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43-2021 Aktuell Obwalden

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Bruder Paul Schneider (links) undPater Benedikt Staubli in einem renovierten Zimmer.<br />

Bild: ve<br />

religiöse Affinität haben und in einer Klostergemeinschaft<br />

leben möchten – «ohne<br />

Verpflichtung, sich quasi ‹lebenslänglich› an<br />

einen Orden zu binden», wie Bruder Paul erklärt.<br />

Natürlich sollen sie für Kost und Logis<br />

selbst aufkommen. «Gratis» ist ein Leben<br />

im Kloster nur als Ordensbruder.<br />

Zu einem Sammelsurium von sinnsuchenden<br />

Spirituellen soll das Benediktiner-<br />

Kollegium aber nicht werden, wie Bruder Paul<br />

betont. Sprich: Ein Esoteriker mit Räucherstäbchen<br />

und Trommel im Gepäck wärehier<br />

am falschen Ort. Auch ein Manager mit Burnout<br />

kann sich nicht einfach ein paar Wochen<br />

Ruhe im Professorenheim gönnen. «Wir wollen<br />

Männer ansprechen, die sich ein Leben<br />

im Kloster in christlicher Tradition vorstellen<br />

können und –imBereich ihrer Möglichkeiten<br />

–aktiv an der Gemeinschaft teilnehmen,<br />

ohne gleich ihr ganzes Leben auf den Kopf<br />

stellen zu müssen», so Bruder Paul. Richtig<br />

gelesen: nach wie vor Männer. Allzu experimentell<br />

will man mit der Aufnahme vonFrauen<br />

dann doch nicht werden, wie die beiden<br />

Benediktiner schmunzelnd bestätigen. Neuland<br />

betreten sie mit ihren Plänen übrigens<br />

nicht. Solch offene Formen von Gemeinschaft<br />

existieren bereits, beispielsweise in einem<br />

Benediktinerinnen-Kloster in München.<br />

Erste Zimmersind renoviert<br />

Die Frage, ob Bruder Paul und Pater Benedikt<br />

mit ihren Plänen ernst machen, erübrigt<br />

sich: Bei unserem Besuch sind die ersten von<br />

rund zehn Zimmern bereitsrenoviert. Die hellen,<br />

einladenden Appartements stellen einen<br />

Kontrastdar zureher tristen Aussensicht des<br />

Professorenheims. «Klar: Früher oder später<br />

werden grosse Investitionen indas 93-jährige<br />

Gebäude anstehen», sagt Bruder Paul.<br />

Ob das Experiment in Sarnen Früchte<br />

trägt, wirdsich weisen. Bereits im kommenden<br />

Jahr soll es beginnen. Man ist versucht,<br />

die Gemütslage von Bruder Paul und Pater<br />

Benedikt mit einem Satz aus dem Römer-<br />

Brief zu umschreiben: «Wenn wir aber auf<br />

das hoffen, was wir nicht sehen, so warten<br />

wir darauf in Geduld.» (ve)

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