flip-Joker_2021-10
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Nachhaltig KULTUR JOKER 31
Gegen Klischees, für den Dialog
Die Interkulturellen Wochen Freiburg
Die Immanuel Kant-Stiftung
verleiht am 30. Oktober, 13.30
Uhr in der Aula der Albert-
Ludwigs-Universität den 8.
Freiburger Kant-Weltbürger-
Preis. In diesem Jahr geht dieser
an Prof. Dr. Małgorzata
Gersdorf, ehemalige Erste
Präsidentin des Obersten Gerichts
der Republik Polen, und
an Prof. Dr. Gertrude Lübbe-
„#offen geht!“ klingt zunächst
wie Wiedereröffnung
nach der Corona-Durststrecke.
Als Motto der diesjährigen Interkulturellen
Wochen vom 24.
September bis 31. Oktober bedeuten
sie aber weitaus mehr.
Was geht ist Offenheit für alle
Kulturen, Ethnien und ein lebendiger
Austausch bei ganzen
40 Veranstaltungen, die „auf
Augenhöhe“ quer durch die
Stadt geboten werden. Unterschiedliche
Initiativen, Organisationen
und Vereine bieten
abwechslungsreiche Veranstaltungen.
Die Interkulturellen
Wochen werden von einem
breiten Bündnis organisiert, zu
dem unter anderen FAIRburg
e.V., CaPoA e.V., Our Voice,
Migrant_innenbeirat der Stadt
Freiburg und kirchliche Träger
gehören.
In unserer September-Ausgabe
berichteten wir bereits über
den „Africa Day“, der auch
Teil der „Cordiale“ in Freiburg
ist. Er bildet am 3. Oktober,
14–21 Uhr auch für die Interkulturellen
Wochen einen
lebendigen Auftakt auf dem
Parkplatz vor dem E-Werk.
Zuschauer*innen erwartet
ein buntes Programm mit der
Vorstellung afrikanischer Vereine,
einem Kinderprogramm,
Talentshow und Musik. Am
selben Abend, 20 Uhr eröffnet
die Ausstellung „Geschichte
der Minderheiten in Freiburg
und Regio“ mit einer Vernissage
im Roma-Büro Freiburg in
Weingarten (bis zum 9. Oktober).
Eine weitere Ausstellung
„Klartext! Afrika! Perspektivwechsel
durch Infos und
Kunst“ hinterfragt Klischees
zu Themen wie Landschaft,
Wirtschaftslage oder Frauenbild
Afrikas. Zu sehen ist die
Ausstellung vom 5.–31. Oktober
täglich von 9-18 Uhr in der
Maria Magdalena Kirche.
Wer sich selbst in interkulturelle
Debatten einbringen will,
der kann sich zum Online-
Workshop „Gefahr der Kulturalisierung.
Pädagogische
Antworten auf Migration“
anmelden, der am 8. Oktober,
15–18 Uhr auf Zoom stattfinden
wird. Unmittelbare Begegnungen
bietet am Folgetag das
„Aven“, das erste Sinti Festival
in Freiburg. In der Kulturwerkstatt
P3 wird über Bildvorträge
und Fragerunden ein offener
Dialog über die Kultur der
Sinti ermöglicht. Musik und
Speisen runden das Zusammenkommen
von 19–22 Uhr
ab. Im Zeichen der Begegnung
steht auch der Kennenlerntreff
im Mehrgenerationshaus
Weingarten (Sulzburger Str.
18) am 10. Oktober, 14–16 Uhr.
Am mobilen Bike Café gibt es
Kaffee und Kuchen. Auch eine
Proberunde auf der Rikscha
lockt Neugierige.
Erzählungen aus dem Leben
des Afghanen Mohammed Taher
hört man beim Erzählcafé
„Eine Blume macht noch keinen
Frühling“. Am 11. Oktober,
19 Uhr findet die Veranstaltung
im Arbeitskreis Behinderte an
der Christuskirche (Maienstraße
2) statt.
Bei den Interkulturellen Wochen
ist auch das Kommunale
Kino vertreten. Am 13. Oktober,
19.30 Uhr werden vier
Freiburgerinnen über einen
Film portraitiert. Die Frauen
sprechen, auch in einem anschließenden
moderierten Gespräch,
über Alltagsrassismus
und über das Zuhausegefühl.
Konkret und kritisch mit der
Wolff, ehemalige Richterin am
zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichtes
in Karlsruhe.
Die Preisträgerinnen erhalten
den Preis für ihren „mutig-unbestechlichen
Einsatz zugunsten
der Wertegemeinschaft
eines demokratisch-rechtsstaatlichen
Europas“.
Mit der Preisverleihung werden
Małgorzata Gersdorfs Verdienste
um die Verteidigung
der ‚3. Gewalt‘ in der Republik
Polen, die durch ihr mutig-unbestechliches
Beharren auf der
Unabhängigkeit der Richter, z.
B. gegenüber dem Versuch ihrer
vorzeitigen Pensionierung
durch die gegenwärtige Regierung,
gewürdigt.
Geehrt wird außerdem Gertrude
Lübbe-Wolffs richterliches
Engagement für die europäische
Integration und das
Umweltrecht. In ihrem Freiburger
FRIAS-Vortrag „Direkte
Demokratie – Eine Prämie für
Demagogen?“ (2019), warb sie
außerdem dafür, diverse Funktionsdefizite
repräsentativer
Demokratien dadurch auszugleichen,
den Bürger*innen
Europas in Sachfragen, die
sie besonders bewegen, über
echte Volksinitiativen und -entscheide
eine Stimme zu geben.
Die Laudationes auf beide
Preisträgerinnen wird Prof.
EU-Außengrenze verfährt ein
Vortrag von Arndt Dohmen,
der als Arzt im Flüchtlingslager
Kara Tepe auf Lesbos tätig
war. Der Online-Vortrag ist am
21. Oktober, 19 Uhr zu hören.
Gegen Ende des Festivals,
am 30. Oktober, 18–22 Uhr
steht das Kameruner Festival
in der Kulturwerkstatt P3.
Besucher*innen erwarten ein
Fußballturnier mit Kinderprogramm,
ein Women Special
Dr. Gesine Schwan, Präsidentin
der Humboldt-Viadrina
Governance Platform, halten.
Den einführenden Festvortrag
hält der luxemburgische Minister
für Auswärtige und Europäische
Angelegenheiten und
Minister für Immigration und
Asyl.
Der Preis fördert im Sinne
Immanuel Kants unabhängige,
sowie Tanz und Musik. Einen
„Klartext! Womenday“ gibt es
am selben Tag von 11–19 Uhr
– ein kulturübergreifender
Aktionstag über Emanzipation
und Empowerment in der
Maria-Magdalena-Kirche. Den
Abschluss der Interkulturellen
Wochen macht eine Lesung
der Kulturwissenschaftlerin,
Journalistin und Autorin Mithu
Sanyal aus ihrem Bestsellerroman
„Identitti“ am 31. Oktober,
19.30 Uhr im Literaturhaus
Freiburg.
Weitere Infos und Anmeldungen:
www.ikw-freiburg.de
Mutiger Einsatz für eine europäische Wertegemeinschaft
Immanuel Kant-Stiftung verleiht den 8. Freiburger Kant-Weltbürger-Preis
Haben Sie etwas gegen Schädlinge?
Wir auch!
Foto: promo
kritisch-aufklärende Öffentlichkeitsarbeit
zum Schutz von
Frieden, Menschenrechten,
Demokratie und Umwelt sowie
die Einhaltung demokratischrechtsstaatlicher
Prinzipien in
der nationalen und internationalen
Politik und ist mit insgesamt
15.000 Euro dotiert.
Weitere Infos: www.kantstiftung.de