2021/43 | FRIZZ November
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NOVEMBER <strong>2021</strong> · NR. 348 · UNBEZAHLBAR<br />
NEU UND LECKER<br />
Was tut sich in der Ulmer<br />
Gastroszene? ab Seite 4<br />
BUNTE BLÄTTER IM HERBST<br />
Comics und Co machen den oftmals<br />
tristen Alltag farbenfroh. Seite 14<br />
SO QUEER IST ULM<br />
Regenbogen statt Nebelgrau – die Aktivistinnen Julia,<br />
Sandra und Julia berichten vom „bunten“ Ulm. Seite 10
Jahre<br />
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INHALT<br />
IM NOVEMBER<br />
REGENBOGEN STATT NEBELGRAU<br />
Wer sich aktuell nach draußen bewegt,<br />
wird hauptsächlich mit einer<br />
Sache konfrontiert: dem Herbst. Die<br />
Welt scheint nur noch aus diversen<br />
Grauschattierungen zu bestehen. Das<br />
schlägt gerne mal aufs Gemüt. Wie gut,<br />
dass ihr nun das <strong>FRIZZ</strong> in Händen haltet,<br />
das vielleicht ein wenig Farbe in den<br />
tristen Herbstalltag bringt.<br />
Beim Thema „Bunte Blätter im Herbst“<br />
geht es um Thomas Treutler, den Besitzer<br />
des Comicladens „Comic Home“.<br />
Seit fast drei Jahren führt er seinen Laden<br />
in der Frauenstraße und steht seiner<br />
Kundschaft beratend zur Seite.<br />
Für das Stadtgespräch haben wir uns<br />
mit Julia Gann vom Verein Young and<br />
Queer zusammengesetzt. Die Psychologie-Master-Studentin<br />
erzählt vom<br />
Verein und warum es sich frei anfühlt,<br />
wenn alle anders sind.<br />
Mit 17 Jahren wurde Julia Heinrich<br />
klar, dass sie mit einigen Merkmalen<br />
ihres Körpers nicht einvernehmlich<br />
auf Dauer leben kann. In den Stadtge-<br />
schichten erzählt sie von ihrem Weg,<br />
der sein Ziel in einer geschlechtsangleichenden<br />
Operation findet.<br />
In der Rubrik Nachgefragt beantworten<br />
uns diesmal Laura, Pablo, Murat<br />
und Joelle, was ihre Lichtblicke im<br />
Herbst sind.<br />
Natürlich war’s das noch nicht. Wir<br />
stellen euch das neue Deli „Nö“ in der<br />
Hafengasse vor, schauen beim ehemaligen<br />
„Chez Sara“, das jetzt „Smalah“<br />
heißt, vorbei, verabschieden uns vom<br />
Café im Kornhauskeller und bei unseren<br />
Studis dreht sich diesen Monat<br />
alles um das Leben an der Uni zu Coronazeiten.<br />
Also wenn das den grauen Herbst nicht<br />
bunt macht, dann weiß ich auch nicht …<br />
Macht’s gut und bis demnächst<br />
Foto: Julia Haaga Foto: Petra Starzmann<br />
04<br />
14<br />
Foto: Dominik Schele<br />
24<br />
18<br />
26<br />
04 STADTLEBEN<br />
Alles rund um die Doppelstadt –<br />
News aus Ulm und Neu-Ulm<br />
10 STADTGESPRÄCH<br />
Julia Gann vom Verein Young and<br />
Queer räumt auf mit Vorurteilen<br />
14 BUNTE BLÄTTER IM HERBST<br />
Draußen in der Natur und im<br />
„Comic Home“ von Thomas Treutler<br />
18 STADTGESCHICHTEN<br />
Julia Heinrich berichtet von ihrer<br />
geschlechtsangleichenden OP<br />
20 NACHGEFRAGT<br />
„Was sind deine Lichtblicke<br />
im Herbst?“<br />
24 KÜCHENZAUBER<br />
Neueröffnung der Kaffeerösterei<br />
„Röstschmiede“ in Neu-Ulm<br />
Foto: Planetarium Laupheim<br />
Foto: Ulrike Hoche<br />
26 <strong>FRIZZ</strong>-KIDS<br />
Tipps für Klein und Groß<br />
im <strong>November</strong><br />
30 VERANSTALTUNGSTICKER<br />
Die besten Events der Region<br />
auf einen Blick<br />
34 LETZTE SEITE<br />
Das Letzte kommt zum Schluss |<br />
Impressum<br />
3
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
Was passiert in der Doppelstadt?! Wir informieren über<br />
Neueröffnungen, bevorstehende Ereignisse, Veranstaltungen,<br />
Kulinarisches, Gastronomen, Lifestyle, Fashion, Musik,<br />
Kultur und vieles mehr. Bleib mit <strong>FRIZZ</strong> auf dem neuesten Stand,<br />
was in Ulm und Neu-Ulm passiert.<br />
TAMARA<br />
SAG JA<br />
ZUM NÖ<br />
MEIN<br />
STADTGEFLÜSTER<br />
In der Hafengasse 8 gibt es seit einiger Zeit ein Lokal namens<br />
Nö. Dahinter steckt Andreas „Andi“ Rehm – und er erklärt den<br />
Namen so: „Nö, weil wir zu gewissen Dingen grundsätzlich Nö<br />
sagen.“ Zu diesen Nös gehören Baby-Tiere oder Thunfisch –<br />
Nachhaltigkeit steht bei seinen Lebensmitteln auf dem Plan.<br />
Andi kommt aus der gehobenen Gastronomie, war vorher Küchenchef<br />
im Seestern, hat den Küchenmeister gemacht: „Mir<br />
war klar, wenn ich was machen will, soll es fair sein, für alle<br />
sein, etwas, das so noch nicht da ist“, sagt er.<br />
Lecker trifft nachhaltig<br />
Das Nö versteht sich als Deli, also ein Delikatessengeschäft<br />
mit angegliedertem Imbiss. Das Niveau ist aber hoch: Bei Andi<br />
kommt kein Karottensalat von der Stange auf den mittäglichen<br />
Bagel, vielmehr bringen geröstetes Sesamöl und Kreuzkümmel<br />
Finesse an die Möhre. Toll ist, dass Andi auch Gemüse wie dem<br />
guten alten Söflinger Rettich einen leckeren Auftritt bereitet.<br />
Ein weiterer Renner ist das Pastrami-Sandwich mit selbstgebackenem<br />
Brot. Ob mittags oder abends: Es geht stets lässig zu.<br />
„Die Leute sollen einen schönen Abend haben, fein essen ohne<br />
sich schick zu machen“, betonen er und Partnerin Andrada.<br />
„Alles, was verarbeitet wird, hat eine Geschichte. Mit unserem<br />
Mais etwa unterstützen wir indigene Völker“, betont Andi.<br />
Ähnlich nachhaltig sind auch die Deli-Produkte zum Kauf.<br />
Passend zu dieser Linie ist die Einrichtung des „Nö“: „Wir haben<br />
alles selber gemacht“, blickt Andi in die neu gestaltete ehemalige<br />
Metzgerei.<br />
Kräuterpad in der<br />
Anwendung. | Foto:<br />
Löwenkind<br />
Tut nicht nur Kindern gut<br />
Da ich selber immer auf der Suche nach<br />
nachhaltigen Produkten bin, finde ich es super,<br />
dass das Thema bei „Löwenkind“ so gut<br />
umgesetzt wurde. Denn abgesehen von den<br />
natürlichen Kräutermischungen werden<br />
auch Bodys, T-Shirts und Halstücher aus 100<br />
Prozent Bio-Baumwolle angeboten. Die Anwendung<br />
der Kräuterpads ist auch ganz einfach:<br />
Man legt sie in die integrierte Tasche<br />
der Löwenkind-Träger und schon entfaltet<br />
sich ihre Wirkung über die Atemwege. Übrigens:<br />
Das Ganze gibt es auch für Erwachsene.<br />
„Löwenkind“-Gründerin<br />
„Simone Hilble.<br />
| Foto: Löwenkind<br />
Wer kennt sie nicht, die TV-Sendung „Die<br />
Höhle der Löwen“? Dieses Jahr ist mir ein<br />
Startup besonders im Gedächtnis geblieben.<br />
Denn als ich gehört habe, dass die Marke aus<br />
der Region kommt, spitzt man noch einmal<br />
mehr die Ohren. „Löwenkind“ wurde 2018<br />
von Simone Hilble aus Laupheim gegründet.<br />
Hier geht es um Pads, die mit natürlichen<br />
Kräutermischungen gefüllt sind und die bei<br />
bestimmten Kinderkrankheiten eingesetzt<br />
werden können.<br />
4<br />
Bagels, Gremolata und Rettich aus Söflingen: im Nö trifft Weltküche auf Heimisches.<br />
Text und Foto: Petra Starzmann
JETZT WIRD’S<br />
ORIENTALISCH<br />
WINTERWUNDER<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
<strong>2021</strong> soll nicht nur der Ulmer Weihnachtsmarkt stattfinden. | Foto: M. Kessler<br />
Chez Sara und die Cuisine française: Dafür stand Larbi Hatim seit 2016 in Neu-<br />
Ulm. | Foto: Volkmar Könneke<br />
Larbi Hatim ist Koch mit Leib<br />
und Seele. Der Marokkaner<br />
ist als Betreiber der Billbar in<br />
Ulms Neuer Mitte bekannt.<br />
Zusätzlich übernahm er 2016<br />
in der Neu-Ulmer Bahnhofstraße<br />
das frühere Gasthaus<br />
Stadt Lindau. Bis vor Kurzem<br />
hieß das Lokal „Chez Sara“.<br />
Mittlerweile prangt über der<br />
Eingangstür der Schriftzug<br />
„Smalah“. Und das ist nicht<br />
die einzige Änderung. „Smalah<br />
bedeutet auf Arabisch ,große<br />
Familie‘ – das spiegelt den Gedanken<br />
des gemeinsamen Essens<br />
in einer familiären Atmosphäre<br />
wider“, erklärt er. Auf<br />
der Karte des neuen Lokals<br />
stehen arabische Gerichte wie<br />
Schmorgerichte aus der Tajine<br />
oder Mezze, kleine Vorspeisen.<br />
Fleisch und Fisch, aber auch<br />
Vegetarisches und Veganes<br />
will Hatim anbieten. Im Gegensatz<br />
zum „Chez Sara“ soll<br />
das „Smalah“ bereits mittags<br />
geöffnet sein, jeden Tag gibt es<br />
ein anderes Mittagsgericht.<br />
Text: Kerstin Auernhammer<br />
FRISCHE<br />
KRÄUTER<br />
EXOTISCHE<br />
GEWÜRZE<br />
smalah.de<br />
Die Frage, die viele umtreibt, lautet: „Findet dieser Jahr der<br />
Weihnachtsmarkt statt?“ Für Ulm gibt es darauf nun eine Antwort:<br />
Ja, und zwar vom 22. <strong>November</strong> bis 22. Dezember. „Es<br />
ist ein umfangreiches Hygienekonzept nötig“, erklärt Jürgen<br />
Eilts, Geschäftsführer der Ulm-Messe, der auch für den Weihnachtsmarkt<br />
zuständig ist. Wie das konkret aussieht, ist zum<br />
Redaktionsschluss allerdings noch offen – auf der Homepage<br />
soll es laufend Updates geben. Neben dem Ulmer soll dieses<br />
Jahr auch der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Neu-Ulm<br />
stattfinden, und zwar vom 26. <strong>November</strong> bis 22. Dezember. Bei<br />
den Standorten bleibt alles beim Alten: Der Markt findet sowohl<br />
auf dem Rathaus- als auch dem Johannesplatz statt.<br />
Und auch in der Friedrichsau soll es <strong>2021</strong> weihnachtlich zugehen.<br />
Geplant sind Street-Food-Trucks, Musik, Feuertänzer,<br />
Lichtspiele und verschiedene Stände, die Selbstgemachtes anbieten.<br />
Das Ganze trägt den Namen „Winterwunder“ und soll<br />
vom 9. bis 12. Dezember, vom 16. bis 19. Dezember sowie vom 5.<br />
bis 9. Januar stattfinden. Am 2. Weihnachtsfeiertag ist zudem<br />
ein Charity-Event geplant.<br />
Text: Dominik Schele<br />
ulmer-weihnachtsmarkt.de<br />
weihnachtsmarkt-neu-ulm.de<br />
winterwunderulm.de<br />
5
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
ADIEU,<br />
KORNHAUSKELLER<br />
Ein letztes Mal stuhlt Martina Becker im Kornhauskeller auf. 2022 geht es mit neuen<br />
Betreibern, neuem Konzept und neuem Namen weiter. | Foto: Volkmar Könneke<br />
Nach über dreißig Jahren ging in Ulm eine Ära zu Ende: Das Café<br />
im Kornhauskeller ist zu. Am 25. September schloss das „Café<br />
Wichtig“, wie es viele Ulmer nannten. Denn an manchen Tagen<br />
war hier die komplette Ulmer Prominenz vertreten. Und nicht<br />
nur das: Das Publikum reichte vom Angestellten, der vor der Arbeit<br />
bei einem Kaffee noch einen Blick in die Tageszeitung warf<br />
über Ulmer, die hier bei Salat oder einer Portion Pasta ihre Mittagspause<br />
verbrachten bis hin zu nachmittäglichen Kaffeerunden<br />
oder Kollegen, die sich auf ein Feierabendbier trafen. „Meine Zeit<br />
im Kornhauskeller war eine tolle Zeit“, sagt die ehemalige Pächterin<br />
Martina Becker.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Die Pro Arte Stiftung, der die Räume gehören, hat bereits neue<br />
Nachmieter gefunden: Rasmus Schöll, Inhaber der Buchhandlung<br />
Aegis, Franziska Pentz, Teilhaberin der Aegis-Filiale in Söflingen<br />
und Mathieu Wrack, Schreiner, Künstler und ehemaliger Inhaber<br />
des Café Naschkatze in Neu-Ulm, wollen dem ursprünglich als<br />
„Programmcafé“ gedachten Ort wieder neues Leben einhauchen.<br />
„Wir werden kein Literaturhaus sein, kein Kulturzentrum. Eher<br />
ein Ort mit Wiener Kaffeehaus-Charakter“, sagt Rasmus Schöll:<br />
„Eine Begegnungsstätte für jede und jeden, wo man aber auch<br />
Zeit mit sich allein oder lesend verbringen kann. Die Kulinarik<br />
geht einher mit der Kultur, so dass wir auch Lesungen, Ausstellungen<br />
und Konzerte anbieten werden. Alles in allem nicht abgehoben,<br />
offen, unabhängig … ein stetiger Prozess, um Leben in<br />
die Stadt zu bringen.“ Dennis Blunk, den man aus dem Restaurant<br />
Lago in der Friedrichsau und dem Salon Moto in Neu-Ulm kennt,<br />
wird als Küchenchef mit an Bord sein, wenn der Kornhauskeller<br />
unter neuem, noch geheimen Namen, im Frühjahr 2022 nach einer<br />
umfangreichen Sanierung wieder eröffnet.<br />
Text: Heike Viefhaus<br />
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DURCH WANDEL<br />
ENTSTEHEN WERKE<br />
FLORIAN ZIMMER<br />
ZAUBERT IM WILEY<br />
Matthias und Steffi Häfele gründeten gemeinsam mit Angelika Hanschur (links)<br />
das Projekt „Wandel & Werke“ in Pfuhl. | Foto: Ulrike Hoche<br />
Im Jahr 2019 stellten die drei befreundeten Pfuhler Angelika<br />
„Geli“ Hanschur, Matthias und Steffi Häfele das Projekt „Wandel<br />
& Werke“ auf die Beine. Ihr Ziel: Ressourcen, nämlich in<br />
der Druckerei von Matthias anfallendes Restpapier, verwerten.<br />
„Durch Wandel Werke entstehen lassen“, erklärt Geli den<br />
Namen. Das reicht von Postkarten über Geschenkpapier zu<br />
Blöcken und Aufklebern. Ein Angebot, das sich laufend verändert.<br />
„Wir wollen nicht Standard produzieren, sondern zeigen,<br />
dass wir uns hier in Pfuhl Gedanken machen, wie man mit<br />
Ressourcen eben auch umgehen kann“, erklärt Geli Hanschur.<br />
Die Produkte findet man auf der Website, hier kann man auch<br />
bestellen. In Zukunft soll es die Produkte vermehrt in ausgesuchten<br />
Geschäften in und um Ulm geben. „Das darf seine Zeit<br />
brauchen, denn wir haben ja alle unsere Hauptberufe‘“, sagt<br />
Matthias Häfele lächelnd.<br />
Florian Zimmer und Schlagersänger Nino de Angelo beim Richtfest des „Magic<br />
Theaters“ am 1. Oktober. | Foto: Matthias Kessler<br />
Jetzt ging es schnell ¬ fast wie Zauberei! Im Dezember vergangenen<br />
Jahres war Spatenstich für das neue „Magic Theater“<br />
von Magier Florian Zimmer, gegenüber der Mark-Twain-<br />
Grundschule im Wiley. Am 1. Oktober war Richtfest. Mit dabei:<br />
Sponsoren und die Ulmer Prominenz, aber auch Stars und<br />
Sternchen tummelten sich beim Fest, wie zum Beispiel „Jenseits<br />
von Eden“-Sänger Nino de Angelo. Ab April 2022 soll das<br />
neue Theater an sechs Tagen pro Woche offen sein. Zimmer<br />
wird also mehr als 200 Mal im Jahr seine Tricks dort zeigen.<br />
Oder wie er es beschreibt: „Ich will ein spektakuläres, atemberaubendes<br />
Erlebnis für alle Sinne bieten.“ Die Zaubershow<br />
kann mit Dinner gebucht werden. Das neue Restaurant, das<br />
rund 100 Plätze bietet, kann auch unabhängig vom Besuch der<br />
Vorführung genutzt werden. Die Tickets kosten bis zu 99 Euro<br />
– sonntags soll es ein günstigeres Familienprogramm geben.<br />
Text: Ulrike Hoche<br />
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Text: Stefanie Müller<br />
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7
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
TORTEN GEGEN<br />
EINKAUFSSTRESS<br />
BI HOMO BI HETERO<br />
IST WIEDER DA<br />
Immer samstags in der Blaubeurer Straße. | Foto: Die kleine Tortenwerkstatt<br />
Samstags ist in der Blaubeurer Straße in Ulm ja immer viel los.<br />
Wer da eine kleine kulinarische Auszeit vom Einkaufsstress<br />
sucht, wird seit Oktober bei der kleinen Tortenwerkstatt fündig.<br />
Der Foodtruck steht immer von 12 bis 18 Uhr zwischen<br />
Ikea und Media-Markt. Neben Kuchen, Torten und frischem<br />
Kaffee bietet Konditor- und Bäckermeister Bernd Grothe hier<br />
auch Crêpes, Muffins und mehr. In der Vorweihnachtszeit<br />
gibt es natürlich auch Lebkuchen und Plätzchen.<br />
Seit über 15 Jahren bereichert<br />
„Bi Homo Bi Hetero“<br />
bereits das Ulmer Nachtleben<br />
und ein Ende ist<br />
nicht in Sicht. Nachdem<br />
die Party-Reihe wie viele<br />
andere auch über ein Jahr<br />
pandemiebedingt ausfallen<br />
musste, meldete sie<br />
sich im September und<br />
Oktober endlich wieder<br />
zurück. Ab sofort verwandelt<br />
sich das Rockside<br />
am ersten Samstag<br />
im Monat in den Sugarclub<br />
und es heißt:<br />
„Ihr bekommt, was<br />
ihr verdient.“<br />
Das Motto bleibt das<br />
gleiche: Willkom-<br />
Die Party-Reihe ist zurück<br />
und bereichert das Ulmer<br />
Nachtleben. | Foto: Bi Homo<br />
Bi Hetero<br />
men sind alle, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter,<br />
Aussehen oder sexueller Orientierung. Vorbeikommen und<br />
Spaß haben lautet die Devise!<br />
Text: Dominik Schele<br />
Text: Dominik Schele<br />
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8
LEBEN AN DER UNI<br />
ZU CORONAZEITEN<br />
Die Studenten sind zurück an der Uni – zum ersten<br />
Mal seit Beginn der Pandemie. Tobi, Sabrina und Felix<br />
erzählen, wie sie das Comeback erlebt haben.<br />
DIE STUDIS<br />
VON NEBENAN<br />
TEIL 7<br />
Direkt neben der <strong>FRIZZ</strong>-<br />
Redaktion wohnen die Studenten<br />
Sabrina, Felix und<br />
Tobias. Was die drei außer<br />
studieren noch so alles treiben,<br />
verraten sie jeden Monat im<br />
<strong>FRIZZ</strong>.<br />
Sabrina hat die Lernflächen vermisst.<br />
Die Mensa ist noch geschlossen.<br />
Lock-Out. Zuletzt gab es einen regulären Betrieb an<br />
der Uni Ulm im Frühjahr 2020. Als wir damals zuletzt<br />
in den Computer-Pools saßen und dieses Wort<br />
„Pandemie“ durch die Gänge huschte, konnte keiner<br />
abschätzen, welche Auswirkungen das auf den<br />
Alltag aller Studierenden haben würde. Und dann<br />
kam die Schließung. Hörsäle, Seminarräume, die<br />
Cafeteria und sogar die Lernflächen waren plötzlich<br />
nicht mehr die übliche Domäne des gemeinen<br />
Studenten, sondern verwaisten zusehends. Wenigstens<br />
konnten wir uns noch in der Freizeit treffen<br />
und uns fachlich austauschen oder soziale Kontakte<br />
pflegen – wobei große Partys natürlich auch gestrichen<br />
waren.<br />
Manch einer weiß nicht mal,<br />
wie sein Dozent aussieht<br />
Für die neuen Erstsemester waren und sind das<br />
noch härtere Umstände. Die Anwesenheit an der<br />
Uni bringt wichtige Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
und die Diskussion mit anderen mit sich<br />
– zwei unentbehrliche Vorgänge für den Studienalltag<br />
vieler. Aber vielen Studienanfängern und denjenigen,<br />
die an unsere Uni gewechselt haben, fehlt<br />
der persönliche Kontakt oft völlig. Vorlesungen<br />
finden ausschließlich online statt. Man „trifft“ sich<br />
höchstens in Chat-Gruppen und manch einer weiß<br />
nicht einmal, wie sein Dozent aussieht.<br />
Sabrina<br />
Felix (hinten) mit Maske im Labor.<br />
Essen im Freien.<br />
Endlich wieder zurück<br />
aus dem Homeoffice<br />
Im Sommer, nach einer langen Periode im Homeoffice,<br />
konnten immer mehr Mitarbeiter der Uni in<br />
die Büros zurückkehren – unter Auflagen, versteht<br />
sich. Sinnvolle Maßnahmen stellen sicher, dass alle<br />
möglichst gut vor dem Virus geschützt sind. Für die<br />
Forschung und Organisation von Vorlesungen sind<br />
dies gute Nachrichten. Leise Gerüchte ziehen die<br />
Runde, dass nach eineinhalb Jahren ein gewohnter<br />
Vorlesungsbetrieb wieder starten könnte. Auf dass<br />
auch die Erstis ihre Dozenten und Kommilitonen<br />
wieder persönlich kennenlernen und nicht nur am<br />
Bildschirm.<br />
So lange haben wir nun also die Möglichkeit, wenigstens<br />
an den Lernflächen mit Maske zu sitzen und<br />
mit Glück mal den einen oder anderen Bekannten<br />
an der ausgestorbenen Uni wieder zu Gesicht zu<br />
bekommen – oder zumindest die Augen unter der<br />
allgegenwärtigen Maske.<br />
Felix<br />
Tobias<br />
9
STADT<br />
GESPRÄCH<br />
YOUNG AND QUEER<br />
EINFACH ANDERS<br />
Bunt und vielfältig – im <strong>FRIZZ</strong>-Interview macht Julia Gann<br />
klar Schiff mit Vorurteilen. Die Psychologie-Master-Studentin<br />
weiß, wie frei es sich anfühlt, wenn alle anders sind. Doch was<br />
bedeutet eigentlich anders? Der Versuch einer Annäherung.<br />
<strong>FRIZZ</strong>: Julia, du bist 2019 bei<br />
Young and Queer Ulm eingestiegen.<br />
Gemeinsam mit<br />
Sandra und Julia leitest du<br />
den Verein. Worum geht es?<br />
Julia: Young and Queer Ulm<br />
will jungen Menschen mit<br />
queerem Hintergrund eine<br />
Plattform bieten. Einen Ort<br />
des Austausches. Außerdem<br />
wollen wir gegen die Diskriminierung,<br />
die nach wie vor da<br />
ist, vorgehen.<br />
Wo findet diese Diskriminierung<br />
statt?<br />
Diskriminierung findet überall<br />
statt. Auch in unseren Reihen.<br />
Wenn sich etwa Homosexuelle<br />
von trans-Menschen abwenden,<br />
weil sie sich dadurch<br />
weniger Diskriminierung und<br />
mehr Vorteile erhoffen. Prinzipiell<br />
findet immer noch zu<br />
wenig Aufklärungsarbeit statt,<br />
teilweise, weil es der Gesetzgeber<br />
nicht vorsieht. Wir hatten<br />
außerdem auch schon den<br />
Fall, dass in Ulm Regenbogenflaggen<br />
brannten.<br />
Wie wichtig ist Aufklärungsarbeit?<br />
Sehr wichtig! Gerade bei jüngeren<br />
Menschen. 2013 stand<br />
beispielsweise schon einmal<br />
zur Debatte, dass mehr Aufklärung<br />
auf den Schulplan kommen<br />
sollte. Der Entwurf wurde<br />
dann aber vom Gesetzgeber<br />
verworfen, weil christlichreaktionäre<br />
Gruppen und Verbände<br />
dagegen protestierten.<br />
Hätte dir das geholfen?<br />
Sagen wir mal so: Hätte ich<br />
zu meiner Schulzeit diesen<br />
Aufklärungsunterricht gehabt,<br />
wäre das sehr hilfreich<br />
für mich gewesen. Ich wusste<br />
schon früh, dass etwas anders<br />
ist, konnte es aber nie genau<br />
definieren. Erst 2019 habe ich<br />
mich dann in der Öffentlichkeit<br />
als queer geoutet – während<br />
eines Podcasts, den wir<br />
für Young and Queer aufgezeichnet<br />
haben. Bis dahin hatten<br />
das meine Freunde, nicht<br />
aber meine Eltern gewusst.<br />
Und wie haben sie reagiert?<br />
Es war irgendwie lustig. Ich<br />
bin davon ausgegangen, dass<br />
sie sich das schon denken können,<br />
als ich sagte, dass ich jetzt<br />
beim „Young and Queer“-Verein<br />
einsteige. Dem war nicht<br />
so (lacht). Alles in allem haben<br />
meine Eltern gut darauf reagiert.<br />
Doch es gibt viele junge<br />
Menschen, deren Umfeld nicht<br />
so tolerant auf ihr Outing reagiert.<br />
Da kommen wir dann ins<br />
Spiel. Wir gehen vor allem viel<br />
in Schulen und leisten Aufklärungsarbeit.<br />
Zeigen auf, welche<br />
verschiedenen Formen des<br />
„Queer-Seins“ es gibt und versuchen,<br />
den jungen Menschen<br />
zu vermitteln, dass es völlig<br />
okay ist, zum Beispiel romantische<br />
Gefühle für das gleiche<br />
Geschlecht zu haben oder eine<br />
körperliche Anziehungskraft.<br />
Da wird differenziert?<br />
Genau! Wir unterscheiden<br />
zwischen sexueller und romantischer<br />
Orientierung. Die<br />
sexuelle Orientierung bezieht<br />
sich auf die geschlechtliche<br />
Ausrichtung auf sexueller<br />
oder körperlicher Ebene bei<br />
der Partnerwahl. Die romantische<br />
Orientierung hingegen<br />
bezeichnet die Partnerwahl<br />
auf amouröser Ebene – das Geschlecht<br />
des Menschen, in den<br />
du dich verliebst: unabhängig<br />
von der sexuellen Orientierung!<br />
So ist es zum Beispiel<br />
möglich, dass sich eine Person<br />
ausschließlich in Männer verliebt,<br />
aber auch Sex mit Frauen<br />
und nicht-binären Personen<br />
hat.<br />
Puuhhh ... ich brauche wohl<br />
ein Glossar (lacht). Wie ist<br />
deine Ausrichtung?<br />
Ich bin in einer poly-amourösen<br />
Beziehung und habe<br />
einen Freund und eine Freundin.<br />
Meine Freundin, Dean, hat<br />
gerade in den Niederlanden<br />
mit ihrem Studium angefangen.<br />
Sie benutzt im Deutschen<br />
das Personalpronomen „Sie“<br />
oder kein Pronomen, im Eng-<br />
10
Zur Person<br />
Julia Gann (24, „sie“)<br />
macht gerade den Master<br />
in Psychologie in<br />
Ulm. Ihre Freizeit verbringt<br />
sie gerne mit Arbeiten<br />
für den Verein.<br />
Auch das Einrad-Fahren<br />
beherrscht sie mit<br />
links. Zum Fototermin<br />
ist sie mit dem Einrad<br />
gekommen.<br />
Foto: Marc Hörger<br />
Zur Person<br />
Sandra Nickel (29,<br />
„sie“) geboren in Karlsruhe,<br />
hat Psychologie<br />
in Ulm studiert. 2017/18<br />
hat sie „Young and<br />
Queer Ulm“ gegründet.<br />
Der Verein sucht derzeit<br />
Nachfolger: „Mir ist<br />
es wichtig, jemanden<br />
mit queerem Hintergrund<br />
zu finden, der<br />
mit Herzblut dabei ist!“<br />
Als Psychotherapeutin<br />
einer Ulmer Klinik beschäftigt<br />
sie sich ausführlich<br />
mit dem Thema<br />
Intergeschlechtlichkeit.<br />
Zur Person<br />
Julia Heinrich (24,<br />
„sie“) geboren in Calw,<br />
hat Psychologie in Ulm<br />
studiert und ist Gründungsmitglied<br />
von<br />
Young and Queer Ulm.<br />
Heute ist sie Aktivistin<br />
für die Rechte von<br />
Trans-Menschen. Für ihr<br />
Psychologie-Masterstudium<br />
ist sie vor kurzem<br />
von Ulm nach Frankfurt<br />
am Main gezogen. Auch<br />
in Frankfurt plant sie<br />
sich für die Rechte der<br />
Trans-Community stark<br />
zu machen.<br />
11
STADT<br />
GESPRÄCH<br />
Am Infostand: Der Verein räumt auf mit überfälligen Fragen. | Foto: Joelle Sahyouni<br />
lischen aber „they/them“ weil<br />
sie nicht-binär ist.<br />
Was ist nicht-binär?<br />
Nicht-binär bedeutet, dass<br />
man sich keinem Geschlecht,<br />
also weder männlich noch<br />
weiblich, zugehörig fühlt. Es<br />
kann auch sein, dass sich die<br />
Wahrnehmung verändert.<br />
Das nennt man dann genderfluid.<br />
So wie sich ein Mensch<br />
und seine Vorlieben, Hobbys<br />
und Interessen im Laufe der<br />
Zeit ändern können, so kann<br />
sich auch die geschlechtliche<br />
Selbstwahrnehmung verändern.<br />
Das ist zwar anders als<br />
die gesellschaftliche Norm,<br />
die uns seit jeher vorschreibt,<br />
uns in einer Geschlechterrolle<br />
anzupassen, aber vollkommen<br />
okay! Das zum Beispiel vermitteln<br />
wir an Schulen.<br />
Wie lautet die Definition von<br />
queer?<br />
Queer ist eine Sammelbezeichnung<br />
für alle sexuellen<br />
Orientierungen, Geschlechter,<br />
Beziehungs- und Familienkonstellationen,<br />
die von gesellschaftlichen<br />
Normen, wie<br />
zum Beispiel Heterosexualität<br />
beziehungsweise Heteronormativität,<br />
abweichen Früher<br />
war es mir immer wichtig,<br />
ein Label zu finden, das meine<br />
romantische Orientierung<br />
beschreibt. Heute kann ich<br />
sagen: Ich bin einfach anders.<br />
Einfach queer.<br />
Wenn man sich die verschiedenen<br />
Definitionen durchliest,<br />
kann das doch auch<br />
verwirrend sein. Gerade als<br />
junger Mensch, wenn man in<br />
der Selbstfindungsphase ist?<br />
Natürlich gibt es sehr viele<br />
Sub-Labels, um die romantische<br />
und sexuelle Orientierung<br />
auszudrücken. Manchmal<br />
ist es einfach unmöglich,<br />
seine Orientierung zu definieren.<br />
Früher gab es die ganzen<br />
Sub-Labels nicht. Da kannte<br />
man Homosexuell, Bisexuell<br />
und vielleicht noch trans. Erst,<br />
als die verschiedenen Unterdefinitionen<br />
erfasst wurden, hatte<br />
ich mich leichter getan. Zu<br />
wissen, dass es auch Gleichgesinnte<br />
irgendwo da draußen<br />
geben muss, eben weil es eine<br />
Beschreibung dazu gibt – ehrlich,<br />
das half mir enorm!<br />
Euer Verein sucht derzeit eine<br />
Vereinsnachfolge. Wer ist<br />
dafür qualifiziert?<br />
Queere Menschen, die Lust darauf<br />
haben, Vereinstreffen zu<br />
veranstalten, bei Demonstrationen<br />
mitzuwirken und Aufklärungsarbeit<br />
in Schulen zu<br />
betreiben. Viele Vorgaben machen<br />
wir gar nicht – es kommt<br />
einfach darauf an, worauf die<br />
Leute so Lust haben. Wir suchen<br />
bewusst nach queeren<br />
Personen, denn wir wollen einen<br />
Freiraum für die Vielfalt<br />
und einen geschützten Raum<br />
zum Austausch bieten.<br />
Interview: Julia Haaga<br />
YOUNG AND QUEER ULM<br />
VEREINT FÜR DIE REGION<br />
Der Verein wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, eine Anlaufstelle<br />
für queere Jugendliche von 14 bis 27 Jahren zu<br />
bieten. Das Thema „sexuelle & geschlechtliche Vielfalt“ ist<br />
nach wie vor mit viel Unwissenheit und Vorurteilen behaftet.<br />
Die Verantwortlichen setzen sich aktiv für die Rechte<br />
queerer Menschen ein, um ein gemeinsames Leben in Vielfalt<br />
und Respekt zu ermöglichen. Das primäre Ziel ist die<br />
Schaffung eines Bewusstseins für queere Themen in der<br />
Allgemeinbevölkerung. Der Verein möchte einen offenen,<br />
gesellschaftlich geführten Dialog anregen, um gegenseitige<br />
Toleranz, Akzeptanz und Wertschätzung zu fördern.<br />
Regenbogenfarben<br />
stehen für die Vielfalt.<br />
| Foto: FransA/<br />
Pexels<br />
12<br />
Aktivitäten<br />
Neben regelmäßigen Treffen mit vielfältigen Freizeitangeboten<br />
bietet der Verein einen geschützten Raum zum<br />
gegenseitigen Austausch, Aufklärungs- und Anti-Diskriminierungsarbeit<br />
sowie Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit<br />
mit anderen Organisationen.<br />
Website: youngandqueer.com<br />
Instagram: young and queer_ulm<br />
Facebook: youngandqueerulm<br />
LGBTQ steht für Lesbian,<br />
Gay, Bisexual,<br />
Transgender, Queer. |<br />
Foto: Sharon McCutcheon/Pexels
BUNTE BLÄTTER<br />
IM HERBST<br />
BUNTE<br />
BLATTER<br />
IM HERBST<br />
14
Wolkenverhangener<br />
Himmel und alles<br />
grau in grau. Der<br />
Herbst ist da.<br />
Bunte Blätter sind gefühlt das einzige,<br />
was ein wenig Farbe in die triste Landschaft<br />
bringt. Manchen schlägt das aufs<br />
Gemüt, für andere ist es die perfekte Zeit,<br />
um es sich auf der Couch mit einem Tee<br />
gemütlich zu machen. Was jetzt noch<br />
fehlt, ist ein gutes Buch oder ein spannender<br />
Comicband. Wenn man genauer<br />
darüber nachdenkt, sind gerade Comics<br />
wie gemacht für den Herbst. Viele bunte<br />
Blätter, die sprichwörtlich Farbe in die<br />
Geschichten bringen.<br />
Comics, Manga und Graphic Novels sind<br />
heute meist nur noch in Buchhandlungen<br />
oder am Bahnhofskiosk zu bekommen. In<br />
Ulm gibt es dafür seit über 30 Jahren einen<br />
eigenen Comicladen. Der ursprüngliche<br />
„Comic Splash“ heißt heute „Comic<br />
Home“ und wird seit fast drei Jahren<br />
von Thomas Treutler geführt. Schon seit<br />
seiner Kindheit ist der 50-Jährige von<br />
Comics begeistert, hatte beruflich aber<br />
eigentlich einen ganz anderen Weg eingeschlagen.<br />
Thomas ist Diplom-Betriebswirt<br />
und war in einigen Unternehmen in<br />
höheren Positionen tätig. Irgendwann erkannte<br />
er, dass er mit seiner Arbeit keine<br />
Erfüllung fand.<br />
ULM BRAUCHT<br />
EINEN COMICLADEN<br />
ZU BESUCH IN<br />
THOMAS TREUTLERS<br />
COMIC HOME<br />
„Ich war unglücklich mit meinem Beruf.<br />
Egal wohin ich gewechselt habe, es fühlte<br />
sich immer ähnlich an – eine Schleife, die<br />
sich immer wiederholt hat“, erinnert sich<br />
Thomas. „Zu der Zeit war ich Kunde im<br />
Comic Splash. Den damaligen Besitzer<br />
habe ich dann gefragt, ob ich bei ihm einsteigen<br />
kann und er meinte, das habe er<br />
sich auch schon überlegt.“ Die Idee wurde<br />
in die Tat umgesetzt und fortan arbeitet<br />
Thomas im Comic Splash.<br />
15
BUNTE BLÄTTER<br />
IM HERBST<br />
Leider zeigte sich mit der Zeit, dass es<br />
zwischen ihm und seinem damaligen Geschäftspartner<br />
nicht funktionierte. Nach<br />
einigem Hin und Her wurde das traditionsreiche<br />
Ulmer Geschäft geschlossen.<br />
„Meiner Meinung nach braucht Ulm<br />
aber einen Comicladen. Also habe ich<br />
versucht, die Räumlichkeiten hier zu bekommen“,<br />
erzählt Thomas und er gänzt:<br />
„Ich habe auch versucht, den Namen zu<br />
übernehmen. Das hat aber leider, wie<br />
vieles andere, nicht funktioniert. Da lag<br />
einiges im Argen. Viele damalige Kunden<br />
nehmen mir das auch bis heute noch übel<br />
und halten mir vor, ich hätte den Laden<br />
geklaut. Das ist wahnsinnig schade, weil<br />
es einfach nicht stimmt.“ Im Dezember<br />
2018 war klar, dass Thomas in den Räumlichkeiten<br />
das „Comic Home“ aufmachen<br />
würde. Etwa vier Wochen später folgte<br />
die Eröffnung. „Das war ein tolles Gefühl<br />
als ich Anfang Januar eröffnet habe.<br />
Die Nacht davor habe ich durchgemacht<br />
und war total fertig ¬ im Gegensatz zum<br />
Laden selbst“, lacht Thomas. „Ich hatte<br />
noch nicht alles eingeräumt. Dementsprechend<br />
waren Regale teilweise noch<br />
leer. Es gab zudem auch Lieferschwierigkeiten<br />
mit einigen Comics. Aber insgesamt<br />
war es richtig toll, mich hier selbst<br />
zu verwirklichen. Und dann zu sehen,<br />
dass so viele Interessierte zur Eröffnung<br />
kommen, war einfach richtig schön.“<br />
Den Namen „Comic Home“ hat Thomas<br />
nicht umsonst gewählt. Zum einen haben<br />
Comics, Manga und Graphic Novels<br />
hier eine Heimat und zum anderen ist es<br />
auch ein Wortspiel mit „coming home“.<br />
Dass das den Nagel auf den Kopf trifft,<br />
bemerkt man sofort, wenn man das Geschäft<br />
betritt. Hier werden keine Unterschiede<br />
gemacht. „Im Comic Home ist es<br />
ein bisschen wie in der Sauna. Hier sind<br />
alle gleich“, vergleicht Thomas. „Egal ob<br />
das der Hartz-IV-Empfänger ist oder die<br />
Porschefahrerin, der Arzt oder der Mann<br />
von der Müllabfuhr. Hier gibt es keine<br />
Unterschiede. Uns verbindet das gleiche<br />
Hobby und das ist was Tolles.“<br />
EINE HEIMAT<br />
FÜR ALLE<br />
Die Kunden schätzen die freundschaftliche<br />
Atmosphäre im Comic Home. Einige<br />
von ihnen kommen mitunter auch mal<br />
nur auf einen kleinen Plausch vorbei. „In<br />
anderen Comicläden wird man oft darauf<br />
hingewiesen, dass man bitte kaufen<br />
und nicht lesen soll. Bei Thomas ist das<br />
überhaupt nicht so. Du kannst hier auch<br />
einfach nur rumlungern“, lacht Andre,<br />
der bereits Kunde im Comic Splash war.<br />
„Und auch mal in Comics und Manga<br />
reinlesen. Um es kurz zu machen: Die<br />
Atmosphäre hier ist erstklassig.“ Andre<br />
studiert Medienkonzeption im Schwarzwald<br />
und ist daher vor allem in den Semesterferien<br />
in Ulm. „Gerade bin ich wegen<br />
Corona und dem damit verbundenen<br />
Online-Semester zu Hause. Bald geht<br />
es aber wieder zurück. Schade, dass ich<br />
dann nicht mehr so oft ins Comic Home<br />
kommen kann“, meint der junge Mann,<br />
der vor allem Manga liest, und fügt grinsend<br />
hinzu: „Aber ich ruf dann einfach<br />
regelmäßig an und ‚belästige‘ Thomas.“<br />
BERATUNG DURCH<br />
ZUHÖREN UND EMPATHIE<br />
Auch Dario kommt nicht nur wegen der<br />
großen Auswahl her. „Ich beschäftige<br />
mich schon seit den 60ern mit Comics<br />
und Manga. Am Comic Home schätze<br />
ich, dass man hier auf viele Gleichgesinnte<br />
trifft, mit denen man ins Gespräch<br />
kommt. Es geht sehr freundschaftlich<br />
zu“, meint der Sammler. Zur Ansicht hat<br />
er uns, neben deutschen Comics aus den<br />
50er-Jahren, auch je eine deutsche und<br />
eine original japanische Ausgabe von<br />
Dragonball mitgebracht. Dario liest die<br />
Comics und Manga nicht nur, sondern<br />
verfügt auch über ein sehr großes Hintergrundwissen,<br />
das er gerne teilt. „Ich mag<br />
es sehr, mich mit anderen auszutauschen.<br />
Gerade Thomas ist auch ein guter Zuhörer“<br />
, schmunzelt Dario.<br />
16<br />
One-Punch Man und Ride-On King. Wenn es nach Melanie und Thomas geht, sollte man diese Manga gelesen haben.
Wie ihm geht es einigen. Die Kunden im<br />
Comic Home schätzen nicht nur die Atmosphäre<br />
im Laden, sondern auch das<br />
Fachsimpeln mit anderen und insbesondere<br />
Thomas’ Beratung. Die kommt<br />
nicht von ungefähr. „Vieles lese ich selbst,<br />
aber alles schaffe ich natürlich nicht. Da<br />
kommt dann aber eine – für mich – ganz<br />
wichtige Sache zum Tragen: Zuhören<br />
und Empathie“, meint Thomas. „Anhand<br />
der Gespräche mit meinen Kundinnen<br />
und Kunden lerne ich zum einen etwas<br />
über die jeweiligen Inhalte, aber natürlich<br />
auch, was eher beliebt und eher<br />
weniger beliebt ist. Ich glaube dadurch<br />
sind meine Empfehlungen doch ganz gut,<br />
auch bei Sachen, die ich selbst nicht gelesen<br />
habe.“<br />
BUCHHÄNDLERIN<br />
IM COMICLADEN<br />
Lange war Thomas im Laden auf sich<br />
allein gestellt. Mittlerweile unterstützt<br />
ihn aber Melanie. Sie hat vor Kurzem ihre<br />
Ausbildung im Comic Home begonnen.<br />
Während eines Praktikums wurden ihr<br />
und Thomas recht schnell klar, dass es<br />
einfach passt. „Ich wusste, über kurz<br />
oder lang brauche ich Personal. Und<br />
Melanie hat sich in ihrem Praktikum<br />
super angestellt. Im Gespräch hat sie<br />
auch erzählt, dass sie mit dem, was sie<br />
aktuell lernt, unzufrieden ist“, erzählt<br />
Thomas und Melanie ergänzt: „Ich habe<br />
eine Ausbildung zur Mediengestalterin<br />
gemacht. Das war nichts für mich. Als ich<br />
mich mit Thomas darüber unterhalten<br />
habe, sind wir auf die Idee gekommen,<br />
dass ich mich hier zur Buchhändlerin<br />
ausbilden lassen könnte.“<br />
Im Comic<br />
Home ist es<br />
ein bisschen<br />
wie in der<br />
Sauna. Hier<br />
sind alle<br />
gleich.<br />
SO UNTERSCHIEDLICH<br />
WIE DER LESEGESCHMACK<br />
In ihrer Klasse ist sie die einzige, die die<br />
Ausbildung in einem Comicladen absolviert.<br />
Für Melanie ein echter Glücksgriff,<br />
da sie selbst große Manga-Liebhaberin<br />
ist. Und dass Thomas mit seiner Auszubildenden<br />
goldrichtig lag, zeigt sich<br />
allein schon im Umgang miteinander.<br />
Würde man es nicht besser wissen, könnte<br />
man glauben, die Zwei stehen schon<br />
seit Jahren gemeinsam im Laden. Und<br />
welche „bunten Blätter” würden die beiden<br />
nun empfehlen? Gar nicht so einfach.<br />
Da Comics und Manga genauso unterschiedlich<br />
sind, wie die Leserinnen und<br />
Leser, empfiehlt sich der Besuch im Comic<br />
Home. Gemeinsam mit Melanie und<br />
Thomas findet sich das Richtige!<br />
Weitere Infos unter: comic-home.de<br />
Text und Fotos: Dominik Schele<br />
DARIO UND DRAGONBALL<br />
DEUTSCH UND JAPANISCH<br />
„KLEINER“ LADEN<br />
MIT RIESIGER<br />
AUSWAHL<br />
FIGUREN, POSTER UND<br />
ANDERE FAN-ARTIKEL<br />
GIBT ES EBENFALLS<br />
THOMAS MIT DEM<br />
COMIC „GUNG HO“<br />
UND EINER ZEICH-<br />
NUNG DER MACHER<br />
SELBST TAPEZIERT:<br />
STAR-WARS-TAPETE<br />
IM HINTERZIMMER<br />
17
STADT<br />
GESCHICHTEN<br />
A TRUE QUEER STORY<br />
„NICHT VON DIESER WELT“<br />
Julia ist 17, als ihr klar wird, dass sie mit einigen Merkmalen ihres Körpers nicht<br />
einvernehmlich auf Dauer leben kann. Sie outet sich bei ihren Eltern und Freunden.<br />
Es folgt ein Weg, der Julia drei Jahre bis an ihre mentalen Grenzen führen sollte<br />
und in einer geschlechtsangleichenden Operation sein Ziel findet.<br />
Blonde, lange Haare, verschmitztes Lächeln,<br />
blaue Augen, wortgewandt. An einem wolkenverhangenen<br />
Vormittag sitzt Julia vor einem<br />
Café in der Ulmer Altstadt.<br />
„Es war immer mein Körper, ich habe ihn lediglich<br />
angleichen lassen. Mich darüber emanzipiert“,<br />
sagt Julia Heinrich (24), Psychologieabsolventin<br />
aus Calw. „Ob ein trans-Mensch es<br />
schafft, seinen Weg zu gehen, hängt davon ab,<br />
wie sehr sein Umfeld ihn stärkt und dabei unterstützt.<br />
Meine Familie und meine Freunde<br />
sehen mich in keinem Geschlecht, sondern<br />
einfach als den Menschen, der ich bin.<br />
Mit 17 wurde mir klar, dass sich etwas ändern<br />
muss. Ich bin zur Therapie gegangen, um<br />
überhaupt nachweisen zu können, dass ich an<br />
meinem Körper etwas ändern möchte. Meinen<br />
ersten Termin bei einem Psychiater hatte ich<br />
im Oktober 2015. Noch inmitten der Outing-<br />
Phase. Mein Ziel war eine geschlechtsangleichende<br />
Operation.“<br />
Hohe Hürden vor einer OP<br />
In Deutschland gelten Gesetze, die es vorschreiben,<br />
die Eignung zu einer Geschlechtsangleichung<br />
durch zwei psychiatrische Gutachten<br />
nachzuweisen. Eine Vorschrift, die<br />
längst überholt sein sollte, so der einhellige<br />
Konsens der Trans-Community. Die Frage des<br />
Geschlechts ist eine Frage, die sich das Individuum<br />
stellen sollte – ohne Außen- und Fremdeinwirkung.<br />
Viele sehen in den Vorschriften<br />
die Entmündigung, die Würde des Einzelnen<br />
werde nicht geachtet. Was regiere, sei die<br />
Fremdbestimmtheit. Der Gesetzgeber sieht es<br />
vor, einer Detransition entgegenzuwirken. Das<br />
bedeutet, eine Angleichung des Geschlechts<br />
wieder rückgängig zu machen. Eher eine Seltenheit.<br />
Doch wiegen die Fälle die Fremdbestimmung<br />
durch den Gesetzgeber auf? Heiligt<br />
der Zweck diese Mittel? „Keinesfalls“, findet<br />
Julia.<br />
„Auch im Fall der Intersexualität wirft das Gesetz<br />
und die Umsetzung tiefschürfende Fragen<br />
auf“, wie Sandra Nickel (29), Vereinsgründerin<br />
von ‚Young and Queer Ulm‘, erklärt. „Wird<br />
ein Kind mit beiden Chromosomen geboren,<br />
unter anderem beim ‚Klinefelter-Syndrom‘,<br />
hatten bis vor einigen Jahren die Eltern eine<br />
Entscheidung zu treffen. Welche Geschlechtsmerkmale<br />
soll das Kind bekommen? Unmöglich,<br />
als Elternteil eine richtige Entscheidung<br />
zu treffen. Oftmals bringt das nicht nur die Eltern<br />
in eine verzweifelte Lage, sondern später<br />
auch die jungen Heranwachsenden.“<br />
Viereinhalb Stunden unterm Messer<br />
August 2018. Nach drei Jahren hat Julia endlich<br />
die vom Gesetzgeber erforderlichen Gutachten<br />
erhalten, um sich einer geschlechtsangleichenden<br />
Operation zu unterziehen. Sie<br />
erklärt: „Die Operationsmethode wird bereits<br />
seit den 50er-Jahren angewandt und wurde<br />
seither immer weiterentwickelt. Der Eingriff<br />
dauert zwischen vier bis sechs Stunden. Bei<br />
mir viereinhalb Stunden. Mein allererster<br />
Krankenhausaufenthalt! Bei diesem Eingriff<br />
MIT SCHIRM<br />
UND CHARME<br />
Es war immer<br />
mein Körper,<br />
ich habe<br />
ihn angleichen<br />
lassen.<br />
DEMONSTRATION<br />
PRO COMING OUT<br />
18
werden die primären Geschlechtsmerkmale<br />
an das Aussehen und die Funktion des anderen<br />
Geschlechts angeglichen. Im Mai 2019 gab es<br />
dann einen weiteren, zweistündigen Eingriff,<br />
um die Ästhetik noch etwas anzugleichen.<br />
Den Feinschliff, wie ich es nenne.“ Zwei Tage<br />
vor dem ersten Eingriff muss Julia bereits in<br />
die Klinik. „Mein Umfeld war verzweifelt. Besonders<br />
meine Eltern, die mich die ganze Zeit<br />
über unterstützt haben, hatten große Angst<br />
um mich.“ Hatte Julia die richtige Entscheidung<br />
getroffen? „Ich fühlte mich während<br />
dieser Zeit ganz bei mir. Ich wusste, das ist<br />
die richtige Entscheidung. Der einzige Weg.<br />
‚Mehr als diese Option gibt es für dich nicht‘,<br />
sagte ich zu mir.“ Julia blickt von ihrer Zigarette<br />
auf, lächelt. „Es war ein Zustand wie eine<br />
Zen-Meditation.“<br />
„Ein Gefühl, nicht von dieser Welt“<br />
Als sich die Türen zum Operationssaal öffnen,<br />
weiß sie: „Das passiert wirklich. Ich habe es<br />
fast geschafft. Ein Gefühl, zu surreal, um es in<br />
Worte zu fassen“, wie die Psychologiestudentin<br />
erläutert. „Später wachte ich auf und konnte<br />
mich kaum bewegen. Von oben bis unten in<br />
Verbände gewickelt. Ein Gefühl – nicht von<br />
dieser Welt …“ Nach mehreren Tagen kann sie<br />
erste Schritte über den Krankenhausflur wagen.<br />
„Mühsam. Ich zählte. Anfangs schaffte ich<br />
nur fünf. Dann zehn Schritte. Und irgendwann<br />
schritt ich über den gesamten Flur.“ Drei weitere<br />
Wochen verbringt Julia Heinrich in der<br />
Klinik. „Ich habe in der Zeit eine Trilogie von<br />
Ken Follet durchgelesen. 4.000 Seiten. Das<br />
war meine Rettung, um die Zeit rumzubringen.<br />
Es war so eine Ausnahmesituation, dass<br />
alle anderen Funktionen richtig runterreguliert<br />
waren. Verstehen können das nur diejenigen,<br />
die es am eigenen Leib erfahren haben.<br />
Im Nachhinein, wenn ich darüber nachdenke,<br />
dann ist es wie ein innerer Film, der abläuft.“<br />
Oktober <strong>2021</strong>. Julia bevorzugt das weibliche<br />
Personalpronomen „sie“. „Das klang jetzt vielleicht<br />
einfach und gar nicht emotional. Die<br />
Wahrheit ist: Wir sprechen hier von einem<br />
unwahrscheinlich beschwerlichen Weg. Viele<br />
wollen ihn gehen und schaffen es nicht.“ Weil<br />
sie um die Hürden auf diesem Weg weiß, will<br />
sie anderen in derselben Situation helfen und<br />
verspricht: „Ich werde mich für die Rechte<br />
und Interessen derer einsetzen, die den Weg<br />
noch vor sich haben.“<br />
Der biologisch vorgeschriebene Weg?<br />
Sandra Nickel, die als Psychotherapeutin an<br />
einer Ulmer Klinik tätig ist, befasst sich eingehend<br />
mit dem Thema Intersexualität. Was<br />
es aus psychologischer Sicht für Menschen<br />
bedeutet, wenn sie mit mehreren Geschlechtsmerkmalen<br />
zur Welt gekommen sind. „Sind<br />
diese Merkmale mehr- oder uneindeutig,<br />
spricht man von einem Intersexus, kurz: inter,<br />
was eben nicht den medizinisch-gesellschaftlichen<br />
Normen entspricht. Oftmals werden<br />
diese Menschen bewusst misgegendert“, sagt<br />
sie. „Seit Mai 2020 partizipiert das Uniklinikum<br />
Ulm an einem bundesweiten Projekt,<br />
‚DSDCare‘, das die Verbesserung der Versorgung<br />
von Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung<br />
anstrebt.“ Bei DSDCare<br />
geht es nicht nur um Fragen des biologischen<br />
Geschlechts. „Nur, weil das Geschlecht bei<br />
der Geburt zugewiesen wurde, muss das nicht<br />
zwangsläufig bedeuten, dass dieses Geschlecht<br />
das endgültige ist. Der Weg wird von der Biologie<br />
zwar vorbestimmt doch bei DSDCare<br />
psychologisch hinterfragt.“<br />
Text: Julia Haaga<br />
KUNTERBUNT<br />
BEIM SHOOTING<br />
FLAGGE ZEIGEN<br />
FÜR DIE DIVERSITÄT<br />
Foto: Marc Hörger<br />
Ich wusste<br />
einfach, das<br />
ist die richtige<br />
Entscheidung.<br />
Under the rainbow: Julia steht für andere ein. | Fotos: privat<br />
19
FRAGE?<br />
ANTWORT!<br />
WAS SIND DEINE<br />
LICHTBLICKE IM<br />
HERBST?<br />
Ich mache mir den Herbst immer<br />
besonders schön in meiner<br />
Wohnung. Andere machen ja im<br />
Frühjahr einen Frühjahrsputz<br />
– ich mache das auch im Herbst!<br />
Denn jetzt ist die richtige Zeit, um<br />
alles so richtig auf Vordermann zu<br />
bringen. Ich renoviere und richte<br />
alles wieder schön her – im Moment<br />
ist gerade die Küchenplatte<br />
dran und dann räume ich um.<br />
Bei mir wechseln das Wohnzimmer<br />
und das Esszimmer in diesem<br />
Jahr den Platz – da ist einiges zu<br />
tun. Da achte ich auch auf die<br />
Kleinigkeiten, wie zum Beispiel<br />
Sofakissen waschen. Denn nicht<br />
lange, dann kommt Weihnachten<br />
und danach folgt ja die eher kalte,<br />
nicht so schöne Jahreszeit und<br />
dann hat man es so richtig schön<br />
moggelig zu Hause und ist mit<br />
allem fertig.<br />
Laura, 35<br />
aus Ulm<br />
Foto: privat<br />
„JETZT WIRD ALLES<br />
AUFGEHÜBSCHT!“<br />
20
„ES HAT ETWAS MEDITATIVES,<br />
ZU BEOBACHTEN, WIE DIE<br />
BUNTEN BLÄTTER FALLEN.“<br />
Wenn im Herbst die Sonne ihre<br />
letzten Strahlen schickt, gehe ich<br />
gerne in mich. Ich finde, es hat<br />
etwas Meditatives, zu beobachten,<br />
wie die bunten Blätter fallen.<br />
Der Übergang der Jahreszeiten<br />
wird dann sichtbar, wenn die<br />
Menschen alles winterfest machen.<br />
Letztes Jahr habe ich ein<br />
kleines Vogelhaus gebaut, damit<br />
die Spatzen auch gut durch den<br />
Winter kommen. Ich mag diese<br />
Aufbruchsstimmung. Ich komme<br />
aus Neuseeland und kannte das<br />
vorher nicht. In Neuseeland fällt<br />
der Winter sehr mild und tropisch<br />
aus.<br />
Wenn mich dann doch einmal<br />
trübe Gedanken packen und ich<br />
darüber nachdenke, dass mich<br />
ein kalter Winter erwartet, gehe<br />
ich eine Runde schwimmen oder<br />
mache Yoga. Gerade im Herbst<br />
ist es wichtig, auf seinen Körper<br />
zu achten, um sich nicht zu erkälten.<br />
Ich setze auf Kürbissuppe<br />
und Ingwer mit Limette. Und<br />
natürlich warme Klamotten. Wie<br />
die Schweden so schön sagen: Es<br />
gibt kein schlechtes Wetter – nur<br />
schlechte Kleidung.<br />
Pablo, 36<br />
aus Ulm<br />
Foto: jmh<br />
21
FRAGE?<br />
ANTWORT!<br />
„MEIN LICHTBLICK IST MEIN<br />
SCHLÜSSELANHÄNGER.“<br />
Mein Lichtblick im Herbst ist<br />
mein Schlüsselanhänger. Den habe<br />
ich mir im Sommer im Urlaub<br />
gekauft – ich war mit zwei Freundinnen<br />
in der Türkei. Wir haben<br />
zwei Wochen lang einen Roadtrip<br />
gemacht, gestartet sind wir in Antalya,<br />
Endpunkt war Istanbul. Für<br />
mich war es das erste Mal, dass<br />
ich einfach nur mit Freunden in<br />
der Türkei unterwegs war. Früher<br />
war ich oft mit meiner Familie<br />
dort, aber da haben wir dann<br />
meist Verwandtschaft besucht.<br />
Jetzt waren wir allein und konnten<br />
tun, was wir wollten – wir<br />
waren am Meer, haben uns viele<br />
verschiedene Städte angeschaut.<br />
Am Ende der Reise habe ich auf<br />
einem Basar in Istanbul diesen<br />
Anhänger gefunden. Ein roter<br />
Elefant mit einem blauen Türkischen<br />
Auge – das ist ein kleiner<br />
Talisman, der seinen Träger vor<br />
dem bösen Blick schützen soll.<br />
Wenn es hier mal wieder neblig<br />
und trüb ist, dann schaue ich mir<br />
meinen Schlüsselanhänger an und<br />
erinnere mich an das Gefühl von<br />
Freiheit, an die türkische Sonne<br />
und an die tollen Erlebnisse und<br />
Begegnungen während des Urlaubs.<br />
Murat, 28<br />
aus Langenau<br />
22<br />
Foto: K. Auernhammer
„DER HERBST IST MEINE<br />
LIEBLINGSJAHRESZEIT.“<br />
Der Herbst ist mein Lichtblick.<br />
Denn der Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit.<br />
Selbst wenn ich<br />
nicht im <strong>November</strong> Geburtstag<br />
hätte, wäre das meine Saison. Ist<br />
es nicht wundervoll, die bunten<br />
Herbstblätter zu beobachten und<br />
einmal darüber nachzudenken,<br />
wie das Jahr verlaufen ist? Zu<br />
reflektieren, was gut war, was ich<br />
ins nächste Jahr mitnehmen und<br />
wovon ich mich besser trennen<br />
möchte. Der Herbst bedeutet, dass<br />
etwas zu Ende geht, um sich im<br />
Jahr darauf wieder zu erneuern.<br />
Wie eine alte Haut, die man abstreift,<br />
um im nächsten Frühjahr<br />
wie der Phönix aus der Asche emporzusteigen.<br />
Foto: jmh<br />
Im Herbst bereite ich mich darauf<br />
vor, die Früchte meiner Arbeit zu<br />
ernten und gestärkt in das neue<br />
Jahr zu gehen. Was ich sehr schön<br />
finde, ist, dass im Herbst alles etwas<br />
langsamer abläuft. Dazu esse<br />
ich gerne getrocknete Früchte aus<br />
meiner Heimat, dem Libanon.<br />
Joelle, 28<br />
aus Ulm<br />
MACH MIT!<br />
Du möchtest auch dabei<br />
sein? Dann schreib uns deine<br />
Antwort mit Bild bis zum<br />
08.11.<strong>2021</strong> an mag@swp.de<br />
mit dem Betreff<br />
„NACHGEFRAGT“.<br />
Die nächste Frage:<br />
„Was wünschst du dir für<br />
2022?“<br />
23
KÜCHEN<br />
ZAUBER<br />
NEUES IN NEU-ULM<br />
KAFFEERÖSTEREI „RÖSTSCHMIEDE“<br />
In der Neu-Ulmer Innenstadt, in einer ehemaligen Schmiedewerkstatt,<br />
gibt es seit Anfang Oktober die Kaffeerösterei „Röstschmiede“.<br />
Gegründet von einem jungen Unternehmerpaar. Gastronom<br />
Marius Geiselhart und seine Partnerin Chantal Hörmann<br />
bauten die alte Schmiedewerkstatt in der Hermann-Köhl-Straße<br />
in eine Rösterei um. Aber nicht nur das. Die Rösterei wird durch<br />
ein Café ergänzt, in dem man von Mittwoch bis Sonntag nicht nur<br />
eine Auswahl an Kaffeesorten kaufen, sondern auch köstlichen<br />
Kaffee trinken kann. Die beiden beraten ihre Gäste gerne, beantworten<br />
Fragen zur Bio-Qualität und mehr.<br />
Marius Geiselhart und Chantal Hörmann von der Neu-Ulmer Röstschmiede freuen<br />
sich schon darauf, viele Kaffee-Begeisterte in ihrer Location in Neu-Ulm empfangen<br />
zu können. | Foto: Ulrike Hoche<br />
Noch mehr für Kaffeeliebhaber<br />
Für Kaffeeliebhaber oder auch für all diejenigen, die Kaffee ganz<br />
neu für sich entdecken möchten, gibt es in der Röstschmiede die<br />
Möglichkeit, an einem etwa fünfstündigen Barista-Kurs teilzunehmen.<br />
Mehr Infos, Gutscheine und aktuelle Termine gibt‘s auf<br />
der Website.<br />
Text: Tamara Saß<br />
roestschmiede.de<br />
PUMPKIN SPICE LATTE<br />
LEICHT GEMACHT!<br />
Der Winter rückt näher, es wird kälter und wir machen<br />
es uns auf dem Sofa gemütlich. Was nicht fehlen darf –<br />
ein leckeres Heißgetränk. Passend hierfür: ein Rezept für<br />
einen „Pumpkin Spice Latte“.<br />
Perfekt wenn’s kalt wird:<br />
Pumpkin Spice Latte.<br />
| Foto: Maryan Samadi/<br />
Pexels<br />
Zutaten<br />
4 EL Zimtpulver<br />
4 TL Muskatpulver<br />
4 TL Ingwerpulver<br />
3 TL Nelkenpulver/Nelkenpfeffer<br />
Agavensirup<br />
1 EL feines Kürbispüree<br />
Milch (alternativ: Mandel-, Soja- oder Hafermilch)<br />
1 frischer Espresso/Instant-Espresso ( je nach Belieben)<br />
24<br />
Zubereitung<br />
Für die Gewürzmischung werden die einzelnen Gewürze<br />
in einer kleinen Schüssel vermengt. Dann einen Esslöffel<br />
der Gewürzmischung mit dem Agavensirup mischen, bis<br />
ein gleichmäßiger Pumpkin-Pie-Spice-Sirup entsteht.<br />
Die Milch erwärmen und aufschäumen, dann den Espresso<br />
hinzugeben. Im nächsten Schritt wird 1 EL feines Kürbispüree<br />
sowie der angemischte Sirup daruntergerührt.<br />
Zum Schluss etwas Zimt darüberstreuen – schließlich<br />
isst, nein, trinkt, das Auge mit.<br />
Auch für Heißgetränke sind<br />
Gewürze das A und O.<br />
| Foto: Karolina Grabowska/<br />
Pexels<br />
Illustrationen designed by macrovector/Freepik
BLICK IN<br />
DIE KÜCHE<br />
NAM NAM<br />
INDISCHES<br />
RESTAURANT<br />
MAGIRUSSTR. 44 89077 ULM<br />
Ein Stückchen Brot abreißen<br />
vom Fladen, dann damit das<br />
Essen aufnehmen: In Indien<br />
und Pakistan werden Hauptgerichte<br />
gerne mit Brot über die<br />
Hände aufgenommen. Durch<br />
das Essen mit den Händen wird<br />
der Geschmack sinnlicher. Davon<br />
ist Nam-Nam-Chef Munir-<br />
Ahmad Sabir überzeugt. Daher<br />
spielt Brot auf der Menü-Karte<br />
auch keine untergeordnete Rolle,<br />
vielmehr gibt es einige Varianten<br />
der selbst zubereiteten<br />
Brotspezialitäten – mal leicht<br />
duftig, mal besonders schmackhaft<br />
durch die Zugabe von Butter.<br />
Oben: Munir-Ahmad Sabir ist geübt im Zubereiten von Brot – schließlich gehört es zur indischen Küche einfach dazu. | Unten:<br />
Links im Bild: Das wichtigste Werkzeug des Kochs, der große Tandoori-Grill.<br />
Ein Brot braucht nur ein<br />
paar Minuten im Tandoori<br />
Brot ist existenziell für Chef Sabir.<br />
Er deutet auf den Tandoori-<br />
Grill, aus dem knusprige Brote<br />
kommen: „Ein wichtiges Utensil.“<br />
In einem Stahlkörper ist<br />
eine Art riesige Tonvase eingebaut,<br />
in welcher Kohlen glühen.<br />
Ist der Tandoori befüllt, kommt<br />
ein Deckel darauf. Ein Fladenbrot<br />
dauert nur wenige Minuten<br />
zum Garen. Sabir führt vor,<br />
wie es funktioniert. Ein Brotfladen<br />
wird auf ein feuchtes Tuch<br />
gelegt, mit Wasser beträufelt<br />
und schnurstracks an der Innenwand<br />
des Tandoori platziert,<br />
wo er hängen bleibt. Hier<br />
sind flinke Hände gefragt. Sabir<br />
auf jeden Fall ist geübt – und<br />
schon kommt das nächste Runde<br />
Brot duftend heraus.<br />
Text und Fotos: Petra Starzmann<br />
25
XX<br />
<strong>FRIZZ</strong><br />
KIDS<br />
26<br />
MACH MIT!<br />
Du möchtest auch dabei sein? Dann schreib<br />
eine E-Mail an mag@swp.de mit dem Betreff<br />
„Kids Fragebogen“.<br />
X<br />
X<br />
X<br />
...ICH HABE GESCHWISTER<br />
...ICH MALE GERNE<br />
...ICH MACHE GERNE SPORT<br />
...ICH LESE GERNE<br />
...ICH TEILE GERNE<br />
...ICH HÖRE GERNE MUSIK<br />
...ICH PUZZLE GERNE<br />
...ICH MAG AUSFLÜGE<br />
...ICH PUTZE GERNE ZÄHNE<br />
...ICH VERKLEIDE MICH GERNE<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Illustrationen: rawpixel.com/Freepik | Girlande designed by Freepik
WOHIN IM<br />
NOVEMBER?!<br />
Der Herbst ist da, bunte Blätter fallen von den Bäumen und ihr fragt euch, was in Ulm,<br />
Neu-Ulm und drumherum so geboten wird? Dann lasst euch von unseren Veranstaltungstipps<br />
inspirieren. Für alle ist was geboten, egal ob groß oder klein .<br />
Foto: Planetarium Laupheim<br />
Foto: Axel Weiss<br />
KINDERPROGRAMM<br />
IM PLANETARIUM<br />
Captain Schnuppes Weltraumreise<br />
Es geht auf rasante Weltraumreise! Der<br />
gutmütige hundeartige Captain Schnuppe<br />
besucht mit seinem Raumschiff die Planeten<br />
unseres Sonnensystems. Begleitet<br />
wird er dabei von Sergeant Tuk, der sie<br />
durch seine tollpatschige Art immer wieder<br />
in Schwierigkeiten bringt.<br />
Termine<br />
06.11.21 | 14.30 Uhr & 16.00 Uhr<br />
14.11.21 | 14.30 Uhr<br />
20.11.21 | 14.30 Uhr & 16.00 Uhr<br />
28.11.21 | 13.15 Uhr & 14.30 Uhr<br />
planetarium-laupheim.de<br />
PIRATEN-ABENTEUER<br />
FÜR GROSS UND KLEIN<br />
Captain Silberzahn<br />
Einzigartig, mitreißend und bis zur letzten<br />
Sekunde spannend! Professionelle Musicaldarsteller<br />
entführen dich mit spannenden,<br />
live gesungenen Eigenkompositionen<br />
sowie mit genialem Wortwitz und<br />
lustigem Klamauk in eine Geschichte, die<br />
uns an die wahren Werte im Leben erinnern<br />
soll.<br />
Termin<br />
06.11.21 | 16.00 Uhr<br />
Neu-Ulm, Edwin-Scharff-Haus<br />
wacky-showkultur.de<br />
KINDERTHEATER<br />
AB 5 JAHRE<br />
Fünf Freunde auf neuen Abenteuern<br />
Das werden bestimmt langweilige Weihnachtsferien<br />
im Felsenhaus am Meer! Zumal<br />
es draußen stürmt und schneit. Doch<br />
die fünf Freunde entdecken eine alte<br />
Schriftrolle mit geheimnisvollen Zeichen.<br />
Ein aufregendes Weihnachtsabenteuer<br />
beginnt …<br />
Termin<br />
21.11.21 | 15.00 Uhr<br />
Laupheim, Kulturhaus Schloss<br />
Großlaupheim<br />
theater-auf-tour.de<br />
Illustrationen: designed by macrovector/Freepik<br />
WOW! DAS GIBT ES NUR<br />
EINMAL IN ULM<br />
Tunnelspielplatz<br />
Ulm hat ja viele coole Spielplätze, aber den hier solltest<br />
du ausprobieren: In Unterweiler wirst du zum Höhlenforscher!<br />
Erst seit ein paar Wochen gibt es den Tunnelspielplatz<br />
am Dorfplatz. Die eingebuddelten Betonröhren sind<br />
1,20 m breit, überall fällt genug Licht herein.<br />
Foto: Volkmar Könneke<br />
ABTAUCHEN<br />
IN UNTERWEILER<br />
27
AUSBILDUNGS-<br />
SPECIAL<br />
DER RICHTIGE<br />
BERUF FÜR MICH<br />
Alle müssen sich irgendwann klar werden,<br />
welchen Beruf sie ergreifen wollen.<br />
Die eigenen Stärken sind hierfür entscheidend.<br />
Wer gern mit Menschen zu tun hat,<br />
könnte sich in einem sozialen Beruf wiederfinden.<br />
Wer gerne bastelt, in einem<br />
handwerklichen. Berufsfelder kann man<br />
in sechs Kategorien einteilen:<br />
Kaufmännische Berufe<br />
Als Kaufmann/-frau verwaltet, organisiert<br />
und kommuniziert man mit Kollegen<br />
und Kunden. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
sind vielfältig: beim Immobilienmakler,<br />
im Fitnessstudio oder im Reisebüro, um<br />
nur ein paar zu nennen.<br />
Handwerkliche Berufe<br />
Die Frage ist, ob man lieber mit den Händen<br />
arbeitet oder mit Maschinen, ob man<br />
selbst Ideen einbringen will oder das Talent<br />
hat, die Träume anderer umzusetzen.<br />
Dachdecker, Maurer und Zimmerleute<br />
gehören zu diesem Berufsbild.<br />
Soziale Berufe<br />
Es gibt viele Einsatzgebiete – man kann<br />
mit Kindern, Erwachsenen, Senioren oder<br />
Menschen mit Behinderung arbeiten.<br />
Hebammen, Krankenpfleger, Altenpfleger,<br />
Rettungsassistenten und Logopäden<br />
sind nur einige der Berufe in diesem Bereich.<br />
Technische Berufe<br />
Sie zählen mit zu den Lieblingsberufen<br />
in Deutschland. Die meisten technischen<br />
Ausbildungen findet man in der Industrie<br />
und im Handwerk, aber auch im öffentlichen<br />
Dienst und der Landwirtschaft gibt<br />
es Stellen.<br />
Kreative Berufe<br />
Kreative Arbeit gibt es in verschiedenen<br />
Berufsfeldern. Als Friseur oder Schneider<br />
bist du kreativ und kaufmännisch unterwegs,<br />
als Tänzer oder Schauspieler im<br />
musischen Bereich und als Grafikdesigner<br />
in einem Medienberuf.<br />
Es will wohl überlegt sein, denn<br />
den richtigen Beruf zu finden, ist<br />
nicht einfach. | Foto: freepik.com<br />
Sonstige Berufe<br />
Nicht jeder Beruf fällt unter eine der vorangegangenen<br />
Kategorien. Einige vereinen<br />
mehrere Kategorien in sich. Wichtig<br />
ist, sich auszuprobieren. In der Berufswahlphase<br />
darf man auch ruhig mal Bekannte<br />
über ihren Job ausquetschen.<br />
Wer die Natur liebt,<br />
kann das auch anders<br />
beweisen.<br />
Zum Beispiel mit<br />
SWU NaturStrom.<br />
swu.de/naturstrom<br />
28
-Anzeige-<br />
AZUBI-AKADEMIE<br />
DER IHK ULM<br />
Die Azubi-Akademie <strong>2021</strong>/2022 der IHK<br />
Ulm startet pünktlich nach der Sommerpause<br />
¬ mit Seminaren zu Prüfungsvorbereitung,<br />
Soft Skills, Buchführung und<br />
CNC.<br />
Der erste Schritt<br />
In den Seminaren der Azubi-Akademie der<br />
IHK Ulm erhalten Auszubildende Informationen,<br />
Wissenswertes und Tipps, die<br />
ihnen bei der Ausbildung und den nächsten<br />
beruflichen Schritten helfen können.<br />
Mit Hilfe von Qualifizierungsangeboten<br />
und Unterstützung bei der Entwicklung<br />
von Kompetenzen und Fähigkeiten kann<br />
der Nachwuchs angespornt und zu guten<br />
Leistungen motiviert werden.<br />
Starker Praxisbezug<br />
Den Auszubildenden wird ausbildungsrelevantes<br />
Fachwissen sinnvoll vermittelt<br />
– verständlich und von kompetenten Trainern<br />
aus der Praxis. Bei den Prüfungsvorbereitungen<br />
helfen Profis den Auszubildenden,<br />
sich gezielt auf die mündlichen<br />
und schriftlichen Abschlussprüfungen<br />
vorzubereiten – im gewerblich-technischen<br />
oder im kaufmännischen Bereich.<br />
Online oder Inhouse-Schulung<br />
Seminare der Azubi-Akademie können<br />
auch als Webinare angeboten werden: So<br />
können Auszubildende ganz einfach von<br />
ihrem Unternehmen aus teilnehmen. Für<br />
eine größere Gruppe von Auszubildenden<br />
kommen zudem maßgeschneiderte<br />
Inhouse-Schulungen in Frage. Dabei<br />
können die Unternehmen Inhalte, Dauer,<br />
Termin und Veranstaltungsort individuell<br />
mitbestimmen.<br />
Einfach melden<br />
Ganz gleich, ob eine Zusendung der Azubi-Akademie<br />
per E-Mail gewünscht wird,<br />
ein Seminar als Webinar oder „inhouse“<br />
stattfinden soll ¬ für alle Fragen rund um<br />
die Azubi-Akademie steht Ansprechpartnerin<br />
Nawal Jelb zur Verfügung.<br />
Seminare für Auszubildende<br />
in der Azubi-Akademie | Foto:<br />
IHK Ulm/ Maksim Šmeljov<br />
(stock.adobe.com)<br />
Kontakt:<br />
Nawal Jelb<br />
Telefon: 0731 173-113<br />
E-Mail: jelb@ulm.ihk.de<br />
Drobot Dean - AdobeStock.com<br />
Abitur - und was dann?<br />
Informationen und Denkanstösse für<br />
Eltern und Jugendliche zur Berufswahl<br />
Info und Anmeldung<br />
23. <strong>November</strong> <strong>2021</strong> - 19 Uhr<br />
Kulturhaus Schloss Großlaupheim und im Livestream<br />
ulm.ihk24.de<br />
29
WANN AM BESTEN<br />
WOHIN ...<br />
VERANSTALTUNGS<br />
TICKER<br />
WAS<br />
GEHT<br />
AB?!<br />
LEBEN DES GALILEI<br />
THEATER ULM<br />
6. NOVEMBER • 19.00 UHR<br />
Foto: Kerstin Schomburg<br />
„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist<br />
bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß<br />
und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“<br />
Bertolt Brechts Denk-Stück „Leben des<br />
Galilei“ stellt die Gewissensfrage: Rebellieren<br />
oder sich anpassen? Sich opfern<br />
für die Wahrheit, oder kuschen vor<br />
der Autorität?<br />
theater-ulm.de<br />
30<br />
01 Mo<br />
VORTRAG<br />
Die Welt im Wandel<br />
Ulm, Kornhaus, 19.30<br />
SONSTIGES<br />
Sax kisses Piano<br />
Musik-Frühstück, Blaustein,<br />
Spielburg-Café, 10.00<br />
03 Mi<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Ruthe Live<br />
Shit Happens!<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
KINDER<br />
Backwerkstatt für Kinder<br />
Ulm, Museum Brot und Kunst,<br />
14.00-16.00<br />
Kasperle und das<br />
geheimnisvolle Drachenei<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
04 Do<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“ – Ich war sein<br />
Wahnsinn<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
LITERATUR<br />
Lesung mit Laura Winter<br />
Ulm, Stadt- und Kinderbibliothek<br />
Ulm, 19.30<br />
SONSTIGES<br />
European Outdoor Film<br />
Tour <strong>2021</strong><br />
Ulm, Kornhaus, 19.30<br />
05 Fr<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Die Wand<br />
Ulm, Theater Ulm, Podium,<br />
19.30<br />
Zwei wie Bonnie und Clyde<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00-22.00<br />
MUSIK<br />
Lichtwechsel<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 19.00<br />
Simon Holliday & his Rhythm<br />
Ulm, Biergarten Teutonia,<br />
20.00<br />
VORTRAG<br />
Alexander von Humboldts<br />
Nacht im Urwald<br />
Ulm, Stadthaus, 20.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und das<br />
geheimnisvolle Drachenei<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
06 Sa<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Kátja Kabanová<br />
Ulm, Theater Ulm, Großes<br />
Haus, 19.00<br />
Leben des Galilei<br />
Ulm, Theater, Podium, 19.30<br />
Zwei wie Bonnie und Clyde<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00-22.00<br />
Captain Silberzahn und der<br />
geheimnisvolle Schatz<br />
Neu-Ulm, Edwin-Scharff-<br />
Haus, 16.00<br />
Alle Angaben ohne Gewähr
Operetten-Gala<br />
Illertissen, Kolleg der<br />
Schulbrüder, 16.00, 19.30<br />
Toi et moi mit Band<br />
Blaustein, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und das<br />
geheimnisvolle Drachenei<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
07 So<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“ – Ich war sein<br />
Wahnsinn<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
Katz und Maus<br />
Ulm, Theater Ulm, Foyer, 15.00<br />
Nussknacker und Mausekönig<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.00<br />
Out of the Cube – Ausbrechen<br />
aus dem Lichtkubus<br />
Musiktheater<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
Zwei wie Bonnie und Clyde<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00-22.00<br />
MUSIK<br />
„Zum Weinen schön„ –<br />
Klezmer Connection<br />
Langenau, Pfleghof, 17.00<br />
Anthony Braxton – Diamond<br />
Curtain Wall Trio<br />
Ulm, Stadthaus, 20.00<br />
LITERATUR<br />
Aegis Literaturtalk Bücher<br />
und Menschen<br />
Blaustein, Herrlingen,<br />
Theaterei Herrlingen, 17.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und das<br />
geheimnisvolle Drachenei<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
08 Mo<br />
BÜHNE<br />
NightWash Live<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
11 Do<br />
BÜHNE<br />
Die Wand<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.30<br />
MUSIK<br />
Gästeliste #11<br />
mit Luke Noa und Lemony Rug<br />
Ulm, Roxy, 20.30<br />
12 Fr<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Suchtpotenzial<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
Zwei wie Bonnie und Clyde<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00-22.00<br />
MUSIK<br />
Neal Black<br />
Ulm, Charivari, 20.30<br />
13 Sa<br />
BÜHNE<br />
Antigone<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.00<br />
Call me Etta<br />
Vöhringen, Wolfgang-Eychmüller-Haus,<br />
20.00<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Emmas Glück<br />
Herrlingen, Theaterei, 20.00<br />
Leben des Galilei<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.30<br />
NACH DER SCHULE<br />
EIN JAHR AUF WELTREISE?<br />
WIR HABEN EIN<br />
ECHTES ABENTEUER<br />
FÜR DICH.<br />
DEIN SOZIALES JAHR.<br />
#machdiewelteinstückbesser<br />
Infotelefon 0731/93 771-187<br />
FSJ, BFD, SOZIALES PRAKTIKUM<br />
DU hast die Wahl:<br />
Krankentransport,<br />
Erste Hilfe Ausbildung,<br />
ambulante und stationäre Pflege,<br />
Kinder- und Jugendhilfe,<br />
Behindertenhilfe<br />
Wir helfen<br />
hier und jetzt<br />
www.asb-ulm.org · info@asb-ulm.org<br />
Arbeiter-Samariter-Bund<br />
Baden-Württemberg e.V.<br />
Region Ulm, Alb Donau,<br />
Heidenheim, Aalen<br />
NOVEMBER <strong>2021</strong><br />
DO<br />
04.11. KINO: LIEBER ANTOINE<br />
ALS GAR KEINEN ÄRGER<br />
SA<br />
06.11. STEPFATHER FRED<br />
+ DR. ELEPHANT’S REVOLUTION<br />
+ APRIL ART<br />
MI<br />
10.11. KLÜPFEL & KOBR: FUNKENMORD<br />
SA<br />
13.11. MONSTERS OF TRIBUTE <strong>2021</strong><br />
DO<br />
18.11. KINO: ICH BIN DEIN MENSCH<br />
FR<br />
19.11. 80ER-90ER PARTY<br />
SA<br />
20.11. HEAVEN IN HELL<br />
DI<br />
23.11. KINO: KANN SPUREN<br />
VON NAZIS ENTHALTEN<br />
SA<br />
27.11. KNORKATOR<br />
31
WANN AM BESTEN<br />
WOHIN ...<br />
KINDER<br />
Die Schneekönigin<br />
Ulm, Theater Ulm, 9.00, 11.00<br />
Nussknacker und Mausekönig<br />
Ulm, Theater Ulm, 20.00<br />
VORTRAG<br />
Von Zombies und anderen<br />
Pandemien<br />
Das Politische in Videogames<br />
Ulm, Verschwörhaus, 20.00<br />
32<br />
Poetry Slam<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
Zwei wie Bonnie und Clyde<br />
Neu-Ulm, Theater, 20.00<br />
LITERATUR<br />
„Der kleine Grenzverkehr“<br />
von Erich Kästner<br />
Ulm, EinsteinHaus, 16.00<br />
14 So<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
Emmas Glück<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 17.00<br />
KAYA YANAR<br />
CCU ULM<br />
28. NOVEMBER • 20 UHR<br />
Kaya Yanar kommt wieder nach Ulm. Dieses Mal<br />
im Gepäck hat er sein neues Programm „Fluch der<br />
Familie“. Unsere Familie können wir uns nicht<br />
aussuchen, für manche ist es ein Segen, für andere<br />
ein Fluch. Soll man seine Eltern ehren, auch wenn<br />
sie bekloppt sind? Auf ihren Rat hören, auch wenn<br />
sie nicht wissen, wie man eine Tür aufmacht? Es<br />
wird auf jeden Fall lustig. Kommst du, guckst du,<br />
lachst du!<br />
konzertbuero-augsburg.de<br />
Kátja Kabanová<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.00<br />
The Addams Family<br />
Ulm, Theater Ulm, 11.00<br />
Zwei wie Bonnie und Clyde<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00-22.00<br />
KINDER<br />
Der Grüffelo<br />
Ulm, Altes Theater Ulm, 15.00<br />
Vom Glück zu zweit zu sein<br />
Langenau, Pfleghof, 15.00-17.00<br />
16 Di<br />
BÜHNE<br />
Philotas<br />
Ulm, Theater Ulm, 18.30 + 21:00<br />
17 Mi<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
MUSIK<br />
Bennewitz Quartett<br />
Ulm, Stadthaus, 20.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und die Wunderlampe<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
18 Do<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
Das Halbe Leben<br />
Ulm, Stadthaus, 19.00<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
KINDER<br />
Kasperle und die<br />
Wunderlampe<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
19 Fr<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Die Vermessung der Welt<br />
Ulm, Theater Ulm, Podium,<br />
19.30<br />
Kátja Kabanová<br />
Ulm, Theater Ulm, Großes<br />
Haus, 20.00<br />
Quichotte<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
20 Sa<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Die Wand<br />
Ulm, Theater Ulm, Podium,<br />
19.30<br />
The Addams Family<br />
Musical Comedy<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.00<br />
MUSIK<br />
Jazzmichl – Benefizkonzert<br />
Blaustein, Herrlingen,<br />
Theaterei Herrlingen, 20.00<br />
21 So<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“ – Ich war sein<br />
Wahnsinn<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
MUSIK<br />
Jasmin Kolberg Trio – Konzert<br />
Blaustein, Herrlingen,<br />
Theaterei Herrlingen, 17.00<br />
KINDER<br />
Nussknacker und Mausekönig<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.00<br />
23 Di<br />
BÜHNE<br />
Science Slam<br />
Wissenschaft unterhaltsam!<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
24 Mi<br />
BÜHNE<br />
Die Wand<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.30<br />
Alle Angaben ohne Gewähr
VORTRAG<br />
Geschichte und Zukunft der<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ulm, Brotmuseum, 18.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und der Schatz in<br />
der Räuberhöhle<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
Die Schneekönigin<br />
Ulm, Theater Ulm, 11.00 + 13.30<br />
25 Do<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Die Vermessung der Welt<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.30<br />
MUSIK<br />
Tru Cargo Service<br />
Ulm, EinsteinHaus, 21.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und der Schatz in<br />
der Räuberhöhle<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
Die Schneekönigin<br />
Ulm, Theater Ulm, 11.00 + 13.30<br />
Nussknacker und Mausekönig<br />
Ulm, Theater Ulm, Großes<br />
Haus, 20.00<br />
27 Sa<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Helga räumt auf<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und der Schatz in<br />
der Räuberhöhle<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
Reisen zum Mond – Wie eine<br />
Rakete funktioniert<br />
Ulm, EinsteinHaus, vh Ulm,<br />
10.30<br />
28 So<br />
BÜHNE<br />
„Giacomettis gefährliche<br />
Geliebte“<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
19.00<br />
Matinée: Le nozze di Figaro<br />
Ulm, Theater Ulm, Foyer, 11.00<br />
The Addams Family<br />
Ulm, Theater Ulm, 19.00<br />
Kaya Yanar<br />
Ulm, Congress Centrum Ulm<br />
(CCU), Einsteinsaal, 20.00<br />
30 Di<br />
VORTRAG<br />
Die USA unter Joe Biden –<br />
Eine Zwischenbilanz<br />
Ulm, EinsteinHaus, vh Ulm,<br />
20.00<br />
SONSTIGES<br />
Filmabend: Still Alice<br />
Ulm, Bürgerzentrum Eselsberg,<br />
19.00<br />
The Addams Family<br />
Ulm, Theater Ulm, 20.00<br />
MUSIK<br />
KYTES<br />
+ Special Guest<br />
Ulm, Roxy, 21.00<br />
KINDER<br />
Kasperle und der Schatz in<br />
der Räuberhöhle<br />
Ulm, Erstes Ulmer Kasperletheater,<br />
15.00-15.40<br />
Kátja Kabanová<br />
Ulm, Theater Ulm, Großes<br />
Haus, 19.00<br />
Leben des Galilei<br />
Ulm, Theater Ulm, Podium,<br />
19.30<br />
Workshop: Le nozze di<br />
Figaro<br />
Ulm, Theater Ulm, Treff<br />
Theaterpforte, 17.00<br />
Die Schneekönigin<br />
Ulm, Theater Ulm, Großes<br />
Haus, 9.00 + 11:00<br />
26 Fr<br />
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veranstaltungen@swp.de<br />
BÜHNE<br />
Das Wunder von Ulm<br />
Ulm, KCC Theater, 19.30<br />
Fjarill<br />
Lyrik & Musik<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
Helga räumt auf<br />
Dorfkrimi als Live-Hörspiel<br />
Blaustein, Herrlingen,<br />
Theaterei Herrlingen, 19.00<br />
Philotas<br />
Ulm, Theater Ulm, Podium,<br />
18.30 + 21.00<br />
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33
LETZTE<br />
SEITE<br />
Das Motto für die aktuelle Ausgabe, an<br />
dem wir uns ein wenig entlanggehangelt<br />
haben ist „Regenbogen statt Nebelgrau“.<br />
Um in die richtige Stimmung für das Thema<br />
zu kommen, beschlossen mein Laptop<br />
und ich, dem „Draußen“ einen Besuch abzustatten<br />
– nicht die beste aller Ideen, wie<br />
sich herausstellen sollte.<br />
Definitionen und anderer Quatsch<br />
Da sitze ich also und schaue in einen Himmel,<br />
der mit seinen 50 hübschen Grauschattierungen<br />
zurückstarrt und denke<br />
an Regenbögen ...<br />
Der Einfachheit halber beschließe ich<br />
kurzerhand mit einer kleinen Definition<br />
zu starten. Gedacht, getan: Weil die<br />
Sonne scheint, Regentropfen es sich aber<br />
nicht nehmen lassen wollen, vom Himmel<br />
gen Erde zu fallen, passiert irgendein physikalischer<br />
Quatsch, der mit gebrochenem<br />
Licht, daraus resultierenden Farben und<br />
anderen höchst spannenden Sachen zu<br />
tun hat. Jep, so entsteht ein Regenbogen<br />
– … easy.<br />
Während ich so an der Definition herumfeile,<br />
erinnere ich mich daran, wie ich<br />
vor Jahren mal versucht habe, den Topf<br />
voll Gold am Ende eines Regenbogens zu<br />
finden. Ja, das lässt sich doch gut in den<br />
Text einbauen! Irgendwas mit Kobolden,<br />
Leprechauns und so weiter. Während die<br />
ersten Zeilen dieser letzten Seite Gestalt<br />
annehmen, sehe ich jemanden und es passiert<br />
etwas, das wohl jeder kennt ...<br />
Beschissene zwei Minuten<br />
Schon früher in der achten Klasse wart ihr<br />
nicht wirklich befreundet. Die einzigen<br />
Gemeinsamkeiten, die du mit Gutfried<br />
hattest, waren ein ähnliches Alter und der<br />
Besuch der selben Klasse. Gutfried war<br />
in Grüppchen A, du selbst in Grüppchen<br />
B oder C. Du hast mit dieser Person keinerlei<br />
Berührungspunkte, außer eben,<br />
dass ihr vor vielen Jahren im gleichen<br />
Klassenraum saßt. Tja, und dann ist es<br />
soweit. Du schlenderst durch die Gassen<br />
oder sitzt, an Regenbögen denkend, auf<br />
einer Parkbank und plötzlich läuft dir<br />
Gutfried über den Weg. Nun gibt es zwei<br />
Möglichkeiten. Möglichkeit eins: Gutfried<br />
sieht oder erkennt dich nicht. Alles<br />
gut. Lass dir nichts anmerken und schau<br />
weg. Möglichkeit zwei: Gutfried erkennt<br />
dich und kommt eben mal rüber. Was<br />
folgt, sind in 999 von 1.000 Fällen die<br />
beschissensten zwei Minuten des Tages,<br />
und die laufen immer ähnlich ab.<br />
EINE GESCHICHTE<br />
(FAST) OHNE<br />
REGENBOGEN<br />
Gutfried: Ja, heyyy.<br />
Du: Ah ... hi.<br />
Gutfried: Was machst du denn hier?<br />
Du: Äh ... joa ... eigentlich nix.<br />
Gutfried: Ah, okay.<br />
Du: Ja ...!<br />
Gutfried: Und sonst so? Wie geht’s dir?<br />
Du: Gut. Und dir?<br />
Gutfried: Auch gut. Und? Was machst<br />
du jetzt so?<br />
Du: Äh ... ich bin zur Zeit [minimale Information<br />
zur momentanen Tätigkeit<br />
einfügen]. Und du?<br />
Gutfried: Ich arbeite bei [irgendwas einfügen].<br />
Darauf folgen peinliche Sekunden des<br />
Schweigens. Du und Gutfried schaut euch<br />
dabei nicht in die Augen, sondern wahlweise<br />
schräg aneinander vorbei oder irgendwohin<br />
in die Luft.<br />
Gutfried: Ja, ja, so ist das halt, gell?<br />
Du: (zustimmendes Murren)<br />
Gutfried: Ja, also. Ich muss dann mal<br />
weiter. Man sieht sich bestimmt mal wieder.<br />
Bis dann ...<br />
Du: Ja ... bis dann. Ciao.<br />
Seid nicht wie Gutfried<br />
Oh ja, wir alle kennen Gutfried. Uns alle<br />
kotzt diese Begegnung an. Niemand hat<br />
Bock auf diese zwei Minuten, die gefühlt<br />
langsamer verstreichen als der Wartezimmeraufenthalt<br />
von Kassenpatienten<br />
ohne Termin. Das Ganze lässt sich übrigens<br />
noch steigern. Stell dir vor, du sitzt<br />
in einem öffentlichen Verkehrsmittel und<br />
Gutfried setzt sich neben dich. Hier gibt<br />
es kein Entrinnen, außer du schaffst es irgendwo<br />
im Gespräch ein „Ah, hier muss<br />
ich raus!“ unterzubringen. Vermutlich<br />
wirst du dann zwar an der falschen Haltestelle<br />
sein und entweder auf den nächsten<br />
Bus warten oder einfach zu Fuß laufen<br />
müssen, aber immerhin hast du es hinter<br />
dir.<br />
Mein Appell ist also: Tut euch und mir<br />
einen Gefallen. Seid nicht wie Gutfried.<br />
Denn Gutfried ist schuld, dass wir nie<br />
erfahren werden, welchen lustigen Text<br />
ich für Leprechauns in petto hatte, ob ich<br />
den Topf voll Gold je fand und ob ich je<br />
herausfand, dass ein Regenbogen gar kein<br />
Ende hat.<br />
Dominik Schele<br />
34<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>FRIZZ</strong>, das monatliche Stadtmagazin,<br />
Herausgeber:<br />
Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77 • 89073 Ulm<br />
Tel: 0731 156-529<br />
E-Mail: info@frizz-ulm.de<br />
Internet: frizz-ulm.de<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Schaumburg (verantwortlich),<br />
Anschrift wie Verlag,<br />
Yasmin Tan (Objektleitung)<br />
Redaktionsleitung:<br />
Stefanie Müller (verantwortlich),<br />
Dominik Schele<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77 • 89073 Ulm<br />
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Titelbild:<br />
Volkmar Könneke<br />
Datenschutz:<br />
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Zeissstraße 8 • 89264 Weißenhorn<br />
Redaktionsschluss: 10.11.<strong>2021</strong><br />
Anzeigenschluss: 05.11.<strong>2021</strong><br />
Erscheinung: 01.12.<strong>2021</strong><br />
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Dominik Schele<br />
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