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BOLD THE MAGAZINE No.55

EXKLUSIV IM INTERVIEW: KATE WINSLET | „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH | PORSCHES STARKE FRAUEN IM TENNIS | SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE IM INTERVIEW | ON THE TRAIL OF JAMES BOND: MIT ASTON MARTIN ÜBER DIE ALPEN | TOM ODELL | CLAUDIA SCHIFFER: MODEFOTOGRAFIE DER 90IGER

EXKLUSIV IM INTERVIEW: KATE WINSLET | „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH | PORSCHES STARKE FRAUEN IM TENNIS | SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE IM INTERVIEW | ON THE TRAIL OF JAMES BOND: MIT ASTON MARTIN ÜBER DIE ALPEN | TOM ODELL | CLAUDIA SCHIFFER: MODEFOTOGRAFIE DER 90IGER

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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55

BOLD-MAGAZINE.EU

THE MAGAZINE

KATE WINSLET

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

„NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH

STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE

AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER


SHE

MOVES

US

CARA DELEVINGNE IN FOREVER FREE


4 // BOLD THE MAGAZINE INHALT

CONTENTS

INHALTSVERZEICHNIS

UND THEMEN

LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55

LIFESTYLE

ART

BOLD-MAGAZINE.EU

Exklusiv im Interview:

Kate Winslet

6

Court Supremes:

Starke Frauen im Tennis

22

THE MAGAZINE

Das lange Warten hat ein Ende:

„No Time to Die“

Daniel Craig im Gespräch

56

Vorschau Ausstellungen:

„Thomas Kretschmann – Muse“ und

„A Black Hole is Ever y thing“

30

KATE WINSLET

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

„NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH

STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE

AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER

BOLD THE MAGAZINE No. 55

Fotograf: Miller Mobley (AUGUST)

Model/Motiv: Kate Winslet

Frauenpower:

Profiboxerin Nina Meinke

im Gespräch

FASHION

Supermodel Irina Shayk presents:

Replay Rose Label

TRAVEL

Auf den Spuren von James Bond:

Mit dem neuen Aston Martin DB X

über die Alpen

72

14

50

Modefotografie der Neunziger:

Kuratiert von Claudia Schiffer

Singer-Songwriter Tom Odell

über Männer und Gefühle

The Bond Makers:

Produzentin Barbara Broccoli

im Gespräch

DESIGN

Zwischen Retro und Moderne:

Create Your Light

32

42

68

38

MOTION

And Action:

James Bond Stunt Coordinator Lee

Morrison und der unverwüstliche

Land Rover Defender

64

Cool Stuff

Begehrenswert

DIE LETZTE SEITE

Impressum

78

82


Unser erstes

vollelektrisches Crossover.

Der neue Volvo C40 Recharge Pure Electric.

volvocars.de/C40


KATE WINSLET

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

AUTOR & INTERVIEW: J. FINK


INTERVIEW / KATE WINSLET

BOLD THE MAGAZINE // 9

Seit 27 Jahren gehört Kate Winslet zu den erfolgreichsten und meist prämierten Schauspielerinnen

der Welt. Nachdem sie in diesem Jahr bereits in der Hauptrolle der gefeierten Serie

„Mare of Easttown“ zu sehen war, meldet sich die Britin nun mit dem Liebesdrama „Ammonite“

(ab 4.11.2021 im Kino) auch auf der Leinwand zurück.

Sie mag erst 46 Jahre alt sein, doch es dürfte

derzeit wenige Schauspielerinnen geben,

die schon so lange und so anhaltend erfolgreich

sind wie Kate Winslet. Das Talent

wurde der am 5. Oktober 1975 in Reading

geborenen Engländerin dabei in die Wiege

gelegt, der Erfolg dagegen nicht unbedingt:

Vater Roger war, genau wie übrigens auch

ihre Großeltern mütterlicherseits, ebenfalls

Schauspieler, doch berühmt wurde

er nie – und große Sprünge waren angesichts

winzigster Fernsehrollen kaum drin.

Zwischenzeitlich war die Familie – die

neben Kate drei weitere Kinder umfasste

– auf die finanzielle Unterstützung einer

Wohltätigkeitsorganisation für Schauspieler

angewiesen.

Schon für ihre nächste Rolle im Kostümfilm

„Sinn und Sinnlichkeit“ erhielt die

Britin ihre erste Oscar-Nominierung, und

als sie 1997 schließlich als Mädchen aus

reichem Hause auf der „Titanic“ in flammender

Liebe für den armen Leonardo

DiCaprio entbrannte, wurde sie endgültig

zum Superstar. James Camerons tragisch

endender Blockbuster ist bis heute die vielleicht

erfolgreichste Liebesgeschichte der

Kinogeschichte – und Kate und Leo, wie

die ganze Welt sie plötzlich nannte, gelang

das Kunststück, gleichzeitig Teenies, Hausfrauen

und allen anderen Romantikern

millionenfach das Herz zu brechen aber

auch als ernsthafte Schauspieler gefeiert

zu werden.

Für Winslet kam trotzdem nie ein anderer

Weg in Frage. Im Alter von fünf Jahren

stand sie das erste Mal auf einer Bühne, als

Teenager gab sie in der Science Fiction-

Serie „Dark Season“ ihren Einstand vor der

Kamera – und nach der ersten Kinorolle in

„Heavenly Creatures“ ging dann alles ganz

schnell. 19 Jahre war sie alt, als der Film

des Neuseeländers Peter Jackson über zwei

mörderische Freundinnen in die Kinos

kam, die Kritiker waren begeistert, und

auch wenn sie ein paar Kilo mehr auf den

Hüften hatte, als man es von Hollywood-

Newcomerinnen gewohnt war, lag ihr die

Filmwelt schnell zu Füßen.

Bis heute war Winslet sechs weitere Male

für den Oscar nominiert (womit sie übrigens

eine Nominierung mehr hat als

DiCaprio), gewinnen konnte sie ihn

2008 für die Verfilmung des deutschen

Romans „Der Vorleser“. Gleich viermal

wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet,

eine Goldene Kamera und ein

Bambi hat sie ebenso im Regal stehen wie

den Europäischen Filmpreis, und für das

Kinderalbum „Listen to the Storyteller“

bekam sie sogar einen Grammy. Im

September 2021 gab es für die Rolle als

schlecht gelaunte Kleinstadtpolizistin

in der gefeierten Krimiserie „Mare of


10 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / KATE WINSLET

Easttown“ (in Deutschland zu sehen bei

Sky und auf DVD erhältlich) bereits den

zweiten Emmy Award.

Reif für Schlagzeilen war auch Winslets

Privatleben immer wiedermal. Die erste

Ehe mit Regieassistent Jim Threapleton

hielt keine drei Jahre. Mit ihrem zweiten

Gatten, dem Regisseur Sam Mendes (für

den sie bei „Zeiten des Aufruhrs“ vor

der Kamera stand), zog sie aufgrund der

aufdringlichen britischen Klatschpresse

nach New York. Mit beiden Männern hat

sie je ein Kind, der Vater ihres dritten ist

Edward Abel Smith, Neffe von Milliardär

Richard Branson. Die beiden heirateten

2012 und leben inzwischen mit den drei

Kindern in Sussex (England).

Abwechslungsreich war auch stets die

Rollenauswahl der Schauspielerin, der mit

der Single „What If “ (aus dem Zeichentrickfilm

„Ein Weihnachtsmärchen“) vor 20

Jahren sogar ein Top Ten-Hit in Deutschland,

Großbritannien und der Schweiz

sowie Platz Eins in Österreich gelang.

Winslet drehte herausragende Filme wie

„Vergiss mein nicht! – Eternal Sunshine

of the Spotless Mind“, der längst als

moderner Klassiker gilt, aber auch große

Flops wie „Verborgene Schönheit“ mit Will

Smith oder „Zwischen zwei Leben“ mit

Idris Elba. Sie begeisterte ein Millionenpublikum,

als sie in „Liebe braucht keine

Ferien“ ihren Wohnsitz mit Cameron Diaz

tauschte, nahm sich in Ricky Gervais’ Serie

„Extras“ herrlich selbst aufs Korn und

trat als Bösewicht in der „Divergent“-

Reihe auf. Sie drehte mit Roman Polanski

(„Gott des Gemetzels“) genauso wie mit

Woody Allen („Wonder Wheel“) – und

spielt immer wieder in kleinen, feinen

Produktionen mit, die am ehesten in die

Kategorie Geheimtipp fallen (vgl. „Little

Children“).

In letztere Kategorie gehört nun auch

ihr neuer Film „Ammonite“, der ab dem

4.11.2021 mit etwas Verspätung in die

deutschen Kinos kommt. Unter der Regie

des britischen Regisseurs Francis Lee spielt

sie darin die wortkarge Fossiliensammlerin

Mary Anning, die es wirklich gegeben hat

und die sich hier, an der rauen Südküste

Englands im 19. Jahrhundert, in Charlotte

(Saoirse Ronan) verliebt, die junge Frau

eines Kollegen. Gänzlich uneitel und mit

großer, unter die Haut gehender Offenheit

läuft Winslet hier einmal mehr zu

großer Form auf und beweist – bevor dann

kommendes Jahr mit „Avatar 2“ wieder das

komplette Gegenteil auf dem Programm

steht – erneut, dass sie zu den Besten

gehört, die es auf der Leinwand zu bewundern

gibt.

Mrs. Winslet, Sie spielen in „Ammonite“

die Fossiliensammlerin Mary Anning, die

es wirklich gegeben hat. Wie viel wussten

Sie über diese Frau?

Den Namen Mary Anning hatte ich zwar

schon gehört, aber eigentlich wusste ich

kaum etwas über sie. Vor allem hatte ich

keine Ahnung, was sie letztlich aus wissenschaftlicher

Sicht alles geleistet hat. Ich

musste ordentlich recherchieren, was

natürlich dadurch erschwert wurde, dass

über sie längst nicht so viel geschrieben

wurde wie über ihre männlichen Zeitgenossen.

Wie haben Sie sich denn auf die Rolle

vorbereitet?

Sie meinen, außer dass ich wochenlang an

den Stränden Südwestenglands nach Fossilien

gesucht und Steine aufgeklopft habe?

Ich hatte glücklicherweise Zugang zu ein

paar ihrer echten Tagebücher. Das fand ich

enorm hilfreich, schon weil ich mir größte

Mühe geben wollte, ihre Handschrift so

gut wie möglich zu kopieren. Vor allem

aber fand ich es wichtig zu sehen, welch

enge Beziehungen Mary zu den Frauen

in ihrem Leben pflegte. Sie hat nie aufbegehrt

gegen das patriarchale Gesellschaftssystem,

in dem sie gefangen war, und hat

immer akzeptiert, dass ihre wissenschaftliche

Brillanz nie so anerkannt wurde wie

die von Männern. Da war sie bemerkenswert

geduldig und klaglos. Aber gleichzeitig

waren immer andere Frauen ihre

engsten Vertrauten und Verbündeten.

Im Film entwickelt sich eine Liebesbeziehung

zwischen Anning und der jüngeren

Charlotte Murchison. Die ist aber nicht

verbürgt, oder?

Nein, sicher ist nur, dass Mary mit Charlotte

und ihrem Mann befreundet war.

Vieles spricht auch dafür, dass sie die

beiden in London besucht und eine Weile

bei ihnen gewohnt hat. Wobei sie wohl in

ihrem ganzen Leben ihren Küstenort nur

zweimal verlassen hat und nach London


Fotos: Tobis Film


INTERVIEW / KATE WINSLET

BOLD THE MAGAZINE // 13

gefahren ist. Auch in „Ammonite“ ist der

Aufbruch in die Großstadt für sie eigentlich

eine viel größere Sache als die intime

Beziehung zu Charlotte. Letztere ist viel

eher eine Selbstverständlichkeit.

Angeblich haben Sie die Rolle sofort

angenommen, nachdem Sie das Drehbuch

gelesen hatten. Entscheiden Sie sich

immer so impulsiv?

Das kann man so nicht unbedingt sagen.

Obwohl ich viele meiner beruflichen

Entscheidungen schon recht instinktiv

treffe, aus dem Bauch heraus. Im Fall von

„Ammonite“ merkte ich einfach gleich, dass

ich es schwer aushalten würde, jemand

anderen in dieser Rolle zu sehen. Ich fühlte

sofort Besitzansprüche dieser Mary Anning

gegenüber. Und ich hatte einfach noch nie

so ein Drehbuch gelesen.

Sie meinen die Liebesgeschichte dieser

beiden Frauen?

Ja, auch. Ich finde es sehr wichtig, LGBT-

Geschichten stärker in den Mainstream

zu holen, und die zarte, wunderschöne

Romanze zwischen Mary und Charlotte

ist wirklich etwas Besonderes. Nicht

zuletzt weil sie ohne Zögern, Geheimhaltung

oder Angst auskommt. Es wäre

doch toll, wenn das Publikum häufiger

Geschichten über Menschen aus der

LGBTQ-Community und ihre Beziehungen

im Kino zu sehen bekommt. Und vor allem

möglichst verschiedene. Unserem Regisseur

Francis Lee ist da wirklich etwas sehr

Spezielles gelungen, und mir war es eine

große Ehre, ein Teil dieser tollen Geschichte

zu sein.

Die Sexszenen im Film haben Sie und

Ihre Kollegin Saoirse Ronan selbst

choreografiert. Was war Ihnen dabei

wichtig?

Wir sind nun einmal beide Frauen,

deswegen lag es nahe, dass wir die intimen

Momente zwischen zwei Frauen in die

eigenen Hände nehmen. Wir wollten,

dass diese Szenen authentisch aussehen

und diesen Frauen und ihrer Geschichte

wirklich gerecht werden. Uns ging es um

Leidenschaft auf Augenhöhe, zwischen

zwei Menschen, die eine echte Verbindung

zueinander spüren. Vor allem wollten wir

nicht, dass diese Sexszenen irgendwie

reißerisch oder plakativ wirken. Viel zu oft

fehlt solchen Szenen zwischen zwei Frauen

oder zwei Männern die Selbstverständlichkeit

und Normalität, mit der heterosexuelle

Sexszenen gedreht werden. Da wollten wir

gegensteuern. Nicht, dass unser wunderbarer

Regisseur Francis Lee, der uns immer

viel Vertrauen entgegen brachte und ein

Gefühl von Sicherheit schuf, das irgendwie

auf fragwürdige Weise gemacht hätte. Aber

es war wirklich eine schöne Erfahrung,

gemeinsam mit Saoirse in diesem Fall

selbst die Zügel in der Hand zu haben.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.tobis.de

@kate.winslet.official


FASHION / REAPLAY

BOLD THE MAGAZINE // 15

SUPERMODEL

IRINA SHAYK PRESENTS

REPLAY ROSE LABEL

FASHION

AUTORIN: Z. KHAWARY

Der italienische Denim-Experte REPLAY und das Lifestyle-Unternehmen Breuninger

verkünden eine langfristige Zusammenarbeit und starten zum Auftakt

mit einer Damen-Kapselkollektion.

REPLAY ROSE LABEL bietet vielseitig einsetzbare, unerwartete Looks

und wird von Supermodel Irina Shayk auf den folgenden Seiten präsentiert.

www.replayjeans.com

www.breuninger.com


COURT SUPREMES

STARKE FRAUEN

IM TENNIS

VON RADKA LEITMERITZ

AUTORIN: M. MAI

Foto: Radka Leitmeritz (Julia Gîrges)


Foto: Radka Leitmeritz (Marketa Vondrousova)


ART / SEHENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 25

Leidenschaft, Performance, Dynamik

und Ästhetik: Das Fotoprojekt „Court

Supremes“ von Porsche und der Fotografin

Radka Leitmeritz ist eine künstlerische

Hommage an das Damentennis und

an die Spielerinnen, die diesen Sport über

Jahrzehnte geprägt haben. Die legendäre

Martina Navratilova ist ebenso Teil

dieses Projekts wie Petra Kvitova und die

Porsche-Markenbotschafterinnen Angelique

Kerber und Julia Görges. Die von

der Prager Fotografin ins künstlerische

Licht gerückten Weltklassespielerinnen

verbinden nicht nur sportliche Erfolge

und das ständige Streben nach Perfektion

– viele von ihnen haben auch eine

ganz besondere Beziehung zu Porsche.

So ist beispielsweise Martina Navratilova

mit sechs Einzeltiteln die Rekordsiegerin

des Porsche Tennis Grand Prix. „Die Art

und Weise, wie Radka Leitmeritz mit ihrer

Kunst starke Frauen im Tennis präsentiert,

reflektiert viele der Gründe, warum

Porsche bereits seit 1978 engagierter

Partner des Damentennis ist“, sagt Patrick

Eble, Marketingdirektor von Porsche

Central and Eastern Europe. „Die Leidenschaft

für ihre Arbeit und die Aufmerksamkeit

für Details entsprechen dem Kern der

Marke Porsche.“

Bereits seit 1978 ist Porsche Sponsor des

Porsche Tennis Grand Prix und seit 2002

zusätzlich auch Veranstalter. Im Rahmen

seiner globalen Partnerschaft mit der

Women’s Tennis Association (WTA) ist

Porsche unter anderem Titelpartner des

„Porsche Race to Shenzhen“, der offiziellen

Qualifikationsrangliste für die Shiseido

WTA Finals. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller

ist zudem exklusiver Automobilpartner

der WTA sowie der WTA Finals und

in diesem Jahr Sponsor der WTA-Turniere

in Lyon (Frankreich), St. Petersburg (Russland),

Berlin und Bad Homburg (Deutschland),

Cluj (Rumänien) und Cincinnati

(USA). Als Premiumpartner des Deutschen

Tennis Bundes (DTB) unterstützt das

Unternehmen das Porsche Team Deutschland

im Billie Jean King Cup (ehemals Fed

Cup) und engagiert sich mit dem Porsche

Talent Team sowie dem Porsche Junior

Team in der Nachwuchsförderung.

Leitmeritz zeigt die Spielerinnen in all

ihrer Stärke, aber auch in ihrer nur allzu

menschlichen Verletzlichkeit. Als bekennender

Tennisfan ist ein Court für sie

gleichzeitig Bühne, Laufsteg und Startrampe.

Kein Wunder, dass sie sich, wie sie

sagt, bei diesem Projekt an keine Regeln

hält: „Ich mache keine typischen Spielfotos.

Mein Ziel ist es, mit den Menschen

die Stärke und Eleganz der Spielerinnen

zu teilen, als konstante Balance zwischen

Performance und Weiblichkeit.“ Beim von

Porsche unterstützten WTA-Turnier im

rumänischen Cluj wurden die außergewöhnlichen

Fotos erstmals ausgestellt,

und sind im Internet jetzt auch für alle

anderen Fans zugänglich.

Court Supremes

Fotografin: Radka Leitmeritz

Ausstellung (online)

www.porsche-tennis.de/court-supremes


Foto: Radka Leitmeritz (Tennis Club Bajda Kromeriz and the Porsche Taycan Turbo S)


Foto: Radka Leitmeritz (Petra Kvitova)


30 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT

Foto: T. Kretschmann

Bild (Ausschnitt): K. Walker (2008)

Seit zehn Jahren hält der renommierte

Schauspieler Thomas Kretschmann mit

seiner Leica Szenen am Set sowie Situationen

hinter den Kulissen, in seinem

Umfeld oder auf seinen Reisen fest.

Bereits im Herbst 2019 gewährte Kretschmann

im Rahmen der Berliner Photoweek

einen ersten Einblick in sein fotografisches

Werk, bevor er nun, zwei Jahre

später, sein Œuvre en détail auffächert

und zum gemeinsamen „Eintauchen“

einlädt. Die Serie „Muse“ entstand über

die letzten Jahre am hauseigenen Pool,

in den Hügeln von Los Angeles. Im Werk

des ehemaligen Profischwimmers Kretschmann

finden sich regelmäßig Orte,

die Wasser symbolisieren. Als Model

stand ihm seine langjährige Partnerin

und Muse Brittany Rice zur Seite.

Kara Walker zählt zu den profiliertesten

US-amerikanischen Künstlerinnen der

Gegenwart. Für Furore sorgten unter

anderem ihre wand fül len den Sche renschnit

te und raum grei fen den Skulptu

ren. Im Rahmen der Partnerschaft

mit Hyundai und Tate Modern wurde

bereits 2019 Kara Walkers Springbrunnen

„Fons Americanus“ der Öffentlichkeit

vorgestellt. Für ihre neueste Ausstellung

„A Black Hole Is Everything a Star Longs

to Be“ öffnet die Künstlerin Kara Walker

erstmals ihr umfassendes zeichnerisches

Archiv. Ihr Archiv umfasst Zeich nun gen

im weites ten Sinne: Aqua relle, Skizzen,

Studien, Colla gen, Sche ren schnitte,

Schrift blät ter, tage buch ar tige Noti zen,

ebenso Gefun de nes wie Werbe ma te rial

und Zeitungs aus schnitte.

Thomas Kretschmann – Muse

Bis: 31. Dezember 2021

A Black Hole is Ever y thing ...

Bis: 16. Januar 2022

Leica Galerie München

www.leica-camera.com

Schirn Kunst halle Frank furt

www.schirn.de


„Wir wollten eine Website, die wir

selbst pflegen und verändern können.“

Schneid haben und etwas wagen, das hat sich das Lübecker Designer-Duo Schneid Studio zur Maxime gemacht.

Und der Name ist Programm: Julia und Niklas, beide keine gelernten Produktdesigner, entwarfen noch in der

gemeinsamen Studentenbude 2012 ihre erste Leuchte mit dem Namen „Serie A“. Heute verkauft sich dieser

erste Entwurf – zusammen mit zahlreichen weiteren Leuchten, Vasen, Schalen, Tellern und Tassen – in über

100 Ländern, auch dank frühzeitiger Expansion ins Digitale – neben ihrem Studio betreiben die beiden einen

Squarespace-Webshop, der es ihnen schon früh ermöglichte, internationale Kunden und Märkte zu erreichen.

Squarespace bietet erstklassiges Webdesign für jeden. Squarespace vereint Funktionalität mit herausragendem Design

und hilft damit Millionen Kunden weltweit beim Aufbau und Wachstum ihres digitalen Geschäftsmodells. Die Produktpalette

reicht von Website-Templates, über Domains, E-Commerce, Terminplanungs- und Marketing-Tools bis zum

Management von Social Media Content.

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Foto (Ausschnitt): Patrick Demarchelier (Christy Turlington, 1999)


ART / SEHENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 33

MODEFOTOGRAFIE

DER NEUNZIGER

KURATIERT VON

CLAUDIA SCHIFFER

AUTOR: H. G. TEINER

„Ein perfektes Bild beflügelt die Fantasie. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung kann keine

Modeaufnahme als ikonisch bezeichnet werden. Diesen Status erlangt sie erst, wenn sie

den Test der Zeit bestanden hat,“ dies Aussage von Claudia Schiffer steht über einer außergewöhnlichen,

zeitgeschichtlich dichten und künstlerisch überragenden Ausstellung zur

Modefotografie im Kunstpalast Düsseldorf.

Die Modefotografie der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zieht uns auch heute noch

in ihren Bann: Top Models mit Charakter und Persönlichkeit treffen auf Fotoprofis, die

frische Ausdrucksmöglichkeiten mit persönlichem Touch realisieren. Die 90er waren die

Zeit der Supermodels: Claudia Schiffer, Kate Moss, Cindy Crawford, Naomi Campbell, Nadja

Auermann und einige mehr waren und sind Ikonen. Diese Dekade ist durch Emotion,

Authentizität und eine enorme stilistische Vielfalt geprägt.


Foto: Michel Comte (Kristy Hume, Nadja Auermann, Nadège du Bospertus, Claudia Schiffer, Carla Bruni, Linda Evangelista, Naomi Campbell, Christy Turlington, Shalom Harlow, Brandi Quinones, 1994)


Foto: Bruce Weber (Claudia Schiffer, Cindy Crawford, New York 1992)


ART / SEHENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 37

Claudia Schiffer lädt in den großzügigen

Räumen des Kunstpalastes Düsseldorf

zu einer Zeitreise in die bewegende

Modewelt der 90er Jahre. Das Top-Model

wurde 1970 in Rheinberg geboren und ist

dort aufgewachsen, 1987 wurde Claudia

Schiffer im Düsseldorfer Club „Checker’s“

von einem Modelagent entdeckt. Ihre

Karriere startete schnell, und mit einem

kometenhaften Aufstieg wurde sie alsbald

zu einem der bekanntesten und international

gefragtesten Models.

Das Supermodel-Phänomen bestimmte

zu dieser Zeit die gesamte Branche und

maßgeblich das Jahrzehnt. Eine Zeit, in

der nicht mehr nur die Mode die Schlagzeilen

in der Presse bestimmte, sondern

die Model-Persönlichkeiten, die sie trugen.

Das Rezept war: Sinnlichkeit plus Energie

und Selbstbewusstsein. In ihrer gesamten

Karriere erschien Claudia Schiffer weltweit

auf über eintausend Magazin-Titeln.

Anhand von ca. 150 Ausstellungsobjekten

eröffnet diese Ausstellung ein Panorama

der vielfältigen Aspekte, Akteure und Orte,

die die Modewelt und Kulturlandschaft

dieser besonderen Dekade prägten. Der

von Schiffer selbst eingesprochene Audioguide

stellt viele der ausgestellten Werke

mit ihren persönlichen Beobachtungen

und Anmerkungen vor.

Claudia Schiffer dazu: „In den 1980er Jahren

verliebte ich mich in die Mode, aber es

waren die 1990er Jahre, in denen mir klar

wurde, was Mode wirklich bedeutet. Es war

eine intensive und wunderbare Zeit, wie

es sie zuvor nie gegeben hatte. Fotoshootings

konnten sich über Tage ziehen und

Mode regierte wochenlang die Titelseiten.

Wir atmeten diese Atmosphäre ein, lebten

für sie, und erstmals erkannten wir, dass wir

die Stärke hatten, etwas zu verändern.“ In

der Mode wie auch im Film oder der Musik

verlangte der Zeitgeist der 1990er Jahre

nach Stars, die die traditionellen Grenzen

ihrer Professionen durchbrachen. Die

Supermodels waren sowohl Stars als auch

zunehmend Profis im Fashion-Business

und die Ausstellung macht so die Bewegung

zur Selbstermächtigung sichtbar,

auf welcher die nachfolgenden Generationen

aufbauen konnten. Die Ausstellung

eröffnet tiefe Einblicke in die Vielfalt der

fotografischen Bilderwelten einer überaus

befreiend-kreativen Zeit des internationalen

Modebusiness: Die Extravaganz des

Oeuvres von Arthur Elgort steht hier im

Kontrast zu dem intimen, unmittelbaren

Stil von Corinne Day. Ellen von Unwerths

überdrehte Betonung von plakativer Sexiness

trifft auf die skulpturalen, mit Feinsinn

komponierten Bilder von Herb Ritts.

Die provokanten Aufnahmen von Juergen

Teller begegnen der zeitlosen Eleganz von

Karl Lagerfelds Fotografien. Die Ausstellung

bietet eine wahrhafte Zeitreise: Mit

Muße durchschritten, lässt sich hier in die

eigenen Tiefen der Zeit oder in eine zuerst

fremd erscheinende Welt eintauchen.

Captivate! Modefotografie der 90er.

Bis: 9. Januar 2022

Kunstpalast Düsseldorf

www.kunstpalast.de


38 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / NIKON

ZWISCHEN

RETRO UND MODERNE

NIKON Z FC

CREATE YOUR LIGHT

AUTORIN: M. MAI

Fotograf Constantin Schiller ist Mitinhaber

einer Kreativagentur. Zu seinen

Leidenschaften zählen Architektur, Kunst

und Design, die er gerne aus einem

neuen Blickwinkel betrachtet. Zur Fotografie

kam Constantin durch seinen

Vater, Dr. Gregor Renner. Der Ingenieur

und Hobbyfotograf fotografierte früher

mit der Nikon FE2. Constantin nutzt

hingegen am liebsten die neue spiegellose

Nikon Z fc. Deren Design ist von der

einzigartigen analogen Nikon FM2, dem

Vorgängermodell der FE2, inspiriert –

setzt allerdings auf die moderne Technik

der Z-Reihe.

Wir haben Constantin und Dr. Renner auf

eine Fotosafari durch Stuttgart geschickt.

Konnte die einzigartige Z fc mit ihrer

faszinierenden Kombination von innovativer

Nikon-Z-Technologie und einem

traditionellen Look eine Brücke zwischen

den fotografischen Stilen von Vater und

Sohn schlagen?

Für Constantin und seinen Vater bedeutet

Fotografieren, allen zu zeigen, was man

sieht. Beim Fotografieren in der Stadt

geht es vor allem darum, eine besondere

Perspektive zu finden. Mithilfe des

drehbaren Touchscreen-Monitors ist es

möglich, selbst bei extremen Blickwinkeln

fesselnde Aufnahmen zu machen:

„Schaue nach oben, nach unten oder

um die Ecke und suche nach neuen

Blickwinkeln. Dank des neuen drehbaren

Monitors der Z fc hat man stets

im Hinterkopf: alles oder nichts! Stellt

eure Kamera um die Ecke. Legt sie auf

den Boden. Sucht die Extreme“, so Constantin

und fordert seinen Vater heraus,

seine eigenen Regeln zu missachten


DESIGN / NIKON

BOLD THE MAGAZINE // 39


DESIGN / NIKON

BOLD THE MAGAZINE // 41

und Bilder mit einer modernen, cineastischen

Ästhetik zu kreieren, indem er

das Bildfeld 16:9 (24 x 14) wählt. Dieses

funktioniert am besten im Querformat,

wie das Bild eines modernen Fernsehgeräts.

Dabei muss man sich auf Details

konzentrieren, anstatt beispielsweise ein

gesamtes Gebäude abbilden zu wollen.

Constantin stellt fest, dass er langsamer

arbeitet, wenn er den Sucher der Z fc

benutzt: „Der Blick durch den Sucher hat

Erinnerungen hervorgebracht, und ich

habe mir beim Fotografieren mehr Zeit

gelassen – und ich habe den Augenblick

intensiver wahrgenommen.“

Beim Fotografieren in den Straßen von

Stuttgart haben sich Constantin und

sein Vater gegenseitig herausgefordert,

verschiedene Bildausschnitte zu wählen.

Im Gegensatz zu seinem Sohn lässt sich

Dr. Renner gern Zeit, um im richtigen

Moment das perfekte Bild aufzunehmen

– genau wie damals, als er noch mit

seiner analogen Kamera fotografierte.

Er fordert Constantin auf, sich mehr Zeit

zu nehmen und den perfekten Bildausschnitt

zu wählen, anstatt die Aufnahme

erst bei der Nachbearbeitung zu perfektionieren.

Fotografieren, damals wie heute: Constantin

findet es großartig, dass sein Vater

beim Fotografieren mit der Nikon Z fc

in Erinnerungen schwelgt. Dr. Renner

berichtet, dass die Kamera sich sehr

vertraut anfühlt, und die Wählräder,

mit denen sich Belichtungszeit, Belichtungskorrektur

und ISO einstellen lassen,

haben es ihm besonders angetan. Aber

auch Constantin wird etwas nostalgisch:

Mithilfe des Z-Bajonettadapters

kann er die Z fc mit den alten AI-Nikkor-

Objektiven mit F-Bajonett seines Vaters

verwenden und deren einzigartigen

Charakter voll ausschöpfen. Mithilfe des

Focus Peaking kann er den Fokus auf

dem Monitor oder im Sucher überprüfen,

wenn er die alten Objektive seines Vaters

verwendet und die Z fc manuell scharf

stellt.

Abschließend merkt Dr. Renner an: „Mir

ist es wichtig, dass ich meinen Kindern

etwas geben kann. Warum nicht Objektive

oder eine Kamera? So lernen sie,

wie ich fotografiert habe, und können

dieses Wissen vielleicht in der Zukunft

anwenden. Das ist mir sehr wichtig, denn

Fotografieren ist viel mehr, als nur Fotos

zu machen.“ Constantin stimmt seinem

Vater zu: „Die Nikon Z fc hat zwar einen

traditionellen Look, präsentiert sich aber

mit der neuesten Technologie. Ich bin

meinem Vater sehr dankbar, dass er mir

damals das Fotografieren beigebracht

hat, und mit dieser Kamera habe ich noch

mehr Möglichkeiten als je zuvor. Mit der

Nikon Z fc und ihrem neuen Monitor

kann ich mehr Aufnahmen machen und

bin flexibler.“

WEITERE INFORMATIONEN:

www.nikon.de


MÄNNER

MÜSSEN LERNEN

ÜBER IHRE GEFÜHLE

ZU SPRECHEN

TOM ODELL

IM INTERVIEW

AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK


Fotos: Sony Music Entertainment


INTERVIEW / TOM ODELL

BOLD THE MAGAZINE // 45

Aus einer langen Phase von psychischen Problemen, die den größten Teil der Jahre

2018 und 2019 einnahm, schrieb sich Tom Odell zurück ins Leben und verpackte seine

Emotionen und Erkenntnisse in neue Musik – und sein viertes Album „Monsters“. Hier

thematisiert der britische Musiker seine Probleme und Panikattacken.

Im exklusiven Interview mit BOLD verrät der 30-Jährige, was ihm half, was sich in unserer

Welt ändern muss, was er seiner Freundin Georgie alles zu verdanken hat und warum

Männer lernen müssen, über ihre Gefühle zu sprechen.

Mit sieben Jahren begann Tom Odell mit

dem Klavierspielen und wusste ziemlich

schnell: Er wollte Musiker werden.

Als er 18 war, zog er nach Brighton,

wo er am renommierten BIMM Institute

Musik studierte. Bei einer Show in

London wurde er eines Tages von Lily

Allen entdeckt, die ihn für ihr eigenes

Label unter Vertrag nahm. Danach ging

alles ganz schnell: Odells Debütalbum

schaffte es 2013 an die Spitze der britischen

Charts und wurde mit zahlreichen

Preisen ausgezeichnet. Doch nach zwei

weiteren Alben und zahlreichen Touren

musste Odell sich eingestehen, dass

etwas nicht stimmte. Schon länger litt

er unter Angstzuständen und Panikattacken,

die während der Arbeit an seinem

vierten Album einen neuen Höhepunkt

erreichten und ihn völlig lähmten.

Der 30-jährige Brite nahm sich eine

Auszeit – und begann schließlich das

erlebte in Form von Musik zu verarbeiten.

Heraus kam „Monsters“ – ein homogenes

und beeindruckendes Werk voller

Tiefe. Seine Angstzustände und Panikattacken

macht er in den Songs ebenso

zum Thema wie aktuelle gesellschaftliche

Probleme – darunter toxische Männlichkeit

und Kapitalismus.

Herr Odell, im Video zu Ihrer Single

„Numb“, die im Februar erschienen

ist, rasieren Sie sich die Haare ab. Oft

sind so radikale Kurzhaarschnitte ja

ein Symbol für einen neuen Anfang.

Auch bei Ihnen?

So tiefgehend habe ich anfangs gar

nicht darüber nachgedacht. Viele meiner

Freunde rasierten sich im Lockdown die

Haare, weil ja niemand zum Friseur gehen

konnte. Irgendwann kam mir die Idee,

das in einem Musikvideo zu machen.

Man kennt mich ja seit jeher mit längeren

Haaren, also dachte ich, es wäre cool, sie

ganz kurz zu rasieren. Mir gefallen der

Wahnsinn und die Selbstsabotage, die

dahinterstecken, dieser Britney-Spears-

Moment. Sich die Haare abzurasieren, ist

zudem eine von vielen Möglichkeiten sich

auszudrücken und das kann auch sehr

bestärkend sein.

Bestärkend ist auch Ihr neues Album

„Monsters“: Sie setzen sich mit den

Panikattacken auseinander, unter


46 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / TOM ODELL

denen Sie über viele Jahre litten.

Warum haben Sie entschieden, dieses

persönliche Thema öffentlich zu

machen?

Das war keine bewusste Entscheidung.

Ich kam vielmehr an einen Punkt, an dem

meine psychischen Probleme schädlich für

mein Leben und meine Karriere wurden. Ich

konnte sie nicht länger ignorieren, sie überschatteten

alles. Das ging so weit, dass ich

mich fragte, ob ich meinen Job überhaupt

noch machen kann. Doch dann fing ich an,

darüber zu schreiben, und das gab mir viel

Energie – so voller Antrieb war ich lange

nicht. Erst schrieb ich über meine Panikattacken,

anschließend begann ich über

andere Themen zu schreiben, von denen

ich früher immer dachte, sie seien tabu für

mich. Die Tatsache, dass ich mich mit dem

größten Monster von allen beschäftigt

hatte, erlaubte mir, mich den Dingen zu

widmen, die in meinen Augen zu meinen

Angstzuständen beigetragen haben.

Wann fingen Ihre Panikattacken an?

Das ist schwer zu beantworten. Sobald

man anfängt, mit Fachleuten darüber zu

sprechen, erkennt man, dass viele Dinge,

von denen man dachte, sie würden nun

mal zur eigenen Persönlichkeit gehören,

Namen haben: Ständig Angst zu haben,

nicht schlafen zu können, sich nach gesellschaftlichen

Treffen erschöpft zu fühlen

– all das kenne ich, seit ich Teenager bin.

Die richtigen Panikattacken fingen dann

an, als ich 27 war, also vor drei Jahren.

Ganz plötzlich und aus dem Nichts. Ich

war gerade in München, um mein drittes

Album „Jubilee Road“ zu promoten, als

ich die erste große Panikattacke hatte. Ich

landete damals im Krankenhaus, weil ich

dachte, dass ich einen Herzinfarkt hatte.

Das klingt schrecklich.

Es war sehr angsteinflößend und ab da

wurde es immer schlimmer, weil ich mich

lange nicht damit auseinandergesetzt

habe. Statt eine Pause zu machen und mir

einzugestehen, dass es ernst ist, ging ich

auf Tour und arbeitete weiter. Als ich dann

anfing, „Monsters“ zu schreiben, erreichte

ich den Tiefpunkt. Ich war komplett

gelähmt. Aber: Mir geht es jetzt viel besser,

und ich bin nicht traurig, dass ich das

durchlebt habe, sondern fühle ich mich

dadurch sehr ermutigt.

Was hat Ihnen geholfen?

Ich habe meiner Freundin Georgie viel

zu verdanken. Als wir uns trafen, hatten

wir beide eine schwierige Zeit und halfen

einander sehr. Endlich mal eine Pause

einzulegen hat ebenfalls geholfen,

außerdem mache ich Yoga und Meditation.

Und mehr Spaziergänge zu machen,

einfach mal Ruhe einkehren zu lassen,

tat gut. Ich liebe es, in der Natur zu sein.

Ich weiß noch, dass meine Eltern immer

spazieren gingen, als ich Teenager war,

und ich damals dachte: Warum gehen

sie so viel spazieren und wo gehen sie hin

(lacht)? Jetzt verstehe ich es!

Haben Sie sich je gefragt, woher Ihre

psychischen Probleme denn eigentlich

kamen?

Am Anfang schon, ja. Warum habe ich

das und was ist das überhaupt? Aber dann

erkannte ich, dass ich nicht alleine bin. Seit

ich öffentlich darüber gesprochen habe,

habe ich mich sowohl online als auch

persönlich mit so vielen Menschen darüber

unterhalten. Es ist erstaunlich, wie viele

Menschen, jung wie alt, damit zu kämpfen

haben.

Haben Sie dafür eine Erklärung?

Ich glaube nicht, dass es unser Geist ist,

der kaputt ist, sondern die Welt, in der

wir leben. Zu behaupten, dass heute bloß

mehr darüber gesprochen wird, halte ich

für zynisch. Und ich bin mir sicher, dass es

nicht stimmt. Es liegt eher daran, wie wir

heute leben und wie die Welt funktioniert.

Natürlich gab es immer Ungleichheit,

Korruption und eine Art Zerrissenheit –

aber ich glaube, es war nie so sichtbar wie

heute. Uns werden so viele Informationen

vorgesetzt und verkauft, die sozialen und

alle anderen Medien schreien förmlich

auf uns ein. Ich glaube, die Welt hat sich

noch nie so überwältigend angefühlt. Und

psychische Krankheiten sind symptomatisch

für eine kaputte Welt.

Ein Thema, das Sie auf Ihrem Album

ansprechen, ist eine toxische Männlichkeit


Ich denke, es ist offensichtlich, dass wir ein

Männlichkeitsproblem haben. So viele


INTERVIEW / TOM ODELL

BOLD THE MAGAZINE // 49

unserer Probleme wurden durch Unreife

Männer und toxische Männlichkeit verursacht.

Die Menschen sind zu Recht wütend

darüber und wollen, dass die Männer

Verantwortung dafür übernehmen. Dem

stimme ich zu hundert Prozent zu. Was

aber gleichzeitig passieren muss: Männer

müssen lernen, über Ihre Gefühle zu sprechen.

Jungs wachsen immer noch in einer

Welt auf, in der sie glauben, sie müssten

den Helden spielen. Dabei ist es wichtig –

ganz egal, welches Geschlecht man hat,

welche sexuellen Vorlieben oder wie man

sich nennen möchte – über Gefühle zu

sprechen. Nur so besiegen wir die Stigmata

in Bezug auf psychische Gesundheit und

damit gleichzeitig viele Probleme toxischer

Männlichkeit.

Ist Ihr Album so gesehen ein Aufruf zu

mehr Offenheit und Empathie?

Mein Album hat keine Agenda, es ist eine

Sammlung von Songs. Ich versuche selbst

noch, all das zu verstehen, meine Gefühle

zu verstehen. Auf einem persönlichen Level

habe ich aber definitiv viel gelernt, indem

ich über meine psychischen Probleme

gesprochen habe. Und ich würde sogar

sagen, dass es mich in meiner Rolle als

Musiker gestärkt hat.

„Monsters“ klingt mutiger, deutlich

elektronischer. Haben Sie alle Regeln

über Bord geworfen?

Musik machen, ist von so viel Freiheit

geprägt. Ihre Projekte sind sehr künstlerisch

und nicht zu durchdacht. Das hat mich

inspiriert und wir haben versucht, diese

Freiheit einzufangen. Insgesamt dauerte

es fast ein Jahr, bis das Album fertig war.

Einige Songs nahmen wir in den unterschiedlichsten

Versionen auf. Ich habe

wirklich nach etwas gesucht – und dabei

so viel über Musik gelernt. Das ist jetzt mein

viertes Album und manchmal wünschte

ich, ich könnte mit dem Wissen, das ich

heute habe, noch mal am ersten arbeiten!

Sie haben mal gesagt, dass Sie die

besten Songs schreiben, wenn Sie

traurig sind. Macht Ihnen Ihr derzeitiges

Glück in Hinblick auf Ihr nächstes

Album Angst?

Nein, ich habe sogar schon angefangen.

Dadurch, dass ich keine Konzerte spielen

konnte, hatte ich ja viel Zeit … Ich freue

mich auf das nächste Album. Wissen

Sie, ich komme mehr und mehr an den

Punkt, an dem ich am liebsten ständig

im Schreibprozess wäre. Die Aufnahmen

und die Promotion sind dann die Arbeit.

Ich wünschte, ich könnte die ganze Zeit

schreiben – denn das ist es, was ich liebe

und wo meine Stärke liegt. Das klingt

narzisstisch … aber ich glaube, dass ich

noch viel zu sagen habe!

Ja! Ich habe viel Frank Ocean, Drake, Billy

Eilish, XXXTentacion und Vince Staples

gehört. Wie diese gegenwärtigen Künstler

WEITERE INFORMATIONEN:

www.tomodell.com


AUF DEN SPUREN VON

JAMES BOND

ROADTRIP

ÜBER DIE ALPEN

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER


52 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / ROADTRIP

Mit zwei Jahren Pandemie-bedingter Verspätung feierte nun endlich das 25. James Bond-

Abenteuer „No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“) seine Weltpremiere in den Kinos. Das

weltweit abgestimmte Ereignis nahm BOLD zum Anlass, um standesgemäß den Spuren Bonds

folgend mit dem neuen Aston Martin DB X – dem ersten SUV der Marke – über die Alpen zur

„No Time to Die“-Premiere ins Drive-In Autokino München-Aschheim zu fahren.

An einem warmen Spätsommer-Tag landen

wir im italienischen Verona. Der Himmel ist

blau und die Sonne scheint, als wolle sie uns

sagen, der Winter ist noch weit – macht Euch

keine Sorgen. Doch der nass-kalte Morgen

im grauen Berlin lässt anderes ahnen. Eine

gute halbe Stunde vom Flughafen Verona

entfernt treffen wir uns in einer alten

Patrizierresidenz, die aufs 18. Jahrhundert

zurückgeht, mit unserem Team, um den

neuen Aston Martin DB X zu übernehmen

und die erste Etappe unserer Alpen-

Überquerung in Angriff zu nehmen. Die

eindrucksvolle Villa Cordevigo beherbergt

heute ein Luxushotel mit Pool, eigenem Park

und Kirche, eingerahmt von einer wundervollen

Umgebung. Von hier aus fahren wir

nach Negrar di Valpolicella, einer Kleinstadt

in der Region Venetien. Hier fand man

Mosaikböden einer römischen Villa aus dem

3. Jahrhundert, die Gladiatoren mit den

Details ihrer Rüstung darstellen – fast so, als

ob der wohlhabende Besitzer der Villa immer

seine Helden vor Augen haben wollte, die er

bei Kämpfen in der Arena in Verona bewunderte.

Weiter geht es nach Viale al Parco und

zur Strada del Vino, die allein schon eine

Reise wert wäre. Die Weinstraße misst eine

Strecke von gut 80 Kilometern. Ausgedehnte

Obst- und Weingärten breiten sich auf

den Hügeln aus, und Zypressen, Lorbeerund

Olivenbäume geben der Gegend ein

mediterranes Flair. Zahlreiche Seen liegen

entlang des Weges, so auch der Kalterer

See – der wärmste Badesee der Alpen. Der

Endpunkt unserer 1. Etappe und des ersten

Tages ist das Hotel Pfösl in den Dolomiten,

auf einem sonnigen Hochplateau gelegen,

eingebettet zwischen satten Wiesen und

dichtem Wald. Beim Anblick der mächtigen

Gipfel von Latemar und Rosengarten lassen

wir die Beine baumeln und Tag und Fahrzeug

Revue passieren.

Als ersten SUV der Marke feiert der DB X

die Aston Martin-Designsprache in neuer

Form. Während die einzigartige Karosseriearchitektur

speziell für den DB X entwickelt

wurde, sind das Design und die Proportionen

dem typischen Stil von Aston Martin treu

geblieben. Der DB X ist auch der erste Aston

Martin mit kompletter Luftfederung für

herausragenden Fahrkomfort und dynamische

Kontrolle. Das System ermöglicht eine

Änderung der Fahrhöhe um bis zum 95 mm

von der niedrigsten zur höchsten Einstellung.

Sie kann bei anspruchsvollem Terrain

erhöht und für einfaches Einsteigen und

Beladen gesenkt werden. Zwei große TFT-

Bildschirme bieten digitale Grafiken für alle

Infotainment-Funktionen. Vor dem Fahrer

zeigt der 12,3-Zoll-Bildschirm die visualisierten

Instrumente an. Sie verändern ihr

Aussehen je nach gewähltem Fahrmodus.


TRAVEL / ROADTRIP

BOLD THE MAGAZINE // 55

Das zentrale 10,25-Zoll-Display wird über

einen Drehknopf gesteuert, um den Bildschirm

frei von Fingerabdrücken zu halten.

Der V8-Motor liefert eine fulminante Leistung

von 550 PS (Höchstgeschwindigkeit:

291 km/h), unterstützt von 700 Nm Drehmoment.

Fazit: Der DB X ist ein völlig neuer

Aston Martin, der auf den Prinzipien von

Schönheit, Luxus und Fahrdynamik basiert.

Er ist bereit für jede Umgebung und schreit

förmlich nach Abenteuer.

Die 2. Etappe führt uns über Birchabruck,

Kardaun, Verschneid, Vöran, an Meran

vorbei – das für seine Heilbäder und

Gebäude im Jugendstil bekannt ist. Tipp der

Redaktion (für alle Wanderer): Der Sissi-

Weg führt zum Schloss Trauttmansdroff

mit seinen Terrassengärten – durch die

schönsten Ecken von Südtirol (Italien) übers

Timmelsjoch (Grenzpass auf 2.474 m über

der Adria) bis nach Sölden (Österreich) –

ins Design- & Wellnesshotel Bergland. Nach

einer kurzen Pause geht es zu einer privaten

Führung durch die 007 Elements Installation:

Das 3.050 Meter über dem Meeresspiegel

gelegene Gebäude wurde an und in

den Gipfel des Gaislachkogls gebaut und

ist auf zwei Ebenen angeordnet. Auf den

größtenteils unterirdischen 1.300 Quadratmetern

wird man durch verschiedenste

Galerien mitten hinein in die Welt des

berühmten Spions geschickt. Videoinstallationen,

Sound, interaktive Stationen und

Bond-Original-Utensilien befeuern alle

Sinne. Als Gegenpart zu den ultramodernen

Hightech-Effekten öffnen sich auch faszinierende

Ausblicke in die Ötztaler Berge.

Begonnen hat die Liaison zwischen James

Bond und Sölden bei den Dreharbeiten

zum 24. Kult-Streifen „Spectre“. Einige der

spektakulärsten Szenen entstanden in den

hochwinterlichen Bergen über Sölden – das

ice Q Restaurant diente als Schauplatz der

Hoffler-Klinik, und auf der Gletscherstraße

lieferten sich die Kontrahenten eine atemraubende

Verfolgungsjagd.

Die 3. Etappe unseres dreitägigen Roadtrips

– auf den Spuren von James Bond führt

uns durch das Ötztal den Inn entlang nach

Pfaffenhofen und Seefeld, zum Vorderriß,

Sylvensteinsee und Tegernsee, bis nach

München. Nach einem kurzen Check-In im

Hotel Bayerischer Hof und einer kleinen

Stärkung machen sich mit der Dämmerung

des Tages gut 300 Aston Martins auf den

Weg ins DriveIn Autokino München-Aschheim,

um dort das Ziel unseres Roadtrips

gemeinsam zu zelebrieren: Die Premiere des

25. James Bond-Abenteuers „No Time to

Die“ („Keine Zeit zu sterben“).

WEITERE INFORMATIONEN:

www.astonmartin.com

BESTE HOTELS:

Villa Cordevigo

www.villacordevigo.com

Hotel Pfösl

www.pfoesl.it

007 ELEMENTS:

www.007elements.soelden.com


DAS LANGE WARTEN

HAT EIN ENDE

„NO TIME TO DIE“

DANIEL CRAIG

EXKLUSIV IM GESPRÄCH

AUTOR & INTERVIEW: J. FINK


INTERVIEW / DANIEL CRAIG

BOLD THE MAGAZINE // 59

Kaum ein anderer Film stand so für die Kino-Krise während der Pandemie wie der 25. Bond:

Eigentlich war der Kinostart für Ende 2019 geplant, der angepeilte Starttermin wurde dann

aber wegen der Pandemie mehrmals verschoben. Nun ist Daniel Craig als James Bond in

„No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“) ein letztes Mal im Auftrag Ihrer Majestät im Einsatz.

Wir trafen ihn aus diesem Anlass exklusiv zum Gespräch.

Was braucht es, um die Aufgaben des

berühmtesten Geheimagenten der Welt zu

übernehmen? Bislang war das stets recht

klar umrissen: männlich und weiß musste

man sein, und vor allem von den Britischen

Inseln stammen. Mindestens genauso

wichtig aber ist es, dass der Schauspieler, der

007 wird, einerseits schon einen gewissen

Bekanntheitsgrad hat, aber andererseits

keinesfalls so berühmt ist, dass er womöglich

die Rolle überschattet. Insofern also war

Daniel Craig, als er vor 15 Jahren zum neuen

James Bond ausgerufen wurde, genau die

richtige Wahl. Weit über zehn Jahre schon

war Craig, der am 2. März 1968 als Sohn

eines Navy-Fähnrichs und Stahlarbeiters

und einer Lehrerin im englischen Chester

geboren wurde, bereits vor der Kamera aktiv

als man ihm 2005 die Aufgabe übertrug, der

neue 007 zu werden. Mit 16 Jahren hatte

er die Schule abgebrochen und war nach

London gezogen, wo er am National Youth

Theatre aufgenommen wurde. Es folgten

ein Schauspielstudium an der Guildhall

School of Music and Drama, Theaterengagements,

etwa in „Angels in America“, und

erste Film- und Fernsehrollen wie in „Im

Glanz der Sonne“ (immerhin mit Morgan

Freeman und Armin Müller-Stahl) oder

„Die Abenteuer des jungen Indiana Jones“. In

Deutschland wurde der Brite damals – nach

erster kurzer Ehe, aus der seine Tochter Ella

hervorging – zunächst als Lebensgefährte

von Heike Makatsch bekannt, die damals

gerade das Musikfernsehen hinter sich ließ

und als Schauspielerin durchstartete. Bei

Dreharbeiten zum Film „Obsession“ lernten

sich die beiden 1996 kennen und lebten

dann mehrere Jahre zusammen in London.

In dieser Zeit nahm auch Craigs eigene

Karriere Fahrt auf: Im Kostümdrama „Elizabeth“

spielte er eine kleine Rolle neben Cate

Blanchett, in „Lara Croft: Tomb Raider“

war er als Angelina Jolies Freund zu sehen,

in „Road to Perdition“ stand er als Sohn

von Paul Newman vor der Kamera seines

späteren Bond-Regisseurs Sam Mendes.

2000 wurde er, genau wie August Diehl und

Nina Hoss, als European Shooting Star bei

der Berlinale geehrt.

Als 007-Produzentin Barbara Broccoli

und ihr Bruder Michael G. Wilson ihn

2005 schließlich zum neuen James Bond

ausriefen, stieß diese Entscheidung erst

einmal auf Skepsis. Der Unterschied zum

Vorgänger Pierce Brosnan mit seinem

makellos-eleganten Gentleman-Style schien

zu groß: die Haare zu blond, die Augen

zu blau und irgendwie Craig als Gesamtpaket

nicht heldenhaft genug. „James Bland“

(also: James Langweilig) titelte die britische

Presse. Doch als „Casino Royale“ ein Jahr

später in die Kinos kam, sah die Sache


60 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / DANIEL CRAIG

plötzlich anders aus. Muskelbepackt, aber

auch verletzlich; cool, kantig und ordentlich

brutal; gerne mal mit Bier statt Martini in

der Hand, aber trotzdem lässig in Maßanzug

und hinter dem Steuer eines Aston Martins.

Mit einem Mal war der Mann, der zu Schulzeiten

auch gern Rugbyspieler geworden

wäre, der perfekte Bond fürs neu anbrechende

Jahrtausend.

Der einzige, der nicht zu 100% von dieser

neuen Rolle überzeugt schien, war Craig

selbst. Drei weitere Mal war er seither als

007 zu sehen – in „Ein Quantum Trost“,

„Skyfall“ und „Spectre“ – doch allem Erfolg

zum Trotz ließ er selbst in Interviews immer

wieder durchblicken, dass der Part auch

Nachteile mit sich bringt: zu viel öffentliche

Aufmerksamkeit, zu wenig Zeit für

Anderes, zu harte körperliche Arbeit (Verletzungen

inklusive). Regelmäßig kokettierte

der Schauspieler damit, die Rolle an den

Nagel zu hängen. Jetzt hat er Ernst gemacht:

Denn dass er in „Keine Zeit zu sterben“ seine

Abschiedsvorstellung als James Bond gibt,

ist kein Geheimnis.

Dass er seit seinem Antritt als Geheimagent

und Superstar gar nichts anderes

gemacht habe, stimmt natürlich nicht. Craig

war in Megaflops wie „Cowboys & Aliens“

ebenso zu sehen wie in Spielbergs „Tim &

Struppi“-Abenteuer. Er wurde gefeiert für

seine Hauptrolle als Mikael Blomkvist in

David Finchers „Verblendung“ und gönnte

sich augenzwinkernde Auftritte wie in

„Logan Lucky“ von Steven Soderbergh. 2019

feierte er als Privatdetektiv Benoit Blanc

in der Krimikomödie „Knives Out“ einen

Überraschungshit (und seine erste Golden

Globe-Nominierung), die womöglich schon

bald eine Fortsetzung bekommen soll.

Besonders gut, so hört man, gefielen Craig,

der seit seiner Jugend Fan des FC Liverpool

ist, die drei Jahre zwischen „Skyfall“

und „Spectre“: kompletter Rückzug ins

Privatleben, sieht man von seinen Aufgaben

als UNO-Sonderbeauftragter gegen Landminen

sowie einem Theaterstück am

Broadway („Betrayal“) ab. In letzterem stand

er gemeinsam mit Ehefrau Rachel Weisz auf

der Bühne, mit der er seit 2011 verheiratet

und seit 2018 auch Vater einer Tochter ist.

Was hat der 52-jährige nun also für seine

Nach-Bond-Ära geplant? Doch dazu will

er bei unserem Interviewtermin in einem

Designhotel im New Yorker Stadtteil SoHo

noch nichts sagen. Also haben wir mit ihm

einfach über James Bond und „Keine Zeit zu

sterben“ gesprochen.

Mr. Craig, Sie und James Bond, das war

irgendwie immer eine Art Hassliebe, oder?

Ja, das kann man wohl so sagen. Was ich

auch sehr nachvollziehbar finde. Denn einerseits

bin ich unglaublich stolz auf unsere

Filme und natürlich auch enorm dankbar

dafür, dass man mir all dies ermöglicht hat.

Aber andererseits kostet dieser Job auch stets

sehr, sehr viel Zeit und Energie, so dass ich

jedes Mal nach den Dreharbeiten erst einmal

Abstand brauchte und mir nicht vorstellen

konnte, das noch einmal auf mich zu nehmen.

Wenn ich in solchen Momenten „nie wieder“

gesagt habe, dann nicht, weil ich undankbar

war, sondern eine Pause brauchte. Zwischen

„Spectre“ und „Keine Zeit zu sterben“ lagen

jetzt fünf Jahre – und das war nötig und

gut so.

Und wie fühlt es sich nun an, tatsächlich

Abschied zu nehmen von 007?

Das ist schon eine sehr emotionale Angelegenheit.

Aber insgesamt fühlt sich das gut

an und ist sehr zufriedenstellend. Ehrlich

gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, überhaupt

noch ein fünftes Mal in die Rolle zu

schlüpfen. Doch tatsächlich stand plötzlich

noch eine Geschichte im Raum, die wir

einfach erzählen mussten. Ein Abschlusskapitel

sozusagen.

Mit „No Time to Die“ („Keine Zeit zu

sterben“) schließt sich also wirklich ein

Kreis?

Das will ich meinen. Wir haben uns bei

jedem Film hohe Ziele gesetzt, und ich

würde denken, dass es kein höheres Ziel

gibt als Liebe und Familie. Und genau um

diese Themen dreht sich nun letztlich unser

neuer Film. Familie, das sind für Bond

Wegbegleiter wie Moneypenny, Q, natürlich

M oder auch CIA-Agent Felix Leiter, ob er

es mag oder nicht. Mit Gefühlen hat er es

ja nicht so, aber dass ihm diese Menschen

etwas bedeuten, lässt sich nicht bestreiten.

Deswegen fand ich es ganz wunderbar, wie

wir sie nun alle in der Geschichte von „Keine

Zeit zu sterben“ vereint haben. Abgesehen

davon, dass es natürlich – Léa Seydoux

als Madeleine Swann sei Dank – eine tolle

Liebesgeschichte und in Rami Malek einen

fantastischen Bösewicht haben.


Fotos: Metro-Goldwyn Mayer (MGM) Danjaq, LLC, Szenen aus: „No Time to Die“


INTERVIEW / DANIEL CRAIG

BOLD THE MAGAZINE // 63

Haben Sie noch einen Überblick darüber,

wie viele Verletzungen Sie sich in der Rolle

als Bond zugezogen haben?

Ich bin mir nicht sicher, wie viele Narben ich

habe. Aber sagen wir es mal so: Mein Arzt,

ein orthopädischer Chirurg in Baltimore,

kennt jeden Zentimeter meines Körpers.

Und ich habe dank Bond mehr Respekt denn

je vor Profisportlern. Denn ich weiß jetzt,

wie es sich anfühlt, wenn Verletzungen ganz

selbstverständlich zum Job dazugehören –

und man trotzdem jedes Mal so schnell wie

möglich regenerieren und weitermachen

muss.

dann habe ich einen Koch, der sich darum

kümmert. Auch mein Trainer und mein

Team haben das natürlich immer im Blick.

Und es ist ja in meinem eigenen Interesse,

denn die Fitness gehört nun einmal zu Bond

dazu – und selbstverständlich habe ich den

Ehrgeiz, die Rolle so gut wie möglich zu

verkörpern! Was allerdings nicht heißt, dass

ich mir dann nicht an den Wochenenden

auch mal Bier und ein Dessert gönne.

Zum Abschluss noch ein Blick zurück:

Erinnern Sie sich noch an all die kritischen

Stimmen, bevor Ihr erster Auftritt

als James Bond in die Kinos kam?

Geben Sie doch mal ein Beispiel: Wieviel

körperliche Vorbereitung erfordert ein

Bond-Film?

Früher waren drei oder vier Monate völlig

in Ordnung. Aber je älter ich werde, desto

länger brauche ich, um fit zu werden, das

ist einfach so. Im Fall von „Keine Zeit zu

sterben“ habe ich mich ungefähr ein Jahr

lang auf die Dreharbeiten vorbereitet.

Was auch daran lag, dass relativ lange am

Drehbuch gearbeitet wurde. Da konnte

ich natürlich nicht unbedingt helfen, also

habe ich die Zeit genutzt und zu trainieren

begonnen.

Und sicherlich zu hungern ...

Das ist ewig her! Ich fand das damals nicht

unbedingt leicht, aber ich habe verstanden,

was da los war. 2005 war es noch eine recht

neue Sache, dass alle Welt sich im Internet

aufregte und so etwas echte Wellen schlug.

Das hat mich aber nicht aus der Fassung

gebracht. Ich wusste, dass ich weder Pierce

noch Timothy, George, Roger oder Sean

kopieren konnte, sondern mein ganz eigener

Bond sein musste. Ich war fest davon überzeugt,

dass wir einen tollen Film gedreht

hatten. Entweder die Leute würden ihn

mögen, oder eben nicht. Und falls Letzteres

der Fall gewesen wäre, hätte ich auch damit

leben können, diese Rolle nur ein einziges

Mal gespielt zu haben. Dass es dann ganz

anders kam, freut mich aber natürlich!

Na ja, das will ich gar nicht so hoch hängen.

Wenn ich mir einmal ein bestimmtes Diät-

Programm verordnet habe, fällt es mir nicht

so schwer, mich daran zu halten. Zumal,

wenn die Produktion begonnen hat, denn

WEITERE INFORMATIONEN:

www.universalpictures.de


64 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / LAND ROVER

AND ACTION

STUNT COORDINATOR

LEE MORRISON

AUTOR & INTERVIEW: R. LÖWISCH

Die Szenen sind schon jetzt legendär: James

Bond wird mal wieder gejagt – von gleich

drei tiefschwarzen, böse dreinblickenden

Land Rover Defendern der neuesten Generation.

Es geht über und zwischen Felsen,

Gras, Schlamm und Wasser. Wenn einer

fliegt, sind es die drei Defender. Drei Meter

hoch, dreißig Meter weit – ausgesprochen

fotogen landen sie scheinbar gleichzeitig mit

Kühler und Vorderachse, weil der schwere

Motor die Schnauze im Fluge herunterdrückt.

Was so spielerisch aussieht, bedingt

enormen Aufwand und große Könner am

Steuer. Alleine die kurze Verfolgungsszene

mit den drei Defendern wurde auf den

Lofoten (Norwegen), England und in Schottland

gedreht.

Die Autos sind natürlich top-präpariert. Zum

Beispiel die Defender: Vorne sind Schalensitze

eingebaut, die Fahrer werden mit Sechspunktgurten

gesichert und tragen Helme. Sie

sind geschützt von einem massiven Stahlkäfig

innen, zudem befindet sich über den

Vordersitzen noch eine dicke Stahlplatte.

Fast das gesamte Interieur ist ausgebaut,

hinten befindet sich mittig ein unzerstörbarer

kleiner Tank sowie die Flasche mit

dem Löschmittel der Feueranlage. Damit

spektakuläre Wendemanöver möglich sind,

kann der Fahrer eine riesige Stange, die

zwischen den Sitzen steht, bedienen: Sie

wirkt als nicht arretierende Handbremse

auf die Hinterräder. Aber auch die Männer

und Frauen hinter dem Steuer sind bestens

präpariert – meistens dank langjähriger

Erfahrung. Wie Evangelos Grecos, Stuntman

aus Engelskirchen. Der 49-jährige hat schon

in den vergangenen drei Bond-Blockbustern

hinterm Steuer gesessen – „und zwar überall,

wo es eine Verfolgungsjagt gibt.“ So auch bei

dem Flug der drei Defender in „No Time to

Die“ – er sitzt im Nachzügler. „Wir haben

zehn bis zwölf Takes gemacht“, erzählt er,

„und die Wagen gingen einfach nicht kaputt

– da waren höchstens mal die Kühlermasken

verbeult.“ Angst vor seiner Unversehrtheit

hat er bei solchen Stunts nicht – eher davor,

einen Stunt zu versemmeln. Das passiert

ihm aber eher selten – auch deshalb, weil

solche Stunts von langer Hand vorbereitet

sind. Dafür ist vor allem Stuntkoordinator

Lee Morrison verantwortlich. Er kümmert

sich darum, dass es spektakuläre Stunts

gibt und dass diese auch realisiert werden

können. Am Set vom neuesten Bond-Abenteuer

„No Time to Die“ war er Chef von

rund 100 Stuntleuten beiderlei Geschlechts.

BOLD sprach mit Lee Morrison, für den es

bereits sein fünfter Bond-Film ist.


MOTION / LAND ROVER

BOLD THE MAGAZINE // 67

Mr. Morrison, braucht man Fantasie oder

Wissen, um einen Stunt zu entwerfen?

Die Hauptsache ist, sich in die Figur hineinzuversetzen,

um den Stunt und die Situation,

die sie in der Erzählung durchlebt,

glaubhaft zu entwerfen.

Was ist schwieriger: Sich neue Stunts

einfallen zu lassen oder sie umzusetzen?

Beides ist schwierig. Es macht ja keinen

Sinn, sich etwas auszudenken, was niemand

physisch erreichen kann. Bei Bond fängt

man zunächst ganz groß an und bricht es

dann herunter, um ein perfektes Ergebnis zu

erreichen.

Wie etabliert man einen neuen Stunt in

einem Film?

Zunächst wird ein Pitch für einen

bestimmten Teil der Sequenz eingereicht.

Der wird dann vom Regisseur geprüft. Meistens

bittet er oder sie darum, eine Probe oder

eine Übung davon sehen zu können. Wenn

es gefällt, wird es abgesegnet, und dann

machen wir den Stunt komplett fertig für

den Film.

Gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass

ein besonderer Stunt, der schon mal in

einem Bond-Film vorkam, nicht wiederholt

werden darf?

Das ist eigentlich nur ein Kodex. Man

versucht immer, so originell wie möglich

zu sein – vor allem, wenn es um die Bond-

Reihe geht.

Sind Stuntwomen und -men grundsätzlich

Spezialisten für bestimmte Aufgaben,

oder kann jeder alles?

So wie sich die Branche in letzter Zeit entwickelt

hat, setzen wir mehr Spezialisten ein,

die spezielle Stunts ausführen. Es gibt aber

auch eine große Anzahl von Allroundern,

die ein großes Genre der Action abdecken.

Welche Qualifikationen sind erforderlich,

um diesen Job zu machen und beispielsweise

ein Auto in einem Bond-Film zu

fahren?

In der Regel kommen sie aus dem professionellen

Fahrerberuf oder sind Spezialisten

in diesem Bereich. Um im Vereinigten

Königreich als professioneller Stuntman zu

gelten, muss man dem British Stunt Register

beitreten und Stunts in sechs Disziplinen auf

sehr hohem Niveau ausführen können. Das

Vereinigte Königreich ist führend bei dieser

Art von Industriestandard. In den USA gibt

es keine solche formale Qualifikation. In

Deutschland gibt es übrigens kein Stuntregister.

Wie lang brauchen Sie für eine komplette

Szene – zum Beispiel für die im neuen

Bond-Film „No Time to Die“, wo zwei

Defender Bond jagen und wieviele Autos

haben Sie dafür gebraucht?

Die Aufnahmen können zwischen 30

Sekunden und sechs Minuten pro Einstellung

dauern. Für Norwegen und Schottland

hatten wir zehn Defender und sieben Range

Rover Sport SVR zur Verfügung.

Ist ein Land Rover das ideale Stunt-Auto?

Wir wissen, dass sie unverwüstlich sind,

und wir wissen, dass wir fast alles mit

ihnen anstellen können. Wir haben unsere

Defender extremeren Bedingungen ausgesetzt,

als uns das vorher möglich schien –

ein unaufhaltbares Modell. Alle unsere Lieblingsfahrzeuge

kommen von Land Rover.

Welche Hollywood-Stars haben Sie bereits

gedoubled?

Zum Beispiel: Angelina Jolie, Mel Gibson,

Matt Damon im Bourne Ultimatum, Ryan

Reynolds, Chris Evans als Captain America,

Shia Le Bouff und natürlich Daniel Craig –

in drei seiner Bond-Filme.

Haben Sie schon jetzt Ideen für zukünftige

Stunts, die noch nie gemacht wurden?

Allerdings, aber die behalte ich noch für

mich (lacht).

Die Land Rover Defender V8 Bond Edition

(525 PS, 240 km/h) mit schwarzem Kühlergrill,

007-Logo und Vielem mehr, wurde

weltweit auf 300 Stück limitiert (exakt 15

für den deutschen Markt). Jedes Exemplar

wurde mit einer lasergravierten Nummer

versehen. Allerdings sind alle Exemplare

bereits verkauft.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.landrover.de


68 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / BARBARA BROCCOLI

THE BOND

MAKERS

DIE PRODUZENTEN

AUTOR & INTERVIEW: J. FINK

Als Tochter des legendären Filmproduzenten

Albert Broccoli wuchs Barbara Broccoli,

1960 in Los Angeles geboren, quasi in der

Branche und an den Sets der „James Bond“-

Filme auf. Seit 1995 leitet sie gemeinsam mit

ihrem Halbbruder Michael G. Wilson die

Firma Eon Productions und verantwortete

sämtliche 007-Abenteuer mit Pierce Brosnan

und Daniel Craig.

Miss Broccoli, gab es einen Masterplan

für James Bond, als Sie 2005 den Job an

Daniel Craig gaben?

In gewisser Weise. Nicht in dem Sinne, dass

wir von Anfang an konkrete Pläne für fünf

Filme entwickelten. Aber wir hatten immer

im Hinterkopf, dass wir gerne ein paar rote

Fäden durch die Geschichte ziehen wollten,

die einen Film mit dem nächsten verbinden.

Und wir fanden großen Gefallen an der Idee,

mit Daniels Hilfe ein wenig mehr von Bonds

Innenleben und seinen Gefühlen zu zeigen.

Sowohl in physischer als auch in emotionaler

Hinsicht waren die Einsätze für 007 in den

letzten Filmen höher denn je.

trennten sich wegen künstlerischer Differenzen

Ihre Wege, und Sie engagierten

Cary Fukunaga. Was war da los?

Wir haben sehr intensiv mit Danny Boyle

an der Entwicklung eines neuen Films gearbeitet,

immer mit höchstem Respekt, denn

er ist ein unglaublich talentierter Regisseur.

Doch irgendwann wurde klar, dass unsere

Visionen einfach zu unterschiedlich waren.

Von beiden Seiten aus haben wir dann sehr

vernünftig und besonnen beschlossen, dass es

mehr Sinn macht, wieder getrennte Wege zu

gehen. Dass Cary dann zur Verfügung stand

und Lust hatte, war ein großes Glück. Ich

hatte ihn ein paar Jahre vorher schon mal

angesprochen, da hatte er bereits Interesse an

dem Job bekundet. Als er mit an Bord kam,

gab es viele Elemente der neuen Story bereits,

aber weil er ja auch ein guter Autor ist,

schloss er sich mit den anderen Drehbuchschreibern

zusammen und verpasste dem

Film noch die nötige neue Richtung. Genau

wie Daniel ist auch er ein echter Perfektionist,

was man dem Ergebnis jetzt ohne Frage

anmerkt.

Bei „Keine Zeit zu sterben“ lief zunächst

nicht alles rund. Eigentlich sollte Danny

Boyle den Film inszenieren, doch dann

Auch „Fleabag“-Macherin Phoebe Waller-

Bridge schrieb am Skript mit, und vor der

Kamera standen mehr starke Frauen


Fotos: Metro-Goldwyn Mayer (MGM) Danjaq, LLC, Daniel Craig in Szenen aus: „No Time to Die“


INTERVIEW / BARBARA BROCCOLI

BOLD THE MAGAZINE // 71

denn je. Dabei ist das mit Bond und den

Frauen ja von jeher so eine Sache ...

Keine Frage. Aber Bond-Filme haben von

Beginn an immer den jeweiligen Zeitgeist

reflektiert. Dass den Frauen in einem 007-

Abenteuer heutzutage eine andere Rolle

zukommt als in den sechziger Jahren, versteht

sich von selbst. Bonds Schwierigkeiten mit

zwischenmenschlichen Beziehungen sind

natürlich die gleichen wie jeher. Er ist früh

zum Waisen geworden, und sein Job bringt

es mit sich, dass er von einem Tag auf den

nächsten alles hinter sich lassen muss, wenn

er überleben will. Aber in unseren jüngsten

Filmen wurde ihm eben von Vesper Lynd

auch wirklich das Herz gebrochen. Und in

„Spectre“ hat er sich dann in Madeleine

Swann verliebt, mit der er am Ende in ein

neues Leben aufgebrochen ist.

Woran jetzt der neue Film anknüpft?

Ganz genau. Und dann zeigt sich, dass

Beziehungen eben wirklich schwierig sind,

allen voran für ihn. Was zwischen den

beiden nun passiert, ist unglaublich interessant

– und die Auflösung spektakulär. Aber

das müssen Sie selbst sehen!

„No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“):

Wie finden Sie eigentlich die passenden

Titel für Ihre Filme?

verraten. Eines Tages warf ich „Keine Zeit

zu sterben“ in den Raum, was ich richtig

gelungen und vor allem clever fand. Erst

danach fand ich heraus, dass genau das

in den fünfziger Jahren der Titel eines Films

meines Vaters war, der in den USA allerdings

„Tank Force“ hieß. So clever war ich also gar

nicht! Aber als Bond-Titel machte das die

Sache natürlich noch passender und besonderer,

denn mir und meinem Halbbruder

Michael geht es darum, das Vermächtnis

meines Vaters mit diesen Filmen zu ehren.

Dass dies nun endgültig Daniel Craigs

letzter Auftritt als 007 ist, ist ja nun kein

Geheimnis mehr. Wann werden Sie seinen

Nachfolger bekanntgeben?

Ich bitte Sie! Was für eine Frage! Aktuell

verschließe ich erst einmal noch die Augen

vor der Wahrheit. Bis dieser Film aus den

Kinos raus ist, ist James Bond für mich

niemand anderes als Daniel Craig. Zumal

er im neuen Film spektakulärer denn je ist.

Über alles andere werde ich erst später nachdenken.

Oder haben Sie womöglich doch noch

Hoffnung, ihn zu einem sechsten Film

überreden zu können?

Ich denke, was das angeht, spricht „Keine

Zeit zu sterben“ für sich selbst ...

Das ist eine der schwierigsten Aufgaben.

Im Laufe der Entstehung des Films jagt

eine Idee die nächste. Einerseits soll ein

Titel quasi die Geschichte auf den Punkt

bringen, andererseits darf er nicht zu viel

WEITERE INFORMATIONEN:

www.eon.co.uk


FRAUENPOWER

PROFIBOXERIN NINA MEINKE

IM GESPRÄCH

AUTOR & INTERVIEW: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER


74 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NINA MEINKE

In einer ehemaligen Fleischfabrik am Wiesendamm in Berlin treffen wir Profiboxerin Nina

Meinke. BOLD sprach mit der 28-Jährigen – die schon sehr früh wusste, dass sie Boxerin

werden will – über ihren Weg, Frauen im Sport, Gleichberechtigung und warum sie sich

für die Puma-Kampagne „She Moves Us“ einsetzt.

Obwohl sie immer wieder hörte, das

sei nichts für eine Frau, ließ sich Nina

Meinke nie von ihrem Weg abbringen.

Im Alter von zwölf Jahren begann sie im

Spandauer Box-Club 1926 e. V. zu boxen.

Mit 16 zog sie alleine nach Scarborough

Puma gründete, nahm er 14 Mitarbeiter

aus der alten Fabrik der Dassler Brothers

mit. Acht der Mitarbeiter waren Frauen,

sie nähten die Oberteile der Puma-

Erfolgsmodelle und arbeiteten unermütlich

für den Erfolg der Marke.

in England, machte dort ihr Abitur und

kämpfte für den Westway ABC. 2011

kehrte sie nach Berlin zurück, boxte für

Frau Meinke, wann haben Sie mit dem

Boxen begonnen?

die Deutsche Nationalmannschaft und

nahm 2014 an der Weltmeisterschaft

in Südkorea teil. 2016 entschloss sich

Nina im Alter von 23 Jahren – nach 67

Amateurkämpfen mit 49 Siegen und

fünf Unentschieden –, Profiboxerin zu

werden. Die Bilanz seitdem: 14 Kämpfe

und 12 Siege. Sie gilt als Ziehkind des

Mit sieben Jahren habe ich von meinen

Eltern den ersten Sandsack bekommen –

habe mich aber auch im Reiten, der Leichtathletik

und zwei Jahre im Fußball ausprobiert.

Das war aber nicht das Richtige für

mich. Mit zwölf habe ich dann zu meinem

Papa gesagt: ‚Ich will boxen.‘

früheren Boxweltmeisters Sven Ottke.

2017 gewann sie die Titel WBC Youth

World Champion im Super-Federgewicht

Wie kommt man als junges Mädchen

auf die Idee Profiboxerin zu werden?

sowie WIBF und GBU Interconti-

nental Champion, und 2018 wurde sie

EBU-Europameisterin im Federgewicht.

Das hat sich so entwickelt. Der beste Freund

meines Vaters ist ja Sven Ottke, früherer

Weltmeister der Verbände IBF und WBA im

Nina Meinke unterstützt als Markenbotschafterin

Supermittelgewicht. Als ich sieben oder

neben anderen Athle-

acht Jahre alt war, hat mich mein Vater mit

tinnen und Entertainerinnen die Puma

Kampagne „She Moves Us“, die Frauen

feiert, die in der Kultur und im Sport

bewegt haben und mit ihren Erfolgsgeschichten

andere Frauen inspirieren.

Übrigens: Ohne Frauen hätte es Puma

nicht gegeben. Als Rudolf Dassler 1948

zu den Kämpfen genommen. Wenn Sven

gewonnen hatte, riss er die Arme hoch, die

Leute haben gejubelt. Die Musik, die Atmosphäre,

dazu das goldene Konfetti, das von

der Decke schwebte. Ich fand das so cool!

Für mich war damals schon klar: Genau

dort will ich auch mal sein.

Was haben Ihre Familie und Ihre

Freunde dazu gesagt?

Meine Eltern waren gar nicht begeistert.

Sie meinten, ich solle was anderes machen.

Aber ich sagte: ‚Nö, ich will nur noch boxen.’

Meine beste Freundin fand es eigentlich

ganz cool, aber im Sommer, als dann alle

an den See fuhren, musste ich zum Training

– das fand sie dann nicht mehr ganz

so cool. Mein Vater ist heute mein Manager

und meine Mutter kaut immer noch auf

ihren Nägeln, wenn ich kämpfe (lacht).

Wie war dann das erstes Training?

Ich konnte mich nicht mehr rühren. Mir

hat alles wehgetan, ich habe gezittert und

konnte kaum ein Wasserglas heben – aber

ich fand’s einfach super (lacht).

Ist es das, was das Boxen ausmacht: bis

zur Erschöpfung zu kämpfen?

Es ist noch viel mehr. Da steckt so viel drin.

Disziplin, Koordination, so viel Mentales. Im

Ring kommt dir jemand entgegen, von dem

du weißt, dass er dich weghauen will. Das

ist eine harte Situation. Du weißt, was deine

Gegnerin will. Also musst du dir denken:

‚Sorry, ich will das Gleiche! Und ich bin

stärker als du.‘

Ihr Kampfname ist „Nina the Brave“.

Was war das Mutigste, was Sie jemals

getan haben?

Mein Kampf gegen Katie Taylor, der

Vorkampf des Titelkampfes zwischen


INTERVIEW / NINA MEINKE

BOLD THE MAGAZINE // 77

Anthony Joshua und Wladimir Klitschko

vor sagenhaften 90.000 Zuschauern im

Londoner Wembley-Stadion. Es gab Probleme,

eine Gegnerin für Katie zu finden. Die

ist ein Tier im Ring. Doppel-Olympiasiegerin

und fünffache Weltmeisterin. Die Gegnerinnen

sagten reihenweise ab, weil sie sich

mit einer Niederlage nicht ihre Kampfbilanz

vermiesen wollten.

Warum haben Sie angenommen?

Katie Taylor? Im Wembley-Stadion? Ich

meine, wie genial ist das denn? Natürlich

sagten alle, der Kampf käme viel zu früh

für mich. Aber das war mir egal. Mir ging

es nicht um den Sieg. Mir ging es um den

Sport.

Den Kampf haben Sie erwartungsgemäß

verloren. Wie haben Sie ihn

erlebt?

Ganz ehrlich, ich hatte keine Chance. Ich

hatte einen Cut und habe weitergemacht,

bis der Ringrichter den Kampf abgebrochen

hat. Ich wollte nicht aufgeben, aber als ich

mich dann im Spiegel gesehen habe, wusste

ich, dass er Recht hatte. Ich sah aus wie

Quasimodo.

Sie haben ein Zitat von Bruce Lee auf

den Rücken tätowiert. Da steht?

‚Do not pray for an easy life. Pray for the

strength to endure a difficult one.’ Das

hat mich sehr inspiriert. Vor dem Kampf

bete ich immer kurz. Nicht dafür, dass ich

gewinne. Sondern dass ich die Stärke habe,

alles zu geben. Die schwierigen Situationen

bewegen dich meistens mehr. Man kann viel

Stärke aus Niederlagen schöpfen. Ich habe

Niederlagen erlebt, die waren das Beste, was

mir passieren konnte.

Würden Sie von sich sagen, das Sie

andere Frauen inspirieren?

Ich würde sagen: Ja! Wenn ich die Nachwuchsboxerinnen

beim Training treffe,

höre ich oft: ‚Hey, ich möchte mal so boxen

wie Du ...‘ Oder mir schreiben Frauen und

Mädchen auf Instagram. Ich finde es großartig,

wenn ich etwas von meinen Erfahrungen

abgeben und weitergeben kann.

Gab es im Laufe Ihrer Karriere

Momente, in denen Sie als Frau (in

einer Männerdomäne) nicht ernst

genommen wurden?

Natürlich gab es die eine oder andere Situation,

wo Männer der Meinung waren, Boxen

sei nichts für eine Frau. Aber sie haben mich

nicht vom Weg abbringen können und

werden es auch in Zukunft nicht tun. Das

waren aber die Ausnahmen, viele konnte ich

eher noch vom Gegenteil überzeugen.

Sie unterstützen als Markenbotschafterin

die PUMA Kampagne „She Moves

Us“. Was bewegte Sie dazu dort mitzuwirken?

Wenn Frauen andere Frauen inspirieren, ist

das eine super Sache. Ich habe die Erfahrung

gemacht, dass Frauen sich auch gern

als Konkurrenten gegenüber stehen – dabei

können wir viel mehr erreichen, wenn wir

alle an einem Strang ziehen und uns gegenseitig

unterstützen. Dafür steht aus meiner

Sicht auch diese Kampagne.

Sie kämpfen ja auch für die Gleichberechtigung

zwischen Mann und Frau ...

Wir Frauen geben im Sport genauso viel

wie die Männer, verdienen aber nur zehn

Prozent. Wir müssen doppelt so hart

kämpfen, um an die gleiche Position zu

kommen. Es ist wichtig, sich hier durchzuboxen

und um diese Gleichberechtigung zu

kämpfen.

Und wenn es noch ein paar Jahrzehnte

dauert?

Dann haben wir immerhin die Vorarbeit

geleistet.

Ihr Leben ist bisher eine große Erfolgsgeschichte,

was steht als nächstes an?

Als nächstes steht der IBF Weltmeisterschaftskampf

an, da ich bei der IBF als

Pflichtherausforderin gesetzt bin und Sarah

Mahfoud ihren Titel verteidigen muß. Von

daher ist ein weiteres großes Ziel von mir

in Sichtweite – und alles in mir arbeitet

darauf hin.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.puma.com

@ninathebrave


SPONTANITÄT

GENIESSEN

BIG LEBOW

ES WERDE LICHT

AUTORIN: Z. KHAWARY

Zufällige Begegnungen auf der Straße sind eigentlich am schönsten. Nichts

planen, einfach den Moment genießen. Mit der Big Lebow von Fatboy bringt

man genau diese Spontanität von draußen nach drinnen. Ob man die gebogene

Stehlampe nun an den Esstisch stellt, neben die Couch oder an eine ganz andere

Stelle, Big Lebow beugt sich über uns wie eine ganz besondere Straßenlaterne.

So verleiht sie jedem Treffpunkt eine gewisse Atmosphäre.


Produkte von hansgrohe, das sind vor

allem innovative Lösungen, die intelligente

Funktionen, brillantes Design

und langlebige Qualität vereinen. Für

hansgrohe ist das Badezimmer der Inbegriff

des persönlichen Rückzugsortes.

Hier erlaubt man sich einfach loszulassen

und Gefühle zu entfalten. Vor allem die

tägliche Dusche trägt zur Entspannung

und Beruhigung bei, und sollte sich je

nach Stimmung und Tageszeit individuell

anpassen. Sie weckt auf, regt an und

entspannt. Unter der Dusche tanken wir

Kraft, um uns wieder in Einklang mit uns

selbst zu bringen.

Nach einer hansgrohe Dusche sieht die

Welt etwas besser aus. Wie das gelingt: Mit

einzigartigen Technologien und Strahlarten

wie PowderRain – ein Wasserstrahl

bei dem mikrofeine Tropfen den Körper

sanft umhüllen und das Gefühl eines

leichten Sommerregens hinterlassen.

So wird die Dusche mit hansgrohe zur

kleinen Flucht aus dem hektischen Alltag

und zum persönlichen, intimen Wohlfühlmoment.


COOL STUFF / BEGEHRENSWERT BOLD THE MAGAZINE // 81

Godelmann erweitert mit individuell

gefertigten Designmöbeln aus Beton

das Angebot für die hochwertige Gestaltung

von stilvollen Wohnwelten. Die

aus feinem Architekturbeton hergestellten

Unikate beeindrucken durch

ihre elegante Formgebung, die natürliche

Anmutung des Materials und die äußerst

sanfte Oberfläche. Puristisches Design

und ästhetischer Anspruch charakterisieren

die Unikate aus dem Hause der

Stein-Erfinder.

seitig und beeindruckt durch seine freie

Formbarkeit. So entstehen in Handarbeit

nicht nur Designfliesen für die Wand,

sondern auch Waschbecken, Wohndekorationen

und Design-Mobiliar.

Der Werkstoff und die Endprodukte

werden in der hauseigenen Beton-

Manufaktur in der Oberpfalz nach

eigener Rezeptur CO 2

-neutral und ohne

zusätzlichen Energiebedarf von Hand

hergestellt. Das Material ist witterungsbeständig,

langlebig, pflegeleicht und

farbecht. Die Produkte können daher

sowohl im Innen- als auch im Außenbereich

eingesetzt werden. Der faszinierende

Werkstoff Beton ist äußerst viel-

Jetzt gibt es die Stuhlikone D1 von Stefan

Diez in drei ausgewählten Sonderfarben

(Blau, Rosé und Grün). Im Mittelpunkt

der Sitzmöbel von WAGNER steht das

Dondola-Sitzgelenk: Es entkoppelt die

starre Verbindung zum Stuhlunterteil

und sorgt dadurch während des Sitzens

für Mikrobewegungen, welche die

Wirbelsäule entlasten und kräftigen.


82 // BOLD THE MAGAZINE IMPRINT

IMPRINT

VERLAGSANSCHRIFT

UND REDAKTION

VERLAG /

POSTANSCHRIFT

MANAGING DIRECTOR /

EDITOR IN CHIEF

AUTOREN /

MITARBEITER DIESER AUSGABE

neutrales GRAU Verlags GmbH

Wodanstr. 52, 13156 Berlin

Telefon: +49 (0)30 40 00 56 68

E-Mail: info@neutralesgrau.de

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ISSN 2192-9378

M. Kuhlmey

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LIFESTYLE /

FASHION DIRECTOR

Z. Khawary

SCHLUSSREDAKTION

H. G. Teiner

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S. Schuster

LEKTORAT

E. Briest

J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter, J. Fink,

C. Paul, Z. Khawary, M. Mai, T. Adler,

K. Specht, R. Löwisch, E. Briest, D. Schaper,

C. Streng, P. Heidmann, M. Winckler

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