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PETS 01/2021

PETS der Haustier Ratgeber Das Leben mit Haustieren ist schön! Als Ratgeber begleitet PETS Haustierhalter aller Altersgruppen mit umfassenden Gesundheits und Ernährungsthemen, sowie Informationen und Tipps für den Umgang mit Hunden, Katzen, Kleintieren, Vögeln und Aquarienfischen im Alltag. Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen. Dabei steht das Wohlergehen der Haustiere immer im Mittelpunkt. Haustiere sind Freunde, Begleiter, Familienmitglieder. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und zum Zusammenhalt der Gesellschaft und bieten Menschen Geborgenheit. Fröhliche, emotionale Bilder unterstreichen die positive Botschaft des Magazins: Das Leben mit Haustieren ist schön!

PETS der Haustier Ratgeber
Das Leben mit Haustieren ist schön!
Als Ratgeber begleitet PETS Haustierhalter aller Altersgruppen mit umfassenden
Gesundheits und Ernährungsthemen, sowie Informationen und Tipps für den Umgang
mit Hunden, Katzen, Kleintieren, Vögeln und Aquarienfischen im Alltag.
Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen.
Dabei steht das Wohlergehen der Haustiere immer im Mittelpunkt. Haustiere sind
Freunde, Begleiter, Familienmitglieder.
Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und zum Zusammenhalt der
Gesellschaft und bieten Menschen Geborgenheit.
Fröhliche, emotionale Bilder unterstreichen die positive Botschaft des Magazins:
Das Leben mit Haustieren ist schön!

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<strong>PETS</strong> DEIN HAUSTIER RATGEBER NR. <strong>01</strong>/<strong>2021</strong><br />

<strong>PETS</strong><br />

DEIN HAUSTIER RATGEBER<br />

ÄNGSTLICHE<br />

KATZE<br />

Wie wird sie<br />

zutraulich?<br />

BLAUER<br />

FLORIDAKREBS<br />

Faszinierender<br />

Aquarienbewohner<br />

10<br />

Die<br />

besten Tipps, damit sich<br />

..<br />

Kaninchen wohlfühlen<br />

BESTE FREUNDE<br />

Kind und Hund – so klappt<br />

ein harmonisches Miteinander


Kerngesundes<br />

Katzenglück<br />

rundum bestens versorgt.<br />

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INHALT<br />

Willkommen bei <strong>PETS</strong><br />

Fotos: iStock; Text: Sandra Hoffmann<br />

Fotos Titel: iStock - Iuliia Zavalishina<br />

Einfach<br />

tierisch<br />

04 WARUM UNS TIERE<br />

GLÜCKLICH MACHEN<br />

Glücksfaktor Haustier<br />

08 BERUFE MIT TIEREN<br />

Tierpfleger/in<br />

12 PRAKTISCHE TIPPS<br />

für einen stressfreien<br />

Tierarztbesuch<br />

Hund<br />

Mit meinen Hunden, Katzen und Wellensittichen gelte ich oft<br />

als tierverrückt. Aber Tiere machen doch herrlich glücklich,<br />

oder? Umso schöner, wenn wir sie verstehen und ihnen<br />

Gutes tun können. In diesem Heft gibt es deshalb viele<br />

Anregungen und Tipps dazu. Viel Freude beim Lesen<br />

wünscht Sandra Hoffmann, Chefredakteurin<br />

26<br />

18 NATÜRLICHER ZECKEN-<br />

UND FLOHSCHUTZ<br />

Biologisch geschützt<br />

22 DOGS IN JOBS<br />

Therapie-Begleithund<br />

26 HUND UND KIND<br />

So klappt ein harmonisches<br />

Miteinander<br />

Katze<br />

30 DIE ÄNGSTLICHE KATZE<br />

Vertrauen gewinnen<br />

34 UNSAUBERKEIT<br />

Gründe und Lösungen<br />

38 INTERVIEW<br />

Buchautorin Monika<br />

Weßeling<br />

Vogel<br />

42 PAPAGEI ALS HAUSTIER<br />

Papageienarten im<br />

Vergleich<br />

46 AGAPORNIDEN<br />

Die Unzertrennlichen<br />

Kleintiere<br />

50 WIESENKRÄUTER<br />

Pflanzliche Apotheke<br />

52 KANINCHEN<br />

10 Tipps zum Wohlfühlen<br />

56<br />

30<br />

54 MEERSCHWEINCHEN<br />

VERSTEHEN<br />

Lautsprache richtig deuten<br />

Aquaristik<br />

56 AQUARIUM EINRICHTEN<br />

Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung<br />

60 BLAUER FLORIDAKREBS<br />

Faszinierender Einzelgänger<br />

63 TIERQUIZ<br />

66 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

<strong>PETS</strong> 3


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

HUNDE bringen<br />

uns mit ihrer Art<br />

oft zum Lachen<br />

Warum uns Tiere glücklich machen<br />

Tierisch wertvolle Wegbegleiter<br />

Hunde, Katzen, Kleintiere, Vögel – fast 35 Millionen Haustiere unterschiedlichster<br />

Arten leben in deutschen Haushalten. Die Anzahl ist in den letzten Jahren stetig<br />

gewachsen. Warum ist das so? Ganz einfach: Haustiere tun uns gut. Sie vertreiben das<br />

Gefühl von Einsamkeit, spenden Trost, reduzieren Stress und fördern soziale Kontakte.<br />

T<br />

ierbesitzer kennen sicherlich<br />

das Gefühl, nach einem stressigen<br />

Arbeitstag nach Hause<br />

zu kommen und beim Kontakt mit<br />

seinem geliebten Tier augenblicklich<br />

zu entspannen. Zu verdanken<br />

haben wir dies dem Hormon<br />

Oxytocin, umgangssprachlich auch<br />

als Bindungshormon oder Kuschelhormon<br />

bekannt. Der Botenstoff<br />

wird vermehrt ausgeschüttet, wenn<br />

wir ein Gefühl von Nähe, Zufriedenheit,<br />

Geborgenheit und Glück<br />

empfinden. Oxytocin hilft bei der<br />

Bewältigung von Stress, indem es<br />

den Blutdruck reguliert und den<br />

Cortisolspiegel reduziert. Cortisol<br />

ist als Stresshormon bekannt, was<br />

4 <strong>PETS</strong>


dosiert durchaus Sinn macht, in<br />

Dauerausschüttung jedoch gesundheitlich<br />

schädliche Folgen haben<br />

kann. Menschen ohne Haustiere<br />

kennen die Wirkung des Kuschelund<br />

Bindungshormons aus Partnerschaften.<br />

Es sorgt für das innige<br />

Gefühl der Zweisamkeit. Auch bei<br />

der Mutter-Kind-Bindung spielt<br />

Oxytocin eine besondere Rolle.<br />

Dass ebendieses Hormon auch im<br />

Umgang mit Tieren ausgeschüttet<br />

wird, ist inzwischen wissenschaftlich<br />

bewiesen. Dafür reicht mitunter<br />

schon ein treuherziger Kulleraugen-<br />

Hundeblick, um die Hormone in<br />

Wallung zu bringen. Grundsätzlich<br />

ist es für den Stressabbau jedoch<br />

nicht wichtig, um welches Tier es<br />

sich handelt. Das Beobachten von<br />

Fischen im Aquarium kann ebenso<br />

entspannend sein, wie eine schnurrende<br />

Katze auf dem Schoß.<br />

GEFÜHL VON EINSAMKEIT<br />

Zusammen ist man weniger allein.<br />

Auch wenn ein Tier letztlich keinen<br />

Menschen ersetzen kann, haben<br />

auch hier Untersuchungen bestätigt:<br />

KINDER finden in<br />

Tieren oft einen<br />

echten Freund<br />

SPORT macht mit einem<br />

schwanzwedelnden Personal<br />

Trainer viel mehr Spaß<br />

Menschen, die Haustiere besitzen,<br />

fühlen sich weniger einsam. Die<br />

Haustiere sind Familienmitglieder,<br />

beste Freunde und Seelentröster.<br />

Seit Pandemiebeginn ist die Nachfrage<br />

nach Haustieren noch einmal<br />

sprunghaft gestiegen, insbesondere<br />

nach Hunden und Katzen. Das<br />

kommt nicht von ungefähr. In Zeiten<br />

von Homeoffice und Kurzarbeit<br />

sind die Menschen vermehrt zu<br />

Hause. Für einsame Menschen kann<br />

ein tierischer Begleiter eine große<br />

Bereicherung sein. Zu bedenken ist<br />

allerdings, dass kein Tier aus purem<br />

Egoismus angeschafft werden<br />

sollte. Tierschützer befürchten, dass<br />

unüberlegt angeschaffte Hunde und<br />

Katzen im Tierheim landen oder<br />

gar ausgesetzt werden, sobald die<br />

Pandemie überwunden ist.<br />

IN BEWEGUNG BLEIBEN<br />

Geschlossene Fitnessstudios, den<br />

ganzen Tag im Homeoffice vor<br />

dem PC sitzen, da kann sich schnell<br />

das eine oder andere Kilo zu viel<br />

auf die Hüften mogeln. Bewegung<br />

schafft Abhilfe. Wer jetzt gezwungen<br />

ist, regelmäßig mit dem Hund<br />

vor die Tür zu gehen, hilft automatisch<br />

seiner Gesundheit. Dass<br />

tägliche Bewegung an der frischen<br />

Luft gesundheitsfördernd wirkt,<br />

ist nichts Neues. Ein Hund kann<br />

zudem ein guter Laufpartner sein.<br />

Auch hier gilt: Nicht egoistisch<br />

handeln und die Outdoor-Aktivität<br />

dem jeweiligen Hund anpassen. Für<br />

junge Hunde ist eine gleichförmige<br />

Bewegung wie beim Joggen tabu.<br />

Sonst drohen Gelenkschäden.<br />

MENTALE GESUNDHEIT<br />

Neben der körperlichen Gesundheit,<br />

spielt auch die Psyche für<br />

unser Wohlbefinden eine entscheidende<br />

Rolle. Tiere lieben dich unabhängig<br />

davon, wie sehr du dich<br />

gerade selbst liebst. Sie verurteilen<br />

nicht. Äußerlichkeiten interessieren<br />

sie nicht. Die therapeutischen<br />

Fähigkeiten von Tieren macht sich<br />

die tiergestützte Therapie längst<br />

<strong>PETS</strong> 5


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

AUSGEDEHNTE SPAZIERGÄNGE<br />

durch den Wald halten Hund und<br />

Halter/in fit<br />

zunutze. (Siehe dazu auch Artikel<br />

„Therapiebegleithund“ ab Seite 22<br />

in diesem Heft.)<br />

Haustiere haben einen<br />

positiven Einfluss auf unsere<br />

..<br />

körperliche und geistige<br />

Gesundheit<br />

Tiere müssen jedoch nicht explizit<br />

ausgebildet sein, um ihrem Besitzer<br />

seelisch gutzutun. Wer es bereits<br />

erlebt hat, wie Hund oder Katze die<br />

eigene Traurigkeit spüren und sich<br />

zu einem gesellen und Nähe schenken,<br />

der weiß, wie viel Trost diese<br />

Geste spenden kann. Die Tatsache,<br />

dass Tiere täglich Futter brauchen,<br />

Gehege oder Katzentoiletten gereinigt<br />

werden, Katzen gebürstet<br />

KATZEN haben ein besonderes<br />

Feingespür für die Stimmungen<br />

ihres Menschen<br />

werden und Hunde Gassi gehen<br />

müssen, gibt Tierhaltern eine Routine<br />

vor. Depressiven Menschen kann<br />

das zum Beispiel helfen, dem Alltag<br />

Struktur und Sinn zu verleihen.<br />

SOZIALE KONTAKTE<br />

Hundebesitzer kennen es. Mit dem<br />

Hund oder den Hunden draußen<br />

unterwegs, ist es schwer, nicht mit<br />

anderen Menschen in Kontakt zu<br />

kommen. „Och, der ist aber niedlich!<br />

Was ist das denn für eine<br />

Rasse?“ So oder so ähnlich beginnen<br />

die Gespräche zwischen fremden<br />

Menschen auf der Straße oder im<br />

Park. Im eigenen Stadtteil oder auf<br />

der Hundewiese kennt man sich,<br />

man grüßt sich. Plötzlich findet<br />

man sich im Gespräch mit fremden<br />

Menschen wieder über die Läufigkeit,<br />

das Futter, die Erziehung oder<br />

welcher Tierarzt empfehlenswert<br />

ist. Leichter ist es kaum möglich,<br />

mit anderen Leuten ins Gespräch zu<br />

kommen. Auch in sozialen Medien<br />

vernetzen sich Tierbesitzer. Sie<br />

posten Fotos ihrer Lieblinge oder<br />

holen sich in speziellen Tiergruppen<br />

Rat und Unterstützung. Ob Wellensittich,<br />

Kaninchen, Hund oder Katze<br />

ist dabei egal. Tierbesitzer können<br />

sich stundenlang über ihre gefiederten<br />

und pelzigen Freunde unterhalten.<br />

Gerade auch während des Lockdowns<br />

ist diese Art von Austausch<br />

noch wichtiger geworden.<br />

KEIN EIGENES TIER<br />

Wer bisher kein Tier hat, sollte sich<br />

eine Anschaffung trotzdem sehr<br />

genau überlegen. Je nach Spezies<br />

können Tiere sehr alt werden. Deshalb<br />

darf die Entscheidung für ein<br />

Tier niemals kurzfristigen Interessen<br />

folgen, wie zum Beispiel dem mangelnden<br />

Freizeitangebot während<br />

der Pandemiemaßnahmen.<br />

Fotos: iStock - RicardoImagen, undefined, mheim3<strong>01</strong>1, Daniela Baumann, DGLimages; Text: Sandra Hoffmann<br />

6 <strong>PETS</strong>


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Wer sich ein Tier anschafft, sollte<br />

dies mit dem Vorsatz tun, ihm Zeit<br />

seines Lebens gerecht werden zu<br />

können. Wem das nicht möglich<br />

ist, der muss trotzdem nicht auf die<br />

positiven Wirkungen eines Tieres<br />

verzichten. Interessierte können<br />

sich beispielsweise als Katzenstreichler<br />

oder Hundegassigänger<br />

im Tierheim melden. Während<br />

eines Besuchs in einem Katzencafé<br />

lässt sich die beruhigende Art der<br />

Samtpfoten genießen, ohne selbst<br />

Verantwortung übernehmen zu<br />

müssen. Vielleicht gibt es im Büro<br />

einen Kollegen mit Hund, der<br />

diesen mitbringen kann? Oder man<br />

schließt sich Freunden mit Hund zu<br />

einem Waldspaziergang an.<br />

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<strong>PETS</strong> 7


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

ENDLICH RAUS –<br />

die Spaziergänge mit<br />

den ehrenamtlichen<br />

Gassigängern sind die<br />

Highlights des Tages<br />

für jeden Hund<br />

8 <strong>PETS</strong>


Tierpfleger/in im Tierheim<br />

Mehr als Kuscheln und Spielen<br />

Der Beruf des Tierpflegers steht bei vielen jungen Menschen,<br />

die Tiere lieben, ganz weit oben auf der Wunschliste.<br />

Wir geben Einblick in den Alltag einer Tierpflegerin.<br />

S<br />

eit mittlerweile fast 17 Jahren<br />

arbeitet Alexandra Geigele<br />

hauptberuflich als Tierpflegerin<br />

im Tierheim Freiburg. Sie würde<br />

ihren Beruf gegen keinen anderen<br />

eintauschen wollen. Dennoch sei<br />

die Vorstellung vom Tierpfleger,<br />

der den ganzen Tag Tiere streichelt<br />

und bespaßt, zu romantisch für die<br />

Realität. „Meine Haupttätigkeiten<br />

bestehen darin, die Unterkünfte der<br />

Tiere sauber zu halten und sie zu<br />

füttern, zu tränken und zu pflegen“,<br />

erzählt sie. Tatsächlich ist das<br />

Sauberhalten der Unterkünfte eine<br />

der Haupttätigkeiten, die täglich<br />

zu erledigen sind. Mit unangenehmen<br />

Gerüchen, Tierhaaren und<br />

tierischen Ausscheidungen sollten<br />

Pfleger im Tierheim kein Problem<br />

haben. Denn: Hygiene ist wichtig,<br />

auch um Krankheiten vorzubeugen.<br />

KENNTNISSE ÜBER KRANKHEITEN<br />

Werden Anzeichen von Erkrankungen<br />

bei einem Tier erkannt, greifen<br />

sofort Maßnahmen zur Isolation<br />

oder Quarantäne des erkrankten<br />

Tieres. „Kranke Tiere müssen dann<br />

natürlich beim Tierarzt vorgestellt<br />

und behandelt werden. Einige<br />

<br />

Tätigkeiten wie Verbände<br />

TIERGEHEGE REINIGEN gehört<br />

zur alltäglichen Routine<br />

Fotos: iStock - vladans, Mexitographer, kzenon (4); Text: Sandra Hoffmann<br />

ALEXANDRA hat auch privat<br />

ein großes Herz für Tiere<br />

<strong>PETS</strong> 9


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

KATZENBABYS mit der Flasche aufzuziehen, gehört zu den seltenen<br />

Aufgaben – Katzentoiletten reinigen dagegen zur täglichen Routine<br />

deshalb gebe ich den<br />

Hunden immer<br />

so viel Zeit, wie<br />

sie möchten, um<br />

sich zu öffnen.<br />

Ich baue ihnen<br />

Brücken, darüber<br />

gehen müssen sie jedoch<br />

selbst. Bei einem<br />

Hund dauert das Tage,<br />

beim nächsten Wochen.<br />

Individuell kann es bei traumatisierten<br />

Tieren schon einmal Monate<br />

gehen, bis man den Zwinger betreten<br />

oder diese sogar anfassen kann.<br />

Zuvor mit einem Training anzufangen,<br />

wäre wirklich sinnlos. Oftmals<br />

muss ich sogenannte Listenhunde<br />

durch den für die Rasse vorgeschriebenen<br />

Wesenstest führen,<br />

bevor sie vermittelt werden dürfen.<br />

Dort werden sie vom Ordnungsamt<br />

und der Polizei auf Herz und Nieren<br />

geprüft. Geben beide Stellen ihr<br />

Go, steht einer Vermittlung nichts<br />

mehr im Wege.“<br />

wechseln, sind für einen ausgebildeten<br />

Tierpfleger genauso Alltagsroutine<br />

wie die anderen Pflegeaufgaben.<br />

Anatomische Kenntnisse der<br />

unterschiedlichen Tierarten sind<br />

Voraussetzung für diesen Beruf,<br />

ebenso wie das Wissen über alle<br />

möglichen Krankheiten und deren<br />

Behandlung “, bestätigt Alexandra,<br />

die hauptsächlich auf der Hundestation<br />

arbeitet, aber auch flexibel<br />

auf anderen Stationen, wie bei den<br />

Katzen, Kleintieren oder in der<br />

Wildtierauffangstation einspringen<br />

kann.<br />

VERTRAUEN AUFBAUEN<br />

Alexandra wurde direkt nach ihrer<br />

2,5-jährigen Ausbildung die Leitung<br />

der Hundestation anvertraut.<br />

„Das Besondere im Bereich der<br />

Hundestation ist das Training mit<br />

oftmals nicht nur unerzogenen, sondern<br />

zumeist auch verhaltensauffälligen<br />

Hunden. Denn die meisten<br />

Tiere werden nicht ohne triftigen<br />

Grund im Tierheim abgegeben. Die<br />

Hunde auch mental zu begleiten,<br />

gibt mir sehr viel zurück. Ihnen eine<br />

Stütze zu sein, nachdem sie ihre<br />

Familie verloren haben (die in den<br />

meisten Fällen überfordert mit<br />

ihnen war), ist schon die halbe<br />

Miete, um ihr Vertrauen zu gewinnen.<br />

Gegenseitiges Vertrauen ist die<br />

Basis für ein produktives Training,<br />

ARBEIT MIT MENSCHEN<br />

Interessenten, die sich ein Tier aus<br />

dem Tierheim anschaffen möchten,<br />

10 <strong>PETS</strong>


TIERPFLEGER beraten Interessenten, damit das<br />

richtige Mensch-Tier-Team zusammenfindet<br />

werden vom zuständigen Pfleger<br />

der Station ausführlich beraten,<br />

denn niemand kennt die Tiere<br />

besser als er. Die Vorkontrollen im<br />

neuen Zuhause der Tiere werden<br />

ebenfalls vom Tierpfleger durchgeführt.<br />

Auch die Vertragsabwicklung<br />

ist Teil seiner Aufgaben. Ein vielseitiger<br />

Beruf also, der nicht nur mit<br />

Tieren zu tun hat.<br />

„Mir war klar, dass es hauptsächlich<br />

um Reinigungsarbeiten und<br />

die Versorgung der Tiere geht. Was<br />

mir jedoch nicht klar war, ist die<br />

Tatsache, dass man auch sehr viel<br />

mit Menschen zu tun<br />

hat. Dazu zählen nicht<br />

nur Interessenten von<br />

Tieren, sondern natürlich<br />

auch Gassigänger oder zum<br />

Beispiel Menschen, deren<br />

Tiere vom Ordnungsamt<br />

beschlagnahmt werden und<br />

die dementsprechend wütend<br />

sind, dass ihre Tiere nun (zu Recht)<br />

im Tierheim sind. Da wird man<br />

schon mal bedroht oder beleidigt“,<br />

berichtet Alexandra von den weniger<br />

schönen Erfahrungen, die sie in<br />

all den Jahren<br />

gesammelt hat.<br />

DIESEM BLICK<br />

muss ein Tierpfleger<br />

auch<br />

mal widerstehen<br />

können, denn<br />

es gibt so viele<br />

Tiere zu versorgen<br />

KÖRPERLICH<br />

UND PSY-<br />

CHISCH<br />

ANSTRENGEND<br />

Was oft unterschätzt<br />

wird,<br />

ist die Tatsache,<br />

dass der Beruf<br />

eine körperlich<br />

anstrengende<br />

Arbeit bei<br />

jedem Wetter<br />

ist. Ob Gehege reinigen<br />

oder Futtersäcke<br />

tragen – körperliche Fitness ist<br />

vonnöten. Doch auch die psychische<br />

Belastung ist nicht jedermanns<br />

Sache. Manche Tiere sterben im<br />

Tierheim, ohne ein neues Zuhause<br />

gefunden zu haben. Nicht wenige<br />

werden schon krank abgegeben.<br />

Einsätze, bei denen Tiere aus unwürdiger<br />

Haltung geholt werden,<br />

können tierliebende Menschen an<br />

ihre Grenzen bringen. Tierpfleger<br />

haben in der Regel zudem nicht die<br />

Zeit, jedem Tier die Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, die es benötigt.<br />

Die traurigen Blicke der Tiere gilt es<br />

auszuhalten.<br />

AUSBILDUNG UND GEHALT<br />

Um eine Ausbildung zum Tierpfleger<br />

im Tierheim zu beginnen, ist<br />

rechtlich keine bestimmte Schulbildung<br />

vorgeschrieben. Ausbildungsanfänger<br />

haben jedoch überwiegend<br />

einen mittleren Bildungsabschluss<br />

oder sogar Hochschulreife. Die Ausbildungsdauer<br />

beträgt drei Jahre. Es<br />

besteht die Möglichkeit, die Ausbildung<br />

zu verkürzen, wenn, zum<br />

Beispiel durch Vorkenntnisse, das<br />

Ausbildungsziel in kürzerer Zeit<br />

erreicht werden kann. Im Vergleich<br />

zu anderen Berufsgruppen wird der<br />

Beruf des Tierpflegers im Tierheim<br />

verhältnismäßig schlecht bezahlt.<br />

Das Gehalt liegt bei ca. 2.000 Euro<br />

brutto. Ein gewisser Idealismus und<br />

eine große Portion Tierliebe sind<br />

hier sicherlich von Vorteil. Alexandra<br />

Geigele bringt es auf den Punkt:<br />

„Was die Tiere einem zurückgeben,<br />

ist der größte Reichtum, den man<br />

erhalten kann.“<br />

<strong>PETS</strong> 11


<strong>PETS</strong> |Einfach Tierisch<br />

AUF DEM BODEN<br />

fühlen sich Hunde<br />

wohler als auf dem<br />

Behandlungstisch<br />

Stressfreier Tierarztbesuch<br />

Praktische Tipps für alle Tierhalter<br />

Die wenigsten Tiere sind bei Tierarztbesuchen entspannt. Für viele ist schon die<br />

Fahrt in die Praxis der pure Stress. Im Wartezimmer treffen unterschiedliche Tiere<br />

aufeinander. Und das Schlimmste kommt erst noch: der Behandlungsraum.<br />

Wir geben Tipps, wie Tierhalter zur Entspannung ihrer Tiere beitragen können.<br />

D<br />

ie meisten Patientenbesitzer<br />

fahren mit dem Auto zur<br />

Tierarztpraxis. Manche Tiere<br />

haben Angst vorm Autofahren oder<br />

leiden unter einer Reisekrankheit.<br />

Das heißt: Schon die Autofahrt beginnt<br />

mit Jaulen, Hecheln oder gar<br />

Erbrechen. Kein guter Start für Tier<br />

und Besitzer. Haben Hunde Angst<br />

vorm Autofahren, können Hundetrainer<br />

beratend hinzugezogen<br />

werden. Über ein gezieltes Training<br />

kann der Hund an das Autofahren<br />

gewöhnt werden. Vor allem sollten<br />

Hundebesitzer mit ihrem Hund<br />

12 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock - didesign021, eyewave, AndreyPopov, macniak, vadimguzhva, santypan, Leesle, Ulrika, Mary Swift; Text: Sandra Hoffmann<br />

nicht nur ins Auto steigen, wenn ein<br />

Tierarzttermin ansteht. Denn dann<br />

verknüpfen Hunde das Autofahren<br />

stets mit etwas Unangenehmem.<br />

Stattdessen sollten Autofahrten häufiger<br />

an schöne Orte führen, zum<br />

Beispiel auf eine Wiese oder in den<br />

Wald, wo ausgiebig gespielt wird.<br />

Bei Vorliegen einer Reisekrankheit<br />

kann zunächst versucht werden,<br />

dem Tier mit natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln<br />

zu helfen.<br />

Auf keinen Fall dürfen Medikamente,<br />

die im Humanbereich bei<br />

Reisekrankheit eingesetzt werden,<br />

einfach dem Tier verabreicht werden.<br />

Wer unsicher ist, sollte sich<br />

von einem erfahrenen Tierheilpraktiker<br />

oder Tierarzt beraten lassen.<br />

IM ALLTAG ÜBEN<br />

Das Training für einen entspannten<br />

Tierarztbesuch setzt jedoch schon<br />

früher an, und zwar zu Hause, in<br />

der gewohnten Umgebung. Hier<br />

werden durch den Tierhalter bestimmte<br />

Situationen der Tierarztpraxis<br />

simuliert. Sei es das Anfassen<br />

der Tiere an bestimmten Stellen, das<br />

Öffnen des Mauls, die Begutachtung<br />

der Zähne, Pfote geben, einen<br />

Kragen oder Maulkorb anlegen,<br />

Fieber messen, in die Ohren schauen,<br />

Krallen schneiden usw. Alles,<br />

was Tiere als nicht angsteinflößend<br />

bereits kennengelernt haben, wird<br />

ihnen in der Tierarztpraxis weniger<br />

oder keinen Stress bereiten. Unter<br />

Umständen lassen sich durch das<br />

so genannte Medical Training sogar<br />

Sedierungen vermeiden, beispielsweise,<br />

wenn ein Hund gelernt hat,<br />

ruhig im Kernspintomographen<br />

liegen zu bleiben. Medical Training<br />

kann auch mit anderen Tieren wie<br />

Katzen oder Papageien durchgeführt<br />

werden. Natürlich lassen sich<br />

nicht alle Situationen einer Tierarztpraxis<br />

im Vorfeld simulieren.<br />

IM WARTEZIMMER<br />

Wenn die Möglichkeit besteht, für<br />

Behandlungen einen Termin zu<br />

vereinbaren, sollte diese Option<br />

genutzt werden. Gerade bei offenen<br />

Sprechstunden ergeben sich manchmal<br />

recht lange Wartezeiten. Lässt<br />

sich Wartezeit nicht vermeiden, sollte<br />

man sich mit seinem Tier möglichst<br />

weit weg von den restlichen<br />

Tieren setzen. Einige Tierarztpraxen<br />

bieten auch separate Wartebereiche<br />

für Hunde und alle restlichen Tiere.<br />

Gegebenenfalls hilft ein Nachfragen<br />

in der Praxis, ob es eine Möglichkeit<br />

gibt, woanders zu warten. Wenn<br />

es nicht gerade regnet, stürmt oder<br />

schneit, warten auch einige Tierbesitzer<br />

mit ihren Lieblingen lieber<br />

vor der Praxis. Davon unabhängig<br />

fühlen sich Kleintiere beschützter,<br />

wenn ihre Transportbox mit einem<br />

Handtuch oder einer Decke abgedeckt<br />

ist. Natürlich sollte die Luftzufuhr<br />

jederzeit gegeben<br />

<br />

sein.<br />

EINE ENTSPANNTE ANREISE<br />

hilft, zusätzlichen Stress zu vermeiden<br />

<strong>PETS</strong> 13


<strong>PETS</strong> |Einfach Tierisch<br />

Auch das so genannte Clickertraining<br />

können sich Hundehalter zunutze<br />

machen, um das Medical Training zu<br />

perfektionieren. Hier wird der Click<br />

als positiver Verstärker eingesetzt.<br />

Der Clicker muss zuvor konditioniert<br />

werden. Zum Thema Clickertraining<br />

gibt es jede Menge Literatur zum<br />

Nachlesen.<br />

Vor der Autofahrt sollte unbedingt<br />

immer ein Gassigang eingeplant<br />

werden, bei dem der Hund Kot und<br />

Urin absetzen kann. Eine gewisse<br />

körperliche und seelische Auslastung<br />

kann vor einem Tierarztbesuch<br />

ebenfalls von Vorteil sein. Je nach<br />

Dauer der Fahrt (zum Beispiel in<br />

eine entferntere Tierklinik) kann eine<br />

DAS TRAGEN EINES MAULKORBES kann im Rahmen eines Medical<br />

Trainings zu Hause geübt werden<br />

..<br />

Tierhalter können einiges tun,<br />

um den Tierarztbesuch<br />

angenehmer zu gestalten<br />

Das Tuch bzw. die Decke schirmt die<br />

Tiere vor zu vielen Reizen im Wartezimmer<br />

ab, die ohnehin auf das Tier<br />

einströmen. Die Transportboxen von<br />

Kleintieren sollten erhöht abgestellt<br />

werden. Ist das nicht möglich, ist es<br />

besser, sie bei sich auf dem Schoß zu<br />

behalten. Ungünstig ist es, die Box<br />

auf dem Boden abzustellen.<br />

HUNDE<br />

Junge Hunde sind zunächst weniger<br />

ängstlich. Seriöse Züchter leisten<br />

hier schon Vorarbeit, indem sie ihre<br />

Welpen auf möglichst viele Situationen<br />

vorbereiten, wozu auch das<br />

Autofahren gehört. Trotzdem ist es<br />

erfahrungsgemäß so, dass mit zunehmendem<br />

Alter und häufigeren<br />

(negativen) Tierarzt-Erfahrungen<br />

das Angstverhalten der Hunde steigt.<br />

Einige Tierärzte bieten als Serviceleistung<br />

an, mit seinem Hund zu harmlosen<br />

Kurzbesuchen in die Praxis zu<br />

kommen, um positive Erlebnisse zu<br />

manifestieren. Hundebesitzer können<br />

in ihrer Praxis nachfragen, ob das<br />

möglich ist.<br />

Im Übrigen ist es immer von Vorteil,<br />

seinen eigenen Hund und seine<br />

Körpersprache „lesen“ zu können. So<br />

lassen sich frühzeitig erste Stressanzeichen<br />

erkennen. Ein Hundetrainer/<br />

eine Hundetrainerin ist hier kompetente/r<br />

Ansprechpartner/in.<br />

KATZEN und andere Kleintiere<br />

sollten früh und entspannt an die<br />

Transportbox gewöhnt werden<br />

14 <strong>PETS</strong>


WIRD DIE BOX als sicherer<br />

Raum betrachtet, ist das Schließen<br />

der Tür kein Problem<br />

Pause eingelegt werden. Insbesondere<br />

in der warmen Jahreszeit sollte<br />

genügend frisches Wasser angeboten<br />

werden. Hitze an sich kann für<br />

Hunde nämlich bereits stressig sein.<br />

Selbstverständlich sollte kein Tier bei<br />

hohen Temperaturen im Auto alleingelassen<br />

werden. Wer mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln anreist, legt den<br />

Tierarzttermin am besten so, dass er<br />

mit seinem Tier nicht während der<br />

Rushhour fahren muss.<br />

zu lassen und stattdessen Gelassenheit<br />

auszustrahlen.<br />

In den meisten Tierarztpraxen ist es<br />

üblich, dass nach der Behandlung ein<br />

Leckerli angeboten wird. Wer einen<br />

Allergikerhund hat, kann dem Tierarzt<br />

geeignete Leckerli mitbringen<br />

und bereitlegen, damit sein Hund<br />

nicht auf die verdiente Belohnung<br />

verzichten muss.<br />

KATZEN<br />

Neben den bereits genannten<br />

Tipps zur Transportbox (frühe Gewöhnung,<br />

Decke darüber, erhöht<br />

stellen, nicht in unmittelbarer Nähe<br />

zu fremden Hunden) bietet sich<br />

zur Unterstützung für Katzen der<br />

Einsatz von Pheromonen an. Die<br />

synthetisch hergestellten Botenstoffe<br />

imitieren die natürlichen Gesichtspheromone,<br />

die Katzen beim Markieren<br />

ihrer Umgebung einsetzen.<br />

Damit wird für die Katze über den<br />

Geruch eine vertraute Wohlfühlumgebung<br />

geschaffen. Die Pheromone<br />

können u.a. auf die Decke in der<br />

Transportbox gesprüht werden.<br />

Wenn der Tierarzt/die Tierärztin es<br />

nicht von sich aus anbietet, sollten<br />

Katzenbesitzer fragen, ob die Katze<br />

während der Untersuchung in ihrer<br />

vertrauten Unterschale bleiben darf.<br />

Aus diesem Grund eignen sich die<br />

oben zu öffnenden Transportboxen<br />

besser als zum Beispiel Weidenkörbe.<br />

Bei Letzteren muss frontal hineingegriffen<br />

werden, was für Katzen<br />

bereits bedrohlich wirkt und Stress<br />

und Aggressionen auslösen kann.<br />

Nach so einer großen Belastung<br />

brauchen Katzen dann bisweilen<br />

einige Stunden, um sich wieder zu<br />

IN DER SCHALE der<br />

Transportbox fühlen<br />

sich Katzen sicherer<br />

als auf dem Tisch<br />

beruhigen. Nach dem Tierarzt- <strong>PETS</strong> 15<br />

Im Behandlungsraum sollten Besitzer<br />

ihren Hund nicht sofort auf<br />

den Behandlungstisch heben. Wenn<br />

der Tierarzt noch nicht anwesend<br />

ist, können die Vierbeiner auf dem<br />

Boden bleiben und sich dort mit den<br />

Gerüchen vertraut machen. Einige<br />

Tierärzte untersuchen Hunde sogar<br />

auf dem Boden, um ihnen den zusätzlichen<br />

Stress auf dem Tisch zu<br />

ersparen. Auch wenn viele Tierhalter<br />

bei Veterinärbesuchen ebenfalls<br />

aufgeregt sind, sollten sie versuchen,<br />

sich ihre Nervosität nicht anmerken


<strong>PETS</strong> |Einfach Tierisch<br />

FÜR KANINCHEN ist das<br />

Hochheben fast immer mit<br />

Stress verbunden<br />

Etwas benutzte Einstreu im<br />

..<br />

Transportkäfig hilft Kleintieren,<br />

sich wohler zu<br />

..<br />

fühlen.<br />

besuch empfiehlt es sich daher, Katzen<br />

zu Hause am besten erst einmal<br />

in Ruhe zu lassen. Manchmal macht<br />

es außerdem Sinn, die Samtpfote<br />

zunächst getrennt von anderen<br />

Katzen in einem Raum von ihrem<br />

Stresslevel runterkommen zu lassen.<br />

Insbesondere nach stationären Aufenthalten<br />

kann es auch vorkommen,<br />

dass die Katze für ihre Artgenossen<br />

befremdlich riecht und sie deshalb<br />

von ihnen angefeindet wird. Eine<br />

Decke mit einem vertrauten Geruch<br />

oder alle Tiere mit derselben Bürste<br />

zu kämmen, kann dabei helfen, den<br />

fremdartigen Geruch wieder verschwinden<br />

zu lassen.<br />

KANINCHEN & MEERSCHWEINCHEN<br />

Kaninchen und Meerschweinchen<br />

hilft es, wenn ein vertrautes<br />

Partnertier das kranke Tier in die<br />

Tierarztpraxis begleitet. Auch Kleintiere<br />

können an die Transportbox<br />

gewöhnt werden. Die Box sollte im<br />

gewohnten Gehege immer frei zugänglich<br />

bereitstehen und mit Heu<br />

und hin und wieder mit Leckereien<br />

gefüllt werden. Auch das Hochheben<br />

sollte schrittweise trainiert werden.<br />

Die Tiere dürfen dabei niemals<br />

gedrängt werden.<br />

VÖGEL<br />

Handzahmheit hilft enorm, Vögel<br />

beim Tierarzt behandeln zu lassen.<br />

Mit größeren Papageien sind durchaus<br />

Trainingseinheiten wie Clickertraining<br />

möglich. Eine kleinere Box<br />

eignet sich besser für den Transport<br />

als ein großer Käfig. So wird die<br />

Verletzungsgefahr während der<br />

Fahrt reduziert und der Vogel lässt<br />

sich stressärmer einfangen. Käfig<br />

oder Box sollten nicht auf dem Boden<br />

abgestellt werden. Die Anwesenheit<br />

eines Partnervogels hilft bei<br />

längeren Aufenthalten, die Situation<br />

besser durchzustehen.<br />

VÖGEL sind besonders<br />

stressempfindliche Tiere<br />

16 <strong>PETS</strong>


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<strong>PETS</strong> 17


<strong>PETS</strong> |Hund<br />

Das große Krabbeln<br />

..<br />

Natürlicher Zecken- und Flohschutz<br />

Viele Hundebesitzer wünschen sich natürliche Maßnahmen zum Schutz ihrer<br />

Lieblinge vor Zecken und Flöhen. Wir stellen Mittel zur innerlichen und äußerlichen<br />

Anwendung vor, die gegen die lästigen Parasiten helfen können.<br />

A<br />

us Sorge vor möglichen<br />

Nebenwirkungen chemischer<br />

Zecken- und Flohmittel<br />

wünschen sich Tierhalter zunehmend<br />

natürliche Alternativen. Eines<br />

vorweg: Kein Mittel kann hundertprozentigen<br />

Schutz vor Zecken und<br />

Flöhen bieten. Es steht jedoch eine<br />

breite Palette an natürlichen Maßnahmen<br />

zur Verfügung, die einzeln<br />

oder in Kombination einen relativ<br />

guten Schutz bieten können. Nicht<br />

jedes Mittel wirkt bei jedem Hund<br />

gleich. Es lohnt sich auf jeden Fall<br />

auszuprobieren, was dem eigenen<br />

18 <strong>PETS</strong>


NATÜRLICH GESCHÜTZT<br />

durch Wald und Wiesen<br />

streifen, machen Hund und<br />

Halter glücklich<br />

Ebenfalls zur äußerlichen Anwendung<br />

hat sich Neemöl (Niemöl) bei<br />

Hunden bewährt – sowohl gegen<br />

Zecken, als auch gegen Flöhe, Läuse<br />

und Milben. Auch Neemöl sollte<br />

mit einer Menge Basisöl im Verhältnis<br />

1:10 gemischt werden und<br />

niemals pur aufgetragen werden.<br />

Als Basisöl eignet sich zum Beispiel<br />

Kokosöl. Die im Kokosöl enthaltene<br />

Laurinsäure scheint zusätzlich auf<br />

die kleinen Parasiten abschreckend<br />

zu wirken. Darüber hinaus ist<br />

Kokosöl hautpflegend und juckreizlindernd.<br />

Leider hält die repellente<br />

(abwährende) Wirkung von Kokosöl<br />

nur etwa sechs Stunden an. Vor<br />

jedem Spaziergang wird eine erbsen-<br />

bis walnussgroße Menge Kokosöl<br />

(je nach Größe des Hundes) in<br />

den Händen verrieben, bis es flüssig<br />

wird, und dann über das Fell des<br />

Hundes gestrichen und in die Haut<br />

einmassiert. Wichtig sind dabei die<br />

Regionen, die Zecken bevorzugen,<br />

wie Gesicht, Ohren, Beine und<br />

Bauch. Ein ähnliches Wirkprinzip<br />

wie Kokosöl wird Schwarzkümmelöl<br />

zugeschrieben. Hier sollen die<br />

enthaltene Linolsäure und ätherische<br />

Öle dafür sorgen, dass Zecken<br />

naserümpfend das Weite suchen.<br />

ZUR INNERLICHEN ANWENDUNG<br />

Nicht nur über eine äußerliche Anwendung,<br />

sondern auch über die<br />

Ernährung lässt sich der Hautgeruch<br />

des Hundes verändern. Das in<br />

Knoblauch enthaltene ätherische Öl<br />

überdeckt den Milchsäuregeruch,<br />

den Zecken als Auslösemechanismus<br />

benötigen, und reduziert so<br />

den Befall. Als Menge frischen<br />

Knoblauchs empfehlen sich<br />

0,3 g pro kg Körpergewicht pro<br />

Woche. Bei einem 30-kg-Hund entspricht<br />

das zwei bis drei Zehen pro<br />

Woche. Es ist wichtig, sich an <br />

Vierbeiner am besten hilft.<br />

ZUR ÄUSSERLICHEN ANWENDUNG<br />

Am geläufigsten ist der Einsatz<br />

ätherischer Öle in Form von Sprays<br />

oder Spot-ons. Der intensive Geruch<br />

wirkt abstoßend auf Zecken<br />

und Flöhe. Zur Anwendung kommen<br />

u.a. Margosa, Geraniol und<br />

Zitroneneukalyptus. Ätherische Öle<br />

dürfen niemals pur aufgetragen<br />

werden, sondern müssen mit einem<br />

sogenannten Basisöl vermischt<br />

werden. Wer sich damit nicht auskennt,<br />

sollte sicherheitshalber auf<br />

ein fertiges, im Handel erhältliches,<br />

natürliches Produkt zurückgreifen.<br />

<strong>PETS</strong> 19


<strong>PETS</strong> |Hund<br />

Fotos: iStock - Zozulya, Santje09, alexei_tm, Photoboyko, marcouliana, emer1940; Text: Sandra Hoffmann<br />

NATÜRLICHE ZECKENSPRAYS werden großflächig und regelmäßig auf das Fell des Hundes gesprüht<br />

die angegebene Dosis zu halten, da<br />

Knoblauch in zu hoher Dosierung<br />

gesundheitsschädlich sein kann. Die<br />

hier angegebene Menge zur Parasitenabwehr<br />

liegt weit unter der<br />

schädigenden Menge. Japanische<br />

Hunderassen, wie Akita und Shiba,<br />

reagieren sehr sensibel und verzichten<br />

besser auf die Anwendung<br />

von Knoblauch. Auch B-Vitamine<br />

in Form von Bierhefe sollen den<br />

Körpergeruch dahingehend verändern,<br />

dass sich Zecken weniger<br />

angezogen fühlen. Ferner gibt es<br />

fertige Kräutermischungen im<br />

Handel, zum Beispiel mit Zistrose.<br />

Schwarzkümmelöl ist vorsichtig<br />

zu dosieren, da höhere Dosen im<br />

Verdacht stehen lebertoxisch zu wirken.<br />

Kokosöl und -flocken mit dem<br />

Futter gelten zwar als gute Wurmprophylaxe,<br />

haben jedoch keine<br />

abwehrende Wirkung auf Zecken<br />

und Flöhe.<br />

2<br />

KLEINE BLUTSAUGER<br />

1. Flöhe stellen die häufigsten Ektoparasiten bei Hunden<br />

dar. Sie ernähren sich von Blut. Sie gehen (anders<br />

als Läuse) nur zum Blutsaugen auf das Tier und leben<br />

ansonsten in der Umgebung. Deshalb ist eine Umgebungsbehandlung<br />

so wichtig. Ein Flohbiss führt in der<br />

Folge zu starkem Juckreiz. Flohspeichel kann bei entsprechend<br />

veranlagten Hunden zudem heftige allergische<br />

Hautreaktionen auslösen. 2. Eine vollgesogene<br />

Zecke ist wahrlich kein schöner Anblick.<br />

Durch das Blutsaugen steigt ihr Eigengewicht<br />

um bis auf das 200-fache.<br />

Ist die Zecke vollgesogen, lässt sie<br />

sich vom Hund abfallen. 3. Das rechtzeitige<br />

Absammeln bzw. Entfernen der Zecken<br />

vom Hund vermindert das<br />

Infektionsrisiko. Deshalb sollten<br />

1<br />

Hunde nach jedem Spaziergang<br />

gründlich abgesucht werden.<br />

3<br />

20 <strong>PETS</strong>


VON TIERÄRZTEN ENTWICKELT<br />

VETERINARY DIET<br />

DIÄTFUTTERPROGRAMM<br />

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<strong>PETS</strong> |Hund<br />

Therapiebegleithund<br />

Helfer auf vier Pfoten<br />

In Kindergärten, Schulen, Senioren- und Reha-Einrichtungen,<br />

psychiatrischen Einrichtungen oder Gefängnissen – der Einsatz der<br />

Therapiebegleithunde-Teams ist vielseitig und ihre Arbeit besonders wertvoll.<br />

KINDERN helfen Hunde, ihre<br />

Ängste ab- und Selbstbewusstsein<br />

aufzubauen sowie<br />

ihre Wahrnehmung zu schulen<br />

22 <strong>PETS</strong>


TIERISCHER BESUCH am Krankenbett<br />

bringt nicht nur Freude, sondern fördert auch<br />

Motorik und Kommunikation<br />

H<br />

unde allein stellen noch keine<br />

Therapie dar. Sie sind jedoch<br />

ideale Begleiter in der tiergestützten<br />

Therapie. Das heißt, einen<br />

Therapiebegleithund gibt es nur<br />

im Doppelpack mit seinem Halter<br />

bzw. seiner Halterin. Sie fungieren<br />

im Rahmen eines therapeutischen<br />

Konzepts als enges Mensch-Hund-<br />

Team, um anderen Menschen zu<br />

helfen. Therapiehunde begleiten<br />

ihre Besitzer zu verschiedenen<br />

Einsätzen. In ihrer Freizeit leben<br />

die Vierbeiner ein ganz normales<br />

Hundeleben und wohnen bei ihren<br />

Besitzern, die im Regelfall gleichzeitig<br />

die Therapeuten sind. Das<br />

unterscheidet Therapiebegleithunde<br />

von Assistenzhunden. Letztere<br />

sind für einen bestimmten Zweck<br />

ausgebildet, zum Beispiel als Blindenführhund,<br />

und leben dann bei<br />

der hilfebedürftigen Person. Therapiebegleithunde<br />

hingegen werden<br />

nicht speziell für das Zusammenleben<br />

mit bestimmten Menschen<br />

ausgebildet.<br />

VIELE EINSATZBEREICHE<br />

Die positive Wirkung von Hunden<br />

auf das Erleben und Verhalten von<br />

Menschen wurde in verschiedenen<br />

Studien bestätigt. Da ist es naheliegend,<br />

dass Hunde zur Unterstützung<br />

in diverse therapeutische,<br />

pädagogische, psychologische,<br />

soziale und andere betreuende,<br />

begleitende oder beratende Maßnahmen<br />

integriert werden. Sie<br />

können so auf vielseitige Weise zum<br />

Therapierfolg beitragen. Im Grunde<br />

können Therapiebegleithunde<br />

fast in allen Bereichen eingesetzt<br />

werden. Etablierte Einsatzorte für<br />

tiergestützte Arbeit sind vor allem<br />

Schulen, Kindergärten,<br />

Kinderheime,<br />

Einrichtungen<br />

für Menschen mit<br />

Behinderungen,<br />

Krankenhäuser,<br />

Kinderkliniken,<br />

psychiatrische<br />

Einrichtungen, Seniorenwohnheime,<br />

Hospize und Rehakliniken.<br />

Seltener,<br />

aber mit ebensolchem<br />

Erfolg, nehmen Therapiehunde<br />

Patienten in Zahnarztpraxen die<br />

Angst oder helfen Gefängnisinsassen<br />

soziale Fähigkeiten wie Rücksichtnahme,<br />

Geduld, Frustrationstoleranz,<br />

Durchhaltevermögen und<br />

den Aufbau von Verantwortung<br />

(wieder) zu erlernen.<br />

DIE ARBEIT DER HUNDE<br />

Der große Vorteil: Hunde bewerten<br />

nicht. Ihre Emotionen sind immer<br />

ehrlich, ihre Zuneigung bedingungslos.<br />

Bei ihrer Arbeit kommen<br />

die Tiere mit sehr unterschiedlichen<br />

Menschen in Kontakt, wie<br />

solche, die sich kaum oder seltsam<br />

bewegen, Menschen, die gerade<br />

extremen Stress oder Ängste zeigen,<br />

oder laut schreiende und wild gestikulierende<br />

Personen. Ob Kinder,<br />

Erwachsene oder Senioren – Therapiebegleithunde<br />

sind in der Lage,<br />

auf die verschiedenen individuellen<br />

Eigenarten ihres Gegenübers einzugehen.<br />

Hunde steigern das Wohlbefinden,<br />

geben Zuneigung und Geborgenheit,<br />

motivieren, reduzieren<br />

Ängste, helfen Stress abzubauen,<br />

spenden Trost, fördern emotionale<br />

Ausgeglichenheit und Kommunikation.<br />

Die Wirkung ist physiologisch<br />

messbar: Der Blutdruck<br />

wird gesenkt, die Atmung tiefer, die<br />

Muskulatur entspannter.<br />

Für die Hunde selbst ist diese Arbeit<br />

anstrengend. Sie werden nicht<br />

nur mit verschiedenen Menschen,<br />

sondern auch neuen Räumen, Gerüchen<br />

und medizinischen Apparaturen<br />

konfrontiert. Je nach Arbeitsbedingung<br />

sollte der tierische Einsatz<br />

zeitlich eng begrenzt sein, denn eine<br />

Überforderung des Hundes sollte<br />

unbedingt vermieden werden. Die<br />

Vorzeichen einer Überforderung<br />

bzw. Stressanzeichen beim eigenen<br />

Hund zu erkennen, ist ein wichtiger<br />

Teil der Therapiebegleithund-Ausbildung.<br />

WER IST GEEIGNET?<br />

Wer nun selbst über eine Ausbildung<br />

seines Vierbeiners als Therapiebegleithund<br />

nachdenkt, sollte in<br />

seiner beruflichen oder ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit bereits sicher im<br />

Umgang mit den zu betreuenden<br />

Personen sein, bevor er zusätzlich<br />

einen Hund integriert. Er allein<br />

trägt die Verantwortung für die<br />

eingebundene(n) Person(en) und<br />

seinen Hund.<br />

<strong>PETS</strong> 23


<strong>PETS</strong> |Hund<br />

ALS MOTIVATIONSHELFER auf vier Pfoten ist dieses Mensch-Hund-<br />

Team im Einsatz – da macht Bewegung gleich viel mehr Spaß<br />

Nicht jeder Hund eignet sich für die Ausbildung<br />

zum Therapiebegleithund. Er muss dafür bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllen. Die Größe und<br />

ob er einer bestimmten Rasse angehört oder ein<br />

Mischling ist, spielt dabei jedoch keine Rolle. Entscheidend<br />

ist dabei immer das Individuum. „Der<br />

Hund benötigt für die Ausbildung vor allem eine<br />

gut gelaufene Sozialisation. Das heißt, dass er sich<br />

souverän in seiner Umwelt bewegen kann und mit<br />

den verschiedenen Reizen, die ihm begegnen, gut<br />

und sicher umgehen kann. Zusätzlich erleichtert<br />

eine gute Erziehung die Ausbildung maßgeblich.<br />

Und wenn der Hund dann noch Spaß am Lernen<br />

und an Menschen hat, steht einer Therapiehundeausbildung<br />

nichts mehr im Wege“,<br />

beschreibt es Sabine<br />

Ehrhardt, die in der Region Köln/<br />

Bonn Therapiebegleithunde ausbildet.<br />

Zusammen mit ihrer Kollegin<br />

Jeanette Przygoda hat Sabine<br />

Ehrhardt ein Ausbildungsprogramm<br />

entwickelt, welches nicht<br />

nur den Hund in den Fokus rückt,<br />

sondern auf ein gut funktionierendes<br />

Mensch-Hund-Team abzielt:<br />

„Ganz allgemein gesprochen ist es<br />

wichtig, dass bei der Therapiehundeausbildung<br />

nicht nur der Hund<br />

gesehen wird, sondern auch der<br />

Mensch, der zum Hund gehört. Die<br />

beiden sollten als Team betrachtet<br />

werden, das sich gut kennt und<br />

lesen kann, und das auch schwierige<br />

oder anstrengende Situationen<br />

gemeinsam meistern kann. Mensch<br />

und Hund müssen also schon<br />

einiges mitbringen, bevor mit der<br />

Ausbildung begonnen wird. Im<br />

Detail heißt das, dass der Mensch<br />

lernen muss, was seinem Hund<br />

zugemutet werden kann. Er muss<br />

HUNDE STREICHELN entspannt die Muskulatur, lenkt von<br />

Schmerzen und Ängsten ab und spendet Trost<br />

Fotos: iStock - gpointstudio, iofoto, Ирина Мещерякова, monkeybusinessimages (2); Text: Sandra Hoffmann<br />

24 <strong>PETS</strong>


erkennen können, wenn sein Hund<br />

eine Pause benötigt, das heißt, dass<br />

er im Deuten des Ausdrucksverhaltens<br />

von Hunden richtig fit gemacht<br />

wird. Die Fertigkeit, seinem Vierbeiner<br />

bestimmte Tricks oder Aufgaben<br />

beizubringen, wirkt dagegen<br />

fast schon zweitranging, ist aber<br />

natürlich auch ein großer Part der<br />

Ausbildung“, so Jeanette Przygoda.<br />

Vor jeder Ausbildung ist es üblich<br />

und sinnvoll, sich mit seinem Hund<br />

einem Eignungstest zu unterziehen.<br />

Die Eignung wird immer im Interesse<br />

des Hundes gefällt. Denn auch<br />

wenn der Nutzen für den Menschen<br />

sehr groß ist, ein Hund darf dabei<br />

niemals Schaden nehmen.<br />

BEISTAND AUF VIER PFOTEN<br />

BEIM ZAHNARZT<br />

Wer Angst vor Bohrer und Spritzen hat, kann eine Hypnose<br />

buchen oder eben einen Hund. Denn auch in Zahnarztpraxen<br />

kommen Therapiebegleithunde zum Einsatz,<br />

wenn auch in Deutschland bisher vergleichsweise<br />

selten. In den USA und Australien ist der Beistand auf<br />

vier Pfoten gegen Zahnarztangst<br />

verbreiteter. Insbesondere<br />

Kindern hilft die Ablenkung<br />

eines Hundes beim<br />

Zahnarzt, um ihre<br />

Ängste zu vergessen<br />

oder sich durch das Streicheln<br />

des weichen Hundefells<br />

selbst zu beruhigen.<br />

Die Bekleidung für Hundehalter<br />

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<strong>PETS</strong> 25


<strong>PETS</strong> |Hunde<br />

DREAMTEAM<br />

Mit einem Hund<br />

aufzuwachsen,<br />

ist der Traum<br />

vieler Kinder<br />

Kind & Hund: beste Freunde<br />

So klappt ein harmonisches Miteinander<br />

Wenn bestimmte Grundlagen beachtet werden, kann zwischen Kind<br />

und Hund eine innige Beziehung entstehen. Beide brauchen einen Rahmen, in<br />

dem ihre jeweiligen Bedürfnisse berücksichtigt werden<br />

F<br />

ast jedes Kind tritt irgendwann<br />

mit dem Wunsch an seine Eltern<br />

heran, einen Hund haben zu<br />

wollen. Dieser Schritt will gut überlegt<br />

sein. Für Eltern bedeutet ein<br />

Hund eine (zusätzliche) große Verantwortung,<br />

derer sie sich bewusst<br />

sein müssen. Dass sich die Überlegung<br />

lohnt, zeigen verschiedene Studien.<br />

Demnach machen Hunde Kinder<br />

glücklich, gesund und seelisch<br />

stark. Introvertierte Kinder können<br />

sich im Beisein ihres tierischen<br />

Kumpels oft erstaunlich gut öffnen,<br />

denn der fellige Freund verrät mit<br />

Sicherheit keines der ihm anvertrauten<br />

Geheimnisse. Werden gewisse<br />

Bedingungen im Zusammenleben<br />

beachtet, steht einem erfüllten Miteinander<br />

nichts im Wege und eine<br />

innige Freundschaft zwischen Kind<br />

und Hund kann entstehen.<br />

NUR UNTER AUFSICHT<br />

Unabhängig davon, wie brav ein<br />

Hund erscheint: Kleine Kinder<br />

sollten niemals unbeaufsichtigt mit<br />

dem Tier zusammen sein. Auch der<br />

geduldigste Hund hat einmal<br />

genug, wenn er am Schwanz<br />

26 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock - alexei_tm, gpointstudio, monkeybusinessimages, BrandyTaylor, Antonio_Diaz; Text: Sandra Hoffmann<br />

gezogen oder ins Ohr gezwickt<br />

wird. Beim gemeinsamen Toben<br />

kann es ruppig zugehen oder es<br />

entstehen schlicht Kommunikationsprobleme.<br />

Ein verantwortungsbewusstes<br />

Beaufsichtigen heißt, dass<br />

die volle Aufmerksamkeit bei Kind<br />

und Hund liegt und nicht bei anderen<br />

Dingen wie dem Handy. Ist dies<br />

nicht möglich, ist es sicherer, Kind<br />

und Hund räumlich zu trennen.<br />

Während der gemeinsamen Zeit<br />

sollten Eltern ein Auge (besser zwei)<br />

darauf haben, wie der Nachwuchs<br />

mit dem Hund umgeht. Ein respektvolles<br />

Verhalten gegenüber dem<br />

Vierbeiner sollte frühzeitig vermittelt<br />

werden, denn es ist die Basis für<br />

ein vertrauensvolles Miteinander.<br />

Auch subtile Gesten, die erkennen<br />

lassen, dass der Hund Stress hat, gilt<br />

es zu erkennen.<br />

RÜCKZUGSORT & TABUZONEN<br />

Nicht nur wir Menschen, sondern<br />

auch Hunde, haben manchmal das<br />

Bedürfnis nach Ruhe. Sie benötigen<br />

mindestens einen angenehmen<br />

Ruheplatz, an den sie sich jederzeit<br />

zurückziehen können. Für Kinder<br />

sollte dieser Ort nicht zugänglich sein,<br />

oder sie sollten gelernt haben und<br />

akzeptieren können, dass der Hund<br />

dort nicht gestört werden möchte.<br />

Andersherum kann es für den Hund<br />

Tabuzonen geben, z. B. das Kinderzimmer.<br />

Wichtig ist, dass sich hier<br />

alle Familienmitglieder einig sind,<br />

damit eine liebevolle, aber konsequente<br />

Erziehung stattfinden kann.<br />

ALLES HÖRT AUF MEIN KOMMANDO<br />

Ein guter Grundgehorsam des Hundes<br />

sowie eine stabile Rangbeziehung<br />

zu den Besitzern sind wichtig.<br />

Kinder ab dem Grundschulalter<br />

können lernen, ihre Stellung gegenüber<br />

dem Hund zu festigen. Einige<br />

Hundeschulen bieten extra Kurse an,<br />

in denen Kinder in die Hundeerziehung<br />

einbezogen werden. Gemeinsame<br />

Aktivitäten fördern zudem die<br />

Bindung zwischen Kind und Hund.<br />

Beim Gassigehen lernen die Kleinen,<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

Selbstverständlich sollte dabei immer<br />

das Kräfteverhältnis berücksichtigt<br />

werden. Jüngere Kinder können<br />

gemeinsame Zeit mit dem Hund genießen,<br />

indem sie ihn streicheln oder<br />

ihm eine Geschichte vorlesen. Ein<br />

Hund ist ein geduldiger Zuhörer,<br />

der nicht verurteilt. Ganz nebenbei<br />

kann leseschwachen Kindern damit<br />

auch noch zu mehr Selbstbewusstsein<br />

verholfen werden.<br />

REGELN FÜR ALLE<br />

Unabhängig vom Alter sollten<br />

einige Regeln für alle gelten. Dazu<br />

gehört beispielsweise, dass dem<br />

Hund nichts aus dem Maul genommen<br />

werden und er beim Fressen<br />

generell nicht gestört werden darf.<br />

Hilfreich ist, dem Kind zu erklären,<br />

dass ein Hund keine Hände hat<br />

und deshalb seine Zähne nutzt,<br />

um etwas festzuhalten. Schlafende<br />

Hunde sollten in Ruhe gelassen<br />

werden. Auch lieb gemeintes festes<br />

Umarmen kann auf Hunde bedrohlich<br />

wirken. Derbes Agieren oder<br />

bewusstes Ärgern des Tieres sollten<br />

Eltern selbstverständlich unterbinden<br />

– nicht nur zum Schutz des<br />

Hundes, sondern auch des Kindes.<br />

Hilfreich ist auch, dem Kind zu<br />

erklären, dass ein Wegrennen den<br />

Hund dazu animieren kann, hinterherzulaufen.<br />

Im Eifer des Gefechts<br />

kann auch im Spiel eine gefähr- <br />

Kinder und Hunde haben<br />

instinktiv einen besonderen<br />

Draht zueinander.<br />

HERANTASTEN Vielleicht der<br />

Start in eine lange Freundschaft?


<strong>PETS</strong> |Hunde<br />

RESPEKT Eltern sollten<br />

Kindern einen respektvollen<br />

Umgang mit dem neuen<br />

Familienmitglied vermitteln<br />

vorbereitet wird das Baby schnell als<br />

neues Familienmitglied akzeptiert<br />

und einer neuen Freundschaft steht<br />

nichts im Wege.<br />

KEINE GUTE IDEE! Ein Hund sollte ungestört<br />

an einem ruhigen Platz fressen dürfen<br />

liche Situation entstehen, zum Beispiel,<br />

wenn Kind und Hund gleichzeitig<br />

einen Ball fangen wollen. Um<br />

auf Nummer sicher zu gehen, sollten<br />

Kinder den Hundezähnen nicht zu<br />

nahe kommen. Passiert dennoch<br />

solch eine Situation, sind Eltern gut<br />

beraten, ruhig zu reagieren und dem<br />

Nachwuchs später die Situation zu<br />

erklären. Je besser Kinder verstehen,<br />

wie Hunde „ticken“, desto mehr<br />

können sie ihr eigenes Verhalten anpassen.<br />

Voraussetzung dafür ist natürlich,<br />

dass Kinder dazu aufgrund<br />

ihres Alters schon in der Lage sind.<br />

EIN BABY KOMMT<br />

Die Vorbereitung auf eine glückliche<br />

Einheit von Kind und Hund<br />

wird im Grunde schon während<br />

der Schwangerschaft gelegt. Denn:<br />

Ein Baby fordert die Eltern in der<br />

ersten Zeit komplett. Das heißt, die<br />

Dinge ändern sich schlagartig, wenn<br />

das Baby nach Hause kommt. Für<br />

den Hund bleibt weniger Zeit. Er<br />

bekommt weniger Aufmerksamkeit.<br />

Ungünstig wäre es, wenn der<br />

Vierbeiner die Umstellung direkt mit<br />

dem Neuankömmling verknüpft.<br />

Deshalb ist es hilfreich, neue Gegenstände<br />

wie Kinderwagen, Babybett,<br />

Trageschalen etc. schon vor<br />

der Geburt in der Wohnung zum<br />

Beschnuppern zur Verfügung zu<br />

stellen. Der Hund kann an seinen<br />

zukünftigen Rückzugsort gewöhnt<br />

werden und bereits jetzt lernen, das<br />

Kinderzimmer nicht mehr betreten<br />

zu dürfen. Ist das Baby da, kann eine<br />

gebrauchte Windel oder ein Strampler<br />

ausgiebig beschnuppert werden,<br />

damit der Geruch des Babys nicht<br />

mehr ganz neu ist. Nach dem ersten<br />

Schnupperkontakt am Baby sollte<br />

eine Kuschel- oder Spielzeit mit dem<br />

Hund eingeplant werden, damit<br />

dieser sich nicht vernachlässigt fühlt<br />

und das im ungünstigsten Fall mit<br />

dem Familienzuwachs verknüpft. So<br />

FREMDE HUNDE<br />

Regeln, die im Umgang mit<br />

dem eigenen Hund gelten,<br />

sollten nicht automatisch<br />

für andere Hunde übernommen<br />

werden. Immer wieder<br />

erlebt man Kinder, welche mit Hund<br />

aufwachsen, dass sie sich ebenso<br />

unbedarft fremden Hunden nähern.<br />

Diese sollten aber niemals ungefragt<br />

gestreichelt werden. Man weiß nie,<br />

welche Erfahrungen der Hund bisher<br />

gemacht hat und wie er reagiert.<br />

MACH MÄNNCHEN! Kinder können<br />

in die Erziehung des Hundes<br />

einbezogen werden<br />

28 <strong>PETS</strong>


DIE 15 WICHTIGSTEN REGELN<br />

1. Kinder und Hund nicht unbeaufsichtigt allein lassen.<br />

2. Kinder im Umgang mit Hunden immer kontrollieren.<br />

3. Rückzugsorte für den Vierbeiner schaffen.<br />

4. Dem Hund einen guten Grundgehorsam beibringen.<br />

5. Den Hund nicht ärgern, nicht bedrängen, nicht grob behandeln.<br />

6. Dem Tier nichts aus dem Maul nehmen.<br />

7. Den Hund ungestört fressen lassen.<br />

8. Schlafende Hunde nicht stören.<br />

9. Dem Kind die körpersprachlichen Signale erklären.<br />

10. Tabuzonen (z.B. Kinderzimmer) einrichten.<br />

11. Dem Hund nicht starr in die Augen schauen.<br />

12. Nicht vor dem Hund weglaufen.<br />

13. Beim Spielen den Hundezähnen nicht zu nahe kommen.<br />

14. Fremde Hunde nicht ungefragt streicheln.<br />

15. Die Ankunft eines Babys rechtzeitig vorbereiten.<br />

<strong>PETS</strong> 29


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

VERSTECKT unter einer<br />

Decke lässt sich die Umgebung<br />

sicher beobachten<br />

Ängstliche Katze<br />

Wie wird sie zutraulich?<br />

Jeder Katzenhalter wünscht sich eine verschmuste, liebevolle und zutrauliche<br />

Samtpfote. Doch leider erfüllen nicht alle Katzen dieses Ideal. Um das Vertrauen<br />

einer ängstlichen Katze zu gewinnen, braucht es neben Einfühlungsvermögen vor<br />

allem Verständnis und viel Geduld.<br />

30 <strong>PETS</strong>


Unsere Welt ist voller Reize. Wie<br />

eine Katze darauf reagiert,<br />

bestimmt eine ganz frühe Zeit<br />

in ihrem Leben. Die ersten sieben<br />

Lebenswochen sind der Zeitraum<br />

der Sozialisierung gegenüber<br />

Menschen, Artgenossen, anderen<br />

Tieren und der Gewöhnung an die<br />

Umwelt. Das heißt: Erfahrungen,<br />

die Katzen in dieser Zeit sammeln,<br />

werden sie ihr ganzes Leben lang<br />

prägen. Findet in dieser Zeit kein<br />

Kontakt mit Menschen statt oder<br />

erlebt sie sogar negative Dinge,<br />

wird sie später nur noch schwer<br />

Vertrauen zu Menschen fassen.<br />

Verantwortungsvolle Katzenzüchter<br />

versuchen deshalb, Katzenjunge in<br />

dieser so wichtigen Lebensphase<br />

behutsam an verschiedene Alltagssituationen,<br />

Alltagsgegenstände,<br />

andere Tiere und Menschen zu<br />

gewöhnen. Ob Staubsauger, Fön<br />

oder laute Küchengeräte – was<br />

bekannt ist und als harmlos eingestuft<br />

wurde, macht später keine<br />

Angst mehr. Ebenso verhält es sich<br />

mit Artgenossen. Junge Katzen sind<br />

sehr kontaktfreudig. Werden soziale<br />

Kontakte mit Artgenossen positiv<br />

verstärkt, wird sich die Katze zu<br />

einem sozialen Tier entwickeln.<br />

Doch wenn die Sozialisierungsphase<br />

nicht optimal verlief und die<br />

Katze nun Ängste hat, was dann?<br />

WIE ZEIGT EINE KATZE ANGST?<br />

Zunächst einmal ist Angst eine<br />

biologisch sinnvolle Emotion, um<br />

das Überleben in gefährlichen Situationen<br />

zu sichern. Wird eine<br />

Katze jedoch ständig mit angsteinflößenden<br />

Situationen<br />

konfrontiert, kann diese<br />

Belastungssituation<br />

für sie auf Dauer<br />

gesundheitsschädlich<br />

sein.<br />

Angefangen<br />

von der Futterverweigerung,<br />

weil sich die<br />

verängstigte Katze nicht unter dem<br />

Sofa hervortraut, kann Angst auch<br />

zu Durchfall und Erbrechen führen.<br />

Auch Markierverhalten und Unsauberkeit<br />

können auf eine Angstproblematik<br />

hindeuten. Eine Katze,<br />

die gern fliehen möchte, aber daran<br />

gehindert wird, kann Aggressionen<br />

zeigen. Körpersprachliche Anzei-<br />

ANGELEGTE OHREN, geweitete<br />

Pupillen, Kauerstellung und ein eng<br />

am Körper anliegender Schwanz<br />

sind Anzeichen von Angst<br />

ANGST VOR GERÄUSCHEN<br />

Die Geräuschangst kann sich auf einen<br />

bestimmten Laut beziehen oder die Katze<br />

ist generell geräuschempfindlich. Es gibt<br />

verschiedene Gründe, warum eine Katze<br />

ängstlich auf Geräusche reagiert. Wie bei<br />

der Angst vor Menschen, sind die ersten<br />

Lebenswochen entscheidend. Katzen, die<br />

geräuscharm aufwachsen, die Geräusche<br />

also nicht in der Prägephase kennengelernt<br />

haben, werden später eher<br />

Probleme damit haben. Wenn bereits<br />

die Mutterkatze Geräuschangst hat,<br />

lernen die Kleinen ebenfalls, empfindlich<br />

darauf zu reagieren. Letztlich können<br />

auch traumatische Erfahrungen, zum Beispiel<br />

die Explosion eines Silvesterböllers<br />

ganz in der Nähe, zu Ängsten führen. Eine<br />

wirkliche Therapie ist schwierig. Mit Audio-<br />

Aufnahmen von Gewitter und Feuerwerk<br />

kann versucht werden, die Katzen allmählich<br />

an die Geräusche zu gewöhnen. Ansonsten<br />

sollte Katzen immer ein möglichst<br />

ruhiger Rückzugsraum angeboten werden.<br />

Freigänger bleiben an Silvester oder bei<br />

schweren Gewittern besser im Haus. Pheromon-Zerstäuber<br />

können zusätzlich zur<br />

Stressreduktion beitragen.<br />

<strong>PETS</strong> 31


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

UNTER DEM SOFA fühlen sich ängstliche Katzen sicherer, bis sie sich<br />

an die neue Umgebung und Besitzer gewöhnt haben<br />

chen von Angst sind eine geduckte<br />

Körperhaltung, langsame Bewegungen,<br />

zur Seite gedrehte Ohren,<br />

erweiterte Pupillen und ein eng am<br />

Körper gehaltener Schwanz, der<br />

auch zwischen den Beinen eingezogen<br />

sein kann. Die Katze macht sich<br />

klein und möchte am liebsten nicht<br />

gesehen werden. Nach Möglichkeit<br />

wird sie sich verstecken. Kommt<br />

man ihr trotzdem zu nah, kann sie<br />

knurren, fauchen, spucken oder<br />

kratzen. In extremen Angstsituationen<br />

kann es zum spontanen Absetzen<br />

von Kot und Urin kommen.<br />

VERTRAUEN AUFBAUEN<br />

Wer eine ängstliche Katze, zum Beispiel<br />

aus dem Tierheim, aufnehmen<br />

möchte, sollte ihr zunächst einen<br />

eigenen Raum im neuen Zuhause<br />

anbieten. Dort kann sie zur Ruhe<br />

kommen. Erste Annäherungen können<br />

beim Füttern erfolgen. Möchte<br />

eine Katze nicht fressen, sollten verschiedene<br />

Futtersorten ausprobiert<br />

werden und sie auch damit alleine<br />

gelassen werden, damit sie in Ruhe<br />

fressen kann. Wenn sich die Katze<br />

versteckt, kann man ihr das Futter<br />

zunächst in ihr Versteck stellen.<br />

Eine Katze muss jeden Tag Futter zu<br />

sich nehmen. Bei längerer Futterverweigerung<br />

kann es zur akuten Leberverfettung<br />

kommen. Rückzugsmöglichkeiten<br />

wie Höhlen, Kartons<br />

oder auch erhöhte Liegeplätze<br />

bieten Katzen Sicherheit. Die<br />

selbstgewählten Rückzugsorte<br />

sollten unbedingt respektiert<br />

werden. Sich mit einigem Abstand<br />

auf den Boden setzen<br />

und mit sanfter Stimme sprechen,<br />

ist ein erster Schritt zur<br />

Kontaktaufnahme. Auf keinen<br />

Fall sollte die Katze angestarrt<br />

werden. Das empfinden die<br />

Tiere generell als Bedrohung.<br />

Ein langsames freundliches<br />

Blinzeln hingegen signalisiert,<br />

dass man ihr wohlgesonnen ist.<br />

Noch schneller lässt sich eine<br />

vertrauensvolle Bindung aufbauen,<br />

wenn der neue Halter mit der Katze<br />

im selben Raum schläft. Eventuell<br />

kommt sie während der Nacht sogar,<br />

um vorsichtig an ihrem neuen<br />

Menschen zu schnuppern. Wenn<br />

die erste Angst verflogen ist, kann<br />

versucht werden, mit besonderen<br />

Leckerchen die Katze zu sich zu locken.<br />

Gelingt das, eignen sich Spielangeln,<br />

um mit etwas Abstand ein<br />

Spiel zu beginnen. Die Bewegungen<br />

sollten dabei nicht hektisch sein.<br />

Das Spiel sollte immer mit einem<br />

Erfolgserlebnis, also dem Erhaschen<br />

der „Beute“, beendet werden. Im<br />

nächsten Schritt kann der Besitzer<br />

der Katze langsam eine Hand<br />

entgegenstrecken. Bleibt die Katze<br />

ohne Anzeichen von Angst in der<br />

Nähe, darf sie vorsichtig, zunächst<br />

am Kopf, gestreichelt werden.<br />

Niemals sollte eine Katze zu etwas<br />

gezwungen werden. Das Tempo der<br />

Annäherung entscheidet immer die<br />

Katze.<br />

HÖHLEN eignen sich wunderbar<br />

als Rückzugsorte, von denen aus<br />

erstmal beobachtet werden kann<br />

Fotos: iStock - David Johnson, Nils Jacobi, Olesya22, Rawpixel; Text: Sandra Hoffmann<br />

32 <strong>PETS</strong>


Sauberkeit<br />

für alle Felle!<br />

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<strong>PETS</strong> |Katze<br />

Katzenklo, Katzenklo,<br />

das macht die Katze (nicht mehr) froh<br />

Jeder Katzenbesitzer weiß es: Katzen sind eigen. Da reicht schon eine neue Einstreu,<br />

um die Katzentoilette plötzlich zu verschmähen. Doch es gibt auch ernsthafte<br />

körperliche Erkrankungen, die zu diesem Verhalten führen können.<br />

Wir nennen die wichtigsten Gründe und welche Lösungen es gibt.<br />

Wenn eine Wohnungskatze<br />

außerhalb der Katzentoilette<br />

ihre Geschäfte verrichtet,<br />

handelt es sich um unerwünschtes<br />

Verhalten. Dabei kann es für die<br />

Katze durchaus Sinn ergeben, ja<br />

sogar zum normalen Verhalten gehören.<br />

Um das unerwünschte Verhalten<br />

abzustellen, muss der Grund<br />

gefunden werden. Bei der Ursachensuche<br />

gilt es, Unsauberkeit von<br />

Markierverhalten zu unterscheiden.<br />

Beides ist auf den ersten Blick ähnlich:<br />

Die Katze setzt außerhalb der<br />

Toilette Urin oder Kot ab.<br />

34 <strong>PETS</strong>


KATZEN sind sehr saubere<br />

Tiere. Setzen sie außerhalb<br />

der Toilette Urin oder Kot<br />

ab, hat das Gründe<br />

MARKIERVERHALTEN<br />

Körperausscheidungen können von<br />

Katzen genutzt werden, um sich<br />

gegenseitig etwas mitzuteilen. Sie<br />

setzen Duftmarken ab, um Informationen<br />

weiterzugeben. Das wird als<br />

Markieren bezeichnet. Dieses Verhalten<br />

macht für Freigängerkatzen<br />

absolut Sinn, um zum Beispiel ihr<br />

Territorium festzustecken und dem<br />

Erzfeind aus dem Weg zu gehen.<br />

Unsichere Katzen fühlen sich häufig<br />

sicherer, wenn sie viele Duftmarken<br />

gesetzt haben. Deshalb markieren<br />

oftmals gestresste Tiere, die sich<br />

nicht sicher und entspannt fühlen.<br />

Stress lässt sich bei Katzen leider<br />

nicht immer sofort erkennen.<br />

UNSAUBERKEIT<br />

Lässt sich Markierverhalten ausschließen,<br />

gibt es jede Menge Gründe,<br />

weshalb eine Katze unsauber<br />

wird. Angefangen von der neuen<br />

Katzenstreu, welche der Stubentiger<br />

nicht mag, über den falschen Standort<br />

der Katzentoilette, der nicht genügend<br />

Ruhe und Sicherheit bietet,<br />

bis hin zu körperlichen Erkrankungen<br />

ist vieles möglich. Deshalb<br />

sollte der erste Gang immer zum<br />

Tierarzt sein, um organische Ursachen<br />

wie eine Blasenentzündung<br />

oder Schmerzen in den Gelenken<br />

auszuschließen. Das gilt insbesondere<br />

dann, wenn die Katzentoilette<br />

bis dahin regelmäßig benutzt wurde<br />

<br />

und plötzlich nicht mehr. So<br />

manche Katze hat als Jungtier einfach<br />

nicht gelernt, wie eine Katzentoilette<br />

zu benutzen ist. Die Tiere<br />

haben einen sehr empfindlichen<br />

Geruchssinn. Wenn das Katzenklo<br />

für ihr Empfinden nicht mehr gut<br />

riecht, also nicht ausreichend sauber<br />

ist, lehnt sie es ebenfalls ab. Dieser<br />

Grund wurde vor allem bei tauben<br />

Katzen beobachtet, deren Geruchssinn<br />

offenbar noch ausgeprägter ist.<br />

<br />

Wichtig ist in dem Zusammen-<br />

FÜR DIE REINIGUNG der betroffenen Stellen gibt es spezielle Sprays<br />

im Handel, die mithilfe von Enzymen den Geruch tilgen<br />

<strong>PETS</strong> 35


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

NICHT DIE GEWOHNTE KATZENSTREU? Für Katzen kann das als<br />

Grund ausreichen, um die Toilette nicht mehr zu benutzen An erster Stelle steht immer<br />

hang, die Anzahl der Toiletten zu<br />

überprüfen. Es gilt die Faustregel:<br />

Immer mindestens eine Toilette<br />

mehr als Katzen vorhanden sind,<br />

das heißt zwei Toiletten für eine<br />

Katze, drei Toiletten für zwei Katzen<br />

usw. Die Toiletten sollten dabei<br />

idealerweise an verschiedenen<br />

Orten stehen. Macht die Katze an<br />

ihrem stillen Örtchen eine unschöne<br />

Erfahrung, kann es sein, dass sie<br />

diese Toilette zukünftig meidet.<br />

Das kann ein Schreckmoment sein,<br />

wenn der Besen im Badezimmer<br />

plötzlich umfällt oder auch ein<br />

Schmerzerleben, welches sie<br />

z.B. aufgrund einer Blasenentzündung<br />

an diesem Ort erlebt<br />

.. ..<br />

eine gründliche tierärztliche<br />

Untersuchung!<br />

KATZEN-VERHALTENSBERATUNG<br />

Wer mit den genannten Tipps nicht weiterkommt, sollte sich<br />

fachmännischen Rat holen. Katzenverhaltensberater/-innen<br />

bzw. Katzenpsychologen/-psychologinnen machen Hausbesuche,<br />

um sich einen genauen Überblick über die Situation<br />

zu verschaffen. Nicht nur, weil sie in dem Bereich ausgebildet<br />

sind, sondern auch die Position als Außenstehende macht<br />

es ihnen leichter, die Situation objektiv zu beurteilen. Dabei<br />

werden viele Fragen gestellt, z.B. seit wann das Verhalten<br />

auftritt, ob eine körperliche Ursache ausgeschlossen wurde<br />

usw. Im Anschluss erfolgt eine Beratung mit schriftlichem<br />

Therapieplan. Entscheidend für den Erfolg ist<br />

letztlich auch, wie gut der Besitzer die empfohlenen<br />

Maßnahmen umsetzt.<br />

Fotos: iStock - Axel Bueckert, krblokhin, Nils Jacobi, Lightspruch; Text: Sandra Hoffmann<br />

36 <strong>PETS</strong>


... und ales<br />

GRATIS – so<br />

muß es sein!<br />

hat. Auch Rangverhalten kann dazu führen, dass eine<br />

Katze sich nicht mehr auf die Toilette traut.<br />

ABHILFE SCHAFFEN<br />

Das Wichtigste zuerst: keine Bestrafung! Das könnte<br />

die Unsicherheit noch verstärken. Jegliche Aufmerksamkeit<br />

in Form von Ansprechen oder Anfassen sollte<br />

in dem Moment ebenfalls unterbleiben. Verunreinigten<br />

Stellen sollte mit speziellen Enzymreinigern der<br />

Geruch genommen werden, da es Katzen ansonsten<br />

veranlassen könnte, die Stelle erneut zu benutzen. Des<br />

Weiteren sollte die Klohygiene kritisch hinterfragt werden.<br />

Einmal wöchentlich empfiehlt sich der komplette<br />

Austausch der Streu. Die meisten Katzen bevorzugen<br />

Toiletten ohne Hauben. Die individuelle Vorliebe sollte<br />

ausgetestet werden. Ebenso, ob eine andere Streu als attraktiver<br />

empfunden wird. Die Toiletten können ggf. an<br />

einem anderen Standort besser angenommen werden.<br />

Pheromonprodukte helfen, das allgemeine Wohlbefinden<br />

von Katzen zu steigern.<br />

Die „familie&co“ E-Paper-App ist da<br />

– einfach QR-Code scannen<br />

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Jede Menge hilfreiche<br />

Tis & Tricks für<br />

die ganze Familie<br />

HAUBENTOILETTEN stehen bei vielen Katzen nicht<br />

besonders hoch im Kurs. Katzen mögen Fluchtwege<br />

nach allen Seiten – auch beim Geschäfteverrichten<br />

MAI 05/<strong>2021</strong><br />

ERZIEHUNG<br />

Warum Gleichbehandlung<br />

bei Geschwistern<br />

ungerecht sein kann<br />

ALLTAG<br />

Macht mit! Helfen<br />

liegt bei Groß und Klein<br />

voll im Trend<br />

GESUNDHEIT<br />

Die Zecken kommen!<br />

Wie Sie sich und<br />

Ihre Familie schützen<br />

ZUHAUSE<br />

Gibt es das perfekte<br />

Kinderzimmer?<br />

ZEIT ZUM<br />

NICHTSTUN<br />

20<br />

Ernährungs-<br />

Mythen<br />

auf dem<br />

Prüfstand<br />

fc_0521.indb 1 06-04-<strong>2021</strong> 05:30:47 PM<br />

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<strong>PETS</strong> 37


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

Interview mit:<br />

Monika Weßeling<br />

„In meinem Buch erhalten Sie Profitipps von mir, wie Sie<br />

Verhaltensproblemen vorbeugen können. Zu Erkrankungen und<br />

welche Therapiemöglichkeiten es gibt - so wird ein entspanntes<br />

und glückliches Zusammenleben mit Ihrer Samtpfote möglich.“<br />

38 <strong>PETS</strong>


D<br />

ein Buch heißt „Die Katze<br />

– 360 Grad“. Was hat es mit<br />

dem Titel auf sich?<br />

Mein Buch enthält eine Rundum-<br />

Beratung zur Katze. Es beginnt mit<br />

der Anatomie der Katze und endet<br />

mit dem Abschied. Katzenhalter<br />

können nach dem Lesen des Buches<br />

ihrer Katze künftig bei einigen<br />

Erkrankungen helfen bzw. diese<br />

besser erkennen sowie Verhaltensproblemen<br />

vorbeugen.<br />

KRATZMARKIEREN am Sofa oder<br />

anderen unerwünschten Orten ist<br />

ein häufiges Problem bei Katzen<br />

KARTONS sind für alle<br />

Katzen unwiderstehlich<br />

Bei den Verhaltensproblemen geht<br />

es u.a. darum, dass Katzen an unerwünschten<br />

Orten kratzen oder ihr<br />

Katzenklo nicht (mehr) benutzen<br />

wollen. Woher hast du dein Wissen?<br />

Ich habe mehrere Ausbildungen<br />

absolviert: Tierheilpraktikerin für<br />

Klein- und Großtiere, Verhaltensberaterin<br />

für Katzen (Katzenpsychologin)<br />

und Tierkommunikatorin.<br />

Außerdem verfüge ich über eine<br />

40-jährige Erfahrung als Katzenhalterin.<br />

Daneben habe ich einiges an<br />

Fachliteratur zu den unterschiedlichsten<br />

Themen in den letzten<br />

Jahrzehnten gelesen und viele<br />

Recherchen betrieben. So bin ich<br />

zur Katzenexpertin geworden. Am<br />

meisten habe ich jedoch durch meine<br />

Praxis-Fälle gelernt. Jeder Fall<br />

ist anders und immer wieder eine<br />

Herausforderung.<br />

Bleiben wir doch beim Kratzen. Wie<br />

können Halter ihre Katzen dazu<br />

bringen, statt des Sofas den neuen<br />

Kratzbaum zu verwenden? Hast du<br />

einen Tipp für unsere Leser?<br />

Ein neuer Kratzbaum sollte stabil<br />

sein und möglichst deckenhoch.<br />

Die Katze möchte dort kratzen, wo<br />

sich ihre Menschen aufhalten, also<br />

meistens im Wohnzimmer. Hier hat<br />

sie den Überblick. Der Katze sollten<br />

verschiedene Kratzgelegenheiten<br />

zur Verfügung stehen, dazu gehören<br />

beispielsweise auch Kratzmatten.<br />

Wenn die Katze am Sofa kratzt,<br />

kann man einen kleinen Kratzbaum<br />

daneben stellen oder eine Kratzmatte<br />

hinlegen. Ein Spiel in der<br />

Nähe wird die Katze animieren, die<br />

Kratzgelegenheit zu benutzen. Sie<br />

bleibt irgendwann mit ihren Krallen<br />

dort hängen und wird mit dem<br />

Kratzen anfangen.<br />

Wohnungskatzen artgerecht zu beschäftigen,<br />

ist nicht immer einfach.<br />

Von der Katzenangel bis zum Fummelbrett<br />

gibt es diverses Spielzeug<br />

zu kaufen. Gibt es etwas, wovon du<br />

generell abraten würdest?<br />

In meinem Buch habe ich ein<br />

Kapitel zu „Beschäftigung: Preiswerte<br />

Spielzeuge“ geschrieben.<br />

Hier gebe ich viele Ratschläge, wie<br />

mit wenig Aufwand und teilweise<br />

kostenlos Spielzeuge für die Katze<br />

selbst gebastelt werden können.<br />

Das Lieblingsspielzeug der Katze ist<br />

übrigens der Karton. Hier kann der<br />

Halter Fenster und Türen hineinschneiden<br />

oder eine weiche Decke<br />

hineinlegen. Abraten würde ich von<br />

Zahnpflege-Spielzeugen aus Plastik.<br />

Plastik enthält Schadstoffe und die<br />

Katze kann das Plastik zerbeißen<br />

und abgebrochene Stücke verschlucken.<br />

Bänder, Wolle und Kordeln<br />

dürfen Katzenhalter auf keinen Fall<br />

herumliegen lassen. Katzen können<br />

diese nicht mehr ausspucken,<br />

wenn sie angefangen haben, sie zu<br />

fressen. Das liegt an den kleinen Widerhaken<br />

auf der Zunge, in denen<br />

die Kordel hängen bleibt. Die Katze<br />

kann sich dann nicht mehr befreien<br />

und schluckt nach und nach<br />

die ganze Kordel hinunter. Diese<br />

umwickelt den Darm oder Magen.<br />

Die Darmwand kann aufreißen. Die<br />

Katze muss in einem solchen Fall<br />

sofort in die Tierklinik.<br />

<strong>PETS</strong> 39


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

ihres Wasserbedarfs wird jedoch<br />

durch eine hochwertige Ernährung<br />

abgedeckt. Um das Trinken anzuregen,<br />

sollte man unterschiedliche<br />

Trinkgefäße in der Wohnung verteilen.<br />

Katzen lieben es, an ungewöhnlichen<br />

Orten zu trinken. Das kann<br />

beispielsweise auf einem Sideboard<br />

im Wohnzimmer sein, aber auch im<br />

Badezimmer aus dem Wasserhahn.<br />

EINE WASCHMASCHINE ist kein guter Platz zum Relaxen<br />

– wird die Katze übersehen, kann der Ort zur tödlichen Falle werden<br />

Ein umfangreiches Kapitel heißt<br />

„Gefahren im Haushalt“. Lauern<br />

denn so viele Gefahren auf unsere<br />

Stubentiger?<br />

Es gibt sehr viele Gefahren im Haushalt<br />

für unsere Katzen. Kleinteile,<br />

Dekorationsgegenstände oder<br />

Gummiringe, die herumliegen, kann<br />

die Katze verschlucken. Das kann<br />

zu einem Darmverschluss führen.<br />

Paracetamol kann bei Katzen sehr<br />

schwere Leber- und Nierenschädigungen<br />

auslösen. Viele Lebensmittel<br />

sind giftig oder unbekömmlich<br />

für Katzen. Avocados enthalten<br />

zum Beispiel Persin. Dies führt zu<br />

Atemnot, Ödemen und schädigt den<br />

Herzmuskel. Besonders gefährlich<br />

sind gekippte Fenster. Die Katze<br />

kann in einem gekippten Fenster<br />

hängen bleiben. Tierärzte bezeichnen<br />

das als Kippfenster-Syndrom.<br />

Jedes Jahr sterben viele Katzen an<br />

den Folgen. Herd und Backofen<br />

stellen eine weitere Gefahrenquelle<br />

dar. Während des Kochens sollten<br />

daher die heißen Herdplatten nie<br />

unbeaufsichtigt gelassen werden.<br />

Auf Pfannen und Kochtöpfen sollte<br />

immer ein Deckel liegen. In meinem<br />

Buch informiere ich ausführlich<br />

zu dem Thema und gebe auch<br />

Tipps, wie sich Gefahren teilweise<br />

vermeiden lassen. Eine Liste von<br />

giftigen und ungiftigen Pflanzen ist<br />

enthalten. Sehr viele Pflanzen sind<br />

giftig für Katzen, beispielsweise das<br />

Alpenveilchen, Lilien und der Weihnachtsstern.<br />

Die meisten Katzen trinken zu<br />

wenig, was zu Nierenproblemen<br />

führen kann. Lassen sich Katzen<br />

zum Trinken animieren?<br />

Die Katze ist ein Wüstentier und<br />

trinkt daher wenig. Ein Großteil<br />

Du hattest selbst eine nierenkranke<br />

Katze. Wie viele Katzen hast du<br />

insgesamt?<br />

Meine<br />

nierenkranke<br />

Katze<br />

Jeannie, eine Siam<br />

tortie, ist im Sommer letzten<br />

Jahres im Alter von 16 Jahren über<br />

die Regenbogenbrücke gegangen.<br />

Sie war im Alter von 8 Jahren mit<br />

extrem hohen Nierenwerten von<br />

den Tierärzten aufgegeben worden<br />

und sollte eingeschläfert werden.<br />

Mit naturheilkundlichen Therapien<br />

FLIESSENDES WASSER lieben<br />

einige Katzen mehr als aus Schüsseln<br />

zu trinken<br />

40 <strong>PETS</strong>


DIE PAPILLEN auf der Katzenzunge<br />

können ihr beim Spiel mit<br />

Bändern zum Verhängnis werden<br />

Fotos: „Die Katze - 360 Grad“, iStock - GrashAlex, Todorean Gabriel, unclepodger, Magui-rfajardo, kmsh;<br />

Interview: Sandra Hoffmann<br />

hatte sie noch weitere 8 Jahre ein<br />

schönes Leben. Zurzeit wohnen mit<br />

mir noch drei weitere Samtpfoten<br />

zusammen: Merlin, ein Siamkater<br />

und der Bruder von Jeannie, sowie<br />

Fleur und Fee (Orientalisch Kurzhaar<br />

und Halbschwestern). Ich liebe<br />

alle Katzen, aber mir haben es die<br />

Orientalen besonders angetan.<br />

Was ist das Besondere in deiner<br />

Praxis?<br />

Meine Kombination „Tierheilpraktikerin<br />

– Katzenpsychologin<br />

– Tierkommunikatorin“ ist sehr<br />

selten in Deutschland. Ich habe in<br />

den letzten Jahren festgestellt, dass<br />

fast nur durch die Kombination<br />

Naturheilkunde und Verhaltensberatung<br />

dauerhafte Erfolge bei<br />

Verhaltensproblemen erzielt werden<br />

können. Nur die Verhaltensberatung<br />

ist selten ausreichend. Und<br />

ich betrachte jede Katze individuell<br />

und ganzheitlich. Dazu ist immer<br />

eine ausführliche Anamnese nötig.<br />

Meine Kunden erhalten von mir<br />

gleichzeitig eine Rundum-Beratung,<br />

d. h. auch zu Futter und anderen<br />

Themen. Viele Halter kommen mit<br />

austherapierten Tieren zu mir. Ich<br />

berate mittlerweile zum großen Teil<br />

online – deutschlandweit, in Österreich<br />

und in den Niederlanden. Das<br />

funktioniert sehr gut mit Hilfe von<br />

umfangreichen Fragebögen, Arztberichten,<br />

Laborergebnissen, Videos,<br />

Fotos, Grundrissen, Telefongesprächen.<br />

Die Naturheilkunde kann in<br />

vielen Fällen helfen, auch begleitend<br />

zur Schulmedizin. Natürlich ist dies<br />

kein Heilungsversprechen.<br />

Vielen Dank für das interessante<br />

Interview.<br />

INFOS ZUM BUCH<br />

Autorin: Monika Weßeling<br />

„Die Katze – 360 Grad:<br />

Verhaltensprobleme,<br />

Erkrankungen,<br />

Therapiemöglichkeiten“<br />

Erschienen:<br />

20. November<br />

2020,<br />

1. Auflage<br />

Möchten Sie mehr über Ihre Katze erfahren?<br />

Die Katze ist einzigartig und hat mit ihrem selbstbestimmten<br />

Wesen und ihrer Individualität schon längst<br />

unsere Herzen gewonnen.<br />

Sie möchten in Ihrem Alltag lange glücklich und entspannt<br />

gemeinsam mit Ihrer Samtpfote zusammenleben?<br />

Lernen Sie in diesem Buch viel über Ihre Katze. Mit<br />

diesem Wissen können Sie künftig Ihrer Katze bei<br />

einigen Erkrankungen helfen sowie Verhaltensauffälligkeiten<br />

wie Unsauberkeit, Aggressivität und Kratzmarkieren<br />

vorbeugen sowie bei auftretenden Problemen<br />

schnell handeln. Auch verschiedene Therapiemöglichkeiten<br />

wie Homöopathie, Bachblüten und Mykotherapie<br />

lernen Sie kennen.<br />

Monika Weßeling Die Katze – 360 Grad<br />

Taschenbuch,<br />

268 Seiten,<br />

14,99 Euro<br />

ISBN-10:<br />

3753121983<br />

Dieser Katzen-Ratgeber enthält Profitipps von der<br />

Katzenexpertin Monika Weßeling. Sie ist Tierheilpraktikerin,<br />

Katzenpsychologin und Tierkommunikatorin.<br />

Sie betreibt in Langenfeld (Rheinland) eine mobile Tierheilpraxis<br />

und berät online – deutschlandweit, in den<br />

Niederlanden und in Österreich.<br />

Die Katze – 360 Grad<br />

Monika Weßeling<br />

Ÿ Verhaltensprobleme<br />

Ÿ Erkrankungen<br />

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Auch als eBook erhältlich.<br />

<strong>PETS</strong> 41


<strong>PETS</strong> |Vogel<br />

ANREISER cum<br />

hitatia et es derupta<br />

num quatem<br />

faPudicia veles<br />

evendi dis ium<br />

inctorem. Tibus<br />

ARAS gehören zu den<br />

größten und farbenprächtigsten<br />

Papageien<br />

Papageien als Haustier<br />

Welche Art passt zu mir?<br />

Wer sich für Papageien als Haustier entscheidet, übernimmt für lange Zeit<br />

große Verantwortung. Die Haltung der intelligenten und gelehrigen Vögel verlangt<br />

Fachkenntnis, ausreichend Platz und Verständnis für ihre Lebensart.<br />

Prächtige Farben, sprachbegabt<br />

und zutraulich – die Faszination<br />

für Papageien ist nur<br />

allzu verständlich. Dennoch sollte<br />

die Kaufentscheidung nie aus<br />

einer Laune heraus gefällt werden.<br />

Papageien haben eine hohe Lebenserwartung.<br />

50 Jahre ist für einige<br />

Arten keine Seltenheit. Und: Alle<br />

Papageien sind Schwarmvögel und<br />

sollten mindestens zu zweit gehalten<br />

werden.<br />

1<br />

42 <strong>PETS</strong>


1 GELBBRUSTARA<br />

Mit einer Größe von 80–90 Zentimetern<br />

sind die anspruchsvollen<br />

Schönheiten nicht leicht zu halten.<br />

Eine Paarhaltung wird dringend<br />

empfohlen, da es sonst zu Verhaltensauffälligkeiten<br />

kommen kann.<br />

Gelbbrustaras besitzen ein freundliches<br />

und lebhaftes Wesen, gelten als<br />

zahm, anhänglich und verschmust.<br />

Sie sind intelligent, neugierig und<br />

haben Talent zum Nachahmen.<br />

Auch wenn Aras sehr laut werden<br />

können, das Sprechen lernen sie<br />

eher selten. Hier ist Geduld gefragt.<br />

Gelbbrustaras werden durchschnittlich<br />

30–40 Jahre alt.<br />

2 AGAPORNIDE<br />

Den hübschen Lovebirds haben wir<br />

in diesem Heft ab Seite 46 einen<br />

eigenen Artikel gewidmet.<br />

3 GRAUPAPAGEI<br />

Graupapageien gelten als echte<br />

Sprachtalente. Sie ahmen nicht nur<br />

menschliche Stimmen, sondern auch<br />

Geräusche nach. Mit einer Größe<br />

von 30–40 Zentimetern brauchen<br />

Graupapageien eine große Voliere<br />

oder ein eigenes Vogelzimmer. Sie<br />

sollten mindestens zu zweit, besser<br />

in einer Gruppe gehalten werden.<br />

Graupapageien sind sehr laut:<br />

Schrilles Kreischen und Pfeifen sind<br />

normal. Haben die sensiblen Vögel<br />

Vertrauen zu Menschen<br />

gefasst,<br />

3<br />

2<br />

BLAUSTIRNAMAZONEN sind<br />

kletterfreudig, zahm und aufgeweckt.<br />

Sie werden 30–50 Jahre alt<br />

4<br />

5<br />

werden sie schnell zahm. Graupapageien<br />

sind intelligent, neugierig und<br />

gesellig. Die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

beträgt 40–50 Jahre.<br />

4 NYMPHENSITTICH<br />

Die neugierigen, intelligenten und<br />

geselligen Zeitgenossen kennzeichnet<br />

der typische orangefarbene<br />

Wangenfleck und die gefächerte<br />

Federhaube. Nymphensittiche sind<br />

leidenschaftliche Kletterer und benötigen<br />

eine entsprechende Volieren-Ausstattung.<br />

Als Fluchttiere<br />

benötigen sie unbedingt Rückzugsmöglichkeiten.<br />

Wichtig ist auch hier<br />

eine Schwarm- oder wenigstens<br />

Paarhaltung. Nymphensittiche<br />

zu zähmen, bedarf viel Zeit und<br />

Einfühlungsvermögen. Die Vögel<br />

erreichen eine Größe von etwa 30<br />

Zentimetern und werden durchschnittlich<br />

15–25 Jahre alt.<br />

5 WELLENSITTICH<br />

Nicht zuletzt aufgrund ihrer vergleichsweise<br />

pflegeleichten Haltung<br />

haben Wellensittiche hierzulande<br />

eine bemerkenswert große<br />

Fangemeinde. Die 15–20 Zentimeter<br />

kleinen Papageien leben ursprünglich<br />

in Australien in großen Schwärmen.<br />

Eine Einzelhaltung ist deshalb<br />

absolut tabu. Menschen können<br />

keinen Artgenossen ersetzen. Um<br />

Wellensittiche zu zähmen, braucht<br />

es viel Geduld. Die kleinen Gesellen<br />

werden durchschnittlich 5–10 Jahre<br />

alt.<br />

6 (WEISSHAUBEN-)KAKADU<br />

Die geselligen Kakadus gelten als<br />

die Clowns unter den Papageien.<br />

Mit Vorliebe ahmen sie menschliche<br />

Bewegungen und Geräusche<br />

nach, wobei sie weniger sprachbegabt<br />

sind als Graupapageien. Ihre<br />

bewegliche Federhaube stellen die<br />

quirligen Gesellen vor allem bei<br />

Aufregung auf. Kreischen, Pfeifen,<br />

Krächzen – die Kakadus sind laut.<br />

Die Vögel<br />

werden 25–50<br />

Jahre alt.<br />

6<br />

<strong>PETS</strong> 43


<strong>PETS</strong> |Vogel<br />

AN DER FEDERHAUBE lässt sich<br />

bei Nymphensittichen der<br />

Gemütszustand ablesen<br />

Papageienvögel zählen zur Ordnung<br />

der Psittaciformes. Allen<br />

gemeinsam sind starke, gebogene<br />

Schnäbel, kräftige Beine und Zehen,<br />

die es möglich machen, Gegenstände<br />

zu greifen und festzuhalten.<br />

Zwei Zehen sind nach vorn und<br />

zwei nach hinten gerichtet. Außer in<br />

Europa leben auf allen Kontinenten<br />

und in unterschiedlichen Klimazonen<br />

etwa 300 verschiedene Arten.<br />

Psittaciformes lassen sich traditionell<br />

in zwei Kategorien unterteilen:<br />

Kakadus und eigentliche Papageien.<br />

Im Gegensatz zu den Kakadus besitzen<br />

die eigentlichen Papageien<br />

keine Federhaube. Neben den<br />

Kakadus zählen demnach auch die<br />

Nymphensittiche zu den Kakaduartigen.<br />

Wild lebende Kakadus finden<br />

sich in Trockensavannen, Waldlandschaften<br />

und tropischen Regenwäldern<br />

auf den Philippinen, in Australien,<br />

Neuseeland und Neuguinea.<br />

Nymphensittiche bevorzugen<br />

Wälder, Halbwüsten, Savannen und<br />

baumbestandene Flussufer in Australien.<br />

Die eigentlichen Papageien<br />

zeichnen sich durch eine große<br />

Variationsbreite aus. Zu ihren zählen<br />

zum Beispiel Aras, Amazonen,<br />

Sperlingspapageien, Halsband- und<br />

Alexandersittiche, Wellensittiche,<br />

Agaporniden und Graupapageien.<br />

In einigen Regionen Deutschlands<br />

existieren seit Jahrzehnten freilebende<br />

Populationen bestimmter<br />

Papageienarten. In Köln kennt zum<br />

Beispiel jeder die grüngefiederten,<br />

laut kreischenden Halsbandsittiche.<br />

Die ca. 2700 Sittiche haben aus<br />

ehemals freigelassenen und entflogenen<br />

Tieren eine eigene Population<br />

gebildet. Ursprünglich stammen<br />

sie aus tropischen, zum Teil auch<br />

gemäßigten Regionen Afrikas, Mittel-<br />

und Südamerikas, Australiens,<br />

Neuseelands, Indiens, Indonesiens,<br />

Neuguineas und weiteren Inseln der<br />

südlichen Hemisphäre.<br />

ÜBERLEGUNGEN<br />

VOR DEM KAUF<br />

Aufgrund der hohen Alterserwartung<br />

ist die Anschaffung eines<br />

Papageien, je nach Art, eine Entscheidung<br />

für ein ganzes Leben.<br />

Neben dem Lesen von Fachliteratur,<br />

empfiehlt es sich, die Vögel unbedingt<br />

live bei anderen Papageienhaltern<br />

zu erleben.<br />

Die Geräuschkulisse<br />

ist nicht zu unterschätzen.<br />

Im besten<br />

Fall wird vor der<br />

Anschaffung der<br />

Nachbar nach seiner<br />

Geräuschempfindlichkeit<br />

befragt. Der<br />

Kauf von Wildfängen<br />

sollte tabu sein.<br />

Auch wenn Papageien<br />

niemals allein<br />

gehalten werden sollen, erfordern<br />

sie viel Zeit. Papageien sind hochintelligente,<br />

sensible und soziale Tiere.<br />

Frustration, Langeweile oder Stress<br />

können zu Verhaltensproblemen wie<br />

Federrupfen führen.<br />

WELLENSITTICHE sind soziale<br />

Tiere und fühlen sich nur mit<br />

einem Partner wohl<br />

Fotos: iStock - cynoclub, santiphotois, bazilfoto, SurkovDimitri, dizelen; Text: Sandra Hoffmann<br />

44 <strong>PETS</strong>


VEGAN FÜR MICH<br />

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Im Internet: vegan-fuer-mich.de<br />

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„Vegan für mich“ erscheint bei Grüner Verlag Green Media GmbH Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden. Amtsgericht Mannheim, HRB 737656


<strong>PETS</strong> |Vogel<br />

Agaporniden:<br />

Ein Leben lang im Doppelpack<br />

Ihr besonderes Paarverhalten hat den kleinen Papageien den Namen Lovebirds oder<br />

auch Unzertrennliche eingebracht. Ihre leuchtend bunten Farben und ihr<br />

verspieltes Wesen machen sie bei Vogelhaltern so beliebt.<br />

Nach dem Wellensittich<br />

auf Platz 2 der am meisten<br />

..<br />

gehaltenen Vögel weltweit<br />

46 <strong>PETS</strong>


D<br />

ie meiste Zeit des Tages wird<br />

gekuschelt, geschnäbelt, gekrault<br />

und sich wechselseitig<br />

das Gefieder gepflegt. Agaporniden<br />

sind für ihr besonderes Paarverhalten<br />

bekannt. Haben sie sich für<br />

einen Partner entschieden, bleiben<br />

sie diesem ein Leben lang treu.<br />

Auch das Brutverhalten geschieht in<br />

Teamwork: Während das Weibchen<br />

die Nestlinge nach dem Schlüpfen<br />

wochenlang füttert, wird es ihrerseits<br />

vom Männchen mit Futter<br />

versorgt. Dies führt das Männchen<br />

noch weitere Zeit fort, nachdem die<br />

Jungen das Nest bereits verlassen<br />

haben. Ihr bemerkenswertes Paarverhalten<br />

bedeutet für Halter: nur<br />

zu zweit oder in einem Schwarm –<br />

niemals einen einzelnen Vogel allein<br />

halten!<br />

IN AFRIKA ZUHAUSE<br />

Das natürliche Verbreitungsgebiet<br />

der Agaporniden liegt in den Wäldern,<br />

dem Grasland und baumbestandenen<br />

Savannen Afrikas und<br />

Madagaskars. Von den mit bis zu<br />

18 Zentimeter Körperlänge recht<br />

kleinen Papageien existieren neun<br />

Unterarten. Nicht alle eignen sich<br />

jedoch für die Haltung in Volieren<br />

oder Käfigen. Natürlicherweise<br />

haben alle Agaporniden ein gelblich-grünes<br />

Gefieder. Insbesondere<br />

das Kopfgefieder ist je nach Art<br />

verschiedenfarbig. Die bekanntesten<br />

Farbschläge im Haustierbereich<br />

sind Pfirsichköpfchen, Schwarzköpfchen<br />

und Rußköpfchen. Allen<br />

drei gemeinsam ist der auffällig<br />

weiße große Augenring.<br />

HALTUNG IN VOLIEREN<br />

Die Haltung von verschiedenen<br />

EINER DER BEKANNTESTEN<br />

FARBSCHLÄGE: Rußköpfchen<br />

haben etwas blassere Farben<br />

als Schwarzköpfchen<br />

Agaporniden-Arten in einer Voliere<br />

ist möglich. Für eine Pärchenbildung<br />

kommen allerdings nur Vertreter<br />

desselben Farbschlags infrage.<br />

Von einer Vergesellschaftung mit<br />

anderen Vogelarten wird abgeraten.<br />

Kleine Vögel wie Wellensittiche<br />

könnten sich bei Angriffen nicht gegen<br />

den kräftigen Schnabel wehren.<br />

Die Voliere sollte ausreichend groß<br />

sein und eine Mindestgröße von<br />

1,2 × 0,6 × 1,0 Meter nicht unterschreiten.<br />

Die Vögel sollten mehrere<br />

Stunden täglich Freiflug in einem<br />

vogelsicher eingerichteten Zimmer<br />

genießen dürfen. In der Natur<br />

fliegen Agaporniden mehrere Kilometer<br />

am Tag. Vogelspielplätze und<br />

Kletterbäume bieten Abwechslung.<br />

Ein Vogelheim aus Holz würde von<br />

den kräftigen Schnäbeln schnell<br />

zernagt werden. Naturzweige als<br />

Sitzstangen werden gern angenommen<br />

und können regelmäßig<br />

ausgetauscht werden. Agaporniden<br />

baden zudem sehr gern. Das Vogelheim<br />

sollte daher eine oder mehrere<br />

Bademöglichkeiten haben. Wohl<br />

fühlen sich die Unzertrennlichen,<br />

wenn ihre Voliere mit vorn offenen<br />

Schlafkästen ausgestattet ist.<br />

Eine Schlafhöhle wird von einem<br />

Pärchen in der Regel gemeinsam<br />

genutzt.<br />

STECKBRIEF<br />

Name Agapornis, von<br />

griech.: agape = Liebe<br />

und ornis = Vogel<br />

Herkunft: tropisches Afrika<br />

und Madagaskar<br />

Lebenserwartung: 10–15<br />

Jahre, max. 20 Jahre<br />

Gewicht: 38–60g<br />

Größe: 13–18 cm lang<br />

Aussehen: kompakter Körper<br />

mit kurzem Schwanz<br />

und kräftigem Schnabel<br />

Gefieder: gelblich-grün,<br />

wechselnd<br />

gefärbtes Kopfgefieder,<br />

je<br />

nach Unterart<br />

<strong>PETS</strong> 47


<strong>PETS</strong> |Vogel<br />

täglich zur Verfügung gestellt. Bei<br />

artgerechter Haltung, gesunder Ernährung<br />

sowie der richtigen Pflege<br />

können Agaporniden 15 Jahre und<br />

älter werden.<br />

GANZ VIEL LIEBE füreinander haben Agaporniden-Pärchen, was sich<br />

in Schnäbeln, Kuscheln und gegenseitiger Gefiederpflege zeigt<br />

Agaporniden gehören zu den<br />

Für die Haltung in Außenvolieren<br />

wird zusätzlich ein frost- und zugfreier<br />

Schutzraum benötigt.<br />

NICHT SPRACHBEGABT<br />

So gesellig, neugierig und verspielt<br />

Agaporniden auch sind – Menschen<br />

gegenüber sind sie eher scheu und<br />

weniger zutraulich als andere Papageien.<br />

Da die Unzertrennlichen stets<br />

miteinander beschäftigt sind, ist es<br />

schwer, ihre alleinige Aufmerksamkeit<br />

zu bekommen. Dennoch ist es<br />

mit viel Geduld möglich, den farbenfrohen<br />

Gesellen nützliche Dinge<br />

beizubringen, zum Beispiel in eine<br />

Transportbox zu steigen oder auf<br />

eine Waage zu gehen. Sprachbegabt<br />

sind Agaporniden hingegen nicht.<br />

Dennoch haben sie eine papageientypisch<br />

schrille Stimme. Wenn viele<br />

Tiere beieinander sind, entsteht eine<br />

entsprechende Geräuschkulisse, die<br />

im Zweifel auch dem Nachbarn gefallen<br />

muss.<br />

GESUNDE ERNÄHRUNG<br />

Als Futter eignet sich eine hochwertige<br />

Körnermischung aus<br />

feinen Sämereien und Frischfutter<br />

in Form von Obst, Gemüse und<br />

Wildkräutern. Nüsse gehören nicht<br />

auf den Speiseplan! Kalksteine,<br />

Sepiaschalen und Vogelgrit dienen<br />

der Mineralienversorgung. Futter<br />

und frisches Trinkwasser werden<br />

ERWERB NUR AUS NACHZUCHTEN<br />

In der freien Natur sind viele<br />

Arten vom Aussterben bedroht. In<br />

Deutschland gibt es nachgezüchtete<br />

Agaporniden, die im Idealfall<br />

bei einem seriösen und erfahrenen<br />

Züchter erworben werden sollten.<br />

Manchmal finden sich auch in<br />

Tierheimen abgegebene Agaporniden,<br />

die ein artgerechtes Zuhause<br />

suchen. Generell ist eine Einzelhaltung<br />

tabu! Die Unzertrennlichen<br />

brauchen mindestens einen Partner,<br />

um keine Verhaltensstörungen zu<br />

entwickeln. Optimal ist eine Haltung<br />

im Schwarm.<br />

Papageien, aber sprechen<br />

..<br />

lernen können sie nicht.<br />

TÄGLICHER FREIFLUG ist wichtig,<br />

um fit und gesund zu bleiben<br />

..<br />

Fotos: Charlotte Bleijenberg, slowmotiongli (2), Mariel887; Interview: Sandra Hoffmann<br />

48 <strong>PETS</strong>


Extra herzvoll – unsere Familienküche<br />

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<strong>PETS</strong> |Nager<br />

Gute Wiesenkräuter<br />

..<br />

für Kaninchen & Meerschweinchen<br />

Frische Pflanzen gehören zu einer artgerechten Ernährung für<br />

Kaninchen und Meerschweinchen dazu. Auf unseren heimischen<br />

Wiesen finden sich viele Kräuter, die sogar natürliche Heilkräfte haben.<br />

B<br />

ei Wildkaninchen und Hasen<br />

in der freien Natur lässt sich<br />

beobachten, dass sie insbesondere<br />

bei Erkrankungen bestimmte<br />

Kräuter bevorzugt fressen. Wer<br />

selbst Kräuter für seine Kaninchen<br />

und Meerschweinchen sammeln<br />

möchte, sollte sich zuvor genau<br />

über Aussehen und Wirkung der<br />

Pflanzen kundig machen.<br />

1 LÖWENZAHN<br />

Von wegen Unkraut! Löwenzahn<br />

wird bereits seit dem frühen Mittelalter<br />

als Heilpflanze geschätzt.<br />

Blätter und Wurzel wirken appetitund<br />

galleflussanregend,<br />

entzündungshemmend und<br />

krampflösend. Löwenzahn wirkt<br />

zudem harntreibend. Er ist reich an<br />

Bitterstoffen sowie Kalium-, Kalzium-<br />

und Magnesiumsalzen und<br />

wird vor allem im Frühjahr wegen<br />

seiner stoffwechselanregenden<br />

Wirkung geschätzt. Die im Herbst<br />

geerntete Wurzel unterstützt dank<br />

des enthaltenen Inulins den Darm.<br />

2 BRENNNESSEL<br />

Die robuste Pflanze war bereits<br />

im antiken Griechenland bekannt.<br />

Brennnessel ist vitamin- und<br />

nährstoffreich (u.a. Kalium, Eisen,<br />

Folsäure, Vitamin C, D, K). Viele<br />

Kaninchen und Meerschweinchen<br />

mögen Brennnesseln lieber getrocknet<br />

oder angewelkt. Sie kann gut<br />

für den Winter getrocknet werden.<br />

Aufgrund ihrer harntreibenden<br />

Wirkung wird die Brennnessel zur<br />

Durchspülungstherapie bei Nierenund<br />

Blasenerkrankungen sowie zur<br />

50 <strong>PETS</strong>


Vorbeugung<br />

von Blasenund<br />

Nierengrieß<br />

verwendet.<br />

Die Brennnessel<br />

ist<br />

eine der<br />

besten<br />

ausleitenden<br />

Pflanzen und eine der ältesten, die<br />

bei Allergien Anwendung findet.<br />

3 ECHTE KAMILLE<br />

Seit dem Altertum ist die Kamille<br />

ein beliebtes und breit eingesetztes<br />

Mittel für Mensch und Tier.<br />

Kamille wirkt entzündungshemmend,<br />

krampflösend und antibakteriell.<br />

Sie wird in erster Linie<br />

bei entzündlichen Erkrankungen<br />

des Magen-Darm-Traktes mit spastischen<br />

Beschwerden eingesetzt.<br />

Bei Haut- und Schleimhautentzündungen,<br />

einschließlich von Mundhöhle<br />

und Zahnfleisch, findet sie<br />

ebenfalls Anwendung. Bei Augenentzündungen<br />

wird Kamille nicht<br />

mehr empfohlen und kann sogar zu<br />

Verschlimmerungen führen. Echte<br />

Kamille lässt sich leicht von anderen<br />

Kamillearten, wie der Hundskamille,<br />

unterscheiden. Beim Zerteilen<br />

des Blütenkopfes besitzt die echte<br />

Kamille innen einen Hohlraum.<br />

4 MARIENDISTEL<br />

Die Mariendistel ist seit der Antike<br />

bekannt und gehört zu den bedeutsamsten<br />

Heilpflanzen in Europa. Sie<br />

ist die wichtigste Pflanze bei durch<br />

Toxine verursachten Lebererkrankungen.<br />

Die wirksamen Bestandteile<br />

sind die Mariendistelsamen<br />

bzw. der aus ihr gewonnene Wirkstoffkomplex<br />

Silymarin. Silymarin<br />

fördert die Leberfunktion und hilft<br />

bei deren Regeneration. Die Mariendistel<br />

schützt die Leber vor Umweltgiften<br />

und Bakterientoxinen.<br />

Auch bei der Leberkokzidiose beim<br />

Kaninchen ist das Kraut ein Mittel<br />

der Wahl. Müde und energielos<br />

wirkende Tiere profitieren ebenfalls<br />

von einer Mariendistel-Kur.<br />

5 RINGELBLUME<br />

Die Pflanze mit den<br />

leuchtend gelben<br />

Blüten wurde<br />

bereits im<br />

12. Jahrhundert<br />

von Hildegard von<br />

Bingen als Mittel<br />

bei Hauterkrankungen<br />

und Verdauungsstörungen<br />

beschrieben. Die Inhaltsstoffe<br />

wirken entzündungshemmend,<br />

wundheilungsfördernd und antimikrobiell.<br />

Die auch unter dem<br />

Namen Calendula bekannte Pflanze<br />

leistet innerlich und äußerlich gute<br />

Dienste. Innerlich löst Calendula<br />

Unterleibskrämpfe und Verhärtungen<br />

in Magen und Darm. Auch bei<br />

Leberstörungen und zur Stärkung<br />

der Immunabwehr wird die Ringelblume<br />

eingesetzt. Äußerliche<br />

Anwendungsgebiete sind leichte<br />

Entzündungen der Haut und<br />

Schleimhäute, inklusive der Mundund<br />

Rachenschleimhaut.<br />

6 SPITZWEGERICH<br />

Oft wird dem Spitzwegerich am<br />

Wegesrand keine Beachtung geschenkt.<br />

Zu Unrecht, denn er wirkt<br />

entzündungshemmend, antimikrobiell<br />

und reizmildernd. Insbesondere<br />

bei Atemwegsproblemen wie<br />

Katarrhen der oberen Atemwege<br />

sowie entzündlichen Veränderungen<br />

der Rachenschleimhaut hat<br />

Spitzwegerich seinen großen<br />

Auftritt. Äußerlich können<br />

die Blätter frisch zerrieben<br />

die Wundheilung<br />

fördern oder den Juckreiz<br />

nach Insektenstichen<br />

lindern.<br />

Fotos: iStock - unpict (2), scisettialfio, Marina Lohrbach, vencavolrab; Text: Sandra Hoffmann<br />

<strong>PETS</strong> 51


<strong>PETS</strong> |Kleintiere<br />

STRECKEN Wenn<br />

sie sich das Futter<br />

erarbeiten müssen,<br />

wird den Tieren<br />

nicht langweilig<br />

1 KONTAKTFREUDIG<br />

Kaninchen sind extrem gesellig und<br />

besitzen ein ausgeprägtes Sozialverhalten.<br />

Sie sollten deshalb zu zweit<br />

oder in Kleingruppen gehalten<br />

werden. Bei der Vergesellschaftung<br />

bedarf es manchmal etwas Geduld.<br />

Am leichtesten klappt die Kombination<br />

Weibchen mit kastriertem<br />

Rammler. Meerschweinchen haben<br />

übrigens ein völlig anderes Sozialverhalten<br />

und können einen echten<br />

Artgenossen nicht ersetzen.<br />

2 VIEL GUTES HEU<br />

Der wichtigste Nahrungsbestandteil<br />

ist Heu. Kaninchen lieben es langhalmig<br />

und wohlduftend. Ideal ist<br />

Bio-Heu. Es sollte stets zur Verfügung<br />

stehen und täglich angeboten<br />

werden. Eine Heuraufe verhindert,<br />

dass das Futter auf dem Boden<br />

feucht und ungenießbar wird.<br />

3 GESUNDES GEMÜSE<br />

Zweimal täglich freuen sich Kaninchen<br />

über eine Handvoll frisches<br />

Gemüse. Geeignet sind Salat, Sellerie,<br />

Fenchel, Petersilienwurzel,<br />

Pastinake, Gurke, Möhre und<br />

Möhrengrün. Letztere sollten nur<br />

ein- bis zweimal pro Woche gegeben<br />

werden, weil sie ansonsten<br />

schnell zu Fettleibigkeit führen.<br />

Kohlgewächse können Blähungen<br />

verursachen, füttern Sie sie deshalb<br />

10 TIPPS,<br />

wie sich Kaninchen wohlfühlen<br />

Kleine Tiere mit großen Ansprüchen – damit es Kaninchen richtig<br />

gut geht, brauchen sie die passende Ernährung, Artgenossen,<br />

eine möglichst natürliche Umgebung und sinnvolle Beschäftigung<br />

52 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock - coramueller, Meowcyber, Elenasfotos; Text: Sandra Hoffmann<br />

TUNNEL Kaninchen lieben röhrenartige<br />

Verstecke<br />

langsam an. Das Gemüse sollte bei<br />

der Verabreichung nicht direkt aus<br />

dem Kühlschrank kommen.<br />

4 OBST ALS LECKERLI<br />

Obst sollte immer nur ein kleiner<br />

Snack sein. Ein Stück Apfel oder<br />

Birne, Aprikose, Nektarine, Heidelbeeren,<br />

Erdbeeren, Himbeeren oder<br />

ein Stück Banane können in kleinen<br />

Mengen gefüttert werden.<br />

5 FRISCHE KRÄUTER<br />

Basilikum, Dill, Kerbel, Liebstöckel,<br />

Melisse, Oregano, Petersilie,<br />

Pfefferminze, Salbei und Thymian<br />

sind geeignete Kräuter für die Tiere.<br />

Sie verfügen über positive Wirkungen<br />

auf den Organismus. Auch in<br />

der Natur finden sich Pflanzen, die<br />

Kaninchen hervorragend als Futterpflanze<br />

dienen. Am bekanntesten<br />

ist sicherlich der Löwenzahn. Auch<br />

Breit- und Spitzwegerich, Brennnessel,<br />

Gänseblümchen und viele<br />

weitere gehören dazu.<br />

6 ZWEIGE ZUM ZAHNABRIEB<br />

Kaninchenzähne wachsen pro Woche<br />

ca. 1,5 bis 2 Millimeter. Die Tiere<br />

brauchen permanent Material zum<br />

Abrieb ihrer Zähne. Beliebt sind<br />

Zweige von (ungespritzten) Obstbäumen<br />

und -sträuchern wie z.B.<br />

Apfel- und Birnenbaum oder Haselnuss.<br />

Brot ist wegen des hohen<br />

Stärkegehalts nicht geeignet!<br />

7 DURST LÖSCHEN<br />

Selbstverständlich sollte täglich<br />

in ausreichender Menge frisches<br />

Trinkwasser zur Verfügung stehen.<br />

Besser als Trinkflaschen eignen<br />

sich Näpfe aus Keramik. Diese sind<br />

leicht zu reinigen.<br />

8 UNTERBRINGUNG: VIEL PLATZ<br />

Kaninchen haben einen großen Bewegungsdrang.<br />

Mit einem handelsüblichen<br />

Käfig oder Stall werden sie<br />

nicht glücklich. Ob in der Wohnung,<br />

auf dem Balkon oder im Garten: ein<br />

mehrere Quadratmeter großes Gehege,<br />

das ein- und ausbruchsicher<br />

ist, sollte zur Verfügung stehen. In<br />

der Wohnung können Kaninchen<br />

frei gehalten und an eine Toilette<br />

gewöhnt werden.<br />

9 ARTGERECHTE EINRICHTUNG<br />

Kaninchen lieben höhlenartige Verstecke.<br />

Tunnel und Röhren<br />

aus Holz, Kork, Stein oder Weide<br />

gehören deshalb in jedes Gehege.<br />

Erhöhte Sitzgelegenheiten, z.B.<br />

Hütten mit Flachdach, dienen zum<br />

Ausruhen und als Ausguck. In<br />

einer Buddelkiste mit Sand oder<br />

Erde können Kaninchen ausgiebig<br />

scharren. Ein Außengehege bietet<br />

den Tieren die Möglichkeit, einfach<br />

im Boden zu graben, aber Vorsicht:<br />

Hier herrscht Ausbruchsgefahr.<br />

10 BESCHÄFTIGUNG<br />

Geistige und körperliche Anregungen<br />

halten Kaninchen fit. Ideal<br />

ist es, die Tiere schon durch die<br />

Nahrungssuche auf Trab zu halten.<br />

Gemüse und Zweige können so<br />

befestigt werden, dass Kaninchen<br />

sich strecken müssen, um sie zu<br />

erreichen. Im Fachhandel gibt es<br />

Futterbälle und Intelligenzspielzeuge,<br />

aus denen sich Leckereien<br />

erarbeitet werden müssen. Eine<br />

weitere Möglichkeit ist das Clickertraining.<br />

Mit dessen Hilfe lernen<br />

die Tiere Tricks, wie über Hindernisse<br />

zu springen oder Männchen<br />

zu machen. Wichtig: Nie zwingen!<br />

Am besten funktioniert das Training<br />

durch reine Motivation (Belohnung)<br />

und Freude an der Aktivität.


<strong>PETS</strong> |Kleintiere<br />

Meerschweinchen<br />

Kommunikation mittels Lauten<br />

Meerschweinchen zeigen eine umfangreiche<br />

Lautsprache, deren Verständnis sich durch<br />

geduldiges Beobachten leicht erlernen lässt.<br />

Wir stellen verschiedene Laute vor.<br />

NEBEN DER KÖRPERSPRACHE<br />

verständigen sich Meerschweinchen<br />

mit einer komplex ausgebildeten<br />

Lautsprache<br />

FUTTERRUF/PFEIFEN<br />

Ein recht lautes Pfeifen – oft stehen<br />

die Meerschweinchen dabei auf den<br />

Hinterpfoten aufgerichtet am Rand<br />

oder einem Häuschen – zeigen die<br />

Tiere in Erwartung eines Leckerbissens.<br />

Oft reicht ein Tütenrascheln<br />

oder das Öffnen der Kühlschranktür.<br />

Das Geräusch scheint gezielt<br />

dem Menschen zu gelten. Untereinander<br />

kommunizieren die Tiere<br />

nicht mit solch lautem Pfeifen.<br />

M<br />

eerschweinchen haben ein<br />

viel besseres Hörvermögen<br />

als wir Menschen. Sie<br />

nehmen leisere Töne wahr, aber<br />

auch sehr hohe Töne im Ultraschallbereich.<br />

Ein großer Teil der Kommunikation<br />

findet allerdings im für<br />

Menschen hörbaren Bereich statt.<br />

GURGELN/MURMELN<br />

Ein leises, gurgelndes Geräusch beziehungsweise<br />

ein leises Murmeln<br />

bei ganz entspannter Körperhaltung<br />

drückt die Zufriedenheit der<br />

Tiere aus. Zum Teil geben sie dieses<br />

Geräusch sogar im Schlaf von sich.<br />

Das leise Murmeln ist als Wohlfühllaut<br />

manchmal auch zu hören,<br />

wenn Meerschweinchen<br />

zufrieden nebeneinander<br />

entspannen.<br />

Je größer die Meerschweinchengruppe,<br />

desto häufiger<br />

und intensiver<br />

sind diese Geräusche<br />

zu<br />

hören.<br />

QUIETSCHEN/QUIEKEN<br />

Ein lautes Quieken<br />

mit lauten quietschenden<br />

Tönen<br />

zeigen Meerschweinchen,<br />

wenn ihnen<br />

etwas äußerst missfällt<br />

oder sie Schmerzen<br />

haben. Es kommt bei<br />

misslungenen Vergesellschaftungen<br />

vor, bei Futterstreitigkeiten,<br />

wenn sie<br />

hochgehoben werden oder<br />

wenn eine andere Handlung,<br />

z.B. beim Tierarzt, ihren Unmut<br />

hervorruft.<br />

GURREN/MURREN<br />

Das leise brummende Gurren<br />

wird zur Beruhigung eingesetzt<br />

Fotos: iStock - GlobalP, Zheka-Boss, stefan1234, Beata Haliw; Text: Sandra Hoffmann<br />

54 <strong>PETS</strong>


ÜBER GERÄUSCHE und Verhalten<br />

lassen sich wichtige Rückschlüsse<br />

auf das Befinden ziehen<br />

oder um zu beschwichtigen. In einer<br />

Meerschweinchengruppe ist dieser<br />

Laut häufiger zu hören. Er wird im<br />

Zusammenhang mit Auseinandersetzungen<br />

gezeigt oder wenn unangenehme<br />

Geräusche missfallen. Das<br />

Gurren drückt Unzufriedenheit oder<br />

Angst aus.<br />

BROMMSELN/PURREN<br />

Dieser Laut wird beinahe ausschließlich<br />

im Rahmen des Sexualverhaltens<br />

von Böcken abgegeben, die um ein<br />

Weibchen werben. Dabei wackelt<br />

der Bock mit dem Hinterteil.<br />

Der brummende, knatternde<br />

Laut ist dem Gurren sehr<br />

ähnlich.<br />

sollte das Meerschweinchen in Ruhe<br />

gelassen werden. Ein leises Zähneklappern<br />

kann auch ein Zeichen für<br />

Stress oder Schmerzen sein.<br />

ZWITSCHERN/ZIRPEN<br />

Der Laut erinnert an Vogelgezwitscher.<br />

Er tritt selten und nur in der<br />

Dämmerung oder Dunkelheit auf.<br />

Die anderen Tiere erstarren zunächst.<br />

Die Bedeutung ist bisher unklar. Es<br />

wird vermutet, dass es sich um einen<br />

Warnruf handelt.<br />

ZÄHNEKLAPPERN<br />

Lautes Zähneklappern ist<br />

eine Warn- und Drohgebärde.<br />

Wird zusätzlich<br />

das Fell gesträubt, kann<br />

das einen Rangordnungskampf<br />

ankündigen. Wird<br />

das Geräusch dem Menschen<br />

gegenüber gezeigt,<br />

<strong>PETS</strong> 55


<strong>PETS</strong> |Aquaristik<br />

Aquarium einrichten<br />

..<br />

Schritt für Schritt erklärt<br />

Eine faszinierende Unterwasserwelt im eigenen Wohnzimmer zu erschaffen,<br />

ist ein aufregendes Vorhaben. Es sollte sorgfältig geplant werden, damit am Ende<br />

die Bewohner des Aquariums genauso glücklich sind wie die Besitzer.<br />

Wir haben hilfreiche Tipps für alle zukünftigen Aquarianer zusammengestellt.<br />

S<br />

üßwasser oder Meerwasser?<br />

Wie groß sollte das Becken<br />

sein? Wo steht es am besten?<br />

Welche Technik wird benötigt?<br />

Welche Pflanzen eignen sich? –<br />

Bevor die ersten Bewohner einziehen<br />

können, gilt es, all diese Fragen<br />

zu klären. Ein Aquarium einzurichten<br />

ist kein Hexenwerk. Vor dem<br />

Einrichten empfiehlt sich jedoch<br />

die Erstellung einer Checkliste, um<br />

nichts zu vergessen.<br />

SÜSSWASSER ODER MEERWASSER<br />

Die meisten Aquarien-Neulinge<br />

56 <strong>PETS</strong>


EIN AQUARIUM<br />

kann ein lebendiger<br />

Blickfang in der<br />

Wohnung werden<br />

KUGELAQUARIEN,<br />

besser bekannt als Goldfischgläser:<br />

Die kleinen<br />

runden Becken sind<br />

absolut ungeeignet, um<br />

Fische darin zu halten.<br />

Zum einen sind die Gläser<br />

viel(!) zu klein, sie bieten<br />

den Fischen auch keinerlei<br />

Abwechslung. Zudem<br />

sollte ein Aquarium<br />

immer eckig sein, damit<br />

sich Fische darin orientieren<br />

können. Und zu<br />

guter Letzt sind auch<br />

Goldfische Schwarmfische,<br />

die nicht allein<br />

leben wollen.<br />

Fotos: iStock - nektofadeev@gmail.com, Andrey Nikitin, graphixchon, JackF, Ljupco; Text: Sandra Hoffmann<br />

VOR DEM FISCHBESATZ muss<br />

sich zuerst ein biologisches Gleichgewicht<br />

im Aquarium einstellen<br />

beginnen mit Süßwasser-Aquarien,<br />

weil diese in der Pflege weniger<br />

aufwändig sind. Wer sich trotzdem<br />

direkt an ein Meerwasser-Aquarium<br />

wagen möchte, sollte sich unbedingt<br />

bei Fachhändlern zu diesem<br />

Vorhaben beraten lassen.<br />

DER OPTIMALE STANDORT<br />

Ein Aquarium braucht Licht, sollte<br />

allerdings nicht in der direkten Sonne<br />

stehen, da es ansonsten zu starker<br />

Algenbildung kommen kann.<br />

Am besten eignet sich ein Standort<br />

auf Augenhöhe. So lassen<br />

<br />

<strong>PETS</strong> 57


<strong>PETS</strong> |Aquaristik<br />

BODENGRUND WÄHLEN<br />

Steht das Aquarium an seinem<br />

Platz, wird zunächst eine mindestens<br />

fünf Zentimeter hohe Nährboden-Schicht<br />

eingefüllt. Diese dient<br />

den später wurzelnden Wasserpflanzen<br />

als Dünger. Darauf kommt<br />

dann der eigentliche Bodengrund:<br />

eine etwa zehn Zentimeter hohe<br />

Sand- oder Kiesschicht. Der Kies<br />

sollte nicht zu grobkörnig und in<br />

jedem Fall geschliffen sein, damit<br />

sich kein Aquarienbewohner daran<br />

verletzen kann. Kies ist ein universeller<br />

Bodengrund. Sand eignet sich<br />

hingegen besonders für Fische, die<br />

gerne gründeln.<br />

DEKORATION & PFLANZEN<br />

Fische lieben eine abwechslungsreiche<br />

Innengestaltung mit offenen<br />

Bereichen und Rückzugsmöglichkeiten,<br />

optimalerweise aus Wurzeln<br />

und Steinen. Pflanzen sind<br />

dabei nicht nur hübsch anzusehen,<br />

sondern sie verbessern auch die<br />

Wasserqualität. Die Pflanzen sollten<br />

tief im Boden verankert werden.<br />

Die Aquarientechnik kann nun geschickt<br />

hinter Wurzeln, Steinen und<br />

Pflanzen versteckt werden. Wenn<br />

alles platziert ist, heißt es Wasser<br />

marsch. Das lauwarme Wasser wird<br />

vorsichtig eingefüllt, möglichst<br />

ohne den Boden aufzuwirbeln. Als<br />

nächstes werden Heizung, Licht<br />

und Filter in Betrieb genommen.<br />

DIE AUSWAHL an Zierfischen<br />

im Fachhandel ist riesig<br />

EIN HAUCH EXOTIK in die eigenen vier Wände bringen Meerwasser-<br />

Aquarien mit echten Korallen<br />

Gewicht des gefüllten Beckens<br />

tragen kann. Wer unsicher ist, kann<br />

auf handelsübliche Aquarienschränke<br />

zurückgreifen. Stromanschlüsse<br />

in der Nähe sind von Vorteil.<br />

AQUARIUM AUSSUCHEN<br />

Für Anfänger gibt es fertige Einsteiger-Sets.<br />

Diese enthalten in der<br />

Regel neben dem Becken die wichtigste<br />

Ausstattung wie Beleuchtung,<br />

Filter und Heizstab. Das Aquarium<br />

sollte mindestens 60 x 30 x 30 Zentimeter<br />

groß sein. Mit 54 Litern gehören<br />

diese Becken zu den klassischen<br />

Einsteigermodellen. Besser sind<br />

jedoch 80 Zentimeter Kantenlänge<br />

mit ca. 100 Litern Inhalt. Je größer<br />

ein Aquarium ist, desto stabiler sind<br />

im Allgemeinen die Wasserwerte.<br />

58 <strong>PETS</strong>


EINFAHREN & FISCHE EINSETZEN<br />

Nun heißt es Geduld haben, bis<br />

das Wasser optimale Bedingungen<br />

erreicht hat. Wasseraufbereiter und<br />

Bakterienzusätze helfen dabei. Haben<br />

sich genügend Bakterien gebildet<br />

und sind alle Werte für mehrere<br />

Tage hintereinander stabil, ist das<br />

Aquarium „eingefahren“. Es kann<br />

mehrere Wochen dauern, bis es<br />

soweit ist und sich das biologische<br />

Gleichgewicht im Aquarium eingestellt<br />

hat. Bei der Zusammenstellung<br />

der Fische empfiehlt es sich,<br />

gerade für Anfänger, eine kompetente<br />

Beratung in einem Fachhandel<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

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<strong>PETS</strong> 59


<strong>PETS</strong> |Aquaristik<br />

DER EINZELGÄNGER<br />

erobert nicht nur sein<br />

Territorium, sondern<br />

auch die Herzen der<br />

Aquarienfreunde<br />

Blauer Floridakrebs<br />

Faszinierender Aquarienbewohner<br />

Procambarus alleni, der blaue Floridakrebs, gehört zu den bekanntesten<br />

und beliebtesten Flusskrebsen in heimischen Aquarien. Die blaue Färbung<br />

ist auf einen genetischen Enzymdefekt zurückzuführen.<br />

U<br />

rsprünglich im südlichen<br />

Florida beheimatet, ist die<br />

blaue Variante aus einer graubraunen<br />

Naturform entstanden.<br />

Während die braunen Floridakrebse<br />

selten in der Aquaristik vertreten<br />

sind, erfreuen sich die blauen Flusskrebse<br />

besonderer Beliebtheit. Der<br />

Enzymdefekt, auf den die blaue<br />

Färbung zurückgeht, hat auf die<br />

Tiere keine negativen Auswirkungen.<br />

Je nach Nahrungsangebot und<br />

Wasserbeschaffenheit variieren die<br />

verschiedenen Blautöne von Hellblau<br />

bis ins Violette.<br />

KREBSE FÜR ANFÄNGER<br />

Wer glaubt, dass solche faszinie-<br />

60 <strong>PETS</strong>


enden Aquarienkrebse sicherlich<br />

schwer zu halten sind, der irrt.<br />

Tatsächlich sind die blauen Floridakrebse<br />

bei Wasserparametern und<br />

Futter nicht besonders anspruchsvoll.<br />

Blaue Floridakrebse fühlen<br />

sich bei einem pH-Wert von 6,5 bis<br />

8 und einer Temperatur zwischen<br />

18 bis 26° Celsius wohl. Das Wasser<br />

sollte nicht zu weich sein, weil<br />

etwas Kalk für den Panzer benötigt<br />

wird. Wichtig ist sauberes und sauerstoffreiches<br />

Wasser. Starkes Licht<br />

braucht der Floridakrebs nicht. Er<br />

mag es gerne etwas schummrig. Für<br />

die Einzelhaltung sind Aquarien<br />

mit 80 Zentimetern Seitenlänge ab<br />

54 Liter Volumen geeignet. Paare<br />

und Gruppen brauchen 112 Liter<br />

aufwärts. Procambarus alleni sind<br />

gute Kletterer. Gelegentlich brechen<br />

sie aus dem Aquarium aus, indem<br />

sie die Abdeckung nach oben drücken.<br />

Das Aquarium sollte deshalb<br />

ausbruchsicher abgedeckt sein.<br />

TIERISCHE MITBEWOHNER<br />

In der Natur leben Procambarus<br />

alleni als territoriale Einzelgänger<br />

und treffen nur zur Paarungszeit<br />

auf Artgenossen. Auf Mitbewohner<br />

legen blaue Floridakrebse entsprechend<br />

wenig wert. Insbesondere<br />

Männchen wahren zueinander<br />

Abstand. Es gibt blaue Floridakrebse,<br />

die sich in der Gruppe halten<br />

lassen, wobei mit Kämpfen immer<br />

gerechnet werden muss. Dabei können<br />

sie auch mal eine Schere oder<br />

andere Gliedmaßen verlieren, die<br />

jedoch wieder nachwachsen. Die<br />

Vergesellschaftung mit anderen Procambarus-Arten<br />

sollte wegen des<br />

allgemeinen Aggressionspotenzials<br />

vermieden werden. Auch für Fische<br />

und andere Aquarienbewohner, wie<br />

Schnecken oder Frösche, können die<br />

blauen Krebse gefährlich werden.<br />

Manche Aquarianer halten Procambarus<br />

alleni zusammen mit Fischen,<br />

Garnelen und kleinen Welsen in<br />

einem Aquarium, ohne dass es zu<br />

Verlusten kommt. Grundsätzlich<br />

sind Krebse jedoch Gelegenheitsräuber<br />

und in der Lage, Tiere zu<br />

fangen und zu fressen. Am besten<br />

funktioniert die Vergesellschaftung<br />

mit größeren Fischen oder nur mit<br />

Garnelen.<br />

STECKBRIEF<br />

Wissenschaftlicher Name:<br />

Procambarus alleni<br />

Familie:<br />

Flusskrebse<br />

Größe:<br />

Männchen ca. 8–10 cm,<br />

Weibchen ca. 12–15 cm<br />

(ohne Scheren)<br />

Lebenserwartung:<br />

2–3 Jahre<br />

Tragzeit:<br />

ca. 4–6 Wochen (u.a.<br />

temperaturabhängig)<br />

Jungtiere:<br />

ca. 150–250<br />

Stück<br />

ZIEMLICH FOTOGEN und eine<br />

echte Attraktion im Aquarium<br />

Obwohl der blaue Floridakrebs<br />

tagaktiv ist, mag er es<br />

lieber schummrig.<br />

<strong>PETS</strong> 61


<strong>PETS</strong> |Aquaristik<br />

EINE HÄUTUNG ist nicht ungefährlich.<br />

Der Krebs kann im Panzer steckenbleiben.<br />

Zudem ist er danach angreifbar,<br />

weil der neue Panzer noch weich ist<br />

62 <strong>PETS</strong><br />

FUTTER UND<br />

AUSSTATTUNG<br />

Blaue Floridakrebse sind Allesfresser.<br />

Der Menüplan sollte möglichst<br />

ausgewogen sein. Pflanzliche Kost<br />

ist ebenso wichtig wie tierisches<br />

Eiweiß. Proteinhaltiges Futter, zum<br />

Beispiel Mückenlarven, Cyclops<br />

usw. in Form von Frost- und<br />

Lebendfutter kann mehrmals pro<br />

Woche gegeben werden. Grünfutter<br />

wie Brennnessel, Löwenzahnblätter,<br />

Spinat oder Vogelmiere werden<br />

überbrüht oder getrocknet gerne genommen.<br />

Grünes Gemüse wie Erbsen<br />

gilt als seltener Leckerbissen. Es<br />

empfehlen sich schnell wachsende<br />

Wasserpflanzen, da auch diese angeknabbert<br />

werden können, wenn<br />

nicht ausreichend pflanzliche Kost<br />

angeboten wird. Im Handel gibt es<br />

spezielles Krebsfutter und Mineralienmischungen.<br />

Mineralstoffmangel<br />

kann dazu führen, dass Jungtiere<br />

die häufigen Häutungen nicht überleben.<br />

Braunes Herbstlaub sollte<br />

im Krebsaquarium nie fehlen. Die<br />

Krebse stöbern gern im und auf<br />

dem Bodengrund nach Kleinstlebewesen,<br />

Mikroorganismen,<br />

Pflanzenteilen<br />

und vor allem Laub.<br />

Neben Futter bietet Laub für junge<br />

Krebse gute Verstecke. Das Aquarium<br />

sollte mit Wurzeln, Steinen,<br />

Höhlen, Röhren und Unterständen<br />

eingerichtet werden, damit sich<br />

die Krebse dorthin zur Häutung<br />

zurückziehen können. Ideal sind<br />

Höhlen mit mehreren Eingängen.<br />

Als Bodengrund eignet sich mittelgrober<br />

Aquarienkies. Dieser sollte<br />

so hoch sein, dass die Krebse ihre<br />

Leidenschaft des Grabens ausüben<br />

können. Als Minimum gelten fünf<br />

Zentimeter, Kies in einer Höhe von<br />

acht bis zehn Zentimetern erfreut<br />

die blauen Aquarienbewohner<br />

umso mehr. Dekoration sollte kippsicher<br />

auf der Bodenscheibe stehen.<br />

ZUCHT UND NACHWUCHS<br />

Ab einer Länge von sechs Zentimetern<br />

werden die Krebse geschlechtsreif.<br />

Fühlt sich ein Pärchen<br />

wohl, kann regelmäßig mit<br />

Nachwuchs gerechnet werden. Der<br />

Begattungsakt ist nichts für sensible<br />

Gemüter. Das Männchen dreht<br />

das nicht immer paarungswillige<br />

Weibchen auf den Rücken oder die<br />

Seite und hält es unsanft mit seinen<br />

Scheren fest. Das Weibchen trägt<br />

danach vier bis sechs Wochen bis zu<br />

250 Eier mit sich. Dann schlüpfen<br />

die wenige Millimeter großen Jungkrebse.<br />

Wegen des gattungstypischen<br />

Kannibalismus werden nicht<br />

alle Jungtiere überleben. Proteinfutter<br />

oder Frostfutter hilft gegen<br />

Kannibalismus. Das Geschlecht<br />

lässt sich ab einer Körpergröße von<br />

ca. drei Zentimetern an der Unterseite<br />

der Krebse erkennen. Das<br />

Männchen verfügt über V-förmige<br />

Begattungsgriffel, während man<br />

beim Weibchen die Geschlechtsöffnung<br />

erkennen kann.<br />

DIE KREBSE lieben Steine zum<br />

Klettern, Höhlen zum Verstecken<br />

und Kies zum Graben<br />

Fotos: iStock - Pantherius (2), GlobalP, rookiephoto19; Text: Sandra Hoffmann


<strong>PETS</strong> |Tierquiz<br />

Unser Haustier-Quiz<br />

Wie gut kennen Sie sich aus?<br />

Mit diesem kleinen Tierquiz können Sie Ihr Wissen über Haustiere unter Beweis stellen.<br />

Kleiner Tipp: Es sind manchmal mehrere Antwortmöglichkeiten richtig. Wer die aktuelle<br />

Ausgabe gelesen hat, kann mit Sicherheit alle Fragen beantworten. Los geht´s!<br />

BILDERRÄTSEL<br />

Die Fotos unterscheiden sich in fünf Details.<br />

Wer findet die Unterschiede?<br />

1. Welche der drei Katzen<br />

zeigt am ehesten, dass sie<br />

Angst hat?<br />

2. Welche Pflanzen gelten<br />

als wertvolle Heilkräuter?<br />

a. Brennnessel<br />

b. Kamille<br />

c. Löwenzahn<br />

3. Was sollten Kinder bei<br />

Hunden nie machen?<br />

a. streicheln<br />

b. Futter wegnehmen<br />

c. beim Schlafen stören<br />

4. Worüber freuen sich<br />

Kaninchen?<br />

b<br />

a<br />

5. Wie werden Agaporniden<br />

auch bezeichnet?<br />

a. die Unzertrennlichen<br />

b. die Buntgefiederten<br />

c. die Geschwätzigen<br />

c<br />

Fotos: iStock - Charlotte Bleijenberg, Macrovector, Iuliia Zavalishina; Text: Sandra Hoffmann<br />

a. höhlenartige Verstecke<br />

b. Einzelhaltung<br />

c. Buddelkiste mit Sand<br />

LÖSUNGEN:<br />

1. c<br />

2. a, b, c<br />

3. b, c<br />

4. a, c<br />

5. a<br />

<strong>PETS</strong> 63


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®<br />

Konzeption & Grafik:<br />

Stolzer Hundebesitzer<br />

und endlich Urlaub!<br />

Doch wie sehen Reisen mit Hund aus?<br />

Für die Flugzeugkabine ist er zu groß, für Zug und<br />

Fernbus zu temperamentvoll, also sind die meisten mit<br />

dem Auto unterwegs.<br />

Auch sollte die Anreise nicht zu weit entfernt sein und<br />

die Temperaturen eher gemäßigt.<br />

Wo sind wir willkommen?<br />

Nachfolgend geben wir dir passende Tipps.<br />

REISE-INSPIRATIONEN<br />

U R L A U B<br />

M<br />

I T H U N D<br />

Die nächsten Reise-Inspirationen<br />

erscheinen am: 20. Oktober <strong>2021</strong><br />

Anzeigenschluss: 26. August <strong>2021</strong><br />

Beratung & Buchung<br />

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Mit größtem Hundevergnügen!<br />

Vom Stranddomizil mit Blick aufs Meer<br />

bis zum Pippi-Langstrumpf-Häuschen<br />

direkt am Bade- und Angelsee, vom Apartment<br />

und Märchenschloss oder einem<br />

großzügigen Ferienhaus mit hauseigenem<br />

Pool ist alles drin für Herrchen, Frauchen<br />

UND Hund! Denn nicht nur wir Menschen,<br />

auch viele gefrustete Stadthunde wünschen<br />

sich sicherlich mal einen Tapetenwechsel.<br />

Ja, einfach mal wieder raus aus<br />

Reise-Inspirationen – URLAUB MIT HUND<br />

der grauen Hütte zu kommen, ins Grüne<br />

zu fahren oder einfach blau zu machen am<br />

Meer!<br />

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und haustierfreundliche Ferienhäuser und<br />

Apartments unter NOVASOL.de. Hier fallen<br />

keine zusätzlichen Gebühren für Ihren<br />

Hund an – keine zusätzlichen Buchungsoder<br />

Reinigungskosten werden erhoben.<br />

© Eike Dubois/ Hunsrück-Touristik GmbH<br />

URLAUB MIT HUND im Hunsrück<br />

D<br />

er Hun(d)srück hat den Hund schon fast komplett im Namen.<br />

Denn dass die Landschaftsform des Mittelgebirges ihrem Aussehen<br />

nach einem Hunderücken gleicht, wird auch manchmal als<br />

eine mögliche Erklärung des Regionsnamens herangezogen.<br />

Auf www.urlaub-mit-hund-im-hunsrueck.de finden Hundebesitzer<br />

jetzt neu für ihren nächsten Urlaub oder ihre nächste Wanderung<br />

im Hunsrück wichtige Informationen und Tipps, seien es hundefreundliche<br />

Unterkünfte oder Gastronomiebetriebe. Auch touristische<br />

Einrichtungen, in welche die Hunde angeleint mitgenommen<br />

werden können als auch empfehlenswerte Wanderwege sind u.a.<br />

gelistet.<br />

Weitere Infos für „Urlaub mit Hund im Hunsrück“:<br />

Hunsrück-Touristik GmbH · Gebäude 663<br />

55483 Hahn-Flughafen · Tel. +49 (0) 6543 507700<br />

www.hunsruecktouristik.de<br />

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seit 1974 alles für die natürliche Ernährung<br />

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Code 2052500* im vorgesehenen Feld ein. Nach<br />

dem Eingang Ihrer Zahlung wird Ihnen der Tackenberg-Gutschein<br />

automatisch zugestellt.<br />

*Der Aktionscode 2052500: gilt einmalig auf eine<br />

Neubuchung vom <strong>01</strong>.04.<strong>2021</strong> bis 31.12.<strong>2021</strong> · gültig<br />

für das Reisejahr <strong>2021</strong> für alle angebotenen Reiseländer<br />

· gilt nicht rückwirkend für bereits bestehende<br />

Buchungen und ist nicht mit anderen Aktionen<br />

kombinierbar · keine Barauszahlung und<br />

keine Übertragung auf andere Personen möglich.<br />

Angebote und Buchung: NOVASOL AS<br />

Tel. +49 (0) 40 688 71 51 18<br />

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Reise-Inspirationen – URLAUB MIT HUND<br />

S<br />

o wählt Eurohike besonders sorgfältig<br />

hundefreundliche Hotels und Unterkünfte<br />

aus, in denen sich Hund und Herrchen<br />

oder Frauchen wirklich wohl fühlen.<br />

Die Routen und Streckenführungen sind<br />

vierbeinergerecht ausgewählt, mit dem mitgelieferten<br />

Reiseunterlagen-Package findet<br />

man sich bestens zurecht. Das Gepäck wird<br />

verlässlich und stressfrei von Unterkunft<br />

zu Unterkunft transportiert, persönliche<br />

Beratung und perfekter Service vor Ort ist<br />

selbstverständlich.<br />

TIPPS ZUM WANDERN MIT HUND<br />

Gute Vorbereitung und die Beachtung der<br />

wichtigsten Empfehlungen sind die Basis<br />

für eine genussvollen Wanderreise für Zweiund<br />

Vierbeiner. Mit der Reisecheckliste<br />

von Eurohike hat man alle wichtigen Themen<br />

im Blick – von Hundekorb für den<br />

Transport über Halsband und Proviant bis<br />

hin zur nötigen Notfall-Ausrüstung. Über<br />

WANDERN MIT HUND<br />

Abenteuer mit den Freunden auf vier Pfoten<br />

Was gibt es Schöneres, als seine vierbeinigen Freunde auch im Wanderurlaub<br />

an der Seite zu haben? Die Reiseprofis von Eurohike sorgen dafür, dass die<br />

ersehnte Reise für Zwei- und Vierbeiner zum wundervollen Erlebnis wird.<br />

Alle im Katalog und auf der Webseite speziell mit einer Pfote gekennzeichneten<br />

Reisen sind auf Herz und Nieren auf ihre „Hunde-Tauglichkeit“ geprüft und<br />

versprechen Wandergenuss für Mensch und Tier. Der Faktor Sicherheit steht<br />

dabei immer an oberster Stelle.<br />

Maulkorb- und Leinenpflicht sollten Sie<br />

sich bereits vor Reiseantritt informieren.<br />

Je nach Land, Region und Gemeinde gelten<br />

unterschiedliche Verordnungen, auch was<br />

nötige Pflichtimpfungen etc. betrifft.<br />

Mit dem Rundum-Sicher-Paket stellt sich<br />

schon beim Planen und Buchen echte<br />

Urlaubsfreude ein: Sicher reisen, flexibel<br />

buchen, aktiv die Natur erleben – so einfach<br />

und sorgenfrei ist Wandern mit Hund<br />

nur mit Eurohike.<br />

Alle Details und Reiseangebote finden Sie<br />

auf: www.eurohike.at/wandern-mit-hund<br />

und im Katalog <strong>2021</strong>. Jetzt gratis bestellen!<br />

Infoline (gratis aus DE): +49 (0) 800 5889718<br />

office@eurohike.at<br />

EINE BUNTE AUSWAHL AN<br />

HUNDE-WANDERREISEN<br />

Eurohike bietet über 80 Wanderreisen<br />

in ganz Europa an, die wunderbar gemeinsam<br />

mit Hund zu erleben sind. Von<br />

Österreich und Deutschland bis Italien<br />

und mehr steht eine Vielzahl an Ländern<br />

und Regionen zur Verfügung, die<br />

auf Entdeckung warten. Hier einige<br />

ausgewählte Beispiele:<br />

• Genusswandern im Salzkammergut:<br />

Glasklare Seen, Postkartenidylle auf<br />

den Bergen und kulinarische Genusserlebnisse<br />

– in 8 oder 5 Tagen<br />

• Altmühltal Panoramaweg:<br />

Traumhafte Naturkulissen, bayerische<br />

Schmankerl und kulturelle Highlights –<br />

in 9, 7 oder 4 Tagen<br />

• Von Garmisch nach Meran:<br />

Ein grenzüberschreitendes Wandererlebnis,<br />

mit Alpenüberquerung und<br />

beeindruckenden Bergpanoramen – in<br />

8 Tagen<br />

• Von Meran zum Gardasee:<br />

Ein beliebter Klassiker, der Südtiroler<br />

Weingenuss, mediterranes Flair und<br />

beeindruckende Berg- und Seenpanoramen<br />

verbindet – in 8 Tagen<br />

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Konzeption & Grafik:


VORSCHAU<br />

das nächste Heft erscheint<br />

am 20.10.<strong>2021</strong><br />

So werden Wellensittiche<br />

..<br />

glücklich<br />

Der perfekte<br />

Katzenbalkon<br />

Fotos: iStock - Simona Weber, Chalabala, bazilfoto,<br />

Wavebreakmedia; Text: Sandra Hoffmann<br />

Berufe mit Tieren:<br />

Tierphysiotherapeut<br />

Hat mein Hund eine<br />

Urlaub mit<br />

Futtermittelallergie?<br />

Hund<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>PETS</strong> erscheint 2x im Jahr bei IDS Information<br />

Display Services GmbH, Klostergut Fremersberg,<br />

76530 Baden-Baden<br />

Geschäftsführer: Peter Wolf<br />

Verlagsleiter: Marko Petersen,<br />

petersen@ids-deutschland.de<br />

READYTOSHOW – Die Medienagentur<br />

Jürgen Stollberg<br />

Chefredakteur (verantwortlich im Sinne des<br />

Presserechts): Sandra Hoffmann<br />

Lektorat: Marlen Heeger<br />

Grafik: Larissa Gerhardt<br />

Herstellung: Andy Dreyer<br />

Repro: Larissa Gerhardt<br />

<strong>PETS</strong> wird vermarktet von der Ad Alliance GmbH<br />

Head of Brand Pring & Direct Sales: Jan-Eric Korte,<br />

jan-eric.korte@ad-alliance.de<br />

Manager Direct Sales Print + Crossmedia: Elke<br />

Miersen, elke.miersen@ad-alliance.de<br />

Vertrieb Einzelverkauf: IPS Pressevertrieb GmbH,<br />

Postfach 1211, 53334 Meckenheim<br />

Distribution: IDS Deutschland, Klostergut<br />

Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

Druck: Neef + Stumme, Wittingen,<br />

Printed in Germany<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen<br />

keine Gewähr. Einsender von Zuschriften erklären<br />

sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden.<br />

Veröffentlichte Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

<strong>PETS</strong> wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und<br />

komplett ohne Tierbestandteile produziert.<br />

IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland für<br />

Informationen im Gesundheitswesen.<br />

IDS distribuiert jährlich mehr als 30 Mio. Zeitschriften<br />

und Verbraucherinformationen über die<br />

Ärzteschaft und deren Praxen.<br />

www.ids-deutschland.de<br />

66 <strong>PETS</strong>


ZUM GEBÄREN<br />

MISSBRAUCHT!<br />

ILLEGALEN WELPENHANDEL STOPPEN!<br />

Hündinnen müssen Welpen wie am<br />

Fließband produzieren, damit diese<br />

viel zu jung und häufig schwer krank<br />

anonym über Online-Plattformen<br />

verkauft werden.<br />

Bundesministerin Julia Klöckner<br />

muss endlich handeln!<br />

JETZT PETITION UNTERSCHREIBEN:<br />

www.vier-pfoten.de/welpenhandel


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