flip-Joker_2021-10
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10 KULTUR JOKER kunst
Farbexplosive Rasterformen
Hauser & Wirth widmet Günther Förg eine Ausstellung in LA
Es ist die erste Einzelausstellung
des 2013 in Freiburg verstorbenen
deutschen Künstlers
Günther Förg, die sich auf die
letzte Serie seiner Gitterbilder
(Grid paintings) fokussiert.
„Appearance“ stellt traditionelle
Grenzen des Tafelbildes
förmlich auf den Kopf und
vereint spielerische Leichtigkeit,
Transparenz und radikale
Brüche. Großformatige Bilder
auf Leinwand und Papier bauen
auf klaren Hintergründen
auf, die durch ein Gerüst aus
ein- oder mehrfarbigen Gittern
ineinander verschmelzen. Der
Blick gerät dabei hinter jegliche
geometrische Strukturen
und abbildende Flächigkeit.
Faszinierend für Förg war die
Bedeutung architektonischer
Sprache. Dabei scheinen sich
in seinem Werk die Grenzen
aufzulösen und geben den
Blick frei auf eine neuwertige
Dimension abstrakter Malerei
mit Tendenzen zum Konstruktivismus
und dem amerikanischen
Stil von Minimal Art.
Die Kunst Förgs ist geprägt
Ich zeichne was
Ihnen gefällt!
in Aquarell, Bleistsift oder Tusche
Günther Hieber
E-mail: che.guenther@gmail.com
mobil 0157 77689062
von Sprüngen und Brüchen,
die sich in seiner letzten Serie
gleichsam zu einem Wechselspiel
aus Dynamik und Ruhepolen
zusammenfinden und so
eine malerische Komponente
bilden. Die vielfältigen Farbkombinationen
und eindrucksvolle
Pinselspuren ergeben
dabei eine individuelle und facettenreiche
Farbexplosion. Im
raschen Duktus aufgetragen,
kreuzen und überlappen sich
die Linien, bilden Freiräume
und eröffnen einen Durchgang
zur Bildtiefe. Mit energischen
Pinselstrichen und -flächen
in gebrochenen Farben werden
Flimmereffekte und wirkungsvolle
Lichtstimmungen
erzeugt und lassen die Oberflächen
der Gitterbilder förmlich
vibrieren. Schon in einer früheren
Serie nutzte der Künstler
den malerischen Ansatz in den
Fenster-Aquarellen. Hier ist
das Fensterkreuz ein Raumraster
in der Bildebene, das das
Gerüst für einen ganzen Fluss
von Bildern liefert, ohne deren
freie Entfaltung einzuschränken.
Die Komposition in klar
strukturiert-geometrischer
Anordnung entsteht nach Günther
Förg eher instinktiv und
setzt sich aus drei Komponenten
zusammen: Farbe, Form
und Flächigkeit. Anlehnend
an die Kunst von Barnett Newman,
Mark Rothko, Cy Twombly
und Edvard Munch gilt
der verstorbene Künstler als
Wegbereiter der Nachkriegsmoderne
und Avantgardebewegung
des 20. Jahrhunderts.
Das Werk von Günther Förg
umfasst die unterschiedlichsten
Materialien und Medien
und beinhaltet bildhauerische
Kunst, fotografische Arbeiten
und die Malerei. Der rasche
und lakonische Farbauftrag in
den Gitterbildern wurde zum
Markenzeichen seines Kunstschaffens.
Günther Förg. Appearance,
Hauser & Wirth, South
Gallery in Los Angeles. Bis
09.01.2022.
Miriam Paustian
Günther Förg in seinem Studio Le Locle, Schweiz, November 1994
© Michael Neff, Frankfurt Courtesy Estate Günther Förg, Suisse
Münsterillumination als Epilog zum Stadtjubiläum
Das Münster-Mapping vom 15. bis 24. Oktober zeigt die Geschichte der Stadt Freiburg und des Münsters
Ursprünglich für Ende März
2020 geplant, wird nun das lang
erwartete Münster-Mapping
endlich vom 15. bis 24. Oktober
2021 stattfinden und einen
Epilog zum geendeten Stadtjubiläum
darstellen. Jeden Abend
wird beim Münster-Mapping
die Südfassade des Freiburger
Wahrzeichens mittels 20 Großprojektoren
erstrahlen.
Das gemeinschaftliche Erleben
steht im Mittelpunkt
dieser Veranstaltung – was
auch ganz im Sinne des neuen
Mottos gemeinsam.weiter vom
Stadtjubiläum ist: „Es sind die
Großveranstaltungen, wie die
Münsterplatzkonzerte und der
Mitsommernachtstisch, die
den Bürgerinnen und Bürgern
Gelegenheit geben sollten, den
Geburtstag ihrer Stadt gemeinsam
zu feiern. Und genau diese
Veranstaltungen sind dann der
Corona-Krise zum Opfer gefallen.
„Daher bin ich sehr glücklich,
dass das Münster-Mapping,
einer der Höhepunkte des
Stadtjubiläums, nun doch noch
stattfinden kann. Das Freiburger
Münster, das die Jahrhunderte
nahezu schadlos überstanden
hat, repräsentiert wie
kein anderes Gebäude die inzwischen
900 Jahre währende
Geschichte unserer Stadt. Jetzt
heißt es Daumen drücken, dass
es im Oktober klappt!“ sagt Ulrich
von Kirchbach, Erster Bürgermeister
der Stadt Freiburg.
Die Geschichte des Münsters
und der Stadt sind eng miteinander
verwoben, schließlich
spiegeln sich die historischen
Ereignisse rund um Freiburg
in der Baugeschichte der Kirche
wider. Mit eigens für das
Projekt komponierter Musik,
zwei Münsterpfleger*innen,
die die wechselvolle Geschichte
erzählen, sowie besonderen
Licht-Effekten und ausdrucksstarken
Bildern erlebt man ein
multimediales Spektakel der
Extraklasse und eine unterhaltsame
Geschichtsstunde mit
allen Sinnen.
Für das spektakuläre Lichtereignis
ist der Freiburger Münsterbauverein
verantwortlich,
maßgeblich unterstützt durch
den Energie- und Umweltdienstleister
badenova, weitere
Förderer sind die Erzbischof
Hermann Stiftung der Erzdiözese
Freiburg, die Haufe Group
und das Stadtjubiläum Freiburg.
Die mediale Umsetzung
des Münster-Mapping erfolgt
durch Calren Media.
Weitere Infos: www.muenster-mapping.de
Münster-Mapping zeigt spektakuläre
Lichtshow
Foto: Kai Flogaus