen,

die ihm die Bedeutung der Musik

vor Augen geführt habe.

„Es gab einen Mann in Freiburg,

der am Martinstor stand

und immer nach einer Mark

fragte. Ich gab ihm öfter mal

eine Mark und irgendwann hat

er mich auf einen Cappuccino

eingeladen. Eines Nachts, es

war sogar Vollmond, parkte ich

bei der alten Unibibliothek und

da saß er auf dem Mäuerle. Ich

ging also in mein Auto, machte

den Motor an und eine CD begann

zu spielen“, während er die

Geschichte mit großen Gesten

erzählt, beugt sich Schwär nach

vorne. „Damals hörte ich viel

klassische Musik, gerne auch

CDs mit gesammelten Werken.

Als ich mein Fenster öffnete,

kam er zu mir und sagte, dass

er gern klassische Musik höre

und fragte mich, ob er zu mir

ins Auto sitzen dürfe. Ja klar,

warum nicht!“ Die Geschichte

endet damit, dass Bernd Schwär

gemeinsam mit ihm nachts um

halb zwölf losfährt. Über Günterstal,

den Schauinsland, Todtnau,

Feldberg, Titisee, St. Peter

und St. Märgen, bis sie morgens

um halb sechs wieder in Freiburg

waren. „Auf der Fahrt haben

wir sechs Klassik-CDs gehört

und kein Wort miteinander

gesprochen. Danach sah ich ihn

zwei Wochen nicht. Als wir uns

wieder begegnet sind, erzählte

er mir, dass er noch am selben

Morgen nach Hause gefahren

ist. Er kam per Anhalter aus dem

Rheinland und ist in Freiburg

nicht mehr weitergekommen.

Die Musik hat ihm so viel Mut

gegeben, dass er wieder heim zu

seiner Familie gegangen ist.“ Die

Geschichte hat wohl nicht nur

für den Mann vom Martinstor

eine große Bedeutung, denn

auch für Bernd Schwär ist Musik

mehr als nur ein paar Töne und

Zeilen. „Singen macht mir so

großen Spaß und zu sehen, dass

es meinem Publikum ebenfalls

Freude macht und sie am Ende

mit einem Lächeln heimgehen,

das ist dann die Belohnung!“.

Bernd Schwär arbeitet derweil

an einem neuen Programm, mit

dem er für Weihnachts- und

Familienfeiern gebucht werden

kann. Infos unter: schwaer@

modutec.de

Elisabeth Jockers


38 KULTUR JOKER musik

„Akkordeon & Orgel“

Barockkirche St. Peter

Am 3. Oktober, 17 Uhr findet

in der Barockkirche St. Peter

ein Konzert für Akkordeon

und Orgel statt. Orgel und Akkordeon

haben viele Gemeinsamkeiten;

etwa die Klangerzeugung

mittels schwingender

Luft und die klare Zuordnung

der Tonerzeugung an Tasten

oder Knöpfen.

Teodoro Anzellotti, Professor

an der Musikhochschule

Freiburg, ist ein Pionier für

eine Neuausrichtung des Akkordeonspiels.

Barockmusik

und viele Uraufführungen

namhafter Komponisten belegen

seinen Ruf als „momentan

wohl bedeutendster Akkordeon

Interpret moderner Musik“

(Süddeutsche Zeitung).

Zusammen mit Bezirkskantor

Johannes Götz hat er ein Programm

erarbeitet, das die unterschiedlichen

Facetten beider

Instrumente beleuchtet. Beide

Instrumente wirken zusammen

im Konzert c-moll für 2 Cembali

von Johann Sebastian Bach.

Außerdem werden Werke von

Haydn, Beethoven, Franck und

Bartók geboten. Karten: www.

reservix.de, Abendkasse ab 16

Uhr.

Cello und Orgel

Konzert in St. Trudpert

Der Cellist Manuel Fischer-

Dieskau und der frühere Freiburger

Domorganist Gerhard

Gnann spielen am 17. Oktober,

16.30 Uhr in St. Trudpert Werke

von J. S. Bach, Josef Rheinberger

und Camille Saint-Saëns.

Cellist Manuel Fischer-Dieskau

singt mit dem Cello und bringt

damit Musik förmlich zum

Leben. Meisterhaft gespielt

von Gerhard Gnann entfalten

die beiden Orgeln in St. Trudpert

ihre Klangfarben im Kirchenraum.

Das Konzert ist das

dritte Konzert, das im Rahmen

der Konzertreihe „Konzerte St.

Trudpert“ in diesem Jahr stattfinden

kann.

Karten: www.reservix.de.

Außerdem bei den Touristinformationen

in Münstertal und

Staufen.

Als absolut explosiv beschreibt

das Blues Music Magazine

den Sound des Costa

Rica Blues Botschafters Jose

Ramirez. 2020 hat seine Band

den zweiten Platz bei der IBC

in Memphis errungen. Anson

Funderburgh nahm sich dem

Newcomer an, produzierte

dessen neues Album und zeigt

sich absolut begeistert von den

Cello- und Orgelkonzert

Manuel Fischer-Dieskau

Foto: promo

Absolut explosiv

Jose Ramirez im Chabah

Teodoro

Anzellotti

Foto: Anzellotti

Fähigkeiten seines Schützlings.

Das Album kletterte in fast

allen Bluescharts auf Platz 1!

Jose Ramirez Musik ist der

Blues, gewürzt mit anständig

Soul, dazu eine Prise Johnny

Guitar Watson. The Jose Ramirez

Band wird am 27. Oktober,

20.30 Uhr im Chabah in Kandern

zu erleben sein.

Musik, Comedy, Partys

Der Oktober im Jazzhaus Freiburg

Einen bunten Mix aus Comedy,

Musik und Clubnächten

kündigt der Oktober im Freiburger

Jazzhaus an. Gleich am

2. Oktober feiert das Jazzhaus

ab 23 Uhr mit der legendären

„In The Mix“-Partyreihe die

Musik des 21. Jahrhunderts.

Nach einer fast zweijährigen

Pause kehrt am 6. Oktober, 20

Uhr endlich wieder die Comedy

Night, moderiert von Julian

Limberger, ins Jazzhaus zurück.

Zu Gast sind Jess Jochimsen,

Tobias Gnacke, Jan Preuß

und Timur Turga. Das HipHop-

Duo Zweierpasch begeistert indes

am 8. Oktober, 20 Uhr das

Publikum, am Tag darauf ab 23

Uhr schmettern dann wieder legendäre

90s Klassiker aus den

Boxen und laden zur bunten

Kult-90er-Party in Freiburg ein.

Pop-Fans kommen am 10. Oktober,

20 Uhr bei Die Sterne auf

ihre Kosten, während die fünf

Musiker von Les Yeux d’la Tête

für mitreißende Weltmusik am

15. Oktober, 20 Uhr sorgen.

An gleich zwei Tagen, 17./18.

Oktober, je 20 Uhr, betritt die

Singer-Songwriterin Anna Depenbusch

im Rahmen der Echtzeit

Tour 2021 die Bühne und

berührt dort die Zuhörenden

durch ihre Musik,

die durch ganz viel

Menschlichkeit einmalige

Augenblicke

kreiert.

Rockig wird’s gen

Ende des Monats,

wenn Fischer-Z (22.

Oktober, 20 Uhr) und

Tito & Tarantula (27.

Oktober, 20 Uhr) ins

Jazzhaus kommen.

Den passenden Abschluss

im Oktober macht das

Silje Nergaard Duo am 31. Oktober,

20 Uhr. Die norwegische

Sängerin gehört zu den erfolgreichsten

europäischen Jazzsängerinnen

und ist bekannt

dafür, mit ihrer sanften Stimme

auch mal ernsthafte Gedanken

auszudrücken.

Weitere Infos: www.jazzhaus.

de

Silje Nergaard Duo

Zwei Flöten &Cello

Kaufhaus Serenade der Camerata Instrumentale

Die diesjährige 2. Kaufhaus-

Serenade der Camerata Instrumentale

Freiburg findet am 2.

Oktober, 20.15 Uhr im Historischen

Kaufhaus statt. Frank

Michael und Daniela Weitze

(Flöten) und Andreas Rossmy

(Violoncello) musizieren das 4.

Londoner Trio von Joseph Haydn

und die „Sensiblen Variationen“

über ein Schubert-Thema in der

Mit stürmischen und hoffnungsvollen

Werken von

Hugo Wolf, Francis Poulenc,

Hermann Suter und Gustav

Holst wagt das grenzübergreifend-dreisprachige

Ensemble

Chœur3 eine poetische Annäherung

an die allen vertraute

Sehnsucht, die von einem Ort

zum anderen treibt. Die Aufführungen

finden statt am 23.

Oktober, 20 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche

in Freiburg sowie

Seit mehr als einem Jahrzehnt

begeistern der Akkordeonist

Klaus Paier aus Österreich und

die Kroatin Asja Valcic am

Cello die Musikwelt. Jazzthing

lobte am Beispiel des Duos,

„wie zeitlos und grenzüberschreitend

es sich mit Jazz als

Basis musizieren lässt.“, Einander

zuhören, kommunizieren,

Ideen des anderen weiterstricken.“

DER SPIEGEL nennt

das Duo „atemberaubend“. Zu

ihrem 10-jährigen Jubiläum

erschien beim renommierten

Vielstimmige Überfahrt

Ensemble Chœur3 mit neuem Programm

am 24. Oktober, 18 Uhr in

der Theodorskirche in Basel.

Die Ausführenden sind:

Ensemble Chœur3 (grenzübergreifend-dreisprachiger

Projektchor), George Ricci,

(Klarinetten), Jean-Christophe

Simon, (Bühnenbild und

Licht) sowie Abélia Nordmann,

(Mise en espace und

Leitung).

Eintritt frei, Spenden erbeten.

Visionäres Duo

Klaus Paier & Asja Valcic in Merzhausen

deutschen ACT Label das Album

„Vision for Two - 10 Years“;

eine Bestandsaufnahme,

aber auch eine fortwährende

Neuerfindung und ein Ausblick

dieses visionären Duos.

Die eher rare Kombination Akkordeon-Cello

wird den Besuchern

im FORUM Merzhausen

am 15. Oktober, 20 Uhr ein unvergleichliches

Klangerlebnis

bescheren.

Tickets: 20 Euro. forumjazz.

de/reservix.de

Foto: promo

aparten Besetzung Flöte, Altflöte

in G und Violoncello von

Tilo Medek. Zwei der kühnsten

und schönsten Flötenduette der

Barockzeit werden gegenüber

gestellt, beide in f-Moll: von Georg

Philipp Telemann und dem

ältesten Sohn Johann Sebastian

Bachs Wilhelm Friedemann.

Das 2015 zur Erinnerung an den

großen australischen Komponisten

Felix Werder entstandene

Duo für Flöte und Violoncello

„Australia Felix“ von Frank Michael

und drei der charakteristischen

Etüden aus op. 107 von

Sigfrid Karg-Elert ergänzen das

abwechslungsreiche Programm.

Den virtuosen heiteren Beschluss

bildet das Konzertante Trio op. 6

Nr. 1 des Komponisten Antoine

Hugot.

Ensemble Chœur3

Foto: promo

Asja Valcic und Klaus Paier

Foto: Michael Reidinger


musik KULTUR JOKER 39

Am 10. Oktober, 17 Uhr veranstaltet

die Opera Factory

Freiburg einen Liederabend

unter dem Motto „Freude hab

ich geschürft“ im neuen Kammermusiksaal

im Junghof

Kappel, Großtalstr. 101. Dort

wird der Bariton Hans Christoph

Begemann (mehrfacher

Preisträger der Deutschen

Schallplattenkritik) Liederzyklen

und Lieder von Erwin

Schulhoff, Erich J. Wolff und

Johannes Brahms zu Gehör

bringen, begleitet von Klaus

Simon am Klavier. Neues Repertoire

aufzuspüren ist immer

„Freude hab ich geschürft“

Liederabend der Opera Factory Freiburg

ein Abenteuer in ungeahnte und

unbekannte Welten. So auch

das vor wenigen Jahren noch

völlig unbekannte Liedœuvre

des Prager Komponisten Erwin

Schulhoff und auch des

Wiener Komponisten Erich J.

Wolff. Schulhoffs Lieder waren

größtenteils bis 2017 nicht verlegt

und Wolffs Schaffen war

zu Lebzeiten gedruckt, ist aber

leider nur noch vereinzelt in

Staatsbibliotheken erhalten. Johannes

Brahms‘ berühmte Vier

Ernste Gesänge runden das ambitionierte

Programm um zwei

Entdeckungen ab.

Weitere Infos: www.operafactory.de

Hans Christoph Begemann

Foto: Martina Pipprich

Altes und Neues

Schwetzinger SWR Festspiele werden nachgeholt

Die Festspiele beginnen am

16. Oktober mit einer Musiktheaterproduktion

für Kinder

„Orpheus und die Zauberharfe“,

die in Zusammenarbeit

mit dem Staatstheater

Oldenburg entstanden ist und

den Orpheus-Mythos in der

Tradition eines Pasticcios als

Märchen kindgerecht erzählt.

Mit Wort-Musik-Programmen

sind die Schauspieler Udo Samel,

Hanns Zischler und Ulrich

Noethen zu Gast. Außerdem

dabei sind der Bratschist

Nils Mönkemeyer, die Capella

de la Torre, Christoph und Julian

Prégardien, die Geigerin

Antje Weithaas, die Cellistin

Marie-Elisabeth Hecker, der

Pianist Martin Helmchen und

die Streichquartette Schumann,

Quiroga, Bennewitz und Brentano.

Die Akademie für Alte

Musik Berlin widmet sich zusammen

mit der Sopranistin

Christina Landshamer Werken

von Haydn, Mozart und Beethoven.

Seinen Blick auf Marc-

Antoine Charpentiers Jahre

in Rom wirft das in Frankreich

beheimatete Ensemble

Correspondances. Wie immer

werden die Konzerte vom Radiokulturprogramm

SWR2 gesendet

und zum Nachhören auf

www.SWR2.de bereitgestellt.

Aktuelle Informationen auf

www.schwetzinger-swr-festspiele.de

Literarisch - musikaliche Expedition

2. Kreuzgangkonzert in St. Martin

Am 30. Oktober, 20 Uhr findet

das 2. Kreuzgangkonzert in

der Kirche St. Martin in Freiburg

statt. Geboten wird ein

Rezitationsabend zum nachgeholten

Beethovenjahr 2020 unter

dem Motto „Hoffen soll der

Mensch! Der Bariton Ekkehard

Abele und der Hammerflügelspezialist

Enno Kastens werden

ausgewählte Lieder und Briefe

von Beethoven zu Gehör bringen.

Höhepunkt ist dabei der

Liederzyklus „An die ferne Geliebte“

op. 98. Zwischen den Extremen

„An die ferne Geliebte“

und des „Heiligenstädter Testaments“

werden Beethovens

Lebenswirklichkeit und seine

Ekkehard Abele und Enno Kastens

Foto: Ann-Marie Najderek

künstlerische Vision zu Zeugnissen

eines ungebrochenen

schöpferischen

Willens, der

allen Widrigkeiten

und Bedrohungen

des

Alltags trotzt.

Die Abendkasse

öffnet

um 19 Uhr.

Kartenvorbestellungen

per

Mail zusätzlich

Aventure Open

Das Ensemble Aventure lädt zum Mitmachen ein

Mach mit! Unter diesem

Motto lädt das Ensemble Aventure

ein zum gemeinsamen Musikmachen

und Musik erfinden

am 18. Oktober, 19 Uhr in der

Elisabeth Schneider Stiftung in

Freiburg. Jeder Mensch ist musikalisch

und trägt eine Menge

Musik in sich, die zu neuen

Klängen zusammengeführt

wird: durch Spielen, Horchen,

Nachhorchen, Vorschläge machen.

Ergänzt wird das voraussetzungsoffene

Musizieren

durch Findung und Erfindung

von Konzepten neuer Musik,

unter: mail@

operafactory.

de

bei denen ebenso alle mitmachen

können. Jede*r kann seine

Ideen und Klänge einbringen

– ein offenes Format für Laien,

Kinder und Jugendliche mit

Stimme, Körper, Instrumenten

aller Art. Mitspieler und Moderatoren

sind Nicholas Reed,

(Schlagzeug), und Wolfgang

Rüdiger, (Fagott) vom Ensemble

Aventure sowie der Komponist

und Improvisator Rodolfo

Acosta und die Sängerin Beatriz

Elena Martínez als Special

Guests aus Kolumbien.

Zwischen den freien Musizieraktionen

erklingen zwei

Stücke von Rodolfo Acosta:

„Canto per Klaus“ (1999) für

Schlagzeug und „El día ha llorado

un rato, pero yo, un día.

Lejos de tus brazos mi cuerpo

desfallece de sed“ (2004)

für weibliche Stimme und drei

Gongs

Karten:konzerte@ensembleaventure.de,

Vorbestellung

erforderlich (begrenzte Besucherzahl).

Es gilt die aktuelle

Corona-Verordnung.

30 Years of Vocal Jazz

Jazzchor Freiburg & New York Voices

Die legendären New York

Voices kommen am 3. Oktober,

18 Uhr nach Freiburg ins

Konzerthaus, um die Bühne

mit dem Jazzchor zu teilen.

Zweimal 30 Jahre Vocal Jazz

der Extraklasse: Die „Voices“

gelten als führendes Jazzvokalquartett,

das fast die ganze Welt

bereist und mit Künstlern wie

dem Count Basie Orchestra und

Paquito d’Riviera zusammengearbeitet

hat. Immer schon

war dieses Ensemble Inspiration

für den preisgekrönten Jazzchor

Freiburg, der mit seinen

„eigen/art/igen“ Programmen

bislang in 15 Ländern Europas

und Asiens konzertierte. Darüber

hinaus stießen dem Chor

Projekte mit Bobby McFerrin,

Torun Eriksen und den Bamberger

Symphonikern immer

wieder neue musikalische Türen

auf. Zum Jubiläum nun sind

die Freiburger und New Yorker

am gleichen Abend zu hören,

einzeln und gemeinsam.

Jazzchor Freiburg

Foto: Lisa Gramlich

„Die Nacht der Musicals“

Konzerthaus Freiburg

Am 3. Oktober, 20.00 Uhr,

findet im Kulturzentrum 3klang

in Sulzburg-Laufen ein facettenreicher

Konzertabend mit

einem Bläserquintett, Klavier

und Gesang statt. Auf dem

Programm stehen Werke von

J. Haydn über die Romantik,

bis Alban Berg. Fünf Bläser,

Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott

und Horn unter der Leitung

von Philip Steffe werden in

ihrem reichen Farbspektrum

erklingen. Nieneke Hamann,

Dozentin der Musikhochschule

Trossingen, und die Sopranistin

Michaela Ortlieb bestimmen

einen Teil des abwechslungsreichen

Konzertes.

Seit über 20 Jahren gastiert

die erfolgreichste Musicalgala

„Die Nacht der Musicals“

jährlich in über 150 Städten in

ganz Deutschland und Österreich.

Präsentiert werden am

30. Oktober im Konzerthaus

Freiburg die besten Hits aus

den bekanntesten Musicals

der Welt. Klassiker aus „Cats“,

„Elisabeth“, „Tanz der Vampire“,

„Das Phantom der Oper“

oder der „Rocky Horror Show“

werden zu hören sein. Auch

Songs aus Power-Musicals wie

aus „Mamma Mia“, „We Will

Rock You“ oder „Grease“ bringen

die Zuschauenden zum Beben.

Mit großartigen Stimmen

und schauspielerischem Talent

zeigen die Darsteller, was Leidenschaft

auf der Bühne bedeutet.

Begleitet werden die Stars

der Musicalszene von einem

internationalen Ensemble aus

professionellen Tänzer*innen.

Weitere Infos: www.dienachtdermusicals.de

„Cats“ bei der Nacht der Musicals

Foto: Lisa Gramlich

Von Haydn bis Berg

Konzert im Kulturzentrum 3klang

StaatsweinguT

freiburg

Weine der

Spitzenklasse

Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg

Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr

Sa. 10.00 – 16.00 Uhr

Tel. 40165 4310 • Fax 40165 4311

www.staatsweingut-freiburg.de


40 KULTUR JOKER musik

„Multiphonics“ 2021

Duo FisFüz in Müllheim und Waldkirch

Annette Mayes „ensemble Fis-

Füz“ existiert seit 1995. Sie gründete

es zusammen mit ihrem musikalischen

Weggefährten, dem

Weltklasse-Perkussionisten Murat

Coşkun. Ein weiterer langjähriger

Mitspieler ist der türkische

Oud-Spieler und Gitarrist Gürkan

Balkan. Die musikalische

Grundlage bilden Eigenkompositionen

der Mitglieder des

Ensembles, die sich thematisch

rund ums Mittelmeer bewegen,

wobei sie musikalische

Einflüsse aus

dem Nahen und Fernen

Osten ebenso

wie aus Nordafrika

verarbeiten und tradierte

Formen durch

Improvisation und

Variation aufbrechen.

Für „Multiphonics“

2021 arbeiten Annette

Maye und Murat Coşkun zudem

mit dem Freiburger Bassisten

Winfried Holzenkamp sowie

dem Zink-, Schalmei- und Dudelsackspieler

Ian Harrison, einen

der herausragenden Solisten

der internationalen Folk- und

Alte Musikszene. Das Duo Fis-

Füz ist am 5. Oktober, 20 Uhr in

der Martinskirche Müllheim und

am 6. Oktober, 20 Uhr im Freiburger

E-Werk live zu sehen.

Annette Maye und Murat Coşkun

Foto: Yoshi-Toscani

Musik und Texte

Alte Aula der UNI Freiburg

Am 21.Oktober, 19 Uhr findet

in der Alten Aula der Universität

Freiburg ein Memorial aus Anlass

des Jahrestages der Deportationen

nach Gurs statt. Das Programm

widmet sich verfolgten und exilierten

Künstler*innen, die in

Badenweiler lebten. Der Eintritt

ist frei, es bedarf aber schriftlicher

Anmeldung an mail@

Bronislaw-Huberman-Forum.de.

Wolfgang Abel und Gerd Heinz

begeben sich in einen Dialog über

René Schickele 1930 auf der Rheinbrücke

drei Künstler: René Schickele,

Oskar Schlemmer und Annette

Kolb, von denen auch Texte gelesen

werden. Nataša Maric spielt

„Dithyrambes“ für Flöte solo

des russischen, exilierten (futuristischen)

Komponisten Artur

Lourié. Im Eingangsbereich werden

Ölbilder von Emil Bizer zum

Thema „Himmlische Landschaft

– Eine Hinterfragung“ gezeigt

werden.

Foto: promo

Blick nach vorne und zurück

100 Jahre Donaueschinger Musiktage

Die Donaueschinger Musiktage

warten auf mit einem viertägigen

Jubiläumsprogramm

vom 14. bis 17. Oktober. 27 Uraufführungen

und acht Klanginstallationen

im öffentlichen

Raum stehen auf dem Programm.

Für Björn Gottstein,

den Künstlerischen Leiter der

Musiktage, kommt das Jubiläum

einer kleinen Sensation

gleich. „Welches Musikfestival

kann schon von sich behaupten,

das Musikleben ein Jahrhundert

lang maßgeblich geprägt

zu haben?“ Die Rückschau auf

die bewegte Geschichte des Festivals

vollzieht sich vor allem

in Form von Installationen, Publikationen

und einer Ausstellung,

aber auch durch die Aufführung

von Werken, die für

die Historie der Musiktage von

Romantische Jugendträume

Salagon Quartett und Tilman Krämer

Unter dem Titel „Romantische

Jugendträume“ eröffnet

am Samstag, den 30. Oktober,

19 Uhr der Kulturverein Tiengen

mit dem Salagon Quartett

und Tilman Krämer seine 31.

Konzertreihe im Tuniberghaus.

Mitglieder des in Freiburg

ansässigen Quartetts sind

Christine Busch, Lisa Immer

(Violine), Sebastian Wohlfarth

(Viola) und Gesine Meyer-Eggen

(Violoncello).

Zusammen mit Tilman Krämer

wird u. a. das Klavierquintett

Es-Dur op. 44 von Robert

besonderer Bedeutung waren.

Für den Blick nach vorne stehen

zahlreiche Uraufführungen.

Die Donaueschinger Musiktage

beginnen am 14. Oktober mit

einem Festakt, der musikalisch

vom Quatuor Diotima gestaltet

wird. Zur Aufführung gelangen

mit dem Kopfsatz des dritten

Streichquartetts von Paul

Hindemith und einem neuen

Werk von Mikołaj Laskowski

zwei Kompositionen, die einen

Bogen von 1921 bis 2021

spannen. Im nachfolgenden

Eröffnungskonzert stellt das

SWR Vokalensemble gemeinsam

mit dem JACK Quartet ein

abendfüllendes Werk für Chor

und Streichquartett von Chaya

Czernowin vor. Das erste von

vier Orchesterkonzerten gestaltet

noch am gleichen Abend

Soul der 60er Jahre

Konzert mit Fire of Soul

Fire of Soul, die deutsch-französische

Soulband, gibt am 15.

Oktober, 20.30 Uhr ein Konzert

im Saal des Gasthauses Warteck

in Müllheim/Niederweiler.

Die siebenköpfige Band wurde

2013 von den aus Martinique

stammenden Brüdern Alain

und Chris Koutenay gegründet.

Gitarre, Bass, Schlagzeug,

Piano und Bläser bereiten einen

soliden Klangteppich für

den Sänger „Little“ Walter

Golczyk, der mit seiner rauen

Stimme und grandiosem Entertainment

der Band einen

besonderen Ausdruck verleiht.

Heiße Rhythmen und Gespür

für die Authenzität des Soul

der 60er Jahre werden in einer

lebendigen Show dargeboten

und Klassiker werden zu neuem

Leben erweckt. Fire of Soul

begeistert nicht nur wegen ihres

hohen Unterhaltungswertes,

sondern auch weil die deutsch/

französische Freundschaft,

besonders im grenznahen

Fire of Soul

Schumann aufgeführt. Außerdem

stehen zwei Werke von

Felix Mendelssohn auf dem

Programm: sechs „Lieder ohne

Worte“ und das a-moll Streichquartett

op.13.

Tilman Krämer Foto: promo Salagon Quartett Foto: promo

das SWR Symphonieorchester

mit Werken von Annesley

Black, Maja S. K. Ratkje und

Beat Furrer. Beide SWR Ensembles

sind zusammen mit

dem IRCAM und dem Chorwerk

Ruhr unter der Leitung

von Sylvain Cambreling auch

am Abschlusskonzert beteiligt,

wenn Francesco Filideis Oratorium

„The Red Death“ seine

Uraufführung erlebt.

Ein echtes Spektakel im

Freien lässt die Landschaftskomposition

„DONAU / RAU-

SCHEN“ von Daniel Ott und

Enrico Stolzenburg erwarten

(16.10., 18 Uhr). Diese wird

ganz Donaueschingen zum

Klingen bringen.

Detailliertes Programm:

SWRClassic.de/donaueschinger-musiktage.

Müllheim ein aktuelles gesellschaftspolitisches

Thema ist,

das von Fire of Soul praktiziert

und musikalisch umgesetzt

wird – Eintritt frei, Hutspende

erbeten.

Foto: promo


Veranstaltungen KULTUR JOKER 41

Bitte beachten Sie die Hygiene– und

Voranmelderegelungen sowie

eventuelle Absagen

Weitere aktuelle Termine finden Sie im

Online–Veranstaltungskalender unter:

www.kulturjoker.de

Fr 1. Oktober

Freiburg

Musik

18:30 h: Cordiale: „Afrika trifft Orient“. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

21 h: Cordiale: „Konzert“ - Cécile Verny in

Begleitung von Johannes Maikranz. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

22:30 h: Cordiale: „Musikalischer Abschluss“ - Joel

da Silva in Begleitung der Band. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Theater & Tanz

17 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19:30 h: Premiere: „Bygones“ - Out Innerspace

Dance Theatre / David Raymond & Tiffany

Tregarthen (Kanada). Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.

Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-

Weiss-Str. 6A

20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.

Alemannische Bühne, Gerberau 15

Kabarett & Comedy

20 h: „#Lach_mich“ - Patrizia Moresco Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Vorträge & Gespräche

19 h: Cordiale: „Wo liegt unsere Verantwortung für

Geflüchtete?“. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße

77

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Cow“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Allgemein

20 h: Wörldwaid! - Die neue Christoph Sonntag

Live-Show. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

Musik

20 h: „Ballett Werkstatt“ - Hamburg Ballett John

Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim

Alten Bahnhof 2

20:30 h: Bluesquamperfect – Blues, Soul, Rock.

Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

Sa 2. Oktober

Freiburg

Allgemein

20 h: Sanierung eines Baudenkmals. Freiburg

(verschiedene Orte),

Literatur

16 h: „Töchter von Gastarbeiter*innen“ - Die

Freiburger Autorinnen Fatma Sagir & Tú Qùynhnhu

Nguyễn. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Musik

14 h: Cordiale: „Afrika trifft Orient“. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

20:15 h: 2. Kaufhaus-Serenade: 2 Flöten & Cello

/ Camerata Instrumentale Freiburg. Historisches

Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24

21:30 h: Cordiale: „SOULFAMILY“. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

Theater & Tanz

14:30 h: „Kamishibai König und sein kluger

Wesir“ - Teilnehmerinnen des Sozialdienstes

muslimischer Frauen erzählen eine selbst

geschriebene Geschichte aus 1001 Nacht. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

14:30 h: Cordiale: „Kamishibai. König und sein

kluger Wesir“. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße

77

15:30 h: Cordiale: „Nelly und Julia“. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

17:45 h: Cordiale: „Lebens(t)raum“. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

17:45 h: Lebens(t)raum E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

19:30 h: Premiere: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš

Janáček. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.

Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-

Weiss-Str. 6A

20 h: Premiere: „Anne-Marie die Schönheit“ -

Deutsche Erstaufführung / von Yasmina Reza

mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

20 h: „Irgendwas stimmt immer“ - Vocal Recall.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

07 h: Münstermarkt Frühstück: Eine kulinarische

Markttour für Freiburger*innen. Münsterplatz,

Münsterplatz

15 h: Kinder führen Kinder – Kalt, aber cool!

Archäologisches Museum Colombischlössle,

Rotteckring 5

Partys

23:00 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Feste & Hocks

14 h: Straßenfest mit temporärer Spielstraße.

Jensenstraße, Jensenstraße

Vorträge & Gespräche

16 h: Cordiale: „Töchter von Gastarbeiter*innen“

- Fatma Sagir und Tú Qùynh-nhu Nguyễn E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

18:30 h: Cordiale: „Mein Leben zwischen

zwei Welten. Eine bewegende Geschichte in

Bildern“ - Ousman Bojang. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

19:15 h: „Stühlinger Kirchplatz“ ist überall Wie wir

gemeinsam die Zukunft trotz der Globalisierung

menschlich gestalten. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

19:15 h: Cordiale: „Stühlinger Kirchplatz ist überall“

- mit Grußwort vom Ersten Bürgermeister Ulrich

von Kirchbach. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße

77

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

20 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

14 h: „L‘heure exquise - Maurice Béjart“ -

Alessandra Ferri und Carsten Jung. Theater

Baden-Baden, Goetheplatz

19 h: „Tod in Venedig“ - Ballett von John

Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim

Alten Bahnhof 2

20 h: „L‘heure exquise - Maurice Béjart“ -

Alessandra Ferri und Carsten Jung. Theater

Baden-Baden, Goetheplatz

Musik

20 h: Die A Cappella Nacht Kurhaus Baden-

Baden, Kaiserallee 1

20:15 h: Konzert Barockcello und Orgel. Werke

von Bassano, Frescobaldi, Marais, Telemann und

Bach. Ev. Pauluskirche Badenweiler, Kaiserstr. 8

20:15 h: Konzert Barockcello und Orgel. Werke

von Bassano, Frescobaldi, Marais, Telemann und

Bach. Ev. Pauluskirche Badenweiler, Kaiserstr. 8

Varieté

20 h: Magic Man: Varieté Benefizgala. Kultur- &

Bürgerhaus Denzlingen, Stuttgarter Str. 30

Kunst

11 h: Vernissage: „Nobody‘s Listening“. ZKM

| Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe,

Lorenzstr. 19

So 3. Oktober

Freiburg

Literatur

19 h: „Ostbewusstsein“ - Lesung mit Valerie

Schönian. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

Musik

10 h: Infotag an den Jazz & Rock Schulen

Freiburg – Beratung am Instrument, Vorstellung

verschiedener Ensembles, Mitmachangebote.

Jazz und Rock Schule Freiburg, Haslacher Str. 43

12 h: Sonntagsmatinee Archäologie –

Musik – Aperitif Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

18 h: Cuadro Sur - Gitarrentrio / Mit Werken von

Federico Moreno-Torroba, Pat Metheny, Ennio

Morricone, Georges Bizet u.a.. St.-Michaels-

Kapelle (Alter Friedhof), Karlstr. 39

18:30 h: Cordiale: „Finale“ - SÜDUFER Chor.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Theater & Tanz

11 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger

Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

12:30 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger

Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

15 h: Cordiale: „AFRICA DAY“. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

18 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

18 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.

Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-

Weiss-Str. 6A

19 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - Deutsche

Erstaufführung / von Yasmina Reza mit Robert

Hunger-Bühler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

19 h: „Ich bin VIELE - Eine Reise durchs Uliversum“

- Uli Boettcher. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

15 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele

Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Film

15:30 h: Kurzfilme Friedens(w)orte / Projekt

von PAKT e.V. Kommunales Kino Freiburg,

Urachstraße 40

Basel

Theater & Tanz

15 h: „OperAvenir Porträtkonzert“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

18:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19 h: „Empty Thrones“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

17 h: „Tod in Venedig“ - Ballett von John

Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim

Alten Bahnhof 2

Musik

10 h: Gottesdienst mit Musik für Violoncellosolo.

Telemann, Gamben-Fantasien, BACH-

Bearbeitungen für Orgel. Ev. Stadtkirche

Müllheim, Wilhelmstr. 17

Literatur

18 h: „Variationen der Liebe – Geschichten aus

dem Decamerone“ - mit Musik von Frescobaldi

und Debussy Boccaccio. Theater Kumedi,

Römerstraße 2

Musik

20 h: Bläserquintett, Klavier und Gesang / Werke

von J.Haydn über die Romantik, bis Alban Berg.

Kulturzentrum3klang, Doretmatt 2

Antisemitismus heute

Für die ganze Familie

Viel mehr „Neu“ geht fast nicht:

Das Jugendbildungswerk veröffentlicht

sein neues Angebot auf

einer neu gestalteten Website,

auf der nun rund 200 Kurse,

Workshops, Projekte und weitere

Angebote zu finden sind.

Seit September finden diese zum

großen Teil im neu sanierten

Haus der Jugend statt. Unter

dem Dach des Jugendbildungswerks

bieten die Jugendkunstschule,

der Circus Harlekin und

„Klimatische“

Am 2. Oktober möchten die

Parents for Future Freiburg und

weitere Umweltgruppen auf der

Schwarzwaldstraße (ab der Einmündung

Hildastr) eine Versammlung

zur Mobilitätswende

abhalten. Mit der Aktion „Klimatische“

soll diese stark befahrene

Straße kurzfristig dem

Autoverkehr entzogen und als

Plattenbörse im Herbst

Ein Freiburger Urgestein ist

die Plattenbörse. Seit 1985 bietet

die Börse Schätze aus dem

Bereich Vinyl, CD und Musik-

DVDs. Eine echte Institution

für Sammler*innen und DJs,

aber nicht nur für die. Am 2.

Oktober, 10–16 Uhr kommt die

Die Waldhof-Akademie hat geöffnet

und freut sich auf Sie. Buchen Sie die

kommenden High-Lights bequem

über unser neues Buchungsportal:

www.waldhof-freiburg.de

Termine: High-Lights im Okt./Nov. 2021

07.10.2021 Verschwörungsmythen - mit Dr. Michael Blume

16.10.2021 Ver-rückte Welt - was ist da los? - mit Dr. Michael Harder

15.-17.10.2021 Textilkurs Upcycling! Von Fast zu Slow Fashion - mit Aline Ribeiro-Vitale

22.10.2021 - 23.10.2021 Frau Holle, Perchta & Co - mit Sabine Lukat

18.-23.10.2021 Porzellanmalerei - mit Klaus Baumgart

05.11.2021 Von der Sphärenharmonie zu den Planetenbahnen - mit Dr. Martin Federspiel & Udo Müller

05.11.2021 - 07.11.2021 Porträt-Workshop - mit Sigrid Schubert

08.11.2021 - 10.11.2021 Einführung in die Technik der Radierung - mit Michelle Hothum

12.11.2021 - 14.11.2021 Goldschmieden - mit Ulrike Fretter

19.11.2021 - 21.11.2021 Kreative Schreibwerkstatt - mit Susanne Wetzel

26.11.2021 - 28.11.2021 Dô in – Dao-Yin Qi Gong - mit Christian Blanck

Im Waldhof 16

79117 Freiburg-Littenweiler

Foto: Marc Doradzillo

Zu Zeiten der Corona-Pandemie

stößt man auf diverse Verschwörungserzählungen,

viele

mit der Aufgabe, Schuldige für

die Krisen in der Welt zu finden.

Nicht selten sind auch antisemitische

Klischees dabei,

hinter denen ein jahrhundertealtes

Feindbild steht, das der

jüdischen Weltverschwörung.

Dr. Michael Blume ist Religionswissenschaftler

mit Blick

auf politische Prozesse, vor

allem solche, die Antisemitismus

betreffen. Am 7. Oktober,

17 Uhr referiert Michael Blume

zur Thematik antisemitische

Verschwörungserzählungen im

Waldhof Freiburg. Dabei zeigt

er auch auf, wie eine komplexe,

tatsachenorientierte Problembewältigung

aussehen kann.

Info und Anmeldung:

www.waldhof-freiburg.de

Freiburg

Freiburg

das Kultur- und Begegnungs-

Zentrum kubez ein buntes Programm

an. Spannende Angebote

wenden sich an Kinder und

Jugendliche, aber auch an die

Eltern und Familien der Kids.

Weitere Infos: www.jbw.de

Freiburg

Kommunikations- und Lebensraum

erlebbar gemacht werden.

Im gesamten Straßenbereich

soll es Infos und Aktionen zu

verschiedenen Umwelt-, Klimaund

Gesellschaftsthemen geben.

Mit den Anwohner*innen,

die sich mit eigenen Tischen

beteiligen können, wird so der

öffentlichen Raum erobert.

Freiburg

Plattenbörse nach langer Sanierungspause

wieder ins Haus der

Jugend. Mit 30 Ständen zeigt

sich die Börse umfangreich wie

immer. Neben dem großen Angebot

bleibt auch viel Raum für

Austausch und den einen oder

anderen Kaffee.


42 KULTUR JOKER Veranstaltungen

Wutbürger, Hass, Fake-NewsFreiburg

Das Theaterstück „Furor“, von

den Autor*innen Sarah Nemitz

und Lutz Hübner kurz vor Corona

(2018) geschrieben, ist

heute aktueller denn je und feiert

am 9. Oktober, 20 Uhr im

Wallgraben Theater Premiere.

Ministerialrat Braubach, der

sich mitten im Wahlkampf um

das Amt des Oberbürgermeisters

befindet, kommt abends

in die bescheidene Wohnung

der alleinerziehenden Altenpflegerin

Nele. Zweieinhalb

Wochen zuvor überfuhr er mit

seinem Auto ihren 17-jährigen

Sohn, der nun im Rollstuhl

Quartiersflohmarkt

Das Bürgerforum Sedanquartier

und OFF (Obdach

für Frauen e.V.) veranstalten

mit der Boutique LeSac einen

Flohmarkt am 2.Oktober ab

10 Uhr in Häusern und Höfen

Upcycling getanzt

landen wird. Obwohl schuldlos

an dem Unfall, kommt Braubach

mit konkreten Hilfsangeboten.

Die unterbezahlte Paketbotin

Jerry stößt dazu und

sieht die Stunde ihres heiligen

Zorns gekommen; ihr tiefes

Misstrauen, die Wut auf korrupte

Politiker, der Hass auf

ein ungerechtes System lassen

die Situation eskalieren. Wutbürgertum,

Hasskampagnen,

Fake-News – Ein Stück so nah

am Heute. Weitere Infos und

Termine: www.wallgrabentheater.com

Freiburg

des Quartiers. Wer mitmachen

will, kennzeichnet das Haus

mit Luftballons. Alle Bewohner

des Quartiers können sich

beteiligen. Eine Anmeldung

ist nicht erforderlich.

Abschiede über Abschiede

Objekttheater, Pantomime und

Schauspiel kommen im besonderen

Theaterstück „ADIO“ zusammen.

Ab 4 Jahren freigegeben

und damit für alle geeignet,

beschäftigt sich die Miniaturaufführung

mit den unterschiedlichsten

Formen des Abschieds.

Vom „Bin gleich wieder da!“

bis hin zum „Ich werde dich

sehr vermissen!“ pendelt sich

Taxi ins Unbekannte

Du steigst in ein Taxi und es

fährt dich werweißwohin. So

jedenfalls in Saša Stanišićs

neuem Kinderbuch „Hey, hey,

hey, Taxi!“ Da geht es mal in

wuchernde Gemüsefelder, mal

ins tobende Meer. Auch Zwerge

und Drachen schauen auf der unverhofften

Taxifahrt vorbei, vom

verrückten Taumel in der Schwerelosigkeit

ganz zu schweigen!

Die Geschichtssammlung, die

Freiburg

Eine ungewöhnliche Landschaft

eröffnet sich vor den

Augen der Tänzer*innen, eine

Landschaft aus PET-Flaschen.

Inmitten dieses Szenarios und

innerhalb einer Videoprojektion

erkundet das multimediale

Tanzstück „up.twist“ Begegnungen,

die nicht gewollt,

aber nachhaltig sind. Die

Tänzer*innen erproben im

Prozess das Umdeuten, Neugestalten,

Aufwerten und Integrieren.

Inspiriert zu diesem

Stück wurde die Freiburger

Choreografin Dagny Borsdorf

durch den Prozess des Upcyclings,

der einen Umgang auch

mit unliebsamen Dingen und

damit Reslienz lehrt. Premiere:

27. Oktober, 20 Uhr im E-

Werk. Weitere Aufführungen:

28.–30. Oktober, 20 Uhr.

Foto: Jennifer Rohrbacher

Freiburg

„ADIO“ zwischen Abschiedsschmerz,

Entdeckerlust und

fröhlichem Wiedersehen ein

– ein universelles Thema, das

mit viel Witz und Slapstick behandelt

wird. Es spielen Margit

Wierer und Stefan Wiemers.

Das Stück unter der Regie von

Mark Kingsford kommt am 24.

Oktober, 15.30 Uhr auf die Bühne

des E-Werk.

Freiburg

Stanišić zusammen mit seinem

Sohn entwickelt hat, kommt nun

in Kooperation mit der Figurenspielerin

Vanessa Valk ins Theater

im Marienbad. Die mobile

Produktion, die als Einpersonenstück

konzipiert ist, kann ab

dem 12. Oktober auch für Schulen

und Kindergärten gebucht

werden. Premiere: 2. Oktober,

20 Uhr. Weitere Aufführungen

im Oktober: 3./20.–24./26.-28.

Mo 4. Oktober

Freiburg

Führungen

16 h: 3. Kulturspaziergang in Haslach / Geführt von

Kubus 3 und die Wundertüte Haslach. Treffpunkt:

Haslach-Apotheke. Kubus 3, Haslacher Str. 43

Andere Orte

Theater & Tanz

18 h: „Absprung“ - Ballettschule des Hamburg

Ballett. Museum Frieder Burda, Lichtentaler

Allee 8b

Allgemein

20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.

13

Di 5. Oktober

Freiburg

Musik

20:15 h: „Dort, wo Du nicht bist...“ Lieder von Erich

Korngold, Franz Schubert, Robert Schumann

und Ludwig van Beethoven / LiederAben.de.

Historisches Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24

Andere Orte

20 h: Duo FisFüz & Ian Harrison + Winfried

Holzenkamp. Martinskirche Müllheim,

Wilhelmstraße

Mi 6. Oktober

Freiburg

Literatur

15 h: „Die vier Schwestern – 4 Jahreszeiten“ -

Kinderlesung mit Malika Ferdjoukh (Lirum-Larum-

Lesefest). Centre Culturel Français Freiburg,

Münsterplatz 11

Musik

20 h: Duo FisFüz. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Theater & Tanz

10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

Kabarett & Comedy

20 h: Comedy Night. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Führungen

17:30 h: Leben in und um Freiburg vor der

Stadtgründung. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Vorträge & Gespräche

17 h: „E.T.A. Hoffmann – der unterschätzte

Komponist“ - Udo Müller. Waldhof Akademie für

Weiterbildung, Im Waldhof 16

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Gloria“ - Gastspiel Theater Winterthur /

Balett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

20:30 h: JT Lauritsen & The Buckshot Hunters

ChaBah, Bahnhofstr. 13

Do 7. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: „Undercover“ - Erika Stucky E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

Theater & Tanz

10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

20 h: Premiere: „19 to the Dozen“ - Silent

Cosmonauts Kollektiv. Südufer, Haslacher Str. 41

20 h: Premiere: „Learning Feminism from Rwanda“

- Eine Produktion von Flinn Works in Kooperation

mit EANT Festival / Amizero Kompagnie. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 4620:30 h:

„Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Keine Zeit für Pessimismus“ - Matthias

Brodowy. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

18 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele

Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Vorträge & Gespräche

17 h: „Verschwörungsmythen“ - Dr. Michael

Blume. Waldhof Akademie für Weiterbildung,

Im Waldhof 16

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Gloria“ - Gastspiel Theater Winterthur /

Balett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

18 h: Bundesjugendballett. Akademiebühne

Baden-Baden, Allee Cité 5

Musik

20 h: The Voyagers feat. Marshall Titus Kurhaus

Baden-Baden, Kaiserallee 1

20 h: Tim Fischer – Die alten schönen Lieder / 31.

Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke

und Kunkel-Straße 1

Fr 8. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: Zweierpasch. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „19 to the Dozen“ - Silent Cosmonauts

Kollektiv. Südufer, Haslacher Str. 41

20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Eine

Produktion von Flinn Works in Kooperation mit

EANT Festival / Amizero Kompagnie. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.

Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-

Weiss-Str. 6A

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Zurück in die Zugluft - Die unerträgliche

Seichtigkeit des Scheins“ - Inka Meyer.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

17 h: Themenführung – Meisterwerke in Glas.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

Vorträge & Gespräche

19 h: „Sprache und Transzendenz“ /

Ein theologischer Ansatz zur Kritik des

philosophischen Glaubens bei Karl Jaspers.

Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Basel

Theater & Tanz

19 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Gloria“ - Gastspiel Theater Winterthur /

Balett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

20 h: Help! - A Beatles Tribute. Gloria-Theater,

Friedrichstr. 21

Theater & Tanz

17 h: Bundesjugendballett. Akademiebühne

Baden-Baden, Allee Cité 5

20 h: „Ein Sommernachtstraum“ - Ballett von John

Neumeier nach W. Shakespeare. Festspielhaus

Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Kabarett & Comedy

20:30 h: „I schaff mehr wie Du!“ - Jakob Friedrich.

Schlosskeller Emmendingen, Schlossplatz 1

Literatur

20 h: „Mehr Tango geht nicht!“ - Astor Piazzolla.

Theater Kumedi, Römerstraße 2

Musik

20 h: Amsterdam Klezmer Band –

Jubiläumstournee / 31. Staufener Kulturwoche.

KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1

Sa 9. Oktober

Freiburg

Musik

18:30 h: Klavierabend mit Max und Marco Leibert

Humboldtsaal Freiburg, Humboldtstr. 2

Theater & Tanz

15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „19 to the Dozen“ - Silent Cosmonauts

Kollektiv. Südufer, Haslacher Str. 41

20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Eine

Produktion von Flinn Works in Kooperation mit

EANT Festival / Amizero Kompagnie. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.

Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-

Weiss-Str. 6A

20 h: Premiere: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah

Nemitz. Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20:30 h: „Böhmische Dörfer“ - Cargo Theater.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: Premiere: „Ausreden“ - Volkmar Staub.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

17 h: Stadtführung in russischer Sprache -

Aleksandra Klukina. Zwetajewa-Zentrum für

russische Kultur an der Universität Freiburg e.V.,

Stadtstraße 5

Partys

19 h: Salon Riot #9. Slow Club, Haslacher Str. 25

23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

31. Staufener Kulturwoche

07.-17. Oktober

Staufen

www.staufen.de

Theater & Tanz

19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

20 h: AC/DC ROCK SHOW - presented by AC/

DX. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

Theater & Tanz

18 h: „Ein Sommernachtstraum“ - Ballett von John

Neumeier nach W.Shakespeare. Festspielhaus

Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Kabarett & Comedy

20 h: „Ich sag‘s jetzt nur zu Ihnen…“ - Stefan

Waghubinger. Theater Kumedi, Römerstraße 2

20 h: Martin Zingsheim – Solokabarett / 31.

Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke

und Kunkel-Straße 1

Theater & Tanz

20 h: Novecento - die Legende vom

Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.


veranstaltungen KULTUR JOKER 43

So 10. Oktober

Freiburg

Musik

17 h: OFF-Liederabend: „Freude hab ich

geschürft“ - Hans Christoph Begemann (Bariton)

und Klaus Simon (Klavier). Junghof Kappel,

Großtalstr. 101

20 h: „`S Klane Glückspiel“ - Voodoo Jürgens.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20 h: Die Sterne. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.

1

Theater & Tanz

15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

15:30 h: „Das Bärenwunder“ - Cargo Theater

/ für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

16 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

18 h: #nofilter / Freiburger Schauspielschule.

Experimentalbühne im E-Werk, Ferdinand-

Weiss-Str. 6A

Kabarett & Comedy

19 h: „Cogito, ergo, dumm“ - Sebastian 23.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

12 h: Leben in und um Freiburg vor der

Stadtgründung. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

16 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski

und Patrick Goddard. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Basel

Theater & Tanz

16 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Allgemein

20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.

13

Musik

20 h: Poems on the Rocks – Songs und Texte

für die Ewigkeit / 31. Staufener Kulturwoche.

KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1

Di 12. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des

Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

Vorträge & Gespräche

18 h: Klimaschutz und Klimaanpassung – VHS-

Kurs (kostenlos). Lycée Turenne, Schützenallee

31

19 h: „Gewalt und Männlichkeit – ein

Beziehungsgeflecht“. Katholische Akademie,

Wintererstr. 1

20:15 h: Transatlantic Tuesday: Meine Jahre

in Amerika: Als Auslandskorrespondent in der

Trump-Ära – Vortrag mit Thilo Kößler. Universität

Freiburg, HS 1010, KG I, Platz der Universität 3

Andere Orte

Führungen

10 h: Führung durch den Kurpark. Kurpark Bad

Krozingen, Am Kurpark 1

Kabarett & Comedy

20 h: Timo Wopp – Ultimo. Die Jubiläumstour / 31.

Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke

und Kunkel-Straße 1

Theater & Tanz

20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,

19 Place Broglie

Traumreisen und Bergexpeditionen

Die MUNDOLOGIA ist zurück

Endlich wieder Live-Vorträge:

Nach 18 Monaten Corona-

Pause startet die Mundologia-

Reihe am 3. Oktober in die

neue Veranstaltungssaison.

Die Veranstalter Tobias Hauser

und David Hettich versprechen

im Herbst und Winter ein

aufsehenerregendes Programm

mit mehr als 60 Vorträgen.

Um behutsam nach der langen

Pause zu starten, gibt es

am 3. Oktober im Kultur- und

Bürgerhaus Denzlingen vier

Vorträge zu sehen, die mit

Abstandsregel und geringerer

Besucherzahl präsentiert werden:

Klaus Echle zeigt seinen

Klassiker „Wildnis vor der

Haustür“ um 11 und 14 Uhr.

Am Abend steht Nachwuchs-

Talent Joshi Nichell mit „Per

Anhalter nach Feuerland“ auf

der Bühne.

Im November ist dann ein

großes Programm geboten:

Am Feiertag, den 1. November

geht es in Denzlingen mit

Erik Peters auf eine faszinierende

Leinwandreise durch

Schottland sowie mit Maximilian

Semsch auf dem E-Bike

durch Deutschland. Der erste

große Veranstaltungstag im

Paulussaal Freiburg bringt am

14. November Stargast Hans

Kammerlander auf die Bühne,

der die Zuschauer zum

„Manaslu – Dem Geisterberg“

entführt. Außerdem stehen an

diesem Tag eine Reportage

über Norwegen von Walter

Steinbergund eine über Irak –

Kurdistan des Freiburger Fotojournalisten

und Mundologia-

Preisträgers David Lohmüller

auf dem Programm.

Am 15. und 16. November

präsentiert die Mundologia

Bergsteigerlegende Reinhold

Messner live im Konzerthaus

Freiburg. Er gehört zu den

größten und bekanntesten

Abenteurern und Bergsteigern

unserer Zeit. In seiner neuen

Live-Show setzt er sich noch

einmal mit dem NangaParbat

– seinem Schicksalsberg auseinander.

Hier feierte er nicht

nur seinen größten Erfolg, sondern

erlebte auch ein Drama,

das sein ganzes Leben veränderte.

Untermalt mit Bildern

und Filmen auf der riesigen

Leinwand erzählt Reinhold

Messner offen und schonungslos

von Traum und Tragödie

am Nanga Parbat.

Der Islamwissenschaftler

und Fotojournalist Lutz Jäkel

zeigt am 18. November in

Müllheim seine bewegende

Top-Reportage „Syrien – Erinnerungen

an ein Land ohne

Krieg“. Der Spieltag am 21. November

bringt die Kanarischen

Inseln (Stefan Erdmann) und

die Rocky Mountains (Burgholzer/Hübl)

ins Kultur- und

Bürgerhaus Denzlingen. Am

22. und 23. November geht es

im Bürgerhaus Seepark mit

Kostya Abert per Wohnmobil

nach Australien und mit dem

Ehepaar Kürschner-Haas auf

der Grande Traversata delle

Alpi (GTA) zu Fuß durch die

Westalpen.

Weitere Infos und Tickets unter:

www.mundologia.de.

Theater & Tanz

17 h: „Ein Sommernachtstraum“ - Ballett von

John Neumeier nach William Shakespeare.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Musik

19 h: I Liguriani – Dal Mare ai Monti - Lieder und

Tänze (nicht nur) aus Ligurien. Donauhallen

Donaueschingen, Strawinsky Saal, An der

Donauhalle 2

20 h: The Cast – Die Rockstars der Oper / 31.

Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke

und Kunkel-Straße 1

Theater & Tanz

15 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,

19 Place Broglie

18 h: Novecento - die Legende vom

Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.

8

Mo 11. Oktober

Freiburg

Literatur

19:30 h: „Allemagne je t’aime, un peu, beaucoup,

passionnément...Une expat raconte“ - Maureen

Thumas-Eitel Centre Culturel Français Freiburg,

Münsterplatz 11

Musik

20:15 h: „Aa veit du den Draum, aa veit du den

Song?“ Lieder von Edvard Grieg, Gabriel Fauré,

Henri Duparc und Felix Mendelssohn-Bartholdy

/ LiederAben.de. Humboldtsaal Freiburg,

Humboldtstr. 2

Theater & Tanz

10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

Vorträge & Gespräche

20 h: „dies|seits: Heimkehr Von Waldwegen,

Abzweigen, Wegkreuzen und Zeichen“ / Wolfgang

Büscher (Journalist, Schriftsteller, Wanderer).

Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Andere Orte

Mi 13. Oktober

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „pussy lounge – oder was machen wir, wenn

man uns machen lässt?“. Crash Musikkeller,

Schnewlinstr. 7

Andere Orte

Musik

20:30 h: Sugar Queen. ChaBah, Bahnhofstr. 13

20 h: Mockemalör / 31. Staufener Kulturwoche.

KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1

Do 14. Oktober

Freiburg

Allgemein

19 h: Sind wir im digitalen Zeitalter bald alle

arbeitslos? – Ein Plädoyer für unflexible

Arbeitsmärkte. Digitaler Raum,

Literatur

16 h: „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt …“ - Selma

Meerbaum-Eisinger – ein Dichterinnen-Porträt in

Liedern und Texten Termin Katholische Akademie,

Wintererstr. 1

Musik

19 h: Oktoberkonzert / Ralph Dutli liest

Übersetzungen von Marina Zwetajewas Lyrik ,

Igor Kamenz begleitet am Piano. Humboldtsaal

Freiburg, Humboldtstr. 2

19:30 h: „Lob der Aphrodite“ / Lesung und Konzert

mit Ralph Dutli (Sprecher), Igor Kamenz (Klavier)

Freiburger Hof, Humboldtstraße 2

Theater & Tanz

10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

20 h: „pussy lounge – oder was machen wir, wenn

man uns machen lässt?“. Crash Musikkeller,

Schnewlinstr. 7

Der Islamwissenschaftler und Fotojournalist Lutz

Jäkel zeigt seine bewegende Reportage „Syrien –

Erinnerungen an ein Land ohne Krieg“ Foto: Lutz Jäkel

Hans Kammerlander entführt die Zuschauenden

zum „Manaslu – Dem Geisterberg“

Foto: Hans Kammerlander

Kasper‘s Abenteuer im Orient

Freiburger Puppenbühne spielt „Kasper und der magische Mantel“

Nach 12 Monaten Spielpause

dürfen sich die Freunde des

Puppentheaters freuen, denn

im Oktober geht das Kasperle

wieder auf große Abenteuer. Im

Kurhaus Bad Bellingen startet

am 6. Oktober, 15.30 Uhr das

neue Stück „Kasper und der magische

Mantel“, einen Tag später,

am 7. Oktober, 16 Uhr, präsentiert

die Freiburger Puppenbühne

das Stück im Theater am Kastelberg

in Waldkirch (ab 4 Jahren).

Das Abenteuer startet, als sich

Kasper und sein Hund Bello auf

Weltreise machen. Bei einem

Halt im Orient begeben sie sich

auf die Suche nach dem geheimnisvollen

Mantel der Magie, dank

dem weder Angst, Hunger noch

Leid im Land aufkommen. Doch

„Kasper und der magische Mantel“

kaum ist Kasper an seinem Ziel

angekommen, zeigt sich, dass der

Mantel durch ein Unglück Schaden

genommen hat und der zur

Hilfe eilende Schneider nicht der

ist, der er zu sein scheint. Zauberhafte

Puppen, Kostüme und Bühnenbilder

sorgen für eine heitere

Atmos phäre, wenn der Freiburger

Puppenspieler David Minuth hinter

der Bühne alle Register seiner

Spielkunst zieht.

Weitere Infos und Termine:

www.freiburger-puppenbuehne.

Foto: David Minuth


44 KULTUR JOKER veranstaltungen

„Das Festkomitee“

Eine kleine Gemeinde plant

zum anstehenden Jubiläum die

Aufführung eines historischen

Festspiels. Was als nette Idee gedacht

ist, endet indes so, wie es

sich niemand auch nur im Traum

hat vorstellen können. Alan Ayckbourn,

der Grandseigneur der

britischen Boulevardkomödie,

schrieb „Das Festkommitee“

Wandel fürs Klima

Die Veranstaltungsreihe „Ökosoziale

Transformationen“ der

Evangelischen Erwachsenenbildung

Freiburg beginnt mit einem

Vortrag des Postwachstumsökonomen

Niko Paech, der am 14.

Oktober, 19.30 Uhr in der Auferstehungskirche

in Littenweiler

sprechen wird. In seinem Buch

„All you need is less“ diskutiert

Paech, inwiefern die Klimakrise

durch eine Befreiung vom Überfluss

zu bewältigen ist. Ebenfalls

in der Auferstehungskirche und

„Testsieger am Scheitel“

Traditionell tollkühn feiern

die intellektuellen Underdogs

von Oropax am 14./15. Oktober,

jew. 20 Uhr im E-Werk

ein buntes Gipfeltreffen der

Sinnlosigkeit. Im Rausch des

Abends starten sie ein Festival

der Wortakrobatik. Im Nirwana

zwischen Irrwitz und herrlichem

Wahnsinn werden alle

Geister befreit. „Testsieger

am Scheitel“ heißt das neue

1977, es atmet unverkennbar

den revolutionären Esprit jener

Tage. Ayckbourns subtile Charakterzeichnung

lässt erahnen,

dass sich die turbulenten Ereignisse

auch heute, vielleicht sogar

hier zutragen könnten. Mit dem

theater79merzhausen im Forum

Merzhausen am 16. Oktober,

19.30 Uhr. Eintritt frei.

Formen der Unterdrückung

Wie kann unsere Welt gerechter

werden? Mit dieser Frage beschäftigt

sich Emilia Roig in

ihrem Buch sowie der Online-

Lesung „Why We Matter – Das

Ende der Unterdrückung“ am 19.

Oktober, 18 Uhr. Dabei analysiert

sie unterschiedliche Formen

der Unterdrückung – u.a. von

Frauen, von People of Colour,

von Homosexuellen, von Menschen

mit Behinderung – und

deren Überschneidungen. Auch

Zum zweiten Mal finden am 23.

und 24. Oktober im Rahmen der

Kolumination öffentliche Kolumnisten-

und Slammer-Lesungen

auf dem Säntis statt. Das Publikum

darf sich auf die Crème de la

Crème der Kolumnist*innen und

Slammer*innen aus Deutschland,

Schweiz und Österreich

freuen. Und das alles bei einem

atemberaubenden Ausblick vom

Gipfel des Säntis. Ein Highlight

ist die Verleihung des Preises der

Kolumination an den deutschen

Kolumnisten Axel Hacke. Woche

Merzhausen

Freiburg

am 28. Oktober, 19.30 Uhr diskutiert

OB Martin Horn mit dem

Wirtschaftsjournalisten Wolfgang

Kessler über Freiburgs

Klima-Zukunft. Am Beispiel

von Modellstätten soll gezeigt

werden, was vor Ort möglich ist,

um der Klimakrise zu begegnen.

Niko Paech

Foto: Niko Paech

Digital

anhand der Geschichte ihrer eigenen

Familie zeigt sie, welche

Rolle unbewusste Diskriminierungsmuster

dabei spielen und

lädt dazu ein, die Welt neu zu

denken. Anmeldung: office@

amica-ev.org

Emilia Roig © Mohamed Badarne

Der „König von Kolumnien“ Säntis

für Woche veröffentlicht er im

Magazin der Süddeutschen Zeitung

seine Kolumne „Das Beste

aus aller Welt“, nebenbei schrieb

der Journalist und Autor noch

rund zwei Dutzend Bücher.

Weitere Infos: www.kolumination.ch

Axel Hacke

Foto: Promo

Freiburg

Programm und präsentiert

u.a. den Geh-heim-Agenten

Pinski, doppelte Biberzähne,

barockes Rock-go-go, das

Geheimnis der Mehrzahl und

tropische Mönche. Der kahlköpfige

Volker feiert ausgefallen

sein Kamm-Bäck – denn

nur so wird der Weg frei zur

GmbHaar.

Was aber hat Thomas noch,

was Volker nicht mehr hat?

Kabarett & Comedy

20 h: „Sitzleder - der letzte Stammtisch“ -

Strohmann-Kauz. Vorderhaus, Habsburgerstraße

9

20 h: Oropax Testsieger am Scheitel.. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

Führungen

16 h: Begehung Kunst am Bau – Robert Schad:

Außenplastik „Die Spur“. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Film

16 h: Filmvorführung: Dreisamlibellen.

Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40

Vorträge & Gespräche

19:30 h: „Datensicherheit Online“ / „Digitaler

Diwan“ Reihe der Katholischen Akademie.

Digitaler Raum,

Andere Orte

Musik

20 h: Wynton Marsalis mit Jazz at Lincoln

Center. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten

Bahnhof 2

Literatur

20 h: „Jaffa Road“ - Daniel Speck. Buchladen in

der Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96

Theater & Tanz

20 h: Le Cabaret Burlesque – Internationale

Burlesque-Show / 31. Staufener Kulturwoche.

KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1

20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,

19 Place Broglie

Fr 15. Oktober

Freiburg

Allgemein

16 h: Photovoltaik Balkonmodule -

Anwendungsbeispiel und Fachvortrag. Freiburg

(verschiedene Orte),

Musik

20 h: How Does It Feel? – Bob Dylan-Abend mit

Klaus Theweleit & Gerrit Terstiege. Kunstverein

Freiburg, Dreisamstr. 21, Dreisamstr. 21

20 h: Les Yeux d‘la Tête. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „pussy lounge – oder was machen wir, wenn

man uns machen lässt?“. Crash Musikkeller,

Schnewlinstr. 7

20 h: Der ImproKrimi mit Theater L.U.S.T.. Cala

Theater, Haslacher Str. 15

20 h: Premiere: „Second Body“ - Shibui Kollektiv.

Südufer, Haslacher Str. 41

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

Kabarett & Comedy

20 h: Oropax Testsieger am Scheitel.. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

20 h: Premiere: „Meine Gedanken möchte ich

manchmal nicht haben“ - Jess Jochimsen.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

17 h: Themenführung – Skulpturen in Holz und

Stein. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „4 1/2 Jahreszeiten“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

18 h: Q4 – Jazzquartett Junghof Kappel,

Großtalstr. 101

20:30 h: Fire of Soul. Gasthaus Warteck,

Weilertalstr. 7

Kabarett & Comedy

20 h: „Selbstläufer“ - Anne Folger. Theater

Kumedi, Römerstraße 2

Musik

20 h: LaLeLu – Das Elbphilharmoniekonzert / 31.

Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle, Janke

und Kunkel-Straße 1

Theater & Tanz

20 h: Novecento - die Legende vom

Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.

8

Sa 16. Oktober

Freiburg

Allgemein

10 h: Charity Walk & Run / zugunsten des

Fördervereins für Krebskranke Kinder Freiburg

e.V. (helfen-hilft.de). Seebühne im Seepark,

Gerhart-Hauptmann-Str. 1

14 h: Kitchen Time: Jamaican Cooking with

Family and Friends – Kochworkshop mit

Cheryl Leonhardt. Carl-Schurz-Haus, Online,

Eisenbahnstr. 58-62

Musik

19:30 h: „Luft“ – John Sheppard Ensembles.

Kirche St. Maria-Magdalena, Maria-von-Rudloff-

Platz 1

20 h: Beethoven-Abend / Klavier-Konzert

mit 4 Werken. Pianist: Christoph Lang. Freie

Waldorfschule Rieselfeld, Ingeborg-Drewitz-

Allee 1

Theater & Tanz

10 h: „RÄUMEN - Ein Spiel von Haben und Sein“.

Theater im Marienbad, Marienstr. 4

11 h: Welt der Dinosaurier Mooswaldhalle,

Hochdorfer Str. 16a

19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

19:30 h: „Das Festkomitee“ von Alan Ayckbourn

/ theater79merzhausen. Forum Merzhausen,

Dorfstr. 1

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Second Body“ - Shibui Kollektiv. Südufer,

Haslacher Str. 41

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

Kabarett & Comedy

20 h: „Meine Gedanken möchte ich manchmal

nicht haben“ - Jess Jochimsen. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

07 h: Münstermarkt Frühstück: Eine kulinarische

Markttour für Freiburger*innen. Münsterplatz,

Münsterplatz

16 h: „Russische Freiburg“ - Prof. Dr. Elisabeth

Cheauré erzählt über die „russische Wiehre“.

Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der

Universität Freiburg e.V., Stadtstraße 5

Partys

23 h: In The Mix. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.

1

Vorträge & Gespräche

17 h: „Ver-rückte Welt - was ist da los?“ -

Dr. Michael Harder. Waldhof Akademie für

Weiterbildung, Im Waldhof 16

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: Premiere: „Un sentiment de vie“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

20 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-Theater,

Friedrichstr. 21

20:30 h: Les Saxofous. Schlosskeller

Emmendingen, Schlossplatz 1

Kabarett & Comedy

20 h: „Realität für Quereinsteiger“ - Philipp

Scharrenberg. Theater Kumedi, Römerstraße 2

20 h: Starbugs Comedy – Crash! Boom! Bang!

/ 31. Staufener Kulturwoche. KulturBauStelle,

Janke und Kunkel-Straße 1

Theater & Tanz

20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,

19 Place Broglie

20 h: Novecento - die Legende vom

Ozeanpianisten. Theater am Kastelberg, Bergstr.

8

So 17. Oktober

Freiburg

Musik

19:30 h: „Luft“ – John Sheppard Ensembles.

Kirche St. Maria-Magdalena, Maria-von-Rudloff-

Platz 1

20 h: Anna Depenbusch. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

10 h: Welt der Dinosaurier. Mooswaldhalle,

Hochdorfer Str. 16a

15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

16 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

19 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Führungen

11 h: Familienführung – Kobra, Vogelspinne &

Co.. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32

14 h: Mythos Schlange – Gefürchtet und verehrt.

Museum Natur und Mensch, Gerberau 32

Feste & Hocks

11 h: Aktionstag - Burgfest / Mittelalterspektakel

zum Mitmachen und Zuschauen. Archäologisches

Museum Colombischlössle, Rotteckring 5

Basel

Theater & Tanz

18 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

18 h: Premiere: „Die Rote Zora und ihre Bande“.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-

Theater, Friedrichstr. 21

20 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-Theater,

Friedrichstr. 21

20 h: MoZuluArt – 15 Jahre Zulu Music

Meets Mozart / 31. Staufener Kulturwoche.

KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1

Mo 18. Oktober

Freiburg

Musik

19 h: „Aventure Open“ - Ensemble Aventure

Elisabeth-Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A

20 h: Anna Depenbusch. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Andere Orte

Allgemein

20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.

13

Di 19. Oktober

Freiburg

Kunst

19:30 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski

und Patrick Goddard: Screening „La Zone“ von

Georges Lacombe, 1928. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Literatur

18 h: „Why We Matter – Das Ende der

Unterdrückung“ - Online-Lesung mit Emilia Roig.

Digitaler Raum,

Musik

20 h: Emil Brandqvist Trio. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

fällt aus!


veranstaltungen KULTUR JOKER 45

Festival interkultureller Kultur

Das soundcity Festival präsentiert Freiburger Sub-, Club- und Popkultur

Das soundcity Freiburg Festival

hat es sich zur Aufgabe gemacht,

den Facettenreichtum der Sub-,

Club- und Popkultur in Freiburg

zu repräsentieren. Am 9. Oktober

erwartet die Besucher*innen

eine Werkschau interkultureller

Kunst und Kultur und zugleich

eine Leinwand für die Diversität

und Dynamik regionaler

Freizeitaktivist*innen. In diesem

Sinne versteht sich das soundcity

Festival als Frei- und Schutzrau

für Künstler*innen aus Musik,

Mode, Design, Technik, Literatur,

Kunst und Gastronomie und als

Community, die Besucher*innen

sowie Künstler*innen die Chance

zur Vernetzung bietet.

An unterschiedlichen Orten

finden am 9. Oktober Veranstaltungen,

Workshops, Konzerte,

Ausstellungen und Exkursionen

statt, die allesamt Einblick in

die Freiburger Subkultur bieten.

Darunter zum Beispiel ein Workshop

zur Stencil-Art im Haus

der Jugend (12 Uhr) oder zu den

Grundlagen des digitalen Auflegens

durch Bretterbude e.V. (16

Uhr) im B5 Vereinsheim. Eine

Graffiti-Tour, organisiert vom

Corner e.V. , startet jew. um 13

und 16 Uhr vor dem Streetwear-

Geschäft Still ill und verspricht

spannende Einblicke in die legale

und illegale Graffitiszene in Freiburg.

Auf über 250 Quadratmetern

Ausstellungsfläche können

im Schellackplattenantiquariat

und -archiv mehr als 300.000 historische

Schallplatten bei einer

Individualführung mit Inhaber

Andreas Schmauder um 12/14/16

Uhr besichtigt werden.

Der Freiburger Literaturwissenschaftler,

Kulturtheoretiker

und Schriftsteller Klaus Theweleit

hat nicht nur ein Buch über

Bob geschrieben, sondern 2008

eine Biografie zu Jimi Hendrix

veröffentlicht, die leider längst

vergriffen ist. Begleitet von Audio-

und Video-Einspielungen,

liest der gerade im September

2021 mit dem Adorno-Preis*

ausgezeichnete Theweleit aus

„Jimi Hendrix –Eine Biographie“

um 19 Uhr in der BAR am Funkeneck.

Für den perfekten Sound sorgt

das Konzert von Quintin Copper

& Nas Mellow + Tina Turnup

(PALAS) um 20 Uhr im ArTik

und einen besonderen Musikabend

versprechen gleich vier

Freiburger Rockbands um 18 Uhr

in der MensaBar.

Begleitend zum Festival eröffnet

am 9. Oktober die Ausstellung

„25 Jahre subculture Magazin“

im Hilda5, die wie eine Chronik

aufzeigt, was sich zwischen den

letzten musikalisch ernstzunehmenden

Jungendkulturen, der

prädigitalen Sorglosigkeit, der

hingebungsvollen Feierei von

„früher“ und der clubkulturellen

Apokalypse namens Lockdown

ereignet hat. Bis 11. Oktober kann

die Ausstellung besucht werden.

Weitere Infos: www.linktr.ee/

soundcityfreiburg

„Woher, wohin“

Das Tanzprojekt „Woher, wohin“

in Zusammenarbeit mit der röm.

kath. Kirchengemeinde Emmendingen-Teningen,

gefördert von

LAFT, richtet sich an alle Menschen

zwischen 8 und 99 Jahren,

mit und ohne Tanzerfahrung.

„Woher, wohin“ blickt auf die

in den Bänken einer Dorfkirche

versammelten Menschen. Woher

kommen sie? Was verbindet,

was trennt sie? Die Kirchenbänke

werden zu einer Bühne für ein gemeinsam

mit der Choreografin Sabine

Noll entwickeltes Tanzstück,

Tanz um Distanz

„Second Body“ heißt die Videoperformance

des Shibui

Kollektivs und bedeutet die

Auseinandersetzung mit sozialer

Isolation und Vereinsamung

der älteren Generation 65+

in Zeiten der Pandemie. Die

Auseinandersetzung mit der

Sehnsucht nach Nähe und Intimität

in Zweisamkeit in all ihrer

Ambivalenz erscheint im Tanz

betroffener Laien-Tänzer*innen

das sich mit den Lebenswegen

der Beteiligten, aber auch dem

Verweilen und Auseinandergehen

beschäftigt. Am 23./24. Oktober,

je 18 Uhr finden öffentliche Aufführungen

in der St. Johannes-

Kirche Emmendingen statt. Tickets:

info@juliaklockow.com

„Woher, Wohin“

Foto: Fidel Gomez Sanchez

Emmendingen

Freiburg

und professioneller Tänzerinnen.

Ein Schwerpunkt ist die Begegnung

im digitalen Raum. Premiere:

15. Oktober, 20 Uhr im Südufer.

Weitere Aufführung am 16.

Oktober, 20 Uhr.

Foto: Marc Doradzillo


46 KULTUR JOKER Musik + veranstaltungen

„Weiberklatsch“

Das Theaterensemble PUCK

präsentiert am 22. Oktober auf

der Experimentalbühne im E-

Werk die Premiere von Carlo

Goldonis „Weiberklatsch“. Venedig,

Mitte des 18. Jahrhunderts:

Die unschuldige Checca

liebt den naiven Beppo und

singt sogar Lieder für ihren

Geliebten. Die Hochzeit steht

bevor und alles könnte so schön

sein, würde da nicht ein böses

Gerücht in Windeseile die Runde

machen…Von der Regisseurin

Nuscha Nistor mit dem Theaterensemble

PUCK spielfreudig

und mit viel Comedia dell

‘arte - Agilität in Szene gesetzt,

wird der alte Goldoni ganz neu

aufpoliert. Eigens komponierte

Rückzug in die Freiheit

Sashas Leben on Stage

Der Sänger und Entertainer Sasha

tritt nach Single-Erfolgen in

den 90ern, seinem Mitwirken

bei der Rockband Dick Brave &

The Backbeats wie Tätigkeiten

als Juror in Musikshows nun

mit einer Bühnenshow vors Publikum.

„SASHA – Die Show“

folgt den Meilensteinen des Musikers

und bietet damit weit mehr

als eine bloße Bühnenbiografie.

Ein Revue-Programm mit Tanz,

Musik und Bühnenshow gibt

dem Entertainer ein übergroßes

Schönes und Feines

Der Martinimarkt findet in diesem

Jahr wieder vom 30. Oktober

bis 1. November, je 11-18

Uhr in und auf dem Gelände des

Schloss Rimsingen statt. Das

schöne Schlossambiente bildet

einen ansprechenden Rahmen

für Aussteller*innen, die die Besuchenden

mit vielfältigen Köstlichkeiten

erfreuen. Das Sortiment

ist groß und überregional,

Halloween

Am 31. Oktober ist Halloween

und das wird im Museum Natur

und Mensch von 10.30 Uhr

bis 16 Uhr gefeiert: Kinderschminken,

Kürbisschnitzen

und Spinnenbasteln – schaurig-schöner

Spaß für die ganze

Familie. Die Teilnahme ist für

Freiburg

tarantelle und canzoni und die

Akkordeonbegleitung von Mathias

Willaredt-Nistor tun ihr

Übriges, die Komödie zu einem

sinnenfreudigen Erlebnis für

die Zuschauer*innen werden zu

lassen. Weitere Aufführungen:

23./24./29./30./31. Oktober,

5./6./7. November, jew. 20 Uhr

Weiberklatsch Foto: Willaredt-Nistor

Freiburg

Daniel Schreiber nimmt sich

einem so universellen wie zeitgemäßen

Thema an. Sein Buch

heißt schlicht: „Allein“. Zur Zeit

der Pandemie kein ungewöhnlicher,

eher ein üblicher Zustand.

In seinem Buch schreibt der Berliner

Autor und Journalist, wie

brutal es sein kann, nur mit sich

allein, so ganz selbstbestimmt

und selbstverantwortlich zu leben.

So erhellend eine solche

Begegnung sein kann, so sehr

ist Alleinsein in unserer Gesellschaft

noch stigmatisiert. Daniel

Schreiber sucht in seinem Buch

Facetten zwischen Gemeinschaft

und Rückzug. Lesung am 7. Oktober,

19 Uhr im Hörsaal 1010

der Universität Freiburg. Eine

Veranstaltung des Carl-Schurz-

Hauses.

Freiburg

Live-Programm. Die Show im

Vorfeld von Sashas Geburtstag

kommt am 29. Oktober, 20 Uhr

ins Freiburger Konzerthaus.

Foto: Jens Koch

Oberrimsingen

angefangen bei feinen Käse- und

Wurstsorten, ausgefallenen Essigvariationen,

Honig, Konfiserie,

bis hin zu Edelbränden, Destillaten,

Likören, Whiskys und

Gin. Aber auch auf Dekoration

fürs Interieur oder Kreatives aus

der Hand der Stoff- und Holzkünstler

darf sich gefreut werden.

Es gilt die 2G-Regelung.

Freiburg

Kinder frei. Wer als Erwachsener

verkleidet kommt, erhält

freien Eintritt. Begrenzte Teilnahmezahl.

Eine Anmeldung

an museumspaedagogik@

stadt.freiburg.de oder unter

Tel.: 0761 201-2501 ist bis 28.

Oktober, 12 Uhr erforderlich.

Vorträge & Gespräche

19 h: Transatlantic Tuesday: Neue Regierung,

neue Richtung? Die Deutsch-Amerikanischen

Beziehungen fit für – Gespräch mit Tyson Barker

(DGAP). Carl-Schurz-Haus, Online, Eisenbahnstr.

58-62

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Vocation“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

Andere Orte

20 h: „Stiffelio“ / Oper. Opéra national du Rhin,

19 Place Broglie

Mi 20. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: Cara. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /

Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst

zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“

von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Ekstase“ - Patrick Salmen. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

17:30 h: Leben in und um Freiburg vor der

Stadtgründung. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Film

19:30 h: „L’adieu à la nuit | Farewell to the night“.

Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz

11

Andere Orte

Musik

20:30 h: Joost de Lange Band. ChaBah,

Bahnhofstr. 13

Literatur

20 h: „Tod am Schauinsland - Das

„Engländerunglück« am 17. April 1936 und seine

Folgen“ - Bernd Hainmüller. Buchladen in der

Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96

Do 21. Oktober

Freiburg

Literatur

19 h: „Die EU und China – Auf dem Weg zur

systemischen Konkurrenz?“ - „Europäische

Perspektiven“ Reihe, Katholische Akademie.

Digitaler Raum,

Musik

19 h: Memorial zum Jahrestag der Deportationen

nach Gurs: Nataša Maric (Flöte), Wolfgang Abel

und Gerd Heinz im Dialog. Einbeziehung von

Texten von Schickele, Schlemmer und Annette

Kolb. Universität Freiburg, Alte Aula, Platz der

Universität 3

Theater & Tanz

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /

Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst

zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“

von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Die Expertise war bedeutend höher“ - FIL.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Historix Tours Freiburg

Historische Stadtführungen

365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter

www.historix–tours.de

Basel

Theater & Tanz

18 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

18 h: Wolfgang Amadeus Mozart: „Idomeneo“.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Fr 22. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: Black Forest Percussion Group: The

Stone Tapestry. Elisabeth-Schneider Stiftung,

Wilhelmstr. 17A

Theater & Tanz

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19 h: „Mord auf der Single-Party“ - Dinner-Krimi,

Freistil Theater Schlossberg-Restaurant Dattler,

Am Schlossberg 1

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: Premiere: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni

- Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /

Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst

zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“

von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Paradies. Und das“ - Birgit Süss / Special:

mit Klaus Ratzek an Tuba & Kontrabass.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Vorträge & Gespräche

20 h: „Kinder der Ungleichheit“ - Vortrag von

Christoph Butterwegge. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: Premiere: „Die Mühle von Saint Pain“ /

Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

20 h: Wolfgang Amadeus Mozart:

„Krönungsmesse“. Festspielhaus Baden-Baden,

Beim Alten Bahnhof 2

Kabarett & Comedy

20 h: Liza Kos – Was glaub ich,wer ich bin?

Musik-COmedy-Kabarett. Donauhallen, An der

Donauhalle 2

Musik

00 h: Gedenkkonzert zum 80. Jahrestag der

Deportation nach Gurs. Steinhalle, Steinstr. 3

Kabarett & Comedy

20:30 h: „Fußnoten sind keine Reflexzonen“

- Anne Folger. Schlosskeller Emmendingen,

Schlossplatz 1

Musik

20 h: Jazzclub Ja-ZZ Rheinfelden: „A Tribute

to Fats Waller“ - Simon Holliday&His Rhythm.

Schützen Kulturkeller, Bahnhofstr. 19

Kabarett & Comedy

20 h: „ParOdiesisch“ - Thilo Seibel. Theater

Kumedi, Römerstraße 2

Musik

20 h: „Rare Tulpe“ – Jazz, Swing, Pop. Theater

am Kastelberg, Bergstr. 8

Sa 23. Oktober

Freiburg

Musik

14:30 h: Treffpunkt Musik – Gleichgesinnte

kennenlernen und gemeinsam musizieren. Jazz

und Rock Schule Freiburg, Haslacher Str. 43

20 h: „Sehnsucht“ - Eine vielstimmige Überfahrt

für Chor A Cappella und Bassklarinette.

Dreifaltigkeitskirche, Hansjakobstraße 88A

Theater & Tanz

16 h: Zirkus Dralladoni. Haus der Jugend,

Uhlandstr. 2

19 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“

- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

19 h: Premiere: „Saudade“ - Movethecompany

/ Joshua Beamish (Kanada). Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -

Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

20:30 h: „Gott“ - nach Ferdinand von Schirach /

Theater Pro. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20:30 h: „Hat der Mensch das Recht sich selbst

zu töten?“ - THEATER PRO inszeniert „Gott“

von Ferdinand von Schirach. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Flamingos am Kotti“ - Till Reiners.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Basel

Theater & Tanz

16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Kabarett & Comedy

20 h: Bernd Stelter - Hurra, ab Montag ist wieder

Wochenende! Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

Musik

18 h: Wolfgang Amadeus Mozart: „Idomeneo“.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Kabarett & Comedy

20 h: „Lassen Sie mich durch, ich bin OMA!“ -

Madeleine Sauveur und Clemens Maria Kitschen.

Theater Kumedi, Römerstraße 2

So 24. Oktober

Freiburg

Theater & Tanz

15:30 h: „Adio“ - Cargo Theater / für Kids ab 4

Jahren. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

18 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“

- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

18 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -

Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

19 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des

Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

20 h: Gastspiel: „Der Mann, der nicht aufhörte

zu schlafen“ von Aharon Appelfeld. Wallgraben

Theater, Rathausgasse 5A


Veranstaltungen KULTUR JOKER 47

Kabarett & Comedy

19 h: „900 Jahre sind genug“ - Matthias

Deutschmann + Silver City Trio. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

11 h: Familienführung – Kobra, Vogelspinne &

Co.. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32

16 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski

und Patrick Goddard. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Basel

Musik

18 h: „Sehnsucht“ - Eine vielstimmige Überfahrt

für Chor A Cappella und Bassklarinette.

Theodorskirche Basel, Wettsteinplatz

Theater & Tanz

16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

11 h: „Jupiter-Sinfonie“ - Mozart mit Thomas

Hengelbrock. Festspielhaus Baden-Baden, Beim

Alten Bahnhof 2

Mo 25. Oktober

Andere Orte

Allgemein

20:15 h: ChaBah Quiznight ChaBah, Bahnhofstr.

13

Di 26. Oktober

Freiburg

Theater & Tanz

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des

Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

Führungen

17 h: Familienführung – Kobra, Vogelspinne &

Co.. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32

18 h: Projektwerkstatt – VHS-Kurs (kostenlos).

Lycée Turenne, Schützenallee 31

Vorträge & Gespräche

15 h: „Vulkaninseln im Atlantik: Die Azoren und

Lanzarote“ - Marion Landwerth-Hesselman.

Waldhof Akademie für Weiterbildung, Im Waldhof

16

19 h: Transatlantic Tuesday: BPoC in Public

Service – The Black Experience. Universität

Freiburg, HS 1010, KG I, Platz der Universität 3

Basel

Theater & Tanz

10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Führungen

10 h: Führung durch den Kurpark. Kurpark Bad

Krozingen, Am Kurpark 1

Musik

20 h: Maybebop. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

Literatur

20 h: „Goldene Jahre“ - Arno Camenisch /

Musikalische Begleitung: Roman Nowka

Buchladen in der Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96

Mi 27. Oktober

Freiburg

Theater & Tanz

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

14:30 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger

Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Harmonie

Kino, Grünwälderstr. 16-18

16 h: „Das goldene Einhorn“ - Freiburger

Puppenbühne / für Kids ab 4 Jahren. Harmonie

Kino, Grünwälderstr. 16-18

20 h: „Die Seuche“ - Mahin Sadri & Amir Reza

Koohestani nach dem Roman „Die Pest“ von

Albert Camus. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: Premiere: „up.twist“ - Dagny Borsdorf

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Vorträge & Gespräche

19 h: „Globale Ungerechtigkeit - auch beim Impfen

/ Corona im Globalen Süden: Patentfreigabe

als Lösungsweg“ - mit Anne Jung von medico

international, Katholische Akademie. Digitaler

Raum,

Basel

Theater & Tanz

18 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Do 28. Oktober

Freiburg

Musik

19:30 h: Brassens buissonnier - les 100 printemps

de Georges Brassens / Text- und Liederabend

zum 100. Geburtstag von Georges Brassens..

Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz

11

Theater & Tanz

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19:30 h: „Dido und Aeneas“ - von Henry Purcel.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Die Seuche“ - Mahin Sadri & Amir Reza

Koohestani nach dem Roman „Die Pest“ von

Albert Camus. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „up.twist“ - Dagny Borsdorf E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Liebeslieder an deine Tante“ - Sebastian

Krämer. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Vorträge & Gespräche

18 h: „Beuys – Lehmbruck. Denken ist Plastik“

- Johanna Adam. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Basel

Theater & Tanz

10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Literatur

19:30 h: Krimi-Lesung mit Oliver Bottini. Mediathek

Bad Krozingen, Bahnhofstr. 3b

Musik

20 h: Rüdiger Baldauf‘s Trumpet Night feat. Max

Mutzke. Kurhaus Baden-Baden, Kaiserallee 1

20 h: Concerto pour deux clowns – Cie les Rois

Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin

20 h: Concerto pour deux clowns – Les Rois

Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin

Fr 29. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: RasgaRasga. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „up.twist“ - Dagny Borsdorf E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -

Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

Kabarett & Comedy

20 h: „Ich bin genau mein Humor“ - Johannes

Floehr. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Partys

23 h: Panda Party. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

Theater & Tanz

18 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Kabarett & Comedy

20 h: „Claire alleene – aus lauter Lebenslust“ -

Judith Bach. Theater Kumedi, Römerstraße 2

Musik

20 h: Concerto pour deux clowns – Les Rois

Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin

Sa 30. Oktober

Freiburg

Musik

20 h: Kreuzgangkonzert: „Hoffen soll der Mensch!

Er frage nicht!“ / Ludwig van Beethoven im

Lichte seiner Lieder und Briefe - eine literarischmusikalische

Expedition. Ekkehard Abele (Bariton,

Rezitation), Enno Kastens (Hammerflügel). St.

Martin Kirche, Rathausgasse 3

Theater & Tanz

15 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

17 h: „Lisple.. Himmel der Begeisterung“ - Von

und mit Hans Peter Litscher. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „up.twist“ - Dagny Borsdorf E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie

nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -

Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,

Gerberau 15

Kabarett & Comedy

20 h: „Make Science Great Again!“ - Vince Ebert

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

07 h: Münstermarkt Frühstück: Eine kulinarische

Markttour für Freiburger*innen. Münsterplatz,

Münsterplatz

Partys

23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Cow“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

20 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-Theater,

Friedrichstr. 21

20 h: „Fauré-Requiem“ - Theodor Currentzis.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Kabarett & Comedy

20 h: „Ausreden“ - Volkmar Staub. Theater

Kumedi, Römerstraße 2

Musik

20 h: Concerto pour deux clowns – Les

Rois Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin

So 31. Oktober

Freiburg

Allgemein

11 h: Schmackhaft vegan kochen. Lokhalle ,

Paul-Ehrlich-Straße 7

Kunst

10:30 h: Aktionstag – Halloween. Kinderschminken,

Kürbisschnitzen und Spinnenbaste. Museum

Natur und Mensch, Gerberau 32

Theater & Tanz

12 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

16 h: „Die wärmsten Jahre“ Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

18 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -

Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20 h: Derniere: „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah

Nemitz. Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Kabarett & Comedy

19 h: „Engelszungenbrecher“ - Lennart Schilgen.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

12 h: Leben in und um Freiburg vor der

Stadtgründung. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Basel

Theater & Tanz

16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Musik

13:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik. Gloria-

Theater, Friedrichstr. 21

18:30 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Musical.

Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

20 h: „Lux Aeterna“ - Theodor Currentzis.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Literatur

18 h: „Säwentitu“ - Interaktive Lesung mit Bea

von Malchus. Theater Kumedi, Römerstraße 2

Musik

15 h: Concerto pour deux clowns – Les Rois

Vagabonds. Art‘Rhéna, Île du Rhin

Satire, Kabarett und...

Der Oktober im Vorderhaus

Trainierte Lachmuskeln und

Abende voller Witz und Satire

verspricht das Oktober-Programm

des Vorderhauses, das direkt am

1. Oktober, 20 Uhr mit Patrizia

Moresco startet, deren Programm

#Lach_mich viel Witz, Wortspiel

und Charme garantiert.Wer bin

ich? Und wie viele? Geistreiches

Kabarett erwartet das Publikum

am 3. Oktober, 19 Uhr bei Uli

Boettcher, der in seinem Programm

„Ich bin VIELE – Eine

Reise durchs Uliversum“ nach

sich selbst sucht und dabei die ein

oder andere witzige Geschichte

aus seinem Leben erzählt. Keine

Zeit für Pessimismus hat dagegen

am 7. Oktober, 20 Uhr der Kabarettist

Matthias Brodowy, bekennender

Hypochonder, der in jeder

Sekunde irgendeinen Super-Gau

erwartet. „Was ist passiert? Als

Kind war jeder Tag ein Sonntag.

Als Student immer Freitag. Und

heute ist irgendwie ständig Montag“,

stellt dagegen Inka Meyer

fest, die in „Zurück in die Zugluft

– Die unerträgliche Seichtigkeit

des Scheins“ am 8. Oktober, 20

Uhr diesem Phänomen nachgeht.

Am Tag darauf feiert Volkmar

Staub um 20 Uhr die Premiere

seines neuen Programms „Ausreden“

und am 10. Oktober, 19 Uhr

kommt Sebastian 23 ins Vorderhaus,

wo er dem Phänomen der

Dummheit mit Hilfe wirklich

haarsträubender, absurder und vor

allem unterhaltsamer Beispiele

auf den Grund geht.

Gleich am 15. Und 16. Oktober,

je 20 Uhr, feiert der Freiburger

Kabarettist Jess Jochimsen Premiere.

„Meine Gedanken möchte

ich manchmal nicht haben“ ist

ein kabarettistischer Gedankenaustausch

und eine fortlaufende

Bestandsaufnahme unserer politischen

Gegenwart. Musikkabarett

vom Feinsten präsentiert

Birgit Süss, die am 22. Oktober,

20 Uhr in Begleitung von Klaus

Ratzek (Tuba & Kontrabass) einen

manchmal melancholischen,

aber immer komödiantischen

Abend voller Chansons und Witz

verspricht. Neunzig Prozent der

Amerikaner*innen halten die

Evolutionstheorie für Mumpitz.

34 Prozent bezweifeln, dass die

Erde eine Kugel ist und sieben

Prozent glauben, dass braune

Kühe Schokomilch geben. Alles

Fake News aus dem Land der unbegrenzten

Möglichkeiten? Vince

Ebert ist diesem Phänomen auf

den Grund gegangen und startete

ein Selbstexperiment: Ein Jahr in

den USA! Sein neues Programm

„Make Science Great Again!“

(30. Oktober, 20 Uhr) verspricht

einige Antworten, Einsichten und

eine witzige und kulturübergreifende

Abrechnung mit Irrationalität

Denkfehlern und gegenseitigem

Überlegenheitsgefühl.

Weitere Infos: www.vorderhaus.

de

Foto: Frank Eidel

Vince Ebert kommt mit seinem

neuen Programm ins Vorderhaus


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