2021/43| Nachhaltig | Ausgabe Oktober 2021 !
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29.10.<strong>2021</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong><br />
FÜR KLIMA, UMWELT UND JEDEN EINZELNEN<br />
PERSÖNLICHER MOBILITÄTSMIX<br />
Kaum jemand nutzt ausschließlich ein<br />
Verkehrsmittel. Eine Umfrage zeigt:<br />
Bedürfnisse und Lösungen sind<br />
individuell. Seite 2<br />
NACHHALTIGE GELDANLAGE<br />
Grüne Zukunftstechnologien,<br />
Projekte gegen Kinderarbeit,<br />
Ausschluss von Kohlestrom –<br />
Trends im Finanzsektor. Seite 3<br />
EIN ZWEITES LEBEN FÜR AKKUS<br />
Die Batterieforschung läuft auf<br />
Hochtouren. Gesucht werden neue<br />
Technologien und Recyclingverfahren<br />
für Autoakkus. Seite 4
<strong>Nachhaltig</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong> mobil unterwegs<br />
Jeder hat im Alltag seinen persönlichen Mobilitätsmix: Kaum jemand nutzt nur ein einziges Verkehrsmittel. Von Heike Viefhaus<br />
Peter aus Langenau-<br />
Göttingen<br />
„Ich bin ein Ganzjahresradler:<br />
Meine Frau und ich<br />
wohnen in Göttingen. Sie arbeitet<br />
dort und braucht das<br />
Auto. Ich arbeite als Pfarrer<br />
in Ulm. Uns war klar: Zwei<br />
Autos, das wollen wir nicht.<br />
Die Busse zwischen Göttingen<br />
und Ulm fahren halt nur<br />
ab und an. So habe ich überlegt,<br />
mir ein E-Bike zuzulegen,<br />
mit dem ich auch unangestrengt<br />
große Berge hinauffahren<br />
kann. Damit fahre<br />
ich also fast das ganze Jahr<br />
– außer wenn es im Winter<br />
richtig glatt ist. Ich tue<br />
damit sowohl der Umwelt<br />
als auch meiner Gesundheit<br />
etwas Gutes: Beim Radeln<br />
startet man vital in den<br />
Tag. Und nach dem Arbeitstag<br />
– auf dem Nachhauseweg<br />
kann ich<br />
nochmal den<br />
Tag überdenken,<br />
was habe<br />
ich heute alles<br />
umgetrieben<br />
und geschafft.<br />
Zudem<br />
ist es wunderschön,<br />
entlang<br />
der Fahrstrecke<br />
Rehe, Füchse<br />
und auch<br />
Kaninchen zusehen.<br />
Ich bin<br />
schon immer<br />
gern radgefahren:<br />
als Kind,<br />
dann als Student,<br />
weil man sich kein<br />
Auto leisten konnte und<br />
eben nun als Mensch, der<br />
voll im Beruf steht. Drei unserer<br />
vier Kinder haben das<br />
Auto bewusst abgeschafft,<br />
Stefanie aus Herrlingen. <br />
Peter aus Göttingen/Albeck. <br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
Steffi aus Herrlingen<br />
„Das Auto nehme ich<br />
eigentlich nur, wenn<br />
ich größere Strecken<br />
überwinden muss.<br />
Zum Beispiel, wenn<br />
ich mein Rennrad mit<br />
in die Berge nehme,<br />
viel Gepäck habe, ich<br />
abends unterwegs bin<br />
oder mal Freunde von<br />
A nach B mitnehme.<br />
Ansonsten bin ich<br />
immer mit dem Fahrrad<br />
und zu Fuß unterwegs.<br />
Geradelt wird,<br />
wenn es zur Arbeit<br />
geht und wieder zurück<br />
nach Hause –<br />
von Herrlingen nach<br />
Söflingen und umgekehrt,<br />
das sind acht Kilometer.<br />
Ich arbeite bei der Kriminalpolizei.<br />
Habe ich einen<br />
beruflichen Termin im<br />
Neuen Bau in der Stadtmitte,<br />
dann gehe ich von Söflingen<br />
aus oft zu Fuß in die Innenstadt.<br />
Während der Arbeitszeit<br />
sieht es so aus: In<br />
der Regel ist die Kriminalpolizei<br />
per Auto unterwegs;<br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
sie brauchen es im Stadtleben<br />
nicht. Nur unsere Tochter,<br />
die Hebamme ist, ist berufsbedingt<br />
darauf angewiesen.<br />
Die anderen mieten<br />
sich ein Auto, wenn sie<br />
eines brauchen oder sind<br />
per Zug unterwegs.“<br />
wir haben aber<br />
auch E-Bikes angeschafft<br />
und<br />
hätten zudem<br />
die Möglichkeit,<br />
mit Bus und<br />
Straßenbahn im<br />
ÖPNV unterwegs<br />
zu sein. Vielen<br />
meiner Kollegen<br />
liegt das Thema<br />
nachhaltige Mobilität<br />
ebenso am<br />
Herzen: Sie haben<br />
Fahrgemeinschaften<br />
gebildet,<br />
um zwischen<br />
dem Zuhause und<br />
der Dienstelle zu<br />
pendeln. In meinem<br />
Freundeskreis<br />
gibt es zwei Leute, die<br />
sich ein E-Auto zugelegt haben.<br />
Eine Ladestation dafür<br />
gibt es auch schon in meiner<br />
Garage.“<br />
Jule aus Neu-Ulm. <br />
Jule aus Neu-Ulm<br />
„Vor einem Jahr bin ich aus<br />
Köln nach Ludwigsfeld gezogen<br />
und natürlich nicht<br />
ohne mein Lastenfahrrad.<br />
Ich hatte mir das Rad<br />
über e-Bay-Kleinanzeigen<br />
zugelegt, um Einkäufe zu<br />
Olivier aus Biberach<br />
„Unser Mobilitätskonzept<br />
ist ein Kompromiss. Als<br />
fünfköpfige Familie mit kindersitzpflichtigen<br />
Kindern<br />
benötigen wir ein großes<br />
und breites Auto. Ein Elektroauto<br />
kam daher für uns<br />
schon aus Kostengründen<br />
nur als Zweitwagen in Frage.<br />
Wir entschieden uns für<br />
einen Renault Zoe. In unserer<br />
jetzigen Lebenssituation<br />
sind wir – beide berufstätig,<br />
das jüngste Kind<br />
im Kindergarten im nächsten<br />
Ort, ländliches Wohnen<br />
– leider auf beide Autos angewiesen.<br />
Dennoch sind die<br />
meisten Fahrten sehr kurz,<br />
und nur selten fahren wir<br />
zu fünft. Die eingeschränkte<br />
Reichweite der Elektromobilität<br />
ist für uns also kein<br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
transportieren oder andere<br />
schwere Dinge. Wenn ich<br />
zur Musikschule in Ulm fahre,<br />
wo ich unterrichte, habe<br />
ich sämtliche Materialien<br />
für die musikalische Früherziehung<br />
im Fahrradkorb<br />
– mein Lastenfahrrad ist<br />
Olivier aus Biberach.<br />
<br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
noch so eine Art Retro-Model<br />
mit einem großen Korb<br />
vor der Lenkstange oberhalb<br />
des Vorderrads. Es hat<br />
weder einen Elektromotor<br />
noch eine Gangschaltung.<br />
Mit der eigenen Muskelkraft<br />
kommt man auf ebener Strecke<br />
aber gut voran. Lastenfahrräder<br />
sieht man in Ulm<br />
im Vergleich zu Köln noch<br />
vergleichsweise selten, wo<br />
gefühlt die meisten damit<br />
unterwegs sind. Viele Lastenradfahrer<br />
cruisen dort<br />
auch mit einer Kinderschar<br />
an Bord durch die Stadt. Für<br />
Großstädte sind Lastenräder<br />
ein idealer fahrbarer Untersatz<br />
– mit dem Auto würde<br />
man dort oft im Stau stehen<br />
und allgemein nicht so<br />
schnell von A nach B kommen.<br />
Von Köln und Frankfurt<br />
weiß ich, dass die Städte<br />
auch Lastenfahrräder subventionieren.“<br />
Problem. Bei allen Vorteilen,<br />
die wir nun genießen<br />
(KFZ-steuerbefreit, geringere<br />
Wartungskosten): Ohne<br />
die staatliche Förderung<br />
hätten wir uns derzeit vermutlich<br />
nicht für ein E-Auto<br />
entschieden. Ohne diese<br />
scheint mir die Anschaffung<br />
eher noch etwas für Idealisten<br />
zu sein. Praktischerweise<br />
unterstützen die Elektronik<br />
unserer Photovoltaikanlage<br />
sowie der heimischen<br />
Ladestation das PV-geführte<br />
Laden. Die Elektronik prüft,<br />
wie viel Strom die PV-Anlage<br />
liefert und speist damit<br />
flexibel das Elektroauto,<br />
ohne Strom vom Anbieter<br />
hinzuzukaufen. Ein weiterer<br />
Vorteil, wenn man erst einmal<br />
alle Investitionen vorgenommen<br />
hat.“<br />
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Der Urlaub ist die schönste Zeit im Jahr. Einfach mal raus aus dem Alltagstrott, Neues sehen,<br />
fremde Sprachen hören. Immer mehr gestalten ihren Urlaub nachhaltig. Von Kerstin Auernhammer<br />
Der Begriff „nachhaltig Urlaub<br />
machen“ hat keine feste<br />
Definition. Zwar gibt es<br />
eine ganze Reihe von Gütesiegeln,<br />
doch im Endeffekt<br />
muss jeder Reisende für<br />
sich selbst festlegen, welche<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keits-Kriterien<br />
ihm wichtig sind. Und<br />
wie viel er bereit ist, dafür<br />
auszugeben. Denn natürlich<br />
ist ein Flug in die USA weniger<br />
nachhaltig als die Fahrt<br />
dorthin mit einem Segelschiff.<br />
Doch so einen Törn<br />
muss man sich erst einmal<br />
leisten können – finanziell<br />
und vom Zeitaufwand her.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>er Urlaub – damit die eigene Erholung nicht zulasten anderer geht.<br />
<br />
Foto: © YanLev/shutterstock.com<br />
Eine Frage der Abwägung<br />
Wie mit allen anderen Entscheidungen<br />
im Leben ist<br />
also auch der Urlaub eine<br />
Frage der Abwägung. Generell<br />
sollte Urlaub ja immer<br />
noch der Entspannung und<br />
Erholung dienen. Aus Umweltschutzgründen<br />
auf das<br />
Lieblingsreiseziel verzichten<br />
muss keiner. Doch mit<br />
etwas Planung kann jeder<br />
seine Reise noch ein bisschen<br />
grüner machen. Im<br />
Groben und Ganzen gibt es<br />
drei Richtlinien für nachhaltigen<br />
Urlaub: Der Natur<br />
möglichst wenig Schaden<br />
zufügen, den Reiseort so ursprünglich<br />
wie möglich erleben<br />
und im Einklang mit der<br />
Kultur des bereisten Ortes<br />
leben. Am meisten ausrichten<br />
kann man mit der Wahl<br />
des Transportmittels. Wer<br />
klimaschonend reisen will,<br />
setzt auf Bahn statt Flugzeug<br />
oder Auto – aber braucht<br />
dann eben auch ein Hotel,<br />
das durch seine Lage oder<br />
Ausstattung dafür geeignet<br />
ist. Viele Hotels haben auf<br />
die erhöhte Nachfrage reagiert<br />
und bieten Leih-Fahrräder,<br />
einen Shuttleservie<br />
oder Ähnliches an, damit<br />
die Gäste auch ohne eigenes<br />
Auto mobil sind. Hotels,<br />
die Wert auf <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
legen, informieren überdies<br />
transparent über ihre Energieversorgung<br />
sowie über<br />
die Herkunft der im Restaurant<br />
servierten Lebensmittel.<br />
International einheitliche<br />
Standards und Labels<br />
gibt es leider nicht. Anhaltspunkte<br />
können das EU-Ecolabel,<br />
die „blaue Schwalbe“<br />
oder das Siegel „Green Globe“<br />
sein.<br />
Vorab gut informieren<br />
Generell hilft es, sich vorab<br />
auf der Homepage der<br />
Unterkunft zu informieren.<br />
Wer dabei auf ein Label<br />
stößt, kann die Kriterien<br />
für die Vergabe ebenfalls online<br />
überprüfen. Mittlerweile<br />
bieten etliche Reiseveranstalter<br />
spezielle <strong>Nachhaltig</strong>keitspakete<br />
an. Oft besteht<br />
die Möglichkeit, bei Flügen<br />
einen Ausgleich in Form einer<br />
Kompensationszahlung<br />
zu leisten. Dieses Geld geht<br />
an Projekte für den Umweltund<br />
Klimaschutz.<br />
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Kerstin Auernhammer,<br />
Martin Dambacher, Isabella<br />
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<strong>Nachhaltig</strong><br />
Grünes Geld verändert die Welt?<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Geldanlage – hört sich in Zeiten wachsenden Bewusstseins für Umwelt, Klimaschutz und „grüne Themen“ gut an. Wer sein<br />
Geld nachhaltig verwalten möchte, muss etwas Zeit investieren. Von Isabella Hafner<br />
Grün und die Finanzwelt - passt<br />
niemals zusammen. Ein Irrtum,<br />
wie Ecofinanzberaterin Jennifer<br />
Brockerhoff in ihrem Buch „Grüne<br />
Finanzen“ klar macht. „Geldanlagen<br />
haben eine ungeheure<br />
Hebelwirkung, denn sie steuern<br />
wirtschaftliche Aktivitäten und<br />
können durch gezielte Lenkung<br />
nicht zukunftsfähiges Handeln<br />
unterbinden.“ Sie betont, Geld,<br />
das ungenutzt auf der Bank herum<br />
liegt, arbeite trotzdem. Es sei<br />
„niemals neutral“. Die Bank vergibt<br />
nämlich damit Kredite. Oftmals<br />
auch an Firmen, die alles<br />
andere als grün, fair und „enkeltauglich“<br />
wirtschaften – an Kohlekraftwerke,<br />
Rüstungsunternehmen<br />
oder Unternehmen, die<br />
gegen Menschenrechte verstoßen<br />
oder das Grundwasser verschmutzen.<br />
Oder sie unterstützt<br />
indirekt Kinderarbeit, Tierversuche<br />
oder Pornografie.<br />
Ecofinanzberaterin Jennifer<br />
Brockerhoff empfiehlt deshalb,<br />
erstmal alle seine Bankkonten,<br />
Versicherungen und sonstigen Finanzprodukte<br />
wie Fonds, ETF,<br />
Aktien, private und betriebliche<br />
Altersvorsorge aufzulisten. Und<br />
dann zu prüfen: Sind sie eher<br />
„grün“ oder „konventionell“?<br />
Die Regierung hat den<br />
Bankenwechsel erleichtert<br />
Es gibt mittlerweile einige grüne<br />
Banken, die ethisch-ökologische<br />
Geschäftsmodelle haben und soziale<br />
Projekte, ökologische Landwirtschaft,<br />
erneuerbare Energien,<br />
Kultur und Bildung sowie umweltfreundliche<br />
Immobilienprojekte<br />
fördern. Die Bundesregierung<br />
unterstützt einen Wechsel<br />
und hat ihn mit dem sogenannten<br />
Zahlungskontengesetz (ZKG)<br />
„deutlich vereinfacht“, wie Brockerhoff<br />
sagt. Man kann also vermeiden,<br />
dass das eigene Geld Unternehmen<br />
mit schädlichem Output<br />
unterstützt. Und man kann<br />
andererseits mit seinem Geld<br />
„gute Unternehmen“ pushen.<br />
Auch Versicherungen wissen<br />
mittlerweile, dass sie der Klimawandel<br />
immens betrifft. Gemäß<br />
dem „Climate Tracker“ der Investmentbank<br />
Schroders sind bei<br />
einer globalen Erderwärmung<br />
von drei Grad Celsius große Teile<br />
der Welt nicht mehr versicherbar,<br />
schreibt Brockhoff in ihrem<br />
Buch. Anfang dieses Jahres hätten<br />
deshalb die privaten Versicherungen<br />
in Deutschland bekannt<br />
gegeben, dass sie ihre Kapitalanlagen<br />
stärker an <strong>Nachhaltig</strong>keitszielen<br />
ausrichten wollen. Einige<br />
förderten nun das Reparieren von<br />
Produkten, das Teilen mit anderen<br />
oder gäben den Versicherten<br />
die Möglichkeit mit Ökopunkten<br />
Beiträge zu sparen.<br />
© KACHKA/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Beispiele sind www.gruen-versichert.de<br />
oder www.greensurance.de.<br />
Die ethisch-ökologische<br />
Versicherung „Fibur“ wurde 2016<br />
mit dem Innovationspreis der<br />
Bundesregierung ausgezeichnet<br />
und berät zu allen Schichten der<br />
Altersvorsorge. Bevor aber eine<br />
übereilte Entscheidung getroffen<br />
werde, rät Brockerhoff, beim eigenen<br />
Versicherungsberater<br />
nachzufragen, wie die <strong>Nachhaltig</strong>keitsstrategie<br />
aussieht.<br />
Auch ETF bemühen<br />
sich um <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
Seit 2007 werden auch Greenbonds,<br />
also festverzinsliche Wertpapiere<br />
als grüne Anleihen am<br />
Im Zweifel nachhaken<br />
Ist meine „grüne“ Geldanlage tatsächlich nachhaltig?<br />
Experten raten, genau hinzuschauen.<br />
Markt gehandelt. Das eingesammelte<br />
Geld der Investierenden<br />
muss in Umwelt- und Energieprojekte<br />
fließen, die zu einem<br />
klima freundlichen<br />
Umbau der<br />
Wirtschaft<br />
beitragen. Was die mittlerweile<br />
beliebten ETF angeht,<br />
kommt Brockerhoff zum Schluss:<br />
„Die meisten sind derzeit leider<br />
alles andere als nachhaltig und<br />
können bestenfalls als ,hellgrün’<br />
bezeichnet werden.“ Denn börsengehandelte<br />
Fonds wie eben<br />
ein passiver ETF investieren in<br />
einen Aktienindex wie den DAX<br />
oder Dow Jones. Und da sind auf<br />
gar keinen Fall nur nachhaltige<br />
Firmen dabei. Einen Lichtblick<br />
gäbe es trotzdem: Der US-Indexanbieter<br />
MSCI habe Anfang <strong>2021</strong><br />
bekannt gegeben, dass er die Ausschlusskriterien<br />
um fossile<br />
Brennstoffe erweitere. So würden<br />
nun auch bestimmte ETF angepasst.<br />
„Kohle, Öl und Gas werden<br />
damit tabu“, sagt Brockerhoff.<br />
Und sie fügt hinzu: „Wer eine<br />
strengere Definition von <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
hat, findet derzeit Lösungen<br />
über aktive Investmentfonds.“<br />
Zwar sind<br />
dort die Gebühren<br />
höher, weil der<br />
attacke.love<br />
Fonds von einem Manager „aktiv“<br />
betreut wird. Aber dieser kann<br />
dann eben auch auswählen, welche<br />
Produkte im Fonds drin sein<br />
sollen. Entsprechend der <strong>Nachhaltig</strong>keitskriterien<br />
des Investierenden.<br />
Insgesamt gibt es eine positive<br />
Nachricht für Grüne Geldanlagen,<br />
wie im Buch von Jennifer<br />
Brockerhoff deutlich wird.<br />
Denn die Universitäten<br />
Kassel und Hamburg<br />
haben heraus gefunden,<br />
dass nachhaltige<br />
Geldanlagen<br />
im Vergleich zu<br />
konventionellen<br />
gleich gut oder<br />
sogar besser abschneiden.<br />
Eine<br />
Orientierung<br />
bieten den Verbrauchern<br />
zum<br />
Beispiel das ECOreporter-Siegel<br />
oder das FNG-Siegel.<br />
Die neue SWU App hält<br />
Dich mit Push-Nachrichten<br />
immer auf dem Fahrenden –<br />
äh Laufenden.<br />
FOTOSTUDIO RITTER, DÜSSELDORF<br />
Das Buch und die Autorin<br />
Jennifer Brockerhoffs Buch „Grüne<br />
Finanzen“ ist dieses Jahr im Oekom-Verlag<br />
erschienen. Sie ist seit<br />
20 Jahren als Finanzberaterin tätig -<br />
unter anderem als selbstständige<br />
Fachberaterin für nachhaltiges Investment.<br />
Brockerhoff engagiert sich beruflich<br />
sowie privat für ein Umdenken<br />
und Umlenken von Finanzströmen im<br />
Finanzwesen.<br />
Auf <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
spezialisierte<br />
Beraterinnen<br />
und Berater<br />
finden<br />
sich im „Forum<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e<br />
Geldanlagen“<br />
(www.forum-ng.org)<br />
oder auf www.<br />
ecoanlageberater.de).<br />
Grüne Banken sind die GLS Bank, Triodos<br />
Bank, Umweltbank, Steyler Ethik-<br />
Bank, EthikBank, Pax-Bank, Bank für<br />
Orden und Mission, Bank für Kirche<br />
und Caritas, Tomorrow.<br />
In Sachen Geldanlage findet ein<br />
Umdenken statt. Bei einer Forsa-Umfrage<br />
im Auftrag der Alternativbank<br />
„Triodos“ gab gut ein<br />
Fünftel (22 Prozent) der befragten<br />
Erwachsenen in Deutschland<br />
an, aktuell Geld nachhaltig<br />
investiert zu haben, knapp<br />
ein Drittel (31 Prozent) zeigte<br />
sich offen dafür. Höchste<br />
Priorität hat für diese Anleger,<br />
ihr Geld in Unternehmen oder<br />
Branchen zu investieren, die positive<br />
soziale und/oder ökologische<br />
Ziele verfolgen. Allerdings gibt es<br />
bis heute keine einheitliche<br />
Definition, was unter<br />
nachhaltiger Geldanlage<br />
zu verstehen ist.<br />
Nach der neuen<br />
EU-Verordnung fragen<br />
Einen Beitrag zu mehr<br />
Klarheit rund um Anlagen,<br />
die Kriterien wie Umwelt, Soziales<br />
und gute Unternehmensführung<br />
(englisch abgekürzt:<br />
ESG) stärker berücksichtigen,<br />
will auch die EU-Kommission<br />
leisten. Am 10. März dieses Jahres<br />
trat die sogenannte Transparenzverordnung<br />
(Sustainable Finance<br />
Disclosure Regulation/SFDR) in<br />
© NEMARIA/<br />
SHUTTERSTOCK.COM<br />
Kraft, nach der Finanzprodukte<br />
hinsichtlich ihrer <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
klassifiziert werden. Weitere<br />
Schritte auf europäischer Ebene<br />
sind geplant. Nach Inkrafttreten<br />
der EU-Verordnung habe<br />
sich allein auf dem deutschen<br />
Markt der Anteil der nachhaltigen<br />
Fonds zum Ende des<br />
ersten Quartals fast verdoppelt,<br />
führte die Triodos-Bank<br />
aus. Zum Thema Klimaschutz<br />
gibt es in der Finanzbranche mittlerweile<br />
zahlreiche Bemühungen.<br />
Im April <strong>2021</strong> ging zum Beispiel<br />
die „Net-Zero Banking<br />
Alliance“ an den Start,<br />
in der Banken rund um<br />
den Globus anstreben,<br />
ihren Ausstoß des Treibhausgases<br />
Kohlendioxid<br />
(CO ² ) bestmöglich zu<br />
verringern. Viele Banken<br />
legen aber auch eigene Programme<br />
auf, um auf regionaler<br />
Ebene einen Beitrag zu mehr<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit zu leisten. Wer sichergehen<br />
will, dass sein Vermögen<br />
nachhaltig verwaltet wird beziehungsweise<br />
wer gezielt in entsprechende<br />
Branchen oder Firmen<br />
investieren will, muss aber<br />
oft noch selbst aktiv werden.<br />
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<strong>Nachhaltig</strong><br />
Wohin mit all den Batterien?<br />
Die wachsende Beliebtheit der Elektromobilität stellt Autobauer und Forscher vor neue Herausforderungen.<br />
Ein möglichst hoher Recycling-Anteil<br />
bei Batterien könnte<br />
in den kommenden Jahren zum<br />
mitentscheidenden Faktor für<br />
den Marktdurchbruch von Elektroautos<br />
werden. Dies legen Beratungen<br />
von Experten und Ergebnisse<br />
einer Umfrage nahe.<br />
„Wir müssen die Batterie als Teil<br />
eines geschlossenen Kreislaufprozesses<br />
sehen“, sagte Matthias<br />
Ullrich aus der Elektrik- und<br />
Elektronik-Entwicklung von<br />
Volkswagen am Rande einer Tagung<br />
in Braunschweig. Der Konzern<br />
untersucht in einer Pilotanlage<br />
in Salzgitter, wie sich die<br />
Mehrfachverwertung der Zellmodule,<br />
aber auch von Stoffen<br />
aus dem Batteriegehäuse wie<br />
Aluminium, Kupfer oder<br />
Kunststoffen industriell<br />
umsetzen lässt.<br />
95 Prozent Recycling<br />
werden angestrebt<br />
Noch handelt es sich<br />
um einen Testbetrieb<br />
– mittelfristig soll jedoch<br />
ein großangelegtes<br />
Batterie-Recycling<br />
entstehen. Ziel<br />
sei es, eine Wiederverwertungsquote<br />
von 95<br />
Prozent zu erreichen, so<br />
Ullrich: „Wir werden tonnenweise<br />
Material haben, das aus den<br />
Autos zurückkommt.“<br />
Das schwedische Bergbau-Unternehmen<br />
Eurobattery Minerals,<br />
das Batterierohstoffe verstärkt in<br />
Europa gewinnen will, legte eine<br />
repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />
You-<br />
Gov vor. Demnach wird nachhal-<br />
Autobatterien können<br />
aus technischer Sicht<br />
recycelt werden, das<br />
Verfahren ist aber noch<br />
relativ aufwändig und<br />
teuer.<br />
© petovarga/Shutterstock.com<br />
tige Produktion von E-Auto-Batterien<br />
auch für viele Verbraucher<br />
ein zunehmend wichtiges Kriterium.<br />
Von denjenigen Befragten,<br />
die den Kauf oder das Leasing eines<br />
E- oder Hybridautos in Erwägung<br />
ziehen, gab mehr als die<br />
Hälfte (56 Prozent) an, dass ihnen<br />
eine möglichst wenig umweltbelastende<br />
Förderung von Batterie-Rohstoffen<br />
einschließlich<br />
guter Arbeitsbedingungen<br />
wichtig oder sehr wichtig<br />
sei. 35 Prozent erklärten,<br />
sie würden höhere<br />
Preise für E-Fahrzeuge<br />
akzeptieren,<br />
„wenn sie sicher sein<br />
können, dass Mineralien<br />
und Metalle der<br />
Batterie nachhaltig<br />
produziert wurden“.<br />
Autobauer<br />
werden selbst aktiv<br />
VW, Daimler und Opel wollen<br />
eigene Zellwerke errichten,<br />
BMW setzt vorerst weiter auf<br />
externe Lieferanten. Damit<br />
tatsächlich große CO ² -Einsparungen<br />
durch E-Mobilität<br />
möglich sind, ist es mit den<br />
Batterien allein allerdings nicht<br />
getan. Es muss mehr Ökostrom<br />
bereitgestellt werden. Und für<br />
umweltbewusste und nachhaltige<br />
Batterien muss die Gewinnung<br />
von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt,<br />
Kupfer oder Nickel schonender<br />
ablaufen. „Konfliktmineralien“<br />
aus Krisengebieten, in denen<br />
auch die sozialen Bedingungen<br />
des Abbaus teils dramatisch sind,<br />
sollen den Plänen verschiedener<br />
Autobauer zufolge vermieden<br />
werden – dies wurde im Juni im<br />
Lieferkettengesetz verankert.<br />
Der Chef des Geschäftsfelds<br />
Batteriezellen und -systeme bei<br />
VW, Frank Blome, sagt zum aktuellen<br />
Rohstoffbezug: „Bisher ist<br />
das vor allem unter der Kontrolle<br />
unserer Zulieferer. Aber wir beteiligen<br />
uns stärker. Und wir wollen<br />
sicherstellen, dass alles regelkonform<br />
ist.“ Die Feststoffbatterie,<br />
bei deren Entwicklung sich<br />
VW mit der US-Firma Quantumscape<br />
zusammengetan hat, werde<br />
bis zur technischen Reife und<br />
zu großen Stückzahlen noch eine<br />
Weile brauchen; „Aber wir investieren<br />
weiter. Wir glauben, dass<br />
die Feststoffzelle irgendwann<br />
zwischen 2025 und 2030 dann<br />
stärker kommen wird.“<br />
Ulm hat ein Batterie-Forschungszentrum<br />
Herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien<br />
haben<br />
ihre maximale Speicherkapazität<br />
beinahe<br />
erreicht. In der Ulmer<br />
Wissenschaftsstadt suchen<br />
Grundlagenforscher<br />
und Praktiker deshalb<br />
nach Batterien der<br />
Zukunft. Dazu haben die<br />
Universität Ulm, das<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT) sowie<br />
das Zentrum für<br />
Sonnenenergie- und<br />
Wasserstoff-Forschung<br />
(ZSW) die<br />
größte deutsche Plattform<br />
für elektrochemische<br />
Energieforschung,<br />
Celest, gegründet.<br />
Anzeige<br />
Kartons aus Recyclingmaterial und<br />
Folienverpackungen aus Müllsäcken<br />
Der Verbindungsspezialist KVT-Fastening aus Illerrieden arbeitet<br />
stetig daran, weniger Müll zu produzieren. Recycling ist der Schlüssel.<br />
Für die Zukunft<br />
unserer Region<br />
Die <strong>Nachhaltig</strong>keits-Initiative von LEW –<br />
für und mit Menschen, die aktiv einen Unterschied<br />
beim Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit machen wollen.<br />
Informieren und initiativ werden<br />
unter bessermachen.lew.de<br />
Isa Güzel (rechts) und Pascal Zech mit einem Karton, der zu 100 Prozent aus recyceltem Material besteht.<br />
Im Versand von KVT-Fastening soll so wenig Müll wie möglich entstehen. Foto: KVT-Fastening<br />
Gelebter Umweltschutz bedeutet<br />
laut Isa Güzel vor allem: „Das<br />
Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit mit Priorität<br />
verfolgen, die entsprechenden<br />
Stellschrauben identifizieren<br />
und an ihnen drehen.“ Als Head<br />
of Supply Chain Management bei<br />
KVT-Fastening/Bossard<br />
Deutschland rückt er dabei mit<br />
seinem Team immer wieder das<br />
riesige Lager des internationalen<br />
Verbindungsspezialisten am<br />
Stammsitz in Illerrieden in den<br />
Fokus – die jüngsten Maßnahmen<br />
betrafen die Kartonagen, in denen<br />
täglich über 2,5 Millionen<br />
Verbindungelemente (Einpressbefestiger,<br />
Blindniete, Verschlüsse,<br />
Schrauben, Muttern etc.) an<br />
insgesamt ca. 7.000 Kunden bundesweit<br />
verschickt werden. Das<br />
ist eine Tonnage von rund 12,5<br />
Tonnen pro Tag in weit mehr als<br />
500 Paketen, „die wir in kleiner,<br />
mittlerer und großer Variante<br />
verwenden“, so Pascal Zech,<br />
Group Leader Intralogistics.<br />
Recyclingquote bei den Kartons:<br />
zwischen 86 und 100 Prozent<br />
Das ist eine Menge Karton, die<br />
täglich benötigt wird und die<br />
reichlich Potenzial „für mehr<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit beinhaltet“. Man<br />
habe laut Pascal Zech deshalb<br />
nochmal an den Umweltschutz-Stellschrauben<br />
gedreht<br />
und den Anteil von Recyclingmaterial<br />
bei den kleinen Kartons<br />
von 70 auf 86 Prozent und bei den<br />
großen Kartons von 82 auf 88<br />
Prozent erhöht. Bei den mittleren<br />
Kartonagen gelang sogar ein<br />
„zu 100 Prozent recycelt“! Damit<br />
aber noch nicht genug: Auch bei<br />
den Folienverpackungen, mit denen<br />
Kleinmengen der Befestiger<br />
von Groß- in Kleingebinde umgepackt<br />
werden, gibt es eine umweltfreundliche<br />
Neuerung: Das<br />
Material einen großen Teils der<br />
Folien besteht künftig aus recycelten<br />
„Gelben Müllsäcken“.<br />
Im Idealfall haben alle etwas<br />
davon: Die Umwelt, das Unternehmen<br />
und die Mitarbeiter. Isa<br />
Güzel ist der festen Überzeugung,<br />
dass nur so Umweltschutz<br />
dauerhaft Wirkung zeigt und Erfolg<br />
verspricht. Und so trifft es<br />
sich gut, dass man als KVT-Fastening/Bossard<br />
Deutschland mit<br />
den Maßnahmen nicht nur etwas<br />
für die Umwelt tut, sondern auch<br />
den wirtschaftlich besten Weg<br />
geht.
Anzeige<br />
Als Zukunftsfabrik ausgezeichneter Standort Ravensburg Vetter West.<br />
Foto: Vetter<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit aktiv leben<br />
Der Pharmadienstleister Vetter aus Ravensburg setzt auf <strong>Nachhaltig</strong>keit in allen Bereichen. Ein wichtiges Ziel dabei ist, den ökologischen<br />
Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.<br />
Wir arbeiten<br />
weiter daran,<br />
unseren ökologischen<br />
Fußabdruck so klein<br />
wie möglich zu halten<br />
Thomas Otto<br />
Geschäftsführer Vetter<br />
Die Geschichte von Vetter begann<br />
mit einer Apotheke. Ein spätgotisches<br />
Fachwerkhaus in der Ravensburger<br />
Innenstadt erinnert an<br />
diese ersten unternehmerischen<br />
Schritte des Gründers Senator h.c.<br />
Helmut Vetter in den 1950er-Jahren.<br />
Heute ist das Familienunternehmen<br />
einer der weltweit führenden<br />
Pharma dienstleister sowie<br />
einer der größten Arbeitgeber in<br />
der Region Bodensee-Oberschwaben.<br />
Der global agierende Pharmadienstleister<br />
stellt für seine Auftraggeber<br />
aus der Pharma- und<br />
Bio techbranche Medikamente her,<br />
die für viele Menschen lebensnotwendig<br />
sind. Dazu gehören Präparate<br />
für Krebspatienten, Mittel gegen<br />
Multiple Sklerose und rheumatische<br />
Arthritis bis hin zu Therapien<br />
gegen seltene Krankheiten.<br />
Bei Vetter arbeiten heute 5.500<br />
Mitarbeiter in Ravensburg und<br />
Langenargen, sowie an Standorten<br />
in Österreich, Nordamerika und<br />
Asien.<br />
Eine erstaunliche Entwicklung,<br />
die das High-Tech-Unternehmen<br />
mit schwäbischer Gelassenheit<br />
nimmt. „Wir sind bodenständig<br />
geblieben und stolz auf unsere<br />
Wurzeln hier in der Region, welche<br />
uns diese positive Unternehmensentwicklung<br />
ermöglicht hat“,<br />
sagt Geschäftsführer Thomas<br />
Otto. Seit der Gründung ist Vetter<br />
konsequent seinen Weg als Familienunternehmen<br />
gegangen, das<br />
sein Tun zum Wohle des Patienten<br />
ausrichtet und dabei langfristig<br />
handelt. „Das Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
spielt für uns auf vielen Ebenen<br />
eine zentrale Rolle. Unser Ziel<br />
ist es, die Lebensqualität von Millionen<br />
von Patienten weltweit<br />
nachhaltig zu verbessern“, so fasst<br />
es Geschäftsführer Peter Sölkner<br />
zusammen. „Verantwortung für<br />
Patienten und gesellschaftliche<br />
Verantwortung sind für uns untrennbar<br />
miteinander verbunden.“<br />
Einsatz für Klimaschutz<br />
Das Verständnis dafür, dass die<br />
globalen CO ² -Emissionen stark gesenkt<br />
werden müssen, ist weltweit<br />
gewachsen. Vetter hat die Bedeutung<br />
des Themas früh erkannt. Das<br />
Unternehmen nutzt seit vielen<br />
Jahren grüne Technologien und investiert<br />
kontinuierlich in den Klimaschutz.<br />
Seit 2014 werden alle<br />
deutschen Standorte mit Ökostrom<br />
aus Wasserkraft betrieben –<br />
zudem ist der Pharmadienstleister<br />
seit diesem Jahr an allen weltweiten<br />
Unternehmensstandorten<br />
CO ² -neutral. Angesichts des hohen<br />
Qualitätsstandards sowie zahlreicher<br />
regulatorischer Vorgaben im<br />
Pharma bereich lassen sich<br />
Rest-Emissionen dabei nicht überall<br />
komplett vermeiden. Umso<br />
mehr liegt dem Unternehmen daran,<br />
diese durch die Unterstützung<br />
Unser Ziel ist<br />
es, die Lebensqualität<br />
von Patienten<br />
weltweit nachhaltig<br />
zu verbessern<br />
Peter Sölkner<br />
Geschäftsführer Vetter<br />
von Klimaschutzprojekten sinnvoll<br />
auszugleichen. Die Projekte<br />
unterliegen dabei strengen Kriterien,<br />
zum Beispiel der ausschließlichen<br />
Produktion erneuerbarer<br />
Energien wie Wind, Solar oder<br />
Biogas. Auch lässt der Pharmadienstleister<br />
seine Aktivitäten in<br />
Starke Leistung: Alle globalen Unternehmensstandorte des<br />
Pharmadienstleisters sind klimaneutral.<br />
puncto Umwelt, Energiemanagement<br />
und Arbeitssicherheit regelmäßig<br />
zertifizieren.<br />
Ein gutes Beispiel für Vetters<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsstrategie ist das<br />
Zentrum für Optische Kontrolle<br />
und Logistik in Ravensburg. Es<br />
kombiniert den Betrieb eines umweltschonenden<br />
Biogas-Blockheizkraftwerkes<br />
mit dem Einsatz<br />
von Geothermie und der Nutzung<br />
von Überschussenergie sowie<br />
Photovoltaik-Anlagen. So wird ein<br />
nachhaltiges Energiekonzept konsequent<br />
umgesetzt. Der Standort<br />
wurde dafür bereits mit einem renommierten<br />
internationalen Branchenpreis<br />
als „Zukunftsfabrik“<br />
ausgezeichnet.<br />
Fokus auf nachhaltiger Mobilität<br />
Doch es muss nicht immer High-<br />
Tech sein: Vetter geht auch abseits<br />
davon neue Wege für eine<br />
gesunde Mobilität und eine grünere<br />
Heimat. Zum Beispiel bietet<br />
das Unternehmen seinen Mitarbeitenden<br />
ein Leasingmodell für<br />
E-Bikes und Fahrräder an. Und<br />
spornt die Belegschaft darüber<br />
hinaus durch die Teilnahme an<br />
Initiativen wie „Green Ways to<br />
Work“ an, grüne Kilometer zu<br />
sammeln. „Die Begeisterung unserer<br />
Belegschaft für die Aktionen<br />
und Angebote freut uns sehr“,<br />
sagt Peter Sölkner.<br />
Für Radler, die auf ihrem Weg<br />
zur Arbeit ins Schwitzen gekommen<br />
sind, gibt es in den Gebäuden<br />
Duschmöglichkeiten. Darüber<br />
hinaus investiert Vetter in<br />
eine bessere Fahrradinfrastruktur.<br />
Moderne Fahrradabstellplätze<br />
mit Akkuladestationen für<br />
E-Bikes sowie Vor-Ort-Sets für<br />
kleinere Reparaturen sollen den<br />
Umstieg auf das Rad noch attraktiver<br />
machen. Der baden-württembergische<br />
Verkehrsminister<br />
Winfried Hermann unterstützt<br />
das Projekt. „Mit Engagement und<br />
Initiative wurde hier etwas vorangebracht,<br />
das wichtig ist für<br />
eine nachhaltige Entwicklung von<br />
Wirtschafts- und Lebensräumen“,<br />
so Hermann. Zwischen den einzelnen<br />
Standorten können die<br />
Mitarbeitenden Elektrofahrräder<br />
nutzen – ein Modellprojekt in Zusammenarbeit<br />
mit den Technischen<br />
Werken Schussental.<br />
Ein weiteres sichtbares Zeichen<br />
der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
ist die aktive Beteiligung<br />
des Familienunternehmens<br />
an den landesweiten <strong>Nachhaltig</strong>keitstagen,<br />
einer Kampagne des<br />
„<strong>Nachhaltig</strong>keits-Netzwerkes Baden-Württemberg“.<br />
Die diesjährigen<br />
Schwerpunktthemen Klima<br />
und Gesundheit setzt Vetter mit<br />
zahlreichen Aktivitäten um. Die<br />
Initiativen reichen von verschiedenen<br />
Mitmachaktionen bis hin<br />
zum Bereitstellen von Recycling-Sammelboxen<br />
für ausgediente<br />
Mobiltelefone. Im Zusammenspiel<br />
der Mitarbeitenden mit<br />
dem Unternehmen entstehen so<br />
laufend wertvolle Impulse für<br />
noch mehr <strong>Nachhaltig</strong>keit.<br />
Kultur der Verantwortung<br />
Unternehmen haben vielfältige<br />
Möglichkeiten, <strong>Nachhaltig</strong>keit zu<br />
leben und zu einem bedeutenden<br />
Teil ihrer Unternehmensphilosophie<br />
zu machen. Bei Vetter gehören<br />
hohe Standards in den Bereichen<br />
Umwelt und Energienutzung,<br />
Gesundheit und Arbeitssicherheit<br />
ebenso dazu wie soziales<br />
Engagement, Diversität und Bildung.<br />
„Wir arbeiten weiter daran,<br />
unseren ökologischen Fußabdruck<br />
so klein wie möglich zu halten“,<br />
fasst Thomas Otto zusammen.<br />
„Als langfristig orientiertes<br />
Familienunternehmen sehen wir<br />
darin einen wichtigen Baustein<br />
unserer gesellschaftlichen Verantwortung,<br />
auch gegenüber unseren<br />
Kindern und Enkeln.“<br />
Über Vetter<br />
Vetter ist mit aktuell 5.500 Mitarbeitenden<br />
einer der weltweit führenden<br />
Pharmadienstleister für die keimfreie<br />
Abfüllung und Verpackung von Spritzen<br />
und anderen Injektionssystemen.<br />
Peter Sölkner ist seit 2008<br />
Geschäftsführer der Vetter Pharma-<br />
Fertigung GmbH & Co. KG. Er schloss<br />
1992 sein Studium des Chemieingenieurwesens<br />
an der Technischen<br />
Universität Dortmund ab und<br />
graduierte 2001 an der Columbia-<br />
Universität in New York als MBA.<br />
Thomas Otto ist seit 2002<br />
Geschäftsführer der Vetter Pharma-<br />
Fertigung GmbH & Co. KG. Nach dem<br />
Abschluss seines Studiums der Verpackungstechnik<br />
und Druckverarbeitung<br />
an der Fachhochschule Stuttgart<br />
arbeitete Otto ab 1990 in verschiedenen<br />
Funktionen bei Vetter.<br />
Info Vetter Pharma-Fertigung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Schützenstraße 87<br />
88212 Ravensburg<br />
Telefon: +49-(0)751-3700-0<br />
E-Mail: info@vetter-pharma.com
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Zweites Leben<br />
für Smartphones<br />
Neuer, schneller, besser – und teurer. Wer<br />
beim jährlichen Run aufs neue Smartphone<br />
nicht mitmacht, findet gute Alternativen.<br />
Mit geschickten Fingern hat Sebastian<br />
Heyn das Smartphone in<br />
Einzelteile zerlegt. Erst musste er<br />
das Gerät in einem Automaten erwärmen<br />
und so den Kleber lösen.<br />
Nun liegen die Teile säuberlich<br />
sortiert vor ihm: Akku, Platine,<br />
Koaxialkabel, Frontkamera. „Bei<br />
diesem Gerät muss das Display<br />
ausgetauscht werden“, sagt der<br />
35-Jährige. Ist es einmal zerlegt,<br />
könnten auch andere Bauteile, deren<br />
Lebensende naht, gleich gewechselt<br />
werden. Werkstätten<br />
wie hier in Hartmannsdorf bei<br />
Chemnitz reparieren Handys für<br />
ihre Besitzer oder Garantiefälle.<br />
Doch auch ausrangierte Altgeräte<br />
landen dort und bekommen ein<br />
zweites Leben eingehaucht.<br />
10,4<br />
Millionen Geräte hat allein der<br />
Hersteller Apple im Jahr 2020 zurückgenommen<br />
und generalüberholen<br />
lassen. Das nennt man neudeutsch<br />
„Refurbishment“.<br />
Längere Nutzungsdauer<br />
und anschließendes Recycling<br />
Rund 206 Millionen solcher Handys<br />
und Smartphones schlummern<br />
in den Schubladen von Privatleuten<br />
in Deutschland. Das hat<br />
eine Befragung im Auftrag des<br />
Branchenverbandes Bitkom ergeben.<br />
Im Sinne des Klima- und<br />
Umweltschutzes sei anzustreben,<br />
die Geräte länger zu nutzen, erklärt<br />
Bitkom-Experte für <strong>Nachhaltig</strong>keit,<br />
Niklas Meyer-Breitkreutz.<br />
Denn die Herstellung<br />
mache den Großteil ihres ökologischen<br />
Fußabdruckes aus. Innovationssprünge<br />
bei neueren Modellen<br />
seien inzwischen geringer<br />
als früher, so dass junge Gebrauchte<br />
attraktiver bei einer<br />
Neuanschaffung werden, schätzt<br />
der Experte. Das „Refurbishment“,<br />
wie Fachleute die Generalüberholung<br />
nennen, sei ein<br />
Wachstumsmarkt mit großem Potenzial.<br />
Gebrauchte Handys wurden<br />
bisher häufig privat verkauft. Für<br />
Käufer und Verkäufer lauern dabei<br />
Gefahren. Private Daten könnten<br />
in falsche Hände gelangen<br />
und eine Garantie gibt es für den<br />
Käufer nicht. Etliche Verbraucher<br />
horten die Geräte deswegen lieber<br />
in ihrer Schublade, wie die<br />
Bitkom-Befragung ergab. Auch<br />
um im Notfall ein Ersatzgerät zur<br />
Hand zu haben. Pierre-Pascal Urbon<br />
sieht im bisherigen Abwicklungsprozess<br />
eine Hürde. Er ist<br />
Vorstandschef der Komsa AG, eines<br />
der größten Familienunternehmen<br />
in Ostdeutschland. Mehr<br />
als eine Million Geräte werden in<br />
Hartmannsdorf pro Jahr repariert<br />
oder aufbereitet. Nun will Komsa<br />
bei Ankauf, Aufbereitung und<br />
Verkauf gebrauchter Smartphones<br />
stärker mitmischen. Bisher ist<br />
die Firma dabei etwa über Fachhändler<br />
aktiv, nun wird ein digitaler<br />
Marktplatz für Endkunden<br />
vorbereitet.<br />
Das Potenzial haben auch andere<br />
Unternehmen erkannt. Hersteller<br />
wie Apple und Samsung<br />
bieten beim Kauf neuer Geräte<br />
an, das alte in Zahlung zu nehmen.<br />
Sie werden aufbereitet oder<br />
gehen ins Recycling, um Rohstoffe<br />
zurückzugewinnen. Laut Apple<br />
wurden im vergangenen Jahr<br />
weltweit 10,4 Millionen Geräte<br />
Wer privat am<br />
Smartphone bastelt,<br />
riskiert, dass die<br />
Garantie erlischt.<br />
Foto: © Prostock-studio/Shutterstock.com<br />
dem Refurbishment zugeführt<br />
und 39 000 Tonnen Elektroschrott<br />
dem Recycling. Das ist aber nur<br />
ein Bruchteil der verkauften Neugeräte,<br />
schätzungsweise über 200<br />
Millionen Stück im vergangenen<br />
Jahr. Daneben verzeichnen Internetplattformen<br />
wie Refurbed und<br />
Back Market in Deutschland nach<br />
eigenen Angaben hohe Wachstumsraten.<br />
Auf solchen Marktplätzen<br />
können Verbraucher ihre<br />
Altgeräte zu Geld machen und es<br />
werden generalüberholte Elektrogeräte<br />
angeboten. „Der Markt<br />
wächst massiv“, sagt Refurbed-Mitgründer<br />
Kilian Kaminski.<br />
Sein Unternehmen habe den Umsatz<br />
im vergangenen Jahr mehr als<br />
verdreifacht. Für den Verbraucher<br />
sei der Erlös umso höher, je<br />
neuwertiger ein Gerät sei. „Ich<br />
schätze, dass bereits mehrere Millionen<br />
refurbishte Geräte in<br />
Deutschland pro Jahr verkauft<br />
werden.“ Smartphones machten<br />
dabei den größten Anteil aus.<br />
Deutschland hinkt<br />
deutlich hinterher<br />
Im Vergleich zu anderen Ländern<br />
hinke Deutschland jedoch hinterher.<br />
Während in Frankreich etwa<br />
40 Prozent der Menschen solche<br />
Smartphones nutzten, seien es in<br />
Deutschland erst rund 10 Prozent,<br />
erläutert der Deutschlandchef<br />
von Back Market, Martin Hügli,<br />
mit Verweis auf interne Daten.<br />
„Da ist noch eine Menge Luft<br />
nach oben und wir stehen hier<br />
erst am Anfang.“ Das wichtigste<br />
Argument für Verbraucher sieht<br />
er in einem besseren Preis-Leistungsverhältnis<br />
im Vergleich zu<br />
Neugeräten. Die größte Nachfrage<br />
gebe es für Smartphones, die<br />
vier bis sechs Jahre alt seien.<br />
Das Umweltbewusstsein<br />
spielt den Experten zufolge zunehmend<br />
eine Rolle. „<strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
nimmt bei Endkunden einen<br />
immer größeren Stellenwert<br />
ein“, sagt Komsa-Chef<br />
Urbon und verweist<br />
etwa auf die Fridays-for-Future-Bewegung.<br />
„In Zukunft<br />
könnte es hip<br />
sein, ein gebrauchtes<br />
Gerät zu haben<br />
statt ein neues.“ Neben<br />
Privatleuten sieht er Firmen<br />
als Zielgruppe, die etwa eine große<br />
Zahl von Beschäftigten mit dezentralen<br />
Arbeitsplätzen ausstatten<br />
wie Service-Mitarbeiter oder<br />
Paketzusteller. Und nicht nur Unternehmen<br />
haben die ausgemusterten<br />
Smartphones im Blick. Seit<br />
einigen Jahren sammelt etwa das<br />
katholische Hilfswerk Missio<br />
Handyspenden. Rund 240 000<br />
Geräte wurden den Angaben zufolge<br />
abgegeben. Der überwiegende<br />
Teil sei recycelt worden –<br />
so konnten Gold, Silber und Kupfer<br />
zurückgewonnen werden.<br />
Rund 20 000 Geräte wurden aufbereitet<br />
und weiterverkauft, wie<br />
ein Sprecher informiert. Insgesamt<br />
wird der Erlös auf 127 000<br />
Euro beziffert, der in Hilfsprojekte<br />
geflossen sei.<br />
Für einen guten Zweck sammelt<br />
auch der Naturschutzbund<br />
(Nabu) ausrangierte Handys und<br />
Smartphones. Unter dem Motto<br />
„Handys für Hummel, Biene und<br />
Co“ kooperiert der Verein dabei<br />
mit dem Telekommunikationsprovider<br />
Telefónica Deutschland<br />
(O2) bereits seit 2011. Für die gesammelten<br />
Handys spendet Telefónica<br />
jährlich eine feste Summe,<br />
die in den Nabu-Insektenschutzfonds<br />
fließt.<br />
FREISTELLER: © VECTOR TRADITION/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Anzeige<br />
Arzneimittelunternehmen Teva wird klimaneutral<br />
Die Teva-Standorte in Ulm und Blaubeuren sind ab diesem Jahr klimaneutral – und damit Vorreiter in der deutschen Pharmabranche.<br />
Neue Photovoltaikanlage in<br />
der Größe eines Fußballfeldes<br />
auf dem Dach des<br />
Hochregallagers der Teva.<br />
<br />
Foto: Teva<br />
Die E-Autos der Teva werden über den<br />
in der eigenen Photovoltaikanlage erzeugten<br />
Strom betrieben. Foto: Teva<br />
Mit dem EMAS-zertifizierten<br />
Umweltengagement, dem europaweit<br />
höchsten Standard für betriebliches<br />
Umweltmanagement,<br />
geht Teva seit 1996 in der deutschen<br />
Pharmabranche voran und<br />
entwickelt sich stetig weiter. In<br />
diesem Jahr erreicht das Unternehmen<br />
einen weiteren Meilenstein<br />
indem es die direkten und<br />
energiebezogenen Emissionen<br />
seiner deutschen Standorte klimaneutral<br />
stellt.<br />
Bei Teva steht der verantwortliche<br />
Umgang mit der Umwelt in<br />
direkter Verbindung mit dem<br />
Kerngeschäft: Die Überzeugung,<br />
dass Gesundheit eine gesunde<br />
Umwelt braucht. Als Pharmaunternehmen<br />
setzt Teva vor allem<br />
in den Bereichen Produktion und<br />
Logistik an und geht nach dem<br />
Prinzip Emissionen „reduzieren<br />
– vermeiden – kompensieren“<br />
vor. Bei den Schritten „reduzieren“<br />
und „vermeiden“ wurden im<br />
Rahmen des Umweltmanagements<br />
schon viele Möglichkeiten<br />
ausgeschöpft: Durch den Bezug<br />
von regenerativem Strom sowie<br />
Fernwärme konnte beispielsweise<br />
der CO ² -Ausstoß im Vergleich<br />
zum Jahr 2015 um etwa 50 Prozent<br />
reduziert werden. Im Mai<br />
<strong>2021</strong> hat Teva am Ulmer Standort<br />
eine neue Photovoltaik-Anlage<br />
mit einem Jahreserzeugnis<br />
von 1 Million Kilowattstunden in<br />
Betrieb genommen, die jährlich<br />
etwa 700 Tonnen CO ² einspart.<br />
Der dort erzeugte Solarstrom<br />
Wir sind stolz darauf im Jahr <strong>2021</strong> die<br />
Klima neutralität an unseren deutschen<br />
Standorten erreicht zu haben. Unsere Reise zu<br />
mehr <strong>Nachhaltig</strong>keit geht jedoch immer weiter<br />
und wir arbeiten bei Teva als Geschäftsführung,<br />
gemeinsam mit allen Mitarbeitern<br />
auch künftig daran, uns immer umweltverträglicher<br />
aufzustellen.<br />
Andreas Burkhardt, General Manager<br />
Teva Deutschland und Österreich<br />
dient der Versorgung des Ulmer<br />
Werksgeländes und macht es<br />
möglich, die firmeneigene E-Auto-Flotte,<br />
die den Mitarbeitern<br />
für Dienstfahrten zwischen den<br />
Standorten zur Verfügung stehen,<br />
emissionsfrei zu betreiben.<br />
Kompensation der nicht<br />
vermeidbaren Emissionen<br />
In diesem Jahr nun stellt Teva<br />
die deutschen Standorte klimaneutral.<br />
Teva Deutschland kompensiert<br />
hierzu seine aktuell<br />
verbleibenden, noch nicht vermeidbaren<br />
Emissionen von rund<br />
20 000 Tonnen CO ² als produzierendes<br />
Unternehmen: So<br />
stellt es die Emissionen, die direkt<br />
an den deutschen Standorten<br />
durch Produktion, Logistik,<br />
den Betrieb der Gebäude oder<br />
durch die Arbeit der Mitarbeiter<br />
anfallen sowie den Energiebedarf<br />
klimaneutral (Scope 1<br />
und 2). Den Hauptteil der zu<br />
kompensierenden Emissionen<br />
verursacht der Energieträger<br />
Erdgas: Er ist aktuell für den Betrieb<br />
hocheffizienter Blockheizkraftwerke<br />
und Dampfkessel für<br />
die Medikamentenproduktion<br />
noch unerlässlich. Der zweitgrößte<br />
Emissions-Posten entfällt<br />
auf den Kraftstoffverbrauch<br />
durch Lkw in der Logistik sowie<br />
durch Dienstwägen.<br />
Die Kompensation wird über<br />
das Unternehmen atmosfair mittels<br />
eines Kompensationsprojekts<br />
in Südindien gewährleistet, das<br />
nach dem höchsten Standard<br />
„Gold Standard for the Global<br />
Goals“ (GS4GG) zertifiziert ist: In<br />
Westbengalen investiert Teva<br />
Deutschland in die Produktion<br />
und den Verkauf effizienter Holzvergaseröfen<br />
für die lokale Bevölkerung.<br />
Neben verbesserter Gesundheitsbedingungen<br />
lassen sich<br />
so die dortigen Mangrovenwälder<br />
vor Abholzung schützen und effektiv<br />
CO ² -Emissionen einsparen.<br />
Das Projekt vereint so Tevas<br />
größtes Anliegen: Den Schutz der<br />
Gesundheit und der Umwelt.<br />
1 Mio.<br />
Kilowattsstunden Strom pro Jahr<br />
erzeugt die neue Photovoltaik-Anlage<br />
von Teva. Sie ging im Mai <strong>2021</strong> in Betrieb.<br />
Der Solarstrom wird für die Versorgung<br />
des Werksgeländes genutzt,<br />
außerdem fährt die firmeneigene<br />
Flotte an E-Autos mit diesem Strom.<br />
Jedes Jahr spart die Photovoltaikanlage<br />
etwa 700 Tonnen CO₂ ein.
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Wie die Expo 2020, die kürzlich begonnen hat, die Welt ein bisschen besser machen will.<br />
Einer der Zugänge zur diesjährigen Expo in Dubai. <br />
Nicht weit von der emiratischen<br />
Wüste entfernt ragen an Dubais<br />
Stadtrand drei kolossale Tore in<br />
den Himmel. Aus der Ferne müssen<br />
sie wirken wie hauchdünnes<br />
Gitterwerk, aus nächster Nähe<br />
könnten Besucher sich eher an<br />
Portale zur nächsten Dimension<br />
erinnert fühlen. Die 20 Meter hohen<br />
Eingänge zur Expo 2020 aus<br />
dunklem Kohlefaser-Geflecht lassen<br />
ahnen, wie die erste Weltausstellung<br />
im arabischen Raum sich<br />
präsentieren will: groß, einzigartig<br />
und als direkter Weg in die<br />
technischen Errungenschaften<br />
von morgen.<br />
Am 1. <strong>Oktober</strong> begann die<br />
Weltausstellung. Wohlgemerkt,<br />
unter dem Namen Expo 2020 -<br />
wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
wirkte sich die Pandemie<br />
nicht auf den Namen aus. Die<br />
Expo 2020 ist ein Mega-Projekt.<br />
6 Monate Dauer, 280 Fußballfelder<br />
Fläche, rund 190 ausstellende<br />
Länder, 225 Millionen Arbeitsstunden<br />
für den Aufbau, 25 Millionen<br />
erwartete Besucher. Auch<br />
wenn Gastgeber Dubai nicht unumstritten<br />
ist – Stichwort Menschenrechte<br />
– zu sehen gibt es<br />
wirklich einiges, darunter auch<br />
Innovationen, die in Sachen<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit und Umweltschutz<br />
künftige Maßstäbe setzen.<br />
Das Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit ist sogar<br />
eines der Kernthemen der<br />
Ausstellung.<br />
Ein Beispiel dafür ist der Pavillon<br />
der Gastgeber selbst, ein<br />
spektakulärer Bau des spanischen<br />
Star-Architekten Santiago Calatrava.<br />
Wie bei einem „Falken im<br />
Flug“ legen sich weiße Flügel<br />
über das Dach, schreibt das Expo-Büro<br />
der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate (VAE). Mit den hydraulisch<br />
einklappbaren Finnen<br />
lassen sich Sonneneinstrahlung<br />
und Schatten am Gebäude regeln.<br />
Den Strom für Hydraulik und<br />
Licht liefern Photovoltaikanlagen.<br />
Auch Österreich sorgt für Gesprächsstoff<br />
mit einem Pavillon,<br />
der dem Architekturbüro Querkraft<br />
zufolge einen „achtsamen<br />
und respektvollen Umgang mit<br />
unseren irdischen Ressourcen“<br />
einfordert. Ein Netzwerk aus 38<br />
miteinander verschnittenen Kegeln,<br />
inspiriert von der arabischen<br />
Lehmarchitektur, verzichtet<br />
dort fast ganz auf übliche Klimatechnik.<br />
Singapur lädt dagegen<br />
in einen tropischen Regenwald,<br />
die Niederlande wiederum haben<br />
mit einer vertikalen Pilzfarm ein<br />
Mini-Biotop geschaffen, in dem<br />
das Klima auf natürliche Weise<br />
kontrolliert wird.<br />
Fotos: © Creative Family/shutterstock.com<br />
Klimawandel ist allgegenwärtig<br />
Klima, Energie und ein nachhaltiger<br />
Umgang mit den Ressourcen<br />
der Erde beschäftigten schon<br />
die letzte große Expo 2015 in Mailand<br />
und die kleinere Spezial-Expo<br />
2017 in Kasachstan. In den<br />
Emiraten, wo zusammen mit den<br />
Golf-Nachbarn Bahrain, Katar<br />
und Kuwait pro Kopf so viel Energie<br />
verbraucht wird wie in wenigen<br />
anderen Ländern, ist das Klima<br />
jetzt allgegenwärtiges Schlagwort.<br />
Das Emirat Dubai will bis<br />
2030 etwa den größten Solarpark<br />
weltweit bauen, der dann geschätzt<br />
ein Viertel des gesamten<br />
Dubaier Energiebedarfs decken<br />
soll.<br />
Im deutschen Pavillon, organisiert<br />
von der Koelnmesse im Auftrag<br />
des Bundeswirtschaftsministeriums,<br />
ziehen sich diese Themen<br />
bis zu Fragen beim Mobiliar,<br />
Teppichen und Sitzkissen im<br />
Restaurant. Das Ziel: Mit so wenig<br />
Bauteilen und Gebäudemasse<br />
wie möglich einen möglichst großen<br />
Raum schaffen. Sogenannte<br />
„graue Energie“ für Herstellung,<br />
Transport, Lagerung und Entsorgung<br />
soll dabei minimiert werden,<br />
heißt es in einem Papier des<br />
Pavillons. Die deutschen Teilnehmer<br />
erwarten über die sechs Expo-Monate<br />
rund drei Millionen<br />
Besucher.<br />
Viele Pavillons beschäftigen sich mit dem Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit.<br />
Die kleinen Roboter sind Wegweiser auf der Expo 2020.<br />
Anzeige<br />
<strong>Nachhaltig</strong>er Strom<br />
aus der Nachbarschaft<br />
Das gibt’s nur bei den SWU Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm: In der<br />
Region erzeugter Strom für die Menschen in der Region. Einer der<br />
Anlagenbetreiber: Matthias Kühnbach aus Ulm-Donaustetten.<br />
Immer mehr Menschen möchten<br />
wissen, wo und wie ihr Gemüse<br />
oder ihr Fleisch produziert werden.<br />
Sie legen Wert auf nachhaltige<br />
Produkte aus der Region. Das<br />
geht nun auch bei Strom – mit<br />
SWU RegionalStrom von den<br />
SWU Stadtwerken Ulm/Neu-<br />
Ulm. „SWU RegionalStrom ist<br />
nachhaltig produzierter Strom,<br />
der in unserer Region erzeugt<br />
und von Familien verbraucht<br />
wird, die hier leben“, erklärt Tobias<br />
Mahler, Leiter Vertrieb Privatkunden<br />
bei der SWU. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: „Damit<br />
wird die Energiewende vor Ort<br />
vorangetrieben und die Wirtschaft<br />
in der Region unterstützt.“<br />
Matthias Kühnbach mit seiner Familie. Der Landwirt aus dem Ulmer<br />
Stadtteil Donaustetten produziert auf dem Dach seiner Mehrzweckhalle<br />
RegionalStrom für die SWU-Kunden. <br />
Foto: SWU<br />
Nachweislich aus der Region –<br />
mit voller Transparenz<br />
Erzeugt wird SWU Regional-<br />
Strom vorwiegend mit Wasserkraft,<br />
sowie mit Photovoltaik- und<br />
Biogasanlagen von Landwirtschaftsbetrieben<br />
und Unternehmen<br />
aus der Region. „Kunden<br />
können sich die Anlagen, von denen<br />
ihr Strom kommt, also jederzeit<br />
ansehen“, bekräftigt Mahler.<br />
Doch das ist nicht der einzige<br />
Nachweis. Das Umweltbundesamt<br />
stellt sogenannte Regionalnachweise<br />
aus, die belegen, dass<br />
der Strom tatsächlich in der Region<br />
50 Kilometer um Ulm/Neu-<br />
Ulm erzeugt wird. Sobald eine Kilowattstunde<br />
SWU Regional-<br />
Strom verkauft ist, wird der Nachweis<br />
entwertet. „Das garantiert,<br />
dass jede Kilowattstunde nur einmal<br />
auf den Markt kommt“, betont<br />
Mahler. So erhalten Verbraucher<br />
von SWU RegionalStrom<br />
volle Transparenz und leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Mit den Kunden werden<br />
auch die Anlagenbetreiber<br />
Teil der Energiewende vor Ort.<br />
„Als Partner der SWU profitieren<br />
sie von einer verlässlichen Vermarktung“,<br />
so Mahler. „Zusätzlich<br />
erhalten sie ein hohes Maß<br />
an Planungssicherheit.“<br />
Matthias Kühnbach<br />
von Anfang an dabei<br />
Ein Partner der ersten Stunde ist<br />
unter anderem Matthias Kühnbach<br />
aus Ulm-Donaustetten,<br />
Landwirt aus Leidenschaft. „Meinen<br />
Kindern zu erklären, dass der<br />
Strom für viele Familien aus der<br />
Region nicht von irgendwo<br />
kommt, sondern auf unserem<br />
Dach entsteht, macht mich stolz“,<br />
so der zweifache Familienvater.<br />
Er produziert mit der PV-Anlage<br />
auf dem Dach seiner Mehrzweckhalle<br />
über 100.000 Kilowattstunden<br />
Strom.<br />
So wie Matthias Kühnbach<br />
geht es vielen Betrieben und Unternehmen<br />
der Region. Sie möchten<br />
Gutes für ihre Heimat und deren<br />
Menschen tun und auch bald<br />
für den SWU RegionalStrom produzieren.<br />
Mehr Infos online unter<br />
swu.de/regionalstrom<br />
Übrigens: Der Anzeigenhintergrund zeigt die Haine<br />
im Ursprung, in denen die Kokospalmen wachsen.<br />
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SOZIAL UND<br />
NACHHALTIG<br />
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Verantwortung<br />
für Mensch und Natur<br />
Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit dem Lieferanten seit 2012<br />
Soziale und nachhaltige Produktion in Ghana,<br />
z.B. betriebseigene Vorschule, kostenlose<br />
Transportmöglichkeiten zur Arbeit, uvm.<br />
Über 1000 Menschen arbeiten dort und<br />
haben somit ein ganzjährig gesichertes<br />
Einkommen<br />
Geerntet werden ausschließlich reife<br />
Kokosnüsse vom Boden<br />
Pure Kokosnuss – nur gewaschen,<br />
geschnitten, getrocknet<br />
#AppetitAufNatur
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Auf treue Mitarbeiter setzen liegt im Trend<br />
Immer mehr Unternehmen entdecken und schätzen die zahlreichen Vorteile eines nachhaltigen Personalmanagements. Dabei stehen aber<br />
nicht nur Mitarbeiterbindung oder flexible Arbeitszeitmodelle im Fokus – auch die ökologische Seite spielt eine Rolle. Von Martin Dambacher<br />
FOTO: MUNK GMBH<br />
© VECTORMINE/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Über Ferdinand Munk<br />
Ferdinand Munk, Inhaber und<br />
Geschäftsführer der familiengeführten<br />
MUNK Group, wurde 2011<br />
in den Wirtschaftssenat des<br />
Bundesverbandes mittelständische<br />
Wirtschaft (Der Mittelstand.BVMW)<br />
berufen und 2016<br />
zum Senator h.c. ernannt. Seit<br />
2017 ist er Vorsitzender der Bundeskommission<br />
Arbeit und Soziales,<br />
in der er die Arbeitswelt aktiv<br />
mitgestaltet und für den Mittelstand<br />
relevante Themen zielgerichtet<br />
angeht. Die<br />
Kommission erkennt und versteht<br />
die Herausforderungen des<br />
Mittelstandes und ist direktes<br />
Bindeglied zwischen Wirtschaft<br />
und Politik. Seit 2018 ist Ferdinand<br />
Munk zudem Vorsitzender<br />
in der BVMW-Bundeskommission<br />
„Bundeswehr und Mittelstand“.<br />
Über den BVMW:<br />
die Stimme des<br />
Mittelstands<br />
Der BVMW vertritt im Rahmen<br />
der Mittelstandsallianz die Interessen<br />
von über 900 000<br />
Unternehmerstimmen. Gegenüber<br />
Regierungen, Parlamenten,<br />
Ministerien, Großunternehmen<br />
und Gewerkschaften setzt sich<br />
der BVMW erfolgreich für die Interessen<br />
der mittelständischen<br />
Wirtschaft ein. Der BVMW zeichnet<br />
sich durch individuelle, praxisnahe<br />
Problemlösungen und<br />
persönliche Betreuung seiner<br />
Mitglieder vor Ort aus. Über 300<br />
Repräsentanten haben jährlich<br />
rund 800 000 direkte Unternehmerkontakte.<br />
Der BVMW bietet<br />
ein starkes Netzwerk, organisiert<br />
über 2000 Veranstaltungen im<br />
Jahr und ist weltweit auf wichtigen<br />
Wachstumsmärkten mit eigenen<br />
Auslandsbüros präsent.<br />
Der rasant voranschreitende<br />
Klimawandel ist wohl<br />
mit die größte Herausforderung<br />
unserer Zeit, weshalb<br />
der nachhaltige Umgang mit<br />
natürlichen Ressourcen bei<br />
vielen von uns oberste Priorität<br />
hat. Wie so oft hängt<br />
der Erfolg dabei vom Tun<br />
der Menschen ab – und das<br />
sowohl im privaten als auch<br />
im beruflichen Umfeld. Der<br />
Unterschied: Während zuhause<br />
jeder direkt auf seinen<br />
Lebensstil Einfluss nehmen<br />
kann, ist dies in Büro<br />
und Werkstatt leider oft nur<br />
sehr bedingt oder gar nicht<br />
möglich. Man ist vom Umfeld<br />
abhängig, vom Arbeitgeber.<br />
Wer privat mit dem<br />
Elektroauto unterwegs ist,<br />
dienstlich aber mit einem<br />
Benziner, legt eben nur die<br />
halbe Strecke nachhaltig zurück.<br />
Doch genau diese Abhängigkeit<br />
wandelt sich gerade.<br />
Denn nicht nur potentielle<br />
Bewerber legen bei ihrer<br />
Auswahl des Arbeitsplatzes<br />
immer mehr Wert auf das<br />
soziale, ökologische und gesellschaftliche<br />
Engagement<br />
einer Firma, sondern auch<br />
die bestehenden Mitarbeiter.<br />
Dies zeigen auch die Ergebnisse<br />
einer Studie, die<br />
der weltweit tätige Personaldienstleister<br />
Randstad<br />
im März 2020 in Kooperation<br />
mit dem Meinungsforschungsinstitut<br />
Civey bei<br />
den Besuchern von etwa<br />
25 000 Webseiten per Online-Befragung<br />
zum Thema<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit durchgeführt<br />
hat. Demnach ist für<br />
mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer<br />
das Thema<br />
Wir gestalten Zukunft.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>. Mit Kupfer.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit ein wichtiges<br />
Kriterium bei der Arbeitgeberwahl<br />
(35 Prozent),<br />
zudem gewinnen digitale<br />
Tools und Prozesse (21 Prozent)<br />
sowie klimaneutrale<br />
Dienst reisen (26 Prozent)<br />
weiter an Bedeutung. Am<br />
meisten punkten Arbeitgeber<br />
derzeit jedoch mit einem<br />
nachhaltigen Gesundheitsschutz,<br />
was für 41 Prozent<br />
der Arbeitnehmer ganz<br />
hoch im Kurs steht.<br />
Der persönliche<br />
Kontakt zählt<br />
Diesem Aspekt kann auch<br />
Ferdinand Munk nur beipflichten,<br />
der seit 2017<br />
den Vorsitz der Kommission<br />
für Arbeit und Soziales<br />
des Bundesverbandes mittelständischer<br />
Wirtschaft<br />
(BVMW) innehat. „Neben<br />
einem modernen Arbeitsumfeld<br />
und einer guten<br />
Verkehrsanbindung gehören<br />
Dinge wie flexible Arbeitszeitmodelle,<br />
Gesundheitskurse<br />
oder Betriebsrenten<br />
heute schon fast zu<br />
den Minimalanforderungen<br />
von Arbeitnehmern“,<br />
erklärt Ferdinand Munk.<br />
Damit Arbeitskräfte langfristig<br />
blieben, müsse der<br />
Mittelstand im Konkurrenzkampf<br />
mit Konzernen jedoch<br />
noch weitere Anreize schaffen.<br />
So könnten in der Provinz<br />
ansässige Unternehmen<br />
etwa Ansätze zur Vermeidung<br />
oder Verringerung von<br />
Stress, Motivationslöchern<br />
oder diverser Erfolgshemmnisse<br />
in ihre Arbeitsphilosophie<br />
integrieren, um damit<br />
Überforderung und Burnout<br />
von Anfang an zu minimie-<br />
ren, so Munk. Letztere seien<br />
übrigens vor allem in Großunternehmen<br />
ein erhöhter<br />
Risikofaktor. „Und so banal<br />
es auf den ersten Blick klingen<br />
mag“, verrät der 60-jährige<br />
Firmeninhaber – der<br />
persönliche Kontakt zum<br />
Mitarbeiter sowie das wirkliche<br />
Interesse an seiner Person<br />
und Lebenssituation<br />
könne sich ebenfalls als lohnende<br />
Investition erweisen,<br />
um die Identifikation und<br />
Bindung zum Unternehmen<br />
zu stärken.<br />
Mitarbeiterbindung<br />
als Erfolgsgeheimnis<br />
Und genau hierauf gründet<br />
das Prinzip der <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
im Personalmanagement,<br />
das sich nur dann<br />
verwirklichen lässt, wenn<br />
es auf der Selbstverantwortung<br />
der Mitarbeitenden<br />
aufbaut und zukunftsorientiert<br />
ausgerichtet ist.<br />
Das trägt nicht nur dem<br />
Wohlbefinden der Mitarbeiter<br />
Rechnung, sondern kann<br />
dem Unternehmen auch<br />
Geld sparen. Während Kündigungen<br />
oder Entlassungen<br />
neben einem aufwändigen<br />
Recruiting-Prozess oft auch<br />
Einfluss auf die Reputation<br />
als sicherer Arbeitgeber zur<br />
Folge haben, können sich<br />
zunächst kostenintensive<br />
Ausbildungen später bezahlt<br />
machen, in dem sie<br />
hohe Suchkosten sparen<br />
und dem Fachkräftemangel<br />
vorbeugen. „Einfacher als<br />
neue Mitarbeiter zu suchen<br />
und anzulernen ist es, vorhandene<br />
Mitarbeiter und<br />
deren Know-how an das Unternehmen<br />
zu binden“, weiß<br />
BVMW-Vertreter Ferdinand<br />
Munk.<br />
Nach wie vor ließen sich<br />
die meisten Führungskräfte<br />
aus guten Fachkräften entwickeln.<br />
„Dem Mittelstand<br />
als attraktiver Arbeitgeber<br />
kommen hierbei vor allem<br />
die flachen Strukturen und<br />
die große Aufgabenvielfalt<br />
zugute“, ergänzt Munk.<br />
Aber auch das familiäre und<br />
wertschätzende Umfeld innerhalb<br />
der Firma hätten für<br />
den Verbleib und Aufstieg<br />
von Arbeitskräften großen<br />
Einfluss. Nicht zuletzt würden<br />
regelmäßige Mitarbeiterevents<br />
für einen starken<br />
Zusammenhalt und ein gutes<br />
Arbeitsklima im Betrieb<br />
sorgen.<br />
Kupfer steht für ressourcenschonende und energieeffiziente Lösungen für die vernetzte und elektrifizierte Welt von morgen<br />
und ermöglicht den Übergang zu einer CO 2<br />
-armen Wirtschaft.<br />
Als Weltmarktführer leisten wir einen wesentlichen Beitrag für die <strong>Nachhaltig</strong>keitstransformation in Bereichen wie Mobilität, Kälteund<br />
Klimatechnik und Digitalisierung. Dazu investieren wir in Talente, Technologien und Innovationen – seit über 200 Jahren.<br />
Wieland. Empowering Success.<br />
#EnablingSustainability<br />
5 Elemente für nachhaltiges<br />
Personalmanagement<br />
1.<br />
Gezielte Aus- und Weiterbildung<br />
Die Azubis<br />
und Studenten von heute sind<br />
die Fachkräfte von morgen. Die<br />
Zeiten, in denen Auszubildende<br />
nur billige Arbeitskräfte waren,<br />
sind deshalb längst vorbei. Und<br />
auch Mitarbeiter, die schon länger<br />
im Unternehmen sind, können<br />
den Wunsch nach Veränderung<br />
spüren. Wer als Arbeitgeber<br />
diese Entwicklung fördert, profitiert<br />
später davon.<br />
2. Gestaltungsspielräume<br />
schaffen und nutzen<br />
Elternzeit, Pflegezeit,<br />
Homeoffice – ein Arbeitgeber,<br />
der seine Mitarbeiter in allen Lebenslagen<br />
unterstützt, fördert<br />
die Loyalität.<br />
3. Gesundheitsfürsorge<br />
Impfungen durch den<br />
Betriebsarzt, Kurse zur Rauchentwöhnung,<br />
zur Resilienz und<br />
zu anderen Gesundheitsthemen,<br />
höhenverstellbare Schreibtische<br />
– der Arbeitgeber profitiert von<br />
einem niedrigeren Krankenstand.<br />
www.swu.de<br />
4.<br />
Kommunikation Der<br />
Flurfunk macht oft<br />
schnell die Runde – nur stimmt<br />
eben nicht immer alles, was Mitarbeiter<br />
sich gegenseitig erzählen.<br />
In einem Unternehmen mit<br />
offener, klarer Kommunikationskultur<br />
erfahren die Mitarbeiter<br />
vom Vorgesetzten oder vom<br />
Chef, was Sache ist. Rundschreiben,<br />
ein internes Kommunikationstool,<br />
ein gut gepflegtes<br />
Schwarzes Brett oder eine Mitarbeiterzeitung<br />
helfen dabei.<br />
5.<br />
Wertschätzung Es ist<br />
wie in einer Liebesbeziehung<br />
– man sollte sich öfter sagen,<br />
was man aneinander<br />
schätzt. Ein „Danke“ vom Vorgesetzten,<br />
ein Lob für ein erfolgreich<br />
abgeschlossenes Projekt<br />
oder sogar ein Bonus zeigen dem<br />
Mitarbeiter, dass er hier richtig<br />
ist. Die Wertschätzung muss<br />
nicht immer in barer Münze erfolgen,<br />
sondern kann sich auch<br />
in Sachwerten ausdrücken. Ein<br />
Dienstwagen, ein Diensthandy<br />
oder ein Gutschein tun es auch.<br />
swu2go:<br />
E-Carsharing<br />
Ob zum Großeinkauf, Stadtbummel oder Wochenendausflug,<br />
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Und neu am Eselsberg in Ulm: Auch E-Lastenräder<br />
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swu.de/swu2go<br />
wieland.com
<strong>Nachhaltig</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit kommt an – oder?<br />
Viele Unternehmen bekennen sich zu <strong>Nachhaltig</strong>keit - doch wissen das auch Partner und Kunden? Neben der <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
an und für sich gewinnt auch die Kommunikation darüber an Bedeutung. Von Isabella Hafner<br />
„Tue Gutes und rede darüber“ –<br />
ein Satz, der immer wieder Unternehmern<br />
ans Herz gelegt wird.<br />
Und der Titel eines vor 50 Jahren<br />
erschienenen PR-Buches von<br />
Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim.<br />
Auf faire, menschen- und umweltfreundliche<br />
Produktion zu<br />
setzen, ein Produkt herzustellen,<br />
das keinen Schaden anrichtet, ja<br />
sogar einen positiven Mehrwert<br />
für die Gesellschaft hat oder einen<br />
Teil der Gewinne zu spenden<br />
– schön und gut. Aber wie schön<br />
wäre es, wenn mehr Menschen so<br />
ein „gutes“ Produkt auch kaufen<br />
würden? Damit sich was ändert.<br />
Dazu müssen sie allerdings überhaupt<br />
erst von dem „Guten“ erfahren.<br />
Dem Produkt sieht man<br />
es nicht an<br />
Simon Norris, der am Zentrum für<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsmanagement der<br />
Leuphana Universität Lüneburg<br />
forscht, sagt: „Bei <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
hat man das Problem: Dem Produkt<br />
sieht man meist nicht gleich<br />
an, wie nachhaltig es ist.“ Bei einem<br />
Smartphone etwa erkenne<br />
man die Funktionen sofort, aber<br />
nicht, wie es eigentlich hergestellt<br />
wurde. „Und wenn man im Supermarkt<br />
für alles, was man kaufen<br />
will, erstmal beurteilen müsste, ob<br />
es nachhaltig produziert ist, wäre<br />
man den halben Tag dort.“ Unternehmen<br />
müssten also <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
mehr kommunizieren. Gleichzeitig<br />
sei da die Herausforderung,<br />
nicht mit Informationen zu überfluten.<br />
Siegel vereinfachen die<br />
Beim Einkauf wird <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
immer wichtiger.<br />
Foto: © Pavelborn/Shutterstock.com<br />
Entscheidungsfindung. Das<br />
Bio-Siegel, das von der EU gemeinsam<br />
entwickelt wurde, stellt<br />
allerdings nur Mindeststandards<br />
dar. Deutsche Siegel, wie Bioland<br />
oder Demeter, sind strenger.<br />
Der Lebensmittelhersteller Veganz<br />
dagegen nutzt ein Sterne-System.<br />
Ist ein Produkt umweltfreundlicher,<br />
bekommt es mehr<br />
Sterne. Eine Studie, an der auch<br />
die Leuphana Universität Lüneburg<br />
beteiligt war, zeigt, dass Menschen<br />
solche einfachen Kennzeichnungen<br />
bevorzugen. Lidl experimentiert<br />
gerade mit einer Ampelkennzeichnung<br />
und nennt sie<br />
Eco-Score. Zwar wird Norris zufolge<br />
auch kritisiert, Firmen<br />
sollten dem Konsumierenden<br />
die Entscheidung<br />
nicht aufbürden,<br />
sondern lieber<br />
gleich gute Produkte<br />
machen.<br />
Aber es gebe<br />
auch Studien,<br />
die offenbart<br />
hätten: Allein<br />
die Existenz einer<br />
Kennzeichnung<br />
könne dazu<br />
führen, dass gekennzeichnete<br />
Produkte nicht-gekennzeichneten<br />
vorgezogen<br />
werden. Und<br />
möglicherweise weniger<br />
nachhaltige Produkt ohne Ampel-<br />
oder Sternkennzeichnung<br />
links liegen lassen.<br />
Besser gar nicht kommunizieren<br />
als falsch kommunizieren?<br />
Doch Achtung: „Man kann <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
auch überkommunizieren“,<br />
warnt Norris. Der Verbraucher<br />
könnte so annehmen, „Geschmack“<br />
oder „Qualität“ spielten<br />
nur eine untergeordnete Rolle.<br />
„Dieses Problem hatte lange Zeit<br />
die Ökonische. Die Limonadenhersteller<br />
ChariTea und Lemonaid<br />
aus Hamburg dagegen erklären<br />
zum Beispiel explizit, sie wollen<br />
nicht, dass man ihre Getränke aus<br />
Mitleid trinkt.“ Auch wenn die Firmen<br />
fairen Handel und die Entwicklungshilfe<br />
unterstützen. Der<br />
Slogan „Trinken hilft“ von Lemonaid:<br />
simpel und augenzwinkernd.<br />
Humor kann in der <strong>Nachhaltig</strong>keitskommunikation<br />
manchmal<br />
mehr ausrichten als der Appell<br />
ans schlechte Gewissen. Die<br />
Firma Frosch aus Remagen kommuniziert<br />
ihr Umweltbewusstsein<br />
nur dezent auf ihren Wasch-, Putzund<br />
Spülmitteln. Dabei hätte sie<br />
allen Grund, laut zu sein: Frosch<br />
setzt seit 35 Jahren auf ökologische<br />
Inhaltsstoffe. Norris: „Es gibt Studien<br />
zu Waschmitteln, die zeigen,<br />
dass manche Leute denken, natürliche<br />
Inhaltsstoffe wirkten nicht so<br />
gut wie Chemie.“ Und wer will,<br />
nur um ein grünes Gewissen zu<br />
haben, mit schmutziger Kleidung<br />
herumlaufen?<br />
Auffällig zurzeit: Immer mehr<br />
Firmen werben mit Plastikverpackungen,<br />
auf denen steht: zu 100<br />
Prozent recycelt. Sie haben erkannt,<br />
dass Konsumenten mittlerweile<br />
sensibilisiert sind für das<br />
weltweite Plastikproblem. Simon<br />
Norris: „Kern des Problems ist<br />
aber: Wir benutzen zu viel Plastik.“<br />
Etwas Schlechtes wird ein<br />
bisschen besser gemacht. „Besser<br />
wäre: Wenn Verpackungen erst gar<br />
nicht aus Plastik bestünden. Die<br />
schlechte Sache gar nicht erst da<br />
wäre.“ Manchmal brauche es aber<br />
eben einen Zwischenschritt hin<br />
zum Guten. Auch die zunehmend<br />
matten Verpackungen bei Lebensmitteln<br />
erwecken den Eindruck<br />
umweltfreundlicher zu sein, weil<br />
sie aus Papier sind. Meist sind sie<br />
aber genauso aus Plastik oder beschichtetem<br />
Papier. „Ein Problem<br />
ist auch, wenn ein Unternehmen<br />
eine umweltfreundliche Teilleistung<br />
überstilisiert, während der<br />
Rest des Geschäfts davon unbetroffen<br />
ist. Beispiel: Eine Kreuzfahrtgesellschaft<br />
bietet vegane<br />
Kreuzfahrten an.“ Pluspunkte für<br />
nachhaltige Ernährung, das dicke<br />
Minus für die Schiffsfahrt bleibt.<br />
Oder aber die Eismarke „Ben and<br />
Jerry’s“ aus den USA. Die gibt es<br />
schon seit 1978 und sie ist dafür<br />
bekannt, gemeinnützige Organisationen<br />
und Kinderhilfsaktionen zu<br />
unterstützen, auf fairen Handel zu<br />
setzen und gegen Genmanipulation<br />
auf die Straße zu gehen. Im Jahr<br />
2000 hat sie sich von einem der<br />
größten Lebensmittelhersteller<br />
der Welt – Unilever – kaufen lassen.<br />
Der steht immer wieder in der<br />
Kritik wegen Palmöl.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Zur Person<br />
Simon Norris forscht am Centre for<br />
Sustainability Management (CSM) der<br />
Leuphana Universität Lünenburg unter<br />
anderem zu <strong>Nachhaltig</strong>keitskommunikation.<br />
Die Leuphana bietet seit<br />
2003 den berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />
(MBA) Sustainabilitymanagement<br />
an.<br />
© PROSTOCK-STUDIO/JULIA SUDNITSKAYA/SHUTERSTOCK.COM<br />
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Der Mensch im Mittelpunkt:<br />
Arbeiten im Landratsamt<br />
Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis bietet flexible<br />
Arbeitsbedingungen und stärkt seine Beschäftigten auf<br />
fachlicher und persönlicher Ebene.<br />
Auch die 24 neuen Auszubildenden profitieren von den guten Rahmenbedingungen im Landratsamt.<br />
Der Erfolg des Landratsamts Alb-<br />
Donau-Kreis hängt von qualifizierten<br />
Mitarbeitenden ab – und<br />
deren Berufsbiografien haben<br />
sich geändert. Immer weniger<br />
Personen bleiben bis zur Rente<br />
oder Pension bei einem Arbeitgeber.<br />
Das betrifft auch immer stärker<br />
den öffentlichen Dienst. Daher<br />
investiert das Landratsamt in<br />
eine nachhaltige Personalentwicklung,<br />
um den Beschäftigten<br />
eine langfristige, attraktive Zukunftsperspektive<br />
zu bieten.<br />
Gute Rahmenbedingungen bilden<br />
die Grundlage: Die Mitarbeitenden<br />
der Kreisverwaltung werden<br />
nach Tarif oder bei Beamten<br />
nach Besoldungsstruktur vergütet,<br />
können flexible Arbeitszeiten<br />
nutzen und schätzen das gute Arbeitsklima<br />
mit einer kooperativen<br />
Führungskultur. Zudem legt das<br />
Landratsamt Wert darauf, seinen<br />
Beschäftigten die Vereinbarkeit<br />
von Privatleben und Beruf zu ermöglichen.<br />
In dem Bewusstsein,<br />
dass sich familiäre Verpflichtungen<br />
phasenweise immer wieder<br />
verändern, unterstützt die Kreisverwaltung<br />
ihre Mitarbeitenden<br />
durch familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />
dabei, sich im<br />
Privatleben genauso wie im Beruf<br />
voll einbringen und verwirklichen<br />
zu können. Dafür wird der<br />
Alb-Donau-Kreis seit 2009 mit<br />
dem Zertifikat „berufundfamilie“<br />
der gemeinnützigen Hertie-Stiftung<br />
ausgezeichnet.<br />
Flexibel arbeiten<br />
Um flexibel auf die Bedürfnisse<br />
der Beschäftigten einzugehen,<br />
wurde das Konzept für die Telearbeit<br />
ausgeweitet. Dieses bietet<br />
den Mitarbeitenden die Möglichkeit,<br />
unter bestimmten Bedingungen<br />
einen Teil ihrer Aufgaben von<br />
zu Hause zu erledigen – und zwar<br />
an einem Arbeitsplatz, der auch<br />
allen Anforderungen des Gesundheits-<br />
und Arbeitsschutzes gerecht<br />
wird. Die Mitarbeitenden<br />
erhalten daher einen Zuschuss für<br />
einen ergonomischen Schreibtischstuhl<br />
und einen höhenverstellbaren<br />
Schreibtisch sowie<br />
eine Kommunikationspauschale.<br />
Als attraktiver und moderner<br />
Arbeitgeber möchte die Landkreisverwaltung<br />
ihre Mitarbeitenden<br />
zudem in jeder Hinsicht<br />
persönlich und in fachlicher Hinsicht<br />
fördern und stärken. Dafür<br />
hat der Fachdienst Personal unter<br />
anderem ein Kompetenzentwicklungsprogramm<br />
entwickelt.<br />
Durch dieses werden alle Beschäftigten<br />
entsprechend ihrer<br />
persönlichen und fachlichen Qualifikationen<br />
gefördert, zusätzlich<br />
wurde ein Nachwuchsführungskräfteprogramm<br />
sowie ein Traineeprogramm<br />
für Quereinsteiger<br />
und Quereinsteigerinnen initiiert.<br />
Das Landratsamt bietet seinen<br />
Mitarbeitenden somit gute Perspektiven<br />
für die persönliche<br />
Weiterentwicklung und attraktive<br />
Rahmenbedingungen. So können<br />
neue Fachkräfte gewonnen<br />
und langjährige Expertinnen<br />
und Experten gehalten werden.<br />
Anzeige<br />
Der Solarrechner des Landkreises<br />
Neu-Ulm errechnet das Potenzial<br />
Eignet sich mein Dach für Photovoltaik? Bürger des Landkreises<br />
Neu-Ulm können das jetzt ganz einfach herausfinden.<br />
Der Solarrechner ist eine interaktive<br />
Online-Plattform, mit der jeder<br />
Bürger bzw. jede Bürgerin im<br />
Landkreis ganz einfach selbst ermitteln<br />
kann, wie geeignet das eigene<br />
Dach für die Nutzung von<br />
Sonnenenergie ist. Mit wenigen<br />
Klicks kann dabei berechnet werden,<br />
wie hoch das vorhandene<br />
Photovoltaik-Potenzial auf dem jeweiligen<br />
Gebäude ist.<br />
Die Software auf Geodaten-Basis<br />
„verfügt über eine einfache Bedienung,<br />
die ohne Vorkenntnisse<br />
gehandhabt werden kann“, erläutert<br />
Florian Drollinger, Klimaschutzmanager<br />
des Landkreises<br />
Neu-Ulm. Dabei können virtuelle<br />
Photovoltaik-Module manuell auf<br />
dem eigenen Dach platziert und<br />
konfiguriert werden. Auf Basis der<br />
ermittelten nutzbaren Sonnenenergie<br />
kann eine individuelle<br />
Wirtschaftlichkeitsrechnung angestellt<br />
werden.<br />
Mit ein paar Mausklicks<br />
Nachdem man seine Wohnortadresse<br />
im Solarrechner eingegeben<br />
hat, erscheint eine Satellitenaufnahme<br />
des eigenen Dachs auf<br />
dem Bildschirm. Mit ein paar<br />
Mausklicks wird die gewünschte<br />
Fläche der entstehenden Photovoltaikanlage<br />
festgelegt. Jetzt<br />
müssen nur noch Traufe und<br />
Dachneigung angegeben werden<br />
und schon wird die entsprechende<br />
Fläche virtuell mit Photovoltaikmodulen<br />
belegt. Von Modulen<br />
verdeckte Dachfenster oder<br />
Schornsteine lassen sich ganz einfach<br />
mit einem Klick freilegen.<br />
Mit Hilfe des Solarrechners können<br />
somit eine PV-Anlage geplant,<br />
Solarmodule platziert und<br />
ein erster Hinweis zur Finanzierung<br />
ermittelt werden. Aus der<br />
jährlichen Sonneneinstrahlung<br />
Klimaschutzmanager Florian<br />
Drollinger mit einem mobilen<br />
PV-Modul. Foto: LRA Neu-Ulm<br />
wird berechnet, wie viel Strom<br />
mit einer Photovoltaikanlage auf<br />
den einzelnen Dächern gewonnen<br />
werden kann. Der Solarrechner<br />
soll Hauseigentümerinnen und<br />
-eigentümern Anstoß geben, das<br />
Potenzial der Solarenergie zu nutzen.<br />
Wer jetzt neugierig geworden<br />
ist und den Solarrechner gerne einmal<br />
selbst ausprobieren möchte,<br />
kann sich ganz einfach die Sonne<br />
aufs eigene Dach klicken. Die Nutzung<br />
ist kostenlos. Im Anschluss<br />
an den Photovoltaik-Check können<br />
auf Wunsch die Unterlagen gleich<br />
an die Regionale Energieagentur<br />
übermittelt werden, um sich von<br />
dieser beraten zu lassen. Nach<br />
Übermittlung der Daten muss man<br />
hierfür selbst Kontakt mit der Regionalen<br />
Energieagentur aufnehmen.<br />
Info Für den Solarrechner<br />
einfach nebenstehenden<br />
QR-Code<br />
scannen oder online<br />
reinklicken auf<br />
https://solarkatasterneu-ulm.mysolvation.com/<br />
Wer erhält den Klimaund<br />
Naturschutzpreis?<br />
Klimawandel und Erhalt der Artenvielfalt<br />
betreffen uns alle und<br />
sind auch auf Landkreisebene von<br />
großer Bedeutung. Um für diese wichtigen<br />
Themen ein Zeichen zu setzen,<br />
schreibt der Landkreis Neu-Ulm zum<br />
ersten Mal einen Klima- und Naturschutzpreis<br />
aus. Dieser soll erstmals<br />
2022 und danach jährlich vergeben<br />
werden.<br />
Bewerben können sich bzw. nominiert<br />
werden können Privatpersonen,<br />
Gruppen, Organisationen, Vereine,<br />
Verbände, Bildungseinrichtungen oder<br />
auch Betriebe. Diese müssen sich<br />
überwiegend ehrenamtlich bzw. freiwillig<br />
ohne rechtliche Verpflichtung<br />
über ihre sonst üblichen Aufgaben<br />
hinaus für die Belange des Klima-, Natur-,<br />
Artenschutzes oder die Mobilität<br />
im Landkreis Neu-Ulm einsetzen.<br />
Beispiele für preiswürdiges Engagement<br />
sind Artenschutzmaßnahmen<br />
für bedrohte Tier- und Pflanzenarten,<br />
Neuanlage von Biotopen, Biotoppflege-<br />
und Beweidungsprojekte,<br />
Initiativen zu CO 2<br />
-Einsparung oder<br />
auch andere Klimaschutzaktivitäten.<br />
Das Preisgeld in Höhe von insgesamt<br />
5000 Euro kann an bis zu fünf<br />
Personen und Organisationen verliehen<br />
werden. Bewerbungsschluss ist<br />
der 31. <strong>Oktober</strong>. Die Anmeldung geht<br />
ganz einfach online über www.landkreis-nu.de/Klima-und-Naturschutzpreis<br />
– oder durch<br />
Scannen des<br />
nebenstehenden<br />
QR-Codes.
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Und ob die von Pappe sind!<br />
Sie sind ein Nischenprodukt, aber keines, das sich auch in einer Nische verstecken müsste: Möbel aus Pappe. Sie haben sich vom<br />
Provisorium zum vollwertigen Einrichtungsprodukt gemausert. Doch was können die Pappkameraden?<br />
Auf den ersten Blick nicht erkannt: Das Regal von Papercom besteht<br />
aus Pappe. <br />
Foto: Martin Scherag/Papercomb/dpa-mag<br />
„Pappmöbel haben vor allem jüngere<br />
Fans“, sagt die Einrichtungsexpertin<br />
Gabriela Kaiser. Denn<br />
während ältere Menschen häufig<br />
mehr Wert auf Polster und Komfort<br />
legen, hat bei der jungen Zielgruppe<br />
die Flexibilität Priorität.<br />
Besonders wenn man noch Umzüge<br />
vor sich habe, profitiere man<br />
von dem schnellen Auf- und Abbau<br />
sowie dem leichten Transport,<br />
so Kaiser. Doch es gebe da<br />
auch noch eine weitere, gerade<br />
stark wachsende Zielgruppe – die<br />
umweltbewusst ist und den Fokus<br />
auf <strong>Nachhaltig</strong>keit legt, sagt Ursula<br />
Geismann von der Initiative<br />
Furnier + Natur. In Kombination<br />
mit dem minimalistischen Design<br />
träfen Pappmöbel damit den Zeitgeist.<br />
Auch der Trendforscher<br />
Frank A. Reinhardt sieht das so.<br />
Zwar sagt er: „Ich verbinde Pappkartons<br />
vor allem mit Umzug und<br />
Stress.“ Doch wenn diese Assoziation<br />
durch ein „pfiffiges, individuelles<br />
Design“ aufgelöst werde,<br />
können Pappmöbel „ein Statement<br />
für eine mobile und nachhaltige<br />
Gesellschaft“ sein.<br />
Sogar ein Bett aus Wellpappe ist möglich: Das Material ist stabiler, als man denkt. Hier ein Beispiel von<br />
„Room In A Box“. <br />
Foto: Chris Abatzis/Room In A Box/dpa-mag<br />
Sechs bis zehn Jahre<br />
Lebensdauer<br />
„Wellpappenkonstruktionen sind<br />
sehr stabil“, sagt die Möbelexpertin<br />
Ursula Geismann. Ein klassisches<br />
Bett ist für 150 bis 200 Kilogramm<br />
ausgelegt. Fliehkraft-Tests<br />
haben Geismann zufolge<br />
gezeigt: Selbst wenn man<br />
sich mit Schwung auf ein Pappbett<br />
schmeißen würde, die meisten<br />
halten bis zu 1000 Kilogramm<br />
aus. Je nach Qualität haben Pappmöbel<br />
eine Lebensdauer zwischen<br />
sechs und zehn Jahren.<br />
„Natürlich kommt es darauf an,<br />
wie man damit umgeht und ob<br />
beispielsweise ein Haustier die<br />
Möbel anknabbert“, so Geismann.<br />
Die Leichtbautechnik versteckt<br />
sich auch in manchen Möbeln, die<br />
nicht nach Pappe aussehen, sagt<br />
Design-Journalist Frank A. Reinhardt.<br />
Denn um Gewicht zu sparen,<br />
bestehen Platten von Schreibtischen<br />
und Schranktüren in<br />
ihrem Inneren aus Pappe. Das erleichtert<br />
nicht nur den Transport,<br />
sondern spart dabei Transportenergie,<br />
was wiederum zu einer<br />
besseren ökologischen Bilanz beiträgt.<br />
Außerdem lassen sich Pappmöbel<br />
dank durchdachtem Design<br />
sowie Falt- und Stanztechnik<br />
meist ohne Schrauben und Kleber<br />
zusammenbauen – auch das<br />
ist nachhaltig.<br />
Je nach Hersteller werden<br />
Pappmöbel zudem aus 75 bis 95<br />
Prozent Recyclingpapier hergestellt.<br />
Haben die Möbel dann<br />
doch einmal ausgedient, können<br />
sie oft im Altpapier entsorgt und<br />
somit in den Kreislauf zurückgeführt<br />
werden. „Eine fachgerechte<br />
Entsorgung ist für den <strong>Nachhaltig</strong>keitsaspekt<br />
entscheidend“, betont<br />
Reinhardt. Ob es die Pappmöbel<br />
von der Nische auch in den<br />
Mainstream schaffen, bleibt trotz<br />
der trendigen Kaufargumente<br />
aber fragwürdig. Viele Menschen<br />
werden weiterhin Holzmöbel bevorzugen,<br />
erwartet die Trendanalystin<br />
Kaiser. Gleichzeitig ist sie<br />
überzeugt: „Die Zielgruppe für<br />
Pappmöbel wird weiter wachsen.“<br />
Denn umweltbewusste Materialien<br />
werden immer wichtiger<br />
und Pappe sei „deutlich nachhaltiger<br />
als Pressspan“. dpa/ka<br />
Anzeige<br />
Auf dem nachhaltigen Weg<br />
Die Volksbank Ulm-Biberach ist klimaneutral. Sie engagiert sich seit<br />
vielen Jahren für ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Banking.<br />
„<strong>Nachhaltig</strong>es Denken und Handeln<br />
sowie solides Wirtschaften<br />
gehören für uns stets zusammen“,<br />
betont Alexander André<br />
Schulze, Vorstandsmitglied der<br />
Volksbank Ulm-Biberach eG.<br />
Dies wird auch beim Blick auf<br />
die zahlreichen umgesetzten<br />
Maßnahmen zur Reduzierung<br />
ihres ökologischen Fußabdrucks<br />
deutlich.<br />
Ökologisches<br />
ökologisch<br />
finanzieren!<br />
vr-ökofinanzierung.de<br />
Engagement für<br />
Gesellschaft und Natur<br />
Beispiele hierfür sind unter anderem<br />
die jährlich stattfindende<br />
Baumpflanzaktion, der Bezug<br />
von 100 Prozent regionalem Naturstrom<br />
als auch die Nutzung<br />
von Elektro- und Hybridautos<br />
sowie Fahrrädern für Kurzstrecken.<br />
Zu nennen ist auch der<br />
konsequente Einkauf fair gehandelter,<br />
biologischer und regionaler<br />
Erzeugnisse. Im Rahmen des<br />
VR GewinnSpar-Projekts „Garten³“<br />
vergab die Volksbank neben<br />
46 Hochbeeten in diesem<br />
Jahr erstmals auch 54 Insektenhotels<br />
an Schulen und Kindergärten<br />
in ihrem Geschäftsgebiet.<br />
Mit dem Projekt „Verantwortung<br />
leben“ fördert sie das ehrenamtliche<br />
Engagement ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit<br />
bis zu einem Tag bezahlter Freistellung<br />
pro Jahr. Zudem unterstützt<br />
das Unternehmen über<br />
Spenden und Sponsorings zahlreiche<br />
Vereine, soziale und gemeinnützige<br />
Organisationen sowie<br />
Schulen in der Region – im<br />
vergangenen Jahr belief sich die<br />
Summe dabei auf über 640 000<br />
Euro. Besonders stolz ist man auf<br />
das Erreichen der vollständigen<br />
Klimaneutralität. „Seit 2020<br />
kompensieren wir sämtliche<br />
nicht vermeidbaren CO 2<br />
-Emissionen<br />
durch den Erwerb von<br />
CO 2<br />
-Minderungszertifikaten und<br />
unterstützen auf diese Weise Klimaschutzprojekte“,<br />
erläutert<br />
(v.l.n.r.) Die Vorstände Alexander André Schulze, Stefan Hell sowie<br />
Vorstandssprecher Ralph P. Blankenberg.Foto: Volksbank Ulm-Biberach<br />
Schulze. Das Credo der Volksbank<br />
lautet jedoch ganz klar:<br />
„Reduzieren kommt vor Kompensieren!“.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>es Banking<br />
in allen Bereichen<br />
Auch bei der Geldanlage, den Eigenanlagen<br />
(„Depot A“) sowie<br />
bei der Vergabe von Krediten<br />
und der Vermögensverwaltung<br />
ihrer Kunden achtet die Volksbank<br />
auf ein verantwortungsbewusstes<br />
und nachhaltiges Banking.<br />
Ihre Eigenanlagen sowie<br />
ihre Vermögensverwaltung lässt<br />
sie bereits seit mehreren Jahren<br />
durch eine der weltweit führenden<br />
Rating-Agenturen im nachhaltigen<br />
Anlagesegment, die ISS<br />
ESG, prüfen. „Das Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
bei Finanzprodukten<br />
nimmt eine bedeutende Rolle<br />
ein“, betont Alexander André<br />
Schulze. „Immer mehr Kunden<br />
berücksichtigen bei ihren Anlage-<br />
und Kreditentscheidungen<br />
ökologische, soziale und ethische<br />
Aspekte. Wir freuen uns<br />
über diese Entwicklung und bieten<br />
hier aufgrund unserer langjährigen<br />
Erfahrung mit diesem<br />
Thema verschiedene Lösungen“,<br />
fährt er fort.<br />
So hat die Bank im letzten Jahr<br />
ein eigenes nachhaltiges Online-Produkt<br />
aufgelegt – die VR<br />
ÖkoFinanzierung. Mit dem klimaneutralen<br />
Kreditangebot unterstützt<br />
sie ihre Kunden bei der<br />
Verwirklichung ökologischer<br />
Ideen, wie beispielsweise dem<br />
eigenen Naturgarten, einer Solaranlage,<br />
der Wärmedämmung<br />
des Hauses, der Anschaffung eines<br />
E-Bikes oder E-Autos. Nach<br />
Ansicht des Vorstands werde die<br />
wertekonforme Gestaltung von<br />
Finanzprodukten auch in Zukunft<br />
immer weiter an Bedeutung<br />
gewinnen und so arbeite<br />
auch die Bank kontinuierlich an<br />
der Entwicklung nachhaltiger<br />
Angebote.<br />
Schon heute für ein<br />
besseres Morgen sorgen:<br />
VR ÖkoFinanzierung<br />
VR ÖkoFinanzierung –<br />
unser klimaneutraler Online-Kredit<br />
Ob Solaranlage, E-Auto oder Naturgarten –<br />
mit der VR ÖkoFinanzierung finanzieren Sie<br />
Ihr nachhaltiges Projekt schnell, einfach und<br />
günstig. Informieren Sie sich jetzt unter:<br />
vr-ökofinanzierung.de