23.10.2021 Aufrufe

Kunstbulletin November 2021

Unsere November Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Martina Morger, Gebana Swiss Collection, Claudia & Julia Müller, Christian Marclay, uvm.

Unsere November Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Martina Morger, Gebana Swiss Collection, Claudia & Julia Müller, Christian Marclay, uvm.

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<strong>November</strong> <strong>2021</strong> Fr. 10.–/€ 8.–


*Aargauer Kunsthaus<br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

23.10.<strong>2021</strong>–9.1.2022<br />

Art as Connection


FOKUS<br />

22 Martina Morger — Lecken statt kaufen, gestalten statt verharren. Kristin Schmidt<br />

30 Gebana Swiss Collection — Drucken mit Stein für nachhaltige Produkte. C. Jolles, D. Keller<br />

34 Sammlerstücke — Ein Kind zwischen Hypnos und Thanatos. Max Glauner<br />

36 Kunst und Klima — Was auf dem Spiel steht. Raphael Portmann<br />

40 Cancel Culture — Die umstrittenen Menschenbilder von Frank Buchser. Niklaus Strobel<br />

44 Claudia und Julia Müller — Lösung aus dem Bildgewebe. J. Emil Sennewald<br />

52 Vanessa Billy — La vie matérielle. Isaline Vuille<br />

56 Anna Valeria Borsari — Dall’autoanalisi alla metariflessione. Barbara Fässler<br />

58 Christian Marclay — Im leeren Haus die Fülle feiern. Claudia Jolles<br />

HINWEISE<br />

61 Animation — Circuit — Delia Hess<br />

61 Basel — Admir Jahic & Comenius Roethlisberger<br />

62 Mailand — Sturm&Drang / Paris — Anni und Josef Albers<br />

64 Paris — Denise Bertschi<br />

65 Schaffhausen — Katrin Freisager, Marion Ritzmann und Katharina Bürgin<br />

66 Sion — My name is Fuzzy<br />

66 Stans — Christine Bänninger und Peti Wiskemann<br />

67 St. Gallen — Manfred Holtfrerich /Karin Sander<br />

68 Wil — Federica Gärtner / Zürich — Narrative Kunst aus Japan<br />

70 Zürich — Starke Zürcherinnen / Zürich — Casper Faassen<br />

BESPRECHUNGEN<br />

72 Baden — Herta Müller — Sprachgewalt auf kleinstem Raum<br />

74 Bern — Tiphanie Kim Mall — Mit der Kamera dazwischen<br />

76 Biel — Vanessa Billy — We Become<br />

80 Chur — Corsin Fontana — Verbindungen in die Tiefe<br />

82 Langenthal — Cathy Josefowitz — Malerin der Bewegung<br />

84 Olten — Daniela Keiser — London: Being in the Library<br />

86 Susch — Laura Grisi — Die Vermessung der Zeit<br />

88 Thun — Antje Majewski und Paweł Freisler — Immer wieder der Apfel<br />

90 Winterthur — Su Hui-Yu — Weisse Jungfrauen und die Kraft des Theaters<br />

92 Zürich — Maya Bringolf — Dystopische Symbiose<br />

94 Zürich — Fractured Spine — Kunst als Widerstand<br />

96 Zürich — Wohin? Künstlerische Investigationen — Jenseits des Museums<br />

98 Zürich — Chris Bünter & Tashi Brauen — Zusammenarbeit in drei Akten<br />

100 Zürich — Greg Parma Smith — Emblematischer Realismus<br />

102 Zürich — Korakrit Arunanondchai — Stimmen aus dem Off<br />

104 Zürich — Menschen. In Stein gemeisselt — Stelen aus der Jungsteinzeit<br />

NOTIERT<br />

106 GOLDENE NEWS / KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

112 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

123 AGENDA<br />

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

1


Mathis Altmann, Corpus Oeconomicus, <strong>2021</strong>, Courtesy der Künstler und Fitzpatrick Gallery, Foto: Marjorie Brunet Plaza<br />

9.10.<strong>2021</strong> – 2.1.2022


Editorial — Behutsam und beharrlich<br />

Zuerst ist das Mobiliar an der Reihe: Sorgfältig wischt die Frau<br />

im Overall über die knallrote Tischplatte, die abgerundete Kante,<br />

packt dann den Wasserkübel, schreitet quer über den Platz zur<br />

Replik eines Autos. Auch dieses ist mit dem körnigen, wetter- und<br />

rutschfesten Tartanbelag überzogen.Wieder taucht sie den Lappen<br />

ins Wasser, beginnt den Kotflügel zu schrubben, die Stossstangen,<br />

die Front- und die Heckscheibe und lässt zuletzt das restliche<br />

Schmutzwasser über das Autodach zu Boden rinnen.<br />

Der‹RotePlatz›vonPipilottiRistundCarlosMartinezistnureines<br />

von sieben Kunstwerken, dem Martina Morger mit ihrem Putzzeug<br />

zu Leibe rückt. Die Art und Weise, wie sie vorgeht, hat etwas Bedächtiges,<br />

beinahe Andächtiges. Sie bringt eine Gedenktafel von<br />

Maria Eichhorn zum Funkeln, umschmeichelt mit dem Lappen ein<br />

flötenspielendes Mädchen aus Bronze von Marie-Cécile Boog oder<br />

ein wasserspeiendes Geweih von Elisabeth Nembrini. In Zeiten von<br />

Corona werden Assoziationen geweckt, wie Kranke und Gebrechliche<br />

umsorgt und gewaschen werden, wie nah sich Patienten und<br />

Pflegende kommen,wie angewiesen die Schwächeren auf die Stärkeren<br />

sind. Auch Kunstwerke brauchen Zuwendung, dies macht<br />

die Performance ‹Cleaning Her› deutlich. Durch den Akt schreibt<br />

sich Martina Morger in eine weibliche Kunstgeschichte ein, regt<br />

den physischen, sinnlichen Austausch mit den Werken ihrer Kolleginnen<br />

an und verhilft diesen zu Sichtbarkeit und frischem Glanz.<br />

Kunst spiegelt die Lebensentwürfe derjenigen, die sie geschaffen<br />

haben. Ihre Vermittlung fordert Behutsamkeit, Empathie und<br />

Beharrlichkeit. Letztere hat dem <strong>Kunstbulletin</strong> nun Gold für seine<br />

neue Web App artlist.net beschert. Mehr dazu finden Sie im Notiert.<br />

Oder direkt auf artlist.net, wo auch die Werke von Eichhorn,<br />

Nembrini und Pipilotti in neuem Licht erscheinen. Claudia Jolles<br />

TITELBILD · Martina Morger · Cleaning Her, <strong>2021</strong>, Videostill<br />

3


Meret<br />

Oppen<br />

heim<br />

Mon exposition 22.10.21– 13.2.22


How it works (Come funziona), 1989, acrilico su tela, © <strong>2021</strong>, ProLitteris, Zurich<br />

Museo d’arte Mendrisio<br />

Piazzetta dei Serviti 1<br />

6850 Mendrisio<br />

museo@mendrisio.ch<br />

www.mendrisio.ch/museo<br />

+41.58.688.33.50<br />

Ma-Ve 10-12/14-17<br />

Sa-Do 10-18<br />

Lunedì chiuso, tranne festivi<br />

Chiuso<br />

24.12.-25.12.<strong>2021</strong><br />

e 1.1.2022<br />

Entrata Chf. 12.-<br />

Ridotto Chf. 10.-<br />

Con il sostegno di<br />

Repubblica e Cantone Ticino<br />

Crozier Camillo Vismara,<br />

Lugano<br />

Mediapartner<br />

Rete Due


Swiss Art Awards 2022<br />

Nächster<br />

Einschreibetermin<br />

Date del<br />

prossimo bando<br />

di concorso<br />

Prochaines<br />

dates<br />

d’inscription<br />

Next<br />

application<br />

dates<br />

29.10.—9. 12.<strong>2021</strong><br />

gate.bak.admin.ch<br />

HARALD<br />

NAEGELI DER<br />

SPRAYER VON<br />

ZÜRICH<br />

FILM<br />

NATHALIE<br />

DAVID<br />

BALLADE<br />

SOPHIE<br />

HUNGER<br />

FOTO WOLFGANG SPILLER<br />

POSTER MIEKE ULFIG<br />

@dersprayervonzuerich<br />

www.dersprayervonzuerich-film.ch<br />

MUSIK<br />

ANDRINA<br />

BOLLINGER<br />

IDEE<br />

PETER<br />

SPOERRI<br />

AB<br />

4.NOVEMBER<br />

IM KINO


RAVING<br />

COSMO<br />

LISA<br />

LURATI<br />

10.10 — 24.12.<strong>2021</strong><br />

CENTRE D’ART CONTEMPORAIN<br />

YVERDON-LES-BAINS<br />

CENTRE-ART-YVERDON.CH<br />

#CACYVERDON #RAVINGCOSMO #LISALURATI


LandLiebe<br />

Kunst und Landwirtschaft<br />

18.09.<strong>2021</strong>–02.01.2022


Camille Pissarro, Femme au fichu vert, 1893 Musée d’Orsay, Paris © Foto: RMN-Grand Palais, Franck Raux


Herta Müller<br />

5.9.<br />

—5.12.<br />

<strong>2021</strong><br />

Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30<br />

CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

Herta Müller, Ohne Titel, 2020, Papiercollage,<br />

14.8×10.5cm, Foto: Jörg von Bruchhausen


GHOST CALLS AND MEDITATIONS<br />

EMMA<br />

TALBOT<br />

Emma Talbot, Ghost Calls (Detail / détail), <strong>2021</strong>, Acryl auf<br />

Seide / acrylique sur soie; Courtesy Cara Pirie and DCA<br />

12.9.–21.11.<strong>2021</strong><br />

Vanessa Billy, Centipedes (Detail / détail), 2019, Silikon,<br />

Farbstoff, Kunststoffschlauch, Ausstellungsansicht /<br />

silicone, colorant, tube en plastique, 800 x 140 x 70 cm<br />

Courtesy the artist, Foto / photo: Zoe Tempest<br />

VANESSA<br />

BILLY<br />

We Become<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch


MARIE LUND<br />

The Falling<br />

30.10.<strong>2021</strong>–<br />

20.3.2022


Sonia<br />

Kacem<br />

28.10.–<br />

16.1.2022<br />

Zurich Art Prize <strong>2021</strong><br />

hauskonstruktiv.ch<br />

FRAU<br />

IM BILD<br />

Sammlung Würth<br />

verlängert bis<br />

9. Januar 2022<br />

Lust<br />

auf mehr<br />

Neues aus der<br />

Sammlung Würth<br />

zur Kunst nach 1960<br />

Bis 12.02.2023<br />

Eintritt frei<br />

Gabriel Vormstein, Hun, 2009, Bleistift, Aquarell auf Zeitungspapier, 154 x 112 cm, Inv. 12601<br />

David Salle, Spilled Fruit (Detail), 2000, Sammlung Würth, Inv. 17793 © David Salle / <strong>2021</strong>, ProLitteris, Zurich<br />

www.forum-wuerth.ch


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Francis Alÿs. As Long<br />

as I’m Walking<br />

Francis Alÿs, Paradox of Praxis 5 (Sometimes We Dream as We Live & Sometimes We Live as We Dream), 2013, Courtoisie de l’artiste, Vidéo-still © Atelier für Videokonservierung, Berne<br />

15.10.<strong>2021</strong>–<br />

16.1.2022<br />

mcba.ch


Écrits<br />

d’art brut<br />

wilde worte &<br />

denkweisen<br />

20.10.<strong>2021</strong>–<br />

23.01.2022<br />

Gestaltung: Sibylle Ryser. Oben: Pascal Vonlanthen, 2112 Mitschaft (Detail),<br />

2019, © CREAHM Fribourg; unten: Giovanni Bosco, Wandmalerei in Castellammare<br />

del Golfo (Detail), 2008, © Associazione Outsider Art Giovanni Bosco,<br />

Castellammare del Golfo; Archives de la CAB, Lausanne


ARTCLUB2000<br />

Ausgewählte Werke<br />

1992–1999<br />

18.09.<strong>2021</strong>–16.01.2022<br />

Kunsthalle<br />

Zürich<br />

kunsthalle<br />

zurich.ch<br />

Harald F.Müller –<br />

MONDIA<br />

Bis 26. Juni 2022<br />

www.kunstmuseum.ch<br />

Harald F. Müller, «musique non stop» (Ausschnitt), 2020,<br />

Fotografie hinter Glas, 157x 197cm, Kunstmuseum Thurgau


16.11. <strong>2021</strong> 13.02. 2022<br />

VIVIAN SUTER<br />

RETROSPEKTIVE<br />

Vivian Suter, Atelier, Panajachel, Guatemala, 2018, courtesy of the artist und Karma International, Zürich; Gaga, Mexico City;<br />

Gladstone Gallery, New York/Brüssel; Proyectos Ultravioleta, Guatemala City; Stampa, Basel, Foto: Flavio Karrer


Meret 1913–1985<br />

Oppenheim<br />

Arbeiten Auf PAPier<br />

KUNSTMUSEUM<br />

SOLOTHURN<br />

23. Oktober <strong>2021</strong> bis 27. Februar 2022<br />

Dienstag bis Freitag, 11–17 Uhr<br />

Samstag und Sonntag, 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch


AUSSTELLUNG<br />

Rudolf Leitner–Gründberg<br />

Ölbilder, Lapislazuli & Gold<br />

WBB GALLERY®<br />

Trittligasse<br />

8001 Zürich<br />

www.wbb.gallery<br />

Gründberg<br />

SHELTER<br />

Geborgen im Sein<br />

6.11.<strong>2021</strong> – 22.2.2022


Daniela Keiser<br />

London—Being in<br />

the Library<br />

Iwan Baan<br />

Momentum of Light<br />

25. August bis<br />

14. <strong>November</strong> <strong>2021</strong><br />

Kunstmuseum<br />

Olten<br />

www.kunstmuseumolten.ch<br />

Di–Fr 12–17 Uhr,<br />

Sa/So 10–17 Uhr


artlist.net<br />

— die neue Web App von <strong>Kunstbulletin</strong><br />

Foto: Yves Roth


FOKUS<br />

Martina Morger — Lecken statt kaufen,<br />

So Long, <strong>2021</strong>, Performance und Installation. Fotos: Daniel Ammann; links oben: Fabienne Watzke<br />

22 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


gestalten statt verharren<br />

FOKUS // MARTINA MORGER<br />

23


Martina Morger hat den Manor Kunstpreis erhalten, dank oder<br />

trotz ihrer Konsumkritik. Die Performance- und Installationskünstlerin<br />

setzt sich mit der Leistungsgesellschaft und ihren<br />

Kaufanreizen auseinander. Oft arbeitet sie mit Vorhandenem:<br />

Sie transformiert ihre Ausgangsmaterialien nur minimal, setzt<br />

aber wirkungsvoll Assoziationsketten in Gang. Kristin Schmidt<br />

Schaufenster sind Vitrinen des Konsums. Die Dinge sind darin ausgestellt, aber dem<br />

Zugriff entzogen. Anders als im Museum sind sie jedoch zu haben. Theoretisch –<br />

wenn das nötige Geld vorhanden ist und wenn nicht gerade ein Ausnahmezustand<br />

herrscht. So wie im vergangenen Jahr im Frühling. Martina Morger war kaum in Paris<br />

angekommen für das Auslandsatelier der Visarte, als in Frankreich Geschäfte, Kultur-<br />

und Sportinstitutionen schliessen mussten und das gesamte öffentliche Leben<br />

stark eingeschränkt wurde. Die maximal erlaubte tägliche Aufenthaltsdauer ausserhalb<br />

der eigenen Wohnung war auf eine Stunde begrenzt, die Entfernung vom Wohnort<br />

auf 500 Meter. Den Aufenthalt deswegen abbrechen? Martina Morger ist in Paris<br />

geblieben. Die völlig unerwartete Situation bedeutete auch für sie einen starken Einschnitt,<br />

dem sie sich jedoch nicht tatenlos ergab. Morger reflektierte Umstände und<br />

Auswirkungen des Ausnahmezustands und entwickelte daraus unter anderem jene<br />

Arbeit, für die sie mit dem Manor Kunstpreis ausgezeichnet worden ist: Das Video<br />

‹Lèche Vitrines›, 2020, zeigt die Künstlerin durch die Pariser Strassen streifend, hie<br />

und da vor einem Schaufenster stehenbleibend und die Scheibe ableckend.<br />

Infrastrukturen des Kaufens<br />

Morger hat sich Geschäfte ausgesucht, deren Sortiment ebenso begehrenswert<br />

wie unerreichbar war: «Da lagen Windbeutel, Süssigkeiten, Austern, vergängliche Dinge,<br />

aber die Degustation war nicht möglich.» Alles blieb Verheissung hinter der grossen<br />

Glasscheibe. Auch bei Schmuck- und Uhrengeschäften, Buchläden, Reise- und<br />

Immobilienbüros hielt die Künstlerin an und zeichnete den Umriss eines begehrenswerten<br />

Objekts oder einer Anzeige mit der Zunge nach: «Ich verknüpfe damit zwei<br />

Bedeutungsebenen und hinterfrage das Heilen durch Konsum: Das Lecken ist eine<br />

Geste des Verlangens, aber auch des Heilens. Elterntiere heilen und pflegen auf diese<br />

Weise ihre Jungen.» Zugleich kann die Scheibe als die sprichwörtliche gläserne<br />

Decke interpretiert werden: Das Ziel ist klar zu sehen, aber dennoch nicht so einfach<br />

zu erreichen oder gar zu haben.<br />

Themen rund um Leistung, Konsum, Kaufanreize und die entsprechenden Infrastrukturen<br />

stehen im Zentrum der Ausstellung. Einmal mehr entpuppt sich die postmoderne<br />

Architektur im Untergeschoss des Kunstmuseums St. Gallen als trefflich geeignet für<br />

die zeitgenössische Kunst. Kuratorin Nadia Veronese hatte Martina Morger eingeladen,<br />

selbst zu entscheiden, ob sie im Obergeschoss mit dem repräsentativen Oberlichtsaal,<br />

im Erdgeschoss mit seinen gut proportionierten Räumen oder im postmoder-<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Lèche Vitrines, 2020, Videostills aus: HD-Video, 16:9, 16:48 min, Kamera: Lukas Zerbst & Youssef<br />

Chebbi, Schnitt & Ton: Lukas Zerbst<br />

FOKUS // MARTINA MORGER<br />

25


Cleaning Her, <strong>2021</strong>, Videostills aus: 7 Videos, 4K-Video, 19:10, 7 Hantarex, je 7min, Kamera, Schnitt & Ton:<br />

Lukas Zerbst<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


FOKUS // MARTINA MORGER<br />

27


nen Untergeschoss ausstellen wolle. Für Martina Morger war klar: «Es zieht mich zur<br />

brutalistischen Form hin. Und der räumliche Kontext ist wichtig bei einer situativen Arbeit.»<br />

So deklarierte sie den Durchgang neben der 1987 brachial ins Museum gebauten<br />

Rampe zur ‹Passage›, <strong>2021</strong>. Nicht irgendeiner Passage, sondern einer Einkaufspassage<br />

oder dem, was davon übriggeblieben ist. Drei leere, aus der Zeit gefallene Vitrinen flackern<br />

hier vor sich hin. Sie sind fast leer. Zumindest Konsumartikel, nach denen sich<br />

die Finger oder wie im Fall von ‹Lèche Vitrines› die Scheibe abschlecken liesse, gibt es<br />

hier nicht mehr. Stattdessen hängen Leuchtstoffröhren schief herunter, die Glastablare<br />

sind verstaubt und übriggebliebene Reklamezettel zerknittert.<br />

Qualitäten ausgedienter Dinge<br />

Der Konsum ist aus- und die Tristesse eingezogen. Aber nicht nur, denn die leeren<br />

Vitrinen entfalten eine neue Präsenz als Körper im Raum. Plötzlich wird ihre Formensprache<br />

interessant. Tatsächlich sind die Vitrinen Objets trouvés. Die Künstlerin verleiht<br />

ihnen mit dem eigens installierten, flackernden Licht ein zweites Leben.<br />

Martina Morger (*1989, in Vaduz) lebt in Balzers und Hannover<br />

2018–2019 Glasgow School of Arts, Master Fine Arts Practice<br />

2017–2018 Universität für angewandte Kunst Wien, Transmedia Arts<br />

2015–2018 Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Bachelor Bildende Kunst<br />

2007–2010 Universität Zürich, Medienwissenschaften<br />

Ausgewählte Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

<strong>2021</strong> ‹Stretch›, Lovaas Projects, München; ‹Printing Your Dreams›, Warenlift, Zürich<br />

2020 ‹App’n’cell Now›, Kunsthalle Ziegelhütte, Appenzell; ‹Bloody Morrow›, Lavender Sunrise,<br />

Nextex, St. Gallen; ‹I Might Be Staring At Infinity (or the backs of my own eyelids)›, Virtual ARTIM,<br />

Baku; ‹Lèche Vitrines›, Cité Internationale des Arts, Paris<br />

2019 ‹To Smooth the Furrowed Brow›, B32, Maastricht; ‹Hairy Death Spiral›, Intermedia Gallery,<br />

CCA, Glasgow; 58 th Venedig Biennale, Liechtenstein symposium: Art in Dataspace, Museo Correr,<br />

Venedig; ‹Alight›, National Galleries of Scotland, Edinburgh<br />

2018 ‹Heimspiel›, Kunstmuseum Appenzell; ‹Aller Retour›, Galleria Lapinlahti, Helsinki<br />

Martina Morger. Foto: Tine Edel<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Morger hat eine grosse Affinität zu ausgemusterten, aus der Zeit gefallenen Dingen.<br />

Schon in Paris sind ihr besonders jene Geschäfte ins Auge gestochen, «in deren<br />

Schaufenstern die Zeit stehen geblieben ist, die wie vergessen anmuten». Für ‹Prospects:<br />

Sugar Beach›, <strong>2021</strong>, hat sie hellblaues und gelbes Silikon in ein ausgedientes<br />

Behältnis für Reiseprospekte gegossen. Es bedeckt kaum mehr als den Boden<br />

der einzelnen Fächer und weckt mühelos die Erinnerung an ein Schlückchen Meer,<br />

ein Quadratzentimeterchen Sand oder ein Quäntchen Sonnenuntergang. Oder doch<br />

nur an Plastik, das Strand und Meer verschmutzt? Die zurückhaltende Schönheit der<br />

Arbeit ist ebenso doppeldeutig wie ihr Titel, ist doch Prospekt unter anderem die Bezeichnung<br />

für ein Druckerzeugnis, eine Aussicht oder einen Theaterhintergrund.<br />

Platz für Performances<br />

Auch im Kunstmuseum St. Gallen selbst ist Morger auf Ausrangiertes gestossen:<br />

Ein nicht mehr benutztes Geländer rückt sie neu ins Blickfeld. Der Handlauf führt<br />

schräg an der Wand entlang, wie die meisten Handläufe neben Treppen. Aber hier ist<br />

keine Treppe. Martina Morger lenkt mit dem funktionslos gewordenen Geländer die<br />

Aufmerksamkeit auf die Geschichte des Museums: «Was war vorher im Gebäude?<br />

Was hat sich getan?» Zugleich ist das Geländer verbleibender Teil der Performance<br />

‹So Long›, <strong>2021</strong>, die noch vor der eigentlichen Ausstellungseröffnung aufgeführt wurde<br />

und nun nur noch als Nennung im Saaltext existiert – als rätselhafter Auftritt des<br />

Schondagewesenen, für immer Verpassten. Ebenso abwesend und dauerhaft zugleich<br />

manifestiert sich die Performancekunst in ‹On Curating›, 2018. Mit Absperrungen<br />

des Museums ist ein leerer Platz frei gehalten für eine künftige Performance. Die<br />

Daseinsberechtigung der ephemeren Kunst ist Morger ein wichtiges Anliegen: «Performances<br />

finden zu bestimmten Zeiten an einem bestimmten Ort statt. Das verlangt<br />

Kapazität des Publikums.» Es muss sich einlassen und muss diese Möglichkeit<br />

aber zuerst einmal erhalten. Dafür sorgt der abgegrenzte und damit reservierte Platz.<br />

Ausserhalb der Performance, die meiste Zeit also, ist er als Raum im Raum zu sehen.<br />

Leistung als Zuwendung<br />

‹Cleaning Her›, <strong>2021</strong>, wiederum weist Parallelen auf zu ‹Lèche Vitrines›: Die Künstlerin<br />

bewegt sich für diese Performance zu verschiedenen Stationen im Aussenraum;<br />

die Handlung konzentriert sich vollständig zwischen Künstlerin und Objekt. In diesem<br />

Fall putzt sie sieben Werke im öffentlichen Raum. Säubern als Geste der Zuwendung,<br />

Pflege als Aufmerksamkeit und Wertschätzung, Dienstleistung mehr als<br />

Dienst denn als Leistung – Martina Morger schreibt die Kontexte neu und definiert<br />

einen grossen Auftrag: «Ein Vorschlag, wie wir unser Zusammenleben gestalten: Das<br />

sollte Kunst sein.»<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 10.9.<strong>2021</strong> im Kunstmuseum St. Gallen.<br />

Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de<br />

→ ‹Martina Morger – Lèche Vitrines›, Manor Kunstpreis St. Gallen <strong>2021</strong>, Kunstmuseum St. Gallen, bis 6.3.<br />

↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />

FOKUS // MARTINA MORGER<br />

29


Gebana Swiss Collection — Drucken<br />

mit Stein für nachhaltige Produkte<br />

Thomi Wolfensberger und<br />

Adem Dëmarku an der<br />

Steindruckmaschine.<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


huber.huber · Die Intelligenz der Vielen,<br />

<strong>2021</strong>; der Schmetterling steht für Unsterblichkeit<br />

im Stillleben, das unser Verhältnis<br />

zu Natur und Vergänglichkeit befragt.<br />

Christina Hemauer und Roman Keller ·<br />

Sweet Turn, <strong>2021</strong>; Umdenken beginnt<br />

auf dem Teller – ohne dass der Alltag an<br />

Farbe verliert. Fotos: Yves Roth<br />

FOKUS // GEBANA SWISS COLLECTION<br />

31


Mirko Baselgia · Assembling<br />

Sense, <strong>2021</strong>; 100 Unikate aus<br />

Streifen von Ausschusspapier<br />

der Steindruckerei Wolfensberger.<br />

Fotos: S. Altenburger<br />

Isabelle Krieg · Projektskizze für die Gebana-<br />

Edition, <strong>2021</strong>; Was bedeutet uns unser tägliches<br />

Brot? © ProLitteris<br />

Vanessa Billy · Mineral Life, 2013–<br />

<strong>2021</strong>; Leben ist Transformation<br />

von Energie – von Nahrung, Gas,<br />

Petrol. Doch welche Welt hinterlassen<br />

wir unseren Kindern?<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Mittels Crowdfunding möchte das Schweizer Unternehmen<br />

Gebana den Bau einer Fabrik für die Verarbeitung von Bio-Mango<br />

und -Cashews in Burkina Faso finanzieren. In Kooperation mit<br />

dem <strong>Kunstbulletin</strong> haben fünf Positionen der Schweizer Kunst<br />

zur Unterstützung des Projekts eine Sonderedition bei Thomi<br />

Wolfensberger entwickelt. Claudia Jolles und Deborah Keller<br />

Haben auch Sie schon einmal eine Grosspackung Bananen, Kiwis oder Orangen im<br />

Online-Shop von Gebana bestellt? Dann sind Sie vermutlich, genau wie wir, Verfechterin<br />

der nachhaltigen Lebensmittelproduktion und des fairen Handels. Für diese<br />

Werte steht Gebana seit 1973 ein. Die Redaktion des <strong>Kunstbulletin</strong>s wurde daher<br />

hellhörig, als im Juni dieses Jahres bekannt wurde, dass das Schweizer Label ein<br />

Crowdfunding lanciert und sich dafür Verstärkung von künstlerischer Seite geholt<br />

hat: Im politisch instabilen Burkina Faso plant Gebana den Bau einer Bio-Mangound<br />

Bio-Cashew-Verarbeitungsfabrik. Rund 1000 neue Arbeitsplätze und bessere<br />

Einkommen für Bauernfamilien sind das Ziel des Projekts. Das dafür benötigte<br />

finanzielle Risikopolster beläuft sich auf eine Million Euro – ein Betrag, der via Spendenaufruf<br />

gesammelt wird. Wer mehr als CHF 80 in den Topf wirft, darf sich ein Poster<br />

eines Kunstwerks von internationalen Kunstschaffenden aussuchen.<br />

Auf Anregung des <strong>Kunstbulletin</strong>s ist nun eine separate ‹Swiss Collection› für das<br />

Crowdfunding entstanden. Die Idee war es, das «Tauschobjekt» für die Spende vom<br />

Poster zur qualitätvollen Sonderedition aufzuwerten. Unsere Redaktion hat also mit<br />

Mirko Baselgia, Vanessa Billy, huber.huber, Christina Hemauer und Roman Keller sowie<br />

Isabelle Krieg fünf Positionen der Schweizer Kunst angefragt, deren Schaffen<br />

das Verhältnis von Mensch, Umwelt und Klima umkreist. Trotz befrachtetem Terminkalender<br />

haben die Künstlerinnen und Künstler den Ball aufgenommen und mit<br />

beeindruckendem Engagement für das Kooperationsprojekt ein neues Werk in einer<br />

limitierten Auflage von je 100 Stück konzipiert.Die lithografische Umsetzung erfolgte<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Zürcher Steindruckerei Wolfensberger, deren Fachwissen<br />

in Sachen Kunstdruck international bekannt ist. Die Resultate sind beeindruckend.<br />

Wer eines dieser kostbaren Blätter zum einmalig günstigen Preis erwirbt, hilft<br />

mit, das Fabrikbauprojekt von Gebana Realität werden zu lassen.<br />

Allen Beteiligten war das Projekt ein Herzensanliegen: Sowohl die Kunstschaffenden<br />

als auch Thomi Wolfensberger, Gebana und wir haben Zeit und Finanzen investiert.<br />

Weil wir der Überzeugung sind, dass Nachhaltigkeit und fairer Handel alternativlos<br />

sind. Weil wir an die Kraft der Kunst und ihr Vermögen glauben, die Welt – im<br />

Kleinen und im Grossen – etwas wohnlicher, umsichtiger und gerechter zu machen.<br />

Und weil wir dazu beitragen möchten, dass gute Kunst erschwinglich ist.<br />

→ ‹Gebana Swiss Collection›, mit Werken von Mirko Baselgia, Vanessa Billy, huber.huber, Hemauer/<br />

Keller und Isabelle Krieg, gedruckt bei Steindruckerei Wolfensberger<br />

↗ www.gebana.com/waw ↗ www.steindruckerei-wolfensberger.ch ↗ www.kunstbulletin.ch/gebana<br />

FOKUS // GEBANA SWISS COLLECTION<br />

33


Sammlerstücke — Ein Kleinkind<br />

zwischen Hypnos und Thanatos<br />

Sigismund Righini · Schlafendes Kind, 11.12.1900, Öl auf Leinwand auf Holzfaserplatte aufgezogen,<br />

33 x 28 cm, Rahmenmass 41,7 x 33,7 x 3 cm<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Die Grabrede für Ferdinand Hodler hielt Sigismund Righini. Das<br />

markiert die Position des Zürcher Malers in seiner Zeit. Später<br />

betätigte er sich vornehmlich als Kunstfunktionär. Er war Freund<br />

von Amiet und Giacometti und holte van Gogh und Picasso ins<br />

Kunsthaus. Sein ‹Schlafendes Kind› gehört des ungeachtet zu<br />

den berührendsten Bildnissen der Kunstgeschichte. Max Glauner<br />

Righinis ‹Schlafendes Kind› betrachten wir heute nicht ohne unwillkürlich an die<br />

Pressebilder des Leichnams des syrischen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi zu denken,<br />

der im September 2015 bäuchlings an einen türkischen Badestrand gespült wurde.<br />

Einige Fotos zeigen ihn, wie das Kind bei Righini, in verkürzter Perspektive, die Füsse<br />

im Vordergrund. Die abgebildeten Kinder dürften dasselbe Alter haben. Keine drei<br />

Jahre alt. Sind die Analogien damit erschöpft? Sehen wir genauer hin.<br />

Wir sehen auf dem kleinen, hochformatigen Ölbild, in dem Braun und Ockertöne<br />

neben dem Weiss eines faltigen Hemdchens dominieren, ein vielleicht zwei bis dreijähriges<br />

Kind in starker Verkürzung mit dem rechten Füsschen uns entgegen auf dem<br />

Rücken liegend, während das linke mit Knie und weissem Kleidchen hinter dem Rahmen<br />

rechts verschwindet. Die kompositorische Unordnung rechts besitzt eine Spiegelung<br />

im Motiv auf der linken Bildseite: das zerzauste Haar des Kindes, die betont<br />

abjekte Form des Ohrs, die nackte Schulter und schliesslich der verrutschte Ärmel<br />

des Nachthemdchens, dem die kleine Hand fehlt. Ist sie hineingerutscht? Oder abgetrennt?<br />

Das Kind mit dem grossen Kopf hat die Augen geschlossen. Es scheint zu<br />

lächeln und seine gespreizten Beinchen deuten entspannten Schlaf an. Oder ist es<br />

tot? Jedes Bettzeug fehlt. Statt Plüsch und Kleinkindplunder definiert Pinselbraun<br />

den unklaren Bildraum und als Corona umgibt wolkiges Schwarz das blonde Haar.<br />

Mit der Verbreitung des Aylan-Kurdi-Fotos verband sich jenseits des medialen<br />

Rummels – wir erinnern Ai Wei Weis plumpes Kurdi-Bodrum-Reenactment – die<br />

aktivistische Hoffnung, Kurdis Opfer sei nicht umsonst, sein Tod werde die Welt zu<br />

Besinnung und Hilfsbereitschaft rufen. Diese eschatologische Hoffnung knüpft sich<br />

nicht, darin liegt das Missverständnis, an die Sache selbst, nämlich den Skandal der<br />

Flüchtlingskrise, sondern einzig an das aufgerufene Bild des toten Jungen, das in der<br />

Reihe erlösungsmächtiger und dämonischer Pathosformeln steht: Mantegnas ‹Beweinung<br />

Christi› in der Mailänder Brera machte 1480 mit der dramatischen Verkürzung<br />

des Leichnams des Gekreuzigten, die ihn uns leibhaftig nahebringt, den Anfang.<br />

Hans Baldung Grien folgte profaniert mit dem ‹Behexten Stallknecht›, 1534, nach.<br />

Sigismund Righini (1870–1937) kannte sie und legte sein Kind mit Bedacht und<br />

uns zur Verantwortung zwischen Thanatos, und Hypnos, den Tod und seinen kleinen<br />

Bruder Schlaf, den grossen Meistern nach. Darin liegt die Differenz zwischen der<br />

Kunst Righinis und dem stupiden Spiel heutiger Social-Media-Spektakel.<br />

Max Glauner, Kulturhistoriker, Journalist und Dozent an der ZHdK, lebt in Zürich und Berlin, maxglauner.com<br />

→ Sammlerstücke: Autor/innen kommentieren ein Werk aus der Sammlung der Stiftung für Kunst, Kultur<br />

und Geschichte ↗ www.skkg.ch<br />

FOKUS // SAMMLERSTÜCKE<br />

35


Kunst und Klima — Was auf dem Spiel<br />

Monica Ursina Jäger · Rete mirabile (counter-current), 2020, HD, Farbe, Ton, 6’55’’ (Sound: Michael<br />

Bucher), Filmstill<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


steht<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

37


Monica Ursina Jägers Video ‹Rete mirabile (counter-current)›<br />

lädt uns ein, über die Komplexität und Schönheit natürlicher<br />

Systeme und unsere Rolle darin nachzudenken. Ich tue dies mit<br />

einem Blick auf das Klimasystem, gespickt mit Informationen<br />

aus dem aktuellen Bericht des Weltklimarats IPCC und anderen<br />

Erkenntnissen aus diesem Bereich. Raphael Portmann<br />

‹Rete mirabile (counter-current)› eröffnet uns ein eigenes Universum. Wir sehen ein<br />

komplexes System, das sich laufend verändert, aber dennoch von einer erstaunlichen<br />

Konstanz und Stabilität durch Strömung und Gegenströmung geprägt ist. Ohne<br />

dieses konstante Strömungsmuster wäre das Universum, das uns Monica Ursina<br />

Jäger zeigt, ein komplett anderes.<br />

Auch unser Klimasystem ist geprägt von Veränderung und Stabilität. In den letzten<br />

10’000 Jahren hat es eine nie vorher dagewesene Beständigkeit aufgewiesen.<br />

Diese begünstigte das Enstehen vieler einzigartiger Ökosysteme der heutigen Erde,<br />

beispielsweise tropische Regenwälder, Savannen und Korallenriffe. Aber auch der<br />

Mensch verdankt die Entstehung der heutigen Zivilisation diesem in der Erdgeschichte<br />

aussergewöhnlich stabilen Klima auf angenehmem Niveau. Nur weil der Meeresspiegel<br />

stabil blieb, konnten Küstenstädte entstehen. Weil Regenzeiten verlässlich<br />

wiederkehrten und die Temperaturverhältnisse mehrheitlich konstant blieben, war<br />

Landwirtschaft im grossen Stil möglich. Diese Epoche auffallender klimatischer Stabilität,<br />

in welcher die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen, entstand, wird Holozän<br />

genannt. Wärend des ganzen Holozäns schwankte die durchschnittliche Erdoberflächentemperatur<br />

im Bereich um plus, minus 0,5 °C relativ zum Durchschnitt<br />

der Periode 1850–1900, und die atmosphärische CO 2 -Konzentration blieb ziemlich<br />

konstant im Bereich von 260–280 ppm (parts per million).<br />

Auf direktem Weg aus der Klimakomfortzone<br />

Die menschlichen Emissionen haben dazu geführt, dass die CO 2 -Konzentration in<br />

den letzten etwas mehr als 100 Jahren auf 410 ppm (so hoch wie seit mind. 2 Mio.<br />

Jahren nicht mehr) und die Temperatur um 1,2 Grad angestiegen ist (0,2 Grad davon<br />

im letzten Jahrzehnt). Wir sind also dabei, die klimatisch konstante und für die<br />

menschliche Zivilisation sehr angenehme Ära des Holozäns zu verlassen. Oder in den<br />

Worten des Klimawissenschaftlers Mojib Latif: «Wir verlassen als Menschheit gerade<br />

den Wohlfühlbereich.» 1 Als Resultat davon erfahren wir immer intensivere und häufigere<br />

Hitzewellen, Trockenperioden und Starkniederschläge. Polareis und Gletscher<br />

schmelzen, und der Meeresspiegel steigt. Diese raschen klimatischen Veränderungen<br />

bringen bereits jetzt nie dagewesene Herausforderungen für die menschliche Zivilisation<br />

und werden ohne konsequenten Klimaschutz in Zukunft noch viel grösser. Sie<br />

bedrohen unsere Infrastruktur, Küstenregionen und ganze Inselstaaten, unsere Wasserressourcen,<br />

die landwirtschaftliche Ernte, das Funktionieren diverser natürlicher<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Ökosysteme und dadurch am Ende auch die weltpolitische Stabilität. Es geht um die<br />

Bedrohung der Bewohnbarkeit unseres Planeten.<br />

Der Sommer <strong>2021</strong> stand in vielerlei Hinsicht im Zeichen dieser Bedrohung. Da waren<br />

die intensiven Niederschläge und Überschwemmungen in Westeuropa, welche<br />

nicht nur Menschenleben gefordert und Infrastruktur zerstört,sondern auch zu massiven<br />

Ernteausfällen geführt haben. 2 Solche Ereignisse werden mit fortschreitender<br />

Klimaerwärmung häufiger. 3 Dann gab es die verheerenden Waldbrände in Nordamerika,<br />

Südeuropa und der russischen Arktis sowie die nie vorher dagewesene Hitzewelle<br />

im Westen Nordamerikas. Eine solche Hitzewelle ist im heutigen Klima (welches<br />

bereits 1,2 °C Erwärmung beinhaltet) einmal in 1000 Jahren zu erwarten. 4 Wenn die<br />

globale Erwärmung auf 2 °C fortschreitet, ist alle 5 bis 10 Jahre mit einer solchen<br />

Hitzewelle zu rechnen.<br />

Die gute Nachricht ist: Noch ist es möglich, die globale Temperatur auf einem Niveau<br />

zu stabilisieren, das die Auswirkungen in Grenzen hält. Dafür braucht es ein entschlossenes<br />

Vorgehen und ein möglichst rasches Erreichen von netto null Treibhausgasemissionen.<br />

Dass wir eine Erwärmung um 1,5 °C in den nächsten 10 bis 20 Jahren<br />

überschreiten werden, wird immer wahrscheinlicher. Aber jedes Zehntelgrad Erwärmung,<br />

das wir verhindern, zählt.<br />

Wir brauchen eine positive Vision<br />

Für mich symbolisiert ‹Rete mirabile (counter-current)› die Schönheit, aber auch<br />

die Fragilität eines komplexen natürlichen Systems – vom menschlichen Körper bis<br />

zum Klima. Das Erdsystem hat das stabile Klima des Holozäns hervorgebracht. Doch<br />

unsere aktuelle Lebens- und Wirtschaftsweise führt uns schnurstracks aus diesem<br />

segenreichen klimatischen Zustand hinaus. Ich wünsche mir, dass jeder Mensch auf<br />

diesem Planeten die Trauer und die Wut über den drohenden Verlust dieses Segens in<br />

der Brust spürt – und das Feuer, welches ihn ermutigt, alles in seiner Macht stehende<br />

zu tun, um gegen dieses Unheil anzukämpfen. Dieses Feuer können wir nähren durch<br />

die Vision einer menschlichen Zivilisation, die ihren Teil zum einzigartigen und wunderschönen<br />

Zustand unserer Erde beiträgt, anstatt ihn zu zerstören.<br />

Raphael Portmann, Postdoc, Institut für Atmosphäre und Klima, ETH Zürich. raphael.portmann@env.ethz.ch<br />

1 Neue Allianzen gegen Klimakonflikte, Andrew Gilmour und Ottmar Edenhofer, FAZ, 12.8.<strong>2021</strong><br />

2 Zeno Geisseler, <strong>2021</strong> könnte ein Jahr der negativen Rekorde werden, NZZ, 6.8.<strong>2021</strong><br />

3 www.worldweatherattribution.org/heavy-rainfall-which-led-to-severe-flooding-in-western-europe<br />

4 www.worldweatherattribution.org/western-north-american-extreme-heat-virtually-impossiblewithout-human-caused-climate-change/<br />

→ Kunst und Klima: ein Klimaforscher kommentiert eine visuelle Vorlage seiner Wahl.<br />

→ Bericht Weltklimarat, IPCC, 6.8.<strong>2021</strong> ↗ ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-working-group-i/<br />

→ Monica Ursina Jäger, ‹Rete mirabile (counter-current)›, 2020, zu sehen in: ‹Kollektive Resonanz›<br />

Shedhalle Zürich 10.11.–2.1. ↗ www.shedhalle.ch<br />

→ ‹Fluid Resonances – Embodying Life on Earth and Earth’s Life›, Gespräch (deutsch) mit Monica<br />

Ursina Jäger, Lucia Gugerli (The Field) und Raphael Portmann, Tanzhaus Zürich, 12.11., 18.30 Uhr<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

39


Cancel Culture — Die umstrittenen<br />

Menschenbilder von Frank Buchser<br />

Art Student or Ring Taste, Öl auf Leinwand, 101 x72 cm, 1878, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte,<br />

Winterthur<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Ein Mann geht in Solothurn ins Kunstmuseum und stellt fest,<br />

die Provinz ist nicht auf der Höhe der Zeit: Er sehe hier nackte,<br />

dunkle Frauenkörper eines obskuren Frank Buchser – «Kunstmaler,<br />

Waffenschieber, Söldner, Abenteurer, Frauenheld, Gernegross»<br />

–, die nicht kontextualisiert werden. Die Leitung lässt<br />

einen Text auflegen, er aber schreibt der WOZ. Niklaus Strobel<br />

Keine Frage, der Maler Frank Buchser hat Frauenkörper erotisiert.Man kann, und das<br />

ist weniger eine Enthüllung als eine Routinehandlung, seine Darstellungen unter den<br />

kolonialen «Male Gaze» einordnen und als sexistisch bezeichnen. Für den Mann, der<br />

das Kunstmuseum besucht hat, ist das keine Option, sondern eine «Pflicht». Er gibt<br />

in Solothurn den Tarif durch. Er schreibt, «wie Kunstwerke heute ausgelegt werden<br />

müssen, …nicht sollen», und argumentiert auf einer Linie, die von der Politik und der<br />

puritanisch geprägten angelsächsischen Geisteswissenschaft vorgegeben wird. In<br />

Kunst und Kultur liegen die Definitionsmacht (wer prägt die Begriffe?) und die symbolische<br />

Macht (wer bestimmt, was gezeigt werden darf und wie?) gegenwärtig auf<br />

seiner Seite, eine Rolle, die früher Kirche und Bürgertum wahrgenommen haben.<br />

Buchsers Frauenbilder sind augenfällig, aber im Gegensatz zu seinen afroamerikanischen<br />

Gemälden, die von seinen amerikanischen Zeitgenossen verdutzt zur<br />

Kenntnis genommen wurden, nicht einmalig. Buchsers abenteuerliches Leben ist<br />

faszinierend, es fällt in eine Zeit im Umbruch, eine Zeit, die er kriegerisch, malerisch,<br />

politisch und publizistisch mitgestaltet hat. Er wusste um das Provinzielle<br />

seiner Herkunft, deshalb hat es ihn – wie viele andere Schweizer auch – in die Welt<br />

gezogen. 1866 fuhr er über den Atlantik, um mit der Malerei Geld zu machen. Dazu<br />

drapierte er sich mit einem aufgebauschten politischen Auftrag: Zwecks Bekräftigung<br />

der ideellen Union zwischen den emporkommenden Vereinigten Staaten und<br />

dem europäischen Kleinstaat sollte er für den Ständeratssaal des zukünftigen Bundeshauses<br />

wichtige Persönlichkeiten des «gelobten Landes» malen. Die Porträts<br />

des Präsidenten Andrew Johnson (1866, Kunstmuseum Basel), des Aussenministers<br />

William Seward (1869, Kunstmuseum Basel), oder der Generäle William T. Sherman<br />

und Robert E. Lee (1866 bzw. 1869, beide in der Residenz der Schweizer Botschaft in<br />

Washington) zeugen von dieser Mission. Doch ebenso wenig wie seine Frauenbilder<br />

machen seine Männerporträts das Spezielle an Buchsers Werk aus.<br />

Während seines fünfjährigen Aufenthalts in Amerika hat Buchser nicht nur Staatsmänner<br />

und Generäle gemalt. Des politischen und wirtschaftlichen Zentrums überdrüssig,<br />

begann er, den peripheren Westen und Süden des Landes zu bereisen, wo<br />

zahlreiche Gemälde von Indianern und Afroamerikanern entstanden. ‹The Song of<br />

Mary Blane›, 1880, (Kunstmuseum Solothurn) etwa zeigt ein ländliches Idyll mit einer<br />

Gruppe junger Menschen beim Musizieren und Lauschen, im Halbschatten zwischen<br />

Maisfeld und Hütte. Buchser selbst hielt das Bild für sein Hauptwerk. In anderen Gemälden<br />

widmete er die Aufmerksamkeit ärmlich gekleideten Schuhputzern, in lässi-<br />

FOKUS // CANCEL CULTURE<br />

41


ger Pose. ‹The Volunteers Return›, 1867, (Kunstmuseum Basel) zeigt einen prahlenden<br />

Veteranen in notdürftiger Uniform. Bewaffnete Afroamerikaner, das ist in Nordamerika<br />

noch heute ein heikles Thema. Da geistert das Gespenst der Revolte.<br />

Buchsers afroamerikanische Serie wird in den Vereinigten Staaten als einzigartig<br />

wahrgenommen. Die beiden afroamerikanischen Musikwissenschaftlerinnen<br />

Eileen J. Southern und Josephine Wright weisen zum Beispiel darauf hin, dass Buchsers<br />

‹Guitar Player› von 1867 das erste bekannte Bild eines schwarzen Bluesgitarristen<br />

darstellt. Die Kunsthistorikerin Sara Moriarty argumentiert, dass das amerikanische<br />

Publikum die Gemälde schwer einordnen konnte, weil Buchser die gängigen<br />

visuellen Schlüssel nicht benutzt habe, mit welchen in Nordamerika Kunst, Identität<br />

und Differenz definiert werden.<br />

Präsidenten und Sklaven<br />

Buchsers bukolische Genreszenen zeigen unbekümmerte Menschen, die sich den<br />

Freuden des Lebens hingeben. Die pittoreske Maske verbirgt jedoch nur notdürftig<br />

den Schatten der Gewalt. Bestimmt hat ihn auch der fremde Maler gespürt. Nur, die<br />

Zeit, als Buchser die Vereinigten Staaten bereiste, war jene der «Reconstruction». Die<br />

Wunden des Bürgerkriegs sollten verheilen, das Land wieder in Schwung kommen.<br />

Es war nicht die Zeit für eine schonungslose künstlerische Auseinandersetzung mit<br />

Sklaverei und Rassismus. Schon Buchsers eher harmlose Idyllen haben in diesem<br />

Umfeld für einige Aufregung gesorgt. Es scheint mir, dass man nur einem hergelaufenen<br />

Ausländer die Respektlosigkeit nachsehen konnte, mit der er Präsidenten und<br />

The Song of Mary Blane, Öl auf Leinwand, 103,5 x 154 cm, 1880, Kunstmuseum Solothurn<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


verdiente Generäle neben Afroamerikanern von der Gasse und vom Land gemalt hat,<br />

kamen doch Talent und Leidenschaft des Malers in seinen lockeren Genrebilder besser<br />

zur Geltung als in seinen teils steifen Porträts von Staatsmännern.<br />

Das abenteuerliche Leben Buchsers, sein tollkühnes Jonglieren zwischen Macht<br />

und Misere, Militär und Malerei, das ist der Rede wert. Man sollte sich seinen einmaligen<br />

Bildern aus Amerika widmen, weniger seinen zuweilen schablonenhaften<br />

orientalistischen Fantasien. Die sexuell aufgeladene Darstellung des Frauenkörpers<br />

war lange Zeit nur in der bildenden Kunst möglich – vielfach unter dem Deckmantel<br />

von Allegorien und biblischen Szenen –, später unter anderem in der verklemmten<br />

Aktfotografie. Heute hat der allgegenwärtige Porno die Notwendigkeit künstlerischer<br />

Sublimation überflüssig gemacht. Der vorwurfsvolle Blick der Nachgeborenen, der<br />

Eifer und die Unbarmherzigkeit, mit welchen einige unter ihnen über Menschen aus<br />

der Vergangenheit mit ihrer zeitgenössischen Elle richten, erstaunt immer wieder aufs<br />

Neue. Woher nehmen sie nur die Sicherheit, auf der richtigen Seite der zukünftigen<br />

Geschichte zu stehen?<br />

Wohlwollende Neugierde<br />

Ein Verpflichtung, anstössige Kunst zu kontextualisieren, gibt es nicht. Falls man<br />

es tut, soll das Bemühen um Kontext das eigentliche Werk nicht in den Schatten stellen.<br />

Neben kritischer Distanz sind Respekt und Einfühlungsvermögen entscheidende<br />

Werte bei der Annäherung an ein Werk aus anderen Zeiten oder Kulturen. Ohne eine<br />

gewisse Autonomie kann Kunst weder entstehen noch betrachtet werden. Sie flieht,<br />

sobald man sie in ein allzu starres ideologisches Korsett zwängt. Die Forderung nach<br />

Kontextualisierung gemäss einer bestimmten politischen Agenda stellt die Interpretation<br />

vor das eigentliche Werk. Ein Saalblatt reicht nicht, da muss eine grosse Tafel<br />

hin. Das ist verkehrt. Die grosse Tafel ist das Gemälde. Ein Kunstwerk, auch ein unpassendes,<br />

soll zuerst mal wirken können.<br />

Wer jedoch anstatt wohlwollender Neugierde den moralischen Geigerzähler ins<br />

Museum mitbringt, kann dort ausser Sondermüll nichts erkennen. Schulmeisterlich<br />

sogenannten Hinterwäldlern eine Lektion zu erteilen, das scheint gegenwärtig<br />

ein politischer Sport zu sein. Kann der selbstgerechte Saubermann, der das Kunstmuseum<br />

in Solothurn besucht hat, beurteilen, ob Buchsers Bilder oder gar die Hängung<br />

rassistisch sind? Es scheint mir schwierig. Er ist nämlich gar nicht ins Museum<br />

gegangen. Er hat nur seine eigene Echokammer besucht.<br />

Replik auf: ‹Es stimmt etwas nicht in diesem Raum›, Matt Aufderhorst, WOZ, 24.6.<strong>2021</strong><br />

Niklaus Strobel, lebt in Montevideo, Baumeister, Kurator und Autor. Auf Frank Buchser ist er in einem Katalog<br />

des uruguayischen Malers Juan Manuel Blanes gestossen. niklaus@legoville.net<br />

→ ‹Frank Buchser – A Swiss Artist in America›, R. P. Byrd u.a., University of Georgia Museum, 1996<br />

→ ‹The Image of the Black in Western Art›, D. Bindman, H. L. Gates, Harvard University Press, 2012<br />

→ ‹Skin Deep, Spirit Strong – The Black Female Body in American Culture›, Kimberly Wallace-Sanders,<br />

University of Michigan Press, 2002<br />

→ ‹Iconography of Music in African-American Culture, 1770–1920›, E. Southern, J. Wright, Routledge 2000<br />

FOKUS // CANCEL CULTURE<br />

43


Claudia und Julia Müller — Lösung<br />

aus dem Bildgewebe<br />

Foto: Anne-Frédérique Fer<br />

Seit 1991 arbeiten Claudia und Julia Müller zusammen. Zuerst<br />

gemeinsam in Basel, seit Julias Wegzug nach Berlin auch über<br />

Distanz. Ihre kleine, engführende Ausstellung im Centre culturel<br />

suisse Paris gibt Anlass, das kollaborative Zeichenwerk der<br />

beiden Schwestern auf seine gemeinschaftsbildende Dimension<br />

hin zu betrachten. Eine Arbeit am Zeichnen, die im Zug durch<br />

die Bilder Handlungsräume öffnet. Dazu gehören auch bemalte<br />

Leuchtkörper, die als bunte Lampions Aussen- und Innenraum<br />

bevölkern. Eine Verkörperung der Zeichnungen, die immer mehr<br />

an Bedeutung gewinnt. J. Emil Sennewald<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Une brève histoire de baskets sales, <strong>2021</strong>, Detailansicht mit Hand, CCSP, Wandmalerei und Sticker.<br />

Foto: Tristan Savoy<br />

FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />

45


Une brève histoire de baskets sales, <strong>2021</strong>, Wandmalerei, CCSP, 63 Sticker und 5 Lichtobjekte.<br />

Foto: Tristan Savoy<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />

47


Wenn beide über ihre Arbeit reden, wird die Begeisterung spürbar, mit der sie ihren<br />

Gegenstand immer wieder neu wenden: Bilder. «Wir sammeln sehr viele davon, das<br />

ist Grundlage für unsere gemeinsamen Projekte», erklärt Julia. Und Claudia setzt hinzu:<br />

«Mich interessieren besonders Machtstrukturen der Bilder, wie sie auf den Menschen,<br />

den Körper wirken und wie sie durch Blicke ermächtigt werden.» Der Körper<br />

steht im Zentrum ihrer installativen Projekte, für die sie oft grosse Wandzeichnungen<br />

mit Objekten oder Collagen und anderen Bildtechniken verbinden. Körper nicht als<br />

Motiv, sondern als Position in einem Raum, den sie mit ihren Streifzügen durch Bildwelten<br />

und deren Transformationen erzeugen.<br />

Horizontale Züge<br />

Die Bewegungen durch das Bild unternehmen sie nicht hierarchisch, sondern<br />

horizontal – Schwesternschaft als Methode. Manchmal scheint beim Gespräch auf,<br />

dass sie wohl haben lernen müssen, einander das Wort zu geben, sich aufeinander<br />

abzustimmen. Zumindest wirkt es so, als gingen sie unterschiedlich an Gegenstände<br />

heran: besonnener, vielleicht empirischer die eine, energischer, theoretisch ausgreifender<br />

die andere. «Der Lockdown hat uns dazu geführt, wieder intime Themen<br />

aufzugreifen, wie am Anfang unserer Zusammenarbeit», erklärt Julia. «Wir waren<br />

viel mit unseren adoleszenten Kindern zusammen, angesichts der starken Nutzung<br />

von Instagram und Co. beschäftigt uns weiter die Entmächtigung durch Bilder», fährt<br />

Claudia fort, «was macht es mit einem Körper, wenn man ihm ein Smiley ins Gesicht<br />

klebt?» Die entsprechende Zeichnung gibt es in der Ausstellung, auf einem kleinen<br />

runden Aufkleber inmitten einer als Tapete ausgeführten grossen Wandzeichnung<br />

eines liegenden Körpers. Die Zeichnung gibt keine Antwort, stellt die Frage nach den<br />

Auswirkungen der Bilder eher dringlicher.<br />

Körper unter Bild-Einfluss<br />

Die Ausstellung im Centre culturel suisse Paris stellt die Betrachtenden nicht vor,<br />

sondern in die Bilder. Darin schrumpfen sie. Oder wachsen. «Wir haben während des<br />

Lockdowns weiter gearbeitet», erklärt Julia, «Paris war ja verschoben worden. So<br />

entwickelten wir auf Distanz die Zeichnungen, eine fing analog an, die andere zeichnete<br />

digital weiter. Dann wurde das Ganze auf Papier gedruckt.» Antikisierend liegt<br />

eine Figur überlebensgross auf die Wand gezeichnet. Hingeräkelt, nicht seitlich gekippt<br />

wie 2015 in der Ausstellung ‹Umkehrschub› in der New Yorker Maccarone Gallery.<br />

Ausserdem kleben in Paris Sticker darauf mit kleinen Zeichnungen: eine Gruppe<br />

lachender Menschen auf dem Sofa, ein paar Turnschuhe, die der Ausstellung den<br />

«In unserer Arbeit am Untergrund der Bilder, an den Macht- und Beziehungsstrukturen,<br />

die sie tragen, geht es auch darum, wie sich Blicke positionieren, im<br />

Bild, gegen Bilder. Das versuchen wir durch Überlagerungen und Verschiebungen<br />

zu verdichten – als ob wir ein Fenster öffnen aus der engen Welt der Bilder.»<br />

Claudia und Julia Müller, Centre culturel suisse Paris, 10.9.<strong>2021</strong><br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Titel gaben. Schwarz-weiss bringen die Zeichnungen die Bilder auf Distanz, von denen<br />

sie abgenommen sind, entfernen sie als reproduzierbare Aufkleber noch einmal<br />

mehr. Wie zum Ausgleich beleuchten bunte Lampions mit warmem Licht heimelig die<br />

Szenen. «Wir haben auf dem iPad gemalt», erläutert Claudia, «eine Praxis, die wir in<br />

letzter Zeit intensivieren. Die abstrakten Bilder wurden dann auf Stoff gedruckt und<br />

als Lampions aufgezogen.» Wie grosse rundliche Figuren weisen sie den Weg vom Hof<br />

nach innen. Verrücken die Seherfahrung, wie bei Alice im Wunderland. Damit spielten<br />

die Schwestern schon 2009, gaben in der Galerie im Taxispalais Innsbruck mit<br />

einem grossen Zylinder Rätsel auf: ‹Rebus (Lehrling ohne Meister)› hiess damals die<br />

Ausstellung, in der auch heimische Tierpräparate auf einem Gestell oder eine grosse<br />

gerahmte Zeichnung mit Menschen ohne Gesicht den Raum prägten.<br />

Intim und einsam?<br />

Zwölf Jahre später ist Leitmotiv der Pariser Inszenierung das unablässig transformierte,<br />

gepostete, gelikte Bild. Eine «kurze Geschichte» des Coming of Age der Bilder<br />

wie der Menschen, die sie darstellen. Handelt es sich um eine Rückkehr zur intimen<br />

Welt, von den Schwestern Müller um die Jahrtausendwende intensiv bearbeitet? Intimität<br />

heisst in den Blick nehmen, ohne von Fremden gesehen zu werden. Die kleinen<br />

Zeichnungen liefern den familiären Innenraum wie das Bild hinter dem Guckloch in<br />

Une brève histoire de baskets sales, <strong>2021</strong>, Detailansicht mit Fuss, CCSP, Wandmalerei und Sticker.<br />

Foto: Tristan Savoy<br />

FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />

49


Marcel Duchamps ‹Étant donné…›, weisen den Betrachtenden einen Platz zu. Statt<br />

sie jedoch in der Voyeur-Pose zu bannen, fordern die über die Wand verteilten Sticker<br />

zum Umhergehen auf, entfalten durch Bewegung ihre Erzählung. Es gehe, erläutern<br />

beide, weiterhin darum, was Bilder mit den Menschen machen. Doch liege<br />

der Schwerpunkt auf Individuation. Nicht Individualisierung, die vereinzelt, sondern<br />

das, was unterscheidet, um mündiges Miteinander zu ermöglichen. Hier bleiben die<br />

Bilderfahrungsangebote der beiden doppelbödig. 2008 stand im MOCA in Miami eine<br />

schneemannähnliche Figur einer braunen Wandzeichnung gegenüber, deren im Afrolook<br />

frisierter Kopf falsch herum auf den Schultern sass. ‹Dark Continent› hiess diese<br />

Ausstellung – Anspielung auf das Seelenleben der Frau, von Freud als «dunkler Kontinent»<br />

bezeichnet und damit der exotisierten Vorstellung eines Afrika anverwandelt,<br />

das als Europas Schatten sein Dasein fristet.<br />

Schwesternbund statt Brüdergemeinde<br />

Den Schwestern gehe es, wird oft geschrieben, um das «optische Unbewusste».<br />

Betreiben sie zeichnend Bilderpsychoanalyse? Genau vor hundert Jahren versuchte<br />

Sigmund Freud in seinem Essay ‹Massenpsychologie und Ich-Analyse› miteinander<br />

zu verschränken. Er kam auf die «Urhorde» zurück, die nach dem Vatermord zu einer<br />

Brüdergemeinde wird. Hier erscheine wieder «das vertraute Bild des überstarken<br />

Einzelnen inmitten einer Schar von gleichen Genossen». Freuds Beobachtungen zur<br />

Psychologie der Masse übersetzen die Künstlerinnen so, dass der Masseneffekt der<br />

Bilder in einem neuen, persönlichen Gewebe aufgehoben wird. Statt ihn mit starkem<br />

Griff behandelbar auf Distanz zu bringen, fädelt ihre künstlerische Praxis die<br />

Bilder zu neuen Handlungsmöglichkeiten. Diese liegen nicht in der Gemeinde derer,<br />

die sich gierig in jedem Selfie scheinbar als individuell mächtig wiedererkennen wol-<br />

Claudia & Julia Müller, Zusammenarbeit als Duo seit 1992, leben in Berlin und Basel<br />

Julia Müller (*1964): Kurse an der Kunstakademie Düsseldorf<br />

seit 2005 Professorin an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe<br />

Claudia Müller (*1965): Lehrgang Textildesign an der Schule für Gestaltung Basel<br />

2007–2019 Professorin an der HEAD, Genf<br />

seit 2020 Dozentin an der FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2019 ‹Der weiche Blick›, Musée des Beaux-Arts, La Chaux-de-Fonds<br />

2015 ‹Umkehrschub›, Maccarone, New York<br />

2010 ‹Claudia & Julia Müller›, Museum Franz Gertsch, Burgdorf<br />

2004 ‹Europäische Fantasien›, Grazer Kunstverein, Graz; ‹Human Territories›, Württembergischer<br />

Kunstverein, Stuttgart; ‹Claudia & Julia Müller›, Kunstmuseum Thun<br />

2003 ‹¿Con quién dejamos a nuestros hijos e hijas?›, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid<br />

1996 ‹Restgefühl›, Kunsthalle Fri-Art, Fribourg<br />

1994 ‹Es ist offengestanden sehr beruhigend›, Museum für Gegenwartskunst, Basel<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


len. Der Wiederholungszwang solcher Bilder wickelt ein, wie die Spinne ihre Beute.<br />

Die Schwestern Müller weben zwar mit an den Verstrickungen zwischen Bildern und<br />

Leben. Doch sie halten auch ein Band bereit, das Lösung verspricht: das der gezeichneten<br />

Linie. Es mag jene leiten, die es für einen bedachtsamen Augenblick ergreifen,<br />

seinem flatternden Zug folgen.<br />

Gestimmtes Zeichnen<br />

Die Lösung aus der vereinzelnden Bildersucht gelingt dem Künstlerinnenduo<br />

durch gemeinsames Zeichnen. Schrieb einst Schiller vom «Starken», er sei «am<br />

mächtigsten allein», so fliesst die Energie der Schwestern aus dem Miteinander, dem<br />

steten Austausch mit anderen. Die Lehre in Kunsthochschulen spielt dabei – wie übrigens<br />

auch bei Anni und Josef Albers, denen gerade eine grosse Retrospektive im<br />

Musée d’art moderne de la Ville de Paris gewidmet ist und deren Praxis Resonanzen<br />

aufweist – eine zentrale Rolle:«Sie ist längst nicht mehr nur Job, sondern Bestandteil<br />

der künstlerischen Arbeit», sagt Julia, seit 16 Jahren Professorin an der Staatlichen<br />

Kunstakademie Karlsruhe. «Es geht um das, was vermittelt wird, und um das, was<br />

zurückkommt – die Auseinandersetzung mit den Studierenden beeinflusst wie und<br />

worüber wir arbeiten», ergänzt Claudia, nach zwölf Jahren an der Genfer HEAD gerade<br />

nach Basel gewechselt. Austausch als gegenseitiges Lernen, als Einstimmen auf<br />

Gewusstes und Gewordenes – wie wichtig das ist, bestätigt ein Blick auf andere Kollektive<br />

von Zeichnenden wie das schwedische ‹Teckningsklubben›, die kanadische<br />

‹Royal Art Lodge› oder die französische Gruppe ‹Qubo Gas›, die alle durch koordinierte<br />

Abstimmung gemeinsamen Arbeitens funktionieren.<br />

Wirken als Chor<br />

Die künstlerische Praxis von Claudia und Julia Müller bietet über die ästhetische<br />

Erfahrung des Gemeinschaftswerks hinaus eine Öffnung auf mögliches gesellschaftliches<br />

Handeln. Ihr Aufgreifen privater Bilder, deren gezeichnete Ausstellung, wirkt<br />

wie der Chor der antiken Komödie: Bürgerinnen und Bürger der Polis traten maskiert<br />

auf, konnten, aufeinander eingestimmt, Wahrheiten aussprechen – ohne ihre «Persona»,<br />

ihre Maske, wäre das unmöglich gewesen. So gesehen, richten die Installationen<br />

der Schwestern Müller ein «Theatron» ein, ein Theaterrund, in dem Zeichnen<br />

Handlungsräume eröffnet, eine von Bildern animierte Gemeinschaft im politischen,<br />

verantwortlichen, bindenden Sinn. Darin liegt ihre Kunst, das ist das Potenzial ihres<br />

Zeichnens: zugewandt handeln, trotz all der Bilder.<br />

J. Emil Sennewald, Kunstkritiker in Paris, Philosophiedozent an der École supérieure d’art Clermont<br />

Metropole, verantwortete in der Zeitschrift ‹Roven› 2009 ein umfangreiches Dossier zum ‹Dessin accordé›.<br />

Emil@weiswald.com<br />

→ ‹Claudia & Julia Müller – Une brève histoire de baskets sales›, Centre culturel suisse Paris, bis 14.11.<br />

↗ www.ccsparis.com<br />

FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />

51


Vanessa Billy — La vie matérielle<br />

Fishbones (PET), <strong>2021</strong>, imprimé en 3D en PET recyclé, 300 x 45 x 5 cm; Ribbon, <strong>2021</strong>, pneu découpé,<br />

6000 x 3 x 3 cm, vue d’exposition Kunsthaus Centre d’art Pasquart. Photo : Lia Wagner<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Cet automne marque le retour romand de Vanessa Billy, avec<br />

deux expositions personnelles à la Villa Bernasconi de Lancy<br />

et au Centre d’art Pasquart de Bienne. Mélange de rétrospectives<br />

de dix-sept ans de travail et nouvelles productions, elles<br />

se concentrent sur le lien à l’humain et à l’environnement ainsi<br />

qu’à la gestion des ressources. Isaline Vuille<br />

Bien établie dans la région de Zurich et à l’international – notamment à Londres où<br />

elle a longtemps résidé –, cela faisait longtemps qu’on n’avait pas vu le travail de<br />

Vanessa Billy à Genève, d’où elle est originaire et où elle a grandi avant de partir pour<br />

ses études à Londres – sa dernière exposition solo ‹Vider la terre pour remplir le ciel›<br />

organisée à Piano Nobile datant de 2013. Et si ses préoccupations sont toujours –<br />

peu ou prou – les mêmes qu’à cette époque, force est de constater que les moyens<br />

qu’elle utilise, son vocabulaire formel et ses références plastiques ont passablement<br />

évolué. Conçues et organisées en parallèle, les deux expositions mid-career<br />

sont construites de manière thématique plutôt que chronologique, ‹Redevenir› à la<br />

Villa Bernasconi consacrée plus spécifiquement au corps humain et ‹We Become› à<br />

Pasquart à l’univers de la machine. Ce découpage n’est bien sûr pas strict et les dialogues<br />

sont nombreux autour des liens entres les formes de vies, l’évolution cyclique<br />

et la notion de transformation continuelle.<br />

Que disent les matériaux ?<br />

Travaillant principalement la sculpture et l’installation, Vanessa Billy a toujours<br />

été intéressée par les propriétés de la matière, à la fois dans sa physicalité et ses<br />

différents états de transformation. Le début de sa carrière est marqué par l’utilisation<br />

de matériaux bruts, souvent récupérés en extérieur ou sur les chantiers, qu’elle<br />

agence de manière minimale et poétique. Et si elle n’est pas formellement bavarde,<br />

les mots et les titres ont une importance particulière dans la compréhension de ses<br />

pièces, participant intégralement à leur création. C’est par exemple le cas dans ‹Wait,<br />

Sit, Converse›, 2009, association d’une pierre, d’un sachet plastique rempli d’eau et<br />

d’une boule de ciment façonnée par l’artiste. Préoccupée par la manière dont ses<br />

œuvres – sa production – impactent sur l’environnement, elle favorise l’utilisation de<br />

matériaux déjà existants qu’elle modifie peu, participant ainsi à leur cycle de vie et<br />

considérant également leur devenir le cas échéant. L’artiste favorise par exemple les<br />

réalisations in situ quand c’est possible. L’exposition ‹We Become› de Bienne ouvre<br />

ainsi sur d’immenses aliens, ‹Claws (Spider)›, <strong>2021</strong>, œuvres temporaires composées<br />

de grappins destinés à saisir les détritus dans les centres de recyclage, empruntés<br />

avant leur prochaine destruction car eux-mêmes sont obsolètes!<br />

Depuis quelques années elle crée aussi des formes avec des matériaux plus complexes<br />

ou techniques, et collabore régulièrement avec des spécialistes, par exemple<br />

des artisans verriers ou des scientifiques. L’aspect écologique des nouveaux maté-<br />

FOKUS // VANESSA BILLY<br />

53


iaux l’intéresse particulièrement ; à Bienne elle a par exemple utilisé des matériaux<br />

issus du lin et du pet recyclé pour deux grandes sculptures aux allures d’arêtes de<br />

poissons préhistoriques réalisées à l’imprimante 3D, ‹Fishbones (Flax)› et ‹Fishbones<br />

(PET)›, <strong>2021</strong> – certaines œuvres étant carrément biodégradables!<br />

Le corps humain en lien avec son environnement<br />

Si l’humain et ses actions a toujours plané autour des pièces de Vanessa Billy (à<br />

défaut de les motiver directement), ce n’est que plus récemment qu’il s’est incarné<br />

pour devenir parfois tout à fait explicite. La première maternité de l’artiste a été l’occasion<br />

de ce nouvel axe, représenté en particulier par deux œuvres emblématiques,<br />

‹Centuries›, 2016, sculpture de femme enceinte posée sur le ventre, dans un équilibre<br />

précaire (et pour elle rompu), sorte d’Atlas à l’envers ; ou de ‹Stranded›, 2015, représentant<br />

son enfant sur un tas infini de déchets, image très concrète du lien entre la<br />

vie humaine, la consommation et le devenir de la planète.<br />

D’autres éléments du corps plus fragmentaires, comme des doigts, des dos, des<br />

ventres enceints ou des os se déploient à la Villa Bernasconi. Souvent traités de manière<br />

esthétique, ils évoquent des pétales, des coquilles, des fossiles, jouant entre le<br />

Vanessa Billy (*1978, Genève) vit à Zurich<br />

Expositions personnelles (sélection)<br />

2019 ‹Impressions de vies›, Parc St. Léger Centre d’art, Pougues-les-Eaux, FR<br />

2017 ‹Dear Life›, Centre culturel suisse, Paris<br />

2016 ‹We Dissolve›, Kunst Halle Sankt Gallen ; ‹all is porous›, Galerie BolteLang, Zurich<br />

2014 ‹Sustain, sustain›, Collective, Edimbourg<br />

Expositions collectives (sélection)<br />

<strong>2021</strong> ‹Oil – Beauty and Horror in the Petrol Age›, Kunstmuseum Wolfsburg; ‹Schweizer Skulptur<br />

seit 1945›, Aargauer Kunsthaus Aarau<br />

2020 ‹We Hybrids!›, Istituto Svizzero, Rome<br />

2017 ‹Slow Objects›, The Common Guild, Glasgow<br />

2015 ‹Demain dans la bataille, pense à moi›, Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne<br />

Photo : Gian Marco Castelberg<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


vide et le plein. Ils focalisent également sur la structure du corps et sa proximité avec<br />

d’autres formes organiques ou animales, voire issues de l’industrie. Avec ‹Vertèbres›,<br />

<strong>2021</strong>, colonne vertébrale mal positionnée traversée de fils de cuivre, l’artiste rend<br />

visibles les connexions nerveuses et les circulations à cet endroit si crucial du corps,<br />

qu’elle matérialise dans un parallèle évident avec le domaine de l’électricité et des<br />

communications. Pour le dire autrement: elle donne une forme à ce que l’on ne voit<br />

pas forcément, objectif récurrent de sa pratique.<br />

Passé présent futur : archéologie et dystopie<br />

Passionnée – entre autres – par l’évolution des sciences et avide de littérature<br />

de science-fiction (notamment celle d’Ursula Le Guin), Vanessa Billy oscille entre<br />

le très-ancien et l’à-venir, dans une forme de constante dystopie. Ainsi, certaines<br />

créatures comme les crevettes, presque préhistoriques, reviennent souvent dans ses<br />

pièces, questionnant l’aspect mondialisé absurde de leur production et la proximité<br />

avec la forme du doigt. À la manière d’une archéologue, elle dispose sur du sable<br />

dans la pièce ‹Desert Beach›, 2012–<strong>2021</strong>, des crevettes en plastique, des moulages<br />

de doigts en résine, des fragments de bronze ou des chewing-gums, comme un résultat<br />

de fouilles qui reste énigmatique.<br />

D’autres pièces en métal prennent l’empreinte d’os de poulets, l’un des déchets<br />

animaux les plus courants de notre époque; les plumes des volatiles se retrouvent<br />

également dans ‹The Departed›, <strong>2021</strong>, deux énormes ballots qui donnent une impression<br />

physique de cette masse de déchets non valorisés (des études étant en<br />

cours pour les transformer en bio-plastique). Ancrés dans le passé, ‹Bladders›, <strong>2021</strong>,<br />

des vessies de porc séchées font référence aux premiers récipients des hommes/<br />

femmes préhistoriques, trouvaille sans doute aussi importante que la lance pour<br />

tuer les bêtes. Les deux expositions présentent également une série de nouvelles<br />

pièces issues de roues de tracteurs, découpées, moulées, déployées, brutes ou sublimées<br />

en métal, qui semblent prendre vie de plusieurs manières, parfois inquiétante.<br />

C’est le cas des ‹Centipedes›, 2020, duo de sculptures réalisées en silicone appliqué<br />

sur le profil d’une roue, avec des filaments évoquant des pattes ou des tentacules;<br />

si la première version ‹Chenille›, 2019, se contente de ramper à Bienne, les créatures<br />

de Lancy se dressent en position mi-curieuse mi-menaçante, à la fois préhistoriques<br />

et futuristes. Devant les œuvres de Vanessa Billy, souvent d’une grande simplicité<br />

formelle, et témoignant d’une présence physique (voire sensuelle) particulière, nous<br />

sommes plongé-e-s dans un aller-retour de temporalités qui interroge aussi bien<br />

«ce qui reste» que « ce que ça pourrait devenir».<br />

Isaline Vuille, historienne d’art et commissaire d’expositions. isalinevuille@gmail.com<br />

→ ‹Vanessa Billy – Redevenir›, Villa Bernasconi, Lancy, jusqu’au 14.11.; ‹Vanessa Billy – Redevenir / We<br />

Become›, éd. Pasquart Kunsthaus Centre d’Art, Bienne et Villa Bernasconi, Genève, première monographie<br />

de l’artiste ↗ www.villabernasconi.ch<br />

→ ‹Vanessa Billy – We Become›, Centre d’art Pasquart, Bienne, jusqu’au 21.11. (→ S. 80–82)<br />

↗ www.pasquart.ch<br />

FOKUS // VANESSA BILLY<br />

55


Anna Valeria Borsari — Dall’<br />

autoanalisi alla metariflessione<br />

Anna Valeria Borsari · Trompe l’œil, 2002, installazione<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


La prima retrospettiva istituzionale dedicata all’artista Anna<br />

Valeria Borsari porta alla luce una ricerca concettuale conseguenziale,<br />

a lungo rimasta sepolta. L’opera multimediale anticipa<br />

correnti in situ e relazionali, e si estende ad attività di ricerca<br />

e di mediazione interconnesse tra artisti. Barbara Fässler<br />

Qual è il ruolo dell’artista? Come si vede e come si autorappresenta? Come si relaziona<br />

con gli altri? Come tratta con la memoria storica? Domande irrequiete e brucianti<br />

che motivano le indagini di Anna Valeria Borsari (*1943, Bologna). La ricercatrice<br />

emiliana s’interroga sul rapporto tra rappresentazione e realtà, sull’identità, e sulla<br />

memoria; anticipa opere in situ e l’estetica relazionale variando mezzi di espressione<br />

e livelli di analisi e integra la pratica artistica con riflessione linguistica e filosofica.<br />

Dopo studi linguistici e filosofici, Borsari insegna filologia romanza all’università di<br />

Bologna, ma nel 1994 decide di fare l’artista.<br />

La prima retrospettiva istituzionale nel Museo del 900 a Milano testimonia una<br />

ricerca concettuale molto complessa, che inizia da un’autoanalisi per poi spingersi<br />

a relazionarsi con il mondo esterno. Borsari agisce in stretta connessione con altri<br />

artisti e organizza svariati eventi di ricerca: negli anni 90 partecipa a Progetto Oreste<br />

e negli anni 2000 fonda l’Archivio di ricerca visiva (Ar.ri.vi). L’ultima opera in mostra,<br />

‹Da remoto, la posizione dell’artista› del <strong>2021</strong> riassume perfettamente cosa muove il<br />

percorso di Borsari. Nell’installazione vediamo un tavolo antico con una sedia e un<br />

computer con mouse e tastiera. Sullo schermo scorre un video che mostra un documento<br />

Word sul quale una mano invisibile batte un testo. Lo scritto analizza i modi<br />

di autorappresentarsi degli artisti nella storia: travestimenti, nascondimenti, specchiamenti,<br />

selfies.<br />

Diverse opere trattano dell’ossimoro della rappresentazione e del suo aspetto illusionistico:<br />

l’immagine è presenza di un oggetto assente o assenza di un oggetto<br />

presente. Nella serie ‹Narciso› del 1977 vediamo sparire un bel giovanotto che si guarda<br />

nello specchio. Rimangono le fotografie della stanza vuota. Nella performance<br />

‹Rappresentazione, presentazione, azione› del 1979 (Bologna, Firenze, Milano), Borsari<br />

crea un’immagine stilizzata di una Madonna in Piazza con monete e cereali.<br />

L’opera viene consumata dai piccioni e dagli umani, e sparisce. In ‹Anna Battestini è<br />

su Facebook› del 2018, Borsari crea un’identità fittizia di un personaggio con i volti<br />

di Amelia Earhart e Antonin Artaud. Nell’installazione ‹Trompe l’œil› del 2002, invece,<br />

vediamo un tavolo e due sedie da cucina anni Cinquanta con dei panni e delle mollette<br />

colorate, e in fondo una fotografia di una porta che dà su un balconcino. Ogni<br />

rappresentazione è un’illusione, una costruzione: ciò che realmente vediamo, sono<br />

pigmenti su una superficie piana, oppure luce e punti su uno schermo.<br />

Barbara Fässler è artista, critica d’arte e docente di arti visive alla KMSU. barbarasic.faessler@gmail.com<br />

→ ‹Anna Valeria Borsari – Da qualche punto incerto›, Museo del Novecento, Milano, fino al 13.2.<br />

↗ www.museodelnovecento.org<br />

FOKUS // ANNA VALERIA BORSARI<br />

57


Christian Marclay — Im leeren Haus<br />

die Fülle feiern<br />

Christian Marclay · Déballage, <strong>2021</strong>, Testprojektionen im Rohbau des neuen Museums, Plateforme 10<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


«Ein Museum ist wie ein Eisberg, wir sehen nur die Spitze, doch<br />

der wichtigste Teil ist unter Wasser.» Christian Marclay weiss,<br />

wovon er spricht. Die Carte blanche zur Voreröffnung des Neubaus<br />

von Photo Elysée und mudac nutzt der Kalifornier mit<br />

Schweizer Wurzeln für ‹Déballage›, einen visuellen Tauchgang in<br />

die kulturellen Speicher unserer Zeit. Claudia Jolles<br />

Neben dem Bahnhof Lausanne entsteht unter dem Namen Plateforme 10 das grösste<br />

Museumsquartier der Schweiz. Das Musée cantonal des beaux-arts ist bereits in den<br />

neuen Gebäudekomplex eingezogen. Nun erhalten auch das mudac und Photo Elysée,<br />

das vormalige Musée de l’Elysée, eine neue Hülle. Doch bevor die beiden Institutionen<br />

in den Bau der portugiesischen Architekten Aires Mateus einziehen, wird er<br />

zwei Tage für das Publikum geöffnet. Christian Marclay steuert mit ‹Déballage› eine<br />

festliche Form des «Auspackens» bei – mit Projektionen auf Wänden und Flachbildschirmen,<br />

die aufblitzen lassen, was in den Archiven im Dunklen ruht.<br />

«Fotos sind eine Dokumentation des Lebens, sie sind Spuren einer anderen Zeit.<br />

Sie sind eine Form, mit Zeit umzugehen und Zeit zu bewahren», führt Marclay aus. Für<br />

das ephemere Projekt sichtete er rund 50’000 Digitalisate aus dem Archiv des Elysée,<br />

einer Fotosammlung von den Anfängen der Fotografie bis heute, sowie 2500 Objektaufnahmen<br />

aus der Sammlung des mudac, des Musée cantonal de design et d’arts<br />

appliqués contemporains. Doch was tun mit der Masse von Bildern? Welche von tausend<br />

Aufnahmen sticht heraus, welche fesselt die Aufmerksamkeit? Marclay testet<br />

die Frage am eigenen Leib. Sein Fazit: Viele Bilder haben sich längst in unser Unterbewusstsein<br />

eingeschrieben. Sie sind Teil der eigenen und der kollektiven Geschichte,<br />

beeinflussen, wie wir die Realität sehen und was wir erinnern. Zugleich werden<br />

formale Muster und wiederkehrende Inszenierungen deutlich. Im Bilderstrom wird<br />

er nun ikonische Aufnahmen von Sabine Weiss oder René Burri – Che Guevara und<br />

Kennedy – neben anonymen Familienfotos aufscheinen lassen und so die noch leerstehende<br />

Architektur und die musealen Inhalte ein erstes Mal ausleuchten.<br />

Chaos inspiriert<br />

Die Projektionen und Überblendungen collagierte er nicht nach didaktischen,<br />

sondern nach subjektiven, spielerischen Kriterien – wohl als Ermunterung ans Publikum,<br />

es ihm gleichzutun: «Es ist interessant, mit Chaos konfrontiert zu werden.<br />

Unterschiedliche Menschen werden unterschiedliche Dinge sehen, die Beziehung<br />

zwischen den Bildern wird sich ständig verändern.» Gezielt würfelt er dabei fachliche<br />

Kriterien durcheinander: «Für jede Form von Kunst, Malerei, Zeichnung, Skulptur,<br />

Grafik etc. gibt es unterschiedliche Kuratoren, unterschiedliche Abteilungen, unterschiedliche<br />

Formen der Präsentation, unterschiedliche Beleuchtung. Drum war mir<br />

wichtig, Objekte auf derselben Ebene zu präsentieren.» Dass die Vorlagen mehrheitlich<br />

schwarzweiss sind, trägt zu deren Abstrahierung und Nivellierung bei.<br />

FOKUS // CHRISTIAN MARCLAY<br />

59


Christian Marclay (*1955, San Rafael, Kalifornien), aufgewachsen in der Schweiz, lebt in London<br />

1975–1977 Ecole Supérieure d’Arts Visuels, Genf<br />

1978 Studentenaustausch-Programm, Cooper Union, New York<br />

1977–1980 Bachelor of Fine Arts, Massachusetts College of Art, Boston<br />

seit 1981 Ausstellungen weltweit, u.a. 1995 ‹Amplification›, Kirche San Stae, Biennale Venedig<br />

2011 ‹The Clock›, Arsenale, Biennale Venedig, prämiert mit dem Goldenen Löwen<br />

Foto: The Daily Eye<br />

Christian Marclay hat sich des Öfteren mit Archiven beschäftigt, sei es im Video<br />

‹The Clock›, bei dem er uns das Ticken der Uhr in einem hypnotischen Sog von Kinofilm-Ausschnitten<br />

in Echtzeit vor Augen führt, sei es in ‹Arranged and Conducted› im<br />

Kunsthaus Zürich, als er die Sammlung nach Musikdarstellungen durchforstete und<br />

diese in einer russischen Hängung hierarchielos als stummes Konzert auf einer Wand<br />

arrangierte. Auch in ‹Déballage› reduziert er die Bilder auf ihren zweidimensionalen,<br />

visuell fassbaren Gehalt. Erklärende Legenden fehlen. Damit nimmt er ein Thema auf,<br />

das mit dem Lockdown an Dringlichkeit gewonnen hat: Was geschieht, wenn wir die<br />

Kunst während längerer Zeit nur noch per Bildschirm wahrnehmen? Und was ändert<br />

sich, wenn wir ihr dann wieder im realen Raum begegnen? Marclays performatives<br />

Screening spielt auf der feinen Membran zwischen digitalem Datenrausch und analoger<br />

Realität, zeigt Kunst in einer sinnlichen «transitorischen Form». Damit bleibt er<br />

seiner Tätigkeit als DJ treu. Er mischt Bilder wie Töne, nur lässt er – anders als in der<br />

Musik – die Vorlagen erkennbar bleiben.<br />

Und was war seine grösste Herausforderung bei diesem Projekt? «Die Bilderflut,<br />

sie beeinflusst dein Hirn auf eine merkwürdige Weise. Die Überforderung, der Ekel,<br />

man fühlt sich, wie wenn man überessen wäre.» Der Digital Turn treibt den Iconic Turn<br />

weiter, wir kommunizieren zunehmend über Bilder, ohne uns über deren Kontext,<br />

Syntax, Medialisierung, Relevanz und Verdaulichkeit Gedanken zu machen. Marclays<br />

beschwingte Versuchsanordnung bietet dazu eine einmalige Steilvorlage.<br />

→ ‹Christian Marclay – Déballage›, immersive Installation mit Bildern aus den Archiven im Neubau<br />

von Photo Elysée und mudac (Musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains),<br />

Lausanne, 6.11., 10–01 Uhr; 7.11., 10–22 Uhr<br />

↗ www.mudac.ch ↗ www.elysee.ch ↗ www.plateforme10.ch<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


HINWEISE<br />

Circuit — Delia Hess<br />

Animation — Krähen picken an grossen roten,<br />

kreisrunden Früchte, bis diese zu Boden fallen<br />

und von jemandem eingesammelt werden. Zwei<br />

Frauen sonnen sich und warten, bis die Wasserspeicher<br />

voll sind, bevor sie darin im Kreis<br />

schwimmen. Ein alter Mann lässt Steine in<br />

seiner Hand drehen. Zwei Fahrradfahrer radeln<br />

vorbei, manchmal so schnell, dass sie nur als<br />

farbige Flecken im Hintergrund zu sehen sind.<br />

Die einzelnen Bewegungen gehen ineinander<br />

über und werden so zu kleineren zusammenhängenden<br />

Teilen eines grossen Ganzen. Von<br />

den Beinen der schwimmenden Frauen über<br />

die Fahrradräder, einen Stein und die Wassersprinkler<br />

zurück zu den Frauen in den Wasserspeicher.<br />

Alle Elemente existieren für sich und<br />

hängen dennoch zusammen. ‹Circuit› verknüpft<br />

einzelne Elemente zu einem poetischen Kreislauf<br />

der grossen und der kleinen Dinge.<br />

‹Circuit› ist der vierte Kurzfilm von Delia Hess.<br />

Mit animierten Wasserfarbenzeichnungen<br />

erzählt sie von einem Ökosystem auf einem<br />

kleinen Planeten. Dieses ist nur funktionsfähig,<br />

wenn alle ihre Rollen ausfüllen. ‹Circuit› wurde<br />

an zahlreichen Festivals gezeigt und ist an<br />

der 6. Horwer Filmnacht zu sehen. Delia Hess<br />

arbeitet zurzeit an ihren nächsten Kurzfilmen<br />

und einem Bilderbuch. Dominique Marconi<br />

Delia Hess · Circuit, 2018, 8’41’’<br />

→ 6. Horwer Filmnacht, 30.10.<br />

↗ www.zwischenbuehne.ch<br />

↗ www.youtube.com/watch?v=PE23sVT11Ic<br />

Admir Jahic & Comenius<br />

Roethlisberger<br />

Basel — Ein Songtitel folgt dem nächsten.<br />

Dass es «keinen Zweifel gibt», wird mit einem<br />

Imperativ beantwortet, der zum Darübertanzen<br />

auffordert. Beide Zeilen sind Titel von Musikstücken,<br />

die als Vokabular für einen besonderen<br />

Austausch dienen sollten: Eine Gruppe aus<br />

internationalen Künstlerinnen und Künstlern<br />

sollte jeweils paarweise mit einem Titel antworten.<br />

Insgesamt entstanden 80 Songtitel-<br />

Konversationen. Festgehalten wurden sie<br />

handschriftlich auf Papier. Die beiden Basler<br />

Konzept-, Medien- und Installationskünstler<br />

Admir Jahic und Comenius Roethlisberger<br />

haben diese Parameter aufgestellt und in<br />

einem umfangreichen Buch zusammengefasst.<br />

Damit schliessen sie an das erfolgreiche Kochrezeptbuch<br />

‹Artists’ Recipes› bekannter Künstler<br />

an, das 2015, ebenfalls bei Bolo Publishing,<br />

dem Eigenverlag des Künstlerduos, erschienen<br />

war. Jahic/Roethlisberger arbeiten schon lange<br />

zusammen, mit einer festen täglichen Routine<br />

im gemeinsamen Atelier.<br />

Für die Show in der Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />

| KBH.G wurden fünfzehn ausgewählte<br />

Zitatdialoge materialisiert und als schwebende<br />

Neonschriften im Raum gezeigt. Sie sind<br />

einzeln verkabelt und steuerbar, frei gehängt,<br />

ohne festen Rahmen und bekommen dadurch<br />

eine Art Eigenleben. Der Kontext, den die<br />

Installation mit Leuchtschrift mitbringt, wird<br />

mit improvisatorischer Lust am Zufall immer<br />

wieder neu definiert.<br />

Es entsteht eine Art Synthese aus poetischer<br />

Konnotation und der Frage nach der inhaltlichen<br />

Relevanz einer sprachlichen Aussage,<br />

die in Form visueller Ästhetik auftritt. Anders<br />

als die leuchtenden, eingravierten oder auf die<br />

Wand gedruckten Schriftzüge von Jenny Holzer,<br />

Bethan Huws oder Lawrence Weiner bewegen<br />

sich die von Jahic/Roethlisberger gesammelten<br />

und im Ausstellungsraum kuratierten Songtitelzitate<br />

auf einer anderen Ebene. Sie sind<br />

Spiel, sie sind Farbe und Form, deren Buchstäblichkeit<br />

mit einer scheinbar lapidaren Hal-<br />

HINWEISE // ANIMATION / BASEL<br />

61


tung einen metaphorischen Wissensspeicher<br />

zelebriert, die Leichtigkeit in die im übertragenen<br />

Sinne verstaubten Bücher- oder Plattenregale<br />

bringt. Eine Erforschung des immateriellen<br />

Materials – als Parodie auf die Parodie,<br />

als bewegliche Antwort auf die Ernsthaftigkeit<br />

einer freien Partie wird spürbar und zieht uns<br />

mit einem als atmosphärischer Stimmungsgenerator<br />

fungierenden verspiegelten Fussboden<br />

in eine Doppelbödigkeit hinein, die Freude<br />

macht und dennoch gehaltvoll-berührend zum<br />

gedanklichen Weitergehen einlädt. VMS<br />

Admir Jahic & Comenius Roethlisberger ·<br />

Music – A Conversation Through Song Titles,<br />

<strong>2021</strong>, Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />

→ Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G,<br />

bis 14.11. ↗ www.kbhg.ch<br />

Sturm &Drang<br />

Mailand — Stellen wir uns auf den konstruktivistischen<br />

Standpunkt, dass wir die<br />

Wirklichkeit stets neu schaffen, indem wir<br />

sie wahrnehmen, Erfahrungen sammeln, uns<br />

vernetzen und austauschen, verlieren die<br />

computergenerierten Bilder (CGI – Computer<br />

Generated Images) ihre künstliche Entrücktheit<br />

und ihre immaterielle Fremdheit. Sie sind des<br />

Konstruktivismus logische Konsequenz und<br />

dessen immaterielle Materialisierung. Auch<br />

wenn die Cyberwelt schon in den Achtzigerjahren<br />

beispielsweise mit ‹Neuromancer›, 1984,<br />

von William Gibson den Themenkreis aufgriff,<br />

ist die Generation der jungen Kuratorinnen und<br />

Kuratoren, Kunstschaffenden oder Programmierer<br />

in einer digitalen Parallelwelt aufgewachsen.<br />

Die Kinder der Neunzigerjahre hatten<br />

sich in den Kosmos der Playstation geflüchtet<br />

vor einer anstrengenden Wirklichkeit, die stets<br />

Leistung fordert: Schule, Hausaufgaben, Sport,<br />

Effizienz. In der computergenerierten Fantasiewelt<br />

gelten eigene Zeit-Raum-Gesetze. Die<br />

Kids entspannen sich trotz der komplexen Herausforderungen<br />

im Cyberspace. Heute arbeiten<br />

die Millennials als Designerinnen, Architekten,<br />

Kuratorinnen, Künstler, Ingenieurinnen oder<br />

Informatiker und schaffen als Nerds digitale<br />

oder hybride Realitäten, Algorithmen, Narrative,<br />

Animationen, Objekte oder Architekturen.<br />

Die Ausstellung ‹Sturm&Drang› im Osservatorio,<br />

dem auf Fotografie spezialisierten Raum<br />

der Fondazione Prada beim Mailänder Dom, katapultiert<br />

die Besuchenden in Cyberwelten und<br />

präsentiert eine breite Palette von CGI aus den<br />

unterschiedlichsten Gebieten: Medizin, Militär,<br />

Gaming, Science Fiction … Die Kuratoren Luigi<br />

Alberto Cippini (Armature Globale), Fredi Fischli<br />

und Niels Olsen (gta exhibitions, ETH Zürich)<br />

haben sich über längere Zeit mit den Inhalten<br />

und den Technologien der computergenerierten<br />

Bilder und deren räumlicher und didaktischer<br />

Vermittlung auseinandergesetzt. Entstanden<br />

ist eine installative Ausstellung, die Tutorials<br />

und virtuelle Konstruktionen auf grossen Monitoren<br />

präsentiert und somit den Akzent auf die<br />

Produktionsprozesse und eine sich weiterent-<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


wickelnde Ästhetik und Bilderwelt lenkt. Die<br />

ETH-Lektionen von ‹Sturm&Drang Studio›, die<br />

von Februar bis Mai <strong>2021</strong> in Form von Zoomgesprächen<br />

mit jungen Cyberkreativen und<br />

Start-ups stattgefunden haben, können auf der<br />

Website der Fondazione Prada mitverfolgt werden.<br />

Sie vervollständigen das Bild und geben<br />

dem Gebiet der CGI ein menschliches Antlitz<br />

und einen theoretischen Überbau. Der Cyberspace<br />

ist Realität geworden und wir befinden<br />

uns mittendrin. Kuratoren: Luigi Alberto Cippini,<br />

Fredi Fischli, Niels Olsen. BF<br />

Sturm&Drang, Ausstellungsansicht Osservatorio<br />

Fondazione Prada, Mailand, Digital industry,<br />

<strong>2021</strong>, Holzstruktur, Eisenstangenpole, Plexiglas,<br />

MDF, Computer. Foto: Jacopo Farina<br />

Anni und Josef Albers<br />

Paris — Die ersten Säle dieser 350 Werke<br />

starken Retrospektive erwecken zunächst<br />

einen ungleichen Eindruck. Sie lassen Josef als<br />

Motor und Macher erscheinen. Dabei kommunizieren<br />

die Arbeiten des Paars schon früh, ohne<br />

zu konkurrieren, ergänzen sich die gemalten<br />

Farb-Form-Forschungen und die gewebten<br />

«Wallhangings». Die chronologische Hängung<br />

ermöglicht keinen direkten Vergleich. Kustodin<br />

Julia Garimorth: «Annis textile Arbeiten<br />

vertragen weniger Licht als die Werke von Josef.<br />

Deshalb können wir sie oft nicht nebeneinander<br />

zeigen.» Dank vieler Archivmaterialien wird<br />

dennoch ein sich gegenseitig verstärkendes<br />

Schaffen konturiert. Im Zentrum: Zugewandtheit,<br />

wie sie der Blick dokumentiert, als Josef<br />

die zehn Jahre jüngere schlafende Anni Mitte<br />

der Zwanzigerjahre fotografierte. Sinnbildlich<br />

auch ihre Zeichnungen neben Josefs Radierungen,<br />

als beide die Knoten-Theorie beschäftigte.<br />

In den Vierzigern diskutierten sie diese<br />

mit dem Mathematiker Max Wilhelm Dehn im<br />

Blackmountain College. Unbewusste Prozesse<br />

durch Materialbewusstsein zu erlauben,<br />

leitete Albers/Albers’ Lehrtätigkeit. Wissen<br />

als Form, Form als Gestaltung und Gestalt als<br />

Welterkenntnis – dieser Dreischritt durchläuft<br />

ihr gesamtes Werk. Vom Zivilisationsbruch des<br />

Zweiten Weltkriegs war es erstaunlich wenig<br />

angetastet. Auch das vermittelt diese Schau:<br />

Form und Gestalt als Kondition eines modernen<br />

Menschen, der, wie es Anni formulierte, «allein<br />

ist und verantwortlich für seine Taten». JES<br />

Sturm&Drang, Ausstellungsansicht Osservatorio<br />

Fondazione Prada, Mailand, <strong>2021</strong><br />

→ Fondazione Prada Osservatorio, bis 23.1.<br />

↗ www.fondazioneprada.org<br />

Anni Albers · Ausstellungsansicht © ProLitteris<br />

→ Musée d’Art Moderne, bis 9.1.<br />

↗ www.mam.paris.fr<br />

HINWEISE // MAILAND / PARIS<br />

63


Denise Bertschi<br />

Paris — Claire Hoffmann und ihr Team arbeiten<br />

schon eine Weile an Subjektkonstruktionen.<br />

Jetzt folgen sie dem Trend zu postkolonialer<br />

Kritik. Allerdings will ‹Oasis of Peace. Neutral<br />

only on the outside› nicht zu kulturindustrieller<br />

Re-Kolonisierung beitragen, die Kapital aus<br />

der «matter» der «black lives» zieht. Vielmehr<br />

wendet Denise Bertschi den Blick des dominanten<br />

kolonialen Subjekts auf sich selbst.<br />

Bleibt es für den Dialog offen, dekonstruiert ein<br />

solches Vorgehen zunächst die eigene Position,<br />

sensibilisiert für die Matrix des kolonialen<br />

Komplexes. Viele Kolonisatorinnen und Kolonisatoren<br />

sind mit guten Absichten, nicht als<br />

teuflische Mörderbande nach Afrika, Asien oder<br />

Südamerika gereist. Bertschi befragt selbstkritisch<br />

deren zivilisatorische Mission: Welche<br />

Zerstörungen hinterlässt der sanfte Blick,<br />

die wohlwollende Geste suprematistischer<br />

Soft-Power? Ihre jüngste Studie, ‹State fiction›<br />

stellt in Bezug auf die Schweizer Delegation in<br />

der Überwachungskommission der neutralen<br />

Nationen in Korea (CSNN) die durchaus empfindliche<br />

Frage: Wer gewinnt vom nationalheiligen<br />

Label Schweizer Neutralität? Von 1953 bis<br />

1980 entsandte die Schweiz Soldaten, um die<br />

Grenze des geteilten Landes zu überwachen.<br />

Fotografien, Notizen und Dokumente, von der<br />

Doktorandin ausgewertet, lassen erkennen,<br />

wie strukturell koloniale Asymmetrie, exotische<br />

Fremdheit, zivilisatorische Überlegenheit<br />

wirken. Als gut ausgebildete, weit gereiste<br />

Künstlerin legt Bertschi ihre Position selbstbezüglich<br />

dar, will bearbeiten, was ihren eigenen<br />

dominanten Blick formt, wenn sie Fotos<br />

exotischer Pflanzen auf grosse Banner druckt.<br />

Darüber legt sie Parolen aus dem eidgenössischen<br />

Soldatenlager in Korea. So hängen sie im<br />

Ausstellungsraum, verlangen nach Erklärung.<br />

Ein Film und ein umfangreiches Buch regen<br />

zum Weiterfragen an. Wie oft bei forschungsbasierter<br />

Kunst stellt sich ästhetische Erfahrung<br />

freilich erst bei Lektüren ein, bleibt selbst dann<br />

bisweilen illustrativ. Gleichwohl macht die<br />

38-jährige Aarauerin die Gewalt spür- und mithin<br />

behandelbar, die von scheinbar harmlosen<br />

Bildern, Werbungen, Gesten ausgeht. Speziell<br />

mit ‹Please Ensure the Gate is Properly Closed›,<br />

einer Arbeit von 2018 zur Schweizer Unterstützung<br />

des südafrikanischen Botha-Regimes,<br />

spürt Denise Bertschi einprägsam auf, wie der<br />

zivilisatorischer Machtdiskurs sich tief im Imaginären<br />

und Symbolischen verankert, das Reale<br />

nachhaltig verformt. JES<br />

Denise Bertschi · Confidential, 2018, Videoinstallation,<br />

Ausstellungsansicht CCSP, <strong>2021</strong><br />

Denise Bertschi · We say we are fine. They say<br />

we are not, 2018, Wandtapete, CCSP, <strong>2021</strong><br />

→ Centre culturel suisse Paris, bis 14.11.<br />

↗ www.ccsparis.com<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Katrin Freisager, Marion Ritzmann<br />

und Katharina Bürgin<br />

Schaffhausen — In der hohen Eingangshalle<br />

der Kunsthalle Vebikus Schaffhausen zieht für<br />

einmal die Farbe Grün den Blick in die Höhe.<br />

Marion Ritzmann (*1978) hat ihre vier kleinformatigen<br />

Arbeiten ‹systemic drawings›, <strong>2021</strong>,<br />

auf der grossen Wand neben der Wendeltreppe<br />

platziert. Sie zeigen einfache polyedrische,<br />

geometrische Objekte, die sich in einer Mobileartigen<br />

Struktur und in einer fast wandgrossen<br />

Zeichnung im Raum fortsetzen. Marion Ritzmann<br />

denkt und arbeitet mit und in Systemen.<br />

Die Ausgangspunkte für eine Arbeit sind oft<br />

kleine ästhetische Alltagsmomente und die<br />

Frage, was dahintersteckt. Schweben, hängen,<br />

stehen – Geometrien in labilen Zuständen. Zarte<br />

Linien, filigrane Ketten, Aussparungen sind<br />

die Elemente, welche die Künstlerin miteinander<br />

verknüpft. Und so erzählen die hängenden<br />

Dreiecke in ‹(un)stabile Ordnungen› von einem<br />

leisen Aufruhr gegen die Vertikale.<br />

Im Hauptraum zeigt Katrin Freisager (*1960)<br />

die neue Serie ‹liquid landscape›. Die Zürcher<br />

Fotografin erforscht anhand von Inszenierungen<br />

mit der Kamera die fragile Beziehung zwischen<br />

Realität und Fiktion. Das Bild ‹If Smoke<br />

Could Be Water 1› zeigt eine fantastische<br />

Landschaft, die in einem analogen Labor entstand.<br />

Freisager hantiert mit Wasser, Tusche, Öl<br />

und anderen organischen Materialien und hält<br />

seltsame Farbwirbel und Spiegelungen mit der<br />

Kamera fest. Wie eine Alchemistin schafft sie<br />

Fotografien von Mikro-Raumsituationen, die<br />

sich jedoch genauen Referenzen entziehen.<br />

Bei Katharina Bürgin (*1964) dreht sich aktuell<br />

alles um Pflanzen und Tiere. Die Schaffhauser<br />

Künstlerin beschäftigt sich zurzeit mit ‹toten<br />

Tieren› – so ein Bildtitel –, die sie im Kontext<br />

der Jagd erlebt. Sie richtet ihr besonderes<br />

Augenmerk auf die frisch erlegten Tiere, wenn<br />

sie noch warm und weich sind und aussehen<br />

wie im Schlaf. Sie macht Fotos, überträgt die<br />

Motive in ihre künstlerische Arbeit und schafft<br />

so Bildwelten mit typischen Elementen klassischer<br />

Stillleben, aber auf eigene Art und Weise<br />

in Zeichnungen und Malereien aus Acrylfarbe,<br />

Bleistift und Schellack auf Polyesterfolie.<br />

Es ist der Kreislauf von Naturkräften, der die<br />

drei Künstlerinnen interessiert und inspiriert,<br />

im Garten, im Wald, im Atelier. SO<br />

Katrin Freisager · If Smoke Could Be Water 1,<br />

<strong>2021</strong>, 90 x 60 cm, hochpigmentierter Inkjetprint<br />

Katharina Bürgin · Tiere tot, Fuchs, <strong>2021</strong>, getrocknete<br />

Blütenblätter, Bleistift und Acryl, auf<br />

Polyesterfolie, auf und hinter Glas, 21 x 30 cm<br />

→ Kunsthalle Forum Vebikus, bis 5.12.<br />

↗ www.vebikus.ch<br />

HINWEISE // PARIS / SCHAFFHAUSEN<br />

65


My name is Fuzzy<br />

Sion — Wenn man die Musikvideos von My<br />

name is Fuzzy hören und sehen möchte, muss<br />

man ein bisschen aktiv werden. Da ist zum<br />

Beispiel die Videostation ‹Gin Tonic›, 2020: Ein<br />

Sockel mit Bildschirm darauf, davor ein Hometrainer,<br />

über dem Lenker hängt ein Kopfhörer.<br />

Da heisst es: Kopfhörer über die Ohren und<br />

strampeln. Und dann geht’s los: Auf dem Bildschirm<br />

sieht man Velofahrerinnen von hinten,<br />

lauter Popos und dazu tönt aus dem Kopfhörer<br />

frankophone Popmusik mit skurrilen Texten.<br />

Die Ausstellung ‹Septante-Quatorze› setzt sich<br />

aus mehreren solcher Musikvideos zusammen,<br />

die mit viel Witz und Lust am kreativen<br />

Experimentieren gemacht sind. Die Kunstfigur<br />

Fuzzy ist eine Art ironischer Kommentar auf<br />

die Popwelt und ihr Bestreben, Einzigartigkeit<br />

mit Massenkompatibilität zu verbinden. Dank<br />

des markanten Outfits – gelbes Sweatshirt,<br />

dunkle Jeans, grosse Brille und Schnauz – gut<br />

wiedererkennbar, singt Fuzzy von freundlichen<br />

Nudisten umgeben in der Sauna, im Chor mit<br />

sich selbst auf fünf Bildschirmen oder auch im<br />

Kreis von Fuzzy Lookalikes – alle mit Brille und<br />

Schnauz, versteht sich. Hinter Fuzzy verbirgt<br />

sich der Musiker und Videokünstler Bastien<br />

Bron (*1984) aus Neuenburg. Unter dem<br />

Projektnamen ‹My name is Fuzzy› erschafft er<br />

Songs und Videos, die nirgendwo gestreamt<br />

werden können, sondern nur in Ausstellungen<br />

zu sehen und zu hören sind. AH<br />

My name is Fuzzy (Bastien Bron), Gin Tonic,<br />

2019, Musikvideo, Hometrainer<br />

→ Le port franc, 12.–14.11.<br />

↗ www.leportfranc.ch<br />

Christine Bänninger und Peti<br />

Wiskemann<br />

Stans — Das komplexe ökologische System<br />

eines Waldes bietet im ursprünglich wilden<br />

Zustand eine perfekte Lebensgemeinschaft für<br />

alle beteiligten Pflanzen und Lebewesen. Wie<br />

der Wald ist auch die menschliche Gesellschaft<br />

ein Gebilde aus vielen einzelnen Individuen, die<br />

sich gegenseitig unterstützen und inspirieren.<br />

Das Zürcher Künstlerduo Christine Bänninger<br />

(*1959) und Peti Wiskemann (*1969) erarbeitete<br />

seit Januar <strong>2021</strong> mit den Bewohner*innen<br />

der Tagesstätte Weidli in Stans eine raumübergreifende<br />

Skulptur, ähnlich dem System eines<br />

«wilden Waldes».<br />

Die Gewinner der Kunst-am-Bau-Ausschreibung<br />

der Stiftung Weidli entwarfen schon in<br />

ihren früheren Arbeiten jeweils ein Konzept,<br />

welches das Publikum in das zu schaffende<br />

Werk miteinbeziehen sollte, unter anderem in<br />

der Installation ‹Kunstpost›: Hier waren Menschen<br />

vom Künstlerduo eingeladen, im Moment<br />

entstandene Postkarten an ihre Liebsten zu<br />

senden. Dieses Setting des aktiven Miteinbeziehens<br />

vom Publikum in ihre Performance kam<br />

nun auch im Weidli zur Anwendung. Bewohnerinnen,<br />

Bewohner und Pflegende waren während<br />

eines langsamen Prozesses des Learning<br />

by Doing – die Arbeit begann trotz Corona<br />

bereits im Januar <strong>2021</strong> – an der Projektentstehung<br />

beteiligt und niemand konnte vorhersehen,<br />

in welche Richtung und auf welche Art sich<br />

die Skulptur ausdehnen und entwickeln würde.<br />

In der Tat ist nun ein Wald mit vielen Schattierungen<br />

und Formen entstanden, ein Netz aus<br />

zusammengetackerten, bemalten und «bezeichneten»<br />

feinen Kartonstreifen. Das riesige<br />

Gebilde schwebt wie ein buntes Waldgeflecht<br />

aus Lianen über und durch eine dreistöckige<br />

Rampenarchitektur in der Mitte des Gebäudes.<br />

Durch die Barrierefreiheit des «Treppenhauses»<br />

aus Betonstrassen ist das Kunstwerk für alle<br />

Beteiligten begehbar. Bänninger und Wiskemann<br />

haben hier einen Raum für alle geschaffen,<br />

im räumlichen und künstlerischen Sinne.<br />

Die provokative These Beuys’, wonach jede und<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


jeder durch den Akt des Schöpfens mitverantwortlich<br />

an der Gestaltung des sozialen Zusammenlebens<br />

ist, zeigt sich in der Tagesstätte<br />

Weidli bildhaft. Bänninger und Wiskemanns<br />

künstlerischer Prozess inkludiert diejenigen,<br />

die in ihrem Alltag aufgrund ihrer Beeinträchtigung<br />

die Erfahrung von Exklusion erleben.<br />

Menschen können so eine neue Dimension<br />

ihrer Identität erfahren, indem sie gestalterisch<br />

und sozial zum Werk beigetragen haben und<br />

«Künstlerinnen und Künstler» sind, denn jeder<br />

ist ein Künstler… JE<br />

Christine Bänninger & Peti Wiskemann · wilderwald,<br />

<strong>2021</strong>, mehrteilige Rauminstallation,<br />

Altkarton, Acryl, Bostichklammern, Stiftung<br />

Weidli, Stans. Foto: Edi Ettlin<br />

Manfred Holtfrerich / Karin<br />

Sander<br />

St. Gallen — Lesen ist Arbeit. Lesen hinterlässt<br />

Spuren. Nicht nur im Hirn, sondern auch<br />

im Buch. Manfred Holtfrerichs Exemplar von<br />

Adornos ‹Ästhetische Theorie› zeugt von intensiver<br />

Lesearbeit. Handschriftliche Notizen,<br />

Unterstreichungen, farbliche Markierungen:<br />

Wieder und wieder hat der Hamburger Künstler<br />

den umfangreichen Text durchgepflügt, seinen<br />

Gehalt wieder und wieder seziert – bis daraus<br />

eine dichte, ästhetische Antwort auf Adornos<br />

Theorie entstanden ist. Digital vergrössert,<br />

bearbeitet und ausgedruckt sind nun 48 Seiten<br />

daraus in der Chambre Directe – Schubiger<br />

installiert. Der kleine Offspace, neben Metzgerei,<br />

Änderungsschneiderei und Bäcker, wird<br />

vom Künstler und Kurator Felix Boekamp<br />

betrieben. Er präsentiert hier seit anderthalb<br />

Jahren vorzugsweise Ephemera in sehenswerten<br />

Kontexten. So kombiniert er Holtfrerichs<br />

Arbeit mit Karin Sanders ‹Office Works›. Die<br />

Künstlerin hat A4-Druckerpapier mit Karteireitern<br />

gespickt. Einzeln, zu zweit, zu dritt und in<br />

erstaunlich vielen Farben tauchen die kleinen<br />

Bürokratiehelferlein an den Papierrändern auf.<br />

Während bei Holtfrerich die Markierungen auf<br />

den Inhalt reagieren, entsteht der Rhythmus<br />

hier auf dem leeren Blatt. Gemeinsam ist beiden<br />

der persönliche Code, der in ein ästhetisches<br />

Notationssystem mündet. KS<br />

Christine Bänninger & Peti Wiskemann · wilderwald,<br />

<strong>2021</strong>, mehrteilige Rauminstallation,<br />

Altkarton, Acryl, Bostichklammern, Stiftung<br />

Weidli, Stans. Foto: Edi Ettlin<br />

→ Tanzperformance, 19.11.; Finissage mit<br />

Führungen, 4.12.<br />

↗ Kunstblog auf www.weidli-stans.ch<br />

Manfred Holtfrerich, Karin Sander · Ausstellungsansicht<br />

Chambre Directe © ProLitteris<br />

→ Chambre Directe – Schubiger, donnerstags<br />

17–20 Uhr, Rorschacherstr. 112, bis 28.11.<br />

HINWEISE // SION / STANS / ST. GALLEN<br />

67


Federica Gärtner<br />

Wil — Sie hat es wieder getan: In der Ausstellung<br />

der Kunsthalle Wil sind neue und grosse<br />

Farbstiftzeichnungen der in Zürich lebenden<br />

Luzerner Künstlerin zu sehen, die buchstäblich<br />

Welten eröffnen. Handelt es sich dabei aber um<br />

fremde Planeten oder eher um mikroskopisch<br />

kleine Wesen? Es sind verführerische Körper,<br />

in die uns Federica Gärtner mit ihren weich<br />

übereinandergelagerten Schichten aus schwarzem<br />

oder silbernem Farbstift eintauchen<br />

lässt. Dank der Sorgfalt, die Federica Gärtner<br />

aufwendet, erinnern diese Objekte an wissenschaftliche<br />

Zeichnungen oder an Fotografie.<br />

Aber nur beinahe. Denn wovon sie eigentlich<br />

ausgehen, begleitet die Betrachterin als Frage<br />

durch die mit ‹Areal› betitelte Ausstellung.<br />

Tatsächlich spielt die Fotografie eine wichtige<br />

Rolle in Federica Gärtners Arbeitsprozess.<br />

Mit ihrer Kamera in der Tasche praktiziert die<br />

Künstlerin gerne ausschweifende Erkundungsspaziergänge.<br />

Vor der Haustür und überall<br />

auf der Welt sucht sie nach Situationen und<br />

Strukturen. Nie geht es aber darum, das Aufgefundene<br />

direkt zu zeigen. Die Fotografien sind<br />

nur Material und bleiben Mittel zum Zweck. Es<br />

geht der Künstlerin vielmehr um die Verwandlung<br />

einer Situation, oder eines Details davon,<br />

in solche Zeichnungen.<br />

Es kann aber auch sein, dass Federica Gärtner<br />

solch rätselhafte Situationen in ihrem Atelier<br />

selber schafft. So baut sie etwa Landschaften<br />

mit Sand auf dem Boden. Oder sie wirft Objekte<br />

an die Wand. Oder sie behängt ein Gestell<br />

mit immer neuen Stoffen und Planen. Diese<br />

Zwischenresultate lichtet sie ab und vernichtet<br />

dabei immer das Original. Dies ist die Art<br />

der Fotografie, die wir zu sehen bekommen.<br />

Im aktuellen Fall waren die Ausgangspunkte<br />

Zeichnungen, welche die Künstlerin mit Kritzeleien<br />

bedeckte. In diesen fand sie interessante<br />

Strukturen, fotografierte und spiegelte sie und<br />

drehte sie in die Negativform. Nun geben sie<br />

mit einem Mal Muster und Regelmässigkeiten<br />

zu erkennen, in denen wir wiederum eine wissenschaftliche<br />

Struktur zu finden glauben.<br />

Eine kleine Fotografie, in der ein Mann die<br />

Atmosphäre einer Landschaft zu dirigieren<br />

scheint, wird so plötzlich zur Lösung. Auch die<br />

Künstlerin ist Teil ihrer Umgebung und interpretiert<br />

deren unsichtbare, nur für sie sichtbaren<br />

Gesetze. Es ist faszinierend, Federica Gärtner<br />

zuzusehen, wie sie Kunstwerke mit sehr<br />

genauen Strategien aus dem Nichts entstehen<br />

lässt. SW<br />

Federica Gärtner · als die Dinge sich ereigneten,<br />

2018, Pigmentdruck auf Papier<br />

Federica Gärtner · Ohne Titel, 2018, Pigmentdruck<br />

auf Folie<br />

→ Kunsthalle, 7.11.–19.12.<br />

↗ www.kunsthallewil.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Narrative Kunst aus Japan<br />

Zürich — Beim zweiten Mal ist einem alles<br />

schon ein wenig vertraut: die tausend Jahre<br />

alte ‹Geschichte vom Prinzen Genji›, ein<br />

Klassiker der japanischen und der Weltliteratur,<br />

der bis heute, auch in Manga-Adaptionen,<br />

fortlebt; die ‹Erzählungen von den Heike›, ein<br />

Mittelalter-Klassiker, in dem es hauptsächlich<br />

um den Kampf zwischen den Taira (Heike) und<br />

den Minamoto geht; ‹Die Geschichten von Ise›,<br />

dem nicht weniger berühmten und noch älteren<br />

Werk, höfisch, romantisch und rätselhaft, auch<br />

dieses durch die Jahrhunderte anregend für<br />

Künstler, die in den verschiedensten Materialitäten<br />

arbeiten, wie es die Ausstellung im<br />

Museum Rietberg eindrücklich belegt. Man<br />

weiss dann die unglaubliche Feinheit der<br />

Malereien zu schätzen, die atmosphärische<br />

Dynamik und Eleganz etwa des ‹Illuminierten<br />

Kannon-Sutra›, in dem Kannon, der Bodhisattva<br />

des Mitgefühls, offensichtlich oder verborgen<br />

in Erscheinung tritt und seine Anbeter bewahrt<br />

vor Gift, Feuer, Ertrinken oder dem Angriff<br />

eines Drachen, der Arcimboldo-haft aus vielen<br />

kleineren Drachen zusammengesetzt ist. Beim<br />

zweiten Rundgang – denn einer allein reicht<br />

bei dieser unglaublich reichen Ausstellung<br />

nicht aus – sind die Augen geschärft, und man<br />

erkennt im fantastischen Gewimmel mit detailgetreuen<br />

‹Szenen von Spektakeln am Flussbett<br />

der Shijō-Strasse› je zwei Träger mit einer<br />

Sänfte. Erzählende Malerei auf einem wertvollen<br />

Stellschirm, der im ersten der acht Kapitel<br />

umfassenden Schau mit dem klingenden Titel<br />

‹Liebe, Kriege, Festlichkeiten› zu sehen ist. Drei<br />

Kapitel später – wir haben Kannon-Sutra und<br />

ikonische Momente aus den Ise-Geschichten<br />

bereits hinter uns – stehen wir in ‹Kabale und<br />

Liebe› erneut vor einer Sänfte, nun in natura.<br />

Mit fast fünf Metern Länge ist sie das grösste<br />

Objekt dieser Schau, die auch Gefässe, Behältnisse<br />

oder Gewänder zeigt: eine Brautsänfte,<br />

wunderprächtiges Beförderungsmittel für eine<br />

junge Frau aus bester Familie, die Innenwände<br />

glückverheissend mit Episoden aus der ‹Geschichte<br />

vom Prinzen Genji› geschmückt. Gut<br />

hundert Exponate, jedes von einem literarischen<br />

Text inspiriert und mit eigener Erzählstimme,<br />

vergegenwärtigen in acht Kapiteln die<br />

faszinierende Vielfalt der narrativen Kunst, die<br />

in Japan als höchste Kunst gilt. Das früheste<br />

Werk stammt aus dem 13., das jüngste aus<br />

dem 20. Jahrhundert. Insgesamt dominiert die<br />

Edo-Zeit (1615–1868) und mit ihr Holzschnitte,<br />

vor allem aber Querrollen, deren längste, auf<br />

Seide gemalt, 23 Meter misst. Auch wenn die<br />

Querrollen «nur» ausgestellt sind, teilt sich ihre<br />

geradezu moderne Dynamik mit, durch die der<br />

Betrachter oder die Betrachterin selbst in den<br />

Erzählfluss gerät. Das ist bezaubernd, unterhaltsam<br />

und hinreissend schön. AMA<br />

Szenen am Flussbett der Shijō-Strasse, Edo-<br />

Zeit, erste Hälfte des 17. Jh., zweipaneeliger<br />

Stellschirm; Tusche, Farben und Gold auf<br />

Papier, 164 x 190 cm. Foto: Adrian Sauer<br />

→ Museum Rietberg, bis 5.12.<br />

→ parallel: Flow – Erzählen im Manga, bis 30.1.<br />

↗ www.rietberg.ch<br />

HINWEISE // WIL / ZÜRICH<br />

69


Starke Zürcherinnen<br />

Zürich — Vor 50 Jahren errangen die Frauen<br />

auf eidgenössischer Ebene das Stimm- und<br />

Wahlrecht. Diesen Jahrestag nimmt die Zentralbibliothek<br />

zum Anlass, an Zürcherinnen zu<br />

erinnern, die bis 1971 Pionierarbeit leisteten.<br />

Der Bogen wird dabei von den 1292 gegen Herzog<br />

Albrecht I. die Stellung haltenden Stadtzürcherinnen<br />

auf dem Lindenhof über die mit<br />

fürstlicher Macht ausgestatteten Äbtissinen<br />

des Fraumünsters bis zum ersten Wahlsonntag<br />

mit Frauenbeteiligung im Jahr 1970 (Gemeindewahlrecht<br />

im Kanton) gemacht.<br />

Im Themenraum Turicensia (Lesesaal) werden<br />

vier Architektinnen porträtiert. Elsa Burckhardt-Blum<br />

(1900–1974) war für das Atelier<br />

Haus von Gotthard und Reh Schuh sowie für die<br />

‹Halle des Sports› an der Landi 1939 verantwortlich.<br />

Lux Guyer (1894–1955) gründete 1924<br />

an der Bahnhofstrasse ihr eigenes Büro, das<br />

ihre Nichte Beate Schnitter (*1929) übernahm.<br />

Sie entwarf 1963 das nicht realisierte Projekt<br />

‹Jolieville› in Adliswil, ein aktuell anmutendes<br />

Ensemble mit Wohntürmen. Annemarie<br />

Hubacher-Constam setzte als Chefarchitektin<br />

der SAFFA 58 (der Aluminium-Pavillon von Berta<br />

Rahm konnte letztes Jahr gerettet werden)<br />

und des Hotels Atlantis Meilensteine.<br />

In der atmosphärisch dicht gestalteten Schatzkammer<br />

im Predigerchor zeigen diverse Originaldokumente<br />

den oftmals steinigen Weg zum<br />

Erfolg. Im Originaldiplom der ersten praktizierenden<br />

Ärztin Marie Heim-Vögtlin (1845–1916)<br />

steht fröhlich ‹Herrn Fräulein…›. Eine Wegbereiterin<br />

der sekundären Bildung für «Töchter» war<br />

Josephine Stadlin (1806–1875), die als ledige<br />

zugezogene und katholische Frau im damals<br />

reformierten Zürich besondere Widerstände zu<br />

überwinden hatte. Einer früheren Epoche gehörte<br />

Barbara Schulthess-Wolf (1745–1818) an,<br />

die mit ihrem literarischen Salon massgeblich<br />

als Kulturvermittlerin tätig war.<br />

Auch das soziale Wirken von Lotte Hüblein<br />

(1909–2008) wird vorgestellt – die gebürtige<br />

Wienerin war als Ausländerin, Kommunistin<br />

und Jüdin wohl etwas viel auf dem Teller der<br />

Zürcher Herren. Frauen engagierten sich immer<br />

wieder für Flüchtlinge. Wer in den dunklen<br />

Zeiten des Zweiten Weltkriegs das Zimmer 138<br />

der Fremdenpolizei erreichte, war gerettet. Hier<br />

wirkte eine stille Heldin mit grosser Menschlichkeit:<br />

Elisabeth Birsinger (1900–1975)<br />

versah ihren Dienst im Auftrag der Behörden,<br />

deren Vorgaben sie immer im Rahmen der Paragrafen<br />

konsequent zugunsten der Bittsteller<br />

umsetzte. Else Lasker-Schüler war dieses<br />

Glück nicht vergönnt. TS<br />

Elsa Burckhardt-Blum (links) 1958 in ihrem<br />

Architekturbüro. Foto: Thomas Cucini<br />

Barbara Schulthess · Ölgemälde von Johann<br />

Heinrich Wilhelm Tischbein, 1781<br />

→ Zentralbibliothek Zürich, bis 11.12.<br />

↗ www.zb.uzh.ch<br />

→ Berta Rahms Pavillon<br />

↗ www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Casper Faassen<br />

Zürich — Die Liegende im seidenen, brokatbesetzten<br />

Kimono kehrt den Betrachtenden den<br />

Rücken zu und streift sie, über ihre Schulter<br />

hinweg, dennoch mit einem flüchtigen, schüchternen<br />

Blick. Im ersten Moment erscheint die<br />

Arbeit von Casper Faassen (*1975, NL) wie Malerei.<br />

Tatsächlich aber handelt es sich um eine<br />

Fotografie, wenn auch nicht auf Papier, sondern<br />

hinter Glas und unter Einsatz von Ölfarbe. Gedruckt<br />

wird in einem Sandwich-Verfahren, bei<br />

dem nicht nur das Glas zum Bildträger mutiert,<br />

sondern auch die Rückwand des Bilderrahmens<br />

einbezogen wird.<br />

Genau daraus entsteht die besondere Transparenz<br />

und Tiefenwirkung der Fotos. Denn<br />

transluzente Weiss- oder Grautöne auf dem<br />

Glas im Vordergrund eröffnen eine Durchsicht<br />

bis auf die metallisch-reflektierende, zum Teil<br />

farbig bedruckte Rahmenwand im Hintergrund,<br />

die so zu einem integralen Bestandteil des<br />

Motivs avanciert. Eigentlich könnte man von<br />

Foto-Objekten, von Guckkästen sprechen.<br />

Die Tiefenräumlichkeit wird auch von den<br />

Sujets selbst unterstützt, wenn Körper, wie<br />

besonders eindrücklich bei den grossen<br />

Tanzenden zu beobachten, in die Unschärfe<br />

entschwinden, einzelne Gliedmassen wie<br />

Hände aber scharf gezeichnet und zum Greifen<br />

nah erscheinen.<br />

Dieses faszinierende Wechselspiel von Nah und<br />

Fern, Schärfe und Unschärfe gelingt Casper<br />

Faassen durch den intelligenten Einsatz von<br />

Glas bereits bei der Aufnahme im Studio. Er<br />

benutzt mannshohe, opake Scheiben wie<br />

eine Folie, die den Fotografen mitsamt seiner<br />

Kamera von dem Motiv, der Tänzerin, trennt.<br />

Faassen befindet sich also nicht nur hinter der<br />

Linse seiner Kamera, sondern zusätzlich hinter<br />

einem gläsernen Vorhang, wenn er den Auslöser<br />

betätigt. Das Glas trägt zur Distanzierung des<br />

Fotografen von seinem Modell bei. Die Tänzerinnen<br />

berühren im Tanz zwar das Glas und hinterlassen<br />

Abdrücke darauf, gleichzeitig bewahrt<br />

es ihre Körper aber vor indiskreten Blicken, weil<br />

diese im Hintergrund flüchtig und schemenhaft<br />

bleiben. Körper, die allesamt in edle, wallende<br />

Stoffe gehüllt sind, deren Draperien und Farbschattierungen<br />

das Bild bestimmen.<br />

Aktaufnahmen kommen in der Ausstellung<br />

nicht vor. Und dennoch verweist Casper<br />

Faassen angesichts seines ikonischen Motivs<br />

der eingangs erwähnten Liegenden im Kimono<br />

subtil auf ein berühmtes Vorbild aus der historischen<br />

Malerei. Denn sein Foto wirkt wie ein<br />

Echo auf die ‹Grosse Odaliske, 1814, von Jean<br />

Auguste Dominique Ingres, die heute im Louvre<br />

hängt. MH<br />

Casper Faassen · Mono No Aware II, 2017,<br />

Ölfarben, farbiger und weisser Druck auf<br />

Setasand-Acrylglas, Edition 6 von 7 & 2 AP,<br />

120 x 180 cm<br />

Casper Faassen · Falling floating, 2019, Ölfarbe,<br />

farbiger und weisser Druck auf Setasand-<br />

Acrylglas, Edition 3 von 7 & 2 AP, 150 x 150 cm<br />

→ Bildhalle, bis 20.11.<br />

↗ www.bildhalle.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

71


BESPRECHUNGEN<br />

Herta Müller — Sprachgewalt auf kleinstem Raum<br />

Das Museum Langmatt zeigt kleinformatige Wortcollagen von<br />

Herta Müller, die sowohl den klassischen Rahmen des Museums<br />

als auch das eigene Format sprengen. Eine Feier der Poetik mit<br />

den Mitteln des Schreibtischs und der kleinen Schere – gegen<br />

die grosse im Kopf.<br />

Baden — Wie es wohl ist,wenn die eigene Sprache Exil bedeutet? Zuerst im Geburtsland,<br />

im kommunistischen Rumänien, wo Deutsch eine Minderheitensprache war,<br />

poetische Flucht, aber auch Fluch im traumatischen mütterlichen Erbe des Gulag in<br />

der Ukraine. In der präzisen sprachlichen Auseinandersetzung mit dem Schweigen<br />

der Mutter. Mit der Emigration 1987 nach Deutschland wird diese Muttersprache zur<br />

Exilsprache im Ursprungsland derselben, ein paradoxer Zustand, der sich in einer<br />

semantischen Präzision äussert, die die Autorin Herta Müller (*1953) auszeichnet.<br />

Da sich die Semantik mit Zeichen aller Art befasst, ist sie ein Teilbereich der Semiotik;<br />

weil ihr Fokus auf Zeichen der Sprache liegt, gilt sie als Teil der Linguistik. Im<br />

Zwischenbereich der beiden Disziplinen, im selbstgewählten Exil, verorten sich die<br />

Wortcollagen von Müller. Im Museum Langmatt sind 140 neue solcher Collagen zu<br />

sehen, die erstmals eine chronologische Reihung bilden und dabei eine autobiografische<br />

Erzählung andeuten. Seit über dreissig Jahren schneidet die Autorin Wörter und<br />

Bilderschnipsel aus und verwahrt sie in einem umfangreichen Archiv. Aus diesem<br />

schöpfend fügt sie ihre kleinformatigen Wortcollagen, deren poetische Sprengkraft<br />

in einem seltsamen Widerspruch zur visuellen Dürftigkeit der gehängten Bilder steht.<br />

Bereits in ihrem Werk ‹Der Mensch ist ein grosser Fasan auf der Welt›, 1986, entsteht<br />

zwischen der Schlichtheit des Geschilderten, Bauernweisheiten, die keine<br />

sind, Kapitel, die Nebensächlichem gewidmet sind wie Schlaglöchern oder Stopfnadeln,<br />

eine seltsame Diskrepanz zwischen dem Geschriebenen, dem Ungesagten und<br />

dem Nichtsagbaren, aus dessen Leerstellen sich eine fulminante Poetik entwickeln.<br />

Mit dem Erscheinen ihres Meisterwerks ‹Die Atemschaukel›, 2009, und dem Nobelpreis<br />

für Literatur im gleichen Jahr katapultiert sie sich ins internationale Rampenlicht.<br />

Und dennoch, das Gefühl, eine Sprache zu benutzen, die sich im Exil befindet,<br />

bleibt. Die erniedrigenden Erfahrungen der Einreise und die Bezüge zu einer<br />

kollektiven Vergangenheit äussern sich in bildlichen Gedichten wie: «Man kann so<br />

viel reden wie Schnee fällt /das Wirkliche fehlt /der Mund lässt mich allein / wenn<br />

er mein Leben erzählt.» Wie bei einem Comic das Eigentliche zwischen den Panels<br />

geschieht, so entfaltet sich die Sprachmacht bei Müllers Collagen in den Schnittstellen,<br />

dem «/» in diesem Text. Beim Weitergehen geht das Bild im Rahmen vergessen,<br />

die Sprache hallt nach. Damian Christinger<br />

→ ‹Herta Müller – Der Beamte sagte›, Museum Langmatt, bis 5.12. ↗ www.langmatt.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Herta Müller · Der Beamte sagte, <strong>2021</strong>, Ausstellungsansichten Museum Langmatt, Baden © ProLitteris<br />

BESPRECHUNGEN // BADEN<br />

73


Tiphanie Kim Mall — Mit der Kamera dazwischen<br />

Jugendliche, die gefilmt werden und sich selbst filmen, in ihren<br />

Refugien zu Hause, beim Zurechtmachen für den Ausgang, unterwegs,<br />

in der Bar. In einer fokussierten Schau zeigt der Berner<br />

Ausstellungsraum Milieu den neuen Film von Tiphanie Kim Mall,<br />

die 2020 den Helvetia Kunstpreis erhielt.<br />

Bern — Wie schon bei früheren Filmen begab sich Tiphanie Kim Mall (*1987) auch<br />

diesmal mit der Kamera in den eigenen Familienkreis: War es bei ‹Echo der Zeit›,<br />

2016/2017, das elterliche Umfeld in Basel und Reinach, für ‹Alogo›, 2019, der Reitclub<br />

ihrer Tante in der Nähe von Athen und 2020 eine Art Selbstporträt in der eigenen Wohnung<br />

aus Sicht ihrer ‹Hauskatze› mit aufgesetzter Kleinkamera,so war es diesmal die<br />

Clique ihres Halbbruders in der Basler Agglomeration. Dabei fällt auf, wie Mall die<br />

Kamera immer mal wieder aus der Hand gibt und die anderen filmen lässt, womit sie<br />

die Grenzen der Autorinnenschaft gekonnt verwischt, ohne sie gänzlich aufzugeben.<br />

In ‹Schwester› nun kommen neben dem Bruder ein Freund und Freundinnen –<br />

alle um die 18 Jahre alt – sowie die titelgebende Künstlerin selbst vor. Sie treffen<br />

sich zuhause, in lockerer Atmosphäre, «machen sich schön», rücken vor dem Spiegel<br />

ihre Frisuren zurecht, checken das Outfit; später üben sie gar den korrekten Catwalk.<br />

Um «dazuzugehören» lässt sich Tiphanie von den Freundinnen und vom Bruder<br />

schminken. Dann begleitet sie die Clique im Ausgang zum Höhepunkt des Abends,<br />

der Rundfahrt in einer Limousine zu beliebten Orten der Jugendlichen in der Umgebung,<br />

und schliesslich in eine Shisha-Bar. Ständig filmt sie oder wird gefilmt, die<br />

Selfie-Kultur erweiternd und dokumentierend, denn die Freundinnen und Freunde<br />

fotografieren sich auch immer wieder selber, posten, chatten. Die Handkamera-Aufnahmen<br />

vermitteln den Anschein des Echten, Authentischen, und tatsächlich gibt<br />

es keine Inszenierung und kein Drehbuch im eigentlichen Sinne. Aber die Künstlerin<br />

orchestriert ihren Film durchaus, gibt Anweisungen und dirigiert die Beteiligten an<br />

den verschiedenen «Drehorten».<br />

Eine stringente, allzu schlüssige Erzählung bleibt jedoch aussen vor. In ‹Schwester›<br />

verhallen manche Gespräche, verzerrt durch die Handykommunikation oder weil<br />

sie bruchstückhaft bleiben. Das Fragmentarische entspricht dem Zeitgeist und einer<br />

künstlerischen Qualität, wobei auch das Publikum gefordert ist. Durch Kameraeinsatz<br />

und Schnitt kreiert Tiphanie Kim Mall Filmgeschichten, worin sie selbst und ihre<br />

Beobachtungen, ihr Gespür für das Situative, für Ernst und Humor und die Befragung<br />

des Filmemachens deutlich werden. In den markanten und schlichten Räumen des<br />

Offspace Milieu, der seit 2020 von den drei Kunstschaffenden Selina Lutz, Livio Casanova<br />

und Hannes Zulauf kuratiert wird, kommt der neue Film von Tiphanie Kim<br />

Mall adäquat zur Geltung. Marc Munter<br />

→ ‹Tiphanie Kim Mall›, Ausstellungsraum Milieu, bis 27.11. ↗ www.milieu-digital.com<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Tiphanie Kim Mall · Schwester, <strong>2021</strong>, Filmstills, HD-Video, Farbe, Ton, 22’, Loop<br />

BESPRECHUNGEN // BERN<br />

75


Vanessa Billy — We Become<br />

Vanessa Billy setzt sich in ihren Arbeiten mit Fragen der Ökologie<br />

auseinander, mit Energiekreisläufen und den Auswirkungen<br />

menschlichen Handelns. Mit ihren klugen Arbeiten ist sie<br />

international erfolgreich. Das Kunsthaus Pasquart präsentiert<br />

die Künstlerin in einer grossen Einzelschau.<br />

Biel — Die Ausstellung beginnt bereits im Aussenraum und im Foyer, mit ‹Claws (Spider)›,<br />

<strong>2021</strong>: drei Mehrschalengreifer, wuchtige Eisenklauen, wie man sie von Schrottplätzen<br />

kennt. Der Titel rückt die Readymades in die Nähe des Animalischen. Die<br />

Assoziation «Schrottplatz» spielt darauf an, wie der Mensch die Umwelt verwertet<br />

und entwertet. Gedanken, die mitten hinein führen in das Universum von Vanessa<br />

Billy (*1978, Genf), das sich im zweiten Obergeschoss des Kunsthauses Pasquart<br />

entfaltet. In der 25 Meter langen Tischvitrine im Korridor hat die Künstlerin einen<br />

Sandstrand auf Augenhöhe installiert: ‹Desert Beach›, 2012–<strong>2021</strong>. Es ist nicht die Art<br />

von blassgoldenem Sehnsuchtsstrand, wie man ihn aus Reiseprospekten kennt. Der<br />

Sand ist dunkel, etwas grobkörnig und wirkt dadurch relativ natürlich – soweit ein<br />

Strand in einer Tischvitrine natürlich wirken kann. Auf dem Sand, zum Teil auch halb<br />

im Sand verborgen, liegen seltsame kleine Objekte: Finger, Garnelen, so rosarot, als<br />

wären sie gekocht, transparente Strukturen, die an leere Garnelenhülsen erinnern.<br />

Einige Objekte wirken ziemlich echt, andere sind aufgrund ihrer Materialität (z.B.<br />

Bronze oder Kaugummi) leicht als Artefakte erkennbar. Oder vielleicht doch nicht?<br />

Vanessa Billy spielt in dieser Arbeit mit der grossen menschlichen Bereitschaft, sich<br />

täuschen zu lassen und im Grenzgebiet zwischen Natürlichem und Künstlichem<br />

schnell die Orientierung zu verlieren.<br />

Die Strand-Installation bildet gewissermassen das Rückgrat der Ausstellung ‹We<br />

Become›. Eine Ausstellung, die zeigt, wie intensiv sich Vanessa Billy mit dem Themenkomplex<br />

Mensch und Umwelt befasst und wie sie dabei von ihren Erfahrungen im<br />

Umgang mit unterschiedlichen Materialien profitiert. Schweres Gerät wie die Mehrschalengreifer<br />

im Eingangsbereich setzt sie ebenso souverän ein wie zarte Vogelfedern<br />

oder Glas. Auf rosigen Inseln aus Kalziumkarbonat – dem Hauptbestandteil<br />

der Schalen von Meerestieren, Schnecken und Korallen – präsentiert Billy die miteinander<br />

korrespondierenden Glasarbeiten ‹Bones›, 2018, und ‹No Bones›, 2018. Die<br />

‹Bones› sind ein Haufen kleiner Glasobjekte, die an Knochen erinnern, an kümmerliche<br />

Überreste von etwas, das einmal ein Wirbeltier gewesen sein könnte (oder sogar<br />

ein Mensch). Die ‹No Bones› sind zarte Objekte, deren sanft bizarre Formen an<br />

wirbellose Tiere denken lassen. Die Doppelarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie<br />

wir verschiedene Lebensformen bewerten und ob Wirbeltiere ihren Platz weit oben in<br />

unserer Wertschätzung tatsächlich verdient haben, also:ob sie besser oder wichtiger<br />

sind als Wirbellose.<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Vanessa Billy · Bales, <strong>2021</strong>, Feder, Nylon-Netz, je 140 x 130 x 130 cm; Claws, <strong>2021</strong>, Stahl, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthaus Pasquart. Foto: Lia Wagner<br />

BESPRECHUNGEN // BIEL<br />

77


Immer wieder spielt die Ausstellung darauf an, wie menschliche Handlungsund<br />

Sichtweisen nicht nur die Umwelt verändern, sondern auch den menschlichen<br />

Handlungsraum. Unter dem Titel ‹Through and Through›, 2020, gestaltet die in Zürich<br />

lebende Künstlerin Vorhänge aus Kabeln, die vor zwei Türöffnungen von der Decke<br />

herabhängen, und zwar so, dass sie das oberste Viertel des Türrahmens blockieren.<br />

Ausserdem wurden am unteren Ende der Kabel Gummiisolierungen entfernt. Die<br />

Kupferlitzen liegen frei. Um nicht mit den offen liegenden Kupferkabeln in Berührung<br />

zu kommen, müssen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sich bücken.<br />

Der Mensch beugt sich vor der Technik, die er einst entwickelt hat, um sich das Leben<br />

leichter zu machen. Ein gerade in seiner Zurückhaltung gelungenes Bild.<br />

Die Ausstellung im Kunsthaus Pasquart zeigt Vanessa Billy als sehr engagierte,<br />

reflektierte, manchmal auch ironische Künstlerin. Sie verdeutlicht aber auch, wie<br />

schwierig es für Kunstschaffende sein kann, sich mit einem ebenso vieldiskutierten<br />

wie facettenreichen Themenkomplex wie Mensch und Umwelt zu befassen. Nicht immer<br />

gelingt es Billy, ihre Einsichten auszuarbeiten, ohne ins Didaktische abzudriften.<br />

Die Fotoarbeit ‹Stranded›, 2015, die ein Baby zeigt, das über Plastikabfälle krabbelt,<br />

könnte durchaus auch die Broschüre einer Umweltorganisation illustrieren.<br />

Immer wieder schafft Vanessa Billy jedoch beeindruckende, überzeugende Arbeiten,<br />

wie das Ensemble in der Salle Poma zeigt. Zum Beispiel die ‹Bales›, <strong>2021</strong>, riesige<br />

mit Vogelfedern gefüllte Netze, die wie das beängstigend üppige Ergebnis eines<br />

Fischzugs am Himmel wirken. Oder die raumgreifende Bodenarbeit ‹Chenille›, 2019:<br />

eine aus Silikon gefertigte, schwarze Traktorspur, die gerade dabei zu sein scheint,<br />

sich in einen grossen schlängelnden, kriechenden Organismus zu verwandeln. In<br />

dieser Reifenspur, die zu einem unberechenbaren Etwas mutiert, formiert sich erneut<br />

der Gedanke, dass sich alles, was die Menschheit unternimmt, um ihre Umwelt<br />

zu gestalten, eines Tages in der einen oder anderen Form auch gegen sie wenden<br />

könnte. Im Fall des Kabelvorhangs, unter dem man sich nur ein wenig ducken muss,<br />

mag das harmlos erscheinen. Das Reifenspur-Wesen wirkt da schon deutlich bedrohlicher.<br />

Alice Henkes<br />

→ ‹Vanessa Billy – We Become›, Kunsthaus Pasquart, bis 21.11.; ‹Vanessa Billy – Redevenir / We<br />

Become›, Hg. Pasquart Kunsthaus Centre d’Art, Biel, und Villa Bernasconi, Genf, erste Monografie<br />

der Künstlerin. ↗ www.pasquart.ch<br />

→ ‹Vanessa Billy – Redevenir›, Villa Bernasconi, Lancy, bis 14.11. (→ S. 52–55)<br />

↗ www.villabernasconi.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Vanessa Billy · Through and Through, 2020, Ausstellungsansicht Kunsthaus Pasquart. Foto: Lia Wagner<br />

BESPRECHUNGEN // BIEL<br />

79


Corsin Fontana — Verbindungen in die Tiefe<br />

Das Bündner Kunstmuseum fokussiert in einer Schau auf Corsin<br />

Fontanas Schaffen der letzten zehn Jahre. Darin finden die in<br />

Zyklen angelegten Werke zur grossartigen Entfaltung. ‹Scalafundas›,<br />

eine romanische Wortschöpfung des Künstlers, verweist<br />

auf Tiefe oder Abstufungen – auf Vielschichtigkeit.<br />

Chur — Die grossformatigen Bilder in Schwarz zu Beginn der Schau im Bündner<br />

Kunstmuseum mögen einen ersten Eindruck von kompositorischer Gleichform und<br />

formaler Geschlossenheit erwecken – er wird sogleich widerlegt. In stets neuen Variationen<br />

sind Gitterformen zu sehen, die die Anmutung eines Flechtwerks haben.<br />

Manchmal sind deren Streifen hermetisch aneinandergefügt, manchmal leuchtet<br />

dazwischen das weisse Leinengewebe des Malgrunds hervor. Die unterschiedlichen<br />

Gittergewebe versetzen die schwarzen Bilder in Schwingung. Diese Werkgruppe in<br />

Ölkreide, die seit 2003 entsteht, stellt die Einschreibung von Corsin Fontanas (*1944)<br />

reduktiver Malerei in kunsthistorische Kategorien wie die konkrete Kunst oder die<br />

Minimal Art in Frage. Wohl hat er hier Referenzpunkte, doch sein künstlerischer Weg<br />

führte ihn weiter. Es gilt, auf die Haptik seiner Bilder zu achten, die Materialität, die<br />

in den Vordergrund drängt. Die Ölkreide führt im Arbeitsprozess zu Verwerfungen an<br />

den Rändern der Farbbahnen, die die Bildstruktur bestimmen. Nahe am Bild lässt<br />

sich der Arbeitsprozess unmittelbar nachvollziehen: der schichtweise Farbauftrag,<br />

die Überlagerungen der Kreidebahnen zu dichten orthogonalen Strukturen oder die<br />

transparenten Schichtungen sowie die weissen Leerstellen – kleine Quadrate oder<br />

Schlitze, die zum Bildgrund führen. Fontanas Bildschöpfungen sind keine starren<br />

Kompositionen, sondern lebendige Strukturen, wie von Atem durchpulst.<br />

Organisches hat Fontanas früheres Schaffen geprägt, mit sogenannt kunstfremden<br />

Materialien hat er in den 1970er-Jahren Objekte geformt, Spinnengewebegegenstände<br />

oder Stäbe mit Schweinsblasen umwickelt, in der Anmutung von<br />

rituellen Gegenständen aus der Tiefe der Zeit. Von diesen frühen Arbeiten in der<br />

Ausstellung führt eine stringente Linie zu Fontanas aktuellem Schaffen. Klarheit der<br />

Form und sinnliche Ausstrahlung verbindet Objekte, Bilder und Zeichnungen.<br />

Und da ist noch eine weitere Ebene: Mit der Präsentation von Fontanas Sammlung<br />

von Musikkassetten aus dem arabischen Raum, insbesondere dem Maghreb,<br />

erhält sein Werk, wie dies das brillante zur Ausstellung erschienene Künstlerbuch<br />

illustriert, eine weitere Dimension. Auf vielen Reisen ist Fontana der arabischen Musik<br />

nahegekommen. Er hat sie eingewoben in sein Werk. Rhythmus und Klang erweisen<br />

sich als das Verbindende. Schon 1968 hat Fontana eine Serie von Aquarellen als<br />

‹Scalafundas› betitelt. In seinem aktuellen Schaffen ist er mit den dunklen Farbklängen<br />

und vielschichtigen Strukturen weiter eingetaucht in die Tiefe. Gabriele Lutz<br />

→ ‹Corsin Fontana – Scalafundas›, Bündner Kunstmuseum, bis 21.11. ↗ www.kunstmuseum.gr.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Corsin Fontana · Ohne Titel, 2020, Ölkreide auf Papier, 38 x 30 cm, Privatsammlung<br />

BESPRECHUNGEN // CHUR<br />

81


Cathy Josefowitz — Malerin der Bewegung<br />

Das Kunsthaus Langenthal zeigt das umfangreiche Werk von<br />

Cathy Josefowitz, die zu Lebzeiten kaum ausgestellt wurde. Nun<br />

vereint die Retrospektive ‹The Thinking Body› rund 110 Zeichnungen,<br />

Malereien, Collagen und choreografische Arbeiten. Im<br />

Zentrum der Körper und seine Bewegung im Raum.<br />

Langenthal — Die Arbeiten von Cathy Josefowitz (1956–2014) wirken höchst aktuell.<br />

Themen sind der Körper und seine Repräsentation, die Sexualität, die Auseinandersetzung<br />

mit sich und «dem Anderen» und nicht zuletzt die Suche nach der eigenen<br />

Identität. Prägend ist dabei immer das Körperliche. Und die Bewegung, sowohl im<br />

eigentlichen wie auch im übertragenen Sinn. In den USA geboren und in Genf aufgewachsen,<br />

wechselte die kosmopolite Künstlerin mehrmals ihren Wohnsitz und hinterliess<br />

nach ihrem Tod in Genf über 3000 Werke. Eine Auswahl davon ist nun in der<br />

Retrospektive in Langenthal zu sehen, die von der Kuratorin Elise Lammer und dem<br />

Kunsthaus Langenthal initiiert wurde. Sie reist danach zum Centre culturel suisse in<br />

Paris und zum MACRO Roma, die als Projektpartner beteiligt sind.<br />

Dreissig Skizzen aus Josefowitz’ Skizzenbüchern der 1980er eröffnen die Schau<br />

in Langenthal. Mit dem groben, aber dennoch präzisen Strich der Ölpastellkreide berühren<br />

die kleinformatigen Zeichnungen in ihrer Unmittelbarkeit, ihrer Direktheit –<br />

und in ihrer Ehrlichkeit. Teils durch kurze Textfragmente ergänzt, wie etwa «Avant le<br />

départ, 1979», lesen sich die Skizzen wie intime Gedanken, verortet in ihrer Biografie.<br />

Von der gleichen Direktheit zeugen die grossformatigen figurativen Malereien aus<br />

den 1970er-Jahren. Expressionistisch anmutend und manchmal in dunklen Farbtönen<br />

auf Leinwand gemalt, lassen sie eine eigenständige Malerin erkennen. Was sich<br />

bereits in den frühen Werken abzeichnet:ihr Gespür für Figuren, für Protagonistinnen<br />

und Protagonisten. Ihre Bilder werden zur Bühne, mal für ihre Katze, mal für eine<br />

Figur mit Baguette, ein weiteres Mal für sich und Romain, ihren damaligen Partner.<br />

Exemplarisch für ihr Werk ist das Ölbild ‹Sans titre› von 1979: ein abgewandter<br />

Mann in gelbem T-Shirt,mehr tanzend als gehend, vor einem grün-blauen Blätterhintergrund.<br />

Hier wird Josefowitz’ Auseinandersetzung mit dem Menschen in Bewegung<br />

deutlich, mit dem Tanz, den sie Ende der 1970er-Jahre zuerst in den USA, später in<br />

England studierte. Wie die Künstlerin 1986 in einem Interview sagte, beeinflussen<br />

sich in ihrer Arbeit Tanz und Malerei gegenseitig. Ihre Werke entstünden aus einer<br />

Bewegung, aus dem Tanz, «aber ich schöpfe aus den Bildern in meinem Kopf». Als<br />

Choreografin – 1987 zog sie für ein Choreografiestudium nach Amsterdam – führte<br />

sie diese Fäden nicht nur zusammen, sondern auch weiter, wie die Videodokumentationen<br />

in der sehenswerten Ausstellung zeigen. Vanessa Simili<br />

→ ‹Cathy Josefowitz – The Thinking Body›, Kunsthaus Langenthal, bis 14.11. ↗ kunsthauslangenthal.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Cathy Josefowitz · Le Tire-bouchon, 1975, Öl auf Karton, 100 x 79,5 cm, Courtesy Sammlung Pierre<br />

Sebaste Josefowitz<br />

BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL<br />

83


Daniela Keiser — London: Being in the Library<br />

Das Kunstmuseum Olten nimmt sich in seinen Herbstausstellungen<br />

der Trias Kunst – Architektur – Fotografie an. In Daniela<br />

Keisers Arbeiten bleibt die Architektur mit grossem A dabei im<br />

Hintergrund. Sie überlässt den Raum den flüchtigen Momenten,<br />

fotografisch eingefangen und haptisch reproduziert.<br />

Olten — Das Kunstmuseum in Olten bekommt einen Neubau. Und den braucht es<br />

auch: Aktuell muss der Hauptraum im Erdgeschoss als Ausstellungssaal und auch<br />

als Empfang und Museumsshop herhalten. Ein Glücksfall für die titelgebende Arbeit<br />

‹London – Being in the Library› der Schweizer Künstlerin Daniela Keiser (*1963).<br />

Ein regelmässiges Raster mit Fotografien zieht sich über die drei verfügbaren<br />

Wandflächen. Sie zeigen immer wieder das gleiche Motiv: die Whitechapel Road im<br />

Londoner East End. Zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten lässt sich verfolgen,<br />

wie Marktstände auf- und wieder abgebaut werden, wie die Menschenmenge anschwillt<br />

und abflaut, mal Regen, mal Schnee auf den glänzenden Asphalt fällt, der<br />

über die Jahre hinweg von unzähligen Füssen blank geschliffen wurde. Die geparkten<br />

Lieferwagen scheinen genauso unbeweglich wie die etwas heruntergekommene viktorianische<br />

Blockrandbebauung am rechten Bildrand. Die Fotografien haben etwas<br />

Flüchtiges, Beiläufiges, das im Widerspruch steht zur Beharrlichkeit der Repetition.<br />

Aufgenommen hat sie Keiser mit einem Smartphone durch verschiedene Fenster des<br />

vom Stararchitekten Sir David Adjaye erbauten «Idea Store». Doch der auffällige gläserne<br />

Bau bleibt im Hintergrund. Der Künstlerin in London gleich spiegelt sich die<br />

Besucherin in Olten im Fensterglas der Fotografien und wird auf sich selbst zurückgeworfen.<br />

Es ist an ihr, die einzigartige Atmosphäre in dieser zeitgenössischen Interpretation<br />

einer Bibliothek und ihre Bedeutung für das Quartier zu erspüren.<br />

Diese Beobachterposition wird in der Installation ‹Happy Birthday› aufgelöst.<br />

Monochrome Heliogravuren zeigen einen Tortenwagen,mit Ballonen und Rüschen behängt,<br />

der während einer ausgelassenen Feier über einen getigerten Teppich gerollt<br />

wird. Die aufgeregte Stimmung im Bild wird durch die Reproduktion in unterschiedlichen<br />

Rottönen zusätzlich gesteigert. Als Kontrast dazu blickt die letzte Installation<br />

‹Cyanogarten 5› in eine ruhige, griechische Kulturlandschaft. Die als Cyanotypie entwickelte<br />

Fotografie ist in ein raumgreifendes Raster aus Hadernpapier mit weichen<br />

Büttenrändern aufgeteilt. Es ist beinahe eine Idylle, wären da nicht die dunklen Flecken,<br />

die durch aufziehende Wolken auf die Olivenhaine geworfen werden. Der Gegensatz<br />

der warmen Landschaft zum kalten Blauton löst ein leises Befremden aus,<br />

das verhindert, dass das Bild gänzlich zum Fenster wird. Viviane Ehrensberger<br />

→ ‹Daniela Keiser – London: Being in the Library›; Kunstmuseum Olten, bis 14.11.; Publikation mit Fotografien<br />

von Daniela Keiser und einer Konversation mit David Adjaye und Philip Ursprung (Englisch),<br />

Park Books, <strong>2021</strong>; parallel dazu: ‹Iwan Baan – Momentum of Light› ↗ www. kunstmuseumolten.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Daniela Keiser · Library – Idea Store, 321 Whitechapel Road, Shadwell, 2020, Einzelbild aus raumgreifender<br />

Fotoinstallation (Lamda-Prints), 152-teilig, je 30,6 x 25,6 cm (Blatt), Courtesy Galerie Stampa,<br />

Basel. Foto: Kaspar Ruoff<br />

BESPRECHUNGEN // OLTEN<br />

85


Laura Grisi — Die Vermessung der Zeit<br />

Das Muzeum Susch zeigt die erste grosse Retrospektive seit<br />

dem Tod von Laura Grisi 2017. Mit dem Sinnbild der «Reise» verweist<br />

die Schau dabei nicht nur auf Grisis unzählige Arbeitsund<br />

Aufenthaltsorte von Paris bis Polynesien, sondern auch auf<br />

die künstlerische Vielfalt ihrer ersten Jahrzehnte.<br />

Susch — Die Beschäftigung mit der unendlichen Ausdehnung des «Möglichkeitsraums»<br />

der Kunst, so der Ausstellungstext, charakterisiere das Werk der gebürtigen<br />

Griechin Laura Grisi (1939–2017). Dabei interessierte sie sich für das, was wir nicht<br />

«erfassen» können, spürt ihm in ihrem Werk der 1960er- und 1970er-Jahre in grundsätzlicher<br />

Weise nach: etwa wenn sie am Strand sitzt, um jedes Sandkorn einzeln zu<br />

zählen. Dabei eröffnen sich Bedeutungsebenen vom Sediment über die Serie bis zu<br />

Sisyphos. ‹The Measuring of Time› heisst die Arbeit von 1969. Sie ist titelgebend für<br />

die Schau in Susch, die auf jene produktiven Schaffensjahre Grisis fokussiert.<br />

Für Grisi, die in Rom und Paris studiert hatte, waren die Reisen nach Afrika, Südamerika<br />

und Polynesien ab Ende der 1950er-Jahre der entscheidende Wendepunkt.<br />

Sie führte ein Leben als «Nomadin», so die Ausstellung, wobei die Reisen ihren Blick<br />

für ein Denken ausserhalb europäischer Paradigmen öffnete und die «Erkundung<br />

eines kosmischen Denkens» anstiess. Grundsätzliche Fragen nach Repräsentation,<br />

(weiblicher) Identität und kosmologischen Konstanten wurden aufgeworfen.<br />

Dabei begann Grisis Weg – zu Beginn der Ausstellung nur kurz gezeigt – mit der<br />

Fotografie als Mittel serieller Dokumentation auf ihren Reisen. Danach schuf sie<br />

die typischen variablen, will heissen «verschiebbaren» Malereien. Sie zeigen etwa<br />

«Durchblicke» oder abstrahierte Landschaften, wie das an die Sprache der Pop Art<br />

erinnernde Diptychon ‹Landscape Omaggio a Gainsborough› von 1966. Dennoch wirken<br />

die Werke dieses Typs, teilweise auch auf Plexiglas und um Neonröhren ergänzt,<br />

vergleichsweise eindimensional. Im ersten Obergeschoss folgen die sehr viel dynamischeren<br />

Installationen: ‹40 Knots› von 1968 setzt die Besuchenden physisch der<br />

Windstärke aus. Auf einem 16-mm-Film ist die Künstlerin mit Windmesser am Strand<br />

beim Aufzeichnen der besagten 40 Knoten zu sehen. Gegen Mitte der 1970er werden<br />

diese Versuche systematisiert sowie konzeptualisiert. So zeigt die 1975 entstandene<br />

Fotostrecke ‹Hypothesis about Time› 360 Zustände einer Stoppuhr. ‹Pebbles› von<br />

1972 hält die Permutationen von vier Steinen im Sand in 150 Fotografien und filmisch<br />

fest. Damit untersucht Grisi die Voraussetzungen für menschliche Wahrnehmung<br />

und Wissen auf Grundlage von Mathematik oder Sprache.<br />

Die Schau fächert das breite Werk von Grisi gekonnt auf, das neben der künstlerischen<br />

Qualität besonders durch die vielfältigen Variationen fasziniert, wobei das<br />

Booklet für eine nachvollziehbare Chronologie sehr hilfreich ist. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹Laura Grisi – The Measuring of Time›, Muzeum Susch, bis 5.12. ↗ www.muzeumsusch.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Laura Grisi · East Village, 1967, Acryl auf Leinwand, Neon, Plexiglas, Alu, 163 x 167 x 22 cm, Courtesy<br />

Estate Laura Grisi und P420, Bologna. Foto: Carlo Favero<br />

BESPRECHUNGEN // SUSCH<br />

87


Antje Majewski und Paweł Freisler — Immer wieder der Apfel<br />

Der Apfel in seiner Vielfalt ist Symbol für den Kreislauf des<br />

Lebens und verweist auf das Ausmass heutiger Landwirtschaftsproduktion.<br />

Antje Majewski und Paweł Freisler – zwei<br />

Kunstschaffende, die sich nie begegnet sind – initiierten dazu<br />

2014 ein Ausstellungsprojekt, das jetzt in Thun zu sehen ist.<br />

Thun — Der Titel hält, was er verspricht: Äpfel, so weit das Auge reicht, in allen Räumen<br />

des Kunstmuseums Thun. Als Vanitas-Symbol steht der Apfel nicht nur für<br />

Fruchtbarkeit und Fülle, sondern kippt alsbald ins Vergängliche, schrumpelt und<br />

verfärbt sich in seiner Überreife in ein unansehnliches Braun. In ihrer vollen Pracht<br />

jedoch erinnert die Frucht daran, als Kind einen Pausenapfel in den Händen gehalten<br />

zu haben – denn das gilt bis heute: An apple a day keeps the doctor away.<br />

Bereits strömt der süssliche Duft des Apfelornaments in die Nase, das die Berliner<br />

Künstlerin Antje Majewski (*1968) zusammen mit dem Team des Kunstmuseums<br />

im grossen Saal auf dem Boden ausgelegt hat. Das von ihr und dem Polen Paweł<br />

Freisler (*1942) initiierte Projekt wurde seit 2014 – gemäss dem programmatischen<br />

Untertitel ‹Immer und immer und immer wieder› – an mehreren Orten umgesetzt und<br />

vereint Werke von Kunstschaffenden unterschiedlicher Generationen. Gezeigt werden<br />

beispielsweise Apfelsaftflaschen mit Etiketten des Amerikaners Jimmi Durham<br />

(*1940), die als Multiple an der documenta 13 verkauft wurden.<br />

Besonders stechen jedoch die Arbeiten der Schweizer Künstler Brigham Baker<br />

(*1989) und Didier Rittener (*1969) heraus, die explizit für die Thuner Schau dazugekommen<br />

sind: In neun grossformatigen Fotografien sind Bakers Naturbeobachtungen<br />

anzutreffen, die den Apfel als sakrales Motiv erscheinen lassen. Die Zeitlichkeit<br />

wird anhand des Reifezustands der Frucht erahnbar. Bei Rittener steht die Verdichtung<br />

von kunsthistorischen Referenzen im Zentrum, die sich des Urthemas des Sündenfalls<br />

annehmen. Seine monumentale Waldlandschaft legt Fährten zu Motiven<br />

aus fünf Jahrhunderten. Zudem können die Besuchenden einer Marktsituation gleich<br />

Offsetdrucke von Rittener kaufen, deren Preise sich an der Anzahl Äpfeln auf den<br />

Papieren orientieren. Des Weiteren sind Dokumentarvideos von Majewski zu sehen,<br />

die künstlerische, wissenschaftliche sowie auch politische und kulturhistorische Bezüge<br />

aufgreifen. Mal kommt ein Thuner Landwirt zu Wort, ein andermal ein Umweltwissenschaftler<br />

der ETH. Während der Akt der Baumpflanzungen in früheren Zeiten<br />

oftmals einen rituellen Charakter hatte und die Partizipation der Stadtbevölkerung<br />

dabei stets von zentraler Bedeutung war, scheint es in Thun eher um kontemplative<br />

Aspekte zu gehen. Im Fokus steht das Betrachten des Apfels als mehrschichtiges Objekt<br />

unterschiedlicher Projektionen und künstlerischer Darstellungen. Katrin Sperry<br />

→ ‹Der Apfel – Eine Einführung. (Immer und immer und immer wieder).›, ein Projekt von Paweł Freisler<br />

und Antje Majewski, bis 28.11. ↗ www.kunstmuseumthun.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Antje Majewski · Apfelornament, <strong>2021</strong>, diverse Bioäpfel aus der Region, Masse variabel © ProLitteris<br />

Didier Rittener · Les pommiers ou indécente fôret, 2014–2016, Bleistift auf Papier (Claire Fontaine),<br />

180,8 x 390 cm, nach Andrea Mantegna, Hieronymus Bosch, Albrecht Dürer, Michelangelo, Peter Paul<br />

Rubens, Henri Rousseau u.a.; im Vordergrund: Donnez-vous la peine, <strong>2021</strong>, Installation mit 28 Offsetdrucken<br />

à 300 Exemplaren auf Paletten sowie 500 Blatt Verpackung. Fotos: Georg Rechsteiner<br />

BESPRECHUNGEN // THUN<br />

89


Su Hui-Yu — Weisse Jungfrauen und die Kraft des Theaters<br />

In der Kunsthalle Winterthur zeigt der taiwanesische Künstler<br />

Su Hui-Yu zwei filmische Arbeiten, die ein westliches Publikum<br />

in die Geschichte des chinesischen Theaters, in queere asiatische<br />

Revolutionen und die Abgründe der menschlichen Liebe<br />

eintauchen lassen.<br />

Winterthur — Im Sanzhi-Quartier in Taipeh steht ein kleines Museum, das Kinder und<br />

Erwachsene glücklich macht. Das Li Tien-Lu Handpuppenmuseum zeigt nicht nur<br />

Artefakte wie Puppen, Bühnenbilder und Libretti, sondern stellt auch eine voll funktionsfähige<br />

Bühne zur Verfügung, auf der die kleinen Besucherinnen und Besucher<br />

alte Stücke lustvoll neu interpretieren können. Da kann es vorkommen, dass eine<br />

ätherische Schönheit des alten Kaiserhofs auf Spiderman trifft. In solchen Momenten<br />

tut es dem Vergnügen des westlichen Besuchers keinen Abbruch, dass er kein Wort<br />

von dem versteht, was gesprochen wird, und auch nicht, dass er wie ein Analphabet<br />

keines der Zeichen entziffern kann, die den skizzierten Stücken zugrunde liegen.<br />

Ein ähnliches Vergnügen bietet sich momentan in der Kunsthalle Winterthur.<br />

Die äusserst präzise inszenierte filmische Theaterwelt, in die uns Su Hui-Yu (*1976,<br />

Taipeh) auf mehreren Bildschirmen in zwei Räumen eintauchen lässt, ist sowohl von<br />

den klassischen chinesischen Stücken seiner Heimat und der Avantgarde-Tradition<br />

Taiwans seit den 1970er-Jahren inspiriert als auch von einer globalen Bildsprache<br />

durchzogen, in der sich queere Ästhetik, Manga und Kung-Fu-Filme vermischen. Die<br />

Produktion, die der Künstler für die Performa-Biennale 2019 in New York entwickelte,<br />

findet nun in Winterthur zu einer musealen Form, die wieder einmal zeigt, dass das<br />

kleine Team um Kurator Oliver Kielmayer weit über seiner eigentlichen Gewichtsklasse<br />

boxt und gewinnt.<br />

Auch wenn man wenig über Taiwan, China und seine kulturelle Geschichte weiss,<br />

findet sich ein Zugang zu den beiden Werken ‹The White Waters› und ‹The Women’s<br />

Revenge›. ‹The White Waters› spielt mit der Ästhetik neuerer Kung-Fu-Filme wie<br />

‹Crouching Tiger, Hidden Dragon› von Ang Lee, die auch hier einem breiten Publikum<br />

bekannt sind. ‹The Women’s Revenge› knüpft an Motive an, wie sie Quentin Tarantino<br />

in den Westen brachte. Su Hui-Yu übersteigert diese Bildsprache präzise, bewusst<br />

und raffiniert und bringt sie so zurück in den Schoss des Theaters, das von<br />

der Überbetonung bestimmter Elemente, Überzeichnung wichtiger Momente und der<br />

Fallhöhe zwischen Pathos und Inhalt lebt. Das Puppentheater, wie es im Li Tien-Lu<br />

Museum gezeigt wird, bietet für die Transformation in das bewegte Bild eine Blaupause,<br />

die das Klassische mit den Möglichkeiten des Virtuellen verwebt. So wird die<br />

alte Legende von der weissen Prinzessin zu einer transkulturellen und zeitgenössischen<br />

Meditation über die Abgründe und Höhepunkte der Liebe. Damian Christinger<br />

→ ‹Su Hui-Yu›, Kunsthalle Winterthur, bis 14.11. ↗ www.kunsthallewinterthur.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Su Hui-Yu · The White Waters, 2019, Ausstellungsansichten Kunsthalle Winterthur, <strong>2021</strong><br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

91


Maya Bringolf — Dystopische Symbiose<br />

In ihrer aktuellen Ausstellung ‹Light Up› entwirft Maya Bringolf<br />

postapokalyptische Szenarien und stellt mit verfremdeten Alltagsobjekten<br />

die unausweichlichen Fragen unserer Zeit: Fragen<br />

nach Kapitalismus, Warenkreisläufen und nach dem Einfluss<br />

des Menschen auf die Erde.<br />

Zürich — Verschmolzene Plastikstühle hängen von der Decke; perforierte Teppiche<br />

sind an den Wänden angebracht; verbrannte, mit Lüftungsrohren durchbohrte Bürostühle<br />

stehen im Raum. Unbehaglich ist der Anblick dieser Rohre, die durch das dichte<br />

Polster, die rigide Oberfläche der Stühle dringen, auf der einst ein Körper sass.<br />

Der arbeitende Körper, der sich der kapitalistischen Logik beugt, effizient und leistungsfähig<br />

zu sein hat, gewinn- und profitorientiert. Maya Bringolf (*1969, Schaffhausen)<br />

macht in ihrer aktuellen Ausstellung Abhängigkeiten und Machtstrukturen<br />

sichtbar, die unseren Alltag prägen und Objekten eingeschrieben sind. Man denke an<br />

den Bürostuhl, der so entworfen wurde, dass man möglichst lange auf ihm verweilen<br />

mag. Und um diesen Bürostuhl winden sich nun Rohre wie Gedärme, vereinen sich<br />

mit ihm in einer dystopische Symbiose. Gleichzeitig lässt Maya Bringolf dieses verwobene<br />

System kollabieren, indem sie die Stühle in einem verlassenen Steinbruch in<br />

Brand setzte. Das, was von ihnen übrig blieb, bearbeitete sie mit Epoxidharz. In diese<br />

postapokalyptischen Denkräume, welche die Künstlerin uns eröffnet, fügen sich die<br />

ebenfalls mit künstlichem Harz verfestigten Kleidungsstücke nahtlos ein, die wie ein<br />

antikes Relief aus den Wänden der Galerie Bromer ragen. Was sich einst weich um<br />

den Körper schmiegte, ist nun starr und dysfunktional. So bleibt auch der Körper abwesend,<br />

scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Eine Abwesenheit, die ihrerseits von<br />

den Teppichen verdeutlicht wird, deren grosse und kleine Löcher sie nach und nach<br />

zu zermürben drohen.<br />

Die Ausstellung ‹Light Up› hat einen gesellschaftskritischen Unterton, der kaum zu<br />

überhören ist. Maya Bringolf visualisiert mit ihren verfremdeten Objekten jene gesellschaftlichen,<br />

politischen oder wirtschaftlichen Glaubenssysteme, die unsere Gegenwart<br />

prägen. Ein Beispiel dafür ist das grossformatige Hängeobjekt ‹Skeleton›. Dieses<br />

besteht aus weissen Plastikstühlen, wobei die günstig hergestellten und weit verbreiteten<br />

Produkte auf globale Handelswege verweisen;auf die Warenkreisläufe, zu denen<br />

wir jeglichen Bezug verloren haben; auf den daraus resultierenden Einfluss des Menschen<br />

auf die Erde. Heute wiegt die menschengemachte Masse mehr als die Masse<br />

aller Lebensformen. Es handelt sich dabei um 1,1 Billionen Tonnen, wie eine Studie im<br />

Fachjournal ‹Nature› belegte. Auf dieses Dilemma unserer Zeit verweist Maya Bringolf<br />

und macht uns nachdenklich, ohne moralisierend zu sein. Giulia Bernardi<br />

→ ‹Maya Bringolf – Light Up›, Galerie Bromer, bis 6.11. ↗ www.galeriebromer.com<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Maya Bringolf · Skeleton, <strong>2021</strong>, geschmolzene Monoblockstühle, 300 x 105 x 85 cm, Courtesy Galerie<br />

Bromer. Foto: Serge Hasenböhler<br />

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93


Fractured Spine — Kunst als Widerstand<br />

Wer nicht davon betroffen ist, kann sich kaum vorstellen, was<br />

staatliche Repression für das Leben bedeutet. Die Ausstellung<br />

‹Fractured Spine› thematisiert den Kampf um freie Meinungsäusserung,<br />

um Menschenrechte und deren Verletzung – und<br />

zeigt, wie Kunst zur Widerstandsform gegen Unterdrückung wird.<br />

Zürich — «Selbst wenn wir gefangen sind,haben wir beide Hände an deinem Kragen.»<br />

So lautet die Schlagzeile auf der Frontseite der handgeschriebenen Zeitung, welche<br />

die kurdische Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan zusammen mit Mitinsassinnen<br />

während ihrer Haft im Frauengefängnis in Mardin, Türkei, angefertigt hat. ‹Özgür<br />

Gündem – Zindan N°2› ist ein Akt des künstlerischen Protests und der Solidarität. Es<br />

ist eine Reaktion auf die von der türkischen Regierung angeordnete Schliessung der<br />

prokurdischen Zeitung Özgür Gündem im August 2016 und die anschliessende Inhaftierung<br />

vieler Journalistinnen und Redaktionsmitglieder. Die Schlagzeile adressiert<br />

den staatlichen Machtapparat, die Artikel der Gefängnisausgabe handeln von den<br />

Insassinnen, dem Druck, dem sie ausgesetzt sind, und den Rechtsverletzungen im<br />

Gefängnis. Im Geheimen angefertigt und rausgeschmuggelt, erzählt die Zeitung eine<br />

übergeordnete Geschichte kollektiver Kreativität und Entschlossenheit als Antwort<br />

auf Unterdrückung.<br />

Neben Zehra Doğan zeigt die Ausstellung ‹Fractured Spine› Werke von über einem<br />

Dutzend Künstlerinnen und Künstlern aus der Türkei sowie von Schweizer und internationalen<br />

Kunstschaffenden, darunter auch Hito Steyerl und !Mediengruppe Bitnik.<br />

Alle erzählen aus einer betroffenen oder solidarischen Perspektive von Formen des<br />

Widerstands gegen staatliche Zensur und Unterdrückung und schaffen Sichtbarkeit<br />

für Anliegen, die mit politischer Gewalt bekämpft werden. Der Fotograf Hüsamettin<br />

Bahçe etwa porträtiert in der Serie ‹Peace Mothers› Frauen der gleichnamigen Friedensinitiative,<br />

die 1999 von 15 kurdischen, türkischen und georgischen Müttern gegründet<br />

wurde. Mit gewaltfreien Mitteln fordern sie Frieden zwischen den verschiedenen<br />

ethnischen Gruppen, wofür sie wiederholt angeklagt und verurteilt wurden.<br />

Organisiert wird die Ausstellung vom Verein MigrArt, einer Initiative von geflüchteten<br />

Kunstschaffenden in Zürich. Ausstellungskurator Niştiman Erdede lebt seit 2008<br />

als politischer Migrant in der Schweiz. Politischer Aktivismus für Menschenrechte<br />

ist seit über zwanzig Jahren Teil seines Lebens. Die Zusammenstellung der Werke ist<br />

daher auch mehr als eine reine Konzeptauswahl. Hinter jeder künstlerischen Position<br />

stecken eine persönliche Beziehung und eine politische Verbundenheit zwischen<br />

dem Kurator und dem Kunstschaffenden. Die Ausstellung ‹Fractured Spine› an sich ist<br />

deshalb für Niştiman Erdede eine Form des politischen Widerstands. Sarah Merten<br />

→ ‹Fractured Spine – Widerstand durch Sichtbarkeit von Zensur in Journalismus und Kunst›, Photobastei<br />

2.0, Zürich, 28.10.–18.11. ↗ www.migrart.ch/fractured-spine<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Zehra Doğan · Özgür Gündem – Zindan N°2, 2016, Gefängnis Mardin, Kollektivarbeit zur Anprangerung<br />

der Schliessung der Zeitung Özgür Gündem im August 2016. Handgeschriebene Zeitung, Bleistift,<br />

Kugelschreiber, Filzstift, Farbe auf Packpapier, 55 x 39 cm. Foto: Jef Rabillon<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

95


Wohin? Künstlerische Investigationen — Jenseits des Museums<br />

Es gibt Ausstellungen, in denen mehr Lese- als Sehkompetenz<br />

gefragt ist. Auch das Helmhaus geizt in der aktuellen Schau<br />

nicht mit Texten. Dennoch bieten die multimedial bespielten<br />

Räume ein immersives Erlebnis, indem sie drängende Fragen<br />

stellen und das Publikum zur Interaktion verleiten.<br />

Zürich — Was macht Freude? Was macht Angst? Und ab wann gilt etwas als Folter?<br />

Im Helmhaus greifen sieben Positionen mit installativen Arbeiten sozial- und umweltpolitische<br />

sowie juristische Themen auf, die zum Ausstellungstitel mit der Frage<br />

‹Wohin?› führen. Wohin führen uns rechtlich bindende Vorschriften wie das Nachrichtengesetz?<br />

Wohin gleiten wir infolge der Klimakrise ab? Und wo erleben wir trotz<br />

allem Glück? In der Kunst, meint ein interviewter Künstler in Maria Pomianskys Filmessay:<br />

«Everybody is jealous, because artists are busy with their favourite thing.»<br />

Weniger von Glück als von Leid handelt ‹Scheinwerfer an›, <strong>2021</strong>. Hier thematisiert<br />

das Kollektiv #BigDreams die von diversen Instanzen als Folter bezeichnete Verwahrung<br />

des Strafgefangenen Brian Keller, schweizweit bekannt unter dem Pseudonym<br />

Carlos. Inspiration zum Titel der Arbeit bot eine Korrespondenz: Das Generalsekretariat<br />

der Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich forderte das Kollektiv<br />

zum Schutz des Häftlings auf, die «Scheinwerfer auszuschalten». Einen Eindruck von<br />

der beklemmenden Enge, die den Lebensalltag von Brian prägt, vermitteln in der Ausstellung<br />

schmale Korridore. Sie führen zu einer Zelle, die mit ihren schaumstoffverkleideten<br />

Wänden an einen Verhörraum erinnert. Neben einem Stapel handgeschriebener<br />

Zettel von Brian ragt ein Mikrofon in den Raum. Dort hineinsprechend, können<br />

die Besuchenden dem isolierten Gefängnisinsassen eine Botschaft übermitteln.<br />

Eine aktive Rolle weist auch Nadia Leonhard dem Publikum zu: In ‹observe-observed›,<br />

2019,kann man einer performenden Person vorschreiben,wen sie im öffentlichen<br />

Raum stalken soll. Ein an die Wand projiziertes Video zeigt die Verfolgung in Echtzeit<br />

und macht Besucherinnen und Besucher zu Akteurinnen und Zeugen zugleich. Ethische<br />

und rechtliche Fragen über die Beschattung von Personen drängen sich auf.<br />

Während Leonhards Performance von ephemerer Natur ist, hinterlässt Anissa<br />

Nussbaumers bleibende Spuren auf der Haut: Sie sticht all jenen, die sich der eigenen<br />

Angst stellen wollen, ein Zeichen unter die Haut. Diejenigen, die sich lieber zur<br />

eigenen Angst bekennen, können sich auf einem Fan-Tisch mit käuflichen Fear-to-<br />

Go-Accessoires wie T-Shirts und Baseballmützen eindecken.<br />

Mit der aktuellen Schau lässt das Helmhaus Kunst und Alltag miteinander verschmelzen.<br />

Hier will Kunst nicht schöner Schein sein, sondern Zeigefinger, Fragezeichen<br />

und Diskussionsplattform. Indem die gezeigten Positionen buchstäblich den<br />

musealen Rahmen sprengen, eröffnen sie einen politischen Diskurs. Tiziana Bonetti<br />

→ ‹Wohin? Künstlerische Investigationen›, Helmhaus, bis 14.11. ↗ www.stadt-zuerich.ch/helmhaus<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


#BigDreams · Scheinwerfer an, <strong>2021</strong>, Mixed Media, Ausstellungsansicht Helmhaus Zürich.<br />

Foto: Zoe Tempest<br />

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97


Chris Bünter & Tashi Brauen — Zusammenarbeit in drei Akten<br />

Infolge des Lockdowns entstand eine überraschende Zusammenarbeit<br />

von Chris Bünter und Tashi Brauen. In ihrer Adaption<br />

des Cadavre-Exquis-Verfahrens dienten DU-Magazine als<br />

Grundlage für das kollaborative Pingpong, das zu äusserst vielfältigen<br />

Kombinationen aus Collage und Monotypien führte.<br />

Zürich — Wo in Basel der Fluss Wiese, Wohnblöcke und Schienenstränge von Hafenanlagen<br />

trennt, steht im Niemandsland ein unscheinbares Häuschen. Es ist an diesen<br />

dunklen Oktobertagen nicht zu übersehen, leuchtet es doch von innen heraus<br />

gleich einer Laterne. Die komplexen Collagen aus bedruckten Blättern an den Scheiben<br />

wirken als Bildträger und schirmen den Ausstellungsraum des Artachment Art<br />

Space, welchen das ehemalige Zollhäuschen beherbergt, zugleich ab.<br />

‹cadavre DU, 2. Akt› von Chris Bünter (*1961) und Tashi Brauen (*1980) ist der<br />

zweite Teil der Ausstellungsreihe, die aus ihrer Zusammenarbeit hervorgegangen ist.<br />

Diese wurzelt im Lockdown, als Brauen in seinem Zürcher Atelier auf das vorgefundene<br />

Material zurückgeworfen war: alte DU-Ausgaben, mit denen er experimentierte<br />

und einfache «Klatschbilder» gestaltete. Die aufgefalteten Blätter erinnerten entfernt<br />

an Rorschachtest-Bilder und animierten den besuchenden Bünter, Arbeiten<br />

mitzunehmen und daran weiterzuarbeiten. Bünter nutzte dabei nur Grundformen,<br />

die er ausschnitt und umgekehrt einklebte – im reich bebilderten Magazin eine geschickte<br />

Strategie. Sie sprechen von einer Interpretation des Cadavre-Exquis-Verfahrens,<br />

einer Technik des Surrealismus, wo durch Kollaboration gemeinsame Werke<br />

entstanden – am bekanntesten ist das gefaltete Blatt, auf dem der jeweils verborgene<br />

Teil einer Zeichnung blind ergänzt wird. So verbinden sich mit Brauen, der eher<br />

experimentell-kreativ vorgeht, und Bünter, der von diskursiven Ansätzen ausgeht,<br />

zugleich zwei ganz unterschiedliche Praxen.<br />

Die Präsentation der komplexen Blätter wird immer auch in ihrer räumlichen Anordnung<br />

durchdacht: Im 2. Akt in Basel dienen die Fenster als Membran zwischen<br />

innen und aussen, wobei die «Rückseite» innen sichtbar wird. Die ursprünglichen<br />

Doppelbogen sind dabei weitgehend aufgetrennt, was im 1. Akt im Kunstraum Dreiviertel<br />

in Bern noch anders war. Im Ladenlokal mit grosser Scheibe gegen die Strasse<br />

wurden die Doppelblätter als Fries gehängt, mit der «Rückseite» nach aussen. Zur<br />

Reflexion über Präsentationsformen gehört auch, dass pro Ort 20 signierte Editionen<br />

der Serie publiziert werden, am Ende 60, wobei 15 davon eine Originalarbeit beiliegt.<br />

Der 3. Akt wird im <strong>November</strong> im Last Tango in Zürich in der Gruppenschau ‹Put-tobed›<br />

mit Michael Günzburger, Kong Chun Hei, Clare Kenny, Valentina Pini und Sabine<br />

Schlatter zu sehen sein. Diese wird sich um die Erweiterung des drucktechnischen<br />

Experiments von Collagen, Zeichnung und Skulptur drehen. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹Put-to-bed›, Gruppenausstellung, Last Tango, 5.11.–18.12. ↗ www.lasttango.info<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Chris Bünter & Tashi Brauen · The Clock, <strong>2021</strong>, Monotypie und Collage, 30,5 x 50,7 cm, aus: cadavre DU,<br />

1. Akt, Kunstraum Dreiviertel<br />

Chris Bünter & Tashi Brauen · o.T. 2 (verso), <strong>2021</strong>, Monotypie und Collage, 33 x 44,9 cm, aus: cadavre DU,<br />

1. Akt, Kunstraum Dreiviertel<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

99


Greg Parma Smith — Emblematischer Realismus<br />

Chuzpe, ein smartes Gespür fürs Danebentreten,um drin zu sein<br />

im Betrieb und trotzdem das eigene Ding zu machen, gehört zu<br />

den vornehmsten Gaben Kunstschaffender. Der US-amerikanische<br />

Bildermacher Greg Parma Smith hat diese Tugend kultiviert.<br />

Ein Augenschein in der Galerie Francesca Pia.<br />

Zürich — Hyperrealistische Stillleben mit Fruchtschüsseln und Fanta-Dosen aufgetischt<br />

vor Abendhimmelkulissen, gleitenden Grossvögeln wie Geier, Albatross, Flamingo,<br />

Pelikan: Mit diesen detailverliebt in einem langen und mühsamen Arbeitsprozess<br />

von Ölfarbe deckend auf Leinwand hergestellten Motiven ist der in New York<br />

lebende, 1983 geborene US-amerikanische Maler Greg Parma Smith 2017 mit einer<br />

ersten Ausstellung in der Zürcher Galerie Francesca Pia und dem Genfer MAMCO auf<br />

einen Schlag in der Schweiz bekannt geworden.<br />

Betreten wir die Galerie heute wieder, so meinen wir, den Künstler kaum wiederzuerkennen.<br />

Dennoch ist er sich in zweierlei Hinsicht treu geblieben: in der opaken,<br />

auf illusionistische Figuration setzenden Feinmalerei in Öl und in seinen auf den<br />

ersten Blick auf Mainstream zielenden Motiven. Sie könnten direkt aus einem Kinderbuch<br />

stammen: Sonne, Mond, Fische, Schmetterlinge und Kleingetier bevölkern<br />

seine vergleichsweise kleinen Leinwände. Neun Arbeiten werden in den zwei Erdgeschosssälen<br />

der Galerie im Löwenbräukunst-Areal gezeigt.<br />

Die Brechung des Realismus setzt nun in der Figur an. Ein American Pitbull wird<br />

in ‹Transmundane Guardian›, <strong>2021</strong>, zur Groteske aus der gotischen Buchmalerei,<br />

der Mond, die Sterne werden zum heraldischen Emblem, an dem plastische Gestaltungsmöglichkeiten<br />

der Malerei erprobt werden. Ein schönes Beispiel gibt das<br />

scheinbar harmlose Ölbild ‹Banner Ducks Manifesting as Inter-Spatial Membrane›<br />

ab: Zwei Gänse futtern vor einem flächig braun getönten Hintergrund, wobei der Illusionismus<br />

gemalter Gänse durch deren bandartige Hälse in Pink empfindlich gestört<br />

wird. Ebenso unbequem sitzen im quadratischen Bildraum die sechzehn regelmässig<br />

seriell aufgesetzten türkisfarbenen Mini-Pyramiden – ein ernstes Spiel mit dem<br />

uralten Thema der Malerei von Figur und Grund. Smith dekliniert es in grossartiger<br />

Weise durch, wie in der Dreierserie von Alraunen, ‹Universal Flower in Situated Mineral<br />

Firmament›. Der gemalte monumentale Rahmen und der erhabene Bildgrund<br />

springen plastisch, reliefartig hervor, spielen eine ebenso grosse Rolle wie die Motive<br />

– Schnecken, Insekten, Larven, die sich in das Material hineinzukerben scheinen.<br />

Hat sich auch unser Blick da hineingefressen, können wir nicht wieder davon ablassen.<br />

Greg Parma Smith gibt unseren Augen neues Futter. Vorsicht, das kann süchtig<br />

machen. Ein Rat: Nichts wie hin! Max Glauner<br />

→ ‹Greg Parma Smith – Gems in the Temple›, Galerie Francesca Pia, bis 6.11.<br />

↗ www.francescapia.com<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Greg Parma Smith · Banner Ducks Manifesting as Inter-Spatial Membrane, <strong>2021</strong>, Öl auf Leinwand,<br />

132,1 x 132,1 cm<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101


Korakrit Arunanondchai — Stimmen aus dem Off<br />

Die dreiteilige Ausstellung von Korakrit Arunanondchai im<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst ist sanft und disruptiv<br />

zugleich. Die raumgreifenden Videoarbeiten des thailändischen<br />

Künstlers kreisen um einseitig verteilte Machtverhältnisse und<br />

vielstimmige Erzählungen, die oft ungehört bleiben.<br />

Zürich — Wir hören Klänge, die mal laut, mal sanft und sphärisch sind; rumorende<br />

Geräusche, als ob sie tief unter der Erde lägen. Sie nehmen unsere Sinne ein, während<br />

wir im mittleren von drei Ausstellungsräumen stehen. Er ist mit rotem Teppich<br />

ausgelegt, seine Wände sind tapeziert, mit feuerartigen Mustern versehen, mit Silhouetten<br />

in roten und gelben Farben, deren Arme in die Luft ragen. Vielleicht ist es<br />

das Ende, vielleicht aber auch der Anfang. In diese Installation dringen die Geräuschkulissen<br />

aus dem linken und dem rechten Raum ein; und je nachdem, in welche Richtung<br />

wir gehen, treten wir in feuchte Erde oder tauchen in blaues Licht.<br />

In ‹Songs for dying› und ‹Songs for living›, den dort zu findenden Videoarbeiten,<br />

kreiert Korakrit Arunanondchai (*1986, Bangkok) ein vielstimmiges Narrativ. Mal lädt<br />

er seine Aufnahmen mit fiktionalen, spirituell anmutenden Elementen auf, mal verwendet<br />

er dokumentarisches Material. Dabei gehen persönliche Erlebnisse nahtlos<br />

in gesellschaftspolitische Ereignisse über, stehen sie doch in wechselseitiger Beziehung<br />

zueinander. In ‹Songs for dying› etwa thematisiert er den Tod seines Grossvaters,<br />

mit dem er die letzten Augenblicke am Sterbebett verbrachte. Hände halten<br />

sich auf weissen Laken; danach folgen Proteste in Thailand gegen Militärherrschaft<br />

und Monarchie. Aktivistinnen und Demonstranten werden von gewaltigen Wasserstrahlen<br />

verdrängt, um in einer nächsten Szene ein Lichtmeer mit ihren Smartphones<br />

zu bilden. Hoffnung und Resignation fliessen ineinander, gesellschaftliche Erfahrungen<br />

schreiben sich in einzelne Körper ein; in Körper, die mit Gefühlen gefüllt sind,<br />

die der Vergangenheit angehören, in der Gegenwart aber fortbestehen. Dabei wird<br />

auf historische und koloniale Traumata verwiesen und gefragt, ob diese erinnert und<br />

anerkannt werden. So wird etwa das Massaker auf der südkoreanischen Insel Jeju<br />

thematisiert, dessen Aufarbeitung über Jahrzehnte der staatlichen Zensur unterlag.<br />

Lassen wir die gesehenen Szenen Revue passieren, so können wir uns fragen: Wie<br />

wird Unrecht in der Schweiz aufgearbeitet? Kolonialismus? Die Geschichte migrantischer<br />

Familien? Welche Rolle sprechen wir Erinnerungskultur, Trauer, Wut oder der<br />

damit verbundenen Sorgearbeit zu, die mit westlichem Pragmatismus unvereinbar<br />

scheint? Korakrit Arunanondchai reiht eine Fülle von Themen aneinander, wodurch<br />

sich ein Gedankenraum nach dem anderen öffnet, der vielstimmig und assoziativ ist<br />

und sich eindimensionalen Interpretationen entzieht. Giulia Bernardi<br />

→ ‹Korakrit Arunanondchai – Songs for dying / Songs for living›, Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

bis 9.1. ↗ www.migrosmuseum.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Korakrit Arunanondchai · Songs for dying, <strong>2021</strong>, Videostills, Courtesy Bangkok CityCity Gallery, Carlos/<br />

Ishikawa, London, Clearing, New York/Brussels, Kukje Gallery, South Korea<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103


Menschen. In Stein gemeisselt — Stelen aus der Jungsteinzeit<br />

Zugegeben, mit der etwa 30’000 Jahre alten Venus von Willendorf<br />

kommen die vierzig im Landesmuseum gezeigten Stelen<br />

nicht mit. Aber sie sind teilweise älter als die ägyptischen Pyramiden<br />

und einiges älter als die griechischen Kouroi. Es handelt<br />

sich um die frühesten Denkmäler Europas.<br />

Zürich — Vor 6000 Jahren begannen Menschen Stelen, grosse bearbeitete Steine,<br />

aufzustellen. Das geschah nicht aus «heiterem Himmel». Die mit der neolithischen<br />

Revolution einhergehenden gravierenden Veränderungen waren die Ursache. Eine<br />

neue Gesellschaft mit neuen Hierarchien, neuen Machtverhältnissen und auch –<br />

über die Stelen – neuen Kommunikationsmodellen entstand. Ähnlich einschneidend<br />

wie die Erfindung des Buchdrucks oder die heutige Digitalisierung müsse man sich<br />

das vorstellen, sagt das Kuratorenteam. Mit den Stelen wurde eine Ideologie, ein<br />

«sinngebender Horizont» vermittelt. Die Menschen begannen, sesshaft zu werden,<br />

sie betrieben Ackerbau, Viehzucht und Vorratshaltung, das Rad und der Pflug wurden<br />

erfunden. Das Leben war hierarchischer als vorher strukturiert und diejenigen, welche<br />

die Macht innehatten, waren bestrebt, diese zu sichern und deutlich zu verkünden.<br />

Mächtige Verstorbene wurden in Stein gehauen, sie lebten weiter in überdimensionierten<br />

Ahnengestalten, und vor ihrer versteinerten Präsenz fanden festliche und<br />

rituelle Versammlungen statt. Auf ihren Bäuchen aus Muschelkalk, Sandstein oder<br />

Schiefer wurde wie auf einer Art menschlicher Litfasssäule verkündet, wer jemand<br />

ist und wer das Terrain beherrscht. Eine Person wird mit einem «Stab zum Regieren»<br />

oder mit den neuen prestigeträchtigen Pflügen und Wagen vorgestellt, oder sie ist<br />

eingekleidet in die mit den neu erfundenen Webstühlen gewebten Stoffe.<br />

Allerdings ging das Sesshaftwerden mit letztlich mehr Nach- als Vorteilen einher,<br />

schreibt Yuval Noah Harari, der die landwirtschaftliche Revolution «den grössten Betrug<br />

der Geschichte» nennt. Unter anderem deshalb, weil die Gewalt zunahm, denn<br />

es gab nun etwas zu verteidigen beziehungsweise zu erkämpfen. Zunehmend war<br />

man in der Lage, vor allem aus Kupfer nicht nur Werkzeuge und Schmuck, sondern<br />

auch Waffen herzustellen, und diese sind auf vielen Stelen dargestellt. Sie dienten<br />

nicht nur dem Kampf, sondern wurden auch als Statussymbole genutzt. Die einst<br />

wohl knallig bemalten Stelen weisen je nach Region spezifische Eigenarten auf. Ab<br />

etwa 2200 v. Ch., mit Beginn der Bronzezeit, war die Ära der anthropomorphen Stelen<br />

vorbei, nun wird die Macht der Sonne und der Gestirne verkündet. Erst in der<br />

Eisenzeit gibt es wieder grossformatige Menschendarstellungen. Das «Gipfeltreffen<br />

der Jungsteinzeit» ist unbedingt sehenswert! Kuratiert von Luca Tori und Jacqueline<br />

Perifanakis. Mit Katalog. Brita Polzer<br />

→ ‹Menschen. In Stein gemeisselt›, Landesmuseum, bis 16.1. ↗ www.landesmuseum.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Weibliche Stele mit U-förmigem Gesicht, Brüsten und Armen, Sandstein, 3000–2000 v. Chr. Italien,<br />

Toskana, Fivizzano, Courtesy Museo delle Statue Stele Lunigianesi. Foto: Angelo Ghiretti<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105


NOTIERT // GOLDENE NEWS<br />

artlist.net — Gold bei Best of Swiss Web <strong>2021</strong><br />

Zürich — Die Prämierung im Rahmen von ‹Best<br />

of Swiss Web› gilt als Oscar für Webprojekte in<br />

der Schweiz. Jedes Jahr werden dafür herausragende<br />

digitale Projekte in unterschiedlichen<br />

Kategorien juriert. Im Frühjahr wurde die Web<br />

App artlist.net von <strong>Kunstbulletin</strong> für den Preis<br />

nominiert, zusammen mit zwölf weiteren Websites<br />

und Applikationen von grossen Unternehmen<br />

wie Flughafen Zürich, Migros, VBZ, Swisscom,<br />

CSS, Zalando etc. Und – Jubel herrscht!<br />

artlist.net wurde im Bereich ‹Creation› mit Gold<br />

prämiert. Das grenzt an ein Wunder. artlist.net<br />

ist ein Low-Cost-Projekt und die einzige App im<br />

nichtkommerziellen Kunstbereich, die ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

artlist.net ist eine Progressive Web App (PWA),<br />

die direkt über den Browser angesteuert und<br />

mit einem Icon auf dem eigenen Smartphone<br />

verankert wird – ohne Umweg über den App-<br />

Store. Die App dient als informatives, intuitives<br />

und inspiratives Navigationsinstrument durchs<br />

aktuelle Kunstgeschehen. Sie listet Ausstellungen<br />

und Kunst im öffentlichen Raum und<br />

verknüpft die Daten mit einer mobilen Karte.<br />

Ein Bilder-Stream lädt zudem zur visuellen<br />

Entdeckungsreise ein. Die Jury würdigt die App<br />

artlist.net wie folgt:<br />

«In Zeiten geschlossener Galerien und Museen<br />

verschafft artlist.net einen Überblick über die<br />

internationale Kunstszene. Alles Wissenswerte<br />

zu Ausstellungen und Events in Museen und<br />

Galerien sowie die Empfehlungen von <strong>Kunstbulletin</strong><br />

sind enthalten. Mit Zugang über einen<br />

Kalender und eine interaktive Karte lädt ein<br />

Art-Stream zum Entdecken von Werken und<br />

Künstlern ein. Die als Progressive Web App<br />

konzipierte Website überzeugt grafisch und inhaltlich<br />

und rückt die Kunstszene in den Fokus<br />

der breiten Öffentlichkeit.»<br />

Wer artlist.net auf dem eigenen Smartphone<br />

verankert, ist ab sofort gut gerüstet für Ausstellungstouren<br />

in der näheren und weiteren<br />

Umgebung. Die Ausstellungsdaten und Bilder<br />

werden von den Institutionen laufend aktualisiert.<br />

Auch die Informationen zu den Kunstwerken<br />

im Aussenraum stammen aus zuverlässigen<br />

Quellen. Zuständig dafür sind öffentliche<br />

Partner wie die Städte Baden, Basel, Genf,<br />

Lausanne, St. Gallen, Uster, Winterthur, Zug,<br />

Zürich, die Kantone Basel-Stadt, Waadt sowie<br />

grössere Förderstellen für Kunst im öffentlichen<br />

Raum wie die Schweizer Post, die ETH<br />

Zürich, Raiffeisen Schweiz u.a.<br />

Der Dank für den Goldpokal geht an Hinderling &<br />

Volkart (neu: Dept), die unser Anliegen ebenso<br />

hochprofessionell wie engagiert aufgenommen<br />

und umgesetzt haben. Realisiert wurde das<br />

Projekt in erster Linie durch Gérald Marolf und<br />

Till Ramstein (Konzept und Projektleitung),<br />

Leander Herzog (Programmierung), Nora Gailer<br />

(Grafik), Sophie Murbach (Projektmanagement)<br />

sowie Gerold Ritter (der bewährte IT-Spezialist<br />

von <strong>Kunstbulletin</strong>). Wir danken allen Beteiligten<br />

sowie den Stiftungen und Sponsoren, die uns<br />

die Mittel vertrauensvoll bereitgestellt haben.<br />

Und wir danken allen öffentlichen und privaten<br />

Partnern, welche die Informationen zu ihren<br />

Werken im öffentlichen Raum über artlist.net<br />

einem breiten Publikum zugänglich machen.<br />

Der Preis kommt unerwartet – wir wussten<br />

nicht einmal, dass es ihn gibt – doch fürs ganze<br />

<strong>Kunstbulletin</strong>-Team gilt: Kunst ist Verausgabung<br />

und wir haben alles gegeben!<br />

Best of Swiss Web Preisverleihung, <strong>2021</strong>,<br />

Claudia Jolles, Deborah Keller, Claudia Steffens,<br />

Leander Herzog, Till Ramstein und Gerold<br />

Ritter (jeweils von l.n.r.) mit der goldenen Boje<br />

↗ www.artlog.net/de/video/bosw<br />

↗ www.artlist.net<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


KUNSTRÄUME<br />

Neues Kunstmuseum Olten<br />

Olten — Die Idee für einen Neubau des Kunstmuseums<br />

Olten hat eine lange Geschichte und<br />

wurde vor sieben Jahren zwischenzeitlich gar<br />

von der Diskussion um eine Schliessung des<br />

Hauses wegen städtischer Sparpläne übertönt.<br />

Umso erfreulicher ist es, dass Ende August<br />

das Siegerprojekt für das neue Kunstmuseum<br />

präsentiert werden konnte: Die ARGE Buchner<br />

Bründler Architekten AG, Basel, Proplaning AG,<br />

Basel, und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten,<br />

Zürich, haben den Wettbewerb, an dem<br />

14 Teams beteiligt waren, mit ihrem Projekt<br />

‹Vedo dove devo› (Ich sehe, wo ich muss) gewonnen.<br />

Es zeugt laut Jury von einem respektvollen<br />

Umgang mit der historischen Substanz der<br />

betroffenen Bauten im Stadtkern von Olten:<br />

Neu wird das Kunstmuseum an der Kirchgasse<br />

10 untergebracht und mit einem Anbau ergänzt,<br />

während die sanierungsbedürftige Liegenschaft<br />

an der Kirchgasse 8, die das Museum aktuell<br />

beherbergt, zum Wohn- und Geschäftshaus<br />

umgebaut wird. ‹Vedo dove devo› schaffe «einen<br />

atmosphärisch stimmigen Ort, der den Besuch<br />

des Kunstmuseums Olten auch architektonisch<br />

zu einem unvergesslichen Erlebnis werden<br />

lässt». Bereits jetzt im neuen Gewand präsentiert<br />

sich die Website des Kunstmuseums.<br />

Lozzimuseum<br />

Wald — Wird der Mensch eines Tages zu alt<br />

zum Spielen? Oder wird er alt, weil er zu Spielen<br />

aufhört? Entlang dieser Fragen ist seit Anfang<br />

August im Keller der denkmalgeschützten<br />

Villa Flora in Wald das ‹Lozzimuseum› geöffnet.<br />

Yvan ‹Lozzi› Pestalozzi (*1937, Glarus) setzt der<br />

streng strukturierten Welt der Erwachsenen die<br />

grenzenlose Fabulierlust von Kindern entgegen.<br />

Er tut dies nicht mit Worten, sondern mit<br />

ebenso filigranen wie fantasievollen ‹Kinetischen<br />

Plastiken› aus Draht. Die kleinen, oft<br />

nach Wortspielen betitelten Werke entstehen<br />

im Gegensatz zu seinen präzise geplanten<br />

Skulpturen für den Aussenraum ohne Skizzen;<br />

die Objekte wachsen organisch aus den ersten<br />

Drahtbögen. So auch das ‹Geisterschloss›, eine<br />

wunderbar verschlungene Chügelibahn von<br />

2012, an der man sich kaum sattsehen kann,<br />

weil immer irgendwo ein Chügeli unterwegs<br />

ist. Statisch ist hingegen der ‹Dompteur II› von<br />

2017, der versucht, eine Schnecke zum Sprung<br />

durch den Ring zu bewegen – eine Hommage an<br />

alle ständig überforderten Menschen. Die weiss<br />

gestrichenen Räume bilden mit ihren hellen<br />

Tonplatten und den dunklen Wasserleitungen<br />

die Bühne für die selbst kuratierte, etwas dicht<br />

bestückte Schau. Modelle und Texte mit QR-<br />

Codes zu Kurzfilmen runden den Einblick in das<br />

Schaffen des gelernten Möbelschreiners ab. TS<br />

Neues Kunstmuseum Olten, Rendering, Buchner<br />

Bründler Architekten AG, Proplaning AG,<br />

Robin Winogrond Landschaftsarchitekten<br />

↗ www.kunstmuseumolten.ch<br />

Lozzimuseum, Aussenansicht<br />

→ Lozzimuseum; Museum von Yvan ‹Lozzi›<br />

Pestalozzi, Wald ZH<br />

↗ www.lozzimuseum.ch<br />

NOTIERT // GOLDENE NEWS / KUNSTRÄUME 107


L’Appartement — Espace Images Vevey<br />

Vevey — Das biennale Fotografie-Festival<br />

‹Images Vevey› hat im September mit<br />

‹L’Appartement› einen neuen, permanenten<br />

Ausstellungsraum eröffnet. Er befindet sich<br />

im 2. Obergeschoss der Bahnhofs-Haupthalle<br />

von Vevey, in den ehemaligen Wohnungen der<br />

Eisenbahner – daher der Name. Rund 15 Ausstellungen<br />

und Projekte zeitgenössischer<br />

Fotografie sollen jährlich gezeigt werden. Sie<br />

sind kostenlos und jeweils von Mittwoch bis<br />

Sonntag zugänglich. Dabei sind die Räume von<br />

L’Appartement verschiedenen Ausstellungsformaten<br />

zugeordnet: In den ‹Chambres› werden<br />

monografische Ausstellungen gezeigt, im ‹Salon›<br />

wird jeweils ein Künstlerbuch präsentiert<br />

und im ‹Cinema› eine Videoprojektion. Weitere<br />

Räumlichkeiten sind für eine Bibliothek, für<br />

Ausstellungen für Kinder und für die Vernissagen<br />

reserviert. Die erste Ausstellung, die noch<br />

bis Ende <strong>November</strong> läuft, ist dem Schweizer<br />

Nicolas Polli (*1989) gewidmet, der während<br />

des Lockdowns 2020 eigenwillige Stilleben aus<br />

Alltagsobjekten fotografierte. Parallel werden<br />

ein Video der Französin Marie Noury und ein<br />

Buch des Ungarn Peter Puklus vorgestellt.<br />

Galerie Soon<br />

Zürich — Die Galerie Soon, die bis 2020 ein<br />

festes Standbein in Bern hatte und daneben<br />

hauptsächlich mit Pop-up-Ausstellungen in<br />

Erscheinung tritt, hat in Zürich im Gebäude<br />

der Photobastei einen permanenten Ableger<br />

eröffnet. Dabei verfolgt die Galerie ein gemeinschaftliches<br />

Modell, indem sie die knapp<br />

400 Quadratmeter grossen Räumlichkeiten im<br />

Wechsel mit der Stiftung Kunst Jetzt und dem<br />

kuratierten Teil der Photobastei bespielt. Soon<br />

selber wird rund vier bis sechs Ausstellungen<br />

pro Jahr bestreiten. Das Programm ist auf aufstrebende<br />

Positionen fokussiert und die beiden<br />

jungen Galeristen legen Wert darauf, ihre<br />

Ausstellungen einem breiten Publikum zugänglich<br />

zu machen. Ein Barbetrieb und vielfältige<br />

Events sollen dabei helfen. Die kommende<br />

Schau ab Mitte <strong>November</strong> widmet sich einer<br />

«Zusammenkunft» von sieben Kunstschaffenden<br />

aus Hamburg, die alle an der dortigen<br />

Kunstschule studiert haben.<br />

Galerie Soon, Aussenansicht<br />

↗ www.galerie-soon.ch<br />

Hauser & Wirth — Bahnhofstrasse<br />

Blick in die Bahnhofshalle Vevey mit<br />

L’Appartement (unter der Kuppel)<br />

→ Session 1, bis 28.11.<br />

↗ www.images.ch<br />

Zürich — Nachdem Hauser & Wirth vor zwei<br />

Jahren seinen Verlagshauptsitz an die Rämistrasse<br />

verlegt hat (→ KB 7–8/2019, S. 118),<br />

wurde Mitte September nun ebenfalls in der<br />

Nähe des «neuen» Kunsthauses und unmittelbar<br />

am See ein weiterer Galerieraum eröffnet.<br />

Im Erdgeschoss des Gebäudes an der Bahnhofstrasse<br />

1 gingen bis vor Kurzem noch Pelze<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


über den Ladentisch. Nun hat das Zürcher Büro<br />

Schmidlin Architekten, das auch das Muzeum<br />

Susch oder die Stalla Madulain baulich verantwortete,<br />

daraus einen Galerieraum gemacht,<br />

der sich mit einer grossen Fensterfront zur<br />

Strasse und zum See hin öffnet. Die neue Lokalität<br />

wurde mit einer Ausstellung zu Hans Arp<br />

eröffnet und ergänzt Hauser & Wirths Räume<br />

im Löwenbräu, in Gstaad, in St. Moritz, aber<br />

auch in New York, Hongkong oder Los Angeles.<br />

«Ziel ist es, an jedem Ort starke, wohlproportionierte<br />

Räume zu schaffen, die die ausgestellte<br />

Kunst in den Mittelpunkt des Erlebnisses stellen»,<br />

heisst es in der Medienmitteilung.<br />

die ‹Regionale 22› nun Werke von insgesamt<br />

155 Kunstschaffenden, die von 31 Kuratorinnen<br />

und Kuratoren ausgewählt wurden. Insgesamt<br />

waren 625 Bewerbungen eingegangen. Die<br />

Kuratorinnen der beteiligten Häuser sowie die<br />

eingeladenen Gastkuratoren haben für diese<br />

Ausgabe erneut spannende und experimentelle<br />

thematische Schwerpunkte gesetzt. Auffallend<br />

viele Ausstellungskonzepte betonen das<br />

imaginative Potenzial von Kunst, gesellschaftliche<br />

Zustände nicht nur zu hinterfragen und<br />

Konstruktionen von Wirklichkeit offenzulegen,<br />

sondern neu zu denken und Vorstellungen<br />

davon zu vermitteln, wie unsere gegenwärtige<br />

Welt sein könnte.<br />

Hauser & Wirth Bahnhofstrasse, Visualisierung<br />

Schmidlin Architekten (Bilder: Nightnurse<br />

Images) © ProLitteris, Stiftung Arp e.V.<br />

→ ‹Arp – Art is a Fruit›, bis 20.11.<br />

↗ www.hauserwirth.com<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Regionale 22<br />

Basel/Elsass/Südbaden — Die Regionale<br />

ist eine der wichtigsten Plattformen für das<br />

Kunstschaffen im trinationalen Raum um<br />

Basel mit jährlich über 20’000 Besucherinnen<br />

und Besuchern. 19 Institutionen aus der<br />

Nordwestschweiz, aus Südbaden und dem<br />

Elsass präsentieren auch <strong>2021</strong> eine medial und<br />

inhaltlich breite Auswahl lokaler Kunstproduktion.<br />

Konnte die Regionale im letzten Jahr<br />

aufgrund der Corona-Pandemie nicht zeitgleich<br />

in den drei Ländern stattfinden, versammelt<br />

Regionale 21 – Expanded Video Works, 2020,<br />

Ausstellungsansicht HEK (Haus der Elektronischen<br />

Künste). Foto: Franz Wamhof<br />

→ Eröffnungstage: 25.11.–4.12., mit Shuttle-<br />

Bustouren; Ausstellungen bis 9.1.<br />

↗ www.regionale.org<br />

Geneva International Film Festival<br />

Genf — Das 1995 gegründete Geneva International<br />

Film Festival GIFF ist eines der ersten<br />

weltweit, die das Fernsehen in sein Programm<br />

integrierte. Auch nahm es eine Vorreiterrolle<br />

ein, als es eine Wettbewerbssektion für ‹Immersive<br />

Works› kreierte. Bei der diesjährigen<br />

27. Ausgabe macht beispielsweise eine neue<br />

interaktive Installation der Pariser VR-Experten<br />

Pierre Zandrowicz & Ferdinand Dervieux die sogenannte<br />

Öko-Angst hautnah erfahrbar. Zudem<br />

wird die mystische VR-Installation ‹Sacred Hill›,<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 109


2019, von Ali Eslami, Klasien van de Zandschulp<br />

& Mamali Shafahi gezeigt. Ein Highlight<br />

dürfte auch die Performance des Chansonniers<br />

Stephan Eicher werden, der an zwei Abenden<br />

eine klangvolle Hommage an nie gedrehte<br />

Filmszenen aufführt. Der Geneva Digital Market<br />

GDM widmet sich mit Vorträgen, Keynotes und<br />

Pitchings der Innovation und dem Kompetenztransfer<br />

zwischen den verschiedenen Bereichen<br />

der audiovisuellen Industrie.<br />

Archivio Conz · Sonderpräsentation,<br />

Art Cologne 2019. Foto: Koelnmesse<br />

→ 17.–21.11. ↗ www.artcologne.de<br />

Artissima<br />

Ali Eslami · Klasien van de Zandschulp & Mamali<br />

Shafahi, Sacred Hill, 2019, VR-Installation<br />

→ 5.–14.11.<br />

↗ www.giff.ch<br />

Art Cologne<br />

Köln — Nach mehrmaliger Verschiebung ist die<br />

54. Art Cologne, die im April 2020 hätte stattfinden<br />

sollen, für <strong>November</strong> terminiert. Rund<br />

150 Galerien, mehrheitlich aus Deutschland<br />

und Europa, präsentieren Kunst aller Sparten.<br />

Aus der Schweiz sind unter anderem Häusler<br />

Contemporary, Lange + Pult und von Vertes<br />

vertreten. Eine Besonderheit der Messe ist der<br />

Sektor ‹Collaborations›, bei dem Kooperationen<br />

von Galerien und/oder Kunstschaffenden<br />

vorgestellt werden. Die Kategorie ‹Neumarkt›<br />

bietet eine Plattform für Galerien, die weniger<br />

als zehn Jahre im Geschäft sind, und im<br />

geförderten Sektor ‹New Positions› erhalten<br />

20 jüngere Künstlerinnen und Künstler eine<br />

Ausstellungsfläche direkt angrenzend an die<br />

Stände ihrer Galerien. Hier ist dieses Jahr bei<br />

Nagel Draxler auch der Zürcher Künstler Pedro<br />

Wirz (*1981) zu finden.<br />

Turin — Die Artissima fand letztes Jahr in<br />

einem sogenannten Unplugged-Format statt:<br />

Online wurde die Plattform Artissima XYZ lanciert,<br />

während Werke der zugelassenen Galerien<br />

in drei kuratierten Ausstellungen in Turiner<br />

Museen zu sehen waren. Dieses Jahr sollen im<br />

Oval Lingotto Fiere wieder 154 Galerien zusammenfinden<br />

in den vier Sektoren ‹Main Section›,<br />

‹Dialogue/Monologue›, ‹New Entries› und ‹Art<br />

Spaces & Editions›. Die kuratierten Kategorien<br />

‹Present Future› für zehn aufstrebende Positionen,<br />

‹Back to the Future› für zehn Wiederentdeckungen<br />

aus der jüngeren Kunstgeschichte und<br />

‹Disegni› für zehn zeichnerische Projekte behalten<br />

ihren Platz online auf Artissima XYZ und<br />

sind physisch mit jeweils einer Kollektivausstellung<br />

pro Sektor präsent. Aus der Schweiz<br />

sind Annex14, Sébastien Bertrand, Karma<br />

International und Bernard Jordan beteiligt.<br />

Artissima, Ausstellungsansicht 2019.<br />

Foto: Perottino-Piva-Bottallo/Artissima<br />

→ 5.–7.11. ↗ www.artissima.art<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Internationale Kurzfilmtage Winterthur<br />

Winterthur — Zum 25. Mal gehen dieses Jahr<br />

die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur<br />

über die Bühne. Als wichtigstes Schweizer<br />

Festival seiner Art präsentiert es kuratierte<br />

Kurzfilmprogramme sowie Wettbewerbe. Der<br />

‹Grosse Fokus› der Jubiläumsausgabe konzentriert<br />

sich unter dem Titel ‹La Suisse n’existe<br />

pas› auf das Schweizer Filmschaffen der<br />

letzten sechzig Jahre. Acht Programmblöcke<br />

fragen danach, was zwischen den majestätischen<br />

Bergen und Grossstädten dieses Landes<br />

geschieht. Den Kontrast dazu setzt die Kategorie<br />

‹Land im Fokus: Kosovo›. 13 Jahre sind seit<br />

der Unabhängigkeitserklärung vergangen – die<br />

noch junge Republik testet Identitäten und arbeitet<br />

an der Umsetzung von Zukunftsvisionen,<br />

die Kunstschaffenden wagen Experimente. Diese<br />

Aufbruchstimmung wird in vier Programmen<br />

beleuchtet. Unter dem Titel ‹Expanded Cinema›<br />

machen Installationen und Performances im<br />

oxyd – Kunsträume und im Aussenraum Winterthurs<br />

die Vielfalt der audiovisuellen Form<br />

erlebbar. Zudem sorgen Jubiläums-Specials,<br />

etwa das ‹CinéConcert› mit dem Sinfonieorchester<br />

des Musikkollegiums Winterthur, für<br />

besondere Momente.<br />

die 25. Ausgabe der Messe gefeiert, die bei<br />

ihrer Lancierung die erste Veranstaltung ihrer<br />

Art in der Schweiz war. Zum Jubiläum können<br />

sich rund 200 Designerinnen und Designer<br />

zurück im frisch renovierten Kongresshaus<br />

präsentieren. Das Hamburger Designstudio<br />

Besau-Marguerre, welches das Interieur der<br />

Elbphilharmonie verantwortete, hat zu diesem<br />

Anlass ein neues Messekonzept entworfen.<br />

Blickfang, Ausstellungsansicht Kongresshaus<br />

Zürich, 2017<br />

→ Kongresshaus, 19.–21.11.<br />

↗ www.blickfang.com<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Nicole Eisenman — Sketch for a Fountain<br />

Anissa Daoud · Le Bain/The Bath, 2020<br />

(Frankreich/Tunesien), Filmstill<br />

→ 9.–14.11. ↗ www.kurzfilmtage.ch<br />

Blickfang<br />

Zürich — Die internationale Designmesse<br />

Blickfang versammelt <strong>2021</strong> an sechs Standorten<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz die unabhängige Designszene aus<br />

den Bereichen Möbel, Mode, Schmuck und<br />

Wohnaccessoires. In Zürich wird im <strong>November</strong><br />

Münster — Es ist ein starkes Zeichen für die<br />

Kunst, aber auch für Solidarität und Toleranz:<br />

Anfang Oktober wurde in Münster das Kunstwerk<br />

‹Sketch for a Fountain› von Nicole Eisenman<br />

(*1965) wieder eingeweiht. Die Amerikanerin,<br />

deren jüdische Vorfahren vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg aus Wien und Berlin flohen, hatte die<br />

Arbeit 2017 für die Skulptur Projekte Münster<br />

realisiert: Fünf nackte Gestalten jenseits jedes<br />

Schönheitsideals haben sich entspannt an<br />

einem rechteckigen Bassin niedergelassen.<br />

Inmitten des Beckens reckt sich eine stehende<br />

Figur genüsslich gen Himmel, während<br />

eine Schnecke auf ihre Schulter kriecht. Das<br />

Tier versprüht einen Nebel, in dem sich bei<br />

günstiger Sonneneinstrahlung ein Regenbogen<br />

zeigt. Mit diesem Symbol der Homosexuellenbewegung,<br />

aber auch mit der Schnecke als<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 111


Zwitterwesen und der teils uneindeutigen<br />

Geschlechtszugehörigkeit der Brunnenfiguren<br />

bezieht das Werk Position für eine nichtbinäre<br />

Gesellschaft. ‹Sketch for a Fountain›<br />

war während der Skulptur Projekte beliebter<br />

Treffpunkt, wurde aber auch Ziel von homophob<br />

und antisemitisch motiviertem Vandalismus.<br />

Gegen diesen zerstörerischen Geist haben Bürgerinnen<br />

und Bürger 2017 die Initiative ‹Dein<br />

Brunnen für Münster› lanciert, die mittlerweile<br />

über 10’000 Unterstützende zählt. Mit ihrer<br />

Hilfe konnte das Werk dauerhaft produziert und<br />

für Münster angekauft werden. Es ist damit Teil<br />

der mehr als vierzig Werke zählenden Sammlung<br />

von Kunst im öffentlichen Raum, die aus<br />

den Skulptur Projekten hervorgegangen ist. Die<br />

nächste Ausgabe der Grossausstellung ist für<br />

2027 geplant.<br />

Davos — Das Kirchner Museum Davos hat<br />

wieder eine neue Direktorin: Katharina Beisiegel<br />

wurde per Ende September auf den<br />

Posten gewählt. Mit der Vierzigjährigen holt der<br />

Stiftungsrat «eine sehr kompetente und gut<br />

vernetzte Kulturmanagerin nach Davos». Beisiegel<br />

ist zudem fundierte Kirchner-Kennerin.<br />

Als freischaffende Kuratorin hat sie in der Bundeskunsthalle<br />

Bonn und dem Kunstmuseum<br />

Ravensburg Ausstellungen zu dem berühmten<br />

Expressionisten organisiert. Weitere Ausstellungen<br />

realisierte sie etwa zu Pablo Picasso in<br />

der Vancouver Art Gallery oder zu Museumsarchitektur<br />

am Musée d’art et d’histoire in Genf.<br />

Von 2010 bis 2018 war sie am Art Center Basel<br />

tätig, zuletzt als stellvertretende Direktorin.<br />

2018 leitete sie die internationale wissenschaftliche<br />

Konferenz ‹Rethinking Kirchner›<br />

und kuratierte eine Schau zu Kirchners<br />

Skizzenbüchern, die bis Ende 2020 im Kirchner<br />

Museum zu sehen war. Beisiegel folgt als Direktorin<br />

auf die Tessinerin Carla Burani Ruef, die<br />

im Herbst 2019 angetreten war und das Haus<br />

nach Differenzen mit der Trägerschaft über die<br />

Ausrichtung der Institution wieder verlässt.<br />

Zuvor hatte die Deutsche Ariane Grigoteit das<br />

Amt 2018 für wenige Monate inne.<br />

Katharina Beisiegel<br />

Nicole Eisenman · Sketch for a Fountain, 2017,<br />

Bronze, Gips, Wasserbecken (5 x 7 m), Skulptur<br />

Projekte Münster, 2017. Foto: LWL-Museum,<br />

Münster/Skulptur Projekte Archiv/Henning Rogge<br />

↗ www.deinbrunnen4ms.de<br />

↗ www.skulptur-projekte-archiv.de<br />

NAMEN<br />

Katharina Beisiegel<br />

PREISE<br />

Pax Art Award<br />

Basel — Zum vierten Mal wurden im September<br />

die Pax Art Awards im Haus der Elektronischen<br />

Künste HEK vergeben. Der diesjährige Hauptpreis<br />

geht an Marc Lee (*1969). Er ist mit seinem<br />

netzbasierten Schaffen seit vielen Jahren<br />

eine wichtige Position im Bereich der Schweizer<br />

Medienkunst. In vielschichtigen Konfigurationen<br />

lässt er die kulturellen, ökonomischen und<br />

politischen Aspekte von Netzwerken sichtbar<br />

werden. Er nutzt Live-Feeds als Ausgangspunkt<br />

für immersive, interaktive Installationen, die<br />

das Publikum dazu einladen, über das Eingebundensein<br />

in die digitalen Informationsströme<br />

nachzudenken. Sein Preisgeld in Höhe von<br />

CHF 30’000 wird aufgeteilt in je CHF 15’000<br />

für die Produktion einer neuen Arbeit bzw. für<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


den Erwerb eines Werks für die Sammlung der<br />

Pax Art Foundation. Zwei weitere Preise zu je<br />

CHF 15’000 (Preisgeld und Ankauf) gehen an die<br />

aufstrebenden Medienkunstschaffenden Chloé<br />

Delarue (*1986) und Laurent Güdel (*1984).<br />

Delarue komme mit ihren Installationen, die<br />

skulpturale Elemente, Videos und Sound kombinieren,<br />

der Darstellung einer Art ausserirdischer<br />

Natur nahe. Güdel ist Klangkünstler und experimentell<br />

elektronischer Musiker und erforscht in<br />

seinem Schaffen den sozialen, wirtschaftlichen<br />

und politischen Kontext, in dem Klang erzeugt<br />

und verbreitet wird.<br />

Marc Lee. Fotonachweis<br />

Chloé Delarue. Foto: Florimond Dupont<br />

Laurent Güdel<br />

Prix Mobilière<br />

Bern — Die diesjährige Gewinnerin des Prix<br />

Mobilière heisst Miriam Laura Leonardi (*1985).<br />

Die gebürtige Deutsche, die heute in Zürich<br />

lebt, hat in Paris Fotografie studiert und ihr<br />

Kunststudium 2015 an der Zürcher Hochschule<br />

der Künste abgeschlossen. Seit 2017 lehrt sie<br />

an der École cantonale d’art de Lausanne. In<br />

ihrer Kunst nutzt sie verschiedene Medien,<br />

von der Fotografie über die Skulptur bis hin zu<br />

Video und Performance. Alltägliche Objekte und<br />

Motive der Kunstgeschichte werden dabei in<br />

rätselhafte Objekte der Begierde verwandelt.<br />

«Man könnte ihre Werke als Gedanken-Assemblagen<br />

beschreiben» heisst es auf der Website<br />

der Mobilière, «als kluge Konstruktionen, die<br />

literarische, kunsthistorische und filmische<br />

Bezugspunkte aufgreifen, um sie aus einer<br />

kritisch-feministischen Perspektive humorvoll<br />

zu kommentieren.» Neben dem Preisgeld von<br />

CHF 30’000 ist der Prix Mobilière mit einem<br />

optionalen Ankauf eines Werks verbunden. Alle<br />

Nominierten werden zudem jeweils im Januar<br />

an der artgenève dem Publikum vorgestellt.<br />

Da diese Präsentation heuer nicht wie üblich<br />

stattfinden konnte, wird es auf der artgenève<br />

2022 eine Doppelausstellung geben.<br />

Miriam Laura Leonardi. Foto: Lea Moser Fotografie<br />

Nasher Prize 2022<br />

Dallas — Zum sechsten Mal wird kommenden<br />

April der Nasher Prize verliehen, der herausragende<br />

Leistungen im Bereich der Skulptur<br />

würdigt. Hoch dotiert mit USD 100’000, geht die<br />

Auszeichnung des texanischen Nasher Sculpture<br />

Center 2022 an Nairy Baghramian (*1971,<br />

Isfahan). Die deutsche Künstlerin erforscht seit<br />

drei Jahrzehnten Aspekte der bildhauerischen<br />

Praxis und ihrer Installation. Das Verhältnis<br />

von Modellieren, Abformen und Giessen spielt<br />

dabei eine wichtige Rolle, wobei dieser weitgehend<br />

mechanische Prozess immer wieder<br />

durch formale Andeutungen an den menschlichen<br />

Körper konterkariert wird. Baghramian<br />

kombiniert geometrische und organische<br />

Formen sowie industrielle Materialien und Prozesse<br />

mit weich und geschmeidig anmutenden<br />

Elementen. Auch unterwandert sie gängige Präsentationsformen<br />

und die architektonischen,<br />

soziologischen, politischen und historischen<br />

Kontexte, die diesen zugrunde liegen. Ihr Werk<br />

wurde bereits weltweit in Einzelausstellungen<br />

gezeigt sowie mehrfach ausgezeichnet, unter<br />

anderem mit dem Zurich Art Prize 2016, der<br />

vom Museum Haus Konstruktiv gemeinsam mit<br />

der Zurich Insurance Group verliehen wird.<br />

Nairy Baghramian. Foto: Tucker Blair<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 113


Swiss Moving Image Award<br />

Genf — Das Centre d’Art Contemporain Genève<br />

CAC hat einen neuen Preis lanciert, mit dem<br />

jährlich eine junge Position der Schweizer<br />

Videokunst und des bewegten Bildes ausgezeichnet<br />

wird. Nominiert sind jene Filme, die<br />

auf der Online-Plattform ‹5 e étage› des CAC im<br />

Rahmen des ‹Panorama›-Programms gezeigt<br />

werden. Die Reihe mit monatlich drei neuen<br />

Videos wird jedes Jahr von einer anderen externen<br />

Fachperson kuratiert. Den Auftakt machte<br />

der Genfer Künstler und Kurator Mohamed<br />

Almusibli (*1990). Aus seiner Filmselektion, die<br />

von Juli 2020 bis Juli <strong>2021</strong> gezeigt wurde, erkor<br />

eine sechsköpfige Fachjury Lucia Martinez<br />

Garcia (*1994, Genf) mit ihrem Film ‹Dijya›,<br />

2020, zur Gewinnerin des ersten Swiss Moving<br />

Image Award. Das sehr persönliche filmische<br />

Porträt von Mia, der Schwester der Künstlerin,<br />

dreht sich um Themen wie Homophobie und<br />

Transphobie. Die Jury lobt insbesondere die<br />

«ausserordentliche formale Reife» von Garcias<br />

Arbeit. Der Preis ist dotiert mit CHF 10’000 für<br />

die Realisation eines neuen Werks. Der nächste<br />

‹Panorama›-Zyklus startet im Januar 2022 und<br />

wird von Lhaga Namlha Koondhor kuratiert,<br />

Kuratorin, Kulturnetzwerkerin und einstige<br />

Geschäftsführerin der Zürcher Longstreet Bar.<br />

Präsentation wird jeweils der mit CHF 20’000<br />

dotierte Unterwaldner Preis für Bildende Kunst<br />

verliehen. Dieses Jahr geht er an Stephanie<br />

Hess (*1979). Sie verbrachte ihre Kindheit in<br />

Sarnen. Als 14-Jährige ging sie nach Hamburg<br />

und absolvierte eine Ausbildung an der staatlichen<br />

Ballettschule John Neumeier, gefolgt von<br />

einem Engagement am Aalto-Theater in Essen.<br />

Ab 2005 studierte sie dort an der Folkwang Universität<br />

der Künste Kommunikationsdesign mit<br />

Schwerpunkt Experimentelle Gestaltung. 2013<br />

erlangte sie schliesslich einen Master in Fine<br />

Arts an der Zürcher Hochschule der Künste. Die<br />

Jury des Unterwaldner Preises zeigte sich beeindruckt<br />

von ihrer referenzreichen Werkgruppe,<br />

die mit unkonventionellen Materialien und<br />

einem archaisch-surrealistisch anmutenden<br />

Formenschatz aktuelle Befindlichkeiten wecke.<br />

Stephanie Hess<br />

→ NOW, Nidwaldner Museum, bis 30.1.<br />

↗ www.nidwaldner-museum.ch<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

‹Atelier Jean Tinguely› in Paris<br />

Lucia Martinez Garcia. Foto: Senta Simond<br />

↗ 5e.centre.ch<br />

Unterwaldner Preis für Bildende Kunst<br />

Stans — ‹NOW› heisst die jurierte Übersichtsausstellung,<br />

welche die Kantone Nidwalden<br />

und Obwalden seit über zwanzig Jahren<br />

gemeinsam durchführen. Als Novum haben die<br />

17 Künstlerinnen und Künstler dieses Jahr mit<br />

ihren Werken den Dialog mit der Sammlung des<br />

Nidwaldner Museums gesucht. Im Rahmen der<br />

Freiburg — Das Amt für Kultur des Kantons<br />

Freiburg hat für Kunstschaffende des Kantons<br />

einen einjährigen Aufenthalt im Pariser ‹Atelier<br />

Jean Tinguely› ausgeschrieben. Der Wohn- und<br />

Arbeitsraum von ca. 35 Quadratmetern ist in der<br />

Cité internationale des Arts gelegen. Das Stipendium<br />

ermöglicht es einer professionellen Künstlerin<br />

oder einem professionellen Künstler der<br />

Sparten bildende Kunst, Musik oder Literatur,<br />

ein künstlerisches Schaffensprojekt, das einen<br />

Aufenthalt in Paris rechtfertigt, zu realisieren.<br />

Aufenthaltsbeginn ist September 2022.<br />

→ Eingabeschluss: 31.12.<br />

↗ www.fr.ch (Suche: Atelier Jean Tinguely)<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Erich-Sokol-Preis<br />

Krems — Künstlerinnen und Künstler weltweit<br />

sind dazu eingeladen, ihr Portfolio an Karikaturen<br />

und satirischer Grafik für den ‹Sokol – Preis<br />

für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst<br />

und Satire› einzureichen. Der Preis wird seit<br />

2018 in einem 5-Jahres-Rhythmus vergeben.<br />

In vier Kategorien werden Auszeichnungen im<br />

Gesamtwert von € 30’000 verliehen. Anlässlich<br />

des 90. Geburtstags von Erich Sokol werden die<br />

Preisträgerinnen und Preisträger 2023 in einer<br />

gemeinsamen Ausstellung im Karikaturmuseum<br />

Krems präsentiert.<br />

→ Eingabeschluss: 30.1.<br />

↗ www.karikaturmuseum.at/de/museum/<br />

erich-sokol<br />

Pestalozzi-Gesellschaft — Kunst und Bau<br />

Oberwil — Die Pestalozzi-Gesellschaft Oberwil<br />

setzt sich unter anderem dafür ein, kulturelle<br />

Aktivitäten in Oberwil BL zu fördern. In den<br />

letzten Jahren hat sie auch einige Gebäude<br />

mit Mietwohnungen im Zentrum von Oberwil<br />

erstellt, die nun mit einer künstlerischen Intervention<br />

belebt werden sollen. Zu diesem Zweck<br />

sind Kunstschaffende mit einem starken<br />

Bezug zu Oberwil eingeladen, sich mit bereits<br />

produzierten Werken (Kunstankauf für den<br />

Widmerhof) und/oder über einen zweistufigen<br />

Wettbewerb (für das Gebäudeensemble Baumgarten)<br />

an der Ausschreibung zu beteiligen.<br />

→ Eingabeschluss: 30.11.<br />

↗ www.pestalozzi-gesellschaft-oberwil.ch<br />

BFF-Förderpreis 2022<br />

Ostfildern — Einmal jährlich ermöglicht der<br />

Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter<br />

BFF zwölf Fotoschaffenden unter<br />

30 Jahren ein dreimonatiges Förderstipendium<br />

mit BFF-Mentoring, zwei mehrtägigen<br />

Workshops und einer abschliessenden<br />

Preisverleihung sowie einer Ausstellungstour.<br />

Das diesjährige Motto für die Projekteingabe<br />

lautet ‹Und dann war alles blau›. Bewerben<br />

können sich Studierende der Fächer Fotografie,<br />

Foto-Design, Kommunikationsdesign, Visuelle<br />

Kommunikation und der freien Kunst. Ebenfalls<br />

angesprochen sind Fotoassistentinnen und<br />

-assistenten mit mindestens zwei- bis maximal<br />

vierjähriger Assistenzerfahrung. Der Wettbewerb<br />

steht Teilnehmenden aus Deutschland,<br />

Österreich oder der Schweiz offen.<br />

→ Eingabeschluss: 14.11.<br />

↗ www.foerderpreis.bff.de<br />

Foto-/Kunstwettbewerb<br />

Schweiz/Deutschland/Österreich — Der Verein<br />

Chance Swiss setzt sich seit 2002 für Kinderund<br />

Frauenrechte ein. Nun hat er, unterstützt<br />

von Foto- und Kunstschaffenden, Frauenrechtlerinnen,<br />

Promis und Partnerorganisationen,<br />

einen Wettbewerb mit dem Titel ‹I am Her<br />

Voice› lanciert, der dem Menschenhandel,<br />

der Zwangsprostitution, der Ausbeutung und<br />

Gewalt, die mitten in unserer Gesellschaft geschehen,<br />

etwas entgegensetzen soll. Professionelle<br />

Fotografinnen und Künstler, Studierende<br />

und Auszubildende der Fachbereiche Fotografie<br />

und Kunst sind eingeladen, sich mit Werken<br />

zu bewerben, die betroffenen Frauen und Mädchen<br />

eine Stimme verleihen. Es werden Preise<br />

zwischen € 200 und € 2000 vergeben.<br />

→ Eingabeschluss: 31.12.<br />

↗ www.iamhervoice.de<br />

Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart <strong>2021</strong><br />

Stuttgart — Im Mai 2022 soll das 29. Internationale<br />

Trickfilm-Festival Stuttgart ITFS stattfinden.<br />

Es gehört zu den weltweit wichtigsten<br />

Veranstaltungen für Animationsfilm. Ab sofort<br />

können Animationsfilme, die nach dem 1. Oktober<br />

2020 fertiggestellt wurden, für die Hauptwettbewerbe<br />

des Festivals eingereicht werden:<br />

Der ‹Internationale Wettbewerb› ist animierten<br />

Kurzfilmen gewidmet, ‹Young Animation› steht<br />

internationalen Studierenden offen, ‹Tricks for<br />

Kids› gilt Filmen für Kinder, ‹Trickstar Nature<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 115


Award› umfasst Animationsfilme zu umweltpolitischen<br />

Themen, und animierte Langfilme<br />

können in der Kategorie ‹AniMovie› eingereicht<br />

werden.<br />

→ Eingabeschluss: 1.12.<br />

↗ www.itfs.de/branche/call-for-entries<br />

Talents Contemporains<br />

Wattwiller — Seit 2011 lädt die philanthropische<br />

Stiftung François Schneider jährlich<br />

Künstlerinnen und Künstler aller Nationalitäten<br />

dazu ein, ein Werk zum Thema Wasser einzureichen.<br />

Der Wettbewerb ‹Talents Contemporains›<br />

steht Kunstschaffenden in der Mitte ihrer<br />

Karriere offen. Eingereicht werden können<br />

bestehende Werke bzw. für die Kategorie<br />

Installation und Skulptur auch Projektvorschläge.<br />

Eine Fachjury wählt rund 30 Finalistinnen<br />

und Finalisten, unter denen vier Preise zu je<br />

€ 15’000 vergeben werden. Zudem werden die<br />

Werke im Herbst 2022 in der Fondation François<br />

Schneider ausgestellt.<br />

Sparx<br />

→ Eingabeschluss: 21.11.<br />

↗ www.fondationfrancoisschneider.org<br />

Zürich — Das Migros-Kulturprozent hat ein<br />

neues Förderprojekt ins Leben gerufen: Sparx<br />

unterstützt junge Schweizer Kulturschaffende<br />

aller Sparten. Bewerben können sich Gruppen<br />

(mind. zwei Personen, von denen zwei Drittel<br />

zwischen 18 und 25 Jahre alt sind) mit einer<br />

gemeinsamen Projektidee. Innovative und<br />

spartenübergreifende Konzepte, die sich mit<br />

gesellschaftlichen und politisch relevanten<br />

Themen auseinandersetzen, sind besonders<br />

gefragt. Das Auswahlkomitee setzt sich aus<br />

sieben Personen zwischen 18 und 25 Jahren<br />

zusammen, die durch Partnerorganisationen<br />

nominiert werden. Alle ausgewählten Projekte<br />

erhalten während drei Monaten zur Weiterentwicklung<br />

ihrer Idee einen monatlichen<br />

Förderbeitrag von CHF 2000. Daneben wird der<br />

Ausbau des professionellen Netzwerks durch<br />

Coachings und zahlreiche Austauschmöglichkeiten<br />

unterstützt.<br />

→ Eingabeschluss: 12.1.<br />

↗ www.sparx-space.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Kultur macht Schule — Wissensblog<br />

Aarau — Mit dem Programm ‹Kultur macht<br />

Schule› fördert der Kanton Aargau Berührungspunkte<br />

von Schülerinnen und Schülern mit<br />

Kunst und Kultur. Ein breit verzweigtes Netzwerk<br />

im Kultur- und Bildungsbereich sorgt für<br />

Begegnungen mit Kulturschaffenden und macht<br />

das Kennenlernen von Kulturinstitutionen zum<br />

festen Bestandteil der schulischen Bildung.<br />

Im Format ‹Artists in Residence an Schulen›<br />

beispielsweise verlegen Künstlerinnen und<br />

Künstler ihr Atelier für ein Quartal an eine Schule,<br />

um zusammen mit Klassen, Lehrpersonen<br />

und Vermittelnden eine Arbeit für die Schule<br />

zu entwickeln. Auf einem neuen ‹Wissensblog›<br />

werden Erfahrungen aus solchen und anderen<br />

Projekten nun geteilt in Beiträgen, die Expertinnen<br />

und Experten aus der schulischen Kulturvermittlung<br />

verfassen. Ziel ist es, einen Dialog<br />

zu pflegen und die Arbeit der Kulturvermittlung<br />

nachhaltig und gemeinsam weiterzuentwickeln.<br />

Was war – was ist, 2020, Performance-Projekt<br />

der Kantonsschule Zofingen in Kooperation mit<br />

Kunsthaus Zofingen. Foto: Melissa Bazo<br />

↗ blog.kulturmachtschule.ch<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Von Wellen und Teilchen<br />

Baar — Die digitale Technologie beschäftigt<br />

die Kunstwelt. Das <strong>Kunstbulletin</strong> hat im<br />

September-Heft über zwei aufsehenerregende<br />

NFT-Projekte von Urs Fischer und Damien<br />

Hirst berichtet (→ KB 9/<strong>2021</strong>, S. 68–71). Unsere<br />

Autorin Sonja Gasser, eine Expertin in Sachen<br />

digitale Kunstgeschichte und digitale Geisteswissenschaften,<br />

wurde aufgrund dieses<br />

Artikels nun von der Galerie Billing Bild zu<br />

einem Vortrag eingeladen. ‹NFT – Ein Hype oder<br />

digitale Kunst im Aufbruch?› fragt Gasser im<br />

Rahmen der Doppelausstellung ‹Von Wellen<br />

und Teilchen›. Darin vereint die Galerie zwei<br />

künstlerische Positionen, die in ihrem Werk<br />

das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft,<br />

Digitalisierung und Natur ausloten. Matthias<br />

Moos (*1981) zeigt unter anderem Filme, die<br />

Wasserbewegungen in Algorithmen übersetzen.<br />

Margrit Fischer-Hotz (*1938) präsentiert Bilder,<br />

auf denen sich Pflanzen um Formeln, Zellmembrane<br />

und Planeten, Schmetterlinge und<br />

DNA-Stränge ranken. Den Impuls zur Doppelschau<br />

gab eine zufällige Begegnung der beiden<br />

Kunstschaffenden bei ihren Streifzügen durch<br />

die Natur während des Lockdowns.<br />

kulturellen Dialog zwischen Basel und der Welt.<br />

Die Ausstellung ‹Slowly Arriving› im Kunsthaus<br />

Baselland fokussiert auf diesen Austausch und<br />

fragt nach dem Potenzial, das der Ort Basel vor<br />

allem für ausländische Kunstschaffende birgt.<br />

Wie wirkt sich der Aufenthalt auf die künstlerische<br />

Produktion aus, welche Impulse vermag die<br />

Kunststadt Basel zu geben? Wie fühlt es sich an,<br />

als Künstlerin, als Künstler in einer ungewohnten<br />

Umgebung anzukommen, in der die eigenen,<br />

erprobten künstlerischen Strategien plötzlich<br />

nicht mehr funktionieren oder obsolet werden?<br />

‹Slowly Arriving› versammelt 15 Kunstschaffende,<br />

eine Textildesignerin und drei Autorinnen<br />

und Autoren aus zwölf Ländern, die im Rahmen<br />

von Atelier Mondial eine Residency in Basel<br />

innehatten. Sie befanden sich in ganz unterschiedlichen<br />

Stadien ihrer Karriere, als sie hier<br />

ankamen. Ausnahmslos alle jedoch erlebten bei<br />

ihrer Ankunft diesen Moment einer leisen Irritation,<br />

der manchmal schnell wieder verschwand,<br />

manchmal zu einem vollkommen neuen Faden<br />

in der kreativen Arbeit führte oder sich auch<br />

ganz in die Melodie einer Lebensgeschichte von<br />

Flucht oder Unterwegssein hineinwob.<br />

Matthias Moos · From A Place in Crypto Valley,<br />

<strong>2021</strong>, Ast, Elektronik, Multiple 10+2<br />

→ Vortrag Sonja Gasser zu NFT: 21.11.,<br />

14.30 Uhr; Ausstellung bis 9.1.<br />

↗ www.billingbild.ch<br />

Slowly Arriving — Atelier Mondial<br />

Basel — Seit 1986 engagiert sich das Künstleraustauschprogramm<br />

Atelier Mondial für den<br />

Igshaan Adams · Latifah, 2017, Baumwollfaden,<br />

Glas, Plastikperlen, 172 x 197 cm, Courtesy<br />

Galerie Peter Kilchmann, Zürich, und blank<br />

projects, Cape Town. Foto: Sebastian Schaub<br />

→ Kunsthaus Baselland, 4.–21.11.<br />

↗ www.ateliermondial.com<br />

↗ www.kunsthausbaselland.ch<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 117


Imi Bar — Volkshaus Basel<br />

Basel — Die beliebte Bar des Basler Volkshauses<br />

hat einen neuen Namen: ‹Imi Bar›. Denn<br />

der deutsche Künstler Imi Knoebel (*1940)<br />

hat für den Ort ein neues Werk in Form eines<br />

sechs Meter langen Glasfensters konzipiert. Es<br />

besteht aus farbig gerahmten Quadraten und<br />

stellt eine Hommage an den Facettenreichtum<br />

der Stadt Basel dar. Das Volkshaus ist schon<br />

länger einer jener Betriebe, der zeitgenössische<br />

Kunst in die Hotelräumlichkeiten einbindet.<br />

Die Idee, Knoebel für die Gestaltung der Bar<br />

zu gewinnen, stammte von Leopold Weinberg,<br />

Miteigentümer des Volkshauses, der Knoebel<br />

durch seinen langjährigen Freund Stefan von<br />

Bartha kennengelernt hat. Die ‹Imi Bar› wurde<br />

denn auch während der Art Basel gemeinsam<br />

vom Volkshaus und der Galerie von Bartha<br />

feierlich eingeweiht. Neben der Kathedrale<br />

von Notre-Dame de Reims ist nun in Basel das<br />

einzige Glasfenster des Künstlers zu sehen.<br />

Mai 2023 wird die Führung ‹Frauen unter der<br />

Bundeshauskuppel› angeboten. Zudem zeigt<br />

die Schweizerische Gesellschaft bildender<br />

Künstlerinnen SGBK noch bis vor Weihnachten<br />

die Ausstellung ‹Frauen im Bundeshaus›:<br />

67 Schweizer Künstlerinnen haben Frauensilhouetten<br />

aus Holz gestaltet, die im ganzen<br />

Gebäude aufgestellt sind. Sie sollen die<br />

berechtigte Präsenz der Frauen im Bundeshaus<br />

symbolisieren. Für das Publikum ist die<br />

Ausstellung im Rahmen der Themenführung<br />

zugänglich. Anmeldeschluss ist jeweils zwei<br />

Wochen vor dem Anlassdatum.<br />

Frauen im Bundehaus, Symbolbild zur Ausstellung<br />

der SGBK<br />

→ Bundeshaus, bis 20.12.<br />

↗ www.sgbk-kunst-im-bundeshaus.ch<br />

Geneve.art Weekend<br />

Imi Knoebel · Imi Bar, Volkshaus Basel, <strong>2021</strong><br />

© ProLitteris. Foto: Andreas Zimmermann<br />

→ Volkshaus Basel, Bar, permanente Installation<br />

↗ www.volkshaus-basel.ch<br />

SGBK — Frauen im Bundeshaus<br />

Bern — Auch das Parlamentsgebäude in Bern<br />

steht <strong>2021</strong> im Zeichen des Stimm- und Wahlrechts<br />

für Frauen, dessen 50-Jahre-Jubiläum<br />

in der Schweiz heuer gefeiert wird. Im August<br />

wurden historische Dokumente zu dem Thema<br />

in einer ‹Hommage <strong>2021</strong>› an die Fassade des<br />

Bundeshauses projiziert. Ende Oktober tagte<br />

die Frauensession im Nationalratssaal. Und bis<br />

Genf — Die im Verbund geneve.art zusammengeschlossenen<br />

Galerien und Institutionen<br />

laden gemeinsam mit Art en Vieille Ville und<br />

dem Quartier des Bains zu ihrem jährlichen<br />

Kunstwochenende ein. Das Publikum kann am<br />

Samstag und Sonntag aus einem reichhaltigen<br />

Angebot von Gruppen- und Einzelausstellungen<br />

auswählen. So präsentiert etwa Gowen<br />

Contemporary in der kürzlich neu eröffneten<br />

Filiale in der Altstadt eine Gruppenschau mit<br />

Werken von Robert Longo, Hans Op de Beeck<br />

und anderen. Die Galerie Wilde im Quartier<br />

des Bains zeigt den Belgier Wim Delvoye<br />

(→ S. 122), und bei der Fondation Martin Bodmer<br />

kann man anlässlich des 700. Todesjahres<br />

von Dante Alighieri eintauchen in ‹La Fabrique<br />

de Dante›. Eine Broschüre mit Stadtplan und<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


dem vollständigen Programm der Galerien und<br />

Institutionen liegt bei allen teilnehmenden Einrichtungen<br />

auf und ist auch online einsehbar.<br />

Kunstblick Podcast, Titelbild<br />

↗ www.kunstblick-podcast.com<br />

Tony Conrad · WiP, 2013, Installation, Videoprojektion,<br />

Courtesy The Estate of Tony Conrad<br />

und Greene Naftali, New York, Austellungsansicht<br />

MAMCO Genève<br />

→ 6./7.11., 11–18 Uhr<br />

↗ www.geneve.art<br />

Kunstblick Podcast<br />

Online/Wien — Unter der zunehmenden Anzahl<br />

von Kunst-Podcasts nimmt dieser eine besondere<br />

Stellung ein: Er dreht sich rund um das<br />

Sammeln von Kunst. Die beiden Macher, der<br />

Galeriemanager Sascha Worrich und der Radiomoderator<br />

Andreas Maurer, geben als Motivation<br />

an, dass sie «selbst hinter die Kulissen der<br />

Kunstwelt schauen, mehr über Sammlerinnen<br />

und Sammler, ihre Leidenschaft für Kunst und<br />

die Geschichten hinter ihren Kunstwerken<br />

erfahren» möchten. Sie tun dies in rund vierzigminütigen<br />

Gesprächen mit Kunstliebhaberinnen,<br />

Sammlern, Künstlerinnen und Kuratoren<br />

oder Auktionshäusern. In der ersten Folge etwa<br />

stand Andrea Jungmann, Senior Director beim<br />

Auktionshaus Sotheby’s in London und selbst<br />

Sammlerin, Rede und Antwort. Später kamen<br />

der Artist Manager Amir Shariat oder das<br />

Sammlerpaar Nina Gscheider und Franz Ihm,<br />

die auch eine Versicherung für Lieblingsstücke<br />

gegründet haben, zu Wort. Die Folgen erscheinen<br />

aktuell in regelmässigen Abständen von<br />

zwei bis vier Wochen.<br />

The Man Who Sold His Skin<br />

Schweiz — Zum Zurich Film Festival startete<br />

im September das Programm ‹Neue Weltsicht›<br />

mit einer Kunst-Geschichte: Wim Delvoye<br />

und seine «lebende Leinwand» Tim Steiner<br />

(→ KB 9/2017, S. 28–38) sind Hintergrund für<br />

das satirische Filmdrama der tunesischen<br />

Regisseurin Kaouther Ben Hania. Das passt<br />

zum Trend, Künstler als Sozialabenteurer<br />

zu inszenieren, weil sie Tabus aufbrechen,<br />

Grenzen verschieben. Statt Sozialkitsch oder<br />

wohlfeilem Kunstszene-Bashing gelingt ‹The<br />

Man Who Sold His Skin› die Gratwanderung<br />

nicht zuletzt durch die Performance von Yahya<br />

Mahayni in der Rolle des syrischen Flüchtlings<br />

Sam. Star Monica Bellucci gerät hingegen als<br />

Galerieassistentin fast zur Selbstpersiflage.<br />

Nicht ganz so beissend wie Ruben Östlunds<br />

‹The Square›, hält Kaouther Ben Hanias Streifen<br />

reale Fragen auf Distanz. Die der Kunst ebenso<br />

wie die syrischer Flüchtlinge. Vielmehr unterhaltend<br />

entlarvt sie per Liebesgeschichte einen<br />

strukturellen Zynismus unserer Zeit. Sehr nett:<br />

das Cameo von Wim Delvoye als Versicherungsagent.<br />

Darauf befragt, ob der Tod des Tätowierten<br />

ein Problem für die Versicherung sei,<br />

erwidert er, das sei keines, wenn dieser aber<br />

durch eine Explosion stürbe, dann schon. Nominiert<br />

als Best International Feature Film bei<br />

den 93. Oscars läuft der Film seit Mitte Oktober<br />

in verschiedenen Schweizer Kinos. JES<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 119


Edition 1+1<br />

Kaouther Ben Hania · The Man Who Sold His<br />

Skin, <strong>2021</strong>, Filmstill<br />

↗ www.trigon-film.org<br />

SKKG — Kultur Komitee<br />

Winterthur — Die Stiftung für Kunst, Kultur<br />

und Geschichte SKKG geht in Sachen Kunstförderung<br />

und kulturelle Teilhabe ganz neue Wege:<br />

Anfang Oktober versandte die Winterthurer<br />

Stadtverwaltung briefliche Einladungen an<br />

200 ausgeloste Menschen der Stadt. Daraus<br />

soll das erste ‹Kultur Komitee› entstehen – ein<br />

zwölfköpfiges, ehrenamtliches Vergabegremium<br />

bestehend aus Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern Winterthurs. Dieses zufällig zusammengestellte<br />

Gremium darf im Jahr 2022 mit<br />

einem Budget von CHF 400’000, bereitgestellt<br />

von der SKKG, Kulturprojekte aus und für Winterthur<br />

fördern. Ab Dezember haben Kulturschaffende<br />

die Möglichkeit, sich um Gelder aus<br />

diesem Topf zu bewerben. Die Förderentscheide<br />

liegen vollumfänglich in der Kompetenz des<br />

Kultur Komitees. Eine Co-Projektleitung wird<br />

das Gremium durch die Entscheidungsprozesse<br />

begleiten, das Einreichverfahren für die<br />

Kulturschaffenden gestalten und die Öffentlichkeitsarbeit<br />

verantworten. «Mit dem Kultur<br />

Komitee will die SKKG», so die Medieninformation,<br />

«mehr Partizipation in der Kulturförderung<br />

wagen, mehr Menschen in die Entscheidungsprozesse<br />

einbinden und neue Begegnungen<br />

zwischen Stadtbevölkerung, Kulturschaffenden<br />

und Kulturförderung ermöglichen.»<br />

→ Eingabezeitraum: 1.12.21–15.2.22<br />

↗ www.skkg.ch<br />

Zürich — Um Kunst für alle erschwinglich zu<br />

machen, haben die Grafikerin Simone Arnold<br />

und die Kuratorin Viviane Mörmann 2019 die<br />

Edition 1+1 lanciert: Kunstinteressierte mit<br />

kleinem Budget sollen so die Möglichkeit erhalten,<br />

in Zusammenarbeit mit etablierten Kunstschaffenden<br />

eine Edition selbst zu gestalten.<br />

Die zweite Ausgabe dieses Projekts entstand<br />

nun in Zusammenarbeit mit Gerda Steiner &<br />

Jörg Lenzlinger. Wer Lust zum Mitgestalten hat,<br />

kann sich auf der Website die Edition ‹Passwort›<br />

des Künstlerpaars für CHF 280 bestellen<br />

und zu Hause daran selber Hand anlegen. Die<br />

fertigen Resultate werden auf der Website von<br />

Edition 1 + 1 geteilt und an einer Vernissage im<br />

Frühling 2022 vorgestellt.<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger · Passwort,<br />

<strong>2021</strong>, Offsetdruck, Ed. 150, 100 x 70 cm<br />

↗ www.1plus1art.com<br />

Schau!Werk <strong>2021</strong><br />

Zürich — «Kunst direkt von Künstler*innen»<br />

ist das Motto des Kunstmarktes Schau!Werk.<br />

Nach der Corona-bedingten Pause kann die<br />

Veranstaltung dieses Jahr endlich ihr fünfjähriges<br />

Bestehen feiern. Während zweier Tage<br />

präsentieren 33 Künstlerinnen und Künstler an<br />

ihren Ständen ihre Werke aus den Bereichen<br />

Malerei, Zeichnung, Typografie, Grafik, Illustra-<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


tion und Fotografie. Bei Maria Muster kann man<br />

sich zudem sein altes Shirt, seine Lieblingsmütze<br />

oder andere Textilien vor Ort besticken<br />

lassen. Auch für Verpflegung vor Ort ist gesorgt.<br />

Schau!Werk, Ausstellungsansicht 2019<br />

→ Kulturmarkt, 12./13.11.<br />

↗ www.kulturmarkt.ch/veranstaltungen/<br />

schauwerk<br />

Galerienwochenende DZG<br />

Zürich — Ende <strong>November</strong> laden Die Zürcher<br />

Galerien DZG erneut zu ihrem traditionellen<br />

Galerienwochenende. 35 der 40 Vereinsmitglieder<br />

haben am Samstag und Sonntag ihre<br />

Ausstellungen von 11 bis 18 Uhr für das kunstinteressierte<br />

Publikum geöffnet. Im <strong>November</strong>-<br />

Faltblatt des Vereins sind alle beteiligten<br />

Orte mit einem roten Stern markiert und eine<br />

Übersichtskarte bietet Hand bei der Planung<br />

des herbstlichen Kunstspaziergangs.<br />

→ 27./28.11.<br />

↗ www.dzg.ch<br />

Luzia Hürzeler — In the Last Place<br />

Zürich — Der Wolf sorgt für Gesprächsstoff, in<br />

der Politik, aber auch in der Kunst. Neben der<br />

Ausstellung in der Casa d’Angel in Lumbrein<br />

(→ KB 9/<strong>2021</strong>, S. 90–91) nimmt sich auch eine<br />

Ausstellung in der Semper-Sternwarte, die das<br />

Collegium Helveticum beherbergt, des Themas<br />

an. Als gemeinsames Institute for Advanced<br />

Studies (IAS) der ETH Zürich, der Universität<br />

Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste<br />

fördert das Collegium Helveticum die Begegnung<br />

zwischen verschiedenen Geistes- und<br />

Naturwissenschaften und der Kunst. Die Genfer<br />

Künstlerin Luzia Hürzeler (*1976, Solothurn)<br />

hat im Rahmen des Forschungsprojekts ‹Qui a<br />

vu le loup› an der EDHEA das Wissen befragt,<br />

das der Mensch über das Leben und Sterben<br />

des Wolfes hat. Welche Aufzeichnungen geben<br />

Auskunft über ein Wolfsleben und über sein<br />

Sterben? Wer stellt sie her – und mit welcher<br />

Absicht? Um diesen Fragen nachzugehen, hat<br />

die Künstlerin ausgehend von musealisierten<br />

Wolfspräparaten Daten zu den Tieren eruiert,<br />

deren letzte Aufenthaltsorte besucht und fotografiert<br />

und Interviews mit Fachpersonen und<br />

Forschenden, die an der Produktion und Archivierung<br />

dieser Daten beteiligt waren, filmisch<br />

festgehalten. Daraus entstand die mehrteilige<br />

Installation ‹In the Last Place – Acht Wolfsleben›,<br />

die 2019 bereits in der Ferme Asile in<br />

Sion gezeigt wurde (→ KB 4/2019, S. 40–47) und<br />

nun in Zürich zu sehen ist. Begleitend zu dem<br />

Projekt ist jetzt auch die Publikation ‹Quand on<br />

parle du loup› erschienen.<br />

Luzia Hürzeler · En dernier lieu, 2019 (Detail),<br />

Wölfin F22, Musée de la nature du Valais<br />

→ bis 13.11.<br />

↗ www.collegium.ethz.ch<br />

Martin Linsi — Publikation und Ausstellung<br />

Zürich — «Ein subjektiver Querschnitt durch<br />

mein fotografisches Schaffen» nennt Martin<br />

Linsi (*1956, Thalwil) sein kürzlich erschienenes<br />

Buch ‹Bilder | Photographs 1972–2019›. Es<br />

ist ein sorgfältig gemachtes Werk mit Bildern<br />

aus allen Schaffensepochen. Schwarze, schwe-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 121


e und archaische Fotografien aus englischen<br />

Industriestädten kontrastieren mit hellen,<br />

leichten und luftigen Porträts seiner Kinder, bei<br />

denen man nicht sicher ist, wo die Grenze zwischen<br />

bewusster Komposition und intuitivem<br />

Moment des Auslösens liegt. Die Atmosphäre<br />

in den Bildern und das Entdecken von Details<br />

stehen über allfälliger technischer Perfektion<br />

– wenn sich die Katze bewegt, sieht man<br />

das auch. Linsi ist seit 1978 als freiberuflicher<br />

Fotograf tätig, bildete sich am Gloucestershire<br />

College of Art and Design aus und wohnt heute<br />

in Einsiedeln, wo er auch sein Atelier hat. Sein<br />

Werkzeug ist die analoge Kamera in verschiedenen<br />

Formaten, seine Bildsprache ruhig bei<br />

Landschaften, unmittelbar bei Portäts. 2005<br />

gab Bernhard Echte den Anstoss zu dieser Monografie,<br />

zu welcher er und Norbert Hummelt<br />

je einen Essay beitrugen. Begleitend gibt es<br />

drei Vernissagen mit Ausstellungen, die letzte<br />

findet nun im <strong>November</strong> in der Photobastei<br />

in Zürich statt – ein Geschenk seiner Kinder,<br />

denen das Buch auch gewidmet ist. TS<br />

sprochen werden. Organisiert wird der jährliche<br />

Anlass seit 2014 von der Schweizer Kunstkritikervereinigung<br />

AICA. Daraus resultiert jeweils<br />

die Publikation ‹Schreiben über Kunst›, deren<br />

sechste Ausgabe nun vorliegt. Sie ist, wie<br />

immer, in Kooperation mit dem <strong>Kunstbulletin</strong><br />

entstanden. Aufgrund der Pandemie wurde<br />

das Treffen 2020 in einen Online-Workshop<br />

umgewandelt, bei dem alle Teilnehmenden die<br />

Kunst der textlichen Kurzform übten. Inspirationen<br />

dazu lieferte die Redaktorin und Autorin<br />

Paulina Szczesniak, die seit vielen Jahren<br />

schon knappste Formate meistert. Ihr Referat<br />

ist in der beiliegenden Publikation enthalten.<br />

Getrieben von der Lust auf Texte, die sich in<br />

diesem ungewöhnlichen Jahr von ungewohnter<br />

Seite der Kunst nähern, wurden zudem drei<br />

Schreibende eingeladen, die auf ausgewählte<br />

Zeichnungen der neuen Publikation in freier<br />

Form reagierten. Die Bildwelten stammen diesmal<br />

von der Basler Künstlerin Lena Eriksson.<br />

Ausserdem startet mit dieser Ausgabe eine<br />

Serie von Interviews mit erfahrenen Kunstkritikerinnen<br />

und Kunstkritikern. Weitere kostenlose<br />

Exemplare der Publikation und Informationen<br />

zum kommenden Workshop sind über<br />

das Sekretariat der AICA und die <strong>Kunstbulletin</strong>-<br />

Redaktion erhältlich.<br />

Martin Linsi · Auf dem Weg zur Arbeit, aus<br />

der Serie ‹A Day in the Life of Uwe V. Kaugars›,<br />

Gloucester 1978<br />

→ Photobastei, 11.–21.11.; ‹Bilder | Photographs<br />

1972–2019›, Nimbus Verlag Wädenswil, <strong>2021</strong><br />

Schreiben über Kunst<br />

Zürich — Für Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker<br />

findet wieder ein Workshop statt.<br />

Geplant ist, dass in kleinen Gruppen und im<br />

Plenum bereits erschienene Rezensionen einen<br />

Nachmittag lang gemeinsam gelesen und be-<br />

Lena Eriksson, aus der Serie ‹Schreiben über<br />

Kunst <strong>2021</strong>›<br />

→ Workshop ‹Schreiben über Kunst›, 28.11.;<br />

Kontakt: info@aica.ch, info@kunstbulletin.ch<br />

↗ www.aica.ch<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Auswahl 21 13.11.–2.1.<br />

New Heads 13.11.–2.1.<br />

Art as Connection –ı 9.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 my home is my castle –ı 9.1.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse /<br />

Zollrain, *78 830 33 44<br />

Was wir sehen blickt uns an<br />

–ı 6.11.<br />

Video Window – Susanne Hofer 13.11.–24.11.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Lyrical Link –ı 14.11.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Endless Variety – Monika Müller 4.11.–18.12.<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Aldo Mozzini – Die Stadt im<br />

–ı 21.11.<br />

Museum Part II<br />

Andermatt Öffentlicher Raum Andermatt, Zentrum Art Trail in Andermatt –ı 31.10.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Our library goes public –<br />

–ı 7.11.<br />

Kunstgeschichte für Alle<br />

Carl August Liner – Erfinder und –ı 14.11.<br />

Politiker<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Unerkannt – Bekannt –ı13.3.<br />

Museum Appenzell, Hauptgasse 4, *71 788 9631 Amalie, Josefa, Ottilia –<br />

–ı 31.10.<br />

Frauenportraits aus Appenzell<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6, *71 446 94 44 Séverin Guelpa – Subsidence of –ı 31.10.<br />

Growth<br />

Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890<br />

Fredi Bissegger zeigt alte und neue –ı 20.11.<br />

Arbeiten<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Von A bis Z – Künstlerbücher in der –ı31.10.<br />

Sammlung Würth<br />

(na, fritze?) lakritze – Dieter Roth –ı31.10.<br />

Ascona Fondazione Rolf Gérard, Via Carrà dei Nasi 1, *91 791 1982 Rolf Gérard –ı 31.10.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />

*91 791 20 79<br />

La Verità di Michelangelo<br />

–ı 9.1.<br />

Pistoletto<br />

Marianne Werefkin –ı 9.1.<br />

Michele Lamassa – Metamorfosi –ı 30.12.<br />

Sein – Licht – Irritation – Spielerei –ı 30.12.<br />

Thilo Hoffmann – Silhouetteur –ı 30.12.<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Sylvie Fleury 30.10.–18.12.<br />

Baar Z-Galerie, Dorfstrasse 6a Josef Staub — Hommage 6.11.–5.12.<br />

Bad Ragaz Öffentlicher Raum Bad Ragartz, Grossfeldstrasse 10 8. Schweizerische Triennale der<br />

–ı 31.10.<br />

Skulptur in Bad Ragaz<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 sich-t-räume – Chantal Hediger 12.11.–12.12.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Maya Hottarek, Matheline Marmy, –ı 31.10.<br />

Timo Paris<br />

Herta Müller<br />

–ı5.12.<br />

Präsentation der Finalisten des<br />

Architekturwettbewerbs<br />

–ı5.12.<br />

→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />

sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />

Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />

jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 123


Altdorf — Aldo Mozzini, Haus für<br />

Kunst Uri. Foto: F.X. Brun<br />

Appenzell — Daniel Zimmermann,<br />

Kunstmuseum<br />

Baden — Herta Müller, Museum<br />

Langmatt © ProLitteris<br />

Schaufenster Archiv – Die<br />

–ı 5.12.<br />

Bibliothek der Familie Brown<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Silvan Binotto – Leben in Tokyo –ı 4.12.<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148 Landschaft – erforscht,<br />

5.11.–16.1.<br />

interpretiert, konstruiert<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Ruth Maria Obrist 20.11.–6.2.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Matthias Huber –ı 7.11.<br />

Basel<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban- tierisch! –ı 19.6.<br />

Graben 5, *61 201 12 12<br />

Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Catherine Meurisse 6.11.–13.3.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Kunstkredit Basel-Stadt –ı 7.11.<br />

Michaela Eichwald –ı 23.1.<br />

Yoan Mudry –ı 15.5.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Tacita Dean – Antigone –ı 9.1.<br />

Joseph Beuys – Wiederaufnahme<br />

des Gesprächs<br />

–ı 24.7.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 6262<br />

Kunst, Politik, Krieg<br />

Camille Pissarro – Das Atelier der<br />

Moderne<br />

–ı 9.1.<br />

–ı 23.1.<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20, *61 266 56 00 tierisch! Keine Kultur ohne Tiere –ı 20.11.<br />

Schnee 19.11.–9.1.<br />

Making the World<br />

–ı23.1.<br />

Erleuchtet!<br />

–ı23.1.<br />

Memory<br />

–ı5.7.<br />

Basler Fasnacht<br />

–ı31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1<br />

Leu Art Family – Caresser la peau –ı 31.10.<br />

du ciel<br />

Bruce Conner – Light out of<br />

–ı28.11.<br />

Darkness<br />

Et tout ceci est vrai!<br />

–ı23.1.<br />

Écrits d’Art Brut – Wilde Worte &<br />

–ı23.1.<br />

Denkweisen<br />

The Cost of Life – A perspective on –ı23.1.<br />

health by Patrick Hartley<br />

Merci Seppi – Die grosse<br />

17.11.–13.3.<br />

Schenkung<br />

Le Définitiv – c’est le Provisoire<br />

–ı1.3.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Francesco Camponovo –ı 31.10.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 High 5 –ı 6.1.<br />

–ı14.11.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18,<br />

*61 262 01 66<br />

Music – A Conversation Trough<br />

Song Titles<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Basel/<br />

Frenkendorf<br />

Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Édouard Vuillard: Im Louvre –<br />

–ı 28.1.<br />

Bilder Für Eine Basler Villa<br />

BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 50 Nullachtfünfzehn – Marion Bernet, –ı31.10.<br />

Eleni Kougionis<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Quirky Objects – Livia Müller –ı 29.11.<br />

*61 556 4066<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />

Beat Presser, Sonja Maria<br />

–ı 8.1.<br />

Schobinger<br />

Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Neue wilde Künstler*Innen –ı 13.11.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Manfred Cuny – Malerei und<br />

Skulptur<br />

–ı 6.11.<br />

20 Jahre Galerie Eulenspiegel 23.11.–15.1.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Christoph Eisenring 30.10.–8.1.<br />

Galerie Katapult, St. Johanns-Vorstadt 35, *61 321 8855 Women Views –ı 13.11.<br />

Galerie Knoell AG, Bäumleingasse 18<br />

Twombly, Kirkeby, Lüpertz,<br />

–ı 30.10.<br />

Vallotton, Oppenheim<br />

Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 A. R. Penck –ı 30.10.<br />

gallery downstairs, Blumenrain 20 Walter Dolphyn –ı 30.10.<br />

Kenneth Webb –ı 30.10.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Ana Vujic´ – Terrain Vague<br />

–ı 13.11.<br />

Jerry Haenggli 20.11.–22.1.<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 H_121 6.11.–18.12.<br />

Lichtfeld Gallery, Blumenrain 20 Marck, Thomas Riess –ı 30.10.<br />

Mayday, Hafenstrasse 25<br />

Maude Léonard-Contant, Marta –ı31.10.<br />

Margnetti<br />

Markthalle Basel, 20 Steinentorberg 20 Essen zwischen Kultur und Natur –ı 17.11.<br />

Messeturm Basel, 10 Messeplatz<br />

Nora Vest, Maritta Winter,<br />

–ı20.3.<br />

Maria Martin<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Georg Herold –ı 30.10.<br />

Peripherie 8, Holeestrasse 8 Ruxandra Mitache, Pierre Ajavon –ı 30.10.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Marita Czepa, Thomas Thüring –ı 18.12.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48<br />

Brigitte Müller Hunziker – Bilder& –ı 6.11.<br />

Objekte<br />

Irene Merz – Skulpturen 11.11.–27.11.<br />

Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10<br />

Mit Natur zu tun – To do with<br />

–ı 13.11.<br />

nature #2<br />

videocity.bs, Messeplatz 21 Loneliness II –ı 31.12.<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz<br />

The typology of wounds, the<br />

–ı 9.1.<br />

mapping of healing<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Cornelia Parker – Being and Unbeing<br />

–ı 19.11.<br />

Skulpturengarten Claire Ochsner, Rüttigasse 7,<br />

*61 901 8613<br />

Skulpturengarten mit Galerie und<br />

Atelier<br />

Claire Ochsner – Skulpturen und<br />

Bilder<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Christelle Kahla, Anita Mucolli,<br />

Julia Steiner, Nicolas Vionnet<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 6050<br />

Radical Gaming – Immersion<br />

Simulation Subversion<br />

–ı 1.12.<br />

–ı 23.12.<br />

–ı 31.10.<br />

–ı14.11.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Slowly Arriving 5.11.–21.11.<br />

Gerda Steiner, Jörg Lenzlinger<br />

–ı31.12.<br />

Inside the Amazon 5.11.–2.1.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Close-Up – B. Morisot, M. Cassatt, –ı 2.1.<br />

P. Modersohn-Becker u.a.<br />

Goya –ı 23.1.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71<br />

Ins Licht gerückt – Der Maler Jean-<br />

Jacques Lüscher<br />

–ı 31.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Basel/Muttenz — Ighaan Adams,<br />

Kunsthaus Baselland. Foto: S. Schaub<br />

Bern — Monika Baer, Kunsthalle<br />

Biel — Emma Talbot, Kunsthaus<br />

Pasquart. Foto: Lia Wagner<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Die farbige Welt – Claire Ochsner –ı1.3.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Bertrand Thomassin –ı 21.11.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Armin Göhringer –ı 31.10.<br />

Thomas Schütz 7.11.–19.12.<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Paesaggi a confronto –ı 16.1.<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Let’s talk about mountains –ı 3.7.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Monika Baer – Am Rhein –ı 12.12.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Berner Kebes-Tafel –ı 28.11.<br />

Meret Oppenheim – Mon<br />

–ı 13.2.<br />

exposition<br />

Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />

Bernastrasse 15<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Max Bill – Global –ı 9.1.<br />

Paul Klee – Menschen unter sich –ı 22.5.<br />

Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young – Willkommen im<br />

–ı 28.5.<br />

langen Leben<br />

Bundeshaus, Bundesplatz Frauen im Bundeshaus –ı 17.12.<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31<br />

Jubiläumsausstellung – 70 Jahre –ı 12.11.<br />

Ivo Soldini<br />

Jubiläumsausstellung – 80 Jahre<br />

Peter Pernath<br />

14.11.–4.12.<br />

–ı 31.3.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 14 –<br />

25 Jahre Prix Mobilière<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 H. R. Fricker – Mail Art & Stones –ı 6.11.<br />

Karoline Schreiber 19.11.–18.12.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Habitat @Wyss Academy for Nature, Kochergasse 4<br />

20 Jahre Galerie Bernhard<br />

–ı 13.11.<br />

Bischoff & Partner ‹XX Years›<br />

Sibel Kocakaya, Bendicht Gertsch 19.11.–18.12.<br />

Barbara Ellmerer – Malerei 12.11.–18.12.<br />

Essay 3 – Ancestral Futures<br />

(of Food?)<br />

–ı 13.11.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Karin Frank, Sammy Deichmann –ı 21.11.<br />

Outside Rohling, Justingerweg 4, *76 412 36 93<br />

Geste fluide – Stéphanie Baechler, –ı 20.11.<br />

David Jacot<br />

Milieu, Münstergasse 6 Tiphanie Kim Mall –ı 27.11.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Augustin Rebetez –ı 13.11.<br />

Shortlist Sehnerv<br />

18.11.–18.12.<br />

Medienkunstpreis 2020<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />

Nadja Lerch, Judith Nussbaumer –ı 7.11.<br />

*32 672 29 89<br />

Biel/Bienne Stadtkirche Biel, Kirchgässli Herbsthimmel –ı 7.11.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42<br />

Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Isomophous Drip – Maya Hottarek,<br />

Julian Zehnder<br />

Emma Talbot<br />

Vanessa Billy – WeBecome<br />

–ı 4.12.<br />

–ı 21.11.<br />

–ı21.11.<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Céline Burnand –ı21.11.<br />

Bénédicte Blondeau<br />

–ı21.11.<br />

Art Momentum, Längfeldweg 116 A Roland Adatte — Neue Arbeiten –ı12.12.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Quilombo 30.10.–28.11.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Weihnachtsausstellung 21.11.–12.12.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 frölicher | bietenhader,<br />

Sarah Burger<br />

–ı5.12.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />

*79 316 3027<br />

Look Twice – John Hilliard, Doug<br />

and Mike Starn<br />

Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />

Ueli Gantner<br />

Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Kurt Bratschi und Kropunk 30.10.–27.11.<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15, N. de Saint Phalle, F. Gilliéron,<br />

–ı 5.12.<br />

*79 665 08 47<br />

S. Hofkunst, U. Luginbühl, L. Keller,<br />

E. Aeppli<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch — Der blaue Raum –ı 27.2.<br />

Otto Wyler –ı 27.2.<br />

Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Annelies Štrba – Noonday –ı25.6.<br />

Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Treni fra arte, grafica e design –ı 24.4.<br />

Biennale dell’immagine di Chiasso, öffentlicher Raum Fake – visual distortion –ı 14.11.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Corsin Fontana – Scalafundas –ı 21.11.<br />

LandLiebe – Kunst und<br />

–ı 2.1.<br />

Landwirtschaft<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Frau im Bild –ı9.1.<br />

Stadtgalerie im Rathaus, Rathaus/Poststr. 33,<br />

Mathias Balzer, Barbara Heé<br />

–ı12.11.<br />

*81 254 4410<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Piano_piano 20.11.–18.12.<br />

Davos<br />

–ı 7.11.<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />

Kirchner Platz<br />

Martin Disler, Ernst Ludwig<br />

Kirchner<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Aus dem Galerieprogramm –ı 31.10.<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 In Duos – Adrian Bütikofer, Gian –ı 19.12.<br />

Gianotti<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Beackerung – Lea Fröhlicher –ı 31.10.<br />

Fritz Balthaus –ı 30.4.<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Platz in der Galerie – Andreas<br />

–ı 20.11.<br />

Hofer, Irene Brühwiler<br />

Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81, *611 0510 Skulpturenpark Ennetbürgen –ı31.12.<br />

Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *+79 443 11 54 Orbit –ı 30.11.<br />

Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Was wünschst du dir? 4.11.–25.11.<br />

Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

*52 724 5620<br />

–ı 9.1.<br />

–ı 31.5.<br />

Oliver Frei<br />

–ı 31.10.<br />

Brigitte Rutz-Briner 4.11.–21.11.<br />

Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 L’heure bleue – Haviva Jacobson 29.10.–14.11.<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Heike Müller – Rückenwind 6.11.–12.12.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 À toute vitesse –ı26.6.<br />

Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames, *26 323 23 51 Ceylan Öztrük – Matter of non –ı6.1.<br />

Air Power = Peace Power<br />

–ı9.1.<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Manuel Abella, Ricardo Abella,<br />

–ı13.11.<br />

Hanspeter Fiechter<br />

Bruno Baeriswyl, Odile Gauthier,<br />

Sacha Rappo<br />

19.11.–24.12.<br />

Genève<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux-<br />

Grenadiers<br />

Biennale de l’Image en Mouvement<br />

<strong>2021</strong><br />

12.11.–30.1.<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Paul Viaccoz –ı12.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Brugg — Sarah Burger,<br />

Zimmermannhaus<br />

Interlaken — George Steinmann,<br />

Kunsthaus © ProLitteris<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Edgar Martins –ı28.11.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Raphaëlle Mueller 6.11.–12.12.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Tony Conrad –ı 30.1.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix<br />

Chrysanthèmes, dragons et<br />

–ı9.1.<br />

samouraïs<br />

Robert Dawson, Richard Slee<br />

–ı9.1.<br />

Tasses ! –ı 31.7.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Pour la galerie – Mode et portrait –ı14.11.<br />

Works on paper<br />

–ı31.1.<br />

Musée d’ethnographie, 65–67, blv Carl-Vogt Injustice environnementale –<br />

–ı21.8.<br />

Alternatives autochtones<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Gregory Bourrilly 4.11.–4.12.<br />

*22 310 4102<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Redevenir – Vanessa Billy –ı14.11.<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295 Cyril Porchet 21.11.–20.1.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Hubert Scheibl –ı 30.10.<br />

Sylvie Fleury 6.11.–17.12.<br />

geneve.art, espace public geneve.art <strong>2021</strong> 6.11.–7.11.<br />

Gowen Contemporary, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Escape Line II – Drawings and 12.11.–30.1.<br />

Sculptures<br />

LiveInYourHead, Bâtiment Géneral Dufour, rue de Hesse 5 Alternate Take 1 –ı 31.10.<br />

Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Silence –ı 30.10.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Erik Bulatov 5.11.–23.12.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Not Vital – 88 & 8 & 8 –ı 29.10.<br />

Wim Delvoye 6.11.–7.1.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 The Edge of What I Know –<br />

–ı28.12.<br />

Sigismond de Vajay<br />

Genève/CarougeLe Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Noémie Doge –ı 31.10.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Angel Abra – Bri Williams –ı 28.11.<br />

Rhythm – Elliot Reed –ı 28.11.<br />

–ı 16.1.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8,<br />

*44 867 3972<br />

Werner Mettler – Vom Rhein aus in<br />

die weite Welt<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

Markus Hug<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20m 2 – Fenster ins Atelier von<br />

Franziska Baumgartner<br />

M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />

Pulpokosmos<br />

–ı 30.11.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, Kirchplatz 9,<br />

et l’histoire commence ici –<br />

14.11.–20.3.<br />

*71 891 4813<br />

Camille Kaiser<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Spazi_allaprima – Elena Marcuzzi –ı 31.10.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Die Alpen und das Valley –ı 28.11.<br />

–ı9.1.<br />

–ı9.1.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Am Bach – Claudia Peyer –ı 2.1.<br />

Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Thom Barth – die Kunst ist die<br />

–ı 14.11.<br />

Mamma des Konsums<br />

Marina Woodtli – Breeze –ı 14.11.<br />

ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />

Thom Barth – Frühe Arbeiten auf –ı 20.11.<br />

Papier und Folie<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF un_bekannt –ı 7.11.<br />

Die Erfindung der Gemütlichkeit –ı 12.12.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Ruth Levap Zehnder –ı 14.11.<br />

Südpol Luzern, Arsenalstrasse 28 Apocalypso now – Leila Peacock –ı 30.6.<br />

Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 Adrian Bättig –ı21.11.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Tout est sous contrôle<br />

Philippe Gronon – Contacts et<br />

enregistrements<br />

–ı 14.11.<br />

–ı 9.1.<br />

Annelies Štrba – Aya –ı 9.1.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Ein Gastspiel von Culturescapes –ı 14.11.<br />

<strong>2021</strong> Amazonas<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Cathy Josefowitz<br />

Inka ter Haar<br />

–ı14.11.<br />

–ı14.11.<br />

Laufenburg Rehmann-Museum , Schimelrych 12, *62 874 4270 Alles fliesst – Erwin Rehmann –ı 19.6.<br />

Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Anonymes –ı 28.11.<br />

Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21 312 5013 Hans Emmenegger –ı31.10.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Unique et multiple – Oeuvres<br />

récentes de la collection d art BCV<br />

Francis Alÿs – As Long As I’m<br />

Walking<br />

Aloïse Corbaz –ı 23.1.<br />

Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 Lisboa e tejo e tudo –ı 6.11.<br />

New Works 20.11.–18.12.<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Space Invasion II –ı 20.11.<br />

Forma, Rue Côtes-de-Montbenon 3, *21 312 1209 Seascapes – Paul Rousteau –ı 20.11.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Triennale –ı 9.1.<br />

*32 933 8950<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Breath of life –ı 17.4.<br />

Lenzburg Stapferhaus , Bahnhofstrasse 49 Geschlecht – Jetzt entdecken –ı 15.5.<br />

Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Dogo Totale <strong>2021</strong> 13.11.–27.11.<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Vincenzo Vela –ı5.12.<br />

Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Armando Losa –ı 1.11.<br />

la rada, via della Morettina 2 Soundata –ı 27.11.<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543<br />

Solduno<br />

Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

*91 921 4632<br />

MASI Lugano , Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Jean e Marguerite Arp al Ronco<br />

dei Fiori<br />

–ı 9.1.<br />

–ı 16.1.<br />

–ı31.10.<br />

Pietro Consagra –ı 9.1.<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

–ı 31.12.<br />

Nicolas Party – Rovine –ı 9.1.<br />

Albert Oehlen –ı 20.2.<br />

Antonio Ciseri –ı 27.2.<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Felice Varini –ı 31.12.<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia Personnages –ı 18.12.<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Monica De Cardenas Lugano, Via Coremmo 11,<br />

Woman –ı 30.10.<br />

*79 620 9991<br />

Lumnezia Casa d’Angel, Dado Baselgia 116 il luf el visier digl art – der Wolf im<br />

Visier der Kunst<br />

–ı 19.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Langenthal — Cathy Josefowitz,<br />

Kunsthaus<br />

Luzern — Matias Spescha, Hilfiker<br />

Kunstprojekte<br />

Pfäffikon — MyeongBeom Kim,<br />

Vögele Kultur Zentrum<br />

Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *34 461 36 23 Franziska Wüthrich, Marlies<br />

Schachtler, Heribert Brügger<br />

Luzern<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *41 370 44 44<br />

Neue Sammlungspräsentation<br />

Hans Erni-Stiftung<br />

Thovaldsens Löwe und die Folgen<br />

für Tourismus und Kunst<br />

Kommunikationswege – Hans Ernis<br />

Wandteppiche für die PTT<br />

29.10.–14.11.<br />

–ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Dreimaldreimaldrei 7.11.–19.12.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 werden und vergehen –ı 21.11.<br />

Hodlers Holzfäller –ı 13.2.<br />

Vivian Suter – Retrospektive 6.11.–13.2.<br />

Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Otto Lehmann, Kristin Lehmann 6.11.–27.11.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Kreise ziehen – Stella Pfeiffer –ı 30.10.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Ju Ting – When the Wind Comes –ı 29.10.<br />

Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse Melk Imboden — Malerei –ı 20.11.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />

Gestörte Schnittblumen – Jesco –ı 27.11.<br />

Tscholitsch<br />

Hilfiker Kunstprojekte, Museggstr. 6, *266 0722 Matias Spescha 4.11.–4.12.<br />

Keinraum, Bireggstrasse 36<br />

The Naturalist’s Doubt – Lourenço –ı 18.11.<br />

Soares<br />

Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Menü «Surprise» –ı 6.11.<br />

Cubanisado –ı 20.11.<br />

o.T. Raum für aktuelle Kunst, Kunstpavillon/Sälistr. 24,<br />

*41 210 38 55<br />

Franziska Baumgartner,<br />

Domenico Billari<br />

–ı 6.3.<br />

–ı 7.5.<br />

18.11.–18.12.<br />

Männedorf Kulturschüür Männedorf, Alte Landstr. 230, *44 920 1256 Eva Walser –ı 7.11.<br />

C&C Contemporary, Alte Landstrasse 331, *79 480 48 48 Esther-Lisette Ganz – Malerei 30.10.–5.12.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir GPS – Magali Dougoud –ı 5.12.<br />

Womanhouse <strong>2021</strong><br />

–ı30.1.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 1365 Regiokunst 30.10.–12.12.<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Triennale Maroggia <strong>2021</strong> –ı 5.11.<br />

Banksy –ı 17.12.<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 A. R. Penck –ı 13.2.<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

Murg am<br />

Walensee<br />

Résonnances<br />

–ı 14.11.<br />

Racines –ı 14.11.<br />

seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı30.10.<br />

Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Freiämter Kunsthappening –<br />

–ı 7.11.<br />

Staffel 3<br />

Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel , Rue des Moulins 37,<br />

BUNK – Isabelle Andriessen –ı 28.11.<br />

*32 724 01 60<br />

Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74, *32 720 2060 Friedrich Dürrenmatt und die Welt –ı21.11.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

José Guerrero – oeuvres de<br />

–ı 14.11.<br />

1961–1985<br />

Béatrice Helg 20.11.–15.1.<br />

Henry Brandt<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

13.11.–29.5.<br />

–ı 31.12.<br />

Neuhausen am Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09 Jean-Jacques Volz –ı 7.11.<br />

Rheinfall<br />

Nidau Galerie mnart, Beundenring 43, *76 401 63 15 Nicole Kretz, Doris Wütherich 13.11.–21.11.<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Helen Dahm –ı31.10.<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Schatzkammer Sammlung –ı 14.11.<br />

Iwan Baan – Momentum of Light –ı 14.11.<br />

Das «Kuratierte Kunstkabinett» –ı 14.11.<br />

von StudioK3<br />

Daniela Keiser. London – Being in –ı 14.11.<br />

the Library<br />

IPFO Haus der Fotografie, 36 Industriestrasse 25. vfg Nachwuchsförderpreis –ı 14.11.<br />

Martins Galerie, Ringstrasse 42, *62 212 5141<br />

Gedenk-Ausstellung – Sr. Maria 6.11.–19.12.<br />

Raphaela Bürgi<br />

Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 7 Esther Schena –ı 11.11.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 un-möglich? –ı 20.3.<br />

Pfäffikon ZH<br />

Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />

Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Unisono – Roma Messmer,<br />

Walter Lüönd<br />

Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Sommerausstellung Gabriela<br />

Gerber & Lukas Bardill<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Eva Zornio<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Porza Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Veronica Branca-Masa –<br />

Frammento infinito<br />

Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Calder, Soulages, Vasarely…<br />

Abstractions plurielles<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

–ı 21.11.<br />

–ı30.11.<br />

–ı28.11.<br />

–ı 10.4.<br />

–ı 21.11.<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Mirko Baselgia<br />

–ı 7.11.<br />

Amélie Bargetzi –ı 6.2.<br />

I’ll Be Your Mirror – Wasser in der –ı 27.2.<br />

Sammlung Bosshard<br />

Visitor Center, 1 Fischmarktplatz Janeth Berrettini –ı 31.10.<br />

Wasser-Raum, Fischmarktplatz Flora Frommelt, Kevin Mikes –ı 31.10.<br />

–ı 7.11.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Tafelfreuden – Historische<br />

Leinendamaste<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels<br />

–ı22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Verena Batliner, Tanya Bykova und 20.11.–23.12.<br />

Silvia HIntermann<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Lust auf mehr –ı12.2.<br />

Barbara Dombrowski<br />

–ı24.4.<br />

art faces<br />

–ı29.5.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

*41 660 55 83<br />

Gweerigi Fraiwä<br />

Dorothee Wyss – Rauminstallation<br />

Dorfplatz Sachseln<br />

Dorothee Wyss – die Geschichte<br />

einer aussergewöhnlichen Frau<br />

Niklaus von Flüe – Vermittler<br />

zwischen Welten<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Grund – Sara Masüger, Saskia<br />

Edens, Monica Ursina Jäger<br />

–ı 1.11.<br />

–ı 1.11.<br />

–ı 1.11.<br />

–ı 1.11.<br />

–ı31.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Porrentruy — Eva Zornio, EAC<br />

(les halles)<br />

Solothurn — B. Müller, S. Gritsch,<br />

Kunstraum Medici ©ProLitteris<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23 Josef Maria Odermatt, 1934–2011 7.11.–6.12.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Doppio III – Nadja Kirschgarten, –ı 14.11.<br />

Fabian Treiber<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, Katrin Freisager, Katharina Bürgin, –ı 5.12.<br />

*52 625 2418<br />

Marion Ritzmann<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/ Embodying Kali – Reshma Chhiba –ı 27.11.<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Lenz Klotz –ı 14.11.<br />

Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Enquête Photographique<br />

–ı2.1.<br />

Valaisanne n°6 – Défi<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 My pleasure! Donations, etc.<br />

–ı7.11.<br />

2000–2020<br />

Raphael Ritz Aujourd’hui – Heute<br />

–ı5.6.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Schwarzes Licht –ı 2.1.<br />

Meret Oppenheim (1913–1985) –<br />

–ı 27.2.<br />

Arbeiten auf Papier<br />

Hommage an Schang Hutter<br />

–ı 27.2.<br />

(1934–<strong>2021</strong>)<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Roland Adatte –ı 12.12.<br />

Galerie Christoph Abbühl , Schaalgasse 9/1. Stock Verena Baumann –ı 27.11.<br />

Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Gen Atem, Miriam Bossard –ı 30.10.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Dimitra Charamandas, Oliver<br />

–ı 30.10.<br />

Krähenbühl – fragility<br />

Artur – Solothurner<br />

–ı 30.10.<br />

Galerienwochenende<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *32 621 38 58 Masamichi Yoshikawa –ı 27.11.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Clara Oppel –ı 31.10.<br />

Nicolle Bussien und<br />

5.11.–28.11.<br />

Künstlerinnenkollektiv marsie<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Barbara Müller, Stefan Gritsch –ı 11.12.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Peter Aerschmann –ı31.10.<br />

St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 flüstern von fern – Dorothy Wong 12.11.–5.12.<br />

Ka Chung, Benjamin Ryser<br />

Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Entdeckungen – Highlights der<br />

Sammlung<br />

–ı 27.2.<br />

Kulturraum S4 Vadiana, Ausstellungssaal,<br />

Notkerstrasse 22, *58 229 21 50<br />

Ecco Qua – Roger Frei, Karin<br />

Reichmuth<br />

12.11.–12.12.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Éric Baudelaire –ı 28.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Michael Williams –ı 7.11.<br />

Erker –ı 21.11.<br />

Martina Morger – Lèche Vitrines –ı 6.3.<br />

Marie Lund 30.10.–20.3.<br />

Blicke aus der Zeit –ı 24.4.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />

*76 325 8251<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

*76 458 11 52<br />

Michael Williams –ı 7.11.<br />

Eine Künstlerfamilie zwischen<br />

–ı 13.2.<br />

Insider und Outsider Art<br />

Katrin Mosiman –<br />

–ı 13.2.<br />

Foyerausstellung<br />

Damenwahl –ı 13.2.<br />

Reading the Library –ı 7.11.<br />

Rahel Flückiger –ı 14.11.<br />

Champre Directe – Schubiger, Rorschacher Strasse 112 Manfred Holtfrerich, Karin Sander –ı 28.11.<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Esther van der Bie, Maria<br />

–ı 16.11.<br />

Tackmann<br />

Lika Nüssli, Marion Täschler 18.11.–14.12.<br />

St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 26.11.<br />

Stäfa Roehrs & Boetsch, Dorfstrasse 7, *43 539 56 74 FitArt – Female Body –ı 8.12.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 7514<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

Söldner, Reissäckler,<br />

Pensionenherren<br />

Von Blättler Dädi bis Hans von<br />

Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />

–ı 31.10.<br />

–ı 30.1.<br />

–ı 30.1.<br />

Now 21 –ı 30.1.<br />

Nachhall und Witterung<br />

–ı31.12.<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Imitationen von dir wiederholen 20.11.–12.12.<br />

sich in mir*<br />

Adrian Gander — Dämmerung<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Communitas III – Körper und 31.10.–5.12.<br />

Bewegung<br />

Auftakt – Christian Bärtschi –ı 12.12.<br />

Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf 300 Jahre Appenzeller Kalender –ı 31.10.<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Sammlung im Dialog 6.11.–27.2.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Laura Grisi – The Measuring of<br />

–ı27.12.<br />

Time<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Da-Sein – Alfred Sturzenegger –ı 31.12.<br />

Bridge –ı 31.12.<br />

vent favorable – Katrin Hotz –ı 31.12.<br />

Ausstellung – Frauen bauen –ı 31.12.<br />

Stimmenbild – Katrin Keller –ı 31.12.<br />

Steinbrüche – Christian Hörler –ı 8.5.<br />

Permakultur – Judith Stokvis, Kurt<br />

Forster<br />

–ı 8.5.<br />

Thalwil<br />

ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil,<br />

*44 720 78 56<br />

ArtBox102 – Hanspeter Keller<br />

–ı 1.11.<br />

ArtBox103 – Katrin Luchsinger 12.11.–14.1.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Der Apfel. Eine Einführung – Antje –ı 28.11.<br />

Majewski, Paweł Freisler<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Ernst Hanke & Co. –ı 20.11.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Alma Maki –ı 18.11.<br />

Twann-TüscherzEngel Haus, Chlyne Twann Marianne Engel –ı 6.11.<br />

Uetikon am See Förderverein Kunst & Kultur am Zürichsee im<br />

Gemeindehaus Uetikon, Bergstrasse 90, *53 880 54<br />

«Schwarzer Seelenkater» Fritz<br />

Deringers introvertierte Bildnisse<br />

7.11.–29.1.<br />

Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Claudia Gubser – Blütenzart –ı 4.12.<br />

Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Kunstausstellung Martin Otth und –ı 21.11.<br />

*33 822 08 74<br />

Nick Röllin<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Lyonel Feininger – La ville et la mer –ı 9.1.<br />

XXL Le dessin en grand –ı 27.2.<br />

L’Appartement – Espace Images, Place de la Gare 3,<br />

*21 922 4854<br />

Nicolas Polli, Peter Puklus,<br />

Marie Noury<br />

–ı 28.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


St. Gallen — Éric Baudelaire, Kunst<br />

Halle Sankt Gallen<br />

Winterthur — Friedrich von Martens,<br />

Fotostiftung<br />

Odile, 14 Rue du Lac Ersatz – Nicolas Fournier –ı6.11.<br />

Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse / Herbert Theler –ı 7.11.<br />

Stapfengasse, *27 923 1037<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Jules Spinatsch – Davos Is A Verb –ı 13.11.<br />

Saskia Edens, Christian Herdeg,<br />

Lori Hersberger, A. C. Kupper<br />

–ı 13.11.<br />

Kunstkasten Wädenswil, Bahnhof, Bahnunterführung<br />

Kasten 1<br />

Malerei<br />

–ı 30.12.<br />

Sammlungsbilder –ı 31.12.<br />

Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Kunst Sarganserland-Walensee VII –ı 7.11.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause Zu Tisch – Eine Einladung<br />

–ı 19.12.<br />

Ittingen, *058 345 1060<br />

Jenseits aller Regeln –ı 19.12.<br />

Thurgauer Köpfe – Ein<br />

–ı 19.12.<br />

Bankierssohn pflügt um<br />

Neu im Museum –ı 19.12.<br />

Harald F. Müller –ı 26.6.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Anton Egloff, Reto Steiner –ı28.11.<br />

Museum Eduard Spörri, Bifangstrasse 17a, *79 460 5015 Stille Früchte – laute Formen –ı21.11.<br />

Freidimensional ’21<br />

–ı21.11.<br />

Wetzikon Galerie Kemptnertobel, Tobelweg 9, *76 231 8886 LokalKunst – Kunst & Handwerk – 30.10.–31.10.<br />

Ganz Lokal<br />

Kinder 12.11.–3.12.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Federica Gärtner 7.11.–19.12.<br />

Windisch Museum Aargau, Lagerstrasse, c/o SBB Historic Von Menschen und Maschinen –ı 31.10.<br />

Winterthur Casinotheater, Stadthausstr. 119, *52 212 1166 Internationale Kurzfilmtage 9.11.–14.11.<br />

Winterthur <strong>2021</strong><br />

Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45<br />

Nach der Natur – Schweizer<br />

–ı 30.1.<br />

Fotografie<br />

Claudia Andujar –ı 13.2.<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Nach der Natur – Schweizer<br />

–ı 30.1.<br />

Fotografie im 19. Jahrhundert<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 U-Joints oder Die Kunst des<br />

–ı 9.1.<br />

Verbindens, Part III<br />

Alchemie der Oberfläche –ı 6.2.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Charlotte Prodger<br />

–ı 14.11.<br />

Alan Charlton, Richard Long –ı 14.11.<br />

Mathis Altmann –ı 2.1.<br />

Etikette und Maskerade –<br />

–ı 16.1.<br />

Miniaturbildnisse des Barock<br />

Expressionismus Schweiz –ı 16.1.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Su Hui-Yu –ı 14.11.<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» ,<br />

Haldenstr. 95, *058 466 77 40<br />

Gustav Courbet – Träume eines<br />

Realisten<br />

–ı 2.1.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Winterthur — Su Hui-Yu, Kunsthalle<br />

Zürich — Michael Meier & Christoph<br />

Franz, Helmhaus © ProLitteris<br />

Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 15. Jungkunst <strong>2021</strong> –ı31.10.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 S. Hablützel, M. Mijatovic – Shared 2.11.–3.12.<br />

Set of Concerns<br />

Öffentlicher Raum, Altstadt Heiliges Winterthur –ı 7.11.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4<br />

Metalmorphosen – Heavy Metal in –ı31.10.<br />

Art and Culture<br />

Cinema Expanded 9.11.–28.11.<br />

Temporäre Kapelle, Dorfkirche Veltheim,<br />

Transformation #8 –<br />

–ı 26.11.<br />

Felsenhofstrasse 8<br />

El Frauenfelder<br />

tischundmeer, Katharina-Sulzer-Platz Videocity visits: Winterthur 10.11.–19.1.<br />

Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2 Viviane Stucki, Jonas Moser –ı 7.11.<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Galerie d’Art Kaminska & Stocker, Rue de la Plaine 22,<br />

*24 425 6011<br />

Lisa Lurati – Raving Cosmo –ı 24.12.<br />

Exposition Françoise Rey –ı 6.11.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Farbe und Traum 20.11.–23.1.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Zeit und Raum – Hommage an<br />

–ı 9.1.<br />

Peter und Christine Kamm<br />

Altstadthalle, Unteraltstadt 14, *710 7001<br />

Annemarie Waibel,<br />

5.11.–14.11.<br />

Martin Bachman<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Albert Merz –ı 20.11.<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />

–ı 8.1.<br />

Pulpastique<br />

Kantonales Verwaltungszentrum 1, Aabachstrasse 5 Albert Merz –ı 20.11.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115, *81 850 1390 Andrea Büttner – Triebe –ı 31.10.<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41, Federico Tosi –ı 20.11.<br />

*81 868 80 81<br />

Zürich Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Die unterschätzte Horizontale –ı14.11.<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Hannah Black – Wheel of Fortune –ı 29.10.<br />

The Power of Mushrooms –ı 10.12.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />

Wohin? Künstlerische<br />

–ı14.11.<br />

Investigationen<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270<br />

Art Club2000 – Ausgewählte Werke –ı16.1.<br />

1992–1999<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Earth Beats –ı6.2.<br />

Walter De Maria – The 2000<br />

–ı 20.2.<br />

Sculpture<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Bundesrätinnen und Bundesräte<br />

–ı7.11.<br />

seit 1848<br />

Menschen – In Stein gemeisselt<br />

–ı16.1.<br />

Farben im Licht – Glasmalerei vom –ı3.4.<br />

13. bis 21. Jahrhundert<br />

Einfach Zürich<br />

–ı31.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


Zürich — Harald Naegeli, Musée<br />

Visionnaire © ProLitteris<br />

Zürich — Sonia Kacem, Museum Haus<br />

Konstruktiv. Foto: Gunnar Meier<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Korakrit Arunanondchai –ı 9.1.<br />

Laura Lima – Playful Geometry –ı 9.1.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Harald Naegeli –ı 19.12.<br />

Zürich Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 DA Z Digital Art Zurich –ı31.10.<br />

Alberto Venzago –ı 2.1.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25<br />

Sonia Kacem – Zurich Art Prize –ı 16.1.<br />

<strong>2021</strong><br />

Florin Granwehr –ı 16.1.<br />

Works on Paper –ı 16.1.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Liebe, Kriege, Festlichkeiten –ı 5.12.<br />

Flow – Erzählen im Manga –ı 30.1.<br />

Kunst im Blick 9.11.–10.4.<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9<br />

Kurt Marti – Eros. Engagement.<br />

–ı 21.11.<br />

Endlichkeit<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse Le Corbusier und die Farbe –ı 28.11.<br />

Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 We used to laugh about Frank –<br />

–ı 31.10.<br />

Johanna Kotlaris<br />

Organs of a divided labour – 11.11.–12.12.<br />

Jeremy Ayer<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Agnès Wyler –ı 20.11.<br />

Rämistrasse 30<br />

Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Schiffe und Übergänge –ı 31.10.<br />

Ohne Honig hast du nichts zu essen –ı 30.1.<br />

Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 It’s a … Women’s Women’s<br />

–ı 31.12.<br />

Women’s world!<br />

Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6 Starke Zürcherinnen –ı 11.12.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Trama e Urdidura – Weft and Warp –ı 20.11.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Tribute to James Bishop – Part II –ı 20.11.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Memories 29.10.–18.12.<br />

ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72 PPP – Paper, Porcelain, Passion –ı 20.11.<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata<br />

Kristen Roos – From Punched<br />

–ı 7.1.<br />

Cards to Personal Computers<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Casper Faassen –ı 20.11.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 On Gravity – Jun Ahn –ı 20.11.<br />

Jung Lee 25.11.–5.3.<br />

Collegium Helveticum, Schmelzbergstrasse 25, ETH<br />

Center/STW25<br />

Luzia Hürzler: In the Last Place –<br />

Acht Wolfsleben<br />

–ı 13.11.<br />

Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20 DA Z Digital Art Zurich –ı 31.10.<br />

Wasserkirche, 31 Limmatquai DA Z Digital Art Zurich –ı 31.10.<br />

DA Z Digital Art Zurich, Schiffbauplatz DA Z Digital Art Zurich –ı 31.10.<br />

Dienstgebäude Art Space, Töpferstrasse 26, *79 211 7112 Heiko Blankenstein –ı 31.10.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 On Photography – New Perspectives –ı 14.1.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

Gastausstellung der Galerie<br />

–ı 20.11.<br />

*44 440 40 18<br />

Wehrli – Kira Speiser<br />

Andrea Muheim – Kunst Preis <strong>2021</strong> 24.11.–22.1.<br />

Keller-Wedekind-Stiftung<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 LAG – Kilian Rüthemann –ı 28.11.<br />

fem-net.art, Dorfstrasse 9, *79 638 79 33 Priska Schöper, Corina Berheide –ı 6.11.<br />

Christina Räber, Elisa Bernasconi 12.11.–4.12.<br />

Galerie & Edition Marlene Frei, Zwinglistrasse 36,<br />

ART-ist’s 30.10.–30.11.<br />

*44 291 2043<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Christoph Haerle – Neue Werke –ı 29.1.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3<br />

Swells, Squalls & Scrags from the –ı 8.11.<br />

Seven Heads<br />

Pauschenwein 11.11.–28.11.<br />

Galerie Bromer Zürich, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Maya Bringolf – Light Up –ı 6.11.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Carroll Dunham 30.10.–29.1.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268<br />

Gems in the Temple — Greg Parma –ı 6.11.<br />

Smith<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

Anh Duong –ı 31.12.<br />

*44 226 7070<br />

Galerie Haas Zürich , Talstrasse 62a (Un)familiar 4.11.–23.12.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Alberto José Sanchez, Go Segawa –ı 13.11.<br />

Renate Krammer – Solo Show 20.11.–15.1.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Abstract-Contact 6.11.–15.1.<br />

Galerie PhilippZollinger Zürich, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Lisa Hoever –ı 6.11.<br />

Galerie S. Brunner, Brunn-Gasse 11<br />

Vi – Lasst eure Flügel trocknen<br />

–ı 18.12.<br />

und fliegt!<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322<br />

Ruedi Bechtler – Einsichten<br />

–ı 17.12.<br />

1984–<strong>2021</strong><br />

Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38, *44 251 83 58 Auktionsausstellung – Moderne 12.11.–17.11.<br />

und Zeitgenössische Kunst<br />

Grisebach, Bahnhofstr. 14 Manuel Stehli –ı 5.11.<br />

Hamlet, Dörflistrasse 67 due to circumstance –ı 21.12.<br />

Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Hans Arp –ı 20.11.<br />

Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Simone Leigh –ı 4.12.<br />

Glenn Ligon – First Contact –ı 23.12.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59,<br />

*43 810 0426<br />

jevouspropose, Molkenstrasse 21<br />

Kyung-Lim Lee<br />

The Circular Glass | permanent<br />

Installation – James Turrell<br />

Michael Günzburger, Uriel Orlow,<br />

Nives Widauer<br />

4.11.–23.12.<br />

–ı 30.12.<br />

–ı 14.11.<br />

Karma International Zürich (70), Weststrasse 70 Reconstruction –ı30.10.<br />

Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Wilhelm Schlatter 4.11.–21.11.<br />

Nelly Beck, Max Bazhko 18.11.–27.11.<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />

My Light – Ein Lichtraum des<br />

–ı 5.12.<br />

Künstlers James Turrell für das<br />

Kinderspital Zürich<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Put-to-bed 5.11.–27.11.<br />

Limmathall, 122 Hardturmstrasse Johanna Morel von Schulthess –ı 31.10.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Olaf Metzel – one+one+one –ı 4.11.<br />

Esther Mathis 12.11.–28.1.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Anne-Lise Coste 29.10.–11.12.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Rita McBride, Glen Rubsamen – –ı30.10.<br />

Suite Matrimonial<br />

Cabrita – Serendipity<br />

–ı30.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 137


Belgien *0032<br />

Jorge Méndez Blake 11.11.–8.1.<br />

36.1. – René Kemp 11.11.–8.1.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Françoise Caraco, Agatha Zobrist –ı 12.11.<br />

OnCurating Project Space, Ausstellungsstr. 16 Are we all here? –ı 27.11.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Francis Alÿs –ı 22.12.<br />

So Close, So Far – Pop Art Made in<br />

Switzerland, Revisited<br />

–ı 15.1.<br />

Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse,<br />

*44 278 10 12<br />

Francis Alÿs – Border Barrier<br />

Typology<br />

–ı 15.1.<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Fractured Spine –ı 18.11.<br />

Shedhalle, Seestrasse 395 Kollektive Resonanz 10.11.–2.1.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 André Willimann –ı 6.11.<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone4 –ı 31.10.<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer Passage Maya Rochat – Language of color –ı 20.4.<br />

Tichy Ocean – Prague & Zurich, 9 Lessingstrasse<br />

After Any Given Time – Harald<br />

–ı28.11.<br />

Szeemann & Miroslav Tichý<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2021</strong> –ı18.12.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09<br />

Shelter – Rudolf Leitner-<br />

6.11.–22.2.<br />

Gründberg<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

A Future of Many Futures<br />

–ı13.11.<br />

Limmatstrasse 268<br />

Windhager von Kaenel, Aemtlerstrasse 74 Isabella Fürnkäs – Siamese Dreams –ı 7.11.<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Donato Amstutz – surface tension –ı 18.12.<br />

Brüssel Bozar-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 David Hockney –ı 23.1.<br />

Hangar Brussels, 18 rue du Châtelain, Ixelles Martin Parr – Parrathon –ı 18.12.<br />

La Verrière , boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Majd Abdel Hamid – A Stitch in<br />

–ı 4.12.<br />

Times<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />

Marcel Broodthaers,<br />

–ı 9.1.<br />

R. H. Quaytman<br />

Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 So here you are – Christine Boillat, 11.11.–24.12.<br />

Nina Haab<br />

Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst,<br />

Francis Feidler –ı 28.11.<br />

Rotenberg 12B, *87 560 110<br />

Gent<br />

–ı7.11.<br />

Hornu<br />

Dänemark *0045<br />

S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />

hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />

Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />

Louise<br />

Anna Bella Geiger – Native Brazil,<br />

Alien Brazil<br />

The Little Catalogue of the<br />

–ı6.3.<br />

S.M.A.K. Collection – The<br />

Exhibition<br />

Marcel Broodthaers<br />

–ı31.12.<br />

Tamara Laï – Silent Noise –ı 30.1.<br />

Aarhus ARoS Aarhus Kunstmuseum, Aros Allé 2, *8 730 66 00 Far From Home –ı 28.11.<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Pia Arke – Dream and Repression –ı 2.1.<br />

Mika Rottenberg –ı 6.2.<br />

Deutschland *0049<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Jackie Grassmann, Ariel Reichman –ı31.10.<br />

Angelika Markul –ı 5.12.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Hermann Nitsch –ı 12.12.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Simone Lucas – Mind and Matter –ı 28.11.<br />

Bad<br />

Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Dušan Kállay – Magische Welt 6.11.–13.2.<br />

Frankenhausen<br />

Baden-Baden Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a State and Nature –ı 31.10.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Bautzen Stadtmuseum Bautzen, Kornmarkt 1 Die ganze Welt im Blick – Johann<br />

–ı 2.1.<br />

George Schreiber<br />

Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı29.8.<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Nothingtoseeness – Leere/Weiß/ –ı 12.12.<br />

Stille<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Magische Spiegelungen – Johann –ı 20.2.<br />

Erdmann Hummel<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128<br />

Ferdinand Hodler und die Berliner –ı 17.1.<br />

Moderne<br />

Alicja Kwade –ı 4.4.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Die Liste der ‹Gottbegnadeten› –ı5.12.<br />

documenta – Politik und Kunst<br />

–ı9.1.<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 The Cool and the Cold –ı9.1.<br />

Thea Djordjadze<br />

–ı16.1.<br />

Raum malen<br />

–ı16.1.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Scratching the Surface –ı7.11.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Tony Cragg –ı9.1.<br />

Humboldt Forum, Schloßplatz Terrible Beauty: Elephant –<br />

Human – Ivory<br />

–ı28.11.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />

*30 8 3215 9120<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />

Ende Neu<br />

Basir Mahmood – Good ended<br />

happily<br />

Tatjana Doll – Was heißt<br />

Untergrund?<br />

Alexandra Bircken – Fair Game<br />

Making Things – Tomas Schmit:<br />

Performance as Drawing<br />

–ı 6.2.<br />

–ı27.2.<br />

–ı27.2.<br />

–ı15.5.<br />

–ı9.1.<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 KW Digital – Open Secret –ı31.12.<br />

Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 Murcia – In the Garden of Europe –ı27.2.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Helmut Newton’s Private Property –ı31.12.<br />

Stephan Erfurt – On the Road<br />

–ı16.1.<br />

Ruth Walz – Theaterfotografie<br />

–ı13.2.<br />

Theater im Museum der<br />

–ı13.2.<br />

Fotografie – Ein Rückblick auf die<br />

1920er<br />

Helmut Newton – Legacy, 31.10.–22.5.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Rosa Barba –ı16.1.<br />

Alexander Calder – Minimal /<br />

–ı13.2.<br />

Maximal<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Ólafur Elíasson – A View Becomes –ı16.1.<br />

a Window<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 HR Giger & Mire Lee –ı2.1.<br />

–ı9.1.<br />

Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel, 10 Spandauer<br />

Damm<br />

Antoine Watteau – Kunst – Markt –<br />

Gewerbe<br />

Times Art Center Berlin, Brunnenstraße 9, *30 247 81 038 Más Allá, el Mar Canta –ı19.12.<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer Camaros Bühnen I –ı 18.11.<br />

Straße 98A<br />

Buchmann Box, Charlottenstr. 75, *30 258 99929<br />

Bettina Pousttchi – Vertical<br />

–ı 31.10.<br />

Highways<br />

Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13<br />

Anna & Bernhard Blume / Des<br />

Hughes<br />

–ı 30.10.<br />

→ Bitte überprüfen Sie die Ausstellungsdaten auf www.artlog.net<br />

oder auf der Website der jeweiligen Institution.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 139


Bettina Pousttchi –ı 30.10.<br />

Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30 Peter Fischli –ı 30.10.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Uwe Wittwer –ı 27.11.<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352<br />

all_go_rhythm this is a free<br />

–ı 30.10.<br />

concert<br />

Julia Ziegler 5.11.–18.12.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />

P. Herrmann, R. Kerbach, H. Rueda,<br />

V. Stelzmann<br />

–ı 8.1.<br />

–ı 7.11.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

Oranienstr. 25<br />

… oder kann das weg? Fallstudien<br />

zur Nachwende<br />

«Neues Deutschland» – Akinbode –ı 4.12.<br />

Akinbiyi, Elske Rosenfeld<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Henni Alftan –ı 30.10.<br />

Andro Wekua –ı 30.10.<br />

Louise Lawler –ı 30.10.<br />

station urbaner kulturen / nGbK Hellersdorf, 41<br />

Auerbacher Ring<br />

Akinbode Akinbiyi, Elske<br />

Rosenfeld<br />

Bielefeld Samuelis Baumgarte, Niederwall 10 Mack – Die Sprache der Farben 31.10.–30.1.<br />

Bochum Museum unter Tage, 29C Nevelstraße Ingeborg Lüscher –ı 18.4.<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Beuys – Lehmbruck – Denken ist<br />

–ı 1.11.<br />

Plastik<br />

Hannah Arendt und das<br />

–ı 21.12.<br />

20. Jahrhundert<br />

Sammlung Hoffmann –ı 23.1.<br />

Methode Rainer Werner<br />

–ı 6.3.<br />

Fassbinder – Eine Retrospektive<br />

Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22<br />

David Medalla – Parables of<br />

Friendship<br />

–ı 30.1.<br />

Donaueschingen<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

*228 5387 6612<br />

–ı 4.12.<br />

sprinkle never-in-a-rush essence –ı 16.12.<br />

Das Esszimmer goes Passage –ı 31.12.<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Für die Kunst heute – 50 Jahre<br />

–ı 30.1.<br />

Förderkreis für Gegenwartskunst<br />

Manet und Astruc –<br />

–ı 27.2.<br />

Künstlerfreunde<br />

Goya und Manet – Revolutionäre<br />

–ı 27.2.<br />

Radierungen<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Peter Piller – Richard Prince –ı 31.10.<br />

Peter Piller – Archiv der Bücher –ı 14.11.<br />

Timm Ulrichs – Total –ı 16.1.<br />

So wie wir sind 3.0 –ı 23.1.<br />

Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 4+20 Lichtstunden –ı 6.3.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst 2 –ı 28.11.<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

–ı 14.11.<br />

Hanno Leichtmann – Seculum<br />

Klanginstallation<br />

Vollgas – Full Speed –ı 14.11.<br />

Gert Riel 21.11.–6.3.<br />

Durchstarten – Take off 21.11.–11.9.<br />

Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 a bit on the side III –ı 28.11.<br />

Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Intervention Caspar David<br />

–ı 31.10.<br />

Friedrich/Hermann Nitsch<br />

Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Nachbarschaften –ı 31.12.<br />

Dresdner Erklärung der Vielen –ı 31.12.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Lehmbruck – Beuys. Alles ist<br />

–ı 1.11.<br />

Skulptur<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15,<br />

*203 9355 5470<br />

Omoshirogara –ı 27.2.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

Marcel Odenbach – so oder so –ı 9.1.<br />

*211 8381204<br />

KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b,<br />

Desto weiß ich doom zu sein –ı 14.11.<br />

*211 520 99 596<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Produktive Bildstörung 13.11.–6.2.<br />

–ı 23.1.<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,<br />

*211 8381204<br />

Georges Braque – Erfinder des<br />

Kubismus<br />

Lynette Yiadom-Boakye – Fly In<br />

League With The Night<br />

–ı 13.2.<br />

Open space – Nichts als Zukunft 13.11.–13.2.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Christopher Lehmpfuhl –ı30.10.<br />

Neuerwerbungen Herbst <strong>2021</strong> –ı 12.2.<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Attempts to be many 30.10.–23.1.<br />

Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Erich- Ohne Ende Anfang<br />

–ı6.2.<br />

Weinert-Allee 3<br />

–ı 7.11.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Ludwig Kuffer, Andreas Langfeld,<br />

Elisabeth Neudörfl<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Fiction? Better than Reality! –ı 14.11.<br />

Frankfurt/M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Meet asian art –ı7.11.<br />

Dieter Rams<br />

–ı16.1.<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

Tower MMK: Sammlung<br />

Cyprien Gaillard – Frankfurter<br />

Schacht<br />

–ı 7.11.<br />

–ı29.5.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Kara Walker –ı16.1.<br />

Paula Modersohn-Becker<br />

–ı6.2.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Nennt mich Rembrandt –ı 30.1.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 State of High Performance –ı5.12.<br />

Freiburg/B Johanneskirche Freiburg, Kirchstraße 4 Bethan Huws –ı 29.10.<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beyond States –ı7.11.<br />

Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Hannah Schneider –ı 20.11.<br />

*641 250 9444<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Sittes Welt<br />

–ı9.1.<br />

Bach-Platz 5<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Nolde und der Norden –ı23.1.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Out of space<br />

Unfinished Stories<br />

Werner Büttner<br />

Toyen<br />

–ı 28.11.<br />

–ı5.12.<br />

–ı16.1.<br />

–ı13.2.<br />

Von Menzel bis Monet 12.11.–27.2.<br />

Meistens grundiere ich mit<br />

–ı18.4.<br />

Kreide... – Emil Nolde<br />

Von Mischwesen<br />

–ı31.7.<br />

Hans Makart<br />

–ı31.12.<br />

Impressionismus 29.10.–31.12.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Korakrit Arunanondchai 13.11.–13.2.<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 30.11.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

*2323 162 951<br />

Franziska Reinbothe, Matthias<br />

Stuchtey<br />

–ı12.12.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*2551 69 4200<br />

Münsterland Festival part 11 |<br />

Purple is the Color | Konzert<br />

Kunst in der Region –<br />

Gemeinschaftsausstellung zeitg.<br />

Kunst<br />

31.10.–31.10.<br />

–ı21.11.<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Strasse 2–6 Inventing Nature –ı 31.10.<br />

Iss mich! –ı 31.10.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 zkm_gameplay – the next level –ı9.1.<br />

Critical Zones<br />

–ı9.1.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 141


Nobody’s Listening –ı 9.1.<br />

Writing the History of the Future –ı 9.1.<br />

BarabásiLab – Hidden Patterns –ı 16.1.<br />

Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Martine Syms – Aphrodite’s Beasts –ı 20.2.<br />

Toba Khedoori –ı 20.2.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Amazons of Pop! –ı 6.3.<br />

Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31 Landscape and Urban Living –ı 28.11.<br />

Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Isabelle Cornaro –ı 14.11.<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Jeane, what happened? –ı 20.11.<br />

–ı 16.1.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur,<br />

Im Mediapark 7<br />

Blick in die Sammlung – Der DGPh<br />

zum 70.<br />

Gerhard Winkler – Specimen –ı 16.1.<br />

Käthe Kollwitz Museum Köln, Neumarkt 18–24 Maria Lassnig –ı 9.1.<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 In die Weite –ı 15.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Der geteilte Picasso –ı 30.1.<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />

Everyday Life – A. Katz, M. Craig- –ı 30.10.<br />

Martin, J. Opie<br />

Dietrich Klinge – Skulpturen<br />

–ı 6.1.<br />

i. d. Kirchen St. Gereon &<br />

Minoritenkirche<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 William Anastasi –ı 8.1.<br />

Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Idyllen zwischen Berg und See –ı 9.1.<br />

Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Robert Weise – Natur und Salon –ı 9.1.<br />

Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 René Wirths –ı 23.1.<br />

–ı 16.1.<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Beuys & Duchamp – Artists of the<br />

Future<br />

Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97, Mensch Natur Politik –ı 13.2.<br />

*2151 9755 8126<br />

Kummerow Schloss Kummerow, Am Schloss 10 Trautes Heim, Allein –ı 31.10.<br />

Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Anne Arndt – Die DDR hat’s nie<br />

–ı 24.4.<br />

gegeben<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Mon coeur mise à nu (Mein Herz<br />

–ı 28.11.<br />

entblößt)<br />

Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Was zählt?! –ı 21.11.<br />

1870/71 – Nachbarn im Krieg –ı 9.1.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Eins Komma Fünf –ı 9.1.<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Mischa Kuball Black out – Flash out 13.11.–9.1.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 imPerfekt –ı1.11.<br />

Der Kreis<br />

–ı16.1.<br />

One Thing Left to Try – Zishi Han –ı 30.1.<br />

Josef Madlener, Max Unold, Max<br />

–ı18.4.<br />

Pöppel<br />

München ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Tue Greenfort –ı 29.1.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Sweat –ı 9.1.<br />

Heidi Bucher – Metamorphosen –ı 13.2.<br />

Tune –ı 10.3.<br />

Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Im Labyrinth der Zeiten –ı 13.2.<br />

*89 2339 6096<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />

Grand Tour XXL – Der Reisekünstler –ı 30.1.<br />

Emel‘jan Korneev<br />

Vertrauliche Distanz – Barbara 19.11.–20.3.<br />

Niggl Radloff<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 1.5.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Alexandra Bircken A-Z –ı16.1.<br />

Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, *89 4555 510 Nevin Aladağ – Sound of Spaces 28.10.–20.2.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Aenne Biermann –ı 20.11.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

*89 220 463<br />

Who’s Next? Obdachlosigkeit,<br />

4.11.–6.2.<br />

Architektur und die Stadt<br />

The Immunity 2.11.–28.11.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 30 Jahre – Ein Jubiläum –ı 13.11.<br />

Lienhard von Monkiewitsch 20.11.–26.2.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Artnews – Daniel Engelberg,<br />

–ı 9.11.<br />

Gihyun Park<br />

Installation «reflecting» – Rita 11.11.–18.12.<br />

Rohlfing<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 August und das Zirkuspferd –ı 9.1.<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, stöckerselig –ı 2.12.<br />

Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Daniel Spoerri – Ein Museum der –ı 13.3.<br />

Unordnung<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Cristina Iglesias –ı 12.12.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Jean Fautrier –ı 28.11.<br />

Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 In Situ? –ı 23.1.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Keith Sonnier –ı 6.2.<br />

Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus<br />

Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />

Pipeline Prinzipien<br />

This Line is Part of a very large<br />

Circle<br />

–ı 7.11.<br />

–ı 7.11.<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Let’s Make Noise, Sisters! –ı31.10.<br />

Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Alexander Wolff – Malen vor Ort –ı 7.11.<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Barrierefreiheit –ı 27.2.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Ich wollte nie eine Konstruktivistin –ı 9.1.<br />

sein<br />

Potsdam Schloss Sacrow, Krampnitzer Str. 33 Sacrow – das verwundete Paradies –ı9.11.<br />

Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str.<br />

25–27<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Überland – 100 Jahre Kunst in<br />

Thüringen<br />

Gianni Caravaggio – Als Natur<br />

jung war<br />

Jordan Madlon – Holzschnitt-<br />

Förderpreis <strong>2021</strong><br />

Ins Licht – Highlights der<br />

Gemäldesammlung<br />

Wanted: Woodcuts – Die neuen<br />

Holzschnitte für die Sammlung<br />

–ı21.11.<br />

–ı 30.1.<br />

–ı14.11.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Mel Ramos & Erró – Legenden der –ı28.11.<br />

Pop Art<br />

Rottenburg Kulturverein Zehntscheuer e.V., Bahnhofstraße 16, Materials Reloaded – Harald Fuchs –ı21.11.<br />

*7472 94 99 136<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Neue Wahrheit? Kleine Wunder! –ı9.1.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Anna Boghiguian<br />

Von Erde schöner<br />

Christine Sun Kim, Thomas Mader<br />

Cy Twombly<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Jüdische Spuren in der Sammlung<br />

Lütze<br />

–ı27.2.<br />

–ı6.3.<br />

–ı 9.1.<br />

–ı13.2.<br />

–ı13.2.<br />

–ı13.2.<br />

–ı6.3.<br />

Eunyoung Bae – Spherical Animals –ı 6.3.<br />

Ritual – B. Brossard, H. Dowling,<br />

–ı29.5.<br />

S.-L. Maierhofer<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 René Acht – Lyrisch – Konkret –ı9.1.<br />

Stuttgart Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 This meeting is being recorded –ı27.2.<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Angespannte Zustände –ı31.12.<br />

Becoming Famous – Peter Paul<br />

Rubens<br />

–ı 20.2.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 143


München — Nevin Aladağ, Museum<br />

Villa Stuck © ProLitteris<br />

Wolfsburg — LaToya Ruby Frazier,<br />

Kunstmuseum<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87<br />

Trotz Allem — Fred Uhlman –ı 31.12.<br />

Farbe auf Papier<br />

–ı 6.11.<br />

Farbe – Natur – Pastell –<br />

13.11.–22.1.<br />

Christiane Conrad<br />

Food – Peter Anton, Ria de Henau –ı 5.11.<br />

u.a.<br />

Berge – Antonio Marra, Felix 19.11.–22.12.<br />

Rehfeld, Rino Caracó u.a.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Actually, the Dead Are Not Dead –ı2.1.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Beat Zoderer –ı 30.1.<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 Inter – Fuge –ı7.11.<br />

Junge Ulmer Kunst 30.10.–30.1.<br />

Der Ulmer Hocker –ı 27.2.<br />

Brunner/Ritz 13.11.–27.3.<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Rudi Bodmeier – Traumfrauen –ı 5.12.<br />

Metamorphosen –ı 5.12.<br />

–ı 16.1.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

*7151 5001 1686<br />

Ich – Zwischen Abbild und<br />

Neuerfindung<br />

Waldkraiburg Städtische Galerie Waldkraiburg, Braunauer Strasse 10 Katja Brinkmann – Saruul tal –ı 7.11.<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Klaus Graubner –ı 31.12.<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Oil – Schönheit und Schrecken des –ı 9.1.<br />

Erdölzeitalters<br />

True Pictures? LaToya Ruby 30.10.–10.4.<br />

Frazier<br />

Menschenbilder 30.10.–10.4.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Joseph Beuys: Aktionen –<br />

–ı 9.1.<br />

fotografiert von Ute Klophaus<br />

Brücke und Blauer Reiter 21.11.–27.2.<br />

Goldene Zeiten –ı 10.4.<br />

Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />

Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />

Heinz Mack –ı 2.1.<br />

Frankreich *0033<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Fascination – Benjamin Seror 14.11.–30.1.<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey, How to make a country –ı 18.12.<br />

*5 4592 8701<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Empire et Galaxie –ı 19.12.<br />

L’envers des pentes –ı 19.12.<br />

Apt<br />

Fondation Jean-Paul Blachère, 384 av. des Argiles, Re-création –ı 19.3.<br />

*43 252 0615<br />

Arles<br />

Fondation Vincent Van Gogh , 35, rue du docteur Fanton, Laura Owens & Vincent van Gogh –ı 31.10.<br />

*490 930 808<br />

Aubervilliers Les Laboratoires, 41, rue Lécuyer Nicholas Vargelis –ı 18.12.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Avignon Pôle culturel associatif de Saint Chamand, 11 Avenue 21 Jahre Deleuze Monument –ı 31.10.<br />

Pierre de Coubertin<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Absalon Absalon –ı2.1.<br />

Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Memoria –ı 20.11.<br />

Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Sara Sadik –ı 11.12.<br />

Rue Henri Douard<br />

Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Nous irons tous au paradis –ı 6.3.<br />

Cajarc Maison des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24,<br />

*5 6540 7819<br />

Assemblée Pirate –ı 4.12.<br />

Chaumont<br />

Le Signe Centre National du Graphisme, 1 Place Emile<br />

Goguenheim<br />

Biennale internationale de design<br />

graphique <strong>2021</strong><br />

–ı 21.11.<br />

Chaumont-sur- Domaine régional de Chaumont-sur-Loire, *5420 9922 Saison d’art –ı1.11.<br />

Loire<br />

Clamart Centre d’arts plastiques Albert Chanot, 33 rue Brissard Randa Maroufi – L’autre comme<br />

hôte<br />

–ı 28.11.<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500<br />

Miryam Haddad – Là-bas, sur le<br />

ciel d’orage<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Camille Blatrix – Weather Stork<br />

Point<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Bertrand Lavier – Unwittingly but<br />

willingly<br />

Dunkerque<br />

FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />

sculptures, *3 2829 5600<br />

Yona Friedman – L’exposition<br />

mobile<br />

Marinette Cueco – L’Ordre naturel<br />

des choses<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 30.1.<br />

–ı 22.5.<br />

–ı31.12.<br />

Embrun Centre d’art contemporain Les Capucins, Espace Delaroche Morgan Courtois – Twisted –ı6.11.<br />

Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Félix Luque Sánchez – Memory<br />

–ı12.12.<br />

Bains<br />

Lane<br />

Nicky Assmann, Jan Robert Leegte –ı 20.12.<br />

Epinal Musée de l’Image, 42, quai de Dogneville Aux origines de la bande dessinée – –ı2.1.<br />

l’imagerie populaire<br />

Héronchelles Le Jardin des sculptures, Route de Bois Guilbert Dénaturaliser – Bouvard et<br />

–ı7.11.<br />

Pécuchet<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage La sagesse des lianes –ı18.11.<br />

Ivry-sur-Seine<br />

Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29 rue<br />

Raspail, *1 4960 2506<br />

Derek Jarman – Dead Souls<br />

Whisper<br />

–ı6.3.<br />

–ı19.12.<br />

Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Françoise Pétrovitch –ı3.4.<br />

Le Havre Musée Malraux, 2, bd. Clemenceau, *2 3519 6277 Philippe De Gobert –ı7.11.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Bernar Venet – l’hypothèse de la<br />

–ı 10.1.<br />

gravité<br />

Lyon<br />

La BF15 – Espace d’art contemporain, 11 quai de la Younes Baba-Ali – Dégrisements<br />

–ı6.11.<br />

Pêcherie, *478 286 663<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Jasmina Cibic – Stagecraft–une<br />

–ı2.1.<br />

mise en scène du pouvoir<br />

L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Sculpture en fête ! –ı 1.11.<br />

Sorgue<br />

Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı16.1.<br />

Jean-Christophe Norman<br />

–ı16.1.<br />

La friche la Belle de Mai, 41 Rue Jobin Méditerraner –ı 7.11.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Face à Arcimboldo<br />

–ı 22.11.<br />

Écrire, c’est dessiner 6.11.–21.2.<br />

Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud If the Shoe Fits – Lisa Milroy –ı28.11.<br />

Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Espace libéré –ı 20.2.<br />

Sartoux<br />

Moulis-en- Château de Chasse-Spleen Centre d’art, 32 Chemin de la Patrick Neu –ı 31.10.<br />

Médoc Razé<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Clarissa Tossin –ı 31.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 145


Nice<br />

Nîmes<br />

Nogent-sur-<br />

Marne<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place<br />

Roger Bastide<br />

Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />

*1 48 71 90 07<br />

Le Théâtre des Objets de Daniel<br />

–ı 27.3.<br />

Spoerri<br />

Léo Fourdrinier –ı 19.2.<br />

Les gens d’Uterpan –ı 13.3.<br />

Orléans FRAC Centre, 12, rue de la Tour Neuve, *238 625 200 Alger, Archipel des libertés –ı2.1.<br />

Pantin Centre national de la danse CND, 1 Rue Victor Hugo Danse et rituel, une exposition –ı 18.12.<br />

Paris Centre culturel suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Denise Bertschi –ı 14.11.<br />

Claudia & Julia Müller – Une brève –ı 14.11.<br />

histoire de baskets sales<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Damien Hirst –ı 2.1.<br />

Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo, 9 Rue Recyclage/Surcyclage –ı 19.12.<br />

Monte-Cristo<br />

ICI Léon, 19, rue Léon<br />

Hossein Valamanesh – Puisque<br />

–ı 13.2.<br />

tout passe<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />

Chefs-d’œuvre photographiques –ı 13.2.<br />

du MoMA<br />

Musée de l’Histoire de l’Immigration, 293, av. Daumesnil,<br />

*1 5359 5860<br />

Picasso, l’étranger 4.11.–13.2.<br />

Musée de la Chasse et de la Nature, 60, rue des Archives,<br />

*1 5301 9240<br />

Damien Deroubaix – La Valise<br />

d’Orphée<br />

–ı31.10.<br />

Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Histoires de photographies –ı 5.1.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Les univers de Barthélémy Toguo –ı 5.12.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du Anni et Josef Albers – L’art et la vie –ı 9.1.<br />

Président Wilson<br />

Musée Guimet, 6, place d’Iéna, *1 5652 5345 Duy Anh Nhan Duc 10.11.–7.2.<br />

Musée de l’Orangerie, Jardin des Tuileries Chaïm Soutine, Willem de Kooning –ı10.1.<br />

Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Botticelli –ı 24.1.<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Le pli du ventre cosmique –ı27.11.<br />

Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13, quai Le Théâtre des expos –ı 2.1.<br />

Malaquais, *1 4703 5000<br />

Espace Fondation EDF, 6, rue Juliette Récamier,<br />

Fake news – art, fiction, mensonge –ı 30.1.<br />

*1 4042 3535<br />

La Maison Guerlain, 68 Avenue des Champs-Élysées Quand la matière devient art –ı14.11.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Johan Papaconstantino, Pierre<br />

René-Worms<br />

–ı19.12.<br />

Pontault-<br />

Combault<br />

Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la<br />

République, *170 054 982<br />

Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123,<br />

*2 9937 3793<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />

Commeurec<br />

Rochechouart Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Rodez<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor<br />

Hugo<br />

Sandra Rocha – Le moindre souffle<br />

–ı19.12.<br />

Ces dernières années –ı 2.1.<br />

Elvia Teotski – Molusma<br />

L’œil du serpent<br />

Sous le signe du serpent,<br />

Chaissac & CoBrA<br />

–ı19.12.<br />

–ı15.12.<br />

16.11.–8.5.<br />

Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel Judit Reigl – Le vertige de l’infini –ı17.1.<br />

Saint-Denis Musée d’art et d’histoire Paul Eluard, 22 Rue Gabriel Péri Un.e Air.e de famille –ı8.11.<br />

Musée du cristal Saint-Louis , Rue Coetlosquet,<br />

*8706 4004<br />

Sables brûlants –ı 13.12.<br />

Saint-Louislès-Bitche<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Noémie Goudal – Post Antlantica –ı2.1.<br />

Saint-Priesten-Jarez<br />

Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne Lionel Sabatté – Éclosion<br />

–ı2.1.<br />

Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />

Sérignan<br />

–ı 20.3.<br />

Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />

*67 323 305<br />

Anne et Patrick Poirier, Laurent<br />

le Deunff<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Jimmy Robert, Antoine Renard –ı6.2.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163<br />

Vence<br />

Strasbourg Musée d’art moderne et contemporain Strasbourg, 1,<br />

Place Hans Jean Arp<br />

The Giacometti – A family of<br />

creators<br />

–ı 14.11.<br />

La Marseillaise 5.11.–20.2.<br />

Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte François Tosquelles –ı 6.3.<br />

Vélizy- Micro Onde, 8, av. Louis Breguet, *134 580 335 Les Résistantes –ı 12.11.<br />

Villacoublay<br />

Versailles La Maréchalerie, 5, av. de Sceaux, *1 3907 4027 Stéphane Thidet – Orage –ı 16.12.<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Paul Klee – Entre-mondes 19.11.–27.2.<br />

d’Ascq<br />

Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur- Apichatpong Weerasethakul<br />

–ı28.11.<br />

Dolard<br />

Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la<br />

Libération<br />

Taysir Batniji – Quelques bribes<br />

arrachées au vide qui se creuse<br />

–ı 9.1.<br />

Griechenland *0030<br />

Hydra<br />

Italien *0039<br />

Deste Foundation/Project Space, Slaughterhouse, Epar.<br />

Od. Mandrakiou-Molou<br />

The Greek Gift –ı 31.10.<br />

Agrate Cascina I.D.E.A., 26 Via G. Marconi, NO, *347 636 7698 Thomas De Falco –ı 28.11.<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Nel segno di Dante tra illustrazione –ı6.1.<br />

e fumetto<br />

Antonio Ligabue e il suo mondo<br />

–ı9.1.<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Nulla è perduto –ı 13.2.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Michelangelo Pistoletto –ı 31.12.<br />

Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Emilio Fantin –ı 8.12.<br />

Hidden Displays 1975–2020 –ı 9.1.<br />

Museo Morandi, Palazzo Accursio Morandi racconta –ı 28.11.<br />

Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Virginia Zanetti – Be a Poem –ı 23.12.<br />

Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Christoph Mayr Fingerle –<br />

Architekt<br />

–ı 13.11.<br />

Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *0471 971 626<br />

Michael Krebber<br />

–ı 8.1.<br />

Charlotte Posenenske –ı 28.5.<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Techno –ı 16.3.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />

–ı 8.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Civitella La Serpara, *0761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Como Villa Olmo, Villa Olmo Il sogno di Antonio –ı 31.1.<br />

Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Jenny Saville –ı 20.2.<br />

Novella 10, FI<br />

Palazzo Vecchio, Piazza della Signoria, *55 27 681 Henry Moore Relocated –ı 9.1.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Jeff Koons – Shine –ı 30.1.<br />

Villa Romana , Via Senese 68, FI, *55 221 654 Life and Herstories –ı 17.12.<br />

Cities Under Quarantine – The<br />

–ı 18.12.<br />

Mailbox Project<br />

Fortezza da Basso, Viale Filippo Strozzi 1, FI XIII Florence Biennale –ı 31.10.<br />

BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Jose Dávila e La favola della mela –ı 10.11.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1, *33 170 6011 Ottavio Missoni –ı31.12.<br />

Impressionisti<br />

–ı9.1.<br />

Genova GAM – Galleria d’Arte Moderna, 3 Via Capolungo, GE I cavalieri di Marino Marini –ı14.11.<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />

*10 562 440<br />

Villa Croce, Via Jacopo Ruffini 3<br />

Disney – L’arte di raccontare storie –ı 20.2.<br />

Escher –ı 20.2.<br />

Gaetano Pesce – In ricordo di un<br />

–ı9.1.<br />

amico<br />

Gualtieri Museo Antonio Ligabue, Piazza Bentivoglio, 36, RE LigaLigabue, la figura ritrovata –ı14.11.<br />

AGENDA // FRANKREICH / GRIECHENLAND / ITALIEN 147


Jesi<br />

La Spezia<br />

Fondazione Cassa di Risparmio di Jesi, 4 Piazza Angelo<br />

Colocci, AN<br />

Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

E. Andùjar, M. Baricchi, E. Bertaglia –ı 14.11.<br />

u.a.<br />

Coşkun Aşar –ı 30.11.<br />

Still, Still Life<br />

–ı7.11.<br />

Clay vs Liston –ı 7.11.<br />

Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Angelo Savelli –ı 7.11.<br />

Milano Fondazione Adolfo Pini, 2 Corso Garibaldi, MI Elisabetta Benassi –ı 17.12.<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Nevine Mamhoud, Margherita Raso –ı 24.12.<br />

*28 907 5394<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Sturm&Drang –ı 22.1.<br />

Domenico Gnoli –ı 22.2.<br />

Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio Emanuele II Sturm und Drang –ı22.1.<br />

FuturDome, Via Giovanni Paisiello 6, MI, *393 40 40 233 Anouk Kruithof –ı27.11.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06<br />

Michael Anastassiades,<br />

–ı9.1.<br />

Simone Fattal<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Marta Rinicker-Radich –ı 30.10.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI Disney –ı13.2.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />

*2 8844 4061<br />

Premio ACACIA <strong>2021</strong><br />

Anna Valeria Borsari<br />

Mario Sironi<br />

–ı 13.2.<br />

–ı13.2.<br />

–ı22.3.<br />

Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Tania Bruguera 24.11.–6.2.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Tullio Pericoli<br />

–ı9.1.<br />

Claude Monet –ı 30.1.<br />

Realismo Magico<br />

–ı27.2.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Neïl Beloufa – Digital Mourning –ı9.1.<br />

Maurizio Cattelan – Breath Ghost –ı 20.2.<br />

Nlind<br />

Spazio Leonardo, Via della Liberazione 16, MI Spazio Leonardo loves A Collection –ı15.1.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Saul Steinberg –ı3.3.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Leiko Ikemura –ı23.12.<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Nathalie Djurberg, Hans Berg –ı18.12.<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Zilla Leutenegger<br />

–ı27.11.<br />

*2901 0068<br />

Modena Museo della figurina, Corso Canalgrande, 103 auroraMeccanica – Figura –ı31.1.<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Luca Pozzi – Hyperinascimento –ı31.1.<br />

Monza Reggia di Monza – Orangerie, 1 Viale Brianza, MB Biennale Giovani di Monza <strong>2021</strong> –ı12.12.<br />

Napoli Casa Morra – Archivio d’Arte Contemporanea, 20C Salita Joseph Beuys<br />

–ı13.11.<br />

San Raffaele, NA, *81 564 1655<br />

Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı24.9.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sonia Leimer –ı23.1.<br />

Vittorio Accornero – Edina Altara –ı23.1.<br />

Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA, Purification – From Bill Viola to the –ı28.2.<br />

*91 705 1111<br />

Palatine Chapel<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Suoni da un’altra stanza –ı26.11.<br />

Pistoia Palazzo Buontalenti, Via de’Rossi 7, PT Aurelio Amendola –ı7.11.<br />

Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT Pistoia Novecento –ı9.1.<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Chiara Fumai – Poem I will never<br />

–ı7.11.<br />

release – 2007–2017<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Rehang –ı31.12.<br />

Show-Case – L’Archivio esposto –ı31.12.<br />

Tarwuk – Ante mare et terras –ı 20.2.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Anne Imhof –ı7.11.<br />

A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı11.12.<br />

Achile Bonito Oliva<br />

–ı9.1.<br />

Otobong Nkanga –ı 30.1.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, *650 412 Giambattista Piranesi –ı 19.11.<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 All About Banksy –ı 9.1.<br />

Galleria Borghese, Piazzale Scipione Borghese 5, *32 810 Damien Hirst – Archeology Now –ı 7.11.<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Ciao maschio –ı14.11.<br />

Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Marta Riniker-Radich –ı 30.10.<br />

Do you hear us? –ı 30.1.<br />

–ı23.1.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

Studio Bibliografico – Fore-edge<br />

Painting<br />

Palestra – Anna-Sophie Berger<br />

–ı23.1.<br />

Nomas Foundation, Viale Somalia 33, RM, *8639 8381 Filippo Berta – ONE BY ONE –ı 29.10.<br />

Palazzo delle Esposizioni Roma, Via Nazionale 194, RM, Maria Montessori, Bruno Munari<br />

–ı27.2.<br />

*96 7500<br />

Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, RM, *67 611 VillaToilet MartinMedici PaperParr –ı 31.10.<br />

Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso Daniele Nicolosi<br />

–ı31.12.<br />

Bettini 43<br />

Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *099 4532112 Kevin Cummins – Joy Division and –ı23.1.<br />

Beyond<br />

Termoli Termoli Museum of Contemporary Art, Via Giappone, CB, Lisetta Carmi<br />

–ı16.1.<br />

*875 808 025<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Marisa e Mario Merz –ı31.12.<br />

Dia Beacon 20.11.–20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Martine Syms – Neural Swamp –ı 30.1.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO VideotecaGAM – Claudio<br />

–ı6.2.<br />

Parmiggiani<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Stefano Di Stasio –ı19.12.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Vogliamo tutto –ı16.1.<br />

Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Fondazione Maeght – Un atelier a –ı13.2.<br />

cielo aperto<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alice Channer 3.11.–7.1.<br />

Tremmezina Villa Carlotta, 2 Via Regina, CO Artisti della Collezione Cattelani –ı7.11.<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale Arte Laguna Prize <strong>2021</strong> –ı21.11.<br />

Redistribution – Land, People & –ı21.11.<br />

Environment<br />

Living beyond the boundaries<br />

–ı21.11.<br />

Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Not Vital – Scarch –ı21.11.<br />

CA’ASI, Campiello Santa Maria Nova, VE Young European Architects –ı21.11.<br />

Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Frank Gehry, Charlotte Perriand –ı21.11.<br />

Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina, Peter Fischli – Stop Painting<br />

–ı21.11.<br />

Santa Croce 2215, VE<br />

Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Bruce Nauman –ı9.1.<br />

GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE Markus Heinsdorff –ı31.12.<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 Biennale Architettura <strong>2021</strong> –ı21.11.<br />

Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1, La collezione di animali di Pierre<br />

–ı1.11.<br />

*41 523 0869<br />

Rosenberg<br />

Magazzini del sale, Magazzino del Sale 3, Zattere Georg Baselitz –ı 31.10.<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE<br />

M. Ayoub, V.a Lacaille, F. Aragno,<br />

P. Szczepski<br />

–ı21.11.<br />

Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro,<br />

*41 521 0755<br />

La nuova stagione espositiva di<br />

Palazzo Cini<br />

–ı31.12.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Bruce Nauman –ı9.1.<br />

Mario Peliti – Hypervenezia<br />

–ı9.1.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Surrealism and Magic – Enchanted –ı26.9.<br />

Modernity<br />

Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı9.1.<br />

Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE Ivan Barlafante –ı 30.11.<br />

Nello Petrucci<br />

–ı31.12.<br />

AGENDA // ITALIEN 149


Palazzo delle Prigioni, Castello, 4209 (San Marco) Primitive Migration from/to Taiwan –ı21.11.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Venetia 1600 – Nascite e rinascite –ı25.3.<br />

A plus A Gallery, San Marco 3073 Kate Dunn –ı18.12.<br />

Venezia/MuranoBerengo Centre for Contemporary Art and Glass,<br />

Glass to Glass –ı 21.11.<br />

Campiello della Pescheria, *1241 3189<br />

Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Non-Extractive Architecture –ı 31.1.<br />

Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Ugo Zannoni –ı 31.12.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Out of Office<br />

12.11.–13.3.<br />

Rivane Neuenschwander 12.11.–24.4.<br />

Körper – Geste – Raum 12.11.–15.8.<br />

Luxemburg<br />

Monaco *0377<br />

Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41, rue<br />

Notre Dame, *50 45<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Stronger than memory and weaker<br />

than dewdrops<br />

Post-Capital – Art and the<br />

Economics of the Digital Age<br />

–ı30.1.<br />

–ı 16.1.<br />

Monaco Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino Rita Ackermann –ı 27.11.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Michael Mittermayer – Blätter<br />

Elsbeth Gisinger-Fessler –<br />

Deplacement<br />

Albert Allgaier – Very concrete<br />

poetry<br />

–ı 14.11.<br />

–ı 14.11.<br />

–ı 14.11.<br />

Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Lady Polaroid – Photographinnen –ı 22.1.<br />

und die Magie des Augenblicks<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9<br />

Kunst Raum Stadt mit digitalen<br />

–ı 31.10.<br />

Werken von Erwin Wurm<br />

Tony Oursler –ı 21.11.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Was sein wird – Von der Zukunft zu –ı 31.10.<br />

den Zukünften<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Melanie Ender –ı 23.1.<br />

Günter Brus und Alfons Schilling 19.11.–13.2.<br />

um 1960<br />

Martin Walde –ı 24.4.<br />

Ladies and Gentlemen<br />

–ı30.10.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Recover –ı 14.11.<br />

Doreen Garners – Steal, Kill and –ı 14.11.<br />

Destroy<br />

Artelier Contemporary, Griesgasse 3 ...it’s all about nature –ı 29.11.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Am Rand –ı18.4.<br />

Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a Volltreffer! –ı 1.11.<br />

Schätze aus 20 Jahren –ı 30.1.<br />

Christine Nöstlinger und ihre 14.11.–6.3.<br />

Buchstabenfabrik<br />

Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Christian Helwing – (B)east! –ı 1.11.<br />

Margot Pilz – Selbstauslöserin –ı 3.4.<br />

Angelika Loderer 20.11.–3.4.<br />

Andreas Werner 20.11.–3.4.<br />

Linz Francisco Carolinum Linz, Museumstraße 14 He Yunchang – The golden<br />

–ı20.2.<br />

sunshine<br />

Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Female Sensibility –ı 9.1.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

M.-T. Vacossin, V. Molnaru,<br />

O. Bertrand<br />

Collection Wuensch —<br />

Mappenwerke<br />

–ı 31.12.<br />

Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 im Fotohof archiv – Fritz Macho –ı 11.11.<br />

In der Fotohof bibliothek – Edition –ı 13.11.<br />

GwinZegal<br />

Margherita Spiluttini – Bilder aus –ı 13.11.<br />

den 1980er-Jahren<br />

Bilder, Dokumente, Artefakte – 40 20.11.–22.1.<br />

Jahre Fotohof<br />

Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Film as Muse –ı 5.12.<br />

Elliott Mickleburgh – SpallArt<br />

–ı 5.12.<br />

Prize Gewinner <strong>2021</strong><br />

Omer Fast – The Invisible Hand –ı 31.12.<br />

Sankt Pölten Videocity St. Pölten, Stadtparcours Videocity St. Pölten –<br />

–ı 5.12.<br />

Stadtparcours zum Thema<br />

«Essen»<br />

Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Modigliani – Picasso. Revolution<br />

–ı9.1.<br />

des Primitivismus<br />

Kunsthalle Wien Karlsplatz, Treitlstrasse 2 Do Nothing, Feel Everything 5.11.–20.2.<br />

Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Ines Doujak – My Empire of Dirt –ı16.1.<br />

Ana Hoffner ex-Prvulovic, Belinda<br />

Kazeem-Kamin´ski<br />

–ı6.3.<br />

Spanien *0034<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Huang Po-Chih – Blue Elephant<br />

Enjoy – die mumok Sammlung im<br />

Wandel<br />

–ı 31.3.<br />

–ı 27.2.<br />

–ı18.4.<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Auf Linie –ı24.4.<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Danh Vo, Carlos Bunga: Mind<br />

–ı7.11.<br />

awake, body asleep<br />

Rana Hamadeh – Standard_<br />

–ı7.11.<br />

Deviation<br />

das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Queer Way – Roberta Lima –ı26.11.<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Age of the Solastalgia –ı 30.10.<br />

Nächst St. Stephan, Grünangergasse 1/2 Adrian Schiess – Coquelicot –ı 20.11.<br />

Badajoz Meiac Pedro Calhau – Do Inexgotável –ı31.10.<br />

El imperio de la ficción –ı 31.12.<br />

Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Manel Esclusa – El legado de la luz –ı9.1.<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />

6–8, Barcelona<br />

Jean Prouvé – El universo de Jean<br />

Prouvé<br />

Teamlab – Arte, Tecnología y<br />

Naturaleza<br />

La próxima mutación<br />

–ı 31.10.<br />

–ı9.1.<br />

–ı13.2.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Exposar – No expoxar-se –ı9.1.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Ciència fricció –ı28.11.<br />

World Press Photo <strong>2021</strong> 10.11.–12.12.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Saâdane Afif – Els arxius de la Font –ı 30.1.<br />

Tàpies – La realitat en primer pla –ı 30.1.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 El sentit de l’escultura –ı6.3.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, Barcelona,<br />

*9349 6103<br />

Martín Vitaliti – La idea d’una<br />

imatge<br />

Vint rostres i tres multituds<br />

–ı3.12.<br />

–ı16.1.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 KBr Flama’21 –ı16.1.<br />

Paolo Gasparini<br />

–ı16.1.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Mostreig #4 –ı 5.11.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / ÖSTERREICH / SPANIEN 151


En temps real –ı 9.1.<br />

Panorama 21 –ı 7.2.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Diàlegs intrusos – Tot és present –ı 7.11.<br />

Gaudí 18.11.–6.3.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Lola Ruiz Picasso 12.11.–27.2.<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Joan Fontcuberta – Ça-a-été? –ı 16.1.<br />

Adrià Julià – Conquesta de l’inútil –ı 16.1.<br />

Guido Guidi – De zero –ı 16.1.<br />

Archivos Lambda – Proyecto<br />

–ı 20.2.<br />

Museo Munch Oslo<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Juan Carlos Lázaro –ı 28.11.<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Joan Pallé – L’amor altre –ı 31.10.<br />

María María Acha-Kutscher –<br />

–ı 20.11.<br />

Indignadas<br />

Marinella Senatore –ı 20.11.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Teresa Solar –ı 20.11.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Oscar Holloway – Otherly Seers –ı 16.1.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Jessica Wetherly –ı 29.10.<br />

Ander Sagastiberri 5.11.–26.11.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 La línea del ingenio –ı 16.1.<br />

Alice Neel – Las personas primero –ı 6.2.<br />

Sharon Lockhart 4.11.–27.2.<br />

Mujeres de la abstracción –ı 27.2.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Javier R. Pérez Curiel –ı 21.11.<br />

Urtzi Urkixo 23.11.–23.1.<br />

Idoia Montón –ı 27.2.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani , Carrer Prim s/n Jon Cazenave – Galerna Sòl 25.11.–20.2.<br />

Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Una historia del arte reciente<br />

(1960–2020)<br />

–ı 16.1.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

CaixaForum Girona, C/ dels Ciutadans 19, *97 220 9836<br />

Enar de Dios– Liquid Ground<br />

–ı 30.10.<br />

Años luz – Mécaniques Discursives –ı 23.1.<br />

Cap a les deus –ı 9.1.<br />

Objetos de deseo – Suarrealismo<br />

y diseño<br />

Museu D’Art, Pujada de la Catedral 12, Gerona Lagar / Begué –ı 6.3.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Gisèle Freund –ı 21.11.<br />

Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />

Habitación – 6+4 –ı 18.4.<br />

*948 361 457<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Mark Bradford – Masses and<br />

Movements<br />

–ı 31.10.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

–ı 30.1.<br />

Alicia Framis – Sisters hoop –ı 3.1.<br />

Valcárcel Medina<br />

–ı 31.10.<br />

Victor Moscoso – Moscoso Cosmos 13.11.–20.2.<br />

Goshka Macuga – In Flux –ı 20.2.<br />

El delirio de los caballos –ı 1.5.<br />

Memoria del porvenir –ı 1.5.<br />

Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, *91 330 7300 La imagen humana –ı 9.1.<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Francisco Ubilla – Rincones<br />

–ı 6.11.<br />

Geométricos<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

Desobediencias y resistencias –ı 21.11.<br />

*91 588 5834<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1<br />

Japón – Una historia de amor y<br />

–ı 30.1.<br />

guerra<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Futures Photography <strong>2021</strong> (PHE) –ı 14.11.<br />

Chema Madoz – Crueldad –ı 21.11.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Fundación Juan March, Castelló 77 Ad Reinhardt –ı 16.1.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707<br />

Judith Joy Ross<br />

–ı 9.1.<br />

Morandi – Resonancia infinita –ı 9.1.<br />

Color – El conocimiento de lo<br />

–ı 9.1.<br />

invisible<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid Contra la raza (PHE) –ı 28.11.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Lacaton & Vassal –ı 16.1.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />

Michael Schmidt – Fotografías<br />

–ı 28.2.<br />

1965–2014<br />

Pedro G. Romero – Máquinas de 3.11.–28.3.<br />

trovar<br />

Belkis Ayón – Colografías 17.11.–18.4.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8<br />

René Magritte – La máquina<br />

–ı30.1.<br />

Magritte<br />

Walid Raad – Cotton under my Feet –ı 31.1.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Kidlat Tahimik –ı 6.3.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Vivian Suter –ı10.1.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Sandra Gamarra Heshiki –<br />

–ı 16.1.<br />

Buen Gobierno<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Alfonso – Cuidado con la memoria 5.11.–23.1.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Reflejo / Reflexión –ı 2.11.<br />

Concha Jeréz – Mediciones de<br />

–ı 5.11.<br />

tiempos<br />

Marcelo Brodsky – El fuego de las 16.11.–8.1.<br />

ideas<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Pintura y geopolítica –ı 13.11.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Reflejo / Reflexión –ı 13.11.<br />

Cecilia Paredes –ı 13.11.<br />

Aquel viejo túnel llamado tiempo –ı 13.11.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Riera i Aragó –ı30.11.<br />

Heinrich Ehrhardt, San Lorenzo 11 Gonçalo Sena – Circular Spaces –ı 30.10.<br />

Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Julian Rosefeldt – Penumbra –ı20.11.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Jon Rafman – Tú, el mundo, y yo –ı 9.1.<br />

You got to get in to get out –ı 23.1.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Laberinto del ramaje –ı 13.11.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Long Story Short –ı 13.11.<br />

Fuera de lugar –ı 13.11.<br />

Málaga Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux De Miró a Barceló –ı 6.2.<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Mark Whalen – I am just here –ı 28.11.<br />

Michelangelo Pistoletto –ı 5.12.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8,<br />

El París de Brassaï –ı 3.4.<br />

*952 127 600<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Fermín Jiménez Landa –ı 31.10.<br />

–ı7.11.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 Memoria de la defensa –<br />

arquitecturas físicas y mentales<br />

Museu Fundación Juan March Palma , Sant Miquel 11,<br />

Baleares<br />

Elena del Rivero –ı 30.1.<br />

Lara Fluxà – MALC –ı 20.2.<br />

Ángel Ferrant<br />

–ı 15.1.<br />

Pablo Helguera – la comedia del arte 2.11.–15.1.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Diego Vallejo Pierna – Blink –ı16.1.<br />

Cantos de griot<br />

–ı16.1.<br />

Amparo Sard – El peso de la<br />

aberración<br />

–ı23.1.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Fotonoviembre <strong>2021</strong> –ı 9.1.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />

AGENDA // SPANIEN 153


Santiago de<br />

Compostela<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Itinerarios XXVI 13.11.–13.2.<br />

Thomas Demand – Mundo de papel –ı 6.3.<br />

Camiños II<br />

–ı 23.1.<br />

Clara Carvajal –ı 23.1.<br />

Hamish Fulton – Walking East –ı 22.2.<br />

Nazario<br />

–ı 28.2.<br />

La Máquina Española –ı 20.3.<br />

Amazonía –ı 31.12.<br />

Toledo CORPO – Toledo, 1 Paseo Miradero, Toledo Juan Garaizábal –ı 16.12.<br />

Pierre-Louis Flouquet –ı 23.3.<br />

Isabel Muñoz – De dónde y a dónde –ı 23.3.<br />

Valencia Ciutat de les arts i les ciències, Avinguda del Professor Leiko Ikemura – Aqui estamos –ı 6.3.<br />

López Piñero, Valencia<br />

IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Josep Renau – Los exilios de Renau –ı 9.1.<br />

Guillermo Ros – Un exercici de<br />

–ı 6.2.<br />

violència<br />

Pinazo – Pinazo en el espacio<br />

–ı 5.6.<br />

público<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Juan Muñoz – Tres imágenes o<br />

–ı 16.1.<br />

cuatro<br />

Guillermo Pérez Villalta –ı 16.1.<br />

Ricardo González –ı 6.2.<br />

Turno de réplica – Construcción/ –ı 22.5.<br />

Composición<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Glenda León – Música das formas –ı 21.11.<br />

Din Matamoro – Etérea –ı 9.1.<br />

Manuel Quintana Martelo –<br />

–ı 27.2.<br />

Containers<br />

Alfredo Alcain 19.11.–20.3.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Rosalind Nashashibi –ı 14.11.<br />

José Félix González Placer –ı 14.11.<br />

Éric Baudelaire – Un film<br />

25.11.–23.1.<br />

Dramatique<br />

Txaro Arrazola –ı 13.3.<br />

Mariana Castillo Deball 5.11.–13.3.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Miriam Isasi – Tósigo –ı 21.11.<br />

Tschechische Republik, *0420<br />

Prag National Gallery Praque, Staromestdké namesti 12 Viktor Pivovarov –ı 21.11.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Loop –ı 4.12.<br />

Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708<br />

Mit Jai Inn, Bill Woodrow and<br />

–ı 21.11.<br />

Richard Deacon<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Lucy Stein – Wet Room –ı 16.1.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Thomas J. Price –ı 3.1.<br />

Eduardo Chillida –ı 3.1.<br />

Cardiff g39, Oxford St Becca + Clare, Freya Dooley,<br />

–ı18.12.<br />

Rebecca Gould u.a.<br />

Derry~ CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Tilt [at Windmills] –ı 18.12.<br />

Londonderry<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Sutapa Biswas, Ad Minoliti –ı20.3.<br />

Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Sharon Hayes – Ricerche –ı 7.11.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Edmund de Waal presents Henry –ı 31.10.<br />

Moore<br />

The Tetley, Hunslet Road Superheroes of Leeds –ı 21.11.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers A Creative Community –ı 31.10.<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Lucian Freud – Real Lives –ı 16.1.<br />

FACT, 88 Wood Street Future Ages Will Wonder –ı 20.2.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Sickert – A Life in Art –ı 27.2.<br />

London Camden Arts Centre, Arkwright Road Adam Farah –ı23.12.<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Waste Age – What can designers<br />

do?<br />

–ı 24.11.<br />

–ı2.12.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Greater London<br />

Hamed Maiye and Adama Jalloh –<br />

An Ode to Afrosurrealism<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Nine Nights – Channel B –ı 30.1.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 S. Aparicio, T. Červeňová, S. Mica –ı11.12.<br />

u.a.<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Hervé Télémaque –ı 30.1.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Rita Keegan – Somewhere between –ı 28.11.<br />

there and here<br />

Tate Britain, Millbank<br />

Serafine1369 – from darkness into –ı3.1.<br />

darkness<br />

Tate Modern, Bankside<br />

Anicka Yi – Hyundai Turbine hall<br />

–ı16.1.<br />

Commission<br />

Lubaina Himid 25.11.–22.5.<br />

Yayoi Kusama – Infinity Mirror<br />

–ı12.6.<br />

Rooms<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Alice – Curiouser and Curiouser –ı31.12.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Phantoms of Surrealism –ı 12.12.<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Hannah Quinlan, Rosie Hastings – –ı11.12.<br />

Disgrace<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Nina Schuiki –ı31.12.<br />

Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 How we live now –ı23.12.<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Sarah Dobai – The donkey field –ı13.12.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street<br />

Adam Khalil & Bayley Sweitzer<br />

–ı19.12.<br />

with Oba<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 George Condo – Ideals of the<br />

–ı23.12.<br />

Unfound Truth<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard,<br />

Claudette Johnson, Andrea Büttner –ı13.11.<br />

*20 79 6875 4967<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Marina Abramovic´, Anish Kapoor –ı 30.10.<br />

Matt’s Gallery , 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Mattflix –ı31.12.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Thomas Eggerer –ı18.12.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Cassils – Human Measure –ı 12.12.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous The Turner Contemporary Open –ı30.5.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross,<br />

Allison Katz<br />

–ı 31.10.<br />

*0115 948 9750<br />

Our silver city, 2094 20.11.–18.4.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Tip of the Iceberg –ı 9.1.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Kedisha Coakley –ı 31.10.<br />

Damien Hirst<br />

–ı1.4.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Yasmin David – Into the Light –ı 30.3.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Drawing On The Mind<br />

–ı 27.11.<br />

Henry Moore Tapestries –ı 27.11.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG 155


Vereinigte Staaten *0001<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St., <strong>2021</strong> James and Audrey Foster<br />

–ı 30.1.<br />

MA<br />

Prize<br />

Raúl de Nieves – The Treasure<br />

House of Memory<br />

–ı 24.7.<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Collecting Stories – The Invention<br />

–ı 9.1.<br />

of Folk Art<br />

Helina Metaferia – Generations 6.11.–3.4.<br />

Houston The Menil Collection, 1515 Sul Ross Modern and Contemporary at the –ı 19.11.<br />

Menil<br />

Niki de Saint Phalle in the 1960s –ı 23.1.<br />

Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.8.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

Greater New York <strong>2021</strong> –ı 18.4.<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />

Legacies of Exchange –ı 13.3.<br />

Boulevard, CA<br />

Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Lorna Simpson – Everrrything –ı 9.1.<br />

Günther Förg – Appearance –ı 9.1.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Five Ways In – Themes from the<br />

–ı 1.1.<br />

Collection<br />

New Orleans Estella, 440 Julia Street, LA Coderch & Malavia – Inspired –ı 31.12.<br />

New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Christian Dior – Designer of<br />

–ı 20.2.<br />

Dreams<br />

Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />

Walter De Maria – The Broken<br />

–ı 30.9.<br />

Kilometer<br />

Dia:Chelsea, 535, 541 and 545 West 22 nd Street Lucy Raven –ı 31.12.<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street The New Woman behind the camera –ı 7.11.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

Automania<br />

Alexander Calder<br />

Sophie Taeuber-Arp – Living<br />

Abstraction<br />

–ı2.1.<br />

–ı15.1.<br />

21.11.–11.3.<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Soft Water Hard Stone –ı23.1.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Etel Adnan – Light’s New Measure –ı 10.1.<br />

Gillian Wearing – Wearing Masks 5.11.–4.4.<br />

Vasily Kandinsky – Around the<br />

–ı5.9.<br />

Circle<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Making Knowing – Craft in Art,<br />

–ı6.2.<br />

1950–2019<br />

Jasper Johns<br />

–ı13.2.<br />

JoAnne Artman Gallery, 511 West 22 nd Street, NY Seeing America – America Martin || –ı 31.12.<br />

Fotografiska, 281 Park Avenue South, NY Ruth Orkin –ı5.12.<br />

Andy Warhol<br />

–ı23.1.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Philip Guston 1969–1979 –ı 30.10.<br />

Avery Singer – Reality Ender –ı 30.10.<br />

Glenn Ligon 10.11.–23.12.<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Erna Rosenstein – Once Upon a<br />

–ı 23.12.<br />

Time<br />

Vito Schnabel New York, Clarkson Street 43, NY Ron Gorchov – Spice of Life –ı 30.10.<br />

Philadelphia Barnes Foundation, 2025 Benjamin Franklin Parkway, PA Suzanne Valadon –ı 9.1.<br />

Philadelphia Museum of Art, 26 th St & Benjamin Franklin Jasper Johns –ı 12.2.<br />

Parkway<br />

San Francisco Asian Art Museum, Larkin Street 200, CA Jean Shin – Pause –ı 10.11.<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Messen und Auktionen<br />

Zürich ABB-Hallen 550, Ricarda-Huch-Strasse, *44 381 00 52 Kunst Zürich <strong>2021</strong> 28.10.–31.10.<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341 Dezember-Auktion <strong>2021</strong> 13.12.–17.12.<br />

Kongresshaus, Claridenstrasse 5 Blickfang 19.–21.11.<br />

Genève Palexo S.A., Rue François-Peyrot 30 artgenève 2022 27.1.–30.1.<br />

Köln Art Cologne, Messeplatz 1, *221 82 10 Art Cologne <strong>2021</strong> 17.11.–21.11.<br />

Innsbruck Olympiaworld Innsbruck, 10 Olympiastraße 25. Art Innsbruck <strong>2021</strong> 28.10.–31.10.<br />

Nachhaltige Präsenz:<br />

1500 aktuelle Ausstellungen<br />

8000 Institutionen<br />

37’000 Kunstschaffende<br />

Jahresabo Institutionen premium: CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />

sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />

Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />

jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />

BERGWINTER 4 FÜR 3<br />

4 Übernachtungen zum Preis von 3, reichhaltiges Frühstücksbuffet, freier Zutritt zum Hamam<br />

Pro Person ab CHF 420.— im Doppelzimmer<br />

Gültig von 10.–17. Dezember <strong>2021</strong> und 9.–21.Januar 2022 mit Anreise am Sonntag oder Montag<br />

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Tel +41 (0) 81 851 52 53 · Fax +41 (0)81 851 52 54 · www.hotelcastell.ch<br />

AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 157


5.11.21– .16.1.2022<br />

Landschaft – erforscht,<br />

interpretiert, konstruiert<br />

Sabine Hertig, Moritz Hossli<br />

Thomas Imbach, Philipp Schaerer<br />

Veronika Spierenburg<br />

Vernissage, Do 4.11.<strong>2021</strong>, 18 .30 h<br />

Finissage, So 16.1.2022, 15 –17 h<br />

Fr 14–17 h, Sa/So 11–17 h<br />

www.trudelhaus-baden.ch<br />

ZIMMER<br />

MANN<br />

HAUS<br />

FRÖLICHER |<br />

BIETENHADER<br />

SARAH BURGER<br />

BRUGG<br />

KUNST&<br />

MUSIK<br />

AUSSTELLUNG<br />

23.10. — 05.12.<strong>2021</strong><br />

MAGMA<br />

KULTURNACHT SA, 30.10., 18–23 UHR<br />

WORTWECHSEL DO, 25.11., 19 UHR<br />

ZIMMERMANNHAUS BRUGG<br />

KUNST&MUSIK<br />

WWW.ZIMMERMANNHAUS.CH<br />

MI–FR 14.30–18, SA–SO 11–16<br />

my home is my castle<br />

DasPrivate alsSchutzraum?<br />

4.9.<strong>2021</strong> –9.1.2022<br />

Boycotlettes<br />

MarianneHalter&Mario Marchisella<br />

Marc Lee Tobias Maurer<br />

Aldo Mozzini Olivia Wiederkehr<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong><br />

Isa Genzken · 9 Mannequins, 2016 © ProLitteris,<br />

Courtesy Hauser & Wirth. Foto: Nick Ash


Slowly Arriving<br />

Atelier Mondial<br />

zu Gast<br />

5.11.–<br />

21.11.<strong>2021</strong><br />

Igshaan Adams<br />

Emilia Álvarez<br />

Sona Andreasyan<br />

Eva Borner<br />

Gabino Abraham Castelán<br />

Jennifer Cochrane<br />

Martin Désilets<br />

Ilya Fedotov-Fedorov<br />

Sasha Filipenko<br />

Gabriela Galván<br />

Andréanne Godin<br />

Manami Hayasaki<br />

Iman Humaydan<br />

Alexandre Kyungu<br />

Wallen Mapondera<br />

Stefanie Salzmann<br />

Cao Shu<br />

Fransix Tenda Lomba<br />

Rana Zeid<br />

Igshaan Adams, Latifah, 2017<br />

Courtesy the artist, Galerie<br />

Peter Kilchmann, Zürich,<br />

and blank projects, Cape Town<br />

Photo: Sebastian Schaub<br />

Eintritt frei...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Regionale 22<br />

We proudly present<br />

27. <strong>November</strong> <strong>2021</strong> bis Januar 2022<br />

Kuratiert von Kiki Seiler-Michalitsi<br />

Samstag, 27. <strong>November</strong>, 11 Uhr: Vernissage<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

27. Oktober bis<br />

17. Dezember <strong>2021</strong><br />

„ FRAUEN<br />

IM<br />

BUNDES–<br />

HAUS “<br />

Die Schweizerische<br />

Gesellschaft Bildender<br />

Künstlerinnen, SGBK,<br />

feiert mit diesem<br />

nationalen Kunstprojekt<br />

das 50. Jubiläum<br />

des Stimm- und Wahlrechts<br />

der Frauen in der Schweiz<br />

und die Frauensession.<br />

Es sind 67<br />

Künstlerinnen<br />

beteiligt.<br />

SGBK<br />

SSFA<br />

SSAA<br />

Öffentliche Führungen:<br />

sgbk-kunst-im-bundeshaus.ch<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 159


KUNSTMUSEUM<br />

SOLOTHURN<br />

ALDO MOZZINI<br />

DIE STADT<br />

PART II<br />

IM MUSEUM<br />

mit<br />

OPPY DE BERNARDO<br />

HEINRICH DANIOTH<br />

MARKUS KUMMER<br />

MARIE-CATHÉRINE LIENERT<br />

ANDREA MUHEIM<br />

THOMAS SIEBER<br />

JEMMA WOLF<br />

11. September–21. <strong>November</strong> <strong>2021</strong><br />

HAUS FÜR KUNST URI<br />

Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />

Do/Fr 14 –18Uhr, Sa/So 11 –17Uhr<br />

041 870 29 29<br />

www.hausfuerkunsturi.ch<br />

Bis 2. Januar 2022<br />

Schwarzes Licht<br />

Positionen des Erhabenen<br />

in der zeitgenössischen Kunst<br />

Bis 27. Februar 2022<br />

Meret Oppenheim<br />

(1913–1985)<br />

Arbeiten auf Papier<br />

Bis 27. Februar 2022<br />

Hommage an Schang<br />

Hutter (1934–<strong>2021</strong>)<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 40 00<br />

Di –Fr 11–17 Uhr, Sa+So 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

Franziska Baumgartner<br />

Domenico Billari<br />

18. <strong>November</strong> bis 18. Dezember <strong>2021</strong>_____<br />

Eröffnungen: Sa 13. <strong>November</strong>, 17:00_____<br />

Kunst im Gespräch: Sa 4. Dezember, 16:00<br />

mit den Künstler*innen und Julia Schallberger<br />

o.T. ot-raumfueraktuellekunst.ch<br />

Do / Fr 16–19 Uhr, Sa 14–17 Uhr<br />

Kunstpavillon, Sälistrasse 24, Luzern<br />

Maria & Willy Ziegler, z-galeriebaar@bluewin.ch<br />

Dorfstrasse 6a, 6340 Baar, Tel. 041 761 13 33<br />

Sie und Ihre Freunde sind herzlich eingeladen zur<br />

Vernissage und Ausstellung von<br />

JOSEF STAUB (1931–2006)<br />

Hommage<br />

Vernissage: Samstag, 6. <strong>November</strong> <strong>2021</strong>, 16.00–19.00 Uhr<br />

Einführung: Fredi Staub, Sohn des Künstlers, 17.00 Uhr<br />

Apéro: Sonntag, 21. <strong>November</strong> <strong>2021</strong>, 11.00–14.00 Uhr<br />

Führung: Fredi Staub, 12.00 Uhr<br />

Finissage: Sonntag, 5. Dezember <strong>2021</strong>, 11.00–14.00 Uhr<br />

Dauer der Ausstellung: 6. <strong>November</strong> bis 5. Dezember <strong>2021</strong><br />

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15.00–18.00 Uhr<br />

Samstag und Sonntag 11.00–14.00 Uhr<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


www.sankturbanhof.ch<br />

06.<br />

11.<br />

21<br />

MU SE UM<br />

SANKTURBANHOF<br />

SAMMLUNG<br />

IM DIALOG<br />

MIT INTERVENTIONEN VON STUDIERENDEN DER HSLU – DESIGN & KUNST<br />

27.<br />

02.<br />

22<br />

SURSEE<br />

NOW 21<br />

AUSWAHL<br />

Regionale<br />

Kunst<br />

im Dialog<br />

mit der<br />

Sammlung<br />

2. Oktober<br />

<strong>2021</strong><br />

— 30. Januar<br />

2022<br />

Aktuellste<br />

Infos: www.<br />

nidwaldnermuseum.ch<br />

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Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

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Netzwerk der Schweiz<br />

SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 161


is 5. Dezember<br />

Katrin Freisager<br />

If Smoke Could Be Water<br />

Katharina Bürgin<br />

Löffel auf dem Teller<br />

Marion Ritzmann<br />

unfolding time<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

QUA<br />

KARIN<br />

REICHMUTH<br />

ROGER<br />

FREI<br />

12.11.—12.12.21<br />

AUSSTELLUNGSSAAL<br />

Kantonsbibliothek VADIANA<br />

Notkerstrasse 22<br />

9000 St.Gallen<br />

Nichts bietet<br />

mehr Freiheiten<br />

als die Kunst.<br />

Bei uns finden Sie eine riesige Auswahl<br />

an Materialien aus allen künstlerischen<br />

Bereichen zu dauerhaft günstigen Preisen.<br />

Unsere Läden<br />

Aarberg | BE<br />

Münchwilen | TG<br />

Unterentfelden | AG<br />

Zürich | ZH<br />

Webshop<br />

und mehr:<br />

www.boesner.ch<br />

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162 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong><br />

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flüstern von fern<br />

Dorothy Wong Ka Chung, Benjamin Ryser<br />

o!sland<br />

der weg nach hause in der nacht das stammesland im wald am pazifik sieben stunden<br />

zu fuss durch die berge beengtes zuhause truku eine tür in der stadt aus beton<br />

zuhause mit fremden augen sehen gefühlte distanz klang zu gast in einer tasse<br />

ma on shan sai kung blick über die grenze seele im wind der verblichene<br />

pfad nach hause die graffitis und eine wolke nach den demonstrationen in den<br />

supermärkten moderner städte rulung das geräusch, wenn der nebel über bergspitzen<br />

schabt familienalbum ans zuhause gebunden dgiyaq staub, wind, zeit,<br />

feuer forttreiben auswandern eine bald schon verlorene identität community art<br />

klangkunst medienkunst hongkong taiwan schweiz<br />

12. <strong>November</strong> bis 5. Dezember <strong>2021</strong><br />

Unterstützung<br />

Städtische Ausstellung im Lagerhaus, Architektur Forum Ostschweiz,<br />

Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen, Dienstag bis Sonntag 14–17 Uhr<br />

DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />

Béatrice HELG<br />

Photographies récentes<br />

vernissage le 20 novembre de 16 h à 19 h<br />

en présence de l’artiste<br />

exposition du 21 novembre <strong>2021</strong> au 15 janvier 2022<br />

+41 32 724 57 70<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h, dim 15 –18 h<br />

Life lives in gaps<br />

La vie vit dans les vides<br />

3.10 -28.11.<strong>2021</strong><br />

Eva Zornio<br />

affective evaluation<br />

Avec Eve Chariatte, Axelle Stiefel<br />

et Anaïs Wenger<br />

espace d’art contemporain<br />

rue pierre-péquignat 9<br />

2900 porrentruy<br />

www.eac-leshalles.ch<br />

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ 163


Lyonel Feininger<br />

La ville et la mer<br />

Cabinet cantonal<br />

des estampes<br />

Musée Jenisch Vevey<br />

15.10.21–09.01.22<br />

KWS KUNSTPREIS <strong>2021</strong><br />

ANDREA MUHEIM<br />

PREISVERLEIHUNG<br />

24. <strong>November</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Laudatio: Simon Maurer, Helmhaus<br />

AUSSTELLUNG<br />

Fabian & Claude Walter Galerie<br />

Rämistrasse 18, 8001 Zürich<br />

25. <strong>November</strong> bis 22. Januar 2022<br />

Mittwoch bis Freitag, 14.00–18.30 Uhr<br />

Samstag 12.00–16.00 Uhr<br />

KÜNSTLERGESPRÄCH<br />

8. Januar 2022, 15 Uhr<br />

Anna Wesle, Museum Franz Gertsch<br />

und Detta Kälin, KWS im Gespräch<br />

mit Andrea Muheim<br />

Andrea Muheim wird vertreten durch<br />

Pythongallery, Küsnacht<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


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Agnès Wyler<br />

PILE ET FACE<br />

1.10. -<br />

20.11.21<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

KUNSTMUSEUM<br />

APPENZELL<br />

KUNSTHALLE<br />

ZIEGELHÜTTE<br />

Direktorin/Direktor · 100%<br />

Wir bieten einer engagierten Persönlichkeit ein<br />

herausforderndes Aufgabengebiet mit vielen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten, ein konstruktives Arbeitsklima<br />

und attraktive Anstellungsbedingungen.<br />

Die Heinrich Gebert Kulturstiftung ist eine führende Kunst- und Kulturinstitution<br />

der Ostschweizer Region. Mit ihren beiden Häusern, dem<br />

Kunstmuseum Appenzell und der Kunsthalle Ziegelhütte verpflichtet sie<br />

sich der Pflege und Vermittlung der Kunst der Moderne bzw. der<br />

Gegenwart sowie der ernsthaften Musik. Die private und gemeinnützige<br />

Stiftung nimmt im ländlichen Raum die Brückenfunktion zwischen<br />

traditioneller und moderner Kultur wahr. Sie reflektiert in Ausstellungen,<br />

Veranstaltungen und Vermittlungsangeboten grundlegende Entwicklungslinien<br />

der modernen und der zeitgenössischen Kunst.<br />

Zum 1. September 2022 suchen wir als Nachfolge des aus Altersgründen<br />

ausscheidenden Amtsinhabers eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.<br />

Bewerbungsfrist: 20. <strong>November</strong> <strong>2021</strong><br />

Weiterführende Informationen: kunstmuseumappenzell.ch<br />

Heinrich Gebert<br />

Kulturstiftung<br />

Wir öffnen Bildungsräume.<br />

WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 165


SHED<br />

AUSSCHREIBUNG ATELIERAUFENTHALT<br />

UND AUSSTELLUNG IM SHED IM EISENWERK IN<br />

FRAUENFELD MAI – JUNI 2022<br />

Der Verein Kultur im Eisenwerk in Frauenfeld lädt Kunstschaffende<br />

am Anfang ihrer Karriere zu einem Atelieraufenthalt<br />

mit anschliessender Ausstellung im Mai – Juni<br />

2022 im Shed im Eisenwerk ein.<br />

Wir bieten CHF 6000.– für die Finanzierung des Projektes,<br />

eine Unterkunft für vier Wochen in der Nähe des<br />

Eisenwerkes sowie professionelle Rahmenbedingungen<br />

was Organisation und Öffentlichkeitsarbeit betrifft.<br />

Bewerben können sich Duos und Gruppen von 3 – 5<br />

Kunstschaffenden, die ihre Arbeiten im Rahmen einer<br />

Gruppenausstellung präsentieren wollen.<br />

BEWERBUNGS-<br />

UNTERLAGEN<br />

www.eisenwerk.ch<br />

shed@eisenwerk.ch<br />

Kultur im Eisenwerk<br />

c /o Tanz mit Bruce<br />

Industriestrasse 23<br />

CH-8500 Frauenfeld<br />

Eingabeschluss<br />

06.12.<strong>2021</strong><br />

(A-Poststempel)<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />

Satz/Druck/Papier<br />

FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor/innen dieser Ausgabe<br />

Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AMA), Barbara Fässler<br />

(BF), Johanna Encrantz (JE), Jens Emil Sennewald (JES), Kristin<br />

Schmidt (KS), Mechthild Heuser (MH), Sibylle Omlin (SO),<br />

Susann Wintsch (SW), Thomas Schlup (TS), Valeska Marina<br />

Stach (VMS)<br />

ABONNEMENTE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />

Postfach, CH-4600 Olten<br />

Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler/in, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

12 Dezember 26.11.<strong>2021</strong> 27.10.<strong>2021</strong><br />

1-2 Januar/Februar 07.01.2022 06.12.<strong>2021</strong><br />

3März 25.02.2022 26.01.2022<br />

4April 24.03.2022 23.02.2022<br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 9000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 8000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

167


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Wächter in der Wüste<br />

Jacumba, Old Highway 80 (USA), 27.8.2010. Foto SH<br />

Eine Fliege brummt herbei, kreist einmal um meinen Kopf, landet auf einem grauen<br />

Kotwürstchen zu meinen Füssen, das wohl ein Kojote oder ein Wüstenfuchs hinterlassen<br />

hat, surrt davon. Die Strasse ist leer, über Kilometer ist kein Fahrzeug zu sehen,<br />

kein Mensch weit und breit. Am Rande des Highway aber, auf der Grenze eines<br />

Grundstücks, zu dem auch ein Wellblechschuppen gehört, stehen Menschenfiguren<br />

aus Beton. Jemand hat ihnen alte T-Shirts, Jacken oder Regenmäntel übergezogen,<br />

ihnen Mützen oder Helme aufgesetzt und Schilder um den Hals gehängt, auf denen<br />

«Danger Keep Out» geschrieben steht. Sie fallen auf in diesem trockenen Ödland,<br />

wirken bizarr, gruselig.<br />

Westlich von Jacumba, einem Kaff ohne Café, aber mit fünf evangelikalen Kirchen,<br />

führt der Old Highway 80 bis auf wenige Meter an den Zaun heran, der die USA<br />

von Mexiko trennt. Es ist ein hoher Zaun aus glatten Metallstäben und Stacheldraht,<br />

bewacht von bewaffneten Patrouillen. Trotzdem kommt es in manchen Nächten offenbar<br />

vor, dass einer es hinüber schafft. Bestimmt stehen die Figuren deshalb hier.<br />

Denn um Kunst wird es sich nicht handeln, auch wenn die Gestalten wie Mannequins<br />

von<br />

aussehen. Diese Betonwesen sollen abschrecken, sollen Migranten,<br />

die im Schutz der Dunkelheit durch die Wüste schleichen, daran hindern, das Grundstück<br />

zu betreten, sich im Schuppen vor der Polizei zu verstecken. Ich kann mir nur<br />

schwer vorstellen, wie es mir in die Knochen fahren würde, tauchte nachts eine solche<br />

Figur plötzlich im Licht meiner Taschenlampe auf. Eines aber wüsste ich sofort:<br />

Willkommen bin ich hier nicht. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 21.11. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>


29. August <strong>2021</strong> bis 9. Januar 2022<br />

Kunsthaus Zug<br />

Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch<br />

Di bis Fr 12.00 – 18.00 | Sa und So 10.00 – 17.00<br />

Roman Signer, Kleines Haus, 2012, Foto Tomasz Rogowiec (Ausschnitt),<br />

Kunsthaus Zug, Schenkung des Künstlers in Erinnerung an Peter und Christine Kamm<br />

Zeit und Raum<br />

Hommage an Peter und<br />

Christine Kamm<br />

Architektur, Malerei, Skulptur, Design, Video<br />

Piranesi, Hoffmann und Rix bis Ineichen, Signer und Kowanz<br />

Unterstützt durch<br />

Stiftung Sammlung Kamm

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