Gesucht: Richterinnen und Richter - Heer - admin.ch
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Z E I T S C H R I F T D E R I N F A N T E R I E B R I G A D E 7<br />
ARMEE<br />
a k t u e l l<br />
INF BR 7:<br />
DEN HERAUSFORDERUNGEN GEWACHSEN<br />
04 | DER VBS-CHEF ZU BESUCH<br />
BUNDESRAT SAMUEL SCHMID AM JAHRESRAPPORT<br />
08 | DIE MILIZTÄTIGKEIT ALS FUNDAMENT<br />
MIKE SCHNEIDER, KOMMANDANT DES INF BAT 65<br />
10 | DER ZÜRCHER SICHERHEITSDIREKTOR<br />
HÄLT RÜCKSCHAU<br />
| 1<br />
|<br />
|<br />
2007<br />
DER SCHEIDENDE RUEDI JEKER ZUR INF BR 7
2<br />
3 Editorial<br />
4 VBS-Chef Samuel S<strong>ch</strong>mid zu Besu<strong>ch</strong> amBrigaderapport:<br />
Zwei St<strong>und</strong>en an den Fersen eines B<strong>und</strong>esrats<br />
5 Interview mit B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid:<br />
«Wir bemühen uns um die Kraft der Miliz!»<br />
6 Jahresrapport der Infanteriebrigade 7:<br />
Die Miliz: Für die S<strong>ch</strong>weizer Armee von zentraler Bedeutung<br />
A1 Die Vision der S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
A2 Ein Kompass für die S<strong>ch</strong>weizer Armee: Neue Vision <strong>und</strong> Strategie<br />
A4 Armeetage 2007 in Lugano<br />
A6 Militäris<strong>ch</strong>e Kaderausbildung –einfa<strong>ch</strong> erklärt<br />
A8 Das neue Ausbildungsmodell XXI/08: Längere praktis<strong>ch</strong>e Führungserfahrung<br />
A9 Ein Beruf in der Armee –warum ni<strong>ch</strong>t?<br />
A10 Neuer Chef der Armee: Der B<strong>und</strong>esrat wählt Roland Nef<br />
A11 Militäris<strong>ch</strong> ausgerüstet –vom Béret bis zu den Kampfstiefeln:<br />
Was gehört heute zur Persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung eines AdA?<br />
A14 Mit Taugli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> Wehrwillen der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen geht es aufwärts<br />
A16 <strong>Gesu<strong>ch</strong>t</strong>: Truppenri<strong>ch</strong>terinnen <strong>und</strong> -ri<strong>ch</strong>ter<br />
A18 Dur<strong>ch</strong>diener bei der Luftwaffe helfen auf dem Flughafen Bern-Belp<br />
A20 Diese Checklisten helfen Ihnen bei der Vorbereitung Ihres nä<strong>ch</strong>sten WK<br />
A21 Eingeteilt in die Reserve der Armee: Was heisst das konkret?<br />
A22 Das Rüstungsprogramm 2007<br />
A24 Das VBS an der Zür<strong>ch</strong>er Herbstmesse Züspa<br />
7 Das Aufklärungsbataillon 7imWK: Einsatz unterhalb der Kriegss<strong>ch</strong>welle<br />
8 Die Miliztätigkeit als F<strong>und</strong>ament unserer Gesells<strong>ch</strong>aft:<br />
Au<strong>ch</strong> das Dorf brau<strong>ch</strong>t Leute wie Mike S<strong>ch</strong>neider<br />
10 Rückblick des abtretenden Zür<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheitsdirektors Ruedi Jeker:<br />
11 Agenda<br />
Inhalt November 2007<br />
«Beeindruckt von der Motivation <strong>und</strong> Leistung»<br />
Impressum<br />
ARMEE aktuell –die Zeits<strong>ch</strong>rift<br />
für die Angehörigen der Infanteriebrigade 7<br />
Ers<strong>ch</strong>eint zweimal jährli<strong>ch</strong><br />
Herausgeber:<br />
Kdt Inf Br 7<strong>und</strong> Chef der Armee<br />
Kdo Inf Br 7, Heiligbergstrasse 50, Postfa<strong>ch</strong> 2019,<br />
8410 Winterthur<br />
Redaktion:<br />
Kommunikationsteam Inf Br 7<strong>und</strong><br />
Kommunikation Verteidigung<br />
Layout <strong>und</strong> Produktion:<br />
Kommunikationsbasis Verteidigung<br />
Druck: Ziegler Druck <strong>und</strong> Verlag AG Winterthur<br />
Adressänderungen:<br />
Eingeteilte AdA nur s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Sektions<strong>ch</strong>ef<br />
des Wohnorts. Alle anderen s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim<br />
Kommando Inf Br 7<br />
Copyright:<br />
VBS, Verteidigung<br />
Internet:<br />
www.inbfbr7.<strong>ch</strong><br />
www.armee.<strong>ch</strong>
Im Rahmen des Wiederholungskurses von<br />
Ende 2006 im Raum Inners<strong>ch</strong>weiz hatte<br />
das Aufklärungsbataillon 7die Brigade-<br />
übung FOXTROTT zu bestehen. Brigadier<br />
Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> wählte eine aktuelle<br />
Übungsthematik, um sein «Brigade-Auge»<br />
zu überprüfen: Das Aufklärungsbataillon 7<br />
hatte «Raumsi<strong>ch</strong>erungsaufgaben»<br />
zugunsten der politis<strong>ch</strong>en Führung<br />
einzutrainieren.<br />
Hptm Pascal Kopp<br />
Presse- <strong>und</strong> Informationsoffizier Aufkl Bat 7<br />
Das Aufklärungsbataillon 7ist das eigentli<strong>ch</strong>e<br />
Auge unserer Brigade. Neben modernsten<br />
Beoba<strong>ch</strong>tungs- <strong>und</strong> Kommunikationssystemen<br />
verfügt der Verband über 28 Aufklärungsfahr-<br />
zeuge 93 «EAGLE» <strong>und</strong> 20 Panzerjäger 90<br />
«PIRANHA». Die r<strong>und</strong> 700 Angehörigen des Auf-<br />
klärungsbataillons 7stammen aus den Kanto-<br />
nen beider Appenzell, St.Gallen, S<strong>ch</strong>affhausen,<br />
Thurgau <strong>und</strong> Züri<strong>ch</strong>. Sie leisteten vom 20.<br />
November bis zum 8. Dezember 2006 ihren<br />
Dienst in der Inners<strong>ch</strong>weiz.<br />
Realistis<strong>ch</strong>es Übungsszenario<br />
Die militäris<strong>ch</strong>e Bedrohungslage hat si<strong>ch</strong> für die<br />
S<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> ganz Europa na<strong>ch</strong>haltig geändert.<br />
Deshalb ist es si<strong>ch</strong>er äusserst sinnvoll, wenn die<br />
Armee heute primär Einsätze unterhalb der<br />
Kriegss<strong>ch</strong>welle einübt. Aufgr<strong>und</strong> der vom Brigade-<br />
stab aufwändig vorbereiteten <strong>und</strong> anspru<strong>ch</strong>svollen<br />
Übungsanlage starteten die Angehörigen des Auf-<br />
klärungsbattailons 7unter dem Kommando von<br />
Oberstleutnant im Generalstab Raymond Bänziger<br />
äusserst motiviert <strong>und</strong> engagiert in die Übung Fox-<br />
trott. Die Aufgabenstellung bestand darin, «Raum-<br />
si<strong>ch</strong>erungsaufgaben» zugunsten der politis<strong>ch</strong>en<br />
Führung zu übernehmen. Konkret bedeutete dies,<br />
dass das Aufklärungsbataillon mit seinen moder-<br />
nen Beoba<strong>ch</strong>tungsmitteln wi<strong>ch</strong>tige Strassen, Ge-<br />
bäude <strong>und</strong> Infrastruktureinri<strong>ch</strong>tungen zu überwa-<br />
<strong>ch</strong>en hatte <strong>und</strong> entspre<strong>ch</strong>ende Ereignisse an zivile<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 7<br />
Das Aufklärungsbataillon 7imWK<br />
Einsatz unterhalb der Kriegss<strong>ch</strong>welle<br />
Die Kommando-Panzer der Führungsstaffel bilden als Wagenburg das Gefe<strong>ch</strong>ts-KP.<br />
Partner meldete. «Ents<strong>ch</strong>eidend an dieser Übung<br />
ist, dass die Soldaten lernen, im guten Einverneh-<br />
men mit der Zivilbevölkerung ihre Aufträge zu er-<br />
füllen», meinte Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> auf den Haupt-<br />
zweck der Übung angespro<strong>ch</strong>en. Er führte weiter<br />
aus, «Die Einsätze unterhalb der Kriegss<strong>ch</strong>welle<br />
bedingen ganz klare Verhaltensregeln –Rules of<br />
Engagement –für jeden einzelnen Soldaten».<br />
Wir sind bereit für sol<strong>ch</strong>e Aufträge<br />
Die Übung FOXTROTT war für das Aufklärungs-<br />
bataillon 7aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Thematik <strong>und</strong><br />
der motivierten Truppe ein voller Erfolg. Die<br />
wenigen aufgedeckten Lücken <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>-<br />
stellen werden in den nä<strong>ch</strong>sten Dienstleistungen<br />
ausgemerzt. Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> betonte deshalb<br />
an der Übungsbespre<strong>ch</strong>ung: «Wir sind bereit für<br />
sol<strong>ch</strong>e Aufträge!». Dass dies so ist, verdankt die<br />
Truppe au<strong>ch</strong> der Bevölkerung in den von Foxtrott<br />
betroffenen Gebieten. Nur dank ihrem Verständ-<br />
nis konnte diese sehr reale Übungen überhaupt<br />
dur<strong>ch</strong>geführt werden. ■
Editorial<br />
Eine anforderungsrei<strong>ch</strong>e Zukunft<br />
Die neue Armee <strong>und</strong> damit au<strong>ch</strong> unsere Brigade<br />
stehen im vierten Jahr na<strong>ch</strong> ihrer umfassenden<br />
Reform. Die erteilten Aufträge bilden die Gr<strong>und</strong>-<br />
lage für die Arbeit in den Stäben <strong>und</strong> Truppen-<br />
körpern. Wir tun gut daran, unsere Kräfte zu<br />
bündeln <strong>und</strong> auf die Errei<strong>ch</strong>ung dieser Vorgaben<br />
auszuri<strong>ch</strong>ten. Wir haben uns als Angehörige der<br />
Armee (AdA) ni<strong>ch</strong>t in die politis<strong>ch</strong>en Diskussio-<br />
nen um den geplanten Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt<br />
08/11 einzubringen. Das haben die von uns<br />
gewählten Volksvertreter in Bern zu ents<strong>ch</strong>eiden.<br />
Das Primat der Politik ist für unsere Milizarmee<br />
gegeben, wird ni<strong>ch</strong>t in Frage gestellt <strong>und</strong> ist<br />
ri<strong>ch</strong>tig.<br />
Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong>,<br />
Kommandant Infanteriebrigade 7<br />
Unser militäris<strong>ch</strong>er Alltag ist die «Ausbildungs-<br />
front», hier haben wir alle gemeinsam unsere<br />
Hausaufgaben, ohne Wenn <strong>und</strong> Aber,zuerfüllen.<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 3<br />
Es soll si<strong>ch</strong> jeder Verantwortungsträger, <strong>und</strong> letztli<strong>ch</strong> jeder AdA, auf seine<br />
Aufgaben <strong>und</strong> seine Stufe konzentrieren, dann haben wir es in der Zukunft<br />
wesentli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>er,erfolgrei<strong>ch</strong> zu sein.<br />
Der Stab der Infanteriebrigade 7, die Stäbe der Truppenkörper <strong>und</strong> die Ein-<br />
heiten sind auf gutem Weg, dank der hohen Leistungsbereits<strong>ch</strong>aft aller<br />
Funktionsträger die Vorgaben erfüllen zu können. No<strong>ch</strong> haben wir aber die<br />
geforderte Gr<strong>und</strong>bereits<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t in allen Teilen errei<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> dürfen in<br />
unseren Anstrengungen auf dem Weg zudiesem Ziel ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>lassen.<br />
Der Dienstleistungsplan 2007 setzt aber sehr gute Rahmenbedingungen,<br />
um diese Herausforderung meistern zu können.<br />
Wir verfügen über wirkungsvolle Führungs- <strong>und</strong> Waffensysteme, um die<br />
geforderten Leistungen in subsidiären Einsätzen in Verteidigungs -<strong>und</strong><br />
Raumsi<strong>ch</strong>erungsoperationen erfüllen zu können. Diese Systeme unterstüt-<br />
zen uns ledigli<strong>ch</strong>; sie ersetzen aber niemals die Führung von vorne <strong>und</strong><br />
damit den Mens<strong>ch</strong>en.<br />
Deshalb lege i<strong>ch</strong> als Kommandant mein Hauptaugenmerk auf die Perso-<br />
nalrekrutierung <strong>und</strong> Personalführung. In einer Milizarmee ist es ents<strong>ch</strong>ei-<br />
dend, die ri<strong>ch</strong>tigen Leute am ri<strong>ch</strong>tigen Ort, <strong>und</strong> vor allem in der notwendi-<br />
gen Qualität <strong>und</strong> Anzahl, verfügbar zu haben.<br />
Der Brigaderapport 2007 mit den Offizieren des Brigadestabes <strong>und</strong> allen<br />
Offizieren der Bataillone <strong>und</strong> Abteilungen in Winterthur hat uns ein-<br />
drückli<strong>ch</strong> gezeigt, wie ents<strong>ch</strong>eidend die Miliz für das Funktionieren des<br />
S<strong>ch</strong>weizer Militärs ist. Nur das konsequente Umsetzen <strong>und</strong> Ausleben des<br />
s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Milizgedankens ermögli<strong>ch</strong>t uns eine bürgernahe, flexible,<br />
leistungsfähige sowie kostengünstige Armee. Davon bin i<strong>ch</strong> überzeugt.<br />
Die Infanteriebrigade 7ist leistungsstark für die Erfüllung all ihrer Aufgaben.<br />
Wir setzten Massstäbe, indem wir unser Können mit herausragender Auf-<br />
tragserfüllung beweisen.Wir haben im Rahmen der Armeeaufträge eine anfor-<br />
derungsrei<strong>ch</strong>e Zukunft –au<strong>ch</strong> über den Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11 hinaus.<br />
Unser Motto: «Gemeinsam, glaubwürdig in die Zukunft –Wir setzten<br />
Massstäbe» soll uns weiterhin herausfordern, auf unserem gemeinsamen<br />
Weg tägli<strong>ch</strong> das Beste zu geben.<br />
Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong>, Kommandant Infanteriebrigade 7
4<br />
VBS-Chef Samuel S<strong>ch</strong>mid zu Besu<strong>ch</strong> am Brigaderapport<br />
Zwei St<strong>und</strong>en auf den Fersen<br />
des B<strong>und</strong>esrates<br />
W enn ein B<strong>und</strong>esrat zu Besu<strong>ch</strong> kommt,<br />
wird ni<strong>ch</strong>ts dem Zufall überlassen. Einige<br />
Beoba<strong>ch</strong>tungen r<strong>und</strong> um die Zwei-Stun-<br />
den-Visite von B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid<br />
bei der Inf Br 7anlässli<strong>ch</strong> des Brigaderap-<br />
portes 2007 in Winterthur.<br />
Fa<strong>ch</strong>of Andreas Hess<br />
14 Uhr 15: Der Cougar-Helikopter mit B<strong>und</strong>es-<br />
rat Samuel S<strong>ch</strong>mid an Bord landet auf dem<br />
Sportplatz neben der Winterthurer Eula<strong>ch</strong>halle.<br />
Die Militärpolizei <strong>und</strong> die Stadtpolizei Winterthur<br />
si<strong>ch</strong>ern den Landeplatz ab, eine dunkle Merce-<br />
des-Limousine steht bereit.<br />
14 Uhr 22: Der Chef VBS fährt vor der Eula<strong>ch</strong>-<br />
halle vor.Erist in Begleitung von Divisionär Mar-<br />
kus Rus<strong>ch</strong>, seinem persönli<strong>ch</strong>en militäris<strong>ch</strong>en<br />
Berater, <strong>und</strong> Oberst iGst Ennio Scioli, Referent<br />
beim Chef VBS. Der Kommandant Infanteriebri-<br />
gade 7, Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong>, begrüsst<br />
seinen Chef. Sie ziehen si<strong>ch</strong> zu einem Gesprä<strong>ch</strong><br />
unter vier Augen zurück. Journalisten von Tele<br />
Top<strong>und</strong> der Lokalpresse mö<strong>ch</strong>ten Interviews mit<br />
B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid ma<strong>ch</strong>en. Das Kommunikati-<br />
onsteam der Inf Br 7spri<strong>ch</strong>t die Anliegen der<br />
Presse mit den Begleitern des B<strong>und</strong>esrates ab.<br />
14 Uhr 32: Tele Top interviewt den B<strong>und</strong>esrat<br />
zuerst. Ans<strong>ch</strong>liessend stellt die Lokalpresse<br />
Fragen.<br />
14 Uhr 40: Armee aktuell, unsere Brigadezei-<br />
tung, stellt dem Chef VBS Fragen.<br />
14 Uhr 47: Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> geleitet B<strong>und</strong>es-<br />
rat S<strong>ch</strong>mid in die Eula<strong>ch</strong>halle. Händes<strong>ch</strong>ütteln,<br />
Begrüssungen hier,ein kurzer Wortwe<strong>ch</strong>sel da.<br />
15 Uhr 00: Der Jahresrapport Inf Br 7beginnt<br />
pünktli<strong>ch</strong> mit dem Einmars<strong>ch</strong> der Fahne. Zur<br />
Rapport-Eröffnung begrüsst Brigadier Wüthri<strong>ch</strong><br />
Gäste <strong>und</strong> Offiziere, der Zür<strong>ch</strong>er Regierungsrat<br />
Dr. Ruedi Jeker überbringt die Grussbots<strong>ch</strong>aft<br />
der Osts<strong>ch</strong>weizer Kantone.<br />
15 Uhr 22: B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid betritt<br />
unter den Klängen des Berner Mars<strong>ch</strong>es die<br />
Bühne. Mit den Worten «Après la Mélodie de<br />
Berne cantonale, le vote de Berne fédéral!» lei-<br />
tet B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid seine Rede «Armee im<br />
Wandel» ein. Für die Journalisten ni<strong>ch</strong>t ganz<br />
unerwartet wei<strong>ch</strong>t der Chef VBS vom vorbereite-<br />
ten Redetext ab.<br />
16 Uhr 02: Mit dem Dank an die Offiziere für<br />
ihren Einsatz beendet B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid seine<br />
Rede. Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> überrei<strong>ch</strong>t als Gastge-<br />
s<strong>ch</strong>enk das Emblem der Inf Br 7. Spontan stellt<br />
si<strong>ch</strong> B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid für Fragen zur Verfügung.<br />
16 Uhr 13: Unter grossem Applaus verlässt<br />
B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid die Halle. Mit der Limousine<br />
geht’s zurück zum bereitstehenden Heli.<br />
16 Uhr 15: Ein Militärheli, Polizeifahrzeuge <strong>und</strong><br />
ein B<strong>und</strong>esrat mitten im Quartier Winterthur-<br />
Veltheim zieht Neugierige an. Spontan su<strong>ch</strong>t<br />
B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid den Kontakt zu den vorwie-<br />
gend Jugendli<strong>ch</strong>en, s<strong>ch</strong>üttelt Hände <strong>und</strong> we<strong>ch</strong>-<br />
selt ein paar fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>e Worte. Erwa<strong>ch</strong>sene<br />
zücken ihre Handy <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>en Bilder, Kinder<br />
staunen, la<strong>ch</strong>en fröhli<strong>ch</strong> oder antworten lei<strong>ch</strong>t<br />
verlegen.<br />
16 Uhr 20: Ein Anruf. Divisionär Rus<strong>ch</strong> über-<br />
rei<strong>ch</strong>t B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid ein Handy. Na<strong>ch</strong>dem<br />
der B<strong>und</strong>esrat das Gesprä<strong>ch</strong> beendet hat, nimmt<br />
die Delegation im Heli Platz. Die Piloten lassen<br />
die Triebwerke vors<strong>ch</strong>riftsgemäss einige Minu-<br />
ten im Stand laufen, der Flughelfer <strong>ch</strong>eckt den<br />
Heli von aussen. Er steigt als letzter ein <strong>und</strong> ver-<br />
s<strong>ch</strong>liesst die Türe.<br />
16 Uhr 30: Der Hubs<strong>ch</strong>rauber Swiss Air Force<br />
T-341 hebt pünktli<strong>ch</strong> ab <strong>und</strong> ents<strong>ch</strong>windet Ri<strong>ch</strong>-<br />
tung Westen. Die Militärpolizei löst ihr Dispositiv<br />
auf <strong>und</strong> zieht si<strong>ch</strong> zurück. Das Quartier hat sei-<br />
nen Fussballplatz wieder. ■
B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid hat am Jahresrapport der Infanterie-<br />
brigade 7über die Armee im W andel gespro<strong>ch</strong>en. Im Gesprä<strong>ch</strong><br />
mit Armee aktuell erläutert der Chef VBS unter anderem, was die<br />
S<strong>ch</strong>weizer Armee im W andel auszei<strong>ch</strong>net <strong>und</strong> wel<strong>ch</strong>en Stellen-<br />
wert die Miliz hat.<br />
Fa<strong>ch</strong>offizier Andreas Hess, Stab Inf Br 7<br />
Herr B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid, was zei<strong>ch</strong>net Ihrer Ansi<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> die «S<strong>ch</strong>weizer<br />
Armee im Wandel» aus?<br />
Die S<strong>ch</strong>weizer Armee zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eine hohe Flexibilität <strong>und</strong> Anpas-<br />
sungsfähigkeit aus. Sie verfügt über ein breit abgestütztes Armeeleitbild.<br />
Sie ist zukunftsorientiert, auf heutige Gefahren <strong>und</strong> mögli<strong>ch</strong>e künftige<br />
Bedrohungen ausgeri<strong>ch</strong>tet. Die Armee ist aber au<strong>ch</strong> gezwungen, streng<br />
betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> zu handeln. Dies ni<strong>ch</strong>t zuletzt au<strong>ch</strong> wegen dem<br />
engen finanziellen Rahmen.<br />
Wo besteht no<strong>ch</strong> Na<strong>ch</strong>holbedarf?<br />
Die Armee hat Na<strong>ch</strong>holbedarf in der Kommunikation, insbesondere gegen<br />
aussen <strong>und</strong> bei der praktis<strong>ch</strong>en Führungsausbildung der Kader.Zudem müs-<br />
sen wir die Arbeitszufriedenheit des Militäris<strong>ch</strong>en Berufspersonals verbes-<br />
sern. Wir haben im Dezember 2006 mit der Umwandlung von befristeten in<br />
unbefristete Anstellungsverhältnisse eine erste Massnahme eingeleitet.<br />
Der Brigaderapport ist dem Thema «Miliz» gewidmet, wel<strong>ch</strong>en Stellen-<br />
wert hat ihrer Ansi<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> das Milizsystem heute?<br />
Das Milizsystem ist für die S<strong>ch</strong>weizer Armee von dieser Grösse <strong>und</strong> mit die-<br />
ser hohen Kompetenz von zentraler Bedeutung. Wir brau<strong>ch</strong>en eine Armee<br />
in dieser Grösse, ohne Miliz würde dies aber ni<strong>ch</strong>t gehen. Dies bedingt,<br />
dass wir uns gelegentli<strong>ch</strong> den Bedürfnissen der Miliz anpassen. Ni<strong>ch</strong>t in<br />
Bezug auf einer Leistungsverminderung, sondern im Sinne von gewissen<br />
Reformen. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te den Dreifa<strong>ch</strong>start in den Rekrutens<strong>ch</strong>ulen erwähnen.<br />
Heute ermögli<strong>ch</strong>en wir der Miliz, ohne Unterbru<strong>ch</strong> in einem Jahr vom Rekrut<br />
bis zum Leutnant zu gelangen. Die Ausbildungszeit wurde zwar verkürzt,<br />
dafür aber intensiviert. Daraus resultiert der positive Effekt, dass wir wieder<br />
mehr junge Leutnants haben. Wir bemühen uns um die Kraft der Miliz.<br />
Tutdas VBS ni<strong>ch</strong>t zu wenig für die Akzeptanz der Miliz, insbesondere<br />
au<strong>ch</strong> für die Milizkader der Armee?<br />
Bei der ganzen Diskussion um die Miliz dürfen wir unsere Berufsmilitärs<br />
ni<strong>ch</strong>t vergessen: Au<strong>ch</strong> unsere Berufsoffiziere <strong>und</strong> Berufsunteroffiziere<br />
müssen eine Zukunft haben. Das Ausbildungssystem ist zu Gunsten der<br />
Miliz verbessert worden. Im Moment tragen aber die Berufsmilitärs die<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 5<br />
Interview mit B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid<br />
«Wir bemühen uns um die Kraft der Miliz!»<br />
VBS-Chef Samuel S<strong>ch</strong>mid im Gesprä<strong>ch</strong> mit «Armee-aktuell»-Redaktor Andreas Hess.<br />
ganze Last der Ausbildung. In Bezug auf die Karriereplanung sind die Kom-<br />
mandos reduziert, wir haben ni<strong>ch</strong>t mehr so viele wie früher. Die Miliz hat<br />
aber au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> eine e<strong>ch</strong>te Chance. Über 90 Prozent der Hauptleu-<br />
te, die eine Kompanie führen sind Milizoffiziere, bei den Bataillonskom-<br />
mandanten ist der Anteil bei r<strong>und</strong> 70 Prozent. Zudem führen mehrere<br />
Milizoffiziere eine Brigade.<br />
Die S<strong>ch</strong>weizer Armee wird unter anderem an der EURO 08 anspru<strong>ch</strong>s-<br />
volle Aufgaben <strong>und</strong> Einsätze zu bewältigen haben. Waskann der einzel-<br />
ne Soldat zum Erfolg der Einsätze beitragen?<br />
Die Armee ist während der EURO 08 subsidiär im Einsatz, die meisten Sol-<br />
daten werden keinen Kontakt zu Fans haben. Aber die eingesetzten<br />
Armeeangehörigen können mit ihrem professionellen Einsatz mithelfen,<br />
dass die EURO 08 ein fröhli<strong>ch</strong>es Fussballfest wird. Die Armee wird im Rah-<br />
men ihres Auftrages die Si<strong>ch</strong>erheit garantieren.<br />
Was bes<strong>ch</strong>äftigt Sie persönli<strong>ch</strong> zurzeit am meisten?<br />
Dass Top-Leistungen wie Einsätze im In- <strong>und</strong> Ausland zu wenig anerkannt<br />
werden. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te hier an die erfolgrei<strong>ch</strong>en Einsätze der vergangenen<br />
Jahre am WEF erinnern, an die SWISSCOY im Kosovo, an die Volltruppen-<br />
übung «ZEUS» oder an die Multinationale Übung «RHEINTAL 06». Zudem<br />
bes<strong>ch</strong>äftigen mi<strong>ch</strong> die fehlenden Finanzen für die Armee. Wir haben na<strong>ch</strong><br />
wie vor einen sehr grossen Spardruck <strong>und</strong> müssen eine grosse Anzahl<br />
Stellen abbauen. Aber es gibt au<strong>ch</strong> Positives! Bei zwei Umfragen dur<strong>ch</strong> die<br />
ETH <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> das Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut GfS im letzten Sommer hat die<br />
Armee einen Akzeptanzwert von über 75 Prozent errei<strong>ch</strong>t. Dieser Wert war<br />
seit 12 Jahren ni<strong>ch</strong>t mehr so ho<strong>ch</strong>. ■
6<br />
Jahresrapport der Infanteriebrigade 7<br />
Die Miliz: Für die S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
von zentraler Bedeutung<br />
Der Jahresrapport der Infanteriebrigade 7vom 19. Januar 2007<br />
in Winterthur war dem Thema «Miliz» gewidmet. B<strong>und</strong>esrat<br />
Samuel S<strong>ch</strong>mid, spra<strong>ch</strong> über die «Armee im W andel». Professor<br />
Andreas Ladner äusserte si<strong>ch</strong> über V orzüge <strong>und</strong> Bes<strong>ch</strong>ränkungen<br />
des Milizsystems. In der P odiumsdiskussion mit P olitikern,<br />
Unternehmern <strong>und</strong> Milizoffizieren wurde die Frage «Das Miliz-<br />
system: ein Auslaufmodell?» erörtert.<br />
Fa<strong>ch</strong>of Andreas Hess, Männedorf<br />
Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> gibt die Mars<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tung vor.<br />
Besondere Ehre für die Infanteriebrigade 7: Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong><br />
konnte am Jahresrapport den Chef VBS, B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid, als<br />
Gast <strong>und</strong> Redner begrüssen. Vor r<strong>und</strong> 1’000 Offizieren <strong>und</strong> zahlrei<strong>ch</strong>en<br />
Gästen aus Politik, Wirts<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> Armee erläuterte B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid die<br />
Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Armee.<br />
«Seit 2004 leisten wir Dienst in der neuen Armee,» stellte B<strong>und</strong>esrat<br />
S<strong>ch</strong>mid fest. Seit dem Start sind bei der militäris<strong>ch</strong>en Ausbildung <strong>und</strong> in<br />
der Kaderauswahl markante Forts<strong>ch</strong>ritte erzielt worden. Der Chef VBS wies<br />
darauf hin, dass 2006 erstmals seit 10 Jahren wieder eine Volltruppen-<br />
übung mit über 8’000 Mann stattgef<strong>und</strong>en hat. Dort wo die Armee im Ein-<br />
satz sei, leiste sie gute Arbeit. B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid forderte klar: «I<strong>ch</strong> will,<br />
dass Truppenübungen dur<strong>ch</strong>geführt werden, die Armee soll <strong>und</strong> muss si<strong>ch</strong><br />
in unserem Land der Bevölkerung zeigen!» Die Armee müsse in den heu-<br />
tigen modernen Bedrohungsfeldern wie Terrorismus oder terroristis<strong>ch</strong>e<br />
Bedrohung erfolgrei<strong>ch</strong> sein. B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid warb für den Entwicklungs-<br />
s<strong>ch</strong>ritt 08/11. Mit der geplanten Aufstockung von 16 auf 20 Infanterieba-<br />
taillone wird ermögli<strong>ch</strong>t, dass permanent während eines Jahres ein sol-<br />
<strong>ch</strong>es im WK ist. Die Militärpolizei, Genie- <strong>und</strong> Rettungstruppen sollen<br />
verstärkt werden. B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid zeigte si<strong>ch</strong> überzeugt, dass die Raum-<br />
si<strong>ch</strong>erung aktueller denn je sein wird. «Wir müssen bei einer allfälligen<br />
Bedrohung fähig sein, unsere Kommunikationsanlagen, Kraftwerke, Ener-<br />
gieanlagen, Alpentransversalen oder unsere Grenzen s<strong>ch</strong>ützen zu können».<br />
Das Milizsystem: Ein Auslaufmodell?<br />
Der Lausanner Universitäts-Professor Andreas Ladner, hielt fest, dass die<br />
S<strong>ch</strong>weiz ohne die Miliz ni<strong>ch</strong>t auskommt. Denn das Milizsystem, au<strong>ch</strong> auf<br />
politis<strong>ch</strong>er Ebene, sei na<strong>ch</strong> wie vor bürgernah, kostengünstig <strong>und</strong> demo-<br />
kratis<strong>ch</strong> legitimiert. Aber Miliztätigkeit werde anforderungsrei<strong>ch</strong>er, lautete<br />
eine der Erkenntnisse von Professor Ladner.Inder Podiumsdiskussion mit<br />
Nationalrat Markus Hutter, Ständerat Hermann Bürgi, Andreas Ladner,<br />
Oberstleutnant Mike S<strong>ch</strong>neider <strong>und</strong> Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> wurde<br />
die Frage «Das Milizsystem in der Praxis: Erfolgs- oder Auslaufmodell?»<br />
diskutiert. Einig waren si<strong>ch</strong> alle: Das Milizsystem darf ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>tfertig<br />
preisgegeben werden. Es gibt keine bessere Alternative zur Milizarmee,<br />
hielt Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> fest. «Dieses Instrument der Miliz ist hervorragend,<br />
solange wir alle daran festhalten!»<br />
Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> hat die Mars<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tung für die Inf Br 7<br />
bekannt gegeben. Erklärtes Ziel ist, den die Brigade über den Planungs-<br />
s<strong>ch</strong>ritt 2011 hinaus zu erhalten. Die Infanteriebrigade 7wird no<strong>ch</strong> ver-<br />
mehrt Volltruppenübungen dur<strong>ch</strong>führen. Damit werden die Fähigkeiten von<br />
Stab <strong>und</strong> Truppe in den Berei<strong>ch</strong>en Verteidigung <strong>und</strong> Raumsi<strong>ch</strong>erung ver-<br />
tieft <strong>und</strong> gefestigt. ■<br />
Zukunft der Infanteriebrigade 7na<strong>ch</strong> 2011 no<strong>ch</strong> offen<br />
Zur Frage eines Offiziers über die Zukunft der Infanteriebrigade 7über<br />
das Jahr 2011 hinaus konnte B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid keine konkrete<br />
Antwort geben. «Zur Zeit berät die Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>e Kommission des<br />
Ständerates den Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt, eine Antwort darauf würde ein Präjudiz<br />
s<strong>ch</strong>affen,» sagte der Chef VBS. B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid zeigte<br />
si<strong>ch</strong> überzeugt, dass die S<strong>ch</strong>weizer Armee heute wirts<strong>ch</strong>aftsfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>er<br />
ist als früher.Dies äussere si<strong>ch</strong> in der kürzeren Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t der<br />
Armeeangehörigen <strong>und</strong> bei den Änderungen in den Ausbildungssystemen<br />
hin zu wirts<strong>ch</strong>aftsfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>eren Modellen. «I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e mir,dass die<br />
Höhere Kaderausbildung HKA wieder eine Kaders<strong>ch</strong>ule wird, in die zivile<br />
Führungskräfte hin wollen.»
Die Vision der S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Vision S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
Die S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
garantiert Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong><br />
Freiheit, heute <strong>und</strong> in Zukunft.<br />
• Wir leisten einen ents<strong>ch</strong>eidenden <strong>und</strong> sinnvollen Beitrag zur Si<strong>ch</strong>erheit<br />
<strong>und</strong> Souveränität unseres Landes.<br />
• Wir erfüllen als Ganzes die von Verfassung <strong>und</strong> Militärgesetz erteilten Aufträge effizient<br />
<strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>ten die Armee auf die wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Einsätze aus.<br />
• Wir sind glaubwürdig, anerkannt <strong>und</strong> werden von Bevölkerung,<br />
Politik <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft getragen.<br />
• Wir werden als zuverlässiger si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>er Partner wahrgenommen.<br />
A1
A2<br />
Neue Vision <strong>und</strong> Strategie<br />
Ein Kompass für die S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
Seit der Lancierung der neuen S<strong>ch</strong>weizer Armee im Januar 2004<br />
konnten zahlrei<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>enleben dank unserer Institution<br />
gerettet werden. Wir waren bestrebt, auf der Gr<strong>und</strong>lage ges<strong>und</strong>er<br />
W erte <strong>und</strong> Prinzipien zur Si<strong>ch</strong>erheit der S<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> ihrer Ein-<br />
wohner beizutragen. Wir haben au<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Leid in vielen<br />
Ländern gelindert, namentli<strong>ch</strong> in Indonesien <strong>und</strong> im Kosovo. Aber<br />
wie soll si<strong>ch</strong> die Armee in künftigen Jahren verhalten?<br />
KKdt Christophe Keckeis, Chef der Armee<br />
Damit die Armee verantwortungsvoll geführt <strong>und</strong> eingesetzt wird, <strong>und</strong><br />
damit für alle Angehörigen <strong>und</strong> Mitarbeiter der Armee die glei<strong>ch</strong>en Prinzi-<br />
pien gelten, haben wir eine Vision <strong>und</strong> eine Strategie ausgearbeitet. Zeit-<br />
horizont ist das Jahr 2015. Also Zukunftsmusik? Nein: Ein Kompass, um in<br />
einer Welt in stetigem Wandel auf dem ri<strong>ch</strong>tigen Kurs zu bleiben. Zentral<br />
ist, dass si<strong>ch</strong> der Blick <strong>und</strong> die Aktivitäten aller Partner der Armee auf ein<br />
gemeinsames Ziel ri<strong>ch</strong>ten.<br />
Was ist die Ausgangslage?<br />
Die neue Ausri<strong>ch</strong>tung der Armee ist geglückt. Die Verkürzung der Dienst-<br />
zeit entlastet Wehrmann <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft glei<strong>ch</strong>ermassen. Im Berei<strong>ch</strong> des<br />
Kaderna<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>ses konnten neue Anreize (Offizier in einem Jahr, Geld,<br />
Zertifizierung) ges<strong>ch</strong>affen werden. Das Interesse der Wirts<strong>ch</strong>aft an opera-<br />
tiv ges<strong>ch</strong>ultem Kader ist gestiegen. Die Modernisierung der Armee wird zur<br />
Kenntnis genommen <strong>und</strong> honoriert.<br />
Die Armee leistet konkrete Beiträge für die Si<strong>ch</strong>erheit der S<strong>ch</strong>weiz. Täg-<br />
li<strong>ch</strong> sind r<strong>und</strong> 900 Soldaten im Einsatz. 600 im Inland, 300 im Ausland.<br />
In Bern, Züri<strong>ch</strong>, Bosnien, im Kosovo <strong>und</strong> an vielen anderen Orten profitie-<br />
ren Mens<strong>ch</strong>en vom Mens<strong>ch</strong>enverstand <strong>und</strong> Know-how der S<strong>ch</strong>weizer<br />
Milizarmee. Der S<strong>ch</strong>weizer Milizsoldat ist ein Soldat aus dem Volk <strong>und</strong> für<br />
das Volk. Das ist eine ges<strong>und</strong>e Sa<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> soll au<strong>ch</strong> in Zukunft so bleiben.<br />
Für ausserordentli<strong>ch</strong>e Lagen hält si<strong>ch</strong> die Armee bereit, den zivilen Ein-<br />
satzkräften zu Hilfe zu eilen. Ohne Armee gäbe es beispielsweise keine<br />
EURO 08.
Die Entwicklung der Armee wird weiter vorans<strong>ch</strong>reiten. Die Bedrohung<br />
wandelt si<strong>ch</strong>, abnehmen wird sie ni<strong>ch</strong>t. Weder nostalgis<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> utopis<strong>ch</strong>e<br />
Gefühle sind deshalb angebra<strong>ch</strong>t.<br />
Eine neue Vision<br />
Wir wollen ein Vertrauensver-<br />
hältnis mit den Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürgern des Landes auf-<br />
bauen. Unsere Arbeit muss<br />
daher glaubwürdig <strong>und</strong> trans-<br />
parent sein. Die neue Vision<br />
bildet den roten Faden unserer<br />
Aktivitäten bis 2015. Sie ri<strong>ch</strong>tet<br />
si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> an<br />
die Leute in den Chefetagen,<br />
sondern an sämtli<strong>ch</strong>e Partner<br />
der Armee. Die Milizsoldaten<br />
sind von der neuen Vision der<br />
Armee direkt betroffen, da sie<br />
soziale, kulturelle <strong>und</strong> politi-<br />
s<strong>ch</strong>e Aspekte aufweist. Jeder<br />
Soldat, jeder Unteroffizier <strong>und</strong><br />
jeder Offizier kann <strong>und</strong> muss<br />
si<strong>ch</strong> über die Konsequenzen Gedanken ma<strong>ch</strong>en, die für ihn entstehen. Die<br />
Elemente dieser Vision sind au<strong>ch</strong> unsere Werte. Wenn alle diesen Werten<br />
aktiv na<strong>ch</strong>leben, können wir besser das Gefühl vermitteln, dass die Armee<br />
den Bürgern gehört, dass eine glaubwürdige Armee der Beiträge eines<br />
jeden bedarf <strong>und</strong> dass das dur<strong>ch</strong> eine professionelle Basis gestützte Miliz-<br />
system die beste Si<strong>ch</strong>erheitsgarantie für unser Land darstellt.<br />
Strategis<strong>ch</strong>e Ziele<br />
Aus dieser neuen Vision leitet si<strong>ch</strong> eine Reihe von strategis<strong>ch</strong>en Zielen ab,<br />
wel<strong>ch</strong>e wiederum einen Einfluss haben auf die Armee im allgemeinen, auf<br />
das Budget <strong>und</strong> sogar auf die individuelle jährli<strong>ch</strong>e Beurteilung der Mitar-<br />
beitenden des Berei<strong>ch</strong>s Verteidigung. Die strategis<strong>ch</strong>en Ziele <strong>und</strong> die Visi-<br />
on bilden zusammen ein Ganzes.<br />
Die Vision der S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
Diese neuen Führungsinstrumente stehen in direktem Zusammenhang mit<br />
der Anfang Jahr vom Eidgenössis<strong>ch</strong>en Departement für Verteidigung,<br />
Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz <strong>und</strong> Sport ausgearbeiteten Vision mit dem Titel «Eine<br />
S<strong>ch</strong>weiz in Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Freiheit mit einer bewegli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> leistungsfä-<br />
higen Bevölkerung». Hier ein paar Auszüge: «Wir sind das Kompetenz- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungszentrum des B<strong>und</strong>es für die strategis<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong><br />
Die S<strong>ch</strong>weizer Armee garantiert Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Freiheit,<br />
heute <strong>und</strong> in Zukunft.<br />
• Wir leisten einen ents<strong>ch</strong>eidenden <strong>und</strong> sinnvollen Beitrag<br />
zur Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Souveränität unseres Landes.<br />
• Wir erfüllen als Ganzes die von Verfassung <strong>und</strong><br />
Militärgesetz erteilten Aufträge effizient <strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>ten<br />
die Armee auf die wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Einsätze aus.<br />
• Wir sind glaubwürdig, anerkannt <strong>und</strong> werden von<br />
Bevölkerung, Politik <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft getragen.<br />
• Wir werden als zuverlässiger si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>er<br />
Partner wahrgenommen.<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Vision S<strong>ch</strong>weizer Armee A3<br />
Landesverteidigung, die subsidiäre Unterstützung der Zivilbehörden, die<br />
militäris<strong>ch</strong>e Friedensförderung, die Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> den S<strong>ch</strong>utz der Bevöl-<br />
kerung sowie die Hilfe bei Katastrophen <strong>und</strong> Notlagen. Mit unseren Leis-<br />
tungen garantieren wir wesentli<strong>ch</strong>e Gr<strong>und</strong>funktionen des Staates, auf wel-<br />
<strong>ch</strong>e eine moderne Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
angewiesen ist. Wir fördern den<br />
sozialen Zusammenhalt <strong>und</strong><br />
tragen massgebli<strong>ch</strong> zur politi-<br />
s<strong>ch</strong>en Stabilität <strong>und</strong> wirts<strong>ch</strong>aft-<br />
li<strong>ch</strong>en Prosperität bei. Wir stre-<br />
ben na<strong>ch</strong> Synergiegewinnen<br />
<strong>und</strong> halten uns bereit, weitere<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortli<strong>ch</strong>-<br />
keiten zu übernehmen.»<br />
Die Umsetzung dieser neuen<br />
Vision wird s<strong>ch</strong>rittweise erfol-<br />
gen <strong>und</strong> auf allen Ebenen zu<br />
spüren sein. Die Analyse <strong>und</strong><br />
Konkretisierung der Vision wird<br />
Auswirkungen haben auf Dok-<br />
trin, Verwaltung, Organisation,<br />
Ausbildung, Material <strong>und</strong> Per-<br />
sonal. Die Vision soll ni<strong>ch</strong>t ein Papiertiger bleiben. Im Laufe der nä<strong>ch</strong>sten<br />
Monate werden dem Kader auf den vers<strong>ch</strong>iedenen Ebenen umfangrei<strong>ch</strong>e<br />
Mittel für Kommunikation <strong>und</strong> Ausbildung zur Verfügung gestellt. Es wird<br />
dann an ihnen liegen, die Angehörigen <strong>und</strong> Mitarbeitenden der Armee zu<br />
mobilisieren <strong>und</strong> motivieren. ■
SICUREZZA 07/08: LUGANO ARMEETAGE<br />
DIE ARMEE MITTEN<br />
UND IN ALLEN DREI<br />
D ie d r ei v e r f a ssungs m ä ssigen A r meea u f trä ge E x i s -<br />
t enzsi c herung, Rau m s i c herung u nd V e rteidigu ng<br />
s o w ie F r iedens för derung w e r den mit sta t i s c hen<br />
u nd d y n a mis c hen P r ä s ent a t ionen gez eigt . Z ur<br />
E r f ü llu ng dies e r A u f trä ge b r a u c h t die A r mee<br />
M ens c hen, O r g a nis a t ion u nd M i ttel. I n einer<br />
S onder d a rstellu ng in F o r m eines Par c o urs w i r d<br />
des h a l b bes onders die R olle des M ens c hen in<br />
u nd mit der A r mee eindrüc klic hprä s ent iert. D e r<br />
Par c o urs s oll z eigen, w elc he W ege S<strong>ch</strong> w eiz e r<br />
B ürger innen u nd B ürger von 1 7 b i s 65 inner -<br />
h a l b der A r mee d urc hla u fen können, s o w ohl a l s<br />
M iliz a ngehör ige w ie a u c h a l s B e rufmilit ä rs.<br />
STANDORT LUGANO<br />
Na<strong>ch</strong>1991 in E mmen u nd 1998 in F r a u enfeld finden<br />
die A r meet a ge 2007 zum ersten Mal in stä d t i s c her<br />
U mgeb u ng sta tt. Das P u b liku m s oll die A r mee a l s<br />
v iels eit ige, d y n a mis c he u nd b ürger n a he O r g a nis<br />
a t ion dir ekt e r leb en können, dies im F r eien u nd<br />
dennoc hgedec k t . A nden d r ei Hau p t - S<strong>ch</strong> a u plä tzen<br />
L ido, C onz a u nd C o r n a r edo w i r deine L eistungs -<br />
AN DEN ARMEETAGEN 2007 VOM 20. BIS 2 5.<br />
NOVEMBER 2007 ZEIGT SICH DIE SCHWEIZER<br />
ARMEE DER ÖFFENTLICHKEIT ZUM ERSTEN<br />
MAL MITTEN IN EINER STADT. DIE ORGANISA-<br />
TOREN ERWARTEN 5 0’000 BESUCHERINNEN<br />
UND BESUCHER, DIE AUF 1 2’000 QUADRAT -<br />
METERN AUSSTELLUNGSFLÄCHE UND 300’000<br />
QUADRATMETERN PRÄSENTATIONSFLÄCHE<br />
ERSTMALS ALLE DREI DIMENSIONEN UNSERER<br />
ARMEE – LUFT, BODEN UND WASSER – SEHEN<br />
UND ERLEBEN KÖNNEN.<br />
s c h a u mit st a t i s c hen A usstellu ngen, abe r a u c hmi t<br />
v ielen d y n a mis c hen E lement en gez eigt . H eer <strong>und</strong><br />
L u f twa ffe, L ogistik u nd F ü h rungsun t e rstützung<br />
s o w ie H öher e Kader a usb ildu ng stellen ihr e v iels eit<br />
igen Fähigkeit en u n t e r B e w eis .<br />
A m L ido finden P r ä s ent a t ionen v on der E x i stenz -<br />
s i c herung b i szur Rau m s i c herung sta tt. Das P u b lik<br />
u mka nn die milit ä r i s c hen M o t o r b oot e a u fdem<br />
S ee e r leb en u nd einen I m b i ss in der Bar a u feiner<br />
S<strong>ch</strong> w immb rüc ke geniessen.<br />
A m S t a ndort C onz a s p a z ier en die B e suc her<br />
w e tte r ges c h ützt u nd in m u l t imedia ler B egleitung<br />
den A r meea u f trä gen ent l a ng. Dabei b e steht<br />
ü b e r a ll die M öglic hkeit , a lle M i ttel der A r mee –<br />
im E ins a tz f ür H eer, L u f twa ffe, Übe r mittl u ng,<br />
I nfor m a t ik u nd L ogistik – zu b e s i c h t igen u nd zu<br />
b e rüh r en.<br />
A m S t a ndort C o r n a r edo finden – zum ersten Mal<br />
ü b e r<strong>und</strong> in einer S t a d t –die p r a k t i s c hen V o r f ü hrungen<br />
mit L u f t - u nd B odenmitteln sta tt. A usse r<br />
D emonstra t ionen v on F / A 18 u nd Pan z e r L eopa r d<br />
gib t e s noc h v ieles mehr zu b e sta u nen, b eis piels -<br />
w eis eeinen E ins a tz der Falls c hir m a u fklä r e r.
IN DER STADT<br />
DIMENSIONEN<br />
HIGHLIGHTS<br />
LUNGO FIUME<br />
CASSARATE<br />
CORNAREDO<br />
S pez ielle E v ents s ind in L o car no (offene T üren b ei<br />
der A i r bas e) u nd I s one ( D emonstra t ionen der A u fklä<br />
rungs - u nd G r ena dier for m a t ionen der A r mee)<br />
gepla n t .<br />
A u c hdie m usika lis c he K omponent ekommt nic h t<br />
zu k urz. E swe r den K onz e rte de r S w i ss A r m y B r a ss<br />
Band u nd f ür die J u gend S w i ss A r m y R o c k, P op,<br />
F u nk u nd S o u l mi t der S w i ss A r m y Gal a Ba nd<br />
geb o t en.<br />
CENTRO ESPOSIZIONI<br />
PADIGLIONE CONZA<br />
LIDO<br />
PROGRAMM<br />
DIENSTAG, 20. NOVEMBER,<br />
Na<strong>ch</strong>mitta g: E r öffnu ng<br />
MITTWOCH, 2 1. NOVEMBER<br />
BIS SAMSTAG, 2 4. NOVEMBER,<br />
1 0 b i s22 U h r : A usstellu ng,<br />
D emonstra t ionen u nd<br />
Rahmenv e r a n sta l tungen<br />
SONNTAG, 2 5. NOVEMBER,<br />
1 0 b i s 18 U h r :<br />
A usstellu ng, D emonstra t ionen<br />
u nd Rahmenv e r a n sta l tungen<br />
SAMSTAG UND SONNTAG:<br />
A i r D i s pla y , u n t e r a nder em<br />
mit der Patro u ille S u i sse<br />
ARMEETAGE 07:<br />
EINE FAMILIENANGELEGENHEIT!<br />
I n Z usa mmena r b eit mit den ö rtlic hen T o uri s m uso r -<br />
g a nis a t ionen i st gepla n t , E inz el- u nd Familienpa -<br />
ket e a n zub iet en, die T r a n s port, Übe r n a<strong>ch</strong> tungen<br />
s o w ie d a s ges a m t e t o uri sti s c he A ngeb o t von<br />
L u g a no u nd des T e ssin b einha l t en. D ie A r meet a ge<br />
07 s ollen zu einem E r leb nis f ür die g a n z e Familie<br />
w e r den.<br />
A k tuellste I nfor m a t ionen finden S ie u n t e r<br />
www. a r mee.c h / a r meet a ge.<br />
CI VEDIAMO ALUGANO!
A6<br />
Militäris<strong>ch</strong>e Kaderausbildung <strong>und</strong> ziviler Nutzen<br />
Spitzenlehrgänge auf allen Stufen<br />
Die Ausbildung für höhere Kader der Armee muss heute<br />
militäris<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> zivilen Anforderungen an Führungskräfte<br />
gere<strong>ch</strong>t werden. W er si<strong>ch</strong> also für militäris<strong>ch</strong>e W eiterbildungs-<br />
kurse ents<strong>ch</strong>eidet, soll ni<strong>ch</strong>t nur einen erstrangigen Nutzen<br />
für seinen Einsatz in der Armee erzielen, sondern au<strong>ch</strong> im Privat-<br />
<strong>und</strong> Berufsleben davon profitieren. Deshalb setzt die Armee auf<br />
kürzere Ausbildungszeiten <strong>und</strong> auf die gezielte Zusammenarbeit<br />
mit zivilen Bildungsinstituten.<br />
Jörg Birnstiel, Chef Kommunikation HKA<br />
Zukünftige Kaderleute der Armee lernen Probleme lösen, Ents<strong>ch</strong>eide fäl-<br />
len, Mitarbeiter führen, Verantwortung übernehmen. Der wohl grösste Vor-<br />
teil der militäris<strong>ch</strong>en Ausbildung gegenüber Management-Modellen der<br />
Privatwirts<strong>ch</strong>aft ist das ständige Üben –immer <strong>und</strong> immer wieder –au<strong>ch</strong><br />
unter ers<strong>ch</strong>werten Bedingungen <strong>und</strong> unter Zeitdruck. Das Milizkader eig-<br />
net si<strong>ch</strong> damit Leadership-Fähigkeiten an, wel<strong>ch</strong>e im Privatleben <strong>und</strong> in<br />
der Wirts<strong>ch</strong>aft eins zu eins übernommen werden können.<br />
Bologna Creditpoints <strong>und</strong> zivile Zertifikate<br />
Der zivile Nutzen geht jedo<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> weiter: Dank der Zusammenarbeit der<br />
Höheren Kaderausbildung der Armee (HKA) mit anderen Bildungsinstituten<br />
der S<strong>ch</strong>weiz (ETHZ, Uni Luzern, HSW Luzern, HTW Chur) können die Lehr-<br />
gangsteilnehmenden sogenannte Bildungspunkte na<strong>ch</strong> dem European<br />
Credit Transfer System (ECTS) sammeln. Beispielsweise haben die HKA<br />
<strong>und</strong> die Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Te<strong>ch</strong>nik <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft (HTW) in Chur eine Koope-<br />
rationsvereinbarung unterzei<strong>ch</strong>net. Konkret bietet die HTW Chur Absolven-<br />
ten der Generalstabskurse ab 1995 die Chance, ein Executive MBA unter<br />
Anre<strong>ch</strong>nung von 20 bis 32 Creditpoints <strong>und</strong> entspre<strong>ch</strong>ender Reduktion der<br />
Studiengebühren zu absolvieren. Andere Lehrgänge werden mit zivilen<br />
Diplomen oder Zertifikaten ausgezei<strong>ch</strong>net (vom B<strong>und</strong>esamt für Berufsbil-<br />
dung <strong>und</strong> Te<strong>ch</strong>nologie anerkannte Führungsausbildung für untere <strong>und</strong><br />
mittlere Kader).<br />
Kürzere Ausbildungszeiten<br />
Die Kaderausbildung in unserer Milizarmee ist also mit früheren Jahren<br />
kaum mehr verglei<strong>ch</strong>bar. Die klassis<strong>ch</strong>e Ausbildung von früher sah<br />
17 Wo<strong>ch</strong>en Rekrutens<strong>ch</strong>ule, ans<strong>ch</strong>liessend die Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule mit<br />
praktis<strong>ch</strong>em Dienst <strong>und</strong> erst im dritten S<strong>ch</strong>ritt die Offiziersausbildung –<br />
wieder mit praktis<strong>ch</strong>em Dienst –vor. Damit verb<strong>und</strong>en waren lange<br />
Abwesenheiten vom Arbeitsplatz sowie von der zivilen Weiterbildung.<br />
Diesem Umstand trägt die heutige militäris<strong>ch</strong>e Kaderausbildung<br />
Re<strong>ch</strong>nung.<br />
Alle Rekruten starten mit der sieben Wo<strong>ch</strong>en dauernden Allgemeinen<br />
Gr<strong>und</strong>ausbildung. Anwärter mit dem Vors<strong>ch</strong>lag für eine Weiterbildung<br />
we<strong>ch</strong>seln dana<strong>ch</strong> direkt in die zehn Wo<strong>ch</strong>en dauernde Anwärters<strong>ch</strong>ule.<br />
Wersi<strong>ch</strong> zum Gruppenführer ausbilden lassen will, leistet glei<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>lies-<br />
send vier Wo<strong>ch</strong>en Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule. Na<strong>ch</strong> einer Wo<strong>ch</strong>e Dienstunter-<br />
bru<strong>ch</strong> wenden die Korporale ihre Fähigkeiten in einem sieben Wo<strong>ch</strong>en<br />
dauernden Praktikum sowie einem Praktis<strong>ch</strong>en Dienst von fünf bezie-<br />
hungsweise a<strong>ch</strong>t Wo<strong>ch</strong>en an.<br />
Bei Höheren Unteroffizieren verläuft die Ausbildung ähnli<strong>ch</strong>, nur dass die<br />
Fa<strong>ch</strong>ausbildung spezifis<strong>ch</strong> auf ihre zukünftigen Aufgaben ausgeri<strong>ch</strong>tet ist.<br />
Anwärter mit dem Vors<strong>ch</strong>lag zum Offizier starten ebenfalls unmittelbar<br />
na<strong>ch</strong> sieben plus zehn Wo<strong>ch</strong>en mit dem zentralen Offizierslehrgang von<br />
vier Wo<strong>ch</strong>en, bevor sie na<strong>ch</strong> einer Wo<strong>ch</strong>e Dienstunterbru<strong>ch</strong> die Offiziers-<br />
s<strong>ch</strong>ule (fünfzehn Wo<strong>ch</strong>en) absolvieren. Unmittelbar ans<strong>ch</strong>liessend an die<br />
Offizierss<strong>ch</strong>ule wird der Praktis<strong>ch</strong>e Dienst von se<strong>ch</strong>s beziehungsweise<br />
neun Wo<strong>ch</strong>en geleistet.<br />
Einmal Offizier,stehen weitere Lehrgänge an der HKA offen. Für Milizkader<br />
sind das Kurse der beiden HKA-Kommandos, also der Zentrals<strong>ch</strong>ule in<br />
Luzern <strong>und</strong> Bern sowie der Generalstabss<strong>ch</strong>ule in Kriens. Die Militäraka-<br />
demie an der ETHZ (MILAK) in Birmensdorf <strong>und</strong> Züri<strong>ch</strong> <strong>und</strong> die Berufsun-<br />
teroffizierss<strong>ch</strong>ule (BUSA) in Herisau sind die Ausbildungsstätten der<br />
Berufsmilitärs.
Die Lehrgänge der Zentrals<strong>ch</strong>ule (ZS)<br />
Die ZS vermittelt die allgemeingültigen Gr<strong>und</strong>lagen für angehende Zugfüh-<br />
rer,Einheitskommandanten, Kommandanten von Truppenkörpern <strong>und</strong> Offi-<br />
ziere des Stabs der Stufe Truppenkörper <strong>und</strong> Grosser Verband.<br />
• Zentraler Offizierslehrgang (Of LG): In der Armee werden alle Offi-<br />
ziersanwärter während vier Wo<strong>ch</strong>en gemeinsam ausgebildet. Dieser<br />
Lehrgang wird dreimal pro Jahr dur<strong>ch</strong>geführt. Insgesamt werden jähr-<br />
li<strong>ch</strong> über tausend Teilnehmende ausgebildet.<br />
•Im Führungslehrgang I(FLG I) eignen si<strong>ch</strong> angehende Einheitskom-<br />
mandanten das Gr<strong>und</strong>wissen an, wel<strong>ch</strong>es zur Führung einer Kompanie<br />
erforderli<strong>ch</strong> ist. In diesem Lehrgang ents<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, in wel<strong>ch</strong>en<br />
Berei<strong>ch</strong>en der zukünftige Offizier eingesetzt wird. Die drei Lehrgänge<br />
pro Jahr werden insgesamt von r<strong>und</strong> 150 Teilnehmenden besu<strong>ch</strong>t.<br />
•Im Stabslehrgang I(SLG I) wird den Stabsmitarbeitenden Stufe Trup-<br />
penkörper das Rüstzeug in den Berei<strong>ch</strong>en Stabsarbeit, Teamarbeit<br />
sowie vernetztes Denken vermittelt. Diesem Lehrgang vorausgegangen<br />
ist in der Regel ein te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Kurs der entspre<strong>ch</strong>enden Truppen-<br />
gattung.<br />
• Führungslehrgang II (FLG II): Zukünftige Bataillons- <strong>und</strong> Abteilungs-<br />
kommandanten <strong>und</strong> Stellvertreter erhalten hier die Gr<strong>und</strong>ausbildung,<br />
wel<strong>ch</strong>e zur Führung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Bataillons oder einer<br />
Abteilung notwendig ist. Der FLG II ist in zwei Module aufgeteilt: Das<br />
erste Modul dauert vier,das zweite zwei Wo<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong> hier gilt es, einen<br />
Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Lehrgang für Adjutanten, Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten-, Bereits<strong>ch</strong>afts- <strong>und</strong><br />
Logistikoffiziere respektive für den Territorialdienst zu belegen.<br />
Die Lehrgänge der Generalstabss<strong>ch</strong>ule (Gst S)<br />
Die anspru<strong>ch</strong>svollen Gr<strong>und</strong>ausbildungslehrgänge für ausgewählte Offizie-<br />
re der Armee vermitteln das generalstäbli<strong>ch</strong>e Handwerk, die Einsatzpla-<br />
nung eines Einsatzverbandes Stufe Brigade/Territorialregion <strong>und</strong> vertiefte<br />
militäris<strong>ch</strong>e Kenntnisse. Die Weiterausbildungslehrgänge vermitteln den<br />
Teilnehmenden die Führung der Führungsgr<strong>und</strong>gebiete sowie des Stabs in<br />
der Einsatzplanung/Führung. In den Stabslehrgängen II werden Stabsoffi-<br />
ziere befähigt, ihren fa<strong>ch</strong>spezifis<strong>ch</strong>en Beitrag im Aktionsplanungsprozess<br />
beizusteuern. Ein weiterer Auftrag der Gst Sist es, die grossen Verbände<br />
(Brigaden, Territorialregionen) <strong>und</strong> die Bataillone auf dem Führungssimula-<br />
tor zu trainieren.<br />
K<strong>und</strong>en statt Befehlsempfänger<br />
Die Lehrgangsteilnehmer sind ni<strong>ch</strong>t mehr «per Befehl» hier, sondern als<br />
K<strong>und</strong>en. Die S<strong>ch</strong>weizer Armee brau<strong>ch</strong>t zur Erfüllung ihres Auftrags die bes-<br />
ten Führungskräfte aus der Privatwirts<strong>ch</strong>aft. Im Wissen, dass diese Absen-<br />
zen für Unternehmen (<strong>und</strong> die betreffenden Lehrgangsteilnehmer) oft ni<strong>ch</strong>t<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A7<br />
(Bilder: ZEM)<br />
einfa<strong>ch</strong> zu verkraften sind, steht die höhere Kaderausbildung unter dem<br />
Qualitätsbestreben der European Fo<strong>und</strong>ation for Quality Management<br />
(EFQM). Vordiesem Hintergr<strong>und</strong> werden Lehrgangsteilnehmer sowie deren<br />
Kommandanten <strong>und</strong> zivile Arbeitgeber regelmässig befragt, wel<strong>ch</strong>e Anpas-<br />
sungen zu no<strong>ch</strong> besseren Lehrgangs-Resultaten führen könnten. Die HKA<br />
bietet au<strong>ch</strong> jedes Jahr sogenannte Arbeitgebertage mit Besu<strong>ch</strong> eines Lehr-<br />
gangs an. ■
Grfhr<br />
Zfhr<br />
RS<br />
RS<br />
AXXI (08/11)<br />
AXXI (08/11)<br />
1<br />
1<br />
U<br />
A8<br />
Das Ausbildungsmodell XXI/08<br />
Koordination von ziviler<br />
<strong>und</strong> militäris<strong>ch</strong>er Ausbildung<br />
Bei der W eiterentwicklung des Ausbil-<br />
dungsmodells XXI legt die Armee W ert auf<br />
eine gute Koordination zwis<strong>ch</strong>en militäri-<br />
s<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> ziviler Ausbildung. Der stete<br />
W andel ma<strong>ch</strong>t die Koordination von Mili-<br />
tärdienst <strong>und</strong> Berufsbildung oder Studium<br />
s<strong>ch</strong>wieriger. Eine re<strong>ch</strong>tzeitige <strong>und</strong> sorg-<br />
f ältige Planung ist wi<strong>ch</strong>tig.<br />
Claude B. Sonnen, Personelles der Armee (J1)<br />
Das Ausbildungsmodell XXI als Ganzes hat si<strong>ch</strong><br />
bewährt. Deshalb wird am Drei-Start-Modell, an<br />
der Gesamtdauer der Ausbildung <strong>und</strong> an der<br />
Weiterausbildung am Stück festgehalten.<br />
Denno<strong>ch</strong> sind gewisse Anpassungen notwendig:<br />
•Die angehenden Kader sollen längere prakti-<br />
s<strong>ch</strong>e Führungserfahrung gewinnen können.<br />
•Die neuen Studienpläne der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen (Bo-<br />
logna-Modell) müssen berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />
•Das militäris<strong>ch</strong>e Personal soll entlastet werden.<br />
Die wesentli<strong>ch</strong>en Änderungen<br />
•Na<strong>ch</strong> sieben Wo<strong>ch</strong>en Rekrutens<strong>ch</strong>ule absol-<br />
vieren die vorges<strong>ch</strong>lagenen Unteroffiziers-<br />
<strong>und</strong> Offiziersanwärter die neunwö<strong>ch</strong>ige Unter-<br />
offizierss<strong>ch</strong>ule.<br />
•Angehende Gruppenführer we<strong>ch</strong>seln dana<strong>ch</strong><br />
bereits ab Beginn des nä<strong>ch</strong>sten Rekruten-<br />
s<strong>ch</strong>ulstarts ins Praktikum.<br />
•Offiziersanwärter treten na<strong>ch</strong> der Unteroffi-<br />
zierss<strong>ch</strong>ule in den weiterhin vierwö<strong>ch</strong>igen<br />
Offizierslehrgang über.<br />
•Der vierwö<strong>ch</strong>ige Offizierslehrgang wird damit<br />
zum ersten Ausbildungsblock der angehenden<br />
Offiziersanwärter na<strong>ch</strong> der Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule.<br />
•Die Offizierss<strong>ch</strong>ule mit Praktikum dauert 25<br />
Wo<strong>ch</strong>en (darin einges<strong>ch</strong>lossen ist eine Wo<strong>ch</strong>e<br />
längerer allgemeiner Urlaub). Das Praktikum<br />
beginnt je na<strong>ch</strong> Lehrverband in der Zeit zwi-<br />
s<strong>ch</strong>en der ersten <strong>und</strong> a<strong>ch</strong>ten Rekrutens<strong>ch</strong>ul-<br />
Wo<strong>ch</strong>e.<br />
Grafis<strong>ch</strong>e Darstellung<br />
für Gruppenführer <strong>und</strong> Zugführer<br />
Die folgenden Aussagen beziehen si<strong>ch</strong> auf das<br />
Gr<strong>und</strong>modell. Insbesondere bei der Luftwaffe,<br />
bei gewissen Funktionen der Logistik <strong>und</strong> bei<br />
den Grenadieren gibt es Ausnahmen.<br />
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52<br />
RS Start 1<br />
RS Start 1<br />
AGA/FGA VBA 1<br />
RS Start 3<br />
AGA/FGA<br />
RS Start 2 AGA/FGA<br />
AGA/FGA (7) UOS (9) Praktikum (13)<br />
Prakt D<br />
AGA =Allgemeine Gr<strong>und</strong>ausbildung; FGA =Funktionsbezogene Gr<strong>und</strong>ausbildung; UOS =Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule; VBA 1=Verbandsausbildung 1; OS =Offizierss<strong>ch</strong>ule; U=längerer allgemeiner Urlaub; RS =Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />
VBA 1<br />
*Ab10. Wo<strong>ch</strong>e Uof Ausb werden die angehenden Grfhr im Rahmen des Praktikums in die RS integriert.<br />
HSe Frühlingssemester der Bildungsstätten Herbstsemester der Bildungsstätten<br />
Beförderung zum Sdt Beförderung zum Obgfr Beförderung zum Wm<br />
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52<br />
RS Start 1<br />
AGA/FGA VBA 1 RS Start 2<br />
AGA/FGA VBA 1<br />
RS Start 3<br />
AGA/FGA<br />
AGA/FGA<br />
Zwis<strong>ch</strong>en der 13. <strong>und</strong> der 21. Wo<strong>ch</strong>e der OS werden die angehenden<br />
Zfhr im Rahmen des Praktikums in die RS integriert.<br />
U UOS (9) Of LG (4) U OS mit Praktikum (24) +1Wo U<br />
Prakt D<br />
VBA 1<br />
Das Ausbildungsmodell XXI (08/11) –Gr<strong>und</strong>modell Gruppenführer (oben) <strong>und</strong> Zugführer (unten)<br />
U<br />
U<br />
AGA/FGA (7) U<br />
Beförderung zum Obgfr Beförderung zum Obwm<br />
Beförderung zum Lt<br />
Beförderung zum Sdt
Einführung<br />
Das neue Modell wird ab 1. Januar 2008 ein-<br />
geführt. Damit die Kader ab dem ersten Rekru-<br />
tens<strong>ch</strong>ul-Start 2008 für das Praktikum vorbe-<br />
reitet sind, wird die Weiterausbildung im<br />
Rahmen eines Pilotversu<strong>ch</strong>s s<strong>ch</strong>on ab dem<br />
zweiten Start 2007 na<strong>ch</strong> dem neuen Modell<br />
erfolgen. Dies bedingt die einmalige Dur<strong>ch</strong>füh-<br />
rung eines zusätzli<strong>ch</strong>en Offizierslehrgangs ab<br />
der Wo<strong>ch</strong>e 44/2007.<br />
Fraktionierungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
in der Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />
Die Rekrutens<strong>ch</strong>ule ist gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> amStück<br />
zu leisten. Es besteht jedo<strong>ch</strong> auf ein begründe-<br />
tes Gesu<strong>ch</strong> hin die Mögli<strong>ch</strong>keit, diese in zwei<br />
Teilen zu absolvieren («Fraktionierung») –sofern<br />
die militäris<strong>ch</strong>e Ausbildung dies zulässt <strong>und</strong> die<br />
Aufteilung wegen der zivilen Ausbildung oder<br />
aus berufli<strong>ch</strong>en Gründen unerlässli<strong>ch</strong> ist.<br />
Die verpasste Ausbildungsperiode muss inner-<br />
halb von zwei Jahren na<strong>ch</strong>geholt werden. Ein<br />
sol<strong>ch</strong>er Unterbru<strong>ch</strong> ist für beide Seiten aufwen-<br />
dig <strong>und</strong> daher eher im Sinne einer Ausnahme<br />
anzuwenden.<br />
Gewisse Funktionen in der Armee lassen aus<br />
Ausbildungsgründen keine Fraktionierung zu.<br />
Die Teilung führt hier unweigerli<strong>ch</strong> zu einer<br />
Funktionsänderung. Wir empfehlen, die Rekru-<br />
tens<strong>ch</strong>ule mögli<strong>ch</strong>st na<strong>ch</strong> dem Lehrabs<strong>ch</strong>luss /<br />
der Matura oder in einem Zwis<strong>ch</strong>enjahr einzu-<br />
planen <strong>und</strong> ohne Unterbru<strong>ch</strong> zu absolvieren. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass eine Fraktionierung zu<br />
mehr Problemen führt, als dass sie Probleme zu<br />
lösen vermag.<br />
Fraktionierungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
in der Weiterausbildung<br />
Es wird dringend empfohlen, die Weiterausbil-<br />
dung ohne Unterbre<strong>ch</strong>ung abzus<strong>ch</strong>liessen.<br />
Wegen der Überlappung der Kaders<strong>ch</strong>ulen mit<br />
dem Frühlings- <strong>und</strong> Herbstsemester der Bil-<br />
dungsstätten empfehlen wir den Studierenden,<br />
die Dienstleistung vor Beginn des Studiums zu<br />
erfüllen.<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A9<br />
Aus zwingenden berufli<strong>ch</strong>en oder persönli<strong>ch</strong>en<br />
Gründen kann die Unteroffiziersausbildung hö<strong>ch</strong>-<br />
stens ein-, die Offiziersausbildung hö<strong>ch</strong>stens<br />
zweimal unterbro<strong>ch</strong>en werden. Sämtli<strong>ch</strong>e Gr<strong>und</strong>-<br />
ausbildungsdienste für den höheren Grad oder für<br />
die neue Funktion sind innert drei Jahren seit der<br />
Genehmigung des Vors<strong>ch</strong>lags zu bestehen. ■<br />
Weitere Informationen<br />
• www.zivil-militaer.<strong>ch</strong><br />
• www.kfh.<strong>ch</strong><br />
(Konferenz der Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen);<br />
neue Semesterdaten ab Sommer 2007<br />
• Hotline Personelles der Armee (J1):<br />
Tel. 031 324 24 24;<br />
personelles.j1@vtg.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />
Berufsoffizier –Berufsunteroffizier –Zeitmilitär<br />
Ein Beruf für die Si<strong>ch</strong>erheit<br />
Für Offiziere <strong>und</strong> Unteroffiziere, die Freude am<br />
Umgang mit Mens<strong>ch</strong>en haben, gerne Wissen<br />
weitergeben <strong>und</strong> Verantwortung tragen.<br />
Für Mens<strong>ch</strong>en, die anspru<strong>ch</strong>svolle <strong>und</strong> abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e<br />
Herausforderungen su<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> zudem die Bereits<strong>ch</strong>aft für friedensfördernde<br />
Auslandeinsätze mitbringen.<br />
Sie sollten flexibel, leistungsorientiert <strong>und</strong> gewillt<br />
sein, einen Dienst für unser Gemeinwohl<br />
zu leisten.<br />
Die S<strong>ch</strong>weizer Armee bietet zahlrei<strong>ch</strong>e interessante<br />
Berufe an.<br />
Willkommen sind Frauen <strong>und</strong> Männer!<br />
Eine moderne, anerkannte Ausbildung, gepaart<br />
mit einer vielfältigen <strong>und</strong> abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en<br />
praktis<strong>ch</strong>en Tätigkeit führt zudiesem<br />
Beruf.<br />
Ein Beruf in der Armee –warum ni<strong>ch</strong>t ?<br />
Nehmen Sie die erste Hürde.<br />
Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.zukunftmitsi<strong>ch</strong>erheit.<strong>ch</strong><br />
Wir freuen uns auf Sie!
A10<br />
Neuer Chef der Armee<br />
Der B<strong>und</strong>esrat wählt Roland Nef<br />
Brigadier Roland Nef<br />
Beruf: Berufsoffizier/lic. iur.<br />
Militäris<strong>ch</strong>er Grad: Brigadier;<br />
ab 1.1.2008 Korpskommandant<br />
Geburtsdatum: 1.7.1959<br />
Bürgerort: Urnäs<strong>ch</strong> AR<br />
Zivilstand: verheiratet<br />
Mutterspra<strong>ch</strong>e: Deuts<strong>ch</strong><br />
Spra<strong>ch</strong>kenntnisse: Französis<strong>ch</strong>, Englis<strong>ch</strong><br />
KKdt Christophe Keckeis<br />
zur Wahl seines Na<strong>ch</strong>folgers<br />
«I<strong>ch</strong> gratuliere Brigadier Roland Nef zu seiner<br />
Wahl zum neuen Chef der Armee <strong>und</strong> bin sehr<br />
froh, dass der B<strong>und</strong>esrat diese Wahl so früh<br />
vorgenommen hat. Damit verbleibt mir <strong>und</strong><br />
meinem Na<strong>ch</strong>folger genügend Zeit, um eine<br />
einwandfreie Übergabe der Amtsges<strong>ch</strong>äfte auf<br />
den 1.Januar 2008 vorzubereiten.<br />
I<strong>ch</strong> werde die S<strong>ch</strong>weizer Armee bis am 31.<br />
Dezember 2007, 24 Uhr führen <strong>und</strong> wüns<strong>ch</strong>e<br />
meinem Na<strong>ch</strong>folger ab dem 1.Januar 2008<br />
viel Erfolg <strong>und</strong> Befriedigung in diesem verantwortungsvollen<br />
Amt.» –8.Juni 2007<br />
Der B<strong>und</strong>esrat hat am 8. Juni Brigadier<br />
Roland Nef, Kommandant des Lehrver-<br />
bandes P anzer / Artillerie, zum neuen Chef<br />
der Armee gewählt. Unter Beförderung<br />
zum Korpskommandanten tritt der 47-jäh-<br />
rige Nef am 1.Januar 2008 die Na<strong>ch</strong>folge<br />
von Christophe Keckeis an.<br />
(vbs) Der B<strong>und</strong>esrat hat vom Rücktritt von<br />
Korpskommandant Christophe Keckeis auf Ende<br />
Jahr Kenntnis genommen <strong>und</strong> ihm für seine<br />
Arbeit gedankt. Keckeis war auf den 1. Januar<br />
2003 zum Generalstabs<strong>ch</strong>ef <strong>und</strong> auf den 1.<br />
Januar 2004 zum ersten Chef der Armee<br />
ernannt worden. In diesen fünf Jahren habe er<br />
die Armee geprägt <strong>und</strong> mit viel Umsi<strong>ch</strong>t <strong>und</strong><br />
grossem Engagement geführt, s<strong>ch</strong>reibt der Bun-<br />
desrat in seiner Würdigung.<br />
Neuer Chef der Armee auf den 1. Januar 2008<br />
wird –unter Beförderung zum Korpskomman-<br />
Laufbahn<br />
Berufli<strong>ch</strong><br />
1981–1986 Studium der Jurisprudenz <strong>und</strong> Abs<strong>ch</strong>luss an der Universität Züri<strong>ch</strong><br />
1988 Einheitsinstruktor/Klassenlehrer Artilleries<strong>ch</strong>ulen Frauenfeld<br />
1995 Mitglied Benutzerequipe INTAFF<br />
1997 Instruktor am Armeeausbildungszentrum Luzern<br />
2002 Kommandant Panzerbrigade 4<br />
2004 Kommandant Panzerbrigade 11<br />
2007 Kommandant Lehrverband Panzer/Artillerie ab 1.2.07<br />
2008 Korpskommandant, Chef der Armee ab 1.1. 2008<br />
Militäris<strong>ch</strong><br />
1988 Oberleutnant/Hauptmann, Kommandant einer Panzerhaubitzen Batterie III/21<br />
1992 Hauptmann im Generalstab, Chef Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten Felddivision 7<br />
1995 Major im Generalstab, Kommandant der Panzerhaubitzen Abteilung 33<br />
1999 Oberstleutnant iGst, Unterstabs<strong>ch</strong>ef Operationen Felddivision 7<br />
2001 Oberst iGst, Stabs<strong>ch</strong>ef Felddivision 7<br />
2002 Brigadier,Kommandant Panzerbrigade 4<br />
2004 Kommandant Panzerbrigade 11<br />
2007 Kommandant Lehrverband Panzer/Artillerie<br />
2008 Korpskommandant, Chef der Armee ab 1.1.2008<br />
Auslandaufenthalt<br />
1999 Fort Still, USA, Field Artillery Officer Advanced Course<br />
danten –Brigadier Roland Nef von Urnäs<strong>ch</strong> AR.<br />
Nef s<strong>ch</strong>loss seine Studien an der Universität<br />
Züri<strong>ch</strong> als lic.iur.ab. 1988 trat er in das Instruk-<br />
tionskorps der Artillerie ein. Na<strong>ch</strong> seiner Aus-<br />
landkommandierung am Field Artillery Officer<br />
Advanced Course in Fort Sill (USA) wurde Nef<br />
am 1. Januar 2002 zum Kommandanten der<br />
Panzerbrigade 4 ernannt, unter glei<strong>ch</strong>zeitiger<br />
Beförderung zum Brigadier. Inder Armee XXI<br />
übernahm er auf den 1.Januar 2004 das Kom-<br />
mando der Panzerbrigade 11. Seit Februar 2007<br />
ist er Kommandant des Lehrverbandes Panzer/<br />
Artillerie in Thun.<br />
Als Chef der Armee ist Roland Nef verantwortli<strong>ch</strong><br />
für die Entwicklung <strong>und</strong> Führung der Armee. Er<br />
führt die beiden Teilstreitkräfte <strong>Heer</strong> <strong>und</strong> Luft-<br />
waffe, die höhere Kaderausbildung der Armee,<br />
die Logistikbasis, die Führungsunterstützungs-<br />
basis sowie den Planungsstab <strong>und</strong> den Füh-<br />
rungsstab der Armee. ■
Normalerweise fristet die P ersönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung (PA) der<br />
Angehörigen der Armee (AdA) ein eher unauffälliges Dasein in<br />
S<strong>ch</strong>weizer Kellern <strong>und</strong> Estri<strong>ch</strong>en. Über den Umfang <strong>und</strong> die<br />
Details der P Ama<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> jeder einzelne AdA erst wieder Gedan-<br />
ken, wenn der nä<strong>ch</strong>ste Wiederholungskurs näher rückt. Den<br />
Überblick zu behalten, ist s<strong>ch</strong>wierig, <strong>und</strong> in den vergangenen<br />
Jahren hat au<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der P Avieles geändert.<br />
Fritz S<strong>ch</strong>neeberger, Systemmanagement (SYM), Logistikbasis der Armee<br />
(LBA); Eva Zwahlen, stv Chefin Kommunikation LBA<br />
Zur persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung (PA) gehören sämtli<strong>ch</strong>e Ausrüstungsgegen-<br />
stände, wel<strong>ch</strong>e den Angehörigen der Armee (AdA) mit Eintrag im Dienst-<br />
bü<strong>ch</strong>lein (DB) leihweise na<strong>ch</strong> Hause abgegeben werden. Zusatzausrüstun-<br />
gen für ausserdienstli<strong>ch</strong>e Tätigkeiten, für das Militäris<strong>ch</strong>e Personal <strong>und</strong> für<br />
die Angestellten des Departements für Verteidigung, Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz<br />
<strong>und</strong> Sport (VBS) sind zwar ebenfalls im DB eingetragen, unterliegen jedo<strong>ch</strong><br />
Sonderbestimmungen bezügli<strong>ch</strong> Bezugsbere<strong>ch</strong>tigungen, Rückgabemodali-<br />
täten etc.<br />
Was hat si<strong>ch</strong> in den letzten Jahren geändert?<br />
Parallel zur Einführung des neuen Gepäck-Sets seit Frühjahr 2005 wurden<br />
na<strong>ch</strong>stehende Ausrüstungsgegenstände zurückgezogen: S<strong>ch</strong>lafsack,<br />
Ko<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>irr, Essbesteck, Kältes<strong>ch</strong>utzhosen, Hands<strong>ch</strong>uhe S<strong>ch</strong>utzstufe 2,<br />
Kältes<strong>ch</strong>utzmütze, Doppeltas<strong>ch</strong>e, S<strong>ch</strong>utzmaskenfilter,Kampfrucksack.<br />
AdA, die in Armeestabsteilen sowie in Stäben von Grossen Verbänden ein-<br />
geteilt sind, können den Kampfrucksack na<strong>ch</strong> Bedarf leihweise behalten.<br />
Die zurückgezogenen Ausrüstungsgegenstände werden mit dem Einsatz-<br />
<strong>und</strong> Ausbildungsmaterial (EAM, ehemals Korpsmaterial) für die Dauer der<br />
Dienstleistung gefasst.<br />
Per 1. Januar 2004 wurden die neuen Verbandsabzei<strong>ch</strong>en bei allen For-<br />
mationen eingeführt. Seit dem 1. Januar 2006 werden die Truppengat-<br />
tungs-, Grad- <strong>und</strong> Funktionsabzei<strong>ch</strong>en sowie die Namens<strong>ch</strong>ilder der<br />
Kampfbekleidung in gestickter Version (Textilabzei<strong>ch</strong>en) abgegeben. Bei<br />
der Ausgangsbekleidung werden die neuen Funktions- <strong>und</strong> Spezialisten-<br />
abzei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die Ribbons eingeführt.<br />
Was ändert si<strong>ch</strong> ab 2007?<br />
Seit RS-Start 1/2007 wird der Helm 04 für definierte Funktionen anstelle<br />
des Helms 71 abgegeben. In den Formationen werden keine Umrüstungen<br />
vorgenommen. Weiter erhalten die Rekruten ab 2008 s<strong>ch</strong>rittweise funktio-<br />
nelle Unterwäs<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e einerseits als Ergänzung zur bisherigen Ausrüs-<br />
tung, andererseits als Ersatz für den Pullover 74 gilt.<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A11<br />
Die Persönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung der Angehörigen der Armee<br />
Militäris<strong>ch</strong> ausgerüstet –<br />
vom Béret bis zu den Kampfstiefeln<br />
Neu ist seit dem 1. Januar 2007 au<strong>ch</strong> das sogenannte Milizabzei<strong>ch</strong>en.<br />
Jeder AdA erhält vier Abzei<strong>ch</strong>en. Diese werden auf der Kampfbekleidung<br />
unter dem Namenss<strong>ch</strong>ild <strong>und</strong> re<strong>ch</strong>ts neben dem Funktionsabzei<strong>ch</strong>en<br />
getragen –analog zu den Abzei<strong>ch</strong>en für Berufs- <strong>und</strong> Zeitmilitär.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> werden neue Artikel über die S<strong>ch</strong>ulen <strong>und</strong> Lehrgänge einge-<br />
führt. Umrüstungen erfolgen unter anderem aus Kostengründen ledigli<strong>ch</strong><br />
situativ.<br />
Immer àjour sein!<br />
Wegen der s<strong>ch</strong>nellen te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>en Entwicklung werden in den nä<strong>ch</strong>s-<br />
ten Jahren vers<strong>ch</strong>iedene Ausrüstungsgegenstände s<strong>ch</strong>rittweise ersetzt<br />
(z.B. Soldatenmesser,Kältes<strong>ch</strong>utz).<br />
Die Reglemente «Bekleidung <strong>und</strong> Packungen» sowie «Abzei<strong>ch</strong>en» <strong>und</strong><br />
«Zusatzausrüstung für das militäris<strong>ch</strong>e Personal» finden Sie au<strong>ch</strong> online<br />
unter www.logistikbasis.<strong>ch</strong> (Logistikleistung, Ausrüstungen).<br />
Neu ab 2008<br />
Ab nä<strong>ch</strong>stem Jahr werden alle Rekruten s<strong>ch</strong>rittweise mit funktioneller<br />
Unterwäs<strong>ch</strong>e ausgerüstet. Sie besteht aus drei S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten für wärmere<br />
(links) <strong>und</strong> kältere (Mitte <strong>und</strong> re<strong>ch</strong>ts) Tage.
Was gehört 2007 zur Persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung?<br />
Dieses Material bewahrt jeder AdA bei si<strong>ch</strong> zuhause auf <strong>und</strong> rückt damit in den Militärdienst ein: Dienstbekleidung <strong>und</strong> Kampfstiefel (links), persönli<strong>ch</strong>e Waffe <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>utzmaterial<br />
(Mitte), Ausgangsbekleidung <strong>und</strong> Gepäck (re<strong>ch</strong>ts).<br />
Bewaffnung<br />
Als persönli<strong>ch</strong>e Waffen werden Sturmgewehre 90 <strong>und</strong> Pistolen 75 –jena<strong>ch</strong> Funktion <strong>und</strong> Grad –abgegeben. Dazu kommen Tas<strong>ch</strong>enmunition, Waffenputzzeug <strong>und</strong> Bajonett.<br />
Einzelne AdA verfügen no<strong>ch</strong> über das Sturmgewehr 57 sowie über die Pistole 49. Beide Modelle werden in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren s<strong>ch</strong>rittweise aus der Armee vers<strong>ch</strong>winden.<br />
Bekleidung<br />
Zur Bekleidung gehören die Ausgangsbekleidung (Tenü A), der Dienstanzug (Tenü B), das Béret <strong>und</strong> die Abzei<strong>ch</strong>en. Die Farbe des Bérets, der A<strong>ch</strong>sels<strong>ch</strong>laufen sowie der Kragenpatten<br />
ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der jeweiligen Truppengattung respektive na<strong>ch</strong> dem Dienstzweig. Die Einteilung ist nur auf dem Verbandsabzei<strong>ch</strong>en auf dem re<strong>ch</strong>ten Oberarm ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. Die Unterbekleidung<br />
wird als Bestandteil der persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung abgegeben. Jeder AdA erhält heute zwei Hemden 90 (kurzarm), zwei Hemden 95 (langarm), fünf Tricothemden 90, sieben<br />
T-Shirts 90, zwei Krawatten 95 <strong>und</strong> einen Pullover 74. Dazu kommen ein gelbes Markierhemd, eine Rollmütze <strong>und</strong> ein Paar Fingerhands<strong>ch</strong>uhe S<strong>ch</strong>utzstufe 1.
Ordonnanzs<strong>ch</strong>uhe<br />
Ordonnanzs<strong>ch</strong>uhe werden bereits an der Rekrutierung funktionsbezogen abgegeben. Das Gros der AdA ist mit zwei Paar Kampfstiefeln 90 ausgerüstet. Je na<strong>ch</strong> Funktion erhalten die<br />
AdA zusätzli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>alen-, Spital- <strong>und</strong> Mars<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uhe 90 (Rotkreuzdienst der Armee) oder Halbs<strong>ch</strong>uhe (AdA der Militärmusik).<br />
Gepäck<br />
AdA, wel<strong>ch</strong>e die Rekrutens<strong>ch</strong>ule vor dem 1. Januar 2005 absolviert haben, sind mit Gr<strong>und</strong>trageinheit, Rucksack 90 <strong>und</strong> Effektentas<strong>ch</strong>e ausgerüstet. AdA, wel<strong>ch</strong>e die Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />
na<strong>ch</strong> dem 1. Januar 2005 absolviert haben, sind mit Gr<strong>und</strong>trageinheit, Transportwagen, Transporttas<strong>ch</strong>e, Kleidertas<strong>ch</strong>e, Tagesrucksack <strong>und</strong> Effektentas<strong>ch</strong>e ausgerüstet.<br />
Weitere persönli<strong>ch</strong>e Gegenstände<br />
Helm 71 oder 04 mit Helmüberzug, Feldflas<strong>ch</strong>e mit Be<strong>ch</strong>er,Mannsputzzeug, Gehörs<strong>ch</strong>utz.<br />
Besondere Ausrüstungsgegenstände<br />
S<strong>ch</strong>utzmaske, Tas<strong>ch</strong>enmesser,Individuelles Verbandspaket (IVP), Feldste<strong>ch</strong>er,Bussole (Kompass), Koffer,Mehrzweckbehältnis, Musikinstrumente, Motorradfahrerausrüstung, Reitzeug.<br />
Bilder: Alex Bus<strong>ch</strong>or /ZEM
A14<br />
Ist der S<strong>ch</strong>weizer no<strong>ch</strong> militärdiensttaugli<strong>ch</strong>?<br />
Die Wahrheit zu den Legenden<br />
um das Thema Taugli<strong>ch</strong>keit<br />
Es gibt Leute, die die W ehrgere<strong>ch</strong>tigkeit <strong>und</strong> damit die Zukunft<br />
der S<strong>ch</strong>weizer Armee als Milizarmee unter allgemeiner W ehr-<br />
pfli<strong>ch</strong>t in Frage stellen. Es wird behauptet, dem Militärdienst sei<br />
lei<strong>ch</strong>t auf dem blauen W eg zu entgehen <strong>und</strong> die neue Rekrutie-<br />
rung sei ni<strong>ch</strong>t besser als die alte. Diese <strong>und</strong> weitere Legenden<br />
ma<strong>ch</strong>en immer wieder die R<strong>und</strong>e. Der Oberfeldarzt, Divisionär<br />
Gianpiero Lupi, kennt den Ges<strong>und</strong>heitszustand potenzieller Mili-<br />
tärdienstleistender genau <strong>und</strong> liefert F akten zu den Thesen.<br />
Gaby Zimmer, Chefin Kommunikation Logistikbasis der Armee (LBA)<br />
Die Armee –unsere Milizarmee –ist ein Spiegel der Gesells<strong>ch</strong>aft. Werden<br />
S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e immer dicker, dann sind sie bei der Rekrutierung<br />
ni<strong>ch</strong>t plötzli<strong>ch</strong> sportli<strong>ch</strong>. Steigende Ges<strong>und</strong>heitskosten s<strong>ch</strong>lagen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
bei der Rekrutierung nieder. Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Leiden sind in unserer Gesell-<br />
s<strong>ch</strong>aft im Vormars<strong>ch</strong>: Damit sind diese neben den körperli<strong>ch</strong>en Gebre<strong>ch</strong>en<br />
oft Ursa<strong>ch</strong>e für eine Dienstuntaugli<strong>ch</strong>keit. Interessant ist au<strong>ch</strong> die Tatsa-<br />
<strong>ch</strong>e, dass Kantone mit eher hohen Ges<strong>und</strong>heitskosten eher tiefe Taugli<strong>ch</strong>-<br />
keitsraten ausweisen <strong>und</strong> umgekehrt. Ausserdem ist die Taugli<strong>ch</strong>keitsrate<br />
in städtis<strong>ch</strong>en Gebieten tiefer als in ländli<strong>ch</strong>en. «Eine von mehreren mög-<br />
li<strong>ch</strong>en Erklärungen dafür ist das Drogenproblem, das si<strong>ch</strong> rein aus Szene-<br />
gründen in den Städten konzentriert», erklärt Divisionär Gianpiero Lupi,<br />
Oberfeldarzt der Armee <strong>und</strong> damit Oberverantwortli<strong>ch</strong>er für den medizini-<br />
s<strong>ch</strong>en Teil der Rekrutierung.<br />
(Bild: ZEM)<br />
Legende Nr.1:<br />
Die Wehrgere<strong>ch</strong>tigkeit ist ungenügend gewahrt<br />
Ende März hat der B<strong>und</strong>esrat ein Postulat von Ständerat Franz Wicki<br />
beantwortet mit der Aussage, dass die Wehrgere<strong>ch</strong>tigkeit gewahrt ist. 75<br />
Prozent aller S<strong>ch</strong>weizer erfüllen nämli<strong>ch</strong> ihre Dienstpfli<strong>ch</strong>t, sei es in der<br />
Armee oder im Zivils<strong>ch</strong>utz. Die anderen 25 Prozent sind weder militär-<br />
no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong>. Sie bezahlen Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatz. Warum hält<br />
si<strong>ch</strong> trotz klarer Zahlen die Meinung weiterhin hartnäckig, die allgemeine<br />
Wehrpfli<strong>ch</strong>t sei eine Farce? Lupi: «Man hat wohl Mühe, die Zahlen ri<strong>ch</strong>tig<br />
zu interpretieren.» Ri<strong>ch</strong>tig ist, dass im Jahr 2006 die Militärdiensttaugli<strong>ch</strong>-<br />
keit bei nahezu 65 Prozent (64,75) lag. Weitere gut 15 Prozent (16,41)<br />
leisteten S<strong>ch</strong>utzdienst. Damit liegt die S<strong>ch</strong>weiz klar an der Spitze aller Län-<br />
der mit verglei<strong>ch</strong>baren Wehrsystemen.<br />
Legende Nr.2:<br />
Die neue Rekrutierung ist mit bis zu drei Tagen allzu aufwendig<br />
Ab 2003 wurden erste Versu<strong>ch</strong>e mit einer zwei- bis dreitägigen, umfas-<br />
senden Rekrutierung gema<strong>ch</strong>t, im Jahr 2005 war das neue System voll-<br />
umfängli<strong>ch</strong> operationell. Die Erwartung, dur<strong>ch</strong> genaue Abklärungen die<br />
Taugli<strong>ch</strong>keitsbeurteilung <strong>und</strong> die Zuteilung zur Truppengattung optimal<br />
zu gewährleisten, hat si<strong>ch</strong> bisher erfüllt. Während den Rekrutens<strong>ch</strong>ulen<br />
fallen nur no<strong>ch</strong> etwa fünf Prozent der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen als untaugli<strong>ch</strong><br />
aus. Im Gegensatz zur eintägigen Aushebung der Armee 95, die jeweils<br />
mit höherer Taugli<strong>ch</strong>keitsrate bei der Aushebung, jedo<strong>ch</strong> r<strong>und</strong> 20 Pro-<br />
zent Ausfällen während der RS zu Bu<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>lug, können heute r<strong>und</strong> 15<br />
Millionen Franken Diensttagekosten gespart werden. «I<strong>ch</strong> bin zuver-<br />
si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass wir die Ausfallrate von heute fünf Prozent während der<br />
RS über die Jahre no<strong>ch</strong> weiter senken können», betont Lupi. Systema-<br />
tis<strong>ch</strong>es Controlling <strong>und</strong> Erfahrungszirkel mit den Verantwortli<strong>ch</strong>en für<br />
die Rekrutierung <strong>und</strong> die Ausbildung sollen für weitere Verbesserungen<br />
sorgen.<br />
Legende Nr.3:<br />
Auf dem blauen Weg wird man locker vom Militärdienst befreit<br />
«Wer steht s<strong>ch</strong>on im Fre<strong>und</strong>eskreis dazu, aus psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Gründen<br />
untaugli<strong>ch</strong> erklärt worden zu sein?», fragt Lupi. Fakt ist, dass die Hälfte der<br />
20 Prozent, die weder militärdienst- no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong> sind, wegen<br />
psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er Probleme keinen Dienst leisten kann. Diese Mens<strong>ch</strong>en sind<br />
ni<strong>ch</strong>t psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> krank <strong>und</strong> können im zivilen Leben allenfalls über Beglei-<br />
tung <strong>und</strong> mit Hilfe von psy<strong>ch</strong>otropen Substanzen (Alkohol, Drogen, Medika-<br />
mente) unauffällig sein. Unsere Tests sagen aber mit hoher Zuverlässigkeit<br />
voraus, dass diese Mens<strong>ch</strong>en ohne diese Stützen den psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Belas-<br />
tungen des Militärdienstes ni<strong>ch</strong>t gewa<strong>ch</strong>sen wären. Kommt hinzu, dass sie
Taugli<strong>ch</strong>keit 2001 bis 2007: Wüns<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> Realität<br />
80%<br />
au<strong>ch</strong> eine Gefährdung für andere Soldaten bedeuten könnten. Dazu Lupi:<br />
«Der Militärdienst ist ni<strong>ch</strong>t freiwillig wie ein Fussballtraining, deshalb ist<br />
unsere Verantwortung höher.» Dank den Forts<strong>ch</strong>ritten der Medizin lassen<br />
si<strong>ch</strong> heute körperli<strong>ch</strong>e Leiden erfolgrei<strong>ch</strong> behandeln, die früher ein Gr<strong>und</strong><br />
für Untaugli<strong>ch</strong>keit waren. Laut der «Nosologia Militaris», der «Bibel» der Mili-<br />
tärärzte, die aktuell r<strong>und</strong> 1200 Krankheiten, Anomalien <strong>und</strong> Gebre<strong>ch</strong>en aus-<br />
weist, befreien heute Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler <strong>und</strong><br />
Gelenkprobleme ni<strong>ch</strong>t mehr automatis<strong>ch</strong> vor der Dienstpfli<strong>ch</strong>t. Die erste<br />
Ausgabe der «Nosologia Militaris» von 1887 war viel einfa<strong>ch</strong>er: Taugli<strong>ch</strong> als<br />
Sanitätssoldat war,wer des Lesens <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>reibens mä<strong>ch</strong>tig <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t blut-<br />
s<strong>ch</strong>eu war <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> (wenn mögli<strong>ch</strong>) freiwillig meldete.<br />
Legende Nr.4:<br />
Die Rekurse ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> gegen Taugli<strong>ch</strong>keitsents<strong>ch</strong>eide<br />
Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr gingen gegen Untaugli<strong>ch</strong>keitsent-<br />
s<strong>ch</strong>eide dreimal mehr Rekurse ein als gegen Taugli<strong>ch</strong>keitsents<strong>ch</strong>eide.<br />
Das entspri<strong>ch</strong>t einem Trend der letzten Jahre: 1995 erfolgten auf 1000<br />
Ents<strong>ch</strong>eide vier Rekurse gegen Taugli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> 3,3 gegen Untaugli<strong>ch</strong>-<br />
keit. Bis ins Jahr 2006 sanken die Rekurse gegen Taugli<strong>ch</strong>keit lei<strong>ch</strong>t auf<br />
aktuell 3,6. Dagegen nahmen die Einspra<strong>ch</strong>en gegen Untaugli<strong>ch</strong>keit auf<br />
10,2 pro 1000 Ents<strong>ch</strong>eide zu. «Die Wahrnehmung der Bevölkerung, dass<br />
im Militärdienst sinnvolle Einsätze geleistet werden, zeigt si<strong>ch</strong> ja au<strong>ch</strong> in<br />
der generellen Zustimmung des S<strong>ch</strong>weizer Volkes zur Armee», ist Lupi<br />
überzeugt.<br />
Legende Nr.5:<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Mens<strong>ch</strong>en A15<br />
Armee 95 2005<br />
2006<br />
2007 (bis 20 .März) S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />
58%<br />
(alte Aushebung 2001&2002)<br />
effektiv militärdiensttaugli<strong>ch</strong><br />
taugli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> RS inklusive<br />
Ausfälle in RS AXXI<br />
70%<br />
61%<br />
54%<br />
70%<br />
61%<br />
54%<br />
67% 65% 60%<br />
Niemand will mehr Militärdienst leisten<br />
54%<br />
69% 67% 60%<br />
16% 13% 16% 14% 16% 14%<br />
5%<br />
12%<br />
22%<br />
5%<br />
14%<br />
19%<br />
4%<br />
12%<br />
17%<br />
Am Ende der dreitägigen Rekrutierung –bereits mit dem Stempel «taug-<br />
li<strong>ch</strong>» oder «untaugli<strong>ch</strong>» sowie der zugeteilten Truppengattung im Dienst-<br />
bü<strong>ch</strong>lein ausgestattet –werden die Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen zu ihrer Wahrneh-<br />
mung der Rekrutierung befragt. Ein paar Zahlen aus dem ersten Quartal<br />
2007: R<strong>und</strong> 80 Prozent sehen ihre Erwartungen erfüllt, beurteilen den<br />
Ablauf <strong>und</strong> die Einteilung sowie die medizinis<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ung, Betreuung<br />
<strong>und</strong> Kommunikation als gut bis sehr gut. Und sogar 83 Prozent der Stel-<br />
lungspfli<strong>ch</strong>tigen treten an, um militär- oder s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong> zu sein.<br />
Nur gerade vier Prozent kommen mit der Absi<strong>ch</strong>t, vom Dienst befreit zu<br />
werden. Oberfeldarzt Gianpiero Lupi: «In den letzten drei Jahren wollten<br />
sogar mehr Stellungspfli<strong>ch</strong>tige Militärdienst leisten, als s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> militär-<br />
diensttaugli<strong>ch</strong> wurden. Das erklärt au<strong>ch</strong> die klare Zunahme von Rekursen<br />
gegen Untaugli<strong>ch</strong>keit». ■<br />
Wuns<strong>ch</strong> militärdiensttaugli<strong>ch</strong><br />
effektiv militärdiensttaugli<strong>ch</strong><br />
taugli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> RS<br />
effektiv zivils<strong>ch</strong>utztaugli<strong>ch</strong><br />
Wuns<strong>ch</strong> zivils<strong>ch</strong>utztaugli<strong>ch</strong><br />
Wuns<strong>ch</strong> militärdienstuntaugli<strong>ch</strong><br />
keine Meinung<br />
effektiv militärdienstuntaugli<strong>ch</strong><br />
69 Prozent der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen kamen im ersten Quartal 2007 mit dem Wuns<strong>ch</strong> an die Rekrutierung, militärdiensttaugli<strong>ch</strong> zu sein. «Nur» 67 Prozent erhielten den Stempel der Taugli<strong>ch</strong>keit.<br />
4Prozent traten an mit der Absi<strong>ch</strong>t, militärdienstuntaugli<strong>ch</strong> erklärt zu werden. Dies wurde jedo<strong>ch</strong> für 17 Prozent Realität.<br />
(Grafik: Chef Sanität /Oberfeldarzt)
A16<br />
Eine Herausforderung für engagierte Milizangehörige<br />
«Mens<strong>ch</strong>enkenntnis<br />
<strong>und</strong> eine grosse Portion Zuhörfähigkeit»<br />
P eter Sieber <strong>und</strong> P eter R. Ts<strong>ch</strong>antré sind beide seit mehr als zehn<br />
Jahren als T ruppenri<strong>ch</strong>ter an einem Militärgeri<strong>ch</strong>t tätig. Pro Jahr<br />
verbringen sie einen bis fünf T age im Geri<strong>ch</strong>tssaal <strong>und</strong> beurteilen<br />
P ersonen, die im Militärdienst ein Delikt begangen haben. ARMEE<br />
aktuell hat mit ihnen über ihre faszinierende <strong>und</strong> verantwortungs-<br />
volle Aufgabe als T ruppenri<strong>ch</strong>ter gespro<strong>ch</strong>en.<br />
Herr Ts<strong>ch</strong>antré <strong>und</strong> Herr Sieber,besitzen Sie einen se<strong>ch</strong>sten Sinn, den<br />
Sinn für Gere<strong>ch</strong>tigkeit?<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Gere<strong>ch</strong>tigkeit bedeutet für mi<strong>ch</strong>, dass alle Mens<strong>ch</strong>en glei<strong>ch</strong><br />
behandelt werden in Bezug auf bestimmte wi<strong>ch</strong>tige Kriterien. Für diese<br />
wahrheitsliebende Gere<strong>ch</strong>tigkeit habe i<strong>ch</strong><br />
einen ausgeprägten Sinn, davon bin i<strong>ch</strong> über-<br />
zeugt.<br />
Sieber: I<strong>ch</strong> sehe das ein wenig anders:<br />
«Gere<strong>ch</strong>tigkeitssinn» ist ein komplexer<br />
Begriff –allzu komplex, als dass i<strong>ch</strong> ihn als<br />
Basis meiner Arbeit am Geri<strong>ch</strong>t bezei<strong>ch</strong>nen<br />
würde. Für mi<strong>ch</strong> ist eher ein Wertigkeitsge-<br />
fühl wi<strong>ch</strong>tig, das mir hilft, die Beurteilung<br />
einer angeklagten Person mitzutragen.<br />
Zudem brau<strong>ch</strong>t es Mens<strong>ch</strong>enkenntnis <strong>und</strong><br />
eine grosse Portion Zuhörfähigkeit, wenn<br />
man an einem Geri<strong>ch</strong>t tätig ist.<br />
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit als<br />
Truppenri<strong>ch</strong>ter?<br />
Sieber: Mi<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en vor allem der juristi-<br />
s<strong>ch</strong>e Aspekt <strong>und</strong> das aktive Erleben der ange-<br />
klagten Personen an. Eine interessante Herausforderung ist für mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>,<br />
dass am Geri<strong>ch</strong>t immer die Uns<strong>ch</strong>uldsvermutung gilt. Das heisst, dass i<strong>ch</strong><br />
einer angeklagten Person au<strong>ch</strong> dann zuhöre <strong>und</strong> versu<strong>ch</strong>e, ihr gere<strong>ch</strong>t zu<br />
werden, wenn sie mir persönli<strong>ch</strong> von Anfang an unsympathis<strong>ch</strong> ist.<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Truppenri<strong>ch</strong>ter ist keine alltägli<strong>ch</strong>e Funktion. Man trägt eine<br />
hohe Verantwortung <strong>und</strong> brau<strong>ch</strong>t die Reife, eine Verhandlung neutral mit-<br />
zuverfolgen. Das fasziniert mi<strong>ch</strong> an dieser Tätigkeit.<br />
Betra<strong>ch</strong>ten Sie es als Na<strong>ch</strong>teil, dass Sie ein «Laie» sind, also keine<br />
juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung haben?<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Nein. Dank unserer praktis<strong>ch</strong>en Militärerfahrung besteht für<br />
die angeklagte Person Gewähr,dass sie von jemandem beurteilt wird, der<br />
weiss, um was es geht. Wir sind Fa<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ter,<strong>und</strong> unser Fa<strong>ch</strong>wissen ist für<br />
mi<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tiger als eine juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung.<br />
Peter Sieber<br />
Peter R. Ts<strong>ch</strong>antré<br />
Sieber: Bei regulären Fällen ist es überhaupt kein Na<strong>ch</strong>teil, da bin i<strong>ch</strong> ein-<br />
verstanden. I<strong>ch</strong> war jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on an komplexen Fällen beteiligt, bei<br />
denen die Bea<strong>ch</strong>tung von juristis<strong>ch</strong>en Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> der Einbezug der<br />
Geri<strong>ch</strong>tspraxis sehr wi<strong>ch</strong>tig waren. Da empfand i<strong>ch</strong> die Urteilsfindung als<br />
eher s<strong>ch</strong>wierig. Aber der Geri<strong>ch</strong>tspräsident verfügt ja immer über das not-<br />
wendige juristis<strong>ch</strong>e Know-how.<br />
Wel<strong>ch</strong>e Art von Delikten müssen Sie am häufigsten beurteilen?<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Am häufigsten kommen Delikte wie Militärdienstverweigerung<br />
oder Militärdienst- <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>iesspfli<strong>ch</strong>tversäumnis vor.<br />
Sieber: Sehr selten müssen wir hingegen ein Delikt wie «Leisten von aus-<br />
Gefreiter in der Mob<br />
Spit Abt 43/1<br />
Direktor einer<br />
Krankenkasse<br />
Stab J5, Oberst, Of zVf<br />
Kdt, Astt 250<br />
tätig bei der Polizei<strong>und</strong><br />
Militärdirektion<br />
des Kantons Bern<br />
ländis<strong>ch</strong>em Militärdienst» beurteilen.<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: In letzter Zeit hatten wir ver-<br />
mehrt Delikte wie Veruntreuung, Betrug oder<br />
Körperverletzung zu beurteilen –Straftaten<br />
also, die au<strong>ch</strong> im zivilen Berei<strong>ch</strong> zunehmen.<br />
Die Militärjustiz spiegelt die heutige Gesell-<br />
s<strong>ch</strong>aft.<br />
Wel<strong>ch</strong>e Rolle spielen Sie als Truppenri<strong>ch</strong>ter<br />
an einer Geri<strong>ch</strong>tsverhandlung?<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Unsere Rolle ist es, zuzuhören,<br />
unser analytis<strong>ch</strong>es Denkvermögen einzuset-<br />
zen, Fragen zu stellen <strong>und</strong> uns in die Lage<br />
des Täters hineinzuversetzen.<br />
Sieber: Besonders wi<strong>ch</strong>tig ist, dass wir Ri<strong>ch</strong>-<br />
ter uns trauen, während der Verhandlung<br />
gezielt Fragen zu stellen –au<strong>ch</strong> wenn sie<br />
delikate Themen betreffen.<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Genau. Heute findet vermehrt ein Dialog statt zwis<strong>ch</strong>en Ri<strong>ch</strong>-<br />
tern <strong>und</strong> Angeklagten. Die <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong> sitzen ni<strong>ch</strong>t mehr auf dem «hohen Stuhl»<br />
<strong>und</strong> s<strong>ch</strong>auen auf die Angeklagten herab; diese Zeiten sind vorbei. Die<br />
Stimmung hat si<strong>ch</strong> geändert. Das Geri<strong>ch</strong>t geht heute stärker auf die Ange-<br />
klagten ein.<br />
Am Militärgeri<strong>ch</strong>t gilt das Unmittelbarkeitsprinzip: Das heisst, Sie beur-<br />
teilen als <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong> einen Fall, ohne dass Ihnen die Akten aus der Vorun-<br />
tersu<strong>ch</strong>ung bekannt sind.<br />
Sieber: Ri<strong>ch</strong>tig. Au<strong>ch</strong> bei ho<strong>ch</strong>komplexen Fällen erhalten wir nur die<br />
Anklages<strong>ch</strong>rift, allenfalls no<strong>ch</strong> gewisse Expertisen oder te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Gut-<br />
a<strong>ch</strong>ten –<strong>und</strong> sonst ni<strong>ch</strong>ts. Wir bilden uns unser Urteil nur aufgr<strong>und</strong> des-<br />
sen, was wir in der Verhandlung zu hören bekommen. Deshalb brau<strong>ch</strong>t<br />
man wirkli<strong>ch</strong> alle fünf Sinne <strong>und</strong> ganz viel Konzentration.
Ts<strong>ch</strong>antré: Und das ist ni<strong>ch</strong>t immer einfa<strong>ch</strong>. Aber so ist si<strong>ch</strong>ergestellt,<br />
dass in der Hauptverhandlung ein vollständiges Beweisverfahren dur<strong>ch</strong>ge-<br />
führt wird <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> mir einen direkten, unvermittelten Eindruck vom Tatge-<br />
s<strong>ch</strong>ehen vers<strong>ch</strong>affen kann.<br />
Sieber: I<strong>ch</strong> finde das Unmittelbarkeitsprinzip absolut spannend: Es<br />
ermögli<strong>ch</strong>t uns <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong>n, eine angeklagte Person während des<br />
Geri<strong>ch</strong>tsverfahrens kennenzulernen. Und es zwingt uns, die<br />
Uns<strong>ch</strong>uldsvermutung wirkli<strong>ch</strong> auszuleben.<br />
Was ges<strong>ch</strong>ieht, wenn Sie einen Angeklagten persönli<strong>ch</strong> kennen?<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: I<strong>ch</strong> beantrage den Ausstand wegen Voreingenommenheit.<br />
Sieber: I<strong>ch</strong> musste einmal meinen Kompaniekommandanten beurteilen.<br />
Das war damals weder für mi<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> für sonst jemanden ein Problem.<br />
Selbstverständli<strong>ch</strong> wäre i<strong>ch</strong> in den Ausstand getreten, falls dies jemand<br />
verlangt hätte. Wenn hingegen ein naher Verwandter oder Bekannter zu<br />
mir vor Geri<strong>ch</strong>t käme, würde i<strong>ch</strong> auf jeden Fall in den Ausstand treten.<br />
(Anmerkung der Redaktion: Der Ausstand von Geri<strong>ch</strong>tspersonen ist gesetz-<br />
li<strong>ch</strong> klar geregelt).<br />
Die Organisation der Militärjustiz<br />
Tribunal militaire d‘appel 1<br />
Militärkassationsgeri<strong>ch</strong>t<br />
Militärappellationsgeri<strong>ch</strong>t 2<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Mens<strong>ch</strong>en A17<br />
Wel<strong>ch</strong>en Tipp geben Sie einer Person, die si<strong>ch</strong> gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> für die Funk-<br />
tion des Truppenri<strong>ch</strong>ters interessiert, aber no<strong>ch</strong> uns<strong>ch</strong>lüssig ist?<br />
Ts<strong>ch</strong>antré: Diese Person sitzt am besten einfa<strong>ch</strong> mal in eine Verhandlung<br />
rein –sie sind ja alle öffentli<strong>ch</strong>. So wird sie bestimmt herausfinden, ob Trup-<br />
penri<strong>ch</strong>ter das ri<strong>ch</strong>tige Amt für sie ist.<br />
Die Fragen stellte Stefanie Lüs<strong>ch</strong>er, Lektorin /Redaktorin Öffentli<strong>ch</strong>keits-<br />
arbeit V erteidigung. Bilder: Sam Iselin ■<br />
Tribunale militare diappello 3<br />
Tribunal militaire 1 Tribunal militaire 2 Militärgeri<strong>ch</strong>t 4 Militärgeri<strong>ch</strong>t 5 Tribunale militare 8<br />
Tribunal militaire 3 Militärgeri<strong>ch</strong>t 6 Militärgeri<strong>ch</strong>t 7<br />
3. Instanz: Militärkassationsgeri<strong>ch</strong>t<br />
Steht auf glei<strong>ch</strong>er Stufe wie das B<strong>und</strong>esgeri<strong>ch</strong>t.<br />
<strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong> am Militärkassationsgeri<strong>ch</strong>t müssen über ein juristis<strong>ch</strong>es Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulstudium<br />
verfügen <strong>und</strong> werden dur<strong>ch</strong> die B<strong>und</strong>esversammlung gewählt.<br />
2. Instanz: Militärappellationsgeri<strong>ch</strong>te<br />
Truppenri<strong>ch</strong>ter an einem Militärappellationsgeri<strong>ch</strong>t sind in der Regel Juristen.<br />
§<strong>Gesu<strong>ch</strong>t</strong>:<br />
<strong><strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong><br />
Voraussetzungen<br />
Militärdienst leistender Offizier, Unteroffizier oder<br />
Soldat. Eine juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung ist ni<strong>ch</strong>t notwendig,<br />
aber au<strong>ch</strong> kein Hindernis. Gefragt sind Sozialkompetenz,<br />
kommunikative Fähigkeiten sowie ein<br />
Sinn für Gere<strong>ch</strong>tigkeit.<br />
Anmeldung<br />
für die Amtsperiode 2008–2011 bis spätestens<br />
31.08.2007.<br />
Auskunft<br />
Oberauditorat, Stab, Reto Tritten<br />
Maulbeerstrasse 9, 3003 Bern<br />
Tel. 031 324 33 03<br />
E-mail: reto.tritten@oa.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />
www.oa.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />
Die militäris<strong>ch</strong>e Strafverfolgungsbehörden sind sowohl von der Armeeführung als au<strong>ch</strong> von der Verwaltung unabhängig. Für die pfli<strong>ch</strong>tgemässe Aufgabenerfüllung<br />
der Militärjustiz ist das Oberauditorat zuständig. Das Oberauditorat ist dem Oberauditor als Chefankläger der Militärjustiz unterstellt.<br />
1. Instanz: Militärgeri<strong>ch</strong>te<br />
Die Militärgeri<strong>ch</strong>te arbeiten in Fünferbesetzung: ein Präsident (Jurist), je zwei Offiziere <strong>und</strong> zwei UnteroffiUnteroffiziere oder Soldaten (für sie ist eine juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung ni<strong>ch</strong>t Voraussetzung).<br />
Auf dieser Stufe werden Truppenri<strong>ch</strong>terinnnen <strong>und</strong> -ri<strong>ch</strong>ter gesu<strong>ch</strong>t.<br />
Diensttage als Truppenri<strong>ch</strong>ter werden besoldet, aber ni<strong>ch</strong>t an die Gesamtdienstleistungspfli<strong>ch</strong>t<br />
Das Militärstrafgesetz gilt gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> für alle AdAs im Militärdienst. Begeht ein AdA während seines Dienstes ein Delikt, das nur im zivilen Lebensberei<strong>ch</strong><br />
begangen werden kann (z.B.ein Konkursdelikt oder ein Vergehen gegen die Amts- <strong>und</strong> Berufspfli<strong>ch</strong>t), bleibt er diesbezügli<strong>ch</strong> dem zivilen Strafgesetz<br />
unterworfen.
A18<br />
Armeeseelsorge<br />
Die Armee lebt die Ökumene<br />
Die Einführung des ersten deuts<strong>ch</strong>-<br />
spra<strong>ch</strong>igen «Ökumenis<strong>ch</strong>es Gesang- <strong>und</strong><br />
Gebetbu<strong>ch</strong>» in Europa ist ein bemerkens-<br />
wertes Ereignis. Zwar sind ökumenis<strong>ch</strong>e<br />
Gottesdienste im Militärdienst zuneh-<br />
mend die Regel, do<strong>ch</strong> dass sie künftig<br />
gezielt aus Materialien der drei landes-<br />
kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gesang- <strong>und</strong> Gebetbü<strong>ch</strong>er<br />
gemeinsam s<strong>ch</strong>öpfen, ist neu <strong>und</strong> in<br />
dieser Form in den umliegenden Ländern<br />
unbekannt.<br />
Urs Aebi, Chef Armeeseelsorge<br />
Am 10. Januar 2007 konnte Brigadier Domini-<br />
que Andrey, Chef des Personellen der Armee,<br />
das 131-seitige Werk (Dokumentation 68.011 d)<br />
den Armeeseelsorgern der Lehrverbände bei<br />
Seit dem 12. März 2007 unterstützen die<br />
Dur<strong>ch</strong>diener-Wa<strong>ch</strong>tmeister Mi<strong>ch</strong>ael Seiler<br />
<strong>und</strong> P eter Hürlimann das P ersonal der<br />
B<strong>und</strong>esbasis auf dem Flughafen Bern-<br />
Belp. Ihre Mitarbeit –für no<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s<br />
Monate –ist ho<strong>ch</strong>willkommen.<br />
Hansjürg Klossner, Kommunikation Luftwaffe<br />
Es ist bald Mittag. Wa<strong>ch</strong>tmeister (Wm) Peter Hürli-<br />
mann s<strong>ch</strong>aut einer aufsteigenden Alouette 3na<strong>ch</strong>.<br />
Kurz zuvor hat er den Helikopter betankt. Aus<br />
Si<strong>ch</strong>erheitsgründen –wegen der Gefahr statis<strong>ch</strong>er<br />
Entladung –hat er dafür sein leu<strong>ch</strong>tend gelbes<br />
Die neuen Chef-Armeeseelsorger der Armee, Hptm<br />
Asg kath Daniel Ba<strong>ch</strong>mann (links) <strong>und</strong> Hptm Asg prot<br />
Lorenz Lattner singen mit Herz aus dem neuen Ökumenis<strong>ch</strong>en<br />
Gesang- <strong>und</strong> Gebetbu<strong>ch</strong>. (Bild: via Autor)<br />
ihrem Rapport übergeben. Dabei betonte er,<br />
dass in der Ausbildung <strong>und</strong> im Alltag der Ange-<br />
hörigen der Armee die seelsorgerli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die<br />
Dur<strong>ch</strong>diener bei der Luftwaffe<br />
Win-Win-Situation<br />
auf dem Flughafen Bern-Belp<br />
Jacket ausgezogen. Das Tragen dieser Leu<strong>ch</strong>t-<br />
weste ist sonst auf dem Tarmac in Belp wegen des<br />
regen Zivilflugbetriebs obligatoris<strong>ch</strong>. Gemeinsam<br />
mit seinem Kollegen Mi<strong>ch</strong>ael Seiler geht er an die-<br />
sem Tagetwas früher als übli<strong>ch</strong> zum Essen ins<br />
Restaurant «Propellerstübli» im zivilen Flugplatz-<br />
teil. Am Na<strong>ch</strong>mittag gilt es, den permanent in Belp<br />
stationierten Super Puma für einen Flug mit einer<br />
VIP-Gruppe bereitzustellen. Wm Seiler wird den<br />
Einsatz als Loadmaster mitfliegen.<br />
Alltag auf der B<strong>und</strong>esbasis Belp<br />
Kurz na<strong>ch</strong> 13 Uhr: Der Super Puma ist bereit. Im<br />
Kleinbus treffen die Fluggäste ein. Vorgesehen ist<br />
damit verb<strong>und</strong>enen gottesdienstli<strong>ch</strong>en Aufga-<br />
ben ihre Bedeutung haben <strong>und</strong> behalten. Die<br />
beiden Gesangbu<strong>ch</strong>beauftragten Pfarrer Hans-<br />
Jürg Stefan (reformiert) <strong>und</strong> Pater Dr. Walter<br />
Wiesli (katholis<strong>ch</strong>) führten praxisorientiert mit<br />
vielen Singbeispielen in die Vielfalt des Bü<strong>ch</strong>-<br />
leins ein. Einige Gesänge lassen si<strong>ch</strong> mehrspra-<br />
<strong>ch</strong>ig singen, andere übers<strong>ch</strong>reiten mit zusätzli-<br />
<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>en gar unsere Spra<strong>ch</strong>grenzen. Das<br />
Bü<strong>ch</strong>lein ist in der Lage, alle übli<strong>ch</strong>en Gottes-<br />
dienstformen in allen Jahreszeiten abzudecken<br />
<strong>und</strong> gibt au<strong>ch</strong> Anreiz, ausserhalb des Gottes-<br />
dienstes Orte der Besinnung <strong>und</strong> Stille mit<br />
Inhalt zu füllen. Die Spre<strong>ch</strong>er der Landeskir<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> Gesangbu<strong>ch</strong>vereine, die si<strong>ch</strong> am Projekt<br />
beteiligt haben, freuen si<strong>ch</strong> über das gelungene<br />
Werk <strong>und</strong> begrüssen es als Zei<strong>ch</strong>en gelebter<br />
Ökumene. ■<br />
eine Landung auf dem Jungfraujo<strong>ch</strong>. Später wird<br />
Wm Seiler in Meiringen ein Hot-Refueling dur<strong>ch</strong>-<br />
führen –dabei wird der Heli bei laufendem Rotor<br />
betankt. Obs<strong>ch</strong>on seine Ausbildung auf dem<br />
Super Puma erst vor Wo<strong>ch</strong>enfrist abges<strong>ch</strong>lossen<br />
wurde, ist bei ihm keinerlei Nervosität spürbar.<br />
Die Fluggäste wollen s<strong>ch</strong>on einsteigen, da heisst<br />
es plötzli<strong>ch</strong>: Halt, zurück. Zuerst wird ein Grup-<br />
penfoto als Erinnerungsbild ges<strong>ch</strong>ossen. Die<br />
Leute sind bestens gelaunt. Das Wetter ist prä<strong>ch</strong>-<br />
tig; der Flug verspri<strong>ch</strong>t ein Erlebnis zu werden.<br />
Wm Seiler überwa<strong>ch</strong>t aussen den Anlassvor-<br />
gang der Triebwerke. Er hat über Funk Kontakt<br />
mit der Crew. Das erste Triebwerk läuft: «Kabel
ausstecken!» Seiler zieht das Stromkabel aus.<br />
Sein Kollege Peter Hürlimann rollt es beim Hal-<br />
lentor ein. Jetzt starten die Piloten das zweite<br />
Triebwerk. Loadmaster Seiler steigt ein. Na<strong>ch</strong><br />
letzten Checks rollt der Super Puma von der<br />
Halle weg <strong>und</strong> hebt ab. Wm Peter Hürlimann<br />
begibt si<strong>ch</strong> in die Halle <strong>und</strong> arbeitet an einer<br />
Zwis<strong>ch</strong>enflugkontrolle an einem Alouette 3-<br />
Helikopter.<br />
Klassis<strong>ch</strong>e Dur<strong>ch</strong>dienerkarriere<br />
Das waren zwei St<strong>und</strong>en im Alltag von Wm<br />
Mi<strong>ch</strong>ael Seiler <strong>und</strong> Wm Peter Hürlimann. Beide<br />
leisten ihren Militärdienst als Dur<strong>ch</strong>diener,also<br />
an einem Stück. Begonnen hat alles am 10.<br />
Juli 2006 mit dem Beginn der Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />
in Payerne. Na<strong>ch</strong> sieben Wo<strong>ch</strong>en allgemeiner<br />
Gr<strong>und</strong>ausbildung (AGA), während der das rein<br />
militäris<strong>ch</strong>e Handwerk erlernt wurde, fiel der<br />
Ents<strong>ch</strong>eid zur Unteroffizierslaufbahn. Na<strong>ch</strong> wei-<br />
teren a<strong>ch</strong>t Wo<strong>ch</strong>en, in denen das militäris<strong>ch</strong>e<br />
Gr<strong>und</strong>wissen no<strong>ch</strong>mals vertieft wurde, folgten<br />
für beide se<strong>ch</strong>s Wo<strong>ch</strong>en te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Dienst auf<br />
Alouette 3. Es folgten weitere sieben Wo<strong>ch</strong>en<br />
Praktikum, während dem die angehenden<br />
Wa<strong>ch</strong>tmeister bereits bei der Ausbildung der<br />
neu eingerückten Rekruten mithalfen. Als<br />
Höhepunkt wurden die beiden ans<strong>ch</strong>liessend<br />
zum Wa<strong>ch</strong>tmeister befördert.<br />
«Dana<strong>ch</strong> hatten wir Glück», sind sie si<strong>ch</strong> heute<br />
einig. Da in Belp dringend Unterstützung gesu<strong>ch</strong>t<br />
worden war,wurden sie kurzfristig von der eigent-<br />
li<strong>ch</strong> vorgesehenen Verbandsausbildung VBA<br />
«ausgeklinkt» <strong>und</strong> na<strong>ch</strong> Alpna<strong>ch</strong> zur Ums<strong>ch</strong>ulung<br />
auf den Super Puma – respektive Cougar –<br />
ges<strong>ch</strong>ickt. Am 12. März trafen sie in Belp ein, wo<br />
sie bis zum Ende ihrer Militärdienstzeit am 12.<br />
September 2007 im Flugbetrieb mitarbeiten.<br />
Abwe<strong>ch</strong>slung <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Nebst Flugbetrieb mit Alouette 3<strong>und</strong> den Trans-<br />
porthelikoptern Super Puma <strong>und</strong> Cougar helfen<br />
die beiden bei einfa<strong>ch</strong>en Arbeiten an den ver-<br />
s<strong>ch</strong>iedenen Flugzeugen des Lufttransportdienstes<br />
des B<strong>und</strong>es (LTDB) mit. Für eine vertiefte zivile<br />
Ausbildung rei<strong>ch</strong>t die Zeit zwar ni<strong>ch</strong>t. Dafür ist die<br />
Tätigkeit aber ausgespro<strong>ch</strong>en vielseitig: «Die<br />
Arbeit endet für uns ni<strong>ch</strong>t, wenn ein Heli wegfliegt<br />
<strong>und</strong> fängt ni<strong>ch</strong>t erst wieder an, wenn er zurück-<br />
kehrt», meint Peter Hürlimann. Die Arbeit in Belp<br />
Wm Mi<strong>ch</strong>ael Seiler überwa<strong>ch</strong>t den Startvorgang einer Alouette 3. (Bild: Luftwaffe)<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Mens<strong>ch</strong>en A19<br />
sei ohnehin speziell. Es gebe weniger Lastenflüge<br />
als anderswo, dafür mehr Personentransporte.<br />
Bei der K<strong>und</strong>s<strong>ch</strong>aft in Belp –VIP wie B<strong>und</strong>esräte<br />
oder hohe Staatsgäste gehören hier zur Tagesord-<br />
nung –ist ein korrektes Auftreten unumgängli<strong>ch</strong>.<br />
Die Si<strong>ch</strong>erheit der Passagiere steht über allem. So<br />
gilt es immer,darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass keine Leute<br />
hinter den Helikopter –ausserhalb des Si<strong>ch</strong>tbe-<br />
rei<strong>ch</strong>s der Piloten –gelangen. «Wir sind generell<br />
für alles verantwortli<strong>ch</strong>, was r<strong>und</strong> um den Heli<br />
passiert», meint Mi<strong>ch</strong>ael Seiler.<br />
Eine wertvolle Hilfe<br />
«Ein Dur<strong>ch</strong>diener leistet jeweils mit Profis unse-<br />
rer zivilen Organisation Pikettdienst», erklärt<br />
Dienststellenleiter Jakob Moser. Die beiden<br />
Dur<strong>ch</strong>diener seien s<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong> kurzer Zeit weit-<br />
gehend selbstständig <strong>und</strong> würden die Dienst-<br />
stelle, wel<strong>ch</strong>e heute einen 24-St<strong>und</strong>en-Dienst<br />
anbietet, entlasten. In Belp ist eine eigentli<strong>ch</strong>e<br />
Win-Win-Situation entstanden: Das zivile<br />
Stammpersonal freut si<strong>ch</strong> über die Mitarbeit der<br />
beiden Wa<strong>ch</strong>tmeister. Mi<strong>ch</strong>ael Seiler <strong>und</strong> Peter<br />
Hürlimann ihrerseits sind froh, den Militärdienst<br />
auf sol<strong>ch</strong> interessante Weise absolvieren zu<br />
können.<br />
Dass si<strong>ch</strong> die beiden Dur<strong>ch</strong>diener auf dem Flug-<br />
platz so wohl fühlen, hat no<strong>ch</strong> weitere Gründe.<br />
Wm Mi<strong>ch</strong>ael Seiler verfügt über eine Maturität<br />
<strong>und</strong> mö<strong>ch</strong>te später einmal eine zivile Linienpilo-<br />
tenkarriere eins<strong>ch</strong>lagen. Sein Kollege Peter Hür-<br />
limann ist Informatiker. Ihm hat es die Avionik<br />
speziell angetan. Er mö<strong>ch</strong>te später die Fa<strong>ch</strong>-<br />
ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule absolvieren <strong>und</strong> hofft dana<strong>ch</strong> auf<br />
eine interessante Augabe im Avionikberei<strong>ch</strong>. Die<br />
RUAG kann si<strong>ch</strong> auf die Bewerbung eines enga-<br />
gierten jungen Fa<strong>ch</strong>mannes freuen. ■
A20<br />
Personelles der Armee (J1): Aus der Praxis für die Praxis<br />
Checklisten für den WK<br />
Lassen Sie si<strong>ch</strong> vom Mars<strong>ch</strong>befehl<br />
in Ihrem Briefkasten ni<strong>ch</strong>t überras<strong>ch</strong>en!<br />
Informieren Sie si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig, wann<br />
Sie Ihren Dienst leisten müssen. Die na<strong>ch</strong>-<br />
folgenden Checklisten helfen Ihnen bei<br />
der V orbereitung.<br />
Ernst Zbinden, Personelles der Armee (J1)<br />
Einrücken<br />
Si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig über Dienstleistung<br />
informieren (Hols<strong>ch</strong>uld)<br />
Öffentli<strong>ch</strong> anges<strong>ch</strong>lagenes Aufgebotstableau<br />
gilt als Aufgebot<br />
20 Wo<strong>ch</strong>en vor Dienstleistung:<br />
Erhalt der Dienstanzeige mit Kopie<br />
für Arbeitgeber<br />
Gesu<strong>ch</strong>e re<strong>ch</strong>tzeitig s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> stellen<br />
(inkl. Bestätigungen)<br />
Persönli<strong>ch</strong>es Aufgebot mit Mars<strong>ch</strong>befehl<br />
erfolgt ca. 6Wo<strong>ch</strong>en vor Dienstleistung<br />
Bei Ni<strong>ch</strong>terhalt des Mars<strong>ch</strong>befehls:<br />
si<strong>ch</strong> spätestens 14 Tage vor WK beim<br />
Kdt melden<br />
Mars<strong>ch</strong>befehl gilt als Generalabonnement<br />
während der ganzen Dienstleistung<br />
(in Uniform)<br />
Vollständigkeit <strong>und</strong> Einsatzbereits<strong>ch</strong>aft<br />
der Ausrüstung si<strong>ch</strong>erstellen<br />
Packung für das Einrücken erstellen<br />
Den Angehörigen Dienstadresse, inklusive<br />
Militärleitzahl, bekannt geben<br />
Korrekt gekleidet zum Dienst ers<strong>ch</strong>einen.<br />
Einrücken mit Dienstanzug (Ausnahmen<br />
stehen auf dem Mars<strong>ch</strong>befehl)<br />
Persönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung nie unbeaufsi<strong>ch</strong>tigt<br />
stehen lassen: AdA ist für die persönli<strong>ch</strong>e<br />
Ausrüstung verantwortli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> haftet für<br />
Verlust <strong>und</strong> Bes<strong>ch</strong>ädigung<br />
Wer krank oder verletzt, aber reisefähig<br />
ist, muss einrücken <strong>und</strong> meldet si<strong>ch</strong><br />
bei der sanitaris<strong>ch</strong>en Eintrittsmusterung<br />
(SEM)<br />
Wer ni<strong>ch</strong>t reisefähig ist, meldet si<strong>ch</strong> umge-<br />
hend s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Kdt mit Dienstbü<strong>ch</strong>lein<br />
<strong>und</strong> Arztzeugnis (inkl. Bestätigung der<br />
Reiseunfähigkeit)<br />
Entlassung<br />
Dienstbü<strong>ch</strong>lein in Empfang nehmen<br />
<strong>und</strong> sofort kontrollieren, ob Diensttage<br />
eingetragen sind<br />
Sold in Empfang nehmen<br />
EO-Karte ausgefüllt in Empfang nehmen<br />
Persönli<strong>ch</strong>e Waffe: Si<strong>ch</strong>erheitskontrolle<br />
persönli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>führen; bei Stgw Serie-<br />
feuersperre («auf weiss») immer einge-<br />
s<strong>ch</strong>altet<br />
Munitionsbefehl:<br />
Ausser der Tas<strong>ch</strong>enmunition keine Munition<br />
oder Munitionsteile mit na<strong>ch</strong> Hause nehmen<br />
SPECIMEN<br />
Persönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung:<br />
AdA ist verantwortli<strong>ch</strong>, dass Kleider<br />
<strong>und</strong> Material vor Entlassung retabliert <strong>und</strong><br />
vollständig sind<br />
Die persönli<strong>ch</strong>e militäris<strong>ch</strong>e Ausrüstung<br />
ist zu Hause diebstahlsi<strong>ch</strong>er aufzubewahren.<br />
Beim Stgw ist der Vers<strong>ch</strong>luss von der Waffe<br />
getrennt aufzubewahren<br />
Tenü für Entlassung: Dienstanzug ■<br />
Weitere Informationen<br />
• www.armee.<strong>ch</strong>/info<br />
• Brevier (Bros<strong>ch</strong>üre 51.002/I)
Reserve der Armee<br />
Eingeteilt in die Reserve:<br />
Was heisst das konkret?<br />
Die Reserve umfasst hö<strong>ch</strong>stens 80'000 Angehörige der Armee.<br />
Sie ist das erste Element des Aufwu<strong>ch</strong>ses <strong>und</strong> erhöht die Hand-<br />
lungsfreiheit der Behörden in zweifa<strong>ch</strong>er W eise: Erstens steigert<br />
sie die Dur<strong>ch</strong>haltefähigkeit der Armee, indem sie in länger<br />
dauernden militäris<strong>ch</strong>en Operationen die personellen Ablösungen<br />
si<strong>ch</strong>erstellt. Zweitens trägt sie zu einer grösseren Kampfkraft der<br />
Armee bei, da dank der Reserve die Anzahl Formationen erhöht<br />
werden kann.<br />
Anton Domig, Personelles der Armee (J1)<br />
In die Reserve werden Angehörige der Armee (AdA) eingeteilt, die ihre<br />
reguläre Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t in der aktiven Armee absolviert haben, die<br />
aber vom Jahrgang her no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aus der Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t entlassen<br />
werden können. Dies betrifft beispielsweise einen Soldaten, der regelmäs-<br />
sig seine se<strong>ch</strong>s WK geleistet hat <strong>und</strong> zwis<strong>ch</strong>en 27 <strong>und</strong> 30 Jahre alt ist.<br />
Oder einen Dur<strong>ch</strong>diener, der als 20-Jähriger seine Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t<br />
am Stück absolviert hat.<br />
Die in die Reserve eingeteilten AdA werden zu keinen Dienstleis-<br />
tungen mehr aufgeboten. Bei den Offizieren sind Ausnahmen mögli<strong>ch</strong>:<br />
•Sub Of: Aufgebot für hö<strong>ch</strong>stens zwei Diensttage pro Jahr (bis zur Erfül-<br />
lung ihrer Gesamtdienstleistungspfli<strong>ch</strong>t);<br />
•Hptm <strong>und</strong> Stabsof: Aufgebot für hö<strong>ch</strong>stens fünf Diensttage pro Jahr (bis<br />
zur Entlassung aus der Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t).<br />
Immer no<strong>ch</strong> militärdienstpfli<strong>ch</strong>tig<br />
A<strong>ch</strong>tung: Die in die Reserve eingeteilten AdA sind immer no<strong>ch</strong> militär-<br />
dienstpfli<strong>ch</strong>tig. Das heisst, dass die Pfli<strong>ch</strong>ten gemäss Militärgesetz einzu-<br />
halten sind, insbesondere die «Pfli<strong>ch</strong>ten ausser Dienst»:<br />
•Meldepfli<strong>ch</strong>t (z.B. Adresse, Beruf, Auslandurlaub);<br />
•si<strong>ch</strong>ere Aufbewahrung <strong>und</strong> Unterhalt der persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung;<br />
•Erfüllung der S<strong>ch</strong>iesspfli<strong>ch</strong>t;<br />
•Befolgung der übrigen Vors<strong>ch</strong>riften über das Verhalten ausser Dienst.<br />
Weitere Informationen:<br />
•Brevier,Kapitel 6<br />
•www.armee.<strong>ch</strong>/info<br />
➔ Reserve<br />
➔ Dienstvers<strong>ch</strong>iebung/Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Gr<strong>und</strong>lagen<br />
•Hotline Personelles der Armee (J1):<br />
Tel. 031 324 24 24;<br />
personelles.j1@vtg.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />
■<br />
G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Service A21<br />
Dau e r der M ilit ä r dienstpflic h t f ür die Manns c h a f tsg r a de u nd U n t e r offiz ier e<br />
Falls die G e s a m t dienstleistungs pflic h tvo r dem 30. A lt e rsja h r e r f ü lltwir d, e r folgt die E int eilu ng in<br />
die R e s e rve b iszur E n t la ssung im Jah r,indem d a s30 . A lt e rsja h rvollendetwir d.<br />
S d t | G f r | Obgfr 260 Tage ▲<br />
K pl 260 Tage �<br />
W m 400 Tage �<br />
Obw m 430 Tage �<br />
R e s e rve<br />
Übe r g a ngsregelu ng f ür A d A ,die ihr e RS v o r dem 3 1. D e z emb e r2003 abs olv iert h aben:<br />
▲ leisten höc h stens 1 30 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe;<br />
� leisten höc h stens 1 60 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe.<br />
E n t l a ssung 30 Jah r e<br />
Falls S ie die D ienstpflic h t<br />
e rst n a<strong>ch</strong>dem 30. A lt e rsja h r<br />
e r f ü llen, e r folgt die<br />
E n t la ssung zwis c hen dem<br />
3 1. u nd 3 4. A lt e rsja h r<br />
ohne v o r her ige E int eilu ng<br />
in die R e s e rve.<br />
Dau e r der M ilit ä r dienstpflic h t f ür die höher en U n t e r offiz ier e<br />
Falls die G e s a m t dienstleistungs pflic h tvo r dem 36. b zw.42 . A lt e rsja h r e r f ü lltwir d, e r folgt die E int<br />
eilu ng in die R e s e rve b iszur E n t la ssung im Jah r,indem d a s36 . b zw.42 . A lt e rsja h rvollendetwir d.<br />
G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />
* F w 450 Tage �<br />
* H p t f w 5 00 Tage �<br />
* F o ur 5 00 Tage �<br />
**A dj U of ( L og Z fhr+T e c h U of) 620 Tage �<br />
**S t abs a dj 670 Tage<br />
**Hau p t - u nd C hefa dj 770 Tage<br />
Dau e r der M ilit ä r dienstpflic h t f ür die S u bal t e r noffiz ier e<br />
Falls die G e s a m t dienstleistungs pflic h tvo r dem 36. A lt e rsja h r e r f ü lltwir d, e r folgt die E int eilu ng in<br />
die R e s e rve u nd E n t la ssung im Jah r,indem d a s36 . A lt e rsja h rvollendetwir d. S ie können in dies e r<br />
Z eitzu höc h stens2Tagen p r o Jah r b iszur E r f ü llu ng der G e s a m t dienstleistungs pflic h tvon 600 Tagen<br />
a u fgeb o t en w e r den.<br />
G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />
Obl t 600 Tage<br />
R e s e rve<br />
Übe r g a ngsregelu ng f ür A d A ,die ihr e RS v o r dem 3 1. D e z emb e r2003 abs olv iert h aben:<br />
S u balt e r noffiz ier eleisten höc h stens200 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe. D ie G e s a m t dienstleistungs<br />
pflic h t der A r mee 95 v on 770 Tagen d a r fnic h tüb e rsc h r itten w e r den.<br />
E n t l a ssung 36 Jah r e<br />
R e s e rve<br />
R e s e rve<br />
Übe r g a ngsregelu ng f ür A d A ,die ihr e RS v o r dem 3 1. D e z emb e r2003 abs olv iert h aben:<br />
� leisten höc h stens200 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe. D ie G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />
der A r mee 95 v on 5 70 Tagen f ür F o urier e b zw.59 0 Tagen f ür F eldw eib el, Hau p t feldw eib el u nd<br />
A djuta n t U n t e r offiz ier (na<strong>ch</strong> A r mee 95) d a r fnic h tüb e rsc h r itten w e r den.<br />
B ei B eda r fkönnen S ie<br />
a u c hlä ngstens b iszu m<br />
E nde des Jah re s ,indem<br />
S ie d a s 4 0 . A lte rsja h rvollenden,<br />
einget eilt b leib en.<br />
V e rweilda u e r Hau p t leute u nd S t abs offiz ier e<br />
E ine Z uteilu ng in die R e s e rveer folgt in der R egel n a<strong>ch</strong>de r o r dent lic hen V e rweilda u e rvon 4 b is<br />
8 WK in der F u nkt ion oder im K omma ndo. S ie können in der R e s e rve zu höc h stens 5 Tagen p r o Jah r<br />
a u fgeb o t en w e r den.<br />
D ienstleistungs pflic h t = V e rweilda u e r R e s e rve<br />
m a x .5Tage p r o Jah r<br />
* H p t m | **S t abs of<br />
E n t l a ssung 3 4 Jah r e<br />
E n t l a ssung * 36 | **4 2 Jah r e<br />
E n t l a ssung 4 0 Jah r e<br />
E n t l a ssung<br />
* 4 2 | **5 0 Jah r e
A22<br />
Das Rüstungsprogramm 2007<br />
Stärkung der Führung <strong>und</strong> Aufklärung<br />
Mit dem Rüstungsprogramm 2007 (RP 07)<br />
beantragt der B<strong>und</strong>esrat dem P arlament<br />
Bes<strong>ch</strong>affungen für 581 Millionen Franken.<br />
Das RP 07 sieht einen zweiten Ausbau-<br />
s<strong>ch</strong>ritt für das Führungsinformations-<br />
system <strong>Heer</strong> <strong>und</strong> eine Leistungssteigerung<br />
der T elekommunikationsinfrastruktur<br />
vor. W eiter soll ein Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulator<br />
für den P anzer 87 Leopard WE bes<strong>ch</strong>afft<br />
werden.<br />
Christian Kurth,<br />
Chef Kommunikation Planungsstab der Armee<br />
Die Investitionen verteilen si<strong>ch</strong> auf die Fähigkei-<br />
ten «Führung <strong>und</strong> Aufklärung in allen Lagen»<br />
sowie «Waffenwirkung». Die direkte Inlandpro-<br />
duktion der Bes<strong>ch</strong>affungen aus dem RP 07<br />
beträgt 461 Millionen Franken. Dazu kommen<br />
89 Millionen indirekte Beteiligung dur<strong>ch</strong> Kom-<br />
pensationsges<strong>ch</strong>äfte. Somit wirken si<strong>ch</strong> insge-<br />
samt 550 Millionen Franken oder 95 Prozent<br />
des RP 07 auf die Bes<strong>ch</strong>äftigung in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
aus.<br />
Das Te<strong>ch</strong>nologieniveau anheben<br />
In der S<strong>ch</strong>weizer Armee liegt das Te<strong>ch</strong>nologieni-<br />
veau im Berei<strong>ch</strong> Führung unter dem aus militä-<br />
ris<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tspunkten notwendigen Stand<br />
sowie unter demjenigen der mit der S<strong>ch</strong>weiz<br />
verglei<strong>ch</strong>baren Staaten. Mit den Projekten<br />
Luftraumüberwa<strong>ch</strong>ungs- <strong>und</strong> Einsatzleitsystem<br />
(FLORAKO), Integriertes Funkaufklärungs- <strong>und</strong><br />
Sendesystem (IFASS) <strong>und</strong> Führungsinformati-<br />
onssystem <strong>Heer</strong> (FIS HE) wurden diesbezügli<strong>ch</strong><br />
in den vergangenen Jahren wi<strong>ch</strong>tige Forts<strong>ch</strong>ritte<br />
erzielt.<br />
Die mit dem Vorhaben Leistungssteigerung Tele-<br />
kommunikationsinfrastruktur (LSTT) beantragten<br />
Kommunikationsmittel sind eine notwendige<br />
Anpassung der Stückzahlen, um alle Ausbil-<br />
dungsdienste <strong>und</strong> wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Einsätze<br />
ermögli<strong>ch</strong>en zu können.<br />
Der Einbezug eines Hauptwaffensystems in die<br />
moderne lasersimulationsunterstützte Ausbil-<br />
dung ist eine wi<strong>ch</strong>tige Ergänzung dieser reali-<br />
tätsnahen S<strong>ch</strong>ulungsmethode, mit der si<strong>ch</strong> die<br />
Armee bereits auf ein hohes te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>es<br />
Niveau begeben hat.<br />
Führungsinformationssystem <strong>Heer</strong>,<br />
2. Ausbaus<strong>ch</strong>ritt<br />
FIS HE besteht aus miteinander verb<strong>und</strong>enen,<br />
mobil <strong>und</strong> stationär eingesetzten Computern.<br />
Damit kann auf allen hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Stufen effi-<br />
zient geführt werden. Im Ans<strong>ch</strong>luss an die mit<br />
dem RP 06 bewilligte Bes<strong>ch</strong>affung erfolgt nun<br />
ein weiterer Ausbaus<strong>ch</strong>ritt. Ziel ist die verbesser-<br />
te Führungsfähigkeit bei der Raumsi<strong>ch</strong>erung<br />
<strong>und</strong> bei subsidiären Einsätzen.<br />
Mit dem zweiten Ausbaus<strong>ch</strong>ritt wird die Hand-<br />
lungsfreiheit bezügli<strong>ch</strong> der Einsätze erweitert<br />
<strong>und</strong> die Ausbildungskapazität des <strong>Heer</strong>es dur<strong>ch</strong><br />
zusätzli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ulungsinfrastruktur erhöht.<br />
FIS HE erlaubt den Austaus<strong>ch</strong> von Informationen<br />
über alle Hierar<strong>ch</strong>iestufen hinweg mit dem<br />
Ziel, ein gemeinsames Lagebild zu s<strong>ch</strong>affen.<br />
Die Ents<strong>ch</strong>eidungsträger kennen die genauen<br />
Standorte <strong>und</strong> Zustände ihrer eigenen Truppe<br />
<strong>und</strong> erhalten unverzügli<strong>ch</strong> die jeweils aktuellen<br />
Aufklärungs- <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>ungsergebnisse. Diese<br />
Informationen erlauben es ihnen, ras<strong>ch</strong> zu agie-<br />
ren. Ausgerüstet werden die zwei ABC-Bataillo-<br />
ne, ein Katastrophenhilfebataillon, ein Genieba-
taillon, zwei zusätzli<strong>ch</strong>e Infanteriebataillone sowie<br />
einige kleinere Einheiten in Kompaniestärke<br />
(Bereits<strong>ch</strong>aftsformationen). Im Weiteren werden<br />
die stationären Kommandoposten der Armee bis<br />
auf Stufe Territorialregionen, Einsatzbrigaden,<br />
militäris<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Lehrverbände mit FIS<br />
HE ergänzt. Das Ausbildungszentrum der Armee<br />
in Luzern <strong>und</strong> fünf Waffenplätze erhalten zudem<br />
FIS HE-spezifis<strong>ch</strong>e Ausbildungsräume.<br />
Leistungssteigerung<br />
Telekommunikationsinfrastruktur<br />
Die Telekommunikationssysteme der Armee<br />
müssen den neuen Bedürfnissen an Leistung<br />
<strong>und</strong> Quantität angepasst werden. Es betrifft die<br />
früher bes<strong>ch</strong>afften Ri<strong>ch</strong>tstrahlsysteme, das Inte-<br />
grierte Militäris<strong>ch</strong>e Fernmeldesystem (IMFS)<br />
sowie das taktis<strong>ch</strong>e Funksystem SE-240.<br />
Das Ri<strong>ch</strong>tstrahlsystem R-905 ist ein leistungsfä-<br />
higes Verbindungsmittel zwis<strong>ch</strong>en vers<strong>ch</strong>ieden-<br />
sten Vermittlungseinri<strong>ch</strong>tungen. Ursprüngli<strong>ch</strong> für<br />
den Einsatz im IMFS vorgesehen, dient es heute<br />
au<strong>ch</strong> anderen militäris<strong>ch</strong>en Netzen als zuverläs-<br />
sige Verbindung für Distanzen bis zu 35 km<br />
Si<strong>ch</strong>tverbindung.<br />
Das Ri<strong>ch</strong>tstrahl-Breitbandübertragungssystem<br />
verbindet als Datenautobahn die wi<strong>ch</strong>tigen<br />
Standorte der Landesregierung, der Armee ein-<br />
s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> der Luftwaffe <strong>und</strong> zivile Einri<strong>ch</strong>tun-<br />
gen der Flugsi<strong>ch</strong>erung.<br />
Das IMFS ist das Telekommunikationsmittel der<br />
mobil eingesetzten Truppe. Anfängli<strong>ch</strong> für die<br />
Spra<strong>ch</strong>kommunikation auf <strong>und</strong> zwis<strong>ch</strong>en den<br />
Kommandoposten ab Stufe Bataillon <strong>und</strong> höher<br />
vorgesehen, versieht es heute au<strong>ch</strong> für die Daten-<br />
kommunikation seinen Dienst auf allen Stufen.<br />
Um sofort eine autonome <strong>und</strong> unabhängige Tele-<br />
kommunikationsinfrastruktur aufbauenzukönnen,<br />
werden so genannte Kommunikationsfahrzeuge<br />
auf der Basis des Rads<strong>ch</strong>ützenpanzers PIRANHA<br />
IIIC in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Ausführungen realisiert.<br />
Das mit dem RP 05 bes<strong>ch</strong>affte Funkssystem<br />
SE-240 entspri<strong>ch</strong>t dem aktuellen Stand der<br />
Te<strong>ch</strong>nik. In der ersten Tran<strong>ch</strong>e vor allem als Mit-<br />
tel für die Führung der ersten St<strong>und</strong>e von Trup-<br />
pen-Elementenineiner Distanz von 20–200 km<br />
mittels Spra<strong>ch</strong>e vorgesehen, soll nun eine weite-<br />
re Tran<strong>ch</strong>e von Geräten für die Datenfunkanbin-<br />
dung für das FIS HE realisiert werden.<br />
Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulator<br />
Panzer 87 Leopard WE<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A23<br />
Der LASSIM Leo ersetzt die veralteten S<strong>ch</strong>iess-<br />
Simulatoren, die mit dem RP 84 bes<strong>ch</strong>afft wur-<br />
den. Es werden au<strong>ch</strong> die Nebenwaffen (Mas<strong>ch</strong>i-<br />
nengewehre) na<strong>ch</strong>gebildet. Mit dem neuen<br />
Simulator können Daten bezügli<strong>ch</strong> Gelände-<br />
position, S<strong>ch</strong>adensimulation, den beteiligten<br />
Waffensystemen <strong>und</strong> deren Wirkung an eine<br />
Leitzentrale gesendet werden. Das erlaubt eine<br />
effizientere Ausbildung der Panzerbesatzung.<br />
Die s<strong>ch</strong>wierigste Aufgabe für die Manns<strong>ch</strong>aft<br />
des Panzer 87 Leopard ist das Treffen eines<br />
fahrenden Ziels. Bis Distanz, Fahrges<strong>ch</strong>windig-<br />
keit <strong>und</strong> Fahrtri<strong>ch</strong>tung beziehungsweise der<br />
daraus abgeleitete Vorhaltepunkt ri<strong>ch</strong>tig<br />
bestimmt werden können, brau<strong>ch</strong>t es viel<br />
Übung. Eingesetzt wird der LASSIM Leo gegen<br />
Zielfahrzeuge oder im Duell gegen andere Fahr-<br />
zeuge, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls mit Lasers<strong>ch</strong>uss-Simu-<br />
latoren ausgerüstet sind.<br />
Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulation bietet keinen vollstän-<br />
digen Ersatz für den Einsatz mit dem E<strong>ch</strong>tsys-<br />
tem, deshalb kann ni<strong>ch</strong>t völlig auf das S<strong>ch</strong>ies-<br />
sen mit Übungs- <strong>und</strong> Kampfmunition verzi<strong>ch</strong>tet<br />
werden. ■<br />
Führung <strong>und</strong> Aufklärung in allen Lagen Mio. CHF<br />
Führungsinformationssystem <strong>Heer</strong>,2.Ausbaus<strong>ch</strong>ritt 278<br />
Leistungssteigerung Telekommunikationsinfrastruktur 277<br />
Waffenwirkung<br />
(Bilder: ZEM, armasuisse)<br />
Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulator Panzer 87 Leopard WE 26<br />
Total 581
A24<br />
Züspa 2007<br />
Rennbahn Oerlikon:<br />
Erfolgspiste für das VBS<br />
An der traditionellen Zür<strong>ch</strong>er Herbstmesse Züspa präsentiert si<strong>ch</strong><br />
das VBS mit einer grossen Leistungss<strong>ch</strong>au. Auf dem Gelände der<br />
offenen Rennbahn Züri<strong>ch</strong> wird vis-à-vis des Messezentrums ein<br />
11’000 Quadratmeter grosses Ausstellungsgelände mit modul-<br />
artigen Holzbauten erstellt. Alle Departementsteile zeigen die<br />
interessantesten Neuigkeiten aus ihren Berei<strong>ch</strong>en.<br />
Verteidigung<br />
Waffen- <strong>und</strong> Geräte-Ausstellung, Taxifahrten mit S<strong>ch</strong>ützenpanzer,Armee-<br />
tierdörfli, Demonstration der Rettungstruppen, aktuelle Luftlage, S<strong>ch</strong>iess-<br />
<strong>und</strong> Fahrsimulatoren, Militärpolizei, UN-Beoba<strong>ch</strong>terturm, Minenräumung,<br />
Rekrutierung <strong>und</strong> Personalwesen der Armee, Militärmusik …<br />
Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz<br />
Erdbebensimulator, Nationale Alarmzentrale, Ausstellung <strong>und</strong> Demonstra-<br />
tionen von Feuerwehr /Polizei /Rettungsdiensten, Labor-Bar …<br />
Sport<br />
E<strong>ch</strong>te Bobbahn mit Ans<strong>ch</strong>iebwettbewerb, Kletterwand, elektronis<strong>ch</strong>e Tor-<br />
s<strong>ch</strong>usswand, Infos zu UEFA EURO 2008, Auftritte vieler Spitzensportler,<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Bewegungsförderungsaktivitäten, Höhentrainings-Zelt …<br />
armasuisse<br />
Elektronis<strong>ch</strong>e Körpervermessung für die Uniformierung (Scanline),<br />
s<strong>ch</strong>weissabsorbierende Bekleidungste<strong>ch</strong>nologie, Rüstungsausstellung …<br />
Events<br />
Auftritte vers<strong>ch</strong>iedener Militärmusik-Formationen, Modes<strong>ch</strong>auen, Pferde-<br />
<strong>und</strong> H<strong>und</strong>evorführungen, Bistro Militaire…<br />
Guts<strong>ch</strong>ein<br />
Für einen Tageseintritt an der Züspa 2007<br />
zum halben Preis von Fr.6.– (statt Fr.12.–)<br />
Dieser Guts<strong>ch</strong>ein kann direkt an der Tageskasse<br />
der Züspa eingelöst werden<br />
Züspa 2007 –<br />
die Zür<strong>ch</strong>er Herbstmesse<br />
Dauer: 21. bis 30. September 2007<br />
Geöffnet: Mo bis Fr: 12 bis 20 Uhr<br />
Sa <strong>und</strong> So: 10 bis 19 Uhr<br />
Tägli<strong>ch</strong>: spezielle VBS-Abendevents<br />
bis 21:30 Uhr<br />
(ohne Eintrittspreis)<br />
Ort: Messezentrum Züri<strong>ch</strong><br />
Rennbahn Oerlikon<br />
Anreise: mit ÖV (Messetickets)<br />
Eintritt: 6Franken (mit Guts<strong>ch</strong>ein)<br />
Info: www.vbs.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />
www.zuespa.<strong>ch</strong><br />
Guts<strong>ch</strong>ein<br />
Für eine Original-Militärkäses<strong>ch</strong>nitte<br />
mit einer Preisreduktion von Fr.2.–<br />
Dieser Guts<strong>ch</strong>ein kann direkt im Bistro Militaire<br />
eingelöst werden
8<br />
Die Miliztätigkeit als F<strong>und</strong>ament unserer Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
Au<strong>ch</strong> das Dorf brau<strong>ch</strong>t Leute wie<br />
Mike S<strong>ch</strong>neider<br />
Die Zukunft der Miliztätigkeit –imMilitär<br />
wie in der P olitik –wird immer wieder<br />
kontrovers diskutiert. Für Mike S<strong>ch</strong>neider,<br />
Kommandant das Infanteriebataillon 65,<br />
ist der Einsatz für das Gemeinwohl keine<br />
Frage. Seit Kurzem ist er au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Präsi-<br />
dent seiner W ohngemeinde Beggingen.<br />
T ext <strong>und</strong> Bilder: Major Axel Zimmermann<br />
Chef Medien Infanteriebrigade 7<br />
Beggingen liegt zwar ni<strong>ch</strong>t am Ende der Welt,<br />
aber ganz hinten im S<strong>ch</strong>affhausis<strong>ch</strong>en. Die Kan-<br />
tonshauptstadt ist von dort aus mit einem Gelän-<br />
defahrzeug über den Randen errei<strong>ch</strong>bar, die<br />
bequemere Hauptstrasse ma<strong>ch</strong>t einen 25 Kilo-<br />
meter weiten Umweg dur<strong>ch</strong>s Klettgau. Beggin-<br />
gen hat nur 500 Einwohner <strong>und</strong> liegt einsam an<br />
der Nordgrenze der S<strong>ch</strong>weiz. Die Leute leben<br />
von der Landwirts<strong>ch</strong>aft, arbeiten als Chauffeure<br />
oder sind Tagespendler zu den S<strong>ch</strong>affhauser<br />
Industrieorten. Die Begginger Feuerwehr funk-<br />
tioniert no<strong>ch</strong> rein infanteristis<strong>ch</strong>: Die Leiter wird<br />
mit Manneskraft ges<strong>ch</strong>oben. Einzig ein Oldtimer-<br />
VW-Bus dient dem Transport der Atems<strong>ch</strong>utzge-<br />
räte. Wenn es brennt, rücken die Bauern mit<br />
ihren Traktoren <strong>und</strong> Druckfässern zum Lös<strong>ch</strong>en<br />
ein. Jeweils am Samstag wis<strong>ch</strong>t ein Vertreter pro<br />
Familie den Strassenabs<strong>ch</strong>nitt vor dem Haus.<br />
Die Gemeindeverwaltung bietet keine einzige<br />
100-Prozent-Stelle an. Beggingen ist ein be-<br />
s<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es Fleck<strong>ch</strong>en Erde, das besonders<br />
kinderrei<strong>ch</strong> ist.<br />
Ein Zugezogener wird Gemeindepräsident<br />
Karin <strong>und</strong> Mike S<strong>ch</strong>neider sind beide ni<strong>ch</strong>t in<br />
Beggingen aufgewa<strong>ch</strong>sen –aber sie s<strong>ch</strong>ätzen<br />
ihren frei gewählten Wohnort. 1997 sind sie in<br />
ein Haus von 1856 gezogen. Das Holz für die<br />
Heizung besorgen sie selbst. Haus <strong>und</strong> Vorplatz<br />
bieten viele Spielecken für die Kinder. Die hei-<br />
meligen Räume sind nur sanft renoviert, sodass<br />
Mike S<strong>ch</strong>neider mit seiner Frau Karin <strong>und</strong> den Tö<strong>ch</strong>tern Alessia <strong>und</strong> Amanda<br />
si<strong>ch</strong> der 1,92 Meter grosse Mike regelmässig<br />
bücken muss. «Es war eine lange Überlegung,<br />
hier na<strong>ch</strong> hinten zu ziehen», gibt der Familienva-<br />
ter rückblickend zu. Städter, die das idyllis<strong>ch</strong>e<br />
Land su<strong>ch</strong>en, aber do<strong>ch</strong> anonym leben wollen,<br />
haben es ni<strong>ch</strong>t gut im kleinen Dorf. Spätestens<br />
na<strong>ch</strong> dem Quartierfest, das sie meiden, oder<br />
dem Bazar, zudem sie keinen Ku<strong>ch</strong>en beisteu-<br />
ern, stossen sie auf Ablehnung. Do<strong>ch</strong> die Fami-<br />
lie S<strong>ch</strong>neider ist ni<strong>ch</strong>t nur kontaktfreudig <strong>und</strong><br />
hilfsbereit, sie ist zudem initiativ <strong>und</strong> gastfre<strong>und</strong>-<br />
li<strong>ch</strong>. Ein grosser, selbst gezimmerter Familien-<br />
tis<strong>ch</strong> ist oft gut besetzt. Für Karin <strong>und</strong> die beiden<br />
Mäd<strong>ch</strong>en, Alessia ist 10- <strong>und</strong> Amanda ist 8-jäh-<br />
rig, gehört das umfangrei<strong>ch</strong>e öffentli<strong>ch</strong>e Enga-<br />
gement des Vaters wie selbstverständli<strong>ch</strong> zum<br />
Leben. Allerdings gibt Karin S<strong>ch</strong>neider zu:<br />
«Immer wieder muss man Kompromisse<br />
su<strong>ch</strong>en. Und stressig darf es ni<strong>ch</strong>t permanent<br />
sein.» Mike S<strong>ch</strong>neider wurde am 11. März 2007<br />
Gemeindepräsident von Beggingen.
Mitma<strong>ch</strong>en ist eine Pfli<strong>ch</strong>t<br />
Die Ämter können in Beggingen no<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong><br />
besetzt werden. Wer si<strong>ch</strong> als Zugezogener inte-<br />
grieren will, der muss mitma<strong>ch</strong>en –au<strong>ch</strong> wenn<br />
es ni<strong>ch</strong>t unbedingt so intensiv sein muss, wie<br />
Mike S<strong>ch</strong>neider es vorma<strong>ch</strong>t. «Man<strong>ch</strong>mal kom-<br />
me i<strong>ch</strong> in die Pfli<strong>ch</strong>t, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
getraue, nein zu sagen», begründet er fast ent-<br />
s<strong>ch</strong>uldigend sein überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>es Enga-<br />
gement: Seit fünf Jahren gehört er dem Gemein-<br />
derat an, in der Feuerwehr amtet er als Sekretär<br />
des Einsatzleiters, in der Freizeit hilft er im<br />
S<strong>ch</strong>ützenverein mit, <strong>und</strong> er ist Mitglied der örtli-<br />
<strong>ch</strong>en Jagdgruppe. Dass Mike S<strong>ch</strong>neider zudem<br />
der SVP angehört, der einzigen politis<strong>ch</strong>en Par-<br />
tei von Beggingen, ergibt si<strong>ch</strong> mit seiner bürger-<br />
li<strong>ch</strong>en Gesinnung s<strong>ch</strong>on fast von selbst.<br />
«Du ma<strong>ch</strong>st das dann s<strong>ch</strong>on!», hiess es im<br />
Dorf s<strong>ch</strong>on lange. Ein Generationenwe<strong>ch</strong>sel im<br />
Gemeindepräsidium zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> ab. Als dann<br />
aber S<strong>ch</strong>neiders Vorgänger,bereits 21 Jahre im<br />
Amt <strong>und</strong> mit ges<strong>und</strong>heitli<strong>ch</strong>en Problemen kämp-<br />
fend, überras<strong>ch</strong>end zurücktrat, galt es spontan<br />
zu ents<strong>ch</strong>eiden. «Auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> einem<br />
neuen Gemeindepräsidenten sind die Begginge-<br />
rinnen <strong>und</strong> Begginger ras<strong>ch</strong> fündig geworden»,<br />
s<strong>ch</strong>rieben die «S<strong>ch</strong>affhauser Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten»<br />
bereits am Vorabend der Wahl. «Für mi<strong>ch</strong> ist es<br />
ein Stück Kultur», sagt der neue Gemeindepräsi-<br />
dent Mike S<strong>ch</strong>neider über den Einsatz für sein<br />
Dorf. Das intensiv diskutierte Projekt der S<strong>ch</strong>aff-<br />
hauser Gemeindefusionen zu nur no<strong>ch</strong> 7Einhei-<br />
ten ist vom Tis<strong>ch</strong> –zum Glück für S<strong>ch</strong>neider.<br />
«Wir in Beggingen denken do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> wie<br />
die im 20 Kilometer entfernten Beringen, das<br />
unser Hauptort geworden wäre», sagt der Zuge-<br />
zogene im Brustton der Überzeugung. Die Dis-<br />
krepanzen <strong>und</strong> Abgrenzungen zwis<strong>ch</strong>en Beggin-<br />
gen <strong>und</strong> dem Na<strong>ch</strong>bardorf S<strong>ch</strong>leitheim, beurteilt<br />
er als ges<strong>und</strong>. «I<strong>ch</strong> bin gegen Zwangs-Gemein-<br />
defusionen», sagt S<strong>ch</strong>neider.Do<strong>ch</strong> immer mag er<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 9<br />
ni<strong>ch</strong>t politisieren. Au<strong>ch</strong> wenn er im Dorfrestau-<br />
rant sitzt, erlaubt er si<strong>ch</strong> bei Bedarf, sein Anre<strong>ch</strong>t<br />
auf ein Privatleben dur<strong>ch</strong>zusetzen. «I<strong>ch</strong> will jetzt<br />
ni<strong>ch</strong>ts von Politik hören!», sagt er notfalls kurz.<br />
Das Ziel ist klar<br />
Mike S<strong>ch</strong>neider ist 40-jährig. Seit letztem Jahr<br />
ist er als Oberstleutnant Kommandant des Infan-<br />
teriebataillons 65. Ein neuer Lebensabs<strong>ch</strong>nitt<br />
beginnt. Um sein Berufsleben besser mit dem<br />
Nebenamt des Gemeindepräsidenten in Ein-<br />
klang zu bringen, we<strong>ch</strong>selt er seine Hauptarbeit.<br />
Bisher war der Mas<strong>ch</strong>ineningenieur stellvertre-<br />
tender Ges<strong>ch</strong>äftsführer eines Unternehmens im<br />
zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Pfäffikon. Ein kleines biss<strong>ch</strong>en<br />
will er zwar der angestammten Firma no<strong>ch</strong> als<br />
Berater treu bleiben. Do<strong>ch</strong> neu wird er Chef des<br />
S<strong>ch</strong>affhauser Zivils<strong>ch</strong>utz-Ausbildungszentrums.<br />
Mit dieser Anstellung ist es ihm besser mögli<strong>ch</strong>,<br />
si<strong>ch</strong> optimal für seine politis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> militäri-<br />
s<strong>ch</strong>en Nebenaufgaben einzusetzen. ■
10<br />
Rückblick des abtretenden Zür<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheitsdirektors Ruedi Jeker<br />
«Beeindruckt von der Motivation<br />
<strong>und</strong> Leistung»<br />
Mitte Mai gab der Zür<strong>ch</strong>er Regierungsrat<br />
Ruedi Jeker sein Amt ab. In den letzten<br />
dreieinhalb Jahren war Jeker als Si<strong>ch</strong>er-<br />
heitsdirektor unter anderem für das Mili-<br />
tär im Kanton Züri<strong>ch</strong> zuständig. Der ehe-<br />
malige Militärpilot zeigte stets grosses<br />
Interesse an der Arbeit der Inf Br 7<strong>und</strong><br />
pflegte einen engen Kontakt. Im na<strong>ch</strong>fol-<br />
genden Beitrag hält er Rücks<strong>ch</strong>au.<br />
Dr. Ruedi Jeker,<br />
Militärdirektor des Kantons Züri<strong>ch</strong> (bis Mai 2007)<br />
«Beeindruckt von der Motivation <strong>und</strong> Leistung» –<br />
Mit diesen Worten hat die letzte Ausgabe Ihrer<br />
Brigadezeitung das Ergebnis meines Besu<strong>ch</strong>s<br />
beim Inf Bat 70 im vergangenen Sommer<br />
ums<strong>ch</strong>rieben. Zahlrei<strong>ch</strong>e weitere Besu<strong>ch</strong>e bei<br />
Truppen <strong>und</strong> Stäben der Inf Br 7<strong>und</strong> meine<br />
eigene, langjährige militäris<strong>ch</strong>e Erfahrung erlau-<br />
ben es mir,dieses Urteil für die ganze Brigade zu<br />
wiederholen.<br />
Dabei sehe i<strong>ch</strong> das Beeindruckende hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />
Leistung über den aktuellen Stand des Errei<strong>ch</strong>-<br />
ten hinaus vor allem im überall in der Brigade<br />
spürbaren Bestreben, si<strong>ch</strong> laufend weiter zu ent-<br />
wickeln <strong>und</strong> ständig zu verbessern. Die Ost-<br />
s<strong>ch</strong>weizer Inf Br 7führt damit gute Traditionen<br />
der früheren FDiv 6<strong>und</strong> FDiv 7fort. Dazu<br />
gehört vor allem der Wille, im Interesse der<br />
Sa<strong>ch</strong>e voraus zu s<strong>ch</strong>auen, neue Entwicklungen<br />
zu erkennen <strong>und</strong> den eigenen Handlungsspiel-<br />
raum uneinges<strong>ch</strong>ränkt zu nutzen. Ni<strong>ch</strong>t selten<br />
sind die Osts<strong>ch</strong>weizer damit B<strong>und</strong>esbern –<br />
salopp gesagt – «eine Nasenlänge voraus»,<br />
do<strong>ch</strong> immer in der ri<strong>ch</strong>tigen Ri<strong>ch</strong>tung.<br />
Zur ri<strong>ch</strong>tigen Ri<strong>ch</strong>tung zählt für mi<strong>ch</strong>, dass man<br />
si<strong>ch</strong> in der Inf Br 7ni<strong>ch</strong>t in theoretis<strong>ch</strong>en Diskus-<br />
sionen verliert, sondern die Führung <strong>und</strong> das<br />
Handwerkli<strong>ch</strong>e pflegt, die zur Bewältigung künf-<br />
tiger Aufgaben erforderli<strong>ch</strong> sind. Zwar hat si<strong>ch</strong><br />
die Bedrohungslage seit Ende des Kalten Krie-<br />
ges geändert. Do<strong>ch</strong> dass es Risiken strategi-<br />
s<strong>ch</strong>en Ausmasses gibt, wird uns von den Medien<br />
tagtägli<strong>ch</strong> vor Augen geführt, <strong>und</strong> als Teil der<br />
westli<strong>ch</strong>en Staatengemeins<strong>ch</strong>aft sind wir ihnen<br />
genauso ausgesetzt wie unsere Na<strong>ch</strong>barländer.<br />
Um gegen diese Risiken gewappnet zu sein,<br />
brau<strong>ch</strong>en wir die Armee <strong>und</strong> brau<strong>ch</strong>en wir Ver-<br />
bände wie die Inf Br 7. Die Vorbereitung auf die<br />
Bewältigung hoffentli<strong>ch</strong> nie eintretender Fälle<br />
ändert ni<strong>ch</strong>ts daran, dass au<strong>ch</strong> Truppen der Inf<br />
Br 7ihre Befähigung für subsidiäre Si<strong>ch</strong>erungs-<br />
einsätze unter Beweis stellen mussten. I<strong>ch</strong><br />
erwähne das alljährli<strong>ch</strong>e WEF <strong>und</strong> die bevorste-<br />
hende EURO 08, die eine weitere Herausforde-<br />
rung darstellen.<br />
Unsere Milizarmee lebt von der Verankerung der<br />
Armee im Volk <strong>und</strong> bei Behörden von Kantonen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden. Die Inf Br 7hat ihre Wurzeln in<br />
der Osts<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> ganz speziell am Ort ihres<br />
Kommandos, im Kanton Züri<strong>ch</strong>, in Winterthur.<br />
Und persönli<strong>ch</strong> verbindet mi<strong>ch</strong> mit Ihrem Briga-<br />
dekommandanten erst no<strong>ch</strong> der gemeinsame<br />
Besu<strong>ch</strong> der Zentrals<strong>ch</strong>ule III. Der Kanton Züri<strong>ch</strong><br />
darf au<strong>ch</strong> in Zukunft stolz sein auf die Ost-<br />
s<strong>ch</strong>weizer Inf Br 7, <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e ihr, Kader<br />
<strong>und</strong> Truppe auf diesem Wegweiterhin alles Gute –<br />
im Dienste der Si<strong>ch</strong>erheit unseres Staates <strong>und</strong><br />
unserer Gesells<strong>ch</strong>aft. ■
Agenda 2007<br />
ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 11<br />
06.–07.07 Swiss Tank Challenge Thun<br />
31.08 Sommer-Armeemeisters<strong>ch</strong>aften 07** Wangen a.A.<br />
28.–30.09 Swiss Raid Commando (SRC 07 )www.src.<strong>ch</strong> Bière<br />
20.–25.11 Armeetage 07 Lugano<br />
**HEER, Sport <strong>und</strong> ausserdienstli<strong>ch</strong>e Tätigkeiten,<br />
Papiermühlestrasse 14, 3003 Bern, 031 324 05 79 (Fax) www.armee.<strong>ch</strong>/sat<br />
«ARMEE Aktuell (AA)» ist die zweimal jährli<strong>ch</strong> (2. <strong>und</strong> 4. Quartal) ers<strong>ch</strong>einende Zeitung für die Angehörigen der Infanteriebrigade<br />
7(Inf Br 7; www.infbr7.<strong>ch</strong>). Die Publikation ist im «Mantel-System» aufgebaut: Die AA-Redaktion der Inf Br 7beri<strong>ch</strong>tet<br />
auf übli<strong>ch</strong>erweise 8bis 16 Seiten über Aktivitäten ihres Verbandes («Mantel»), während eine Redaktion in Bern den allgemeinen<br />
Teil («Kern») über Neuigkeiten in der S<strong>ch</strong>weizer Armee betreut. Das Themen-Spektrum des Mantel-Teils Inf Br 7ist vielfältig:<br />
VomWK-Beri<strong>ch</strong>t von Bataillonen <strong>und</strong> Abteilungen über Ausbildungssequenzen an modernen Waffen <strong>und</strong> Geräten bis hin<br />
zur Beri<strong>ch</strong>terstattung über das Brigade-Spiel <strong>und</strong> das Editorial des Brigade-Kommandanten.<br />
Der jetzige Redaktor der Truppen-Zeitung Inf Br 7wird Ende 2007 aus der Dienstpfli<strong>ch</strong>t entlassen. Um die hohe Qualität der<br />
Publikation weiter si<strong>ch</strong>er stellen zu können, su<strong>ch</strong>en wir ras<strong>ch</strong>estmögli<strong>ch</strong> eine/n<br />
Redaktor/in Truppenzeitung Infanteriebrigade 7<br />
als seinen Na<strong>ch</strong>folger/seine Na<strong>ch</strong>folgerin. Sie konzipieren <strong>und</strong> planen in Abstimmung mit dem Kommunikations-Team der<br />
Brigade die Inhalte der Ausgaben <strong>und</strong> organisieren die entspre<strong>ch</strong>enden Texte. Wi<strong>ch</strong>tige Anspre<strong>ch</strong>partner <strong>und</strong> «Zulieferer» sind<br />
u.a. die Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>en der Bataillone <strong>und</strong> Abteilungen sowie ausgewählte Funktionsträger aus dem Stab der<br />
Inf Br 7. Sie vertreten die Inhalte gegenüber der Redaktionszentrale in Bern im telefonis<strong>ch</strong>en Kontakt <strong>und</strong> in gelegentli<strong>ch</strong>en<br />
Sitzungen. Das zeitgere<strong>ch</strong>te Redigieren der Texte, deren Umsetzung ins AA-Layout mit Spezialisten in Bern <strong>und</strong> das Begleiten<br />
des Produktes über den Druck bis zum Versand r<strong>und</strong>en das Aufgabengebiet ab. Das Verfassen eigener Texte ist ausdrückli<strong>ch</strong><br />
erwüns<strong>ch</strong>t. Ihren Dienst leisten Sie tageweise.<br />
Als Verantwortli<strong>ch</strong>e/r für diese Visitenkarte der Brigade verfügen Sie über journalistis<strong>ch</strong>e Erfahrung <strong>und</strong> verstehen es, si<strong>ch</strong> sehr<br />
s<strong>ch</strong>nell in einer Organisation zu vernetzen. Sie –Soldat, Unteroffizier oder Offizier –arbeiten sehr selbständig <strong>und</strong> systematis<strong>ch</strong>,<br />
haben einen ausgeprägten Sinn für Themen <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> sind glei<strong>ch</strong>zeitig in der Lage, die Entstehung der Zeitung<br />
vorauss<strong>ch</strong>auend zu planen. Als gewiefte/r Kommunikator/in führen Sie Ihr Netz an «Zulieferern» fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>, aber bestimmt.<br />
Zwingende Voraussetzung für die dauerhafte Besetzung dieser Funktion ist ein Restdiensttagekontingent von<br />
mindestens 100 Tagen.<br />
Interessiert? Dann senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen (Motivationsbrief, CV) unter Angabe von Funktion/Einteilung <strong>und</strong><br />
Anzahl Restdiensttagen bis spätestens 31. Juli 2007 an Oberstlt Heinz Müller,CKomm Stab Inf Br 7, Hubstrasse 5a,9535<br />
Wilen; mueller.heinz@tbwil.<strong>ch</strong>.
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Die Inf Br 7setzt Massstäbe:<br />
Verbände der Brigade im Einsatz.