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Gesucht: Richterinnen und Richter - Heer - admin.ch

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Z E I T S C H R I F T D E R I N F A N T E R I E B R I G A D E 7<br />

ARMEE<br />

a k t u e l l<br />

INF BR 7:<br />

DEN HERAUSFORDERUNGEN GEWACHSEN<br />

04 | DER VBS-CHEF ZU BESUCH<br />

BUNDESRAT SAMUEL SCHMID AM JAHRESRAPPORT<br />

08 | DIE MILIZTÄTIGKEIT ALS FUNDAMENT<br />

MIKE SCHNEIDER, KOMMANDANT DES INF BAT 65<br />

10 | DER ZÜRCHER SICHERHEITSDIREKTOR<br />

HÄLT RÜCKSCHAU<br />

| 1<br />

|<br />

|<br />

2007<br />

DER SCHEIDENDE RUEDI JEKER ZUR INF BR 7


2<br />

3 Editorial<br />

4 VBS-Chef Samuel S<strong>ch</strong>mid zu Besu<strong>ch</strong> amBrigaderapport:<br />

Zwei St<strong>und</strong>en an den Fersen eines B<strong>und</strong>esrats<br />

5 Interview mit B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid:<br />

«Wir bemühen uns um die Kraft der Miliz!»<br />

6 Jahresrapport der Infanteriebrigade 7:<br />

Die Miliz: Für die S<strong>ch</strong>weizer Armee von zentraler Bedeutung<br />

A1 Die Vision der S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

A2 Ein Kompass für die S<strong>ch</strong>weizer Armee: Neue Vision <strong>und</strong> Strategie<br />

A4 Armeetage 2007 in Lugano<br />

A6 Militäris<strong>ch</strong>e Kaderausbildung –einfa<strong>ch</strong> erklärt<br />

A8 Das neue Ausbildungsmodell XXI/08: Längere praktis<strong>ch</strong>e Führungserfahrung<br />

A9 Ein Beruf in der Armee –warum ni<strong>ch</strong>t?<br />

A10 Neuer Chef der Armee: Der B<strong>und</strong>esrat wählt Roland Nef<br />

A11 Militäris<strong>ch</strong> ausgerüstet –vom Béret bis zu den Kampfstiefeln:<br />

Was gehört heute zur Persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung eines AdA?<br />

A14 Mit Taugli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> Wehrwillen der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen geht es aufwärts<br />

A16 <strong>Gesu<strong>ch</strong>t</strong>: Truppenri<strong>ch</strong>terinnen <strong>und</strong> -ri<strong>ch</strong>ter<br />

A18 Dur<strong>ch</strong>diener bei der Luftwaffe helfen auf dem Flughafen Bern-Belp<br />

A20 Diese Checklisten helfen Ihnen bei der Vorbereitung Ihres nä<strong>ch</strong>sten WK<br />

A21 Eingeteilt in die Reserve der Armee: Was heisst das konkret?<br />

A22 Das Rüstungsprogramm 2007<br />

A24 Das VBS an der Zür<strong>ch</strong>er Herbstmesse Züspa<br />

7 Das Aufklärungsbataillon 7imWK: Einsatz unterhalb der Kriegss<strong>ch</strong>welle<br />

8 Die Miliztätigkeit als F<strong>und</strong>ament unserer Gesells<strong>ch</strong>aft:<br />

Au<strong>ch</strong> das Dorf brau<strong>ch</strong>t Leute wie Mike S<strong>ch</strong>neider<br />

10 Rückblick des abtretenden Zür<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheitsdirektors Ruedi Jeker:<br />

11 Agenda<br />

Inhalt November 2007<br />

«Beeindruckt von der Motivation <strong>und</strong> Leistung»<br />

Impressum<br />

ARMEE aktuell –die Zeits<strong>ch</strong>rift<br />

für die Angehörigen der Infanteriebrigade 7<br />

Ers<strong>ch</strong>eint zweimal jährli<strong>ch</strong><br />

Herausgeber:<br />

Kdt Inf Br 7<strong>und</strong> Chef der Armee<br />

Kdo Inf Br 7, Heiligbergstrasse 50, Postfa<strong>ch</strong> 2019,<br />

8410 Winterthur<br />

Redaktion:<br />

Kommunikationsteam Inf Br 7<strong>und</strong><br />

Kommunikation Verteidigung<br />

Layout <strong>und</strong> Produktion:<br />

Kommunikationsbasis Verteidigung<br />

Druck: Ziegler Druck <strong>und</strong> Verlag AG Winterthur<br />

Adressänderungen:<br />

Eingeteilte AdA nur s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Sektions<strong>ch</strong>ef<br />

des Wohnorts. Alle anderen s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim<br />

Kommando Inf Br 7<br />

Copyright:<br />

VBS, Verteidigung<br />

Internet:<br />

www.inbfbr7.<strong>ch</strong><br />

www.armee.<strong>ch</strong>


Im Rahmen des Wiederholungskurses von<br />

Ende 2006 im Raum Inners<strong>ch</strong>weiz hatte<br />

das Aufklärungsbataillon 7die Brigade-<br />

übung FOXTROTT zu bestehen. Brigadier<br />

Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> wählte eine aktuelle<br />

Übungsthematik, um sein «Brigade-Auge»<br />

zu überprüfen: Das Aufklärungsbataillon 7<br />

hatte «Raumsi<strong>ch</strong>erungsaufgaben»<br />

zugunsten der politis<strong>ch</strong>en Führung<br />

einzutrainieren.<br />

Hptm Pascal Kopp<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsoffizier Aufkl Bat 7<br />

Das Aufklärungsbataillon 7ist das eigentli<strong>ch</strong>e<br />

Auge unserer Brigade. Neben modernsten<br />

Beoba<strong>ch</strong>tungs- <strong>und</strong> Kommunikationssystemen<br />

verfügt der Verband über 28 Aufklärungsfahr-<br />

zeuge 93 «EAGLE» <strong>und</strong> 20 Panzerjäger 90<br />

«PIRANHA». Die r<strong>und</strong> 700 Angehörigen des Auf-<br />

klärungsbataillons 7stammen aus den Kanto-<br />

nen beider Appenzell, St.Gallen, S<strong>ch</strong>affhausen,<br />

Thurgau <strong>und</strong> Züri<strong>ch</strong>. Sie leisteten vom 20.<br />

November bis zum 8. Dezember 2006 ihren<br />

Dienst in der Inners<strong>ch</strong>weiz.<br />

Realistis<strong>ch</strong>es Übungsszenario<br />

Die militäris<strong>ch</strong>e Bedrohungslage hat si<strong>ch</strong> für die<br />

S<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> ganz Europa na<strong>ch</strong>haltig geändert.<br />

Deshalb ist es si<strong>ch</strong>er äusserst sinnvoll, wenn die<br />

Armee heute primär Einsätze unterhalb der<br />

Kriegss<strong>ch</strong>welle einübt. Aufgr<strong>und</strong> der vom Brigade-<br />

stab aufwändig vorbereiteten <strong>und</strong> anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Übungsanlage starteten die Angehörigen des Auf-<br />

klärungsbattailons 7unter dem Kommando von<br />

Oberstleutnant im Generalstab Raymond Bänziger<br />

äusserst motiviert <strong>und</strong> engagiert in die Übung Fox-<br />

trott. Die Aufgabenstellung bestand darin, «Raum-<br />

si<strong>ch</strong>erungsaufgaben» zugunsten der politis<strong>ch</strong>en<br />

Führung zu übernehmen. Konkret bedeutete dies,<br />

dass das Aufklärungsbataillon mit seinen moder-<br />

nen Beoba<strong>ch</strong>tungsmitteln wi<strong>ch</strong>tige Strassen, Ge-<br />

bäude <strong>und</strong> Infrastruktureinri<strong>ch</strong>tungen zu überwa-<br />

<strong>ch</strong>en hatte <strong>und</strong> entspre<strong>ch</strong>ende Ereignisse an zivile<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 7<br />

Das Aufklärungsbataillon 7imWK<br />

Einsatz unterhalb der Kriegss<strong>ch</strong>welle<br />

Die Kommando-Panzer der Führungsstaffel bilden als Wagenburg das Gefe<strong>ch</strong>ts-KP.<br />

Partner meldete. «Ents<strong>ch</strong>eidend an dieser Übung<br />

ist, dass die Soldaten lernen, im guten Einverneh-<br />

men mit der Zivilbevölkerung ihre Aufträge zu er-<br />

füllen», meinte Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> auf den Haupt-<br />

zweck der Übung angespro<strong>ch</strong>en. Er führte weiter<br />

aus, «Die Einsätze unterhalb der Kriegss<strong>ch</strong>welle<br />

bedingen ganz klare Verhaltensregeln –Rules of<br />

Engagement –für jeden einzelnen Soldaten».<br />

Wir sind bereit für sol<strong>ch</strong>e Aufträge<br />

Die Übung FOXTROTT war für das Aufklärungs-<br />

bataillon 7aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Thematik <strong>und</strong><br />

der motivierten Truppe ein voller Erfolg. Die<br />

wenigen aufgedeckten Lücken <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>-<br />

stellen werden in den nä<strong>ch</strong>sten Dienstleistungen<br />

ausgemerzt. Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> betonte deshalb<br />

an der Übungsbespre<strong>ch</strong>ung: «Wir sind bereit für<br />

sol<strong>ch</strong>e Aufträge!». Dass dies so ist, verdankt die<br />

Truppe au<strong>ch</strong> der Bevölkerung in den von Foxtrott<br />

betroffenen Gebieten. Nur dank ihrem Verständ-<br />

nis konnte diese sehr reale Übungen überhaupt<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden. ■


Editorial<br />

Eine anforderungsrei<strong>ch</strong>e Zukunft<br />

Die neue Armee <strong>und</strong> damit au<strong>ch</strong> unsere Brigade<br />

stehen im vierten Jahr na<strong>ch</strong> ihrer umfassenden<br />

Reform. Die erteilten Aufträge bilden die Gr<strong>und</strong>-<br />

lage für die Arbeit in den Stäben <strong>und</strong> Truppen-<br />

körpern. Wir tun gut daran, unsere Kräfte zu<br />

bündeln <strong>und</strong> auf die Errei<strong>ch</strong>ung dieser Vorgaben<br />

auszuri<strong>ch</strong>ten. Wir haben uns als Angehörige der<br />

Armee (AdA) ni<strong>ch</strong>t in die politis<strong>ch</strong>en Diskussio-<br />

nen um den geplanten Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt<br />

08/11 einzubringen. Das haben die von uns<br />

gewählten Volksvertreter in Bern zu ents<strong>ch</strong>eiden.<br />

Das Primat der Politik ist für unsere Milizarmee<br />

gegeben, wird ni<strong>ch</strong>t in Frage gestellt <strong>und</strong> ist<br />

ri<strong>ch</strong>tig.<br />

Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong>,<br />

Kommandant Infanteriebrigade 7<br />

Unser militäris<strong>ch</strong>er Alltag ist die «Ausbildungs-<br />

front», hier haben wir alle gemeinsam unsere<br />

Hausaufgaben, ohne Wenn <strong>und</strong> Aber,zuerfüllen.<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 3<br />

Es soll si<strong>ch</strong> jeder Verantwortungsträger, <strong>und</strong> letztli<strong>ch</strong> jeder AdA, auf seine<br />

Aufgaben <strong>und</strong> seine Stufe konzentrieren, dann haben wir es in der Zukunft<br />

wesentli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>er,erfolgrei<strong>ch</strong> zu sein.<br />

Der Stab der Infanteriebrigade 7, die Stäbe der Truppenkörper <strong>und</strong> die Ein-<br />

heiten sind auf gutem Weg, dank der hohen Leistungsbereits<strong>ch</strong>aft aller<br />

Funktionsträger die Vorgaben erfüllen zu können. No<strong>ch</strong> haben wir aber die<br />

geforderte Gr<strong>und</strong>bereits<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t in allen Teilen errei<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> dürfen in<br />

unseren Anstrengungen auf dem Weg zudiesem Ziel ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>lassen.<br />

Der Dienstleistungsplan 2007 setzt aber sehr gute Rahmenbedingungen,<br />

um diese Herausforderung meistern zu können.<br />

Wir verfügen über wirkungsvolle Führungs- <strong>und</strong> Waffensysteme, um die<br />

geforderten Leistungen in subsidiären Einsätzen in Verteidigungs -<strong>und</strong><br />

Raumsi<strong>ch</strong>erungsoperationen erfüllen zu können. Diese Systeme unterstüt-<br />

zen uns ledigli<strong>ch</strong>; sie ersetzen aber niemals die Führung von vorne <strong>und</strong><br />

damit den Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Deshalb lege i<strong>ch</strong> als Kommandant mein Hauptaugenmerk auf die Perso-<br />

nalrekrutierung <strong>und</strong> Personalführung. In einer Milizarmee ist es ents<strong>ch</strong>ei-<br />

dend, die ri<strong>ch</strong>tigen Leute am ri<strong>ch</strong>tigen Ort, <strong>und</strong> vor allem in der notwendi-<br />

gen Qualität <strong>und</strong> Anzahl, verfügbar zu haben.<br />

Der Brigaderapport 2007 mit den Offizieren des Brigadestabes <strong>und</strong> allen<br />

Offizieren der Bataillone <strong>und</strong> Abteilungen in Winterthur hat uns ein-<br />

drückli<strong>ch</strong> gezeigt, wie ents<strong>ch</strong>eidend die Miliz für das Funktionieren des<br />

S<strong>ch</strong>weizer Militärs ist. Nur das konsequente Umsetzen <strong>und</strong> Ausleben des<br />

s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Milizgedankens ermögli<strong>ch</strong>t uns eine bürgernahe, flexible,<br />

leistungsfähige sowie kostengünstige Armee. Davon bin i<strong>ch</strong> überzeugt.<br />

Die Infanteriebrigade 7ist leistungsstark für die Erfüllung all ihrer Aufgaben.<br />

Wir setzten Massstäbe, indem wir unser Können mit herausragender Auf-<br />

tragserfüllung beweisen.Wir haben im Rahmen der Armeeaufträge eine anfor-<br />

derungsrei<strong>ch</strong>e Zukunft –au<strong>ch</strong> über den Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11 hinaus.<br />

Unser Motto: «Gemeinsam, glaubwürdig in die Zukunft –Wir setzten<br />

Massstäbe» soll uns weiterhin herausfordern, auf unserem gemeinsamen<br />

Weg tägli<strong>ch</strong> das Beste zu geben.<br />

Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong>, Kommandant Infanteriebrigade 7


4<br />

VBS-Chef Samuel S<strong>ch</strong>mid zu Besu<strong>ch</strong> am Brigaderapport<br />

Zwei St<strong>und</strong>en auf den Fersen<br />

des B<strong>und</strong>esrates<br />

W enn ein B<strong>und</strong>esrat zu Besu<strong>ch</strong> kommt,<br />

wird ni<strong>ch</strong>ts dem Zufall überlassen. Einige<br />

Beoba<strong>ch</strong>tungen r<strong>und</strong> um die Zwei-Stun-<br />

den-Visite von B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid<br />

bei der Inf Br 7anlässli<strong>ch</strong> des Brigaderap-<br />

portes 2007 in Winterthur.<br />

Fa<strong>ch</strong>of Andreas Hess<br />

14 Uhr 15: Der Cougar-Helikopter mit B<strong>und</strong>es-<br />

rat Samuel S<strong>ch</strong>mid an Bord landet auf dem<br />

Sportplatz neben der Winterthurer Eula<strong>ch</strong>halle.<br />

Die Militärpolizei <strong>und</strong> die Stadtpolizei Winterthur<br />

si<strong>ch</strong>ern den Landeplatz ab, eine dunkle Merce-<br />

des-Limousine steht bereit.<br />

14 Uhr 22: Der Chef VBS fährt vor der Eula<strong>ch</strong>-<br />

halle vor.Erist in Begleitung von Divisionär Mar-<br />

kus Rus<strong>ch</strong>, seinem persönli<strong>ch</strong>en militäris<strong>ch</strong>en<br />

Berater, <strong>und</strong> Oberst iGst Ennio Scioli, Referent<br />

beim Chef VBS. Der Kommandant Infanteriebri-<br />

gade 7, Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong>, begrüsst<br />

seinen Chef. Sie ziehen si<strong>ch</strong> zu einem Gesprä<strong>ch</strong><br />

unter vier Augen zurück. Journalisten von Tele<br />

Top<strong>und</strong> der Lokalpresse mö<strong>ch</strong>ten Interviews mit<br />

B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid ma<strong>ch</strong>en. Das Kommunikati-<br />

onsteam der Inf Br 7spri<strong>ch</strong>t die Anliegen der<br />

Presse mit den Begleitern des B<strong>und</strong>esrates ab.<br />

14 Uhr 32: Tele Top interviewt den B<strong>und</strong>esrat<br />

zuerst. Ans<strong>ch</strong>liessend stellt die Lokalpresse<br />

Fragen.<br />

14 Uhr 40: Armee aktuell, unsere Brigadezei-<br />

tung, stellt dem Chef VBS Fragen.<br />

14 Uhr 47: Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> geleitet B<strong>und</strong>es-<br />

rat S<strong>ch</strong>mid in die Eula<strong>ch</strong>halle. Händes<strong>ch</strong>ütteln,<br />

Begrüssungen hier,ein kurzer Wortwe<strong>ch</strong>sel da.<br />

15 Uhr 00: Der Jahresrapport Inf Br 7beginnt<br />

pünktli<strong>ch</strong> mit dem Einmars<strong>ch</strong> der Fahne. Zur<br />

Rapport-Eröffnung begrüsst Brigadier Wüthri<strong>ch</strong><br />

Gäste <strong>und</strong> Offiziere, der Zür<strong>ch</strong>er Regierungsrat<br />

Dr. Ruedi Jeker überbringt die Grussbots<strong>ch</strong>aft<br />

der Osts<strong>ch</strong>weizer Kantone.<br />

15 Uhr 22: B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid betritt<br />

unter den Klängen des Berner Mars<strong>ch</strong>es die<br />

Bühne. Mit den Worten «Après la Mélodie de<br />

Berne cantonale, le vote de Berne fédéral!» lei-<br />

tet B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid seine Rede «Armee im<br />

Wandel» ein. Für die Journalisten ni<strong>ch</strong>t ganz<br />

unerwartet wei<strong>ch</strong>t der Chef VBS vom vorbereite-<br />

ten Redetext ab.<br />

16 Uhr 02: Mit dem Dank an die Offiziere für<br />

ihren Einsatz beendet B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid seine<br />

Rede. Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> überrei<strong>ch</strong>t als Gastge-<br />

s<strong>ch</strong>enk das Emblem der Inf Br 7. Spontan stellt<br />

si<strong>ch</strong> B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid für Fragen zur Verfügung.<br />

16 Uhr 13: Unter grossem Applaus verlässt<br />

B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid die Halle. Mit der Limousine<br />

geht’s zurück zum bereitstehenden Heli.<br />

16 Uhr 15: Ein Militärheli, Polizeifahrzeuge <strong>und</strong><br />

ein B<strong>und</strong>esrat mitten im Quartier Winterthur-<br />

Veltheim zieht Neugierige an. Spontan su<strong>ch</strong>t<br />

B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid den Kontakt zu den vorwie-<br />

gend Jugendli<strong>ch</strong>en, s<strong>ch</strong>üttelt Hände <strong>und</strong> we<strong>ch</strong>-<br />

selt ein paar fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>e Worte. Erwa<strong>ch</strong>sene<br />

zücken ihre Handy <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>en Bilder, Kinder<br />

staunen, la<strong>ch</strong>en fröhli<strong>ch</strong> oder antworten lei<strong>ch</strong>t<br />

verlegen.<br />

16 Uhr 20: Ein Anruf. Divisionär Rus<strong>ch</strong> über-<br />

rei<strong>ch</strong>t B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid ein Handy. Na<strong>ch</strong>dem<br />

der B<strong>und</strong>esrat das Gesprä<strong>ch</strong> beendet hat, nimmt<br />

die Delegation im Heli Platz. Die Piloten lassen<br />

die Triebwerke vors<strong>ch</strong>riftsgemäss einige Minu-<br />

ten im Stand laufen, der Flughelfer <strong>ch</strong>eckt den<br />

Heli von aussen. Er steigt als letzter ein <strong>und</strong> ver-<br />

s<strong>ch</strong>liesst die Türe.<br />

16 Uhr 30: Der Hubs<strong>ch</strong>rauber Swiss Air Force<br />

T-341 hebt pünktli<strong>ch</strong> ab <strong>und</strong> ents<strong>ch</strong>windet Ri<strong>ch</strong>-<br />

tung Westen. Die Militärpolizei löst ihr Dispositiv<br />

auf <strong>und</strong> zieht si<strong>ch</strong> zurück. Das Quartier hat sei-<br />

nen Fussballplatz wieder. ■


B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid hat am Jahresrapport der Infanterie-<br />

brigade 7über die Armee im W andel gespro<strong>ch</strong>en. Im Gesprä<strong>ch</strong><br />

mit Armee aktuell erläutert der Chef VBS unter anderem, was die<br />

S<strong>ch</strong>weizer Armee im W andel auszei<strong>ch</strong>net <strong>und</strong> wel<strong>ch</strong>en Stellen-<br />

wert die Miliz hat.<br />

Fa<strong>ch</strong>offizier Andreas Hess, Stab Inf Br 7<br />

Herr B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid, was zei<strong>ch</strong>net Ihrer Ansi<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> die «S<strong>ch</strong>weizer<br />

Armee im Wandel» aus?<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Armee zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eine hohe Flexibilität <strong>und</strong> Anpas-<br />

sungsfähigkeit aus. Sie verfügt über ein breit abgestütztes Armeeleitbild.<br />

Sie ist zukunftsorientiert, auf heutige Gefahren <strong>und</strong> mögli<strong>ch</strong>e künftige<br />

Bedrohungen ausgeri<strong>ch</strong>tet. Die Armee ist aber au<strong>ch</strong> gezwungen, streng<br />

betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> zu handeln. Dies ni<strong>ch</strong>t zuletzt au<strong>ch</strong> wegen dem<br />

engen finanziellen Rahmen.<br />

Wo besteht no<strong>ch</strong> Na<strong>ch</strong>holbedarf?<br />

Die Armee hat Na<strong>ch</strong>holbedarf in der Kommunikation, insbesondere gegen<br />

aussen <strong>und</strong> bei der praktis<strong>ch</strong>en Führungsausbildung der Kader.Zudem müs-<br />

sen wir die Arbeitszufriedenheit des Militäris<strong>ch</strong>en Berufspersonals verbes-<br />

sern. Wir haben im Dezember 2006 mit der Umwandlung von befristeten in<br />

unbefristete Anstellungsverhältnisse eine erste Massnahme eingeleitet.<br />

Der Brigaderapport ist dem Thema «Miliz» gewidmet, wel<strong>ch</strong>en Stellen-<br />

wert hat ihrer Ansi<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> das Milizsystem heute?<br />

Das Milizsystem ist für die S<strong>ch</strong>weizer Armee von dieser Grösse <strong>und</strong> mit die-<br />

ser hohen Kompetenz von zentraler Bedeutung. Wir brau<strong>ch</strong>en eine Armee<br />

in dieser Grösse, ohne Miliz würde dies aber ni<strong>ch</strong>t gehen. Dies bedingt,<br />

dass wir uns gelegentli<strong>ch</strong> den Bedürfnissen der Miliz anpassen. Ni<strong>ch</strong>t in<br />

Bezug auf einer Leistungsverminderung, sondern im Sinne von gewissen<br />

Reformen. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te den Dreifa<strong>ch</strong>start in den Rekrutens<strong>ch</strong>ulen erwähnen.<br />

Heute ermögli<strong>ch</strong>en wir der Miliz, ohne Unterbru<strong>ch</strong> in einem Jahr vom Rekrut<br />

bis zum Leutnant zu gelangen. Die Ausbildungszeit wurde zwar verkürzt,<br />

dafür aber intensiviert. Daraus resultiert der positive Effekt, dass wir wieder<br />

mehr junge Leutnants haben. Wir bemühen uns um die Kraft der Miliz.<br />

Tutdas VBS ni<strong>ch</strong>t zu wenig für die Akzeptanz der Miliz, insbesondere<br />

au<strong>ch</strong> für die Milizkader der Armee?<br />

Bei der ganzen Diskussion um die Miliz dürfen wir unsere Berufsmilitärs<br />

ni<strong>ch</strong>t vergessen: Au<strong>ch</strong> unsere Berufsoffiziere <strong>und</strong> Berufsunteroffiziere<br />

müssen eine Zukunft haben. Das Ausbildungssystem ist zu Gunsten der<br />

Miliz verbessert worden. Im Moment tragen aber die Berufsmilitärs die<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 5<br />

Interview mit B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid<br />

«Wir bemühen uns um die Kraft der Miliz!»<br />

VBS-Chef Samuel S<strong>ch</strong>mid im Gesprä<strong>ch</strong> mit «Armee-aktuell»-Redaktor Andreas Hess.<br />

ganze Last der Ausbildung. In Bezug auf die Karriereplanung sind die Kom-<br />

mandos reduziert, wir haben ni<strong>ch</strong>t mehr so viele wie früher. Die Miliz hat<br />

aber au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> eine e<strong>ch</strong>te Chance. Über 90 Prozent der Hauptleu-<br />

te, die eine Kompanie führen sind Milizoffiziere, bei den Bataillonskom-<br />

mandanten ist der Anteil bei r<strong>und</strong> 70 Prozent. Zudem führen mehrere<br />

Milizoffiziere eine Brigade.<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Armee wird unter anderem an der EURO 08 anspru<strong>ch</strong>s-<br />

volle Aufgaben <strong>und</strong> Einsätze zu bewältigen haben. Waskann der einzel-<br />

ne Soldat zum Erfolg der Einsätze beitragen?<br />

Die Armee ist während der EURO 08 subsidiär im Einsatz, die meisten Sol-<br />

daten werden keinen Kontakt zu Fans haben. Aber die eingesetzten<br />

Armeeangehörigen können mit ihrem professionellen Einsatz mithelfen,<br />

dass die EURO 08 ein fröhli<strong>ch</strong>es Fussballfest wird. Die Armee wird im Rah-<br />

men ihres Auftrages die Si<strong>ch</strong>erheit garantieren.<br />

Was bes<strong>ch</strong>äftigt Sie persönli<strong>ch</strong> zurzeit am meisten?<br />

Dass Top-Leistungen wie Einsätze im In- <strong>und</strong> Ausland zu wenig anerkannt<br />

werden. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te hier an die erfolgrei<strong>ch</strong>en Einsätze der vergangenen<br />

Jahre am WEF erinnern, an die SWISSCOY im Kosovo, an die Volltruppen-<br />

übung «ZEUS» oder an die Multinationale Übung «RHEINTAL 06». Zudem<br />

bes<strong>ch</strong>äftigen mi<strong>ch</strong> die fehlenden Finanzen für die Armee. Wir haben na<strong>ch</strong><br />

wie vor einen sehr grossen Spardruck <strong>und</strong> müssen eine grosse Anzahl<br />

Stellen abbauen. Aber es gibt au<strong>ch</strong> Positives! Bei zwei Umfragen dur<strong>ch</strong> die<br />

ETH <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> das Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut GfS im letzten Sommer hat die<br />

Armee einen Akzeptanzwert von über 75 Prozent errei<strong>ch</strong>t. Dieser Wert war<br />

seit 12 Jahren ni<strong>ch</strong>t mehr so ho<strong>ch</strong>. ■


6<br />

Jahresrapport der Infanteriebrigade 7<br />

Die Miliz: Für die S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

von zentraler Bedeutung<br />

Der Jahresrapport der Infanteriebrigade 7vom 19. Januar 2007<br />

in Winterthur war dem Thema «Miliz» gewidmet. B<strong>und</strong>esrat<br />

Samuel S<strong>ch</strong>mid, spra<strong>ch</strong> über die «Armee im W andel». Professor<br />

Andreas Ladner äusserte si<strong>ch</strong> über V orzüge <strong>und</strong> Bes<strong>ch</strong>ränkungen<br />

des Milizsystems. In der P odiumsdiskussion mit P olitikern,<br />

Unternehmern <strong>und</strong> Milizoffizieren wurde die Frage «Das Miliz-<br />

system: ein Auslaufmodell?» erörtert.<br />

Fa<strong>ch</strong>of Andreas Hess, Männedorf<br />

Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> gibt die Mars<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tung vor.<br />

Besondere Ehre für die Infanteriebrigade 7: Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong><br />

konnte am Jahresrapport den Chef VBS, B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid, als<br />

Gast <strong>und</strong> Redner begrüssen. Vor r<strong>und</strong> 1’000 Offizieren <strong>und</strong> zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Gästen aus Politik, Wirts<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> Armee erläuterte B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid die<br />

Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Armee.<br />

«Seit 2004 leisten wir Dienst in der neuen Armee,» stellte B<strong>und</strong>esrat<br />

S<strong>ch</strong>mid fest. Seit dem Start sind bei der militäris<strong>ch</strong>en Ausbildung <strong>und</strong> in<br />

der Kaderauswahl markante Forts<strong>ch</strong>ritte erzielt worden. Der Chef VBS wies<br />

darauf hin, dass 2006 erstmals seit 10 Jahren wieder eine Volltruppen-<br />

übung mit über 8’000 Mann stattgef<strong>und</strong>en hat. Dort wo die Armee im Ein-<br />

satz sei, leiste sie gute Arbeit. B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid forderte klar: «I<strong>ch</strong> will,<br />

dass Truppenübungen dur<strong>ch</strong>geführt werden, die Armee soll <strong>und</strong> muss si<strong>ch</strong><br />

in unserem Land der Bevölkerung zeigen!» Die Armee müsse in den heu-<br />

tigen modernen Bedrohungsfeldern wie Terrorismus oder terroristis<strong>ch</strong>e<br />

Bedrohung erfolgrei<strong>ch</strong> sein. B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid warb für den Entwicklungs-<br />

s<strong>ch</strong>ritt 08/11. Mit der geplanten Aufstockung von 16 auf 20 Infanterieba-<br />

taillone wird ermögli<strong>ch</strong>t, dass permanent während eines Jahres ein sol-<br />

<strong>ch</strong>es im WK ist. Die Militärpolizei, Genie- <strong>und</strong> Rettungstruppen sollen<br />

verstärkt werden. B<strong>und</strong>esrat S<strong>ch</strong>mid zeigte si<strong>ch</strong> überzeugt, dass die Raum-<br />

si<strong>ch</strong>erung aktueller denn je sein wird. «Wir müssen bei einer allfälligen<br />

Bedrohung fähig sein, unsere Kommunikationsanlagen, Kraftwerke, Ener-<br />

gieanlagen, Alpentransversalen oder unsere Grenzen s<strong>ch</strong>ützen zu können».<br />

Das Milizsystem: Ein Auslaufmodell?<br />

Der Lausanner Universitäts-Professor Andreas Ladner, hielt fest, dass die<br />

S<strong>ch</strong>weiz ohne die Miliz ni<strong>ch</strong>t auskommt. Denn das Milizsystem, au<strong>ch</strong> auf<br />

politis<strong>ch</strong>er Ebene, sei na<strong>ch</strong> wie vor bürgernah, kostengünstig <strong>und</strong> demo-<br />

kratis<strong>ch</strong> legitimiert. Aber Miliztätigkeit werde anforderungsrei<strong>ch</strong>er, lautete<br />

eine der Erkenntnisse von Professor Ladner.Inder Podiumsdiskussion mit<br />

Nationalrat Markus Hutter, Ständerat Hermann Bürgi, Andreas Ladner,<br />

Oberstleutnant Mike S<strong>ch</strong>neider <strong>und</strong> Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> wurde<br />

die Frage «Das Milizsystem in der Praxis: Erfolgs- oder Auslaufmodell?»<br />

diskutiert. Einig waren si<strong>ch</strong> alle: Das Milizsystem darf ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>tfertig<br />

preisgegeben werden. Es gibt keine bessere Alternative zur Milizarmee,<br />

hielt Brigadier Wüthri<strong>ch</strong> fest. «Dieses Instrument der Miliz ist hervorragend,<br />

solange wir alle daran festhalten!»<br />

Brigadier Hans-Peter Wüthri<strong>ch</strong> hat die Mars<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tung für die Inf Br 7<br />

bekannt gegeben. Erklärtes Ziel ist, den die Brigade über den Planungs-<br />

s<strong>ch</strong>ritt 2011 hinaus zu erhalten. Die Infanteriebrigade 7wird no<strong>ch</strong> ver-<br />

mehrt Volltruppenübungen dur<strong>ch</strong>führen. Damit werden die Fähigkeiten von<br />

Stab <strong>und</strong> Truppe in den Berei<strong>ch</strong>en Verteidigung <strong>und</strong> Raumsi<strong>ch</strong>erung ver-<br />

tieft <strong>und</strong> gefestigt. ■<br />

Zukunft der Infanteriebrigade 7na<strong>ch</strong> 2011 no<strong>ch</strong> offen<br />

Zur Frage eines Offiziers über die Zukunft der Infanteriebrigade 7über<br />

das Jahr 2011 hinaus konnte B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid keine konkrete<br />

Antwort geben. «Zur Zeit berät die Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>e Kommission des<br />

Ständerates den Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt, eine Antwort darauf würde ein Präjudiz<br />

s<strong>ch</strong>affen,» sagte der Chef VBS. B<strong>und</strong>esrat Samuel S<strong>ch</strong>mid zeigte<br />

si<strong>ch</strong> überzeugt, dass die S<strong>ch</strong>weizer Armee heute wirts<strong>ch</strong>aftsfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>er<br />

ist als früher.Dies äussere si<strong>ch</strong> in der kürzeren Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t der<br />

Armeeangehörigen <strong>und</strong> bei den Änderungen in den Ausbildungssystemen<br />

hin zu wirts<strong>ch</strong>aftsfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>eren Modellen. «I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e mir,dass die<br />

Höhere Kaderausbildung HKA wieder eine Kaders<strong>ch</strong>ule wird, in die zivile<br />

Führungskräfte hin wollen.»


Die Vision der S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Vision S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

garantiert Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong><br />

Freiheit, heute <strong>und</strong> in Zukunft.<br />

• Wir leisten einen ents<strong>ch</strong>eidenden <strong>und</strong> sinnvollen Beitrag zur Si<strong>ch</strong>erheit<br />

<strong>und</strong> Souveränität unseres Landes.<br />

• Wir erfüllen als Ganzes die von Verfassung <strong>und</strong> Militärgesetz erteilten Aufträge effizient<br />

<strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>ten die Armee auf die wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Einsätze aus.<br />

• Wir sind glaubwürdig, anerkannt <strong>und</strong> werden von Bevölkerung,<br />

Politik <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft getragen.<br />

• Wir werden als zuverlässiger si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>er Partner wahrgenommen.<br />

A1


A2<br />

Neue Vision <strong>und</strong> Strategie<br />

Ein Kompass für die S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

Seit der Lancierung der neuen S<strong>ch</strong>weizer Armee im Januar 2004<br />

konnten zahlrei<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>enleben dank unserer Institution<br />

gerettet werden. Wir waren bestrebt, auf der Gr<strong>und</strong>lage ges<strong>und</strong>er<br />

W erte <strong>und</strong> Prinzipien zur Si<strong>ch</strong>erheit der S<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> ihrer Ein-<br />

wohner beizutragen. Wir haben au<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Leid in vielen<br />

Ländern gelindert, namentli<strong>ch</strong> in Indonesien <strong>und</strong> im Kosovo. Aber<br />

wie soll si<strong>ch</strong> die Armee in künftigen Jahren verhalten?<br />

KKdt Christophe Keckeis, Chef der Armee<br />

Damit die Armee verantwortungsvoll geführt <strong>und</strong> eingesetzt wird, <strong>und</strong><br />

damit für alle Angehörigen <strong>und</strong> Mitarbeiter der Armee die glei<strong>ch</strong>en Prinzi-<br />

pien gelten, haben wir eine Vision <strong>und</strong> eine Strategie ausgearbeitet. Zeit-<br />

horizont ist das Jahr 2015. Also Zukunftsmusik? Nein: Ein Kompass, um in<br />

einer Welt in stetigem Wandel auf dem ri<strong>ch</strong>tigen Kurs zu bleiben. Zentral<br />

ist, dass si<strong>ch</strong> der Blick <strong>und</strong> die Aktivitäten aller Partner der Armee auf ein<br />

gemeinsames Ziel ri<strong>ch</strong>ten.<br />

Was ist die Ausgangslage?<br />

Die neue Ausri<strong>ch</strong>tung der Armee ist geglückt. Die Verkürzung der Dienst-<br />

zeit entlastet Wehrmann <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft glei<strong>ch</strong>ermassen. Im Berei<strong>ch</strong> des<br />

Kaderna<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>ses konnten neue Anreize (Offizier in einem Jahr, Geld,<br />

Zertifizierung) ges<strong>ch</strong>affen werden. Das Interesse der Wirts<strong>ch</strong>aft an opera-<br />

tiv ges<strong>ch</strong>ultem Kader ist gestiegen. Die Modernisierung der Armee wird zur<br />

Kenntnis genommen <strong>und</strong> honoriert.<br />

Die Armee leistet konkrete Beiträge für die Si<strong>ch</strong>erheit der S<strong>ch</strong>weiz. Täg-<br />

li<strong>ch</strong> sind r<strong>und</strong> 900 Soldaten im Einsatz. 600 im Inland, 300 im Ausland.<br />

In Bern, Züri<strong>ch</strong>, Bosnien, im Kosovo <strong>und</strong> an vielen anderen Orten profitie-<br />

ren Mens<strong>ch</strong>en vom Mens<strong>ch</strong>enverstand <strong>und</strong> Know-how der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Milizarmee. Der S<strong>ch</strong>weizer Milizsoldat ist ein Soldat aus dem Volk <strong>und</strong> für<br />

das Volk. Das ist eine ges<strong>und</strong>e Sa<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> soll au<strong>ch</strong> in Zukunft so bleiben.<br />

Für ausserordentli<strong>ch</strong>e Lagen hält si<strong>ch</strong> die Armee bereit, den zivilen Ein-<br />

satzkräften zu Hilfe zu eilen. Ohne Armee gäbe es beispielsweise keine<br />

EURO 08.


Die Entwicklung der Armee wird weiter vorans<strong>ch</strong>reiten. Die Bedrohung<br />

wandelt si<strong>ch</strong>, abnehmen wird sie ni<strong>ch</strong>t. Weder nostalgis<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> utopis<strong>ch</strong>e<br />

Gefühle sind deshalb angebra<strong>ch</strong>t.<br />

Eine neue Vision<br />

Wir wollen ein Vertrauensver-<br />

hältnis mit den Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürgern des Landes auf-<br />

bauen. Unsere Arbeit muss<br />

daher glaubwürdig <strong>und</strong> trans-<br />

parent sein. Die neue Vision<br />

bildet den roten Faden unserer<br />

Aktivitäten bis 2015. Sie ri<strong>ch</strong>tet<br />

si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> an<br />

die Leute in den Chefetagen,<br />

sondern an sämtli<strong>ch</strong>e Partner<br />

der Armee. Die Milizsoldaten<br />

sind von der neuen Vision der<br />

Armee direkt betroffen, da sie<br />

soziale, kulturelle <strong>und</strong> politi-<br />

s<strong>ch</strong>e Aspekte aufweist. Jeder<br />

Soldat, jeder Unteroffizier <strong>und</strong><br />

jeder Offizier kann <strong>und</strong> muss<br />

si<strong>ch</strong> über die Konsequenzen Gedanken ma<strong>ch</strong>en, die für ihn entstehen. Die<br />

Elemente dieser Vision sind au<strong>ch</strong> unsere Werte. Wenn alle diesen Werten<br />

aktiv na<strong>ch</strong>leben, können wir besser das Gefühl vermitteln, dass die Armee<br />

den Bürgern gehört, dass eine glaubwürdige Armee der Beiträge eines<br />

jeden bedarf <strong>und</strong> dass das dur<strong>ch</strong> eine professionelle Basis gestützte Miliz-<br />

system die beste Si<strong>ch</strong>erheitsgarantie für unser Land darstellt.<br />

Strategis<strong>ch</strong>e Ziele<br />

Aus dieser neuen Vision leitet si<strong>ch</strong> eine Reihe von strategis<strong>ch</strong>en Zielen ab,<br />

wel<strong>ch</strong>e wiederum einen Einfluss haben auf die Armee im allgemeinen, auf<br />

das Budget <strong>und</strong> sogar auf die individuelle jährli<strong>ch</strong>e Beurteilung der Mitar-<br />

beitenden des Berei<strong>ch</strong>s Verteidigung. Die strategis<strong>ch</strong>en Ziele <strong>und</strong> die Visi-<br />

on bilden zusammen ein Ganzes.<br />

Die Vision der S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

Diese neuen Führungsinstrumente stehen in direktem Zusammenhang mit<br />

der Anfang Jahr vom Eidgenössis<strong>ch</strong>en Departement für Verteidigung,<br />

Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz <strong>und</strong> Sport ausgearbeiteten Vision mit dem Titel «Eine<br />

S<strong>ch</strong>weiz in Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Freiheit mit einer bewegli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> leistungsfä-<br />

higen Bevölkerung». Hier ein paar Auszüge: «Wir sind das Kompetenz- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungszentrum des B<strong>und</strong>es für die strategis<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong><br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Armee garantiert Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Freiheit,<br />

heute <strong>und</strong> in Zukunft.<br />

• Wir leisten einen ents<strong>ch</strong>eidenden <strong>und</strong> sinnvollen Beitrag<br />

zur Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Souveränität unseres Landes.<br />

• Wir erfüllen als Ganzes die von Verfassung <strong>und</strong><br />

Militärgesetz erteilten Aufträge effizient <strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>ten<br />

die Armee auf die wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Einsätze aus.<br />

• Wir sind glaubwürdig, anerkannt <strong>und</strong> werden von<br />

Bevölkerung, Politik <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft getragen.<br />

• Wir werden als zuverlässiger si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>er<br />

Partner wahrgenommen.<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Vision S<strong>ch</strong>weizer Armee A3<br />

Landesverteidigung, die subsidiäre Unterstützung der Zivilbehörden, die<br />

militäris<strong>ch</strong>e Friedensförderung, die Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> den S<strong>ch</strong>utz der Bevöl-<br />

kerung sowie die Hilfe bei Katastrophen <strong>und</strong> Notlagen. Mit unseren Leis-<br />

tungen garantieren wir wesentli<strong>ch</strong>e Gr<strong>und</strong>funktionen des Staates, auf wel-<br />

<strong>ch</strong>e eine moderne Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

angewiesen ist. Wir fördern den<br />

sozialen Zusammenhalt <strong>und</strong><br />

tragen massgebli<strong>ch</strong> zur politi-<br />

s<strong>ch</strong>en Stabilität <strong>und</strong> wirts<strong>ch</strong>aft-<br />

li<strong>ch</strong>en Prosperität bei. Wir stre-<br />

ben na<strong>ch</strong> Synergiegewinnen<br />

<strong>und</strong> halten uns bereit, weitere<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortli<strong>ch</strong>-<br />

keiten zu übernehmen.»<br />

Die Umsetzung dieser neuen<br />

Vision wird s<strong>ch</strong>rittweise erfol-<br />

gen <strong>und</strong> auf allen Ebenen zu<br />

spüren sein. Die Analyse <strong>und</strong><br />

Konkretisierung der Vision wird<br />

Auswirkungen haben auf Dok-<br />

trin, Verwaltung, Organisation,<br />

Ausbildung, Material <strong>und</strong> Per-<br />

sonal. Die Vision soll ni<strong>ch</strong>t ein Papiertiger bleiben. Im Laufe der nä<strong>ch</strong>sten<br />

Monate werden dem Kader auf den vers<strong>ch</strong>iedenen Ebenen umfangrei<strong>ch</strong>e<br />

Mittel für Kommunikation <strong>und</strong> Ausbildung zur Verfügung gestellt. Es wird<br />

dann an ihnen liegen, die Angehörigen <strong>und</strong> Mitarbeitenden der Armee zu<br />

mobilisieren <strong>und</strong> motivieren. ■


SICUREZZA 07/08: LUGANO ARMEETAGE<br />

DIE ARMEE MITTEN<br />

UND IN ALLEN DREI<br />

D ie d r ei v e r f a ssungs m ä ssigen A r meea u f trä ge E x i s -<br />

t enzsi c herung, Rau m s i c herung u nd V e rteidigu ng<br />

s o w ie F r iedens för derung w e r den mit sta t i s c hen<br />

u nd d y n a mis c hen P r ä s ent a t ionen gez eigt . Z ur<br />

E r f ü llu ng dies e r A u f trä ge b r a u c h t die A r mee<br />

M ens c hen, O r g a nis a t ion u nd M i ttel. I n einer<br />

S onder d a rstellu ng in F o r m eines Par c o urs w i r d<br />

des h a l b bes onders die R olle des M ens c hen in<br />

u nd mit der A r mee eindrüc klic hprä s ent iert. D e r<br />

Par c o urs s oll z eigen, w elc he W ege S<strong>ch</strong> w eiz e r<br />

B ürger innen u nd B ürger von 1 7 b i s 65 inner -<br />

h a l b der A r mee d urc hla u fen können, s o w ohl a l s<br />

M iliz a ngehör ige w ie a u c h a l s B e rufmilit ä rs.<br />

STANDORT LUGANO<br />

Na<strong>ch</strong>1991 in E mmen u nd 1998 in F r a u enfeld finden<br />

die A r meet a ge 2007 zum ersten Mal in stä d t i s c her<br />

U mgeb u ng sta tt. Das P u b liku m s oll die A r mee a l s<br />

v iels eit ige, d y n a mis c he u nd b ürger n a he O r g a nis<br />

a t ion dir ekt e r leb en können, dies im F r eien u nd<br />

dennoc hgedec k t . A nden d r ei Hau p t - S<strong>ch</strong> a u plä tzen<br />

L ido, C onz a u nd C o r n a r edo w i r deine L eistungs -<br />

AN DEN ARMEETAGEN 2007 VOM 20. BIS 2 5.<br />

NOVEMBER 2007 ZEIGT SICH DIE SCHWEIZER<br />

ARMEE DER ÖFFENTLICHKEIT ZUM ERSTEN<br />

MAL MITTEN IN EINER STADT. DIE ORGANISA-<br />

TOREN ERWARTEN 5 0’000 BESUCHERINNEN<br />

UND BESUCHER, DIE AUF 1 2’000 QUADRAT -<br />

METERN AUSSTELLUNGSFLÄCHE UND 300’000<br />

QUADRATMETERN PRÄSENTATIONSFLÄCHE<br />

ERSTMALS ALLE DREI DIMENSIONEN UNSERER<br />

ARMEE – LUFT, BODEN UND WASSER – SEHEN<br />

UND ERLEBEN KÖNNEN.<br />

s c h a u mit st a t i s c hen A usstellu ngen, abe r a u c hmi t<br />

v ielen d y n a mis c hen E lement en gez eigt . H eer <strong>und</strong><br />

L u f twa ffe, L ogistik u nd F ü h rungsun t e rstützung<br />

s o w ie H öher e Kader a usb ildu ng stellen ihr e v iels eit<br />

igen Fähigkeit en u n t e r B e w eis .<br />

A m L ido finden P r ä s ent a t ionen v on der E x i stenz -<br />

s i c herung b i szur Rau m s i c herung sta tt. Das P u b lik<br />

u mka nn die milit ä r i s c hen M o t o r b oot e a u fdem<br />

S ee e r leb en u nd einen I m b i ss in der Bar a u feiner<br />

S<strong>ch</strong> w immb rüc ke geniessen.<br />

A m S t a ndort C onz a s p a z ier en die B e suc her<br />

w e tte r ges c h ützt u nd in m u l t imedia ler B egleitung<br />

den A r meea u f trä gen ent l a ng. Dabei b e steht<br />

ü b e r a ll die M öglic hkeit , a lle M i ttel der A r mee –<br />

im E ins a tz f ür H eer, L u f twa ffe, Übe r mittl u ng,<br />

I nfor m a t ik u nd L ogistik – zu b e s i c h t igen u nd zu<br />

b e rüh r en.<br />

A m S t a ndort C o r n a r edo finden – zum ersten Mal<br />

ü b e r<strong>und</strong> in einer S t a d t –die p r a k t i s c hen V o r f ü hrungen<br />

mit L u f t - u nd B odenmitteln sta tt. A usse r<br />

D emonstra t ionen v on F / A 18 u nd Pan z e r L eopa r d<br />

gib t e s noc h v ieles mehr zu b e sta u nen, b eis piels -<br />

w eis eeinen E ins a tz der Falls c hir m a u fklä r e r.


IN DER STADT<br />

DIMENSIONEN<br />

HIGHLIGHTS<br />

LUNGO FIUME<br />

CASSARATE<br />

CORNAREDO<br />

S pez ielle E v ents s ind in L o car no (offene T üren b ei<br />

der A i r bas e) u nd I s one ( D emonstra t ionen der A u fklä<br />

rungs - u nd G r ena dier for m a t ionen der A r mee)<br />

gepla n t .<br />

A u c hdie m usika lis c he K omponent ekommt nic h t<br />

zu k urz. E swe r den K onz e rte de r S w i ss A r m y B r a ss<br />

Band u nd f ür die J u gend S w i ss A r m y R o c k, P op,<br />

F u nk u nd S o u l mi t der S w i ss A r m y Gal a Ba nd<br />

geb o t en.<br />

CENTRO ESPOSIZIONI<br />

PADIGLIONE CONZA<br />

LIDO<br />

PROGRAMM<br />

DIENSTAG, 20. NOVEMBER,<br />

Na<strong>ch</strong>mitta g: E r öffnu ng<br />

MITTWOCH, 2 1. NOVEMBER<br />

BIS SAMSTAG, 2 4. NOVEMBER,<br />

1 0 b i s22 U h r : A usstellu ng,<br />

D emonstra t ionen u nd<br />

Rahmenv e r a n sta l tungen<br />

SONNTAG, 2 5. NOVEMBER,<br />

1 0 b i s 18 U h r :<br />

A usstellu ng, D emonstra t ionen<br />

u nd Rahmenv e r a n sta l tungen<br />

SAMSTAG UND SONNTAG:<br />

A i r D i s pla y , u n t e r a nder em<br />

mit der Patro u ille S u i sse<br />

ARMEETAGE 07:<br />

EINE FAMILIENANGELEGENHEIT!<br />

I n Z usa mmena r b eit mit den ö rtlic hen T o uri s m uso r -<br />

g a nis a t ionen i st gepla n t , E inz el- u nd Familienpa -<br />

ket e a n zub iet en, die T r a n s port, Übe r n a<strong>ch</strong> tungen<br />

s o w ie d a s ges a m t e t o uri sti s c he A ngeb o t von<br />

L u g a no u nd des T e ssin b einha l t en. D ie A r meet a ge<br />

07 s ollen zu einem E r leb nis f ür die g a n z e Familie<br />

w e r den.<br />

A k tuellste I nfor m a t ionen finden S ie u n t e r<br />

www. a r mee.c h / a r meet a ge.<br />

CI VEDIAMO ALUGANO!


A6<br />

Militäris<strong>ch</strong>e Kaderausbildung <strong>und</strong> ziviler Nutzen<br />

Spitzenlehrgänge auf allen Stufen<br />

Die Ausbildung für höhere Kader der Armee muss heute<br />

militäris<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> zivilen Anforderungen an Führungskräfte<br />

gere<strong>ch</strong>t werden. W er si<strong>ch</strong> also für militäris<strong>ch</strong>e W eiterbildungs-<br />

kurse ents<strong>ch</strong>eidet, soll ni<strong>ch</strong>t nur einen erstrangigen Nutzen<br />

für seinen Einsatz in der Armee erzielen, sondern au<strong>ch</strong> im Privat-<br />

<strong>und</strong> Berufsleben davon profitieren. Deshalb setzt die Armee auf<br />

kürzere Ausbildungszeiten <strong>und</strong> auf die gezielte Zusammenarbeit<br />

mit zivilen Bildungsinstituten.<br />

Jörg Birnstiel, Chef Kommunikation HKA<br />

Zukünftige Kaderleute der Armee lernen Probleme lösen, Ents<strong>ch</strong>eide fäl-<br />

len, Mitarbeiter führen, Verantwortung übernehmen. Der wohl grösste Vor-<br />

teil der militäris<strong>ch</strong>en Ausbildung gegenüber Management-Modellen der<br />

Privatwirts<strong>ch</strong>aft ist das ständige Üben –immer <strong>und</strong> immer wieder –au<strong>ch</strong><br />

unter ers<strong>ch</strong>werten Bedingungen <strong>und</strong> unter Zeitdruck. Das Milizkader eig-<br />

net si<strong>ch</strong> damit Leadership-Fähigkeiten an, wel<strong>ch</strong>e im Privatleben <strong>und</strong> in<br />

der Wirts<strong>ch</strong>aft eins zu eins übernommen werden können.<br />

Bologna Creditpoints <strong>und</strong> zivile Zertifikate<br />

Der zivile Nutzen geht jedo<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> weiter: Dank der Zusammenarbeit der<br />

Höheren Kaderausbildung der Armee (HKA) mit anderen Bildungsinstituten<br />

der S<strong>ch</strong>weiz (ETHZ, Uni Luzern, HSW Luzern, HTW Chur) können die Lehr-<br />

gangsteilnehmenden sogenannte Bildungspunkte na<strong>ch</strong> dem European<br />

Credit Transfer System (ECTS) sammeln. Beispielsweise haben die HKA<br />

<strong>und</strong> die Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Te<strong>ch</strong>nik <strong>und</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft (HTW) in Chur eine Koope-<br />

rationsvereinbarung unterzei<strong>ch</strong>net. Konkret bietet die HTW Chur Absolven-<br />

ten der Generalstabskurse ab 1995 die Chance, ein Executive MBA unter<br />

Anre<strong>ch</strong>nung von 20 bis 32 Creditpoints <strong>und</strong> entspre<strong>ch</strong>ender Reduktion der<br />

Studiengebühren zu absolvieren. Andere Lehrgänge werden mit zivilen<br />

Diplomen oder Zertifikaten ausgezei<strong>ch</strong>net (vom B<strong>und</strong>esamt für Berufsbil-<br />

dung <strong>und</strong> Te<strong>ch</strong>nologie anerkannte Führungsausbildung für untere <strong>und</strong><br />

mittlere Kader).<br />

Kürzere Ausbildungszeiten<br />

Die Kaderausbildung in unserer Milizarmee ist also mit früheren Jahren<br />

kaum mehr verglei<strong>ch</strong>bar. Die klassis<strong>ch</strong>e Ausbildung von früher sah<br />

17 Wo<strong>ch</strong>en Rekrutens<strong>ch</strong>ule, ans<strong>ch</strong>liessend die Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule mit<br />

praktis<strong>ch</strong>em Dienst <strong>und</strong> erst im dritten S<strong>ch</strong>ritt die Offiziersausbildung –<br />

wieder mit praktis<strong>ch</strong>em Dienst –vor. Damit verb<strong>und</strong>en waren lange<br />

Abwesenheiten vom Arbeitsplatz sowie von der zivilen Weiterbildung.<br />

Diesem Umstand trägt die heutige militäris<strong>ch</strong>e Kaderausbildung<br />

Re<strong>ch</strong>nung.<br />

Alle Rekruten starten mit der sieben Wo<strong>ch</strong>en dauernden Allgemeinen<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung. Anwärter mit dem Vors<strong>ch</strong>lag für eine Weiterbildung<br />

we<strong>ch</strong>seln dana<strong>ch</strong> direkt in die zehn Wo<strong>ch</strong>en dauernde Anwärters<strong>ch</strong>ule.<br />

Wersi<strong>ch</strong> zum Gruppenführer ausbilden lassen will, leistet glei<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>lies-<br />

send vier Wo<strong>ch</strong>en Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule. Na<strong>ch</strong> einer Wo<strong>ch</strong>e Dienstunter-<br />

bru<strong>ch</strong> wenden die Korporale ihre Fähigkeiten in einem sieben Wo<strong>ch</strong>en<br />

dauernden Praktikum sowie einem Praktis<strong>ch</strong>en Dienst von fünf bezie-<br />

hungsweise a<strong>ch</strong>t Wo<strong>ch</strong>en an.<br />

Bei Höheren Unteroffizieren verläuft die Ausbildung ähnli<strong>ch</strong>, nur dass die<br />

Fa<strong>ch</strong>ausbildung spezifis<strong>ch</strong> auf ihre zukünftigen Aufgaben ausgeri<strong>ch</strong>tet ist.<br />

Anwärter mit dem Vors<strong>ch</strong>lag zum Offizier starten ebenfalls unmittelbar<br />

na<strong>ch</strong> sieben plus zehn Wo<strong>ch</strong>en mit dem zentralen Offizierslehrgang von<br />

vier Wo<strong>ch</strong>en, bevor sie na<strong>ch</strong> einer Wo<strong>ch</strong>e Dienstunterbru<strong>ch</strong> die Offiziers-<br />

s<strong>ch</strong>ule (fünfzehn Wo<strong>ch</strong>en) absolvieren. Unmittelbar ans<strong>ch</strong>liessend an die<br />

Offizierss<strong>ch</strong>ule wird der Praktis<strong>ch</strong>e Dienst von se<strong>ch</strong>s beziehungsweise<br />

neun Wo<strong>ch</strong>en geleistet.<br />

Einmal Offizier,stehen weitere Lehrgänge an der HKA offen. Für Milizkader<br />

sind das Kurse der beiden HKA-Kommandos, also der Zentrals<strong>ch</strong>ule in<br />

Luzern <strong>und</strong> Bern sowie der Generalstabss<strong>ch</strong>ule in Kriens. Die Militäraka-<br />

demie an der ETHZ (MILAK) in Birmensdorf <strong>und</strong> Züri<strong>ch</strong> <strong>und</strong> die Berufsun-<br />

teroffizierss<strong>ch</strong>ule (BUSA) in Herisau sind die Ausbildungsstätten der<br />

Berufsmilitärs.


Die Lehrgänge der Zentrals<strong>ch</strong>ule (ZS)<br />

Die ZS vermittelt die allgemeingültigen Gr<strong>und</strong>lagen für angehende Zugfüh-<br />

rer,Einheitskommandanten, Kommandanten von Truppenkörpern <strong>und</strong> Offi-<br />

ziere des Stabs der Stufe Truppenkörper <strong>und</strong> Grosser Verband.<br />

• Zentraler Offizierslehrgang (Of LG): In der Armee werden alle Offi-<br />

ziersanwärter während vier Wo<strong>ch</strong>en gemeinsam ausgebildet. Dieser<br />

Lehrgang wird dreimal pro Jahr dur<strong>ch</strong>geführt. Insgesamt werden jähr-<br />

li<strong>ch</strong> über tausend Teilnehmende ausgebildet.<br />

•Im Führungslehrgang I(FLG I) eignen si<strong>ch</strong> angehende Einheitskom-<br />

mandanten das Gr<strong>und</strong>wissen an, wel<strong>ch</strong>es zur Führung einer Kompanie<br />

erforderli<strong>ch</strong> ist. In diesem Lehrgang ents<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, in wel<strong>ch</strong>en<br />

Berei<strong>ch</strong>en der zukünftige Offizier eingesetzt wird. Die drei Lehrgänge<br />

pro Jahr werden insgesamt von r<strong>und</strong> 150 Teilnehmenden besu<strong>ch</strong>t.<br />

•Im Stabslehrgang I(SLG I) wird den Stabsmitarbeitenden Stufe Trup-<br />

penkörper das Rüstzeug in den Berei<strong>ch</strong>en Stabsarbeit, Teamarbeit<br />

sowie vernetztes Denken vermittelt. Diesem Lehrgang vorausgegangen<br />

ist in der Regel ein te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Kurs der entspre<strong>ch</strong>enden Truppen-<br />

gattung.<br />

• Führungslehrgang II (FLG II): Zukünftige Bataillons- <strong>und</strong> Abteilungs-<br />

kommandanten <strong>und</strong> Stellvertreter erhalten hier die Gr<strong>und</strong>ausbildung,<br />

wel<strong>ch</strong>e zur Führung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Bataillons oder einer<br />

Abteilung notwendig ist. Der FLG II ist in zwei Module aufgeteilt: Das<br />

erste Modul dauert vier,das zweite zwei Wo<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong> hier gilt es, einen<br />

Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Lehrgang für Adjutanten, Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten-, Bereits<strong>ch</strong>afts- <strong>und</strong><br />

Logistikoffiziere respektive für den Territorialdienst zu belegen.<br />

Die Lehrgänge der Generalstabss<strong>ch</strong>ule (Gst S)<br />

Die anspru<strong>ch</strong>svollen Gr<strong>und</strong>ausbildungslehrgänge für ausgewählte Offizie-<br />

re der Armee vermitteln das generalstäbli<strong>ch</strong>e Handwerk, die Einsatzpla-<br />

nung eines Einsatzverbandes Stufe Brigade/Territorialregion <strong>und</strong> vertiefte<br />

militäris<strong>ch</strong>e Kenntnisse. Die Weiterausbildungslehrgänge vermitteln den<br />

Teilnehmenden die Führung der Führungsgr<strong>und</strong>gebiete sowie des Stabs in<br />

der Einsatzplanung/Führung. In den Stabslehrgängen II werden Stabsoffi-<br />

ziere befähigt, ihren fa<strong>ch</strong>spezifis<strong>ch</strong>en Beitrag im Aktionsplanungsprozess<br />

beizusteuern. Ein weiterer Auftrag der Gst Sist es, die grossen Verbände<br />

(Brigaden, Territorialregionen) <strong>und</strong> die Bataillone auf dem Führungssimula-<br />

tor zu trainieren.<br />

K<strong>und</strong>en statt Befehlsempfänger<br />

Die Lehrgangsteilnehmer sind ni<strong>ch</strong>t mehr «per Befehl» hier, sondern als<br />

K<strong>und</strong>en. Die S<strong>ch</strong>weizer Armee brau<strong>ch</strong>t zur Erfüllung ihres Auftrags die bes-<br />

ten Führungskräfte aus der Privatwirts<strong>ch</strong>aft. Im Wissen, dass diese Absen-<br />

zen für Unternehmen (<strong>und</strong> die betreffenden Lehrgangsteilnehmer) oft ni<strong>ch</strong>t<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A7<br />

(Bilder: ZEM)<br />

einfa<strong>ch</strong> zu verkraften sind, steht die höhere Kaderausbildung unter dem<br />

Qualitätsbestreben der European Fo<strong>und</strong>ation for Quality Management<br />

(EFQM). Vordiesem Hintergr<strong>und</strong> werden Lehrgangsteilnehmer sowie deren<br />

Kommandanten <strong>und</strong> zivile Arbeitgeber regelmässig befragt, wel<strong>ch</strong>e Anpas-<br />

sungen zu no<strong>ch</strong> besseren Lehrgangs-Resultaten führen könnten. Die HKA<br />

bietet au<strong>ch</strong> jedes Jahr sogenannte Arbeitgebertage mit Besu<strong>ch</strong> eines Lehr-<br />

gangs an. ■


Grfhr<br />

Zfhr<br />

RS<br />

RS<br />

AXXI (08/11)<br />

AXXI (08/11)<br />

1<br />

1<br />

U<br />

A8<br />

Das Ausbildungsmodell XXI/08<br />

Koordination von ziviler<br />

<strong>und</strong> militäris<strong>ch</strong>er Ausbildung<br />

Bei der W eiterentwicklung des Ausbil-<br />

dungsmodells XXI legt die Armee W ert auf<br />

eine gute Koordination zwis<strong>ch</strong>en militäri-<br />

s<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> ziviler Ausbildung. Der stete<br />

W andel ma<strong>ch</strong>t die Koordination von Mili-<br />

tärdienst <strong>und</strong> Berufsbildung oder Studium<br />

s<strong>ch</strong>wieriger. Eine re<strong>ch</strong>tzeitige <strong>und</strong> sorg-<br />

f ältige Planung ist wi<strong>ch</strong>tig.<br />

Claude B. Sonnen, Personelles der Armee (J1)<br />

Das Ausbildungsmodell XXI als Ganzes hat si<strong>ch</strong><br />

bewährt. Deshalb wird am Drei-Start-Modell, an<br />

der Gesamtdauer der Ausbildung <strong>und</strong> an der<br />

Weiterausbildung am Stück festgehalten.<br />

Denno<strong>ch</strong> sind gewisse Anpassungen notwendig:<br />

•Die angehenden Kader sollen längere prakti-<br />

s<strong>ch</strong>e Führungserfahrung gewinnen können.<br />

•Die neuen Studienpläne der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen (Bo-<br />

logna-Modell) müssen berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

•Das militäris<strong>ch</strong>e Personal soll entlastet werden.<br />

Die wesentli<strong>ch</strong>en Änderungen<br />

•Na<strong>ch</strong> sieben Wo<strong>ch</strong>en Rekrutens<strong>ch</strong>ule absol-<br />

vieren die vorges<strong>ch</strong>lagenen Unteroffiziers-<br />

<strong>und</strong> Offiziersanwärter die neunwö<strong>ch</strong>ige Unter-<br />

offizierss<strong>ch</strong>ule.<br />

•Angehende Gruppenführer we<strong>ch</strong>seln dana<strong>ch</strong><br />

bereits ab Beginn des nä<strong>ch</strong>sten Rekruten-<br />

s<strong>ch</strong>ulstarts ins Praktikum.<br />

•Offiziersanwärter treten na<strong>ch</strong> der Unteroffi-<br />

zierss<strong>ch</strong>ule in den weiterhin vierwö<strong>ch</strong>igen<br />

Offizierslehrgang über.<br />

•Der vierwö<strong>ch</strong>ige Offizierslehrgang wird damit<br />

zum ersten Ausbildungsblock der angehenden<br />

Offiziersanwärter na<strong>ch</strong> der Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule.<br />

•Die Offizierss<strong>ch</strong>ule mit Praktikum dauert 25<br />

Wo<strong>ch</strong>en (darin einges<strong>ch</strong>lossen ist eine Wo<strong>ch</strong>e<br />

längerer allgemeiner Urlaub). Das Praktikum<br />

beginnt je na<strong>ch</strong> Lehrverband in der Zeit zwi-<br />

s<strong>ch</strong>en der ersten <strong>und</strong> a<strong>ch</strong>ten Rekrutens<strong>ch</strong>ul-<br />

Wo<strong>ch</strong>e.<br />

Grafis<strong>ch</strong>e Darstellung<br />

für Gruppenführer <strong>und</strong> Zugführer<br />

Die folgenden Aussagen beziehen si<strong>ch</strong> auf das<br />

Gr<strong>und</strong>modell. Insbesondere bei der Luftwaffe,<br />

bei gewissen Funktionen der Logistik <strong>und</strong> bei<br />

den Grenadieren gibt es Ausnahmen.<br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52<br />

RS Start 1<br />

RS Start 1<br />

AGA/FGA VBA 1<br />

RS Start 3<br />

AGA/FGA<br />

RS Start 2 AGA/FGA<br />

AGA/FGA (7) UOS (9) Praktikum (13)<br />

Prakt D<br />

AGA =Allgemeine Gr<strong>und</strong>ausbildung; FGA =Funktionsbezogene Gr<strong>und</strong>ausbildung; UOS =Unteroffizierss<strong>ch</strong>ule; VBA 1=Verbandsausbildung 1; OS =Offizierss<strong>ch</strong>ule; U=längerer allgemeiner Urlaub; RS =Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />

VBA 1<br />

*Ab10. Wo<strong>ch</strong>e Uof Ausb werden die angehenden Grfhr im Rahmen des Praktikums in die RS integriert.<br />

HSe Frühlingssemester der Bildungsstätten Herbstsemester der Bildungsstätten<br />

Beförderung zum Sdt Beförderung zum Obgfr Beförderung zum Wm<br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52<br />

RS Start 1<br />

AGA/FGA VBA 1 RS Start 2<br />

AGA/FGA VBA 1<br />

RS Start 3<br />

AGA/FGA<br />

AGA/FGA<br />

Zwis<strong>ch</strong>en der 13. <strong>und</strong> der 21. Wo<strong>ch</strong>e der OS werden die angehenden<br />

Zfhr im Rahmen des Praktikums in die RS integriert.<br />

U UOS (9) Of LG (4) U OS mit Praktikum (24) +1Wo U<br />

Prakt D<br />

VBA 1<br />

Das Ausbildungsmodell XXI (08/11) –Gr<strong>und</strong>modell Gruppenführer (oben) <strong>und</strong> Zugführer (unten)<br />

U<br />

U<br />

AGA/FGA (7) U<br />

Beförderung zum Obgfr Beförderung zum Obwm<br />

Beförderung zum Lt<br />

Beförderung zum Sdt


Einführung<br />

Das neue Modell wird ab 1. Januar 2008 ein-<br />

geführt. Damit die Kader ab dem ersten Rekru-<br />

tens<strong>ch</strong>ul-Start 2008 für das Praktikum vorbe-<br />

reitet sind, wird die Weiterausbildung im<br />

Rahmen eines Pilotversu<strong>ch</strong>s s<strong>ch</strong>on ab dem<br />

zweiten Start 2007 na<strong>ch</strong> dem neuen Modell<br />

erfolgen. Dies bedingt die einmalige Dur<strong>ch</strong>füh-<br />

rung eines zusätzli<strong>ch</strong>en Offizierslehrgangs ab<br />

der Wo<strong>ch</strong>e 44/2007.<br />

Fraktionierungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

in der Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />

Die Rekrutens<strong>ch</strong>ule ist gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> amStück<br />

zu leisten. Es besteht jedo<strong>ch</strong> auf ein begründe-<br />

tes Gesu<strong>ch</strong> hin die Mögli<strong>ch</strong>keit, diese in zwei<br />

Teilen zu absolvieren («Fraktionierung») –sofern<br />

die militäris<strong>ch</strong>e Ausbildung dies zulässt <strong>und</strong> die<br />

Aufteilung wegen der zivilen Ausbildung oder<br />

aus berufli<strong>ch</strong>en Gründen unerlässli<strong>ch</strong> ist.<br />

Die verpasste Ausbildungsperiode muss inner-<br />

halb von zwei Jahren na<strong>ch</strong>geholt werden. Ein<br />

sol<strong>ch</strong>er Unterbru<strong>ch</strong> ist für beide Seiten aufwen-<br />

dig <strong>und</strong> daher eher im Sinne einer Ausnahme<br />

anzuwenden.<br />

Gewisse Funktionen in der Armee lassen aus<br />

Ausbildungsgründen keine Fraktionierung zu.<br />

Die Teilung führt hier unweigerli<strong>ch</strong> zu einer<br />

Funktionsänderung. Wir empfehlen, die Rekru-<br />

tens<strong>ch</strong>ule mögli<strong>ch</strong>st na<strong>ch</strong> dem Lehrabs<strong>ch</strong>luss /<br />

der Matura oder in einem Zwis<strong>ch</strong>enjahr einzu-<br />

planen <strong>und</strong> ohne Unterbru<strong>ch</strong> zu absolvieren. Die<br />

Erfahrung zeigt, dass eine Fraktionierung zu<br />

mehr Problemen führt, als dass sie Probleme zu<br />

lösen vermag.<br />

Fraktionierungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

in der Weiterausbildung<br />

Es wird dringend empfohlen, die Weiterausbil-<br />

dung ohne Unterbre<strong>ch</strong>ung abzus<strong>ch</strong>liessen.<br />

Wegen der Überlappung der Kaders<strong>ch</strong>ulen mit<br />

dem Frühlings- <strong>und</strong> Herbstsemester der Bil-<br />

dungsstätten empfehlen wir den Studierenden,<br />

die Dienstleistung vor Beginn des Studiums zu<br />

erfüllen.<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A9<br />

Aus zwingenden berufli<strong>ch</strong>en oder persönli<strong>ch</strong>en<br />

Gründen kann die Unteroffiziersausbildung hö<strong>ch</strong>-<br />

stens ein-, die Offiziersausbildung hö<strong>ch</strong>stens<br />

zweimal unterbro<strong>ch</strong>en werden. Sämtli<strong>ch</strong>e Gr<strong>und</strong>-<br />

ausbildungsdienste für den höheren Grad oder für<br />

die neue Funktion sind innert drei Jahren seit der<br />

Genehmigung des Vors<strong>ch</strong>lags zu bestehen. ■<br />

Weitere Informationen<br />

• www.zivil-militaer.<strong>ch</strong><br />

• www.kfh.<strong>ch</strong><br />

(Konferenz der Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen);<br />

neue Semesterdaten ab Sommer 2007<br />

• Hotline Personelles der Armee (J1):<br />

Tel. 031 324 24 24;<br />

personelles.j1@vtg.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

Berufsoffizier –Berufsunteroffizier –Zeitmilitär<br />

Ein Beruf für die Si<strong>ch</strong>erheit<br />

Für Offiziere <strong>und</strong> Unteroffiziere, die Freude am<br />

Umgang mit Mens<strong>ch</strong>en haben, gerne Wissen<br />

weitergeben <strong>und</strong> Verantwortung tragen.<br />

Für Mens<strong>ch</strong>en, die anspru<strong>ch</strong>svolle <strong>und</strong> abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e<br />

Herausforderungen su<strong>ch</strong>en<br />

<strong>und</strong> zudem die Bereits<strong>ch</strong>aft für friedensfördernde<br />

Auslandeinsätze mitbringen.<br />

Sie sollten flexibel, leistungsorientiert <strong>und</strong> gewillt<br />

sein, einen Dienst für unser Gemeinwohl<br />

zu leisten.<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Armee bietet zahlrei<strong>ch</strong>e interessante<br />

Berufe an.<br />

Willkommen sind Frauen <strong>und</strong> Männer!<br />

Eine moderne, anerkannte Ausbildung, gepaart<br />

mit einer vielfältigen <strong>und</strong> abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en<br />

praktis<strong>ch</strong>en Tätigkeit führt zudiesem<br />

Beruf.<br />

Ein Beruf in der Armee –warum ni<strong>ch</strong>t ?<br />

Nehmen Sie die erste Hürde.<br />

Informationen erhalten Sie unter:<br />

www.zukunftmitsi<strong>ch</strong>erheit.<strong>ch</strong><br />

Wir freuen uns auf Sie!


A10<br />

Neuer Chef der Armee<br />

Der B<strong>und</strong>esrat wählt Roland Nef<br />

Brigadier Roland Nef<br />

Beruf: Berufsoffizier/lic. iur.<br />

Militäris<strong>ch</strong>er Grad: Brigadier;<br />

ab 1.1.2008 Korpskommandant<br />

Geburtsdatum: 1.7.1959<br />

Bürgerort: Urnäs<strong>ch</strong> AR<br />

Zivilstand: verheiratet<br />

Mutterspra<strong>ch</strong>e: Deuts<strong>ch</strong><br />

Spra<strong>ch</strong>kenntnisse: Französis<strong>ch</strong>, Englis<strong>ch</strong><br />

KKdt Christophe Keckeis<br />

zur Wahl seines Na<strong>ch</strong>folgers<br />

«I<strong>ch</strong> gratuliere Brigadier Roland Nef zu seiner<br />

Wahl zum neuen Chef der Armee <strong>und</strong> bin sehr<br />

froh, dass der B<strong>und</strong>esrat diese Wahl so früh<br />

vorgenommen hat. Damit verbleibt mir <strong>und</strong><br />

meinem Na<strong>ch</strong>folger genügend Zeit, um eine<br />

einwandfreie Übergabe der Amtsges<strong>ch</strong>äfte auf<br />

den 1.Januar 2008 vorzubereiten.<br />

I<strong>ch</strong> werde die S<strong>ch</strong>weizer Armee bis am 31.<br />

Dezember 2007, 24 Uhr führen <strong>und</strong> wüns<strong>ch</strong>e<br />

meinem Na<strong>ch</strong>folger ab dem 1.Januar 2008<br />

viel Erfolg <strong>und</strong> Befriedigung in diesem verantwortungsvollen<br />

Amt.» –8.Juni 2007<br />

Der B<strong>und</strong>esrat hat am 8. Juni Brigadier<br />

Roland Nef, Kommandant des Lehrver-<br />

bandes P anzer / Artillerie, zum neuen Chef<br />

der Armee gewählt. Unter Beförderung<br />

zum Korpskommandanten tritt der 47-jäh-<br />

rige Nef am 1.Januar 2008 die Na<strong>ch</strong>folge<br />

von Christophe Keckeis an.<br />

(vbs) Der B<strong>und</strong>esrat hat vom Rücktritt von<br />

Korpskommandant Christophe Keckeis auf Ende<br />

Jahr Kenntnis genommen <strong>und</strong> ihm für seine<br />

Arbeit gedankt. Keckeis war auf den 1. Januar<br />

2003 zum Generalstabs<strong>ch</strong>ef <strong>und</strong> auf den 1.<br />

Januar 2004 zum ersten Chef der Armee<br />

ernannt worden. In diesen fünf Jahren habe er<br />

die Armee geprägt <strong>und</strong> mit viel Umsi<strong>ch</strong>t <strong>und</strong><br />

grossem Engagement geführt, s<strong>ch</strong>reibt der Bun-<br />

desrat in seiner Würdigung.<br />

Neuer Chef der Armee auf den 1. Januar 2008<br />

wird –unter Beförderung zum Korpskomman-<br />

Laufbahn<br />

Berufli<strong>ch</strong><br />

1981–1986 Studium der Jurisprudenz <strong>und</strong> Abs<strong>ch</strong>luss an der Universität Züri<strong>ch</strong><br />

1988 Einheitsinstruktor/Klassenlehrer Artilleries<strong>ch</strong>ulen Frauenfeld<br />

1995 Mitglied Benutzerequipe INTAFF<br />

1997 Instruktor am Armeeausbildungszentrum Luzern<br />

2002 Kommandant Panzerbrigade 4<br />

2004 Kommandant Panzerbrigade 11<br />

2007 Kommandant Lehrverband Panzer/Artillerie ab 1.2.07<br />

2008 Korpskommandant, Chef der Armee ab 1.1. 2008<br />

Militäris<strong>ch</strong><br />

1988 Oberleutnant/Hauptmann, Kommandant einer Panzerhaubitzen Batterie III/21<br />

1992 Hauptmann im Generalstab, Chef Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten Felddivision 7<br />

1995 Major im Generalstab, Kommandant der Panzerhaubitzen Abteilung 33<br />

1999 Oberstleutnant iGst, Unterstabs<strong>ch</strong>ef Operationen Felddivision 7<br />

2001 Oberst iGst, Stabs<strong>ch</strong>ef Felddivision 7<br />

2002 Brigadier,Kommandant Panzerbrigade 4<br />

2004 Kommandant Panzerbrigade 11<br />

2007 Kommandant Lehrverband Panzer/Artillerie<br />

2008 Korpskommandant, Chef der Armee ab 1.1.2008<br />

Auslandaufenthalt<br />

1999 Fort Still, USA, Field Artillery Officer Advanced Course<br />

danten –Brigadier Roland Nef von Urnäs<strong>ch</strong> AR.<br />

Nef s<strong>ch</strong>loss seine Studien an der Universität<br />

Züri<strong>ch</strong> als lic.iur.ab. 1988 trat er in das Instruk-<br />

tionskorps der Artillerie ein. Na<strong>ch</strong> seiner Aus-<br />

landkommandierung am Field Artillery Officer<br />

Advanced Course in Fort Sill (USA) wurde Nef<br />

am 1. Januar 2002 zum Kommandanten der<br />

Panzerbrigade 4 ernannt, unter glei<strong>ch</strong>zeitiger<br />

Beförderung zum Brigadier. Inder Armee XXI<br />

übernahm er auf den 1.Januar 2004 das Kom-<br />

mando der Panzerbrigade 11. Seit Februar 2007<br />

ist er Kommandant des Lehrverbandes Panzer/<br />

Artillerie in Thun.<br />

Als Chef der Armee ist Roland Nef verantwortli<strong>ch</strong><br />

für die Entwicklung <strong>und</strong> Führung der Armee. Er<br />

führt die beiden Teilstreitkräfte <strong>Heer</strong> <strong>und</strong> Luft-<br />

waffe, die höhere Kaderausbildung der Armee,<br />

die Logistikbasis, die Führungsunterstützungs-<br />

basis sowie den Planungsstab <strong>und</strong> den Füh-<br />

rungsstab der Armee. ■


Normalerweise fristet die P ersönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung (PA) der<br />

Angehörigen der Armee (AdA) ein eher unauffälliges Dasein in<br />

S<strong>ch</strong>weizer Kellern <strong>und</strong> Estri<strong>ch</strong>en. Über den Umfang <strong>und</strong> die<br />

Details der P Ama<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> jeder einzelne AdA erst wieder Gedan-<br />

ken, wenn der nä<strong>ch</strong>ste Wiederholungskurs näher rückt. Den<br />

Überblick zu behalten, ist s<strong>ch</strong>wierig, <strong>und</strong> in den vergangenen<br />

Jahren hat au<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der P Avieles geändert.<br />

Fritz S<strong>ch</strong>neeberger, Systemmanagement (SYM), Logistikbasis der Armee<br />

(LBA); Eva Zwahlen, stv Chefin Kommunikation LBA<br />

Zur persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung (PA) gehören sämtli<strong>ch</strong>e Ausrüstungsgegen-<br />

stände, wel<strong>ch</strong>e den Angehörigen der Armee (AdA) mit Eintrag im Dienst-<br />

bü<strong>ch</strong>lein (DB) leihweise na<strong>ch</strong> Hause abgegeben werden. Zusatzausrüstun-<br />

gen für ausserdienstli<strong>ch</strong>e Tätigkeiten, für das Militäris<strong>ch</strong>e Personal <strong>und</strong> für<br />

die Angestellten des Departements für Verteidigung, Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz<br />

<strong>und</strong> Sport (VBS) sind zwar ebenfalls im DB eingetragen, unterliegen jedo<strong>ch</strong><br />

Sonderbestimmungen bezügli<strong>ch</strong> Bezugsbere<strong>ch</strong>tigungen, Rückgabemodali-<br />

täten etc.<br />

Was hat si<strong>ch</strong> in den letzten Jahren geändert?<br />

Parallel zur Einführung des neuen Gepäck-Sets seit Frühjahr 2005 wurden<br />

na<strong>ch</strong>stehende Ausrüstungsgegenstände zurückgezogen: S<strong>ch</strong>lafsack,<br />

Ko<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>irr, Essbesteck, Kältes<strong>ch</strong>utzhosen, Hands<strong>ch</strong>uhe S<strong>ch</strong>utzstufe 2,<br />

Kältes<strong>ch</strong>utzmütze, Doppeltas<strong>ch</strong>e, S<strong>ch</strong>utzmaskenfilter,Kampfrucksack.<br />

AdA, die in Armeestabsteilen sowie in Stäben von Grossen Verbänden ein-<br />

geteilt sind, können den Kampfrucksack na<strong>ch</strong> Bedarf leihweise behalten.<br />

Die zurückgezogenen Ausrüstungsgegenstände werden mit dem Einsatz-<br />

<strong>und</strong> Ausbildungsmaterial (EAM, ehemals Korpsmaterial) für die Dauer der<br />

Dienstleistung gefasst.<br />

Per 1. Januar 2004 wurden die neuen Verbandsabzei<strong>ch</strong>en bei allen For-<br />

mationen eingeführt. Seit dem 1. Januar 2006 werden die Truppengat-<br />

tungs-, Grad- <strong>und</strong> Funktionsabzei<strong>ch</strong>en sowie die Namens<strong>ch</strong>ilder der<br />

Kampfbekleidung in gestickter Version (Textilabzei<strong>ch</strong>en) abgegeben. Bei<br />

der Ausgangsbekleidung werden die neuen Funktions- <strong>und</strong> Spezialisten-<br />

abzei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die Ribbons eingeführt.<br />

Was ändert si<strong>ch</strong> ab 2007?<br />

Seit RS-Start 1/2007 wird der Helm 04 für definierte Funktionen anstelle<br />

des Helms 71 abgegeben. In den Formationen werden keine Umrüstungen<br />

vorgenommen. Weiter erhalten die Rekruten ab 2008 s<strong>ch</strong>rittweise funktio-<br />

nelle Unterwäs<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e einerseits als Ergänzung zur bisherigen Ausrüs-<br />

tung, andererseits als Ersatz für den Pullover 74 gilt.<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A11<br />

Die Persönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung der Angehörigen der Armee<br />

Militäris<strong>ch</strong> ausgerüstet –<br />

vom Béret bis zu den Kampfstiefeln<br />

Neu ist seit dem 1. Januar 2007 au<strong>ch</strong> das sogenannte Milizabzei<strong>ch</strong>en.<br />

Jeder AdA erhält vier Abzei<strong>ch</strong>en. Diese werden auf der Kampfbekleidung<br />

unter dem Namenss<strong>ch</strong>ild <strong>und</strong> re<strong>ch</strong>ts neben dem Funktionsabzei<strong>ch</strong>en<br />

getragen –analog zu den Abzei<strong>ch</strong>en für Berufs- <strong>und</strong> Zeitmilitär.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> werden neue Artikel über die S<strong>ch</strong>ulen <strong>und</strong> Lehrgänge einge-<br />

führt. Umrüstungen erfolgen unter anderem aus Kostengründen ledigli<strong>ch</strong><br />

situativ.<br />

Immer àjour sein!<br />

Wegen der s<strong>ch</strong>nellen te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>en Entwicklung werden in den nä<strong>ch</strong>s-<br />

ten Jahren vers<strong>ch</strong>iedene Ausrüstungsgegenstände s<strong>ch</strong>rittweise ersetzt<br />

(z.B. Soldatenmesser,Kältes<strong>ch</strong>utz).<br />

Die Reglemente «Bekleidung <strong>und</strong> Packungen» sowie «Abzei<strong>ch</strong>en» <strong>und</strong><br />

«Zusatzausrüstung für das militäris<strong>ch</strong>e Personal» finden Sie au<strong>ch</strong> online<br />

unter www.logistikbasis.<strong>ch</strong> (Logistikleistung, Ausrüstungen).<br />

Neu ab 2008<br />

Ab nä<strong>ch</strong>stem Jahr werden alle Rekruten s<strong>ch</strong>rittweise mit funktioneller<br />

Unterwäs<strong>ch</strong>e ausgerüstet. Sie besteht aus drei S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten für wärmere<br />

(links) <strong>und</strong> kältere (Mitte <strong>und</strong> re<strong>ch</strong>ts) Tage.


Was gehört 2007 zur Persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung?<br />

Dieses Material bewahrt jeder AdA bei si<strong>ch</strong> zuhause auf <strong>und</strong> rückt damit in den Militärdienst ein: Dienstbekleidung <strong>und</strong> Kampfstiefel (links), persönli<strong>ch</strong>e Waffe <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>utzmaterial<br />

(Mitte), Ausgangsbekleidung <strong>und</strong> Gepäck (re<strong>ch</strong>ts).<br />

Bewaffnung<br />

Als persönli<strong>ch</strong>e Waffen werden Sturmgewehre 90 <strong>und</strong> Pistolen 75 –jena<strong>ch</strong> Funktion <strong>und</strong> Grad –abgegeben. Dazu kommen Tas<strong>ch</strong>enmunition, Waffenputzzeug <strong>und</strong> Bajonett.<br />

Einzelne AdA verfügen no<strong>ch</strong> über das Sturmgewehr 57 sowie über die Pistole 49. Beide Modelle werden in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren s<strong>ch</strong>rittweise aus der Armee vers<strong>ch</strong>winden.<br />

Bekleidung<br />

Zur Bekleidung gehören die Ausgangsbekleidung (Tenü A), der Dienstanzug (Tenü B), das Béret <strong>und</strong> die Abzei<strong>ch</strong>en. Die Farbe des Bérets, der A<strong>ch</strong>sels<strong>ch</strong>laufen sowie der Kragenpatten<br />

ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der jeweiligen Truppengattung respektive na<strong>ch</strong> dem Dienstzweig. Die Einteilung ist nur auf dem Verbandsabzei<strong>ch</strong>en auf dem re<strong>ch</strong>ten Oberarm ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. Die Unterbekleidung<br />

wird als Bestandteil der persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung abgegeben. Jeder AdA erhält heute zwei Hemden 90 (kurzarm), zwei Hemden 95 (langarm), fünf Tricothemden 90, sieben<br />

T-Shirts 90, zwei Krawatten 95 <strong>und</strong> einen Pullover 74. Dazu kommen ein gelbes Markierhemd, eine Rollmütze <strong>und</strong> ein Paar Fingerhands<strong>ch</strong>uhe S<strong>ch</strong>utzstufe 1.


Ordonnanzs<strong>ch</strong>uhe<br />

Ordonnanzs<strong>ch</strong>uhe werden bereits an der Rekrutierung funktionsbezogen abgegeben. Das Gros der AdA ist mit zwei Paar Kampfstiefeln 90 ausgerüstet. Je na<strong>ch</strong> Funktion erhalten die<br />

AdA zusätzli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>alen-, Spital- <strong>und</strong> Mars<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uhe 90 (Rotkreuzdienst der Armee) oder Halbs<strong>ch</strong>uhe (AdA der Militärmusik).<br />

Gepäck<br />

AdA, wel<strong>ch</strong>e die Rekrutens<strong>ch</strong>ule vor dem 1. Januar 2005 absolviert haben, sind mit Gr<strong>und</strong>trageinheit, Rucksack 90 <strong>und</strong> Effektentas<strong>ch</strong>e ausgerüstet. AdA, wel<strong>ch</strong>e die Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />

na<strong>ch</strong> dem 1. Januar 2005 absolviert haben, sind mit Gr<strong>und</strong>trageinheit, Transportwagen, Transporttas<strong>ch</strong>e, Kleidertas<strong>ch</strong>e, Tagesrucksack <strong>und</strong> Effektentas<strong>ch</strong>e ausgerüstet.<br />

Weitere persönli<strong>ch</strong>e Gegenstände<br />

Helm 71 oder 04 mit Helmüberzug, Feldflas<strong>ch</strong>e mit Be<strong>ch</strong>er,Mannsputzzeug, Gehörs<strong>ch</strong>utz.<br />

Besondere Ausrüstungsgegenstände<br />

S<strong>ch</strong>utzmaske, Tas<strong>ch</strong>enmesser,Individuelles Verbandspaket (IVP), Feldste<strong>ch</strong>er,Bussole (Kompass), Koffer,Mehrzweckbehältnis, Musikinstrumente, Motorradfahrerausrüstung, Reitzeug.<br />

Bilder: Alex Bus<strong>ch</strong>or /ZEM


A14<br />

Ist der S<strong>ch</strong>weizer no<strong>ch</strong> militärdiensttaugli<strong>ch</strong>?<br />

Die Wahrheit zu den Legenden<br />

um das Thema Taugli<strong>ch</strong>keit<br />

Es gibt Leute, die die W ehrgere<strong>ch</strong>tigkeit <strong>und</strong> damit die Zukunft<br />

der S<strong>ch</strong>weizer Armee als Milizarmee unter allgemeiner W ehr-<br />

pfli<strong>ch</strong>t in Frage stellen. Es wird behauptet, dem Militärdienst sei<br />

lei<strong>ch</strong>t auf dem blauen W eg zu entgehen <strong>und</strong> die neue Rekrutie-<br />

rung sei ni<strong>ch</strong>t besser als die alte. Diese <strong>und</strong> weitere Legenden<br />

ma<strong>ch</strong>en immer wieder die R<strong>und</strong>e. Der Oberfeldarzt, Divisionär<br />

Gianpiero Lupi, kennt den Ges<strong>und</strong>heitszustand potenzieller Mili-<br />

tärdienstleistender genau <strong>und</strong> liefert F akten zu den Thesen.<br />

Gaby Zimmer, Chefin Kommunikation Logistikbasis der Armee (LBA)<br />

Die Armee –unsere Milizarmee –ist ein Spiegel der Gesells<strong>ch</strong>aft. Werden<br />

S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e immer dicker, dann sind sie bei der Rekrutierung<br />

ni<strong>ch</strong>t plötzli<strong>ch</strong> sportli<strong>ch</strong>. Steigende Ges<strong>und</strong>heitskosten s<strong>ch</strong>lagen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

bei der Rekrutierung nieder. Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Leiden sind in unserer Gesell-<br />

s<strong>ch</strong>aft im Vormars<strong>ch</strong>: Damit sind diese neben den körperli<strong>ch</strong>en Gebre<strong>ch</strong>en<br />

oft Ursa<strong>ch</strong>e für eine Dienstuntaugli<strong>ch</strong>keit. Interessant ist au<strong>ch</strong> die Tatsa-<br />

<strong>ch</strong>e, dass Kantone mit eher hohen Ges<strong>und</strong>heitskosten eher tiefe Taugli<strong>ch</strong>-<br />

keitsraten ausweisen <strong>und</strong> umgekehrt. Ausserdem ist die Taugli<strong>ch</strong>keitsrate<br />

in städtis<strong>ch</strong>en Gebieten tiefer als in ländli<strong>ch</strong>en. «Eine von mehreren mög-<br />

li<strong>ch</strong>en Erklärungen dafür ist das Drogenproblem, das si<strong>ch</strong> rein aus Szene-<br />

gründen in den Städten konzentriert», erklärt Divisionär Gianpiero Lupi,<br />

Oberfeldarzt der Armee <strong>und</strong> damit Oberverantwortli<strong>ch</strong>er für den medizini-<br />

s<strong>ch</strong>en Teil der Rekrutierung.<br />

(Bild: ZEM)<br />

Legende Nr.1:<br />

Die Wehrgere<strong>ch</strong>tigkeit ist ungenügend gewahrt<br />

Ende März hat der B<strong>und</strong>esrat ein Postulat von Ständerat Franz Wicki<br />

beantwortet mit der Aussage, dass die Wehrgere<strong>ch</strong>tigkeit gewahrt ist. 75<br />

Prozent aller S<strong>ch</strong>weizer erfüllen nämli<strong>ch</strong> ihre Dienstpfli<strong>ch</strong>t, sei es in der<br />

Armee oder im Zivils<strong>ch</strong>utz. Die anderen 25 Prozent sind weder militär-<br />

no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong>. Sie bezahlen Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatz. Warum hält<br />

si<strong>ch</strong> trotz klarer Zahlen die Meinung weiterhin hartnäckig, die allgemeine<br />

Wehrpfli<strong>ch</strong>t sei eine Farce? Lupi: «Man hat wohl Mühe, die Zahlen ri<strong>ch</strong>tig<br />

zu interpretieren.» Ri<strong>ch</strong>tig ist, dass im Jahr 2006 die Militärdiensttaugli<strong>ch</strong>-<br />

keit bei nahezu 65 Prozent (64,75) lag. Weitere gut 15 Prozent (16,41)<br />

leisteten S<strong>ch</strong>utzdienst. Damit liegt die S<strong>ch</strong>weiz klar an der Spitze aller Län-<br />

der mit verglei<strong>ch</strong>baren Wehrsystemen.<br />

Legende Nr.2:<br />

Die neue Rekrutierung ist mit bis zu drei Tagen allzu aufwendig<br />

Ab 2003 wurden erste Versu<strong>ch</strong>e mit einer zwei- bis dreitägigen, umfas-<br />

senden Rekrutierung gema<strong>ch</strong>t, im Jahr 2005 war das neue System voll-<br />

umfängli<strong>ch</strong> operationell. Die Erwartung, dur<strong>ch</strong> genaue Abklärungen die<br />

Taugli<strong>ch</strong>keitsbeurteilung <strong>und</strong> die Zuteilung zur Truppengattung optimal<br />

zu gewährleisten, hat si<strong>ch</strong> bisher erfüllt. Während den Rekrutens<strong>ch</strong>ulen<br />

fallen nur no<strong>ch</strong> etwa fünf Prozent der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen als untaugli<strong>ch</strong><br />

aus. Im Gegensatz zur eintägigen Aushebung der Armee 95, die jeweils<br />

mit höherer Taugli<strong>ch</strong>keitsrate bei der Aushebung, jedo<strong>ch</strong> r<strong>und</strong> 20 Pro-<br />

zent Ausfällen während der RS zu Bu<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>lug, können heute r<strong>und</strong> 15<br />

Millionen Franken Diensttagekosten gespart werden. «I<strong>ch</strong> bin zuver-<br />

si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass wir die Ausfallrate von heute fünf Prozent während der<br />

RS über die Jahre no<strong>ch</strong> weiter senken können», betont Lupi. Systema-<br />

tis<strong>ch</strong>es Controlling <strong>und</strong> Erfahrungszirkel mit den Verantwortli<strong>ch</strong>en für<br />

die Rekrutierung <strong>und</strong> die Ausbildung sollen für weitere Verbesserungen<br />

sorgen.<br />

Legende Nr.3:<br />

Auf dem blauen Weg wird man locker vom Militärdienst befreit<br />

«Wer steht s<strong>ch</strong>on im Fre<strong>und</strong>eskreis dazu, aus psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Gründen<br />

untaugli<strong>ch</strong> erklärt worden zu sein?», fragt Lupi. Fakt ist, dass die Hälfte der<br />

20 Prozent, die weder militärdienst- no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong> sind, wegen<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er Probleme keinen Dienst leisten kann. Diese Mens<strong>ch</strong>en sind<br />

ni<strong>ch</strong>t psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> krank <strong>und</strong> können im zivilen Leben allenfalls über Beglei-<br />

tung <strong>und</strong> mit Hilfe von psy<strong>ch</strong>otropen Substanzen (Alkohol, Drogen, Medika-<br />

mente) unauffällig sein. Unsere Tests sagen aber mit hoher Zuverlässigkeit<br />

voraus, dass diese Mens<strong>ch</strong>en ohne diese Stützen den psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Belas-<br />

tungen des Militärdienstes ni<strong>ch</strong>t gewa<strong>ch</strong>sen wären. Kommt hinzu, dass sie


Taugli<strong>ch</strong>keit 2001 bis 2007: Wüns<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> Realität<br />

80%<br />

au<strong>ch</strong> eine Gefährdung für andere Soldaten bedeuten könnten. Dazu Lupi:<br />

«Der Militärdienst ist ni<strong>ch</strong>t freiwillig wie ein Fussballtraining, deshalb ist<br />

unsere Verantwortung höher.» Dank den Forts<strong>ch</strong>ritten der Medizin lassen<br />

si<strong>ch</strong> heute körperli<strong>ch</strong>e Leiden erfolgrei<strong>ch</strong> behandeln, die früher ein Gr<strong>und</strong><br />

für Untaugli<strong>ch</strong>keit waren. Laut der «Nosologia Militaris», der «Bibel» der Mili-<br />

tärärzte, die aktuell r<strong>und</strong> 1200 Krankheiten, Anomalien <strong>und</strong> Gebre<strong>ch</strong>en aus-<br />

weist, befreien heute Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler <strong>und</strong><br />

Gelenkprobleme ni<strong>ch</strong>t mehr automatis<strong>ch</strong> vor der Dienstpfli<strong>ch</strong>t. Die erste<br />

Ausgabe der «Nosologia Militaris» von 1887 war viel einfa<strong>ch</strong>er: Taugli<strong>ch</strong> als<br />

Sanitätssoldat war,wer des Lesens <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>reibens mä<strong>ch</strong>tig <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t blut-<br />

s<strong>ch</strong>eu war <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> (wenn mögli<strong>ch</strong>) freiwillig meldete.<br />

Legende Nr.4:<br />

Die Rekurse ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> gegen Taugli<strong>ch</strong>keitsents<strong>ch</strong>eide<br />

Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr gingen gegen Untaugli<strong>ch</strong>keitsent-<br />

s<strong>ch</strong>eide dreimal mehr Rekurse ein als gegen Taugli<strong>ch</strong>keitsents<strong>ch</strong>eide.<br />

Das entspri<strong>ch</strong>t einem Trend der letzten Jahre: 1995 erfolgten auf 1000<br />

Ents<strong>ch</strong>eide vier Rekurse gegen Taugli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> 3,3 gegen Untaugli<strong>ch</strong>-<br />

keit. Bis ins Jahr 2006 sanken die Rekurse gegen Taugli<strong>ch</strong>keit lei<strong>ch</strong>t auf<br />

aktuell 3,6. Dagegen nahmen die Einspra<strong>ch</strong>en gegen Untaugli<strong>ch</strong>keit auf<br />

10,2 pro 1000 Ents<strong>ch</strong>eide zu. «Die Wahrnehmung der Bevölkerung, dass<br />

im Militärdienst sinnvolle Einsätze geleistet werden, zeigt si<strong>ch</strong> ja au<strong>ch</strong> in<br />

der generellen Zustimmung des S<strong>ch</strong>weizer Volkes zur Armee», ist Lupi<br />

überzeugt.<br />

Legende Nr.5:<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Mens<strong>ch</strong>en A15<br />

Armee 95 2005<br />

2006<br />

2007 (bis 20 .März) S<strong>ch</strong>weizer Armee<br />

58%<br />

(alte Aushebung 2001&2002)<br />

effektiv militärdiensttaugli<strong>ch</strong><br />

taugli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> RS inklusive<br />

Ausfälle in RS AXXI<br />

70%<br />

61%<br />

54%<br />

70%<br />

61%<br />

54%<br />

67% 65% 60%<br />

Niemand will mehr Militärdienst leisten<br />

54%<br />

69% 67% 60%<br />

16% 13% 16% 14% 16% 14%<br />

5%<br />

12%<br />

22%<br />

5%<br />

14%<br />

19%<br />

4%<br />

12%<br />

17%<br />

Am Ende der dreitägigen Rekrutierung –bereits mit dem Stempel «taug-<br />

li<strong>ch</strong>» oder «untaugli<strong>ch</strong>» sowie der zugeteilten Truppengattung im Dienst-<br />

bü<strong>ch</strong>lein ausgestattet –werden die Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen zu ihrer Wahrneh-<br />

mung der Rekrutierung befragt. Ein paar Zahlen aus dem ersten Quartal<br />

2007: R<strong>und</strong> 80 Prozent sehen ihre Erwartungen erfüllt, beurteilen den<br />

Ablauf <strong>und</strong> die Einteilung sowie die medizinis<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ung, Betreuung<br />

<strong>und</strong> Kommunikation als gut bis sehr gut. Und sogar 83 Prozent der Stel-<br />

lungspfli<strong>ch</strong>tigen treten an, um militär- oder s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong> zu sein.<br />

Nur gerade vier Prozent kommen mit der Absi<strong>ch</strong>t, vom Dienst befreit zu<br />

werden. Oberfeldarzt Gianpiero Lupi: «In den letzten drei Jahren wollten<br />

sogar mehr Stellungspfli<strong>ch</strong>tige Militärdienst leisten, als s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> militär-<br />

diensttaugli<strong>ch</strong> wurden. Das erklärt au<strong>ch</strong> die klare Zunahme von Rekursen<br />

gegen Untaugli<strong>ch</strong>keit». ■<br />

Wuns<strong>ch</strong> militärdiensttaugli<strong>ch</strong><br />

effektiv militärdiensttaugli<strong>ch</strong><br />

taugli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> RS<br />

effektiv zivils<strong>ch</strong>utztaugli<strong>ch</strong><br />

Wuns<strong>ch</strong> zivils<strong>ch</strong>utztaugli<strong>ch</strong><br />

Wuns<strong>ch</strong> militärdienstuntaugli<strong>ch</strong><br />

keine Meinung<br />

effektiv militärdienstuntaugli<strong>ch</strong><br />

69 Prozent der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen kamen im ersten Quartal 2007 mit dem Wuns<strong>ch</strong> an die Rekrutierung, militärdiensttaugli<strong>ch</strong> zu sein. «Nur» 67 Prozent erhielten den Stempel der Taugli<strong>ch</strong>keit.<br />

4Prozent traten an mit der Absi<strong>ch</strong>t, militärdienstuntaugli<strong>ch</strong> erklärt zu werden. Dies wurde jedo<strong>ch</strong> für 17 Prozent Realität.<br />

(Grafik: Chef Sanität /Oberfeldarzt)


A16<br />

Eine Herausforderung für engagierte Milizangehörige<br />

«Mens<strong>ch</strong>enkenntnis<br />

<strong>und</strong> eine grosse Portion Zuhörfähigkeit»<br />

P eter Sieber <strong>und</strong> P eter R. Ts<strong>ch</strong>antré sind beide seit mehr als zehn<br />

Jahren als T ruppenri<strong>ch</strong>ter an einem Militärgeri<strong>ch</strong>t tätig. Pro Jahr<br />

verbringen sie einen bis fünf T age im Geri<strong>ch</strong>tssaal <strong>und</strong> beurteilen<br />

P ersonen, die im Militärdienst ein Delikt begangen haben. ARMEE<br />

aktuell hat mit ihnen über ihre faszinierende <strong>und</strong> verantwortungs-<br />

volle Aufgabe als T ruppenri<strong>ch</strong>ter gespro<strong>ch</strong>en.<br />

Herr Ts<strong>ch</strong>antré <strong>und</strong> Herr Sieber,besitzen Sie einen se<strong>ch</strong>sten Sinn, den<br />

Sinn für Gere<strong>ch</strong>tigkeit?<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Gere<strong>ch</strong>tigkeit bedeutet für mi<strong>ch</strong>, dass alle Mens<strong>ch</strong>en glei<strong>ch</strong><br />

behandelt werden in Bezug auf bestimmte wi<strong>ch</strong>tige Kriterien. Für diese<br />

wahrheitsliebende Gere<strong>ch</strong>tigkeit habe i<strong>ch</strong><br />

einen ausgeprägten Sinn, davon bin i<strong>ch</strong> über-<br />

zeugt.<br />

Sieber: I<strong>ch</strong> sehe das ein wenig anders:<br />

«Gere<strong>ch</strong>tigkeitssinn» ist ein komplexer<br />

Begriff –allzu komplex, als dass i<strong>ch</strong> ihn als<br />

Basis meiner Arbeit am Geri<strong>ch</strong>t bezei<strong>ch</strong>nen<br />

würde. Für mi<strong>ch</strong> ist eher ein Wertigkeitsge-<br />

fühl wi<strong>ch</strong>tig, das mir hilft, die Beurteilung<br />

einer angeklagten Person mitzutragen.<br />

Zudem brau<strong>ch</strong>t es Mens<strong>ch</strong>enkenntnis <strong>und</strong><br />

eine grosse Portion Zuhörfähigkeit, wenn<br />

man an einem Geri<strong>ch</strong>t tätig ist.<br />

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit als<br />

Truppenri<strong>ch</strong>ter?<br />

Sieber: Mi<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en vor allem der juristi-<br />

s<strong>ch</strong>e Aspekt <strong>und</strong> das aktive Erleben der ange-<br />

klagten Personen an. Eine interessante Herausforderung ist für mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>,<br />

dass am Geri<strong>ch</strong>t immer die Uns<strong>ch</strong>uldsvermutung gilt. Das heisst, dass i<strong>ch</strong><br />

einer angeklagten Person au<strong>ch</strong> dann zuhöre <strong>und</strong> versu<strong>ch</strong>e, ihr gere<strong>ch</strong>t zu<br />

werden, wenn sie mir persönli<strong>ch</strong> von Anfang an unsympathis<strong>ch</strong> ist.<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Truppenri<strong>ch</strong>ter ist keine alltägli<strong>ch</strong>e Funktion. Man trägt eine<br />

hohe Verantwortung <strong>und</strong> brau<strong>ch</strong>t die Reife, eine Verhandlung neutral mit-<br />

zuverfolgen. Das fasziniert mi<strong>ch</strong> an dieser Tätigkeit.<br />

Betra<strong>ch</strong>ten Sie es als Na<strong>ch</strong>teil, dass Sie ein «Laie» sind, also keine<br />

juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung haben?<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Nein. Dank unserer praktis<strong>ch</strong>en Militärerfahrung besteht für<br />

die angeklagte Person Gewähr,dass sie von jemandem beurteilt wird, der<br />

weiss, um was es geht. Wir sind Fa<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ter,<strong>und</strong> unser Fa<strong>ch</strong>wissen ist für<br />

mi<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tiger als eine juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung.<br />

Peter Sieber<br />

Peter R. Ts<strong>ch</strong>antré<br />

Sieber: Bei regulären Fällen ist es überhaupt kein Na<strong>ch</strong>teil, da bin i<strong>ch</strong> ein-<br />

verstanden. I<strong>ch</strong> war jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on an komplexen Fällen beteiligt, bei<br />

denen die Bea<strong>ch</strong>tung von juristis<strong>ch</strong>en Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> der Einbezug der<br />

Geri<strong>ch</strong>tspraxis sehr wi<strong>ch</strong>tig waren. Da empfand i<strong>ch</strong> die Urteilsfindung als<br />

eher s<strong>ch</strong>wierig. Aber der Geri<strong>ch</strong>tspräsident verfügt ja immer über das not-<br />

wendige juristis<strong>ch</strong>e Know-how.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Art von Delikten müssen Sie am häufigsten beurteilen?<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Am häufigsten kommen Delikte wie Militärdienstverweigerung<br />

oder Militärdienst- <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>iesspfli<strong>ch</strong>tversäumnis vor.<br />

Sieber: Sehr selten müssen wir hingegen ein Delikt wie «Leisten von aus-<br />

Gefreiter in der Mob<br />

Spit Abt 43/1<br />

Direktor einer<br />

Krankenkasse<br />

Stab J5, Oberst, Of zVf<br />

Kdt, Astt 250<br />

tätig bei der Polizei<strong>und</strong><br />

Militärdirektion<br />

des Kantons Bern<br />

ländis<strong>ch</strong>em Militärdienst» beurteilen.<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: In letzter Zeit hatten wir ver-<br />

mehrt Delikte wie Veruntreuung, Betrug oder<br />

Körperverletzung zu beurteilen –Straftaten<br />

also, die au<strong>ch</strong> im zivilen Berei<strong>ch</strong> zunehmen.<br />

Die Militärjustiz spiegelt die heutige Gesell-<br />

s<strong>ch</strong>aft.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Rolle spielen Sie als Truppenri<strong>ch</strong>ter<br />

an einer Geri<strong>ch</strong>tsverhandlung?<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Unsere Rolle ist es, zuzuhören,<br />

unser analytis<strong>ch</strong>es Denkvermögen einzuset-<br />

zen, Fragen zu stellen <strong>und</strong> uns in die Lage<br />

des Täters hineinzuversetzen.<br />

Sieber: Besonders wi<strong>ch</strong>tig ist, dass wir Ri<strong>ch</strong>-<br />

ter uns trauen, während der Verhandlung<br />

gezielt Fragen zu stellen –au<strong>ch</strong> wenn sie<br />

delikate Themen betreffen.<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Genau. Heute findet vermehrt ein Dialog statt zwis<strong>ch</strong>en Ri<strong>ch</strong>-<br />

tern <strong>und</strong> Angeklagten. Die <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong> sitzen ni<strong>ch</strong>t mehr auf dem «hohen Stuhl»<br />

<strong>und</strong> s<strong>ch</strong>auen auf die Angeklagten herab; diese Zeiten sind vorbei. Die<br />

Stimmung hat si<strong>ch</strong> geändert. Das Geri<strong>ch</strong>t geht heute stärker auf die Ange-<br />

klagten ein.<br />

Am Militärgeri<strong>ch</strong>t gilt das Unmittelbarkeitsprinzip: Das heisst, Sie beur-<br />

teilen als <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong> einen Fall, ohne dass Ihnen die Akten aus der Vorun-<br />

tersu<strong>ch</strong>ung bekannt sind.<br />

Sieber: Ri<strong>ch</strong>tig. Au<strong>ch</strong> bei ho<strong>ch</strong>komplexen Fällen erhalten wir nur die<br />

Anklages<strong>ch</strong>rift, allenfalls no<strong>ch</strong> gewisse Expertisen oder te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Gut-<br />

a<strong>ch</strong>ten –<strong>und</strong> sonst ni<strong>ch</strong>ts. Wir bilden uns unser Urteil nur aufgr<strong>und</strong> des-<br />

sen, was wir in der Verhandlung zu hören bekommen. Deshalb brau<strong>ch</strong>t<br />

man wirkli<strong>ch</strong> alle fünf Sinne <strong>und</strong> ganz viel Konzentration.


Ts<strong>ch</strong>antré: Und das ist ni<strong>ch</strong>t immer einfa<strong>ch</strong>. Aber so ist si<strong>ch</strong>ergestellt,<br />

dass in der Hauptverhandlung ein vollständiges Beweisverfahren dur<strong>ch</strong>ge-<br />

führt wird <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> mir einen direkten, unvermittelten Eindruck vom Tatge-<br />

s<strong>ch</strong>ehen vers<strong>ch</strong>affen kann.<br />

Sieber: I<strong>ch</strong> finde das Unmittelbarkeitsprinzip absolut spannend: Es<br />

ermögli<strong>ch</strong>t uns <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong>n, eine angeklagte Person während des<br />

Geri<strong>ch</strong>tsverfahrens kennenzulernen. Und es zwingt uns, die<br />

Uns<strong>ch</strong>uldsvermutung wirkli<strong>ch</strong> auszuleben.<br />

Was ges<strong>ch</strong>ieht, wenn Sie einen Angeklagten persönli<strong>ch</strong> kennen?<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: I<strong>ch</strong> beantrage den Ausstand wegen Voreingenommenheit.<br />

Sieber: I<strong>ch</strong> musste einmal meinen Kompaniekommandanten beurteilen.<br />

Das war damals weder für mi<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> für sonst jemanden ein Problem.<br />

Selbstverständli<strong>ch</strong> wäre i<strong>ch</strong> in den Ausstand getreten, falls dies jemand<br />

verlangt hätte. Wenn hingegen ein naher Verwandter oder Bekannter zu<br />

mir vor Geri<strong>ch</strong>t käme, würde i<strong>ch</strong> auf jeden Fall in den Ausstand treten.<br />

(Anmerkung der Redaktion: Der Ausstand von Geri<strong>ch</strong>tspersonen ist gesetz-<br />

li<strong>ch</strong> klar geregelt).<br />

Die Organisation der Militärjustiz<br />

Tribunal militaire d‘appel 1<br />

Militärkassationsgeri<strong>ch</strong>t<br />

Militärappellationsgeri<strong>ch</strong>t 2<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Mens<strong>ch</strong>en A17<br />

Wel<strong>ch</strong>en Tipp geben Sie einer Person, die si<strong>ch</strong> gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> für die Funk-<br />

tion des Truppenri<strong>ch</strong>ters interessiert, aber no<strong>ch</strong> uns<strong>ch</strong>lüssig ist?<br />

Ts<strong>ch</strong>antré: Diese Person sitzt am besten einfa<strong>ch</strong> mal in eine Verhandlung<br />

rein –sie sind ja alle öffentli<strong>ch</strong>. So wird sie bestimmt herausfinden, ob Trup-<br />

penri<strong>ch</strong>ter das ri<strong>ch</strong>tige Amt für sie ist.<br />

Die Fragen stellte Stefanie Lüs<strong>ch</strong>er, Lektorin /Redaktorin Öffentli<strong>ch</strong>keits-<br />

arbeit V erteidigung. Bilder: Sam Iselin ■<br />

Tribunale militare diappello 3<br />

Tribunal militaire 1 Tribunal militaire 2 Militärgeri<strong>ch</strong>t 4 Militärgeri<strong>ch</strong>t 5 Tribunale militare 8<br />

Tribunal militaire 3 Militärgeri<strong>ch</strong>t 6 Militärgeri<strong>ch</strong>t 7<br />

3. Instanz: Militärkassationsgeri<strong>ch</strong>t<br />

Steht auf glei<strong>ch</strong>er Stufe wie das B<strong>und</strong>esgeri<strong>ch</strong>t.<br />

<strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong> am Militärkassationsgeri<strong>ch</strong>t müssen über ein juristis<strong>ch</strong>es Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulstudium<br />

verfügen <strong>und</strong> werden dur<strong>ch</strong> die B<strong>und</strong>esversammlung gewählt.<br />

2. Instanz: Militärappellationsgeri<strong>ch</strong>te<br />

Truppenri<strong>ch</strong>ter an einem Militärappellationsgeri<strong>ch</strong>t sind in der Regel Juristen.<br />

§<strong>Gesu<strong>ch</strong>t</strong>:<br />

<strong><strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Ri<strong>ch</strong>ter</strong><br />

Voraussetzungen<br />

Militärdienst leistender Offizier, Unteroffizier oder<br />

Soldat. Eine juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung ist ni<strong>ch</strong>t notwendig,<br />

aber au<strong>ch</strong> kein Hindernis. Gefragt sind Sozialkompetenz,<br />

kommunikative Fähigkeiten sowie ein<br />

Sinn für Gere<strong>ch</strong>tigkeit.<br />

Anmeldung<br />

für die Amtsperiode 2008–2011 bis spätestens<br />

31.08.2007.<br />

Auskunft<br />

Oberauditorat, Stab, Reto Tritten<br />

Maulbeerstrasse 9, 3003 Bern<br />

Tel. 031 324 33 03<br />

E-mail: reto.tritten@oa.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

www.oa.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

Die militäris<strong>ch</strong>e Strafverfolgungsbehörden sind sowohl von der Armeeführung als au<strong>ch</strong> von der Verwaltung unabhängig. Für die pfli<strong>ch</strong>tgemässe Aufgabenerfüllung<br />

der Militärjustiz ist das Oberauditorat zuständig. Das Oberauditorat ist dem Oberauditor als Chefankläger der Militärjustiz unterstellt.<br />

1. Instanz: Militärgeri<strong>ch</strong>te<br />

Die Militärgeri<strong>ch</strong>te arbeiten in Fünferbesetzung: ein Präsident (Jurist), je zwei Offiziere <strong>und</strong> zwei UnteroffiUnteroffiziere oder Soldaten (für sie ist eine juristis<strong>ch</strong>e Ausbildung ni<strong>ch</strong>t Voraussetzung).<br />

Auf dieser Stufe werden Truppenri<strong>ch</strong>terinnnen <strong>und</strong> -ri<strong>ch</strong>ter gesu<strong>ch</strong>t.<br />

Diensttage als Truppenri<strong>ch</strong>ter werden besoldet, aber ni<strong>ch</strong>t an die Gesamtdienstleistungspfli<strong>ch</strong>t<br />

Das Militärstrafgesetz gilt gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> für alle AdAs im Militärdienst. Begeht ein AdA während seines Dienstes ein Delikt, das nur im zivilen Lebensberei<strong>ch</strong><br />

begangen werden kann (z.B.ein Konkursdelikt oder ein Vergehen gegen die Amts- <strong>und</strong> Berufspfli<strong>ch</strong>t), bleibt er diesbezügli<strong>ch</strong> dem zivilen Strafgesetz<br />

unterworfen.


A18<br />

Armeeseelsorge<br />

Die Armee lebt die Ökumene<br />

Die Einführung des ersten deuts<strong>ch</strong>-<br />

spra<strong>ch</strong>igen «Ökumenis<strong>ch</strong>es Gesang- <strong>und</strong><br />

Gebetbu<strong>ch</strong>» in Europa ist ein bemerkens-<br />

wertes Ereignis. Zwar sind ökumenis<strong>ch</strong>e<br />

Gottesdienste im Militärdienst zuneh-<br />

mend die Regel, do<strong>ch</strong> dass sie künftig<br />

gezielt aus Materialien der drei landes-<br />

kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gesang- <strong>und</strong> Gebetbü<strong>ch</strong>er<br />

gemeinsam s<strong>ch</strong>öpfen, ist neu <strong>und</strong> in<br />

dieser Form in den umliegenden Ländern<br />

unbekannt.<br />

Urs Aebi, Chef Armeeseelsorge<br />

Am 10. Januar 2007 konnte Brigadier Domini-<br />

que Andrey, Chef des Personellen der Armee,<br />

das 131-seitige Werk (Dokumentation 68.011 d)<br />

den Armeeseelsorgern der Lehrverbände bei<br />

Seit dem 12. März 2007 unterstützen die<br />

Dur<strong>ch</strong>diener-Wa<strong>ch</strong>tmeister Mi<strong>ch</strong>ael Seiler<br />

<strong>und</strong> P eter Hürlimann das P ersonal der<br />

B<strong>und</strong>esbasis auf dem Flughafen Bern-<br />

Belp. Ihre Mitarbeit –für no<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s<br />

Monate –ist ho<strong>ch</strong>willkommen.<br />

Hansjürg Klossner, Kommunikation Luftwaffe<br />

Es ist bald Mittag. Wa<strong>ch</strong>tmeister (Wm) Peter Hürli-<br />

mann s<strong>ch</strong>aut einer aufsteigenden Alouette 3na<strong>ch</strong>.<br />

Kurz zuvor hat er den Helikopter betankt. Aus<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsgründen –wegen der Gefahr statis<strong>ch</strong>er<br />

Entladung –hat er dafür sein leu<strong>ch</strong>tend gelbes<br />

Die neuen Chef-Armeeseelsorger der Armee, Hptm<br />

Asg kath Daniel Ba<strong>ch</strong>mann (links) <strong>und</strong> Hptm Asg prot<br />

Lorenz Lattner singen mit Herz aus dem neuen Ökumenis<strong>ch</strong>en<br />

Gesang- <strong>und</strong> Gebetbu<strong>ch</strong>. (Bild: via Autor)<br />

ihrem Rapport übergeben. Dabei betonte er,<br />

dass in der Ausbildung <strong>und</strong> im Alltag der Ange-<br />

hörigen der Armee die seelsorgerli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die<br />

Dur<strong>ch</strong>diener bei der Luftwaffe<br />

Win-Win-Situation<br />

auf dem Flughafen Bern-Belp<br />

Jacket ausgezogen. Das Tragen dieser Leu<strong>ch</strong>t-<br />

weste ist sonst auf dem Tarmac in Belp wegen des<br />

regen Zivilflugbetriebs obligatoris<strong>ch</strong>. Gemeinsam<br />

mit seinem Kollegen Mi<strong>ch</strong>ael Seiler geht er an die-<br />

sem Tagetwas früher als übli<strong>ch</strong> zum Essen ins<br />

Restaurant «Propellerstübli» im zivilen Flugplatz-<br />

teil. Am Na<strong>ch</strong>mittag gilt es, den permanent in Belp<br />

stationierten Super Puma für einen Flug mit einer<br />

VIP-Gruppe bereitzustellen. Wm Seiler wird den<br />

Einsatz als Loadmaster mitfliegen.<br />

Alltag auf der B<strong>und</strong>esbasis Belp<br />

Kurz na<strong>ch</strong> 13 Uhr: Der Super Puma ist bereit. Im<br />

Kleinbus treffen die Fluggäste ein. Vorgesehen ist<br />

damit verb<strong>und</strong>enen gottesdienstli<strong>ch</strong>en Aufga-<br />

ben ihre Bedeutung haben <strong>und</strong> behalten. Die<br />

beiden Gesangbu<strong>ch</strong>beauftragten Pfarrer Hans-<br />

Jürg Stefan (reformiert) <strong>und</strong> Pater Dr. Walter<br />

Wiesli (katholis<strong>ch</strong>) führten praxisorientiert mit<br />

vielen Singbeispielen in die Vielfalt des Bü<strong>ch</strong>-<br />

leins ein. Einige Gesänge lassen si<strong>ch</strong> mehrspra-<br />

<strong>ch</strong>ig singen, andere übers<strong>ch</strong>reiten mit zusätzli-<br />

<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>en gar unsere Spra<strong>ch</strong>grenzen. Das<br />

Bü<strong>ch</strong>lein ist in der Lage, alle übli<strong>ch</strong>en Gottes-<br />

dienstformen in allen Jahreszeiten abzudecken<br />

<strong>und</strong> gibt au<strong>ch</strong> Anreiz, ausserhalb des Gottes-<br />

dienstes Orte der Besinnung <strong>und</strong> Stille mit<br />

Inhalt zu füllen. Die Spre<strong>ch</strong>er der Landeskir<strong>ch</strong>en<br />

<strong>und</strong> Gesangbu<strong>ch</strong>vereine, die si<strong>ch</strong> am Projekt<br />

beteiligt haben, freuen si<strong>ch</strong> über das gelungene<br />

Werk <strong>und</strong> begrüssen es als Zei<strong>ch</strong>en gelebter<br />

Ökumene. ■<br />

eine Landung auf dem Jungfraujo<strong>ch</strong>. Später wird<br />

Wm Seiler in Meiringen ein Hot-Refueling dur<strong>ch</strong>-<br />

führen –dabei wird der Heli bei laufendem Rotor<br />

betankt. Obs<strong>ch</strong>on seine Ausbildung auf dem<br />

Super Puma erst vor Wo<strong>ch</strong>enfrist abges<strong>ch</strong>lossen<br />

wurde, ist bei ihm keinerlei Nervosität spürbar.<br />

Die Fluggäste wollen s<strong>ch</strong>on einsteigen, da heisst<br />

es plötzli<strong>ch</strong>: Halt, zurück. Zuerst wird ein Grup-<br />

penfoto als Erinnerungsbild ges<strong>ch</strong>ossen. Die<br />

Leute sind bestens gelaunt. Das Wetter ist prä<strong>ch</strong>-<br />

tig; der Flug verspri<strong>ch</strong>t ein Erlebnis zu werden.<br />

Wm Seiler überwa<strong>ch</strong>t aussen den Anlassvor-<br />

gang der Triebwerke. Er hat über Funk Kontakt<br />

mit der Crew. Das erste Triebwerk läuft: «Kabel


ausstecken!» Seiler zieht das Stromkabel aus.<br />

Sein Kollege Peter Hürlimann rollt es beim Hal-<br />

lentor ein. Jetzt starten die Piloten das zweite<br />

Triebwerk. Loadmaster Seiler steigt ein. Na<strong>ch</strong><br />

letzten Checks rollt der Super Puma von der<br />

Halle weg <strong>und</strong> hebt ab. Wm Peter Hürlimann<br />

begibt si<strong>ch</strong> in die Halle <strong>und</strong> arbeitet an einer<br />

Zwis<strong>ch</strong>enflugkontrolle an einem Alouette 3-<br />

Helikopter.<br />

Klassis<strong>ch</strong>e Dur<strong>ch</strong>dienerkarriere<br />

Das waren zwei St<strong>und</strong>en im Alltag von Wm<br />

Mi<strong>ch</strong>ael Seiler <strong>und</strong> Wm Peter Hürlimann. Beide<br />

leisten ihren Militärdienst als Dur<strong>ch</strong>diener,also<br />

an einem Stück. Begonnen hat alles am 10.<br />

Juli 2006 mit dem Beginn der Rekrutens<strong>ch</strong>ule<br />

in Payerne. Na<strong>ch</strong> sieben Wo<strong>ch</strong>en allgemeiner<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung (AGA), während der das rein<br />

militäris<strong>ch</strong>e Handwerk erlernt wurde, fiel der<br />

Ents<strong>ch</strong>eid zur Unteroffizierslaufbahn. Na<strong>ch</strong> wei-<br />

teren a<strong>ch</strong>t Wo<strong>ch</strong>en, in denen das militäris<strong>ch</strong>e<br />

Gr<strong>und</strong>wissen no<strong>ch</strong>mals vertieft wurde, folgten<br />

für beide se<strong>ch</strong>s Wo<strong>ch</strong>en te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Dienst auf<br />

Alouette 3. Es folgten weitere sieben Wo<strong>ch</strong>en<br />

Praktikum, während dem die angehenden<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister bereits bei der Ausbildung der<br />

neu eingerückten Rekruten mithalfen. Als<br />

Höhepunkt wurden die beiden ans<strong>ch</strong>liessend<br />

zum Wa<strong>ch</strong>tmeister befördert.<br />

«Dana<strong>ch</strong> hatten wir Glück», sind sie si<strong>ch</strong> heute<br />

einig. Da in Belp dringend Unterstützung gesu<strong>ch</strong>t<br />

worden war,wurden sie kurzfristig von der eigent-<br />

li<strong>ch</strong> vorgesehenen Verbandsausbildung VBA<br />

«ausgeklinkt» <strong>und</strong> na<strong>ch</strong> Alpna<strong>ch</strong> zur Ums<strong>ch</strong>ulung<br />

auf den Super Puma – respektive Cougar –<br />

ges<strong>ch</strong>ickt. Am 12. März trafen sie in Belp ein, wo<br />

sie bis zum Ende ihrer Militärdienstzeit am 12.<br />

September 2007 im Flugbetrieb mitarbeiten.<br />

Abwe<strong>ch</strong>slung <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Nebst Flugbetrieb mit Alouette 3<strong>und</strong> den Trans-<br />

porthelikoptern Super Puma <strong>und</strong> Cougar helfen<br />

die beiden bei einfa<strong>ch</strong>en Arbeiten an den ver-<br />

s<strong>ch</strong>iedenen Flugzeugen des Lufttransportdienstes<br />

des B<strong>und</strong>es (LTDB) mit. Für eine vertiefte zivile<br />

Ausbildung rei<strong>ch</strong>t die Zeit zwar ni<strong>ch</strong>t. Dafür ist die<br />

Tätigkeit aber ausgespro<strong>ch</strong>en vielseitig: «Die<br />

Arbeit endet für uns ni<strong>ch</strong>t, wenn ein Heli wegfliegt<br />

<strong>und</strong> fängt ni<strong>ch</strong>t erst wieder an, wenn er zurück-<br />

kehrt», meint Peter Hürlimann. Die Arbeit in Belp<br />

Wm Mi<strong>ch</strong>ael Seiler überwa<strong>ch</strong>t den Startvorgang einer Alouette 3. (Bild: Luftwaffe)<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Mens<strong>ch</strong>en A19<br />

sei ohnehin speziell. Es gebe weniger Lastenflüge<br />

als anderswo, dafür mehr Personentransporte.<br />

Bei der K<strong>und</strong>s<strong>ch</strong>aft in Belp –VIP wie B<strong>und</strong>esräte<br />

oder hohe Staatsgäste gehören hier zur Tagesord-<br />

nung –ist ein korrektes Auftreten unumgängli<strong>ch</strong>.<br />

Die Si<strong>ch</strong>erheit der Passagiere steht über allem. So<br />

gilt es immer,darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass keine Leute<br />

hinter den Helikopter –ausserhalb des Si<strong>ch</strong>tbe-<br />

rei<strong>ch</strong>s der Piloten –gelangen. «Wir sind generell<br />

für alles verantwortli<strong>ch</strong>, was r<strong>und</strong> um den Heli<br />

passiert», meint Mi<strong>ch</strong>ael Seiler.<br />

Eine wertvolle Hilfe<br />

«Ein Dur<strong>ch</strong>diener leistet jeweils mit Profis unse-<br />

rer zivilen Organisation Pikettdienst», erklärt<br />

Dienststellenleiter Jakob Moser. Die beiden<br />

Dur<strong>ch</strong>diener seien s<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong> kurzer Zeit weit-<br />

gehend selbstständig <strong>und</strong> würden die Dienst-<br />

stelle, wel<strong>ch</strong>e heute einen 24-St<strong>und</strong>en-Dienst<br />

anbietet, entlasten. In Belp ist eine eigentli<strong>ch</strong>e<br />

Win-Win-Situation entstanden: Das zivile<br />

Stammpersonal freut si<strong>ch</strong> über die Mitarbeit der<br />

beiden Wa<strong>ch</strong>tmeister. Mi<strong>ch</strong>ael Seiler <strong>und</strong> Peter<br />

Hürlimann ihrerseits sind froh, den Militärdienst<br />

auf sol<strong>ch</strong> interessante Weise absolvieren zu<br />

können.<br />

Dass si<strong>ch</strong> die beiden Dur<strong>ch</strong>diener auf dem Flug-<br />

platz so wohl fühlen, hat no<strong>ch</strong> weitere Gründe.<br />

Wm Mi<strong>ch</strong>ael Seiler verfügt über eine Maturität<br />

<strong>und</strong> mö<strong>ch</strong>te später einmal eine zivile Linienpilo-<br />

tenkarriere eins<strong>ch</strong>lagen. Sein Kollege Peter Hür-<br />

limann ist Informatiker. Ihm hat es die Avionik<br />

speziell angetan. Er mö<strong>ch</strong>te später die Fa<strong>ch</strong>-<br />

ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule absolvieren <strong>und</strong> hofft dana<strong>ch</strong> auf<br />

eine interessante Augabe im Avionikberei<strong>ch</strong>. Die<br />

RUAG kann si<strong>ch</strong> auf die Bewerbung eines enga-<br />

gierten jungen Fa<strong>ch</strong>mannes freuen. ■


A20<br />

Personelles der Armee (J1): Aus der Praxis für die Praxis<br />

Checklisten für den WK<br />

Lassen Sie si<strong>ch</strong> vom Mars<strong>ch</strong>befehl<br />

in Ihrem Briefkasten ni<strong>ch</strong>t überras<strong>ch</strong>en!<br />

Informieren Sie si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig, wann<br />

Sie Ihren Dienst leisten müssen. Die na<strong>ch</strong>-<br />

folgenden Checklisten helfen Ihnen bei<br />

der V orbereitung.<br />

Ernst Zbinden, Personelles der Armee (J1)<br />

Einrücken<br />

Si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig über Dienstleistung<br />

informieren (Hols<strong>ch</strong>uld)<br />

Öffentli<strong>ch</strong> anges<strong>ch</strong>lagenes Aufgebotstableau<br />

gilt als Aufgebot<br />

20 Wo<strong>ch</strong>en vor Dienstleistung:<br />

Erhalt der Dienstanzeige mit Kopie<br />

für Arbeitgeber<br />

Gesu<strong>ch</strong>e re<strong>ch</strong>tzeitig s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> stellen<br />

(inkl. Bestätigungen)<br />

Persönli<strong>ch</strong>es Aufgebot mit Mars<strong>ch</strong>befehl<br />

erfolgt ca. 6Wo<strong>ch</strong>en vor Dienstleistung<br />

Bei Ni<strong>ch</strong>terhalt des Mars<strong>ch</strong>befehls:<br />

si<strong>ch</strong> spätestens 14 Tage vor WK beim<br />

Kdt melden<br />

Mars<strong>ch</strong>befehl gilt als Generalabonnement<br />

während der ganzen Dienstleistung<br />

(in Uniform)<br />

Vollständigkeit <strong>und</strong> Einsatzbereits<strong>ch</strong>aft<br />

der Ausrüstung si<strong>ch</strong>erstellen<br />

Packung für das Einrücken erstellen<br />

Den Angehörigen Dienstadresse, inklusive<br />

Militärleitzahl, bekannt geben<br />

Korrekt gekleidet zum Dienst ers<strong>ch</strong>einen.<br />

Einrücken mit Dienstanzug (Ausnahmen<br />

stehen auf dem Mars<strong>ch</strong>befehl)<br />

Persönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung nie unbeaufsi<strong>ch</strong>tigt<br />

stehen lassen: AdA ist für die persönli<strong>ch</strong>e<br />

Ausrüstung verantwortli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> haftet für<br />

Verlust <strong>und</strong> Bes<strong>ch</strong>ädigung<br />

Wer krank oder verletzt, aber reisefähig<br />

ist, muss einrücken <strong>und</strong> meldet si<strong>ch</strong><br />

bei der sanitaris<strong>ch</strong>en Eintrittsmusterung<br />

(SEM)<br />

Wer ni<strong>ch</strong>t reisefähig ist, meldet si<strong>ch</strong> umge-<br />

hend s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Kdt mit Dienstbü<strong>ch</strong>lein<br />

<strong>und</strong> Arztzeugnis (inkl. Bestätigung der<br />

Reiseunfähigkeit)<br />

Entlassung<br />

Dienstbü<strong>ch</strong>lein in Empfang nehmen<br />

<strong>und</strong> sofort kontrollieren, ob Diensttage<br />

eingetragen sind<br />

Sold in Empfang nehmen<br />

EO-Karte ausgefüllt in Empfang nehmen<br />

Persönli<strong>ch</strong>e Waffe: Si<strong>ch</strong>erheitskontrolle<br />

persönli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>führen; bei Stgw Serie-<br />

feuersperre («auf weiss») immer einge-<br />

s<strong>ch</strong>altet<br />

Munitionsbefehl:<br />

Ausser der Tas<strong>ch</strong>enmunition keine Munition<br />

oder Munitionsteile mit na<strong>ch</strong> Hause nehmen<br />

SPECIMEN<br />

Persönli<strong>ch</strong>e Ausrüstung:<br />

AdA ist verantwortli<strong>ch</strong>, dass Kleider<br />

<strong>und</strong> Material vor Entlassung retabliert <strong>und</strong><br />

vollständig sind<br />

Die persönli<strong>ch</strong>e militäris<strong>ch</strong>e Ausrüstung<br />

ist zu Hause diebstahlsi<strong>ch</strong>er aufzubewahren.<br />

Beim Stgw ist der Vers<strong>ch</strong>luss von der Waffe<br />

getrennt aufzubewahren<br />

Tenü für Entlassung: Dienstanzug ■<br />

Weitere Informationen<br />

• www.armee.<strong>ch</strong>/info<br />

• Brevier (Bros<strong>ch</strong>üre 51.002/I)


Reserve der Armee<br />

Eingeteilt in die Reserve:<br />

Was heisst das konkret?<br />

Die Reserve umfasst hö<strong>ch</strong>stens 80'000 Angehörige der Armee.<br />

Sie ist das erste Element des Aufwu<strong>ch</strong>ses <strong>und</strong> erhöht die Hand-<br />

lungsfreiheit der Behörden in zweifa<strong>ch</strong>er W eise: Erstens steigert<br />

sie die Dur<strong>ch</strong>haltefähigkeit der Armee, indem sie in länger<br />

dauernden militäris<strong>ch</strong>en Operationen die personellen Ablösungen<br />

si<strong>ch</strong>erstellt. Zweitens trägt sie zu einer grösseren Kampfkraft der<br />

Armee bei, da dank der Reserve die Anzahl Formationen erhöht<br />

werden kann.<br />

Anton Domig, Personelles der Armee (J1)<br />

In die Reserve werden Angehörige der Armee (AdA) eingeteilt, die ihre<br />

reguläre Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t in der aktiven Armee absolviert haben, die<br />

aber vom Jahrgang her no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aus der Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t entlassen<br />

werden können. Dies betrifft beispielsweise einen Soldaten, der regelmäs-<br />

sig seine se<strong>ch</strong>s WK geleistet hat <strong>und</strong> zwis<strong>ch</strong>en 27 <strong>und</strong> 30 Jahre alt ist.<br />

Oder einen Dur<strong>ch</strong>diener, der als 20-Jähriger seine Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t<br />

am Stück absolviert hat.<br />

Die in die Reserve eingeteilten AdA werden zu keinen Dienstleis-<br />

tungen mehr aufgeboten. Bei den Offizieren sind Ausnahmen mögli<strong>ch</strong>:<br />

•Sub Of: Aufgebot für hö<strong>ch</strong>stens zwei Diensttage pro Jahr (bis zur Erfül-<br />

lung ihrer Gesamtdienstleistungspfli<strong>ch</strong>t);<br />

•Hptm <strong>und</strong> Stabsof: Aufgebot für hö<strong>ch</strong>stens fünf Diensttage pro Jahr (bis<br />

zur Entlassung aus der Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t).<br />

Immer no<strong>ch</strong> militärdienstpfli<strong>ch</strong>tig<br />

A<strong>ch</strong>tung: Die in die Reserve eingeteilten AdA sind immer no<strong>ch</strong> militär-<br />

dienstpfli<strong>ch</strong>tig. Das heisst, dass die Pfli<strong>ch</strong>ten gemäss Militärgesetz einzu-<br />

halten sind, insbesondere die «Pfli<strong>ch</strong>ten ausser Dienst»:<br />

•Meldepfli<strong>ch</strong>t (z.B. Adresse, Beruf, Auslandurlaub);<br />

•si<strong>ch</strong>ere Aufbewahrung <strong>und</strong> Unterhalt der persönli<strong>ch</strong>en Ausrüstung;<br />

•Erfüllung der S<strong>ch</strong>iesspfli<strong>ch</strong>t;<br />

•Befolgung der übrigen Vors<strong>ch</strong>riften über das Verhalten ausser Dienst.<br />

Weitere Informationen:<br />

•Brevier,Kapitel 6<br />

•www.armee.<strong>ch</strong>/info<br />

➔ Reserve<br />

➔ Dienstvers<strong>ch</strong>iebung/Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Gr<strong>und</strong>lagen<br />

•Hotline Personelles der Armee (J1):<br />

Tel. 031 324 24 24;<br />

personelles.j1@vtg.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

■<br />

G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Service A21<br />

Dau e r der M ilit ä r dienstpflic h t f ür die Manns c h a f tsg r a de u nd U n t e r offiz ier e<br />

Falls die G e s a m t dienstleistungs pflic h tvo r dem 30. A lt e rsja h r e r f ü lltwir d, e r folgt die E int eilu ng in<br />

die R e s e rve b iszur E n t la ssung im Jah r,indem d a s30 . A lt e rsja h rvollendetwir d.<br />

S d t | G f r | Obgfr 260 Tage ▲<br />

K pl 260 Tage �<br />

W m 400 Tage �<br />

Obw m 430 Tage �<br />

R e s e rve<br />

Übe r g a ngsregelu ng f ür A d A ,die ihr e RS v o r dem 3 1. D e z emb e r2003 abs olv iert h aben:<br />

▲ leisten höc h stens 1 30 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe;<br />

� leisten höc h stens 1 60 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe.<br />

E n t l a ssung 30 Jah r e<br />

Falls S ie die D ienstpflic h t<br />

e rst n a<strong>ch</strong>dem 30. A lt e rsja h r<br />

e r f ü llen, e r folgt die<br />

E n t la ssung zwis c hen dem<br />

3 1. u nd 3 4. A lt e rsja h r<br />

ohne v o r her ige E int eilu ng<br />

in die R e s e rve.<br />

Dau e r der M ilit ä r dienstpflic h t f ür die höher en U n t e r offiz ier e<br />

Falls die G e s a m t dienstleistungs pflic h tvo r dem 36. b zw.42 . A lt e rsja h r e r f ü lltwir d, e r folgt die E int<br />

eilu ng in die R e s e rve b iszur E n t la ssung im Jah r,indem d a s36 . b zw.42 . A lt e rsja h rvollendetwir d.<br />

G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />

* F w 450 Tage �<br />

* H p t f w 5 00 Tage �<br />

* F o ur 5 00 Tage �<br />

**A dj U of ( L og Z fhr+T e c h U of) 620 Tage �<br />

**S t abs a dj 670 Tage<br />

**Hau p t - u nd C hefa dj 770 Tage<br />

Dau e r der M ilit ä r dienstpflic h t f ür die S u bal t e r noffiz ier e<br />

Falls die G e s a m t dienstleistungs pflic h tvo r dem 36. A lt e rsja h r e r f ü lltwir d, e r folgt die E int eilu ng in<br />

die R e s e rve u nd E n t la ssung im Jah r,indem d a s36 . A lt e rsja h rvollendetwir d. S ie können in dies e r<br />

Z eitzu höc h stens2Tagen p r o Jah r b iszur E r f ü llu ng der G e s a m t dienstleistungs pflic h tvon 600 Tagen<br />

a u fgeb o t en w e r den.<br />

G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />

Obl t 600 Tage<br />

R e s e rve<br />

Übe r g a ngsregelu ng f ür A d A ,die ihr e RS v o r dem 3 1. D e z emb e r2003 abs olv iert h aben:<br />

S u balt e r noffiz ier eleisten höc h stens200 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe. D ie G e s a m t dienstleistungs<br />

pflic h t der A r mee 95 v on 770 Tagen d a r fnic h tüb e rsc h r itten w e r den.<br />

E n t l a ssung 36 Jah r e<br />

R e s e rve<br />

R e s e rve<br />

Übe r g a ngsregelu ng f ür A d A ,die ihr e RS v o r dem 3 1. D e z emb e r2003 abs olv iert h aben:<br />

� leisten höc h stens200 Tage in F o rtb ildu ngs diensten der T ruppe. D ie G e s a m t dienstleistungs pflic h t<br />

der A r mee 95 v on 5 70 Tagen f ür F o urier e b zw.59 0 Tagen f ür F eldw eib el, Hau p t feldw eib el u nd<br />

A djuta n t U n t e r offiz ier (na<strong>ch</strong> A r mee 95) d a r fnic h tüb e rsc h r itten w e r den.<br />

B ei B eda r fkönnen S ie<br />

a u c hlä ngstens b iszu m<br />

E nde des Jah re s ,indem<br />

S ie d a s 4 0 . A lte rsja h rvollenden,<br />

einget eilt b leib en.<br />

V e rweilda u e r Hau p t leute u nd S t abs offiz ier e<br />

E ine Z uteilu ng in die R e s e rveer folgt in der R egel n a<strong>ch</strong>de r o r dent lic hen V e rweilda u e rvon 4 b is<br />

8 WK in der F u nkt ion oder im K omma ndo. S ie können in der R e s e rve zu höc h stens 5 Tagen p r o Jah r<br />

a u fgeb o t en w e r den.<br />

D ienstleistungs pflic h t = V e rweilda u e r R e s e rve<br />

m a x .5Tage p r o Jah r<br />

* H p t m | **S t abs of<br />

E n t l a ssung 3 4 Jah r e<br />

E n t l a ssung * 36 | **4 2 Jah r e<br />

E n t l a ssung 4 0 Jah r e<br />

E n t l a ssung<br />

* 4 2 | **5 0 Jah r e


A22<br />

Das Rüstungsprogramm 2007<br />

Stärkung der Führung <strong>und</strong> Aufklärung<br />

Mit dem Rüstungsprogramm 2007 (RP 07)<br />

beantragt der B<strong>und</strong>esrat dem P arlament<br />

Bes<strong>ch</strong>affungen für 581 Millionen Franken.<br />

Das RP 07 sieht einen zweiten Ausbau-<br />

s<strong>ch</strong>ritt für das Führungsinformations-<br />

system <strong>Heer</strong> <strong>und</strong> eine Leistungssteigerung<br />

der T elekommunikationsinfrastruktur<br />

vor. W eiter soll ein Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulator<br />

für den P anzer 87 Leopard WE bes<strong>ch</strong>afft<br />

werden.<br />

Christian Kurth,<br />

Chef Kommunikation Planungsstab der Armee<br />

Die Investitionen verteilen si<strong>ch</strong> auf die Fähigkei-<br />

ten «Führung <strong>und</strong> Aufklärung in allen Lagen»<br />

sowie «Waffenwirkung». Die direkte Inlandpro-<br />

duktion der Bes<strong>ch</strong>affungen aus dem RP 07<br />

beträgt 461 Millionen Franken. Dazu kommen<br />

89 Millionen indirekte Beteiligung dur<strong>ch</strong> Kom-<br />

pensationsges<strong>ch</strong>äfte. Somit wirken si<strong>ch</strong> insge-<br />

samt 550 Millionen Franken oder 95 Prozent<br />

des RP 07 auf die Bes<strong>ch</strong>äftigung in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

aus.<br />

Das Te<strong>ch</strong>nologieniveau anheben<br />

In der S<strong>ch</strong>weizer Armee liegt das Te<strong>ch</strong>nologieni-<br />

veau im Berei<strong>ch</strong> Führung unter dem aus militä-<br />

ris<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tspunkten notwendigen Stand<br />

sowie unter demjenigen der mit der S<strong>ch</strong>weiz<br />

verglei<strong>ch</strong>baren Staaten. Mit den Projekten<br />

Luftraumüberwa<strong>ch</strong>ungs- <strong>und</strong> Einsatzleitsystem<br />

(FLORAKO), Integriertes Funkaufklärungs- <strong>und</strong><br />

Sendesystem (IFASS) <strong>und</strong> Führungsinformati-<br />

onssystem <strong>Heer</strong> (FIS HE) wurden diesbezügli<strong>ch</strong><br />

in den vergangenen Jahren wi<strong>ch</strong>tige Forts<strong>ch</strong>ritte<br />

erzielt.<br />

Die mit dem Vorhaben Leistungssteigerung Tele-<br />

kommunikationsinfrastruktur (LSTT) beantragten<br />

Kommunikationsmittel sind eine notwendige<br />

Anpassung der Stückzahlen, um alle Ausbil-<br />

dungsdienste <strong>und</strong> wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Einsätze<br />

ermögli<strong>ch</strong>en zu können.<br />

Der Einbezug eines Hauptwaffensystems in die<br />

moderne lasersimulationsunterstützte Ausbil-<br />

dung ist eine wi<strong>ch</strong>tige Ergänzung dieser reali-<br />

tätsnahen S<strong>ch</strong>ulungsmethode, mit der si<strong>ch</strong> die<br />

Armee bereits auf ein hohes te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>es<br />

Niveau begeben hat.<br />

Führungsinformationssystem <strong>Heer</strong>,<br />

2. Ausbaus<strong>ch</strong>ritt<br />

FIS HE besteht aus miteinander verb<strong>und</strong>enen,<br />

mobil <strong>und</strong> stationär eingesetzten Computern.<br />

Damit kann auf allen hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Stufen effi-<br />

zient geführt werden. Im Ans<strong>ch</strong>luss an die mit<br />

dem RP 06 bewilligte Bes<strong>ch</strong>affung erfolgt nun<br />

ein weiterer Ausbaus<strong>ch</strong>ritt. Ziel ist die verbesser-<br />

te Führungsfähigkeit bei der Raumsi<strong>ch</strong>erung<br />

<strong>und</strong> bei subsidiären Einsätzen.<br />

Mit dem zweiten Ausbaus<strong>ch</strong>ritt wird die Hand-<br />

lungsfreiheit bezügli<strong>ch</strong> der Einsätze erweitert<br />

<strong>und</strong> die Ausbildungskapazität des <strong>Heer</strong>es dur<strong>ch</strong><br />

zusätzli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ulungsinfrastruktur erhöht.<br />

FIS HE erlaubt den Austaus<strong>ch</strong> von Informationen<br />

über alle Hierar<strong>ch</strong>iestufen hinweg mit dem<br />

Ziel, ein gemeinsames Lagebild zu s<strong>ch</strong>affen.<br />

Die Ents<strong>ch</strong>eidungsträger kennen die genauen<br />

Standorte <strong>und</strong> Zustände ihrer eigenen Truppe<br />

<strong>und</strong> erhalten unverzügli<strong>ch</strong> die jeweils aktuellen<br />

Aufklärungs- <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>ungsergebnisse. Diese<br />

Informationen erlauben es ihnen, ras<strong>ch</strong> zu agie-<br />

ren. Ausgerüstet werden die zwei ABC-Bataillo-<br />

ne, ein Katastrophenhilfebataillon, ein Genieba-


taillon, zwei zusätzli<strong>ch</strong>e Infanteriebataillone sowie<br />

einige kleinere Einheiten in Kompaniestärke<br />

(Bereits<strong>ch</strong>aftsformationen). Im Weiteren werden<br />

die stationären Kommandoposten der Armee bis<br />

auf Stufe Territorialregionen, Einsatzbrigaden,<br />

militäris<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Lehrverbände mit FIS<br />

HE ergänzt. Das Ausbildungszentrum der Armee<br />

in Luzern <strong>und</strong> fünf Waffenplätze erhalten zudem<br />

FIS HE-spezifis<strong>ch</strong>e Ausbildungsräume.<br />

Leistungssteigerung<br />

Telekommunikationsinfrastruktur<br />

Die Telekommunikationssysteme der Armee<br />

müssen den neuen Bedürfnissen an Leistung<br />

<strong>und</strong> Quantität angepasst werden. Es betrifft die<br />

früher bes<strong>ch</strong>afften Ri<strong>ch</strong>tstrahlsysteme, das Inte-<br />

grierte Militäris<strong>ch</strong>e Fernmeldesystem (IMFS)<br />

sowie das taktis<strong>ch</strong>e Funksystem SE-240.<br />

Das Ri<strong>ch</strong>tstrahlsystem R-905 ist ein leistungsfä-<br />

higes Verbindungsmittel zwis<strong>ch</strong>en vers<strong>ch</strong>ieden-<br />

sten Vermittlungseinri<strong>ch</strong>tungen. Ursprüngli<strong>ch</strong> für<br />

den Einsatz im IMFS vorgesehen, dient es heute<br />

au<strong>ch</strong> anderen militäris<strong>ch</strong>en Netzen als zuverläs-<br />

sige Verbindung für Distanzen bis zu 35 km<br />

Si<strong>ch</strong>tverbindung.<br />

Das Ri<strong>ch</strong>tstrahl-Breitbandübertragungssystem<br />

verbindet als Datenautobahn die wi<strong>ch</strong>tigen<br />

Standorte der Landesregierung, der Armee ein-<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> der Luftwaffe <strong>und</strong> zivile Einri<strong>ch</strong>tun-<br />

gen der Flugsi<strong>ch</strong>erung.<br />

Das IMFS ist das Telekommunikationsmittel der<br />

mobil eingesetzten Truppe. Anfängli<strong>ch</strong> für die<br />

Spra<strong>ch</strong>kommunikation auf <strong>und</strong> zwis<strong>ch</strong>en den<br />

Kommandoposten ab Stufe Bataillon <strong>und</strong> höher<br />

vorgesehen, versieht es heute au<strong>ch</strong> für die Daten-<br />

kommunikation seinen Dienst auf allen Stufen.<br />

Um sofort eine autonome <strong>und</strong> unabhängige Tele-<br />

kommunikationsinfrastruktur aufbauenzukönnen,<br />

werden so genannte Kommunikationsfahrzeuge<br />

auf der Basis des Rads<strong>ch</strong>ützenpanzers PIRANHA<br />

IIIC in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Ausführungen realisiert.<br />

Das mit dem RP 05 bes<strong>ch</strong>affte Funkssystem<br />

SE-240 entspri<strong>ch</strong>t dem aktuellen Stand der<br />

Te<strong>ch</strong>nik. In der ersten Tran<strong>ch</strong>e vor allem als Mit-<br />

tel für die Führung der ersten St<strong>und</strong>e von Trup-<br />

pen-Elementenineiner Distanz von 20–200 km<br />

mittels Spra<strong>ch</strong>e vorgesehen, soll nun eine weite-<br />

re Tran<strong>ch</strong>e von Geräten für die Datenfunkanbin-<br />

dung für das FIS HE realisiert werden.<br />

Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulator<br />

Panzer 87 Leopard WE<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Weiterentwicklung der Armee A23<br />

Der LASSIM Leo ersetzt die veralteten S<strong>ch</strong>iess-<br />

Simulatoren, die mit dem RP 84 bes<strong>ch</strong>afft wur-<br />

den. Es werden au<strong>ch</strong> die Nebenwaffen (Mas<strong>ch</strong>i-<br />

nengewehre) na<strong>ch</strong>gebildet. Mit dem neuen<br />

Simulator können Daten bezügli<strong>ch</strong> Gelände-<br />

position, S<strong>ch</strong>adensimulation, den beteiligten<br />

Waffensystemen <strong>und</strong> deren Wirkung an eine<br />

Leitzentrale gesendet werden. Das erlaubt eine<br />

effizientere Ausbildung der Panzerbesatzung.<br />

Die s<strong>ch</strong>wierigste Aufgabe für die Manns<strong>ch</strong>aft<br />

des Panzer 87 Leopard ist das Treffen eines<br />

fahrenden Ziels. Bis Distanz, Fahrges<strong>ch</strong>windig-<br />

keit <strong>und</strong> Fahrtri<strong>ch</strong>tung beziehungsweise der<br />

daraus abgeleitete Vorhaltepunkt ri<strong>ch</strong>tig<br />

bestimmt werden können, brau<strong>ch</strong>t es viel<br />

Übung. Eingesetzt wird der LASSIM Leo gegen<br />

Zielfahrzeuge oder im Duell gegen andere Fahr-<br />

zeuge, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls mit Lasers<strong>ch</strong>uss-Simu-<br />

latoren ausgerüstet sind.<br />

Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulation bietet keinen vollstän-<br />

digen Ersatz für den Einsatz mit dem E<strong>ch</strong>tsys-<br />

tem, deshalb kann ni<strong>ch</strong>t völlig auf das S<strong>ch</strong>ies-<br />

sen mit Übungs- <strong>und</strong> Kampfmunition verzi<strong>ch</strong>tet<br />

werden. ■<br />

Führung <strong>und</strong> Aufklärung in allen Lagen Mio. CHF<br />

Führungsinformationssystem <strong>Heer</strong>,2.Ausbaus<strong>ch</strong>ritt 278<br />

Leistungssteigerung Telekommunikationsinfrastruktur 277<br />

Waffenwirkung<br />

(Bilder: ZEM, armasuisse)<br />

Lasers<strong>ch</strong>uss-Simulator Panzer 87 Leopard WE 26<br />

Total 581


A24<br />

Züspa 2007<br />

Rennbahn Oerlikon:<br />

Erfolgspiste für das VBS<br />

An der traditionellen Zür<strong>ch</strong>er Herbstmesse Züspa präsentiert si<strong>ch</strong><br />

das VBS mit einer grossen Leistungss<strong>ch</strong>au. Auf dem Gelände der<br />

offenen Rennbahn Züri<strong>ch</strong> wird vis-à-vis des Messezentrums ein<br />

11’000 Quadratmeter grosses Ausstellungsgelände mit modul-<br />

artigen Holzbauten erstellt. Alle Departementsteile zeigen die<br />

interessantesten Neuigkeiten aus ihren Berei<strong>ch</strong>en.<br />

Verteidigung<br />

Waffen- <strong>und</strong> Geräte-Ausstellung, Taxifahrten mit S<strong>ch</strong>ützenpanzer,Armee-<br />

tierdörfli, Demonstration der Rettungstruppen, aktuelle Luftlage, S<strong>ch</strong>iess-<br />

<strong>und</strong> Fahrsimulatoren, Militärpolizei, UN-Beoba<strong>ch</strong>terturm, Minenräumung,<br />

Rekrutierung <strong>und</strong> Personalwesen der Armee, Militärmusik …<br />

Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz<br />

Erdbebensimulator, Nationale Alarmzentrale, Ausstellung <strong>und</strong> Demonstra-<br />

tionen von Feuerwehr /Polizei /Rettungsdiensten, Labor-Bar …<br />

Sport<br />

E<strong>ch</strong>te Bobbahn mit Ans<strong>ch</strong>iebwettbewerb, Kletterwand, elektronis<strong>ch</strong>e Tor-<br />

s<strong>ch</strong>usswand, Infos zu UEFA EURO 2008, Auftritte vieler Spitzensportler,<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Bewegungsförderungsaktivitäten, Höhentrainings-Zelt …<br />

armasuisse<br />

Elektronis<strong>ch</strong>e Körpervermessung für die Uniformierung (Scanline),<br />

s<strong>ch</strong>weissabsorbierende Bekleidungste<strong>ch</strong>nologie, Rüstungsausstellung …<br />

Events<br />

Auftritte vers<strong>ch</strong>iedener Militärmusik-Formationen, Modes<strong>ch</strong>auen, Pferde-<br />

<strong>und</strong> H<strong>und</strong>evorführungen, Bistro Militaire…<br />

Guts<strong>ch</strong>ein<br />

Für einen Tageseintritt an der Züspa 2007<br />

zum halben Preis von Fr.6.– (statt Fr.12.–)<br />

Dieser Guts<strong>ch</strong>ein kann direkt an der Tageskasse<br />

der Züspa eingelöst werden<br />

Züspa 2007 –<br />

die Zür<strong>ch</strong>er Herbstmesse<br />

Dauer: 21. bis 30. September 2007<br />

Geöffnet: Mo bis Fr: 12 bis 20 Uhr<br />

Sa <strong>und</strong> So: 10 bis 19 Uhr<br />

Tägli<strong>ch</strong>: spezielle VBS-Abendevents<br />

bis 21:30 Uhr<br />

(ohne Eintrittspreis)<br />

Ort: Messezentrum Züri<strong>ch</strong><br />

Rennbahn Oerlikon<br />

Anreise: mit ÖV (Messetickets)<br />

Eintritt: 6Franken (mit Guts<strong>ch</strong>ein)<br />

Info: www.vbs.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

www.zuespa.<strong>ch</strong><br />

Guts<strong>ch</strong>ein<br />

Für eine Original-Militärkäses<strong>ch</strong>nitte<br />

mit einer Preisreduktion von Fr.2.–<br />

Dieser Guts<strong>ch</strong>ein kann direkt im Bistro Militaire<br />

eingelöst werden


8<br />

Die Miliztätigkeit als F<strong>und</strong>ament unserer Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

Au<strong>ch</strong> das Dorf brau<strong>ch</strong>t Leute wie<br />

Mike S<strong>ch</strong>neider<br />

Die Zukunft der Miliztätigkeit –imMilitär<br />

wie in der P olitik –wird immer wieder<br />

kontrovers diskutiert. Für Mike S<strong>ch</strong>neider,<br />

Kommandant das Infanteriebataillon 65,<br />

ist der Einsatz für das Gemeinwohl keine<br />

Frage. Seit Kurzem ist er au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Präsi-<br />

dent seiner W ohngemeinde Beggingen.<br />

T ext <strong>und</strong> Bilder: Major Axel Zimmermann<br />

Chef Medien Infanteriebrigade 7<br />

Beggingen liegt zwar ni<strong>ch</strong>t am Ende der Welt,<br />

aber ganz hinten im S<strong>ch</strong>affhausis<strong>ch</strong>en. Die Kan-<br />

tonshauptstadt ist von dort aus mit einem Gelän-<br />

defahrzeug über den Randen errei<strong>ch</strong>bar, die<br />

bequemere Hauptstrasse ma<strong>ch</strong>t einen 25 Kilo-<br />

meter weiten Umweg dur<strong>ch</strong>s Klettgau. Beggin-<br />

gen hat nur 500 Einwohner <strong>und</strong> liegt einsam an<br />

der Nordgrenze der S<strong>ch</strong>weiz. Die Leute leben<br />

von der Landwirts<strong>ch</strong>aft, arbeiten als Chauffeure<br />

oder sind Tagespendler zu den S<strong>ch</strong>affhauser<br />

Industrieorten. Die Begginger Feuerwehr funk-<br />

tioniert no<strong>ch</strong> rein infanteristis<strong>ch</strong>: Die Leiter wird<br />

mit Manneskraft ges<strong>ch</strong>oben. Einzig ein Oldtimer-<br />

VW-Bus dient dem Transport der Atems<strong>ch</strong>utzge-<br />

räte. Wenn es brennt, rücken die Bauern mit<br />

ihren Traktoren <strong>und</strong> Druckfässern zum Lös<strong>ch</strong>en<br />

ein. Jeweils am Samstag wis<strong>ch</strong>t ein Vertreter pro<br />

Familie den Strassenabs<strong>ch</strong>nitt vor dem Haus.<br />

Die Gemeindeverwaltung bietet keine einzige<br />

100-Prozent-Stelle an. Beggingen ist ein be-<br />

s<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es Fleck<strong>ch</strong>en Erde, das besonders<br />

kinderrei<strong>ch</strong> ist.<br />

Ein Zugezogener wird Gemeindepräsident<br />

Karin <strong>und</strong> Mike S<strong>ch</strong>neider sind beide ni<strong>ch</strong>t in<br />

Beggingen aufgewa<strong>ch</strong>sen –aber sie s<strong>ch</strong>ätzen<br />

ihren frei gewählten Wohnort. 1997 sind sie in<br />

ein Haus von 1856 gezogen. Das Holz für die<br />

Heizung besorgen sie selbst. Haus <strong>und</strong> Vorplatz<br />

bieten viele Spielecken für die Kinder. Die hei-<br />

meligen Räume sind nur sanft renoviert, sodass<br />

Mike S<strong>ch</strong>neider mit seiner Frau Karin <strong>und</strong> den Tö<strong>ch</strong>tern Alessia <strong>und</strong> Amanda<br />

si<strong>ch</strong> der 1,92 Meter grosse Mike regelmässig<br />

bücken muss. «Es war eine lange Überlegung,<br />

hier na<strong>ch</strong> hinten zu ziehen», gibt der Familienva-<br />

ter rückblickend zu. Städter, die das idyllis<strong>ch</strong>e<br />

Land su<strong>ch</strong>en, aber do<strong>ch</strong> anonym leben wollen,<br />

haben es ni<strong>ch</strong>t gut im kleinen Dorf. Spätestens<br />

na<strong>ch</strong> dem Quartierfest, das sie meiden, oder<br />

dem Bazar, zudem sie keinen Ku<strong>ch</strong>en beisteu-<br />

ern, stossen sie auf Ablehnung. Do<strong>ch</strong> die Fami-<br />

lie S<strong>ch</strong>neider ist ni<strong>ch</strong>t nur kontaktfreudig <strong>und</strong><br />

hilfsbereit, sie ist zudem initiativ <strong>und</strong> gastfre<strong>und</strong>-<br />

li<strong>ch</strong>. Ein grosser, selbst gezimmerter Familien-<br />

tis<strong>ch</strong> ist oft gut besetzt. Für Karin <strong>und</strong> die beiden<br />

Mäd<strong>ch</strong>en, Alessia ist 10- <strong>und</strong> Amanda ist 8-jäh-<br />

rig, gehört das umfangrei<strong>ch</strong>e öffentli<strong>ch</strong>e Enga-<br />

gement des Vaters wie selbstverständli<strong>ch</strong> zum<br />

Leben. Allerdings gibt Karin S<strong>ch</strong>neider zu:<br />

«Immer wieder muss man Kompromisse<br />

su<strong>ch</strong>en. Und stressig darf es ni<strong>ch</strong>t permanent<br />

sein.» Mike S<strong>ch</strong>neider wurde am 11. März 2007<br />

Gemeindepräsident von Beggingen.


Mitma<strong>ch</strong>en ist eine Pfli<strong>ch</strong>t<br />

Die Ämter können in Beggingen no<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong><br />

besetzt werden. Wer si<strong>ch</strong> als Zugezogener inte-<br />

grieren will, der muss mitma<strong>ch</strong>en –au<strong>ch</strong> wenn<br />

es ni<strong>ch</strong>t unbedingt so intensiv sein muss, wie<br />

Mike S<strong>ch</strong>neider es vorma<strong>ch</strong>t. «Man<strong>ch</strong>mal kom-<br />

me i<strong>ch</strong> in die Pfli<strong>ch</strong>t, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

getraue, nein zu sagen», begründet er fast ent-<br />

s<strong>ch</strong>uldigend sein überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>es Enga-<br />

gement: Seit fünf Jahren gehört er dem Gemein-<br />

derat an, in der Feuerwehr amtet er als Sekretär<br />

des Einsatzleiters, in der Freizeit hilft er im<br />

S<strong>ch</strong>ützenverein mit, <strong>und</strong> er ist Mitglied der örtli-<br />

<strong>ch</strong>en Jagdgruppe. Dass Mike S<strong>ch</strong>neider zudem<br />

der SVP angehört, der einzigen politis<strong>ch</strong>en Par-<br />

tei von Beggingen, ergibt si<strong>ch</strong> mit seiner bürger-<br />

li<strong>ch</strong>en Gesinnung s<strong>ch</strong>on fast von selbst.<br />

«Du ma<strong>ch</strong>st das dann s<strong>ch</strong>on!», hiess es im<br />

Dorf s<strong>ch</strong>on lange. Ein Generationenwe<strong>ch</strong>sel im<br />

Gemeindepräsidium zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> ab. Als dann<br />

aber S<strong>ch</strong>neiders Vorgänger,bereits 21 Jahre im<br />

Amt <strong>und</strong> mit ges<strong>und</strong>heitli<strong>ch</strong>en Problemen kämp-<br />

fend, überras<strong>ch</strong>end zurücktrat, galt es spontan<br />

zu ents<strong>ch</strong>eiden. «Auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> einem<br />

neuen Gemeindepräsidenten sind die Begginge-<br />

rinnen <strong>und</strong> Begginger ras<strong>ch</strong> fündig geworden»,<br />

s<strong>ch</strong>rieben die «S<strong>ch</strong>affhauser Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten»<br />

bereits am Vorabend der Wahl. «Für mi<strong>ch</strong> ist es<br />

ein Stück Kultur», sagt der neue Gemeindepräsi-<br />

dent Mike S<strong>ch</strong>neider über den Einsatz für sein<br />

Dorf. Das intensiv diskutierte Projekt der S<strong>ch</strong>aff-<br />

hauser Gemeindefusionen zu nur no<strong>ch</strong> 7Einhei-<br />

ten ist vom Tis<strong>ch</strong> –zum Glück für S<strong>ch</strong>neider.<br />

«Wir in Beggingen denken do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> wie<br />

die im 20 Kilometer entfernten Beringen, das<br />

unser Hauptort geworden wäre», sagt der Zuge-<br />

zogene im Brustton der Überzeugung. Die Dis-<br />

krepanzen <strong>und</strong> Abgrenzungen zwis<strong>ch</strong>en Beggin-<br />

gen <strong>und</strong> dem Na<strong>ch</strong>bardorf S<strong>ch</strong>leitheim, beurteilt<br />

er als ges<strong>und</strong>. «I<strong>ch</strong> bin gegen Zwangs-Gemein-<br />

defusionen», sagt S<strong>ch</strong>neider.Do<strong>ch</strong> immer mag er<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 9<br />

ni<strong>ch</strong>t politisieren. Au<strong>ch</strong> wenn er im Dorfrestau-<br />

rant sitzt, erlaubt er si<strong>ch</strong> bei Bedarf, sein Anre<strong>ch</strong>t<br />

auf ein Privatleben dur<strong>ch</strong>zusetzen. «I<strong>ch</strong> will jetzt<br />

ni<strong>ch</strong>ts von Politik hören!», sagt er notfalls kurz.<br />

Das Ziel ist klar<br />

Mike S<strong>ch</strong>neider ist 40-jährig. Seit letztem Jahr<br />

ist er als Oberstleutnant Kommandant des Infan-<br />

teriebataillons 65. Ein neuer Lebensabs<strong>ch</strong>nitt<br />

beginnt. Um sein Berufsleben besser mit dem<br />

Nebenamt des Gemeindepräsidenten in Ein-<br />

klang zu bringen, we<strong>ch</strong>selt er seine Hauptarbeit.<br />

Bisher war der Mas<strong>ch</strong>ineningenieur stellvertre-<br />

tender Ges<strong>ch</strong>äftsführer eines Unternehmens im<br />

zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Pfäffikon. Ein kleines biss<strong>ch</strong>en<br />

will er zwar der angestammten Firma no<strong>ch</strong> als<br />

Berater treu bleiben. Do<strong>ch</strong> neu wird er Chef des<br />

S<strong>ch</strong>affhauser Zivils<strong>ch</strong>utz-Ausbildungszentrums.<br />

Mit dieser Anstellung ist es ihm besser mögli<strong>ch</strong>,<br />

si<strong>ch</strong> optimal für seine politis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> militäri-<br />

s<strong>ch</strong>en Nebenaufgaben einzusetzen. ■


10<br />

Rückblick des abtretenden Zür<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheitsdirektors Ruedi Jeker<br />

«Beeindruckt von der Motivation<br />

<strong>und</strong> Leistung»<br />

Mitte Mai gab der Zür<strong>ch</strong>er Regierungsrat<br />

Ruedi Jeker sein Amt ab. In den letzten<br />

dreieinhalb Jahren war Jeker als Si<strong>ch</strong>er-<br />

heitsdirektor unter anderem für das Mili-<br />

tär im Kanton Züri<strong>ch</strong> zuständig. Der ehe-<br />

malige Militärpilot zeigte stets grosses<br />

Interesse an der Arbeit der Inf Br 7<strong>und</strong><br />

pflegte einen engen Kontakt. Im na<strong>ch</strong>fol-<br />

genden Beitrag hält er Rücks<strong>ch</strong>au.<br />

Dr. Ruedi Jeker,<br />

Militärdirektor des Kantons Züri<strong>ch</strong> (bis Mai 2007)<br />

«Beeindruckt von der Motivation <strong>und</strong> Leistung» –<br />

Mit diesen Worten hat die letzte Ausgabe Ihrer<br />

Brigadezeitung das Ergebnis meines Besu<strong>ch</strong>s<br />

beim Inf Bat 70 im vergangenen Sommer<br />

ums<strong>ch</strong>rieben. Zahlrei<strong>ch</strong>e weitere Besu<strong>ch</strong>e bei<br />

Truppen <strong>und</strong> Stäben der Inf Br 7<strong>und</strong> meine<br />

eigene, langjährige militäris<strong>ch</strong>e Erfahrung erlau-<br />

ben es mir,dieses Urteil für die ganze Brigade zu<br />

wiederholen.<br />

Dabei sehe i<strong>ch</strong> das Beeindruckende hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

Leistung über den aktuellen Stand des Errei<strong>ch</strong>-<br />

ten hinaus vor allem im überall in der Brigade<br />

spürbaren Bestreben, si<strong>ch</strong> laufend weiter zu ent-<br />

wickeln <strong>und</strong> ständig zu verbessern. Die Ost-<br />

s<strong>ch</strong>weizer Inf Br 7führt damit gute Traditionen<br />

der früheren FDiv 6<strong>und</strong> FDiv 7fort. Dazu<br />

gehört vor allem der Wille, im Interesse der<br />

Sa<strong>ch</strong>e voraus zu s<strong>ch</strong>auen, neue Entwicklungen<br />

zu erkennen <strong>und</strong> den eigenen Handlungsspiel-<br />

raum uneinges<strong>ch</strong>ränkt zu nutzen. Ni<strong>ch</strong>t selten<br />

sind die Osts<strong>ch</strong>weizer damit B<strong>und</strong>esbern –<br />

salopp gesagt – «eine Nasenlänge voraus»,<br />

do<strong>ch</strong> immer in der ri<strong>ch</strong>tigen Ri<strong>ch</strong>tung.<br />

Zur ri<strong>ch</strong>tigen Ri<strong>ch</strong>tung zählt für mi<strong>ch</strong>, dass man<br />

si<strong>ch</strong> in der Inf Br 7ni<strong>ch</strong>t in theoretis<strong>ch</strong>en Diskus-<br />

sionen verliert, sondern die Führung <strong>und</strong> das<br />

Handwerkli<strong>ch</strong>e pflegt, die zur Bewältigung künf-<br />

tiger Aufgaben erforderli<strong>ch</strong> sind. Zwar hat si<strong>ch</strong><br />

die Bedrohungslage seit Ende des Kalten Krie-<br />

ges geändert. Do<strong>ch</strong> dass es Risiken strategi-<br />

s<strong>ch</strong>en Ausmasses gibt, wird uns von den Medien<br />

tagtägli<strong>ch</strong> vor Augen geführt, <strong>und</strong> als Teil der<br />

westli<strong>ch</strong>en Staatengemeins<strong>ch</strong>aft sind wir ihnen<br />

genauso ausgesetzt wie unsere Na<strong>ch</strong>barländer.<br />

Um gegen diese Risiken gewappnet zu sein,<br />

brau<strong>ch</strong>en wir die Armee <strong>und</strong> brau<strong>ch</strong>en wir Ver-<br />

bände wie die Inf Br 7. Die Vorbereitung auf die<br />

Bewältigung hoffentli<strong>ch</strong> nie eintretender Fälle<br />

ändert ni<strong>ch</strong>ts daran, dass au<strong>ch</strong> Truppen der Inf<br />

Br 7ihre Befähigung für subsidiäre Si<strong>ch</strong>erungs-<br />

einsätze unter Beweis stellen mussten. I<strong>ch</strong><br />

erwähne das alljährli<strong>ch</strong>e WEF <strong>und</strong> die bevorste-<br />

hende EURO 08, die eine weitere Herausforde-<br />

rung darstellen.<br />

Unsere Milizarmee lebt von der Verankerung der<br />

Armee im Volk <strong>und</strong> bei Behörden von Kantonen<br />

<strong>und</strong> Gemeinden. Die Inf Br 7hat ihre Wurzeln in<br />

der Osts<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> ganz speziell am Ort ihres<br />

Kommandos, im Kanton Züri<strong>ch</strong>, in Winterthur.<br />

Und persönli<strong>ch</strong> verbindet mi<strong>ch</strong> mit Ihrem Briga-<br />

dekommandanten erst no<strong>ch</strong> der gemeinsame<br />

Besu<strong>ch</strong> der Zentrals<strong>ch</strong>ule III. Der Kanton Züri<strong>ch</strong><br />

darf au<strong>ch</strong> in Zukunft stolz sein auf die Ost-<br />

s<strong>ch</strong>weizer Inf Br 7, <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e ihr, Kader<br />

<strong>und</strong> Truppe auf diesem Wegweiterhin alles Gute –<br />

im Dienste der Si<strong>ch</strong>erheit unseres Staates <strong>und</strong><br />

unserer Gesells<strong>ch</strong>aft. ■


Agenda 2007<br />

ARMEE aktuell 1 2007 Inf Br 7 11<br />

06.–07.07 Swiss Tank Challenge Thun<br />

31.08 Sommer-Armeemeisters<strong>ch</strong>aften 07** Wangen a.A.<br />

28.–30.09 Swiss Raid Commando (SRC 07 )www.src.<strong>ch</strong> Bière<br />

20.–25.11 Armeetage 07 Lugano<br />

**HEER, Sport <strong>und</strong> ausserdienstli<strong>ch</strong>e Tätigkeiten,<br />

Papiermühlestrasse 14, 3003 Bern, 031 324 05 79 (Fax) www.armee.<strong>ch</strong>/sat<br />

«ARMEE Aktuell (AA)» ist die zweimal jährli<strong>ch</strong> (2. <strong>und</strong> 4. Quartal) ers<strong>ch</strong>einende Zeitung für die Angehörigen der Infanteriebrigade<br />

7(Inf Br 7; www.infbr7.<strong>ch</strong>). Die Publikation ist im «Mantel-System» aufgebaut: Die AA-Redaktion der Inf Br 7beri<strong>ch</strong>tet<br />

auf übli<strong>ch</strong>erweise 8bis 16 Seiten über Aktivitäten ihres Verbandes («Mantel»), während eine Redaktion in Bern den allgemeinen<br />

Teil («Kern») über Neuigkeiten in der S<strong>ch</strong>weizer Armee betreut. Das Themen-Spektrum des Mantel-Teils Inf Br 7ist vielfältig:<br />

VomWK-Beri<strong>ch</strong>t von Bataillonen <strong>und</strong> Abteilungen über Ausbildungssequenzen an modernen Waffen <strong>und</strong> Geräten bis hin<br />

zur Beri<strong>ch</strong>terstattung über das Brigade-Spiel <strong>und</strong> das Editorial des Brigade-Kommandanten.<br />

Der jetzige Redaktor der Truppen-Zeitung Inf Br 7wird Ende 2007 aus der Dienstpfli<strong>ch</strong>t entlassen. Um die hohe Qualität der<br />

Publikation weiter si<strong>ch</strong>er stellen zu können, su<strong>ch</strong>en wir ras<strong>ch</strong>estmögli<strong>ch</strong> eine/n<br />

Redaktor/in Truppenzeitung Infanteriebrigade 7<br />

als seinen Na<strong>ch</strong>folger/seine Na<strong>ch</strong>folgerin. Sie konzipieren <strong>und</strong> planen in Abstimmung mit dem Kommunikations-Team der<br />

Brigade die Inhalte der Ausgaben <strong>und</strong> organisieren die entspre<strong>ch</strong>enden Texte. Wi<strong>ch</strong>tige Anspre<strong>ch</strong>partner <strong>und</strong> «Zulieferer» sind<br />

u.a. die Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>en der Bataillone <strong>und</strong> Abteilungen sowie ausgewählte Funktionsträger aus dem Stab der<br />

Inf Br 7. Sie vertreten die Inhalte gegenüber der Redaktionszentrale in Bern im telefonis<strong>ch</strong>en Kontakt <strong>und</strong> in gelegentli<strong>ch</strong>en<br />

Sitzungen. Das zeitgere<strong>ch</strong>te Redigieren der Texte, deren Umsetzung ins AA-Layout mit Spezialisten in Bern <strong>und</strong> das Begleiten<br />

des Produktes über den Druck bis zum Versand r<strong>und</strong>en das Aufgabengebiet ab. Das Verfassen eigener Texte ist ausdrückli<strong>ch</strong><br />

erwüns<strong>ch</strong>t. Ihren Dienst leisten Sie tageweise.<br />

Als Verantwortli<strong>ch</strong>e/r für diese Visitenkarte der Brigade verfügen Sie über journalistis<strong>ch</strong>e Erfahrung <strong>und</strong> verstehen es, si<strong>ch</strong> sehr<br />

s<strong>ch</strong>nell in einer Organisation zu vernetzen. Sie –Soldat, Unteroffizier oder Offizier –arbeiten sehr selbständig <strong>und</strong> systematis<strong>ch</strong>,<br />

haben einen ausgeprägten Sinn für Themen <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> sind glei<strong>ch</strong>zeitig in der Lage, die Entstehung der Zeitung<br />

vorauss<strong>ch</strong>auend zu planen. Als gewiefte/r Kommunikator/in führen Sie Ihr Netz an «Zulieferern» fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>, aber bestimmt.<br />

Zwingende Voraussetzung für die dauerhafte Besetzung dieser Funktion ist ein Restdiensttagekontingent von<br />

mindestens 100 Tagen.<br />

Interessiert? Dann senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen (Motivationsbrief, CV) unter Angabe von Funktion/Einteilung <strong>und</strong><br />

Anzahl Restdiensttagen bis spätestens 31. Juli 2007 an Oberstlt Heinz Müller,CKomm Stab Inf Br 7, Hubstrasse 5a,9535<br />

Wilen; mueller.heinz@tbwil.<strong>ch</strong>.


12<br />

Die Inf Br 7setzt Massstäbe:<br />

Verbände der Brigade im Einsatz.

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