Baumeister 11/2021
nachhaltiger neubauen
nachhaltiger neubauen
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November 21<br />
<strong>11</strong>8. JAHRGANG<br />
Das Architektur-<br />
Magazin<br />
MEISTER<br />
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nach -<br />
haltiger<br />
neu<br />
bauen<br />
4 194673 016508<br />
<strong>11</strong><br />
D 16,50 €<br />
A,L 19 €<br />
I 19,90 €<br />
CH 2 4 S F R<br />
Auf der Suche nach umwelt verträglichen Lösungen
B<strong>11</strong><br />
Editorial<br />
COVERILLUSTRATION: GONZALEZ HAASE<br />
In den Sechziger-, Siebzigerjahren gab es<br />
eine ganze Welle sogenannter Exploitationfilme.<br />
Die Produzenten sprangen auf ein<br />
gerade aktuelles Thema, um das sie dann<br />
mehr oder minder krude Drehbücher strickten.<br />
Blaxploitation oder Sexploitation sind<br />
Beispiele für solche Filmgenres, die ein Lebensgefühl<br />
oder auch eine Protesthaltung<br />
unter kommerziellen Gesichtspunkten ausschlachten.<br />
Mir erscheint es derzeit so, als erleben wir so<br />
etwas wie eine Sustainability-ploitation. Das<br />
ist in meinen Augen noch etwas anderes als<br />
das omnipräsente Greenwashing, wo ja eher<br />
Nebelkerzen geworfen werden, um Defizite<br />
zu vertuschen. Aber genauso wenig zielführend<br />
scheint es mir zu sein, wenn nun jeder<br />
Hersteller eines nicht-klimagefährdenden<br />
Produkts dies als enorme Leistung in die Welt<br />
hinausposaunt. Dass ein Jägerzaun aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen besteht und<br />
ein Nagel kreislauffähig ist, bedarf keiner<br />
zusätzlichen Betonung. Derartiges Verhalten<br />
trägt zur weiteren Verunsicherung der<br />
Verbraucher bei und ist Wasser auf die Mühlen<br />
derjenigen, die die ganze Nachhaltigkeitsdebatte<br />
eh für zu hochgekocht halten.<br />
Aber sind wir Medien besser? Springen wir<br />
nicht auch auf das Thema auf, anstatt eigene<br />
Schwerpunkte zu setzen? Wir haben uns<br />
beim <strong>Baumeister</strong> mit dieser Frage sehr intensiv<br />
auseinandergesetzt, bevor wir uns zu<br />
unserer Nachhaltigkeitsserie entschieden<br />
haben, die die drei kommenden Hefte umfassen<br />
wird. Schließlich haben wir beschlossen,<br />
Fragen nachzugehen, die uns selbst unter<br />
den Nägeln brennen. Zum Beispiel, ob es<br />
über haupt schon einen Hinweis darauf gibt,<br />
dass wir den richtigen Weg zu wirklich nachhaltigem<br />
Bauen kennen. Seit Jahrzehnten<br />
bemühen sich Architektinnen und Architekten<br />
um Methoden, umweltfreundlicher zu<br />
bauen. Nur weniges hat es aus den Experimentalhäusern<br />
in die Wohn- und Gewerbegebiete<br />
der Republik geschafft. Warum? Wird<br />
es den „Einfach bauen“-Musterprojekten,<br />
die derzeit entstehen, anders ergehen? Besitzen<br />
wir inzwischen ausgereifte Technologien,<br />
die den Kinderschuhen entwachsen<br />
sind und den Bauherren nicht in 15 Jahren ein<br />
Klotz am Bein sind?<br />
In den kommenden drei Ausgaben versuchen<br />
wir, das Thema Nachhaltigkeit in Bezug<br />
auf drei verschiedene Aufgabenstellungen<br />
zu betrachten: Wir starten mit dem Thema<br />
Neubau, im Dezember widmen wir uns dem<br />
wichtigen Thema des Umnutzens von Architektur,<br />
und im Januar setzen wir uns mit den<br />
oft widersprüchlichen Zielen nachhaltigen<br />
Restaurierens auseinander.<br />
Wir sind uns sicher: Nachhaltiges Bauen wird<br />
zukünftig keine Option mehr sein, sondern<br />
absoluter Standard. Umso wichtiger ist es,<br />
sich intensiv mit den unterschiedlichen<br />
Facetten des Themas auseinanderzusetzen.<br />
Denn es laufen viele Blender herum, die<br />
nachwachsende Jägerzäune als Allheilmittel<br />
verkaufen möchten.<br />
Fabian Peters<br />
f.peters@georg-media.de<br />
@der_baumeister<br />
@baumeister_architekturmagazin
Ideen<br />
Fragen<br />
Lösungen<br />
5<br />
16<br />
Siedlung in<br />
Holz und Stroh<br />
bei Zürich<br />
28<br />
Geschäftshaus<br />
mit begrünter<br />
Fassade in Wien<br />
42<br />
Temporärer<br />
Ausstellungs bau<br />
in Weimar<br />
52<br />
Flussmeisterstelle<br />
in<br />
Deggendorf<br />
64<br />
Nachhaltige<br />
Möbelproduktion<br />
76<br />
Woher die<br />
Lust an<br />
einer Ästhetik<br />
des Rauen?<br />
80<br />
Nachhaltige<br />
Immobilienentwicklung<br />
–<br />
geht das?<br />
86<br />
Branchenfeature:<br />
Fensterbau<br />
& Glas<br />
92<br />
Bad<br />
100<br />
Licht<br />
68<br />
Lehmbautheke<br />
in Wien<br />
T E<br />
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W E B S<br />
M E H R<br />
U N S E R E R<br />
Z U M<br />
A U F<br />
T H E M A<br />
BAU<br />
MEISTER.<br />
DE<br />
Seit unserer kuratierten Ausgabe mit Snøhetta im Juni<br />
begleiten wir die Arbeit des Büros in einem Online-Magazin weiter:<br />
unter snohetta.baumeister.de<br />
I E<br />
S<br />
L E S E N<br />
RUBRIKEN<br />
40<br />
KLEINE WERKE<br />
62<br />
UNTERWEGS<br />
98<br />
REFERENZ<br />
106<br />
PORTFOLIO: BAD II<br />
<strong>11</strong>3<br />
IMPRESSUM + VORSCHAU<br />
<strong>11</strong>4<br />
KOLUMNE
8<br />
Einführung
E<br />
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9<br />
... ist kein Projekt<br />
für die Zukunft – es ist<br />
sofort notwendig.<br />
Wir beginnen unsere<br />
diesjährige<br />
Bau meister-Serie<br />
zu dem Thema<br />
mit einer Reihe<br />
Neubauten, deren<br />
Planer viel Zeit und<br />
eigene Energie<br />
in eine um welt verträg<br />
lich ere Lösung<br />
gesteckt haben.<br />
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Florian<br />
Nagler<br />
( Architekt )<br />
Fabian Peters ( Interview )<br />
Nachhaltig bauen<br />
Bei diesem Thema scheint<br />
es zwei gegensätzliche<br />
Positio nen zu geben:<br />
einmal die Lösung der<br />
Bauaufgabe mit viel<br />
Technik und andererseits<br />
mit dem einfachen Bauen.<br />
Wir sprachen darüber<br />
mit Florian Nagler.<br />
FOTO: JOHANNA NAGLER
Einführung<br />
<strong>11</strong><br />
BAUMEISTER: Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt<br />
Sie ja schon seit Langem. Wie haben<br />
Sie diesen Weg gefunden?<br />
FLORIAN NAGLER: Ich habe 1989 zwar begonnen,<br />
in Kaiserslautern Architektur zu studieren,<br />
habe aber vorher eine Lehre als<br />
Zimmermann gemacht. So bin ich<br />
automatisch mit dem Material<br />
Holz und regenerativen Materialien<br />
in Berührung gekommen. Ich<br />
komme ja aus dem ländlichen<br />
Oberbayern, und so waren auch<br />
die ersten Dinge, die ich entworfen<br />
und selber gebaut habe,<br />
Scheunen für einen Bauern aus<br />
Altholz. Deshalb haben mich die<br />
Fragen, die uns auch jetzt umtreiben<br />
– wie können wir Baustoffe<br />
wiederverwenden – immer schon<br />
beschäftigt.<br />
1997 haben wir dann hintereinander<br />
zwei Wettbewerbe gewonnen<br />
und sind in Stuttgart mit Transsolar<br />
in Kontakt gekommen. Sie haben<br />
sich ja auch mit diesen Fragen<br />
beschäftigt: Wie setzen wir<br />
Energie sinnvoll ein? Was ist angemessener<br />
Komfort? Inzwischen<br />
machen wir seit über 20 Jahren<br />
gemeinsam Projekte mit ganz<br />
anderen Anforderungen als die<br />
einfachen Scheunen von damals.<br />
Die technischen Lösungen sind<br />
immer komplexer geworden.<br />
Und irgendwann, vor ein paar<br />
Jahren, als wir gemeinsam mit<br />
Hermann Kaufmann das Gymnasium<br />
in Diedorf gebaut haben,<br />
eine Plus-Energie-Schule, x-fach<br />
ausgezeichnet, hatte ich trotzdem<br />
hinterher das Gefühl, es läuft in die<br />
falsche Richtung. Denn ich kann nicht beurteilen,<br />
was die Haustechniker machen,<br />
ich versteh‘s nicht mehr. Technik, die ich<br />
nicht nachvollziehen kann, nimmt mir sozusagen<br />
ein Drittel des Projekts weg. Das<br />
Gymnasium war ein Forschungsprojekt –<br />
daran war, gemeinsam mit der DBU, ein<br />
dreijähriges Monitoring angeschlossen.<br />
Zumindest auf Anhieb hat wirklich nichts<br />
„Beim Gym -<br />
na sium in<br />
Diedorf, eine<br />
Plus-Energie-<br />
Schule, x-fach<br />
ausgezeichnet,<br />
hatte ich trotzdem<br />
hinterher<br />
das Gefühl,<br />
es läuft in die<br />
falsche Richtung.“<br />
Florian Nagler<br />
funktioniert, und wir haben drei Jahre gebraucht,<br />
um die Haustechnik zum Laufen<br />
zu bringen. Jetzt funktioniert es zwar ziemlich<br />
gut, das Haus hat sehr geringe Energieverbräuche.<br />
Aber wenn ich mir vorstelle,<br />
dass wir zeitgleich viele andere Projekte<br />
gemacht haben – ohne Monitoring hinterher<br />
–, und immer nur ein Teil der<br />
Haustechnik funktioniert wirklich, dann<br />
finde ich das extrem bedenklich.<br />
WEITER
Allen<br />
22<br />
Forderungen nach Nachhaltigkeit zum Trotz: Stroh<br />
führt als Baumaterial ein Schattendasein. Und das<br />
völlig zu Unrecht, folgt man dem Graubündner Architekten<br />
Werner Schmidt. Zunächst als Maurer<br />
ausgebildet, studierte er am Technikum Winterthur,<br />
dann an der Angewandten in Wien bei Hans<br />
Hollein, wo er sich primär mit dem Entwurf von<br />
Möbeln beschäftigte. 1989 kehrte er in die Schweiz<br />
zurück, realisierte unter anderem den auch international<br />
beachteten Bau der aus eierförmigen<br />
Schalen zusammengesetzten Kirche in Cazis, aber<br />
auch seine ersten Passivhäuser.<br />
Doch Styropor und andere nichtreziklierbare Baustoffe<br />
konnten nicht die Lösung sein. So war es ein<br />
Glück, dass ihm das Buch „The Straw Bale House“<br />
(1994) von Athena Swentzell Steen, Bill Steen und<br />
David Bainbridge in die Hände fiel. Architektur aus<br />
Stroh ist nichts grundsätzlich Neues – ihr Ursprung<br />
liegt in Nebraska, dem Bundesstaat der USA, in<br />
dem nur wenige Bäume wachsen. In Frankreich errichtete<br />
der Ingenieur Émile Feuillette schon 1920<br />
in Montargis südlich von Paris einen mit Strohballen<br />
ausgefachten Holzständerbau, der heute als<br />
„monument historique“ klassifiziert ist. Und in der<br />
jüngeren Zeit haben zumindest zwei europäische<br />
Projekte eine gewisse mediale Aufmerksamkeit<br />
erfahren: das Strohballenhaus von Sarah Wigglesworth<br />
im Norden von London (2002) und ein Einfamilienhaus<br />
mit Sandwichelementen aus gepresstem<br />
Stroh von Felix Jerusalem im thurgauischen<br />
Eschenz (2005).<br />
Zwei Lösungen für<br />
ein Material<br />
Doch wohl niemand hat sich so intensiv mit dem<br />
als Abfallprodukt der Landwirtschaft anfallenden<br />
Baustoff beschäftigt wie Werner Schmidt, der seit<br />
20 Jahren Strohballenhäuser baut. Dabei gilt es,<br />
zwei Konstruktionsweisen zu unterscheiden. Bei<br />
der Holzrahmenbauweise werden die paketartigen<br />
Ballen als Dämmschicht in die Rahmen eingesetzt,<br />
während bei der lasttragenden Bauweise<br />
keine zusätzliche statische Konstruktion nötig ist.<br />
Aufgrund der starken Kompression und des Formats<br />
der Ballen von zumeist 240 x 120 x 70 Zentimetern<br />
besitzen die Wände aus Stroh genügend Tragkraft.<br />
Schmidt hat mehrere Einfamilienhäuser nach<br />
diesem „puren“ Prinzip errichtet – und auch ein<br />
Ausstellungsgebäude in Bubikon (2016), das durch<br />
ein Kraggewölbe aus Strohballen zu einer markanten<br />
pyramidenförmigen Gestalt gefunden hat.<br />
Mit der Siedlung „Im Vogelsang“ in Nänikon, gut<br />
zehn Kilometer östlich von Zürich in der Nähe des<br />
idyllischen Greifensees gelegen, konnte der<br />
Schweizer Strohbaupionier 2019/20 sein bisher<br />
größtes Projekt umsetzen. Schmidt zufolge wäre<br />
eine Realisierung in lasttragender Bauweise möglich<br />
gewesen, doch hätte ein bei dieser Dimension<br />
nötiges, spezielles Genehmigungsverfahren viel<br />
Zeit gebraucht; Eigentümerschaft und Architekt<br />
einigten sich daher auf eine Holzrahmenkonstruktion,<br />
wobei die Wanne des Untergeschosses und<br />
die beiden außenliegenden Erschließungskerne in<br />
Beton realisiert wurden.<br />
Insgesamt 28 Wohneinheiten sind auf dem Areal<br />
der früheren Konditorei-Manufaktur Bombasei<br />
entstanden; Schmidt spricht von einem „Dorf im<br />
Dorf“. Die quergestellten Satteldächer der drei<br />
viergeschossigen Bauten lassen die Tradition ländlichen<br />
Bauens anklingen, erinnern aber auch vage<br />
an die industrielle Vergangenheit der Parzelle. Die<br />
drei Gebäude umschließen symmetrisch einen T-<br />
förmigen, nach Norden offenen Hof, der als Gemeinschaftsfläche<br />
fungiert. Zugleich überdeckt<br />
ihn die dienende Erschließungsstruktur für das<br />
zweite Obergeschoss als Sonnendeck und weiterer<br />
Treffpunkt. Die öffentlicheren Bereiche der<br />
Wohnungen sind zu diesem Innenhof orientiert,<br />
während Balkone auf den anderen Seiten als private<br />
Außenräume dienen. Um eine mögliche Vielfalt<br />
von Bewohnerinnen und Bewohnern zu erzielen,<br />
ist die westliche Baugruppe als Sequenz von<br />
sechs viergeschossigen Reiheneinfamilienhäusern<br />
organisiert, während die übrigen Wohnungen<br />
eingeschossig oder als Maisonetten angelegt<br />
sind. Dabei handelt es sich zur Hälfte um Miet- und<br />
zur Hälfte um Eigentumswohnungen.<br />
Sicht- und spürbare<br />
Konstruktion<br />
Die ganze Konstruktion besteht aus 68 insgesamt<br />
6,28 Meter langen und geschosshohen Rahmenelementen<br />
aus Brettsperrholz, die von einer Holzbaufirma<br />
aus Rohrbach im Berner Oberaargau<br />
hergestellt und mit Strohballen befüllt wurden. So<br />
hat man insgesamt 420 Tonnen Stroh verwendet –
Ideen<br />
Das Dorf im Dorf bildet<br />
eine enge Gemeinschaft.<br />
Um einen Innenhof<br />
gruppieren sich<br />
Reihenhaustypen, Etagen-<br />
und Maisonettewohnungen.<br />
23<br />
FOTO: BEAT BRECHBÜHL<br />
so viel, wie auf 105 Hektar an Getreidefeldern anfallen.<br />
Die Module kamen schon verputzt auf die<br />
Baustelle, wo sie aufeinandergestapelt und miteinander<br />
verschraubt wurden, so dass die Aufstellung<br />
der drei Hausgruppen nur jeweils fünf Wochen<br />
beanspruchte. Nach außen sind die Elemente<br />
offen und lediglich verputzt, zur Innenseite hin mit<br />
Holzplatten versehen und mit Sumpfkalkputz gestrichen.<br />
Kleine „True Windows“ in jeder Wohnung<br />
geben Aufschluss über die eigentliche Beschaffenheit<br />
der Wände. Aber nicht nur die gute Ökobilanz<br />
spricht für das Abfallprodukt als Baustoff: Ein<br />
Kubikmeter Stroh bindet noch nicht einmal ein<br />
Zwanzigstel der grauen Energie, die bei einem Kubikmeter<br />
Steinwolle anfällt.<br />
Bei allen unstrittigen Argumenten, die für Stroh<br />
sprechen: Was erklärt die Skepis, die Ignoranz, auf<br />
die es als Baustoff immer noch stößt? Werner<br />
Schmidt zufolge handelt es sich zumeist um Vorurteile,<br />
die sich bei genauerer Beschäftigung allesamt<br />
entkräften ließen. Durch die starke Pressung<br />
sind Strohballen schwer entflammbar; mit Lehmputz<br />
versehene Strohballenwände halten dem<br />
Feuer 90 Minuten lang stand. Schimmelbildung<br />
kann durch einfache konstruktive Maßnahmen<br />
ausgeschlossen werden: Dachüberstand, Spritzwasserschutz,<br />
Verwendung diffusionsoffener<br />
Putze. Und schließlich ist Stroh keine von Nagern<br />
favorisierte Nahrung, wobei Verputz und Pressung<br />
überdies das Eindringen von Schädlingen verhindern.<br />
Bleibt also eigentlich nur ein Argument: Wände<br />
aus Strohballen sind relativ dick. Das kann angesichts<br />
von quadratzentimeteroptimierten Wohnräumen<br />
zu Problemen führen. Müsste es aber nicht,<br />
wenn andere Faktoren, wie in Nänikon, die wichtigeren<br />
sind.<br />
Pläne auf der<br />
folgenden Seite
28<br />
Wenn Städte die<br />
Ideen<br />
richtigen Forderungen<br />
stellen: Im Wiener<br />
Zentrum gibt sich das<br />
Einrichtungshaus<br />
betont durchlässig,<br />
begrünt, autofrei.
Quer<br />
29<br />
kraft<br />
( Architekten )<br />
Franziska Leeb ( Text )<br />
Herta Hurnaus ( Fotos )<br />
Schwedenregal als grüne Lunge<br />
Diesmal nicht blau-gelb, riesig, monofunktional<br />
und in Stadtrandlage präsentiert sich das Ikea-<br />
Kaufhaus beim Wiener Westbahnhof. Sondern<br />
luftig, mit begrünter Fassade, gemischter Nutzung<br />
sowie freundlich zum urbanen Umfeld. Mag sein,<br />
dass Querkraft Architekten ein Prototyp für das<br />
Großkaufhaus des 21. Jahrhunderts gelungen ist.
52 Ideen<br />
Nicht nur Zweckbauten,<br />
sondern auch markanter<br />
Stadteingang.<br />
Eine Reparatur der Gebäude<br />
nach einer<br />
Überflutung des Geländes<br />
bis zu zwei Metern<br />
Höhe ist durch geeignete<br />
Baustoffe einkalkuliert.
Boge<br />
53<br />
vischs<br />
Büro<br />
( Architekten )<br />
Christoph Gunßer ( Text )<br />
Rainer Taepper ( Fotos )<br />
Stoa für den Notfall<br />
Mit Stoa ist hier nicht der bayerische „Stein“<br />
gemeint, sondern der antike Archetyp: langgestreckt,<br />
einseitig offen, vielseitig verwendbar,<br />
sozusagen der erste Nutzbau der Ar chi tek turgeschichte.<br />
Der taucht im Ensemble der Flussmeisterstelle<br />
Deggendorf direkt an der Donau<br />
wieder auf. Und er funktioniert dort gut, städtebaulich<br />
und hoffentlich auch im Notfall, für den<br />
er gebaut wurde: das Hochwasser. Das Auftauchen<br />
könnte dann wörtlich gemeint sein.
64 Ideen<br />
( Hersteller )<br />
Qw<br />
Jedem Anfang wohnt ein Ende inne<br />
Der Umbau zu nachhaltigerem und kreislauf fähigem<br />
Wirtschaften muss jetzt geschehen – auch<br />
in der Möbelproduktion. Drei Beispiele aus der<br />
Schweiz, Dänemark und Frankreich zeigen, wie<br />
es gehen kann. Doch die Nutzerinnen und Nutzer<br />
sind ebenfalls in der Verantwortung.<br />
Jasmin Jouhar ( Text )<br />
„Die größte Herausforderung steht uns noch bevor“,<br />
sagt Christian Kaegi. „Sie liegt in der Kommunikation,<br />
damit unser Stuhl Ensō am Ende seines<br />
Produktlebens in die Materialkreisläufe zurückfindet“,<br />
so der Schweizer Designer und Kreativdirektor<br />
von „Qwstion“ aus Zürich. Ein entscheidender<br />
Punkt: Denn dass Gestalterinnen und Hersteller<br />
große Verantwortung tragen für die Nachhaltigkeit<br />
von Möbeln und Einrichtungsgegenständen,<br />
diese Erkenntnis hat sich mittlerweile durchgesetzt.<br />
Schließlich wird ein Großteil der ökologischen<br />
und sozialen Kosten eines Produkts bereits in<br />
der Entwicklung festgelegt – Experten gehen von<br />
bis zu 80 Prozent aus. Materialien, Herstellungsverfahren,<br />
Lagerung und Transport, Reparatur- und<br />
Recyclingfähigkeit, über all diese Faktoren bestimmen<br />
die Produzenten, bevor auch nur ein Exemplar<br />
einer Armatur oder eines Stuhls verkauft ist.<br />
Aber was passiert, wenn ein Gegenstand eines Tages<br />
beschädigt ist oder nicht mehr funktioniert?<br />
Dann entscheiden die Nutzer, ob sie sich um die<br />
Reparatur oder um eine vernünftige Entsorgung<br />
kümmern – damit die Materialien wieder in die<br />
Kreisläufe gelangen können. Ein großer offener<br />
Posten in der Nachhaltigkeitsrechnung also.<br />
Bananatex<br />
und Recycling-Alu<br />
Doch viele andere Nachhaltigkeits-Aufgaben<br />
sind mittlerweile durchgerechnet: Aktuell beispielsweise<br />
von Qwstion gemeinsam mit dem<br />
Schweizer Möbelproduzent Lehni, die den kreislauffähigen<br />
Loungesessel Ensō entwickelt haben.<br />
Qwstion ist vor allem bekannt für seine Taschen<br />
aus natürlichen Materialien. Das Unternehmen<br />
hat aber auch ein eigenes Gewebe entwickelt:<br />
Bananatex aus den Fasern der Abacá-Banane.<br />
Die Pflanze wächst auf den Philippinen in nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft und braucht anders als
stion<br />
65<br />
Das Designbüro<br />
Qwstion entwickelte<br />
zusammen mit dem<br />
Möbelhersteller Lehni<br />
den Sessel „Ensō“,<br />
bezogen mit einem<br />
biologisch abbaubaren<br />
Textil.<br />
Baumwolle keinen Dünger und keine Pestizide.<br />
Qwstion verwendet das robuste, leichte und biologisch<br />
abbaubare Textil bereits seit einigen Jahren<br />
für seine Taschen und jetzt erstmals für ein Möbel<br />
aus der Serienproduktion. Die Kooperation geht<br />
auf den Designer Frédéric Dedelley zurück – er<br />
wollte einen Sessel für drinnen und draußen gleichermaßen<br />
entwerfen. „Bananatex ist aufgrund<br />
seiner Eigenschaften für beides geeignet“, sagt<br />
Christian Kaegi. „Der biologische Abbauprozess<br />
beginnt, ähnlich wie bei Holz, erst, wenn das Material<br />
im Boden auf dort vorhandene Mikroben<br />
trifft.“ Das Gestell wiederum besteht aus recyceltem<br />
Aluminium und wird im Schweizer Werk von<br />
Lehni hergestellt. „Das Aluminium-Recycling ist in<br />
der Schweiz neben Glas das am weitesten entwickelte<br />
Recyclingsystem und funktioniert entsprechend<br />
gut“, so der Designer weiter. Ebenso wichtig<br />
für die Kreislauffähigkeit: Ensō kann ohne großen<br />
Aufwand in seine Einzelteile zerlegt werden.<br />
Möbel<br />
mit CO2-Ausweis<br />
Exemplarisch ist auch das Engagement der dänischen<br />
Marke Takt. Gründer Henrik Lorensen hat<br />
sich nichts weniger vorgenommen, als das Möbelbusiness<br />
neu zu denken – mit dem Ziel, nachhaltig<br />
und transparent zu wirtschaften. Unterstützung bekommt<br />
er dabei von so namhaften Designern wie<br />
Industrial Facility, Cecilie Manz oder Pearson<br />
Lloyd. Damit Kunden und Kundinnen sich davon<br />
überzeugen können, dass Takt-Produkte die hochgesteckten<br />
Ansprüche wirklich erfüllen und nicht<br />
bloß Greenwashing betrieben wird, stellt das Unternehmen<br />
jedem Möbelstück einen Nachweis<br />
über den CO2-Fußabdruck aus. Darin wird aufgelistet,<br />
wie viel CO2 abgegeben wird bei der Gewinnung<br />
des Materials, in der Produktion, beim Transport<br />
und schließlich eines Tages bei der Entsorgung.<br />
Auf das Konto des neuen Sessels „Sling<br />
WEITER
Biobasierte Baustoffe:<br />
Wie Lehm die zeitgenössische Architektur erobert<br />
Das Bestreben, Ressourcen zu schonen und den ökologischen<br />
Fußabdruck bestehender und künftiger Gebäude zu verringern,<br />
hat in Frankreich schon vor Jahrzehnten zur Entstehung neuer<br />
nachhaltiger und durchdachter Architekturpraktiken geführt.<br />
Aktuell werden Baustoffe wie Lehm überall wiederentdeckt.<br />
Ricola-Kräuterzentrum<br />
in Laufen (2012)<br />
von Herzog & de Meuron.<br />
Die Elemente der<br />
Stampflehmfassade<br />
werden zu einer monolithischen<br />
Wand durch<br />
die mit Stampflehm retuschierten<br />
Fugen verbunden.<br />
Die Baubranche verschlingt heute bekanntlich<br />
vierzig Prozent der Energie und der natürlichen<br />
Ressourcen – und noch deutlich größer ist ihr Anteil<br />
an Abfall und Treibhausgasemissionen. Ein Paradigmenwechsel<br />
zu einem respektvollen und kreativen<br />
Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist<br />
gefordert: anstatt Hightech sparsame Bodennutzung,<br />
Energieeinsparungen, erneuerbare Rohstoffe<br />
und vor allem die Verwendung von lokalen biogenen<br />
Materialien wie Holz, Stroh, Hanf und Stein.<br />
Lehm, eine Mischung aus Ton und Sand, hat zum<br />
Beispiel viele Vorzüge: Der Baustoff ist fast überall<br />
lokal vorhanden und kann idealerweise aus dem<br />
Aushub des Bauplatzes verwendet werden. Er ist<br />
ein hervorragender Klimaregler, absorbiert Gerüche,<br />
dämmt Schall und ist zu 100 Prozent recycelbar.<br />
Allerdings erfordert Lehmbau viel Handarbeit<br />
und ist in Asien oder Afrika weitverbreitet. Assoziationen<br />
mit dem Material sind daher nicht immer<br />
positiv. Bilder von Armut prägen das Image des<br />
Lehms anstatt Ästhetik und Nachhaltigkeit.<br />
Lehrstuhl für Lehmbau<br />
Große Kompetenz in Sachen Lehmbau gibt es dagegen<br />
in Frankreich. Durch die Kolonialgeschichte<br />
existieren dort enge Beziehungen zu traditionellen<br />
Lehmbau-Ländern. Vor allem das 1979 gegründete<br />
internationale Zentrum CRAterre (Centre international<br />
de la construction en terre) fördert den nachwachsenden<br />
Baustoff und hat einen Lehmbau-Studiengang<br />
an der Nationalen Architekturschule<br />
Grenoble aufgebaut. Auf Initiative der Unesco wurde<br />
dort 1998 sogar der Lehrstuhl „Lehmbau, Baukulturen<br />
und nachhaltige Entwicklung“ eingerichtet –<br />
mit dem Ziel, die Verbreitung von wissenschaftlichem<br />
und technischem Know-how über Lehmbau<br />
zu beschleunigen.<br />
Das Netzwerk besteht heute aus mehr als vierzig Institutionen,<br />
Universitäten und Forschungszentren in<br />
Afrika, Amerika, Asien und Europa. Rund 1.000<br />
Lehmbau-Fachleute wurden bislang in Grenoble in<br />
dem zweijährigen Studiengang (Diploma Specialised<br />
in Architecture, DAS, in Earthen Architecture),<br />
der auch ein Denkmalschutz-Modul beinhaltet, diplomiert.<br />
Seit Langem ist das Team von CRAterre<br />
auch für Bauvorhaben beratend tätig.<br />
Die französische Architektin, Aktivistin und Publizistin<br />
Dominique Gauzin-Müller ist auf nachhaltige<br />
Architektur spezialisiert – sie lehrt am Unesco-Lehrstuhl.<br />
Gemeinsam mit dem Ingenieur Alain Bornarel<br />
und dem Architekten und Stadtplaner Philippe<br />
Madec rief sie im Januar 2018 die Bewegung „Frugalité<br />
heureuse” ins Leben und verfasste das „Manifest<br />
für eine glückliche und kreative Genügsamkeit“<br />
(„Pour une Frugalité heureuse et créative“)<br />
FOTO: MARKUS BÜHLER<br />
Text Ute Strimmer
74 Ideen<br />
des gleichnamigen Vereins (www.frugalite.org).<br />
Der Bund Deutscher Architekten (BDA) veröffentlichte<br />
daraufhin im Mai 2019 einen Text mit ähnlichem<br />
Inhalt unter dem Titel „Haus der Erde“.<br />
Gemeinsam mit Kyra Bullert von der Universität<br />
Stuttgart (Institut für Raumkonzeptionen und<br />
Grundlagen des Entwerfens, IRGE) und Studierenden<br />
konzipierte Dominique Gauzin-Müller die aktuelle<br />
Wanderausstellung „Weniger ist genug – Frugalité<br />
créative“. Die Schau ist nach Stationen in<br />
Stuttgart, Karlsruhe (HfG) und Nancy (École nationale<br />
supérieure d’architecture) noch bis 15. November<br />
in Mulhouse (KMØ) zu sehen und zeigt Architekturbeispiele<br />
auf beiden Seiten des Rheins.<br />
„Es gibt hier bereits eine große Zahl von Gebäuden,<br />
die als ,genügsam‘ bezeichnet werden können“,<br />
freut sich Dominique Gauzin-Müller. „Die<br />
Ausstellung zeigt 20 Beispiele aus der engagierten<br />
französischen Region ‚Grand Est‘ und 15 aus dem<br />
deutschsprachigen Raum, etwa Baden-Württemberg,<br />
Schweiz und Vorarlberg.“<br />
Auszeichnungen für Lehmbauten<br />
Mit der Architekturhochschule von Grenoble, CRAterre<br />
und dem Forschungszentrum Amàco koordinierte<br />
Dominique Gauzin-Müller außerdem unter<br />
Unesco-Schirmherrschaft den Terra Award 2016,<br />
den weltweit ersten Preis für zeitgenössische Lehmarchitektur,<br />
sowie den Fibra-Award <strong>2021</strong>, den ersten<br />
internationalen Architektur-Preis für pflanzenbasierte<br />
Materialien. 2016 ging einer der Preise<br />
etwa an Martin Rauch und sein Studio „Lehm Ton<br />
Erde“. Der Vorarlberger Lehmbaupionier realisierte<br />
im schweizerischen Laufen eine Industriehalle in<br />
Lehmbauweise, entworfen von Herzog & de Meuron<br />
für den Kräuterbonbonhersteller Ricola (siehe<br />
auch <strong>Baumeister</strong> 8/2014). Das erdige Material wurde<br />
damit gewissermaßen salonfähig. Die Wände<br />
des Gebäudes bestehen aus Stampflehm, kombiniert<br />
mit einem tragenden Stahlbetonskelett.<br />
Rauch, der seit mehr als dreißig Jahren mit<br />
Stampflehm baut, entwickelte sogar eine Fertigungsanlage,<br />
in der die Lehmmodule vorproduziert<br />
wurden. Das Projekt eröffnete durch die industrielle<br />
Fertigungsart von Lehm ganz neue Perspektiven.<br />
Martin Rauch ist seit 2010 Honorarprofessor<br />
des Unesco-Lehrstuhls „Earthen Architecture“.<br />
Breitenwirkung<br />
Das Engagement der Lehm-Enthusiasten in den<br />
letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich gelohnt. Es<br />
gibt immer mehr Ausstellungen, Exkursionen, Vorträge<br />
und Bücher darüber. Und Auszeichnungen:<br />
Der <strong>2021</strong> erstmals ausgelobte, vereinte TerraFibra<br />
Award prämiert nun herausragende Projekte aus<br />
Lehm und Pflanzenfasern und stellt sie aus. Gewürdigt<br />
werden sollen der Materialmix, die Kreativität<br />
von Planern und Planerinnen und das Know-how<br />
des Handwerks sowie der Mut der Bauherren, die<br />
sich für Bio- und Geomaterialien entschieden haben.<br />
„Wenn ich ein Buch über schöne Lehmbauten<br />
publiziere, werden nur wenige Leute angesprochen“,<br />
erklärt Dominique Gauzin-Müller, die auch<br />
bei diesem Preis wieder die Koordination übernommen<br />
hat. „Wenn ich aber einen internationalen<br />
Preis mit einem Buch samt Ausstellung über die<br />
Finalisten lanciere, dann ist die Wirkung viel breiter.<br />
So entsteht ein Netzwerk, und die Aufmerksamkeit<br />
verschafft mehr Relevanz gegenüber Bauherren.“<br />
Die TerraFibra-Award-Ausstellung wird im Herbst<br />
<strong>2021</strong> seine Tournee in Paris beginnen.<br />
Der Neubau für Alnatura in Darmstadt (von Haas<br />
Cook Zemmrich Studio2050, siehe auch <strong>Baumeister</strong><br />
6/2020) ist auf jeden Fall schon einmal unter den<br />
Finalisten mit dabei. Er wurde ebenfalls zusammen<br />
mit den österreichischen Lehmbauspezialisten von<br />
Lehm Ton Erde entwickelt. Durch die Expertise von<br />
Martin Rauch konnte hier mit industrieller Vorfertigung<br />
Europas größtes Gebäude mit Lehmfassade<br />
geschaffen werden.<br />
Bislang ist Grenoble die einzige Einrichtung, die ein<br />
vom französischen Kulturministerium, Direktion für<br />
Architektur und Kulturerbe, anerkanntes Postgraduiertenprogramm<br />
für Lehmbau anbietet. Regenerativ<br />
bauen lernen kann man seit Neuestem auch<br />
an der ETH Zürich. Die Professur Nachhaltiges Bauen<br />
bietet seit Januar 2020 den neuen (postgradualen)<br />
Studiengang „Regenerative Materials“ (CAS/<br />
MAS) unter der Leitung von Guillaume Habert an. In<br />
Deutschland gilt zum Beispiel Christof Ziegert als<br />
impulsgebender Lehmbauexperte. Er ist seit 2007<br />
als Sachverständiger für den Lehmbau tätig und<br />
hat seit 2012 die Professur für Lehmbau an der FH<br />
Potsdam inne.<br />
Literatur<br />
Anna Heringer, Lindsay Blair Howe,<br />
Martin Rauch, „Upscaling Earth: Material,<br />
Process, Catalyst“, gta Verlag, ETH Zürich 2019<br />
Jean Dethier, „Lehmbaukultur:<br />
Von den Anfängen bis heute“, München 2019<br />
Roger Boltshauser, Cyril Veillon,<br />
Nadja Maillard (Hrsg.), „Pisé. Stampflehm –<br />
Tradition und Potenzial“, Zürich 2020