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Psychiatrische Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern - Aktion ...

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Vorwort<br />

Es scheint, als ob die Diskussion über Funktion und Stellenwert psychiatrischer<br />

<strong>Abteilungen</strong> <strong>an</strong> Allgemeinkr<strong>an</strong>kenhäusern auch in den nächsten Jahren nicht zur<br />

Ruhe kommen wird. Unbestritten ist, daß die <strong>Abteilungen</strong> einen Beitrag zu einer<br />

bürgernäheren Versorgung zu leisten vermögen. Ob dieser Beitrag aber<br />

„wesentlich" oder nur marginal ist, schon darüber gingen in den verg<strong>an</strong>genen 15<br />

Jahren die Meinungen ausein<strong>an</strong>der und sie tun es noch. Daß dabei vielfach<br />

interessengebundene und einer ernsthaften Prüfung nicht immer st<strong>an</strong>dhaltende<br />

Positionen vertreten werden, k<strong>an</strong>n bei einem so wichtigen Thema nicht verwundern.<br />

Dem Psychiatrie-Enquete-Kompromiß von 1975, die Einrichtung psychiatrischer<br />

<strong>Abteilungen</strong> <strong>an</strong> Allgemeinkr<strong>an</strong>kenhäusern unter der Voraussetzung zu empfehlen,<br />

daß diese eine Mindestgröße von 200 Betten/Plätzen nicht unterschreiten sollten,<br />

sah m<strong>an</strong> schon damals die Sollbruchstelle <strong>an</strong>. Welcher Kr<strong>an</strong>kenhausträger würde es<br />

sich leisten wollen, 1 /s oder gar die Hälfte seiner Betten für psychiatrische Patienten<br />

vorzuhalten? Wenn dies aber nicht geschieht, können d<strong>an</strong>n kleinere <strong>Abteilungen</strong><br />

einen entsprechend kleineren Einzugsbereich „voll" versorgen oder führt dies<br />

zw<strong>an</strong>gsläufig zu einer Zweiteilung der Versorgungsstruktur unter der polemisch<br />

gemeinten Überschrift „Zweiklassenpsychiatrie"? Wie — wenn gewollt — k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> dies verhindern?<br />

Fragen und Antworten darauf sollen nicht schon <strong>an</strong> dieser Stelle vorweggenommen<br />

werden. Sie finden sich auf den folgenden Seiten dieser Broschüre, die<br />

Referate und Diskussionsbeiträge einer am 10. und 11. November 1983 in<br />

Offenbach/Main durchgeführten Informationstagung enthält. Wie schon bei<br />

früheren Ver<strong>an</strong>staltungen dieser Art wurde auch diesmal wieder von der AKTION<br />

PSYCHISCH KRANKE eine Umfrage ver<strong>an</strong>staltet, deren Ergebnisse aufhorchen<br />

lassen. Allen professionellen Unkenrufen zum Trotz k<strong>an</strong>n heute nämlich festgestellt<br />

werden, daß sich die Zahl der psychiatrischen <strong>Abteilungen</strong> in den letzten 12 Jahren<br />

verdreifacht hat, daß ihre Anzahl inzwischen die der psychiatrischen<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäuser erreicht und daß ihr Versorgungsbeitrag, mißt m<strong>an</strong> ihn <strong>an</strong> der<br />

Anzahl der aufgenommenen Patienten, beträchtlich ist.<br />

<strong>Psychiatrische</strong> <strong>Abteilungen</strong> haben demnach ihren Platz bei der Akutversorgung<br />

psychiatrischer Patienten gefunden. Gilt dies aber auch für die chronischen, die<br />

L<strong>an</strong>gzeitpatienten? Sollen die <strong>Abteilungen</strong> bei deren Versorgung denn überhaupt in<br />

die Pflicht genommen werden? Wäre eine — vielleicht sogar vertraglich festgelegte<br />

— Kooperation mit den bestehenden psychiatrischen Kr<strong>an</strong>kenhäusern ihres<br />

Einzugsgebietes nicht eine sinnvollere, ökonomischere und für diese<br />

Patientengruppe vielleicht sogar hum<strong>an</strong>ere Lösung?<br />

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