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Söflinger Anzeiger Herbst 21

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20 | Söflinger Anzeiger Hochsträß

Ausgabe 03 | Oktober 2021

Freizeit in Söflingen

Das Hochsträß

Neben dem beliebten Ulmer

Höhenweg im Norden der Stadt

Ulm, der von Böfingen bis zum

Eselsberg führt, liegt ein zweiter,

gern benutzter Weg im Süden

der Stadt, auf dem Hochsträß.

Beim

Bob-Schlittenfahren

Das Hochsträß erstreckt sich

am südlichen Rand der Schwäbischen

Alb. Im Norden wird

es begrenzt vom Blau- und

Schmiechtal, im Südosten vom

Donautal. Vor Jahrmillionen

grub sich die Urdonau durch

das heutige Schmiech- und

Blautal und trennte das Hochsträß

von der übrigen Alb ab.

Bei der Auffaltung der Alpen

grub sich die Donau immer tiefer

ins Gestein, bis sie schließlich

ein anderes Bett fand und

ihren Lauf nach Süden verlegte.

Viele Söflinger und Ulmer spazieren

gerne auf diesem Höhenweg,

der eine herrliche Aussicht

bietet. Im Norden geht der Blick

zum Eselsberg, und im Süden

reicht der Blick über das flache

Donautal und bei schönem

Wetter über Oberschwaben bis

zu den Alpen. Und gegen später

kann man die lange Abendsonne

genießen. Der Weg ist

Teil eines Schwäbischen Alb -

Höhenwegs, der am Südrand

der Schwäbischen Alb bis Tuttlingen

führt. Unterwegs kann

man zahlreiche kulturelle und

naturkundliche Sehenswürdigkeiten

besuchen, so auch auf

dem Ulmer Hochsträß.

Blick über das Fort Oberer Kuhberg.

Fort Oberer Kuhberg

Zu Beginn des Weges in Ulm

liegt das Fort Oberer Kuhberg.

Es wurde in den Jahren 1848 -

1857 als wichtigste Außenstelle

des westlichen Ulmer Festungsgürtels

erbaut. Wegen der Erfindung

immer besserer Waffen

wurde das Fort öfters modernisiert.

Zu Verteidigungszwecken

wurde aber nie auch nur

ein einziger Schuss abgegeben.

Traurige „Berühmtheit“

erlangte das Fort durch das

Konzentrationslager, welches

das NS-Regime zwischen November

1933 und Juli 1935 als

Porzellan, Besteck,

Glas, praktische

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„Schutzhaftlager“ einrichtete,

um die Opposition auszuschalten

und den NS - Staat zu konsolidieren.

Trotz human formulierter

Lagerverordnungen waren

diese früheren KZ Orte von

Schikane, Folter und Tod. 1935

wurden die verbliebenen Häftlinge

nach Dachau verlegt. Prominentester

Gefangener war

Kurt Schumacher, der nach

1945 die SPD wieder begründete.

Seit 1985 sind Teile des Forts

Gedenkstätte, 1994 wurde diese

als vorbildliches Museum

ausgezeichnet und erhielt 2010

den Titel „Denkmal des Jahres“.

Eine Dauerausstellung zeigt

Bilder und Dokumente dieses

Ulmer KZ. Zudem hat der Förderkreis

Bundesfestung Ulm

e.V. die Anlage als Festungsmuseum

renoviert.

Gerd-Walter-Linde

Nach einigen hundert Metern

westwärts erwartet einen ein

markanter, weithin sichtbarer

großer Baum, die Gerd - Walter

- Linde. Eine Plakette verrät das

Geheimnis: Gerd Walter hatte

sie 1950 nach der Heimkehr aus

dem Krieg gepflanzt. Das damals

kleine Bäumchen wurde

mit gesammelten 50 – Pfennig

- Münzen bezahlt. Diese zeigten

auf der Rückseite eine Frau,

die ein Bäumchen pflanzt. Die

Bank darunter lädt zum Verweilen

ein. Bei gutem Wetter

reicht die Sicht bis in die Alpen.

„Little Stonehenge“

Der weitere Weg führt uns oberhalb

des Butzentales zum Panoramaweg

von Ermingen mit

einer eindrucksvollen „Steinansammlung“.

In Anlehnung an

das berühmte Bauwerk in England

wurden 12 Steinstelen, die

die 12 Monate symbolisieren,

kreisförmig mit einem Radius

von 12 Metern angeordnet. Zusätzlich

wurden die Richtungen

Nord - Süd und Ost - West eingehalten.

Dadurch können die

Sonnwenden und die Tag- und

Der Erminger Fernmeldeturm

Steintor von „Little Stonehenge“

Nachtgleichen demonstriert

werden. So treffen z.B. am 22.

Juni die Sonnenstrahlen durch

das Steintor im Osten auf einen

bestimmten Punkt. Diese Anlage

wurde mit Hilfe örtlicher

Firmen und mit viel Eigenleistung

errichtet. Die Berechnungen

wurden von der Universität

Ulm vorgenommen.

Erminger

Turitellenplatte

Gegenüber, im Norden von Ermingen,

liegt die Turitellenplatte,

eine Ablagerung fossiler

Gehäuse auf dem früheren

Meeresboden. Vor ca. 20 Millionen

Jahren falteten sich die Alpen

auf, das Meer zog sich nach

Norden zurück und bildete an

der Alb eine flache Brandungsküste.

Hier lagerten sich Turmschnecken

(Turritella turris),

Muschelschalen und auch Haifisch-

und Rochenzähne ab. Das

Gebiet gilt heute als Süddeutsches

Naturdenkmal.

Fernmeldeturm

Weiter im Norden erblickt man

den 154 m hohen Fernmeldeturm.

Er wurde in den Jahren

1963/64 als Sendeanlage u.a.

für digitales Fernsehen und

Richtfunk erbaut.

Mammutbäume

Genau nördlich davon stehen an

einem Waldweg zwei Mammutbäume,

etwas weiter im Waldinnern

ein dritter. Diese imposanten

Riesen mit ihrer rotbraunen,

weichen Rinde hatten es

König Wilhelm I. von Württemberg

angetan. Er bestellte

davon 1864 in Amerika ein Lot

Samen. Dies war früher eine ge-

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