Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik - Startseite
Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik - Startseite
Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik - Startseite
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4<br />
Litrugie aktuell<br />
Anmerkungen<br />
1 Folgende Literatur<br />
wurde<br />
verwendet:<br />
Zweites Vatikanisches<br />
Konzil,<br />
Konstitution<br />
über die göttlicheOffenbarung<br />
„Dei Verbum“<br />
(= DV).<br />
Zweites VatikanischesKonzil,<br />
Konstitution<br />
über die heilige<br />
Liturgie „SacrosanctumConcilium<br />
(= SC).<br />
Allgemeine<br />
Einführung in<br />
das Römische<br />
Messbuch (=<br />
AEM).<br />
Pastorale Einführung<br />
in das<br />
Messlektionar<br />
(= PEML).<br />
■ Das Gesicht des Sonntags<br />
Dr. Werner Groß<br />
Die „Initiative Gottesdienste“ in der<br />
Diözese Rottenburg-Stuttgart in den<br />
Jahren 2010 und 2011 blickt vor allem<br />
auf die sonntägliche Eucharistie, um<br />
ihre Feier zu vertiefen und zu verinnerlichen.<br />
Zwei Ziele nennt das einschlägige<br />
Werkheft auf seiner Titelseite:<br />
„Mit Hingabe Gottesdienst feiern“ und<br />
„Hören auf den Gehalt von Sonntagsgottesdiensten“.<br />
Hilfreich ist sicher, in<br />
Vorüberlegungen sich mit der Theologie<br />
des Sonntags und dem liturgischen<br />
Gesicht des Sonntags zu befassen. 1<br />
Theologie des Sonntags<br />
Wer eine aktuelle Theologie des Sonntags<br />
in Kurzfassung sucht, der greife<br />
zur Liturgie-Konstitution des Zweiten<br />
Vatikanischen Konzils, Artikel 106.<br />
Das Konzil widmet dem Sonntag als<br />
einzigem Tag einen eigenen Artikel, in<br />
dem seine überragende Stellung<br />
innerhalb des liturgischen Jahres klar<br />
und deutlich herausgestellt wird. Dieser<br />
Artikel kann als einer der besten<br />
der ganzen Konstitution angesehen<br />
werden. Dem Konzil ist der entscheidende<br />
Durchbruch <strong>für</strong> eine erneuerte<br />
Sicht des Sonntags gelungen, die <strong>für</strong><br />
die liturgische Erneuerung und Praxis<br />
prägend und bestimmend wurde.<br />
<strong>Kirchen</strong><strong>musikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> Juni 2010<br />
Die lateinische Fassung des Artikels<br />
stellt betont an den Anfang dessen<br />
zentralen Begriff, der als eines der wesentlichen<br />
theologischen Stichworte<br />
der ganzen Konstitution zu gelten hat:<br />
„Pascha – Mysterium“. Gemäß apostolischer<br />
Überlieferung, die in den Evangelien<br />
bis auf den Auferstehungstag<br />
Christi zurückgeführt wird, feiert die<br />
Kirche am Sonntag das Ostergeheimnis.<br />
Aus der Tatsache der Auferstehung<br />
Christi an einem Sonntag lässt sich die<br />
Sonntagsfeier als eine wöchentliche<br />
Osterfeier verstehen. Der Einschub in<br />
die Hochgebete I-III bringt dies kurz<br />
und bündig zum Ausdruck: „Darum<br />
kommen wir vor dein Angesicht und<br />
feiern in Gemeinschaft mit der ganzen<br />
Kirche den ersten Tag der Woche als<br />
den Tag, an dem Christus von den Toten<br />
auferstanden ist.“ Der Sonntag als<br />
das älteste Fest steht am Anfang aller<br />
gottesdienstlichen Feiern der Kirche,<br />
die heute im liturgischen Jahr zusammengefasst<br />
sind. Vom ersten Tag<br />
der Woche spricht um die Mitte des<br />
zweiten Jahrhunderts bereits Justin,<br />
der einen weiten Bogen spannt vom ersten<br />
Tag des Schöpfungswerkes, „an<br />
dem Gott, Finsternis und Materie verwandelnd,<br />
die Welt erschuf“, hin bis<br />
zum Beginn der Neuschöpfung, „als<br />
unser Heiland Jesus Christus am gleichen<br />
Tag von den Toten auferstand“. 2<br />
Eine Reihe von Namen werden in Artikel<br />
106 genannt, die seit dem Altertum<br />
überliefert werden, um den theologischen<br />
Gehalt des Sonntags ins Wort zu<br />
fassen:<br />
„Erster Tag“:<br />
Die ersten Christen behalten die jüdische<br />
Wochenstruktur bei. Die Woche