18.10.2021 Aufrufe

möbel kultur 10/21

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ZKZ 4937<br />

<strong>10</strong> I 20<strong>21</strong><br />

MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />

Prozesse im<br />

Klimablick<br />

Nachhaltige Lösungen<br />

rücken immer mehr<br />

in den Fokus<br />

&<br />

Highlights<br />

Challenges<br />

Foto: Schüller<br />

Das hat die Branche auf den<br />

Herbstmessen bewegt<br />

OUTDOOR-TRENDS<br />

DIE NEWS ZUR<br />

SAISON 2022<br />

Miele: „Green Performances“<br />

Supersalone: Molto bene!<br />

Jysk: Mehr als ein Rebranding<br />

imm cologne: Offensiv in den Januar<br />

BSH: Mit Alexa ans Küchen-Cockpit<br />

Calligaris: Die Story zum Fatboy-Deal


TOP-THEMA/MESSEHERBST<br />

Einrichten statt Reisen heißt<br />

in Corona-Zeiten vielfach<br />

die Devise. Urlaubsfeeling<br />

zauberte deshalb Femira mit<br />

Hilfe von Digitaldruck auf<br />

das Boxspringbett.<br />

Margen<br />

unter Druck<br />

Raus aus dem Homeoffice, rein in die Messen: Trotz aller Herausforderungen,<br />

denen sich die Branche gegenüber sieht, war die<br />

Freude groß, endlich wieder Ware live zu sehen, anzufassen und<br />

auszuprobieren. Business as usual? Ganz klar nein. Die M.O.W. und<br />

die Hausmessen haben gezeigt, dass die Pandemie und deren Begleitumstände<br />

das Gleichgewicht der Märkte empfindlich gestört haben.<br />

Die „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ zeigt Highlights, aber auch Knackpunkte auf.<br />

Die M.O.W. 20<strong>21</strong> fand als die<br />

erste Branchenveranstaltung<br />

in Deutschland nach den<br />

Lockdowns wieder real statt. Nahezu<br />

die gesamte Fläche der 85.000 qm<br />

großen Ausstellung im Messezentrum<br />

Bad Salzuflen war belegt. Alle<br />

17 Hallen wurden geöffnet. Circa<br />

die Hälfte der 405 Aussteller aus<br />

30 Nationen kamen aus Deutschland,<br />

gut die andere Hälfte aus<br />

dem Ausland (Vergleich 2020: 159<br />

Unternehmen aus Deutschland, 170<br />

Unternehmen aus dem Ausland).<br />

Wobei Polen, die Niederlande, Dänemark,<br />

Italien und die Türkei aktuell<br />

am stärksten Flagge zeigten. Wegen<br />

der anhaltenden Pandemie war<br />

Europa in diesem Jahr zahlreicher<br />

präsent, Asien vergleichsweise wenig.<br />

Persönliche Begegnungen, der<br />

Austausch, Netzwerken und das<br />

haptische Möbelerlebnis hat gefehlt,<br />

was sich positiv auf die Stimmung<br />

auswirkte, so lautet das Fazit der<br />

M.O.W.-Veranstalter, die den Messestandort<br />

Ostwestfalen als internationale<br />

Plattform für Möbel gestärkt<br />

sehen.<br />

Dennoch gibt es branchenseitig<br />

durchaus Knackpunkte, an denen<br />

weiter gearbeitet werden muss.<br />

24 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


1Fehlendes Fundament<br />

Nach anderthalb Jahren Pandemie<br />

hat die Branche ihre Bezugsgrößen<br />

verloren. Weder der V-Verlauf im<br />

vergangenen Jahr noch die vom<br />

langen Winter-Lockdown geprägte<br />

diesjährige Konjunktur lassen sich<br />

miteinander vergleichen. Also<br />

schauen die Zahlen-Experten auf<br />

das „normale“ Jahr 2019, was wohl<br />

die sinnvollste Maßnahme ist. Das<br />

hilft aber immer noch kein bisschen<br />

weiter, um zu prognostizieren,<br />

wie und auf welcher Basis sich das<br />

Jahr 2022 entwickeln wird. Da gibt<br />

es fast so viele Meinungen, wie es<br />

Aussteller auf den Herbstmessen gab.<br />

Der größte Konsens lässt sich wohl<br />

so zusammenfassen: Die Nachfrage<br />

hält an, die Unwägbarkeiten entlang<br />

der Wertschöpfungskette aber<br />

auch. Unter allen Preissegmenten<br />

leidet der Discount am meisten,<br />

weil die Renditen schon dramatisch<br />

abgeschmolzen sind. Dieter<br />

Hilpert hat das für die Bega-Gruppe<br />

mit zuletzt 525 Mio. Euro Umsatz<br />

als Problem erkannt und zu einer<br />

Ertrags-Trendumkehr im kommenden<br />

Jahr aufgerufen.<br />

2<br />

Decke.“ „Das sind Hiobsbotschaften<br />

mit gewaltiger Spontaneität.“ Um<br />

nur einige der Stimmen aus der<br />

Industrie zu nennen, die die „<strong>möbel</strong><br />

<strong>kultur</strong>“-Redaktion während ihres<br />

Messebesuches aufgeschnappt hat.<br />

Auf der M.O.W.-Pressekonferenz,<br />

zu der auch Jan Kurth geladen war,<br />

Handel und Industrie<br />

betonte der VDM-Geschäftsführer<br />

liegen im Clinch<br />

abermals, dass die Beschaffung<br />

Die Totenstille, die sich in einige und die Preisgestaltung derzeit die<br />

Händler-Lieferanten-Beziehungen herausfordernden Themen in der<br />

eingeschlichen hat, ist eigentlich Möbelindustrie sind. „Alles ist knapper<br />

und teurer geworden, um Möbel<br />

eher aus der Lebensmittelbranche<br />

bekannt. Wenn Edeka und Uni- herzustellen.“ Sicher sei, dass die<br />

lever miteinander streiten, herrscht Preissteigerungen am Markt weitergegeben<br />

werden. In Gesprächen mit<br />

drei Monate Schweigen, bevor eine<br />

Partei zuerst zuckt. In der Möbelbranche<br />

ist das in diesem Umfang Erhöhungen von <strong>10</strong> bis 15 Prozent<br />

den Herstellern wurden durchaus<br />

neu und wäre ohne das „Bamberger genannt. Ob damit die gestiegenen<br />

Kosten aber auf den Vorstufen<br />

Urteil“ kaum möglich gewesen. Laut<br />

VDM sei damit eindeutig festgestellt kompensiert werden können, bleibt<br />

worden, dass der unter dem Begriff abzuwarten, weil die weitere Entwicklung<br />

bis ins nächste Jahr völlig<br />

„Konventionalstrafen“ eingeforderte<br />

Schadensersatz unzulässig ist. Dieses unwägbar ist. Nicht ohne Grund<br />

Urteil hatte das Selbstbewusstsein spricht Bega-Boss Dieter Hilpert von<br />

der Industrie gestärkt – bei Rauch, einer Renditedelle, denn die Rohstoffpreiserhöhungen<br />

kann auch die<br />

Forte und anderen in ganz besonderem<br />

Maße, was teilweise Vertragskündigungen<br />

nach sich gezogen und die gestiegenen Preise habe man<br />

große Bega-Gruppe nicht abfedern<br />

hatte, wenn der Handel das Urteil in vielen Fällen für die polnischen<br />

anders interpretierte. Das wiederum<br />

führte dazu, dass die Händler<br />

Produktionspartner 4geschultert.<br />

ihre Einkaufszettel neu schreiben<br />

mussten, weil einige Kernlieferanten<br />

zur Herbstmesse nun mit einem<br />

roten X markiert waren. Das Ergebnis:<br />

Seit Jahren haben Erstaussteller<br />

keine so gute Chance mehr gehabt<br />

in Deutschland ins Geschäft zu kommen.<br />

Denn der Handel ist mehr<br />

oder weniger gezwungen, offen für<br />

Alternativen zu sein.<br />

Für oben<br />

ohne gab es<br />

keinen Eintritt:<br />

Humorvoll<br />

inszenierte die<br />

3 C-Gruppe die<br />

Maskenpflicht<br />

während der<br />

Möbelmeile.<br />

3Materialversorgung problematisch,<br />

Preise steigen<br />

Die schwierige Beschaffung von<br />

Vormaterialien, damit verbundene<br />

Preiserhöhungen und auch Lieferzeiten<br />

waren das beherrschende<br />

Thema auf der Messe. Die Problematik<br />

ist zwar nicht neu, hat<br />

sich allerdings im Laufe des Jahres<br />

immer mehr zugespitzt. Und betrifft<br />

inzwischen sämtliche Materialien.<br />

Aktuell besonders im Fokus: Metallteile.<br />

„Verfügbarkeiten und Materialpreise<br />

– es bleibt nervenaufreibend“.<br />

„Die Preise gehen durch die<br />

Logistikkosten explodieren<br />

In brisante Höhen katapultieren sich<br />

im Übrigen auch die Container-<br />

Preise. Die Frachtkosten aus Asien<br />

sind in den letzten 18 Monaten<br />

gigantisch gestiegen und liegen aktuell<br />

im fünfstelligen Bereich. Damit<br />

einher gehen könnte ein Umdenken<br />

in puncto Sourcing Richtung Europa.<br />

Polster<strong>möbel</strong> im Einstiegsbereich<br />

beispielsweise aus China zu importieren,<br />

dürfte sich kaum noch rechnen.<br />

Ganz abgesehen davon, dass es<br />

inzwischen fast nicht mehr möglich<br />

ist, Lieferzeiten für Möbel aus Asien<br />

präzise zu benennen. „Wir finden<br />

eine Marktsituation vor, in der der<br />

Handel auf verlässliche Lieferungen<br />

angewiesen ist“, sagte Jan Kurth. Verfügbarkeit<br />

schlägt also Preis – Europa<br />

schlägt Asien?<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 25


TOP-THEMA/SUPERSALONE<br />

Der „Supersalone“:<br />

Endlich wieder Messe in<br />

Mailand, wenn auch anders<br />

und kleiner als sonst.<br />

Molto bene!<br />

Ein Signal an die Branche, ja an ganz Italien, war der „Supersalone“, der Anfang<br />

September stattfand. Nachdem die Mailänder Möbelmesse im April 2020 und<br />

20<strong>21</strong> pandemiebedingt abgesagt werden musste, hatten sich die Veranstalter<br />

entschieden, lieber eine kleinere, als gar keine Ausgabe auf die Beine zu stellen.<br />

Immerhin 60.000 Besucher:innen, darunter auch der italienische Präsident<br />

Sergio Mattarella, machten sich ein Bild.<br />

Auch die City in Mailand<br />

lockte Interessierte wieder<br />

mit einigen Design-Events.<br />

Respekt! In diesen Zeiten ein<br />

internationales Messe-Event<br />

auf die Beine zu stellen, war<br />

eine echte Leistung. Der Mailänder<br />

„Supersalone“ hat gezündet. Auch<br />

wenn alles anders war als sonst.<br />

Statt XXL-Ständen lockten kleinere,<br />

kreative Präsentationen zum Vorbei-<br />

Flanieren. 425 Marken präsentierten<br />

ihre Produkte, davon 16 Prozent aus<br />

dem Ausland. Und erstmals waren<br />

nicht nur Fachbesucher:innen, sondern<br />

auch die Öffentlichkeit geladen.<br />

Wobei rund die Hälfte dann<br />

doch Händler bzw. Einkäufer waren.<br />

Insgesamt 60.000 Besucher:innen<br />

zählten die Veranstalter bis Messeschluss,<br />

davon 30 Prozent aus 113<br />

Ländern. Und immerhin 1.800<br />

Journalist:innen hatten sich für das<br />

Event akkreditiert. So waren die<br />

Gänge gut gefüllt, doch weit entfernt<br />

vom üblichen Gedränge. Die<br />

wichtigsten Trends: Nachhaltigkeit,<br />

Naturmateria lien und warme, erdige<br />

Farben.<br />

Weitere Pluspunkte: Man konnte<br />

sich schnell einen Überblick verschaffen.<br />

Und in Sachen Nachhaltigkeit<br />

setzte der „Supersalone“ Maßstäbe,<br />

denn alle Messestände waren<br />

rückbaubar und wiederverwertbar<br />

konzipiert. Und das Beste waren<br />

natürlich endlich wieder die echten<br />

Begegnungen und die persönlichen<br />

Gespräche. Alles bei feinstem Son-<br />

nenschein, der die Besucher:innen<br />

auch zu den Events in der Mailänder<br />

City lockte. Entsprechend zufrieden<br />

und emotional zeigte sich Messepräsidentin<br />

Maria Porro nach Abschluss<br />

der Veranstaltung. „Es war wichtig,<br />

diesen ersten, entscheidenden<br />

Schritt zu tun – um unsere Präsenz<br />

spürbar zu machen und ein Signal<br />

an das ganze Land zu senden. Wir<br />

haben es geschafft!“<br />

Der nächste reguläre Salone del<br />

Mobile soll vom 5. bis <strong>10</strong>. April<br />

2022 über die Bühne gehen. Dann<br />

wird die 60. Ausgabe groß gefeiert.<br />

HEIKE GESSULAT, EVELYNE BECKMANN<br />

www.salonemilano.it<br />

Fotos: <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>; Salone del Mobile.Milano, Diego Ravier, Hans Lucas<br />

28 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Der kleine „Lithyalin Table“,<br />

designt by Dechem Studio,<br />

besteht aus gebürstetem<br />

Messing und einer marmorähnlichen<br />

Lithyalin-Glasplatte.<br />

Links: Entworfen von Patricia<br />

Urquiola für Kartell: die charmante<br />

Polster-Kollektion „Lunam“. Unten:<br />

Der Lounge-Sessel „119“ von<br />

Sebastian Herkner für Thonet.<br />

Der isländische Künstler<br />

Olafur Eliasson entwarf<br />

für Moroso das raffiniert<br />

konstruierte Regal<br />

„Secret Cubic Shelves“<br />

Ein Sitz-Feeling wie auf einem<br />

kleinen Thron – mit den Sesselchen<br />

„Flair O“ von B&B Italia.<br />

Die perfekte Ergänzung zum Tisch<br />

„Allure O“ (Design: Monica Armani).<br />

Links: Die „Pacific“-Kollektion,<br />

entworfen von Patricia Urquiola für<br />

Moroso, bietet ein intimes Sitzerlebnis<br />

und erinnert an einen<br />

schützenden Kokon.<br />

Rechts: Zu den Top-Neuheiten<br />

gehörte der charakterstarke<br />

Rocking Chair „Sitali“-<br />

(Fratelli Boffi). Links: Wie ein<br />

Experiment mit materialisiertem<br />

Wasser wirkt die Outdoor-<br />

Kollektion „A‘mare“ von Edra.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 29


IMM COLOGNE<br />

„imm cologne“: „Die Messe findet definitiv statt“<br />

Offensiv in den Januar<br />

Ein starkes Zeichen, dass internationale Messen jetzt wieder möglich sind, setzt die Koelnmesse mit ihrer Ansage, dass die<br />

„imm cologne 2022“ definitiv stattfinden wird. Für die kommende Veranstaltung – 17. bis 23. Januar 2022 – erwarten Oliver<br />

Frese und sein Team rund 800 Aussteller aus 47 Ländern. Zusätzlich präsentieren die Macher mit der „imm cologne 365“<br />

ein Konzept, das die Leitmesse auf ein neues Level hebt und eine Plattform für Business, Networking und Inspiration bietet.<br />

Nicht nur Oliver Frese,<br />

Geschäftsführer, und Matthias<br />

Pollmann, Geschäftsbereichsleiter<br />

Messemanagement der Koelnmesse<br />

sowie Claire Steinbrück,<br />

Director „imm cologne“ fiebern<br />

der Veranstaltung, die vom 17. bis<br />

23. Januar 2022 über die Bühne<br />

gehen wird, bereits entgegen. Das<br />

gesamte Team um die Führungsmannschaft<br />

freut sich auf die „imm<br />

cologne 2022“. Endlich geht zum<br />

Jahresstart wieder die Leitmesse<br />

der deutschen Möbelindustrie<br />

über die Bühne. „Ich glaube, ich<br />

brauche Ihnen nicht zu sagen, wie<br />

sehr ich mich freue, Sie heute hier<br />

im Congress-Centrum Nord, also<br />

mitten in unserem Messegelände,<br />

begrüßen zu können“, betonte Oliver<br />

Frese auf der Pressekonferenz<br />

Ende September. Er setzt jetzt auf<br />

den erfolgreichen Restart der Messe.<br />

Die „imm cologne“ schöpfe dabei<br />

ihre Stärke aus einer einzigartigen<br />

Mischung aus großen nationalen<br />

und internationalen Marken, der<br />

leistungsstarken deutschen Industrie<br />

und einer unvergleichlichen Angebotsbreite.<br />

Und sei wieder gleich zu<br />

Beginn des Jahres das relevanteste<br />

Forum der Interior-Design-Branche<br />

weltweit – auch wenn die Ausgabe<br />

2022 kleiner ausfallen wird, als die<br />

letzte Veranstaltung noch vor der<br />

Pandemie im Januar 2020.<br />

Mit rund 800 erwarteten Ausstellern<br />

wird im Vergleich rund 75<br />

Prozent der Fläche belegt sein. Über<br />

70 Prozent der Unternehmen kommen<br />

dabei aus dem Ausland, aus 47<br />

Nationen (2020: 53), was die Internationalität<br />

deutlich macht.<br />

Der Grund für die geringere Teilnehmerzahl<br />

ist vor allem das Fehlen<br />

von Unternehmen aus Fernost, die<br />

2020 noch mit rund 250 Herstellern<br />

dabei waren, insbesondere aus<br />

China. „Mit der ,imm cologne‘ 2022<br />

setzen wir ein starkes Zeichen, dass<br />

internationale Messeveranstaltungen<br />

in Deutschland wieder möglich sind<br />

und das ist vor dem Hintergrund des<br />

internationalen Wettbewerbes auch<br />

gut so!“, so Oliver Frese.<br />

Mit dabei sind definitiv, u. a. Cor,<br />

Kettnaker, Bielefelder Werkstätten,<br />

Wittmann, Team 7 und Edra im<br />

„Pure“-Bereich, die Polipol-Gruppe,<br />

Venjakob, Hartmann, Decker, Schlaraffia<br />

und Gautier im Segment<br />

„Home“ sowie unter dem Stichwort<br />

„Connect“ z. B. Kesseböhmer.<br />

Der konzeptionelle Leitgedanke<br />

der „imm cologne“ ist das Bekenntnis<br />

zur Veränderung, weshalb die<br />

Messe 2022 unter dem Motto „It‘s<br />

Time for Exchange“ steht. „Messen<br />

dürfen niemals stillstehen, müssen<br />

sich verändern, immer“, erläutert<br />

Oliver Frese. Er nennt drei Thesen,<br />

um darzulegen, welche Funktionen<br />

eine internationale Leitmesse wie<br />

die „imm cologne“ jetzt und in der<br />

Zukunft wahrnehmen muss: „Eine<br />

Messe muss Business generieren!<br />

Eine Messe muss digitaler werden!<br />

Eine Messe muss Emotionen<br />

verkaufen!“<br />

Die digitale Transformation der<br />

Messewirtschaft hatte sich schon<br />

vor Corona abgezeichnet. Mit der<br />

„imm cologne 365“ wurde nun ein<br />

Konzept entwickelt, das die internationale<br />

Leitmesse auf ein neues<br />

Level hebt und der Industrie eine<br />

Plattform für Business (vor Ort auf<br />

der Messe), Networking (mit dem<br />

Business-Netzwerk „ambista“) und<br />

Inspiration (mit „the magazine by<br />

imm cologne“, der Content-Plattform<br />

für die neusten Trends und<br />

Innovationen der Interior-Szene)<br />

Eine Messe muss<br />

Emotionen verkaufen.<br />

<br />

„Die ,imm cologne‘<br />

ist wieder gleich zu<br />

Beginn des Jahres<br />

das relevanteste<br />

Forum der Interior-<br />

Design-Branche<br />

weltweit“, macht<br />

Oliver Frese,<br />

Geschäftsführer<br />

der Koelnmesse,<br />

deutlich.<br />

Oliver Frese<br />

bietet. Damit sei die „imm cologne<br />

365“ nicht nur Messe an sieben<br />

Tagen im Jahr, sondern lässt neues<br />

Business jeden Tag entstehen und<br />

bringt so die Branche auf internationalem<br />

Top-Niveau zusammen (siehe<br />

Interview rechts).<br />

Für Emotionen sorgt zudem u. a.<br />

„Das Haus“, welches 2022 bereits<br />

zum zehnten Mal gezeigt wird. Dieses<br />

Mal wird ein Apartment-Haus<br />

im Mittelpunkt stehen, mit neuen<br />

Formen des urbanen Wohnens. Die<br />

Designer, die die Koelnmesse für das<br />

Projekt gewinnen konnte, sind Luca<br />

Nichetto, Sebastian Herkner und<br />

das Studio Truly Truly. Ein weiteres<br />

zentrales Thema ist Nachhaltigkeit<br />

u.a. unter dem Stichwort Matratzenrecycling<br />

(Halle 9).<br />

Auch der Verband der Deutschen<br />

Möbelindustrie setzt auf die kommende<br />

„imm cologne“. „Nicht nur<br />

im politischen Umfeld wird intensiv<br />

auf Deutschland geschaut. Auch die<br />

deutsche Möbelindustrie steht stark<br />

im Fokus – sowohl auf europäischer<br />

Ebene als auch interna tional“,<br />

betont VDM-Geschäftsführer Jan<br />

Kurth.<br />

„Deutschland ist nach China und<br />

den USA der drittgrößte Möbelproduzent<br />

in der Welt und der größte<br />

in Europa. Auch nachfrageseitig ist<br />

Deutschland von besonderer Bedeutung:<br />

Wir sind der umsatzstärkste<br />

Möbelmarkt in Europa.“ 2020 wurden<br />

hierzulande pro Haushalt 760<br />

Euro für Wohnen und Einrichten<br />

ausgegeben, ein Plus von 40 Euro<br />

im Vergleich zu 2019. Dazu kommt,<br />

dass die deutschen Hersteller immer<br />

mehr Möbel im Ausland absetzen<br />

und parallel dazu der Anteil der<br />

importierten Möbel in Deutschland<br />

steigt – auf 54 Prozent im ersten<br />

Halbjahr 20<strong>21</strong>.<br />

Alles Gründe, warum der VDM<br />

sich für die Messe stark macht. Die<br />

Fotos:Koelnmesse<br />

30 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


„imm cologne 365“: Kölner Dreiklang<br />

„imm cologne“ sei als Leitmesse<br />

von ganz besonderer Bedeutung<br />

und eine wichtige Triebfeder für<br />

Innovationen. „Unsere Hersteller<br />

finden eine breite, attraktive Plattform,<br />

um dem deutschen Möbelhandel<br />

ihre Neuheiten zu präsentieren<br />

und – angesichts von hoher<br />

Sparquote und weiterhin hohem<br />

Einrichtungsbedarf – Wachstumspotenziale<br />

im Inland zu heben. Zudem<br />

bieten sich über Kontakte zu ausländischen<br />

Einkäufern zusätzliche<br />

Absatzchancen für „Möbel Made<br />

in Germany“, sagt Jan Kurth. Die<br />

Messe bietet deshalb das neue Konzept<br />

„German Hub“. Hier sollen<br />

gezielte Sortimente auf begrenzter<br />

Fläche in einem einheitlichen und<br />

hochwertigen Umfeld unter der<br />

gemeinsamen Flagge „Möbel Made<br />

in Germany“ präsentiert werden.<br />

„Das Erleben der Ware, Trendscouting<br />

sowie Networking und das<br />

Ordern auf der Messe vor Ort sind<br />

essenziell für den Handel und bilden<br />

die Basis für ein nachhaltiges Kundenerlebnis<br />

im Fachhandel“, betont<br />

zudem auch BVDM-Geschäftsführer<br />

Christian Haeser. Der Restart der<br />

,imm cologne‘ ist hierfür das richtige<br />

Zeichen.“<br />

FACTS<br />

❯❯<br />

„imm cologne“ 2022: 17. -23. Januar<br />

❯❯<br />

Anzahl der Aussteller: ca. 800<br />

❯❯<br />

Internationalität: 47 Nationen<br />

❯❯<br />

Hallenbelegung: 2 bis 11<br />

❯❯<br />

Bereiche. „Pure“, „Home“ und<br />

„Connect“<br />

❯❯<br />

Neu: „German Hub“ in Halle 8<br />

www.immcologne.de<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Die „imm cologne“ 2022 stellt sich neu<br />

auf. Wie kam es dazu?<br />

Matthias Pollmann: Wir haben uns gefragt: Was<br />

bedeutet Corona für uns als Messever an stalter?<br />

Die Antwort war schnell klar. Die Messe muss sich<br />

mit dem Markt weiterentwickeln, aber das Live-<br />

Event soll unser Herzstück bleiben. Damit wir<br />

auch in der Zukunft erfolgreich am Markt operieren<br />

können, müssen wir unsere Digitalaktivitäten<br />

ausbauen. Wichtig bei all unseren Überlegungen<br />

war es aber auch, die „imm cologne“ nicht bloß<br />

im Internet zu verlän gern, sondern neue Konzepte<br />

zu entwickeln, um unseren Kunden eine<br />

dynamische Business-Plattform<br />

bieten zu können, die<br />

sich agil an ein sich schnell<br />

veränderndes Umfeld anpasst.<br />

Ich bin mir sicher, dass wir mit<br />

der „imm cologne 365“ ein<br />

Konzept entwickelt haben, das<br />

die internationale Leitmesse<br />

auf ein neues Level hebt, um<br />

der Industrie die beste Plattform<br />

für Business, Netzwerken<br />

und Inspiration zu bieten. Die<br />

Marke „imm cologne“ entfacht<br />

so ihre volle Kraft – und das<br />

365 Tage im Jahr.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Was bedeutet das<br />

konkret?<br />

Claire Steinbrück: Ganz im<br />

Sinne unseres Leitgedankens<br />

„Time for exchange“ wollen<br />

wir zusammen mit der<br />

Branche Lebenswelten neu<br />

gestalten. Die „imm cologne<br />

365“ ist ein Pro dukt, das<br />

aus der Erkenntnis entstanden<br />

ist, dass es auch nach der<br />

Corona-Pandemie eine neue<br />

Präsenz <strong>kultur</strong> geben wird,<br />

dass Trends keinem Zeitplan<br />

folgen und wir der Branche<br />

365 Tage im Jahr die Möglichkeit<br />

geben wollen, Business zu<br />

generieren. Deshalb besteht<br />

die „imm cologne 365“ aus<br />

drei Bausteinen, die perfekt<br />

aufeinander abgestimmt sind: dem Live-Event<br />

„imm cologne“ als Branchen-High light gleich<br />

zum Jahresauftakt, „the magazine by imm cologne“<br />

und „ambista“, unserem Business-Network.<br />

In dem neuen Online-Maga zin „the magazine<br />

by imm cologne“ dreht es sich um alles, was<br />

die Welt der Einrichtungsbranche bewegt und<br />

bewegen wird – eingeteilt in vier spannende<br />

Themenbereiche. Bei der digitalen Branchenplattform<br />

„ambista“ stehen Produkte, Produktneuheiten<br />

und Business-Matching im Fokus.<br />

Damit bietet „ambista“ beste Voraussetzungen<br />

für ein branchenübergreifendes Networking und<br />

eine qualifizierte Leadgenerierung an 365 Tagen<br />

im Jahr. Zusammenfas send bedeutet dies, dass<br />

unser Fokus in Zukunft darauf liegt, Wissen,<br />

Content und Business auch ins Netz ganzjährig<br />

zu übertragen.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Worin liegen die Chancen in diesem Modell?<br />

Claire Steinbrück: Die Frage ist, wo die Chancen<br />

der Digitalisierung – über<br />

Corona hinaus – für Messen<br />

liegen. Fast alle haben<br />

ein digitales Angebot.<br />

Unsere Antwort geht aber<br />

weit über einen Hybrid<br />

hinaus. Es geht vielmehr<br />

darum, wie wir es erreichen<br />

können, dass wir<br />

eine ganzjährige Relevanz<br />

bekommen, einen<br />

365-Tage-Ansatz. Das ist<br />

die Zukunft der Messe,<br />

von der auch unsere Kunden<br />

enorm profitieren<br />

„It‘s Time for Exchange“: Matthias Pollmann,<br />

Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der<br />

Koelnmesse und Claire Steinbrück, Director „imm<br />

cologne“, erläutern das neue Konzept der „imm<br />

cologne 365“.<br />

können. Und mit unserem<br />

Konzept führen wir aus<br />

unserer Sicht die Messe<br />

auf ein neues Level. Und<br />

zwar nicht als Selbstzweck,<br />

sondern weil wir glauben,<br />

dass unsere Kunden so<br />

mehr Erfolg haben werden<br />

und wir die Branche<br />

als Ganzes voranbringen.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Und wie profitieren<br />

die Kunden von diesem<br />

Dreiklang?<br />

Matthias Pollmann: Mit<br />

der „imm cologne 365“<br />

haben wir ein Konzept für<br />

eine zukunftsfähige Business-Plattform<br />

entwickelt,<br />

die die richtigen Menschen<br />

zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort zusammenführt. Unsere Kunden können<br />

neben der Präsenzmesse jetzt von digitalen Tools<br />

profitieren, die neue Reichweiten schaffen und<br />

so vielfältige Möglichkeiten bietet, Business zu<br />

entfachen. Damit wird die imm cologne nicht<br />

nur Business-Messe, sondern lässt neues Business<br />

entstehen und bringt so die Branche auf internationalem<br />

Top-Niveau zusammen.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 31


KÜCHE<br />

Große Bühne für Quatsch(en) & Comedy: Die Moderation zur Verleihung<br />

des Goldenen Dreiecks gelang Thomas Hermanns mit Bravour.<br />

Im Gespräch: Laura Karasek (u.a. Autorin, Moderatorin), Eloy de<br />

Jong (Ex-Sänger „Caught in the Act“), Sarah Engels (ehemals Lombardi)<br />

und Box-Champion Henry Maske. Am Samstagabend startete<br />

zudem Ralf Schmitz den Angriff auf die Lachmuskeln.<br />

MHK Kongress: „Endlich wieder Begegnung“<br />

Digital in die Pole Position<br />

Zwei Mal musste die MHK Group das Jahrestreffen pandemiebedingt verschieben, am ersten<br />

Oktober-Wochenende war es endlich soweit: Reduzierter im Programm, aber voller Höhepunkte<br />

fand das Berliner Event mit rund 1.600 Mitgliedern und Partnerlieferanten statt. Neben dem<br />

bekannten Glamour wurde dabei auch Zukunftsthemen wie agilen Prozessen eine Bühne gegeben.<br />

GEWINNER<br />

...für die „schönste Küche 20<strong>21</strong>“:<br />

❯❯<br />

1. Platz: Christiane und Markus<br />

Köbert/Jörg Adrian, Adrian Küchen<br />

Aschaffenburg<br />

❯❯<br />

2. Platz: Silke Murschel und Oliver<br />

Freihofer/Hass Küche & Raumdesign<br />

Team Besigheim<br />

❯❯<br />

3. Platz: Lena Hartmann und Fabian<br />

Hörtz/Dierk Dickmann, Dickmann<br />

Küchen Kirchheim-Teck<br />

❯❯<br />

Sonderpreis für die perfekte<br />

Raumausnutzung: Jörg Liebig,<br />

Venschott, Greven<br />

www.mhk.de<br />

Noch nicht das große Europa-Treffen<br />

(dies folgt im<br />

April 2022) und ohne die<br />

übliche Gala: Doch auch der „kleine<br />

Gipfel“ bot für die Gäste im Berliner<br />

„Estrel“-Hotel den vollen Genuss.<br />

Schon durch das ebenso sympathische<br />

wie unterhaltsame Promi-Aufgebot,<br />

das die Verleihung des Goldenen<br />

Dreiecks für die schönsten<br />

Küchen und Bäder wiederum zum<br />

besonderen Erlebnis machte. Ebenso<br />

nutzten rund hundert Aussteller aus<br />

der Industrie die Chance, sich auf<br />

der Verbandsmesse „Living & Style“<br />

zu präsentieren. Hochkarätig vertreten<br />

waren nicht nur die wichtigsten<br />

Unternehmen der Branche, sondern<br />

fast durchgängig auch die oberste<br />

Chefetage.<br />

Die rund 1.600 Teilnehmer aus<br />

der deutschen Küchen-, Möbel-,<br />

Sanitär- und Maler-Branche – sogar<br />

einige hundert mehr als erwartet –<br />

unterstrichen so einmal mehr das<br />

Bedürfnis und das dazu passend<br />

formulierte Kongress-Motto „Kom-<br />

munikation. Begegnung. Mensch“.<br />

Seit zweieinhalb Jahren habe die<br />

MHK Group auf diese Gelegenheit<br />

gewartet, erklärte Werner Heilos als<br />

Vorstandsvorsitzender die Bedeutung,<br />

sich wieder persönlich begegnen<br />

zu können. Die groß geplante<br />

Jubiläumsfeier musste durch den<br />

Shutdown ausfallen, dann starb Verbandsgründer<br />

Hans Strothoff.<br />

Eine bewegte, wenngleich auch<br />

erfolgreiche Zeit hat der Verband<br />

hinter sich. Ganz in diesem Zeichen<br />

stand auch der Berliner Kongress,<br />

der noch einmal auf großer Leinwand<br />

die vergangenen Events Revue<br />

passieren ließ. Und mit Bildern des<br />

verstorbenen Verbandschefs, zusammen<br />

mit Helmut Kohl, Udo Jürgens<br />

oder Helene Fischer emotionale<br />

Reminiszenzen wachrief. Bis hin<br />

zum traditionellen Begrüßungslied<br />

„Guten Morgen, Freunde“ am<br />

Samstagmorgen, das diesmal vom<br />

deutschen Country-Sänger Tom<br />

Astor (78) angestimmt wurde, der<br />

mit seinem Originaltitel („Hallo,<br />

guten Morgen Deutschland“) den<br />

Schlagerfan Strothoff seit den 70ern<br />

in Stimmung gebracht hatte. Ein<br />

gelungener Clou für den Übergang<br />

ins „New Normal“ der Verbandsära.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war zudem<br />

der Auftritt von Jean-Claude Juncker,<br />

Präsident a. D. der Europäischen<br />

Kommission, der sein Statement<br />

„Die Stärke Europas liegt in der<br />

Gemeinschaft“ ebenso kurzweilig<br />

mit viel Ironie, aber auch ernsthaften<br />

Appellen für den gemeinsamen<br />

demokratischen Wertekodex würzte.<br />

Was die MHK Group im Business<br />

antreibt, wurde am Freitag schon in<br />

einem Pressegespräch zum Thema.<br />

Der aktuelle Nachfrageboom hat<br />

sich natürlich auch bei der MHK<br />

Group gezeigt: Die Umsätze liegen<br />

sogar um rund fünf bis zehn Prozent<br />

über dem Durchschnitt, berichtete<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser, u. a. verantwortlich<br />

für den Vertrieb. Wobei<br />

sich seit 2020 160 neue Gesellschafter<br />

(davon ein Drittel aus dem<br />

Küchen, die übrigen aus dem Hand-<br />

38 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Die MHK setzt ihren<br />

Erfolgsweg fort,<br />

Das war die wichtigste<br />

Botschaft<br />

von Vorstandschef<br />

Werner<br />

Heilos als Nachfolger<br />

von Hans<br />

Strothoff.<br />

werksbereich) angeschlossen haben.<br />

Gleichzeitig werde jedoch der Fachkräftemangel<br />

bei der Abwicklung<br />

der Aufträge zur immer größeren<br />

Herausforderung. Um als Arbeitgeber<br />

attraktiver zu werden (z. B. bei<br />

Alters- oder Gesundheitsvorsorge),<br />

gibt es nun die „Vorteilswelten“ als<br />

Paket. Zugleich komme es stärker<br />

auf schnellere, effizienter Abläufe<br />

an: Um Küchenspezialisten von der<br />

Bestellung bis zur Auslieferung und<br />

beim Reklamationsmanagement<br />

digital zu entlasten, hat die Verbundgruppe<br />

das Agile Prozesstool (APT)<br />

entwickelt. „Das APT wird ein neuer<br />

Standard in der Branche werden,“<br />

ist Hoppelshäuser überzeugt.<br />

Digitalisierung war auch ein<br />

Stichwort für Kirk Mangels, Vorstand<br />

für Marketing, Kommunikation<br />

und IT: „Ich würde nicht von<br />

einem New Normal reden. Corona<br />

hat vielmehr wie ein Beschleuniger<br />

gewirkt.“ Mit Blick auf den allgemeinen<br />

Change-Prozess, sei es im<br />

Headquarter Dreieich oder auch<br />

der Kundenbedürfnisse, sieht er die<br />

MHK auf einem sehr guten Weg:<br />

„Wir gehen klare Schritte<br />

der Modernisierung und stellen<br />

uns heute optimal für die nahe<br />

Zukunft auf, ohne aber unsere Wurzeln<br />

und Werte zu vergessen. Mit<br />

dem Agilen Prozesstool, aber auch<br />

einem durchgängigen Prozess von<br />

der Aufmaß-App über den Onlineplaner<br />

mit Planungsassistenten bis<br />

hin zur fertigen Profiplanung in<br />

Carat, setzen wir hier Maßstäbe. Und<br />

das sind nur zwei kleine Beispiele<br />

einer gesamten Produktpalette.“<br />

Vorstand Wolfgang Becker,<br />

zuständig für die Zentralregulierung,<br />

hob dazu die Vorteile der<br />

Umstellung auf die elektronische<br />

Rechnungsabwicklung durch die<br />

IHT hervor – aus dem papierlosen<br />

Procedere resultiert zugleich ein<br />

Langzeitarchiv mit entsprechend<br />

optimiertem Datenzugriff. Gesichert<br />

wird dies durch die Zertifizierung<br />

der KPMG-Wirtschaftsprüfung.<br />

Von Unsicherheiten der Händler<br />

zu Beginn der Corona-Krise<br />

wusste Frank Bermbach, Vorstand<br />

der MHK Group und der Cronbank<br />

zu berichten. Als Dienstleister für<br />

Politprofi mit Herz und Verstand: Jean-Claude<br />

Juncker über die Rolle der EU als Werte-<br />

Gemeinschaft, die sich trotz global<br />

sinkender demografischer und wirtschaftlicher<br />

Bedeutung gegen die<br />

Weltmächte durchsetzen muss.<br />

Bankprodukte<br />

und Versicherungen<br />

in mehr als 40<br />

Branchen aktiv, habe sich die Bank<br />

gerade im Lockdown als wichtiger<br />

Anker erwiesen. „Hier kam es<br />

vor allem auf Schnelligkeit an. Wir<br />

konnten unsere Kunden beruhigen<br />

und im Fall der Fälle auch kurzfristig<br />

mit Vorleistungen unterstützen.“<br />

Helfen konnte die Cronbank<br />

u. a. dabei, für die Mitglieder Mittel<br />

der KfW freizumachen. Gegenüber<br />

den gewohnten Beträgen von 200<br />

bis 220 Mio. Euro waren es in der<br />

Corona-Zeit jetzt über 400 Mio.<br />

Euro Kreditvolumen.<br />

Mit Blick auf die Zukunft sieht<br />

Werner Heilos durchaus positive<br />

Signale, aber auch die Fortsetzung<br />

der Unsicherheiten. „Die Situation<br />

auf den Zuliefermärkten ist prekär.<br />

Wir leiden unter einer Holz-,<br />

Stahl- und Halbleiterknappheit.<br />

Damit sind alle Produktgruppen<br />

einer Küche – Holz, Geräte und<br />

Zubehör – voll betroffen. Und auch<br />

im Sanitärbereich sieht es nicht viel<br />

anders aus.“ In den gerade zurückliegenden<br />

Ordergesprächen sah sich<br />

die Verbundgruppe durch die Lieferengpässe<br />

mit Preiserhöhungen<br />

zwischen zwei und zehn Prozent<br />

konfrontiert (im Schnitt 5-7%).<br />

Teilweise seien die Lieferzeiten<br />

jetzt schon äußerst lang. So werde<br />

beispielsweise bei Küchen vermehrt<br />

nicht vollständig geliefert und oft<br />

werden dieses Jahr gar keine Aufträge<br />

mehr ausgeführt. Grundsätzlich<br />

gelte es aber für den Handel<br />

die Preiserhöhungen an die Klientel<br />

weiterzugeben, um die eigene Marge<br />

nicht zu gefährden.<br />

Lob sprach der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der MHK Group und Cronbank,<br />

Prof. Rainer Kirchdörfer, dem<br />

Vorstand für das in den letzten 14<br />

Monaten Geleistete aus. Er habe die<br />

MHK nicht nur die zurückliegenden<br />

Herausforderungen gemeistert, sondern<br />

eben auch die wichtige Brücke<br />

zur Digitalisierung geschlagen. Mit<br />

der Aufgabenverteilung auf nunmehr<br />

sechs Köpfe und der schon<br />

vor Jahren gegründeten Hans Strothoff<br />

MHK Group Unternehmensstiftung<br />

sei zugleich der Fortbestand als<br />

Familienunternehmen sichergestellt.<br />

Digital hat die MHK diesmal<br />

ebenso den Kongress begleitet: Wer<br />

wissen wollte, was als Highlight auf<br />

dem Tagesprogramm stand, musste<br />

nur auf die Handy-App tippen.<br />

<br />

HEIKE LORENZ<br />

Auf 7.000 qm wurde die Ausstellung<br />

„Living & Style“ von rund Küchenund<br />

Bad-Lieferanten zum zentralen<br />

„Touchpoint“.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 39


KÜCHE<br />

BSH: Noch mehr intelligente News für die „Smart Kitchen“<br />

Mit Alexa ans<br />

Küchen-Cockpit<br />

Ob am Tablet, über Alexa oder Gestensteuerung: Beim Thema Connectivity<br />

und „Smart Kitchen“ sieht sich die BSH in der Pole Position. Immerhin wurde<br />

die „HomeConnect“-App bereits in 49 Ländern und 27 Sprachen über zwei<br />

Millionen Mal heruntergeladen. Und die Suche nach intelligenten Lösungen<br />

geht unvermittelt weiter, wie die News-Parade für 2022 zeigt.<br />

„Smart & Sustainable“:<br />

Unter dieser Headline<br />

präsentierten die vier<br />

BSH-Kernmarken die<br />

News für 2022.<br />

Von links: Volker<br />

Klodwig (Leiter Vertrieb<br />

Zentral-/Osteuropa),<br />

PR-Managerin Eva<br />

Bauerschmidt, Roland<br />

Hagenbucher (GF<br />

Siemens) und Marco<br />

Tümmler (GF Neff und<br />

Gaggenau).<br />

Unser Anspruch bei der BSH<br />

ist es, integrierte IoT-Lösungen<br />

bestehend aus vernetzten<br />

Hausgeräten, digitalen Features und<br />

Dienstleistungen anzubieten, die<br />

Konsumenten bei der Hausarbeit<br />

und einer gesunden Ernährung<br />

wertvolle Unterstützung liefern<br />

können.“ Mit diesen Worten be -<br />

kräftigte Volker Klodwig, Leiter Vertrieb<br />

Zentral- und Osteuropa, bei<br />

der Online-Pressekonferenz am<br />

1. September nochmals den Kurs,<br />

das eigene und global vernetzte Ökosystem<br />

weiter auszubauen. Anlass<br />

40 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Wein lagern ist ein neues<br />

Thema für die Neff-Genussküche.<br />

Zwei Modelle für<br />

den Unterbau kommen ins<br />

Sortiment 2022.<br />

für die Presseveranstaltung war die<br />

Neuheitenpräsentation, die durch<br />

den Ausfall der IFA virtuell stattfand.<br />

Wobei neben smarten Funktionen<br />

ebenso Nachhaltigkeit als Topthema<br />

rangiert.<br />

Nicht mehr so viel Lebensmittel<br />

wegwerfen, heißt jetzt überall die<br />

Devise, der mit XL-Kühlvolumen<br />

und optimierter Frischetechnik be -<br />

gegnet wird. Ein Beispiel ist der<br />

neue Frenchdoor Bottom Freezer,<br />

der für Bosch ein ganz neues Genre<br />

darstellt und in den Serien 4, 6 und<br />

8 verfügbar wird. Das Topmodell in<br />

Edelstahl bietet dabei neben 573<br />

Liter Volumen einen Trinkwasserspender,<br />

Eiswürfelbereiter und<br />

NoFrost bei nur 39 dB. Bereits die<br />

strengeren Kriterien der Energieeffizienzklasse<br />

A erfüllt der „Perfect<br />

Dry“-Geschirrspüler der Serie 6 von<br />

Bosch. Hier ermöglicht Zeolith die<br />

effiziente Trocknung. Außer den<br />

Flexkörben und der HomeConnect-Steuerung<br />

bietet zudem die<br />

„Silence on demand“-Funktion<br />

mehr Komfort.<br />

Auch bei der Wäschepflege<br />

konnte durch verbessertes Wassermanagement<br />

(Active Water Plus)<br />

noch mehr Effizienz herausgeholt<br />

werden. Sogar bis zu 68 Prozent<br />

weniger Strom verbrauchen Bosch-<br />

Wäschetrockner gegenüber ihren<br />

Vorgängern und besitzen zudem<br />

einen selbstreinigenden Kondensator.<br />

Zuerst nur über den eigenen<br />

Bosch-Onlineshop verfügbar ist der<br />

handliche „Fresher“, der mit Hilfe<br />

von Plasmatechnologie Wäsche auffrischt<br />

und damit Ressourcen für<br />

einen Maschinengang einspart.<br />

Langfristig verspricht sich die BSH<br />

ebenso durch die in den Niederlanden<br />

gestartete Option Mieten- statt-<br />

Kaufen (‚BlueMovement‘) Ressourcenschonung.<br />

Hierzulande wird dies<br />

mit Waschmaschinen, Trocknern,<br />

Geschirrspülern und Kühlschränken<br />

der Marke Bosch getestet. Auch recycelte<br />

Materialien will der Konzern<br />

verstärkt einbauen: Bis 2025 zu etwa<br />

25 Prozent, und bis 2030 soll sich<br />

dieser Anteil nochmals verdoppeln.<br />

Kund:innen sind heute hyperindividuell<br />

orientiert, so besagt<br />

die Forschung. Darauf ausgerichtet<br />

ist deshalb ebenso der intelligente<br />

NEWS IM ÜBERBLICK<br />

Bosch<br />

• der „lernende“, vernetzte PerfectDry-Geschirrspüler SMV8YCX03E (Serie 8)<br />

• Backöfen der Serie 4 mit Dampfunterstützung<br />

• Geschirrspüler der Energieeffizienzklasse A mit Kombination aus<br />

Zeolith- und Eco-Trocknung<br />

• Handlicher „FreshUp“ für die Wäschepflege<br />

• NoFrost-Frenchdoor-Modelle und NoFrost-Bottom-Freezer<br />

• Wärmepumpen-Wäschetrockner der EEK A+++ und Waschmaschinen<br />

der Serie 6 in EEK A<br />

Siemens<br />

• Smart Kitchen Dock<br />

• iQ700 Geschirrspüler mit intelligentProgram, VarioSpeed Plus,<br />

GlassZone in EEK A<br />

• iQ500 coolFlex-Kühl-Gefrier-Kombination mit freezerLight, noFrost,<br />

inox-antifingerprint, 35 dB<br />

• iQ700 Frenchdoor-Kühlgeräte mit Getränkefach<br />

• EQ 700 Kaffeevollautomat mit TFT-Display für <strong>21</strong> Spezialitäten<br />

Neff<br />

• Graphite Grey für die Premiumlinie Neff Collection<br />

• FlexCooling System ist ab November 20<strong>21</strong> in allen Kühlschränken<br />

der Neff Collection<br />

• Weinlagerschränke für den Unterbau in 30 und 60 cm Breite<br />

Gaggenau<br />

• 90 cm Flex-Induktionskochfeld mit integrierter Lüftung<br />

aus der Serie 400 mit schwarzen Knebeln<br />

• Downdraft-Muldenlüftung für Vario-Kochfelder der Serie 400<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 41


KÜCHE<br />

Miele: Vom Strommanager bis zum App-Shop<br />

Benchmarks<br />

für „Green<br />

Performance“<br />

Die Topthemen bei den Geräteinnovationen – intelligent vernetzte Technik und Nachhaltigkeit<br />

auf allen Ebenen – sind gesetzt. So liefert auch Miele neuen Input für den Handel, der Bestwerte<br />

im Verbrauch mit smarten Features verbindet. Dazu zählen „Smart Food ID“ oder die<br />

erweiterte Sprachsteuerung mit „Google Assistent“ ebenso wie neue digitale Shop-Ideen.<br />

Bei Miele ist Nachhaltigkeit<br />

schon seit Gründung vor 122<br />

Jahren gelebtes Unternehmensprinzip“,<br />

stellte Miele-Chef Dr.<br />

Reinhard Zinkann auf der virtuellen<br />

Pressekonferenz am 3. September<br />

fest. Denn am besten für die Umwelt<br />

sei nun mal die Langlebigkeit der<br />

Geräte. Schließlich teste Miele als<br />

einziges Unternehmen Produkte<br />

wie Waschmaschinen, Trockner,<br />

Geschirrspüler, Herde oder Bodenstaubsauger<br />

auf 20 Jahre Lebensdauer.<br />

„Qualität, die ihrer Zeit<br />

voraus ist“ lautet entsprechend der<br />

Claim der aktuellen Markenkampagne,<br />

mit der Miele auch ein positives<br />

Kaufklima für die Marke schaffen<br />

will. Nachhaltigkeit als Markenwert<br />

setzt das Unternehmen zum<br />

einen dadurch um, dass alle Standorte<br />

schon dieses Jahr CO2-neutral<br />

arbeiten, bezogen auf Emissionen<br />

aus eigenen Verbrennungsprozessen<br />

(„Scope 1“) sowie auf die Emissionen<br />

der Energielieferanten („Scope<br />

2“). Auf der Pressekonferenz verkündete<br />

Miele nun auch für die Nutzungsphase<br />

seiner Geräte, die den<br />

größten Teil des sogenannten „Scope<br />

3“ ausmachen, ein konkretes Ziel:<br />

Bis 2030 sollen diese Emissionen<br />

im Vergleich zu 2019 nochmals um<br />

15 Prozent gesenkt werden. Was Dr.<br />

Markus Miele als „äußerst ambitioniert“<br />

bezeichnete, da ja ohnehin<br />

schon Bestwerte erreicht würden.<br />

So auch bei der neuen Geschirrspüler-Generation<br />

G 7000, bei der<br />

fast alle Modelle die Bedingungen<br />

der jetzt besten Energieeffizienzklasse<br />

A erfüllen und damit „eine<br />

Benchmark für die Branche“ darstellen.<br />

„GreenPerformance“ heißt<br />

zudem das neue Aktionsmodell eines<br />

Trockners, der die (noch gültigen)<br />

Grenzwerte der besten Energieeffizienzklasse<br />

A+++ um <strong>10</strong> Prozent<br />

unterschreitet – und dies zum<br />

Einstiegspreis von nur 1.119 Euro<br />

(UVP). Dass Lebensmittel länger<br />

halten, dafür sorgen seit Juni die<br />

Einbaukühlschränke der Generation<br />

K 7000 mit ihrem „PerfectFresh<br />

Active“-Sprühnebel in der Obst- und<br />

Gemüseschublade. Praktisches Accessoire<br />

in den neuen Kühlschränken ist<br />

das um 180 Grad drehbare, runde<br />

Tablar. Seit Ende 2019 als Tochterunternehmen<br />

integriert, steht nicht<br />

zuletzt beim ehemaligen Start-up<br />

Agrilution Frische auf dem Speise-<br />

Plan, indem aus den innovativen<br />

„Plantcubes“ Kräuter und Salate in<br />

der eigenen Küche geerntet werden<br />

können. Die Rezepte zur Verarbei-<br />

Elegant, kompakt und<br />

leistungsstark – die neue<br />

Downdraft-Haube „Black<br />

Levantar“.<br />

44 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Ein Musterbeispiel für<br />

Nachhaltigkeit sind die<br />

Geschirrspüler der Reihe<br />

G 7000. Sie wurden hinsichtlich<br />

der Sprüharme,<br />

Dämmung sowie Filter<br />

noch effizienter und<br />

erreichen somit die neuen<br />

Grenzwerte der EEK A bei<br />

8,4 Liter Wasserverbrauch<br />

im Eco-Programm. Für die<br />

auf das AutoDos-System<br />

abgestimmten Tabs<br />

und PowerDisks gibt es<br />

nun auch eine eigene<br />

„Eco“-Linie.<br />

tung liefert die ebenfalls übernommene<br />

erfolgreiche App KptnCook.<br />

Digitalisierung steht in vielen<br />

Bereichen im Vordergrund. Beispiel<br />

Sprachsteuerung, die mit Amazon<br />

Alexa schon seit einigen Jahren<br />

besteht und deren Anwendungen<br />

stetig ausgebaut wurden. In Kürze<br />

kommt als zweiter Partner Google<br />

Assistent dazu. Vor allem den „Routinen“,<br />

also den selbst programmierten<br />

Abläufen im definierten Kontext,<br />

kommt immer mehr Bedeutung zu.<br />

Darüber hinaus lassen sich Zubehörteile<br />

oder Geschirrspüler-Tabs<br />

und „PowerDisk“ demnächst über<br />

die Miele App aus dem eigenen<br />

Webshop mit über tausend Artikeln<br />

ordern. Benachrichtigungen,<br />

wenn der Vorrat zur Neige geht, sind<br />

ebenso in Planung. Zukünftig werden<br />

weitere „Smart Features“ direkt<br />

aus der App zukaufbar sein. Erste<br />

Beispiele dafür sind „Smart Food<br />

ID“, wobei die Kamera im Backofen<br />

Speisen erkennt und das passende<br />

Programm vorschlägt, oder „Smart<br />

Browning Control“. Für Dr. Markus<br />

Miele sind dies nicht nur Komfortfeatures,<br />

sondern auch Beiträge<br />

zur Nachhaltigkeit, weil durch die<br />

Möglichkeit von App-Updates auch<br />

die Geräte jeweils dem neuesten<br />

technischen Stand angepasst werden<br />

können und die Lebensverlängerung<br />

den Neukauf herauszögert.<br />

Umweltfreundlicher ist jetzt<br />

auch die eigene „Eco“-Produktlinie<br />

für Wasch- und Spülmittel<br />

im Hinblick auf die Inhaltsstoffe<br />

und die Verpackung in recycelten<br />

PCR-Behältern. Noch interessanter<br />

für die Ökobilanz dürfte künftig<br />

die Vernetzung der Miele-Waschgeräte,<br />

Trockner und Geschirrspüler<br />

mit einem intelligenten Energiemanagement<br />

werden. Wonach die<br />

Geräte automatisch starten, wenn<br />

die hauseigene Photovoltaikanlage<br />

genügend grünen Strom liefert<br />

und somit auch kostensparend den<br />

Eigenstromverbrauch optimiert.<br />

Die Idee: Mit einer Endzeit-Vorgabe<br />

werden Waschmaschine, Trockner<br />

oder Geschirrspüler eingestellt,<br />

die Miele-Geräte übermitteln daraufhin<br />

das gewählte Programm,<br />

die voraussichtliche Laufzeit und<br />

den geschätzten Strombedarf an<br />

den Energiemanager, der in Abwägung<br />

mit anderen Stromverbrauchern<br />

den Start selbst „entscheidet“.<br />

Die Miele-Cloud-Schnittstelle<br />

(3rd Party API) harmoniere<br />

dabei mit diversen Anbietern von<br />

Energiemanagement-Systemen.<br />

Das Klima in der Küche verbessert<br />

indes sofort spürbar der neue<br />

Downdraft-Dunstabzug „Black<br />

Levantar“ von Miele, ein schlankes<br />

und dezentes Update für die bestehende<br />

Reihe, das mehr Flexibilität<br />

in der Planung und Bedienkomfort<br />

gewährleistet, über Con@ctivity mit<br />

dem Kochfeld verbunden ist und<br />

im Oktober auf den Markt kommt.<br />

Einzig die Lieferengpässe bei<br />

bestimmten Elektronikbauteilen<br />

sorgen eher „für dicke Luft“, wie<br />

in der gesamten Branche. Eine<br />

klare Perspektive für die Dauer des<br />

Problems wagte auch Dr. Reinhard<br />

Zinkann nicht. Die sehr instabile<br />

Situation bei der Halbleiter-Lieferung<br />

hat sogar vorübergehend<br />

zur Kurzarbeit im Gütersloher<br />

Werk geführt. Trotz aller Probleme<br />

liege jedoch der Umsatz der Miele<br />

Gruppe zur Jahresmitte „deutlich“<br />

über dem Vorjahreswert, so<br />

hieß es auf der Pressekonferenz,<br />

wobei allerdings auch die Corona-Delle<br />

im ersten Halbjahr 2020<br />

zu berücksichtigen sei.<br />

Im Ausbau ist weiterhin das<br />

Strategiekonzept, mit dem Miele<br />

Experience Center selbst am POS<br />

aktiv zu werden. Nach über <strong>10</strong>0<br />

Markenstores weltweit soll in<br />

Deutschland, nach Gütersloh und<br />

Berlin, im Dezember der dritte<br />

Store in Düsseldorf an der „Kö“<br />

eröffnen. Hier wird voraussichtlich<br />

erstmals auch der Premiumgrill<br />

„G 32“ von Otto Wilde gezeigt,<br />

wobei das Partnerunternehmen<br />

sein Gerät ebenfalls mit Rezepten<br />

der KptnCook-App vernetzt. Digitalisierung<br />

ist weiterhin ein großes<br />

Thema, wie ausführlich darstellt<br />

wurde. Miele wird dies sowohl<br />

im Vertrieb und bei Produkten als<br />

auch bei neuen Geschäftsmodellen<br />

umsetzen.<br />

HEIKE LORENZ<br />

www.miele.de<br />

NEWS FÜR 2022<br />

• „Boost CX1“ – kleinster beutelloser Bodenstaubsauger von Miele, noch<br />

smarter: Saugroboter Miele „Scout RX3“<br />

• Geschirrspüler mit der jetzt besten Energieeffizienzklasse A<br />

• Einbaukühlschränke sorgen mit aktiver Befeuchtung für längere Frische<br />

• Down draft-Haube „Black Levantar“ in zwei Breiten, in Schwarz mit<br />

kompakter 17 cm Gebläse-Einheit und Con@ctivity bei Einschalten des<br />

Kochfeldes („Hood in Motion“)<br />

• Reinigungs- und Pflegemittel von Miele – umweltfreundlicher bei<br />

Inhalten und Verpackung<br />

• Wäschetrockner mit gedämmter Silence-Grum, Powerfresh-Funktion<br />

und Duftflakon<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 45


KÜCHENMESSE OWL<br />

News und Trends von der ostwestfälischen Küchenmeile<br />

Die Würze<br />

fürs Menü 2022<br />

Zurück zur Normalität: Diesem Bedürfnis folgten viele tausend Besucher:innen<br />

nach Ostwestfalen. Trotz aller Sicherheitsbarrieren. Denn mehr denn je ging es<br />

um das Gespräch und die persönlichen „Touchpoints“. Wobei dem Handel auch<br />

genügend Themen in den Hausmessen und Zentren serviert wurden, um das Menü<br />

für 2022 mit neuen Ideen zu würzen.<br />

50 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Höhepunkt am Messemontag in der<br />

Area30: die Preisverleihung von<br />

Der Kreis Anja Schaible Stiftung an<br />

den Designernachwuchs.<br />

Von links: Anfassen ausdrücklich erwünscht!<br />

Smarte Vernetzung (z. B. bei V-Zug) und neue<br />

Haptik (wie die der vertikalen Holzlamellen bei<br />

Rotpunkt) machten deutlich, wie viel mehr das<br />

echte Live-Erlebnis bietet.<br />

Mit viel Aufwand sorgten vor allem die großen<br />

Aussteller für Hygienesicherheit im Zeichen<br />

der Pandemie. Durch das House4Kitchen<br />

wurden die Besuchergruppen im Takt von<br />

Zeitzonen geführt.<br />

„Qualität vor Quantität“ lautet auch das<br />

Fazit der Area30 nach der Messewoche.<br />

Dass sich trotz Corona rund um<br />

die ostwestfälische Küchenmeile<br />

bereits wieder eine<br />

echte Normalität wie zu „alten Zeiten“<br />

einstellt, war wohl nicht zu<br />

erwarten. Manch ein Händler mag<br />

auch wegen übervoller Auftragsbücher<br />

zu Hause geblieben sein. Aber,<br />

selbst wenn die Besuchsfrequenz<br />

bei nur etwa 60 bis 80 Prozent im<br />

Vergleich zu 2019 lag: Überall in<br />

den Hausausstellungen und Messezentren<br />

stieß man auf zufriedene<br />

Mienen. Vor allem die Möglichkeit,<br />

dass Industrie und Handel wieder<br />

im persönlichen Austausch zueinanderkamen,<br />

um auch mal über Dinge<br />

zu sprechen, die sich nicht über<br />

virtuelle Kanäle mal eben schnell<br />

erledigen lassen, wurde sichtlich<br />

genossen. Ganz abgesehen davon,<br />

dass sich die News rund um Küchen<strong>möbel</strong>,<br />

Geräte und sonstige Ausstattung<br />

mit eigenen Augen individuell<br />

betrachten und vor allem auch mit<br />

eigenen Händen besser begreifen<br />

lassen. Und handfeste Neuvorstellungen<br />

gab es genug – zu den schon<br />

etablierten Themen wie ganzheitliches<br />

Einrichten einschließlich Bad<br />

und Co. ebenso wie zu progressiven<br />

Konzepten in Sachen Nachhaltigkeit<br />

oder Connectivity.<br />

Einmal mehr lieferten die kreativ<br />

gestalteten Ausstellungen auch zahlreiche<br />

Anregungen für den POS, bis<br />

hin zum vernetzten Apartment. Bei<br />

den Oberflächen dominieren weiterhin<br />

Grautöne bzw. Anthrazit, die nun<br />

für Regale, Geräte, Spülen und Armaturen<br />

ein „Must-have“ sind. Alles im<br />

eleganten Matt und ggf. mit Antifingerprint-Effekt.<br />

Aber auch neue<br />

Mattlacktöne wie Rost, Grün und<br />

Blau (mit hohem Grauanteil) stehen<br />

im Angebot – einschließlich Tipps,<br />

wie sich die Harmonie der Farben<br />

lösen lässt, sei es im Mix oder durchgängig<br />

als Korpus- und Frontkonzept.<br />

Weiterhin stark im Kommen ist Keramik.<br />

Und bei Holz(-Dekoren) setzt<br />

die vertikale Linienführung, gefräst<br />

oder gepresst, interessante Akzente.<br />

Smart auf die Zukunft ausgerichtet<br />

sind ebenso Produkte aus Recyclingmaterial,<br />

ob Kunststoff, Holz oder<br />

Glas sowie natürliche Rohstoffe wie<br />

Hanf. Auch Linoleum ist als Frontenmaterial<br />

gefragt. Und gut möglich,<br />

dass biobasierter Kunststoff aus Mais<br />

oder Soja in Zukunft eine wichtige<br />

Rolle spielen wird.<br />

Viel Neues aus dem Bereich<br />

Geräte und Zubehör gab es – nach<br />

einem Jahr Pause – auf Gut Böckel,<br />

im House4Kitchen, KCL und in der<br />

Area30 zu sehen. Hier fiel vor allem<br />

das Ausbleiben der ausländischen<br />

Besucher:innen auf, wodurch der<br />

Anteil der Deutschen auf 79 Prozent<br />

stieg. Aus den Benelux-Ländern<br />

kamen 13 Prozent. Weiterhin zeigt<br />

die Statistik: Das Gros (48 %) der<br />

Messegäste sind Inhaber:innen von<br />

Küchenstudios, mit Vertretern der<br />

Küchenfachmärkte erhöht sich der<br />

Anteil der Spezialisten auf 58 Prozent.<br />

Möbel-, Küchen<strong>möbel</strong>- und<br />

Elektrogeräteindustrie waren mit<br />

elf Prozent sowie der Möbelhandel<br />

mit zehn Prozent vertreten. Unter<br />

die kleineren Gruppierungen fallen<br />

Angehörige aus der Tischlerund<br />

Schreinerbranche (3 %), dem<br />

(Innen-)Architekturbereich, dem<br />

Projekt-, Objekt- und Contract-<br />

Geschäftszweig (5 %) sowie Netzwerker:innen<br />

(1 %).<br />

Für Süddeutsche und Österreicher<br />

bot sich zudem bereits eineinhalb<br />

Wochen nach Ostwestfalen<br />

in Salzburg die Alternative, viele<br />

der bekannten Protagonisten auf<br />

der Küchenwohntrends zu erleben.<br />

HEIKE LORENZ, SUSANNE KRAFT<br />

Maske und Boxerfaust zur Begrüßung:<br />

So versuchten sich Aussteller und Besucher:innen<br />

bei aller Sicherheit wieder näher<br />

zu kommen (o.: Johannes Artmayr/Strasser<br />

mit Foodtrend-Expertin Hanni Rützler).<br />

Nachfolgend lesen Sie den ersten Teil des<br />

Messreports OWL, der zweite Teil mit dem<br />

Schwerpunkt Geräte und Zubehör folgt in der<br />

Ausgabe „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ 11/20<strong>21</strong>.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 51


KÜCHENMESSE OWL<br />

Drei Schnitte, acht strahlende<br />

Gesichter und dann durfte am 17.<br />

September im neuen, 7.000 qm<br />

großen Nolte Forum gefeiert werden!<br />

Auf diesen Moment hatte nicht nur<br />

Geschäftsführer Eckhard Wefing (r.)<br />

sondern das ganze Nolte-Team sehnsüchtig<br />

gewartet.<br />

TALKING<br />

Heads<br />

Links: Zwei, die sich verstehen<br />

– Andrea Lechner-Meidel, Lechner-<br />

Vorstandsvorsitzende, und Geschäftsführer<br />

Daniel Griehl. Obwohl sein<br />

Wechsel zu SieMatic feststand, war er<br />

engagiert wie immer im Einsatz.<br />

Oranier-Testimonial Sebastian Lege (o.),<br />

der durch die TV-Sendung „Die Tricks der<br />

Lebensmittelindustrie“ Kultstatus hat,<br />

bringt sich ebenso als Technik-Tüftler<br />

aktiv ein.<br />

Marketingleiter Jürgen Heilen (r.) zeigte<br />

bei Naber, wie das „TwisterTec“-System<br />

beim Mauerkasten „Compair Bixo“<br />

Abluftlösungen auch in Passivhäusern<br />

möglich macht.<br />

Nobilia-GF Dr. Lars Bopf fühlt sich bei<br />

Youtuberin Sally sichtlich in den besten<br />

Händen. Die bekannte Backfee („Sallys<br />

Welt“, „Pimp my kitchen“) soll auf diversen<br />

Kanälen, u. a. mit einem exklusiven<br />

Bosch-Backofen, auch für das Verler<br />

Küchenlabel Reichweiten aufbauen.<br />

52 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Das neue Werk in Herrieden läuft gut<br />

an. Wenn die Materialbeschaffung<br />

mitspielt, verspricht sich Markus<br />

Schüller (u.) für die Prozessabläufe<br />

bei Schüller noch mehr Effizienz und<br />

wieder kürzere Lieferzeiten.<br />

Sieger-Ehrung für Akua Adu-Gyamfi: Ihr sinnliches,<br />

aus Ghana inspiriertes Küchenkonzept „Von der Hand<br />

in den Mund“ hat beim Gestaltungswettbewerb von<br />

Der Kreis Anja Schaible Stiftung überzeugt.<br />

Hat gut lachen, denn die Lebensstilkonzepte<br />

und der neue Farbbaukasten<br />

kamen bestens an:<br />

Elko Beeg, GF Sachsenküchen.<br />

Dass Deutschland ein Schlüsselland für<br />

Elica ist, untermauerte CEO Giulio Cocci (o.)<br />

mit GfK-Zahlen. 2020 erreichte das Unternehmen<br />

bei Abzugshauben einen Marktanteil<br />

von 9,7 Prozent und 6,9 Prozent mit der<br />

Marke Elica.<br />

Feierte in Hiddenhausen<br />

den „historisch<br />

höchsten<br />

Auftragsstand“:<br />

Eggersmann-GF<br />

Michael Wunram.<br />

Erste bauliche Veränderungen des 2020 gestarteten<br />

Investitionsprogramms erläuterte Ulrich Spleth,<br />

Verkaufs- und Marketingleiter bei Impuls: „Wir<br />

werden uns mehr auf Losgröße 1 fokussieren und<br />

Individualisierung noch stärker zulassen.“<br />

Parallel zur Imagekampagne im<br />

Sinne von „AEG Reloaded“ macht<br />

Sternekoch Christian Mittermeier (o.)<br />

weiter für die Marke Dampf – zum<br />

Beispiel am neuen „FlexiBridge<br />

XT“-Kochfeld.<br />

Wie der Workflow<br />

papierlos via Cloud und<br />

App besser funktioniert,<br />

erklärten Carat-GF Andreas<br />

Günther und „Altmeister“<br />

Gerhard Essig (v.r.).<br />

Wenn Messe ist, sind auch die<br />

Senioren von Systemceram gern<br />

dabei. V.l.: Felix und Manfred<br />

Engel, Gerhard und Kevin Göbel.<br />

Charlotte Farber-Hemeling (M.),<br />

Presseverantwortliche und<br />

langjährige Wegbegleiterin,<br />

geht zum Jahresende in den<br />

Ruhestand.<br />

„Rational ist Premium“, betonte<br />

Managing Director Janusz Palarczyk<br />

(l.), auch wenn jetzt eine<br />

Preis-Abrundung nach unten<br />

den Einstieg erleichtert.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 53


KÜCHENMESSE OWL<br />

TRENDS<br />

Als Nobilia vor drei Jahren einen<br />

eigenen Katalog für Bad<strong>möbel</strong><br />

auflegte, haben sich viele<br />

noch die Augen gerieben. Doch der<br />

Funke des „One-Stop-Shopping“,<br />

bei dem der Handel alles aus einer<br />

Hand ordern kann, scheint in der<br />

Branche zu zünden. Getrieben von<br />

Expansionschancen, zuallererst im<br />

Objektbereich, erweitern nahezu<br />

alle Möbelhersteller ihre Sortimente.<br />

Gespannt bleibt abzuwarten, wie die<br />

Synergien auch die eingefahrenen<br />

Strukturen im Möbelhandel durchbrechen.<br />

Immerhin: Sogar Wohn<strong>möbel</strong>-Einkäufer<br />

für die Großfläche<br />

wurden jetzt in Verl gesehen.<br />

Zur Nobilia-Hausmesse waren<br />

die 52 Küchen bei insgesamt 111<br />

Kojen-Planungen sogar erstmals in<br />

der Minderzahl. Nachdem kürzlich<br />

die Partnerschaft mit Samsung<br />

bekannt wurde, machten nun programmierte<br />

Szenarien deutlich, wie<br />

Connectivity den Alltag erleichtern<br />

kann. Parallel hatte auch Schüller mit<br />

Kimocon als Universal-Anbieter für<br />

das Smart Home einen entsprechenden<br />

Gastaussteller. Zum Wohn-Equipment<br />

gehören jetzt Flurschrank, Eckvitrine<br />

und Medienboard.<br />

Ballerina launchte eine „Multiroom“-Serie<br />

mit drei Modulen, oft<br />

auch mit integrierten Homeoffice-<br />

Plätzen. Mit ganzheitlichen Wohnlösungen<br />

wartete u. a. auch Nolte<br />

auf. Und ohnehin versiert als „Architekturmarke“<br />

bis hin zum Innenausbau,<br />

setzte Leicht den nahtlosen<br />

Übergang zum Bad und Ankleidezimmer<br />

mit der 2020 eingeführten<br />

„Bossa“-Front um. Der wohnliche<br />

Touch reicht bis zum neuen Auszugssystem<br />

M8 (Grass) mit schmaler<br />

Zarge und Unterflurführung.<br />

In verschiedenen Lifestyle-Welten<br />

für die Familie, den männlichen Single<br />

und das ältere Ehepaar löst Sachsenküchen<br />

Emotionen aus. Als Vorbild<br />

für den Handel, solch stimmige<br />

Inszenierungen zu präsentieren.<br />

Zu Ideen für den urbanen Lebensstil<br />

der Großstädter, die mit knappem<br />

Wohnraum zurechtkommen müssen,<br />

hatte Impuls seine Händler aufgerufen.<br />

Als beispielhafte Lösung auf dem<br />

Stand im KCL wurde ein Apartment<br />

gezeigt, das durch ein Etagenbett<br />

über der offenen Küche auf wenigen<br />

Quadratmetern ein Maximum<br />

an Komfort und Stauraum bietet.<br />

Living<br />

Hochbett über der Küche: Mini-Apartment bei Impuls.<br />

Kreative Planungen über<br />

die Küche hinaus zeigte<br />

Nolte Küchen – hier im<br />

Landhausbereich.<br />

Wohnlich mit oder ohne Pockettüren: kompakte<br />

Zeile bei Schüller im neuen Nussbaumdekor.<br />

Immer stärker zeigt die<br />

Küchenindustrie, dass sie<br />

mehr als nur Möbel für die<br />

Küche kann. Fast alle<br />

Hersteller präsentieren<br />

sich mittlerweile mit<br />

Wohnlösungen, erweitern<br />

dafür ihr Sortiment bis in<br />

den Flur- und Badbereich.<br />

Groß dargestellt wurden<br />

Apartmentkonzepte<br />

insbesondere bei den<br />

Marktleadern – teils als<br />

Smart Home vernetzt.<br />

Die „Architekturmarke“ Leicht öffnete<br />

sich erstmals dem Thema Ankleideraum<br />

und Bad (o.). Den wohnlichen Übergang<br />

schaffen Nussbaum oder Eiche.<br />

54 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit wird überall zum<br />

Kaufargument. Seit der Klimawandel<br />

Top-Thema ist, werden<br />

Produkte immer mehr stärker hinterfragt.<br />

Können sie mit natürlichen<br />

oder recycelten Materialien sowie<br />

heimischer Fertigung punkten, wird<br />

fürs eigene gute Gewissen bereitwillig<br />

auch etwas mehr Geld ausgegeben.<br />

Und jeder Beitrag zählt, der Griff<br />

„205 OceanIX Plastic“ aus verlorenen<br />

Fischernetzen von Schüller ebenso<br />

wie duftende Schrankrückwände aus<br />

dem Naturmaterial Organoid Lavendel<br />

von Rational. Wobei hier nach wie<br />

vor eine Spanplatte als Trägermaterial<br />

notwendig ist. Mit Eierbehältern, die<br />

aus Eierschalen sowie Bio-Kunststoff<br />

aus Zuckerrohr und Maisstärke gefertigt<br />

werden, punktet jetzt eine Kühl-/<br />

Gefrierkombination von Grundig<br />

dop pelt. Bauteile wie Lüfterabdeckung<br />

und Türdichtung bestehen<br />

ebenfalls bereits aus Bio-Kunststoff.<br />

Recyceltes Glas nutzt Nobilia als<br />

Basis für eine Keramikarbeitsplatte.<br />

Auch Poggenpohl verschmilzt recycelte<br />

Scherben zu Arbeitsplatten mit<br />

kristallin wirkender Struktur, die im<br />

nächsten Leben erneut der Glasproduktion<br />

zugeführt werden können.<br />

Eine Komplett-Rückführung in den<br />

Kreislauf gelingt Schock mit seinen<br />

jetzt drei „Cristadur Green Line“-Modellen,<br />

die zu über 99 Prozent aus<br />

natürlichen, nachwachsenden oder<br />

recycelten Rohstoffen bestehen.<br />

Linoleum als Front-Material rückte<br />

Walden ebenso wie Beeck in den<br />

Fokus. Letztere setzten u.a. mit Hanf<br />

und Bambus weitere nachwachsende<br />

Rohstoffe ein.<br />

90 Prozent Altmaterial steckt im<br />

„BioBoard“ der zweiten Generation,<br />

das Rotpunkt für seine „Greenline“-<br />

Spanplatten verwendet. Ihr Clou ist<br />

eine besondere Mittelschicht: Bei<br />

gleicher Stabilität und Belastbarkeit<br />

sind sie bis zu 30 Prozent leichter<br />

und verbessern so die CO2-Bilanz.<br />

Nicht nur das Unternehmen, sondern<br />

auch die Produkte sind jetzt<br />

FSC-zertifiziert.<br />

Bereits seit 2020 produziert die<br />

Baumann Group nicht nur klimaneutral,<br />

sondern sogar klimapositiv. Und<br />

seit diesem Jahr trägt das gesamte<br />

Sortiment den Blauen Engel.<br />

Bis zur Marktreife nachhaltiger<br />

Produkte ist es ein weiter, mit<br />

hohen Investitionen verbundener<br />

Weg. Um so bemerkenswerter,<br />

dass bereits zahlreiche Produkte<br />

deutlich ressourcenschonender<br />

sind als ihre Vorgänger – sei es<br />

durch den Einsatz nachwachsender<br />

Rohstoffe oder recyceltem sowie<br />

biobasiertem Kunststoff. Auch<br />

Linoleum für Fronten ist gefragt.<br />

Die Vermeidung von<br />

Kunststoff zeichnet<br />

diese Beeck Küche mit<br />

Linoleum-Front aus (o.).<br />

Doppelt gut: Eierbehälter<br />

aus Eierschalenresten<br />

und „Kunststoff“<br />

aus Zuckerrohr oder<br />

Maisstärke für die<br />

„Edition 75“-Kühl-Gefrierkombination<br />

von<br />

Grundig (l.).<br />

Dufte: Wer die<br />

Kleiderschranktür von<br />

Rational öffnet, riecht<br />

und sieht Lavendel auf<br />

der Rückwand (u.).<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 55


POLSTER<br />

Das Planungstool „Dein Konfigurator“<br />

ist bei der Polipol-Gruppe inzwischen<br />

ein fester Bestandteil.<br />

Polipol-Gruppe: Erfolgreicher Messeauftritt<br />

Fit für die Zukunft<br />

In ihrem rund 7.500 qm großen Showroom in Diepenau präsentierte<br />

die Polipol-Gruppe auch in diesem Herbst jede Menge neue Modelle,<br />

Funktionen und Konzepte. Zusätzlich stand dieses Mal aber auch<br />

die Zukunft unter dem Motto „Polipol 2025“ stärker im Fokus. Dabei<br />

geht es insbesondere um die weitere Digitalisierung sowie um den<br />

umfassenden Blick auf das Thema Nachhaltigkeit.<br />

Erfolgreich auf der Hausmesse gelauncht: die App „PoliSales“, die<br />

sämtliche Informationen zu allen Vertriebsschienen enthält. Die App<br />

fungiert quasi als Lexikon, um den Verkauf am Point of Sale zu unterstützen<br />

und in der Beratung mehr Sicherheit zu geben.<br />

Wir sind sehr froh, dass wir<br />

mit unserem gesamten<br />

Team in diesem Herbst<br />

endlich wieder persönliche Gespräche<br />

mit unseren Kunden führen<br />

konnten“, freut sich Polipol-<br />

Geschäftsführer Marc Greve. „Als<br />

Resümee können wir sagen, dass<br />

wir insgesamt eine positive Grundstimmung<br />

spüren konnten, die sich<br />

durch die gesamten Messetage zog.“<br />

Nach einem, aufgrund des erneuten<br />

Lockdowns, schwierigen Jahresstart<br />

konnten jetzt alle wieder aufatmen.<br />

Denn die Möbelkonjunktur hält an,<br />

insbesondere Polster<strong>möbel</strong> bleiben<br />

gefragt. Greve zeigt sich zuversichtlich,<br />

dass 20<strong>21</strong> abermals ein gutes<br />

Möbeljahr wird. Darüber hinaus<br />

betonte der Branchenkenner, dass<br />

die Weichen Richtung „Polipol<br />

2025“ gestellt wurden.<br />

Die Digitalisierung bleibt auf<br />

der Agenda ganz vorn. Das von<br />

dem Unternehmen bereits seit Jahren<br />

vorangetriebene Planungstool<br />

„Dein Konfigurator“ wurde jetzt<br />

um IDM-Daten von Oschmann<br />

72 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Ein Schwerpunkt,<br />

auch in der<br />

Kommunikation,<br />

wird künftig dem<br />

Thema Nachhaltigkeit<br />

gewidmet.<br />

Unter dem neuen<br />

Label „SOFA liebt“<br />

werden die Werte des<br />

Unternehmens gebündelt:<br />

Menschen, Möbel<br />

und Umwelt.<br />

Comfortbetten ergänzt, die ersten<br />

3D-Planungen konnten vorgestellt<br />

werden. „Hier sind wir einen<br />

großen Schritt weitergekommen“,<br />

betont Marc Greve. Die Handelspartner<br />

können mit immer mehr<br />

und besseren Daten versorgt werden.<br />

Erfolgreich gelauncht wurde<br />

zudem die eigens entwickelte<br />

App „PoliSales“. Die App enthält<br />

sämtliche Informationen zu den<br />

Produkten von Polipol, über alle<br />

Modelle, Bezüge und Funktionen,<br />

aufbereitet u.a. auch mit Bewegtbildern.<br />

Diese fungiert so als ein Lexikon<br />

und bietet quasi das gesamte<br />

Wissen in einer Hand. „PoliSales“<br />

wird künftig dazu beitragen, dass<br />

die Verkäufer:innen am Point of Sale<br />

in der Beratung den Kund:innen<br />

Links: Polipol zeigte sich<br />

deutlich moderner als in der<br />

Vergangenheit, auch durch<br />

neue, samtige Bezüge wie hier<br />

in der Kollektion „Landart“.<br />

gegenüber viel sicherer auftreten<br />

können. Dabei wird die App stetig<br />

aktualisiert, kommende Versionen<br />

werden weitere praktische Features<br />

enthalten. „Wir sind uns ganz sicher,<br />

dass wir damit einen großen Schritt<br />

gehen, um die Digitalisierung im<br />

Handel voranzutreiben“, so Greve.<br />

Unter dem neuen Label „SOFAliebt<br />

– Möbel mit Herz“ bündelt<br />

Polipol die Werte der Gruppe –<br />

Menschen, Möbel und Umwelt –<br />

in einem Symbol. Und in Zukunft<br />

soll das Thema auch breiter kommuniziert<br />

werden, denn im Unternehmen<br />

werden diese Werte und<br />

Prozesse bereits vielfältig gelebt. Auf<br />

der Hausmesse gab es erste Einblicke<br />

in die drei genannten Säulen. Diese<br />

stehen für die Verantwortung und<br />

Fürsorge für die Menschen und die<br />

Umwelt. Dazu zählen transparente<br />

Herstellungs- und Vertriebsprozesse.<br />

Stichworte sind hier ressourcenschonende<br />

und schadstoffarme<br />

Produktionsprozesse, effiziente<br />

Transportverpackungen, die zu <strong>10</strong>0<br />

Prozent recycelt werden können,<br />

sowie langlebige und reparierbare<br />

Möbel. Authentizität steht dabei an<br />

erster Stelle. In Zukunft werden die<br />

Themenfelder, die hier eine Rolle<br />

spielen, weiter ausgebaut.<br />

Bereits zur „imm cologne“ im<br />

Januar 2022, auf der Polipol sich in<br />

gewohnter Größe präsentieren wird,<br />

wird das Unternehmen eine eigene<br />

Website dazu online schalten. Eine<br />

emotionale Ansprache soll dazu führen,<br />

das Thema Nachhaltigkeit, so<br />

wie dieses hier verstanden und ausgeführt<br />

wird, an den Handel und die<br />

Endkund:innen zu transportieren.<br />

Doch auch bei seinen Polster<strong>möbel</strong>n<br />

hat die Gruppe in allen<br />

Sparten, wie gewohnt, nachgelegt<br />

und optimiert. In der gesamten<br />

Ausstellung wurden die Themenwelten<br />

ergänzt oder sogar komplett<br />

überarbeitet. Stets im Blick: Stimmige<br />

Wohnwelten, die deutlich<br />

die unterschiedlichen Segmente<br />

herausstellen. Möglich wurde das<br />

auch in diesem Herbst durch ein<br />

eingespieltes Team aus den Bereichen<br />

Vertrieb, Produktmanagement<br />

und -entwicklung, Marketing sowie<br />

externen Dienstleistern.<br />

Bereits seit gut einem Jahr, seit<br />

der Übernahme von Oschmann,<br />

hat die Polipol-Gruppe auch Betten<br />

in ihrem Portfolio. Diese wurden<br />

aktuell weiterentwickelt. Neben<br />

sehr modernen, schwebenden Boxspring-Optiken<br />

konnten so auch die<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 73


GO GREEN<br />

Hartmann stellt seine<br />

Nachhaltigkeits-<br />

Strategie auf<br />

5 Säulen:<br />

1. Baumpflanzaktion,<br />

2. Holzreste zum<br />

Heizen, 3. Wasserkreislauf<br />

in der<br />

Fertigung, 4. Einsatz<br />

von Photovoltaik,<br />

5. Zeitloses, langlebiges<br />

Design.<br />

Schon Ende 20<strong>21</strong> will<br />

der Hersteller klimaneutral<br />

fertigen.<br />

Die Klimakrise ist nicht erst seit der Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr in aller Munde. Doch<br />

anscheinend steigt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit auch in der Industrie. Ebenso steht das Thema<br />

bei den Möbelherstellern zunehmend auf der Agenda – und das auf allen Ebenen. Das Engagement<br />

reicht dabei von Bezugsstoffen aus recycelten Kleidern, geht über Photovoltaikanlagen auf den<br />

Produktions hallen bis hin dazu, dass alle Prozesse im Unternehmen unter die Lupe genommen werden<br />

und Klimaneutralität angestrebt wird. Die „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ hat sich während der Hausmessen umgehört.<br />

Branche denkt um: Nachhaltigkeit mehr im Fokus<br />

Alle Prozesse<br />

im Klimablick<br />

Maja listete an<br />

seinem Stand gute<br />

Gründe auf, Möbel<br />

zu ordern. Germania-Geschäftsführer<br />

Christian Pauly<br />

stellte das Konzept<br />

„Eins sein“ vor:<br />

Einfach nachhaltig<br />

schön bedeutet in<br />

Schlangen auch,<br />

dass alle Mitarbeiter<br />

aufgefordert sind,<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

einzureichen,<br />

die an<br />

den Baum gehängt<br />

werden. Grün =<br />

erledigt.<br />

80 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Mäusbacher stellte<br />

auf kreative Art sein<br />

Hauptargument für<br />

Nachhaltigkeit in den<br />

Vordergrund: Kurze<br />

Wege da „Made in<br />

Germany“.<br />

Cotta präsentierte im neuen, 7.000 qm großen<br />

Showroom in Herford u. a. eine Fläche zu<br />

seinem „Greenclub“ mit den drei wichtigen<br />

Säulen: sozial, ökologisch und ökonomisch.<br />

Die Polpiol-Gruppe zeigte<br />

u. a. recycelte Stoffe z.B. aus<br />

Altkleidern, weiß aber, dass<br />

das Thema viel umfassender<br />

angegangen werden<br />

muss. Unter „SOFAliebt<br />

– Möbel mit Herz“ wird<br />

definiert was Nachhaltigkeit<br />

für die Gruppe<br />

bedeutet: Menschen,<br />

Möbel und Umwelt.<br />

Oben: Die 3C-Gruppe<br />

präsentierte mit<br />

Candy Sleep nicht<br />

nur eine neue<br />

Sparte. Auch in<br />

puncto Nachhaltigkeit<br />

macht sich das<br />

Unternehmen auf<br />

den Weg. Dazu gehören<br />

entsprechende<br />

Rohstoffe und<br />

Bezüge genauso wie<br />

Produktions- und<br />

Transportmethoden.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 81


OUTDOOR<br />

Gardiente: Mehr Besucher und hohes Fachhandelsniveau<br />

„Definitiv eine<br />

tolle Messe“<br />

Sonnenschein und gute Stimmung sowohl bei den rund<br />

60 Ausstellern als auch bei den Fachbesuchern: Die Gardiente<br />

bot Anfang September im Messecenter Rhein-Main Messefeeling,<br />

wie es sein soll. Zu entdecken gab‘s viel Wohnlichkeit<br />

bei den Möbeln, eine sehenswerte „Concept Area“, gute Ideen<br />

für mehr Nachhaltigkeit und eine erweiterte „BBQ-Outdoor-<br />

World“, die das Thema Grillen facettenreich abbildete.<br />

Vollgas hat W.Schillig bei der<br />

Entwicklung der modularen, einfach<br />

umbaubaren Outdoor<strong>möbel</strong><br />

gegeben, die auf der Gardiente<br />

in lebensfrohen Farben Premiere<br />

feierten. Die Vielfalt zeigte<br />

Andrea Stammberger, Leiterin<br />

Produktentwicklung, anhand<br />

des Prospekts.<br />

Oben: Verena Westphal,<br />

Projektleiterin der Gardiente,<br />

und Jens Frey, Geschäftsführer<br />

des Messeveranstalters Muveo,<br />

ist die Freude über eine rundum<br />

gelungene Gardiente anzusehen.<br />

Fotos: Gardiente/Stefan Höning, <strong>möbel</strong> kultutr<br />

88 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Rechts: Premiere<br />

feierte das Outdoor-<br />

Sortiment der<br />

„Schöner Wohnen“-<br />

Kollektion.<br />

Entwickelt wurde<br />

es zusammen mit<br />

Lizenzpartner Hartman,<br />

der auch den<br />

Vertrieb übernimmt.<br />

Heimisches unter<br />

Dampf gebogenes<br />

Eschenholz und viel<br />

Handarbeit sind die<br />

Zutaten für den in<br />

Sonderfarbe lackierten<br />

Stuhl den Martin<br />

Schaffner, CEO und<br />

Mitinhaber des gleichnamigen<br />

Schweizer<br />

Familienunternehmens,<br />

vorstellte.<br />

Links: Ein Eyecatcher – zum<br />

75-jährigen Jubiläum 2022 launcht<br />

Stern die besonders farbenfrohe<br />

„Taavi Flower“-Kollektion.<br />

Wir können auch Grau“, versicherte<br />

Andrea Stammberger,<br />

Leiterin Produktmanagement<br />

bei W. Schillig. Für<br />

seinen Pre mierenauftritt auf der<br />

Gardiente hatte der oberfränkische<br />

Polster<strong>möbel</strong>hersteller seine Outdoor-Polsterelemente<br />

aber bewusst<br />

in lebensfrohe Farben gehüllt. Sogar<br />

noch knalliger waren die Bezüge<br />

der „Taavi Flower“- Kollektion zum<br />

75-jährigen Jubiläum von Stern<br />

2022. Ausdruck von Lebensfreude<br />

und typisch für die durchweg gute<br />

Messestimmung.<br />

Blomus imponierte mit komprimierten<br />

Schaumstoffresten, die als<br />

Pakete gut verschickbar sind und sich<br />

entvakuumiert als voluminöse Inlays für<br />

Polsterelemente entpuppen.<br />

„Da die Gardiente pandemiebedingt<br />

leider im letzten Jahr ausfallen<br />

musste, ist es umso schöner, dass<br />

die Branche die Messe nach dieser<br />

langen Pause so gut annimmt. Wir<br />

merken auch, dass sich Besucher<br />

wie Aussteller wirklich freuen, sich<br />

endlich wiederzusehen und die Produktneuheiten<br />

live vor Ort erleben zu<br />

können“, freute sich Verena Westphal,<br />

Projektleiterin der Gardiente, über<br />

den erfolgreichen Messeverlauf.<br />

„Hier ist das richtige Publikum<br />

vor Ort und die Resonanz ist super –<br />

deutlich besser, als wir gedacht<br />

haben. Wir hatten gehofft, dass wir<br />

die richtigen Entscheider treffen und<br />

bestehende Kunden von unseren Produkten<br />

überzeugen können. Das hat<br />

super funktioniert“, so Thomas Werner,<br />

Gebietsleiter bei Blomus. Ganz<br />

offensichtlich macht es Sinn, zerkleinerte<br />

Schaumstoffreste maxi mal<br />

zu komprimieren, um sie als kleine<br />

Pakete verschicken zu können. Aufgeschnitten,<br />

entfalten sie sich zu vielfach<br />

voluminöseren Inlays für die Sitzelemente,<br />

die Blomus neu im Portfolio<br />

hat. Fehlt nur noch den abnehmbaren<br />

Bezug drüber zu ziehen.<br />

Oben: Zebra stellte „Oryx Edge“<br />

vor, zu den Besonderheiten<br />

gehören in die Tischplatte<br />

eingearbeitete Streben aus<br />

Aluminium, die das Design der<br />

Tischbeine aufgreifen.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 89


lifestyle<br />

Seit über 165 Jahren steht<br />

WMF für Design, Qualität<br />

und Handwerkskunst. Diese<br />

Kernkompetenzen rückt die<br />

Marke nun im Rahmen einer<br />

breit angelegten, digitalen<br />

Re-Branding Kampagne in<br />

den Fokus und präsentiert<br />

sich mit einem gestrafften<br />

Sortiment, das sich vor allem<br />

auf Premium-Produkte<br />

konzentriert. Unter stützt wird<br />

der Re-Branding Prozess von<br />

der bisher größten digitalen<br />

Kampagne in der WMF-<br />

Unternehmensgeschichte.<br />

Der neue Markenauftritt<br />

fokussiert den<br />

Moment zwischen<br />

Person und Produkt<br />

und stellt dabei<br />

immer das Produkt<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Fotos: WMF<br />

WMF: Große Re-Branding Kampagne<br />

Modern Luxury<br />

im Fokus<br />

Als Testimonial für die<br />

Serie „ Fusiontec<br />

Aromatic“ konnte<br />

WMF die jüngste<br />

Michelin-Sterneköchin<br />

Julia Komp<br />

gewinnen.<br />

Die Bildsprache gibt<br />

sich reduziert und<br />

folgt konsequent<br />

dem Motto „weniger<br />

ist mehr“.<br />

Urbanes Flair:<br />

Alle Bilder sind in<br />

ein kosmopolitisches<br />

Umfeld eingebettet.<br />

98 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>21</strong>


Feel Perfection“ lautet der Slogan, mit dem<br />

der neue Markenauftritt die Verbindung aus<br />

Premium-Produkten, außergewöhnlicher<br />

Handwerkskunst und innovativem Design<br />

– made in Germany – in den Fokus stellt. Dabei<br />

konzentriert sich die reduzierte Bildsprache auf<br />

den perfekten Moment zwischen Person und<br />

Produkt und das damit verbundene sinnliche<br />

Erlebnis, wobei das Produkt stets ikonischer Mittelpunkt<br />

bleibt. Optisch sind die Bilder in ein<br />

kosmopolitisches Umfeld mit dem Flair einer<br />

internationalen Metropole eingebettet.<br />

Kilian Manninger, President Consumer BU<br />

WMF GmbH, erklärt dazu: „Unser neuer kommunikativer<br />

Ansatz ist Teil einer ganzheitlichen<br />

Markenstrategie, welche die Rolle von WMF als<br />

Premiummarke besonders auch in der internationalen<br />

Wahrnehmung schärfen und stärken<br />

soll. Seit fast 170 Jahren steht unsere Marke für<br />

Premiumprodukte, die sich durch Innovation,<br />

Einzigartigkeit, Ästhetik und Funktionalität auszeichnen<br />

– dies spiegelt sich nun auch in unserem<br />

Markenauftritt wider.“<br />

Das neue WMF-Markenerlebnis wird u. a. auf<br />

allen digitalen WMF-Kanälen, am PoS sowie in<br />

der aktuellen Herbstkampagne, die am 27. September<br />

online und auf Social Media gestartet<br />

ist, inszeniert. Unterstützt wird der Re-Branding-Prozess<br />

von der größten digitalen Kampagne,<br />

die das Unternehmen jemals umgesetzt<br />

hat. Allein im Zeitraum zwischen 27. September<br />

und 30. Oktober sollen rund 170 Mio. Kontakte<br />

generiert werden. WMF präsentiert sich hier<br />

mit aufmerksamkeitsstarken Werbemitteln auf<br />

reichweitenstarken Kanälen und mit einer ganzheitlichen<br />

Zielgruppenansprache entlang der<br />

gesamten Customer-Journey. Das Markenvideo<br />

soll breite Aufmerksamkeit generieren und dem<br />

Auftritt einen zusätzlichen Push geben.<br />

Design, Ästhetik<br />

und Qualität stehen<br />

im Vordergrund der<br />

neuen Bildsprache.<br />

Die Produktinszenierung für alle Sinne am<br />

PoS hebt das Premium-Markenkonzept hervor<br />

und begleitet die Kunden über den gesamten<br />

Entscheidungsprozess hinweg. Attraktive Maßnahmen,<br />

die den neuen Look mit emotio nalen<br />

Produkterlebnissen verbinden, sollen die Begehrlichkeit<br />

der Marke WMF steigern und für eine<br />

erhöhte Frequenz in Handel, Ladengeschäften<br />

und Online-Shops sorgen.<br />

Im Herbst präsentiert WMF darüber hinaus<br />

verschiedene Produktneuheiten, unter anderem<br />

die 30-teilige Besteck-Serie „Sentic“, die bereits<br />

mit dem Red Dot Award 20<strong>21</strong> in der Kategorie<br />

„Product Design“ ausgezeichnet wurde. Durch<br />

die außergewöhnliche Form und die angenehme<br />

Haptik ist „Sentic“ ein echter Eyecatcher auf dem<br />

Tisch. Und dank der patentierten Oberflächenveredelung<br />

Cromargan protect ist das Besteck<br />

auch noch extrem widerstandsfähig gegen<br />

Kratzer und Gebrauchsspuren. Die Messer aus<br />

rostfreiem Klingenstahl werden aus einem Stück<br />

geschmiedet und im Ganzen gehärtet, der speziell<br />

entwickelte Wellenschliff sorgt zudem für langanhaltende<br />

Schärfe.<br />

Außerdem erweitert WMF das „Fusiontec“-<br />

Sortiment. Zum einen mit „Fusiontec Aromatic“.<br />

Das Besondere an der Kollektion ist der Deckel,<br />

der für außergewöhnlich zarte Kochergebnisse<br />

sorgt. Deshalb eignet sich die Serie sehr gut für<br />

Brat- und Schmorgerichte. Zum andern mit<br />

„Fusion tec Compact“, die Platz in der Küche<br />

spart. Denn der Name ist Programm: Die Fleischund<br />

Bratentöpfe lassen sich bei gleichem Durchmesser<br />

– zur Auswahl stehen je 18 und 24 cm –<br />

mühelos ineinander stapeln. Doch nicht nur das<br />

Design überzeugt: Das in Deutschland hergestellte<br />

Material bietet sehr gute Kocheigenschaften, ist<br />

robust, optimal wärmeleitend und verfügt über<br />

eine glatte, schneid- und abriebfeste Oberfläche.<br />

Das Sortiment ist zudem<br />

mit Hohlgriffen<br />

ausgestattet, die auch<br />

bei längerer Kochdauer<br />

nicht heiß werden.<br />

Geeignet sind die<br />

Töpfe für den Einsatz<br />

auf allen Herdarten,<br />

inklusive Induktion.<br />

Kilian Manninger,<br />

President Consumer<br />

BU WMF GmbH, ist<br />

vom neuen Markenauftritt<br />

überzeugt.<br />

Hier geht´s zum aktuellen<br />

Markenfilm, der vom<br />

renommierten australischen<br />

Regieduo The<br />

Apiari umgesetzt wurde.<br />

Platzsparend: Die Töpfe<br />

der Serie „Fusiontec<br />

Compact“, die in Black<br />

und Energy Red angeboten<br />

werden, lassen sich<br />

problemlos ineinander<br />

stapeln (l.). Ausgezeichnetes<br />

Design: die Besteck-Serie<br />

„Sentic“ (o.).<br />

<strong>10</strong>/20<strong>21</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 99


Morgen<br />

beginnt heute.<br />

Als leidenschaftliche Möbelspezialisten haben wir mit den Designern Stefan Bartel, Michael Holzer,<br />

Oliver Conrad und Michael Schneider den einprägsamen Stil der nachhaltigen Lifestyle-Marke aamu ®<br />

kreiert: ‚Morgen‘ lautet die Übersetzung dieses malerischen finnischen Wortes. Die Philosophie<br />

dahinter ist leicht zu verstehen. Wir fertigen skandinavisch inspirierte, modern designte, handwerklich<br />

hochwertige Kollektionsstücke mit einem entschiedenen Anspruch an deren Nachhaltigkeit. Wir sind<br />

inspiriert von dem, was die Natur uns zur Verfügung stellt, und unserem Auftrag, diese zu schonen.<br />

Lernen Sie aamu ® kennen: www.aamu.de<br />

aamu ® ist eine von sechs starken Kollektionen von GARANT. Begehrliche Marken mit<br />

erfolgreichen Vermarktungskonzepten – vom Endkunden gedacht, für den Handel gemacht.<br />

Interesse? Kontaktieren Sie Michael Busch: +49 170 8559614 | m.busch@garant-gruppe.de<br />

garant-gruppe.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!