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40 SPORT<br />
DER<br />
MENTALITÄTSSPIELER<br />
Interview mit FCA-Stürmer<br />
ANDI ZEQIRI<br />
Mit der Leihe von Andi Zeqiri hat sich der FC Augsburg kurz vor Transferschluss noch einmal in der Offensive verstärkt. Der 22-jährige Schweizer<br />
spielte zuletzt in der Premiere League bei Brigthon & Hove Albion und trägt nun zumindest für ein Jahr das Trikot der Fuggerstädter.<br />
Gegen Borussia Dortmund erzielte Zeqiri sein Debüttor für die Schwaben und hat damit seine Qualitäten direkt unter Beweis gestellt. Über<br />
dieses Erfolgserlebnis, seine Freundschaft zu Ruben Vargas und seine Zeit bei der Schweizer Nationalmannschaft hat uns der sympathische<br />
Stürmer im Interview berichtet. Von Moritz Winkler<br />
allo Andi, erstmal Glückwünsch<br />
H<br />
zu deinem ersten Treffer im Trikot<br />
des FC Augsburg. Wie hast du das<br />
Tor gegen den BVB erlebt?<br />
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich<br />
mein erstes Tor für meinen neuen Verein erzielen<br />
konnte. Dass es ausgerechnet gegen Dortmund geklappt<br />
hat – immerhin eines der besten Teams in<br />
der Bundesliga – erfüllt mich mit Stolz und gibt<br />
mir Selbstvertrauen für die kommenden Wochen.<br />
Noch schöner wäre es aber gewesen, wenn wir am<br />
Ende auch gepunktet hätten.<br />
Du bist sozusagen auf den letzten Drücker aus<br />
der Premiere League hierher nach Augsburg<br />
gewechselt. Was hat dich am FCA überzeugt?<br />
Ich kannte den FC Augsburg schon länger<br />
und stand in der Vergangenheit bereits häufiger<br />
mit den Verantwortlichen in Kontakt. Als junger<br />
Spieler möchtest du so viel wie möglich spielen<br />
und in Brighton hatte ich dazu zuletzt kaum noch<br />
Gelegenheit. Beim FCA hatte ich von Anfang an<br />
das Gefühl, dass man auf mich setzt und ich mich<br />
hier so richtig weiterentwickeln kann. Da war für<br />
mich klar, dass ein Wechsel hierher genau der richtige<br />
Schritt für mich ist.<br />
Hat auch Ruben Vargas dabei eine Rolle gespielt?<br />
Euch beide verbindet ja eine lange<br />
Freundschaft.<br />
Ja, tatsächlich war auch er ein Faktor. Ich habe<br />
kurz vor dem Wechsel mit ihm telefoniert und er<br />
hat mir gesagt, dass ich unbedingt nach Augsburg<br />
kommen soll. Man muss nur schauen, wie seine<br />
Entwicklung nach dem Wechsel zum FCA weitergegangen<br />
ist, das hat mich in meiner Entscheidung<br />
natürlich noch bestärkt.<br />
Woher kennt ihr beiden euch eigentlich?<br />
Wir haben schon in den schweizer U-Nationalmannschaften<br />
zusammengespielt und uns damals<br />
auf Anhieb sehr gut verstanden. Natürlich<br />
gab es am Anfang eine kleine Sprachbarriere, er<br />
kommt schließlich aus dem deutschsprachigen<br />
Teil der Schweiz und ich aus dem französischen.<br />
Aber das Schöne am Fußball ist, dass so etwas<br />
überhaupt kein Problem ist, denn wenn die Harmonie<br />
auf dem Platz stimmt, passt man meist<br />
auch zwischenmenschlich gut zusammen.<br />
Hat er dir auch schon ein paar schöne Ecken<br />
in der Fuggerstadt gezeigt?<br />
Ja, das hat er. Ich folge ihm schon länger auf<br />
Instagram und daher hatte ich einiges hier in<br />
Augsburg zumindest schon einmal auf dem Bildschirm<br />
gesehen. In den letzten Wochen haben wir<br />
dann gemeinsam recht viel miteinander unternommen<br />
und ich bin mit der Stadt inzwischen<br />
schon ganz gut vertraut. Wir waren allerdings<br />
nicht nur in Augsburg unterwegs, erst neulich<br />
haben wir einen Kurztrip nach München gemacht.<br />
Wenn man mit Fans und Experten über deine<br />
Person spricht, fällt ganz häufig das Wort<br />
„Mentalität“. Ist das eine deiner großen Stärken?<br />
Das kann man wahrscheinlich so sagen. Ich<br />
habe die Einstellung, dass ich mich jeden Tag verbessern<br />
möchte. Deswegen gebe ich auf dem Platz<br />
immer Vollgas, egal ob im Training oder Spiel. Ich<br />
möchte der Mannschaft so gut wie möglich weiterhelfen.<br />
Begonnen hast du deine Karriere beim FC<br />
Lausanne. Im Jahr 2019 wurdest du mit gerade<br />
einmal 20 Jahren zum besten Zweitligaspieler<br />
der Schweiz gekürt. Wie sehr bist du dem Club<br />
heute noch verbunden?<br />
Das bin ich auf jeden Fall sehr. Ich habe<br />
immer noch viele gute Erinnerungen an Lausanne.<br />
Damals bin ich mit 15 Jahren zum Club gekommen<br />
und weiß noch, dass ich gar nicht<br />
glauben konnte, wie schnell dann alles voranging.<br />
Ich habe jedes Jahr mehr Einsatzzeiten bekommen<br />
und auch sehr viele Tore geschossen. Es war<br />
eine tolle Zeit und ich konnte mich dort optimal<br />
entwickeln.