BOLD THE MAGAZINE No.55
EXKLUSIV IM INTERVIEW: KATE WINSLET | „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH | PORSCHES STARKE FRAUEN IM TENNIS | SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE IM INTERVIEW | ON THE TRAIL OF JAMES BOND: MIT ASTON MARTIN ÜBER DIE ALPEN | TOM ODELL | CLAUDIA SCHIFFER: MODEFOTOGRAFIE DER 90IGER
EXKLUSIV IM INTERVIEW: KATE WINSLET | „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH | PORSCHES STARKE FRAUEN IM TENNIS | SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE IM INTERVIEW | ON THE TRAIL OF JAMES BOND: MIT ASTON MARTIN ÜBER DIE ALPEN | TOM ODELL | CLAUDIA SCHIFFER: MODEFOTOGRAFIE DER 90IGER
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55
BOLD-MAGAZINE.EU
THE MAGAZINE
KATE WINSLET
EXKLUSIV
IM INTERVIEW
„NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH
STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE
AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER
SHE
MOVES
US
CARA DELEVINGNE IN FOREVER FREE
4 // BOLD THE MAGAZINE INHALT
CONTENTS
INHALTSVERZEICHNIS
UND THEMEN
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55
LIFESTYLE
ART
BOLD-MAGAZINE.EU
Exklusiv im Interview:
Kate Winslet
6
Court Supremes:
Starke Frauen im Tennis
22
THE MAGAZINE
Das lange Warten hat ein Ende:
„No Time to Die“
Daniel Craig im Gespräch
56
Vorschau Ausstellungen:
„Thomas Kretschmann – Muse“ und
„A Black Hole is Ever y thing“
30
KATE WINSLET
EXKLUSIV
IM INTERVIEW
„NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH
STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE
AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER
BOLD THE MAGAZINE No. 55
Fotograf: Miller Mobley (AUGUST)
Model/Motiv: Kate Winslet
Frauenpower:
Profiboxerin Nina Meinke
im Gespräch
FASHION
Supermodel Irina Shayk presents:
Replay Rose Label
TRAVEL
Auf den Spuren von James Bond:
Mit dem neuen Aston Martin DB X
über die Alpen
72
14
50
Modefotografie der Neunziger:
Kuratiert von Claudia Schiffer
Singer-Songwriter Tom Odell
über Männer und Gefühle
The Bond Makers:
Produzentin Barbara Broccoli
im Gespräch
DESIGN
Zwischen Retro und Moderne:
Create Your Light
32
42
68
38
MOTION
And Action:
James Bond Stunt Coordinator Lee
Morrison und der unverwüstliche
Land Rover Defender
64
Cool Stuff
Begehrenswert
DIE LETZTE SEITE
Impressum
78
82
Unser erstes
vollelektrisches Crossover.
Der neue Volvo C40 Recharge Pure Electric.
volvocars.de/C40
KATE WINSLET
EXKLUSIV
IM INTERVIEW
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
INTERVIEW / KATE WINSLET
BOLD THE MAGAZINE // 9
Seit 27 Jahren gehört Kate Winslet zu den erfolgreichsten und meist prämierten Schauspielerinnen
der Welt. Nachdem sie in diesem Jahr bereits in der Hauptrolle der gefeierten Serie
„Mare of Easttown“ zu sehen war, meldet sich die Britin nun mit dem Liebesdrama „Ammonite“
(ab 4.11.2021 im Kino) auch auf der Leinwand zurück.
Sie mag erst 46 Jahre alt sein, doch es dürfte
derzeit wenige Schauspielerinnen geben,
die schon so lange und so anhaltend erfolgreich
sind wie Kate Winslet. Das Talent
wurde der am 5. Oktober 1975 in Reading
geborenen Engländerin dabei in die Wiege
gelegt, der Erfolg dagegen nicht unbedingt:
Vater Roger war, genau wie übrigens auch
ihre Großeltern mütterlicherseits, ebenfalls
Schauspieler, doch berühmt wurde
er nie – und große Sprünge waren angesichts
winzigster Fernsehrollen kaum drin.
Zwischenzeitlich war die Familie – die
neben Kate drei weitere Kinder umfasste
– auf die finanzielle Unterstützung einer
Wohltätigkeitsorganisation für Schauspieler
angewiesen.
Schon für ihre nächste Rolle im Kostümfilm
„Sinn und Sinnlichkeit“ erhielt die
Britin ihre erste Oscar-Nominierung, und
als sie 1997 schließlich als Mädchen aus
reichem Hause auf der „Titanic“ in flammender
Liebe für den armen Leonardo
DiCaprio entbrannte, wurde sie endgültig
zum Superstar. James Camerons tragisch
endender Blockbuster ist bis heute die vielleicht
erfolgreichste Liebesgeschichte der
Kinogeschichte – und Kate und Leo, wie
die ganze Welt sie plötzlich nannte, gelang
das Kunststück, gleichzeitig Teenies, Hausfrauen
und allen anderen Romantikern
millionenfach das Herz zu brechen aber
auch als ernsthafte Schauspieler gefeiert
zu werden.
Für Winslet kam trotzdem nie ein anderer
Weg in Frage. Im Alter von fünf Jahren
stand sie das erste Mal auf einer Bühne, als
Teenager gab sie in der Science Fiction-
Serie „Dark Season“ ihren Einstand vor der
Kamera – und nach der ersten Kinorolle in
„Heavenly Creatures“ ging dann alles ganz
schnell. 19 Jahre war sie alt, als der Film
des Neuseeländers Peter Jackson über zwei
mörderische Freundinnen in die Kinos
kam, die Kritiker waren begeistert, und
auch wenn sie ein paar Kilo mehr auf den
Hüften hatte, als man es von Hollywood-
Newcomerinnen gewohnt war, lag ihr die
Filmwelt schnell zu Füßen.
Bis heute war Winslet sechs weitere Male
für den Oscar nominiert (womit sie übrigens
eine Nominierung mehr hat als
DiCaprio), gewinnen konnte sie ihn
2008 für die Verfilmung des deutschen
Romans „Der Vorleser“. Gleich viermal
wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet,
eine Goldene Kamera und ein
Bambi hat sie ebenso im Regal stehen wie
den Europäischen Filmpreis, und für das
Kinderalbum „Listen to the Storyteller“
bekam sie sogar einen Grammy. Im
September 2021 gab es für die Rolle als
schlecht gelaunte Kleinstadtpolizistin
in der gefeierten Krimiserie „Mare of
10 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / KATE WINSLET
Easttown“ (in Deutschland zu sehen bei
Sky und auf DVD erhältlich) bereits den
zweiten Emmy Award.
Reif für Schlagzeilen war auch Winslets
Privatleben immer wiedermal. Die erste
Ehe mit Regieassistent Jim Threapleton
hielt keine drei Jahre. Mit ihrem zweiten
Gatten, dem Regisseur Sam Mendes (für
den sie bei „Zeiten des Aufruhrs“ vor
der Kamera stand), zog sie aufgrund der
aufdringlichen britischen Klatschpresse
nach New York. Mit beiden Männern hat
sie je ein Kind, der Vater ihres dritten ist
Edward Abel Smith, Neffe von Milliardär
Richard Branson. Die beiden heirateten
2012 und leben inzwischen mit den drei
Kindern in Sussex (England).
Abwechslungsreich war auch stets die
Rollenauswahl der Schauspielerin, der mit
der Single „What If “ (aus dem Zeichentrickfilm
„Ein Weihnachtsmärchen“) vor 20
Jahren sogar ein Top Ten-Hit in Deutschland,
Großbritannien und der Schweiz
sowie Platz Eins in Österreich gelang.
Winslet drehte herausragende Filme wie
„Vergiss mein nicht! – Eternal Sunshine
of the Spotless Mind“, der längst als
moderner Klassiker gilt, aber auch große
Flops wie „Verborgene Schönheit“ mit Will
Smith oder „Zwischen zwei Leben“ mit
Idris Elba. Sie begeisterte ein Millionenpublikum,
als sie in „Liebe braucht keine
Ferien“ ihren Wohnsitz mit Cameron Diaz
tauschte, nahm sich in Ricky Gervais’ Serie
„Extras“ herrlich selbst aufs Korn und
trat als Bösewicht in der „Divergent“-
Reihe auf. Sie drehte mit Roman Polanski
(„Gott des Gemetzels“) genauso wie mit
Woody Allen („Wonder Wheel“) – und
spielt immer wieder in kleinen, feinen
Produktionen mit, die am ehesten in die
Kategorie Geheimtipp fallen (vgl. „Little
Children“).
In letztere Kategorie gehört nun auch
ihr neuer Film „Ammonite“, der ab dem
4.11.2021 mit etwas Verspätung in die
deutschen Kinos kommt. Unter der Regie
des britischen Regisseurs Francis Lee spielt
sie darin die wortkarge Fossiliensammlerin
Mary Anning, die es wirklich gegeben hat
und die sich hier, an der rauen Südküste
Englands im 19. Jahrhundert, in Charlotte
(Saoirse Ronan) verliebt, die junge Frau
eines Kollegen. Gänzlich uneitel und mit
großer, unter die Haut gehender Offenheit
läuft Winslet hier einmal mehr zu
großer Form auf und beweist – bevor dann
kommendes Jahr mit „Avatar 2“ wieder das
komplette Gegenteil auf dem Programm
steht – erneut, dass sie zu den Besten
gehört, die es auf der Leinwand zu bewundern
gibt.
Mrs. Winslet, Sie spielen in „Ammonite“
die Fossiliensammlerin Mary Anning, die
es wirklich gegeben hat. Wie viel wussten
Sie über diese Frau?
Den Namen Mary Anning hatte ich zwar
schon gehört, aber eigentlich wusste ich
kaum etwas über sie. Vor allem hatte ich
keine Ahnung, was sie letztlich aus wissenschaftlicher
Sicht alles geleistet hat. Ich
musste ordentlich recherchieren, was
natürlich dadurch erschwert wurde, dass
über sie längst nicht so viel geschrieben
wurde wie über ihre männlichen Zeitgenossen.
Wie haben Sie sich denn auf die Rolle
vorbereitet?
Sie meinen, außer dass ich wochenlang an
den Stränden Südwestenglands nach Fossilien
gesucht und Steine aufgeklopft habe?
Ich hatte glücklicherweise Zugang zu ein
paar ihrer echten Tagebücher. Das fand ich
enorm hilfreich, schon weil ich mir größte
Mühe geben wollte, ihre Handschrift so
gut wie möglich zu kopieren. Vor allem
aber fand ich es wichtig zu sehen, welch
enge Beziehungen Mary zu den Frauen
in ihrem Leben pflegte. Sie hat nie aufbegehrt
gegen das patriarchale Gesellschaftssystem,
in dem sie gefangen war, und hat
immer akzeptiert, dass ihre wissenschaftliche
Brillanz nie so anerkannt wurde wie
die von Männern. Da war sie bemerkenswert
geduldig und klaglos. Aber gleichzeitig
waren immer andere Frauen ihre
engsten Vertrauten und Verbündeten.
Im Film entwickelt sich eine Liebesbeziehung
zwischen Anning und der jüngeren
Charlotte Murchison. Die ist aber nicht
verbürgt, oder?
Nein, sicher ist nur, dass Mary mit Charlotte
und ihrem Mann befreundet war.
Vieles spricht auch dafür, dass sie die
beiden in London besucht und eine Weile
bei ihnen gewohnt hat. Wobei sie wohl in
ihrem ganzen Leben ihren Küstenort nur
zweimal verlassen hat und nach London
Fotos: Tobis Film
INTERVIEW / KATE WINSLET
BOLD THE MAGAZINE // 13
gefahren ist. Auch in „Ammonite“ ist der
Aufbruch in die Großstadt für sie eigentlich
eine viel größere Sache als die intime
Beziehung zu Charlotte. Letztere ist viel
eher eine Selbstverständlichkeit.
Angeblich haben Sie die Rolle sofort
angenommen, nachdem Sie das Drehbuch
gelesen hatten. Entscheiden Sie sich
immer so impulsiv?
Das kann man so nicht unbedingt sagen.
Obwohl ich viele meiner beruflichen
Entscheidungen schon recht instinktiv
treffe, aus dem Bauch heraus. Im Fall von
„Ammonite“ merkte ich einfach gleich, dass
ich es schwer aushalten würde, jemand
anderen in dieser Rolle zu sehen. Ich fühlte
sofort Besitzansprüche dieser Mary Anning
gegenüber. Und ich hatte einfach noch nie
so ein Drehbuch gelesen.
Sie meinen die Liebesgeschichte dieser
beiden Frauen?
Ja, auch. Ich finde es sehr wichtig, LGBT-
Geschichten stärker in den Mainstream
zu holen, und die zarte, wunderschöne
Romanze zwischen Mary und Charlotte
ist wirklich etwas Besonderes. Nicht
zuletzt weil sie ohne Zögern, Geheimhaltung
oder Angst auskommt. Es wäre
doch toll, wenn das Publikum häufiger
Geschichten über Menschen aus der
LGBTQ-Community und ihre Beziehungen
im Kino zu sehen bekommt. Und vor allem
möglichst verschiedene. Unserem Regisseur
Francis Lee ist da wirklich etwas sehr
Spezielles gelungen, und mir war es eine
große Ehre, ein Teil dieser tollen Geschichte
zu sein.
Die Sexszenen im Film haben Sie und
Ihre Kollegin Saoirse Ronan selbst
choreografiert. Was war Ihnen dabei
wichtig?
Wir sind nun einmal beide Frauen,
deswegen lag es nahe, dass wir die intimen
Momente zwischen zwei Frauen in die
eigenen Hände nehmen. Wir wollten,
dass diese Szenen authentisch aussehen
und diesen Frauen und ihrer Geschichte
wirklich gerecht werden. Uns ging es um
Leidenschaft auf Augenhöhe, zwischen
zwei Menschen, die eine echte Verbindung
zueinander spüren. Vor allem wollten wir
nicht, dass diese Sexszenen irgendwie
reißerisch oder plakativ wirken. Viel zu oft
fehlt solchen Szenen zwischen zwei Frauen
oder zwei Männern die Selbstverständlichkeit
und Normalität, mit der heterosexuelle
Sexszenen gedreht werden. Da wollten wir
gegensteuern. Nicht, dass unser wunderbarer
Regisseur Francis Lee, der uns immer
viel Vertrauen entgegen brachte und ein
Gefühl von Sicherheit schuf, das irgendwie
auf fragwürdige Weise gemacht hätte. Aber
es war wirklich eine schöne Erfahrung,
gemeinsam mit Saoirse in diesem Fall
selbst die Zügel in der Hand zu haben.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.tobis.de
@kate.winslet.official
FASHION / REAPLAY
BOLD THE MAGAZINE // 15
SUPERMODEL
IRINA SHAYK PRESENTS
REPLAY ROSE LABEL
FASHION
AUTORIN: Z. KHAWARY
Der italienische Denim-Experte REPLAY und das Lifestyle-Unternehmen Breuninger
verkünden eine langfristige Zusammenarbeit und starten zum Auftakt
mit einer Damen-Kapselkollektion.
REPLAY ROSE LABEL bietet vielseitig einsetzbare, unerwartete Looks
und wird von Supermodel Irina Shayk auf den folgenden Seiten präsentiert.
www.replayjeans.com
www.breuninger.com
COURT SUPREMES
STARKE FRAUEN
IM TENNIS
VON RADKA LEITMERITZ
AUTORIN: M. MAI
Foto: Radka Leitmeritz (Julia Gîrges)
Foto: Radka Leitmeritz (Marketa Vondrousova)
ART / SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 25
Leidenschaft, Performance, Dynamik
und Ästhetik: Das Fotoprojekt „Court
Supremes“ von Porsche und der Fotografin
Radka Leitmeritz ist eine künstlerische
Hommage an das Damentennis und
an die Spielerinnen, die diesen Sport über
Jahrzehnte geprägt haben. Die legendäre
Martina Navratilova ist ebenso Teil
dieses Projekts wie Petra Kvitova und die
Porsche-Markenbotschafterinnen Angelique
Kerber und Julia Görges. Die von
der Prager Fotografin ins künstlerische
Licht gerückten Weltklassespielerinnen
verbinden nicht nur sportliche Erfolge
und das ständige Streben nach Perfektion
– viele von ihnen haben auch eine
ganz besondere Beziehung zu Porsche.
So ist beispielsweise Martina Navratilova
mit sechs Einzeltiteln die Rekordsiegerin
des Porsche Tennis Grand Prix. „Die Art
und Weise, wie Radka Leitmeritz mit ihrer
Kunst starke Frauen im Tennis präsentiert,
reflektiert viele der Gründe, warum
Porsche bereits seit 1978 engagierter
Partner des Damentennis ist“, sagt Patrick
Eble, Marketingdirektor von Porsche
Central and Eastern Europe. „Die Leidenschaft
für ihre Arbeit und die Aufmerksamkeit
für Details entsprechen dem Kern der
Marke Porsche.“
Bereits seit 1978 ist Porsche Sponsor des
Porsche Tennis Grand Prix und seit 2002
zusätzlich auch Veranstalter. Im Rahmen
seiner globalen Partnerschaft mit der
Women’s Tennis Association (WTA) ist
Porsche unter anderem Titelpartner des
„Porsche Race to Shenzhen“, der offiziellen
Qualifikationsrangliste für die Shiseido
WTA Finals. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller
ist zudem exklusiver Automobilpartner
der WTA sowie der WTA Finals und
in diesem Jahr Sponsor der WTA-Turniere
in Lyon (Frankreich), St. Petersburg (Russland),
Berlin und Bad Homburg (Deutschland),
Cluj (Rumänien) und Cincinnati
(USA). Als Premiumpartner des Deutschen
Tennis Bundes (DTB) unterstützt das
Unternehmen das Porsche Team Deutschland
im Billie Jean King Cup (ehemals Fed
Cup) und engagiert sich mit dem Porsche
Talent Team sowie dem Porsche Junior
Team in der Nachwuchsförderung.
Leitmeritz zeigt die Spielerinnen in all
ihrer Stärke, aber auch in ihrer nur allzu
menschlichen Verletzlichkeit. Als bekennender
Tennisfan ist ein Court für sie
gleichzeitig Bühne, Laufsteg und Startrampe.
Kein Wunder, dass sie sich, wie sie
sagt, bei diesem Projekt an keine Regeln
hält: „Ich mache keine typischen Spielfotos.
Mein Ziel ist es, mit den Menschen
die Stärke und Eleganz der Spielerinnen
zu teilen, als konstante Balance zwischen
Performance und Weiblichkeit.“ Beim von
Porsche unterstützten WTA-Turnier im
rumänischen Cluj wurden die außergewöhnlichen
Fotos erstmals ausgestellt,
und sind im Internet jetzt auch für alle
anderen Fans zugänglich.
Court Supremes
Fotografin: Radka Leitmeritz
Ausstellung (online)
www.porsche-tennis.de/court-supremes
Foto: Radka Leitmeritz (Tennis Club Bajda Kromeriz and the Porsche Taycan Turbo S)
Foto: Radka Leitmeritz (Petra Kvitova)
30 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT
Foto: T. Kretschmann
Bild (Ausschnitt): K. Walker (2008)
Seit zehn Jahren hält der renommierte
Schauspieler Thomas Kretschmann mit
seiner Leica Szenen am Set sowie Situationen
hinter den Kulissen, in seinem
Umfeld oder auf seinen Reisen fest.
Bereits im Herbst 2019 gewährte Kretschmann
im Rahmen der Berliner Photoweek
einen ersten Einblick in sein fotografisches
Werk, bevor er nun, zwei Jahre
später, sein Œuvre en détail auffächert
und zum gemeinsamen „Eintauchen“
einlädt. Die Serie „Muse“ entstand über
die letzten Jahre am hauseigenen Pool,
in den Hügeln von Los Angeles. Im Werk
des ehemaligen Profischwimmers Kretschmann
finden sich regelmäßig Orte,
die Wasser symbolisieren. Als Model
stand ihm seine langjährige Partnerin
und Muse Brittany Rice zur Seite.
Kara Walker zählt zu den profiliertesten
US-amerikanischen Künstlerinnen der
Gegenwart. Für Furore sorgten unter
anderem ihre wand fül len den Sche renschnit
te und raum grei fen den Skulptu
ren. Im Rahmen der Partnerschaft
mit Hyundai und Tate Modern wurde
bereits 2019 Kara Walkers Springbrunnen
„Fons Americanus“ der Öffentlichkeit
vorgestellt. Für ihre neueste Ausstellung
„A Black Hole Is Everything a Star Longs
to Be“ öffnet die Künstlerin Kara Walker
erstmals ihr umfassendes zeichnerisches
Archiv. Ihr Archiv umfasst Zeich nun gen
im weites ten Sinne: Aqua relle, Skizzen,
Studien, Colla gen, Sche ren schnitte,
Schrift blät ter, tage buch ar tige Noti zen,
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Foto (Ausschnitt): Patrick Demarchelier (Christy Turlington, 1999)
ART / SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 33
MODEFOTOGRAFIE
DER NEUNZIGER
KURATIERT VON
CLAUDIA SCHIFFER
AUTOR: H. G. TEINER
„Ein perfektes Bild beflügelt die Fantasie. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung kann keine
Modeaufnahme als ikonisch bezeichnet werden. Diesen Status erlangt sie erst, wenn sie
den Test der Zeit bestanden hat,“ dies Aussage von Claudia Schiffer steht über einer außergewöhnlichen,
zeitgeschichtlich dichten und künstlerisch überragenden Ausstellung zur
Modefotografie im Kunstpalast Düsseldorf.
Die Modefotografie der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zieht uns auch heute noch
in ihren Bann: Top Models mit Charakter und Persönlichkeit treffen auf Fotoprofis, die
frische Ausdrucksmöglichkeiten mit persönlichem Touch realisieren. Die 90er waren die
Zeit der Supermodels: Claudia Schiffer, Kate Moss, Cindy Crawford, Naomi Campbell, Nadja
Auermann und einige mehr waren und sind Ikonen. Diese Dekade ist durch Emotion,
Authentizität und eine enorme stilistische Vielfalt geprägt.
Foto: Michel Comte (Kristy Hume, Nadja Auermann, Nadège du Bospertus, Claudia Schiffer, Carla Bruni, Linda Evangelista, Naomi Campbell, Christy Turlington, Shalom Harlow, Brandi Quinones, 1994)
Foto: Bruce Weber (Claudia Schiffer, Cindy Crawford, New York 1992)
ART / SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 37
Claudia Schiffer lädt in den großzügigen
Räumen des Kunstpalastes Düsseldorf
zu einer Zeitreise in die bewegende
Modewelt der 90er Jahre. Das Top-Model
wurde 1970 in Rheinberg geboren und ist
dort aufgewachsen, 1987 wurde Claudia
Schiffer im Düsseldorfer Club „Checker’s“
von einem Modelagent entdeckt. Ihre
Karriere startete schnell, und mit einem
kometenhaften Aufstieg wurde sie alsbald
zu einem der bekanntesten und international
gefragtesten Models.
Das Supermodel-Phänomen bestimmte
zu dieser Zeit die gesamte Branche und
maßgeblich das Jahrzehnt. Eine Zeit, in
der nicht mehr nur die Mode die Schlagzeilen
in der Presse bestimmte, sondern
die Model-Persönlichkeiten, die sie trugen.
Das Rezept war: Sinnlichkeit plus Energie
und Selbstbewusstsein. In ihrer gesamten
Karriere erschien Claudia Schiffer weltweit
auf über eintausend Magazin-Titeln.
Anhand von ca. 150 Ausstellungsobjekten
eröffnet diese Ausstellung ein Panorama
der vielfältigen Aspekte, Akteure und Orte,
die die Modewelt und Kulturlandschaft
dieser besonderen Dekade prägten. Der
von Schiffer selbst eingesprochene Audioguide
stellt viele der ausgestellten Werke
mit ihren persönlichen Beobachtungen
und Anmerkungen vor.
Claudia Schiffer dazu: „In den 1980er Jahren
verliebte ich mich in die Mode, aber es
waren die 1990er Jahre, in denen mir klar
wurde, was Mode wirklich bedeutet. Es war
eine intensive und wunderbare Zeit, wie
es sie zuvor nie gegeben hatte. Fotoshootings
konnten sich über Tage ziehen und
Mode regierte wochenlang die Titelseiten.
Wir atmeten diese Atmosphäre ein, lebten
für sie, und erstmals erkannten wir, dass wir
die Stärke hatten, etwas zu verändern.“ In
der Mode wie auch im Film oder der Musik
verlangte der Zeitgeist der 1990er Jahre
nach Stars, die die traditionellen Grenzen
ihrer Professionen durchbrachen. Die
Supermodels waren sowohl Stars als auch
zunehmend Profis im Fashion-Business
und die Ausstellung macht so die Bewegung
zur Selbstermächtigung sichtbar,
auf welcher die nachfolgenden Generationen
aufbauen konnten. Die Ausstellung
eröffnet tiefe Einblicke in die Vielfalt der
fotografischen Bilderwelten einer überaus
befreiend-kreativen Zeit des internationalen
Modebusiness: Die Extravaganz des
Oeuvres von Arthur Elgort steht hier im
Kontrast zu dem intimen, unmittelbaren
Stil von Corinne Day. Ellen von Unwerths
überdrehte Betonung von plakativer Sexiness
trifft auf die skulpturalen, mit Feinsinn
komponierten Bilder von Herb Ritts.
Die provokanten Aufnahmen von Juergen
Teller begegnen der zeitlosen Eleganz von
Karl Lagerfelds Fotografien. Die Ausstellung
bietet eine wahrhafte Zeitreise: Mit
Muße durchschritten, lässt sich hier in die
eigenen Tiefen der Zeit oder in eine zuerst
fremd erscheinende Welt eintauchen.
Captivate! Modefotografie der 90er.
Bis: 9. Januar 2022
Kunstpalast Düsseldorf
www.kunstpalast.de
38 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / NIKON
ZWISCHEN
RETRO UND MODERNE
NIKON Z FC
CREATE YOUR LIGHT
AUTORIN: M. MAI
Fotograf Constantin Schiller ist Mitinhaber
einer Kreativagentur. Zu seinen
Leidenschaften zählen Architektur, Kunst
und Design, die er gerne aus einem
neuen Blickwinkel betrachtet. Zur Fotografie
kam Constantin durch seinen
Vater, Dr. Gregor Renner. Der Ingenieur
und Hobbyfotograf fotografierte früher
mit der Nikon FE2. Constantin nutzt
hingegen am liebsten die neue spiegellose
Nikon Z fc. Deren Design ist von der
einzigartigen analogen Nikon FM2, dem
Vorgängermodell der FE2, inspiriert –
setzt allerdings auf die moderne Technik
der Z-Reihe.
Wir haben Constantin und Dr. Renner auf
eine Fotosafari durch Stuttgart geschickt.
Konnte die einzigartige Z fc mit ihrer
faszinierenden Kombination von innovativer
Nikon-Z-Technologie und einem
traditionellen Look eine Brücke zwischen
den fotografischen Stilen von Vater und
Sohn schlagen?
Für Constantin und seinen Vater bedeutet
Fotografieren, allen zu zeigen, was man
sieht. Beim Fotografieren in der Stadt
geht es vor allem darum, eine besondere
Perspektive zu finden. Mithilfe des
drehbaren Touchscreen-Monitors ist es
möglich, selbst bei extremen Blickwinkeln
fesselnde Aufnahmen zu machen:
„Schaue nach oben, nach unten oder
um die Ecke und suche nach neuen
Blickwinkeln. Dank des neuen drehbaren
Monitors der Z fc hat man stets
im Hinterkopf: alles oder nichts! Stellt
eure Kamera um die Ecke. Legt sie auf
den Boden. Sucht die Extreme“, so Constantin
und fordert seinen Vater heraus,
seine eigenen Regeln zu missachten
DESIGN / NIKON
BOLD THE MAGAZINE // 39
DESIGN / NIKON
BOLD THE MAGAZINE // 41
und Bilder mit einer modernen, cineastischen
Ästhetik zu kreieren, indem er
das Bildfeld 16:9 (24 x 14) wählt. Dieses
funktioniert am besten im Querformat,
wie das Bild eines modernen Fernsehgeräts.
Dabei muss man sich auf Details
konzentrieren, anstatt beispielsweise ein
gesamtes Gebäude abbilden zu wollen.
Constantin stellt fest, dass er langsamer
arbeitet, wenn er den Sucher der Z fc
benutzt: „Der Blick durch den Sucher hat
Erinnerungen hervorgebracht, und ich
habe mir beim Fotografieren mehr Zeit
gelassen – und ich habe den Augenblick
intensiver wahrgenommen.“
Beim Fotografieren in den Straßen von
Stuttgart haben sich Constantin und
sein Vater gegenseitig herausgefordert,
verschiedene Bildausschnitte zu wählen.
Im Gegensatz zu seinem Sohn lässt sich
Dr. Renner gern Zeit, um im richtigen
Moment das perfekte Bild aufzunehmen
– genau wie damals, als er noch mit
seiner analogen Kamera fotografierte.
Er fordert Constantin auf, sich mehr Zeit
zu nehmen und den perfekten Bildausschnitt
zu wählen, anstatt die Aufnahme
erst bei der Nachbearbeitung zu perfektionieren.
Fotografieren, damals wie heute: Constantin
findet es großartig, dass sein Vater
beim Fotografieren mit der Nikon Z fc
in Erinnerungen schwelgt. Dr. Renner
berichtet, dass die Kamera sich sehr
vertraut anfühlt, und die Wählräder,
mit denen sich Belichtungszeit, Belichtungskorrektur
und ISO einstellen lassen,
haben es ihm besonders angetan. Aber
auch Constantin wird etwas nostalgisch:
Mithilfe des Z-Bajonettadapters
kann er die Z fc mit den alten AI-Nikkor-
Objektiven mit F-Bajonett seines Vaters
verwenden und deren einzigartigen
Charakter voll ausschöpfen. Mithilfe des
Focus Peaking kann er den Fokus auf
dem Monitor oder im Sucher überprüfen,
wenn er die alten Objektive seines Vaters
verwendet und die Z fc manuell scharf
stellt.
Abschließend merkt Dr. Renner an: „Mir
ist es wichtig, dass ich meinen Kindern
etwas geben kann. Warum nicht Objektive
oder eine Kamera? So lernen sie,
wie ich fotografiert habe, und können
dieses Wissen vielleicht in der Zukunft
anwenden. Das ist mir sehr wichtig, denn
Fotografieren ist viel mehr, als nur Fotos
zu machen.“ Constantin stimmt seinem
Vater zu: „Die Nikon Z fc hat zwar einen
traditionellen Look, präsentiert sich aber
mit der neuesten Technologie. Ich bin
meinem Vater sehr dankbar, dass er mir
damals das Fotografieren beigebracht
hat, und mit dieser Kamera habe ich noch
mehr Möglichkeiten als je zuvor. Mit der
Nikon Z fc und ihrem neuen Monitor
kann ich mehr Aufnahmen machen und
bin flexibler.“
WEITERE INFORMATIONEN:
www.nikon.de
MÄNNER
MÜSSEN LERNEN
ÜBER IHRE GEFÜHLE
ZU SPRECHEN
TOM ODELL
IM INTERVIEW
AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK
Fotos: Sony Music Entertainment
INTERVIEW / TOM ODELL
BOLD THE MAGAZINE // 45
Aus einer langen Phase von psychischen Problemen, die den größten Teil der Jahre
2018 und 2019 einnahm, schrieb sich Tom Odell zurück ins Leben und verpackte seine
Emotionen und Erkenntnisse in neue Musik – und sein viertes Album „Monsters“. Hier
thematisiert der britische Musiker seine Probleme und Panikattacken.
Im exklusiven Interview mit BOLD verrät der 30-Jährige, was ihm half, was sich in unserer
Welt ändern muss, was er seiner Freundin Georgie alles zu verdanken hat und warum
Männer lernen müssen, über ihre Gefühle zu sprechen.
Mit sieben Jahren begann Tom Odell mit
dem Klavierspielen und wusste ziemlich
schnell: Er wollte Musiker werden.
Als er 18 war, zog er nach Brighton,
wo er am renommierten BIMM Institute
Musik studierte. Bei einer Show in
London wurde er eines Tages von Lily
Allen entdeckt, die ihn für ihr eigenes
Label unter Vertrag nahm. Danach ging
alles ganz schnell: Odells Debütalbum
schaffte es 2013 an die Spitze der britischen
Charts und wurde mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet. Doch nach zwei
weiteren Alben und zahlreichen Touren
musste Odell sich eingestehen, dass
etwas nicht stimmte. Schon länger litt
er unter Angstzuständen und Panikattacken,
die während der Arbeit an seinem
vierten Album einen neuen Höhepunkt
erreichten und ihn völlig lähmten.
Der 30-jährige Brite nahm sich eine
Auszeit – und begann schließlich das
erlebte in Form von Musik zu verarbeiten.
Heraus kam „Monsters“ – ein homogenes
und beeindruckendes Werk voller
Tiefe. Seine Angstzustände und Panikattacken
macht er in den Songs ebenso
zum Thema wie aktuelle gesellschaftliche
Probleme – darunter toxische Männlichkeit
und Kapitalismus.
Herr Odell, im Video zu Ihrer Single
„Numb“, die im Februar erschienen
ist, rasieren Sie sich die Haare ab. Oft
sind so radikale Kurzhaarschnitte ja
ein Symbol für einen neuen Anfang.
Auch bei Ihnen?
So tiefgehend habe ich anfangs gar
nicht darüber nachgedacht. Viele meiner
Freunde rasierten sich im Lockdown die
Haare, weil ja niemand zum Friseur gehen
konnte. Irgendwann kam mir die Idee,
das in einem Musikvideo zu machen.
Man kennt mich ja seit jeher mit längeren
Haaren, also dachte ich, es wäre cool, sie
ganz kurz zu rasieren. Mir gefallen der
Wahnsinn und die Selbstsabotage, die
dahinterstecken, dieser Britney-Spears-
Moment. Sich die Haare abzurasieren, ist
zudem eine von vielen Möglichkeiten sich
auszudrücken und das kann auch sehr
bestärkend sein.
Bestärkend ist auch Ihr neues Album
„Monsters“: Sie setzen sich mit den
Panikattacken auseinander, unter
46 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / TOM ODELL
denen Sie über viele Jahre litten.
Warum haben Sie entschieden, dieses
persönliche Thema öffentlich zu
machen?
Das war keine bewusste Entscheidung.
Ich kam vielmehr an einen Punkt, an dem
meine psychischen Probleme schädlich für
mein Leben und meine Karriere wurden. Ich
konnte sie nicht länger ignorieren, sie überschatteten
alles. Das ging so weit, dass ich
mich fragte, ob ich meinen Job überhaupt
noch machen kann. Doch dann fing ich an,
darüber zu schreiben, und das gab mir viel
Energie – so voller Antrieb war ich lange
nicht. Erst schrieb ich über meine Panikattacken,
anschließend begann ich über
andere Themen zu schreiben, von denen
ich früher immer dachte, sie seien tabu für
mich. Die Tatsache, dass ich mich mit dem
größten Monster von allen beschäftigt
hatte, erlaubte mir, mich den Dingen zu
widmen, die in meinen Augen zu meinen
Angstzuständen beigetragen haben.
Wann fingen Ihre Panikattacken an?
Das ist schwer zu beantworten. Sobald
man anfängt, mit Fachleuten darüber zu
sprechen, erkennt man, dass viele Dinge,
von denen man dachte, sie würden nun
mal zur eigenen Persönlichkeit gehören,
Namen haben: Ständig Angst zu haben,
nicht schlafen zu können, sich nach gesellschaftlichen
Treffen erschöpft zu fühlen
– all das kenne ich, seit ich Teenager bin.
Die richtigen Panikattacken fingen dann
an, als ich 27 war, also vor drei Jahren.
Ganz plötzlich und aus dem Nichts. Ich
war gerade in München, um mein drittes
Album „Jubilee Road“ zu promoten, als
ich die erste große Panikattacke hatte. Ich
landete damals im Krankenhaus, weil ich
dachte, dass ich einen Herzinfarkt hatte.
Das klingt schrecklich.
Es war sehr angsteinflößend und ab da
wurde es immer schlimmer, weil ich mich
lange nicht damit auseinandergesetzt
habe. Statt eine Pause zu machen und mir
einzugestehen, dass es ernst ist, ging ich
auf Tour und arbeitete weiter. Als ich dann
anfing, „Monsters“ zu schreiben, erreichte
ich den Tiefpunkt. Ich war komplett
gelähmt. Aber: Mir geht es jetzt viel besser,
und ich bin nicht traurig, dass ich das
durchlebt habe, sondern fühle ich mich
dadurch sehr ermutigt.
Was hat Ihnen geholfen?
Ich habe meiner Freundin Georgie viel
zu verdanken. Als wir uns trafen, hatten
wir beide eine schwierige Zeit und halfen
einander sehr. Endlich mal eine Pause
einzulegen hat ebenfalls geholfen,
außerdem mache ich Yoga und Meditation.
Und mehr Spaziergänge zu machen,
einfach mal Ruhe einkehren zu lassen,
tat gut. Ich liebe es, in der Natur zu sein.
Ich weiß noch, dass meine Eltern immer
spazieren gingen, als ich Teenager war,
und ich damals dachte: Warum gehen
sie so viel spazieren und wo gehen sie hin
(lacht)? Jetzt verstehe ich es!
Haben Sie sich je gefragt, woher Ihre
psychischen Probleme denn eigentlich
kamen?
Am Anfang schon, ja. Warum habe ich
das und was ist das überhaupt? Aber dann
erkannte ich, dass ich nicht alleine bin. Seit
ich öffentlich darüber gesprochen habe,
habe ich mich sowohl online als auch
persönlich mit so vielen Menschen darüber
unterhalten. Es ist erstaunlich, wie viele
Menschen, jung wie alt, damit zu kämpfen
haben.
Haben Sie dafür eine Erklärung?
Ich glaube nicht, dass es unser Geist ist,
der kaputt ist, sondern die Welt, in der
wir leben. Zu behaupten, dass heute bloß
mehr darüber gesprochen wird, halte ich
für zynisch. Und ich bin mir sicher, dass es
nicht stimmt. Es liegt eher daran, wie wir
heute leben und wie die Welt funktioniert.
Natürlich gab es immer Ungleichheit,
Korruption und eine Art Zerrissenheit –
aber ich glaube, es war nie so sichtbar wie
heute. Uns werden so viele Informationen
vorgesetzt und verkauft, die sozialen und
alle anderen Medien schreien förmlich
auf uns ein. Ich glaube, die Welt hat sich
noch nie so überwältigend angefühlt. Und
psychische Krankheiten sind symptomatisch
für eine kaputte Welt.
Ein Thema, das Sie auf Ihrem Album
ansprechen, ist eine toxische Männlichkeit
…
Ich denke, es ist offensichtlich, dass wir ein
Männlichkeitsproblem haben. So viele
INTERVIEW / TOM ODELL
BOLD THE MAGAZINE // 49
unserer Probleme wurden durch Unreife
Männer und toxische Männlichkeit verursacht.
Die Menschen sind zu Recht wütend
darüber und wollen, dass die Männer
Verantwortung dafür übernehmen. Dem
stimme ich zu hundert Prozent zu. Was
aber gleichzeitig passieren muss: Männer
müssen lernen, über Ihre Gefühle zu sprechen.
Jungs wachsen immer noch in einer
Welt auf, in der sie glauben, sie müssten
den Helden spielen. Dabei ist es wichtig –
ganz egal, welches Geschlecht man hat,
welche sexuellen Vorlieben oder wie man
sich nennen möchte – über Gefühle zu
sprechen. Nur so besiegen wir die Stigmata
in Bezug auf psychische Gesundheit und
damit gleichzeitig viele Probleme toxischer
Männlichkeit.
Ist Ihr Album so gesehen ein Aufruf zu
mehr Offenheit und Empathie?
Mein Album hat keine Agenda, es ist eine
Sammlung von Songs. Ich versuche selbst
noch, all das zu verstehen, meine Gefühle
zu verstehen. Auf einem persönlichen Level
habe ich aber definitiv viel gelernt, indem
ich über meine psychischen Probleme
gesprochen habe. Und ich würde sogar
sagen, dass es mich in meiner Rolle als
Musiker gestärkt hat.
„Monsters“ klingt mutiger, deutlich
elektronischer. Haben Sie alle Regeln
über Bord geworfen?
Musik machen, ist von so viel Freiheit
geprägt. Ihre Projekte sind sehr künstlerisch
und nicht zu durchdacht. Das hat mich
inspiriert und wir haben versucht, diese
Freiheit einzufangen. Insgesamt dauerte
es fast ein Jahr, bis das Album fertig war.
Einige Songs nahmen wir in den unterschiedlichsten
Versionen auf. Ich habe
wirklich nach etwas gesucht – und dabei
so viel über Musik gelernt. Das ist jetzt mein
viertes Album und manchmal wünschte
ich, ich könnte mit dem Wissen, das ich
heute habe, noch mal am ersten arbeiten!
Sie haben mal gesagt, dass Sie die
besten Songs schreiben, wenn Sie
traurig sind. Macht Ihnen Ihr derzeitiges
Glück in Hinblick auf Ihr nächstes
Album Angst?
Nein, ich habe sogar schon angefangen.
Dadurch, dass ich keine Konzerte spielen
konnte, hatte ich ja viel Zeit … Ich freue
mich auf das nächste Album. Wissen
Sie, ich komme mehr und mehr an den
Punkt, an dem ich am liebsten ständig
im Schreibprozess wäre. Die Aufnahmen
und die Promotion sind dann die Arbeit.
Ich wünschte, ich könnte die ganze Zeit
schreiben – denn das ist es, was ich liebe
und wo meine Stärke liegt. Das klingt
narzisstisch … aber ich glaube, dass ich
noch viel zu sagen habe!
Ja! Ich habe viel Frank Ocean, Drake, Billy
Eilish, XXXTentacion und Vince Staples
gehört. Wie diese gegenwärtigen Künstler
WEITERE INFORMATIONEN:
www.tomodell.com
AUF DEN SPUREN VON
JAMES BOND
ROADTRIP
ÜBER DIE ALPEN
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
52 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / ROADTRIP
Mit zwei Jahren Pandemie-bedingter Verspätung feierte nun endlich das 25. James Bond-
Abenteuer „No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“) seine Weltpremiere in den Kinos. Das
weltweit abgestimmte Ereignis nahm BOLD zum Anlass, um standesgemäß den Spuren Bonds
folgend mit dem neuen Aston Martin DB X – dem ersten SUV der Marke – über die Alpen zur
„No Time to Die“-Premiere ins Drive-In Autokino München-Aschheim zu fahren.
An einem warmen Spätsommer-Tag landen
wir im italienischen Verona. Der Himmel ist
blau und die Sonne scheint, als wolle sie uns
sagen, der Winter ist noch weit – macht Euch
keine Sorgen. Doch der nass-kalte Morgen
im grauen Berlin lässt anderes ahnen. Eine
gute halbe Stunde vom Flughafen Verona
entfernt treffen wir uns in einer alten
Patrizierresidenz, die aufs 18. Jahrhundert
zurückgeht, mit unserem Team, um den
neuen Aston Martin DB X zu übernehmen
und die erste Etappe unserer Alpen-
Überquerung in Angriff zu nehmen. Die
eindrucksvolle Villa Cordevigo beherbergt
heute ein Luxushotel mit Pool, eigenem Park
und Kirche, eingerahmt von einer wundervollen
Umgebung. Von hier aus fahren wir
nach Negrar di Valpolicella, einer Kleinstadt
in der Region Venetien. Hier fand man
Mosaikböden einer römischen Villa aus dem
3. Jahrhundert, die Gladiatoren mit den
Details ihrer Rüstung darstellen – fast so, als
ob der wohlhabende Besitzer der Villa immer
seine Helden vor Augen haben wollte, die er
bei Kämpfen in der Arena in Verona bewunderte.
Weiter geht es nach Viale al Parco und
zur Strada del Vino, die allein schon eine
Reise wert wäre. Die Weinstraße misst eine
Strecke von gut 80 Kilometern. Ausgedehnte
Obst- und Weingärten breiten sich auf
den Hügeln aus, und Zypressen, Lorbeerund
Olivenbäume geben der Gegend ein
mediterranes Flair. Zahlreiche Seen liegen
entlang des Weges, so auch der Kalterer
See – der wärmste Badesee der Alpen. Der
Endpunkt unserer 1. Etappe und des ersten
Tages ist das Hotel Pfösl in den Dolomiten,
auf einem sonnigen Hochplateau gelegen,
eingebettet zwischen satten Wiesen und
dichtem Wald. Beim Anblick der mächtigen
Gipfel von Latemar und Rosengarten lassen
wir die Beine baumeln und Tag und Fahrzeug
Revue passieren.
Als ersten SUV der Marke feiert der DB X
die Aston Martin-Designsprache in neuer
Form. Während die einzigartige Karosseriearchitektur
speziell für den DB X entwickelt
wurde, sind das Design und die Proportionen
dem typischen Stil von Aston Martin treu
geblieben. Der DB X ist auch der erste Aston
Martin mit kompletter Luftfederung für
herausragenden Fahrkomfort und dynamische
Kontrolle. Das System ermöglicht eine
Änderung der Fahrhöhe um bis zum 95 mm
von der niedrigsten zur höchsten Einstellung.
Sie kann bei anspruchsvollem Terrain
erhöht und für einfaches Einsteigen und
Beladen gesenkt werden. Zwei große TFT-
Bildschirme bieten digitale Grafiken für alle
Infotainment-Funktionen. Vor dem Fahrer
zeigt der 12,3-Zoll-Bildschirm die visualisierten
Instrumente an. Sie verändern ihr
Aussehen je nach gewähltem Fahrmodus.
TRAVEL / ROADTRIP
BOLD THE MAGAZINE // 55
Das zentrale 10,25-Zoll-Display wird über
einen Drehknopf gesteuert, um den Bildschirm
frei von Fingerabdrücken zu halten.
Der V8-Motor liefert eine fulminante Leistung
von 550 PS (Höchstgeschwindigkeit:
291 km/h), unterstützt von 700 Nm Drehmoment.
Fazit: Der DB X ist ein völlig neuer
Aston Martin, der auf den Prinzipien von
Schönheit, Luxus und Fahrdynamik basiert.
Er ist bereit für jede Umgebung und schreit
förmlich nach Abenteuer.
Die 2. Etappe führt uns über Birchabruck,
Kardaun, Verschneid, Vöran, an Meran
vorbei – das für seine Heilbäder und
Gebäude im Jugendstil bekannt ist. Tipp der
Redaktion (für alle Wanderer): Der Sissi-
Weg führt zum Schloss Trauttmansdroff
mit seinen Terrassengärten – durch die
schönsten Ecken von Südtirol (Italien) übers
Timmelsjoch (Grenzpass auf 2.474 m über
der Adria) bis nach Sölden (Österreich) –
ins Design- & Wellnesshotel Bergland. Nach
einer kurzen Pause geht es zu einer privaten
Führung durch die 007 Elements Installation:
Das 3.050 Meter über dem Meeresspiegel
gelegene Gebäude wurde an und in
den Gipfel des Gaislachkogls gebaut und
ist auf zwei Ebenen angeordnet. Auf den
größtenteils unterirdischen 1.300 Quadratmetern
wird man durch verschiedenste
Galerien mitten hinein in die Welt des
berühmten Spions geschickt. Videoinstallationen,
Sound, interaktive Stationen und
Bond-Original-Utensilien befeuern alle
Sinne. Als Gegenpart zu den ultramodernen
Hightech-Effekten öffnen sich auch faszinierende
Ausblicke in die Ötztaler Berge.
Begonnen hat die Liaison zwischen James
Bond und Sölden bei den Dreharbeiten
zum 24. Kult-Streifen „Spectre“. Einige der
spektakulärsten Szenen entstanden in den
hochwinterlichen Bergen über Sölden – das
ice Q Restaurant diente als Schauplatz der
Hoffler-Klinik, und auf der Gletscherstraße
lieferten sich die Kontrahenten eine atemraubende
Verfolgungsjagd.
Die 3. Etappe unseres dreitägigen Roadtrips
– auf den Spuren von James Bond führt
uns durch das Ötztal den Inn entlang nach
Pfaffenhofen und Seefeld, zum Vorderriß,
Sylvensteinsee und Tegernsee, bis nach
München. Nach einem kurzen Check-In im
Hotel Bayerischer Hof und einer kleinen
Stärkung machen sich mit der Dämmerung
des Tages gut 300 Aston Martins auf den
Weg ins DriveIn Autokino München-Aschheim,
um dort das Ziel unseres Roadtrips
gemeinsam zu zelebrieren: Die Premiere des
25. James Bond-Abenteuers „No Time to
Die“ („Keine Zeit zu sterben“).
WEITERE INFORMATIONEN:
www.astonmartin.com
BESTE HOTELS:
Villa Cordevigo
www.villacordevigo.com
Hotel Pfösl
www.pfoesl.it
007 ELEMENTS:
www.007elements.soelden.com
DAS LANGE WARTEN
HAT EIN ENDE
„NO TIME TO DIE“
DANIEL CRAIG
EXKLUSIV IM GESPRÄCH
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
INTERVIEW / DANIEL CRAIG
BOLD THE MAGAZINE // 59
Kaum ein anderer Film stand so für die Kino-Krise während der Pandemie wie der 25. Bond:
Eigentlich war der Kinostart für Ende 2019 geplant, der angepeilte Starttermin wurde dann
aber wegen der Pandemie mehrmals verschoben. Nun ist Daniel Craig als James Bond in
„No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“) ein letztes Mal im Auftrag Ihrer Majestät im Einsatz.
Wir trafen ihn aus diesem Anlass exklusiv zum Gespräch.
Was braucht es, um die Aufgaben des
berühmtesten Geheimagenten der Welt zu
übernehmen? Bislang war das stets recht
klar umrissen: männlich und weiß musste
man sein, und vor allem von den Britischen
Inseln stammen. Mindestens genauso
wichtig aber ist es, dass der Schauspieler, der
007 wird, einerseits schon einen gewissen
Bekanntheitsgrad hat, aber andererseits
keinesfalls so berühmt ist, dass er womöglich
die Rolle überschattet. Insofern also war
Daniel Craig, als er vor 15 Jahren zum neuen
James Bond ausgerufen wurde, genau die
richtige Wahl. Weit über zehn Jahre schon
war Craig, der am 2. März 1968 als Sohn
eines Navy-Fähnrichs und Stahlarbeiters
und einer Lehrerin im englischen Chester
geboren wurde, bereits vor der Kamera aktiv
als man ihm 2005 die Aufgabe übertrug, der
neue 007 zu werden. Mit 16 Jahren hatte
er die Schule abgebrochen und war nach
London gezogen, wo er am National Youth
Theatre aufgenommen wurde. Es folgten
ein Schauspielstudium an der Guildhall
School of Music and Drama, Theaterengagements,
etwa in „Angels in America“, und
erste Film- und Fernsehrollen wie in „Im
Glanz der Sonne“ (immerhin mit Morgan
Freeman und Armin Müller-Stahl) oder
„Die Abenteuer des jungen Indiana Jones“. In
Deutschland wurde der Brite damals – nach
erster kurzer Ehe, aus der seine Tochter Ella
hervorging – zunächst als Lebensgefährte
von Heike Makatsch bekannt, die damals
gerade das Musikfernsehen hinter sich ließ
und als Schauspielerin durchstartete. Bei
Dreharbeiten zum Film „Obsession“ lernten
sich die beiden 1996 kennen und lebten
dann mehrere Jahre zusammen in London.
In dieser Zeit nahm auch Craigs eigene
Karriere Fahrt auf: Im Kostümdrama „Elizabeth“
spielte er eine kleine Rolle neben Cate
Blanchett, in „Lara Croft: Tomb Raider“
war er als Angelina Jolies Freund zu sehen,
in „Road to Perdition“ stand er als Sohn
von Paul Newman vor der Kamera seines
späteren Bond-Regisseurs Sam Mendes.
2000 wurde er, genau wie August Diehl und
Nina Hoss, als European Shooting Star bei
der Berlinale geehrt.
Als 007-Produzentin Barbara Broccoli
und ihr Bruder Michael G. Wilson ihn
2005 schließlich zum neuen James Bond
ausriefen, stieß diese Entscheidung erst
einmal auf Skepsis. Der Unterschied zum
Vorgänger Pierce Brosnan mit seinem
makellos-eleganten Gentleman-Style schien
zu groß: die Haare zu blond, die Augen
zu blau und irgendwie Craig als Gesamtpaket
nicht heldenhaft genug. „James Bland“
(also: James Langweilig) titelte die britische
Presse. Doch als „Casino Royale“ ein Jahr
später in die Kinos kam, sah die Sache
60 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / DANIEL CRAIG
plötzlich anders aus. Muskelbepackt, aber
auch verletzlich; cool, kantig und ordentlich
brutal; gerne mal mit Bier statt Martini in
der Hand, aber trotzdem lässig in Maßanzug
und hinter dem Steuer eines Aston Martins.
Mit einem Mal war der Mann, der zu Schulzeiten
auch gern Rugbyspieler geworden
wäre, der perfekte Bond fürs neu anbrechende
Jahrtausend.
Der einzige, der nicht zu 100% von dieser
neuen Rolle überzeugt schien, war Craig
selbst. Drei weitere Mal war er seither als
007 zu sehen – in „Ein Quantum Trost“,
„Skyfall“ und „Spectre“ – doch allem Erfolg
zum Trotz ließ er selbst in Interviews immer
wieder durchblicken, dass der Part auch
Nachteile mit sich bringt: zu viel öffentliche
Aufmerksamkeit, zu wenig Zeit für
Anderes, zu harte körperliche Arbeit (Verletzungen
inklusive). Regelmäßig kokettierte
der Schauspieler damit, die Rolle an den
Nagel zu hängen. Jetzt hat er Ernst gemacht:
Denn dass er in „Keine Zeit zu sterben“ seine
Abschiedsvorstellung als James Bond gibt,
ist kein Geheimnis.
Dass er seit seinem Antritt als Geheimagent
und Superstar gar nichts anderes
gemacht habe, stimmt natürlich nicht. Craig
war in Megaflops wie „Cowboys & Aliens“
ebenso zu sehen wie in Spielbergs „Tim &
Struppi“-Abenteuer. Er wurde gefeiert für
seine Hauptrolle als Mikael Blomkvist in
David Finchers „Verblendung“ und gönnte
sich augenzwinkernde Auftritte wie in
„Logan Lucky“ von Steven Soderbergh. 2019
feierte er als Privatdetektiv Benoit Blanc
in der Krimikomödie „Knives Out“ einen
Überraschungshit (und seine erste Golden
Globe-Nominierung), die womöglich schon
bald eine Fortsetzung bekommen soll.
Besonders gut, so hört man, gefielen Craig,
der seit seiner Jugend Fan des FC Liverpool
ist, die drei Jahre zwischen „Skyfall“
und „Spectre“: kompletter Rückzug ins
Privatleben, sieht man von seinen Aufgaben
als UNO-Sonderbeauftragter gegen Landminen
sowie einem Theaterstück am
Broadway („Betrayal“) ab. In letzterem stand
er gemeinsam mit Ehefrau Rachel Weisz auf
der Bühne, mit der er seit 2011 verheiratet
und seit 2018 auch Vater einer Tochter ist.
Was hat der 52-jährige nun also für seine
Nach-Bond-Ära geplant? Doch dazu will
er bei unserem Interviewtermin in einem
Designhotel im New Yorker Stadtteil SoHo
noch nichts sagen. Also haben wir mit ihm
einfach über James Bond und „Keine Zeit zu
sterben“ gesprochen.
Mr. Craig, Sie und James Bond, das war
irgendwie immer eine Art Hassliebe, oder?
Ja, das kann man wohl so sagen. Was ich
auch sehr nachvollziehbar finde. Denn einerseits
bin ich unglaublich stolz auf unsere
Filme und natürlich auch enorm dankbar
dafür, dass man mir all dies ermöglicht hat.
Aber andererseits kostet dieser Job auch stets
sehr, sehr viel Zeit und Energie, so dass ich
jedes Mal nach den Dreharbeiten erst einmal
Abstand brauchte und mir nicht vorstellen
konnte, das noch einmal auf mich zu nehmen.
Wenn ich in solchen Momenten „nie wieder“
gesagt habe, dann nicht, weil ich undankbar
war, sondern eine Pause brauchte. Zwischen
„Spectre“ und „Keine Zeit zu sterben“ lagen
jetzt fünf Jahre – und das war nötig und
gut so.
Und wie fühlt es sich nun an, tatsächlich
Abschied zu nehmen von 007?
Das ist schon eine sehr emotionale Angelegenheit.
Aber insgesamt fühlt sich das gut
an und ist sehr zufriedenstellend. Ehrlich
gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, überhaupt
noch ein fünftes Mal in die Rolle zu
schlüpfen. Doch tatsächlich stand plötzlich
noch eine Geschichte im Raum, die wir
einfach erzählen mussten. Ein Abschlusskapitel
sozusagen.
Mit „No Time to Die“ („Keine Zeit zu
sterben“) schließt sich also wirklich ein
Kreis?
Das will ich meinen. Wir haben uns bei
jedem Film hohe Ziele gesetzt, und ich
würde denken, dass es kein höheres Ziel
gibt als Liebe und Familie. Und genau um
diese Themen dreht sich nun letztlich unser
neuer Film. Familie, das sind für Bond
Wegbegleiter wie Moneypenny, Q, natürlich
M oder auch CIA-Agent Felix Leiter, ob er
es mag oder nicht. Mit Gefühlen hat er es
ja nicht so, aber dass ihm diese Menschen
etwas bedeuten, lässt sich nicht bestreiten.
Deswegen fand ich es ganz wunderbar, wie
wir sie nun alle in der Geschichte von „Keine
Zeit zu sterben“ vereint haben. Abgesehen
davon, dass es natürlich – Léa Seydoux
als Madeleine Swann sei Dank – eine tolle
Liebesgeschichte und in Rami Malek einen
fantastischen Bösewicht haben.
Fotos: Metro-Goldwyn Mayer (MGM) Danjaq, LLC, Szenen aus: „No Time to Die“
INTERVIEW / DANIEL CRAIG
BOLD THE MAGAZINE // 63
Haben Sie noch einen Überblick darüber,
wie viele Verletzungen Sie sich in der Rolle
als Bond zugezogen haben?
Ich bin mir nicht sicher, wie viele Narben ich
habe. Aber sagen wir es mal so: Mein Arzt,
ein orthopädischer Chirurg in Baltimore,
kennt jeden Zentimeter meines Körpers.
Und ich habe dank Bond mehr Respekt denn
je vor Profisportlern. Denn ich weiß jetzt,
wie es sich anfühlt, wenn Verletzungen ganz
selbstverständlich zum Job dazugehören –
und man trotzdem jedes Mal so schnell wie
möglich regenerieren und weitermachen
muss.
dann habe ich einen Koch, der sich darum
kümmert. Auch mein Trainer und mein
Team haben das natürlich immer im Blick.
Und es ist ja in meinem eigenen Interesse,
denn die Fitness gehört nun einmal zu Bond
dazu – und selbstverständlich habe ich den
Ehrgeiz, die Rolle so gut wie möglich zu
verkörpern! Was allerdings nicht heißt, dass
ich mir dann nicht an den Wochenenden
auch mal Bier und ein Dessert gönne.
Zum Abschluss noch ein Blick zurück:
Erinnern Sie sich noch an all die kritischen
Stimmen, bevor Ihr erster Auftritt
als James Bond in die Kinos kam?
Geben Sie doch mal ein Beispiel: Wieviel
körperliche Vorbereitung erfordert ein
Bond-Film?
Früher waren drei oder vier Monate völlig
in Ordnung. Aber je älter ich werde, desto
länger brauche ich, um fit zu werden, das
ist einfach so. Im Fall von „Keine Zeit zu
sterben“ habe ich mich ungefähr ein Jahr
lang auf die Dreharbeiten vorbereitet.
Was auch daran lag, dass relativ lange am
Drehbuch gearbeitet wurde. Da konnte
ich natürlich nicht unbedingt helfen, also
habe ich die Zeit genutzt und zu trainieren
begonnen.
Und sicherlich zu hungern ...
Das ist ewig her! Ich fand das damals nicht
unbedingt leicht, aber ich habe verstanden,
was da los war. 2005 war es noch eine recht
neue Sache, dass alle Welt sich im Internet
aufregte und so etwas echte Wellen schlug.
Das hat mich aber nicht aus der Fassung
gebracht. Ich wusste, dass ich weder Pierce
noch Timothy, George, Roger oder Sean
kopieren konnte, sondern mein ganz eigener
Bond sein musste. Ich war fest davon überzeugt,
dass wir einen tollen Film gedreht
hatten. Entweder die Leute würden ihn
mögen, oder eben nicht. Und falls Letzteres
der Fall gewesen wäre, hätte ich auch damit
leben können, diese Rolle nur ein einziges
Mal gespielt zu haben. Dass es dann ganz
anders kam, freut mich aber natürlich!
Na ja, das will ich gar nicht so hoch hängen.
Wenn ich mir einmal ein bestimmtes Diät-
Programm verordnet habe, fällt es mir nicht
so schwer, mich daran zu halten. Zumal,
wenn die Produktion begonnen hat, denn
WEITERE INFORMATIONEN:
www.universalpictures.de
64 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / LAND ROVER
AND ACTION
STUNT COORDINATOR
LEE MORRISON
AUTOR & INTERVIEW: R. LÖWISCH
Die Szenen sind schon jetzt legendär: James
Bond wird mal wieder gejagt – von gleich
drei tiefschwarzen, böse dreinblickenden
Land Rover Defendern der neuesten Generation.
Es geht über und zwischen Felsen,
Gras, Schlamm und Wasser. Wenn einer
fliegt, sind es die drei Defender. Drei Meter
hoch, dreißig Meter weit – ausgesprochen
fotogen landen sie scheinbar gleichzeitig mit
Kühler und Vorderachse, weil der schwere
Motor die Schnauze im Fluge herunterdrückt.
Was so spielerisch aussieht, bedingt
enormen Aufwand und große Könner am
Steuer. Alleine die kurze Verfolgungsszene
mit den drei Defendern wurde auf den
Lofoten (Norwegen), England und in Schottland
gedreht.
Die Autos sind natürlich top-präpariert. Zum
Beispiel die Defender: Vorne sind Schalensitze
eingebaut, die Fahrer werden mit Sechspunktgurten
gesichert und tragen Helme. Sie
sind geschützt von einem massiven Stahlkäfig
innen, zudem befindet sich über den
Vordersitzen noch eine dicke Stahlplatte.
Fast das gesamte Interieur ist ausgebaut,
hinten befindet sich mittig ein unzerstörbarer
kleiner Tank sowie die Flasche mit
dem Löschmittel der Feueranlage. Damit
spektakuläre Wendemanöver möglich sind,
kann der Fahrer eine riesige Stange, die
zwischen den Sitzen steht, bedienen: Sie
wirkt als nicht arretierende Handbremse
auf die Hinterräder. Aber auch die Männer
und Frauen hinter dem Steuer sind bestens
präpariert – meistens dank langjähriger
Erfahrung. Wie Evangelos Grecos, Stuntman
aus Engelskirchen. Der 49-jährige hat schon
in den vergangenen drei Bond-Blockbustern
hinterm Steuer gesessen – „und zwar überall,
wo es eine Verfolgungsjagt gibt.“ So auch bei
dem Flug der drei Defender in „No Time to
Die“ – er sitzt im Nachzügler. „Wir haben
zehn bis zwölf Takes gemacht“, erzählt er,
„und die Wagen gingen einfach nicht kaputt
– da waren höchstens mal die Kühlermasken
verbeult.“ Angst vor seiner Unversehrtheit
hat er bei solchen Stunts nicht – eher davor,
einen Stunt zu versemmeln. Das passiert
ihm aber eher selten – auch deshalb, weil
solche Stunts von langer Hand vorbereitet
sind. Dafür ist vor allem Stuntkoordinator
Lee Morrison verantwortlich. Er kümmert
sich darum, dass es spektakuläre Stunts
gibt und dass diese auch realisiert werden
können. Am Set vom neuesten Bond-Abenteuer
„No Time to Die“ war er Chef von
rund 100 Stuntleuten beiderlei Geschlechts.
BOLD sprach mit Lee Morrison, für den es
bereits sein fünfter Bond-Film ist.
MOTION / LAND ROVER
BOLD THE MAGAZINE // 67
Mr. Morrison, braucht man Fantasie oder
Wissen, um einen Stunt zu entwerfen?
Die Hauptsache ist, sich in die Figur hineinzuversetzen,
um den Stunt und die Situation,
die sie in der Erzählung durchlebt,
glaubhaft zu entwerfen.
Was ist schwieriger: Sich neue Stunts
einfallen zu lassen oder sie umzusetzen?
Beides ist schwierig. Es macht ja keinen
Sinn, sich etwas auszudenken, was niemand
physisch erreichen kann. Bei Bond fängt
man zunächst ganz groß an und bricht es
dann herunter, um ein perfektes Ergebnis zu
erreichen.
Wie etabliert man einen neuen Stunt in
einem Film?
Zunächst wird ein Pitch für einen
bestimmten Teil der Sequenz eingereicht.
Der wird dann vom Regisseur geprüft. Meistens
bittet er oder sie darum, eine Probe oder
eine Übung davon sehen zu können. Wenn
es gefällt, wird es abgesegnet, und dann
machen wir den Stunt komplett fertig für
den Film.
Gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass
ein besonderer Stunt, der schon mal in
einem Bond-Film vorkam, nicht wiederholt
werden darf?
Das ist eigentlich nur ein Kodex. Man
versucht immer, so originell wie möglich
zu sein – vor allem, wenn es um die Bond-
Reihe geht.
Sind Stuntwomen und -men grundsätzlich
Spezialisten für bestimmte Aufgaben,
oder kann jeder alles?
So wie sich die Branche in letzter Zeit entwickelt
hat, setzen wir mehr Spezialisten ein,
die spezielle Stunts ausführen. Es gibt aber
auch eine große Anzahl von Allroundern,
die ein großes Genre der Action abdecken.
Welche Qualifikationen sind erforderlich,
um diesen Job zu machen und beispielsweise
ein Auto in einem Bond-Film zu
fahren?
In der Regel kommen sie aus dem professionellen
Fahrerberuf oder sind Spezialisten
in diesem Bereich. Um im Vereinigten
Königreich als professioneller Stuntman zu
gelten, muss man dem British Stunt Register
beitreten und Stunts in sechs Disziplinen auf
sehr hohem Niveau ausführen können. Das
Vereinigte Königreich ist führend bei dieser
Art von Industriestandard. In den USA gibt
es keine solche formale Qualifikation. In
Deutschland gibt es übrigens kein Stuntregister.
Wie lang brauchen Sie für eine komplette
Szene – zum Beispiel für die im neuen
Bond-Film „No Time to Die“, wo zwei
Defender Bond jagen und wieviele Autos
haben Sie dafür gebraucht?
Die Aufnahmen können zwischen 30
Sekunden und sechs Minuten pro Einstellung
dauern. Für Norwegen und Schottland
hatten wir zehn Defender und sieben Range
Rover Sport SVR zur Verfügung.
Ist ein Land Rover das ideale Stunt-Auto?
Wir wissen, dass sie unverwüstlich sind,
und wir wissen, dass wir fast alles mit
ihnen anstellen können. Wir haben unsere
Defender extremeren Bedingungen ausgesetzt,
als uns das vorher möglich schien –
ein unaufhaltbares Modell. Alle unsere Lieblingsfahrzeuge
kommen von Land Rover.
Welche Hollywood-Stars haben Sie bereits
gedoubled?
Zum Beispiel: Angelina Jolie, Mel Gibson,
Matt Damon im Bourne Ultimatum, Ryan
Reynolds, Chris Evans als Captain America,
Shia Le Bouff und natürlich Daniel Craig –
in drei seiner Bond-Filme.
Haben Sie schon jetzt Ideen für zukünftige
Stunts, die noch nie gemacht wurden?
Allerdings, aber die behalte ich noch für
mich (lacht).
Die Land Rover Defender V8 Bond Edition
(525 PS, 240 km/h) mit schwarzem Kühlergrill,
007-Logo und Vielem mehr, wurde
weltweit auf 300 Stück limitiert (exakt 15
für den deutschen Markt). Jedes Exemplar
wurde mit einer lasergravierten Nummer
versehen. Allerdings sind alle Exemplare
bereits verkauft.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.landrover.de
68 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / BARBARA BROCCOLI
THE BOND
MAKERS
DIE PRODUZENTEN
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
Als Tochter des legendären Filmproduzenten
Albert Broccoli wuchs Barbara Broccoli,
1960 in Los Angeles geboren, quasi in der
Branche und an den Sets der „James Bond“-
Filme auf. Seit 1995 leitet sie gemeinsam mit
ihrem Halbbruder Michael G. Wilson die
Firma Eon Productions und verantwortete
sämtliche 007-Abenteuer mit Pierce Brosnan
und Daniel Craig.
Miss Broccoli, gab es einen Masterplan
für James Bond, als Sie 2005 den Job an
Daniel Craig gaben?
In gewisser Weise. Nicht in dem Sinne, dass
wir von Anfang an konkrete Pläne für fünf
Filme entwickelten. Aber wir hatten immer
im Hinterkopf, dass wir gerne ein paar rote
Fäden durch die Geschichte ziehen wollten,
die einen Film mit dem nächsten verbinden.
Und wir fanden großen Gefallen an der Idee,
mit Daniels Hilfe ein wenig mehr von Bonds
Innenleben und seinen Gefühlen zu zeigen.
Sowohl in physischer als auch in emotionaler
Hinsicht waren die Einsätze für 007 in den
letzten Filmen höher denn je.
trennten sich wegen künstlerischer Differenzen
Ihre Wege, und Sie engagierten
Cary Fukunaga. Was war da los?
Wir haben sehr intensiv mit Danny Boyle
an der Entwicklung eines neuen Films gearbeitet,
immer mit höchstem Respekt, denn
er ist ein unglaublich talentierter Regisseur.
Doch irgendwann wurde klar, dass unsere
Visionen einfach zu unterschiedlich waren.
Von beiden Seiten aus haben wir dann sehr
vernünftig und besonnen beschlossen, dass es
mehr Sinn macht, wieder getrennte Wege zu
gehen. Dass Cary dann zur Verfügung stand
und Lust hatte, war ein großes Glück. Ich
hatte ihn ein paar Jahre vorher schon mal
angesprochen, da hatte er bereits Interesse an
dem Job bekundet. Als er mit an Bord kam,
gab es viele Elemente der neuen Story bereits,
aber weil er ja auch ein guter Autor ist,
schloss er sich mit den anderen Drehbuchschreibern
zusammen und verpasste dem
Film noch die nötige neue Richtung. Genau
wie Daniel ist auch er ein echter Perfektionist,
was man dem Ergebnis jetzt ohne Frage
anmerkt.
Bei „Keine Zeit zu sterben“ lief zunächst
nicht alles rund. Eigentlich sollte Danny
Boyle den Film inszenieren, doch dann
Auch „Fleabag“-Macherin Phoebe Waller-
Bridge schrieb am Skript mit, und vor der
Kamera standen mehr starke Frauen
Fotos: Metro-Goldwyn Mayer (MGM) Danjaq, LLC, Daniel Craig in Szenen aus: „No Time to Die“
INTERVIEW / BARBARA BROCCOLI
BOLD THE MAGAZINE // 71
denn je. Dabei ist das mit Bond und den
Frauen ja von jeher so eine Sache ...
Keine Frage. Aber Bond-Filme haben von
Beginn an immer den jeweiligen Zeitgeist
reflektiert. Dass den Frauen in einem 007-
Abenteuer heutzutage eine andere Rolle
zukommt als in den sechziger Jahren, versteht
sich von selbst. Bonds Schwierigkeiten mit
zwischenmenschlichen Beziehungen sind
natürlich die gleichen wie jeher. Er ist früh
zum Waisen geworden, und sein Job bringt
es mit sich, dass er von einem Tag auf den
nächsten alles hinter sich lassen muss, wenn
er überleben will. Aber in unseren jüngsten
Filmen wurde ihm eben von Vesper Lynd
auch wirklich das Herz gebrochen. Und in
„Spectre“ hat er sich dann in Madeleine
Swann verliebt, mit der er am Ende in ein
neues Leben aufgebrochen ist.
Woran jetzt der neue Film anknüpft?
Ganz genau. Und dann zeigt sich, dass
Beziehungen eben wirklich schwierig sind,
allen voran für ihn. Was zwischen den
beiden nun passiert, ist unglaublich interessant
– und die Auflösung spektakulär. Aber
das müssen Sie selbst sehen!
„No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“):
Wie finden Sie eigentlich die passenden
Titel für Ihre Filme?
verraten. Eines Tages warf ich „Keine Zeit
zu sterben“ in den Raum, was ich richtig
gelungen und vor allem clever fand. Erst
danach fand ich heraus, dass genau das
in den fünfziger Jahren der Titel eines Films
meines Vaters war, der in den USA allerdings
„Tank Force“ hieß. So clever war ich also gar
nicht! Aber als Bond-Titel machte das die
Sache natürlich noch passender und besonderer,
denn mir und meinem Halbbruder
Michael geht es darum, das Vermächtnis
meines Vaters mit diesen Filmen zu ehren.
Dass dies nun endgültig Daniel Craigs
letzter Auftritt als 007 ist, ist ja nun kein
Geheimnis mehr. Wann werden Sie seinen
Nachfolger bekanntgeben?
Ich bitte Sie! Was für eine Frage! Aktuell
verschließe ich erst einmal noch die Augen
vor der Wahrheit. Bis dieser Film aus den
Kinos raus ist, ist James Bond für mich
niemand anderes als Daniel Craig. Zumal
er im neuen Film spektakulärer denn je ist.
Über alles andere werde ich erst später nachdenken.
Oder haben Sie womöglich doch noch
Hoffnung, ihn zu einem sechsten Film
überreden zu können?
Ich denke, was das angeht, spricht „Keine
Zeit zu sterben“ für sich selbst ...
Das ist eine der schwierigsten Aufgaben.
Im Laufe der Entstehung des Films jagt
eine Idee die nächste. Einerseits soll ein
Titel quasi die Geschichte auf den Punkt
bringen, andererseits darf er nicht zu viel
WEITERE INFORMATIONEN:
www.eon.co.uk
FRAUENPOWER
PROFIBOXERIN NINA MEINKE
IM GESPRÄCH
AUTOR & INTERVIEW: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
74 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NINA MEINKE
In einer ehemaligen Fleischfabrik am Wiesendamm in Berlin treffen wir Profiboxerin Nina
Meinke. BOLD sprach mit der 28-Jährigen – die schon sehr früh wusste, dass sie Boxerin
werden will – über ihren Weg, Frauen im Sport, Gleichberechtigung und warum sie sich
für die Puma-Kampagne „She Moves Us“ einsetzt.
Obwohl sie immer wieder hörte, das
sei nichts für eine Frau, ließ sich Nina
Meinke nie von ihrem Weg abbringen.
Im Alter von zwölf Jahren begann sie im
Spandauer Box-Club 1926 e. V. zu boxen.
Mit 16 zog sie alleine nach Scarborough
Puma gründete, nahm er 14 Mitarbeiter
aus der alten Fabrik der Dassler Brothers
mit. Acht der Mitarbeiter waren Frauen,
sie nähten die Oberteile der Puma-
Erfolgsmodelle und arbeiteten unermütlich
für den Erfolg der Marke.
in England, machte dort ihr Abitur und
kämpfte für den Westway ABC. 2011
kehrte sie nach Berlin zurück, boxte für
Frau Meinke, wann haben Sie mit dem
Boxen begonnen?
die Deutsche Nationalmannschaft und
nahm 2014 an der Weltmeisterschaft
in Südkorea teil. 2016 entschloss sich
Nina im Alter von 23 Jahren – nach 67
Amateurkämpfen mit 49 Siegen und
fünf Unentschieden –, Profiboxerin zu
werden. Die Bilanz seitdem: 14 Kämpfe
und 12 Siege. Sie gilt als Ziehkind des
Mit sieben Jahren habe ich von meinen
Eltern den ersten Sandsack bekommen –
habe mich aber auch im Reiten, der Leichtathletik
und zwei Jahre im Fußball ausprobiert.
Das war aber nicht das Richtige für
mich. Mit zwölf habe ich dann zu meinem
Papa gesagt: ‚Ich will boxen.‘
früheren Boxweltmeisters Sven Ottke.
2017 gewann sie die Titel WBC Youth
World Champion im Super-Federgewicht
Wie kommt man als junges Mädchen
auf die Idee Profiboxerin zu werden?
sowie WIBF und GBU Interconti-
nental Champion, und 2018 wurde sie
EBU-Europameisterin im Federgewicht.
Das hat sich so entwickelt. Der beste Freund
meines Vaters ist ja Sven Ottke, früherer
Weltmeister der Verbände IBF und WBA im
Nina Meinke unterstützt als Markenbotschafterin
Supermittelgewicht. Als ich sieben oder
neben anderen Athle-
acht Jahre alt war, hat mich mein Vater mit
tinnen und Entertainerinnen die Puma
Kampagne „She Moves Us“, die Frauen
feiert, die in der Kultur und im Sport
bewegt haben und mit ihren Erfolgsgeschichten
andere Frauen inspirieren.
Übrigens: Ohne Frauen hätte es Puma
nicht gegeben. Als Rudolf Dassler 1948
zu den Kämpfen genommen. Wenn Sven
gewonnen hatte, riss er die Arme hoch, die
Leute haben gejubelt. Die Musik, die Atmosphäre,
dazu das goldene Konfetti, das von
der Decke schwebte. Ich fand das so cool!
Für mich war damals schon klar: Genau
dort will ich auch mal sein.
Was haben Ihre Familie und Ihre
Freunde dazu gesagt?
Meine Eltern waren gar nicht begeistert.
Sie meinten, ich solle was anderes machen.
Aber ich sagte: ‚Nö, ich will nur noch boxen.’
Meine beste Freundin fand es eigentlich
ganz cool, aber im Sommer, als dann alle
an den See fuhren, musste ich zum Training
– das fand sie dann nicht mehr ganz
so cool. Mein Vater ist heute mein Manager
und meine Mutter kaut immer noch auf
ihren Nägeln, wenn ich kämpfe (lacht).
Wie war dann das erstes Training?
Ich konnte mich nicht mehr rühren. Mir
hat alles wehgetan, ich habe gezittert und
konnte kaum ein Wasserglas heben – aber
ich fand’s einfach super (lacht).
Ist es das, was das Boxen ausmacht: bis
zur Erschöpfung zu kämpfen?
Es ist noch viel mehr. Da steckt so viel drin.
Disziplin, Koordination, so viel Mentales. Im
Ring kommt dir jemand entgegen, von dem
du weißt, dass er dich weghauen will. Das
ist eine harte Situation. Du weißt, was deine
Gegnerin will. Also musst du dir denken:
‚Sorry, ich will das Gleiche! Und ich bin
stärker als du.‘
Ihr Kampfname ist „Nina the Brave“.
Was war das Mutigste, was Sie jemals
getan haben?
Mein Kampf gegen Katie Taylor, der
Vorkampf des Titelkampfes zwischen
INTERVIEW / NINA MEINKE
BOLD THE MAGAZINE // 77
Anthony Joshua und Wladimir Klitschko
vor sagenhaften 90.000 Zuschauern im
Londoner Wembley-Stadion. Es gab Probleme,
eine Gegnerin für Katie zu finden. Die
ist ein Tier im Ring. Doppel-Olympiasiegerin
und fünffache Weltmeisterin. Die Gegnerinnen
sagten reihenweise ab, weil sie sich
mit einer Niederlage nicht ihre Kampfbilanz
vermiesen wollten.
Warum haben Sie angenommen?
Katie Taylor? Im Wembley-Stadion? Ich
meine, wie genial ist das denn? Natürlich
sagten alle, der Kampf käme viel zu früh
für mich. Aber das war mir egal. Mir ging
es nicht um den Sieg. Mir ging es um den
Sport.
Den Kampf haben Sie erwartungsgemäß
verloren. Wie haben Sie ihn
erlebt?
Ganz ehrlich, ich hatte keine Chance. Ich
hatte einen Cut und habe weitergemacht,
bis der Ringrichter den Kampf abgebrochen
hat. Ich wollte nicht aufgeben, aber als ich
mich dann im Spiegel gesehen habe, wusste
ich, dass er Recht hatte. Ich sah aus wie
Quasimodo.
Sie haben ein Zitat von Bruce Lee auf
den Rücken tätowiert. Da steht?
‚Do not pray for an easy life. Pray for the
strength to endure a difficult one.’ Das
hat mich sehr inspiriert. Vor dem Kampf
bete ich immer kurz. Nicht dafür, dass ich
gewinne. Sondern dass ich die Stärke habe,
alles zu geben. Die schwierigen Situationen
bewegen dich meistens mehr. Man kann viel
Stärke aus Niederlagen schöpfen. Ich habe
Niederlagen erlebt, die waren das Beste, was
mir passieren konnte.
Würden Sie von sich sagen, das Sie
andere Frauen inspirieren?
Ich würde sagen: Ja! Wenn ich die Nachwuchsboxerinnen
beim Training treffe,
höre ich oft: ‚Hey, ich möchte mal so boxen
wie Du ...‘ Oder mir schreiben Frauen und
Mädchen auf Instagram. Ich finde es großartig,
wenn ich etwas von meinen Erfahrungen
abgeben und weitergeben kann.
Gab es im Laufe Ihrer Karriere
Momente, in denen Sie als Frau (in
einer Männerdomäne) nicht ernst
genommen wurden?
Natürlich gab es die eine oder andere Situation,
wo Männer der Meinung waren, Boxen
sei nichts für eine Frau. Aber sie haben mich
nicht vom Weg abbringen können und
werden es auch in Zukunft nicht tun. Das
waren aber die Ausnahmen, viele konnte ich
eher noch vom Gegenteil überzeugen.
Sie unterstützen als Markenbotschafterin
die PUMA Kampagne „She Moves
Us“. Was bewegte Sie dazu dort mitzuwirken?
Wenn Frauen andere Frauen inspirieren, ist
das eine super Sache. Ich habe die Erfahrung
gemacht, dass Frauen sich auch gern
als Konkurrenten gegenüber stehen – dabei
können wir viel mehr erreichen, wenn wir
alle an einem Strang ziehen und uns gegenseitig
unterstützen. Dafür steht aus meiner
Sicht auch diese Kampagne.
Sie kämpfen ja auch für die Gleichberechtigung
zwischen Mann und Frau ...
Wir Frauen geben im Sport genauso viel
wie die Männer, verdienen aber nur zehn
Prozent. Wir müssen doppelt so hart
kämpfen, um an die gleiche Position zu
kommen. Es ist wichtig, sich hier durchzuboxen
und um diese Gleichberechtigung zu
kämpfen.
Und wenn es noch ein paar Jahrzehnte
dauert?
Dann haben wir immerhin die Vorarbeit
geleistet.
Ihr Leben ist bisher eine große Erfolgsgeschichte,
was steht als nächstes an?
Als nächstes steht der IBF Weltmeisterschaftskampf
an, da ich bei der IBF als
Pflichtherausforderin gesetzt bin und Sarah
Mahfoud ihren Titel verteidigen muß. Von
daher ist ein weiteres großes Ziel von mir
in Sichtweite – und alles in mir arbeitet
darauf hin.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.puma.com
@ninathebrave
SPONTANITÄT
GENIESSEN
BIG LEBOW
ES WERDE LICHT
AUTORIN: Z. KHAWARY
Zufällige Begegnungen auf der Straße sind eigentlich am schönsten. Nichts
planen, einfach den Moment genießen. Mit der Big Lebow von Fatboy bringt
man genau diese Spontanität von draußen nach drinnen. Ob man die gebogene
Stehlampe nun an den Esstisch stellt, neben die Couch oder an eine ganz andere
Stelle, Big Lebow beugt sich über uns wie eine ganz besondere Straßenlaterne.
So verleiht sie jedem Treffpunkt eine gewisse Atmosphäre.
Produkte von hansgrohe, das sind vor
allem innovative Lösungen, die intelligente
Funktionen, brillantes Design
und langlebige Qualität vereinen. Für
hansgrohe ist das Badezimmer der Inbegriff
des persönlichen Rückzugsortes.
Hier erlaubt man sich einfach loszulassen
und Gefühle zu entfalten. Vor allem die
tägliche Dusche trägt zur Entspannung
und Beruhigung bei, und sollte sich je
nach Stimmung und Tageszeit individuell
anpassen. Sie weckt auf, regt an und
entspannt. Unter der Dusche tanken wir
Kraft, um uns wieder in Einklang mit uns
selbst zu bringen.
Nach einer hansgrohe Dusche sieht die
Welt etwas besser aus. Wie das gelingt: Mit
einzigartigen Technologien und Strahlarten
wie PowderRain – ein Wasserstrahl
bei dem mikrofeine Tropfen den Körper
sanft umhüllen und das Gefühl eines
leichten Sommerregens hinterlassen.
So wird die Dusche mit hansgrohe zur
kleinen Flucht aus dem hektischen Alltag
und zum persönlichen, intimen Wohlfühlmoment.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT BOLD THE MAGAZINE // 81
Godelmann erweitert mit individuell
gefertigten Designmöbeln aus Beton
das Angebot für die hochwertige Gestaltung
von stilvollen Wohnwelten. Die
aus feinem Architekturbeton hergestellten
Unikate beeindrucken durch
ihre elegante Formgebung, die natürliche
Anmutung des Materials und die äußerst
sanfte Oberfläche. Puristisches Design
und ästhetischer Anspruch charakterisieren
die Unikate aus dem Hause der
Stein-Erfinder.
seitig und beeindruckt durch seine freie
Formbarkeit. So entstehen in Handarbeit
nicht nur Designfliesen für die Wand,
sondern auch Waschbecken, Wohndekorationen
und Design-Mobiliar.
Der Werkstoff und die Endprodukte
werden in der hauseigenen Beton-
Manufaktur in der Oberpfalz nach
eigener Rezeptur CO 2
-neutral und ohne
zusätzlichen Energiebedarf von Hand
hergestellt. Das Material ist witterungsbeständig,
langlebig, pflegeleicht und
farbecht. Die Produkte können daher
sowohl im Innen- als auch im Außenbereich
eingesetzt werden. Der faszinierende
Werkstoff Beton ist äußerst viel-
Jetzt gibt es die Stuhlikone D1 von Stefan
Diez in drei ausgewählten Sonderfarben
(Blau, Rosé und Grün). Im Mittelpunkt
der Sitzmöbel von WAGNER steht das
Dondola-Sitzgelenk: Es entkoppelt die
starre Verbindung zum Stuhlunterteil
und sorgt dadurch während des Sitzens
für Mikrobewegungen, welche die
Wirbelsäule entlasten und kräftigen.
82 // BOLD THE MAGAZINE IMPRINT
IMPRINT
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