Kunstbulletin November 2021
Unsere November Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Martina Morger, Gebana Swiss Collection, Claudia & Julia Müller, Christian Marclay, uvm.
Unsere November Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Martina Morger, Gebana Swiss Collection, Claudia & Julia Müller, Christian Marclay, uvm.
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<strong>November</strong> <strong>2021</strong> Fr. 10.–/€ 8.–
*Aargauer Kunsthaus<br />
Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />
Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />
www.aargauerkunsthaus.ch<br />
23.10.<strong>2021</strong>–9.1.2022<br />
Art as Connection
FOKUS<br />
22 Martina Morger — Lecken statt kaufen, gestalten statt verharren. Kristin Schmidt<br />
30 Gebana Swiss Collection — Drucken mit Stein für nachhaltige Produkte. C. Jolles, D. Keller<br />
34 Sammlerstücke — Ein Kind zwischen Hypnos und Thanatos. Max Glauner<br />
36 Kunst und Klima — Was auf dem Spiel steht. Raphael Portmann<br />
40 Cancel Culture — Die umstrittenen Menschenbilder von Frank Buchser. Niklaus Strobel<br />
44 Claudia und Julia Müller — Lösung aus dem Bildgewebe. J. Emil Sennewald<br />
52 Vanessa Billy — La vie matérielle. Isaline Vuille<br />
56 Anna Valeria Borsari — Dall’autoanalisi alla metariflessione. Barbara Fässler<br />
58 Christian Marclay — Im leeren Haus die Fülle feiern. Claudia Jolles<br />
HINWEISE<br />
61 Animation — Circuit — Delia Hess<br />
61 Basel — Admir Jahic & Comenius Roethlisberger<br />
62 Mailand — Sturm&Drang / Paris — Anni und Josef Albers<br />
64 Paris — Denise Bertschi<br />
65 Schaffhausen — Katrin Freisager, Marion Ritzmann und Katharina Bürgin<br />
66 Sion — My name is Fuzzy<br />
66 Stans — Christine Bänninger und Peti Wiskemann<br />
67 St. Gallen — Manfred Holtfrerich /Karin Sander<br />
68 Wil — Federica Gärtner / Zürich — Narrative Kunst aus Japan<br />
70 Zürich — Starke Zürcherinnen / Zürich — Casper Faassen<br />
BESPRECHUNGEN<br />
72 Baden — Herta Müller — Sprachgewalt auf kleinstem Raum<br />
74 Bern — Tiphanie Kim Mall — Mit der Kamera dazwischen<br />
76 Biel — Vanessa Billy — We Become<br />
80 Chur — Corsin Fontana — Verbindungen in die Tiefe<br />
82 Langenthal — Cathy Josefowitz — Malerin der Bewegung<br />
84 Olten — Daniela Keiser — London: Being in the Library<br />
86 Susch — Laura Grisi — Die Vermessung der Zeit<br />
88 Thun — Antje Majewski und Paweł Freisler — Immer wieder der Apfel<br />
90 Winterthur — Su Hui-Yu — Weisse Jungfrauen und die Kraft des Theaters<br />
92 Zürich — Maya Bringolf — Dystopische Symbiose<br />
94 Zürich — Fractured Spine — Kunst als Widerstand<br />
96 Zürich — Wohin? Künstlerische Investigationen — Jenseits des Museums<br />
98 Zürich — Chris Bünter & Tashi Brauen — Zusammenarbeit in drei Akten<br />
100 Zürich — Greg Parma Smith — Emblematischer Realismus<br />
102 Zürich — Korakrit Arunanondchai — Stimmen aus dem Off<br />
104 Zürich — Menschen. In Stein gemeisselt — Stelen aus der Jungsteinzeit<br />
NOTIERT<br />
106 GOLDENE NEWS / KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />
112 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
123 AGENDA<br />
167 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />
1
Mathis Altmann, Corpus Oeconomicus, <strong>2021</strong>, Courtesy der Künstler und Fitzpatrick Gallery, Foto: Marjorie Brunet Plaza<br />
9.10.<strong>2021</strong> – 2.1.2022
Editorial — Behutsam und beharrlich<br />
Zuerst ist das Mobiliar an der Reihe: Sorgfältig wischt die Frau<br />
im Overall über die knallrote Tischplatte, die abgerundete Kante,<br />
packt dann den Wasserkübel, schreitet quer über den Platz zur<br />
Replik eines Autos. Auch dieses ist mit dem körnigen, wetter- und<br />
rutschfesten Tartanbelag überzogen.Wieder taucht sie den Lappen<br />
ins Wasser, beginnt den Kotflügel zu schrubben, die Stossstangen,<br />
die Front- und die Heckscheibe und lässt zuletzt das restliche<br />
Schmutzwasser über das Autodach zu Boden rinnen.<br />
Der‹RotePlatz›vonPipilottiRistundCarlosMartinezistnureines<br />
von sieben Kunstwerken, dem Martina Morger mit ihrem Putzzeug<br />
zu Leibe rückt. Die Art und Weise, wie sie vorgeht, hat etwas Bedächtiges,<br />
beinahe Andächtiges. Sie bringt eine Gedenktafel von<br />
Maria Eichhorn zum Funkeln, umschmeichelt mit dem Lappen ein<br />
flötenspielendes Mädchen aus Bronze von Marie-Cécile Boog oder<br />
ein wasserspeiendes Geweih von Elisabeth Nembrini. In Zeiten von<br />
Corona werden Assoziationen geweckt, wie Kranke und Gebrechliche<br />
umsorgt und gewaschen werden, wie nah sich Patienten und<br />
Pflegende kommen,wie angewiesen die Schwächeren auf die Stärkeren<br />
sind. Auch Kunstwerke brauchen Zuwendung, dies macht<br />
die Performance ‹Cleaning Her› deutlich. Durch den Akt schreibt<br />
sich Martina Morger in eine weibliche Kunstgeschichte ein, regt<br />
den physischen, sinnlichen Austausch mit den Werken ihrer Kolleginnen<br />
an und verhilft diesen zu Sichtbarkeit und frischem Glanz.<br />
Kunst spiegelt die Lebensentwürfe derjenigen, die sie geschaffen<br />
haben. Ihre Vermittlung fordert Behutsamkeit, Empathie und<br />
Beharrlichkeit. Letztere hat dem <strong>Kunstbulletin</strong> nun Gold für seine<br />
neue Web App artlist.net beschert. Mehr dazu finden Sie im Notiert.<br />
Oder direkt auf artlist.net, wo auch die Werke von Eichhorn,<br />
Nembrini und Pipilotti in neuem Licht erscheinen. Claudia Jolles<br />
TITELBILD · Martina Morger · Cleaning Her, <strong>2021</strong>, Videostill<br />
3
Meret<br />
Oppen<br />
heim<br />
Mon exposition 22.10.21– 13.2.22
How it works (Come funziona), 1989, acrilico su tela, © <strong>2021</strong>, ProLitteris, Zurich<br />
Museo d’arte Mendrisio<br />
Piazzetta dei Serviti 1<br />
6850 Mendrisio<br />
museo@mendrisio.ch<br />
www.mendrisio.ch/museo<br />
+41.58.688.33.50<br />
Ma-Ve 10-12/14-17<br />
Sa-Do 10-18<br />
Lunedì chiuso, tranne festivi<br />
Chiuso<br />
24.12.-25.12.<strong>2021</strong><br />
e 1.1.2022<br />
Entrata Chf. 12.-<br />
Ridotto Chf. 10.-<br />
Con il sostegno di<br />
Repubblica e Cantone Ticino<br />
Crozier Camillo Vismara,<br />
Lugano<br />
Mediapartner<br />
Rete Due
Swiss Art Awards 2022<br />
Nächster<br />
Einschreibetermin<br />
Date del<br />
prossimo bando<br />
di concorso<br />
Prochaines<br />
dates<br />
d’inscription<br />
Next<br />
application<br />
dates<br />
29.10.—9. 12.<strong>2021</strong><br />
gate.bak.admin.ch<br />
HARALD<br />
NAEGELI DER<br />
SPRAYER VON<br />
ZÜRICH<br />
FILM<br />
NATHALIE<br />
DAVID<br />
BALLADE<br />
SOPHIE<br />
HUNGER<br />
FOTO WOLFGANG SPILLER<br />
POSTER MIEKE ULFIG<br />
@dersprayervonzuerich<br />
www.dersprayervonzuerich-film.ch<br />
MUSIK<br />
ANDRINA<br />
BOLLINGER<br />
IDEE<br />
PETER<br />
SPOERRI<br />
AB<br />
4.NOVEMBER<br />
IM KINO
RAVING<br />
COSMO<br />
LISA<br />
LURATI<br />
10.10 — 24.12.<strong>2021</strong><br />
CENTRE D’ART CONTEMPORAIN<br />
YVERDON-LES-BAINS<br />
CENTRE-ART-YVERDON.CH<br />
#CACYVERDON #RAVINGCOSMO #LISALURATI
LandLiebe<br />
Kunst und Landwirtschaft<br />
18.09.<strong>2021</strong>–02.01.2022
Camille Pissarro, Femme au fichu vert, 1893 Musée d’Orsay, Paris © Foto: RMN-Grand Palais, Franck Raux
Herta Müller<br />
5.9.<br />
—5.12.<br />
<strong>2021</strong><br />
Museum Langmatt<br />
Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />
Römerstrasse 30<br />
CH-5401 Baden<br />
www.langmatt.ch<br />
Herta Müller, Ohne Titel, 2020, Papiercollage,<br />
14.8×10.5cm, Foto: Jörg von Bruchhausen
GHOST CALLS AND MEDITATIONS<br />
EMMA<br />
TALBOT<br />
Emma Talbot, Ghost Calls (Detail / détail), <strong>2021</strong>, Acryl auf<br />
Seide / acrylique sur soie; Courtesy Cara Pirie and DCA<br />
12.9.–21.11.<strong>2021</strong><br />
Vanessa Billy, Centipedes (Detail / détail), 2019, Silikon,<br />
Farbstoff, Kunststoffschlauch, Ausstellungsansicht /<br />
silicone, colorant, tube en plastique, 800 x 140 x 70 cm<br />
Courtesy the artist, Foto / photo: Zoe Tempest<br />
VANESSA<br />
BILLY<br />
We Become<br />
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch
MARIE LUND<br />
The Falling<br />
30.10.<strong>2021</strong>–<br />
20.3.2022
Sonia<br />
Kacem<br />
28.10.–<br />
16.1.2022<br />
Zurich Art Prize <strong>2021</strong><br />
hauskonstruktiv.ch<br />
FRAU<br />
IM BILD<br />
Sammlung Würth<br />
verlängert bis<br />
9. Januar 2022<br />
Lust<br />
auf mehr<br />
Neues aus der<br />
Sammlung Würth<br />
zur Kunst nach 1960<br />
Bis 12.02.2023<br />
Eintritt frei<br />
Gabriel Vormstein, Hun, 2009, Bleistift, Aquarell auf Zeitungspapier, 154 x 112 cm, Inv. 12601<br />
David Salle, Spilled Fruit (Detail), 2000, Sammlung Würth, Inv. 17793 © David Salle / <strong>2021</strong>, ProLitteris, Zurich<br />
www.forum-wuerth.ch
MUSÉE CANTONAL<br />
DES BEAUX-ARTS<br />
LAUSANNE<br />
Francis Alÿs. As Long<br />
as I’m Walking<br />
Francis Alÿs, Paradox of Praxis 5 (Sometimes We Dream as We Live & Sometimes We Live as We Dream), 2013, Courtoisie de l’artiste, Vidéo-still © Atelier für Videokonservierung, Berne<br />
15.10.<strong>2021</strong>–<br />
16.1.2022<br />
mcba.ch
Écrits<br />
d’art brut<br />
wilde worte &<br />
denkweisen<br />
20.10.<strong>2021</strong>–<br />
23.01.2022<br />
Gestaltung: Sibylle Ryser. Oben: Pascal Vonlanthen, 2112 Mitschaft (Detail),<br />
2019, © CREAHM Fribourg; unten: Giovanni Bosco, Wandmalerei in Castellammare<br />
del Golfo (Detail), 2008, © Associazione Outsider Art Giovanni Bosco,<br />
Castellammare del Golfo; Archives de la CAB, Lausanne
ARTCLUB2000<br />
Ausgewählte Werke<br />
1992–1999<br />
18.09.<strong>2021</strong>–16.01.2022<br />
Kunsthalle<br />
Zürich<br />
kunsthalle<br />
zurich.ch<br />
Harald F.Müller –<br />
MONDIA<br />
Bis 26. Juni 2022<br />
www.kunstmuseum.ch<br />
Harald F. Müller, «musique non stop» (Ausschnitt), 2020,<br />
Fotografie hinter Glas, 157x 197cm, Kunstmuseum Thurgau
16.11. <strong>2021</strong> 13.02. 2022<br />
VIVIAN SUTER<br />
RETROSPEKTIVE<br />
Vivian Suter, Atelier, Panajachel, Guatemala, 2018, courtesy of the artist und Karma International, Zürich; Gaga, Mexico City;<br />
Gladstone Gallery, New York/Brüssel; Proyectos Ultravioleta, Guatemala City; Stampa, Basel, Foto: Flavio Karrer
Meret 1913–1985<br />
Oppenheim<br />
Arbeiten Auf PAPier<br />
KUNSTMUSEUM<br />
SOLOTHURN<br />
23. Oktober <strong>2021</strong> bis 27. Februar 2022<br />
Dienstag bis Freitag, 11–17 Uhr<br />
Samstag und Sonntag, 10–17 Uhr<br />
www.kunstmuseum-so.ch
AUSSTELLUNG<br />
Rudolf Leitner–Gründberg<br />
Ölbilder, Lapislazuli & Gold<br />
WBB GALLERY®<br />
Trittligasse<br />
8001 Zürich<br />
www.wbb.gallery<br />
Gründberg<br />
SHELTER<br />
Geborgen im Sein<br />
6.11.<strong>2021</strong> – 22.2.2022
Daniela Keiser<br />
London—Being in<br />
the Library<br />
Iwan Baan<br />
Momentum of Light<br />
25. August bis<br />
14. <strong>November</strong> <strong>2021</strong><br />
Kunstmuseum<br />
Olten<br />
www.kunstmuseumolten.ch<br />
Di–Fr 12–17 Uhr,<br />
Sa/So 10–17 Uhr
artlist.net<br />
— die neue Web App von <strong>Kunstbulletin</strong><br />
Foto: Yves Roth
FOKUS<br />
Martina Morger — Lecken statt kaufen,<br />
So Long, <strong>2021</strong>, Performance und Installation. Fotos: Daniel Ammann; links oben: Fabienne Watzke<br />
22 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
gestalten statt verharren<br />
FOKUS // MARTINA MORGER<br />
23
Martina Morger hat den Manor Kunstpreis erhalten, dank oder<br />
trotz ihrer Konsumkritik. Die Performance- und Installationskünstlerin<br />
setzt sich mit der Leistungsgesellschaft und ihren<br />
Kaufanreizen auseinander. Oft arbeitet sie mit Vorhandenem:<br />
Sie transformiert ihre Ausgangsmaterialien nur minimal, setzt<br />
aber wirkungsvoll Assoziationsketten in Gang. Kristin Schmidt<br />
Schaufenster sind Vitrinen des Konsums. Die Dinge sind darin ausgestellt, aber dem<br />
Zugriff entzogen. Anders als im Museum sind sie jedoch zu haben. Theoretisch –<br />
wenn das nötige Geld vorhanden ist und wenn nicht gerade ein Ausnahmezustand<br />
herrscht. So wie im vergangenen Jahr im Frühling. Martina Morger war kaum in Paris<br />
angekommen für das Auslandsatelier der Visarte, als in Frankreich Geschäfte, Kultur-<br />
und Sportinstitutionen schliessen mussten und das gesamte öffentliche Leben<br />
stark eingeschränkt wurde. Die maximal erlaubte tägliche Aufenthaltsdauer ausserhalb<br />
der eigenen Wohnung war auf eine Stunde begrenzt, die Entfernung vom Wohnort<br />
auf 500 Meter. Den Aufenthalt deswegen abbrechen? Martina Morger ist in Paris<br />
geblieben. Die völlig unerwartete Situation bedeutete auch für sie einen starken Einschnitt,<br />
dem sie sich jedoch nicht tatenlos ergab. Morger reflektierte Umstände und<br />
Auswirkungen des Ausnahmezustands und entwickelte daraus unter anderem jene<br />
Arbeit, für die sie mit dem Manor Kunstpreis ausgezeichnet worden ist: Das Video<br />
‹Lèche Vitrines›, 2020, zeigt die Künstlerin durch die Pariser Strassen streifend, hie<br />
und da vor einem Schaufenster stehenbleibend und die Scheibe ableckend.<br />
Infrastrukturen des Kaufens<br />
Morger hat sich Geschäfte ausgesucht, deren Sortiment ebenso begehrenswert<br />
wie unerreichbar war: «Da lagen Windbeutel, Süssigkeiten, Austern, vergängliche Dinge,<br />
aber die Degustation war nicht möglich.» Alles blieb Verheissung hinter der grossen<br />
Glasscheibe. Auch bei Schmuck- und Uhrengeschäften, Buchläden, Reise- und<br />
Immobilienbüros hielt die Künstlerin an und zeichnete den Umriss eines begehrenswerten<br />
Objekts oder einer Anzeige mit der Zunge nach: «Ich verknüpfe damit zwei<br />
Bedeutungsebenen und hinterfrage das Heilen durch Konsum: Das Lecken ist eine<br />
Geste des Verlangens, aber auch des Heilens. Elterntiere heilen und pflegen auf diese<br />
Weise ihre Jungen.» Zugleich kann die Scheibe als die sprichwörtliche gläserne<br />
Decke interpretiert werden: Das Ziel ist klar zu sehen, aber dennoch nicht so einfach<br />
zu erreichen oder gar zu haben.<br />
Themen rund um Leistung, Konsum, Kaufanreize und die entsprechenden Infrastrukturen<br />
stehen im Zentrum der Ausstellung. Einmal mehr entpuppt sich die postmoderne<br />
Architektur im Untergeschoss des Kunstmuseums St. Gallen als trefflich geeignet für<br />
die zeitgenössische Kunst. Kuratorin Nadia Veronese hatte Martina Morger eingeladen,<br />
selbst zu entscheiden, ob sie im Obergeschoss mit dem repräsentativen Oberlichtsaal,<br />
im Erdgeschoss mit seinen gut proportionierten Räumen oder im postmoder-<br />
24 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Lèche Vitrines, 2020, Videostills aus: HD-Video, 16:9, 16:48 min, Kamera: Lukas Zerbst & Youssef<br />
Chebbi, Schnitt & Ton: Lukas Zerbst<br />
FOKUS // MARTINA MORGER<br />
25
Cleaning Her, <strong>2021</strong>, Videostills aus: 7 Videos, 4K-Video, 19:10, 7 Hantarex, je 7min, Kamera, Schnitt & Ton:<br />
Lukas Zerbst<br />
26 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
FOKUS // MARTINA MORGER<br />
27
nen Untergeschoss ausstellen wolle. Für Martina Morger war klar: «Es zieht mich zur<br />
brutalistischen Form hin. Und der räumliche Kontext ist wichtig bei einer situativen Arbeit.»<br />
So deklarierte sie den Durchgang neben der 1987 brachial ins Museum gebauten<br />
Rampe zur ‹Passage›, <strong>2021</strong>. Nicht irgendeiner Passage, sondern einer Einkaufspassage<br />
oder dem, was davon übriggeblieben ist. Drei leere, aus der Zeit gefallene Vitrinen flackern<br />
hier vor sich hin. Sie sind fast leer. Zumindest Konsumartikel, nach denen sich<br />
die Finger oder wie im Fall von ‹Lèche Vitrines› die Scheibe abschlecken liesse, gibt es<br />
hier nicht mehr. Stattdessen hängen Leuchtstoffröhren schief herunter, die Glastablare<br />
sind verstaubt und übriggebliebene Reklamezettel zerknittert.<br />
Qualitäten ausgedienter Dinge<br />
Der Konsum ist aus- und die Tristesse eingezogen. Aber nicht nur, denn die leeren<br />
Vitrinen entfalten eine neue Präsenz als Körper im Raum. Plötzlich wird ihre Formensprache<br />
interessant. Tatsächlich sind die Vitrinen Objets trouvés. Die Künstlerin verleiht<br />
ihnen mit dem eigens installierten, flackernden Licht ein zweites Leben.<br />
Martina Morger (*1989, in Vaduz) lebt in Balzers und Hannover<br />
2018–2019 Glasgow School of Arts, Master Fine Arts Practice<br />
2017–2018 Universität für angewandte Kunst Wien, Transmedia Arts<br />
2015–2018 Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Bachelor Bildende Kunst<br />
2007–2010 Universität Zürich, Medienwissenschaften<br />
Ausgewählte Einzel- und Gruppenausstellungen<br />
<strong>2021</strong> ‹Stretch›, Lovaas Projects, München; ‹Printing Your Dreams›, Warenlift, Zürich<br />
2020 ‹App’n’cell Now›, Kunsthalle Ziegelhütte, Appenzell; ‹Bloody Morrow›, Lavender Sunrise,<br />
Nextex, St. Gallen; ‹I Might Be Staring At Infinity (or the backs of my own eyelids)›, Virtual ARTIM,<br />
Baku; ‹Lèche Vitrines›, Cité Internationale des Arts, Paris<br />
2019 ‹To Smooth the Furrowed Brow›, B32, Maastricht; ‹Hairy Death Spiral›, Intermedia Gallery,<br />
CCA, Glasgow; 58 th Venedig Biennale, Liechtenstein symposium: Art in Dataspace, Museo Correr,<br />
Venedig; ‹Alight›, National Galleries of Scotland, Edinburgh<br />
2018 ‹Heimspiel›, Kunstmuseum Appenzell; ‹Aller Retour›, Galleria Lapinlahti, Helsinki<br />
Martina Morger. Foto: Tine Edel<br />
28 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Morger hat eine grosse Affinität zu ausgemusterten, aus der Zeit gefallenen Dingen.<br />
Schon in Paris sind ihr besonders jene Geschäfte ins Auge gestochen, «in deren<br />
Schaufenstern die Zeit stehen geblieben ist, die wie vergessen anmuten». Für ‹Prospects:<br />
Sugar Beach›, <strong>2021</strong>, hat sie hellblaues und gelbes Silikon in ein ausgedientes<br />
Behältnis für Reiseprospekte gegossen. Es bedeckt kaum mehr als den Boden<br />
der einzelnen Fächer und weckt mühelos die Erinnerung an ein Schlückchen Meer,<br />
ein Quadratzentimeterchen Sand oder ein Quäntchen Sonnenuntergang. Oder doch<br />
nur an Plastik, das Strand und Meer verschmutzt? Die zurückhaltende Schönheit der<br />
Arbeit ist ebenso doppeldeutig wie ihr Titel, ist doch Prospekt unter anderem die Bezeichnung<br />
für ein Druckerzeugnis, eine Aussicht oder einen Theaterhintergrund.<br />
Platz für Performances<br />
Auch im Kunstmuseum St. Gallen selbst ist Morger auf Ausrangiertes gestossen:<br />
Ein nicht mehr benutztes Geländer rückt sie neu ins Blickfeld. Der Handlauf führt<br />
schräg an der Wand entlang, wie die meisten Handläufe neben Treppen. Aber hier ist<br />
keine Treppe. Martina Morger lenkt mit dem funktionslos gewordenen Geländer die<br />
Aufmerksamkeit auf die Geschichte des Museums: «Was war vorher im Gebäude?<br />
Was hat sich getan?» Zugleich ist das Geländer verbleibender Teil der Performance<br />
‹So Long›, <strong>2021</strong>, die noch vor der eigentlichen Ausstellungseröffnung aufgeführt wurde<br />
und nun nur noch als Nennung im Saaltext existiert – als rätselhafter Auftritt des<br />
Schondagewesenen, für immer Verpassten. Ebenso abwesend und dauerhaft zugleich<br />
manifestiert sich die Performancekunst in ‹On Curating›, 2018. Mit Absperrungen<br />
des Museums ist ein leerer Platz frei gehalten für eine künftige Performance. Die<br />
Daseinsberechtigung der ephemeren Kunst ist Morger ein wichtiges Anliegen: «Performances<br />
finden zu bestimmten Zeiten an einem bestimmten Ort statt. Das verlangt<br />
Kapazität des Publikums.» Es muss sich einlassen und muss diese Möglichkeit<br />
aber zuerst einmal erhalten. Dafür sorgt der abgegrenzte und damit reservierte Platz.<br />
Ausserhalb der Performance, die meiste Zeit also, ist er als Raum im Raum zu sehen.<br />
Leistung als Zuwendung<br />
‹Cleaning Her›, <strong>2021</strong>, wiederum weist Parallelen auf zu ‹Lèche Vitrines›: Die Künstlerin<br />
bewegt sich für diese Performance zu verschiedenen Stationen im Aussenraum;<br />
die Handlung konzentriert sich vollständig zwischen Künstlerin und Objekt. In diesem<br />
Fall putzt sie sieben Werke im öffentlichen Raum. Säubern als Geste der Zuwendung,<br />
Pflege als Aufmerksamkeit und Wertschätzung, Dienstleistung mehr als<br />
Dienst denn als Leistung – Martina Morger schreibt die Kontexte neu und definiert<br />
einen grossen Auftrag: «Ein Vorschlag, wie wir unser Zusammenleben gestalten: Das<br />
sollte Kunst sein.»<br />
Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 10.9.<strong>2021</strong> im Kunstmuseum St. Gallen.<br />
Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de<br />
→ ‹Martina Morger – Lèche Vitrines›, Manor Kunstpreis St. Gallen <strong>2021</strong>, Kunstmuseum St. Gallen, bis 6.3.<br />
↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />
FOKUS // MARTINA MORGER<br />
29
Gebana Swiss Collection — Drucken<br />
mit Stein für nachhaltige Produkte<br />
Thomi Wolfensberger und<br />
Adem Dëmarku an der<br />
Steindruckmaschine.<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
huber.huber · Die Intelligenz der Vielen,<br />
<strong>2021</strong>; der Schmetterling steht für Unsterblichkeit<br />
im Stillleben, das unser Verhältnis<br />
zu Natur und Vergänglichkeit befragt.<br />
Christina Hemauer und Roman Keller ·<br />
Sweet Turn, <strong>2021</strong>; Umdenken beginnt<br />
auf dem Teller – ohne dass der Alltag an<br />
Farbe verliert. Fotos: Yves Roth<br />
FOKUS // GEBANA SWISS COLLECTION<br />
31
Mirko Baselgia · Assembling<br />
Sense, <strong>2021</strong>; 100 Unikate aus<br />
Streifen von Ausschusspapier<br />
der Steindruckerei Wolfensberger.<br />
Fotos: S. Altenburger<br />
Isabelle Krieg · Projektskizze für die Gebana-<br />
Edition, <strong>2021</strong>; Was bedeutet uns unser tägliches<br />
Brot? © ProLitteris<br />
Vanessa Billy · Mineral Life, 2013–<br />
<strong>2021</strong>; Leben ist Transformation<br />
von Energie – von Nahrung, Gas,<br />
Petrol. Doch welche Welt hinterlassen<br />
wir unseren Kindern?<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Mittels Crowdfunding möchte das Schweizer Unternehmen<br />
Gebana den Bau einer Fabrik für die Verarbeitung von Bio-Mango<br />
und -Cashews in Burkina Faso finanzieren. In Kooperation mit<br />
dem <strong>Kunstbulletin</strong> haben fünf Positionen der Schweizer Kunst<br />
zur Unterstützung des Projekts eine Sonderedition bei Thomi<br />
Wolfensberger entwickelt. Claudia Jolles und Deborah Keller<br />
Haben auch Sie schon einmal eine Grosspackung Bananen, Kiwis oder Orangen im<br />
Online-Shop von Gebana bestellt? Dann sind Sie vermutlich, genau wie wir, Verfechterin<br />
der nachhaltigen Lebensmittelproduktion und des fairen Handels. Für diese<br />
Werte steht Gebana seit 1973 ein. Die Redaktion des <strong>Kunstbulletin</strong>s wurde daher<br />
hellhörig, als im Juni dieses Jahres bekannt wurde, dass das Schweizer Label ein<br />
Crowdfunding lanciert und sich dafür Verstärkung von künstlerischer Seite geholt<br />
hat: Im politisch instabilen Burkina Faso plant Gebana den Bau einer Bio-Mangound<br />
Bio-Cashew-Verarbeitungsfabrik. Rund 1000 neue Arbeitsplätze und bessere<br />
Einkommen für Bauernfamilien sind das Ziel des Projekts. Das dafür benötigte<br />
finanzielle Risikopolster beläuft sich auf eine Million Euro – ein Betrag, der via Spendenaufruf<br />
gesammelt wird. Wer mehr als CHF 80 in den Topf wirft, darf sich ein Poster<br />
eines Kunstwerks von internationalen Kunstschaffenden aussuchen.<br />
Auf Anregung des <strong>Kunstbulletin</strong>s ist nun eine separate ‹Swiss Collection› für das<br />
Crowdfunding entstanden. Die Idee war es, das «Tauschobjekt» für die Spende vom<br />
Poster zur qualitätvollen Sonderedition aufzuwerten. Unsere Redaktion hat also mit<br />
Mirko Baselgia, Vanessa Billy, huber.huber, Christina Hemauer und Roman Keller sowie<br />
Isabelle Krieg fünf Positionen der Schweizer Kunst angefragt, deren Schaffen<br />
das Verhältnis von Mensch, Umwelt und Klima umkreist. Trotz befrachtetem Terminkalender<br />
haben die Künstlerinnen und Künstler den Ball aufgenommen und mit<br />
beeindruckendem Engagement für das Kooperationsprojekt ein neues Werk in einer<br />
limitierten Auflage von je 100 Stück konzipiert.Die lithografische Umsetzung erfolgte<br />
in enger Zusammenarbeit mit der Zürcher Steindruckerei Wolfensberger, deren Fachwissen<br />
in Sachen Kunstdruck international bekannt ist. Die Resultate sind beeindruckend.<br />
Wer eines dieser kostbaren Blätter zum einmalig günstigen Preis erwirbt, hilft<br />
mit, das Fabrikbauprojekt von Gebana Realität werden zu lassen.<br />
Allen Beteiligten war das Projekt ein Herzensanliegen: Sowohl die Kunstschaffenden<br />
als auch Thomi Wolfensberger, Gebana und wir haben Zeit und Finanzen investiert.<br />
Weil wir der Überzeugung sind, dass Nachhaltigkeit und fairer Handel alternativlos<br />
sind. Weil wir an die Kraft der Kunst und ihr Vermögen glauben, die Welt – im<br />
Kleinen und im Grossen – etwas wohnlicher, umsichtiger und gerechter zu machen.<br />
Und weil wir dazu beitragen möchten, dass gute Kunst erschwinglich ist.<br />
→ ‹Gebana Swiss Collection›, mit Werken von Mirko Baselgia, Vanessa Billy, huber.huber, Hemauer/<br />
Keller und Isabelle Krieg, gedruckt bei Steindruckerei Wolfensberger<br />
↗ www.gebana.com/waw ↗ www.steindruckerei-wolfensberger.ch ↗ www.kunstbulletin.ch/gebana<br />
FOKUS // GEBANA SWISS COLLECTION<br />
33
Sammlerstücke — Ein Kleinkind<br />
zwischen Hypnos und Thanatos<br />
Sigismund Righini · Schlafendes Kind, 11.12.1900, Öl auf Leinwand auf Holzfaserplatte aufgezogen,<br />
33 x 28 cm, Rahmenmass 41,7 x 33,7 x 3 cm<br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Die Grabrede für Ferdinand Hodler hielt Sigismund Righini. Das<br />
markiert die Position des Zürcher Malers in seiner Zeit. Später<br />
betätigte er sich vornehmlich als Kunstfunktionär. Er war Freund<br />
von Amiet und Giacometti und holte van Gogh und Picasso ins<br />
Kunsthaus. Sein ‹Schlafendes Kind› gehört des ungeachtet zu<br />
den berührendsten Bildnissen der Kunstgeschichte. Max Glauner<br />
Righinis ‹Schlafendes Kind› betrachten wir heute nicht ohne unwillkürlich an die<br />
Pressebilder des Leichnams des syrischen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi zu denken,<br />
der im September 2015 bäuchlings an einen türkischen Badestrand gespült wurde.<br />
Einige Fotos zeigen ihn, wie das Kind bei Righini, in verkürzter Perspektive, die Füsse<br />
im Vordergrund. Die abgebildeten Kinder dürften dasselbe Alter haben. Keine drei<br />
Jahre alt. Sind die Analogien damit erschöpft? Sehen wir genauer hin.<br />
Wir sehen auf dem kleinen, hochformatigen Ölbild, in dem Braun und Ockertöne<br />
neben dem Weiss eines faltigen Hemdchens dominieren, ein vielleicht zwei bis dreijähriges<br />
Kind in starker Verkürzung mit dem rechten Füsschen uns entgegen auf dem<br />
Rücken liegend, während das linke mit Knie und weissem Kleidchen hinter dem Rahmen<br />
rechts verschwindet. Die kompositorische Unordnung rechts besitzt eine Spiegelung<br />
im Motiv auf der linken Bildseite: das zerzauste Haar des Kindes, die betont<br />
abjekte Form des Ohrs, die nackte Schulter und schliesslich der verrutschte Ärmel<br />
des Nachthemdchens, dem die kleine Hand fehlt. Ist sie hineingerutscht? Oder abgetrennt?<br />
Das Kind mit dem grossen Kopf hat die Augen geschlossen. Es scheint zu<br />
lächeln und seine gespreizten Beinchen deuten entspannten Schlaf an. Oder ist es<br />
tot? Jedes Bettzeug fehlt. Statt Plüsch und Kleinkindplunder definiert Pinselbraun<br />
den unklaren Bildraum und als Corona umgibt wolkiges Schwarz das blonde Haar.<br />
Mit der Verbreitung des Aylan-Kurdi-Fotos verband sich jenseits des medialen<br />
Rummels – wir erinnern Ai Wei Weis plumpes Kurdi-Bodrum-Reenactment – die<br />
aktivistische Hoffnung, Kurdis Opfer sei nicht umsonst, sein Tod werde die Welt zu<br />
Besinnung und Hilfsbereitschaft rufen. Diese eschatologische Hoffnung knüpft sich<br />
nicht, darin liegt das Missverständnis, an die Sache selbst, nämlich den Skandal der<br />
Flüchtlingskrise, sondern einzig an das aufgerufene Bild des toten Jungen, das in der<br />
Reihe erlösungsmächtiger und dämonischer Pathosformeln steht: Mantegnas ‹Beweinung<br />
Christi› in der Mailänder Brera machte 1480 mit der dramatischen Verkürzung<br />
des Leichnams des Gekreuzigten, die ihn uns leibhaftig nahebringt, den Anfang.<br />
Hans Baldung Grien folgte profaniert mit dem ‹Behexten Stallknecht›, 1534, nach.<br />
Sigismund Righini (1870–1937) kannte sie und legte sein Kind mit Bedacht und<br />
uns zur Verantwortung zwischen Thanatos, und Hypnos, den Tod und seinen kleinen<br />
Bruder Schlaf, den grossen Meistern nach. Darin liegt die Differenz zwischen der<br />
Kunst Righinis und dem stupiden Spiel heutiger Social-Media-Spektakel.<br />
Max Glauner, Kulturhistoriker, Journalist und Dozent an der ZHdK, lebt in Zürich und Berlin, maxglauner.com<br />
→ Sammlerstücke: Autor/innen kommentieren ein Werk aus der Sammlung der Stiftung für Kunst, Kultur<br />
und Geschichte ↗ www.skkg.ch<br />
FOKUS // SAMMLERSTÜCKE<br />
35
Kunst und Klima — Was auf dem Spiel<br />
Monica Ursina Jäger · Rete mirabile (counter-current), 2020, HD, Farbe, Ton, 6’55’’ (Sound: Michael<br />
Bucher), Filmstill<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
steht<br />
FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />
37
Monica Ursina Jägers Video ‹Rete mirabile (counter-current)›<br />
lädt uns ein, über die Komplexität und Schönheit natürlicher<br />
Systeme und unsere Rolle darin nachzudenken. Ich tue dies mit<br />
einem Blick auf das Klimasystem, gespickt mit Informationen<br />
aus dem aktuellen Bericht des Weltklimarats IPCC und anderen<br />
Erkenntnissen aus diesem Bereich. Raphael Portmann<br />
‹Rete mirabile (counter-current)› eröffnet uns ein eigenes Universum. Wir sehen ein<br />
komplexes System, das sich laufend verändert, aber dennoch von einer erstaunlichen<br />
Konstanz und Stabilität durch Strömung und Gegenströmung geprägt ist. Ohne<br />
dieses konstante Strömungsmuster wäre das Universum, das uns Monica Ursina<br />
Jäger zeigt, ein komplett anderes.<br />
Auch unser Klimasystem ist geprägt von Veränderung und Stabilität. In den letzten<br />
10’000 Jahren hat es eine nie vorher dagewesene Beständigkeit aufgewiesen.<br />
Diese begünstigte das Enstehen vieler einzigartiger Ökosysteme der heutigen Erde,<br />
beispielsweise tropische Regenwälder, Savannen und Korallenriffe. Aber auch der<br />
Mensch verdankt die Entstehung der heutigen Zivilisation diesem in der Erdgeschichte<br />
aussergewöhnlich stabilen Klima auf angenehmem Niveau. Nur weil der Meeresspiegel<br />
stabil blieb, konnten Küstenstädte entstehen. Weil Regenzeiten verlässlich<br />
wiederkehrten und die Temperaturverhältnisse mehrheitlich konstant blieben, war<br />
Landwirtschaft im grossen Stil möglich. Diese Epoche auffallender klimatischer Stabilität,<br />
in welcher die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen, entstand, wird Holozän<br />
genannt. Wärend des ganzen Holozäns schwankte die durchschnittliche Erdoberflächentemperatur<br />
im Bereich um plus, minus 0,5 °C relativ zum Durchschnitt<br />
der Periode 1850–1900, und die atmosphärische CO 2 -Konzentration blieb ziemlich<br />
konstant im Bereich von 260–280 ppm (parts per million).<br />
Auf direktem Weg aus der Klimakomfortzone<br />
Die menschlichen Emissionen haben dazu geführt, dass die CO 2 -Konzentration in<br />
den letzten etwas mehr als 100 Jahren auf 410 ppm (so hoch wie seit mind. 2 Mio.<br />
Jahren nicht mehr) und die Temperatur um 1,2 Grad angestiegen ist (0,2 Grad davon<br />
im letzten Jahrzehnt). Wir sind also dabei, die klimatisch konstante und für die<br />
menschliche Zivilisation sehr angenehme Ära des Holozäns zu verlassen. Oder in den<br />
Worten des Klimawissenschaftlers Mojib Latif: «Wir verlassen als Menschheit gerade<br />
den Wohlfühlbereich.» 1 Als Resultat davon erfahren wir immer intensivere und häufigere<br />
Hitzewellen, Trockenperioden und Starkniederschläge. Polareis und Gletscher<br />
schmelzen, und der Meeresspiegel steigt. Diese raschen klimatischen Veränderungen<br />
bringen bereits jetzt nie dagewesene Herausforderungen für die menschliche Zivilisation<br />
und werden ohne konsequenten Klimaschutz in Zukunft noch viel grösser. Sie<br />
bedrohen unsere Infrastruktur, Küstenregionen und ganze Inselstaaten, unsere Wasserressourcen,<br />
die landwirtschaftliche Ernte, das Funktionieren diverser natürlicher<br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Ökosysteme und dadurch am Ende auch die weltpolitische Stabilität. Es geht um die<br />
Bedrohung der Bewohnbarkeit unseres Planeten.<br />
Der Sommer <strong>2021</strong> stand in vielerlei Hinsicht im Zeichen dieser Bedrohung. Da waren<br />
die intensiven Niederschläge und Überschwemmungen in Westeuropa, welche<br />
nicht nur Menschenleben gefordert und Infrastruktur zerstört,sondern auch zu massiven<br />
Ernteausfällen geführt haben. 2 Solche Ereignisse werden mit fortschreitender<br />
Klimaerwärmung häufiger. 3 Dann gab es die verheerenden Waldbrände in Nordamerika,<br />
Südeuropa und der russischen Arktis sowie die nie vorher dagewesene Hitzewelle<br />
im Westen Nordamerikas. Eine solche Hitzewelle ist im heutigen Klima (welches<br />
bereits 1,2 °C Erwärmung beinhaltet) einmal in 1000 Jahren zu erwarten. 4 Wenn die<br />
globale Erwärmung auf 2 °C fortschreitet, ist alle 5 bis 10 Jahre mit einer solchen<br />
Hitzewelle zu rechnen.<br />
Die gute Nachricht ist: Noch ist es möglich, die globale Temperatur auf einem Niveau<br />
zu stabilisieren, das die Auswirkungen in Grenzen hält. Dafür braucht es ein entschlossenes<br />
Vorgehen und ein möglichst rasches Erreichen von netto null Treibhausgasemissionen.<br />
Dass wir eine Erwärmung um 1,5 °C in den nächsten 10 bis 20 Jahren<br />
überschreiten werden, wird immer wahrscheinlicher. Aber jedes Zehntelgrad Erwärmung,<br />
das wir verhindern, zählt.<br />
Wir brauchen eine positive Vision<br />
Für mich symbolisiert ‹Rete mirabile (counter-current)› die Schönheit, aber auch<br />
die Fragilität eines komplexen natürlichen Systems – vom menschlichen Körper bis<br />
zum Klima. Das Erdsystem hat das stabile Klima des Holozäns hervorgebracht. Doch<br />
unsere aktuelle Lebens- und Wirtschaftsweise führt uns schnurstracks aus diesem<br />
segenreichen klimatischen Zustand hinaus. Ich wünsche mir, dass jeder Mensch auf<br />
diesem Planeten die Trauer und die Wut über den drohenden Verlust dieses Segens in<br />
der Brust spürt – und das Feuer, welches ihn ermutigt, alles in seiner Macht stehende<br />
zu tun, um gegen dieses Unheil anzukämpfen. Dieses Feuer können wir nähren durch<br />
die Vision einer menschlichen Zivilisation, die ihren Teil zum einzigartigen und wunderschönen<br />
Zustand unserer Erde beiträgt, anstatt ihn zu zerstören.<br />
Raphael Portmann, Postdoc, Institut für Atmosphäre und Klima, ETH Zürich. raphael.portmann@env.ethz.ch<br />
1 Neue Allianzen gegen Klimakonflikte, Andrew Gilmour und Ottmar Edenhofer, FAZ, 12.8.<strong>2021</strong><br />
2 Zeno Geisseler, <strong>2021</strong> könnte ein Jahr der negativen Rekorde werden, NZZ, 6.8.<strong>2021</strong><br />
3 www.worldweatherattribution.org/heavy-rainfall-which-led-to-severe-flooding-in-western-europe<br />
4 www.worldweatherattribution.org/western-north-american-extreme-heat-virtually-impossiblewithout-human-caused-climate-change/<br />
→ Kunst und Klima: ein Klimaforscher kommentiert eine visuelle Vorlage seiner Wahl.<br />
→ Bericht Weltklimarat, IPCC, 6.8.<strong>2021</strong> ↗ ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-working-group-i/<br />
→ Monica Ursina Jäger, ‹Rete mirabile (counter-current)›, 2020, zu sehen in: ‹Kollektive Resonanz›<br />
Shedhalle Zürich 10.11.–2.1. ↗ www.shedhalle.ch<br />
→ ‹Fluid Resonances – Embodying Life on Earth and Earth’s Life›, Gespräch (deutsch) mit Monica<br />
Ursina Jäger, Lucia Gugerli (The Field) und Raphael Portmann, Tanzhaus Zürich, 12.11., 18.30 Uhr<br />
FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />
39
Cancel Culture — Die umstrittenen<br />
Menschenbilder von Frank Buchser<br />
Art Student or Ring Taste, Öl auf Leinwand, 101 x72 cm, 1878, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte,<br />
Winterthur<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Ein Mann geht in Solothurn ins Kunstmuseum und stellt fest,<br />
die Provinz ist nicht auf der Höhe der Zeit: Er sehe hier nackte,<br />
dunkle Frauenkörper eines obskuren Frank Buchser – «Kunstmaler,<br />
Waffenschieber, Söldner, Abenteurer, Frauenheld, Gernegross»<br />
–, die nicht kontextualisiert werden. Die Leitung lässt<br />
einen Text auflegen, er aber schreibt der WOZ. Niklaus Strobel<br />
Keine Frage, der Maler Frank Buchser hat Frauenkörper erotisiert.Man kann, und das<br />
ist weniger eine Enthüllung als eine Routinehandlung, seine Darstellungen unter den<br />
kolonialen «Male Gaze» einordnen und als sexistisch bezeichnen. Für den Mann, der<br />
das Kunstmuseum besucht hat, ist das keine Option, sondern eine «Pflicht». Er gibt<br />
in Solothurn den Tarif durch. Er schreibt, «wie Kunstwerke heute ausgelegt werden<br />
müssen, …nicht sollen», und argumentiert auf einer Linie, die von der Politik und der<br />
puritanisch geprägten angelsächsischen Geisteswissenschaft vorgegeben wird. In<br />
Kunst und Kultur liegen die Definitionsmacht (wer prägt die Begriffe?) und die symbolische<br />
Macht (wer bestimmt, was gezeigt werden darf und wie?) gegenwärtig auf<br />
seiner Seite, eine Rolle, die früher Kirche und Bürgertum wahrgenommen haben.<br />
Buchsers Frauenbilder sind augenfällig, aber im Gegensatz zu seinen afroamerikanischen<br />
Gemälden, die von seinen amerikanischen Zeitgenossen verdutzt zur<br />
Kenntnis genommen wurden, nicht einmalig. Buchsers abenteuerliches Leben ist<br />
faszinierend, es fällt in eine Zeit im Umbruch, eine Zeit, die er kriegerisch, malerisch,<br />
politisch und publizistisch mitgestaltet hat. Er wusste um das Provinzielle<br />
seiner Herkunft, deshalb hat es ihn – wie viele andere Schweizer auch – in die Welt<br />
gezogen. 1866 fuhr er über den Atlantik, um mit der Malerei Geld zu machen. Dazu<br />
drapierte er sich mit einem aufgebauschten politischen Auftrag: Zwecks Bekräftigung<br />
der ideellen Union zwischen den emporkommenden Vereinigten Staaten und<br />
dem europäischen Kleinstaat sollte er für den Ständeratssaal des zukünftigen Bundeshauses<br />
wichtige Persönlichkeiten des «gelobten Landes» malen. Die Porträts<br />
des Präsidenten Andrew Johnson (1866, Kunstmuseum Basel), des Aussenministers<br />
William Seward (1869, Kunstmuseum Basel), oder der Generäle William T. Sherman<br />
und Robert E. Lee (1866 bzw. 1869, beide in der Residenz der Schweizer Botschaft in<br />
Washington) zeugen von dieser Mission. Doch ebenso wenig wie seine Frauenbilder<br />
machen seine Männerporträts das Spezielle an Buchsers Werk aus.<br />
Während seines fünfjährigen Aufenthalts in Amerika hat Buchser nicht nur Staatsmänner<br />
und Generäle gemalt. Des politischen und wirtschaftlichen Zentrums überdrüssig,<br />
begann er, den peripheren Westen und Süden des Landes zu bereisen, wo<br />
zahlreiche Gemälde von Indianern und Afroamerikanern entstanden. ‹The Song of<br />
Mary Blane›, 1880, (Kunstmuseum Solothurn) etwa zeigt ein ländliches Idyll mit einer<br />
Gruppe junger Menschen beim Musizieren und Lauschen, im Halbschatten zwischen<br />
Maisfeld und Hütte. Buchser selbst hielt das Bild für sein Hauptwerk. In anderen Gemälden<br />
widmete er die Aufmerksamkeit ärmlich gekleideten Schuhputzern, in lässi-<br />
FOKUS // CANCEL CULTURE<br />
41
ger Pose. ‹The Volunteers Return›, 1867, (Kunstmuseum Basel) zeigt einen prahlenden<br />
Veteranen in notdürftiger Uniform. Bewaffnete Afroamerikaner, das ist in Nordamerika<br />
noch heute ein heikles Thema. Da geistert das Gespenst der Revolte.<br />
Buchsers afroamerikanische Serie wird in den Vereinigten Staaten als einzigartig<br />
wahrgenommen. Die beiden afroamerikanischen Musikwissenschaftlerinnen<br />
Eileen J. Southern und Josephine Wright weisen zum Beispiel darauf hin, dass Buchsers<br />
‹Guitar Player› von 1867 das erste bekannte Bild eines schwarzen Bluesgitarristen<br />
darstellt. Die Kunsthistorikerin Sara Moriarty argumentiert, dass das amerikanische<br />
Publikum die Gemälde schwer einordnen konnte, weil Buchser die gängigen<br />
visuellen Schlüssel nicht benutzt habe, mit welchen in Nordamerika Kunst, Identität<br />
und Differenz definiert werden.<br />
Präsidenten und Sklaven<br />
Buchsers bukolische Genreszenen zeigen unbekümmerte Menschen, die sich den<br />
Freuden des Lebens hingeben. Die pittoreske Maske verbirgt jedoch nur notdürftig<br />
den Schatten der Gewalt. Bestimmt hat ihn auch der fremde Maler gespürt. Nur, die<br />
Zeit, als Buchser die Vereinigten Staaten bereiste, war jene der «Reconstruction». Die<br />
Wunden des Bürgerkriegs sollten verheilen, das Land wieder in Schwung kommen.<br />
Es war nicht die Zeit für eine schonungslose künstlerische Auseinandersetzung mit<br />
Sklaverei und Rassismus. Schon Buchsers eher harmlose Idyllen haben in diesem<br />
Umfeld für einige Aufregung gesorgt. Es scheint mir, dass man nur einem hergelaufenen<br />
Ausländer die Respektlosigkeit nachsehen konnte, mit der er Präsidenten und<br />
The Song of Mary Blane, Öl auf Leinwand, 103,5 x 154 cm, 1880, Kunstmuseum Solothurn<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
verdiente Generäle neben Afroamerikanern von der Gasse und vom Land gemalt hat,<br />
kamen doch Talent und Leidenschaft des Malers in seinen lockeren Genrebilder besser<br />
zur Geltung als in seinen teils steifen Porträts von Staatsmännern.<br />
Das abenteuerliche Leben Buchsers, sein tollkühnes Jonglieren zwischen Macht<br />
und Misere, Militär und Malerei, das ist der Rede wert. Man sollte sich seinen einmaligen<br />
Bildern aus Amerika widmen, weniger seinen zuweilen schablonenhaften<br />
orientalistischen Fantasien. Die sexuell aufgeladene Darstellung des Frauenkörpers<br />
war lange Zeit nur in der bildenden Kunst möglich – vielfach unter dem Deckmantel<br />
von Allegorien und biblischen Szenen –, später unter anderem in der verklemmten<br />
Aktfotografie. Heute hat der allgegenwärtige Porno die Notwendigkeit künstlerischer<br />
Sublimation überflüssig gemacht. Der vorwurfsvolle Blick der Nachgeborenen, der<br />
Eifer und die Unbarmherzigkeit, mit welchen einige unter ihnen über Menschen aus<br />
der Vergangenheit mit ihrer zeitgenössischen Elle richten, erstaunt immer wieder aufs<br />
Neue. Woher nehmen sie nur die Sicherheit, auf der richtigen Seite der zukünftigen<br />
Geschichte zu stehen?<br />
Wohlwollende Neugierde<br />
Ein Verpflichtung, anstössige Kunst zu kontextualisieren, gibt es nicht. Falls man<br />
es tut, soll das Bemühen um Kontext das eigentliche Werk nicht in den Schatten stellen.<br />
Neben kritischer Distanz sind Respekt und Einfühlungsvermögen entscheidende<br />
Werte bei der Annäherung an ein Werk aus anderen Zeiten oder Kulturen. Ohne eine<br />
gewisse Autonomie kann Kunst weder entstehen noch betrachtet werden. Sie flieht,<br />
sobald man sie in ein allzu starres ideologisches Korsett zwängt. Die Forderung nach<br />
Kontextualisierung gemäss einer bestimmten politischen Agenda stellt die Interpretation<br />
vor das eigentliche Werk. Ein Saalblatt reicht nicht, da muss eine grosse Tafel<br />
hin. Das ist verkehrt. Die grosse Tafel ist das Gemälde. Ein Kunstwerk, auch ein unpassendes,<br />
soll zuerst mal wirken können.<br />
Wer jedoch anstatt wohlwollender Neugierde den moralischen Geigerzähler ins<br />
Museum mitbringt, kann dort ausser Sondermüll nichts erkennen. Schulmeisterlich<br />
sogenannten Hinterwäldlern eine Lektion zu erteilen, das scheint gegenwärtig<br />
ein politischer Sport zu sein. Kann der selbstgerechte Saubermann, der das Kunstmuseum<br />
in Solothurn besucht hat, beurteilen, ob Buchsers Bilder oder gar die Hängung<br />
rassistisch sind? Es scheint mir schwierig. Er ist nämlich gar nicht ins Museum<br />
gegangen. Er hat nur seine eigene Echokammer besucht.<br />
Replik auf: ‹Es stimmt etwas nicht in diesem Raum›, Matt Aufderhorst, WOZ, 24.6.<strong>2021</strong><br />
Niklaus Strobel, lebt in Montevideo, Baumeister, Kurator und Autor. Auf Frank Buchser ist er in einem Katalog<br />
des uruguayischen Malers Juan Manuel Blanes gestossen. niklaus@legoville.net<br />
→ ‹Frank Buchser – A Swiss Artist in America›, R. P. Byrd u.a., University of Georgia Museum, 1996<br />
→ ‹The Image of the Black in Western Art›, D. Bindman, H. L. Gates, Harvard University Press, 2012<br />
→ ‹Skin Deep, Spirit Strong – The Black Female Body in American Culture›, Kimberly Wallace-Sanders,<br />
University of Michigan Press, 2002<br />
→ ‹Iconography of Music in African-American Culture, 1770–1920›, E. Southern, J. Wright, Routledge 2000<br />
FOKUS // CANCEL CULTURE<br />
43
Claudia und Julia Müller — Lösung<br />
aus dem Bildgewebe<br />
Foto: Anne-Frédérique Fer<br />
Seit 1991 arbeiten Claudia und Julia Müller zusammen. Zuerst<br />
gemeinsam in Basel, seit Julias Wegzug nach Berlin auch über<br />
Distanz. Ihre kleine, engführende Ausstellung im Centre culturel<br />
suisse Paris gibt Anlass, das kollaborative Zeichenwerk der<br />
beiden Schwestern auf seine gemeinschaftsbildende Dimension<br />
hin zu betrachten. Eine Arbeit am Zeichnen, die im Zug durch<br />
die Bilder Handlungsräume öffnet. Dazu gehören auch bemalte<br />
Leuchtkörper, die als bunte Lampions Aussen- und Innenraum<br />
bevölkern. Eine Verkörperung der Zeichnungen, die immer mehr<br />
an Bedeutung gewinnt. J. Emil Sennewald<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Une brève histoire de baskets sales, <strong>2021</strong>, Detailansicht mit Hand, CCSP, Wandmalerei und Sticker.<br />
Foto: Tristan Savoy<br />
FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />
45
Une brève histoire de baskets sales, <strong>2021</strong>, Wandmalerei, CCSP, 63 Sticker und 5 Lichtobjekte.<br />
Foto: Tristan Savoy<br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />
47
Wenn beide über ihre Arbeit reden, wird die Begeisterung spürbar, mit der sie ihren<br />
Gegenstand immer wieder neu wenden: Bilder. «Wir sammeln sehr viele davon, das<br />
ist Grundlage für unsere gemeinsamen Projekte», erklärt Julia. Und Claudia setzt hinzu:<br />
«Mich interessieren besonders Machtstrukturen der Bilder, wie sie auf den Menschen,<br />
den Körper wirken und wie sie durch Blicke ermächtigt werden.» Der Körper<br />
steht im Zentrum ihrer installativen Projekte, für die sie oft grosse Wandzeichnungen<br />
mit Objekten oder Collagen und anderen Bildtechniken verbinden. Körper nicht als<br />
Motiv, sondern als Position in einem Raum, den sie mit ihren Streifzügen durch Bildwelten<br />
und deren Transformationen erzeugen.<br />
Horizontale Züge<br />
Die Bewegungen durch das Bild unternehmen sie nicht hierarchisch, sondern<br />
horizontal – Schwesternschaft als Methode. Manchmal scheint beim Gespräch auf,<br />
dass sie wohl haben lernen müssen, einander das Wort zu geben, sich aufeinander<br />
abzustimmen. Zumindest wirkt es so, als gingen sie unterschiedlich an Gegenstände<br />
heran: besonnener, vielleicht empirischer die eine, energischer, theoretisch ausgreifender<br />
die andere. «Der Lockdown hat uns dazu geführt, wieder intime Themen<br />
aufzugreifen, wie am Anfang unserer Zusammenarbeit», erklärt Julia. «Wir waren<br />
viel mit unseren adoleszenten Kindern zusammen, angesichts der starken Nutzung<br />
von Instagram und Co. beschäftigt uns weiter die Entmächtigung durch Bilder», fährt<br />
Claudia fort, «was macht es mit einem Körper, wenn man ihm ein Smiley ins Gesicht<br />
klebt?» Die entsprechende Zeichnung gibt es in der Ausstellung, auf einem kleinen<br />
runden Aufkleber inmitten einer als Tapete ausgeführten grossen Wandzeichnung<br />
eines liegenden Körpers. Die Zeichnung gibt keine Antwort, stellt die Frage nach den<br />
Auswirkungen der Bilder eher dringlicher.<br />
Körper unter Bild-Einfluss<br />
Die Ausstellung im Centre culturel suisse Paris stellt die Betrachtenden nicht vor,<br />
sondern in die Bilder. Darin schrumpfen sie. Oder wachsen. «Wir haben während des<br />
Lockdowns weiter gearbeitet», erklärt Julia, «Paris war ja verschoben worden. So<br />
entwickelten wir auf Distanz die Zeichnungen, eine fing analog an, die andere zeichnete<br />
digital weiter. Dann wurde das Ganze auf Papier gedruckt.» Antikisierend liegt<br />
eine Figur überlebensgross auf die Wand gezeichnet. Hingeräkelt, nicht seitlich gekippt<br />
wie 2015 in der Ausstellung ‹Umkehrschub› in der New Yorker Maccarone Gallery.<br />
Ausserdem kleben in Paris Sticker darauf mit kleinen Zeichnungen: eine Gruppe<br />
lachender Menschen auf dem Sofa, ein paar Turnschuhe, die der Ausstellung den<br />
«In unserer Arbeit am Untergrund der Bilder, an den Macht- und Beziehungsstrukturen,<br />
die sie tragen, geht es auch darum, wie sich Blicke positionieren, im<br />
Bild, gegen Bilder. Das versuchen wir durch Überlagerungen und Verschiebungen<br />
zu verdichten – als ob wir ein Fenster öffnen aus der engen Welt der Bilder.»<br />
Claudia und Julia Müller, Centre culturel suisse Paris, 10.9.<strong>2021</strong><br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Titel gaben. Schwarz-weiss bringen die Zeichnungen die Bilder auf Distanz, von denen<br />
sie abgenommen sind, entfernen sie als reproduzierbare Aufkleber noch einmal<br />
mehr. Wie zum Ausgleich beleuchten bunte Lampions mit warmem Licht heimelig die<br />
Szenen. «Wir haben auf dem iPad gemalt», erläutert Claudia, «eine Praxis, die wir in<br />
letzter Zeit intensivieren. Die abstrakten Bilder wurden dann auf Stoff gedruckt und<br />
als Lampions aufgezogen.» Wie grosse rundliche Figuren weisen sie den Weg vom Hof<br />
nach innen. Verrücken die Seherfahrung, wie bei Alice im Wunderland. Damit spielten<br />
die Schwestern schon 2009, gaben in der Galerie im Taxispalais Innsbruck mit<br />
einem grossen Zylinder Rätsel auf: ‹Rebus (Lehrling ohne Meister)› hiess damals die<br />
Ausstellung, in der auch heimische Tierpräparate auf einem Gestell oder eine grosse<br />
gerahmte Zeichnung mit Menschen ohne Gesicht den Raum prägten.<br />
Intim und einsam?<br />
Zwölf Jahre später ist Leitmotiv der Pariser Inszenierung das unablässig transformierte,<br />
gepostete, gelikte Bild. Eine «kurze Geschichte» des Coming of Age der Bilder<br />
wie der Menschen, die sie darstellen. Handelt es sich um eine Rückkehr zur intimen<br />
Welt, von den Schwestern Müller um die Jahrtausendwende intensiv bearbeitet? Intimität<br />
heisst in den Blick nehmen, ohne von Fremden gesehen zu werden. Die kleinen<br />
Zeichnungen liefern den familiären Innenraum wie das Bild hinter dem Guckloch in<br />
Une brève histoire de baskets sales, <strong>2021</strong>, Detailansicht mit Fuss, CCSP, Wandmalerei und Sticker.<br />
Foto: Tristan Savoy<br />
FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />
49
Marcel Duchamps ‹Étant donné…›, weisen den Betrachtenden einen Platz zu. Statt<br />
sie jedoch in der Voyeur-Pose zu bannen, fordern die über die Wand verteilten Sticker<br />
zum Umhergehen auf, entfalten durch Bewegung ihre Erzählung. Es gehe, erläutern<br />
beide, weiterhin darum, was Bilder mit den Menschen machen. Doch liege<br />
der Schwerpunkt auf Individuation. Nicht Individualisierung, die vereinzelt, sondern<br />
das, was unterscheidet, um mündiges Miteinander zu ermöglichen. Hier bleiben die<br />
Bilderfahrungsangebote der beiden doppelbödig. 2008 stand im MOCA in Miami eine<br />
schneemannähnliche Figur einer braunen Wandzeichnung gegenüber, deren im Afrolook<br />
frisierter Kopf falsch herum auf den Schultern sass. ‹Dark Continent› hiess diese<br />
Ausstellung – Anspielung auf das Seelenleben der Frau, von Freud als «dunkler Kontinent»<br />
bezeichnet und damit der exotisierten Vorstellung eines Afrika anverwandelt,<br />
das als Europas Schatten sein Dasein fristet.<br />
Schwesternbund statt Brüdergemeinde<br />
Den Schwestern gehe es, wird oft geschrieben, um das «optische Unbewusste».<br />
Betreiben sie zeichnend Bilderpsychoanalyse? Genau vor hundert Jahren versuchte<br />
Sigmund Freud in seinem Essay ‹Massenpsychologie und Ich-Analyse› miteinander<br />
zu verschränken. Er kam auf die «Urhorde» zurück, die nach dem Vatermord zu einer<br />
Brüdergemeinde wird. Hier erscheine wieder «das vertraute Bild des überstarken<br />
Einzelnen inmitten einer Schar von gleichen Genossen». Freuds Beobachtungen zur<br />
Psychologie der Masse übersetzen die Künstlerinnen so, dass der Masseneffekt der<br />
Bilder in einem neuen, persönlichen Gewebe aufgehoben wird. Statt ihn mit starkem<br />
Griff behandelbar auf Distanz zu bringen, fädelt ihre künstlerische Praxis die<br />
Bilder zu neuen Handlungsmöglichkeiten. Diese liegen nicht in der Gemeinde derer,<br />
die sich gierig in jedem Selfie scheinbar als individuell mächtig wiedererkennen wol-<br />
Claudia & Julia Müller, Zusammenarbeit als Duo seit 1992, leben in Berlin und Basel<br />
Julia Müller (*1964): Kurse an der Kunstakademie Düsseldorf<br />
seit 2005 Professorin an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe<br />
Claudia Müller (*1965): Lehrgang Textildesign an der Schule für Gestaltung Basel<br />
2007–2019 Professorin an der HEAD, Genf<br />
seit 2020 Dozentin an der FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
2019 ‹Der weiche Blick›, Musée des Beaux-Arts, La Chaux-de-Fonds<br />
2015 ‹Umkehrschub›, Maccarone, New York<br />
2010 ‹Claudia & Julia Müller›, Museum Franz Gertsch, Burgdorf<br />
2004 ‹Europäische Fantasien›, Grazer Kunstverein, Graz; ‹Human Territories›, Württembergischer<br />
Kunstverein, Stuttgart; ‹Claudia & Julia Müller›, Kunstmuseum Thun<br />
2003 ‹¿Con quién dejamos a nuestros hijos e hijas?›, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid<br />
1996 ‹Restgefühl›, Kunsthalle Fri-Art, Fribourg<br />
1994 ‹Es ist offengestanden sehr beruhigend›, Museum für Gegenwartskunst, Basel<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
len. Der Wiederholungszwang solcher Bilder wickelt ein, wie die Spinne ihre Beute.<br />
Die Schwestern Müller weben zwar mit an den Verstrickungen zwischen Bildern und<br />
Leben. Doch sie halten auch ein Band bereit, das Lösung verspricht: das der gezeichneten<br />
Linie. Es mag jene leiten, die es für einen bedachtsamen Augenblick ergreifen,<br />
seinem flatternden Zug folgen.<br />
Gestimmtes Zeichnen<br />
Die Lösung aus der vereinzelnden Bildersucht gelingt dem Künstlerinnenduo<br />
durch gemeinsames Zeichnen. Schrieb einst Schiller vom «Starken», er sei «am<br />
mächtigsten allein», so fliesst die Energie der Schwestern aus dem Miteinander, dem<br />
steten Austausch mit anderen. Die Lehre in Kunsthochschulen spielt dabei – wie übrigens<br />
auch bei Anni und Josef Albers, denen gerade eine grosse Retrospektive im<br />
Musée d’art moderne de la Ville de Paris gewidmet ist und deren Praxis Resonanzen<br />
aufweist – eine zentrale Rolle:«Sie ist längst nicht mehr nur Job, sondern Bestandteil<br />
der künstlerischen Arbeit», sagt Julia, seit 16 Jahren Professorin an der Staatlichen<br />
Kunstakademie Karlsruhe. «Es geht um das, was vermittelt wird, und um das, was<br />
zurückkommt – die Auseinandersetzung mit den Studierenden beeinflusst wie und<br />
worüber wir arbeiten», ergänzt Claudia, nach zwölf Jahren an der Genfer HEAD gerade<br />
nach Basel gewechselt. Austausch als gegenseitiges Lernen, als Einstimmen auf<br />
Gewusstes und Gewordenes – wie wichtig das ist, bestätigt ein Blick auf andere Kollektive<br />
von Zeichnenden wie das schwedische ‹Teckningsklubben›, die kanadische<br />
‹Royal Art Lodge› oder die französische Gruppe ‹Qubo Gas›, die alle durch koordinierte<br />
Abstimmung gemeinsamen Arbeitens funktionieren.<br />
Wirken als Chor<br />
Die künstlerische Praxis von Claudia und Julia Müller bietet über die ästhetische<br />
Erfahrung des Gemeinschaftswerks hinaus eine Öffnung auf mögliches gesellschaftliches<br />
Handeln. Ihr Aufgreifen privater Bilder, deren gezeichnete Ausstellung, wirkt<br />
wie der Chor der antiken Komödie: Bürgerinnen und Bürger der Polis traten maskiert<br />
auf, konnten, aufeinander eingestimmt, Wahrheiten aussprechen – ohne ihre «Persona»,<br />
ihre Maske, wäre das unmöglich gewesen. So gesehen, richten die Installationen<br />
der Schwestern Müller ein «Theatron» ein, ein Theaterrund, in dem Zeichnen<br />
Handlungsräume eröffnet, eine von Bildern animierte Gemeinschaft im politischen,<br />
verantwortlichen, bindenden Sinn. Darin liegt ihre Kunst, das ist das Potenzial ihres<br />
Zeichnens: zugewandt handeln, trotz all der Bilder.<br />
J. Emil Sennewald, Kunstkritiker in Paris, Philosophiedozent an der École supérieure d’art Clermont<br />
Metropole, verantwortete in der Zeitschrift ‹Roven› 2009 ein umfangreiches Dossier zum ‹Dessin accordé›.<br />
Emil@weiswald.com<br />
→ ‹Claudia & Julia Müller – Une brève histoire de baskets sales›, Centre culturel suisse Paris, bis 14.11.<br />
↗ www.ccsparis.com<br />
FOKUS // CLAUDIA UND JULIA MÜLLER<br />
51
Vanessa Billy — La vie matérielle<br />
Fishbones (PET), <strong>2021</strong>, imprimé en 3D en PET recyclé, 300 x 45 x 5 cm; Ribbon, <strong>2021</strong>, pneu découpé,<br />
6000 x 3 x 3 cm, vue d’exposition Kunsthaus Centre d’art Pasquart. Photo : Lia Wagner<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Cet automne marque le retour romand de Vanessa Billy, avec<br />
deux expositions personnelles à la Villa Bernasconi de Lancy<br />
et au Centre d’art Pasquart de Bienne. Mélange de rétrospectives<br />
de dix-sept ans de travail et nouvelles productions, elles<br />
se concentrent sur le lien à l’humain et à l’environnement ainsi<br />
qu’à la gestion des ressources. Isaline Vuille<br />
Bien établie dans la région de Zurich et à l’international – notamment à Londres où<br />
elle a longtemps résidé –, cela faisait longtemps qu’on n’avait pas vu le travail de<br />
Vanessa Billy à Genève, d’où elle est originaire et où elle a grandi avant de partir pour<br />
ses études à Londres – sa dernière exposition solo ‹Vider la terre pour remplir le ciel›<br />
organisée à Piano Nobile datant de 2013. Et si ses préoccupations sont toujours –<br />
peu ou prou – les mêmes qu’à cette époque, force est de constater que les moyens<br />
qu’elle utilise, son vocabulaire formel et ses références plastiques ont passablement<br />
évolué. Conçues et organisées en parallèle, les deux expositions mid-career<br />
sont construites de manière thématique plutôt que chronologique, ‹Redevenir› à la<br />
Villa Bernasconi consacrée plus spécifiquement au corps humain et ‹We Become› à<br />
Pasquart à l’univers de la machine. Ce découpage n’est bien sûr pas strict et les dialogues<br />
sont nombreux autour des liens entres les formes de vies, l’évolution cyclique<br />
et la notion de transformation continuelle.<br />
Que disent les matériaux ?<br />
Travaillant principalement la sculpture et l’installation, Vanessa Billy a toujours<br />
été intéressée par les propriétés de la matière, à la fois dans sa physicalité et ses<br />
différents états de transformation. Le début de sa carrière est marqué par l’utilisation<br />
de matériaux bruts, souvent récupérés en extérieur ou sur les chantiers, qu’elle<br />
agence de manière minimale et poétique. Et si elle n’est pas formellement bavarde,<br />
les mots et les titres ont une importance particulière dans la compréhension de ses<br />
pièces, participant intégralement à leur création. C’est par exemple le cas dans ‹Wait,<br />
Sit, Converse›, 2009, association d’une pierre, d’un sachet plastique rempli d’eau et<br />
d’une boule de ciment façonnée par l’artiste. Préoccupée par la manière dont ses<br />
œuvres – sa production – impactent sur l’environnement, elle favorise l’utilisation de<br />
matériaux déjà existants qu’elle modifie peu, participant ainsi à leur cycle de vie et<br />
considérant également leur devenir le cas échéant. L’artiste favorise par exemple les<br />
réalisations in situ quand c’est possible. L’exposition ‹We Become› de Bienne ouvre<br />
ainsi sur d’immenses aliens, ‹Claws (Spider)›, <strong>2021</strong>, œuvres temporaires composées<br />
de grappins destinés à saisir les détritus dans les centres de recyclage, empruntés<br />
avant leur prochaine destruction car eux-mêmes sont obsolètes!<br />
Depuis quelques années elle crée aussi des formes avec des matériaux plus complexes<br />
ou techniques, et collabore régulièrement avec des spécialistes, par exemple<br />
des artisans verriers ou des scientifiques. L’aspect écologique des nouveaux maté-<br />
FOKUS // VANESSA BILLY<br />
53
iaux l’intéresse particulièrement ; à Bienne elle a par exemple utilisé des matériaux<br />
issus du lin et du pet recyclé pour deux grandes sculptures aux allures d’arêtes de<br />
poissons préhistoriques réalisées à l’imprimante 3D, ‹Fishbones (Flax)› et ‹Fishbones<br />
(PET)›, <strong>2021</strong> – certaines œuvres étant carrément biodégradables!<br />
Le corps humain en lien avec son environnement<br />
Si l’humain et ses actions a toujours plané autour des pièces de Vanessa Billy (à<br />
défaut de les motiver directement), ce n’est que plus récemment qu’il s’est incarné<br />
pour devenir parfois tout à fait explicite. La première maternité de l’artiste a été l’occasion<br />
de ce nouvel axe, représenté en particulier par deux œuvres emblématiques,<br />
‹Centuries›, 2016, sculpture de femme enceinte posée sur le ventre, dans un équilibre<br />
précaire (et pour elle rompu), sorte d’Atlas à l’envers ; ou de ‹Stranded›, 2015, représentant<br />
son enfant sur un tas infini de déchets, image très concrète du lien entre la<br />
vie humaine, la consommation et le devenir de la planète.<br />
D’autres éléments du corps plus fragmentaires, comme des doigts, des dos, des<br />
ventres enceints ou des os se déploient à la Villa Bernasconi. Souvent traités de manière<br />
esthétique, ils évoquent des pétales, des coquilles, des fossiles, jouant entre le<br />
Vanessa Billy (*1978, Genève) vit à Zurich<br />
Expositions personnelles (sélection)<br />
2019 ‹Impressions de vies›, Parc St. Léger Centre d’art, Pougues-les-Eaux, FR<br />
2017 ‹Dear Life›, Centre culturel suisse, Paris<br />
2016 ‹We Dissolve›, Kunst Halle Sankt Gallen ; ‹all is porous›, Galerie BolteLang, Zurich<br />
2014 ‹Sustain, sustain›, Collective, Edimbourg<br />
Expositions collectives (sélection)<br />
<strong>2021</strong> ‹Oil – Beauty and Horror in the Petrol Age›, Kunstmuseum Wolfsburg; ‹Schweizer Skulptur<br />
seit 1945›, Aargauer Kunsthaus Aarau<br />
2020 ‹We Hybrids!›, Istituto Svizzero, Rome<br />
2017 ‹Slow Objects›, The Common Guild, Glasgow<br />
2015 ‹Demain dans la bataille, pense à moi›, Institut d’Art Contemporain, Villeurbanne<br />
Photo : Gian Marco Castelberg<br />
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
vide et le plein. Ils focalisent également sur la structure du corps et sa proximité avec<br />
d’autres formes organiques ou animales, voire issues de l’industrie. Avec ‹Vertèbres›,<br />
<strong>2021</strong>, colonne vertébrale mal positionnée traversée de fils de cuivre, l’artiste rend<br />
visibles les connexions nerveuses et les circulations à cet endroit si crucial du corps,<br />
qu’elle matérialise dans un parallèle évident avec le domaine de l’électricité et des<br />
communications. Pour le dire autrement: elle donne une forme à ce que l’on ne voit<br />
pas forcément, objectif récurrent de sa pratique.<br />
Passé présent futur : archéologie et dystopie<br />
Passionnée – entre autres – par l’évolution des sciences et avide de littérature<br />
de science-fiction (notamment celle d’Ursula Le Guin), Vanessa Billy oscille entre<br />
le très-ancien et l’à-venir, dans une forme de constante dystopie. Ainsi, certaines<br />
créatures comme les crevettes, presque préhistoriques, reviennent souvent dans ses<br />
pièces, questionnant l’aspect mondialisé absurde de leur production et la proximité<br />
avec la forme du doigt. À la manière d’une archéologue, elle dispose sur du sable<br />
dans la pièce ‹Desert Beach›, 2012–<strong>2021</strong>, des crevettes en plastique, des moulages<br />
de doigts en résine, des fragments de bronze ou des chewing-gums, comme un résultat<br />
de fouilles qui reste énigmatique.<br />
D’autres pièces en métal prennent l’empreinte d’os de poulets, l’un des déchets<br />
animaux les plus courants de notre époque; les plumes des volatiles se retrouvent<br />
également dans ‹The Departed›, <strong>2021</strong>, deux énormes ballots qui donnent une impression<br />
physique de cette masse de déchets non valorisés (des études étant en<br />
cours pour les transformer en bio-plastique). Ancrés dans le passé, ‹Bladders›, <strong>2021</strong>,<br />
des vessies de porc séchées font référence aux premiers récipients des hommes/<br />
femmes préhistoriques, trouvaille sans doute aussi importante que la lance pour<br />
tuer les bêtes. Les deux expositions présentent également une série de nouvelles<br />
pièces issues de roues de tracteurs, découpées, moulées, déployées, brutes ou sublimées<br />
en métal, qui semblent prendre vie de plusieurs manières, parfois inquiétante.<br />
C’est le cas des ‹Centipedes›, 2020, duo de sculptures réalisées en silicone appliqué<br />
sur le profil d’une roue, avec des filaments évoquant des pattes ou des tentacules;<br />
si la première version ‹Chenille›, 2019, se contente de ramper à Bienne, les créatures<br />
de Lancy se dressent en position mi-curieuse mi-menaçante, à la fois préhistoriques<br />
et futuristes. Devant les œuvres de Vanessa Billy, souvent d’une grande simplicité<br />
formelle, et témoignant d’une présence physique (voire sensuelle) particulière, nous<br />
sommes plongé-e-s dans un aller-retour de temporalités qui interroge aussi bien<br />
«ce qui reste» que « ce que ça pourrait devenir».<br />
Isaline Vuille, historienne d’art et commissaire d’expositions. isalinevuille@gmail.com<br />
→ ‹Vanessa Billy – Redevenir›, Villa Bernasconi, Lancy, jusqu’au 14.11.; ‹Vanessa Billy – Redevenir / We<br />
Become›, éd. Pasquart Kunsthaus Centre d’Art, Bienne et Villa Bernasconi, Genève, première monographie<br />
de l’artiste ↗ www.villabernasconi.ch<br />
→ ‹Vanessa Billy – We Become›, Centre d’art Pasquart, Bienne, jusqu’au 21.11. (→ S. 80–82)<br />
↗ www.pasquart.ch<br />
FOKUS // VANESSA BILLY<br />
55
Anna Valeria Borsari — Dall’<br />
autoanalisi alla metariflessione<br />
Anna Valeria Borsari · Trompe l’œil, 2002, installazione<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
La prima retrospettiva istituzionale dedicata all’artista Anna<br />
Valeria Borsari porta alla luce una ricerca concettuale conseguenziale,<br />
a lungo rimasta sepolta. L’opera multimediale anticipa<br />
correnti in situ e relazionali, e si estende ad attività di ricerca<br />
e di mediazione interconnesse tra artisti. Barbara Fässler<br />
Qual è il ruolo dell’artista? Come si vede e come si autorappresenta? Come si relaziona<br />
con gli altri? Come tratta con la memoria storica? Domande irrequiete e brucianti<br />
che motivano le indagini di Anna Valeria Borsari (*1943, Bologna). La ricercatrice<br />
emiliana s’interroga sul rapporto tra rappresentazione e realtà, sull’identità, e sulla<br />
memoria; anticipa opere in situ e l’estetica relazionale variando mezzi di espressione<br />
e livelli di analisi e integra la pratica artistica con riflessione linguistica e filosofica.<br />
Dopo studi linguistici e filosofici, Borsari insegna filologia romanza all’università di<br />
Bologna, ma nel 1994 decide di fare l’artista.<br />
La prima retrospettiva istituzionale nel Museo del 900 a Milano testimonia una<br />
ricerca concettuale molto complessa, che inizia da un’autoanalisi per poi spingersi<br />
a relazionarsi con il mondo esterno. Borsari agisce in stretta connessione con altri<br />
artisti e organizza svariati eventi di ricerca: negli anni 90 partecipa a Progetto Oreste<br />
e negli anni 2000 fonda l’Archivio di ricerca visiva (Ar.ri.vi). L’ultima opera in mostra,<br />
‹Da remoto, la posizione dell’artista› del <strong>2021</strong> riassume perfettamente cosa muove il<br />
percorso di Borsari. Nell’installazione vediamo un tavolo antico con una sedia e un<br />
computer con mouse e tastiera. Sullo schermo scorre un video che mostra un documento<br />
Word sul quale una mano invisibile batte un testo. Lo scritto analizza i modi<br />
di autorappresentarsi degli artisti nella storia: travestimenti, nascondimenti, specchiamenti,<br />
selfies.<br />
Diverse opere trattano dell’ossimoro della rappresentazione e del suo aspetto illusionistico:<br />
l’immagine è presenza di un oggetto assente o assenza di un oggetto<br />
presente. Nella serie ‹Narciso› del 1977 vediamo sparire un bel giovanotto che si guarda<br />
nello specchio. Rimangono le fotografie della stanza vuota. Nella performance<br />
‹Rappresentazione, presentazione, azione› del 1979 (Bologna, Firenze, Milano), Borsari<br />
crea un’immagine stilizzata di una Madonna in Piazza con monete e cereali.<br />
L’opera viene consumata dai piccioni e dagli umani, e sparisce. In ‹Anna Battestini è<br />
su Facebook› del 2018, Borsari crea un’identità fittizia di un personaggio con i volti<br />
di Amelia Earhart e Antonin Artaud. Nell’installazione ‹Trompe l’œil› del 2002, invece,<br />
vediamo un tavolo e due sedie da cucina anni Cinquanta con dei panni e delle mollette<br />
colorate, e in fondo una fotografia di una porta che dà su un balconcino. Ogni<br />
rappresentazione è un’illusione, una costruzione: ciò che realmente vediamo, sono<br />
pigmenti su una superficie piana, oppure luce e punti su uno schermo.<br />
Barbara Fässler è artista, critica d’arte e docente di arti visive alla KMSU. barbarasic.faessler@gmail.com<br />
→ ‹Anna Valeria Borsari – Da qualche punto incerto›, Museo del Novecento, Milano, fino al 13.2.<br />
↗ www.museodelnovecento.org<br />
FOKUS // ANNA VALERIA BORSARI<br />
57
Christian Marclay — Im leeren Haus<br />
die Fülle feiern<br />
Christian Marclay · Déballage, <strong>2021</strong>, Testprojektionen im Rohbau des neuen Museums, Plateforme 10<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
«Ein Museum ist wie ein Eisberg, wir sehen nur die Spitze, doch<br />
der wichtigste Teil ist unter Wasser.» Christian Marclay weiss,<br />
wovon er spricht. Die Carte blanche zur Voreröffnung des Neubaus<br />
von Photo Elysée und mudac nutzt der Kalifornier mit<br />
Schweizer Wurzeln für ‹Déballage›, einen visuellen Tauchgang in<br />
die kulturellen Speicher unserer Zeit. Claudia Jolles<br />
Neben dem Bahnhof Lausanne entsteht unter dem Namen Plateforme 10 das grösste<br />
Museumsquartier der Schweiz. Das Musée cantonal des beaux-arts ist bereits in den<br />
neuen Gebäudekomplex eingezogen. Nun erhalten auch das mudac und Photo Elysée,<br />
das vormalige Musée de l’Elysée, eine neue Hülle. Doch bevor die beiden Institutionen<br />
in den Bau der portugiesischen Architekten Aires Mateus einziehen, wird er<br />
zwei Tage für das Publikum geöffnet. Christian Marclay steuert mit ‹Déballage› eine<br />
festliche Form des «Auspackens» bei – mit Projektionen auf Wänden und Flachbildschirmen,<br />
die aufblitzen lassen, was in den Archiven im Dunklen ruht.<br />
«Fotos sind eine Dokumentation des Lebens, sie sind Spuren einer anderen Zeit.<br />
Sie sind eine Form, mit Zeit umzugehen und Zeit zu bewahren», führt Marclay aus. Für<br />
das ephemere Projekt sichtete er rund 50’000 Digitalisate aus dem Archiv des Elysée,<br />
einer Fotosammlung von den Anfängen der Fotografie bis heute, sowie 2500 Objektaufnahmen<br />
aus der Sammlung des mudac, des Musée cantonal de design et d’arts<br />
appliqués contemporains. Doch was tun mit der Masse von Bildern? Welche von tausend<br />
Aufnahmen sticht heraus, welche fesselt die Aufmerksamkeit? Marclay testet<br />
die Frage am eigenen Leib. Sein Fazit: Viele Bilder haben sich längst in unser Unterbewusstsein<br />
eingeschrieben. Sie sind Teil der eigenen und der kollektiven Geschichte,<br />
beeinflussen, wie wir die Realität sehen und was wir erinnern. Zugleich werden<br />
formale Muster und wiederkehrende Inszenierungen deutlich. Im Bilderstrom wird<br />
er nun ikonische Aufnahmen von Sabine Weiss oder René Burri – Che Guevara und<br />
Kennedy – neben anonymen Familienfotos aufscheinen lassen und so die noch leerstehende<br />
Architektur und die musealen Inhalte ein erstes Mal ausleuchten.<br />
Chaos inspiriert<br />
Die Projektionen und Überblendungen collagierte er nicht nach didaktischen,<br />
sondern nach subjektiven, spielerischen Kriterien – wohl als Ermunterung ans Publikum,<br />
es ihm gleichzutun: «Es ist interessant, mit Chaos konfrontiert zu werden.<br />
Unterschiedliche Menschen werden unterschiedliche Dinge sehen, die Beziehung<br />
zwischen den Bildern wird sich ständig verändern.» Gezielt würfelt er dabei fachliche<br />
Kriterien durcheinander: «Für jede Form von Kunst, Malerei, Zeichnung, Skulptur,<br />
Grafik etc. gibt es unterschiedliche Kuratoren, unterschiedliche Abteilungen, unterschiedliche<br />
Formen der Präsentation, unterschiedliche Beleuchtung. Drum war mir<br />
wichtig, Objekte auf derselben Ebene zu präsentieren.» Dass die Vorlagen mehrheitlich<br />
schwarzweiss sind, trägt zu deren Abstrahierung und Nivellierung bei.<br />
FOKUS // CHRISTIAN MARCLAY<br />
59
Christian Marclay (*1955, San Rafael, Kalifornien), aufgewachsen in der Schweiz, lebt in London<br />
1975–1977 Ecole Supérieure d’Arts Visuels, Genf<br />
1978 Studentenaustausch-Programm, Cooper Union, New York<br />
1977–1980 Bachelor of Fine Arts, Massachusetts College of Art, Boston<br />
seit 1981 Ausstellungen weltweit, u.a. 1995 ‹Amplification›, Kirche San Stae, Biennale Venedig<br />
2011 ‹The Clock›, Arsenale, Biennale Venedig, prämiert mit dem Goldenen Löwen<br />
Foto: The Daily Eye<br />
Christian Marclay hat sich des Öfteren mit Archiven beschäftigt, sei es im Video<br />
‹The Clock›, bei dem er uns das Ticken der Uhr in einem hypnotischen Sog von Kinofilm-Ausschnitten<br />
in Echtzeit vor Augen führt, sei es in ‹Arranged and Conducted› im<br />
Kunsthaus Zürich, als er die Sammlung nach Musikdarstellungen durchforstete und<br />
diese in einer russischen Hängung hierarchielos als stummes Konzert auf einer Wand<br />
arrangierte. Auch in ‹Déballage› reduziert er die Bilder auf ihren zweidimensionalen,<br />
visuell fassbaren Gehalt. Erklärende Legenden fehlen. Damit nimmt er ein Thema auf,<br />
das mit dem Lockdown an Dringlichkeit gewonnen hat: Was geschieht, wenn wir die<br />
Kunst während längerer Zeit nur noch per Bildschirm wahrnehmen? Und was ändert<br />
sich, wenn wir ihr dann wieder im realen Raum begegnen? Marclays performatives<br />
Screening spielt auf der feinen Membran zwischen digitalem Datenrausch und analoger<br />
Realität, zeigt Kunst in einer sinnlichen «transitorischen Form». Damit bleibt er<br />
seiner Tätigkeit als DJ treu. Er mischt Bilder wie Töne, nur lässt er – anders als in der<br />
Musik – die Vorlagen erkennbar bleiben.<br />
Und was war seine grösste Herausforderung bei diesem Projekt? «Die Bilderflut,<br />
sie beeinflusst dein Hirn auf eine merkwürdige Weise. Die Überforderung, der Ekel,<br />
man fühlt sich, wie wenn man überessen wäre.» Der Digital Turn treibt den Iconic Turn<br />
weiter, wir kommunizieren zunehmend über Bilder, ohne uns über deren Kontext,<br />
Syntax, Medialisierung, Relevanz und Verdaulichkeit Gedanken zu machen. Marclays<br />
beschwingte Versuchsanordnung bietet dazu eine einmalige Steilvorlage.<br />
→ ‹Christian Marclay – Déballage›, immersive Installation mit Bildern aus den Archiven im Neubau<br />
von Photo Elysée und mudac (Musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains),<br />
Lausanne, 6.11., 10–01 Uhr; 7.11., 10–22 Uhr<br />
↗ www.mudac.ch ↗ www.elysee.ch ↗ www.plateforme10.ch<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
HINWEISE<br />
Circuit — Delia Hess<br />
Animation — Krähen picken an grossen roten,<br />
kreisrunden Früchte, bis diese zu Boden fallen<br />
und von jemandem eingesammelt werden. Zwei<br />
Frauen sonnen sich und warten, bis die Wasserspeicher<br />
voll sind, bevor sie darin im Kreis<br />
schwimmen. Ein alter Mann lässt Steine in<br />
seiner Hand drehen. Zwei Fahrradfahrer radeln<br />
vorbei, manchmal so schnell, dass sie nur als<br />
farbige Flecken im Hintergrund zu sehen sind.<br />
Die einzelnen Bewegungen gehen ineinander<br />
über und werden so zu kleineren zusammenhängenden<br />
Teilen eines grossen Ganzen. Von<br />
den Beinen der schwimmenden Frauen über<br />
die Fahrradräder, einen Stein und die Wassersprinkler<br />
zurück zu den Frauen in den Wasserspeicher.<br />
Alle Elemente existieren für sich und<br />
hängen dennoch zusammen. ‹Circuit› verknüpft<br />
einzelne Elemente zu einem poetischen Kreislauf<br />
der grossen und der kleinen Dinge.<br />
‹Circuit› ist der vierte Kurzfilm von Delia Hess.<br />
Mit animierten Wasserfarbenzeichnungen<br />
erzählt sie von einem Ökosystem auf einem<br />
kleinen Planeten. Dieses ist nur funktionsfähig,<br />
wenn alle ihre Rollen ausfüllen. ‹Circuit› wurde<br />
an zahlreichen Festivals gezeigt und ist an<br />
der 6. Horwer Filmnacht zu sehen. Delia Hess<br />
arbeitet zurzeit an ihren nächsten Kurzfilmen<br />
und einem Bilderbuch. Dominique Marconi<br />
Delia Hess · Circuit, 2018, 8’41’’<br />
→ 6. Horwer Filmnacht, 30.10.<br />
↗ www.zwischenbuehne.ch<br />
↗ www.youtube.com/watch?v=PE23sVT11Ic<br />
Admir Jahic & Comenius<br />
Roethlisberger<br />
Basel — Ein Songtitel folgt dem nächsten.<br />
Dass es «keinen Zweifel gibt», wird mit einem<br />
Imperativ beantwortet, der zum Darübertanzen<br />
auffordert. Beide Zeilen sind Titel von Musikstücken,<br />
die als Vokabular für einen besonderen<br />
Austausch dienen sollten: Eine Gruppe aus<br />
internationalen Künstlerinnen und Künstlern<br />
sollte jeweils paarweise mit einem Titel antworten.<br />
Insgesamt entstanden 80 Songtitel-<br />
Konversationen. Festgehalten wurden sie<br />
handschriftlich auf Papier. Die beiden Basler<br />
Konzept-, Medien- und Installationskünstler<br />
Admir Jahic und Comenius Roethlisberger<br />
haben diese Parameter aufgestellt und in<br />
einem umfangreichen Buch zusammengefasst.<br />
Damit schliessen sie an das erfolgreiche Kochrezeptbuch<br />
‹Artists’ Recipes› bekannter Künstler<br />
an, das 2015, ebenfalls bei Bolo Publishing,<br />
dem Eigenverlag des Künstlerduos, erschienen<br />
war. Jahic/Roethlisberger arbeiten schon lange<br />
zusammen, mit einer festen täglichen Routine<br />
im gemeinsamen Atelier.<br />
Für die Show in der Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />
| KBH.G wurden fünfzehn ausgewählte<br />
Zitatdialoge materialisiert und als schwebende<br />
Neonschriften im Raum gezeigt. Sie sind<br />
einzeln verkabelt und steuerbar, frei gehängt,<br />
ohne festen Rahmen und bekommen dadurch<br />
eine Art Eigenleben. Der Kontext, den die<br />
Installation mit Leuchtschrift mitbringt, wird<br />
mit improvisatorischer Lust am Zufall immer<br />
wieder neu definiert.<br />
Es entsteht eine Art Synthese aus poetischer<br />
Konnotation und der Frage nach der inhaltlichen<br />
Relevanz einer sprachlichen Aussage,<br />
die in Form visueller Ästhetik auftritt. Anders<br />
als die leuchtenden, eingravierten oder auf die<br />
Wand gedruckten Schriftzüge von Jenny Holzer,<br />
Bethan Huws oder Lawrence Weiner bewegen<br />
sich die von Jahic/Roethlisberger gesammelten<br />
und im Ausstellungsraum kuratierten Songtitelzitate<br />
auf einer anderen Ebene. Sie sind<br />
Spiel, sie sind Farbe und Form, deren Buchstäblichkeit<br />
mit einer scheinbar lapidaren Hal-<br />
HINWEISE // ANIMATION / BASEL<br />
61
tung einen metaphorischen Wissensspeicher<br />
zelebriert, die Leichtigkeit in die im übertragenen<br />
Sinne verstaubten Bücher- oder Plattenregale<br />
bringt. Eine Erforschung des immateriellen<br />
Materials – als Parodie auf die Parodie,<br />
als bewegliche Antwort auf die Ernsthaftigkeit<br />
einer freien Partie wird spürbar und zieht uns<br />
mit einem als atmosphärischer Stimmungsgenerator<br />
fungierenden verspiegelten Fussboden<br />
in eine Doppelbödigkeit hinein, die Freude<br />
macht und dennoch gehaltvoll-berührend zum<br />
gedanklichen Weitergehen einlädt. VMS<br />
Admir Jahic & Comenius Roethlisberger ·<br />
Music – A Conversation Through Song Titles,<br />
<strong>2021</strong>, Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />
→ Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G,<br />
bis 14.11. ↗ www.kbhg.ch<br />
Sturm &Drang<br />
Mailand — Stellen wir uns auf den konstruktivistischen<br />
Standpunkt, dass wir die<br />
Wirklichkeit stets neu schaffen, indem wir<br />
sie wahrnehmen, Erfahrungen sammeln, uns<br />
vernetzen und austauschen, verlieren die<br />
computergenerierten Bilder (CGI – Computer<br />
Generated Images) ihre künstliche Entrücktheit<br />
und ihre immaterielle Fremdheit. Sie sind des<br />
Konstruktivismus logische Konsequenz und<br />
dessen immaterielle Materialisierung. Auch<br />
wenn die Cyberwelt schon in den Achtzigerjahren<br />
beispielsweise mit ‹Neuromancer›, 1984,<br />
von William Gibson den Themenkreis aufgriff,<br />
ist die Generation der jungen Kuratorinnen und<br />
Kuratoren, Kunstschaffenden oder Programmierer<br />
in einer digitalen Parallelwelt aufgewachsen.<br />
Die Kinder der Neunzigerjahre hatten<br />
sich in den Kosmos der Playstation geflüchtet<br />
vor einer anstrengenden Wirklichkeit, die stets<br />
Leistung fordert: Schule, Hausaufgaben, Sport,<br />
Effizienz. In der computergenerierten Fantasiewelt<br />
gelten eigene Zeit-Raum-Gesetze. Die<br />
Kids entspannen sich trotz der komplexen Herausforderungen<br />
im Cyberspace. Heute arbeiten<br />
die Millennials als Designerinnen, Architekten,<br />
Kuratorinnen, Künstler, Ingenieurinnen oder<br />
Informatiker und schaffen als Nerds digitale<br />
oder hybride Realitäten, Algorithmen, Narrative,<br />
Animationen, Objekte oder Architekturen.<br />
Die Ausstellung ‹Sturm&Drang› im Osservatorio,<br />
dem auf Fotografie spezialisierten Raum<br />
der Fondazione Prada beim Mailänder Dom, katapultiert<br />
die Besuchenden in Cyberwelten und<br />
präsentiert eine breite Palette von CGI aus den<br />
unterschiedlichsten Gebieten: Medizin, Militär,<br />
Gaming, Science Fiction … Die Kuratoren Luigi<br />
Alberto Cippini (Armature Globale), Fredi Fischli<br />
und Niels Olsen (gta exhibitions, ETH Zürich)<br />
haben sich über längere Zeit mit den Inhalten<br />
und den Technologien der computergenerierten<br />
Bilder und deren räumlicher und didaktischer<br />
Vermittlung auseinandergesetzt. Entstanden<br />
ist eine installative Ausstellung, die Tutorials<br />
und virtuelle Konstruktionen auf grossen Monitoren<br />
präsentiert und somit den Akzent auf die<br />
Produktionsprozesse und eine sich weiterent-<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
wickelnde Ästhetik und Bilderwelt lenkt. Die<br />
ETH-Lektionen von ‹Sturm&Drang Studio›, die<br />
von Februar bis Mai <strong>2021</strong> in Form von Zoomgesprächen<br />
mit jungen Cyberkreativen und<br />
Start-ups stattgefunden haben, können auf der<br />
Website der Fondazione Prada mitverfolgt werden.<br />
Sie vervollständigen das Bild und geben<br />
dem Gebiet der CGI ein menschliches Antlitz<br />
und einen theoretischen Überbau. Der Cyberspace<br />
ist Realität geworden und wir befinden<br />
uns mittendrin. Kuratoren: Luigi Alberto Cippini,<br />
Fredi Fischli, Niels Olsen. BF<br />
Sturm&Drang, Ausstellungsansicht Osservatorio<br />
Fondazione Prada, Mailand, Digital industry,<br />
<strong>2021</strong>, Holzstruktur, Eisenstangenpole, Plexiglas,<br />
MDF, Computer. Foto: Jacopo Farina<br />
Anni und Josef Albers<br />
Paris — Die ersten Säle dieser 350 Werke<br />
starken Retrospektive erwecken zunächst<br />
einen ungleichen Eindruck. Sie lassen Josef als<br />
Motor und Macher erscheinen. Dabei kommunizieren<br />
die Arbeiten des Paars schon früh, ohne<br />
zu konkurrieren, ergänzen sich die gemalten<br />
Farb-Form-Forschungen und die gewebten<br />
«Wallhangings». Die chronologische Hängung<br />
ermöglicht keinen direkten Vergleich. Kustodin<br />
Julia Garimorth: «Annis textile Arbeiten<br />
vertragen weniger Licht als die Werke von Josef.<br />
Deshalb können wir sie oft nicht nebeneinander<br />
zeigen.» Dank vieler Archivmaterialien wird<br />
dennoch ein sich gegenseitig verstärkendes<br />
Schaffen konturiert. Im Zentrum: Zugewandtheit,<br />
wie sie der Blick dokumentiert, als Josef<br />
die zehn Jahre jüngere schlafende Anni Mitte<br />
der Zwanzigerjahre fotografierte. Sinnbildlich<br />
auch ihre Zeichnungen neben Josefs Radierungen,<br />
als beide die Knoten-Theorie beschäftigte.<br />
In den Vierzigern diskutierten sie diese<br />
mit dem Mathematiker Max Wilhelm Dehn im<br />
Blackmountain College. Unbewusste Prozesse<br />
durch Materialbewusstsein zu erlauben,<br />
leitete Albers/Albers’ Lehrtätigkeit. Wissen<br />
als Form, Form als Gestaltung und Gestalt als<br />
Welterkenntnis – dieser Dreischritt durchläuft<br />
ihr gesamtes Werk. Vom Zivilisationsbruch des<br />
Zweiten Weltkriegs war es erstaunlich wenig<br />
angetastet. Auch das vermittelt diese Schau:<br />
Form und Gestalt als Kondition eines modernen<br />
Menschen, der, wie es Anni formulierte, «allein<br />
ist und verantwortlich für seine Taten». JES<br />
Sturm&Drang, Ausstellungsansicht Osservatorio<br />
Fondazione Prada, Mailand, <strong>2021</strong><br />
→ Fondazione Prada Osservatorio, bis 23.1.<br />
↗ www.fondazioneprada.org<br />
Anni Albers · Ausstellungsansicht © ProLitteris<br />
→ Musée d’Art Moderne, bis 9.1.<br />
↗ www.mam.paris.fr<br />
HINWEISE // MAILAND / PARIS<br />
63
Denise Bertschi<br />
Paris — Claire Hoffmann und ihr Team arbeiten<br />
schon eine Weile an Subjektkonstruktionen.<br />
Jetzt folgen sie dem Trend zu postkolonialer<br />
Kritik. Allerdings will ‹Oasis of Peace. Neutral<br />
only on the outside› nicht zu kulturindustrieller<br />
Re-Kolonisierung beitragen, die Kapital aus<br />
der «matter» der «black lives» zieht. Vielmehr<br />
wendet Denise Bertschi den Blick des dominanten<br />
kolonialen Subjekts auf sich selbst.<br />
Bleibt es für den Dialog offen, dekonstruiert ein<br />
solches Vorgehen zunächst die eigene Position,<br />
sensibilisiert für die Matrix des kolonialen<br />
Komplexes. Viele Kolonisatorinnen und Kolonisatoren<br />
sind mit guten Absichten, nicht als<br />
teuflische Mörderbande nach Afrika, Asien oder<br />
Südamerika gereist. Bertschi befragt selbstkritisch<br />
deren zivilisatorische Mission: Welche<br />
Zerstörungen hinterlässt der sanfte Blick,<br />
die wohlwollende Geste suprematistischer<br />
Soft-Power? Ihre jüngste Studie, ‹State fiction›<br />
stellt in Bezug auf die Schweizer Delegation in<br />
der Überwachungskommission der neutralen<br />
Nationen in Korea (CSNN) die durchaus empfindliche<br />
Frage: Wer gewinnt vom nationalheiligen<br />
Label Schweizer Neutralität? Von 1953 bis<br />
1980 entsandte die Schweiz Soldaten, um die<br />
Grenze des geteilten Landes zu überwachen.<br />
Fotografien, Notizen und Dokumente, von der<br />
Doktorandin ausgewertet, lassen erkennen,<br />
wie strukturell koloniale Asymmetrie, exotische<br />
Fremdheit, zivilisatorische Überlegenheit<br />
wirken. Als gut ausgebildete, weit gereiste<br />
Künstlerin legt Bertschi ihre Position selbstbezüglich<br />
dar, will bearbeiten, was ihren eigenen<br />
dominanten Blick formt, wenn sie Fotos<br />
exotischer Pflanzen auf grosse Banner druckt.<br />
Darüber legt sie Parolen aus dem eidgenössischen<br />
Soldatenlager in Korea. So hängen sie im<br />
Ausstellungsraum, verlangen nach Erklärung.<br />
Ein Film und ein umfangreiches Buch regen<br />
zum Weiterfragen an. Wie oft bei forschungsbasierter<br />
Kunst stellt sich ästhetische Erfahrung<br />
freilich erst bei Lektüren ein, bleibt selbst dann<br />
bisweilen illustrativ. Gleichwohl macht die<br />
38-jährige Aarauerin die Gewalt spür- und mithin<br />
behandelbar, die von scheinbar harmlosen<br />
Bildern, Werbungen, Gesten ausgeht. Speziell<br />
mit ‹Please Ensure the Gate is Properly Closed›,<br />
einer Arbeit von 2018 zur Schweizer Unterstützung<br />
des südafrikanischen Botha-Regimes,<br />
spürt Denise Bertschi einprägsam auf, wie der<br />
zivilisatorischer Machtdiskurs sich tief im Imaginären<br />
und Symbolischen verankert, das Reale<br />
nachhaltig verformt. JES<br />
Denise Bertschi · Confidential, 2018, Videoinstallation,<br />
Ausstellungsansicht CCSP, <strong>2021</strong><br />
Denise Bertschi · We say we are fine. They say<br />
we are not, 2018, Wandtapete, CCSP, <strong>2021</strong><br />
→ Centre culturel suisse Paris, bis 14.11.<br />
↗ www.ccsparis.com<br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Katrin Freisager, Marion Ritzmann<br />
und Katharina Bürgin<br />
Schaffhausen — In der hohen Eingangshalle<br />
der Kunsthalle Vebikus Schaffhausen zieht für<br />
einmal die Farbe Grün den Blick in die Höhe.<br />
Marion Ritzmann (*1978) hat ihre vier kleinformatigen<br />
Arbeiten ‹systemic drawings›, <strong>2021</strong>,<br />
auf der grossen Wand neben der Wendeltreppe<br />
platziert. Sie zeigen einfache polyedrische,<br />
geometrische Objekte, die sich in einer Mobileartigen<br />
Struktur und in einer fast wandgrossen<br />
Zeichnung im Raum fortsetzen. Marion Ritzmann<br />
denkt und arbeitet mit und in Systemen.<br />
Die Ausgangspunkte für eine Arbeit sind oft<br />
kleine ästhetische Alltagsmomente und die<br />
Frage, was dahintersteckt. Schweben, hängen,<br />
stehen – Geometrien in labilen Zuständen. Zarte<br />
Linien, filigrane Ketten, Aussparungen sind<br />
die Elemente, welche die Künstlerin miteinander<br />
verknüpft. Und so erzählen die hängenden<br />
Dreiecke in ‹(un)stabile Ordnungen› von einem<br />
leisen Aufruhr gegen die Vertikale.<br />
Im Hauptraum zeigt Katrin Freisager (*1960)<br />
die neue Serie ‹liquid landscape›. Die Zürcher<br />
Fotografin erforscht anhand von Inszenierungen<br />
mit der Kamera die fragile Beziehung zwischen<br />
Realität und Fiktion. Das Bild ‹If Smoke<br />
Could Be Water 1› zeigt eine fantastische<br />
Landschaft, die in einem analogen Labor entstand.<br />
Freisager hantiert mit Wasser, Tusche, Öl<br />
und anderen organischen Materialien und hält<br />
seltsame Farbwirbel und Spiegelungen mit der<br />
Kamera fest. Wie eine Alchemistin schafft sie<br />
Fotografien von Mikro-Raumsituationen, die<br />
sich jedoch genauen Referenzen entziehen.<br />
Bei Katharina Bürgin (*1964) dreht sich aktuell<br />
alles um Pflanzen und Tiere. Die Schaffhauser<br />
Künstlerin beschäftigt sich zurzeit mit ‹toten<br />
Tieren› – so ein Bildtitel –, die sie im Kontext<br />
der Jagd erlebt. Sie richtet ihr besonderes<br />
Augenmerk auf die frisch erlegten Tiere, wenn<br />
sie noch warm und weich sind und aussehen<br />
wie im Schlaf. Sie macht Fotos, überträgt die<br />
Motive in ihre künstlerische Arbeit und schafft<br />
so Bildwelten mit typischen Elementen klassischer<br />
Stillleben, aber auf eigene Art und Weise<br />
in Zeichnungen und Malereien aus Acrylfarbe,<br />
Bleistift und Schellack auf Polyesterfolie.<br />
Es ist der Kreislauf von Naturkräften, der die<br />
drei Künstlerinnen interessiert und inspiriert,<br />
im Garten, im Wald, im Atelier. SO<br />
Katrin Freisager · If Smoke Could Be Water 1,<br />
<strong>2021</strong>, 90 x 60 cm, hochpigmentierter Inkjetprint<br />
Katharina Bürgin · Tiere tot, Fuchs, <strong>2021</strong>, getrocknete<br />
Blütenblätter, Bleistift und Acryl, auf<br />
Polyesterfolie, auf und hinter Glas, 21 x 30 cm<br />
→ Kunsthalle Forum Vebikus, bis 5.12.<br />
↗ www.vebikus.ch<br />
HINWEISE // PARIS / SCHAFFHAUSEN<br />
65
My name is Fuzzy<br />
Sion — Wenn man die Musikvideos von My<br />
name is Fuzzy hören und sehen möchte, muss<br />
man ein bisschen aktiv werden. Da ist zum<br />
Beispiel die Videostation ‹Gin Tonic›, 2020: Ein<br />
Sockel mit Bildschirm darauf, davor ein Hometrainer,<br />
über dem Lenker hängt ein Kopfhörer.<br />
Da heisst es: Kopfhörer über die Ohren und<br />
strampeln. Und dann geht’s los: Auf dem Bildschirm<br />
sieht man Velofahrerinnen von hinten,<br />
lauter Popos und dazu tönt aus dem Kopfhörer<br />
frankophone Popmusik mit skurrilen Texten.<br />
Die Ausstellung ‹Septante-Quatorze› setzt sich<br />
aus mehreren solcher Musikvideos zusammen,<br />
die mit viel Witz und Lust am kreativen<br />
Experimentieren gemacht sind. Die Kunstfigur<br />
Fuzzy ist eine Art ironischer Kommentar auf<br />
die Popwelt und ihr Bestreben, Einzigartigkeit<br />
mit Massenkompatibilität zu verbinden. Dank<br />
des markanten Outfits – gelbes Sweatshirt,<br />
dunkle Jeans, grosse Brille und Schnauz – gut<br />
wiedererkennbar, singt Fuzzy von freundlichen<br />
Nudisten umgeben in der Sauna, im Chor mit<br />
sich selbst auf fünf Bildschirmen oder auch im<br />
Kreis von Fuzzy Lookalikes – alle mit Brille und<br />
Schnauz, versteht sich. Hinter Fuzzy verbirgt<br />
sich der Musiker und Videokünstler Bastien<br />
Bron (*1984) aus Neuenburg. Unter dem<br />
Projektnamen ‹My name is Fuzzy› erschafft er<br />
Songs und Videos, die nirgendwo gestreamt<br />
werden können, sondern nur in Ausstellungen<br />
zu sehen und zu hören sind. AH<br />
My name is Fuzzy (Bastien Bron), Gin Tonic,<br />
2019, Musikvideo, Hometrainer<br />
→ Le port franc, 12.–14.11.<br />
↗ www.leportfranc.ch<br />
Christine Bänninger und Peti<br />
Wiskemann<br />
Stans — Das komplexe ökologische System<br />
eines Waldes bietet im ursprünglich wilden<br />
Zustand eine perfekte Lebensgemeinschaft für<br />
alle beteiligten Pflanzen und Lebewesen. Wie<br />
der Wald ist auch die menschliche Gesellschaft<br />
ein Gebilde aus vielen einzelnen Individuen, die<br />
sich gegenseitig unterstützen und inspirieren.<br />
Das Zürcher Künstlerduo Christine Bänninger<br />
(*1959) und Peti Wiskemann (*1969) erarbeitete<br />
seit Januar <strong>2021</strong> mit den Bewohner*innen<br />
der Tagesstätte Weidli in Stans eine raumübergreifende<br />
Skulptur, ähnlich dem System eines<br />
«wilden Waldes».<br />
Die Gewinner der Kunst-am-Bau-Ausschreibung<br />
der Stiftung Weidli entwarfen schon in<br />
ihren früheren Arbeiten jeweils ein Konzept,<br />
welches das Publikum in das zu schaffende<br />
Werk miteinbeziehen sollte, unter anderem in<br />
der Installation ‹Kunstpost›: Hier waren Menschen<br />
vom Künstlerduo eingeladen, im Moment<br />
entstandene Postkarten an ihre Liebsten zu<br />
senden. Dieses Setting des aktiven Miteinbeziehens<br />
vom Publikum in ihre Performance kam<br />
nun auch im Weidli zur Anwendung. Bewohnerinnen,<br />
Bewohner und Pflegende waren während<br />
eines langsamen Prozesses des Learning<br />
by Doing – die Arbeit begann trotz Corona<br />
bereits im Januar <strong>2021</strong> – an der Projektentstehung<br />
beteiligt und niemand konnte vorhersehen,<br />
in welche Richtung und auf welche Art sich<br />
die Skulptur ausdehnen und entwickeln würde.<br />
In der Tat ist nun ein Wald mit vielen Schattierungen<br />
und Formen entstanden, ein Netz aus<br />
zusammengetackerten, bemalten und «bezeichneten»<br />
feinen Kartonstreifen. Das riesige<br />
Gebilde schwebt wie ein buntes Waldgeflecht<br />
aus Lianen über und durch eine dreistöckige<br />
Rampenarchitektur in der Mitte des Gebäudes.<br />
Durch die Barrierefreiheit des «Treppenhauses»<br />
aus Betonstrassen ist das Kunstwerk für alle<br />
Beteiligten begehbar. Bänninger und Wiskemann<br />
haben hier einen Raum für alle geschaffen,<br />
im räumlichen und künstlerischen Sinne.<br />
Die provokative These Beuys’, wonach jede und<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
jeder durch den Akt des Schöpfens mitverantwortlich<br />
an der Gestaltung des sozialen Zusammenlebens<br />
ist, zeigt sich in der Tagesstätte<br />
Weidli bildhaft. Bänninger und Wiskemanns<br />
künstlerischer Prozess inkludiert diejenigen,<br />
die in ihrem Alltag aufgrund ihrer Beeinträchtigung<br />
die Erfahrung von Exklusion erleben.<br />
Menschen können so eine neue Dimension<br />
ihrer Identität erfahren, indem sie gestalterisch<br />
und sozial zum Werk beigetragen haben und<br />
«Künstlerinnen und Künstler» sind, denn jeder<br />
ist ein Künstler… JE<br />
Christine Bänninger & Peti Wiskemann · wilderwald,<br />
<strong>2021</strong>, mehrteilige Rauminstallation,<br />
Altkarton, Acryl, Bostichklammern, Stiftung<br />
Weidli, Stans. Foto: Edi Ettlin<br />
Manfred Holtfrerich / Karin<br />
Sander<br />
St. Gallen — Lesen ist Arbeit. Lesen hinterlässt<br />
Spuren. Nicht nur im Hirn, sondern auch<br />
im Buch. Manfred Holtfrerichs Exemplar von<br />
Adornos ‹Ästhetische Theorie› zeugt von intensiver<br />
Lesearbeit. Handschriftliche Notizen,<br />
Unterstreichungen, farbliche Markierungen:<br />
Wieder und wieder hat der Hamburger Künstler<br />
den umfangreichen Text durchgepflügt, seinen<br />
Gehalt wieder und wieder seziert – bis daraus<br />
eine dichte, ästhetische Antwort auf Adornos<br />
Theorie entstanden ist. Digital vergrössert,<br />
bearbeitet und ausgedruckt sind nun 48 Seiten<br />
daraus in der Chambre Directe – Schubiger<br />
installiert. Der kleine Offspace, neben Metzgerei,<br />
Änderungsschneiderei und Bäcker, wird<br />
vom Künstler und Kurator Felix Boekamp<br />
betrieben. Er präsentiert hier seit anderthalb<br />
Jahren vorzugsweise Ephemera in sehenswerten<br />
Kontexten. So kombiniert er Holtfrerichs<br />
Arbeit mit Karin Sanders ‹Office Works›. Die<br />
Künstlerin hat A4-Druckerpapier mit Karteireitern<br />
gespickt. Einzeln, zu zweit, zu dritt und in<br />
erstaunlich vielen Farben tauchen die kleinen<br />
Bürokratiehelferlein an den Papierrändern auf.<br />
Während bei Holtfrerich die Markierungen auf<br />
den Inhalt reagieren, entsteht der Rhythmus<br />
hier auf dem leeren Blatt. Gemeinsam ist beiden<br />
der persönliche Code, der in ein ästhetisches<br />
Notationssystem mündet. KS<br />
Christine Bänninger & Peti Wiskemann · wilderwald,<br />
<strong>2021</strong>, mehrteilige Rauminstallation,<br />
Altkarton, Acryl, Bostichklammern, Stiftung<br />
Weidli, Stans. Foto: Edi Ettlin<br />
→ Tanzperformance, 19.11.; Finissage mit<br />
Führungen, 4.12.<br />
↗ Kunstblog auf www.weidli-stans.ch<br />
Manfred Holtfrerich, Karin Sander · Ausstellungsansicht<br />
Chambre Directe © ProLitteris<br />
→ Chambre Directe – Schubiger, donnerstags<br />
17–20 Uhr, Rorschacherstr. 112, bis 28.11.<br />
HINWEISE // SION / STANS / ST. GALLEN<br />
67
Federica Gärtner<br />
Wil — Sie hat es wieder getan: In der Ausstellung<br />
der Kunsthalle Wil sind neue und grosse<br />
Farbstiftzeichnungen der in Zürich lebenden<br />
Luzerner Künstlerin zu sehen, die buchstäblich<br />
Welten eröffnen. Handelt es sich dabei aber um<br />
fremde Planeten oder eher um mikroskopisch<br />
kleine Wesen? Es sind verführerische Körper,<br />
in die uns Federica Gärtner mit ihren weich<br />
übereinandergelagerten Schichten aus schwarzem<br />
oder silbernem Farbstift eintauchen<br />
lässt. Dank der Sorgfalt, die Federica Gärtner<br />
aufwendet, erinnern diese Objekte an wissenschaftliche<br />
Zeichnungen oder an Fotografie.<br />
Aber nur beinahe. Denn wovon sie eigentlich<br />
ausgehen, begleitet die Betrachterin als Frage<br />
durch die mit ‹Areal› betitelte Ausstellung.<br />
Tatsächlich spielt die Fotografie eine wichtige<br />
Rolle in Federica Gärtners Arbeitsprozess.<br />
Mit ihrer Kamera in der Tasche praktiziert die<br />
Künstlerin gerne ausschweifende Erkundungsspaziergänge.<br />
Vor der Haustür und überall<br />
auf der Welt sucht sie nach Situationen und<br />
Strukturen. Nie geht es aber darum, das Aufgefundene<br />
direkt zu zeigen. Die Fotografien sind<br />
nur Material und bleiben Mittel zum Zweck. Es<br />
geht der Künstlerin vielmehr um die Verwandlung<br />
einer Situation, oder eines Details davon,<br />
in solche Zeichnungen.<br />
Es kann aber auch sein, dass Federica Gärtner<br />
solch rätselhafte Situationen in ihrem Atelier<br />
selber schafft. So baut sie etwa Landschaften<br />
mit Sand auf dem Boden. Oder sie wirft Objekte<br />
an die Wand. Oder sie behängt ein Gestell<br />
mit immer neuen Stoffen und Planen. Diese<br />
Zwischenresultate lichtet sie ab und vernichtet<br />
dabei immer das Original. Dies ist die Art<br />
der Fotografie, die wir zu sehen bekommen.<br />
Im aktuellen Fall waren die Ausgangspunkte<br />
Zeichnungen, welche die Künstlerin mit Kritzeleien<br />
bedeckte. In diesen fand sie interessante<br />
Strukturen, fotografierte und spiegelte sie und<br />
drehte sie in die Negativform. Nun geben sie<br />
mit einem Mal Muster und Regelmässigkeiten<br />
zu erkennen, in denen wir wiederum eine wissenschaftliche<br />
Struktur zu finden glauben.<br />
Eine kleine Fotografie, in der ein Mann die<br />
Atmosphäre einer Landschaft zu dirigieren<br />
scheint, wird so plötzlich zur Lösung. Auch die<br />
Künstlerin ist Teil ihrer Umgebung und interpretiert<br />
deren unsichtbare, nur für sie sichtbaren<br />
Gesetze. Es ist faszinierend, Federica Gärtner<br />
zuzusehen, wie sie Kunstwerke mit sehr<br />
genauen Strategien aus dem Nichts entstehen<br />
lässt. SW<br />
Federica Gärtner · als die Dinge sich ereigneten,<br />
2018, Pigmentdruck auf Papier<br />
Federica Gärtner · Ohne Titel, 2018, Pigmentdruck<br />
auf Folie<br />
→ Kunsthalle, 7.11.–19.12.<br />
↗ www.kunsthallewil.ch<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Narrative Kunst aus Japan<br />
Zürich — Beim zweiten Mal ist einem alles<br />
schon ein wenig vertraut: die tausend Jahre<br />
alte ‹Geschichte vom Prinzen Genji›, ein<br />
Klassiker der japanischen und der Weltliteratur,<br />
der bis heute, auch in Manga-Adaptionen,<br />
fortlebt; die ‹Erzählungen von den Heike›, ein<br />
Mittelalter-Klassiker, in dem es hauptsächlich<br />
um den Kampf zwischen den Taira (Heike) und<br />
den Minamoto geht; ‹Die Geschichten von Ise›,<br />
dem nicht weniger berühmten und noch älteren<br />
Werk, höfisch, romantisch und rätselhaft, auch<br />
dieses durch die Jahrhunderte anregend für<br />
Künstler, die in den verschiedensten Materialitäten<br />
arbeiten, wie es die Ausstellung im<br />
Museum Rietberg eindrücklich belegt. Man<br />
weiss dann die unglaubliche Feinheit der<br />
Malereien zu schätzen, die atmosphärische<br />
Dynamik und Eleganz etwa des ‹Illuminierten<br />
Kannon-Sutra›, in dem Kannon, der Bodhisattva<br />
des Mitgefühls, offensichtlich oder verborgen<br />
in Erscheinung tritt und seine Anbeter bewahrt<br />
vor Gift, Feuer, Ertrinken oder dem Angriff<br />
eines Drachen, der Arcimboldo-haft aus vielen<br />
kleineren Drachen zusammengesetzt ist. Beim<br />
zweiten Rundgang – denn einer allein reicht<br />
bei dieser unglaublich reichen Ausstellung<br />
nicht aus – sind die Augen geschärft, und man<br />
erkennt im fantastischen Gewimmel mit detailgetreuen<br />
‹Szenen von Spektakeln am Flussbett<br />
der Shijō-Strasse› je zwei Träger mit einer<br />
Sänfte. Erzählende Malerei auf einem wertvollen<br />
Stellschirm, der im ersten der acht Kapitel<br />
umfassenden Schau mit dem klingenden Titel<br />
‹Liebe, Kriege, Festlichkeiten› zu sehen ist. Drei<br />
Kapitel später – wir haben Kannon-Sutra und<br />
ikonische Momente aus den Ise-Geschichten<br />
bereits hinter uns – stehen wir in ‹Kabale und<br />
Liebe› erneut vor einer Sänfte, nun in natura.<br />
Mit fast fünf Metern Länge ist sie das grösste<br />
Objekt dieser Schau, die auch Gefässe, Behältnisse<br />
oder Gewänder zeigt: eine Brautsänfte,<br />
wunderprächtiges Beförderungsmittel für eine<br />
junge Frau aus bester Familie, die Innenwände<br />
glückverheissend mit Episoden aus der ‹Geschichte<br />
vom Prinzen Genji› geschmückt. Gut<br />
hundert Exponate, jedes von einem literarischen<br />
Text inspiriert und mit eigener Erzählstimme,<br />
vergegenwärtigen in acht Kapiteln die<br />
faszinierende Vielfalt der narrativen Kunst, die<br />
in Japan als höchste Kunst gilt. Das früheste<br />
Werk stammt aus dem 13., das jüngste aus<br />
dem 20. Jahrhundert. Insgesamt dominiert die<br />
Edo-Zeit (1615–1868) und mit ihr Holzschnitte,<br />
vor allem aber Querrollen, deren längste, auf<br />
Seide gemalt, 23 Meter misst. Auch wenn die<br />
Querrollen «nur» ausgestellt sind, teilt sich ihre<br />
geradezu moderne Dynamik mit, durch die der<br />
Betrachter oder die Betrachterin selbst in den<br />
Erzählfluss gerät. Das ist bezaubernd, unterhaltsam<br />
und hinreissend schön. AMA<br />
Szenen am Flussbett der Shijō-Strasse, Edo-<br />
Zeit, erste Hälfte des 17. Jh., zweipaneeliger<br />
Stellschirm; Tusche, Farben und Gold auf<br />
Papier, 164 x 190 cm. Foto: Adrian Sauer<br />
→ Museum Rietberg, bis 5.12.<br />
→ parallel: Flow – Erzählen im Manga, bis 30.1.<br />
↗ www.rietberg.ch<br />
HINWEISE // WIL / ZÜRICH<br />
69
Starke Zürcherinnen<br />
Zürich — Vor 50 Jahren errangen die Frauen<br />
auf eidgenössischer Ebene das Stimm- und<br />
Wahlrecht. Diesen Jahrestag nimmt die Zentralbibliothek<br />
zum Anlass, an Zürcherinnen zu<br />
erinnern, die bis 1971 Pionierarbeit leisteten.<br />
Der Bogen wird dabei von den 1292 gegen Herzog<br />
Albrecht I. die Stellung haltenden Stadtzürcherinnen<br />
auf dem Lindenhof über die mit<br />
fürstlicher Macht ausgestatteten Äbtissinen<br />
des Fraumünsters bis zum ersten Wahlsonntag<br />
mit Frauenbeteiligung im Jahr 1970 (Gemeindewahlrecht<br />
im Kanton) gemacht.<br />
Im Themenraum Turicensia (Lesesaal) werden<br />
vier Architektinnen porträtiert. Elsa Burckhardt-Blum<br />
(1900–1974) war für das Atelier<br />
Haus von Gotthard und Reh Schuh sowie für die<br />
‹Halle des Sports› an der Landi 1939 verantwortlich.<br />
Lux Guyer (1894–1955) gründete 1924<br />
an der Bahnhofstrasse ihr eigenes Büro, das<br />
ihre Nichte Beate Schnitter (*1929) übernahm.<br />
Sie entwarf 1963 das nicht realisierte Projekt<br />
‹Jolieville› in Adliswil, ein aktuell anmutendes<br />
Ensemble mit Wohntürmen. Annemarie<br />
Hubacher-Constam setzte als Chefarchitektin<br />
der SAFFA 58 (der Aluminium-Pavillon von Berta<br />
Rahm konnte letztes Jahr gerettet werden)<br />
und des Hotels Atlantis Meilensteine.<br />
In der atmosphärisch dicht gestalteten Schatzkammer<br />
im Predigerchor zeigen diverse Originaldokumente<br />
den oftmals steinigen Weg zum<br />
Erfolg. Im Originaldiplom der ersten praktizierenden<br />
Ärztin Marie Heim-Vögtlin (1845–1916)<br />
steht fröhlich ‹Herrn Fräulein…›. Eine Wegbereiterin<br />
der sekundären Bildung für «Töchter» war<br />
Josephine Stadlin (1806–1875), die als ledige<br />
zugezogene und katholische Frau im damals<br />
reformierten Zürich besondere Widerstände zu<br />
überwinden hatte. Einer früheren Epoche gehörte<br />
Barbara Schulthess-Wolf (1745–1818) an,<br />
die mit ihrem literarischen Salon massgeblich<br />
als Kulturvermittlerin tätig war.<br />
Auch das soziale Wirken von Lotte Hüblein<br />
(1909–2008) wird vorgestellt – die gebürtige<br />
Wienerin war als Ausländerin, Kommunistin<br />
und Jüdin wohl etwas viel auf dem Teller der<br />
Zürcher Herren. Frauen engagierten sich immer<br />
wieder für Flüchtlinge. Wer in den dunklen<br />
Zeiten des Zweiten Weltkriegs das Zimmer 138<br />
der Fremdenpolizei erreichte, war gerettet. Hier<br />
wirkte eine stille Heldin mit grosser Menschlichkeit:<br />
Elisabeth Birsinger (1900–1975)<br />
versah ihren Dienst im Auftrag der Behörden,<br />
deren Vorgaben sie immer im Rahmen der Paragrafen<br />
konsequent zugunsten der Bittsteller<br />
umsetzte. Else Lasker-Schüler war dieses<br />
Glück nicht vergönnt. TS<br />
Elsa Burckhardt-Blum (links) 1958 in ihrem<br />
Architekturbüro. Foto: Thomas Cucini<br />
Barbara Schulthess · Ölgemälde von Johann<br />
Heinrich Wilhelm Tischbein, 1781<br />
→ Zentralbibliothek Zürich, bis 11.12.<br />
↗ www.zb.uzh.ch<br />
→ Berta Rahms Pavillon<br />
↗ www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Casper Faassen<br />
Zürich — Die Liegende im seidenen, brokatbesetzten<br />
Kimono kehrt den Betrachtenden den<br />
Rücken zu und streift sie, über ihre Schulter<br />
hinweg, dennoch mit einem flüchtigen, schüchternen<br />
Blick. Im ersten Moment erscheint die<br />
Arbeit von Casper Faassen (*1975, NL) wie Malerei.<br />
Tatsächlich aber handelt es sich um eine<br />
Fotografie, wenn auch nicht auf Papier, sondern<br />
hinter Glas und unter Einsatz von Ölfarbe. Gedruckt<br />
wird in einem Sandwich-Verfahren, bei<br />
dem nicht nur das Glas zum Bildträger mutiert,<br />
sondern auch die Rückwand des Bilderrahmens<br />
einbezogen wird.<br />
Genau daraus entsteht die besondere Transparenz<br />
und Tiefenwirkung der Fotos. Denn<br />
transluzente Weiss- oder Grautöne auf dem<br />
Glas im Vordergrund eröffnen eine Durchsicht<br />
bis auf die metallisch-reflektierende, zum Teil<br />
farbig bedruckte Rahmenwand im Hintergrund,<br />
die so zu einem integralen Bestandteil des<br />
Motivs avanciert. Eigentlich könnte man von<br />
Foto-Objekten, von Guckkästen sprechen.<br />
Die Tiefenräumlichkeit wird auch von den<br />
Sujets selbst unterstützt, wenn Körper, wie<br />
besonders eindrücklich bei den grossen<br />
Tanzenden zu beobachten, in die Unschärfe<br />
entschwinden, einzelne Gliedmassen wie<br />
Hände aber scharf gezeichnet und zum Greifen<br />
nah erscheinen.<br />
Dieses faszinierende Wechselspiel von Nah und<br />
Fern, Schärfe und Unschärfe gelingt Casper<br />
Faassen durch den intelligenten Einsatz von<br />
Glas bereits bei der Aufnahme im Studio. Er<br />
benutzt mannshohe, opake Scheiben wie<br />
eine Folie, die den Fotografen mitsamt seiner<br />
Kamera von dem Motiv, der Tänzerin, trennt.<br />
Faassen befindet sich also nicht nur hinter der<br />
Linse seiner Kamera, sondern zusätzlich hinter<br />
einem gläsernen Vorhang, wenn er den Auslöser<br />
betätigt. Das Glas trägt zur Distanzierung des<br />
Fotografen von seinem Modell bei. Die Tänzerinnen<br />
berühren im Tanz zwar das Glas und hinterlassen<br />
Abdrücke darauf, gleichzeitig bewahrt<br />
es ihre Körper aber vor indiskreten Blicken, weil<br />
diese im Hintergrund flüchtig und schemenhaft<br />
bleiben. Körper, die allesamt in edle, wallende<br />
Stoffe gehüllt sind, deren Draperien und Farbschattierungen<br />
das Bild bestimmen.<br />
Aktaufnahmen kommen in der Ausstellung<br />
nicht vor. Und dennoch verweist Casper<br />
Faassen angesichts seines ikonischen Motivs<br />
der eingangs erwähnten Liegenden im Kimono<br />
subtil auf ein berühmtes Vorbild aus der historischen<br />
Malerei. Denn sein Foto wirkt wie ein<br />
Echo auf die ‹Grosse Odaliske, 1814, von Jean<br />
Auguste Dominique Ingres, die heute im Louvre<br />
hängt. MH<br />
Casper Faassen · Mono No Aware II, 2017,<br />
Ölfarben, farbiger und weisser Druck auf<br />
Setasand-Acrylglas, Edition 6 von 7 & 2 AP,<br />
120 x 180 cm<br />
Casper Faassen · Falling floating, 2019, Ölfarbe,<br />
farbiger und weisser Druck auf Setasand-<br />
Acrylglas, Edition 3 von 7 & 2 AP, 150 x 150 cm<br />
→ Bildhalle, bis 20.11.<br />
↗ www.bildhalle.ch<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
71
BESPRECHUNGEN<br />
Herta Müller — Sprachgewalt auf kleinstem Raum<br />
Das Museum Langmatt zeigt kleinformatige Wortcollagen von<br />
Herta Müller, die sowohl den klassischen Rahmen des Museums<br />
als auch das eigene Format sprengen. Eine Feier der Poetik mit<br />
den Mitteln des Schreibtischs und der kleinen Schere – gegen<br />
die grosse im Kopf.<br />
Baden — Wie es wohl ist,wenn die eigene Sprache Exil bedeutet? Zuerst im Geburtsland,<br />
im kommunistischen Rumänien, wo Deutsch eine Minderheitensprache war,<br />
poetische Flucht, aber auch Fluch im traumatischen mütterlichen Erbe des Gulag in<br />
der Ukraine. In der präzisen sprachlichen Auseinandersetzung mit dem Schweigen<br />
der Mutter. Mit der Emigration 1987 nach Deutschland wird diese Muttersprache zur<br />
Exilsprache im Ursprungsland derselben, ein paradoxer Zustand, der sich in einer<br />
semantischen Präzision äussert, die die Autorin Herta Müller (*1953) auszeichnet.<br />
Da sich die Semantik mit Zeichen aller Art befasst, ist sie ein Teilbereich der Semiotik;<br />
weil ihr Fokus auf Zeichen der Sprache liegt, gilt sie als Teil der Linguistik. Im<br />
Zwischenbereich der beiden Disziplinen, im selbstgewählten Exil, verorten sich die<br />
Wortcollagen von Müller. Im Museum Langmatt sind 140 neue solcher Collagen zu<br />
sehen, die erstmals eine chronologische Reihung bilden und dabei eine autobiografische<br />
Erzählung andeuten. Seit über dreissig Jahren schneidet die Autorin Wörter und<br />
Bilderschnipsel aus und verwahrt sie in einem umfangreichen Archiv. Aus diesem<br />
schöpfend fügt sie ihre kleinformatigen Wortcollagen, deren poetische Sprengkraft<br />
in einem seltsamen Widerspruch zur visuellen Dürftigkeit der gehängten Bilder steht.<br />
Bereits in ihrem Werk ‹Der Mensch ist ein grosser Fasan auf der Welt›, 1986, entsteht<br />
zwischen der Schlichtheit des Geschilderten, Bauernweisheiten, die keine<br />
sind, Kapitel, die Nebensächlichem gewidmet sind wie Schlaglöchern oder Stopfnadeln,<br />
eine seltsame Diskrepanz zwischen dem Geschriebenen, dem Ungesagten und<br />
dem Nichtsagbaren, aus dessen Leerstellen sich eine fulminante Poetik entwickeln.<br />
Mit dem Erscheinen ihres Meisterwerks ‹Die Atemschaukel›, 2009, und dem Nobelpreis<br />
für Literatur im gleichen Jahr katapultiert sie sich ins internationale Rampenlicht.<br />
Und dennoch, das Gefühl, eine Sprache zu benutzen, die sich im Exil befindet,<br />
bleibt. Die erniedrigenden Erfahrungen der Einreise und die Bezüge zu einer<br />
kollektiven Vergangenheit äussern sich in bildlichen Gedichten wie: «Man kann so<br />
viel reden wie Schnee fällt /das Wirkliche fehlt /der Mund lässt mich allein / wenn<br />
er mein Leben erzählt.» Wie bei einem Comic das Eigentliche zwischen den Panels<br />
geschieht, so entfaltet sich die Sprachmacht bei Müllers Collagen in den Schnittstellen,<br />
dem «/» in diesem Text. Beim Weitergehen geht das Bild im Rahmen vergessen,<br />
die Sprache hallt nach. Damian Christinger<br />
→ ‹Herta Müller – Der Beamte sagte›, Museum Langmatt, bis 5.12. ↗ www.langmatt.ch<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Herta Müller · Der Beamte sagte, <strong>2021</strong>, Ausstellungsansichten Museum Langmatt, Baden © ProLitteris<br />
BESPRECHUNGEN // BADEN<br />
73
Tiphanie Kim Mall — Mit der Kamera dazwischen<br />
Jugendliche, die gefilmt werden und sich selbst filmen, in ihren<br />
Refugien zu Hause, beim Zurechtmachen für den Ausgang, unterwegs,<br />
in der Bar. In einer fokussierten Schau zeigt der Berner<br />
Ausstellungsraum Milieu den neuen Film von Tiphanie Kim Mall,<br />
die 2020 den Helvetia Kunstpreis erhielt.<br />
Bern — Wie schon bei früheren Filmen begab sich Tiphanie Kim Mall (*1987) auch<br />
diesmal mit der Kamera in den eigenen Familienkreis: War es bei ‹Echo der Zeit›,<br />
2016/2017, das elterliche Umfeld in Basel und Reinach, für ‹Alogo›, 2019, der Reitclub<br />
ihrer Tante in der Nähe von Athen und 2020 eine Art Selbstporträt in der eigenen Wohnung<br />
aus Sicht ihrer ‹Hauskatze› mit aufgesetzter Kleinkamera,so war es diesmal die<br />
Clique ihres Halbbruders in der Basler Agglomeration. Dabei fällt auf, wie Mall die<br />
Kamera immer mal wieder aus der Hand gibt und die anderen filmen lässt, womit sie<br />
die Grenzen der Autorinnenschaft gekonnt verwischt, ohne sie gänzlich aufzugeben.<br />
In ‹Schwester› nun kommen neben dem Bruder ein Freund und Freundinnen –<br />
alle um die 18 Jahre alt – sowie die titelgebende Künstlerin selbst vor. Sie treffen<br />
sich zuhause, in lockerer Atmosphäre, «machen sich schön», rücken vor dem Spiegel<br />
ihre Frisuren zurecht, checken das Outfit; später üben sie gar den korrekten Catwalk.<br />
Um «dazuzugehören» lässt sich Tiphanie von den Freundinnen und vom Bruder<br />
schminken. Dann begleitet sie die Clique im Ausgang zum Höhepunkt des Abends,<br />
der Rundfahrt in einer Limousine zu beliebten Orten der Jugendlichen in der Umgebung,<br />
und schliesslich in eine Shisha-Bar. Ständig filmt sie oder wird gefilmt, die<br />
Selfie-Kultur erweiternd und dokumentierend, denn die Freundinnen und Freunde<br />
fotografieren sich auch immer wieder selber, posten, chatten. Die Handkamera-Aufnahmen<br />
vermitteln den Anschein des Echten, Authentischen, und tatsächlich gibt<br />
es keine Inszenierung und kein Drehbuch im eigentlichen Sinne. Aber die Künstlerin<br />
orchestriert ihren Film durchaus, gibt Anweisungen und dirigiert die Beteiligten an<br />
den verschiedenen «Drehorten».<br />
Eine stringente, allzu schlüssige Erzählung bleibt jedoch aussen vor. In ‹Schwester›<br />
verhallen manche Gespräche, verzerrt durch die Handykommunikation oder weil<br />
sie bruchstückhaft bleiben. Das Fragmentarische entspricht dem Zeitgeist und einer<br />
künstlerischen Qualität, wobei auch das Publikum gefordert ist. Durch Kameraeinsatz<br />
und Schnitt kreiert Tiphanie Kim Mall Filmgeschichten, worin sie selbst und ihre<br />
Beobachtungen, ihr Gespür für das Situative, für Ernst und Humor und die Befragung<br />
des Filmemachens deutlich werden. In den markanten und schlichten Räumen des<br />
Offspace Milieu, der seit 2020 von den drei Kunstschaffenden Selina Lutz, Livio Casanova<br />
und Hannes Zulauf kuratiert wird, kommt der neue Film von Tiphanie Kim<br />
Mall adäquat zur Geltung. Marc Munter<br />
→ ‹Tiphanie Kim Mall›, Ausstellungsraum Milieu, bis 27.11. ↗ www.milieu-digital.com<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Tiphanie Kim Mall · Schwester, <strong>2021</strong>, Filmstills, HD-Video, Farbe, Ton, 22’, Loop<br />
BESPRECHUNGEN // BERN<br />
75
Vanessa Billy — We Become<br />
Vanessa Billy setzt sich in ihren Arbeiten mit Fragen der Ökologie<br />
auseinander, mit Energiekreisläufen und den Auswirkungen<br />
menschlichen Handelns. Mit ihren klugen Arbeiten ist sie<br />
international erfolgreich. Das Kunsthaus Pasquart präsentiert<br />
die Künstlerin in einer grossen Einzelschau.<br />
Biel — Die Ausstellung beginnt bereits im Aussenraum und im Foyer, mit ‹Claws (Spider)›,<br />
<strong>2021</strong>: drei Mehrschalengreifer, wuchtige Eisenklauen, wie man sie von Schrottplätzen<br />
kennt. Der Titel rückt die Readymades in die Nähe des Animalischen. Die<br />
Assoziation «Schrottplatz» spielt darauf an, wie der Mensch die Umwelt verwertet<br />
und entwertet. Gedanken, die mitten hinein führen in das Universum von Vanessa<br />
Billy (*1978, Genf), das sich im zweiten Obergeschoss des Kunsthauses Pasquart<br />
entfaltet. In der 25 Meter langen Tischvitrine im Korridor hat die Künstlerin einen<br />
Sandstrand auf Augenhöhe installiert: ‹Desert Beach›, 2012–<strong>2021</strong>. Es ist nicht die Art<br />
von blassgoldenem Sehnsuchtsstrand, wie man ihn aus Reiseprospekten kennt. Der<br />
Sand ist dunkel, etwas grobkörnig und wirkt dadurch relativ natürlich – soweit ein<br />
Strand in einer Tischvitrine natürlich wirken kann. Auf dem Sand, zum Teil auch halb<br />
im Sand verborgen, liegen seltsame kleine Objekte: Finger, Garnelen, so rosarot, als<br />
wären sie gekocht, transparente Strukturen, die an leere Garnelenhülsen erinnern.<br />
Einige Objekte wirken ziemlich echt, andere sind aufgrund ihrer Materialität (z.B.<br />
Bronze oder Kaugummi) leicht als Artefakte erkennbar. Oder vielleicht doch nicht?<br />
Vanessa Billy spielt in dieser Arbeit mit der grossen menschlichen Bereitschaft, sich<br />
täuschen zu lassen und im Grenzgebiet zwischen Natürlichem und Künstlichem<br />
schnell die Orientierung zu verlieren.<br />
Die Strand-Installation bildet gewissermassen das Rückgrat der Ausstellung ‹We<br />
Become›. Eine Ausstellung, die zeigt, wie intensiv sich Vanessa Billy mit dem Themenkomplex<br />
Mensch und Umwelt befasst und wie sie dabei von ihren Erfahrungen im<br />
Umgang mit unterschiedlichen Materialien profitiert. Schweres Gerät wie die Mehrschalengreifer<br />
im Eingangsbereich setzt sie ebenso souverän ein wie zarte Vogelfedern<br />
oder Glas. Auf rosigen Inseln aus Kalziumkarbonat – dem Hauptbestandteil<br />
der Schalen von Meerestieren, Schnecken und Korallen – präsentiert Billy die miteinander<br />
korrespondierenden Glasarbeiten ‹Bones›, 2018, und ‹No Bones›, 2018. Die<br />
‹Bones› sind ein Haufen kleiner Glasobjekte, die an Knochen erinnern, an kümmerliche<br />
Überreste von etwas, das einmal ein Wirbeltier gewesen sein könnte (oder sogar<br />
ein Mensch). Die ‹No Bones› sind zarte Objekte, deren sanft bizarre Formen an<br />
wirbellose Tiere denken lassen. Die Doppelarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie<br />
wir verschiedene Lebensformen bewerten und ob Wirbeltiere ihren Platz weit oben in<br />
unserer Wertschätzung tatsächlich verdient haben, also:ob sie besser oder wichtiger<br />
sind als Wirbellose.<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Vanessa Billy · Bales, <strong>2021</strong>, Feder, Nylon-Netz, je 140 x 130 x 130 cm; Claws, <strong>2021</strong>, Stahl, Ausstellungsansicht<br />
Kunsthaus Pasquart. Foto: Lia Wagner<br />
BESPRECHUNGEN // BIEL<br />
77
Immer wieder spielt die Ausstellung darauf an, wie menschliche Handlungsund<br />
Sichtweisen nicht nur die Umwelt verändern, sondern auch den menschlichen<br />
Handlungsraum. Unter dem Titel ‹Through and Through›, 2020, gestaltet die in Zürich<br />
lebende Künstlerin Vorhänge aus Kabeln, die vor zwei Türöffnungen von der Decke<br />
herabhängen, und zwar so, dass sie das oberste Viertel des Türrahmens blockieren.<br />
Ausserdem wurden am unteren Ende der Kabel Gummiisolierungen entfernt. Die<br />
Kupferlitzen liegen frei. Um nicht mit den offen liegenden Kupferkabeln in Berührung<br />
zu kommen, müssen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sich bücken.<br />
Der Mensch beugt sich vor der Technik, die er einst entwickelt hat, um sich das Leben<br />
leichter zu machen. Ein gerade in seiner Zurückhaltung gelungenes Bild.<br />
Die Ausstellung im Kunsthaus Pasquart zeigt Vanessa Billy als sehr engagierte,<br />
reflektierte, manchmal auch ironische Künstlerin. Sie verdeutlicht aber auch, wie<br />
schwierig es für Kunstschaffende sein kann, sich mit einem ebenso vieldiskutierten<br />
wie facettenreichen Themenkomplex wie Mensch und Umwelt zu befassen. Nicht immer<br />
gelingt es Billy, ihre Einsichten auszuarbeiten, ohne ins Didaktische abzudriften.<br />
Die Fotoarbeit ‹Stranded›, 2015, die ein Baby zeigt, das über Plastikabfälle krabbelt,<br />
könnte durchaus auch die Broschüre einer Umweltorganisation illustrieren.<br />
Immer wieder schafft Vanessa Billy jedoch beeindruckende, überzeugende Arbeiten,<br />
wie das Ensemble in der Salle Poma zeigt. Zum Beispiel die ‹Bales›, <strong>2021</strong>, riesige<br />
mit Vogelfedern gefüllte Netze, die wie das beängstigend üppige Ergebnis eines<br />
Fischzugs am Himmel wirken. Oder die raumgreifende Bodenarbeit ‹Chenille›, 2019:<br />
eine aus Silikon gefertigte, schwarze Traktorspur, die gerade dabei zu sein scheint,<br />
sich in einen grossen schlängelnden, kriechenden Organismus zu verwandeln. In<br />
dieser Reifenspur, die zu einem unberechenbaren Etwas mutiert, formiert sich erneut<br />
der Gedanke, dass sich alles, was die Menschheit unternimmt, um ihre Umwelt<br />
zu gestalten, eines Tages in der einen oder anderen Form auch gegen sie wenden<br />
könnte. Im Fall des Kabelvorhangs, unter dem man sich nur ein wenig ducken muss,<br />
mag das harmlos erscheinen. Das Reifenspur-Wesen wirkt da schon deutlich bedrohlicher.<br />
Alice Henkes<br />
→ ‹Vanessa Billy – We Become›, Kunsthaus Pasquart, bis 21.11.; ‹Vanessa Billy – Redevenir / We<br />
Become›, Hg. Pasquart Kunsthaus Centre d’Art, Biel, und Villa Bernasconi, Genf, erste Monografie<br />
der Künstlerin. ↗ www.pasquart.ch<br />
→ ‹Vanessa Billy – Redevenir›, Villa Bernasconi, Lancy, bis 14.11. (→ S. 52–55)<br />
↗ www.villabernasconi.ch<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Vanessa Billy · Through and Through, 2020, Ausstellungsansicht Kunsthaus Pasquart. Foto: Lia Wagner<br />
BESPRECHUNGEN // BIEL<br />
79
Corsin Fontana — Verbindungen in die Tiefe<br />
Das Bündner Kunstmuseum fokussiert in einer Schau auf Corsin<br />
Fontanas Schaffen der letzten zehn Jahre. Darin finden die in<br />
Zyklen angelegten Werke zur grossartigen Entfaltung. ‹Scalafundas›,<br />
eine romanische Wortschöpfung des Künstlers, verweist<br />
auf Tiefe oder Abstufungen – auf Vielschichtigkeit.<br />
Chur — Die grossformatigen Bilder in Schwarz zu Beginn der Schau im Bündner<br />
Kunstmuseum mögen einen ersten Eindruck von kompositorischer Gleichform und<br />
formaler Geschlossenheit erwecken – er wird sogleich widerlegt. In stets neuen Variationen<br />
sind Gitterformen zu sehen, die die Anmutung eines Flechtwerks haben.<br />
Manchmal sind deren Streifen hermetisch aneinandergefügt, manchmal leuchtet<br />
dazwischen das weisse Leinengewebe des Malgrunds hervor. Die unterschiedlichen<br />
Gittergewebe versetzen die schwarzen Bilder in Schwingung. Diese Werkgruppe in<br />
Ölkreide, die seit 2003 entsteht, stellt die Einschreibung von Corsin Fontanas (*1944)<br />
reduktiver Malerei in kunsthistorische Kategorien wie die konkrete Kunst oder die<br />
Minimal Art in Frage. Wohl hat er hier Referenzpunkte, doch sein künstlerischer Weg<br />
führte ihn weiter. Es gilt, auf die Haptik seiner Bilder zu achten, die Materialität, die<br />
in den Vordergrund drängt. Die Ölkreide führt im Arbeitsprozess zu Verwerfungen an<br />
den Rändern der Farbbahnen, die die Bildstruktur bestimmen. Nahe am Bild lässt<br />
sich der Arbeitsprozess unmittelbar nachvollziehen: der schichtweise Farbauftrag,<br />
die Überlagerungen der Kreidebahnen zu dichten orthogonalen Strukturen oder die<br />
transparenten Schichtungen sowie die weissen Leerstellen – kleine Quadrate oder<br />
Schlitze, die zum Bildgrund führen. Fontanas Bildschöpfungen sind keine starren<br />
Kompositionen, sondern lebendige Strukturen, wie von Atem durchpulst.<br />
Organisches hat Fontanas früheres Schaffen geprägt, mit sogenannt kunstfremden<br />
Materialien hat er in den 1970er-Jahren Objekte geformt, Spinnengewebegegenstände<br />
oder Stäbe mit Schweinsblasen umwickelt, in der Anmutung von<br />
rituellen Gegenständen aus der Tiefe der Zeit. Von diesen frühen Arbeiten in der<br />
Ausstellung führt eine stringente Linie zu Fontanas aktuellem Schaffen. Klarheit der<br />
Form und sinnliche Ausstrahlung verbindet Objekte, Bilder und Zeichnungen.<br />
Und da ist noch eine weitere Ebene: Mit der Präsentation von Fontanas Sammlung<br />
von Musikkassetten aus dem arabischen Raum, insbesondere dem Maghreb,<br />
erhält sein Werk, wie dies das brillante zur Ausstellung erschienene Künstlerbuch<br />
illustriert, eine weitere Dimension. Auf vielen Reisen ist Fontana der arabischen Musik<br />
nahegekommen. Er hat sie eingewoben in sein Werk. Rhythmus und Klang erweisen<br />
sich als das Verbindende. Schon 1968 hat Fontana eine Serie von Aquarellen als<br />
‹Scalafundas› betitelt. In seinem aktuellen Schaffen ist er mit den dunklen Farbklängen<br />
und vielschichtigen Strukturen weiter eingetaucht in die Tiefe. Gabriele Lutz<br />
→ ‹Corsin Fontana – Scalafundas›, Bündner Kunstmuseum, bis 21.11. ↗ www.kunstmuseum.gr.ch<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Corsin Fontana · Ohne Titel, 2020, Ölkreide auf Papier, 38 x 30 cm, Privatsammlung<br />
BESPRECHUNGEN // CHUR<br />
81
Cathy Josefowitz — Malerin der Bewegung<br />
Das Kunsthaus Langenthal zeigt das umfangreiche Werk von<br />
Cathy Josefowitz, die zu Lebzeiten kaum ausgestellt wurde. Nun<br />
vereint die Retrospektive ‹The Thinking Body› rund 110 Zeichnungen,<br />
Malereien, Collagen und choreografische Arbeiten. Im<br />
Zentrum der Körper und seine Bewegung im Raum.<br />
Langenthal — Die Arbeiten von Cathy Josefowitz (1956–2014) wirken höchst aktuell.<br />
Themen sind der Körper und seine Repräsentation, die Sexualität, die Auseinandersetzung<br />
mit sich und «dem Anderen» und nicht zuletzt die Suche nach der eigenen<br />
Identität. Prägend ist dabei immer das Körperliche. Und die Bewegung, sowohl im<br />
eigentlichen wie auch im übertragenen Sinn. In den USA geboren und in Genf aufgewachsen,<br />
wechselte die kosmopolite Künstlerin mehrmals ihren Wohnsitz und hinterliess<br />
nach ihrem Tod in Genf über 3000 Werke. Eine Auswahl davon ist nun in der<br />
Retrospektive in Langenthal zu sehen, die von der Kuratorin Elise Lammer und dem<br />
Kunsthaus Langenthal initiiert wurde. Sie reist danach zum Centre culturel suisse in<br />
Paris und zum MACRO Roma, die als Projektpartner beteiligt sind.<br />
Dreissig Skizzen aus Josefowitz’ Skizzenbüchern der 1980er eröffnen die Schau<br />
in Langenthal. Mit dem groben, aber dennoch präzisen Strich der Ölpastellkreide berühren<br />
die kleinformatigen Zeichnungen in ihrer Unmittelbarkeit, ihrer Direktheit –<br />
und in ihrer Ehrlichkeit. Teils durch kurze Textfragmente ergänzt, wie etwa «Avant le<br />
départ, 1979», lesen sich die Skizzen wie intime Gedanken, verortet in ihrer Biografie.<br />
Von der gleichen Direktheit zeugen die grossformatigen figurativen Malereien aus<br />
den 1970er-Jahren. Expressionistisch anmutend und manchmal in dunklen Farbtönen<br />
auf Leinwand gemalt, lassen sie eine eigenständige Malerin erkennen. Was sich<br />
bereits in den frühen Werken abzeichnet:ihr Gespür für Figuren, für Protagonistinnen<br />
und Protagonisten. Ihre Bilder werden zur Bühne, mal für ihre Katze, mal für eine<br />
Figur mit Baguette, ein weiteres Mal für sich und Romain, ihren damaligen Partner.<br />
Exemplarisch für ihr Werk ist das Ölbild ‹Sans titre› von 1979: ein abgewandter<br />
Mann in gelbem T-Shirt,mehr tanzend als gehend, vor einem grün-blauen Blätterhintergrund.<br />
Hier wird Josefowitz’ Auseinandersetzung mit dem Menschen in Bewegung<br />
deutlich, mit dem Tanz, den sie Ende der 1970er-Jahre zuerst in den USA, später in<br />
England studierte. Wie die Künstlerin 1986 in einem Interview sagte, beeinflussen<br />
sich in ihrer Arbeit Tanz und Malerei gegenseitig. Ihre Werke entstünden aus einer<br />
Bewegung, aus dem Tanz, «aber ich schöpfe aus den Bildern in meinem Kopf». Als<br />
Choreografin – 1987 zog sie für ein Choreografiestudium nach Amsterdam – führte<br />
sie diese Fäden nicht nur zusammen, sondern auch weiter, wie die Videodokumentationen<br />
in der sehenswerten Ausstellung zeigen. Vanessa Simili<br />
→ ‹Cathy Josefowitz – The Thinking Body›, Kunsthaus Langenthal, bis 14.11. ↗ kunsthauslangenthal.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Cathy Josefowitz · Le Tire-bouchon, 1975, Öl auf Karton, 100 x 79,5 cm, Courtesy Sammlung Pierre<br />
Sebaste Josefowitz<br />
BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL<br />
83
Daniela Keiser — London: Being in the Library<br />
Das Kunstmuseum Olten nimmt sich in seinen Herbstausstellungen<br />
der Trias Kunst – Architektur – Fotografie an. In Daniela<br />
Keisers Arbeiten bleibt die Architektur mit grossem A dabei im<br />
Hintergrund. Sie überlässt den Raum den flüchtigen Momenten,<br />
fotografisch eingefangen und haptisch reproduziert.<br />
Olten — Das Kunstmuseum in Olten bekommt einen Neubau. Und den braucht es<br />
auch: Aktuell muss der Hauptraum im Erdgeschoss als Ausstellungssaal und auch<br />
als Empfang und Museumsshop herhalten. Ein Glücksfall für die titelgebende Arbeit<br />
‹London – Being in the Library› der Schweizer Künstlerin Daniela Keiser (*1963).<br />
Ein regelmässiges Raster mit Fotografien zieht sich über die drei verfügbaren<br />
Wandflächen. Sie zeigen immer wieder das gleiche Motiv: die Whitechapel Road im<br />
Londoner East End. Zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten lässt sich verfolgen,<br />
wie Marktstände auf- und wieder abgebaut werden, wie die Menschenmenge anschwillt<br />
und abflaut, mal Regen, mal Schnee auf den glänzenden Asphalt fällt, der<br />
über die Jahre hinweg von unzähligen Füssen blank geschliffen wurde. Die geparkten<br />
Lieferwagen scheinen genauso unbeweglich wie die etwas heruntergekommene viktorianische<br />
Blockrandbebauung am rechten Bildrand. Die Fotografien haben etwas<br />
Flüchtiges, Beiläufiges, das im Widerspruch steht zur Beharrlichkeit der Repetition.<br />
Aufgenommen hat sie Keiser mit einem Smartphone durch verschiedene Fenster des<br />
vom Stararchitekten Sir David Adjaye erbauten «Idea Store». Doch der auffällige gläserne<br />
Bau bleibt im Hintergrund. Der Künstlerin in London gleich spiegelt sich die<br />
Besucherin in Olten im Fensterglas der Fotografien und wird auf sich selbst zurückgeworfen.<br />
Es ist an ihr, die einzigartige Atmosphäre in dieser zeitgenössischen Interpretation<br />
einer Bibliothek und ihre Bedeutung für das Quartier zu erspüren.<br />
Diese Beobachterposition wird in der Installation ‹Happy Birthday› aufgelöst.<br />
Monochrome Heliogravuren zeigen einen Tortenwagen,mit Ballonen und Rüschen behängt,<br />
der während einer ausgelassenen Feier über einen getigerten Teppich gerollt<br />
wird. Die aufgeregte Stimmung im Bild wird durch die Reproduktion in unterschiedlichen<br />
Rottönen zusätzlich gesteigert. Als Kontrast dazu blickt die letzte Installation<br />
‹Cyanogarten 5› in eine ruhige, griechische Kulturlandschaft. Die als Cyanotypie entwickelte<br />
Fotografie ist in ein raumgreifendes Raster aus Hadernpapier mit weichen<br />
Büttenrändern aufgeteilt. Es ist beinahe eine Idylle, wären da nicht die dunklen Flecken,<br />
die durch aufziehende Wolken auf die Olivenhaine geworfen werden. Der Gegensatz<br />
der warmen Landschaft zum kalten Blauton löst ein leises Befremden aus,<br />
das verhindert, dass das Bild gänzlich zum Fenster wird. Viviane Ehrensberger<br />
→ ‹Daniela Keiser – London: Being in the Library›; Kunstmuseum Olten, bis 14.11.; Publikation mit Fotografien<br />
von Daniela Keiser und einer Konversation mit David Adjaye und Philip Ursprung (Englisch),<br />
Park Books, <strong>2021</strong>; parallel dazu: ‹Iwan Baan – Momentum of Light› ↗ www. kunstmuseumolten.ch<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Daniela Keiser · Library – Idea Store, 321 Whitechapel Road, Shadwell, 2020, Einzelbild aus raumgreifender<br />
Fotoinstallation (Lamda-Prints), 152-teilig, je 30,6 x 25,6 cm (Blatt), Courtesy Galerie Stampa,<br />
Basel. Foto: Kaspar Ruoff<br />
BESPRECHUNGEN // OLTEN<br />
85
Laura Grisi — Die Vermessung der Zeit<br />
Das Muzeum Susch zeigt die erste grosse Retrospektive seit<br />
dem Tod von Laura Grisi 2017. Mit dem Sinnbild der «Reise» verweist<br />
die Schau dabei nicht nur auf Grisis unzählige Arbeitsund<br />
Aufenthaltsorte von Paris bis Polynesien, sondern auch auf<br />
die künstlerische Vielfalt ihrer ersten Jahrzehnte.<br />
Susch — Die Beschäftigung mit der unendlichen Ausdehnung des «Möglichkeitsraums»<br />
der Kunst, so der Ausstellungstext, charakterisiere das Werk der gebürtigen<br />
Griechin Laura Grisi (1939–2017). Dabei interessierte sie sich für das, was wir nicht<br />
«erfassen» können, spürt ihm in ihrem Werk der 1960er- und 1970er-Jahre in grundsätzlicher<br />
Weise nach: etwa wenn sie am Strand sitzt, um jedes Sandkorn einzeln zu<br />
zählen. Dabei eröffnen sich Bedeutungsebenen vom Sediment über die Serie bis zu<br />
Sisyphos. ‹The Measuring of Time› heisst die Arbeit von 1969. Sie ist titelgebend für<br />
die Schau in Susch, die auf jene produktiven Schaffensjahre Grisis fokussiert.<br />
Für Grisi, die in Rom und Paris studiert hatte, waren die Reisen nach Afrika, Südamerika<br />
und Polynesien ab Ende der 1950er-Jahre der entscheidende Wendepunkt.<br />
Sie führte ein Leben als «Nomadin», so die Ausstellung, wobei die Reisen ihren Blick<br />
für ein Denken ausserhalb europäischer Paradigmen öffnete und die «Erkundung<br />
eines kosmischen Denkens» anstiess. Grundsätzliche Fragen nach Repräsentation,<br />
(weiblicher) Identität und kosmologischen Konstanten wurden aufgeworfen.<br />
Dabei begann Grisis Weg – zu Beginn der Ausstellung nur kurz gezeigt – mit der<br />
Fotografie als Mittel serieller Dokumentation auf ihren Reisen. Danach schuf sie<br />
die typischen variablen, will heissen «verschiebbaren» Malereien. Sie zeigen etwa<br />
«Durchblicke» oder abstrahierte Landschaften, wie das an die Sprache der Pop Art<br />
erinnernde Diptychon ‹Landscape Omaggio a Gainsborough› von 1966. Dennoch wirken<br />
die Werke dieses Typs, teilweise auch auf Plexiglas und um Neonröhren ergänzt,<br />
vergleichsweise eindimensional. Im ersten Obergeschoss folgen die sehr viel dynamischeren<br />
Installationen: ‹40 Knots› von 1968 setzt die Besuchenden physisch der<br />
Windstärke aus. Auf einem 16-mm-Film ist die Künstlerin mit Windmesser am Strand<br />
beim Aufzeichnen der besagten 40 Knoten zu sehen. Gegen Mitte der 1970er werden<br />
diese Versuche systematisiert sowie konzeptualisiert. So zeigt die 1975 entstandene<br />
Fotostrecke ‹Hypothesis about Time› 360 Zustände einer Stoppuhr. ‹Pebbles› von<br />
1972 hält die Permutationen von vier Steinen im Sand in 150 Fotografien und filmisch<br />
fest. Damit untersucht Grisi die Voraussetzungen für menschliche Wahrnehmung<br />
und Wissen auf Grundlage von Mathematik oder Sprache.<br />
Die Schau fächert das breite Werk von Grisi gekonnt auf, das neben der künstlerischen<br />
Qualität besonders durch die vielfältigen Variationen fasziniert, wobei das<br />
Booklet für eine nachvollziehbare Chronologie sehr hilfreich ist. Adrian Dürrwang<br />
→ ‹Laura Grisi – The Measuring of Time›, Muzeum Susch, bis 5.12. ↗ www.muzeumsusch.ch<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Laura Grisi · East Village, 1967, Acryl auf Leinwand, Neon, Plexiglas, Alu, 163 x 167 x 22 cm, Courtesy<br />
Estate Laura Grisi und P420, Bologna. Foto: Carlo Favero<br />
BESPRECHUNGEN // SUSCH<br />
87
Antje Majewski und Paweł Freisler — Immer wieder der Apfel<br />
Der Apfel in seiner Vielfalt ist Symbol für den Kreislauf des<br />
Lebens und verweist auf das Ausmass heutiger Landwirtschaftsproduktion.<br />
Antje Majewski und Paweł Freisler – zwei<br />
Kunstschaffende, die sich nie begegnet sind – initiierten dazu<br />
2014 ein Ausstellungsprojekt, das jetzt in Thun zu sehen ist.<br />
Thun — Der Titel hält, was er verspricht: Äpfel, so weit das Auge reicht, in allen Räumen<br />
des Kunstmuseums Thun. Als Vanitas-Symbol steht der Apfel nicht nur für<br />
Fruchtbarkeit und Fülle, sondern kippt alsbald ins Vergängliche, schrumpelt und<br />
verfärbt sich in seiner Überreife in ein unansehnliches Braun. In ihrer vollen Pracht<br />
jedoch erinnert die Frucht daran, als Kind einen Pausenapfel in den Händen gehalten<br />
zu haben – denn das gilt bis heute: An apple a day keeps the doctor away.<br />
Bereits strömt der süssliche Duft des Apfelornaments in die Nase, das die Berliner<br />
Künstlerin Antje Majewski (*1968) zusammen mit dem Team des Kunstmuseums<br />
im grossen Saal auf dem Boden ausgelegt hat. Das von ihr und dem Polen Paweł<br />
Freisler (*1942) initiierte Projekt wurde seit 2014 – gemäss dem programmatischen<br />
Untertitel ‹Immer und immer und immer wieder› – an mehreren Orten umgesetzt und<br />
vereint Werke von Kunstschaffenden unterschiedlicher Generationen. Gezeigt werden<br />
beispielsweise Apfelsaftflaschen mit Etiketten des Amerikaners Jimmi Durham<br />
(*1940), die als Multiple an der documenta 13 verkauft wurden.<br />
Besonders stechen jedoch die Arbeiten der Schweizer Künstler Brigham Baker<br />
(*1989) und Didier Rittener (*1969) heraus, die explizit für die Thuner Schau dazugekommen<br />
sind: In neun grossformatigen Fotografien sind Bakers Naturbeobachtungen<br />
anzutreffen, die den Apfel als sakrales Motiv erscheinen lassen. Die Zeitlichkeit<br />
wird anhand des Reifezustands der Frucht erahnbar. Bei Rittener steht die Verdichtung<br />
von kunsthistorischen Referenzen im Zentrum, die sich des Urthemas des Sündenfalls<br />
annehmen. Seine monumentale Waldlandschaft legt Fährten zu Motiven<br />
aus fünf Jahrhunderten. Zudem können die Besuchenden einer Marktsituation gleich<br />
Offsetdrucke von Rittener kaufen, deren Preise sich an der Anzahl Äpfeln auf den<br />
Papieren orientieren. Des Weiteren sind Dokumentarvideos von Majewski zu sehen,<br />
die künstlerische, wissenschaftliche sowie auch politische und kulturhistorische Bezüge<br />
aufgreifen. Mal kommt ein Thuner Landwirt zu Wort, ein andermal ein Umweltwissenschaftler<br />
der ETH. Während der Akt der Baumpflanzungen in früheren Zeiten<br />
oftmals einen rituellen Charakter hatte und die Partizipation der Stadtbevölkerung<br />
dabei stets von zentraler Bedeutung war, scheint es in Thun eher um kontemplative<br />
Aspekte zu gehen. Im Fokus steht das Betrachten des Apfels als mehrschichtiges Objekt<br />
unterschiedlicher Projektionen und künstlerischer Darstellungen. Katrin Sperry<br />
→ ‹Der Apfel – Eine Einführung. (Immer und immer und immer wieder).›, ein Projekt von Paweł Freisler<br />
und Antje Majewski, bis 28.11. ↗ www.kunstmuseumthun.ch<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Antje Majewski · Apfelornament, <strong>2021</strong>, diverse Bioäpfel aus der Region, Masse variabel © ProLitteris<br />
Didier Rittener · Les pommiers ou indécente fôret, 2014–2016, Bleistift auf Papier (Claire Fontaine),<br />
180,8 x 390 cm, nach Andrea Mantegna, Hieronymus Bosch, Albrecht Dürer, Michelangelo, Peter Paul<br />
Rubens, Henri Rousseau u.a.; im Vordergrund: Donnez-vous la peine, <strong>2021</strong>, Installation mit 28 Offsetdrucken<br />
à 300 Exemplaren auf Paletten sowie 500 Blatt Verpackung. Fotos: Georg Rechsteiner<br />
BESPRECHUNGEN // THUN<br />
89
Su Hui-Yu — Weisse Jungfrauen und die Kraft des Theaters<br />
In der Kunsthalle Winterthur zeigt der taiwanesische Künstler<br />
Su Hui-Yu zwei filmische Arbeiten, die ein westliches Publikum<br />
in die Geschichte des chinesischen Theaters, in queere asiatische<br />
Revolutionen und die Abgründe der menschlichen Liebe<br />
eintauchen lassen.<br />
Winterthur — Im Sanzhi-Quartier in Taipeh steht ein kleines Museum, das Kinder und<br />
Erwachsene glücklich macht. Das Li Tien-Lu Handpuppenmuseum zeigt nicht nur<br />
Artefakte wie Puppen, Bühnenbilder und Libretti, sondern stellt auch eine voll funktionsfähige<br />
Bühne zur Verfügung, auf der die kleinen Besucherinnen und Besucher<br />
alte Stücke lustvoll neu interpretieren können. Da kann es vorkommen, dass eine<br />
ätherische Schönheit des alten Kaiserhofs auf Spiderman trifft. In solchen Momenten<br />
tut es dem Vergnügen des westlichen Besuchers keinen Abbruch, dass er kein Wort<br />
von dem versteht, was gesprochen wird, und auch nicht, dass er wie ein Analphabet<br />
keines der Zeichen entziffern kann, die den skizzierten Stücken zugrunde liegen.<br />
Ein ähnliches Vergnügen bietet sich momentan in der Kunsthalle Winterthur.<br />
Die äusserst präzise inszenierte filmische Theaterwelt, in die uns Su Hui-Yu (*1976,<br />
Taipeh) auf mehreren Bildschirmen in zwei Räumen eintauchen lässt, ist sowohl von<br />
den klassischen chinesischen Stücken seiner Heimat und der Avantgarde-Tradition<br />
Taiwans seit den 1970er-Jahren inspiriert als auch von einer globalen Bildsprache<br />
durchzogen, in der sich queere Ästhetik, Manga und Kung-Fu-Filme vermischen. Die<br />
Produktion, die der Künstler für die Performa-Biennale 2019 in New York entwickelte,<br />
findet nun in Winterthur zu einer musealen Form, die wieder einmal zeigt, dass das<br />
kleine Team um Kurator Oliver Kielmayer weit über seiner eigentlichen Gewichtsklasse<br />
boxt und gewinnt.<br />
Auch wenn man wenig über Taiwan, China und seine kulturelle Geschichte weiss,<br />
findet sich ein Zugang zu den beiden Werken ‹The White Waters› und ‹The Women’s<br />
Revenge›. ‹The White Waters› spielt mit der Ästhetik neuerer Kung-Fu-Filme wie<br />
‹Crouching Tiger, Hidden Dragon› von Ang Lee, die auch hier einem breiten Publikum<br />
bekannt sind. ‹The Women’s Revenge› knüpft an Motive an, wie sie Quentin Tarantino<br />
in den Westen brachte. Su Hui-Yu übersteigert diese Bildsprache präzise, bewusst<br />
und raffiniert und bringt sie so zurück in den Schoss des Theaters, das von<br />
der Überbetonung bestimmter Elemente, Überzeichnung wichtiger Momente und der<br />
Fallhöhe zwischen Pathos und Inhalt lebt. Das Puppentheater, wie es im Li Tien-Lu<br />
Museum gezeigt wird, bietet für die Transformation in das bewegte Bild eine Blaupause,<br />
die das Klassische mit den Möglichkeiten des Virtuellen verwebt. So wird die<br />
alte Legende von der weissen Prinzessin zu einer transkulturellen und zeitgenössischen<br />
Meditation über die Abgründe und Höhepunkte der Liebe. Damian Christinger<br />
→ ‹Su Hui-Yu›, Kunsthalle Winterthur, bis 14.11. ↗ www.kunsthallewinterthur.ch<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Su Hui-Yu · The White Waters, 2019, Ausstellungsansichten Kunsthalle Winterthur, <strong>2021</strong><br />
BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />
91
Maya Bringolf — Dystopische Symbiose<br />
In ihrer aktuellen Ausstellung ‹Light Up› entwirft Maya Bringolf<br />
postapokalyptische Szenarien und stellt mit verfremdeten Alltagsobjekten<br />
die unausweichlichen Fragen unserer Zeit: Fragen<br />
nach Kapitalismus, Warenkreisläufen und nach dem Einfluss<br />
des Menschen auf die Erde.<br />
Zürich — Verschmolzene Plastikstühle hängen von der Decke; perforierte Teppiche<br />
sind an den Wänden angebracht; verbrannte, mit Lüftungsrohren durchbohrte Bürostühle<br />
stehen im Raum. Unbehaglich ist der Anblick dieser Rohre, die durch das dichte<br />
Polster, die rigide Oberfläche der Stühle dringen, auf der einst ein Körper sass.<br />
Der arbeitende Körper, der sich der kapitalistischen Logik beugt, effizient und leistungsfähig<br />
zu sein hat, gewinn- und profitorientiert. Maya Bringolf (*1969, Schaffhausen)<br />
macht in ihrer aktuellen Ausstellung Abhängigkeiten und Machtstrukturen<br />
sichtbar, die unseren Alltag prägen und Objekten eingeschrieben sind. Man denke an<br />
den Bürostuhl, der so entworfen wurde, dass man möglichst lange auf ihm verweilen<br />
mag. Und um diesen Bürostuhl winden sich nun Rohre wie Gedärme, vereinen sich<br />
mit ihm in einer dystopische Symbiose. Gleichzeitig lässt Maya Bringolf dieses verwobene<br />
System kollabieren, indem sie die Stühle in einem verlassenen Steinbruch in<br />
Brand setzte. Das, was von ihnen übrig blieb, bearbeitete sie mit Epoxidharz. In diese<br />
postapokalyptischen Denkräume, welche die Künstlerin uns eröffnet, fügen sich die<br />
ebenfalls mit künstlichem Harz verfestigten Kleidungsstücke nahtlos ein, die wie ein<br />
antikes Relief aus den Wänden der Galerie Bromer ragen. Was sich einst weich um<br />
den Körper schmiegte, ist nun starr und dysfunktional. So bleibt auch der Körper abwesend,<br />
scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Eine Abwesenheit, die ihrerseits von<br />
den Teppichen verdeutlicht wird, deren grosse und kleine Löcher sie nach und nach<br />
zu zermürben drohen.<br />
Die Ausstellung ‹Light Up› hat einen gesellschaftskritischen Unterton, der kaum zu<br />
überhören ist. Maya Bringolf visualisiert mit ihren verfremdeten Objekten jene gesellschaftlichen,<br />
politischen oder wirtschaftlichen Glaubenssysteme, die unsere Gegenwart<br />
prägen. Ein Beispiel dafür ist das grossformatige Hängeobjekt ‹Skeleton›. Dieses<br />
besteht aus weissen Plastikstühlen, wobei die günstig hergestellten und weit verbreiteten<br />
Produkte auf globale Handelswege verweisen;auf die Warenkreisläufe, zu denen<br />
wir jeglichen Bezug verloren haben; auf den daraus resultierenden Einfluss des Menschen<br />
auf die Erde. Heute wiegt die menschengemachte Masse mehr als die Masse<br />
aller Lebensformen. Es handelt sich dabei um 1,1 Billionen Tonnen, wie eine Studie im<br />
Fachjournal ‹Nature› belegte. Auf dieses Dilemma unserer Zeit verweist Maya Bringolf<br />
und macht uns nachdenklich, ohne moralisierend zu sein. Giulia Bernardi<br />
→ ‹Maya Bringolf – Light Up›, Galerie Bromer, bis 6.11. ↗ www.galeriebromer.com<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Maya Bringolf · Skeleton, <strong>2021</strong>, geschmolzene Monoblockstühle, 300 x 105 x 85 cm, Courtesy Galerie<br />
Bromer. Foto: Serge Hasenböhler<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />
93
Fractured Spine — Kunst als Widerstand<br />
Wer nicht davon betroffen ist, kann sich kaum vorstellen, was<br />
staatliche Repression für das Leben bedeutet. Die Ausstellung<br />
‹Fractured Spine› thematisiert den Kampf um freie Meinungsäusserung,<br />
um Menschenrechte und deren Verletzung – und<br />
zeigt, wie Kunst zur Widerstandsform gegen Unterdrückung wird.<br />
Zürich — «Selbst wenn wir gefangen sind,haben wir beide Hände an deinem Kragen.»<br />
So lautet die Schlagzeile auf der Frontseite der handgeschriebenen Zeitung, welche<br />
die kurdische Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan zusammen mit Mitinsassinnen<br />
während ihrer Haft im Frauengefängnis in Mardin, Türkei, angefertigt hat. ‹Özgür<br />
Gündem – Zindan N°2› ist ein Akt des künstlerischen Protests und der Solidarität. Es<br />
ist eine Reaktion auf die von der türkischen Regierung angeordnete Schliessung der<br />
prokurdischen Zeitung Özgür Gündem im August 2016 und die anschliessende Inhaftierung<br />
vieler Journalistinnen und Redaktionsmitglieder. Die Schlagzeile adressiert<br />
den staatlichen Machtapparat, die Artikel der Gefängnisausgabe handeln von den<br />
Insassinnen, dem Druck, dem sie ausgesetzt sind, und den Rechtsverletzungen im<br />
Gefängnis. Im Geheimen angefertigt und rausgeschmuggelt, erzählt die Zeitung eine<br />
übergeordnete Geschichte kollektiver Kreativität und Entschlossenheit als Antwort<br />
auf Unterdrückung.<br />
Neben Zehra Doğan zeigt die Ausstellung ‹Fractured Spine› Werke von über einem<br />
Dutzend Künstlerinnen und Künstlern aus der Türkei sowie von Schweizer und internationalen<br />
Kunstschaffenden, darunter auch Hito Steyerl und !Mediengruppe Bitnik.<br />
Alle erzählen aus einer betroffenen oder solidarischen Perspektive von Formen des<br />
Widerstands gegen staatliche Zensur und Unterdrückung und schaffen Sichtbarkeit<br />
für Anliegen, die mit politischer Gewalt bekämpft werden. Der Fotograf Hüsamettin<br />
Bahçe etwa porträtiert in der Serie ‹Peace Mothers› Frauen der gleichnamigen Friedensinitiative,<br />
die 1999 von 15 kurdischen, türkischen und georgischen Müttern gegründet<br />
wurde. Mit gewaltfreien Mitteln fordern sie Frieden zwischen den verschiedenen<br />
ethnischen Gruppen, wofür sie wiederholt angeklagt und verurteilt wurden.<br />
Organisiert wird die Ausstellung vom Verein MigrArt, einer Initiative von geflüchteten<br />
Kunstschaffenden in Zürich. Ausstellungskurator Niştiman Erdede lebt seit 2008<br />
als politischer Migrant in der Schweiz. Politischer Aktivismus für Menschenrechte<br />
ist seit über zwanzig Jahren Teil seines Lebens. Die Zusammenstellung der Werke ist<br />
daher auch mehr als eine reine Konzeptauswahl. Hinter jeder künstlerischen Position<br />
stecken eine persönliche Beziehung und eine politische Verbundenheit zwischen<br />
dem Kurator und dem Kunstschaffenden. Die Ausstellung ‹Fractured Spine› an sich ist<br />
deshalb für Niştiman Erdede eine Form des politischen Widerstands. Sarah Merten<br />
→ ‹Fractured Spine – Widerstand durch Sichtbarkeit von Zensur in Journalismus und Kunst›, Photobastei<br />
2.0, Zürich, 28.10.–18.11. ↗ www.migrart.ch/fractured-spine<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Zehra Doğan · Özgür Gündem – Zindan N°2, 2016, Gefängnis Mardin, Kollektivarbeit zur Anprangerung<br />
der Schliessung der Zeitung Özgür Gündem im August 2016. Handgeschriebene Zeitung, Bleistift,<br />
Kugelschreiber, Filzstift, Farbe auf Packpapier, 55 x 39 cm. Foto: Jef Rabillon<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />
95
Wohin? Künstlerische Investigationen — Jenseits des Museums<br />
Es gibt Ausstellungen, in denen mehr Lese- als Sehkompetenz<br />
gefragt ist. Auch das Helmhaus geizt in der aktuellen Schau<br />
nicht mit Texten. Dennoch bieten die multimedial bespielten<br />
Räume ein immersives Erlebnis, indem sie drängende Fragen<br />
stellen und das Publikum zur Interaktion verleiten.<br />
Zürich — Was macht Freude? Was macht Angst? Und ab wann gilt etwas als Folter?<br />
Im Helmhaus greifen sieben Positionen mit installativen Arbeiten sozial- und umweltpolitische<br />
sowie juristische Themen auf, die zum Ausstellungstitel mit der Frage<br />
‹Wohin?› führen. Wohin führen uns rechtlich bindende Vorschriften wie das Nachrichtengesetz?<br />
Wohin gleiten wir infolge der Klimakrise ab? Und wo erleben wir trotz<br />
allem Glück? In der Kunst, meint ein interviewter Künstler in Maria Pomianskys Filmessay:<br />
«Everybody is jealous, because artists are busy with their favourite thing.»<br />
Weniger von Glück als von Leid handelt ‹Scheinwerfer an›, <strong>2021</strong>. Hier thematisiert<br />
das Kollektiv #BigDreams die von diversen Instanzen als Folter bezeichnete Verwahrung<br />
des Strafgefangenen Brian Keller, schweizweit bekannt unter dem Pseudonym<br />
Carlos. Inspiration zum Titel der Arbeit bot eine Korrespondenz: Das Generalsekretariat<br />
der Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich forderte das Kollektiv<br />
zum Schutz des Häftlings auf, die «Scheinwerfer auszuschalten». Einen Eindruck von<br />
der beklemmenden Enge, die den Lebensalltag von Brian prägt, vermitteln in der Ausstellung<br />
schmale Korridore. Sie führen zu einer Zelle, die mit ihren schaumstoffverkleideten<br />
Wänden an einen Verhörraum erinnert. Neben einem Stapel handgeschriebener<br />
Zettel von Brian ragt ein Mikrofon in den Raum. Dort hineinsprechend, können<br />
die Besuchenden dem isolierten Gefängnisinsassen eine Botschaft übermitteln.<br />
Eine aktive Rolle weist auch Nadia Leonhard dem Publikum zu: In ‹observe-observed›,<br />
2019,kann man einer performenden Person vorschreiben,wen sie im öffentlichen<br />
Raum stalken soll. Ein an die Wand projiziertes Video zeigt die Verfolgung in Echtzeit<br />
und macht Besucherinnen und Besucher zu Akteurinnen und Zeugen zugleich. Ethische<br />
und rechtliche Fragen über die Beschattung von Personen drängen sich auf.<br />
Während Leonhards Performance von ephemerer Natur ist, hinterlässt Anissa<br />
Nussbaumers bleibende Spuren auf der Haut: Sie sticht all jenen, die sich der eigenen<br />
Angst stellen wollen, ein Zeichen unter die Haut. Diejenigen, die sich lieber zur<br />
eigenen Angst bekennen, können sich auf einem Fan-Tisch mit käuflichen Fear-to-<br />
Go-Accessoires wie T-Shirts und Baseballmützen eindecken.<br />
Mit der aktuellen Schau lässt das Helmhaus Kunst und Alltag miteinander verschmelzen.<br />
Hier will Kunst nicht schöner Schein sein, sondern Zeigefinger, Fragezeichen<br />
und Diskussionsplattform. Indem die gezeigten Positionen buchstäblich den<br />
musealen Rahmen sprengen, eröffnen sie einen politischen Diskurs. Tiziana Bonetti<br />
→ ‹Wohin? Künstlerische Investigationen›, Helmhaus, bis 14.11. ↗ www.stadt-zuerich.ch/helmhaus<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
#BigDreams · Scheinwerfer an, <strong>2021</strong>, Mixed Media, Ausstellungsansicht Helmhaus Zürich.<br />
Foto: Zoe Tempest<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />
97
Chris Bünter & Tashi Brauen — Zusammenarbeit in drei Akten<br />
Infolge des Lockdowns entstand eine überraschende Zusammenarbeit<br />
von Chris Bünter und Tashi Brauen. In ihrer Adaption<br />
des Cadavre-Exquis-Verfahrens dienten DU-Magazine als<br />
Grundlage für das kollaborative Pingpong, das zu äusserst vielfältigen<br />
Kombinationen aus Collage und Monotypien führte.<br />
Zürich — Wo in Basel der Fluss Wiese, Wohnblöcke und Schienenstränge von Hafenanlagen<br />
trennt, steht im Niemandsland ein unscheinbares Häuschen. Es ist an diesen<br />
dunklen Oktobertagen nicht zu übersehen, leuchtet es doch von innen heraus<br />
gleich einer Laterne. Die komplexen Collagen aus bedruckten Blättern an den Scheiben<br />
wirken als Bildträger und schirmen den Ausstellungsraum des Artachment Art<br />
Space, welchen das ehemalige Zollhäuschen beherbergt, zugleich ab.<br />
‹cadavre DU, 2. Akt› von Chris Bünter (*1961) und Tashi Brauen (*1980) ist der<br />
zweite Teil der Ausstellungsreihe, die aus ihrer Zusammenarbeit hervorgegangen ist.<br />
Diese wurzelt im Lockdown, als Brauen in seinem Zürcher Atelier auf das vorgefundene<br />
Material zurückgeworfen war: alte DU-Ausgaben, mit denen er experimentierte<br />
und einfache «Klatschbilder» gestaltete. Die aufgefalteten Blätter erinnerten entfernt<br />
an Rorschachtest-Bilder und animierten den besuchenden Bünter, Arbeiten<br />
mitzunehmen und daran weiterzuarbeiten. Bünter nutzte dabei nur Grundformen,<br />
die er ausschnitt und umgekehrt einklebte – im reich bebilderten Magazin eine geschickte<br />
Strategie. Sie sprechen von einer Interpretation des Cadavre-Exquis-Verfahrens,<br />
einer Technik des Surrealismus, wo durch Kollaboration gemeinsame Werke<br />
entstanden – am bekanntesten ist das gefaltete Blatt, auf dem der jeweils verborgene<br />
Teil einer Zeichnung blind ergänzt wird. So verbinden sich mit Brauen, der eher<br />
experimentell-kreativ vorgeht, und Bünter, der von diskursiven Ansätzen ausgeht,<br />
zugleich zwei ganz unterschiedliche Praxen.<br />
Die Präsentation der komplexen Blätter wird immer auch in ihrer räumlichen Anordnung<br />
durchdacht: Im 2. Akt in Basel dienen die Fenster als Membran zwischen<br />
innen und aussen, wobei die «Rückseite» innen sichtbar wird. Die ursprünglichen<br />
Doppelbogen sind dabei weitgehend aufgetrennt, was im 1. Akt im Kunstraum Dreiviertel<br />
in Bern noch anders war. Im Ladenlokal mit grosser Scheibe gegen die Strasse<br />
wurden die Doppelblätter als Fries gehängt, mit der «Rückseite» nach aussen. Zur<br />
Reflexion über Präsentationsformen gehört auch, dass pro Ort 20 signierte Editionen<br />
der Serie publiziert werden, am Ende 60, wobei 15 davon eine Originalarbeit beiliegt.<br />
Der 3. Akt wird im <strong>November</strong> im Last Tango in Zürich in der Gruppenschau ‹Put-tobed›<br />
mit Michael Günzburger, Kong Chun Hei, Clare Kenny, Valentina Pini und Sabine<br />
Schlatter zu sehen sein. Diese wird sich um die Erweiterung des drucktechnischen<br />
Experiments von Collagen, Zeichnung und Skulptur drehen. Adrian Dürrwang<br />
→ ‹Put-to-bed›, Gruppenausstellung, Last Tango, 5.11.–18.12. ↗ www.lasttango.info<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Chris Bünter & Tashi Brauen · The Clock, <strong>2021</strong>, Monotypie und Collage, 30,5 x 50,7 cm, aus: cadavre DU,<br />
1. Akt, Kunstraum Dreiviertel<br />
Chris Bünter & Tashi Brauen · o.T. 2 (verso), <strong>2021</strong>, Monotypie und Collage, 33 x 44,9 cm, aus: cadavre DU,<br />
1. Akt, Kunstraum Dreiviertel<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />
99
Greg Parma Smith — Emblematischer Realismus<br />
Chuzpe, ein smartes Gespür fürs Danebentreten,um drin zu sein<br />
im Betrieb und trotzdem das eigene Ding zu machen, gehört zu<br />
den vornehmsten Gaben Kunstschaffender. Der US-amerikanische<br />
Bildermacher Greg Parma Smith hat diese Tugend kultiviert.<br />
Ein Augenschein in der Galerie Francesca Pia.<br />
Zürich — Hyperrealistische Stillleben mit Fruchtschüsseln und Fanta-Dosen aufgetischt<br />
vor Abendhimmelkulissen, gleitenden Grossvögeln wie Geier, Albatross, Flamingo,<br />
Pelikan: Mit diesen detailverliebt in einem langen und mühsamen Arbeitsprozess<br />
von Ölfarbe deckend auf Leinwand hergestellten Motiven ist der in New York<br />
lebende, 1983 geborene US-amerikanische Maler Greg Parma Smith 2017 mit einer<br />
ersten Ausstellung in der Zürcher Galerie Francesca Pia und dem Genfer MAMCO auf<br />
einen Schlag in der Schweiz bekannt geworden.<br />
Betreten wir die Galerie heute wieder, so meinen wir, den Künstler kaum wiederzuerkennen.<br />
Dennoch ist er sich in zweierlei Hinsicht treu geblieben: in der opaken,<br />
auf illusionistische Figuration setzenden Feinmalerei in Öl und in seinen auf den<br />
ersten Blick auf Mainstream zielenden Motiven. Sie könnten direkt aus einem Kinderbuch<br />
stammen: Sonne, Mond, Fische, Schmetterlinge und Kleingetier bevölkern<br />
seine vergleichsweise kleinen Leinwände. Neun Arbeiten werden in den zwei Erdgeschosssälen<br />
der Galerie im Löwenbräukunst-Areal gezeigt.<br />
Die Brechung des Realismus setzt nun in der Figur an. Ein American Pitbull wird<br />
in ‹Transmundane Guardian›, <strong>2021</strong>, zur Groteske aus der gotischen Buchmalerei,<br />
der Mond, die Sterne werden zum heraldischen Emblem, an dem plastische Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Malerei erprobt werden. Ein schönes Beispiel gibt das<br />
scheinbar harmlose Ölbild ‹Banner Ducks Manifesting as Inter-Spatial Membrane›<br />
ab: Zwei Gänse futtern vor einem flächig braun getönten Hintergrund, wobei der Illusionismus<br />
gemalter Gänse durch deren bandartige Hälse in Pink empfindlich gestört<br />
wird. Ebenso unbequem sitzen im quadratischen Bildraum die sechzehn regelmässig<br />
seriell aufgesetzten türkisfarbenen Mini-Pyramiden – ein ernstes Spiel mit dem<br />
uralten Thema der Malerei von Figur und Grund. Smith dekliniert es in grossartiger<br />
Weise durch, wie in der Dreierserie von Alraunen, ‹Universal Flower in Situated Mineral<br />
Firmament›. Der gemalte monumentale Rahmen und der erhabene Bildgrund<br />
springen plastisch, reliefartig hervor, spielen eine ebenso grosse Rolle wie die Motive<br />
– Schnecken, Insekten, Larven, die sich in das Material hineinzukerben scheinen.<br />
Hat sich auch unser Blick da hineingefressen, können wir nicht wieder davon ablassen.<br />
Greg Parma Smith gibt unseren Augen neues Futter. Vorsicht, das kann süchtig<br />
machen. Ein Rat: Nichts wie hin! Max Glauner<br />
→ ‹Greg Parma Smith – Gems in the Temple›, Galerie Francesca Pia, bis 6.11.<br />
↗ www.francescapia.com<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Greg Parma Smith · Banner Ducks Manifesting as Inter-Spatial Membrane, <strong>2021</strong>, Öl auf Leinwand,<br />
132,1 x 132,1 cm<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101
Korakrit Arunanondchai — Stimmen aus dem Off<br />
Die dreiteilige Ausstellung von Korakrit Arunanondchai im<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst ist sanft und disruptiv<br />
zugleich. Die raumgreifenden Videoarbeiten des thailändischen<br />
Künstlers kreisen um einseitig verteilte Machtverhältnisse und<br />
vielstimmige Erzählungen, die oft ungehört bleiben.<br />
Zürich — Wir hören Klänge, die mal laut, mal sanft und sphärisch sind; rumorende<br />
Geräusche, als ob sie tief unter der Erde lägen. Sie nehmen unsere Sinne ein, während<br />
wir im mittleren von drei Ausstellungsräumen stehen. Er ist mit rotem Teppich<br />
ausgelegt, seine Wände sind tapeziert, mit feuerartigen Mustern versehen, mit Silhouetten<br />
in roten und gelben Farben, deren Arme in die Luft ragen. Vielleicht ist es<br />
das Ende, vielleicht aber auch der Anfang. In diese Installation dringen die Geräuschkulissen<br />
aus dem linken und dem rechten Raum ein; und je nachdem, in welche Richtung<br />
wir gehen, treten wir in feuchte Erde oder tauchen in blaues Licht.<br />
In ‹Songs for dying› und ‹Songs for living›, den dort zu findenden Videoarbeiten,<br />
kreiert Korakrit Arunanondchai (*1986, Bangkok) ein vielstimmiges Narrativ. Mal lädt<br />
er seine Aufnahmen mit fiktionalen, spirituell anmutenden Elementen auf, mal verwendet<br />
er dokumentarisches Material. Dabei gehen persönliche Erlebnisse nahtlos<br />
in gesellschaftspolitische Ereignisse über, stehen sie doch in wechselseitiger Beziehung<br />
zueinander. In ‹Songs for dying› etwa thematisiert er den Tod seines Grossvaters,<br />
mit dem er die letzten Augenblicke am Sterbebett verbrachte. Hände halten<br />
sich auf weissen Laken; danach folgen Proteste in Thailand gegen Militärherrschaft<br />
und Monarchie. Aktivistinnen und Demonstranten werden von gewaltigen Wasserstrahlen<br />
verdrängt, um in einer nächsten Szene ein Lichtmeer mit ihren Smartphones<br />
zu bilden. Hoffnung und Resignation fliessen ineinander, gesellschaftliche Erfahrungen<br />
schreiben sich in einzelne Körper ein; in Körper, die mit Gefühlen gefüllt sind,<br />
die der Vergangenheit angehören, in der Gegenwart aber fortbestehen. Dabei wird<br />
auf historische und koloniale Traumata verwiesen und gefragt, ob diese erinnert und<br />
anerkannt werden. So wird etwa das Massaker auf der südkoreanischen Insel Jeju<br />
thematisiert, dessen Aufarbeitung über Jahrzehnte der staatlichen Zensur unterlag.<br />
Lassen wir die gesehenen Szenen Revue passieren, so können wir uns fragen: Wie<br />
wird Unrecht in der Schweiz aufgearbeitet? Kolonialismus? Die Geschichte migrantischer<br />
Familien? Welche Rolle sprechen wir Erinnerungskultur, Trauer, Wut oder der<br />
damit verbundenen Sorgearbeit zu, die mit westlichem Pragmatismus unvereinbar<br />
scheint? Korakrit Arunanondchai reiht eine Fülle von Themen aneinander, wodurch<br />
sich ein Gedankenraum nach dem anderen öffnet, der vielstimmig und assoziativ ist<br />
und sich eindimensionalen Interpretationen entzieht. Giulia Bernardi<br />
→ ‹Korakrit Arunanondchai – Songs for dying / Songs for living›, Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />
bis 9.1. ↗ www.migrosmuseum.ch<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Korakrit Arunanondchai · Songs for dying, <strong>2021</strong>, Videostills, Courtesy Bangkok CityCity Gallery, Carlos/<br />
Ishikawa, London, Clearing, New York/Brussels, Kukje Gallery, South Korea<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103
Menschen. In Stein gemeisselt — Stelen aus der Jungsteinzeit<br />
Zugegeben, mit der etwa 30’000 Jahre alten Venus von Willendorf<br />
kommen die vierzig im Landesmuseum gezeigten Stelen<br />
nicht mit. Aber sie sind teilweise älter als die ägyptischen Pyramiden<br />
und einiges älter als die griechischen Kouroi. Es handelt<br />
sich um die frühesten Denkmäler Europas.<br />
Zürich — Vor 6000 Jahren begannen Menschen Stelen, grosse bearbeitete Steine,<br />
aufzustellen. Das geschah nicht aus «heiterem Himmel». Die mit der neolithischen<br />
Revolution einhergehenden gravierenden Veränderungen waren die Ursache. Eine<br />
neue Gesellschaft mit neuen Hierarchien, neuen Machtverhältnissen und auch –<br />
über die Stelen – neuen Kommunikationsmodellen entstand. Ähnlich einschneidend<br />
wie die Erfindung des Buchdrucks oder die heutige Digitalisierung müsse man sich<br />
das vorstellen, sagt das Kuratorenteam. Mit den Stelen wurde eine Ideologie, ein<br />
«sinngebender Horizont» vermittelt. Die Menschen begannen, sesshaft zu werden,<br />
sie betrieben Ackerbau, Viehzucht und Vorratshaltung, das Rad und der Pflug wurden<br />
erfunden. Das Leben war hierarchischer als vorher strukturiert und diejenigen, welche<br />
die Macht innehatten, waren bestrebt, diese zu sichern und deutlich zu verkünden.<br />
Mächtige Verstorbene wurden in Stein gehauen, sie lebten weiter in überdimensionierten<br />
Ahnengestalten, und vor ihrer versteinerten Präsenz fanden festliche und<br />
rituelle Versammlungen statt. Auf ihren Bäuchen aus Muschelkalk, Sandstein oder<br />
Schiefer wurde wie auf einer Art menschlicher Litfasssäule verkündet, wer jemand<br />
ist und wer das Terrain beherrscht. Eine Person wird mit einem «Stab zum Regieren»<br />
oder mit den neuen prestigeträchtigen Pflügen und Wagen vorgestellt, oder sie ist<br />
eingekleidet in die mit den neu erfundenen Webstühlen gewebten Stoffe.<br />
Allerdings ging das Sesshaftwerden mit letztlich mehr Nach- als Vorteilen einher,<br />
schreibt Yuval Noah Harari, der die landwirtschaftliche Revolution «den grössten Betrug<br />
der Geschichte» nennt. Unter anderem deshalb, weil die Gewalt zunahm, denn<br />
es gab nun etwas zu verteidigen beziehungsweise zu erkämpfen. Zunehmend war<br />
man in der Lage, vor allem aus Kupfer nicht nur Werkzeuge und Schmuck, sondern<br />
auch Waffen herzustellen, und diese sind auf vielen Stelen dargestellt. Sie dienten<br />
nicht nur dem Kampf, sondern wurden auch als Statussymbole genutzt. Die einst<br />
wohl knallig bemalten Stelen weisen je nach Region spezifische Eigenarten auf. Ab<br />
etwa 2200 v. Ch., mit Beginn der Bronzezeit, war die Ära der anthropomorphen Stelen<br />
vorbei, nun wird die Macht der Sonne und der Gestirne verkündet. Erst in der<br />
Eisenzeit gibt es wieder grossformatige Menschendarstellungen. Das «Gipfeltreffen<br />
der Jungsteinzeit» ist unbedingt sehenswert! Kuratiert von Luca Tori und Jacqueline<br />
Perifanakis. Mit Katalog. Brita Polzer<br />
→ ‹Menschen. In Stein gemeisselt›, Landesmuseum, bis 16.1. ↗ www.landesmuseum.ch<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Weibliche Stele mit U-förmigem Gesicht, Brüsten und Armen, Sandstein, 3000–2000 v. Chr. Italien,<br />
Toskana, Fivizzano, Courtesy Museo delle Statue Stele Lunigianesi. Foto: Angelo Ghiretti<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105
NOTIERT // GOLDENE NEWS<br />
artlist.net — Gold bei Best of Swiss Web <strong>2021</strong><br />
Zürich — Die Prämierung im Rahmen von ‹Best<br />
of Swiss Web› gilt als Oscar für Webprojekte in<br />
der Schweiz. Jedes Jahr werden dafür herausragende<br />
digitale Projekte in unterschiedlichen<br />
Kategorien juriert. Im Frühjahr wurde die Web<br />
App artlist.net von <strong>Kunstbulletin</strong> für den Preis<br />
nominiert, zusammen mit zwölf weiteren Websites<br />
und Applikationen von grossen Unternehmen<br />
wie Flughafen Zürich, Migros, VBZ, Swisscom,<br />
CSS, Zalando etc. Und – Jubel herrscht!<br />
artlist.net wurde im Bereich ‹Creation› mit Gold<br />
prämiert. Das grenzt an ein Wunder. artlist.net<br />
ist ein Low-Cost-Projekt und die einzige App im<br />
nichtkommerziellen Kunstbereich, die ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
artlist.net ist eine Progressive Web App (PWA),<br />
die direkt über den Browser angesteuert und<br />
mit einem Icon auf dem eigenen Smartphone<br />
verankert wird – ohne Umweg über den App-<br />
Store. Die App dient als informatives, intuitives<br />
und inspiratives Navigationsinstrument durchs<br />
aktuelle Kunstgeschehen. Sie listet Ausstellungen<br />
und Kunst im öffentlichen Raum und<br />
verknüpft die Daten mit einer mobilen Karte.<br />
Ein Bilder-Stream lädt zudem zur visuellen<br />
Entdeckungsreise ein. Die Jury würdigt die App<br />
artlist.net wie folgt:<br />
«In Zeiten geschlossener Galerien und Museen<br />
verschafft artlist.net einen Überblick über die<br />
internationale Kunstszene. Alles Wissenswerte<br />
zu Ausstellungen und Events in Museen und<br />
Galerien sowie die Empfehlungen von <strong>Kunstbulletin</strong><br />
sind enthalten. Mit Zugang über einen<br />
Kalender und eine interaktive Karte lädt ein<br />
Art-Stream zum Entdecken von Werken und<br />
Künstlern ein. Die als Progressive Web App<br />
konzipierte Website überzeugt grafisch und inhaltlich<br />
und rückt die Kunstszene in den Fokus<br />
der breiten Öffentlichkeit.»<br />
Wer artlist.net auf dem eigenen Smartphone<br />
verankert, ist ab sofort gut gerüstet für Ausstellungstouren<br />
in der näheren und weiteren<br />
Umgebung. Die Ausstellungsdaten und Bilder<br />
werden von den Institutionen laufend aktualisiert.<br />
Auch die Informationen zu den Kunstwerken<br />
im Aussenraum stammen aus zuverlässigen<br />
Quellen. Zuständig dafür sind öffentliche<br />
Partner wie die Städte Baden, Basel, Genf,<br />
Lausanne, St. Gallen, Uster, Winterthur, Zug,<br />
Zürich, die Kantone Basel-Stadt, Waadt sowie<br />
grössere Förderstellen für Kunst im öffentlichen<br />
Raum wie die Schweizer Post, die ETH<br />
Zürich, Raiffeisen Schweiz u.a.<br />
Der Dank für den Goldpokal geht an Hinderling &<br />
Volkart (neu: Dept), die unser Anliegen ebenso<br />
hochprofessionell wie engagiert aufgenommen<br />
und umgesetzt haben. Realisiert wurde das<br />
Projekt in erster Linie durch Gérald Marolf und<br />
Till Ramstein (Konzept und Projektleitung),<br />
Leander Herzog (Programmierung), Nora Gailer<br />
(Grafik), Sophie Murbach (Projektmanagement)<br />
sowie Gerold Ritter (der bewährte IT-Spezialist<br />
von <strong>Kunstbulletin</strong>). Wir danken allen Beteiligten<br />
sowie den Stiftungen und Sponsoren, die uns<br />
die Mittel vertrauensvoll bereitgestellt haben.<br />
Und wir danken allen öffentlichen und privaten<br />
Partnern, welche die Informationen zu ihren<br />
Werken im öffentlichen Raum über artlist.net<br />
einem breiten Publikum zugänglich machen.<br />
Der Preis kommt unerwartet – wir wussten<br />
nicht einmal, dass es ihn gibt – doch fürs ganze<br />
<strong>Kunstbulletin</strong>-Team gilt: Kunst ist Verausgabung<br />
und wir haben alles gegeben!<br />
Best of Swiss Web Preisverleihung, <strong>2021</strong>,<br />
Claudia Jolles, Deborah Keller, Claudia Steffens,<br />
Leander Herzog, Till Ramstein und Gerold<br />
Ritter (jeweils von l.n.r.) mit der goldenen Boje<br />
↗ www.artlog.net/de/video/bosw<br />
↗ www.artlist.net<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
KUNSTRÄUME<br />
Neues Kunstmuseum Olten<br />
Olten — Die Idee für einen Neubau des Kunstmuseums<br />
Olten hat eine lange Geschichte und<br />
wurde vor sieben Jahren zwischenzeitlich gar<br />
von der Diskussion um eine Schliessung des<br />
Hauses wegen städtischer Sparpläne übertönt.<br />
Umso erfreulicher ist es, dass Ende August<br />
das Siegerprojekt für das neue Kunstmuseum<br />
präsentiert werden konnte: Die ARGE Buchner<br />
Bründler Architekten AG, Basel, Proplaning AG,<br />
Basel, und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten,<br />
Zürich, haben den Wettbewerb, an dem<br />
14 Teams beteiligt waren, mit ihrem Projekt<br />
‹Vedo dove devo› (Ich sehe, wo ich muss) gewonnen.<br />
Es zeugt laut Jury von einem respektvollen<br />
Umgang mit der historischen Substanz der<br />
betroffenen Bauten im Stadtkern von Olten:<br />
Neu wird das Kunstmuseum an der Kirchgasse<br />
10 untergebracht und mit einem Anbau ergänzt,<br />
während die sanierungsbedürftige Liegenschaft<br />
an der Kirchgasse 8, die das Museum aktuell<br />
beherbergt, zum Wohn- und Geschäftshaus<br />
umgebaut wird. ‹Vedo dove devo› schaffe «einen<br />
atmosphärisch stimmigen Ort, der den Besuch<br />
des Kunstmuseums Olten auch architektonisch<br />
zu einem unvergesslichen Erlebnis werden<br />
lässt». Bereits jetzt im neuen Gewand präsentiert<br />
sich die Website des Kunstmuseums.<br />
Lozzimuseum<br />
Wald — Wird der Mensch eines Tages zu alt<br />
zum Spielen? Oder wird er alt, weil er zu Spielen<br />
aufhört? Entlang dieser Fragen ist seit Anfang<br />
August im Keller der denkmalgeschützten<br />
Villa Flora in Wald das ‹Lozzimuseum› geöffnet.<br />
Yvan ‹Lozzi› Pestalozzi (*1937, Glarus) setzt der<br />
streng strukturierten Welt der Erwachsenen die<br />
grenzenlose Fabulierlust von Kindern entgegen.<br />
Er tut dies nicht mit Worten, sondern mit<br />
ebenso filigranen wie fantasievollen ‹Kinetischen<br />
Plastiken› aus Draht. Die kleinen, oft<br />
nach Wortspielen betitelten Werke entstehen<br />
im Gegensatz zu seinen präzise geplanten<br />
Skulpturen für den Aussenraum ohne Skizzen;<br />
die Objekte wachsen organisch aus den ersten<br />
Drahtbögen. So auch das ‹Geisterschloss›, eine<br />
wunderbar verschlungene Chügelibahn von<br />
2012, an der man sich kaum sattsehen kann,<br />
weil immer irgendwo ein Chügeli unterwegs<br />
ist. Statisch ist hingegen der ‹Dompteur II› von<br />
2017, der versucht, eine Schnecke zum Sprung<br />
durch den Ring zu bewegen – eine Hommage an<br />
alle ständig überforderten Menschen. Die weiss<br />
gestrichenen Räume bilden mit ihren hellen<br />
Tonplatten und den dunklen Wasserleitungen<br />
die Bühne für die selbst kuratierte, etwas dicht<br />
bestückte Schau. Modelle und Texte mit QR-<br />
Codes zu Kurzfilmen runden den Einblick in das<br />
Schaffen des gelernten Möbelschreiners ab. TS<br />
Neues Kunstmuseum Olten, Rendering, Buchner<br />
Bründler Architekten AG, Proplaning AG,<br />
Robin Winogrond Landschaftsarchitekten<br />
↗ www.kunstmuseumolten.ch<br />
Lozzimuseum, Aussenansicht<br />
→ Lozzimuseum; Museum von Yvan ‹Lozzi›<br />
Pestalozzi, Wald ZH<br />
↗ www.lozzimuseum.ch<br />
NOTIERT // GOLDENE NEWS / KUNSTRÄUME 107
L’Appartement — Espace Images Vevey<br />
Vevey — Das biennale Fotografie-Festival<br />
‹Images Vevey› hat im September mit<br />
‹L’Appartement› einen neuen, permanenten<br />
Ausstellungsraum eröffnet. Er befindet sich<br />
im 2. Obergeschoss der Bahnhofs-Haupthalle<br />
von Vevey, in den ehemaligen Wohnungen der<br />
Eisenbahner – daher der Name. Rund 15 Ausstellungen<br />
und Projekte zeitgenössischer<br />
Fotografie sollen jährlich gezeigt werden. Sie<br />
sind kostenlos und jeweils von Mittwoch bis<br />
Sonntag zugänglich. Dabei sind die Räume von<br />
L’Appartement verschiedenen Ausstellungsformaten<br />
zugeordnet: In den ‹Chambres› werden<br />
monografische Ausstellungen gezeigt, im ‹Salon›<br />
wird jeweils ein Künstlerbuch präsentiert<br />
und im ‹Cinema› eine Videoprojektion. Weitere<br />
Räumlichkeiten sind für eine Bibliothek, für<br />
Ausstellungen für Kinder und für die Vernissagen<br />
reserviert. Die erste Ausstellung, die noch<br />
bis Ende <strong>November</strong> läuft, ist dem Schweizer<br />
Nicolas Polli (*1989) gewidmet, der während<br />
des Lockdowns 2020 eigenwillige Stilleben aus<br />
Alltagsobjekten fotografierte. Parallel werden<br />
ein Video der Französin Marie Noury und ein<br />
Buch des Ungarn Peter Puklus vorgestellt.<br />
Galerie Soon<br />
Zürich — Die Galerie Soon, die bis 2020 ein<br />
festes Standbein in Bern hatte und daneben<br />
hauptsächlich mit Pop-up-Ausstellungen in<br />
Erscheinung tritt, hat in Zürich im Gebäude<br />
der Photobastei einen permanenten Ableger<br />
eröffnet. Dabei verfolgt die Galerie ein gemeinschaftliches<br />
Modell, indem sie die knapp<br />
400 Quadratmeter grossen Räumlichkeiten im<br />
Wechsel mit der Stiftung Kunst Jetzt und dem<br />
kuratierten Teil der Photobastei bespielt. Soon<br />
selber wird rund vier bis sechs Ausstellungen<br />
pro Jahr bestreiten. Das Programm ist auf aufstrebende<br />
Positionen fokussiert und die beiden<br />
jungen Galeristen legen Wert darauf, ihre<br />
Ausstellungen einem breiten Publikum zugänglich<br />
zu machen. Ein Barbetrieb und vielfältige<br />
Events sollen dabei helfen. Die kommende<br />
Schau ab Mitte <strong>November</strong> widmet sich einer<br />
«Zusammenkunft» von sieben Kunstschaffenden<br />
aus Hamburg, die alle an der dortigen<br />
Kunstschule studiert haben.<br />
Galerie Soon, Aussenansicht<br />
↗ www.galerie-soon.ch<br />
Hauser & Wirth — Bahnhofstrasse<br />
Blick in die Bahnhofshalle Vevey mit<br />
L’Appartement (unter der Kuppel)<br />
→ Session 1, bis 28.11.<br />
↗ www.images.ch<br />
Zürich — Nachdem Hauser & Wirth vor zwei<br />
Jahren seinen Verlagshauptsitz an die Rämistrasse<br />
verlegt hat (→ KB 7–8/2019, S. 118),<br />
wurde Mitte September nun ebenfalls in der<br />
Nähe des «neuen» Kunsthauses und unmittelbar<br />
am See ein weiterer Galerieraum eröffnet.<br />
Im Erdgeschoss des Gebäudes an der Bahnhofstrasse<br />
1 gingen bis vor Kurzem noch Pelze<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
über den Ladentisch. Nun hat das Zürcher Büro<br />
Schmidlin Architekten, das auch das Muzeum<br />
Susch oder die Stalla Madulain baulich verantwortete,<br />
daraus einen Galerieraum gemacht,<br />
der sich mit einer grossen Fensterfront zur<br />
Strasse und zum See hin öffnet. Die neue Lokalität<br />
wurde mit einer Ausstellung zu Hans Arp<br />
eröffnet und ergänzt Hauser & Wirths Räume<br />
im Löwenbräu, in Gstaad, in St. Moritz, aber<br />
auch in New York, Hongkong oder Los Angeles.<br />
«Ziel ist es, an jedem Ort starke, wohlproportionierte<br />
Räume zu schaffen, die die ausgestellte<br />
Kunst in den Mittelpunkt des Erlebnisses stellen»,<br />
heisst es in der Medienmitteilung.<br />
die ‹Regionale 22› nun Werke von insgesamt<br />
155 Kunstschaffenden, die von 31 Kuratorinnen<br />
und Kuratoren ausgewählt wurden. Insgesamt<br />
waren 625 Bewerbungen eingegangen. Die<br />
Kuratorinnen der beteiligten Häuser sowie die<br />
eingeladenen Gastkuratoren haben für diese<br />
Ausgabe erneut spannende und experimentelle<br />
thematische Schwerpunkte gesetzt. Auffallend<br />
viele Ausstellungskonzepte betonen das<br />
imaginative Potenzial von Kunst, gesellschaftliche<br />
Zustände nicht nur zu hinterfragen und<br />
Konstruktionen von Wirklichkeit offenzulegen,<br />
sondern neu zu denken und Vorstellungen<br />
davon zu vermitteln, wie unsere gegenwärtige<br />
Welt sein könnte.<br />
Hauser & Wirth Bahnhofstrasse, Visualisierung<br />
Schmidlin Architekten (Bilder: Nightnurse<br />
Images) © ProLitteris, Stiftung Arp e.V.<br />
→ ‹Arp – Art is a Fruit›, bis 20.11.<br />
↗ www.hauserwirth.com<br />
GROSSANLÄSSE<br />
Regionale 22<br />
Basel/Elsass/Südbaden — Die Regionale<br />
ist eine der wichtigsten Plattformen für das<br />
Kunstschaffen im trinationalen Raum um<br />
Basel mit jährlich über 20’000 Besucherinnen<br />
und Besuchern. 19 Institutionen aus der<br />
Nordwestschweiz, aus Südbaden und dem<br />
Elsass präsentieren auch <strong>2021</strong> eine medial und<br />
inhaltlich breite Auswahl lokaler Kunstproduktion.<br />
Konnte die Regionale im letzten Jahr<br />
aufgrund der Corona-Pandemie nicht zeitgleich<br />
in den drei Ländern stattfinden, versammelt<br />
Regionale 21 – Expanded Video Works, 2020,<br />
Ausstellungsansicht HEK (Haus der Elektronischen<br />
Künste). Foto: Franz Wamhof<br />
→ Eröffnungstage: 25.11.–4.12., mit Shuttle-<br />
Bustouren; Ausstellungen bis 9.1.<br />
↗ www.regionale.org<br />
Geneva International Film Festival<br />
Genf — Das 1995 gegründete Geneva International<br />
Film Festival GIFF ist eines der ersten<br />
weltweit, die das Fernsehen in sein Programm<br />
integrierte. Auch nahm es eine Vorreiterrolle<br />
ein, als es eine Wettbewerbssektion für ‹Immersive<br />
Works› kreierte. Bei der diesjährigen<br />
27. Ausgabe macht beispielsweise eine neue<br />
interaktive Installation der Pariser VR-Experten<br />
Pierre Zandrowicz & Ferdinand Dervieux die sogenannte<br />
Öko-Angst hautnah erfahrbar. Zudem<br />
wird die mystische VR-Installation ‹Sacred Hill›,<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 109
2019, von Ali Eslami, Klasien van de Zandschulp<br />
& Mamali Shafahi gezeigt. Ein Highlight<br />
dürfte auch die Performance des Chansonniers<br />
Stephan Eicher werden, der an zwei Abenden<br />
eine klangvolle Hommage an nie gedrehte<br />
Filmszenen aufführt. Der Geneva Digital Market<br />
GDM widmet sich mit Vorträgen, Keynotes und<br />
Pitchings der Innovation und dem Kompetenztransfer<br />
zwischen den verschiedenen Bereichen<br />
der audiovisuellen Industrie.<br />
Archivio Conz · Sonderpräsentation,<br />
Art Cologne 2019. Foto: Koelnmesse<br />
→ 17.–21.11. ↗ www.artcologne.de<br />
Artissima<br />
Ali Eslami · Klasien van de Zandschulp & Mamali<br />
Shafahi, Sacred Hill, 2019, VR-Installation<br />
→ 5.–14.11.<br />
↗ www.giff.ch<br />
Art Cologne<br />
Köln — Nach mehrmaliger Verschiebung ist die<br />
54. Art Cologne, die im April 2020 hätte stattfinden<br />
sollen, für <strong>November</strong> terminiert. Rund<br />
150 Galerien, mehrheitlich aus Deutschland<br />
und Europa, präsentieren Kunst aller Sparten.<br />
Aus der Schweiz sind unter anderem Häusler<br />
Contemporary, Lange + Pult und von Vertes<br />
vertreten. Eine Besonderheit der Messe ist der<br />
Sektor ‹Collaborations›, bei dem Kooperationen<br />
von Galerien und/oder Kunstschaffenden<br />
vorgestellt werden. Die Kategorie ‹Neumarkt›<br />
bietet eine Plattform für Galerien, die weniger<br />
als zehn Jahre im Geschäft sind, und im<br />
geförderten Sektor ‹New Positions› erhalten<br />
20 jüngere Künstlerinnen und Künstler eine<br />
Ausstellungsfläche direkt angrenzend an die<br />
Stände ihrer Galerien. Hier ist dieses Jahr bei<br />
Nagel Draxler auch der Zürcher Künstler Pedro<br />
Wirz (*1981) zu finden.<br />
Turin — Die Artissima fand letztes Jahr in<br />
einem sogenannten Unplugged-Format statt:<br />
Online wurde die Plattform Artissima XYZ lanciert,<br />
während Werke der zugelassenen Galerien<br />
in drei kuratierten Ausstellungen in Turiner<br />
Museen zu sehen waren. Dieses Jahr sollen im<br />
Oval Lingotto Fiere wieder 154 Galerien zusammenfinden<br />
in den vier Sektoren ‹Main Section›,<br />
‹Dialogue/Monologue›, ‹New Entries› und ‹Art<br />
Spaces & Editions›. Die kuratierten Kategorien<br />
‹Present Future› für zehn aufstrebende Positionen,<br />
‹Back to the Future› für zehn Wiederentdeckungen<br />
aus der jüngeren Kunstgeschichte und<br />
‹Disegni› für zehn zeichnerische Projekte behalten<br />
ihren Platz online auf Artissima XYZ und<br />
sind physisch mit jeweils einer Kollektivausstellung<br />
pro Sektor präsent. Aus der Schweiz<br />
sind Annex14, Sébastien Bertrand, Karma<br />
International und Bernard Jordan beteiligt.<br />
Artissima, Ausstellungsansicht 2019.<br />
Foto: Perottino-Piva-Bottallo/Artissima<br />
→ 5.–7.11. ↗ www.artissima.art<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Internationale Kurzfilmtage Winterthur<br />
Winterthur — Zum 25. Mal gehen dieses Jahr<br />
die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur<br />
über die Bühne. Als wichtigstes Schweizer<br />
Festival seiner Art präsentiert es kuratierte<br />
Kurzfilmprogramme sowie Wettbewerbe. Der<br />
‹Grosse Fokus› der Jubiläumsausgabe konzentriert<br />
sich unter dem Titel ‹La Suisse n’existe<br />
pas› auf das Schweizer Filmschaffen der<br />
letzten sechzig Jahre. Acht Programmblöcke<br />
fragen danach, was zwischen den majestätischen<br />
Bergen und Grossstädten dieses Landes<br />
geschieht. Den Kontrast dazu setzt die Kategorie<br />
‹Land im Fokus: Kosovo›. 13 Jahre sind seit<br />
der Unabhängigkeitserklärung vergangen – die<br />
noch junge Republik testet Identitäten und arbeitet<br />
an der Umsetzung von Zukunftsvisionen,<br />
die Kunstschaffenden wagen Experimente. Diese<br />
Aufbruchstimmung wird in vier Programmen<br />
beleuchtet. Unter dem Titel ‹Expanded Cinema›<br />
machen Installationen und Performances im<br />
oxyd – Kunsträume und im Aussenraum Winterthurs<br />
die Vielfalt der audiovisuellen Form<br />
erlebbar. Zudem sorgen Jubiläums-Specials,<br />
etwa das ‹CinéConcert› mit dem Sinfonieorchester<br />
des Musikkollegiums Winterthur, für<br />
besondere Momente.<br />
die 25. Ausgabe der Messe gefeiert, die bei<br />
ihrer Lancierung die erste Veranstaltung ihrer<br />
Art in der Schweiz war. Zum Jubiläum können<br />
sich rund 200 Designerinnen und Designer<br />
zurück im frisch renovierten Kongresshaus<br />
präsentieren. Das Hamburger Designstudio<br />
Besau-Marguerre, welches das Interieur der<br />
Elbphilharmonie verantwortete, hat zu diesem<br />
Anlass ein neues Messekonzept entworfen.<br />
Blickfang, Ausstellungsansicht Kongresshaus<br />
Zürich, 2017<br />
→ Kongresshaus, 19.–21.11.<br />
↗ www.blickfang.com<br />
AUSSENPROJEKTE<br />
Nicole Eisenman — Sketch for a Fountain<br />
Anissa Daoud · Le Bain/The Bath, 2020<br />
(Frankreich/Tunesien), Filmstill<br />
→ 9.–14.11. ↗ www.kurzfilmtage.ch<br />
Blickfang<br />
Zürich — Die internationale Designmesse<br />
Blickfang versammelt <strong>2021</strong> an sechs Standorten<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz die unabhängige Designszene aus<br />
den Bereichen Möbel, Mode, Schmuck und<br />
Wohnaccessoires. In Zürich wird im <strong>November</strong><br />
Münster — Es ist ein starkes Zeichen für die<br />
Kunst, aber auch für Solidarität und Toleranz:<br />
Anfang Oktober wurde in Münster das Kunstwerk<br />
‹Sketch for a Fountain› von Nicole Eisenman<br />
(*1965) wieder eingeweiht. Die Amerikanerin,<br />
deren jüdische Vorfahren vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg aus Wien und Berlin flohen, hatte die<br />
Arbeit 2017 für die Skulptur Projekte Münster<br />
realisiert: Fünf nackte Gestalten jenseits jedes<br />
Schönheitsideals haben sich entspannt an<br />
einem rechteckigen Bassin niedergelassen.<br />
Inmitten des Beckens reckt sich eine stehende<br />
Figur genüsslich gen Himmel, während<br />
eine Schnecke auf ihre Schulter kriecht. Das<br />
Tier versprüht einen Nebel, in dem sich bei<br />
günstiger Sonneneinstrahlung ein Regenbogen<br />
zeigt. Mit diesem Symbol der Homosexuellenbewegung,<br />
aber auch mit der Schnecke als<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 111
Zwitterwesen und der teils uneindeutigen<br />
Geschlechtszugehörigkeit der Brunnenfiguren<br />
bezieht das Werk Position für eine nichtbinäre<br />
Gesellschaft. ‹Sketch for a Fountain›<br />
war während der Skulptur Projekte beliebter<br />
Treffpunkt, wurde aber auch Ziel von homophob<br />
und antisemitisch motiviertem Vandalismus.<br />
Gegen diesen zerstörerischen Geist haben Bürgerinnen<br />
und Bürger 2017 die Initiative ‹Dein<br />
Brunnen für Münster› lanciert, die mittlerweile<br />
über 10’000 Unterstützende zählt. Mit ihrer<br />
Hilfe konnte das Werk dauerhaft produziert und<br />
für Münster angekauft werden. Es ist damit Teil<br />
der mehr als vierzig Werke zählenden Sammlung<br />
von Kunst im öffentlichen Raum, die aus<br />
den Skulptur Projekten hervorgegangen ist. Die<br />
nächste Ausgabe der Grossausstellung ist für<br />
2027 geplant.<br />
Davos — Das Kirchner Museum Davos hat<br />
wieder eine neue Direktorin: Katharina Beisiegel<br />
wurde per Ende September auf den<br />
Posten gewählt. Mit der Vierzigjährigen holt der<br />
Stiftungsrat «eine sehr kompetente und gut<br />
vernetzte Kulturmanagerin nach Davos». Beisiegel<br />
ist zudem fundierte Kirchner-Kennerin.<br />
Als freischaffende Kuratorin hat sie in der Bundeskunsthalle<br />
Bonn und dem Kunstmuseum<br />
Ravensburg Ausstellungen zu dem berühmten<br />
Expressionisten organisiert. Weitere Ausstellungen<br />
realisierte sie etwa zu Pablo Picasso in<br />
der Vancouver Art Gallery oder zu Museumsarchitektur<br />
am Musée d’art et d’histoire in Genf.<br />
Von 2010 bis 2018 war sie am Art Center Basel<br />
tätig, zuletzt als stellvertretende Direktorin.<br />
2018 leitete sie die internationale wissenschaftliche<br />
Konferenz ‹Rethinking Kirchner›<br />
und kuratierte eine Schau zu Kirchners<br />
Skizzenbüchern, die bis Ende 2020 im Kirchner<br />
Museum zu sehen war. Beisiegel folgt als Direktorin<br />
auf die Tessinerin Carla Burani Ruef, die<br />
im Herbst 2019 angetreten war und das Haus<br />
nach Differenzen mit der Trägerschaft über die<br />
Ausrichtung der Institution wieder verlässt.<br />
Zuvor hatte die Deutsche Ariane Grigoteit das<br />
Amt 2018 für wenige Monate inne.<br />
Katharina Beisiegel<br />
Nicole Eisenman · Sketch for a Fountain, 2017,<br />
Bronze, Gips, Wasserbecken (5 x 7 m), Skulptur<br />
Projekte Münster, 2017. Foto: LWL-Museum,<br />
Münster/Skulptur Projekte Archiv/Henning Rogge<br />
↗ www.deinbrunnen4ms.de<br />
↗ www.skulptur-projekte-archiv.de<br />
NAMEN<br />
Katharina Beisiegel<br />
PREISE<br />
Pax Art Award<br />
Basel — Zum vierten Mal wurden im September<br />
die Pax Art Awards im Haus der Elektronischen<br />
Künste HEK vergeben. Der diesjährige Hauptpreis<br />
geht an Marc Lee (*1969). Er ist mit seinem<br />
netzbasierten Schaffen seit vielen Jahren<br />
eine wichtige Position im Bereich der Schweizer<br />
Medienkunst. In vielschichtigen Konfigurationen<br />
lässt er die kulturellen, ökonomischen und<br />
politischen Aspekte von Netzwerken sichtbar<br />
werden. Er nutzt Live-Feeds als Ausgangspunkt<br />
für immersive, interaktive Installationen, die<br />
das Publikum dazu einladen, über das Eingebundensein<br />
in die digitalen Informationsströme<br />
nachzudenken. Sein Preisgeld in Höhe von<br />
CHF 30’000 wird aufgeteilt in je CHF 15’000<br />
für die Produktion einer neuen Arbeit bzw. für<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
den Erwerb eines Werks für die Sammlung der<br />
Pax Art Foundation. Zwei weitere Preise zu je<br />
CHF 15’000 (Preisgeld und Ankauf) gehen an die<br />
aufstrebenden Medienkunstschaffenden Chloé<br />
Delarue (*1986) und Laurent Güdel (*1984).<br />
Delarue komme mit ihren Installationen, die<br />
skulpturale Elemente, Videos und Sound kombinieren,<br />
der Darstellung einer Art ausserirdischer<br />
Natur nahe. Güdel ist Klangkünstler und experimentell<br />
elektronischer Musiker und erforscht in<br />
seinem Schaffen den sozialen, wirtschaftlichen<br />
und politischen Kontext, in dem Klang erzeugt<br />
und verbreitet wird.<br />
Marc Lee. Fotonachweis<br />
Chloé Delarue. Foto: Florimond Dupont<br />
Laurent Güdel<br />
Prix Mobilière<br />
Bern — Die diesjährige Gewinnerin des Prix<br />
Mobilière heisst Miriam Laura Leonardi (*1985).<br />
Die gebürtige Deutsche, die heute in Zürich<br />
lebt, hat in Paris Fotografie studiert und ihr<br />
Kunststudium 2015 an der Zürcher Hochschule<br />
der Künste abgeschlossen. Seit 2017 lehrt sie<br />
an der École cantonale d’art de Lausanne. In<br />
ihrer Kunst nutzt sie verschiedene Medien,<br />
von der Fotografie über die Skulptur bis hin zu<br />
Video und Performance. Alltägliche Objekte und<br />
Motive der Kunstgeschichte werden dabei in<br />
rätselhafte Objekte der Begierde verwandelt.<br />
«Man könnte ihre Werke als Gedanken-Assemblagen<br />
beschreiben» heisst es auf der Website<br />
der Mobilière, «als kluge Konstruktionen, die<br />
literarische, kunsthistorische und filmische<br />
Bezugspunkte aufgreifen, um sie aus einer<br />
kritisch-feministischen Perspektive humorvoll<br />
zu kommentieren.» Neben dem Preisgeld von<br />
CHF 30’000 ist der Prix Mobilière mit einem<br />
optionalen Ankauf eines Werks verbunden. Alle<br />
Nominierten werden zudem jeweils im Januar<br />
an der artgenève dem Publikum vorgestellt.<br />
Da diese Präsentation heuer nicht wie üblich<br />
stattfinden konnte, wird es auf der artgenève<br />
2022 eine Doppelausstellung geben.<br />
Miriam Laura Leonardi. Foto: Lea Moser Fotografie<br />
Nasher Prize 2022<br />
Dallas — Zum sechsten Mal wird kommenden<br />
April der Nasher Prize verliehen, der herausragende<br />
Leistungen im Bereich der Skulptur<br />
würdigt. Hoch dotiert mit USD 100’000, geht die<br />
Auszeichnung des texanischen Nasher Sculpture<br />
Center 2022 an Nairy Baghramian (*1971,<br />
Isfahan). Die deutsche Künstlerin erforscht seit<br />
drei Jahrzehnten Aspekte der bildhauerischen<br />
Praxis und ihrer Installation. Das Verhältnis<br />
von Modellieren, Abformen und Giessen spielt<br />
dabei eine wichtige Rolle, wobei dieser weitgehend<br />
mechanische Prozess immer wieder<br />
durch formale Andeutungen an den menschlichen<br />
Körper konterkariert wird. Baghramian<br />
kombiniert geometrische und organische<br />
Formen sowie industrielle Materialien und Prozesse<br />
mit weich und geschmeidig anmutenden<br />
Elementen. Auch unterwandert sie gängige Präsentationsformen<br />
und die architektonischen,<br />
soziologischen, politischen und historischen<br />
Kontexte, die diesen zugrunde liegen. Ihr Werk<br />
wurde bereits weltweit in Einzelausstellungen<br />
gezeigt sowie mehrfach ausgezeichnet, unter<br />
anderem mit dem Zurich Art Prize 2016, der<br />
vom Museum Haus Konstruktiv gemeinsam mit<br />
der Zurich Insurance Group verliehen wird.<br />
Nairy Baghramian. Foto: Tucker Blair<br />
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 113
Swiss Moving Image Award<br />
Genf — Das Centre d’Art Contemporain Genève<br />
CAC hat einen neuen Preis lanciert, mit dem<br />
jährlich eine junge Position der Schweizer<br />
Videokunst und des bewegten Bildes ausgezeichnet<br />
wird. Nominiert sind jene Filme, die<br />
auf der Online-Plattform ‹5 e étage› des CAC im<br />
Rahmen des ‹Panorama›-Programms gezeigt<br />
werden. Die Reihe mit monatlich drei neuen<br />
Videos wird jedes Jahr von einer anderen externen<br />
Fachperson kuratiert. Den Auftakt machte<br />
der Genfer Künstler und Kurator Mohamed<br />
Almusibli (*1990). Aus seiner Filmselektion, die<br />
von Juli 2020 bis Juli <strong>2021</strong> gezeigt wurde, erkor<br />
eine sechsköpfige Fachjury Lucia Martinez<br />
Garcia (*1994, Genf) mit ihrem Film ‹Dijya›,<br />
2020, zur Gewinnerin des ersten Swiss Moving<br />
Image Award. Das sehr persönliche filmische<br />
Porträt von Mia, der Schwester der Künstlerin,<br />
dreht sich um Themen wie Homophobie und<br />
Transphobie. Die Jury lobt insbesondere die<br />
«ausserordentliche formale Reife» von Garcias<br />
Arbeit. Der Preis ist dotiert mit CHF 10’000 für<br />
die Realisation eines neuen Werks. Der nächste<br />
‹Panorama›-Zyklus startet im Januar 2022 und<br />
wird von Lhaga Namlha Koondhor kuratiert,<br />
Kuratorin, Kulturnetzwerkerin und einstige<br />
Geschäftsführerin der Zürcher Longstreet Bar.<br />
Präsentation wird jeweils der mit CHF 20’000<br />
dotierte Unterwaldner Preis für Bildende Kunst<br />
verliehen. Dieses Jahr geht er an Stephanie<br />
Hess (*1979). Sie verbrachte ihre Kindheit in<br />
Sarnen. Als 14-Jährige ging sie nach Hamburg<br />
und absolvierte eine Ausbildung an der staatlichen<br />
Ballettschule John Neumeier, gefolgt von<br />
einem Engagement am Aalto-Theater in Essen.<br />
Ab 2005 studierte sie dort an der Folkwang Universität<br />
der Künste Kommunikationsdesign mit<br />
Schwerpunkt Experimentelle Gestaltung. 2013<br />
erlangte sie schliesslich einen Master in Fine<br />
Arts an der Zürcher Hochschule der Künste. Die<br />
Jury des Unterwaldner Preises zeigte sich beeindruckt<br />
von ihrer referenzreichen Werkgruppe,<br />
die mit unkonventionellen Materialien und<br />
einem archaisch-surrealistisch anmutenden<br />
Formenschatz aktuelle Befindlichkeiten wecke.<br />
Stephanie Hess<br />
→ NOW, Nidwaldner Museum, bis 30.1.<br />
↗ www.nidwaldner-museum.ch<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
‹Atelier Jean Tinguely› in Paris<br />
Lucia Martinez Garcia. Foto: Senta Simond<br />
↗ 5e.centre.ch<br />
Unterwaldner Preis für Bildende Kunst<br />
Stans — ‹NOW› heisst die jurierte Übersichtsausstellung,<br />
welche die Kantone Nidwalden<br />
und Obwalden seit über zwanzig Jahren<br />
gemeinsam durchführen. Als Novum haben die<br />
17 Künstlerinnen und Künstler dieses Jahr mit<br />
ihren Werken den Dialog mit der Sammlung des<br />
Nidwaldner Museums gesucht. Im Rahmen der<br />
Freiburg — Das Amt für Kultur des Kantons<br />
Freiburg hat für Kunstschaffende des Kantons<br />
einen einjährigen Aufenthalt im Pariser ‹Atelier<br />
Jean Tinguely› ausgeschrieben. Der Wohn- und<br />
Arbeitsraum von ca. 35 Quadratmetern ist in der<br />
Cité internationale des Arts gelegen. Das Stipendium<br />
ermöglicht es einer professionellen Künstlerin<br />
oder einem professionellen Künstler der<br />
Sparten bildende Kunst, Musik oder Literatur,<br />
ein künstlerisches Schaffensprojekt, das einen<br />
Aufenthalt in Paris rechtfertigt, zu realisieren.<br />
Aufenthaltsbeginn ist September 2022.<br />
→ Eingabeschluss: 31.12.<br />
↗ www.fr.ch (Suche: Atelier Jean Tinguely)<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Erich-Sokol-Preis<br />
Krems — Künstlerinnen und Künstler weltweit<br />
sind dazu eingeladen, ihr Portfolio an Karikaturen<br />
und satirischer Grafik für den ‹Sokol – Preis<br />
für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst<br />
und Satire› einzureichen. Der Preis wird seit<br />
2018 in einem 5-Jahres-Rhythmus vergeben.<br />
In vier Kategorien werden Auszeichnungen im<br />
Gesamtwert von € 30’000 verliehen. Anlässlich<br />
des 90. Geburtstags von Erich Sokol werden die<br />
Preisträgerinnen und Preisträger 2023 in einer<br />
gemeinsamen Ausstellung im Karikaturmuseum<br />
Krems präsentiert.<br />
→ Eingabeschluss: 30.1.<br />
↗ www.karikaturmuseum.at/de/museum/<br />
erich-sokol<br />
Pestalozzi-Gesellschaft — Kunst und Bau<br />
Oberwil — Die Pestalozzi-Gesellschaft Oberwil<br />
setzt sich unter anderem dafür ein, kulturelle<br />
Aktivitäten in Oberwil BL zu fördern. In den<br />
letzten Jahren hat sie auch einige Gebäude<br />
mit Mietwohnungen im Zentrum von Oberwil<br />
erstellt, die nun mit einer künstlerischen Intervention<br />
belebt werden sollen. Zu diesem Zweck<br />
sind Kunstschaffende mit einem starken<br />
Bezug zu Oberwil eingeladen, sich mit bereits<br />
produzierten Werken (Kunstankauf für den<br />
Widmerhof) und/oder über einen zweistufigen<br />
Wettbewerb (für das Gebäudeensemble Baumgarten)<br />
an der Ausschreibung zu beteiligen.<br />
→ Eingabeschluss: 30.11.<br />
↗ www.pestalozzi-gesellschaft-oberwil.ch<br />
BFF-Förderpreis 2022<br />
Ostfildern — Einmal jährlich ermöglicht der<br />
Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter<br />
BFF zwölf Fotoschaffenden unter<br />
30 Jahren ein dreimonatiges Förderstipendium<br />
mit BFF-Mentoring, zwei mehrtägigen<br />
Workshops und einer abschliessenden<br />
Preisverleihung sowie einer Ausstellungstour.<br />
Das diesjährige Motto für die Projekteingabe<br />
lautet ‹Und dann war alles blau›. Bewerben<br />
können sich Studierende der Fächer Fotografie,<br />
Foto-Design, Kommunikationsdesign, Visuelle<br />
Kommunikation und der freien Kunst. Ebenfalls<br />
angesprochen sind Fotoassistentinnen und<br />
-assistenten mit mindestens zwei- bis maximal<br />
vierjähriger Assistenzerfahrung. Der Wettbewerb<br />
steht Teilnehmenden aus Deutschland,<br />
Österreich oder der Schweiz offen.<br />
→ Eingabeschluss: 14.11.<br />
↗ www.foerderpreis.bff.de<br />
Foto-/Kunstwettbewerb<br />
Schweiz/Deutschland/Österreich — Der Verein<br />
Chance Swiss setzt sich seit 2002 für Kinderund<br />
Frauenrechte ein. Nun hat er, unterstützt<br />
von Foto- und Kunstschaffenden, Frauenrechtlerinnen,<br />
Promis und Partnerorganisationen,<br />
einen Wettbewerb mit dem Titel ‹I am Her<br />
Voice› lanciert, der dem Menschenhandel,<br />
der Zwangsprostitution, der Ausbeutung und<br />
Gewalt, die mitten in unserer Gesellschaft geschehen,<br />
etwas entgegensetzen soll. Professionelle<br />
Fotografinnen und Künstler, Studierende<br />
und Auszubildende der Fachbereiche Fotografie<br />
und Kunst sind eingeladen, sich mit Werken<br />
zu bewerben, die betroffenen Frauen und Mädchen<br />
eine Stimme verleihen. Es werden Preise<br />
zwischen € 200 und € 2000 vergeben.<br />
→ Eingabeschluss: 31.12.<br />
↗ www.iamhervoice.de<br />
Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart <strong>2021</strong><br />
Stuttgart — Im Mai 2022 soll das 29. Internationale<br />
Trickfilm-Festival Stuttgart ITFS stattfinden.<br />
Es gehört zu den weltweit wichtigsten<br />
Veranstaltungen für Animationsfilm. Ab sofort<br />
können Animationsfilme, die nach dem 1. Oktober<br />
2020 fertiggestellt wurden, für die Hauptwettbewerbe<br />
des Festivals eingereicht werden:<br />
Der ‹Internationale Wettbewerb› ist animierten<br />
Kurzfilmen gewidmet, ‹Young Animation› steht<br />
internationalen Studierenden offen, ‹Tricks for<br />
Kids› gilt Filmen für Kinder, ‹Trickstar Nature<br />
NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 115
Award› umfasst Animationsfilme zu umweltpolitischen<br />
Themen, und animierte Langfilme<br />
können in der Kategorie ‹AniMovie› eingereicht<br />
werden.<br />
→ Eingabeschluss: 1.12.<br />
↗ www.itfs.de/branche/call-for-entries<br />
Talents Contemporains<br />
Wattwiller — Seit 2011 lädt die philanthropische<br />
Stiftung François Schneider jährlich<br />
Künstlerinnen und Künstler aller Nationalitäten<br />
dazu ein, ein Werk zum Thema Wasser einzureichen.<br />
Der Wettbewerb ‹Talents Contemporains›<br />
steht Kunstschaffenden in der Mitte ihrer<br />
Karriere offen. Eingereicht werden können<br />
bestehende Werke bzw. für die Kategorie<br />
Installation und Skulptur auch Projektvorschläge.<br />
Eine Fachjury wählt rund 30 Finalistinnen<br />
und Finalisten, unter denen vier Preise zu je<br />
€ 15’000 vergeben werden. Zudem werden die<br />
Werke im Herbst 2022 in der Fondation François<br />
Schneider ausgestellt.<br />
Sparx<br />
→ Eingabeschluss: 21.11.<br />
↗ www.fondationfrancoisschneider.org<br />
Zürich — Das Migros-Kulturprozent hat ein<br />
neues Förderprojekt ins Leben gerufen: Sparx<br />
unterstützt junge Schweizer Kulturschaffende<br />
aller Sparten. Bewerben können sich Gruppen<br />
(mind. zwei Personen, von denen zwei Drittel<br />
zwischen 18 und 25 Jahre alt sind) mit einer<br />
gemeinsamen Projektidee. Innovative und<br />
spartenübergreifende Konzepte, die sich mit<br />
gesellschaftlichen und politisch relevanten<br />
Themen auseinandersetzen, sind besonders<br />
gefragt. Das Auswahlkomitee setzt sich aus<br />
sieben Personen zwischen 18 und 25 Jahren<br />
zusammen, die durch Partnerorganisationen<br />
nominiert werden. Alle ausgewählten Projekte<br />
erhalten während drei Monaten zur Weiterentwicklung<br />
ihrer Idee einen monatlichen<br />
Förderbeitrag von CHF 2000. Daneben wird der<br />
Ausbau des professionellen Netzwerks durch<br />
Coachings und zahlreiche Austauschmöglichkeiten<br />
unterstützt.<br />
→ Eingabeschluss: 12.1.<br />
↗ www.sparx-space.ch<br />
DIES UND DAS<br />
Kultur macht Schule — Wissensblog<br />
Aarau — Mit dem Programm ‹Kultur macht<br />
Schule› fördert der Kanton Aargau Berührungspunkte<br />
von Schülerinnen und Schülern mit<br />
Kunst und Kultur. Ein breit verzweigtes Netzwerk<br />
im Kultur- und Bildungsbereich sorgt für<br />
Begegnungen mit Kulturschaffenden und macht<br />
das Kennenlernen von Kulturinstitutionen zum<br />
festen Bestandteil der schulischen Bildung.<br />
Im Format ‹Artists in Residence an Schulen›<br />
beispielsweise verlegen Künstlerinnen und<br />
Künstler ihr Atelier für ein Quartal an eine Schule,<br />
um zusammen mit Klassen, Lehrpersonen<br />
und Vermittelnden eine Arbeit für die Schule<br />
zu entwickeln. Auf einem neuen ‹Wissensblog›<br />
werden Erfahrungen aus solchen und anderen<br />
Projekten nun geteilt in Beiträgen, die Expertinnen<br />
und Experten aus der schulischen Kulturvermittlung<br />
verfassen. Ziel ist es, einen Dialog<br />
zu pflegen und die Arbeit der Kulturvermittlung<br />
nachhaltig und gemeinsam weiterzuentwickeln.<br />
Was war – was ist, 2020, Performance-Projekt<br />
der Kantonsschule Zofingen in Kooperation mit<br />
Kunsthaus Zofingen. Foto: Melissa Bazo<br />
↗ blog.kulturmachtschule.ch<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Von Wellen und Teilchen<br />
Baar — Die digitale Technologie beschäftigt<br />
die Kunstwelt. Das <strong>Kunstbulletin</strong> hat im<br />
September-Heft über zwei aufsehenerregende<br />
NFT-Projekte von Urs Fischer und Damien<br />
Hirst berichtet (→ KB 9/<strong>2021</strong>, S. 68–71). Unsere<br />
Autorin Sonja Gasser, eine Expertin in Sachen<br />
digitale Kunstgeschichte und digitale Geisteswissenschaften,<br />
wurde aufgrund dieses<br />
Artikels nun von der Galerie Billing Bild zu<br />
einem Vortrag eingeladen. ‹NFT – Ein Hype oder<br />
digitale Kunst im Aufbruch?› fragt Gasser im<br />
Rahmen der Doppelausstellung ‹Von Wellen<br />
und Teilchen›. Darin vereint die Galerie zwei<br />
künstlerische Positionen, die in ihrem Werk<br />
das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft,<br />
Digitalisierung und Natur ausloten. Matthias<br />
Moos (*1981) zeigt unter anderem Filme, die<br />
Wasserbewegungen in Algorithmen übersetzen.<br />
Margrit Fischer-Hotz (*1938) präsentiert Bilder,<br />
auf denen sich Pflanzen um Formeln, Zellmembrane<br />
und Planeten, Schmetterlinge und<br />
DNA-Stränge ranken. Den Impuls zur Doppelschau<br />
gab eine zufällige Begegnung der beiden<br />
Kunstschaffenden bei ihren Streifzügen durch<br />
die Natur während des Lockdowns.<br />
kulturellen Dialog zwischen Basel und der Welt.<br />
Die Ausstellung ‹Slowly Arriving› im Kunsthaus<br />
Baselland fokussiert auf diesen Austausch und<br />
fragt nach dem Potenzial, das der Ort Basel vor<br />
allem für ausländische Kunstschaffende birgt.<br />
Wie wirkt sich der Aufenthalt auf die künstlerische<br />
Produktion aus, welche Impulse vermag die<br />
Kunststadt Basel zu geben? Wie fühlt es sich an,<br />
als Künstlerin, als Künstler in einer ungewohnten<br />
Umgebung anzukommen, in der die eigenen,<br />
erprobten künstlerischen Strategien plötzlich<br />
nicht mehr funktionieren oder obsolet werden?<br />
‹Slowly Arriving› versammelt 15 Kunstschaffende,<br />
eine Textildesignerin und drei Autorinnen<br />
und Autoren aus zwölf Ländern, die im Rahmen<br />
von Atelier Mondial eine Residency in Basel<br />
innehatten. Sie befanden sich in ganz unterschiedlichen<br />
Stadien ihrer Karriere, als sie hier<br />
ankamen. Ausnahmslos alle jedoch erlebten bei<br />
ihrer Ankunft diesen Moment einer leisen Irritation,<br />
der manchmal schnell wieder verschwand,<br />
manchmal zu einem vollkommen neuen Faden<br />
in der kreativen Arbeit führte oder sich auch<br />
ganz in die Melodie einer Lebensgeschichte von<br />
Flucht oder Unterwegssein hineinwob.<br />
Matthias Moos · From A Place in Crypto Valley,<br />
<strong>2021</strong>, Ast, Elektronik, Multiple 10+2<br />
→ Vortrag Sonja Gasser zu NFT: 21.11.,<br />
14.30 Uhr; Ausstellung bis 9.1.<br />
↗ www.billingbild.ch<br />
Slowly Arriving — Atelier Mondial<br />
Basel — Seit 1986 engagiert sich das Künstleraustauschprogramm<br />
Atelier Mondial für den<br />
Igshaan Adams · Latifah, 2017, Baumwollfaden,<br />
Glas, Plastikperlen, 172 x 197 cm, Courtesy<br />
Galerie Peter Kilchmann, Zürich, und blank<br />
projects, Cape Town. Foto: Sebastian Schaub<br />
→ Kunsthaus Baselland, 4.–21.11.<br />
↗ www.ateliermondial.com<br />
↗ www.kunsthausbaselland.ch<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 117
Imi Bar — Volkshaus Basel<br />
Basel — Die beliebte Bar des Basler Volkshauses<br />
hat einen neuen Namen: ‹Imi Bar›. Denn<br />
der deutsche Künstler Imi Knoebel (*1940)<br />
hat für den Ort ein neues Werk in Form eines<br />
sechs Meter langen Glasfensters konzipiert. Es<br />
besteht aus farbig gerahmten Quadraten und<br />
stellt eine Hommage an den Facettenreichtum<br />
der Stadt Basel dar. Das Volkshaus ist schon<br />
länger einer jener Betriebe, der zeitgenössische<br />
Kunst in die Hotelräumlichkeiten einbindet.<br />
Die Idee, Knoebel für die Gestaltung der Bar<br />
zu gewinnen, stammte von Leopold Weinberg,<br />
Miteigentümer des Volkshauses, der Knoebel<br />
durch seinen langjährigen Freund Stefan von<br />
Bartha kennengelernt hat. Die ‹Imi Bar› wurde<br />
denn auch während der Art Basel gemeinsam<br />
vom Volkshaus und der Galerie von Bartha<br />
feierlich eingeweiht. Neben der Kathedrale<br />
von Notre-Dame de Reims ist nun in Basel das<br />
einzige Glasfenster des Künstlers zu sehen.<br />
Mai 2023 wird die Führung ‹Frauen unter der<br />
Bundeshauskuppel› angeboten. Zudem zeigt<br />
die Schweizerische Gesellschaft bildender<br />
Künstlerinnen SGBK noch bis vor Weihnachten<br />
die Ausstellung ‹Frauen im Bundeshaus›:<br />
67 Schweizer Künstlerinnen haben Frauensilhouetten<br />
aus Holz gestaltet, die im ganzen<br />
Gebäude aufgestellt sind. Sie sollen die<br />
berechtigte Präsenz der Frauen im Bundeshaus<br />
symbolisieren. Für das Publikum ist die<br />
Ausstellung im Rahmen der Themenführung<br />
zugänglich. Anmeldeschluss ist jeweils zwei<br />
Wochen vor dem Anlassdatum.<br />
Frauen im Bundehaus, Symbolbild zur Ausstellung<br />
der SGBK<br />
→ Bundeshaus, bis 20.12.<br />
↗ www.sgbk-kunst-im-bundeshaus.ch<br />
Geneve.art Weekend<br />
Imi Knoebel · Imi Bar, Volkshaus Basel, <strong>2021</strong><br />
© ProLitteris. Foto: Andreas Zimmermann<br />
→ Volkshaus Basel, Bar, permanente Installation<br />
↗ www.volkshaus-basel.ch<br />
SGBK — Frauen im Bundeshaus<br />
Bern — Auch das Parlamentsgebäude in Bern<br />
steht <strong>2021</strong> im Zeichen des Stimm- und Wahlrechts<br />
für Frauen, dessen 50-Jahre-Jubiläum<br />
in der Schweiz heuer gefeiert wird. Im August<br />
wurden historische Dokumente zu dem Thema<br />
in einer ‹Hommage <strong>2021</strong>› an die Fassade des<br />
Bundeshauses projiziert. Ende Oktober tagte<br />
die Frauensession im Nationalratssaal. Und bis<br />
Genf — Die im Verbund geneve.art zusammengeschlossenen<br />
Galerien und Institutionen<br />
laden gemeinsam mit Art en Vieille Ville und<br />
dem Quartier des Bains zu ihrem jährlichen<br />
Kunstwochenende ein. Das Publikum kann am<br />
Samstag und Sonntag aus einem reichhaltigen<br />
Angebot von Gruppen- und Einzelausstellungen<br />
auswählen. So präsentiert etwa Gowen<br />
Contemporary in der kürzlich neu eröffneten<br />
Filiale in der Altstadt eine Gruppenschau mit<br />
Werken von Robert Longo, Hans Op de Beeck<br />
und anderen. Die Galerie Wilde im Quartier<br />
des Bains zeigt den Belgier Wim Delvoye<br />
(→ S. 122), und bei der Fondation Martin Bodmer<br />
kann man anlässlich des 700. Todesjahres<br />
von Dante Alighieri eintauchen in ‹La Fabrique<br />
de Dante›. Eine Broschüre mit Stadtplan und<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
dem vollständigen Programm der Galerien und<br />
Institutionen liegt bei allen teilnehmenden Einrichtungen<br />
auf und ist auch online einsehbar.<br />
Kunstblick Podcast, Titelbild<br />
↗ www.kunstblick-podcast.com<br />
Tony Conrad · WiP, 2013, Installation, Videoprojektion,<br />
Courtesy The Estate of Tony Conrad<br />
und Greene Naftali, New York, Austellungsansicht<br />
MAMCO Genève<br />
→ 6./7.11., 11–18 Uhr<br />
↗ www.geneve.art<br />
Kunstblick Podcast<br />
Online/Wien — Unter der zunehmenden Anzahl<br />
von Kunst-Podcasts nimmt dieser eine besondere<br />
Stellung ein: Er dreht sich rund um das<br />
Sammeln von Kunst. Die beiden Macher, der<br />
Galeriemanager Sascha Worrich und der Radiomoderator<br />
Andreas Maurer, geben als Motivation<br />
an, dass sie «selbst hinter die Kulissen der<br />
Kunstwelt schauen, mehr über Sammlerinnen<br />
und Sammler, ihre Leidenschaft für Kunst und<br />
die Geschichten hinter ihren Kunstwerken<br />
erfahren» möchten. Sie tun dies in rund vierzigminütigen<br />
Gesprächen mit Kunstliebhaberinnen,<br />
Sammlern, Künstlerinnen und Kuratoren<br />
oder Auktionshäusern. In der ersten Folge etwa<br />
stand Andrea Jungmann, Senior Director beim<br />
Auktionshaus Sotheby’s in London und selbst<br />
Sammlerin, Rede und Antwort. Später kamen<br />
der Artist Manager Amir Shariat oder das<br />
Sammlerpaar Nina Gscheider und Franz Ihm,<br />
die auch eine Versicherung für Lieblingsstücke<br />
gegründet haben, zu Wort. Die Folgen erscheinen<br />
aktuell in regelmässigen Abständen von<br />
zwei bis vier Wochen.<br />
The Man Who Sold His Skin<br />
Schweiz — Zum Zurich Film Festival startete<br />
im September das Programm ‹Neue Weltsicht›<br />
mit einer Kunst-Geschichte: Wim Delvoye<br />
und seine «lebende Leinwand» Tim Steiner<br />
(→ KB 9/2017, S. 28–38) sind Hintergrund für<br />
das satirische Filmdrama der tunesischen<br />
Regisseurin Kaouther Ben Hania. Das passt<br />
zum Trend, Künstler als Sozialabenteurer<br />
zu inszenieren, weil sie Tabus aufbrechen,<br />
Grenzen verschieben. Statt Sozialkitsch oder<br />
wohlfeilem Kunstszene-Bashing gelingt ‹The<br />
Man Who Sold His Skin› die Gratwanderung<br />
nicht zuletzt durch die Performance von Yahya<br />
Mahayni in der Rolle des syrischen Flüchtlings<br />
Sam. Star Monica Bellucci gerät hingegen als<br />
Galerieassistentin fast zur Selbstpersiflage.<br />
Nicht ganz so beissend wie Ruben Östlunds<br />
‹The Square›, hält Kaouther Ben Hanias Streifen<br />
reale Fragen auf Distanz. Die der Kunst ebenso<br />
wie die syrischer Flüchtlinge. Vielmehr unterhaltend<br />
entlarvt sie per Liebesgeschichte einen<br />
strukturellen Zynismus unserer Zeit. Sehr nett:<br />
das Cameo von Wim Delvoye als Versicherungsagent.<br />
Darauf befragt, ob der Tod des Tätowierten<br />
ein Problem für die Versicherung sei,<br />
erwidert er, das sei keines, wenn dieser aber<br />
durch eine Explosion stürbe, dann schon. Nominiert<br />
als Best International Feature Film bei<br />
den 93. Oscars läuft der Film seit Mitte Oktober<br />
in verschiedenen Schweizer Kinos. JES<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 119
Edition 1+1<br />
Kaouther Ben Hania · The Man Who Sold His<br />
Skin, <strong>2021</strong>, Filmstill<br />
↗ www.trigon-film.org<br />
SKKG — Kultur Komitee<br />
Winterthur — Die Stiftung für Kunst, Kultur<br />
und Geschichte SKKG geht in Sachen Kunstförderung<br />
und kulturelle Teilhabe ganz neue Wege:<br />
Anfang Oktober versandte die Winterthurer<br />
Stadtverwaltung briefliche Einladungen an<br />
200 ausgeloste Menschen der Stadt. Daraus<br />
soll das erste ‹Kultur Komitee› entstehen – ein<br />
zwölfköpfiges, ehrenamtliches Vergabegremium<br />
bestehend aus Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern Winterthurs. Dieses zufällig zusammengestellte<br />
Gremium darf im Jahr 2022 mit<br />
einem Budget von CHF 400’000, bereitgestellt<br />
von der SKKG, Kulturprojekte aus und für Winterthur<br />
fördern. Ab Dezember haben Kulturschaffende<br />
die Möglichkeit, sich um Gelder aus<br />
diesem Topf zu bewerben. Die Förderentscheide<br />
liegen vollumfänglich in der Kompetenz des<br />
Kultur Komitees. Eine Co-Projektleitung wird<br />
das Gremium durch die Entscheidungsprozesse<br />
begleiten, das Einreichverfahren für die<br />
Kulturschaffenden gestalten und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
verantworten. «Mit dem Kultur<br />
Komitee will die SKKG», so die Medieninformation,<br />
«mehr Partizipation in der Kulturförderung<br />
wagen, mehr Menschen in die Entscheidungsprozesse<br />
einbinden und neue Begegnungen<br />
zwischen Stadtbevölkerung, Kulturschaffenden<br />
und Kulturförderung ermöglichen.»<br />
→ Eingabezeitraum: 1.12.21–15.2.22<br />
↗ www.skkg.ch<br />
Zürich — Um Kunst für alle erschwinglich zu<br />
machen, haben die Grafikerin Simone Arnold<br />
und die Kuratorin Viviane Mörmann 2019 die<br />
Edition 1+1 lanciert: Kunstinteressierte mit<br />
kleinem Budget sollen so die Möglichkeit erhalten,<br />
in Zusammenarbeit mit etablierten Kunstschaffenden<br />
eine Edition selbst zu gestalten.<br />
Die zweite Ausgabe dieses Projekts entstand<br />
nun in Zusammenarbeit mit Gerda Steiner &<br />
Jörg Lenzlinger. Wer Lust zum Mitgestalten hat,<br />
kann sich auf der Website die Edition ‹Passwort›<br />
des Künstlerpaars für CHF 280 bestellen<br />
und zu Hause daran selber Hand anlegen. Die<br />
fertigen Resultate werden auf der Website von<br />
Edition 1 + 1 geteilt und an einer Vernissage im<br />
Frühling 2022 vorgestellt.<br />
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger · Passwort,<br />
<strong>2021</strong>, Offsetdruck, Ed. 150, 100 x 70 cm<br />
↗ www.1plus1art.com<br />
Schau!Werk <strong>2021</strong><br />
Zürich — «Kunst direkt von Künstler*innen»<br />
ist das Motto des Kunstmarktes Schau!Werk.<br />
Nach der Corona-bedingten Pause kann die<br />
Veranstaltung dieses Jahr endlich ihr fünfjähriges<br />
Bestehen feiern. Während zweier Tage<br />
präsentieren 33 Künstlerinnen und Künstler an<br />
ihren Ständen ihre Werke aus den Bereichen<br />
Malerei, Zeichnung, Typografie, Grafik, Illustra-<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
tion und Fotografie. Bei Maria Muster kann man<br />
sich zudem sein altes Shirt, seine Lieblingsmütze<br />
oder andere Textilien vor Ort besticken<br />
lassen. Auch für Verpflegung vor Ort ist gesorgt.<br />
Schau!Werk, Ausstellungsansicht 2019<br />
→ Kulturmarkt, 12./13.11.<br />
↗ www.kulturmarkt.ch/veranstaltungen/<br />
schauwerk<br />
Galerienwochenende DZG<br />
Zürich — Ende <strong>November</strong> laden Die Zürcher<br />
Galerien DZG erneut zu ihrem traditionellen<br />
Galerienwochenende. 35 der 40 Vereinsmitglieder<br />
haben am Samstag und Sonntag ihre<br />
Ausstellungen von 11 bis 18 Uhr für das kunstinteressierte<br />
Publikum geöffnet. Im <strong>November</strong>-<br />
Faltblatt des Vereins sind alle beteiligten<br />
Orte mit einem roten Stern markiert und eine<br />
Übersichtskarte bietet Hand bei der Planung<br />
des herbstlichen Kunstspaziergangs.<br />
→ 27./28.11.<br />
↗ www.dzg.ch<br />
Luzia Hürzeler — In the Last Place<br />
Zürich — Der Wolf sorgt für Gesprächsstoff, in<br />
der Politik, aber auch in der Kunst. Neben der<br />
Ausstellung in der Casa d’Angel in Lumbrein<br />
(→ KB 9/<strong>2021</strong>, S. 90–91) nimmt sich auch eine<br />
Ausstellung in der Semper-Sternwarte, die das<br />
Collegium Helveticum beherbergt, des Themas<br />
an. Als gemeinsames Institute for Advanced<br />
Studies (IAS) der ETH Zürich, der Universität<br />
Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste<br />
fördert das Collegium Helveticum die Begegnung<br />
zwischen verschiedenen Geistes- und<br />
Naturwissenschaften und der Kunst. Die Genfer<br />
Künstlerin Luzia Hürzeler (*1976, Solothurn)<br />
hat im Rahmen des Forschungsprojekts ‹Qui a<br />
vu le loup› an der EDHEA das Wissen befragt,<br />
das der Mensch über das Leben und Sterben<br />
des Wolfes hat. Welche Aufzeichnungen geben<br />
Auskunft über ein Wolfsleben und über sein<br />
Sterben? Wer stellt sie her – und mit welcher<br />
Absicht? Um diesen Fragen nachzugehen, hat<br />
die Künstlerin ausgehend von musealisierten<br />
Wolfspräparaten Daten zu den Tieren eruiert,<br />
deren letzte Aufenthaltsorte besucht und fotografiert<br />
und Interviews mit Fachpersonen und<br />
Forschenden, die an der Produktion und Archivierung<br />
dieser Daten beteiligt waren, filmisch<br />
festgehalten. Daraus entstand die mehrteilige<br />
Installation ‹In the Last Place – Acht Wolfsleben›,<br />
die 2019 bereits in der Ferme Asile in<br />
Sion gezeigt wurde (→ KB 4/2019, S. 40–47) und<br />
nun in Zürich zu sehen ist. Begleitend zu dem<br />
Projekt ist jetzt auch die Publikation ‹Quand on<br />
parle du loup› erschienen.<br />
Luzia Hürzeler · En dernier lieu, 2019 (Detail),<br />
Wölfin F22, Musée de la nature du Valais<br />
→ bis 13.11.<br />
↗ www.collegium.ethz.ch<br />
Martin Linsi — Publikation und Ausstellung<br />
Zürich — «Ein subjektiver Querschnitt durch<br />
mein fotografisches Schaffen» nennt Martin<br />
Linsi (*1956, Thalwil) sein kürzlich erschienenes<br />
Buch ‹Bilder | Photographs 1972–2019›. Es<br />
ist ein sorgfältig gemachtes Werk mit Bildern<br />
aus allen Schaffensepochen. Schwarze, schwe-<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 121
e und archaische Fotografien aus englischen<br />
Industriestädten kontrastieren mit hellen,<br />
leichten und luftigen Porträts seiner Kinder, bei<br />
denen man nicht sicher ist, wo die Grenze zwischen<br />
bewusster Komposition und intuitivem<br />
Moment des Auslösens liegt. Die Atmosphäre<br />
in den Bildern und das Entdecken von Details<br />
stehen über allfälliger technischer Perfektion<br />
– wenn sich die Katze bewegt, sieht man<br />
das auch. Linsi ist seit 1978 als freiberuflicher<br />
Fotograf tätig, bildete sich am Gloucestershire<br />
College of Art and Design aus und wohnt heute<br />
in Einsiedeln, wo er auch sein Atelier hat. Sein<br />
Werkzeug ist die analoge Kamera in verschiedenen<br />
Formaten, seine Bildsprache ruhig bei<br />
Landschaften, unmittelbar bei Portäts. 2005<br />
gab Bernhard Echte den Anstoss zu dieser Monografie,<br />
zu welcher er und Norbert Hummelt<br />
je einen Essay beitrugen. Begleitend gibt es<br />
drei Vernissagen mit Ausstellungen, die letzte<br />
findet nun im <strong>November</strong> in der Photobastei<br />
in Zürich statt – ein Geschenk seiner Kinder,<br />
denen das Buch auch gewidmet ist. TS<br />
sprochen werden. Organisiert wird der jährliche<br />
Anlass seit 2014 von der Schweizer Kunstkritikervereinigung<br />
AICA. Daraus resultiert jeweils<br />
die Publikation ‹Schreiben über Kunst›, deren<br />
sechste Ausgabe nun vorliegt. Sie ist, wie<br />
immer, in Kooperation mit dem <strong>Kunstbulletin</strong><br />
entstanden. Aufgrund der Pandemie wurde<br />
das Treffen 2020 in einen Online-Workshop<br />
umgewandelt, bei dem alle Teilnehmenden die<br />
Kunst der textlichen Kurzform übten. Inspirationen<br />
dazu lieferte die Redaktorin und Autorin<br />
Paulina Szczesniak, die seit vielen Jahren<br />
schon knappste Formate meistert. Ihr Referat<br />
ist in der beiliegenden Publikation enthalten.<br />
Getrieben von der Lust auf Texte, die sich in<br />
diesem ungewöhnlichen Jahr von ungewohnter<br />
Seite der Kunst nähern, wurden zudem drei<br />
Schreibende eingeladen, die auf ausgewählte<br />
Zeichnungen der neuen Publikation in freier<br />
Form reagierten. Die Bildwelten stammen diesmal<br />
von der Basler Künstlerin Lena Eriksson.<br />
Ausserdem startet mit dieser Ausgabe eine<br />
Serie von Interviews mit erfahrenen Kunstkritikerinnen<br />
und Kunstkritikern. Weitere kostenlose<br />
Exemplare der Publikation und Informationen<br />
zum kommenden Workshop sind über<br />
das Sekretariat der AICA und die <strong>Kunstbulletin</strong>-<br />
Redaktion erhältlich.<br />
Martin Linsi · Auf dem Weg zur Arbeit, aus<br />
der Serie ‹A Day in the Life of Uwe V. Kaugars›,<br />
Gloucester 1978<br />
→ Photobastei, 11.–21.11.; ‹Bilder | Photographs<br />
1972–2019›, Nimbus Verlag Wädenswil, <strong>2021</strong><br />
Schreiben über Kunst<br />
Zürich — Für Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker<br />
findet wieder ein Workshop statt.<br />
Geplant ist, dass in kleinen Gruppen und im<br />
Plenum bereits erschienene Rezensionen einen<br />
Nachmittag lang gemeinsam gelesen und be-<br />
Lena Eriksson, aus der Serie ‹Schreiben über<br />
Kunst <strong>2021</strong>›<br />
→ Workshop ‹Schreiben über Kunst›, 28.11.;<br />
Kontakt: info@aica.ch, info@kunstbulletin.ch<br />
↗ www.aica.ch<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Auswahl 21 13.11.–2.1.<br />
New Heads 13.11.–2.1.<br />
Art as Connection –ı 9.1.<br />
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 my home is my castle –ı 9.1.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse /<br />
Zollrain, *78 830 33 44<br />
Was wir sehen blickt uns an<br />
–ı 6.11.<br />
Video Window – Susanne Hofer 13.11.–24.11.<br />
Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Lyrical Link –ı 14.11.<br />
Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Endless Variety – Monika Müller 4.11.–18.12.<br />
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Aldo Mozzini – Die Stadt im<br />
–ı 21.11.<br />
Museum Part II<br />
Andermatt Öffentlicher Raum Andermatt, Zentrum Art Trail in Andermatt –ı 31.10.<br />
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Our library goes public –<br />
–ı 7.11.<br />
Kunstgeschichte für Alle<br />
Carl August Liner – Erfinder und –ı 14.11.<br />
Politiker<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Unerkannt – Bekannt –ı13.3.<br />
Museum Appenzell, Hauptgasse 4, *71 788 9631 Amalie, Josefa, Ottilia –<br />
–ı 31.10.<br />
Frauenportraits aus Appenzell<br />
Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6, *71 446 94 44 Séverin Guelpa – Subsidence of –ı 31.10.<br />
Growth<br />
Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890<br />
Fredi Bissegger zeigt alte und neue –ı 20.11.<br />
Arbeiten<br />
Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Von A bis Z – Künstlerbücher in der –ı31.10.<br />
Sammlung Würth<br />
(na, fritze?) lakritze – Dieter Roth –ı31.10.<br />
Ascona Fondazione Rolf Gérard, Via Carrà dei Nasi 1, *91 791 1982 Rolf Gérard –ı 31.10.<br />
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />
*91 759 81 40<br />
Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />
*91 791 20 79<br />
La Verità di Michelangelo<br />
–ı 9.1.<br />
Pistoletto<br />
Marianne Werefkin –ı 9.1.<br />
Michele Lamassa – Metamorfosi –ı 30.12.<br />
Sein – Licht – Irritation – Spielerei –ı 30.12.<br />
Thilo Hoffmann – Silhouetteur –ı 30.12.<br />
Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Sylvie Fleury 30.10.–18.12.<br />
Baar Z-Galerie, Dorfstrasse 6a Josef Staub — Hommage 6.11.–5.12.<br />
Bad Ragaz Öffentlicher Raum Bad Ragartz, Grossfeldstrasse 10 8. Schweizerische Triennale der<br />
–ı 31.10.<br />
Skulptur in Bad Ragaz<br />
Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 sich-t-räume – Chantal Hediger 12.11.–12.12.<br />
Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Maya Hottarek, Matheline Marmy, –ı 31.10.<br />
Timo Paris<br />
Herta Müller<br />
–ı5.12.<br />
Präsentation der Finalisten des<br />
Architekturwettbewerbs<br />
–ı5.12.<br />
→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />
sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />
Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />
jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />
NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 123
Altdorf — Aldo Mozzini, Haus für<br />
Kunst Uri. Foto: F.X. Brun<br />
Appenzell — Daniel Zimmermann,<br />
Kunstmuseum<br />
Baden — Herta Müller, Museum<br />
Langmatt © ProLitteris<br />
Schaufenster Archiv – Die<br />
–ı 5.12.<br />
Bibliothek der Familie Brown<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Silvan Binotto – Leben in Tokyo –ı 4.12.<br />
Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148 Landschaft – erforscht,<br />
5.11.–16.1.<br />
interpretiert, konstruiert<br />
Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />
Ruth Maria Obrist 20.11.–6.2.<br />
Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />
Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Matthias Huber –ı 7.11.<br />
Basel<br />
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban- tierisch! –ı 19.6.<br />
Graben 5, *61 201 12 12<br />
Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Catherine Meurisse 6.11.–13.3.<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Kunstkredit Basel-Stadt –ı 7.11.<br />
Michaela Eichwald –ı 23.1.<br />
Yoan Mudry –ı 15.5.<br />
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Tacita Dean – Antigone –ı 9.1.<br />
Joseph Beuys – Wiederaufnahme<br />
des Gesprächs<br />
–ı 24.7.<br />
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />
Graben 16/20, *61 206 6262<br />
Kunst, Politik, Krieg<br />
Camille Pissarro – Das Atelier der<br />
Moderne<br />
–ı 9.1.<br />
–ı 23.1.<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20, *61 266 56 00 tierisch! Keine Kultur ohne Tiere –ı 20.11.<br />
Schnee 19.11.–9.1.<br />
Making the World<br />
–ı23.1.<br />
Erleuchtet!<br />
–ı23.1.<br />
Memory<br />
–ı5.7.<br />
Basler Fasnacht<br />
–ı31.12.<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1<br />
Leu Art Family – Caresser la peau –ı 31.10.<br />
du ciel<br />
Bruce Conner – Light out of<br />
–ı28.11.<br />
Darkness<br />
Et tout ceci est vrai!<br />
–ı23.1.<br />
Écrits d’Art Brut – Wilde Worte &<br />
–ı23.1.<br />
Denkweisen<br />
The Cost of Life – A perspective on –ı23.1.<br />
health by Patrick Hartley<br />
Merci Seppi – Die grosse<br />
17.11.–13.3.<br />
Schenkung<br />
Le Définitiv – c’est le Provisoire<br />
–ı1.3.<br />
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Francesco Camponovo –ı 31.10.<br />
Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 High 5 –ı 6.1.<br />
–ı14.11.<br />
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18,<br />
*61 262 01 66<br />
Music – A Conversation Trough<br />
Song Titles<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Basel/<br />
Frenkendorf<br />
Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Édouard Vuillard: Im Louvre –<br />
–ı 28.1.<br />
Bilder Für Eine Basler Villa<br />
BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 50 Nullachtfünfzehn – Marion Bernet, –ı31.10.<br />
Eleni Kougionis<br />
Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Quirky Objects – Livia Müller –ı 29.11.<br />
*61 556 4066<br />
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />
Beat Presser, Sonja Maria<br />
–ı 8.1.<br />
Schobinger<br />
Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Neue wilde Künstler*Innen –ı 13.11.<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />
*61 263 70 80<br />
Manfred Cuny – Malerei und<br />
Skulptur<br />
–ı 6.11.<br />
20 Jahre Galerie Eulenspiegel 23.11.–15.1.<br />
Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Christoph Eisenring 30.10.–8.1.<br />
Galerie Katapult, St. Johanns-Vorstadt 35, *61 321 8855 Women Views –ı 13.11.<br />
Galerie Knoell AG, Bäumleingasse 18<br />
Twombly, Kirkeby, Lüpertz,<br />
–ı 30.10.<br />
Vallotton, Oppenheim<br />
Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 A. R. Penck –ı 30.10.<br />
gallery downstairs, Blumenrain 20 Walter Dolphyn –ı 30.10.<br />
Kenneth Webb –ı 30.10.<br />
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />
Ana Vujic´ – Terrain Vague<br />
–ı 13.11.<br />
Jerry Haenggli 20.11.–22.1.<br />
Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 H_121 6.11.–18.12.<br />
Lichtfeld Gallery, Blumenrain 20 Marck, Thomas Riess –ı 30.10.<br />
Mayday, Hafenstrasse 25<br />
Maude Léonard-Contant, Marta –ı31.10.<br />
Margnetti<br />
Markthalle Basel, 20 Steinentorberg 20 Essen zwischen Kultur und Natur –ı 17.11.<br />
Messeturm Basel, 10 Messeplatz<br />
Nora Vest, Maritta Winter,<br />
–ı20.3.<br />
Maria Martin<br />
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Georg Herold –ı 30.10.<br />
Peripherie 8, Holeestrasse 8 Ruxandra Mitache, Pierre Ajavon –ı 30.10.<br />
Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Marita Czepa, Thomas Thüring –ı 18.12.<br />
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48<br />
Brigitte Müller Hunziker – Bilder& –ı 6.11.<br />
Objekte<br />
Irene Merz – Skulpturen 11.11.–27.11.<br />
Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10<br />
Mit Natur zu tun – To do with<br />
–ı 13.11.<br />
nature #2<br />
videocity.bs, Messeplatz 21 Loneliness II –ı 31.12.<br />
Vitrine, Basel, Vogesenplatz<br />
The typology of wounds, the<br />
–ı 9.1.<br />
mapping of healing<br />
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Cornelia Parker – Being and Unbeing<br />
–ı 19.11.<br />
Skulpturengarten Claire Ochsner, Rüttigasse 7,<br />
*61 901 8613<br />
Skulpturengarten mit Galerie und<br />
Atelier<br />
Claire Ochsner – Skulpturen und<br />
Bilder<br />
Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Christelle Kahla, Anita Mucolli,<br />
Julia Steiner, Nicolas Vionnet<br />
Basel/<br />
Münchenstein<br />
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />
*61 283 6050<br />
Radical Gaming – Immersion<br />
Simulation Subversion<br />
–ı 1.12.<br />
–ı 23.12.<br />
–ı 31.10.<br />
–ı14.11.<br />
Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Slowly Arriving 5.11.–21.11.<br />
Gerda Steiner, Jörg Lenzlinger<br />
–ı31.12.<br />
Inside the Amazon 5.11.–2.1.<br />
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Close-Up – B. Morisot, M. Cassatt, –ı 2.1.<br />
P. Modersohn-Becker u.a.<br />
Goya –ı 23.1.<br />
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71<br />
Ins Licht gerückt – Der Maler Jean-<br />
Jacques Lüscher<br />
–ı 31.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 125
Basel/Muttenz — Ighaan Adams,<br />
Kunsthaus Baselland. Foto: S. Schaub<br />
Bern — Monika Baer, Kunsthalle<br />
Biel — Emma Talbot, Kunsthaus<br />
Pasquart. Foto: Lia Wagner<br />
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Die farbige Welt – Claire Ochsner –ı1.3.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Bertrand Thomassin –ı 21.11.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Armin Göhringer –ı 31.10.<br />
Thomas Schütz 7.11.–19.12.<br />
Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Paesaggi a confronto –ı 16.1.<br />
Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Let’s talk about mountains –ı 3.7.<br />
Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Monika Baer – Am Rhein –ı 12.12.<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Berner Kebes-Tafel –ı 28.11.<br />
Meret Oppenheim – Mon<br />
–ı 13.2.<br />
exposition<br />
Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />
Bernastrasse 15<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Max Bill – Global –ı 9.1.<br />
Paul Klee – Menschen unter sich –ı 22.5.<br />
Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young – Willkommen im<br />
–ı 28.5.<br />
langen Leben<br />
Bundeshaus, Bundesplatz Frauen im Bundeshaus –ı 17.12.<br />
Christine Brügger, Kramgasse 31<br />
Jubiläumsausstellung – 70 Jahre –ı 12.11.<br />
Ivo Soldini<br />
Jubiläumsausstellung – 80 Jahre<br />
Peter Pernath<br />
14.11.–4.12.<br />
–ı 31.3.<br />
Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />
Bundesgasse 35<br />
Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 14 –<br />
25 Jahre Prix Mobilière<br />
DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 H. R. Fricker – Mail Art & Stones –ı 6.11.<br />
Karoline Schreiber 19.11.–18.12.<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
*31 332 11 90<br />
Habitat @Wyss Academy for Nature, Kochergasse 4<br />
20 Jahre Galerie Bernhard<br />
–ı 13.11.<br />
Bischoff & Partner ‹XX Years›<br />
Sibel Kocakaya, Bendicht Gertsch 19.11.–18.12.<br />
Barbara Ellmerer – Malerei 12.11.–18.12.<br />
Essay 3 – Ancestral Futures<br />
(of Food?)<br />
–ı 13.11.<br />
Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Karin Frank, Sammy Deichmann –ı 21.11.<br />
Outside Rohling, Justingerweg 4, *76 412 36 93<br />
Geste fluide – Stéphanie Baechler, –ı 20.11.<br />
David Jacot<br />
Milieu, Münstergasse 6 Tiphanie Kim Mall –ı 27.11.<br />
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Augustin Rebetez –ı 13.11.<br />
Shortlist Sehnerv<br />
18.11.–18.12.<br />
Medienkunstpreis 2020<br />
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />
Nadja Lerch, Judith Nussbaumer –ı 7.11.<br />
*32 672 29 89<br />
Biel/Bienne Stadtkirche Biel, Kirchgässli Herbsthimmel –ı 7.11.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42<br />
Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />
*32 322 5586<br />
Isomophous Drip – Maya Hottarek,<br />
Julian Zehnder<br />
Emma Talbot<br />
Vanessa Billy – WeBecome<br />
–ı 4.12.<br />
–ı 21.11.<br />
–ı21.11.<br />
Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Céline Burnand –ı21.11.<br />
Bénédicte Blondeau<br />
–ı21.11.<br />
Art Momentum, Längfeldweg 116 A Roland Adatte — Neue Arbeiten –ı12.12.<br />
Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Quilombo 30.10.–28.11.<br />
Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Weihnachtsausstellung 21.11.–12.12.<br />
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 frölicher | bietenhader,<br />
Sarah Burger<br />
–ı5.12.<br />
Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />
Municipio), *77 474 0549<br />
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />
*79 316 3027<br />
Look Twice – John Hilliard, Doug<br />
and Mike Starn<br />
Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />
Ueli Gantner<br />
Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Kurt Bratschi und Kropunk 30.10.–27.11.<br />
Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15, N. de Saint Phalle, F. Gilliéron,<br />
–ı 5.12.<br />
*79 665 08 47<br />
S. Hofkunst, U. Luginbühl, L. Keller,<br />
E. Aeppli<br />
Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch — Der blaue Raum –ı 27.2.<br />
Otto Wyler –ı 27.2.<br />
Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Annelies Štrba – Noonday –ı25.6.<br />
Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Treni fra arte, grafica e design –ı 24.4.<br />
Biennale dell’immagine di Chiasso, öffentlicher Raum Fake – visual distortion –ı 14.11.<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Corsin Fontana – Scalafundas –ı 21.11.<br />
LandLiebe – Kunst und<br />
–ı 2.1.<br />
Landwirtschaft<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Frau im Bild –ı9.1.<br />
Stadtgalerie im Rathaus, Rathaus/Poststr. 33,<br />
Mathias Balzer, Barbara Heé<br />
–ı12.11.<br />
*81 254 4410<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Piano_piano 20.11.–18.12.<br />
Davos<br />
–ı 7.11.<br />
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />
Kirchner Platz<br />
Martin Disler, Ernst Ludwig<br />
Kirchner<br />
Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Aus dem Galerieprogramm –ı 31.10.<br />
Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 In Duos – Adrian Bütikofer, Gian –ı 19.12.<br />
Gianotti<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Beackerung – Lea Fröhlicher –ı 31.10.<br />
Fritz Balthaus –ı 30.4.<br />
Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Platz in der Galerie – Andreas<br />
–ı 20.11.<br />
Hofer, Irene Brühwiler<br />
Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81, *611 0510 Skulpturenpark Ennetbürgen –ı31.12.<br />
Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *+79 443 11 54 Orbit –ı 30.11.<br />
Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Was wünschst du dir? 4.11.–25.11.<br />
Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />
*52 724 5620<br />
–ı 9.1.<br />
–ı 31.5.<br />
Oliver Frei<br />
–ı 31.10.<br />
Brigitte Rutz-Briner 4.11.–21.11.<br />
Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 L’heure bleue – Haviva Jacobson 29.10.–14.11.<br />
Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Heike Müller – Rückenwind 6.11.–12.12.<br />
Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 À toute vitesse –ı26.6.<br />
Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames, *26 323 23 51 Ceylan Öztrük – Matter of non –ı6.1.<br />
Air Power = Peace Power<br />
–ı9.1.<br />
Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Manuel Abella, Ricardo Abella,<br />
–ı13.11.<br />
Hanspeter Fiechter<br />
Bruno Baeriswyl, Odile Gauthier,<br />
Sacha Rappo<br />
19.11.–24.12.<br />
Genève<br />
Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux-<br />
Grenadiers<br />
Biennale de l’Image en Mouvement<br />
<strong>2021</strong><br />
12.11.–30.1.<br />
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Paul Viaccoz –ı12.11.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Brugg — Sarah Burger,<br />
Zimmermannhaus<br />
Interlaken — George Steinmann,<br />
Kunsthaus © ProLitteris<br />
Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Edgar Martins –ı28.11.<br />
Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Raphaëlle Mueller 6.11.–12.12.<br />
MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Tony Conrad –ı 30.1.<br />
Musée Ariana, 10, av. de la Paix<br />
Chrysanthèmes, dragons et<br />
–ı9.1.<br />
samouraïs<br />
Robert Dawson, Richard Slee<br />
–ı9.1.<br />
Tasses ! –ı 31.7.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Pour la galerie – Mode et portrait –ı14.11.<br />
Works on paper<br />
–ı31.1.<br />
Musée d’ethnographie, 65–67, blv Carl-Vogt Injustice environnementale –<br />
–ı21.8.<br />
Alternatives autochtones<br />
Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Gregory Bourrilly 4.11.–4.12.<br />
*22 310 4102<br />
Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Redevenir – Vanessa Billy –ı14.11.<br />
Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295 Cyril Porchet 21.11.–20.1.<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Hubert Scheibl –ı 30.10.<br />
Sylvie Fleury 6.11.–17.12.<br />
geneve.art, espace public geneve.art <strong>2021</strong> 6.11.–7.11.<br />
Gowen Contemporary, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Escape Line II – Drawings and 12.11.–30.1.<br />
Sculptures<br />
LiveInYourHead, Bâtiment Géneral Dufour, rue de Hesse 5 Alternate Take 1 –ı 31.10.<br />
Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Silence –ı 30.10.<br />
Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Erik Bulatov 5.11.–23.12.<br />
Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Not Vital – 88 & 8 & 8 –ı 29.10.<br />
Wim Delvoye 6.11.–7.1.<br />
Xippas, Rue des Sablons 6 The Edge of What I Know –<br />
–ı28.12.<br />
Sigismond de Vajay<br />
Genève/CarougeLe Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Noémie Doge –ı 31.10.<br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Angel Abra – Bri Williams –ı 28.11.<br />
Rhythm – Elliot Reed –ı 28.11.<br />
–ı 16.1.<br />
Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8,<br />
*44 867 3972<br />
Werner Mettler – Vom Rhein aus in<br />
die weite Welt<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />
Markus Hug<br />
Grenchen<br />
Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
20m 2 – Fenster ins Atelier von<br />
Franziska Baumgartner<br />
M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />
Pulpokosmos<br />
–ı 30.11.<br />
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, Kirchplatz 9,<br />
et l’histoire commence ici –<br />
14.11.–20.3.<br />
*71 891 4813<br />
Camille Kaiser<br />
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Spazi_allaprima – Elena Marcuzzi –ı 31.10.<br />
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Die Alpen und das Valley –ı 28.11.<br />
–ı9.1.<br />
–ı9.1.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Am Bach – Claudia Peyer –ı 2.1.<br />
Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Thom Barth – die Kunst ist die<br />
–ı 14.11.<br />
Mamma des Konsums<br />
Marina Woodtli – Breeze –ı 14.11.<br />
ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />
Thom Barth – Frühe Arbeiten auf –ı 20.11.<br />
Papier und Folie<br />
Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF un_bekannt –ı 7.11.<br />
Die Erfindung der Gemütlichkeit –ı 12.12.<br />
Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Ruth Levap Zehnder –ı 14.11.<br />
Südpol Luzern, Arsenalstrasse 28 Apocalypso now – Leila Peacock –ı 30.6.<br />
Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 Adrian Bättig –ı21.11.<br />
La Chaux-de-<br />
Fonds<br />
Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />
Musées 33, *32 967 6077<br />
Tout est sous contrôle<br />
Philippe Gronon – Contacts et<br />
enregistrements<br />
–ı 14.11.<br />
–ı 9.1.<br />
Annelies Štrba – Aya –ı 9.1.<br />
Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Ein Gastspiel von Culturescapes –ı 14.11.<br />
<strong>2021</strong> Amazonas<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Cathy Josefowitz<br />
Inka ter Haar<br />
–ı14.11.<br />
–ı14.11.<br />
Laufenburg Rehmann-Museum , Schimelrych 12, *62 874 4270 Alles fliesst – Erwin Rehmann –ı 19.6.<br />
Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Anonymes –ı 28.11.<br />
Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21 312 5013 Hans Emmenegger –ı31.10.<br />
Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />
Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />
Unique et multiple – Oeuvres<br />
récentes de la collection d art BCV<br />
Francis Alÿs – As Long As I’m<br />
Walking<br />
Aloïse Corbaz –ı 23.1.<br />
Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 Lisboa e tejo e tudo –ı 6.11.<br />
New Works 20.11.–18.12.<br />
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Space Invasion II –ı 20.11.<br />
Forma, Rue Côtes-de-Montbenon 3, *21 312 1209 Seascapes – Paul Rousteau –ı 20.11.<br />
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Triennale –ı 9.1.<br />
*32 933 8950<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Breath of life –ı 17.4.<br />
Lenzburg Stapferhaus , Bahnhofstrasse 49 Geschlecht – Jetzt entdecken –ı 15.5.<br />
Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Dogo Totale <strong>2021</strong> 13.11.–27.11.<br />
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Vincenzo Vela –ı5.12.<br />
Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Armando Losa –ı 1.11.<br />
la rada, via della Morettina 2 Soundata –ı 27.11.<br />
Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543<br />
Solduno<br />
Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />
*91 921 4632<br />
MASI Lugano , Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />
*58 866 4230<br />
Jean e Marguerite Arp al Ronco<br />
dei Fiori<br />
–ı 9.1.<br />
–ı 16.1.<br />
–ı31.10.<br />
Pietro Consagra –ı 9.1.<br />
Stimmung und Beobachtung –<br />
Kunst im Tessin 1850–1950<br />
–ı 31.12.<br />
Nicolas Party – Rovine –ı 9.1.<br />
Albert Oehlen –ı 20.2.<br />
Antonio Ciseri –ı 27.2.<br />
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Felice Varini –ı 31.12.<br />
Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia Personnages –ı 18.12.<br />
6/a, *91 980 08 88<br />
Monica De Cardenas Lugano, Via Coremmo 11,<br />
Woman –ı 30.10.<br />
*79 620 9991<br />
Lumnezia Casa d’Angel, Dado Baselgia 116 il luf el visier digl art – der Wolf im<br />
Visier der Kunst<br />
–ı 19.3.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Langenthal — Cathy Josefowitz,<br />
Kunsthaus<br />
Luzern — Matias Spescha, Hilfiker<br />
Kunstprojekte<br />
Pfäffikon — MyeongBeom Kim,<br />
Vögele Kultur Zentrum<br />
Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *34 461 36 23 Franziska Wüthrich, Marlies<br />
Schachtler, Heribert Brügger<br />
Luzern<br />
Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />
Schweiz, *41 370 44 44<br />
Neue Sammlungspräsentation<br />
Hans Erni-Stiftung<br />
Thovaldsens Löwe und die Folgen<br />
für Tourismus und Kunst<br />
Kommunikationswege – Hans Ernis<br />
Wandteppiche für die PTT<br />
29.10.–14.11.<br />
–ı 31.12.<br />
Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Dreimaldreimaldrei 7.11.–19.12.<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 werden und vergehen –ı 21.11.<br />
Hodlers Holzfäller –ı 13.2.<br />
Vivian Suter – Retrospektive 6.11.–13.2.<br />
Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Otto Lehmann, Kristin Lehmann 6.11.–27.11.<br />
B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Kreise ziehen – Stella Pfeiffer –ı 30.10.<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Ju Ting – When the Wind Comes –ı 29.10.<br />
Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse Melk Imboden — Malerei –ı 20.11.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />
Gestörte Schnittblumen – Jesco –ı 27.11.<br />
Tscholitsch<br />
Hilfiker Kunstprojekte, Museggstr. 6, *266 0722 Matias Spescha 4.11.–4.12.<br />
Keinraum, Bireggstrasse 36<br />
The Naturalist’s Doubt – Lourenço –ı 18.11.<br />
Soares<br />
Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Menü «Surprise» –ı 6.11.<br />
Cubanisado –ı 20.11.<br />
o.T. Raum für aktuelle Kunst, Kunstpavillon/Sälistr. 24,<br />
*41 210 38 55<br />
Franziska Baumgartner,<br />
Domenico Billari<br />
–ı 6.3.<br />
–ı 7.5.<br />
18.11.–18.12.<br />
Männedorf Kulturschüür Männedorf, Alte Landstr. 230, *44 920 1256 Eva Walser –ı 7.11.<br />
C&C Contemporary, Alte Landstrasse 331, *79 480 48 48 Esther-Lisette Ganz – Malerei 30.10.–5.12.<br />
Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir GPS – Magali Dougoud –ı 5.12.<br />
Womanhouse <strong>2021</strong><br />
–ı30.1.<br />
Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 1365 Regiokunst 30.10.–12.12.<br />
Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Triennale Maroggia <strong>2021</strong> –ı 5.11.<br />
Banksy –ı 17.12.<br />
Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 A. R. Penck –ı 13.2.<br />
Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />
*32 493 36 77<br />
Murg am<br />
Walensee<br />
Résonnances<br />
–ı 14.11.<br />
Racines –ı 14.11.<br />
seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı30.10.<br />
Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Freiämter Kunsthappening –<br />
–ı 7.11.<br />
Staffel 3<br />
Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel , Rue des Moulins 37,<br />
BUNK – Isabelle Andriessen –ı 28.11.<br />
*32 724 01 60<br />
Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74, *32 720 2060 Friedrich Dürrenmatt und die Welt –ı21.11.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />
*32 724 5700<br />
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
–ı 31.12.<br />
Schriftsteller und Maler<br />
José Guerrero – oeuvres de<br />
–ı 14.11.<br />
1961–1985<br />
Béatrice Helg 20.11.–15.1.<br />
Henry Brandt<br />
Permanent – Les automates<br />
Jaquet-Droz<br />
13.11.–29.5.<br />
–ı 31.12.<br />
Neuhausen am Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09 Jean-Jacques Volz –ı 7.11.<br />
Rheinfall<br />
Nidau Galerie mnart, Beundenring 43, *76 401 63 15 Nicole Kretz, Doris Wütherich 13.11.–21.11.<br />
Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Helen Dahm –ı31.10.<br />
Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Schatzkammer Sammlung –ı 14.11.<br />
Iwan Baan – Momentum of Light –ı 14.11.<br />
Das «Kuratierte Kunstkabinett» –ı 14.11.<br />
von StudioK3<br />
Daniela Keiser. London – Being in –ı 14.11.<br />
the Library<br />
IPFO Haus der Fotografie, 36 Industriestrasse 25. vfg Nachwuchsförderpreis –ı 14.11.<br />
Martins Galerie, Ringstrasse 42, *62 212 5141<br />
Gedenk-Ausstellung – Sr. Maria 6.11.–19.12.<br />
Raphaela Bürgi<br />
Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 7 Esther Schena –ı 11.11.<br />
Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 un-möglich? –ı 20.3.<br />
Pfäffikon ZH<br />
Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />
Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />
Unisono – Roma Messmer,<br />
Walter Lüönd<br />
Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Sommerausstellung Gabriela<br />
Gerber & Lukas Bardill<br />
Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />
Eva Zornio<br />
Péquignat 9, *32 420 8402<br />
Porza Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Veronica Branca-Masa –<br />
Frammento infinito<br />
Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Calder, Soulages, Vasarely…<br />
Abstractions plurielles<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
–ı 21.11.<br />
–ı30.11.<br />
–ı28.11.<br />
–ı 10.4.<br />
–ı 21.11.<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />
Mirko Baselgia<br />
–ı 7.11.<br />
Amélie Bargetzi –ı 6.2.<br />
I’ll Be Your Mirror – Wasser in der –ı 27.2.<br />
Sammlung Bosshard<br />
Visitor Center, 1 Fischmarktplatz Janeth Berrettini –ı 31.10.<br />
Wasser-Raum, Fischmarktplatz Flora Frommelt, Kevin Mikes –ı 31.10.<br />
–ı 7.11.<br />
Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Tafelfreuden – Historische<br />
Leinendamaste<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
Ludwig Demarmels<br />
–ı22.12.<br />
*71 463 1811<br />
Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Verena Batliner, Tanya Bykova und 20.11.–23.12.<br />
Silvia HIntermann<br />
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Lust auf mehr –ı12.2.<br />
Barbara Dombrowski<br />
–ı24.4.<br />
art faces<br />
–ı29.5.<br />
Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />
*41 660 55 83<br />
Gweerigi Fraiwä<br />
Dorothee Wyss – Rauminstallation<br />
Dorfplatz Sachseln<br />
Dorothee Wyss – die Geschichte<br />
einer aussergewöhnlichen Frau<br />
Niklaus von Flüe – Vermittler<br />
zwischen Welten<br />
Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Grund – Sara Masüger, Saskia<br />
Edens, Monica Ursina Jäger<br />
–ı 1.11.<br />
–ı 1.11.<br />
–ı 1.11.<br />
–ı 1.11.<br />
–ı31.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 131
Porrentruy — Eva Zornio, EAC<br />
(les halles)<br />
Solothurn — B. Müller, S. Gritsch,<br />
Kunstraum Medici ©ProLitteris<br />
Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23 Josef Maria Odermatt, 1934–2011 7.11.–6.12.<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Doppio III – Nadja Kirschgarten, –ı 14.11.<br />
Fabian Treiber<br />
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, Katrin Freisager, Katharina Bürgin, –ı 5.12.<br />
*52 625 2418<br />
Marion Ritzmann<br />
Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/ Embodying Kali – Reshma Chhiba –ı 27.11.<br />
Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Lenz Klotz –ı 14.11.<br />
Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Enquête Photographique<br />
–ı2.1.<br />
Valaisanne n°6 – Défi<br />
Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 My pleasure! Donations, etc.<br />
–ı7.11.<br />
2000–2020<br />
Raphael Ritz Aujourd’hui – Heute<br />
–ı5.6.<br />
Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Schwarzes Licht –ı 2.1.<br />
Meret Oppenheim (1913–1985) –<br />
–ı 27.2.<br />
Arbeiten auf Papier<br />
Hommage an Schang Hutter<br />
–ı 27.2.<br />
(1934–<strong>2021</strong>)<br />
Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Roland Adatte –ı 12.12.<br />
Galerie Christoph Abbühl , Schaalgasse 9/1. Stock Verena Baumann –ı 27.11.<br />
Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Gen Atem, Miriam Bossard –ı 30.10.<br />
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Dimitra Charamandas, Oliver<br />
–ı 30.10.<br />
Krähenbühl – fragility<br />
Artur – Solothurner<br />
–ı 30.10.<br />
Galerienwochenende<br />
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *32 621 38 58 Masamichi Yoshikawa –ı 27.11.<br />
Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Clara Oppel –ı 31.10.<br />
Nicolle Bussien und<br />
5.11.–28.11.<br />
Künstlerinnenkollektiv marsie<br />
Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Barbara Müller, Stefan Gritsch –ı 11.12.<br />
Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Peter Aerschmann –ı31.10.<br />
St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 flüstern von fern – Dorothy Wong 12.11.–5.12.<br />
Ka Chung, Benjamin Ryser<br />
Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Entdeckungen – Highlights der<br />
Sammlung<br />
–ı 27.2.<br />
Kulturraum S4 Vadiana, Ausstellungssaal,<br />
Notkerstrasse 22, *58 229 21 50<br />
Ecco Qua – Roger Frei, Karin<br />
Reichmuth<br />
12.11.–12.12.<br />
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Éric Baudelaire –ı 28.11.<br />
Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Michael Williams –ı 7.11.<br />
Erker –ı 21.11.<br />
Martina Morger – Lèche Vitrines –ı 6.3.<br />
Marie Lund 30.10.–20.3.<br />
Blicke aus der Zeit –ı 24.4.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />
*76 325 8251<br />
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857<br />
Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />
Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />
*76 458 11 52<br />
Michael Williams –ı 7.11.<br />
Eine Künstlerfamilie zwischen<br />
–ı 13.2.<br />
Insider und Outsider Art<br />
Katrin Mosiman –<br />
–ı 13.2.<br />
Foyerausstellung<br />
Damenwahl –ı 13.2.<br />
Reading the Library –ı 7.11.<br />
Rahel Flückiger –ı 14.11.<br />
Champre Directe – Schubiger, Rorschacher Strasse 112 Manfred Holtfrerich, Karin Sander –ı 28.11.<br />
Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Esther van der Bie, Maria<br />
–ı 16.11.<br />
Tackmann<br />
Lika Nüssli, Marion Täschler 18.11.–14.12.<br />
St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 26.11.<br />
Stäfa Roehrs & Boetsch, Dorfstrasse 7, *43 539 56 74 FitArt – Female Body –ı 8.12.<br />
Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />
*618 7514<br />
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />
*41 618 73 40<br />
Söldner, Reissäckler,<br />
Pensionenherren<br />
Von Blättler Dädi bis Hans von<br />
Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />
–ı 31.10.<br />
–ı 30.1.<br />
–ı 30.1.<br />
Now 21 –ı 30.1.<br />
Nachhall und Witterung<br />
–ı31.12.<br />
Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Imitationen von dir wiederholen 20.11.–12.12.<br />
sich in mir*<br />
Adrian Gander — Dämmerung<br />
Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Communitas III – Körper und 31.10.–5.12.<br />
Bewegung<br />
Auftakt – Christian Bärtschi –ı 12.12.<br />
Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf 300 Jahre Appenzeller Kalender –ı 31.10.<br />
Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Sammlung im Dialog 6.11.–27.2.<br />
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Laura Grisi – The Measuring of<br />
–ı27.12.<br />
Time<br />
Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Da-Sein – Alfred Sturzenegger –ı 31.12.<br />
Bridge –ı 31.12.<br />
vent favorable – Katrin Hotz –ı 31.12.<br />
Ausstellung – Frauen bauen –ı 31.12.<br />
Stimmenbild – Katrin Keller –ı 31.12.<br />
Steinbrüche – Christian Hörler –ı 8.5.<br />
Permakultur – Judith Stokvis, Kurt<br />
Forster<br />
–ı 8.5.<br />
Thalwil<br />
ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil,<br />
*44 720 78 56<br />
ArtBox102 – Hanspeter Keller<br />
–ı 1.11.<br />
ArtBox103 – Katrin Luchsinger 12.11.–14.1.<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Der Apfel. Eine Einführung – Antje –ı 28.11.<br />
Majewski, Paweł Freisler<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Ernst Hanke & Co. –ı 20.11.<br />
Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Alma Maki –ı 18.11.<br />
Twann-TüscherzEngel Haus, Chlyne Twann Marianne Engel –ı 6.11.<br />
Uetikon am See Förderverein Kunst & Kultur am Zürichsee im<br />
Gemeindehaus Uetikon, Bergstrasse 90, *53 880 54<br />
«Schwarzer Seelenkater» Fritz<br />
Deringers introvertierte Bildnisse<br />
7.11.–29.1.<br />
Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Claudia Gubser – Blütenzart –ı 4.12.<br />
Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Kunstausstellung Martin Otth und –ı 21.11.<br />
*33 822 08 74<br />
Nick Röllin<br />
Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Lyonel Feininger – La ville et la mer –ı 9.1.<br />
XXL Le dessin en grand –ı 27.2.<br />
L’Appartement – Espace Images, Place de la Gare 3,<br />
*21 922 4854<br />
Nicolas Polli, Peter Puklus,<br />
Marie Noury<br />
–ı 28.11.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 133
St. Gallen — Éric Baudelaire, Kunst<br />
Halle Sankt Gallen<br />
Winterthur — Friedrich von Martens,<br />
Fotostiftung<br />
Odile, 14 Rue du Lac Ersatz – Nicolas Fournier –ı6.11.<br />
Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse / Herbert Theler –ı 7.11.<br />
Stapfengasse, *27 923 1037<br />
Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Jules Spinatsch – Davos Is A Verb –ı 13.11.<br />
Saskia Edens, Christian Herdeg,<br />
Lori Hersberger, A. C. Kupper<br />
–ı 13.11.<br />
Kunstkasten Wädenswil, Bahnhof, Bahnunterführung<br />
Kasten 1<br />
Malerei<br />
–ı 30.12.<br />
Sammlungsbilder –ı 31.12.<br />
Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Kunst Sarganserland-Walensee VII –ı 7.11.<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause Zu Tisch – Eine Einladung<br />
–ı 19.12.<br />
Ittingen, *058 345 1060<br />
Jenseits aller Regeln –ı 19.12.<br />
Thurgauer Köpfe – Ein<br />
–ı 19.12.<br />
Bankierssohn pflügt um<br />
Neu im Museum –ı 19.12.<br />
Harald F. Müller –ı 26.6.<br />
Claudio Hils –ı 18.4.<br />
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Anton Egloff, Reto Steiner –ı28.11.<br />
Museum Eduard Spörri, Bifangstrasse 17a, *79 460 5015 Stille Früchte – laute Formen –ı21.11.<br />
Freidimensional ’21<br />
–ı21.11.<br />
Wetzikon Galerie Kemptnertobel, Tobelweg 9, *76 231 8886 LokalKunst – Kunst & Handwerk – 30.10.–31.10.<br />
Ganz Lokal<br />
Kinder 12.11.–3.12.<br />
Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Federica Gärtner 7.11.–19.12.<br />
Windisch Museum Aargau, Lagerstrasse, c/o SBB Historic Von Menschen und Maschinen –ı 31.10.<br />
Winterthur Casinotheater, Stadthausstr. 119, *52 212 1166 Internationale Kurzfilmtage 9.11.–14.11.<br />
Winterthur <strong>2021</strong><br />
Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45<br />
Nach der Natur – Schweizer<br />
–ı 30.1.<br />
Fotografie<br />
Claudia Andujar –ı 13.2.<br />
Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Nach der Natur – Schweizer<br />
–ı 30.1.<br />
Fotografie im 19. Jahrhundert<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 U-Joints oder Die Kunst des<br />
–ı 9.1.<br />
Verbindens, Part III<br />
Alchemie der Oberfläche –ı 6.2.<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />
Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />
Charlotte Prodger<br />
–ı 14.11.<br />
Alan Charlton, Richard Long –ı 14.11.<br />
Mathis Altmann –ı 2.1.<br />
Etikette und Maskerade –<br />
–ı 16.1.<br />
Miniaturbildnisse des Barock<br />
Expressionismus Schweiz –ı 16.1.<br />
Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Su Hui-Yu –ı 14.11.<br />
Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» ,<br />
Haldenstr. 95, *058 466 77 40<br />
Gustav Courbet – Träume eines<br />
Realisten<br />
–ı 2.1.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Winterthur — Su Hui-Yu, Kunsthalle<br />
Zürich — Michael Meier & Christoph<br />
Franz, Helmhaus © ProLitteris<br />
Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 15. Jungkunst <strong>2021</strong> –ı31.10.<br />
kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 S. Hablützel, M. Mijatovic – Shared 2.11.–3.12.<br />
Set of Concerns<br />
Öffentlicher Raum, Altstadt Heiliges Winterthur –ı 7.11.<br />
oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4<br />
Metalmorphosen – Heavy Metal in –ı31.10.<br />
Art and Culture<br />
Cinema Expanded 9.11.–28.11.<br />
Temporäre Kapelle, Dorfkirche Veltheim,<br />
Transformation #8 –<br />
–ı 26.11.<br />
Felsenhofstrasse 8<br />
El Frauenfelder<br />
tischundmeer, Katharina-Sulzer-Platz Videocity visits: Winterthur 10.11.–19.1.<br />
Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2 Viviane Stucki, Jonas Moser –ı 7.11.<br />
Yverdon-les-<br />
Bains<br />
Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place<br />
Pestalozzi, *24 423 63 80<br />
Galerie d’Art Kaminska & Stocker, Rue de la Plaine 22,<br />
*24 425 6011<br />
Lisa Lurati – Raving Cosmo –ı 24.12.<br />
Exposition Françoise Rey –ı 6.11.<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Farbe und Traum 20.11.–23.1.<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Zeit und Raum – Hommage an<br />
–ı 9.1.<br />
Peter und Christine Kamm<br />
Altstadthalle, Unteraltstadt 14, *710 7001<br />
Annemarie Waibel,<br />
5.11.–14.11.<br />
Martin Bachman<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Albert Merz –ı 20.11.<br />
Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />
–ı 8.1.<br />
Pulpastique<br />
Kantonales Verwaltungszentrum 1, Aabachstrasse 5 Albert Merz –ı 20.11.<br />
Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115, *81 850 1390 Andrea Büttner – Triebe –ı 31.10.<br />
Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41, Federico Tosi –ı 20.11.<br />
*81 868 80 81<br />
Zürich Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Die unterschätzte Horizontale –ı14.11.<br />
gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Hannah Black – Wheel of Fortune –ı 29.10.<br />
The Power of Mushrooms –ı 10.12.<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />
Wohin? Künstlerische<br />
–ı14.11.<br />
Investigationen<br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270<br />
Art Club2000 – Ausgewählte Werke –ı16.1.<br />
1992–1999<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz Earth Beats –ı6.2.<br />
Walter De Maria – The 2000<br />
–ı 20.2.<br />
Sculpture<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Bundesrätinnen und Bundesräte<br />
–ı7.11.<br />
seit 1848<br />
Menschen – In Stein gemeisselt<br />
–ı16.1.<br />
Farben im Licht – Glasmalerei vom –ı3.4.<br />
13. bis 21. Jahrhundert<br />
Einfach Zürich<br />
–ı31.1.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 135
Zürich — Harald Naegeli, Musée<br />
Visionnaire © ProLitteris<br />
Zürich — Sonia Kacem, Museum Haus<br />
Konstruktiv. Foto: Gunnar Meier<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Korakrit Arunanondchai –ı 9.1.<br />
Laura Lima – Playful Geometry –ı 9.1.<br />
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Harald Naegeli –ı 19.12.<br />
Zürich Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 DA Z Digital Art Zurich –ı31.10.<br />
Alberto Venzago –ı 2.1.<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25<br />
Sonia Kacem – Zurich Art Prize –ı 16.1.<br />
<strong>2021</strong><br />
Florin Granwehr –ı 16.1.<br />
Works on Paper –ı 16.1.<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Liebe, Kriege, Festlichkeiten –ı 5.12.<br />
Flow – Erzählen im Manga –ı 30.1.<br />
Kunst im Blick 9.11.–10.4.<br />
Museum Strauhof, Augustinergasse 9<br />
Kurt Marti – Eros. Engagement.<br />
–ı 21.11.<br />
Endlichkeit<br />
Pavillon le Corbusier, Höschgasse Le Corbusier und die Farbe –ı 28.11.<br />
Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 We used to laugh about Frank –<br />
–ı 31.10.<br />
Johanna Kotlaris<br />
Organs of a divided labour – 11.11.–12.12.<br />
Jeremy Ayer<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Agnès Wyler –ı 20.11.<br />
Rämistrasse 30<br />
Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Schiffe und Übergänge –ı 31.10.<br />
Ohne Honig hast du nichts zu essen –ı 30.1.<br />
Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 It’s a … Women’s Women’s<br />
–ı 31.12.<br />
Women’s world!<br />
Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6 Starke Zürcherinnen –ı 11.12.<br />
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Trama e Urdidura – Weft and Warp –ı 20.11.<br />
Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Tribute to James Bishop – Part II –ı 20.11.<br />
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Memories 29.10.–18.12.<br />
ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72 PPP – Paper, Porcelain, Passion –ı 20.11.<br />
Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata<br />
Kristen Roos – From Punched<br />
–ı 7.1.<br />
Cards to Personal Computers<br />
Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Casper Faassen –ı 20.11.<br />
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 On Gravity – Jun Ahn –ı 20.11.<br />
Jung Lee 25.11.–5.3.<br />
Collegium Helveticum, Schmelzbergstrasse 25, ETH<br />
Center/STW25<br />
Luzia Hürzler: In the Last Place –<br />
Acht Wolfsleben<br />
–ı 13.11.<br />
Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20 DA Z Digital Art Zurich –ı 31.10.<br />
Wasserkirche, 31 Limmatquai DA Z Digital Art Zurich –ı 31.10.<br />
DA Z Digital Art Zurich, Schiffbauplatz DA Z Digital Art Zurich –ı 31.10.<br />
Dienstgebäude Art Space, Töpferstrasse 26, *79 211 7112 Heiko Blankenstein –ı 31.10.<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 On Photography – New Perspectives –ı 14.1.<br />
Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />
Gastausstellung der Galerie<br />
–ı 20.11.<br />
*44 440 40 18<br />
Wehrli – Kira Speiser<br />
Andrea Muheim – Kunst Preis <strong>2021</strong> 24.11.–22.1.<br />
Keller-Wedekind-Stiftung<br />
Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 LAG – Kilian Rüthemann –ı 28.11.<br />
fem-net.art, Dorfstrasse 9, *79 638 79 33 Priska Schöper, Corina Berheide –ı 6.11.<br />
Christina Räber, Elisa Bernasconi 12.11.–4.12.<br />
Galerie & Edition Marlene Frei, Zwinglistrasse 36,<br />
ART-ist’s 30.10.–30.11.<br />
*44 291 2043<br />
Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Christoph Haerle – Neue Werke –ı 29.1.<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3<br />
Swells, Squalls & Scrags from the –ı 8.11.<br />
Seven Heads<br />
Pauschenwein 11.11.–28.11.<br />
Galerie Bromer Zürich, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Maya Bringolf – Light Up –ı 6.11.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Carroll Dunham 30.10.–29.1.<br />
*43 444 7050<br />
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268<br />
Gems in the Temple — Greg Parma –ı 6.11.<br />
Smith<br />
Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />
Anh Duong –ı 31.12.<br />
*44 226 7070<br />
Galerie Haas Zürich , Talstrasse 62a (Un)familiar 4.11.–23.12.<br />
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Alberto José Sanchez, Go Segawa –ı 13.11.<br />
Renate Krammer – Solo Show 20.11.–15.1.<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Abstract-Contact 6.11.–15.1.<br />
Galerie PhilippZollinger Zürich, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />
Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Lisa Hoever –ı 6.11.<br />
Galerie S. Brunner, Brunn-Gasse 11<br />
Vi – Lasst eure Flügel trocknen<br />
–ı 18.12.<br />
und fliegt!<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322<br />
Ruedi Bechtler – Einsichten<br />
–ı 17.12.<br />
1984–<strong>2021</strong><br />
Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38, *44 251 83 58 Auktionsausstellung – Moderne 12.11.–17.11.<br />
und Zeitgenössische Kunst<br />
Grisebach, Bahnhofstr. 14 Manuel Stehli –ı 5.11.<br />
Hamlet, Dörflistrasse 67 due to circumstance –ı 21.12.<br />
Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Hans Arp –ı 20.11.<br />
Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Simone Leigh –ı 4.12.<br />
Glenn Ligon – First Contact –ı 23.12.<br />
Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59,<br />
*43 810 0426<br />
jevouspropose, Molkenstrasse 21<br />
Kyung-Lim Lee<br />
The Circular Glass | permanent<br />
Installation – James Turrell<br />
Michael Günzburger, Uriel Orlow,<br />
Nives Widauer<br />
4.11.–23.12.<br />
–ı 30.12.<br />
–ı 14.11.<br />
Karma International Zürich (70), Weststrasse 70 Reconstruction –ı30.10.<br />
Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Wilhelm Schlatter 4.11.–21.11.<br />
Nelly Beck, Max Bazhko 18.11.–27.11.<br />
Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />
My Light – Ein Lichtraum des<br />
–ı 5.12.<br />
Künstlers James Turrell für das<br />
Kinderspital Zürich<br />
Last Tango, Sihlquai 274 Put-to-bed 5.11.–27.11.<br />
Limmathall, 122 Hardturmstrasse Johanna Morel von Schulthess –ı 31.10.<br />
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Olaf Metzel – one+one+one –ı 4.11.<br />
Esther Mathis 12.11.–28.1.<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Anne-Lise Coste 29.10.–11.12.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Rita McBride, Glen Rubsamen – –ı30.10.<br />
Suite Matrimonial<br />
Cabrita – Serendipity<br />
–ı30.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 137
Belgien *0032<br />
Jorge Méndez Blake 11.11.–8.1.<br />
36.1. – René Kemp 11.11.–8.1.<br />
nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Françoise Caraco, Agatha Zobrist –ı 12.11.<br />
OnCurating Project Space, Ausstellungsstr. 16 Are we all here? –ı 27.11.<br />
Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Francis Alÿs –ı 22.12.<br />
So Close, So Far – Pop Art Made in<br />
Switzerland, Revisited<br />
–ı 15.1.<br />
Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse,<br />
*44 278 10 12<br />
Francis Alÿs – Border Barrier<br />
Typology<br />
–ı 15.1.<br />
Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Fractured Spine –ı 18.11.<br />
Shedhalle, Seestrasse 395 Kollektive Resonanz 10.11.–2.1.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 André Willimann –ı 6.11.<br />
Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone4 –ı 31.10.<br />
Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer Passage Maya Rochat – Language of color –ı 20.4.<br />
Tichy Ocean – Prague & Zurich, 9 Lessingstrasse<br />
After Any Given Time – Harald<br />
–ı28.11.<br />
Szeemann & Miroslav Tichý<br />
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2021</strong> –ı18.12.<br />
WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09<br />
Shelter – Rudolf Leitner-<br />
6.11.–22.2.<br />
Gründberg<br />
We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />
A Future of Many Futures<br />
–ı13.11.<br />
Limmatstrasse 268<br />
Windhager von Kaenel, Aemtlerstrasse 74 Isabella Fürnkäs – Siamese Dreams –ı 7.11.<br />
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Donato Amstutz – surface tension –ı 18.12.<br />
Brüssel Bozar-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 David Hockney –ı 23.1.<br />
Hangar Brussels, 18 rue du Châtelain, Ixelles Martin Parr – Parrathon –ı 18.12.<br />
La Verrière , boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Majd Abdel Hamid – A Stitch in<br />
–ı 4.12.<br />
Times<br />
Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />
Marcel Broodthaers,<br />
–ı 9.1.<br />
R. H. Quaytman<br />
Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 So here you are – Christine Boillat, 11.11.–24.12.<br />
Nina Haab<br />
Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst,<br />
Francis Feidler –ı 28.11.<br />
Rotenberg 12B, *87 560 110<br />
Gent<br />
–ı7.11.<br />
Hornu<br />
Dänemark *0045<br />
S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />
hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />
Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />
Louise<br />
Anna Bella Geiger – Native Brazil,<br />
Alien Brazil<br />
The Little Catalogue of the<br />
–ı6.3.<br />
S.M.A.K. Collection – The<br />
Exhibition<br />
Marcel Broodthaers<br />
–ı31.12.<br />
Tamara Laï – Silent Noise –ı 30.1.<br />
Aarhus ARoS Aarhus Kunstmuseum, Aros Allé 2, *8 730 66 00 Far From Home –ı 28.11.<br />
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Pia Arke – Dream and Repression –ı 2.1.<br />
Mika Rottenberg –ı 6.2.<br />
Deutschland *0049<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Jackie Grassmann, Ariel Reichman –ı31.10.<br />
Angelika Markul –ı 5.12.<br />
Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Hermann Nitsch –ı 12.12.<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Simone Lucas – Mind and Matter –ı 28.11.<br />
Bad<br />
Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Dušan Kállay – Magische Welt 6.11.–13.2.<br />
Frankenhausen<br />
Baden-Baden Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a State and Nature –ı 31.10.<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Bautzen Stadtmuseum Bautzen, Kornmarkt 1 Die ganze Welt im Blick – Johann<br />
–ı 2.1.<br />
George Schreiber<br />
Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı29.8.<br />
Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Nothingtoseeness – Leere/Weiß/ –ı 12.12.<br />
Stille<br />
Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Magische Spiegelungen – Johann –ı 20.2.<br />
Erdmann Hummel<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128<br />
Ferdinand Hodler und die Berliner –ı 17.1.<br />
Moderne<br />
Alicja Kwade –ı 4.4.<br />
Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Die Liste der ‹Gottbegnadeten› –ı5.12.<br />
documenta – Politik und Kunst<br />
–ı9.1.<br />
Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 The Cool and the Cold –ı9.1.<br />
Thea Djordjadze<br />
–ı16.1.<br />
Raum malen<br />
–ı16.1.<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Scratching the Surface –ı7.11.<br />
Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Tony Cragg –ı9.1.<br />
Humboldt Forum, Schloßplatz Terrible Beauty: Elephant –<br />
Human – Ivory<br />
–ı28.11.<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />
*30 8 3215 9120<br />
Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />
Ende Neu<br />
Basir Mahmood – Good ended<br />
happily<br />
Tatjana Doll – Was heißt<br />
Untergrund?<br />
Alexandra Bircken – Fair Game<br />
Making Things – Tomas Schmit:<br />
Performance as Drawing<br />
–ı 6.2.<br />
–ı27.2.<br />
–ı27.2.<br />
–ı15.5.<br />
–ı9.1.<br />
KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 KW Digital – Open Secret –ı31.12.<br />
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 Murcia – In the Garden of Europe –ı27.2.<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Helmut Newton’s Private Property –ı31.12.<br />
Stephan Erfurt – On the Road<br />
–ı16.1.<br />
Ruth Walz – Theaterfotografie<br />
–ı13.2.<br />
Theater im Museum der<br />
–ı13.2.<br />
Fotografie – Ein Rückblick auf die<br />
1920er<br />
Helmut Newton – Legacy, 31.10.–22.5.<br />
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Rosa Barba –ı16.1.<br />
Alexander Calder – Minimal /<br />
–ı13.2.<br />
Maximal<br />
Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />
Ólafur Elíasson – A View Becomes –ı16.1.<br />
a Window<br />
Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 HR Giger & Mire Lee –ı2.1.<br />
–ı9.1.<br />
Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel, 10 Spandauer<br />
Damm<br />
Antoine Watteau – Kunst – Markt –<br />
Gewerbe<br />
Times Art Center Berlin, Brunnenstraße 9, *30 247 81 038 Más Allá, el Mar Canta –ı19.12.<br />
Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer Camaros Bühnen I –ı 18.11.<br />
Straße 98A<br />
Buchmann Box, Charlottenstr. 75, *30 258 99929<br />
Bettina Pousttchi – Vertical<br />
–ı 31.10.<br />
Highways<br />
Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13<br />
Anna & Bernhard Blume / Des<br />
Hughes<br />
–ı 30.10.<br />
→ Bitte überprüfen Sie die Ausstellungsdaten auf www.artlog.net<br />
oder auf der Website der jeweiligen Institution.<br />
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 139
Bettina Pousttchi –ı 30.10.<br />
Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30 Peter Fischli –ı 30.10.<br />
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Uwe Wittwer –ı 27.11.<br />
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352<br />
all_go_rhythm this is a free<br />
–ı 30.10.<br />
concert<br />
Julia Ziegler 5.11.–18.12.<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />
P. Herrmann, R. Kerbach, H. Rueda,<br />
V. Stelzmann<br />
–ı 8.1.<br />
–ı 7.11.<br />
nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />
Oranienstr. 25<br />
… oder kann das weg? Fallstudien<br />
zur Nachwende<br />
«Neues Deutschland» – Akinbode –ı 4.12.<br />
Akinbiyi, Elske Rosenfeld<br />
Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Henni Alftan –ı 30.10.<br />
Andro Wekua –ı 30.10.<br />
Louise Lawler –ı 30.10.<br />
station urbaner kulturen / nGbK Hellersdorf, 41<br />
Auerbacher Ring<br />
Akinbode Akinbiyi, Elske<br />
Rosenfeld<br />
Bielefeld Samuelis Baumgarte, Niederwall 10 Mack – Die Sprache der Farben 31.10.–30.1.<br />
Bochum Museum unter Tage, 29C Nevelstraße Ingeborg Lüscher –ı 18.4.<br />
Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Beuys – Lehmbruck – Denken ist<br />
–ı 1.11.<br />
Plastik<br />
Hannah Arendt und das<br />
–ı 21.12.<br />
20. Jahrhundert<br />
Sammlung Hoffmann –ı 23.1.<br />
Methode Rainer Werner<br />
–ı 6.3.<br />
Fassbinder – Eine Retrospektive<br />
Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22<br />
David Medalla – Parables of<br />
Friendship<br />
–ı 30.1.<br />
Donaueschingen<br />
Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />
*228 5387 6612<br />
–ı 4.12.<br />
sprinkle never-in-a-rush essence –ı 16.12.<br />
Das Esszimmer goes Passage –ı 31.12.<br />
Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Für die Kunst heute – 50 Jahre<br />
–ı 30.1.<br />
Förderkreis für Gegenwartskunst<br />
Manet und Astruc –<br />
–ı 27.2.<br />
Künstlerfreunde<br />
Goya und Manet – Revolutionäre<br />
–ı 27.2.<br />
Radierungen<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Peter Piller – Richard Prince –ı 31.10.<br />
Peter Piller – Archiv der Bücher –ı 14.11.<br />
Timm Ulrichs – Total –ı 16.1.<br />
So wie wir sind 3.0 –ı 23.1.<br />
Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 4+20 Lichtstunden –ı 6.3.<br />
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst 2 –ı 28.11.<br />
Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />
–ı 14.11.<br />
Hanno Leichtmann – Seculum<br />
Klanginstallation<br />
Vollgas – Full Speed –ı 14.11.<br />
Gert Riel 21.11.–6.3.<br />
Durchstarten – Take off 21.11.–11.9.<br />
Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 a bit on the side III –ı 28.11.<br />
Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Intervention Caspar David<br />
–ı 31.10.<br />
Friedrich/Hermann Nitsch<br />
Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Nachbarschaften –ı 31.12.<br />
Dresdner Erklärung der Vielen –ı 31.12.<br />
Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Lehmbruck – Beuys. Alles ist<br />
–ı 1.11.<br />
Skulptur<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15,<br />
*203 9355 5470<br />
Omoshirogara –ı 27.2.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />
Marcel Odenbach – so oder so –ı 9.1.<br />
*211 8381204<br />
KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b,<br />
Desto weiß ich doom zu sein –ı 14.11.<br />
*211 520 99 596<br />
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Produktive Bildstörung 13.11.–6.2.<br />
–ı 23.1.<br />
Eisenhüttenstadt<br />
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,<br />
*211 8381204<br />
Georges Braque – Erfinder des<br />
Kubismus<br />
Lynette Yiadom-Boakye – Fly In<br />
League With The Night<br />
–ı 13.2.<br />
Open space – Nichts als Zukunft 13.11.–13.2.<br />
Galerie Ludorff, Königsallee 22 Christopher Lehmpfuhl –ı30.10.<br />
Neuerwerbungen Herbst <strong>2021</strong> –ı 12.2.<br />
Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Attempts to be many 30.10.–23.1.<br />
Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Erich- Ohne Ende Anfang<br />
–ı6.2.<br />
Weinert-Allee 3<br />
–ı 7.11.<br />
Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Ludwig Kuffer, Andreas Langfeld,<br />
Elisabeth Neudörfl<br />
Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Fiction? Better than Reality! –ı 14.11.<br />
Frankfurt/M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Meet asian art –ı7.11.<br />
Dieter Rams<br />
–ı16.1.<br />
Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />
*69 2123 0447<br />
Tower MMK: Sammlung<br />
Cyprien Gaillard – Frankfurter<br />
Schacht<br />
–ı 7.11.<br />
–ı29.5.<br />
Schirn Kunsthalle, Römerberg Kara Walker –ı16.1.<br />
Paula Modersohn-Becker<br />
–ı6.2.<br />
Städel Museum, Schaumainkai 63 Nennt mich Rembrandt –ı 30.1.<br />
basis, Gutleutstrasse 8–12 State of High Performance –ı5.12.<br />
Freiburg/B Johanneskirche Freiburg, Kirchstraße 4 Bethan Huws –ı 29.10.<br />
Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beyond States –ı7.11.<br />
Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Hannah Schneider –ı 20.11.<br />
*641 250 9444<br />
Halle<br />
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Sittes Welt<br />
–ı9.1.<br />
Bach-Platz 5<br />
Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Nolde und der Norden –ı23.1.<br />
Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
Out of space<br />
Unfinished Stories<br />
Werner Büttner<br />
Toyen<br />
–ı 28.11.<br />
–ı5.12.<br />
–ı16.1.<br />
–ı13.2.<br />
Von Menzel bis Monet 12.11.–27.2.<br />
Meistens grundiere ich mit<br />
–ı18.4.<br />
Kreide... – Emil Nolde<br />
Von Mischwesen<br />
–ı31.7.<br />
Hans Makart<br />
–ı31.12.<br />
Impressionismus 29.10.–31.12.<br />
Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Korakrit Arunanondchai 13.11.–13.2.<br />
Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 30.11.<br />
Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />
*2323 162 951<br />
Franziska Reinbothe, Matthias<br />
Stuchtey<br />
–ı12.12.<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />
*2551 69 4200<br />
Münsterland Festival part 11 |<br />
Purple is the Color | Konzert<br />
Kunst in der Region –<br />
Gemeinschaftsausstellung zeitg.<br />
Kunst<br />
31.10.–31.10.<br />
–ı21.11.<br />
Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Strasse 2–6 Inventing Nature –ı 31.10.<br />
Iss mich! –ı 31.10.<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 zkm_gameplay – the next level –ı9.1.<br />
Critical Zones<br />
–ı9.1.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 141
Nobody’s Listening –ı 9.1.<br />
Writing the History of the Future –ı 9.1.<br />
BarabásiLab – Hidden Patterns –ı 16.1.<br />
Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />
Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Martine Syms – Aphrodite’s Beasts –ı 20.2.<br />
Toba Khedoori –ı 20.2.<br />
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Amazons of Pop! –ı 6.3.<br />
Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31 Landscape and Urban Living –ı 28.11.<br />
Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Isabelle Cornaro –ı 14.11.<br />
Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Jeane, what happened? –ı 20.11.<br />
–ı 16.1.<br />
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur,<br />
Im Mediapark 7<br />
Blick in die Sammlung – Der DGPh<br />
zum 70.<br />
Gerhard Winkler – Specimen –ı 16.1.<br />
Käthe Kollwitz Museum Köln, Neumarkt 18–24 Maria Lassnig –ı 9.1.<br />
Kolumba, Kolumbastraße 4 In die Weite –ı 15.8.<br />
Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Der geteilte Picasso –ı 30.1.<br />
Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />
Everyday Life – A. Katz, M. Craig- –ı 30.10.<br />
Martin, J. Opie<br />
Dietrich Klinge – Skulpturen<br />
–ı 6.1.<br />
i. d. Kirchen St. Gereon &<br />
Minoritenkirche<br />
Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 William Anastasi –ı 8.1.<br />
Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Idyllen zwischen Berg und See –ı 9.1.<br />
Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Robert Weise – Natur und Salon –ı 9.1.<br />
Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 René Wirths –ı 23.1.<br />
–ı 16.1.<br />
Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />
*2151 975 580<br />
Beuys & Duchamp – Artists of the<br />
Future<br />
Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97, Mensch Natur Politik –ı 13.2.<br />
*2151 9755 8126<br />
Kummerow Schloss Kummerow, Am Schloss 10 Trautes Heim, Allein –ı 31.10.<br />
Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Anne Arndt – Die DDR hat’s nie<br />
–ı 24.4.<br />
gegeben<br />
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Mon coeur mise à nu (Mein Herz<br />
–ı 28.11.<br />
entblößt)<br />
Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Was zählt?! –ı 21.11.<br />
1870/71 – Nachbarn im Krieg –ı 9.1.<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Eins Komma Fünf –ı 9.1.<br />
Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Mischa Kuball Black out – Flash out 13.11.–9.1.<br />
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 imPerfekt –ı1.11.<br />
Der Kreis<br />
–ı16.1.<br />
One Thing Left to Try – Zishi Han –ı 30.1.<br />
Josef Madlener, Max Unold, Max<br />
–ı18.4.<br />
Pöppel<br />
München ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Tue Greenfort –ı 29.1.<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Sweat –ı 9.1.<br />
Heidi Bucher – Metamorphosen –ı 13.2.<br />
Tune –ı 10.3.<br />
Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Im Labyrinth der Zeiten –ı 13.2.<br />
*89 2339 6096<br />
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />
Grand Tour XXL – Der Reisekünstler –ı 30.1.<br />
Emel‘jan Korneev<br />
Vertrauliche Distanz – Barbara 19.11.–20.3.<br />
Niggl Radloff<br />
Nachts – Clubkultur in München –ı 1.5.<br />
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Alexandra Bircken A-Z –ı16.1.<br />
Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, *89 4555 510 Nevin Aladağ – Sound of Spaces 28.10.–20.2.<br />
Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Aenne Biermann –ı 20.11.<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />
*89 220 463<br />
Who’s Next? Obdachlosigkeit,<br />
4.11.–6.2.<br />
Architektur und die Stadt<br />
The Immunity 2.11.–28.11.<br />
Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 30 Jahre – Ein Jubiläum –ı 13.11.<br />
Lienhard von Monkiewitsch 20.11.–26.2.<br />
Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Artnews – Daniel Engelberg,<br />
–ı 9.11.<br />
Gihyun Park<br />
Installation «reflecting» – Rita 11.11.–18.12.<br />
Rohlfing<br />
Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 August und das Zirkuspferd –ı 9.1.<br />
Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, stöckerselig –ı 2.12.<br />
Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />
Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Daniel Spoerri – Ein Museum der –ı 13.3.<br />
Unordnung<br />
Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Cristina Iglesias –ı 12.12.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Jean Fautrier –ı 28.11.<br />
Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 In Situ? –ı 23.1.<br />
Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Keith Sonnier –ı 6.2.<br />
Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus<br />
Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />
Pipeline Prinzipien<br />
This Line is Part of a very large<br />
Circle<br />
–ı 7.11.<br />
–ı 7.11.<br />
Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Let’s Make Noise, Sisters! –ı31.10.<br />
Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Alexander Wolff – Malen vor Ort –ı 7.11.<br />
Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Barrierefreiheit –ı 27.2.<br />
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Ich wollte nie eine Konstruktivistin –ı 9.1.<br />
sein<br />
Potsdam Schloss Sacrow, Krampnitzer Str. 33 Sacrow – das verwundete Paradies –ı9.11.<br />
Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str.<br />
25–27<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />
*7121 303 2322<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />
Spendhausstrasse 4<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Überland – 100 Jahre Kunst in<br />
Thüringen<br />
Gianni Caravaggio – Als Natur<br />
jung war<br />
Jordan Madlon – Holzschnitt-<br />
Förderpreis <strong>2021</strong><br />
Ins Licht – Highlights der<br />
Gemäldesammlung<br />
Wanted: Woodcuts – Die neuen<br />
Holzschnitte für die Sammlung<br />
–ı21.11.<br />
–ı 30.1.<br />
–ı14.11.<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Mel Ramos & Erró – Legenden der –ı28.11.<br />
Pop Art<br />
Rottenburg Kulturverein Zehntscheuer e.V., Bahnhofstraße 16, Materials Reloaded – Harald Fuchs –ı21.11.<br />
*7472 94 99 136<br />
Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Neue Wahrheit? Kleine Wunder! –ı9.1.<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
Anna Boghiguian<br />
Von Erde schöner<br />
Christine Sun Kim, Thomas Mader<br />
Cy Twombly<br />
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Jüdische Spuren in der Sammlung<br />
Lütze<br />
–ı27.2.<br />
–ı6.3.<br />
–ı 9.1.<br />
–ı13.2.<br />
–ı13.2.<br />
–ı13.2.<br />
–ı6.3.<br />
Eunyoung Bae – Spherical Animals –ı 6.3.<br />
Ritual – B. Brossard, H. Dowling,<br />
–ı29.5.<br />
S.-L. Maierhofer<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 René Acht – Lyrisch – Konkret –ı9.1.<br />
Stuttgart Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 This meeting is being recorded –ı27.2.<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Angespannte Zustände –ı31.12.<br />
Becoming Famous – Peter Paul<br />
Rubens<br />
–ı 20.2.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 143
München — Nevin Aladağ, Museum<br />
Villa Stuck © ProLitteris<br />
Wolfsburg — LaToya Ruby Frazier,<br />
Kunstmuseum<br />
Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />
*711 640 5989<br />
Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87<br />
Trotz Allem — Fred Uhlman –ı 31.12.<br />
Farbe auf Papier<br />
–ı 6.11.<br />
Farbe – Natur – Pastell –<br />
13.11.–22.1.<br />
Christiane Conrad<br />
Food – Peter Anton, Ria de Henau –ı 5.11.<br />
u.a.<br />
Berge – Antonio Marra, Felix 19.11.–22.12.<br />
Rehfeld, Rino Caracó u.a.<br />
Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Actually, the Dead Are Not Dead –ı2.1.<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Beat Zoderer –ı 30.1.<br />
Museum Ulm, Marktplatz 9 Inter – Fuge –ı7.11.<br />
Junge Ulmer Kunst 30.10.–30.1.<br />
Der Ulmer Hocker –ı 27.2.<br />
Brunner/Ritz 13.11.–27.3.<br />
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Rudi Bodmeier – Traumfrauen –ı 5.12.<br />
Metamorphosen –ı 5.12.<br />
–ı 16.1.<br />
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />
*7151 5001 1686<br />
Ich – Zwischen Abbild und<br />
Neuerfindung<br />
Waldkraiburg Städtische Galerie Waldkraiburg, Braunauer Strasse 10 Katja Brinkmann – Saruul tal –ı 7.11.<br />
Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Klaus Graubner –ı 31.12.<br />
Ebert-Straße 7a<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Oil – Schönheit und Schrecken des –ı 9.1.<br />
Erdölzeitalters<br />
True Pictures? LaToya Ruby 30.10.–10.4.<br />
Frazier<br />
Menschenbilder 30.10.–10.4.<br />
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Joseph Beuys: Aktionen –<br />
–ı 9.1.<br />
fotografiert von Ute Klophaus<br />
Brücke und Blauer Reiter 21.11.–27.2.<br />
Goldene Zeiten –ı 10.4.<br />
Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />
Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />
Heinz Mack –ı 2.1.<br />
Frankreich *0033<br />
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Fascination – Benjamin Seror 14.11.–30.1.<br />
Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey, How to make a country –ı 18.12.<br />
*5 4592 8701<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Empire et Galaxie –ı 19.12.<br />
L’envers des pentes –ı 19.12.<br />
Apt<br />
Fondation Jean-Paul Blachère, 384 av. des Argiles, Re-création –ı 19.3.<br />
*43 252 0615<br />
Arles<br />
Fondation Vincent Van Gogh , 35, rue du docteur Fanton, Laura Owens & Vincent van Gogh –ı 31.10.<br />
*490 930 808<br />
Aubervilliers Les Laboratoires, 41, rue Lécuyer Nicholas Vargelis –ı 18.12.<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Avignon Pôle culturel associatif de Saint Chamand, 11 Avenue 21 Jahre Deleuze Monument –ı 31.10.<br />
Pierre de Coubertin<br />
Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Absalon Absalon –ı2.1.<br />
Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Memoria –ı 20.11.<br />
Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Sara Sadik –ı 11.12.<br />
Rue Henri Douard<br />
Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Nous irons tous au paradis –ı 6.3.<br />
Cajarc Maison des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24,<br />
*5 6540 7819<br />
Assemblée Pirate –ı 4.12.<br />
Chaumont<br />
Le Signe Centre National du Graphisme, 1 Place Emile<br />
Goguenheim<br />
Biennale internationale de design<br />
graphique <strong>2021</strong><br />
–ı 21.11.<br />
Chaumont-sur- Domaine régional de Chaumont-sur-Loire, *5420 9922 Saison d’art –ı1.11.<br />
Loire<br />
Clamart Centre d’arts plastiques Albert Chanot, 33 rue Brissard Randa Maroufi – L’autre comme<br />
hôte<br />
–ı 28.11.<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500<br />
Miryam Haddad – Là-bas, sur le<br />
ciel d’orage<br />
Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Camille Blatrix – Weather Stork<br />
Point<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Bertrand Lavier – Unwittingly but<br />
willingly<br />
Dunkerque<br />
FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />
*3 28 65 84 20<br />
LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />
sculptures, *3 2829 5600<br />
Yona Friedman – L’exposition<br />
mobile<br />
Marinette Cueco – L’Ordre naturel<br />
des choses<br />
–ı 31.12.<br />
–ı 30.1.<br />
–ı 22.5.<br />
–ı31.12.<br />
Embrun Centre d’art contemporain Les Capucins, Espace Delaroche Morgan Courtois – Twisted –ı6.11.<br />
Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Félix Luque Sánchez – Memory<br />
–ı12.12.<br />
Bains<br />
Lane<br />
Nicky Assmann, Jan Robert Leegte –ı 20.12.<br />
Epinal Musée de l’Image, 42, quai de Dogneville Aux origines de la bande dessinée – –ı2.1.<br />
l’imagerie populaire<br />
Héronchelles Le Jardin des sculptures, Route de Bois Guilbert Dénaturaliser – Bouvard et<br />
–ı7.11.<br />
Pécuchet<br />
Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage La sagesse des lianes –ı18.11.<br />
Ivry-sur-Seine<br />
Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29 rue<br />
Raspail, *1 4960 2506<br />
Derek Jarman – Dead Souls<br />
Whisper<br />
–ı6.3.<br />
–ı19.12.<br />
Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Françoise Pétrovitch –ı3.4.<br />
Le Havre Musée Malraux, 2, bd. Clemenceau, *2 3519 6277 Philippe De Gobert –ı7.11.<br />
Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Bernar Venet – l’hypothèse de la<br />
–ı 10.1.<br />
gravité<br />
Lyon<br />
La BF15 – Espace d’art contemporain, 11 quai de la Younes Baba-Ali – Dégrisements<br />
–ı6.11.<br />
Pêcherie, *478 286 663<br />
Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Jasmina Cibic – Stagecraft–une<br />
–ı2.1.<br />
mise en scène du pouvoir<br />
L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Sculpture en fête ! –ı 1.11.<br />
Sorgue<br />
Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı16.1.<br />
Jean-Christophe Norman<br />
–ı16.1.<br />
La friche la Belle de Mai, 41 Rue Jobin Méditerraner –ı 7.11.<br />
Metz<br />
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />
CS 90490, *3 8715 3939<br />
Face à Arcimboldo<br />
–ı 22.11.<br />
Écrire, c’est dessiner 6.11.–21.2.<br />
Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud If the Shoe Fits – Lisa Milroy –ı28.11.<br />
Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Espace libéré –ı 20.2.<br />
Sartoux<br />
Moulis-en- Château de Chasse-Spleen Centre d’art, 32 Chemin de la Patrick Neu –ı 31.10.<br />
Médoc Razé<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Clarissa Tossin –ı 31.10.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 145
Nice<br />
Nîmes<br />
Nogent-sur-<br />
Marne<br />
Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />
Promenade des Arts<br />
Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place<br />
Roger Bastide<br />
Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />
*1 48 71 90 07<br />
Le Théâtre des Objets de Daniel<br />
–ı 27.3.<br />
Spoerri<br />
Léo Fourdrinier –ı 19.2.<br />
Les gens d’Uterpan –ı 13.3.<br />
Orléans FRAC Centre, 12, rue de la Tour Neuve, *238 625 200 Alger, Archipel des libertés –ı2.1.<br />
Pantin Centre national de la danse CND, 1 Rue Victor Hugo Danse et rituel, une exposition –ı 18.12.<br />
Paris Centre culturel suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Denise Bertschi –ı 14.11.<br />
Claudia & Julia Müller – Une brève –ı 14.11.<br />
histoire de baskets sales<br />
Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Damien Hirst –ı 2.1.<br />
Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo, 9 Rue Recyclage/Surcyclage –ı 19.12.<br />
Monte-Cristo<br />
ICI Léon, 19, rue Léon<br />
Hossein Valamanesh – Puisque<br />
–ı 13.2.<br />
tout passe<br />
Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />
Chefs-d’œuvre photographiques –ı 13.2.<br />
du MoMA<br />
Musée de l’Histoire de l’Immigration, 293, av. Daumesnil,<br />
*1 5359 5860<br />
Picasso, l’étranger 4.11.–13.2.<br />
Musée de la Chasse et de la Nature, 60, rue des Archives,<br />
*1 5301 9240<br />
Damien Deroubaix – La Valise<br />
d’Orphée<br />
–ı31.10.<br />
Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Histoires de photographies –ı 5.1.<br />
Musée du quai Branly, 37, quai Branly Les univers de Barthélémy Toguo –ı 5.12.<br />
Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du Anni et Josef Albers – L’art et la vie –ı 9.1.<br />
Président Wilson<br />
Musée Guimet, 6, place d’Iéna, *1 5652 5345 Duy Anh Nhan Duc 10.11.–7.2.<br />
Musée de l’Orangerie, Jardin des Tuileries Chaïm Soutine, Willem de Kooning –ı10.1.<br />
Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Botticelli –ı 24.1.<br />
Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Le pli du ventre cosmique –ı27.11.<br />
Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13, quai Le Théâtre des expos –ı 2.1.<br />
Malaquais, *1 4703 5000<br />
Espace Fondation EDF, 6, rue Juliette Récamier,<br />
Fake news – art, fiction, mensonge –ı 30.1.<br />
*1 4042 3535<br />
La Maison Guerlain, 68 Avenue des Champs-Élysées Quand la matière devient art –ı14.11.<br />
Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Johan Papaconstantino, Pierre<br />
René-Worms<br />
–ı19.12.<br />
Pontault-<br />
Combault<br />
Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la<br />
République, *170 054 982<br />
Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123,<br />
*2 9937 3793<br />
La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />
Commeurec<br />
Rochechouart Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />
Château, *5503 7777<br />
Rodez<br />
Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor<br />
Hugo<br />
Sandra Rocha – Le moindre souffle<br />
–ı19.12.<br />
Ces dernières années –ı 2.1.<br />
Elvia Teotski – Molusma<br />
L’œil du serpent<br />
Sous le signe du serpent,<br />
Chaissac & CoBrA<br />
–ı19.12.<br />
–ı15.12.<br />
16.11.–8.5.<br />
Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel Judit Reigl – Le vertige de l’infini –ı17.1.<br />
Saint-Denis Musée d’art et d’histoire Paul Eluard, 22 Rue Gabriel Péri Un.e Air.e de famille –ı8.11.<br />
Musée du cristal Saint-Louis , Rue Coetlosquet,<br />
*8706 4004<br />
Sables brûlants –ı 13.12.<br />
Saint-Louislès-Bitche<br />
Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Noémie Goudal – Post Antlantica –ı2.1.<br />
Saint-Priesten-Jarez<br />
Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne Lionel Sabatté – Éclosion<br />
–ı2.1.<br />
Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />
Sérignan<br />
–ı 20.3.<br />
Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />
*67 323 305<br />
Anne et Patrick Poirier, Laurent<br />
le Deunff<br />
Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Jimmy Robert, Antoine Renard –ı6.2.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163<br />
Vence<br />
Strasbourg Musée d’art moderne et contemporain Strasbourg, 1,<br />
Place Hans Jean Arp<br />
The Giacometti – A family of<br />
creators<br />
–ı 14.11.<br />
La Marseillaise 5.11.–20.2.<br />
Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte François Tosquelles –ı 6.3.<br />
Vélizy- Micro Onde, 8, av. Louis Breguet, *134 580 335 Les Résistantes –ı 12.11.<br />
Villacoublay<br />
Versailles La Maréchalerie, 5, av. de Sceaux, *1 3907 4027 Stéphane Thidet – Orage –ı 16.12.<br />
Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Paul Klee – Entre-mondes 19.11.–27.2.<br />
d’Ascq<br />
Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur- Apichatpong Weerasethakul<br />
–ı28.11.<br />
Dolard<br />
Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la<br />
Libération<br />
Taysir Batniji – Quelques bribes<br />
arrachées au vide qui se creuse<br />
–ı 9.1.<br />
Griechenland *0030<br />
Hydra<br />
Italien *0039<br />
Deste Foundation/Project Space, Slaughterhouse, Epar.<br />
Od. Mandrakiou-Molou<br />
The Greek Gift –ı 31.10.<br />
Agrate Cascina I.D.E.A., 26 Via G. Marconi, NO, *347 636 7698 Thomas De Falco –ı 28.11.<br />
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Nel segno di Dante tra illustrazione –ı6.1.<br />
e fumetto<br />
Antonio Ligabue e il suo mondo<br />
–ı9.1.<br />
Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Nulla è perduto –ı 13.2.<br />
Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Michelangelo Pistoletto –ı 31.12.<br />
Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Emilio Fantin –ı 8.12.<br />
Hidden Displays 1975–2020 –ı 9.1.<br />
Museo Morandi, Palazzo Accursio Morandi racconta –ı 28.11.<br />
Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Virginia Zanetti – Be a Poem –ı 23.12.<br />
Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Christoph Mayr Fingerle –<br />
Architekt<br />
–ı 13.11.<br />
Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />
BZ, *0471 971 626<br />
Michael Krebber<br />
–ı 8.1.<br />
Charlotte Posenenske –ı 28.5.<br />
Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Techno –ı 16.3.<br />
Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />
–ı 8.10.<br />
nella Collezione Würth<br />
Civitella La Serpara, *0761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />
d’Agliano<br />
Como Villa Olmo, Villa Olmo Il sogno di Antonio –ı 31.1.<br />
Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Jenny Saville –ı 20.2.<br />
Novella 10, FI<br />
Palazzo Vecchio, Piazza della Signoria, *55 27 681 Henry Moore Relocated –ı 9.1.<br />
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Jeff Koons – Shine –ı 30.1.<br />
Villa Romana , Via Senese 68, FI, *55 221 654 Life and Herstories –ı 17.12.<br />
Cities Under Quarantine – The<br />
–ı 18.12.<br />
Mailbox Project<br />
Fortezza da Basso, Viale Filippo Strozzi 1, FI XIII Florence Biennale –ı 31.10.<br />
BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Jose Dávila e La favola della mela –ı 10.11.<br />
Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1, *33 170 6011 Ottavio Missoni –ı31.12.<br />
Impressionisti<br />
–ı9.1.<br />
Genova GAM – Galleria d’Arte Moderna, 3 Via Capolungo, GE I cavalieri di Marino Marini –ı14.11.<br />
Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />
*10 562 440<br />
Villa Croce, Via Jacopo Ruffini 3<br />
Disney – L’arte di raccontare storie –ı 20.2.<br />
Escher –ı 20.2.<br />
Gaetano Pesce – In ricordo di un<br />
–ı9.1.<br />
amico<br />
Gualtieri Museo Antonio Ligabue, Piazza Bentivoglio, 36, RE LigaLigabue, la figura ritrovata –ı14.11.<br />
AGENDA // FRANKREICH / GRIECHENLAND / ITALIEN 147
Jesi<br />
La Spezia<br />
Fondazione Cassa di Risparmio di Jesi, 4 Piazza Angelo<br />
Colocci, AN<br />
Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />
Battisti 1, SP, *187 734 593<br />
E. Andùjar, M. Baricchi, E. Bertaglia –ı 14.11.<br />
u.a.<br />
Coşkun Aşar –ı 30.11.<br />
Still, Still Life<br />
–ı7.11.<br />
Clay vs Liston –ı 7.11.<br />
Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Angelo Savelli –ı 7.11.<br />
Milano Fondazione Adolfo Pini, 2 Corso Garibaldi, MI Elisabetta Benassi –ı 17.12.<br />
Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Nevine Mamhoud, Margherita Raso –ı 24.12.<br />
*28 907 5394<br />
Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Sturm&Drang –ı 22.1.<br />
Domenico Gnoli –ı 22.2.<br />
Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio Emanuele II Sturm und Drang –ı22.1.<br />
FuturDome, Via Giovanni Paisiello 6, MI, *393 40 40 233 Anouk Kruithof –ı27.11.<br />
ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06<br />
Michael Anastassiades,<br />
–ı9.1.<br />
Simone Fattal<br />
Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Marta Rinicker-Radich –ı 30.10.<br />
MUDEC, Via Tortona 56, MI Disney –ı13.2.<br />
Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />
*2 8844 4061<br />
Premio ACACIA <strong>2021</strong><br />
Anna Valeria Borsari<br />
Mario Sironi<br />
–ı 13.2.<br />
–ı13.2.<br />
–ı22.3.<br />
Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Tania Bruguera 24.11.–6.2.<br />
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />
*2 3646 1394<br />
Tullio Pericoli<br />
–ı9.1.<br />
Claude Monet –ı 30.1.<br />
Realismo Magico<br />
–ı27.2.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Neïl Beloufa – Digital Mourning –ı9.1.<br />
Maurizio Cattelan – Breath Ghost –ı 20.2.<br />
Nlind<br />
Spazio Leonardo, Via della Liberazione 16, MI Spazio Leonardo loves A Collection –ı15.1.<br />
Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Saul Steinberg –ı3.3.<br />
Building, Via Monte di Pietà 23, MI Leiko Ikemura –ı23.12.<br />
Giò Marconi, Via Tadino 15 Nathalie Djurberg, Hans Berg –ı18.12.<br />
Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Zilla Leutenegger<br />
–ı27.11.<br />
*2901 0068<br />
Modena Museo della figurina, Corso Canalgrande, 103 auroraMeccanica – Figura –ı31.1.<br />
Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Luca Pozzi – Hyperinascimento –ı31.1.<br />
Monza Reggia di Monza – Orangerie, 1 Viale Brianza, MB Biennale Giovani di Monza <strong>2021</strong> –ı12.12.<br />
Napoli Casa Morra – Archivio d’Arte Contemporanea, 20C Salita Joseph Beuys<br />
–ı13.11.<br />
San Raffaele, NA, *81 564 1655<br />
Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı24.9.<br />
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sonia Leimer –ı23.1.<br />
Vittorio Accornero – Edina Altara –ı23.1.<br />
Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA, Purification – From Bill Viola to the –ı28.2.<br />
*91 705 1111<br />
Palatine Chapel<br />
Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Suoni da un’altra stanza –ı26.11.<br />
Pistoia Palazzo Buontalenti, Via de’Rossi 7, PT Aurelio Amendola –ı7.11.<br />
Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT Pistoia Novecento –ı9.1.<br />
Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Chiara Fumai – Poem I will never<br />
–ı7.11.<br />
release – 2007–2017<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Rehang –ı31.12.<br />
Show-Case – L’Archivio esposto –ı31.12.<br />
Tarwuk – Ante mare et terras –ı 20.2.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Anne Imhof –ı7.11.<br />
A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı11.12.<br />
Achile Bonito Oliva<br />
–ı9.1.<br />
Otobong Nkanga –ı 30.1.<br />
La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, *650 412 Giambattista Piranesi –ı 19.11.<br />
Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 All About Banksy –ı 9.1.<br />
Galleria Borghese, Piazzale Scipione Borghese 5, *32 810 Damien Hirst – Archeology Now –ı 7.11.<br />
Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Ciao maschio –ı14.11.<br />
Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Marta Riniker-Radich –ı 30.10.<br />
Do you hear us? –ı 30.1.<br />
–ı23.1.<br />
MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />
*6 7107 0400<br />
Studio Bibliografico – Fore-edge<br />
Painting<br />
Palestra – Anna-Sophie Berger<br />
–ı23.1.<br />
Nomas Foundation, Viale Somalia 33, RM, *8639 8381 Filippo Berta – ONE BY ONE –ı 29.10.<br />
Palazzo delle Esposizioni Roma, Via Nazionale 194, RM, Maria Montessori, Bruno Munari<br />
–ı27.2.<br />
*96 7500<br />
Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, RM, *67 611 VillaToilet MartinMedici PaperParr –ı 31.10.<br />
Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso Daniele Nicolosi<br />
–ı31.12.<br />
Bettini 43<br />
Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *099 4532112 Kevin Cummins – Joy Division and –ı23.1.<br />
Beyond<br />
Termoli Termoli Museum of Contemporary Art, Via Giappone, CB, Lisetta Carmi<br />
–ı16.1.<br />
*875 808 025<br />
Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Marisa e Mario Merz –ı31.12.<br />
Dia Beacon 20.11.–20.11.<br />
Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Martine Syms – Neural Swamp –ı 30.1.<br />
Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO VideotecaGAM – Claudio<br />
–ı6.2.<br />
Parmiggiani<br />
Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Stefano Di Stasio –ı19.12.<br />
OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Vogliamo tutto –ı16.1.<br />
Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Fondazione Maeght – Un atelier a –ı13.2.<br />
cielo aperto<br />
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alice Channer 3.11.–7.1.<br />
Tremmezina Villa Carlotta, 2 Via Regina, CO Artisti della Collezione Cattelani –ı7.11.<br />
Venezia Arsenale, Campo Arsenale Arte Laguna Prize <strong>2021</strong> –ı21.11.<br />
Redistribution – Land, People & –ı21.11.<br />
Environment<br />
Living beyond the boundaries<br />
–ı21.11.<br />
Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Not Vital – Scarch –ı21.11.<br />
CA’ASI, Campiello Santa Maria Nova, VE Young European Architects –ı21.11.<br />
Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Frank Gehry, Charlotte Perriand –ı21.11.<br />
Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina, Peter Fischli – Stop Painting<br />
–ı21.11.<br />
Santa Croce 2215, VE<br />
Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Bruce Nauman –ı9.1.<br />
GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE Markus Heinsdorff –ı31.12.<br />
La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 Biennale Architettura <strong>2021</strong> –ı21.11.<br />
Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1, La collezione di animali di Pierre<br />
–ı1.11.<br />
*41 523 0869<br />
Rosenberg<br />
Magazzini del sale, Magazzino del Sale 3, Zattere Georg Baselitz –ı 31.10.<br />
Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE<br />
M. Ayoub, V.a Lacaille, F. Aragno,<br />
P. Szczepski<br />
–ı21.11.<br />
Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro,<br />
*41 521 0755<br />
La nuova stagione espositiva di<br />
Palazzo Cini<br />
–ı31.12.<br />
Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Bruce Nauman –ı9.1.<br />
Mario Peliti – Hypervenezia<br />
–ı9.1.<br />
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />
Surrealism and Magic – Enchanted –ı26.9.<br />
Modernity<br />
Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />
Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı9.1.<br />
Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE Ivan Barlafante –ı 30.11.<br />
Nello Petrucci<br />
–ı31.12.<br />
AGENDA // ITALIEN 149
Palazzo delle Prigioni, Castello, 4209 (San Marco) Primitive Migration from/to Taiwan –ı21.11.<br />
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Venetia 1600 – Nascite e rinascite –ı25.3.<br />
A plus A Gallery, San Marco 3073 Kate Dunn –ı18.12.<br />
Venezia/MuranoBerengo Centre for Contemporary Art and Glass,<br />
Glass to Glass –ı 21.11.<br />
Campiello della Pescheria, *1241 3189<br />
Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Non-Extractive Architecture –ı 31.1.<br />
Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Ugo Zannoni –ı 31.12.<br />
Liechtenstein *0423<br />
Vaduz<br />
Luxemburg *0352<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32<br />
Out of Office<br />
12.11.–13.3.<br />
Rivane Neuenschwander 12.11.–24.4.<br />
Körper – Geste – Raum 12.11.–15.8.<br />
Luxemburg<br />
Monaco *0377<br />
Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41, rue<br />
Notre Dame, *50 45<br />
MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
Stronger than memory and weaker<br />
than dewdrops<br />
Post-Capital – Art and the<br />
Economics of the Digital Age<br />
–ı30.1.<br />
–ı 16.1.<br />
Monaco Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino Rita Ackermann –ı 27.11.<br />
Österreich *0043<br />
Bregenz<br />
Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler<br />
Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />
Michael Mittermayer – Blätter<br />
Elsbeth Gisinger-Fessler –<br />
Deplacement<br />
Albert Allgaier – Very concrete<br />
poetry<br />
–ı 14.11.<br />
–ı 14.11.<br />
–ı 14.11.<br />
Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Lady Polaroid – Photographinnen –ı 22.1.<br />
und die Magie des Augenblicks<br />
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9<br />
Kunst Raum Stadt mit digitalen<br />
–ı 31.10.<br />
Werken von Erwin Wurm<br />
Tony Oursler –ı 21.11.<br />
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Was sein wird – Von der Zukunft zu –ı 31.10.<br />
den Zukünften<br />
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Melanie Ender –ı 23.1.<br />
Günter Brus und Alfons Schilling 19.11.–13.2.<br />
um 1960<br />
Martin Walde –ı 24.4.<br />
Ladies and Gentlemen<br />
–ı30.10.<br />
Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Recover –ı 14.11.<br />
Doreen Garners – Steal, Kill and –ı 14.11.<br />
Destroy<br />
Artelier Contemporary, Griesgasse 3 ...it’s all about nature –ı 29.11.<br />
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Am Rand –ı18.4.<br />
Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a Volltreffer! –ı 1.11.<br />
Schätze aus 20 Jahren –ı 30.1.<br />
Christine Nöstlinger und ihre 14.11.–6.3.<br />
Buchstabenfabrik<br />
Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Christian Helwing – (B)east! –ı 1.11.<br />
Margot Pilz – Selbstauslöserin –ı 3.4.<br />
Angelika Loderer 20.11.–3.4.<br />
Andreas Werner 20.11.–3.4.<br />
Linz Francisco Carolinum Linz, Museumstraße 14 He Yunchang – The golden<br />
–ı20.2.<br />
sunshine<br />
Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Female Sensibility –ı 9.1.<br />
150 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />
*69988796723<br />
M.-T. Vacossin, V. Molnaru,<br />
O. Bertrand<br />
Collection Wuensch —<br />
Mappenwerke<br />
–ı 31.12.<br />
Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 im Fotohof archiv – Fritz Macho –ı 11.11.<br />
In der Fotohof bibliothek – Edition –ı 13.11.<br />
GwinZegal<br />
Margherita Spiluttini – Bilder aus –ı 13.11.<br />
den 1980er-Jahren<br />
Bilder, Dokumente, Artefakte – 40 20.11.–22.1.<br />
Jahre Fotohof<br />
Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Film as Muse –ı 5.12.<br />
Elliott Mickleburgh – SpallArt<br />
–ı 5.12.<br />
Prize Gewinner <strong>2021</strong><br />
Omer Fast – The Invisible Hand –ı 31.12.<br />
Sankt Pölten Videocity St. Pölten, Stadtparcours Videocity St. Pölten –<br />
–ı 5.12.<br />
Stadtparcours zum Thema<br />
«Essen»<br />
Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Modigliani – Picasso. Revolution<br />
–ı9.1.<br />
des Primitivismus<br />
Kunsthalle Wien Karlsplatz, Treitlstrasse 2 Do Nothing, Feel Everything 5.11.–20.2.<br />
Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Ines Doujak – My Empire of Dirt –ı16.1.<br />
Ana Hoffner ex-Prvulovic, Belinda<br />
Kazeem-Kamin´ski<br />
–ı6.3.<br />
Spanien *0034<br />
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />
Museumsplatz 1<br />
Huang Po-Chih – Blue Elephant<br />
Enjoy – die mumok Sammlung im<br />
Wandel<br />
–ı 31.3.<br />
–ı 27.2.<br />
–ı18.4.<br />
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Auf Linie –ı24.4.<br />
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />
Danh Vo, Carlos Bunga: Mind<br />
–ı7.11.<br />
awake, body asleep<br />
Rana Hamadeh – Standard_<br />
–ı7.11.<br />
Deviation<br />
das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Queer Way – Roberta Lima –ı26.11.<br />
Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Age of the Solastalgia –ı 30.10.<br />
Nächst St. Stephan, Grünangergasse 1/2 Adrian Schiess – Coquelicot –ı 20.11.<br />
Badajoz Meiac Pedro Calhau – Do Inexgotável –ı31.10.<br />
El imperio de la ficción –ı 31.12.<br />
Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Manel Esclusa – El legado de la luz –ı9.1.<br />
Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />
6–8, Barcelona<br />
Jean Prouvé – El universo de Jean<br />
Prouvé<br />
Teamlab – Arte, Tecnología y<br />
Naturaleza<br />
La próxima mutación<br />
–ı 31.10.<br />
–ı9.1.<br />
–ı13.2.<br />
Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Exposar – No expoxar-se –ı9.1.<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Ciència fricció –ı28.11.<br />
World Press Photo <strong>2021</strong> 10.11.–12.12.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Saâdane Afif – Els arxius de la Font –ı 30.1.<br />
Tàpies – La realitat en primer pla –ı 30.1.<br />
Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 El sentit de l’escultura –ı6.3.<br />
Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, Barcelona,<br />
*9349 6103<br />
Martín Vitaliti – La idea d’una<br />
imatge<br />
Vint rostres i tres multituds<br />
–ı3.12.<br />
–ı16.1.<br />
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 KBr Flama’21 –ı16.1.<br />
Paolo Gasparini<br />
–ı16.1.<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Mostreig #4 –ı 5.11.<br />
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / ÖSTERREICH / SPANIEN 151
En temps real –ı 9.1.<br />
Panorama 21 –ı 7.2.<br />
Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Diàlegs intrusos – Tot és present –ı 7.11.<br />
Gaudí 18.11.–6.3.<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Lola Ruiz Picasso 12.11.–27.2.<br />
Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Joan Fontcuberta – Ça-a-été? –ı 16.1.<br />
Adrià Julià – Conquesta de l’inútil –ı 16.1.<br />
Guido Guidi – De zero –ı 16.1.<br />
Archivos Lambda – Proyecto<br />
–ı 20.2.<br />
Museo Munch Oslo<br />
Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Juan Carlos Lázaro –ı 28.11.<br />
Adn galería, Enric Granados, 49 Joan Pallé – L’amor altre –ı 31.10.<br />
María María Acha-Kutscher –<br />
–ı 20.11.<br />
Indignadas<br />
Marinella Senatore –ı 20.11.<br />
Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Teresa Solar –ı 20.11.<br />
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Oscar Holloway – Otherly Seers –ı 16.1.<br />
Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Jessica Wetherly –ı 29.10.<br />
Ander Sagastiberri 5.11.–26.11.<br />
Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 La línea del ingenio –ı 16.1.<br />
Alice Neel – Las personas primero –ı 6.2.<br />
Sharon Lockhart 4.11.–27.2.<br />
Mujeres de la abstracción –ı 27.2.<br />
Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Javier R. Pérez Curiel –ı 21.11.<br />
Urtzi Urkixo 23.11.–23.1.<br />
Idoia Montón –ı 27.2.<br />
Castellón Espai d’Art Contemporani , Carrer Prim s/n Jon Cazenave – Galerna Sòl 25.11.–20.2.<br />
Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Una historia del arte reciente<br />
(1960–2020)<br />
–ı 16.1.<br />
Gijón<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />
121, *985 185 577<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />
*97 222 3305<br />
CaixaForum Girona, C/ dels Ciutadans 19, *97 220 9836<br />
Enar de Dios– Liquid Ground<br />
–ı 30.10.<br />
Años luz – Mécaniques Discursives –ı 23.1.<br />
Cap a les deus –ı 9.1.<br />
Objetos de deseo – Suarrealismo<br />
y diseño<br />
Museu D’Art, Pujada de la Catedral 12, Gerona Lagar / Begué –ı 6.3.<br />
Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Gisèle Freund –ı 21.11.<br />
Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />
Habitación – 6+4 –ı 18.4.<br />
*948 361 457<br />
Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Mark Bradford – Masses and<br />
Movements<br />
–ı 31.10.<br />
Las Palmas de<br />
G.C.<br />
León<br />
CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />
Las Palmas<br />
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />
los Reyes Leoneses 24, León<br />
–ı 30.1.<br />
Alicia Framis – Sisters hoop –ı 3.1.<br />
Valcárcel Medina<br />
–ı 31.10.<br />
Victor Moscoso – Moscoso Cosmos 13.11.–20.2.<br />
Goshka Macuga – In Flux –ı 20.2.<br />
El delirio de los caballos –ı 1.5.<br />
Memoria del porvenir –ı 1.5.<br />
Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, *91 330 7300 La imagen humana –ı 9.1.<br />
Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Francisco Ubilla – Rincones<br />
–ı 6.11.<br />
Geométricos<br />
Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />
Desobediencias y resistencias –ı 21.11.<br />
*91 588 5834<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1<br />
Japón – Una historia de amor y<br />
–ı 30.1.<br />
guerra<br />
Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Futures Photography <strong>2021</strong> (PHE) –ı 14.11.<br />
Chema Madoz – Crueldad –ı 21.11.<br />
152 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Fundación Juan March, Castelló 77 Ad Reinhardt –ı 16.1.<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />
*91 581 6100<br />
Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707<br />
Judith Joy Ross<br />
–ı 9.1.<br />
Morandi – Resonancia infinita –ı 9.1.<br />
Color – El conocimiento de lo<br />
–ı 9.1.<br />
invisible<br />
Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid Contra la raza (PHE) –ı 28.11.<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Lacaton & Vassal –ı 16.1.<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />
Michael Schmidt – Fotografías<br />
–ı 28.2.<br />
1965–2014<br />
Pedro G. Romero – Máquinas de 3.11.–28.3.<br />
trovar<br />
Belkis Ayón – Colografías 17.11.–18.4.<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8<br />
René Magritte – La máquina<br />
–ı30.1.<br />
Magritte<br />
Walid Raad – Cotton under my Feet –ı 31.1.<br />
Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Kidlat Tahimik –ı 6.3.<br />
Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Vivian Suter –ı10.1.<br />
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Sandra Gamarra Heshiki –<br />
–ı 16.1.<br />
Buen Gobierno<br />
Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Alfonso – Cuidado con la memoria 5.11.–23.1.<br />
Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Reflejo / Reflexión –ı 2.11.<br />
Concha Jeréz – Mediciones de<br />
–ı 5.11.<br />
tiempos<br />
Marcelo Brodsky – El fuego de las 16.11.–8.1.<br />
ideas<br />
Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Pintura y geopolítica –ı 13.11.<br />
Galería Elvira González, General Castaños, 3 Reflejo / Reflexión –ı 13.11.<br />
Cecilia Paredes –ı 13.11.<br />
Aquel viejo túnel llamado tiempo –ı 13.11.<br />
Galería Marlborough, Orfila 5 Riera i Aragó –ı30.11.<br />
Heinrich Ehrhardt, San Lorenzo 11 Gonçalo Sena – Circular Spaces –ı 30.10.<br />
Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Julian Rosefeldt – Penumbra –ı20.11.<br />
La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Jon Rafman – Tú, el mundo, y yo –ı 9.1.<br />
You got to get in to get out –ı 23.1.<br />
Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Laberinto del ramaje –ı 13.11.<br />
Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Long Story Short –ı 13.11.<br />
Fuera de lugar –ı 13.11.<br />
Málaga Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux De Miró a Barceló –ı 6.2.<br />
s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />
Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Mark Whalen – I am just here –ı 28.11.<br />
Michelangelo Pistoletto –ı 5.12.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8,<br />
El París de Brassaï –ı 3.4.<br />
*952 127 600<br />
Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Fermín Jiménez Landa –ı 31.10.<br />
–ı7.11.<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 Memoria de la defensa –<br />
arquitecturas físicas y mentales<br />
Museu Fundación Juan March Palma , Sant Miquel 11,<br />
Baleares<br />
Elena del Rivero –ı 30.1.<br />
Lara Fluxà – MALC –ı 20.2.<br />
Ángel Ferrant<br />
–ı 15.1.<br />
Pablo Helguera – la comedia del arte 2.11.–15.1.<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Diego Vallejo Pierna – Blink –ı16.1.<br />
Cantos de griot<br />
–ı16.1.<br />
Amparo Sard – El peso de la<br />
aberración<br />
–ı23.1.<br />
Santa Cruz de<br />
Tenerifa<br />
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />
Sebastian 10, *92 284 9057<br />
Fotonoviembre <strong>2021</strong> –ı 9.1.<br />
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />
AGENDA // SPANIEN 153
Santiago de<br />
Compostela<br />
Sevilla<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s/n<br />
CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />
Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />
Itinerarios XXVI 13.11.–13.2.<br />
Thomas Demand – Mundo de papel –ı 6.3.<br />
Camiños II<br />
–ı 23.1.<br />
Clara Carvajal –ı 23.1.<br />
Hamish Fulton – Walking East –ı 22.2.<br />
Nazario<br />
–ı 28.2.<br />
La Máquina Española –ı 20.3.<br />
Amazonía –ı 31.12.<br />
Toledo CORPO – Toledo, 1 Paseo Miradero, Toledo Juan Garaizábal –ı 16.12.<br />
Pierre-Louis Flouquet –ı 23.3.<br />
Isabel Muñoz – De dónde y a dónde –ı 23.3.<br />
Valencia Ciutat de les arts i les ciències, Avinguda del Professor Leiko Ikemura – Aqui estamos –ı 6.3.<br />
López Piñero, Valencia<br />
IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Josep Renau – Los exilios de Renau –ı 9.1.<br />
Guillermo Ros – Un exercici de<br />
–ı 6.2.<br />
violència<br />
Pinazo – Pinazo en el espacio<br />
–ı 5.6.<br />
público<br />
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Juan Muñoz – Tres imágenes o<br />
–ı 16.1.<br />
cuatro<br />
Guillermo Pérez Villalta –ı 16.1.<br />
Ricardo González –ı 6.2.<br />
Turno de réplica – Construcción/ –ı 22.5.<br />
Composición<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Glenda León – Música das formas –ı 21.11.<br />
Din Matamoro – Etérea –ı 9.1.<br />
Manuel Quintana Martelo –<br />
–ı 27.2.<br />
Containers<br />
Alfredo Alcain 19.11.–20.3.<br />
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Rosalind Nashashibi –ı 14.11.<br />
José Félix González Placer –ı 14.11.<br />
Éric Baudelaire – Un film<br />
25.11.–23.1.<br />
Dramatique<br />
Txaro Arrazola –ı 13.3.<br />
Mariana Castillo Deball 5.11.–13.3.<br />
Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Miriam Isasi – Tósigo –ı 21.11.<br />
Tschechische Republik, *0420<br />
Prag National Gallery Praque, Staromestdké namesti 12 Viktor Pivovarov –ı 21.11.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Loop –ı 4.12.<br />
Susan Philipsz –ı 1.9.<br />
Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708<br />
Mit Jai Inn, Bill Woodrow and<br />
–ı 21.11.<br />
Richard Deacon<br />
Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Lucy Stein – Wet Room –ı 16.1.<br />
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Thomas J. Price –ı 3.1.<br />
Eduardo Chillida –ı 3.1.<br />
Cardiff g39, Oxford St Becca + Clare, Freya Dooley,<br />
–ı18.12.<br />
Rebecca Gould u.a.<br />
Derry~ CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Tilt [at Windmills] –ı 18.12.<br />
Londonderry<br />
Gateshead Baltic, South Shore Road Sutapa Biswas, Ad Minoliti –ı20.3.<br />
Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Sharon Hayes – Ricerche –ı 7.11.<br />
Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Edmund de Waal presents Henry –ı 31.10.<br />
Moore<br />
The Tetley, Hunslet Road Superheroes of Leeds –ı 21.11.<br />
154 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers A Creative Community –ı 31.10.<br />
Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Lucian Freud – Real Lives –ı 16.1.<br />
FACT, 88 Wood Street Future Ages Will Wonder –ı 20.2.<br />
Walker Art Gallery, William Brown Street Sickert – A Life in Art –ı 27.2.<br />
London Camden Arts Centre, Arkwright Road Adam Farah –ı23.12.<br />
Design Museum London, 224–238 Kensington High St Waste Age – What can designers<br />
do?<br />
–ı 24.11.<br />
–ı2.12.<br />
Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />
Greater London<br />
Hamed Maiye and Adama Jalloh –<br />
An Ode to Afrosurrealism<br />
ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Nine Nights – Channel B –ı 30.1.<br />
Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 S. Aparicio, T. Červeňová, S. Mica –ı11.12.<br />
u.a.<br />
Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Hervé Télémaque –ı 30.1.<br />
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Rita Keegan – Somewhere between –ı 28.11.<br />
there and here<br />
Tate Britain, Millbank<br />
Serafine1369 – from darkness into –ı3.1.<br />
darkness<br />
Tate Modern, Bankside<br />
Anicka Yi – Hyundai Turbine hall<br />
–ı16.1.<br />
Commission<br />
Lubaina Himid 25.11.–22.5.<br />
Yayoi Kusama – Infinity Mirror<br />
–ı12.6.<br />
Rooms<br />
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Alice – Curiouser and Curiouser –ı31.12.<br />
Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Phantoms of Surrealism –ı 12.12.<br />
Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Hannah Quinlan, Rosie Hastings – –ı11.12.<br />
Disgrace<br />
Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Nina Schuiki –ı31.12.<br />
Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 How we live now –ı23.12.<br />
Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Sarah Dobai – The donkey field –ı13.12.<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street<br />
Adam Khalil & Bayley Sweitzer<br />
–ı19.12.<br />
with Oba<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 George Condo – Ideals of the<br />
–ı23.12.<br />
Unfound Truth<br />
Hollybush Gardens, 3 Warner Yard,<br />
Claudette Johnson, Andrea Büttner –ı13.11.<br />
*20 79 6875 4967<br />
Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Marina Abramovic´, Anish Kapoor –ı 30.10.<br />
Matt’s Gallery , 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Mattflix –ı31.12.<br />
Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Thomas Eggerer –ı18.12.<br />
Manchester Home, 70 Oxford St. Cassils – Human Measure –ı 12.12.<br />
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous The Turner Contemporary Open –ı30.5.<br />
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross,<br />
Allison Katz<br />
–ı 31.10.<br />
*0115 948 9750<br />
Our silver city, 2094 20.11.–18.4.<br />
Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Tip of the Iceberg –ı 9.1.<br />
Sea Essex<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Kedisha Coakley –ı 31.10.<br />
Damien Hirst<br />
–ı1.4.<br />
Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Yasmin David – Into the Light –ı 30.3.<br />
Hongkong *0852<br />
Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />
Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />
Drawing On The Mind<br />
–ı 27.11.<br />
Henry Moore Tapestries –ı 27.11.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG 155
Vereinigte Staaten *0001<br />
Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />
Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St., <strong>2021</strong> James and Audrey Foster<br />
–ı 30.1.<br />
MA<br />
Prize<br />
Raúl de Nieves – The Treasure<br />
House of Memory<br />
–ı 24.7.<br />
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
Collecting Stories – The Invention<br />
–ı 9.1.<br />
of Folk Art<br />
Helina Metaferia – Generations 6.11.–3.4.<br />
Houston The Menil Collection, 1515 Sul Ross Modern and Contemporary at the –ı 19.11.<br />
Menil<br />
Niki de Saint Phalle in the 1960s –ı 23.1.<br />
Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.8.<br />
Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />
Greater New York <strong>2021</strong> –ı 18.4.<br />
*718 784 2084<br />
Los Angeles Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />
Legacies of Exchange –ı 13.3.<br />
Boulevard, CA<br />
Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Lorna Simpson – Everrrything –ı 9.1.<br />
Günther Förg – Appearance –ı 9.1.<br />
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Five Ways In – Themes from the<br />
–ı 1.1.<br />
Collection<br />
New Orleans Estella, 440 Julia Street, LA Coderch & Malavia – Inspired –ı 31.12.<br />
New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Christian Dior – Designer of<br />
–ı 20.2.<br />
Dreams<br />
Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />
Walter De Maria – The Broken<br />
–ı 30.9.<br />
Kilometer<br />
Dia:Chelsea, 535, 541 and 545 West 22 nd Street Lucy Raven –ı 31.12.<br />
Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street The New Woman behind the camera –ı 7.11.<br />
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />
Street, NY<br />
Automania<br />
Alexander Calder<br />
Sophie Taeuber-Arp – Living<br />
Abstraction<br />
–ı2.1.<br />
–ı15.1.<br />
21.11.–11.3.<br />
New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Soft Water Hard Stone –ı23.1.<br />
S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Etel Adnan – Light’s New Measure –ı 10.1.<br />
Gillian Wearing – Wearing Masks 5.11.–4.4.<br />
Vasily Kandinsky – Around the<br />
–ı5.9.<br />
Circle<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Making Knowing – Craft in Art,<br />
–ı6.2.<br />
1950–2019<br />
Jasper Johns<br />
–ı13.2.<br />
JoAnne Artman Gallery, 511 West 22 nd Street, NY Seeing America – America Martin || –ı 31.12.<br />
Fotografiska, 281 Park Avenue South, NY Ruth Orkin –ı5.12.<br />
Andy Warhol<br />
–ı23.1.<br />
Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Philip Guston 1969–1979 –ı 30.10.<br />
Avery Singer – Reality Ender –ı 30.10.<br />
Glenn Ligon 10.11.–23.12.<br />
Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Erna Rosenstein – Once Upon a<br />
–ı 23.12.<br />
Time<br />
Vito Schnabel New York, Clarkson Street 43, NY Ron Gorchov – Spice of Life –ı 30.10.<br />
Philadelphia Barnes Foundation, 2025 Benjamin Franklin Parkway, PA Suzanne Valadon –ı 9.1.<br />
Philadelphia Museum of Art, 26 th St & Benjamin Franklin Jasper Johns –ı 12.2.<br />
Parkway<br />
San Francisco Asian Art Museum, Larkin Street 200, CA Jean Shin – Pause –ı 10.11.<br />
156 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Messen und Auktionen<br />
Zürich ABB-Hallen 550, Ricarda-Huch-Strasse, *44 381 00 52 Kunst Zürich <strong>2021</strong> 28.10.–31.10.<br />
Schuler Auktionen, Seestr. 341 Dezember-Auktion <strong>2021</strong> 13.12.–17.12.<br />
Kongresshaus, Claridenstrasse 5 Blickfang 19.–21.11.<br />
Genève Palexo S.A., Rue François-Peyrot 30 artgenève 2022 27.1.–30.1.<br />
Köln Art Cologne, Messeplatz 1, *221 82 10 Art Cologne <strong>2021</strong> 17.11.–21.11.<br />
Innsbruck Olympiaworld Innsbruck, 10 Olympiastraße 25. Art Innsbruck <strong>2021</strong> 28.10.–31.10.<br />
Nachhaltige Präsenz:<br />
1500 aktuelle Ausstellungen<br />
8000 Institutionen<br />
37’000 Kunstschaffende<br />
Jahresabo Institutionen premium: CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />
sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />
Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />
jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />
BERGWINTER 4 FÜR 3<br />
4 Übernachtungen zum Preis von 3, reichhaltiges Frühstücksbuffet, freier Zutritt zum Hamam<br />
Pro Person ab CHF 420.— im Doppelzimmer<br />
Gültig von 10.–17. Dezember <strong>2021</strong> und 9.–21.Januar 2022 mit Anreise am Sonntag oder Montag<br />
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Tel +41 (0) 81 851 52 53 · Fax +41 (0)81 851 52 54 · www.hotelcastell.ch<br />
AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 157
5.11.21– .16.1.2022<br />
Landschaft – erforscht,<br />
interpretiert, konstruiert<br />
Sabine Hertig, Moritz Hossli<br />
Thomas Imbach, Philipp Schaerer<br />
Veronika Spierenburg<br />
Vernissage, Do 4.11.<strong>2021</strong>, 18 .30 h<br />
Finissage, So 16.1.2022, 15 –17 h<br />
Fr 14–17 h, Sa/So 11–17 h<br />
www.trudelhaus-baden.ch<br />
ZIMMER<br />
MANN<br />
HAUS<br />
FRÖLICHER |<br />
BIETENHADER<br />
SARAH BURGER<br />
BRUGG<br />
KUNST&<br />
MUSIK<br />
AUSSTELLUNG<br />
23.10. — 05.12.<strong>2021</strong><br />
MAGMA<br />
KULTURNACHT SA, 30.10., 18–23 UHR<br />
WORTWECHSEL DO, 25.11., 19 UHR<br />
ZIMMERMANNHAUS BRUGG<br />
KUNST&MUSIK<br />
WWW.ZIMMERMANNHAUS.CH<br />
MI–FR 14.30–18, SA–SO 11–16<br />
my home is my castle<br />
DasPrivate alsSchutzraum?<br />
4.9.<strong>2021</strong> –9.1.2022<br />
Boycotlettes<br />
MarianneHalter&Mario Marchisella<br />
Marc Lee Tobias Maurer<br />
Aldo Mozzini Olivia Wiederkehr<br />
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong><br />
Isa Genzken · 9 Mannequins, 2016 © ProLitteris,<br />
Courtesy Hauser & Wirth. Foto: Nick Ash
Slowly Arriving<br />
Atelier Mondial<br />
zu Gast<br />
5.11.–<br />
21.11.<strong>2021</strong><br />
Igshaan Adams<br />
Emilia Álvarez<br />
Sona Andreasyan<br />
Eva Borner<br />
Gabino Abraham Castelán<br />
Jennifer Cochrane<br />
Martin Désilets<br />
Ilya Fedotov-Fedorov<br />
Sasha Filipenko<br />
Gabriela Galván<br />
Andréanne Godin<br />
Manami Hayasaki<br />
Iman Humaydan<br />
Alexandre Kyungu<br />
Wallen Mapondera<br />
Stefanie Salzmann<br />
Cao Shu<br />
Fransix Tenda Lomba<br />
Rana Zeid<br />
Igshaan Adams, Latifah, 2017<br />
Courtesy the artist, Galerie<br />
Peter Kilchmann, Zürich,<br />
and blank projects, Cape Town<br />
Photo: Sebastian Schaub<br />
Eintritt frei...<br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen im netz<br />
Kunst<br />
Raum<br />
Riehen<br />
Regionale 22<br />
We proudly present<br />
27. <strong>November</strong> <strong>2021</strong> bis Januar 2022<br />
Kuratiert von Kiki Seiler-Michalitsi<br />
Samstag, 27. <strong>November</strong>, 11 Uhr: Vernissage<br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
Kunst Raum Riehen<br />
Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />
kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />
27. Oktober bis<br />
17. Dezember <strong>2021</strong><br />
„ FRAUEN<br />
IM<br />
BUNDES–<br />
HAUS “<br />
Die Schweizerische<br />
Gesellschaft Bildender<br />
Künstlerinnen, SGBK,<br />
feiert mit diesem<br />
nationalen Kunstprojekt<br />
das 50. Jubiläum<br />
des Stimm- und Wahlrechts<br />
der Frauen in der Schweiz<br />
und die Frauensession.<br />
Es sind 67<br />
Künstlerinnen<br />
beteiligt.<br />
SGBK<br />
SSFA<br />
SSAA<br />
Öffentliche Führungen:<br />
sgbk-kunst-im-bundeshaus.ch<br />
AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 159
KUNSTMUSEUM<br />
SOLOTHURN<br />
ALDO MOZZINI<br />
DIE STADT<br />
PART II<br />
IM MUSEUM<br />
mit<br />
OPPY DE BERNARDO<br />
HEINRICH DANIOTH<br />
MARKUS KUMMER<br />
MARIE-CATHÉRINE LIENERT<br />
ANDREA MUHEIM<br />
THOMAS SIEBER<br />
JEMMA WOLF<br />
11. September–21. <strong>November</strong> <strong>2021</strong><br />
HAUS FÜR KUNST URI<br />
Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />
Do/Fr 14 –18Uhr, Sa/So 11 –17Uhr<br />
041 870 29 29<br />
www.hausfuerkunsturi.ch<br />
Bis 2. Januar 2022<br />
Schwarzes Licht<br />
Positionen des Erhabenen<br />
in der zeitgenössischen Kunst<br />
Bis 27. Februar 2022<br />
Meret Oppenheim<br />
(1913–1985)<br />
Arbeiten auf Papier<br />
Bis 27. Februar 2022<br />
Hommage an Schang<br />
Hutter (1934–<strong>2021</strong>)<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
CH-4500 Solothurn<br />
Telefon 032 624 40 00<br />
Di –Fr 11–17 Uhr, Sa+So 10–17 Uhr<br />
www.kunstmuseum-so.ch<br />
Franziska Baumgartner<br />
Domenico Billari<br />
18. <strong>November</strong> bis 18. Dezember <strong>2021</strong>_____<br />
Eröffnungen: Sa 13. <strong>November</strong>, 17:00_____<br />
Kunst im Gespräch: Sa 4. Dezember, 16:00<br />
mit den Künstler*innen und Julia Schallberger<br />
o.T. ot-raumfueraktuellekunst.ch<br />
Do / Fr 16–19 Uhr, Sa 14–17 Uhr<br />
Kunstpavillon, Sälistrasse 24, Luzern<br />
Maria & Willy Ziegler, z-galeriebaar@bluewin.ch<br />
Dorfstrasse 6a, 6340 Baar, Tel. 041 761 13 33<br />
Sie und Ihre Freunde sind herzlich eingeladen zur<br />
Vernissage und Ausstellung von<br />
JOSEF STAUB (1931–2006)<br />
Hommage<br />
Vernissage: Samstag, 6. <strong>November</strong> <strong>2021</strong>, 16.00–19.00 Uhr<br />
Einführung: Fredi Staub, Sohn des Künstlers, 17.00 Uhr<br />
Apéro: Sonntag, 21. <strong>November</strong> <strong>2021</strong>, 11.00–14.00 Uhr<br />
Führung: Fredi Staub, 12.00 Uhr<br />
Finissage: Sonntag, 5. Dezember <strong>2021</strong>, 11.00–14.00 Uhr<br />
Dauer der Ausstellung: 6. <strong>November</strong> bis 5. Dezember <strong>2021</strong><br />
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15.00–18.00 Uhr<br />
Samstag und Sonntag 11.00–14.00 Uhr<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
www.sankturbanhof.ch<br />
06.<br />
11.<br />
21<br />
MU SE UM<br />
SANKTURBANHOF<br />
SAMMLUNG<br />
IM DIALOG<br />
MIT INTERVENTIONEN VON STUDIERENDEN DER HSLU – DESIGN & KUNST<br />
27.<br />
02.<br />
22<br />
SURSEE<br />
NOW 21<br />
AUSWAHL<br />
Regionale<br />
Kunst<br />
im Dialog<br />
mit der<br />
Sammlung<br />
2. Oktober<br />
<strong>2021</strong><br />
— 30. Januar<br />
2022<br />
Aktuellste<br />
Infos: www.<br />
nidwaldnermuseum.ch<br />
powered by<br />
Nidwaldner<br />
Museum<br />
Winkelriedhaus<br />
artlog.<br />
net<br />
Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz<br />
SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 161
is 5. Dezember<br />
Katrin Freisager<br />
If Smoke Could Be Water<br />
Katharina Bürgin<br />
Löffel auf dem Teller<br />
Marion Ritzmann<br />
unfolding time<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Fr 16 – 18 Uhr<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
QUA<br />
KARIN<br />
REICHMUTH<br />
ROGER<br />
FREI<br />
12.11.—12.12.21<br />
AUSSTELLUNGSSAAL<br />
Kantonsbibliothek VADIANA<br />
Notkerstrasse 22<br />
9000 St.Gallen<br />
Nichts bietet<br />
mehr Freiheiten<br />
als die Kunst.<br />
Bei uns finden Sie eine riesige Auswahl<br />
an Materialien aus allen künstlerischen<br />
Bereichen zu dauerhaft günstigen Preisen.<br />
Unsere Läden<br />
Aarberg | BE<br />
Münchwilen | TG<br />
Unterentfelden | AG<br />
Zürich | ZH<br />
Webshop<br />
und mehr:<br />
www.boesner.ch<br />
powered by<br />
162 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong><br />
artlog.<br />
net<br />
Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz
flüstern von fern<br />
Dorothy Wong Ka Chung, Benjamin Ryser<br />
o!sland<br />
der weg nach hause in der nacht das stammesland im wald am pazifik sieben stunden<br />
zu fuss durch die berge beengtes zuhause truku eine tür in der stadt aus beton<br />
zuhause mit fremden augen sehen gefühlte distanz klang zu gast in einer tasse<br />
ma on shan sai kung blick über die grenze seele im wind der verblichene<br />
pfad nach hause die graffitis und eine wolke nach den demonstrationen in den<br />
supermärkten moderner städte rulung das geräusch, wenn der nebel über bergspitzen<br />
schabt familienalbum ans zuhause gebunden dgiyaq staub, wind, zeit,<br />
feuer forttreiben auswandern eine bald schon verlorene identität community art<br />
klangkunst medienkunst hongkong taiwan schweiz<br />
12. <strong>November</strong> bis 5. Dezember <strong>2021</strong><br />
Unterstützung<br />
Städtische Ausstellung im Lagerhaus, Architektur Forum Ostschweiz,<br />
Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen, Dienstag bis Sonntag 14–17 Uhr<br />
DITESHEIM & MAFFEI<br />
Fine Art<br />
8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />
Béatrice HELG<br />
Photographies récentes<br />
vernissage le 20 novembre de 16 h à 19 h<br />
en présence de l’artiste<br />
exposition du 21 novembre <strong>2021</strong> au 15 janvier 2022<br />
+41 32 724 57 70<br />
info@galerieditesheim.ch<br />
ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h, dim 15 –18 h<br />
Life lives in gaps<br />
La vie vit dans les vides<br />
3.10 -28.11.<strong>2021</strong><br />
Eva Zornio<br />
affective evaluation<br />
Avec Eve Chariatte, Axelle Stiefel<br />
et Anaïs Wenger<br />
espace d’art contemporain<br />
rue pierre-péquignat 9<br />
2900 porrentruy<br />
www.eac-leshalles.ch<br />
OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ 163
Lyonel Feininger<br />
La ville et la mer<br />
Cabinet cantonal<br />
des estampes<br />
Musée Jenisch Vevey<br />
15.10.21–09.01.22<br />
KWS KUNSTPREIS <strong>2021</strong><br />
ANDREA MUHEIM<br />
PREISVERLEIHUNG<br />
24. <strong>November</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Laudatio: Simon Maurer, Helmhaus<br />
AUSSTELLUNG<br />
Fabian & Claude Walter Galerie<br />
Rämistrasse 18, 8001 Zürich<br />
25. <strong>November</strong> bis 22. Januar 2022<br />
Mittwoch bis Freitag, 14.00–18.30 Uhr<br />
Samstag 12.00–16.00 Uhr<br />
KÜNSTLERGESPRÄCH<br />
8. Januar 2022, 15 Uhr<br />
Anna Wesle, Museum Franz Gertsch<br />
und Detta Kälin, KWS im Gespräch<br />
mit Andrea Muheim<br />
Andrea Muheim wird vertreten durch<br />
Pythongallery, Küsnacht<br />
164 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
poweredby<br />
artlog.<br />
net<br />
Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz<br />
Agnès Wyler<br />
PILE ET FACE<br />
1.10. -<br />
20.11.21<br />
Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />
www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
KUNSTMUSEUM<br />
APPENZELL<br />
KUNSTHALLE<br />
ZIEGELHÜTTE<br />
Direktorin/Direktor · 100%<br />
Wir bieten einer engagierten Persönlichkeit ein<br />
herausforderndes Aufgabengebiet mit vielen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten, ein konstruktives Arbeitsklima<br />
und attraktive Anstellungsbedingungen.<br />
Die Heinrich Gebert Kulturstiftung ist eine führende Kunst- und Kulturinstitution<br />
der Ostschweizer Region. Mit ihren beiden Häusern, dem<br />
Kunstmuseum Appenzell und der Kunsthalle Ziegelhütte verpflichtet sie<br />
sich der Pflege und Vermittlung der Kunst der Moderne bzw. der<br />
Gegenwart sowie der ernsthaften Musik. Die private und gemeinnützige<br />
Stiftung nimmt im ländlichen Raum die Brückenfunktion zwischen<br />
traditioneller und moderner Kultur wahr. Sie reflektiert in Ausstellungen,<br />
Veranstaltungen und Vermittlungsangeboten grundlegende Entwicklungslinien<br />
der modernen und der zeitgenössischen Kunst.<br />
Zum 1. September 2022 suchen wir als Nachfolge des aus Altersgründen<br />
ausscheidenden Amtsinhabers eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.<br />
Bewerbungsfrist: 20. <strong>November</strong> <strong>2021</strong><br />
Weiterführende Informationen: kunstmuseumappenzell.ch<br />
Heinrich Gebert<br />
Kulturstiftung<br />
Wir öffnen Bildungsräume.<br />
WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 165
SHED<br />
AUSSCHREIBUNG ATELIERAUFENTHALT<br />
UND AUSSTELLUNG IM SHED IM EISENWERK IN<br />
FRAUENFELD MAI – JUNI 2022<br />
Der Verein Kultur im Eisenwerk in Frauenfeld lädt Kunstschaffende<br />
am Anfang ihrer Karriere zu einem Atelieraufenthalt<br />
mit anschliessender Ausstellung im Mai – Juni<br />
2022 im Shed im Eisenwerk ein.<br />
Wir bieten CHF 6000.– für die Finanzierung des Projektes,<br />
eine Unterkunft für vier Wochen in der Nähe des<br />
Eisenwerkes sowie professionelle Rahmenbedingungen<br />
was Organisation und Öffentlichkeitsarbeit betrifft.<br />
Bewerben können sich Duos und Gruppen von 3 – 5<br />
Kunstschaffenden, die ihre Arbeiten im Rahmen einer<br />
Gruppenausstellung präsentieren wollen.<br />
BEWERBUNGS-<br />
UNTERLAGEN<br />
www.eisenwerk.ch<br />
shed@eisenwerk.ch<br />
Kultur im Eisenwerk<br />
c /o Tanz mit Bruce<br />
Industriestrasse 23<br />
CH-8500 Frauenfeld<br />
Eingabeschluss<br />
06.12.<strong>2021</strong><br />
(A-Poststempel)<br />
166 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />
info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />
www.artlog.net<br />
Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />
Web App: www.artlist.net<br />
Redaktion<br />
Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />
Deborah Keller (Redaktion)<br />
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />
Satz/Druck/Papier<br />
FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />
Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer<br />
www.susanne-kreuzer.com<br />
Kontakt Deutschland<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3<br />
D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Neufrankengasse 4<br />
CH-8004 Zürich<br />
www.kunstverein.ch<br />
Autor/innen dieser Ausgabe<br />
Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AMA), Barbara Fässler<br />
(BF), Johanna Encrantz (JE), Jens Emil Sennewald (JES), Kristin<br />
Schmidt (KS), Mechthild Heuser (MH), Sibylle Omlin (SO),<br />
Susann Wintsch (SW), Thomas Schlup (TS), Valeska Marina<br />
Stach (VMS)<br />
ABONNEMENTE<br />
<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />
Postfach, CH-4600 Olten<br />
Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />
aboservice@kunstbulletin.ch<br />
PREISE<br />
Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />
(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />
Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />
Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />
CHF 145/€ 110*<br />
Für Künstler/in, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />
*Auslandspreise zzgl. Porto<br />
Kombi Abo reduziert:<br />
Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />
Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />
Mit Kulturlegi: CHF 40<br />
ERSCHEINUNGSTERMINE<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
12 Dezember 26.11.<strong>2021</strong> 27.10.<strong>2021</strong><br />
1-2 Januar/Februar 07.01.2022 06.12.<strong>2021</strong><br />
3März 25.02.2022 26.01.2022<br />
4April 24.03.2022 23.02.2022<br />
Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />
↗ www.artlog.net/media<br />
Auflage<br />
Druckauflage ca. 9000 Exemplare<br />
Abonnemente ca. 8000 Exemplare<br />
Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />
ANZEIGENVERWALTUNG<br />
Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />
Sandra Verardo, Administration<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />
kunstbulletin@fachmedien.ch<br />
FACHMEDIEN<br />
Zürichsee Werbe AG<br />
Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />
ISSN 1013 – 69 40<br />
167
DAS GROSSE RÄTSEL<br />
Wächter in der Wüste<br />
Jacumba, Old Highway 80 (USA), 27.8.2010. Foto SH<br />
Eine Fliege brummt herbei, kreist einmal um meinen Kopf, landet auf einem grauen<br />
Kotwürstchen zu meinen Füssen, das wohl ein Kojote oder ein Wüstenfuchs hinterlassen<br />
hat, surrt davon. Die Strasse ist leer, über Kilometer ist kein Fahrzeug zu sehen,<br />
kein Mensch weit und breit. Am Rande des Highway aber, auf der Grenze eines<br />
Grundstücks, zu dem auch ein Wellblechschuppen gehört, stehen Menschenfiguren<br />
aus Beton. Jemand hat ihnen alte T-Shirts, Jacken oder Regenmäntel übergezogen,<br />
ihnen Mützen oder Helme aufgesetzt und Schilder um den Hals gehängt, auf denen<br />
«Danger Keep Out» geschrieben steht. Sie fallen auf in diesem trockenen Ödland,<br />
wirken bizarr, gruselig.<br />
Westlich von Jacumba, einem Kaff ohne Café, aber mit fünf evangelikalen Kirchen,<br />
führt der Old Highway 80 bis auf wenige Meter an den Zaun heran, der die USA<br />
von Mexiko trennt. Es ist ein hoher Zaun aus glatten Metallstäben und Stacheldraht,<br />
bewacht von bewaffneten Patrouillen. Trotzdem kommt es in manchen Nächten offenbar<br />
vor, dass einer es hinüber schafft. Bestimmt stehen die Figuren deshalb hier.<br />
Denn um Kunst wird es sich nicht handeln, auch wenn die Gestalten wie Mannequins<br />
von<br />
aussehen. Diese Betonwesen sollen abschrecken, sollen Migranten,<br />
die im Schutz der Dunkelheit durch die Wüste schleichen, daran hindern, das Grundstück<br />
zu betreten, sich im Schuppen vor der Polizei zu verstecken. Ich kann mir nur<br />
schwer vorstellen, wie es mir in die Knochen fahren würde, tauchte nachts eine solche<br />
Figur plötzlich im Licht meiner Taschenlampe auf. Eines aber wüsste ich sofort:<br />
Willkommen bin ich hier nicht. Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 21.11. die<br />
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />
168 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2021</strong>
29. August <strong>2021</strong> bis 9. Januar 2022<br />
Kunsthaus Zug<br />
Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch<br />
Di bis Fr 12.00 – 18.00 | Sa und So 10.00 – 17.00<br />
Roman Signer, Kleines Haus, 2012, Foto Tomasz Rogowiec (Ausschnitt),<br />
Kunsthaus Zug, Schenkung des Künstlers in Erinnerung an Peter und Christine Kamm<br />
Zeit und Raum<br />
Hommage an Peter und<br />
Christine Kamm<br />
Architektur, Malerei, Skulptur, Design, Video<br />
Piranesi, Hoffmann und Rix bis Ineichen, Signer und Kowanz<br />
Unterstützt durch<br />
Stiftung Sammlung Kamm