Kneipp-Botschaften 43
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Kneipp-
Botschaften
Monsignore
Sebastian Kneipp
(1821 bis 1897)
Pfarrer zu Wörishofen und
„Wasserdoktor“
ebenda
(1855 bis 1897)
Die fünf Säulen:
Leitthema:
Pflanzliche Antibiotika
Schutz und Hilfe aus der Natur
Nr. 43 (2022)
- Ernährung
- Wasser
- Heilpflanzen
- Bewegung
- Lebensrhythmus
Herausgeber:
Kneipp-Verein Vogtland e.V.
Albertplatz 10
08523 Plauen
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I n h a l t s v e r z e i c h n i s
Vorwort Seite 3
Pflanzliche Antibiotika 5
Gedicht Mark Aurel 15
Traditionelle Chinesische Medizin 11
Heilpflanze des Jahres 2022 -Brennnessel 18
Brennnessel - Rezepte 20
Aus dem Mitgliederleben 22
Kurse 27
Herbstpalaver 31
Vorweihnachtlicher Einkauf 33
Vorstellung der Vereinsmitarbeiter 35
Terminübersicht 36
Impressum
Herausgeber:
Kneipp-Verein Vogtland e.V.
Albertplatz 10
08523 Plauen
Telefon: 03741/ 28 18 29
Redaktion:
Heide-Marie Lonkowski
Layout:
oder 037421/ 22380 Bernd Lonkowski
Bankverbindung:
Sparkasse Vogtland
IBAN: DE27870580003705001727
BIC: WELADED1PLX
E-Mail:
info@kneippverein-vogtland.de
Kostenbeitrag:
1,00 Euro
Internetseite:
www.kneippverein-vogtland.de
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Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Sympathisanten unseres Vereins,
In Auswertung unserer Umfrage haltet ihr heute die letzten Kneipp-Botschaften in
Papierform in der Hand. Künftig wird unsere Homepage das Anliegen der Zeitschrift
wahrnehmen.
Dazu formulierte Günter Schröder, als Initiator und Hauptredakteur, drei Schwerpunkte
als Motto der ersten Ausgabe vom August 2001:
„Die Kneipp-Therapie, der mündige Patient und die Grundlagen unserer Gesundheit“
In diesem Sinn wählte und erläuterte er aktuelle gesundheitliche Themen aus der Sicht
des Kneippianers – die Natur ist die beste Apotheke. – und erteilte Ratschläge für
Gesundheit und Heilung.
Ihm zur Seite standen mit teils populärwissenschaftlichen, teils unterhaltsamen
Beiträgen sowie der Gestaltung des Layouts vor allem seine Frau Kristina, Karin Krause,
Karin Böhme, Max Ficker und andere Kräuterspezialisten, und ab Botschaft 14 auch wir
beide, Bernd und Heidi Lonkowski.
Andreas Ranacher, Schatzmeister und Hausverwalter (der Homepage), wird seinerseits,
die oben formulierten Schwerpunkte. mit Hilfe möglichst vieler Mitglieder und
Interessenten weiter gestalten und das Kurs- und Veranstaltungsangebot aktualisieren.
Wir wollen neue und besonders bedeutsame Artikel aus der Zeitschrift „natur&heilen“
dort vorstellen, bzw. euch per Mail zustellen. Mitglieder ohne Internet werden wir auf dem
Postweg informieren.
Darüber hinaus haben alle Mitglieder die Möglichkeit, eigene Beiträge, Erlebnis- oder
Erfahrungsberichte einzubringen. Einfach per E- Mail an info@kneippverein-vogtland.de
senden.
Die Flyer mit den Kursen und Veranstaltungen werden wir beibehalten und im Info-
Kasten vor unserer Tür auslegen.
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Mit einer Kurzgeschichte verabschieden sich auch die Hobby-Autoren Otti Beckmann und
Heidi Lonkowski, die all die Jahre versuchten, euch mit einer kleinen Geschichte am
Schluss der Zeitung zu erfrischen, um sie mit einem Lächeln oder Schmunzeln aus der
Hand zu legen. Oder mit einem leichten Kopfschütteln, also diese Kneippianer!
Also dann, auf ein Neues! Packen wir es an!
Jetzt erstmal eine friedvolle, erfüllte Advents- und Weihnachtszeit und ein gesundes,
glückliches neues Jahr, auch im Namen unseres Vorstandes, wünschen euch
Bernd und Heidi Lonkowski
Tausend Sterne sind ein Dom
In stiller, weltenweiter Nacht.
Ein Licht blüht auf im Kerzenschein,
Das uns umfängt und glücklich macht.
All dies Schweigen macht uns froh,
Ein Leuchten durch die Herzen geht.
Und silbern schwingt der hohe Dom,
Vom Hauch der Weihnacht still umweht.
Alles Dunkel sinkt hinweg,
Wir haben unser Licht entfacht.
Es leuchtet uns zum neuen Jahr in tiefer,
Sternverklärter Nacht.
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Pflanzliche Antibiotika
So sollte die Überschrift zu diesem Artikel eigentlich lauten. Aber „Antibiotika“ ist dabei zu
kurz gegriffen. Denn ersten ist Anti!-Biotika ein unschönes Wort, denn es bedeutet ja „gegen
das Leben“. Und zweitens helfen Antibiotika klassischerweise nur gegen Bakterien.
Aus aktuellem Anlass wollen uns aber allen Bedrohungen zuwenden, die von „Mikroben“,
also Parasiten, Bakterien, Pilzen, Viren und Prionen ausgeht.
Also widmen wir die Überschrift um. Die könnte jetzt heißen:
„Schutz und Hilfe aus der Natur“.
Letztlich geht es ja darum, unser Immunsystem soweit zu stärken, dass wir mit all den kleinen
Bedrohern umgehen können, ohne dass sie uns ernsthaft krank machen können.
Im Mittelpunkt soll also unser Immunsystem stehen.
Wir fragen in die Runde: Wie helfen wir unserem Immunsystem, dass es so stark wird oder
bleibt, dass alle die „Mikroben“ keine Chance haben, uns krank zu machen?
Was könnten für Antworten kommen?
- wir sorgen dafür, dass es nicht schwach wird
- wir sorgen dafür, dass es ordnungsgemäß funktioniert
- wir sorgen dafür, dass es so stark wie möglich wird
Diese drei Antworten sollen genügen, denn sie decken die wichtigsten Faktoren ab.
Also, wie sorgen wir dafür, dass unser Immunsystem nicht schwach wird?
Eine wichtige Antwort gab uns der französische Forscher Pasteur: Erst lehrte er zeitlebens,
dass Krankheit Zufall ist. Gefährliche Erreger seien mit allen Mitteln zu bekämpfen. Zur Vorbeugung
empfahl er die „Schutzimpfung“. Dann erst auf dem Sterbebett erkannte er die These
von Bechamp (französischer Chemiker, Mediziner und Pharmazeut) an, dass das Milieu und
nicht die Mikrobe entscheidend für die Gesundheit des Organismus sei („Die Mikrobe ist
nichts, das Milieu ist alles!“).
Das innere organische Milieu besteht aus der Gesamtheit der körperlichen Flüssigkeiten und
v.a. aus der Flüssigkeit, die alle Körperzellen umgibt (Grundsubstanz, Matrix, Grundregulation
nach Pischinger). Alle Zellen „schwimmen“ quasi in dieser Flüssigkeit wie ein Fisch im
Wasser. Wir können den „Fisch“ füttern, impfen oder mit Medikamenten behandeln, soviel
wir wollen. Wenn das „Wasser“, in dem er schwimmt, schlecht wird, dann wird er krank und
wird sterben.
Nochmal von einer anderen Seite betrachtet: Unser Blut bleibt IMMER in seinen Gefäßen
(außer bei Verletzungen). Keine Zelle hat einen Blutanschluss! Die Stoffe, die im Blut
schwimmen und die die Zelle braucht, müssen quasi zuerst durch die Gefäßwand (der Kapillaren)
hindurch und den restlichen Weg bis zur Zelle „schwimmen“ (diffundieren). Ebenso
die Abfallstoffe aus den Zellen. Auch sie müssen bis zur nächsten kapillaren Vene „schwimmen“
und dann durch deren Gefäßwand in den Venenstrom eintreten. Stoffe, die das nicht
schaffen (z. B. weil sie so groß sind), schwimmen dann in dieser Matrixflüssigkeit als Lymphe
weiter und werden in den Lymphorganen „entsorgt“.
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Der Zustand und die Beschaffenheit dieser alle Zellen umspülenden Flüssigkeit ist also ein
elementarer Grundbaustein unserer Gesundheit. Die verschiedenen Krankheiten entwickeln
sich demzufolge durch ein beschädigtes Körpermilieu! Hauptursache ist eine Anhäufung von
Toxinen, also von Abfallprodukten des Stoffwechsels. Dazu kommen Schadstoffe, welche
Nahrungsmitteln beigefügt werden, wie gewisse Antioxydierungs- und Konservierungsmittel,
Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Stabilisatoren etc.
Wichtigste Quelle der Toxine ist die Nahrung selbst. Zweitgrößte Ursache einer Milieuverschlechterung
ist der Mangel an für den Organismus unentbehrlichen Nährstoffen.
Neben Überlastung und Mangel bildet das gestörte Funktionieren der Organe eine weitere Ursache
der Verschlechterung des Körpermilieus.
Also: ist das „Wasser im „Aquarium“ schon trüb und stinkt, dann haben alle Mikroben freie
Bahn und „erledigen“ den Rest. Und wir sind dann traurig, denn weder unser gutes Futter
noch die Impfung noch die Medikamente haben geholfen.
Sorgen wir dafür, dass unser Matrixflüssigkeit sauber bleibt und unser Immunsystem nicht
schwach wird!
Wie sorgen wir dafür, dass unser Immunsystem ordnungsgemäß funktioniert?
Die Frage klingt banal, ist aber überaus wichtig. Das sehen wir, wenn wir uns klarmachen,
was das Immunsystem alles können muss:
• Schutz vor krankmachenden Erregern und vor entarteten Zellen (!)
• Unterscheiden zwischen Gut und Böse, d.h. es muss unsere Mitbewohner und die Erreger
kennenlernen (Schulung)
• Unterscheiden zwischen Selbst und Nichtselbst, d.h. gehört eine bestimmte Zelle zum
Organismus oder zu einem Fremden (Eindringling) (Autoimmunerkrankungen)
Es muss den Informationsfluss und die Kommunikation zu allen anderen Regelsystemen im
Organismus aufrechterhalten (z. B. Hormonsystem, Nervensystem usw. „die Gemütslage bedingt
die Immunlage“)
Es muss den Informationsaustausch und den Kontakt zu allen Unterabteilungen und „Kampftruppen“
des IS gewährleisten, d.h. es muss den Angriff oder die Abwehr gegen einen Feind:
1. einleiten
2. festlegen, wer in Aktion tritt und
3. abwägen, wie stark die Kampfkraft aufgebaut wird (z.B. mit oder ohne Fieber) und
4. zum richtigen Zeitpunkt den Kampf abblasen und aufräumen.
Klappt diese Kommunikation nicht, wird z. B. mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wird
Zerstörung im eigenen Haus angerichtet (Allergie).
Wir können uns das Immunsystem demzufolge auch als regelrechte komplette Armee vorstellen.
Es gibt eine Befehlshierarchie, eindeutige Befehle und klare Aufgabenverteilung.
Ein gestörtes Immunsystem ist dann aber keine einheitliche Armee mehr, sondern zerfällt in
einzelne „Milizen“, die dann gegen alles und jeden kämpfen. Im einfachsten Fall haben wir es
mit Allergien zu tun, im schlimmeren Fall mit Autoaggressionskrankheiten (z. B. Multiple
Sklerose).
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Wenn wir zuviel Hygiene betreiben, wenn wir Fieber unterdrücken, wenn wir unnötig impfen
oder unnötig Antibiotika nehmen, wenn wir unser Darmmilieu verkommen lassen usw., immer
dann stören wir den naturgegebenen Ablauf und bringen den Ablauf durcheinander. Dann
nehmen Krebs, Allergien und v.a. autoaggressive Erkrankungen zu.
Und wie sorgen wir letztlich dafür, dass unser Immunsystem so stark wie möglich wird?
Egal wo – was macht man denn, wenn man stark werden will? Einfache Antwort – man muss
trainieren! Das Immunsystem braucht Reize, braucht Herausforderung, braucht Training.
Nicht umsonst wird seit ein paar Tagen vor einer überschießenden Grippe- und Erkältungswelle
in diesem Herbst gewarnt, eben weil durch die Kontaktarmut und die Sterilität während
der Coronazeit unser Abwehrsystem „schlapp“ geworden ist.
Alles in unserer Umwelt ist mit einem Mikrobiom überzogen, also einem Film aus allen möglichen
Keimen. Jede Türklinke, jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch. Jedes Krümel Erde
beinhaltet unzählige Pilze, Viren, Bakterien usw. Daher sind Menschen, die Haustiere haben,
immunologisch auch besser aufgestellt als solche, die nur einen Fernseher haben. Die Erfolge
der Misteltherapie bei bösartigen Krankheiten beruhen ebenfalls auf einem Trainingseffekt.
Durchgemachte Erkältungen schützen uns besser als Paracetamol und Fiebersenker.
Aber leider ist dies alles nicht mehr (oder hoffentlich NOCH nicht) zeitgemäß.
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Zurück zur Tema-Überschrift. Es geht um Pflanzen, die uns und unserem Immunsystem helfen.
Quasi auch eine „Chemotherapie“, diesmal aber aus dem Chemielabor der Natur. Heilpflanzen
tragen dazu bei, dass unsere Matrix bereinigt wird. Ist sie bereinigt, dann haben alle
„Mikroben“ keine Chance.
DIE KRÄFTE DER PFLANZEN
Überall um uns herum lauern Krankheitserreger – unser Immunsystem hat alle Hände voll damit
zu tun, ihnen zu trotzen. Wenn es uns »erwischt« hat und wir mit einer Infektionskrankheit
kämpfen, greifen wir schnell zum chemischen Antibiotikum. Doch viel seltener als oft
gedacht ist dies sinnvoll. Die Medikamente schwächen das Immunsystem und bergen das Risiko,
dass die Erreger resistent werden.
Wir widmen uns den Kräften altbewährter Heilpflanzen und zeigen, wie Infekte mit pflanzlicher
Hilfe ohne Nebenwirkungen behandeln werden können. Pflanzliche Mittel wirken dabei
– im Gegensatz zu chemischen Antibiotika – nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen
Viren und Pilze. Mit wirksamen Heilpflanzen unterstützen wir unser Immunsystem, statt es
zusätzlich zu schwächen, und gehen aus jedem Infekt gestärkt hervor. Auf diese Weise sind
wir beim nächsten Infekt gewappnet. Wir werden schneller wieder gesund und seltener
krank.
Hier eine Auswahl der wichtigsten Helfer aus dem Pflanzenreich:
Die Auswahl ist aus einem der vielen Ratgeber und soll Impulse setzen. Wer tiefer einsteigen
möchte, dem sei das hier benutze Büchlein empfohlen. Siehe Textende.
Aloe (Wüstenlilie)
Aloe vera, auch Aloe barbadensis, auch Doktor Aloe genannt.
Inhaltsstoffe: Aloe hat über 150 verschiedene Inhaltsstoffe. Die einzigartige Wirkstoffkombination
verleiht ihr eine intensiv schützende und pflegende Wirkung.
Verwendete Pflanzenteile: Das gallertige, wasserreiche »Innenleben« der Blätter.
Eigenschaften: Aloe wirkt entzündungshemmend, bakteriostatisch und antimykotisch. Sie hat
eine geschwürhemmende Wirkung und soll auch den Blutzuckerspiegel senken können. Äußerlich
angewandt hat sie eine beruhigende, feuchtigkeitsbindende Wirkung und hilft der
Haut beim Verschluss von Wunden.
Haupteinsatzgebiete: Hämorrhoiden, Analfissuren, äußere Wunden, Sonnenbrand, Herpes,
Akne.
Arnika Arnica montana
Eigenschaften: Arnika wirkt äußerlich angewandt entzündungswidrig, ödemhemmend und
schmerzlindernd. Sie hat einen antimikrobiellen Effekt und unterstützt die Wundheilung, steigert
die Durchblutung und fördert die Granulationsbildung der Hautoberfläche bei Wunden.
Haupteinsatzgebiete: Akute und chronische Verletzungen und deren Folgen: Verstauchung,
Prellung, Zerrung, Gelenkentzündung, Bluterguss und Schnitt. Hilfreich ist Arnika auch bei
entzündeten Insektenstichen, oberflächlicher Venenentzündung, rheumatischen Beschwerden
und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
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Bienenkittharz Propolis
Eigenschaften: Propolis wirkt antimikrobiell, hemmt die Zellteilung und zerstört die Zellwände
von Bakterien, es ist antiviral, pilzwidrig, entzündungshemmend, schmerzstillend und
entkrampfend, fördert den Hautverschluss nach Verletzungen und stärkt das Immunsystem.
Haupteinsatzgebiete: Erkältungsinfekte, Mandelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung,
Kehlkopfentzündung, Bronchitis und Rachenentzündung. Bei Verbrennungen, Hautabschürfungen,
Ekzemen, schlechter Wundheilung und Narbenbildung, Furunkel und Akne kann es
ebenso angewendet werden wie bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum,
Parodontose und Aphthen.
Efeu Hedera helix
Efeu ist ein altbewährtes, sehr wirksames Heilmittel, ganz besonders bei quälendem Husten.
Wegen seiner Giftigkeit sollten Sie ihn nur als Fertigpräparat anwenden.
Eigenschaften: Efeu wirkt pilzwidrig und antibiotisch. Er hat entkrampfende, schleimlösende
und auswurffördernde Eigenschaften und wirkt reizlindernd und entspannend auf die Bronchialmuskulatur.
Zusätzlich hat er entzündungshemmende Eigenschaften.
Haupteinsatzgebiete: Vor allem krampfende und entzündliche Erkrankungen der Atemwege
wie Bronchitis, Keuchhusten und Reizhusten. Bei Rheuma kann Efeu auch gut als Umschlag
eingesetzt werden.
Eisenkraut Verbena officinalis
Eisenkraut wurde in der Antike bei Verletzungen durch Eisenwaffen angewandt, um Entzündungen
vorzubeugen – daher stammt sein deutscher Name.
Eigenschaften: Eisenkraut wirkt schleimlösend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral
und hustenreizlösend. Daneben ist es zusammenziehend, leicht schmerzlindernd und abschwellend.
Haupteinsatzgebiete: Akute und chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Mandelentzündung,
Atemwegsinfekte, Bronchitis, Asthma und Keuchhusten. Außerdem nervöse Störungen,
dadurch bedingte Schlaflosigkeit und Erschöpfungszustände.
Gewürznelke Syzygium aromaticum
Eigenschaften: Vor allem durch das enthaltene ätherische Öl sind Nelken antibakteriell, lokal
betäubend, krampflösend und entzündungshemmend.
Haupteinsatzgebiete: Lindernd bei entzündlichen Prozessen im Mund- und Rachenbereich,
bei Zahnschmerzen schmerzstillend und betäubend. Der Geruch des Nelkenöls wirkt auf Insekten
abstoßend, gleichzeitig vermindert es bei bestehenden Stichen entzündliche Reaktionen.
Als Gewürz fördern Nelken die Verdauung, unterstützen die Behandlung bei Magengeschwüren
und helfen bei Mundgeruch.
Darreichungsformen: Tee, Nelkenknospentinktur, Nelkenöl.
FRISCHE-TEST: Gewürznelken von der besten Qualität stammen von den Molukken, Sansibar
und Madagaskar. Ob sie reichlich (bis zu 15 %) ätherisches Öl enthalten, zeigt ein kleiner
Test: Schwimmen sie auf der Wasseroberfläche, sind sie »ausgetrocknet«, stellen sie sich
senkrecht oder gehen gar unter, ist der Gehalt hoch.
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Goldrute Solidago virgaurea
Die Goldrute fördert die Harnausscheidung, wirkt keimwidrig, krampflösend und entzündungshemmend.
Außerdem harmonisiert sie das Immunsystem und senkt den Blutdruck. Daneben
wirkt sie Tumoren entgegen.
Haupteinsatzgebiete: Vor allem Entzündungen der ableitenden Harnwege, akute und chronische
Nierenerkrankungen, Nierengries sowie Ödeme. Auch zur Durchspülungstherapie bei
Gicht und Rheuma.
Darreichungsformen: Tee, Tinkturen, Fertigarzneien (Mono- und Kombinationspräparate).
Kamille Matricaria chamomilla/recutita
Kamille wirkt entzündungshemmend, bakteriostatisch und antibakteriell, entkrampfend und
pilzwidrig. Die in ihr enthaltenen Schleimstoffe haben zusätzlich eine reizlindernde und immunstimulierende
Wirkung. Kamille beeinflusst die Zellregeneration positiv und unterstützt
den Wundverschluss.
Haupteinsatzgebiete: Krampfartige und entzündliche Beschwerden im Magen-Darm-Bereich,
entzündliche Erkrankungen der oberen Luftwege, Reizhusten und bakterielle Infekte im
Mund-Rachen-Bereich. Äußerlich bei Hautinfektionen, Wunden, Furunkeln, Frostbeulen und
leichten Verbrennungen sowie Zahnfleischentzündungen, Entzündungen und Krämpfe im
weiblichen Genitalbereich. Als Sitzbad hilft sie bei Schmerzen im Analbereich wie bei Hämorrhoiden.
Im Augenbereich dagegen sollte Kamille nicht angewandt werden, da ihre Inhaltsstoffe
die Augen reizen!
Knoblauch Allium sativum
Knoblauch ist antibiotisch, pilzwidrig und durchblutungsfördernd. Er hemmt die Arterienverkalkung,
senkt den Cholesterinwert und ist antientzündlich. Zusätzlich hemmt er die Thromboseentstehung
und ist blutdrucksenkend. Man vermutet außerdem einen wachstumshemmenden
Einfluss auf Tumore.
Haupteinsatzgebiete: Zu hoher Blutdruck, hohe Blutfettwerte, zur Vorbeugung von Gefäßveränderungen
und bei Arteriosklerose. Außerdem Entzündungen der Atemwege und Keuchhusten
sowie krampfartige Verdauungsstörungen und Blähungen, Scheidenentzündungen und
Scheidenpilz. Zusätzlich aktiviert Knoblauch unser Immunsystem.
Odermennig Agrimonia eupatoria
Odermennig wirkt durch seine Gerbstoffe vor allem zusammenziehend auf die Schleimhäute.
Zusätzlich hemmt er das Wachstum von Bakterien und hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Er wirkt leicht oberflächenbetäubend, appetitanregend, außerdem zellstabilisierend,
wodurch er zum Beispiel beim Abheilen entzündeter Hautstellen hilft.
Haupteinsatzgebiete: Regulierend bei akuten Durchfallerkrankungen sowie bei unspezifischen
oder akuten Darmentzündungen. Außerdem nutzt man seine regulierenden Eigenschaften auf
Leber und Galle bei Neigung zu erhöhten Harnsäurewerten (etwa bei Gicht), bei Mund- und
Rachenentzündungen zum Gurgeln, bei Hautverletzungen und Psoriasis als Auflage, bei
Rheuma, Gliederschmerzen und Unterleibserkrankungen für Teilbäder. In der Volksmedizin
hat er sich bei der Pflege der Stimmbänder für Sänger bewährt.
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Papaya Carica papaya
Die Enzyme wirken eiweißspaltend, antimikrobiell, wurmwidrig, entzündungshemmend,
schmerzstillend und hemmen die Geschwürbildung. Außerdem unterstützen sie die Auflösung
von Fibrin und somit von Blutgerinnseln (!!!).
Haupteinsatzgebiete: Eingeschränkte Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse, Durchfall, Darminfektionen,
Darmparasiten. Das Kauen der getrockneten Samen kann Reisedurchfall lindern.
Papaya hilft auch bei verletzungsbedingten Ödemen und Blutgerinnseln. Sie unterstützt die
Entgiftung und fördert die Verdauung, etwa von Fleisch.
GRAPEFRUITKERNEXTRAKT:
Der Extrakt aus gemahlenen Grapefruitkernen gewinnt bei uns immer mehr Fans. Wie so oft
in der Geschichte der Heilkunde wurde auch seine Wirkung zufällig entdeckt: Der Arzt und
Immunologe Dr. Jacob Harich (1919–1996) bemerkte, dass die Kerne von Grapefruits auf seinem
Komposthaufen nicht verrotteten. Daraus schloss er, dass sie einen Stoff enthalten, welcher
der mikrobiellen Zersetzung lange Zeit etwas entgegenzusetzen hat. In wissenschaftlichen
Forschungen zeigte sich daraufhin tatsächlich, dass der Extrakt ein hochwirksames antimikrobielles
Medikament ist, das unter anderem Bioflavonoide, Glykoside und Ascorbinsäure
enthält.
So begeistert, wie die Befürworter für dieses Mittel eintreten, so vehement sprechen ihm die
Gegner Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ab: Das deutsche Bundesinstitut für gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) hat 1998 zur Vorsicht aufgerufen. Es
geht hierbei jedoch nicht um Inhaltsstoffe der Kerne selbst, sondern um einen nicht für Lebensmittel
zugelassenen Konservierungsstoff, der in Grapefruitkernextrakten enthalten sein
soll.
UMFANGREICHES WIRKSPEKTRUM: Die Befürworter dagegen plädieren, dass das Mittel
gegen über 700 Bakterienstämme und zusätzlich gegen viele Pilzarten, Viren und Parasiten
hoch wirksam ist. Außerdem soll es, richtig dosiert und eingesetzt, unsere Abwehrkräfte steigern
und kaum Nebenwirkungen haben. Grapefruitkernextrakt wirkt antioxidativ und somit
dem Alterungsprozess entgegen. Zudem ist er entzündungshemmend und regt das Herz-Kreislauf-System
an.
Wie das saftige, vitaminreiche Fruchtfleisch der Grapefruit haben auch die Kerne, in hochwertigen
Präparaten verarbeitet, positive Wirkungen für die Gesundheit.
HIER KANN GRAPEFRUITKERNEXTRAKT HELFEN: Der Extrakt kann bei allen Erkrankungen
wirkungsvoll die Heilung unterstützen, die von Bakterien, Viren oder Pilzen ausgelöst
werden, wie zum Beispiel Herpes, Scheidenpilz (Candidose) oder Infekte der Atemwege.
Zusätzlich werden ihm positive Wirkungen bei Herz-Kreislauf-Störungen, Akne, Entzündungen
im Mundraum beziehungsweise Zahnbereich, bei Rheuma und Ödemen zugesprochen.
Er wird auch grippeprophylaktisch in der kalten Jahreszeit eingesetzt.
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Pfefferminze Mentha x piperita
Pfefferminzblätter wirken antiseptisch, antibakteriell und pilzwidrig. Sie haben entkrampfende,
blähungswidrige und appetitanregende Eigenschaften und stimulieren die Magen- und
Gallensaftproduktion. Äußerlich angewendet wirken sie kühlend, durchblutungsfördernd und
schmerzstillend. Zudem hat Pfefferminze eine leicht beruhigende Wirkung.
Haupteinsatzgebiete: Gastritis, Übelkeit, Erbrechen und krampfartige Schmerzen im Magen-
Darm-Bereich. Zum Inhalieren bei Husten und Erkältung. Äußerlich entfaltet sie ihre Wirkung
bei Migräne, neuralgischen Schmerzen und stumpfen Verletzungen des Bewegungsapparats.
Ringelblume Calendula officinalis
Ringelblume wirkt entzündungshemmend, ödemreduzierend, antimikrobiell, pilzwidrig und
virustötend. Sie dient dem Hautverschluss bei offenen Wunden und der Zellneubildung. Innerlich
wirkt sie krampflösend, entzündungshemmend und beruhigend.
Haupteinsatzgebiete: Vor allem sehr wirksam bei infizierten und schlecht heilenden Wunden,
Entzündungen der Haut und Schleimhaut, Verbrennungen, Ekzemen und Abszessen, auch bei
Akne und Herpes. Innerlich eingenommen hilft Ringelblume bei Leber- und Galle- sowie Magen-
und Darmbeschwerden. Äußerlich hilft sie bei offenen Beinen, ebenso bei den Anfängen
von Dekubitus (Wundliegen). Zusätzlich findet sie bei Bienenstichen, Erfrierungen sowie bei
Erkrankungen der venösen Gefäße Anwendung.
Salbei Salvia officinalis
Ein altes Sprichwort sagt:“ Hast Du Salbei im Garten, muss der Tod lange warten!“
Eigenschaften: Entzündungshemmend, antimikrobiell und pilzwidrig. Zudem hat Salbei einen
zusammenziehenden Effekt auf die Schleimhäute, ist krampflösend, hemmt Schweißbildung
und Milchbildung.
Haupteinsatzgebiete: Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Zahnfleischentzündungen
und Herpes, außerdem Entzündungen der Darmschleimhaut, Blähungen, Völlegefühl und
Durchfall. Er wirkt zusätzlich bei störendem Schwitzen, etwa im Klimakterium, und wird zum
Abstillen eingesetzt.
Schafgarbe Achillea millefolium
Der botanische Name erinnert an Achilles, der damit Wunden seiner Gefährten behandelte.
Praktisch der Alleskönner unter den Heilpflanzen. Sie ist antibakteriell, entkrampfend, entzündungshemmend,
pilzwidrig und blutstillend. Außerdem besitzt sie blähungswidrige, appetitanregende,
kräftigende Eigenschaften. Sie unterstützt die Gallen- und Leberfunktion.
Haupteinsatzgebiete: Krampfartige Schmerzen im Bauchbereich, dazu gehören Entzündungen
der Magen-Darm-Schleimhaut, Durchfälle, Blähungen, Krämpfe, Magengeschwüre, Gallenbeschwerden,
aber auch Menstruationskrämpfe (bereits einige Tage zuvor mit der Teekur beginnen!)
und Lebererkrankungen. Zusätzlich wird sie als Blutstiller und Wundheilmittel eingesetzt.
Als Zutat zu einem körperwarmen Sitzbad bei Hämorrhoidenblutungen.
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Sonnenhut Echinacea pupurea
Eigenschaften: Sonnenhut hat einen positiven Einfluss auf das Immunsystem: Er stärkt unsere
Abwehrkräfte, wirkt entzündungshemmend, antiviral, antibakteriell und senkt die Infektanfälligkeit.
Äußerlich unterstützt er die Wundheilung.
Haupteinsatzgebiete: Oft wiederkehrende Infekte der Atem- und Harnwege, Entzündungen im
unteren Bauchraum (Eierstock-, Gebärmutterschleimhaut-, Nebenhoden-, Prostataentzündung),
Herpes. Äußerlich bei schlecht heilenden Wunden.
Thymian: Thymus vulgaris
Thymian ist einer der an den wirksamsten und stärksten Antiseptika! Gerade an Thymian
sollte man bei allen Lungenproblemen denken.
Eigenschaften: Thymian wirkt vor allem auswurffördernd sowie schleim- und krampflösend.
Er ist entzündungshemmend, antimikrobiell und antiviral und regt die Produktion von Verdauungssäften
an. Weiterhin wirkt er desinfizierend, vor allem im Mund- und Rachenbereich,
und fördert als Badezusatz die Durchblutung.
Haupteinsatzgebiete: Bronchialasthma, Bronchitis, grippale Infekte, Reizhusten und begleitend
bei Keuchhusten. Lindernd wirkt Thymian bei Menstruationskrämpfen. Im Gurgelwasser
wird er bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum genutzt und als Badezusatz bei Erkältungen
und rheumatischen Beschwerden. Zusätzlich kann er äußerlich als Wickel bei Mandelentzündung
eingesetzt werden.
Wacholder: Juniperus communis
Wacholder wirkt wassertreibend und entkrampfend auf die glatte Muskulatur (unter anderem
die Harnwege), regt die Darmbewegung an, wirkt blutdrucksenkend, antiviral und hilft, eiweißreiche
Flüssigkeiten, die sich im Rahmen entzündlicher Prozesse bilden, auszuscheiden.
Zusätzlich unterstützt er die Verdauung, fördert den Appetit und die Durchblutung.
Haupteinsatzgebiete: Zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Blasenentzündungen,
ebenso bei Arthrose, Gicht und rheumatischen Erkrankungen. Unterstützend
bei Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl, Aufstoßen.
Zwiebel: Allium cepa
Inhaltsstoffe: Schwefelhaltige Aminosäuren wie Alliin und Allicin, ätherisches Öl, Peptide,
Polysaccharide, Flavonoide und Steroidsaponine.
Eigenschaften: Die Zwiebel hemmt die Zusammenlagerung der Blutplättchen und unterstützt
so die Auflösung von Blutgerinnseln. Außerdem wirkt sie blutdrucksenkend, blutfettsenkend,
entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, antiallergisch und antiasthmatisch sowie stärkend
auf das Immunsystem. SCHNELLE HILFE: Frischer Zwiebelsaft hat eine abschwellende
Wirkung, etwa bei Insektenstichen. Hat eine Bremse, eine Biene oder Wespe Sie »erwischt«,
betupfen Sie die Stelle sofort mit einer frisch aufgeschnittenen Zwiebel. Werden Sie
in den Mundraum gestochen (etwa, weil eine Wespe in Ihrem Saftglas war), müssen Sie sofort
den Arzt benachrichtigen, da wegen des Anschwellens im Bereich der Atemwege Lebensgefahr
besteht. Als Erste Hilfe können Sie jedoch auf einem Stückchen frischer Zwiebel
kauen.
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Alle hier aufgeführten Heilpflanzen und -stoffe sind nur eine kleine Auswahl. Diese Auswahl
sollte anregen und Impulse setzen, auch einmal diese Wege zu beachten, bevor man zu Antibiotika
oder anderen üblichen Apothekenmitteln greift. Es gibt tausende von Büchern, auch
guten Büchern zu diesem Thema.
Für diesen Text habe ich das Buch von Aruna M. Siewert „Pflanzliche Antibiotika“ als Vorlage
verwendet. Einmal, weil es recht gut ist, dann, weil es kurz und prägnant ist und auch,
weil man es für wenig Geld als pdf-Datei herunterladen kann und dann immer im PC verfügbar
hat. Darin stehen auch alle weiteren Informationen wie Wirkstoffe, Nebenwirkungen,
Kontraindikationen usw.
Zum Abschluss noch ein wichtiges Wort zum Immunsystem: Weiter oben hatten wir besprochen,
wie wir ALLE Zellen, also auch die Immunzellen, fit und gesund erhalten können. In
einer belasteten Grundsubstanz kann folglich auch kein Immunsystem ordentlich arbeiten.
Und es sind nicht nur die immer wieder beschworenen Antikörper bzw. die antikörperproduzierenden
Zellen (erworbene Immunität), die uns schützen, sondern auch das Heer der vielen
sogenannten Fresszellen, die schon seit unserer Geburt zu uns gehören (angeborene Immunität).
Und so erschließt sich letztlich die Dreiheit unserer Immunität:
- der Zustand unserer Grundsubstanz (eigentlich DER wichtigste Faktor)
- Anzahl und Leistungsfähigkeit unserer „Fresszellen“ (Weiße Blutkörperchen)
- Anzahl, Qualität (denn es gibt auch entzündungsfördernde Antikörper!!!) und Leistungsfähigkeit
unserer Antikörper (B-Lymphozyten)
Daraus folgt: Sich nur auf bestimmt Antikörper zu verlassen, ist leichtsinnig. Um generell auf
Bedrohungen reagieren zu können, brauchen wir die komplette Dreiheit unserer Immunität.
Pflanzen und Stoffe aus dem Labor der Natur helfen uns dabei.
Günter Schröder
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Auf Dauer nimmt
die Seele die
Farbe deiner
Gedanken an
Mark Aurel
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Traditionelle Chinesische Medizin
Vielversprechende Erfahrungen mit Viren
Auszug aus o. g. Artikel aus natur&heilen, 7/2021
Kostenlose Prävention:
Gedanken und Gefühle überprüfen
Eine andere Form der Prophylaxe wird oft
außer Acht gelassen und steht jedem kostenlos
zur Verfügung: darauf achten, was
man denkt und fühlt. Als ganzheitliches
System bezieht die TCM immer auch Gedanken
und Gefühle mit ein und damit die
Interaktion von Geist, Seele und Körper-
Die moderne Forschungsrichtung der Psychoneuroimmunologie
hat belegt, dass negatives
Denken und Gefühle wie Angst das
Immunsystem des Körpers beeinträchtigen
können. „Gerade bei Pandemien spielen
Emotionen eine große Rolle“, erklärt Johannes
Bernot, „viele Mensch en lassen
sich in dieser Situation davon leiten. Und
wenn Angst vorherrscht, hört man auf, klar
und analytisch zu denken.“ Einige seiner
älteren Patienten haben die Befürchtung
geäußert, dass ein anderer Mensch „zwar
keine Symptome haben, sie aber infizieren
und letztlich töten könnte“, berichtet er.
„Ich kann das gut verstehen, allerdings
schadet man damit am ehesten sich selbst“,
ergänzt Bernot, der sechs Jahre lang als
TMC-Therapeut in der TMC-Klinik Bad
Kötzting gearbeitet und auch viele Fachbücher
veröffentlicht hat.
Angst gehört zum Funktionskreislauf von
Niere/Blase, rigides Denken (Wenn,
dann…) zu Lunge/Dickdarm, sorgenvolle
Gedanken und Grübeln werden damit in
Verbindung gebracht, dass die die „Mitte“
schwächen können (Funktionskreislauf
Milz). Diese negativen Empfindungen können
„nach chinesischer Auffassung geschmolzen
werden durch Emotionen des
Herzens wie Lebensfreude und
Nächstenliebe“, so Johannes Bernot. Buddhistische
Achtsamkeitspraktiken können
dabei hilfreich sein. Nach westlichem Verständnis
wären die Gegenpole wohl auch
(Ur-)Vertrauen und Loslassen.
Der Funktionskreislauf Milz hat aber nicht
nur die Aufgabe, Nahrung umzuwandeln,
den Körper mit Nährstoffen zu versorgen
und Unbrauchbares auszuscheiden, den
gleichen Prozess gibt es auch auf mentaler
Ebene: „Alle Informationen, und das sind
im Grunde Gedanken, die wiederum zu
Gefühlen führen, müssen ebenfalls verstoffwechselt
werden“, erklärt der Wahl-
Hamburger. „Dazu ist es wichtig zu prüfen,
was in die gedankliche Toilette kann.
Ist die aber verstopft, weil es mir schwerfällt
loszulassen, führt das zu Gedankenkreisen
und anhaltenden Sorgen.“
Dauerhaftes Grübeln verbraucht langfristig
zu viel Energie, die von der Milz eigentlich
für ihre körperlichen Aufgaben benötigt
wird – was wiederum die Entstehung von
Schleim begünstigt, der das Abwehr-Qi
schwächt und damit das Immunsystem.
Ausreichend Schlaf und Bewegung
„Wer Angst hat, handelt getriebener“, ergänzt
Johannes Bernot, „und vergisst oft,
was für das Immunsystem vor allem förderlich
ist: ausreichend Schlaf und Bewegung.“
Kommt jemand aber innerlich nicht
zur Ruhe, weil ihn Gedanken quälen oder
er Angst hat, wird er schlecht schlafen und
vor lauter Befürchtungen gar nicht erst das
Haus verlassen, um spazieren zu gehen,
Rad zu fahren oder zu joggen. „Tiefer regenerativer
Schlaf ist das wichtigste Yin-,
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Bewegung das wesentliche Yang-Tonikum“,
so Bernot, so kommt der Körper in
einen stabilen Zustand.“ Das Wie-Qi, die
Abwehrkraft, ist dann stark genug, damit
der Mensch gesund bleibt. „Und wenn man
doch Covid-19 bekommt, hat der Körper
genügend Reserven, um sich dagegen zur
Wehr zu setzen, und ein schwerer Verlauf
ist wohl eher unwahrscheinlich.“
Hilfreich ist auch eine gute, ausgewogene
Ernährung, wobei viele Nahrungsergänzungsmittel,
die gegenwärtig angeboten
werden, nicht erforderlich seien. „Vielleicht
Zink und Vitamin C und D, aber genügend
Schlaf und Bewegung sind an sich
viel entscheidender.“
Andrea Freund
Quelle: natur und heilen 07/21
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Heilpflanze des Jahres 2022
Brennnessel
Die Brennnessel (Urtica dioica) wurde
durch die Jury des NHV Theophrastus zur
Heilpflanze des Jahres 2022 gekürt. Wie
Heilpraktiker Konrad Jungnickel, Vorsitzender
der Jury, mitteilte, war ein Grund
für die Wahl, „dass die zutiefst einheimische
Pflanze so ungeheuer vielseitig nutzbar
ist“.
Von der Brennnessel wird das gesamte
Kraut wie auch die Wurzel therapeutisch
genutzt.
Paracelsus, der Namensgeber des Vereins,
wusste schon vor etwa 500 Jahren: „Wenn
man sie kocht und mit Pfeffer oder Ingwer
mischt und auflegt, hilft dies bei Gelenkschmerzen.“
Heute ist die gute Wirksamkeit
der Brennnessel bei rheumatischen Erkrankungen
wissenschaftlich erwiesen,
ebenso bei Harnwegsinfekten oder Nierengrieß.
Sie wirkt unter anderem leicht harntreibend,
entzündungshemmend, schmerzstillend
und immunmodulierend. Die durchblutungsfördernden
Inhaltstoffe der wehrhaften
Pflanze sind bereits beim Berühren
schmerzhaft zu spüren. Der Stoffwechsel
wird angeregt und auch Prostatabeschwerden
bessern sich. Erfahrungsmedizinischen
Gebrauch finden auch die Brennnesselfrüchte,
so beispielsweise als Mittel gegen
Haarausfall, zur Potenzsteigerung oder
als allgemeines Kräftigungsmittel.
Die als Unkraut verschriene und meist unbeliebte
Pflanze verfügt noch über weitere
bedeutende Fähigkeiten. „Sie ist wichtig
für ein ausgeglichenes Zusammenspiel der
Natur“, erklärt Jungnickel „denn sie ist fast
ausschließliches Nahrungsmittel für die
Raupen einiger Schmetterlingsarten. Deshalb
sollte sie nicht schonungslos aus unseren
Gärten verbannt werden.“ Die Vielseitigkeit
der Pflanze zeigt sich seit Jahrtausenden
auch als Grundstoff für die
Papierherstellung, als Faserpflanze zur
Herstellung von Kleidung, zum Färben von
Wolle oder als Nahrungsmittel in Form
von Suppe oder Brennnesselspinat.
NHV Theophrastus, 02. Juni 2021
Beschreibung:
Die Brennnessel wird bis 1,5 m hoch, ist
ausdauernd, hat lanzettförmige Blätter und
grüne Blüten mit gelben Staubgefäßen.
Verbreitung und Anbau:
Die Brennnessel kommt in den gemäßigten
Regionen überall auf der nördlichen Hemisphäre
vor, aber auch in Südafrika, den Anden
und Australien. Junge Keime verwendet
man im Frühjahr als tonisches Gemüse.
Die Sproßteile und Blätter werden im Sommer
geerntet wenn die Pflanze blüht, die
Wurzel im Herbst.
Verwendete Teile:
Wurzel, Blätter Sproßteile
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Inhaltsstoffe:
Sproßteile:
- Flavonoide (Quercetin)
- Amine (Histamin, Cholin, Serotin)
- Mineralstoffe (Calcium, Kalium, Kieselsäure,
Eisen)
Wurzel:
- Phytosterine (Stigmasterin)
- Phenole
Adstringierend: Brennnessel vermindert
oder stillt Blutungen von Wunden und Nasenbluten.
Allergien: Brennnessel wirkt antiallergen
und hilft bei Heuschnupfen, Asthma, juckenden
Hautbeschwerden und Insektenstichen.
Geschichte und Brauchtum:
Die Brennnessel ist, auch wenn sie wegen
ihrer Brennhaare gefürchtet wird, ein wertvolles
Heilkraut. Bereits im 1. Jahrhundert
kannte der griechische Arzt Dioskorides
eine Reihe von Anwendungen: frische, gehackte
Blätter als Pflaster für septische
Wunden, den Saft gegen Nasenbluten und
die mit Myrrhe gemischten, gekochten Blätter
zur Anregung der Menstruation. Heute
wird die Brennnessel bei Heuschnupfen,
Arthritis und Anämie verwendet und, etwas
überraschend, sogar bei Nesselausschlag.
Hauptsächliche Wirkung und Anwendung:
Reinigend: In erster Linie wirkt die Brennnessel
reinigend, entgiftend und harntreibend
Die Natur ist die beste Apotheke.
Sebastian Kneipp
Bernd Lonkowski
www.atrium-nhk.homepage.eu
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Die Brennnessel als Spinat
Gekochte Brennnesselblätter sind ein ausgezeichnet Ersatz für Spinat und lassen sich genauso
weiter verwerten.
Zutaten für 4 Personen:
• 500g Brennnesselblätter
• 1 Zwiebel
• Olivenöl
• Salz, Pfeffer
1. Entferne die Stängel (mit Handschuhen) von den Brennnesselblättern.
2. Koche die Blätter der Brennnessel in einem geschlossenen Topf etwa 10 Minuten lang
in etwas Wasser. Dabei reicht es, wenn das Wasser etwa 1 – 2 cm den Topf füllt. Alle
darüberliegenden Blätter werden durch den Wasserdampf gekocht.
3. Gieße das Kochwasser ab, aber schütte es nicht weg. Es ist reich an Nährstoffen und
kann zum Beispiel für eine Suppe weiterverwendet oder auch so getrunken werden.
4. Hacke die Zwiebel in feine Würfel und schwitze sie mit dem Öl in einer Pfanne an.
5. Mixe Brennnessel, Zwiebel und Gewürze und püriere alles.
Tipp: Die gekochten Brennnesselblätter schmecken als „Spinat“ auch auf Pizza oder mit
Pasta.
Brennnesselsuppe
• 4 Handvoll Brennnesselblätter
• 2 Teelöffel Mehl
• 2 Tassen Milch
• ½ Knoblauchzehe
• Muskat, Salz
• 1 EL Butter
• 1 TL Zitronensaft
• 1 TL Parmesankäse
Die Brennnesseln mit wenig Wasser weichkochen. Durch ein Sieb passieren oder mixen.
Butter schmelzen, Mehl und Milch zu einer weißen Mehlschwitze kochen,
Brennnesselmus unterrühren, mit den Gewürzen abschmecken. Mit Parmesan überstreut
servieren. Geröstetes Knoblauchbrot passt gut dazu. Für 2 Personen.
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Brennnesselauflauf
• 4 Handvoll Brennnesselblätter
• 1 Zwiebel
• 1 Ei
• 2 EL Butter
• 2 Semmeln
• 2 Tassen Milch
• geriebener Käse
• Majoran, Liebstöckel, Oregano
• Salbei, Salz
Die Brennnesseln in wenig Wasser weichkochen. Die Semmeln kleinschneiden, mit Milch
übergießen, weichdämpfen. Butter dazugeben. Zwiebel kleinschneiden und dünsten, zu den
Semmeln geben. Die Masse in eine gefettete Form füllen, mit Käse überstreuen und im Ofen
bei 175° ca. ½ Stunde backen.
Alle Lebewesen, bis auf die Menschen,
wissen, dass der Hauptzweck des Lebens
darin besteht, es zu genießen.
Samuel Butler
Brennnessel-Giersch-Frikadellen
• 2 Handvoll Brennnesselblätter
• 1 Handvoll Gierschblätter
• 2 Tassen Haferflocken
• 2 EL Mehl
• 1 Ei
• 1 Zwiebel
• Muskat, Oregano, Majoran,
• Salz, Milch
Haferflocken in Milch einweichen (statt Haferflocken kann man auch gekochten
Getreideschrot, Hirse, Buchweizen oder Reis verwenden). Brennnesseln in wenig Wasser
weichkochen, den Giersch erst etwas später dazugeben, da er schneller weich wird. Abseien
und kleinschneiden. Zwiebel braun rösten. Alle Zutaten zusammenmischen, so dass es einen
formbaren Teig ergibt. Eventuell etwas Mehl zugeben. Frikadellen formen, in Mehl wälzen und
in Öl backen.
Auch die Sprossen und Blätter der Taubnessel ergeben ein gutes Gemüse. Die Taubnessel ist
milder im Geschmack.
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Aus dem Mitgliederleben
Ergebnis unserer Umfrage, die Kneipp-Botschaften betreffend:
13 von 65 Mitgliedern antworteten, 2 davon per Mail.
3 Mitglieder bekundeten ihre Bereitschaft an der Zeitung mitzuarbeiten, durch Korrekturlesen
oder Beiträge über Pflanzen.
7 möchten die Zeitung nicht missen.
1 Vorschlag, eine Seite Leserfragen einzurichten.
1 findet die Beiträge zu lang.
2 lesen die Zeitschrift nur auszugsweise. Sie befürworten unseren Vorschlag, künftig mehr die
Homepage zu nutzen und dort interessante Beiträge aus natur&heilen zu veröffentlichen und
sie den Mitgliedern auch über E-Mail zuzustellen.
Der letztgenannten Meinung würden wir uns als Berater und Redakteure anschließen. Da die
Resonanz doch eher dürftig war, nehmen wir an, dass aufgrund der erdrückenden Informationsflut
doch das Interesse an der Zeitung in keinem Verhältnis zu Kosten, Papier, Kraft und
Aufwand steht und wir mit der Homepage ein Medium haben, um in Verbindung zu bleiben
und sich über Veranstaltungen und Kurse zu informieren. Für die Mitglieder ohne E-Mail-Adresse
werden wir selbstverständlich auch eine Lösung finden.
Ganz herzlich danken wir den treuen Lesern, die sich auch die Zeit genommen haben, auf die
Umfrage zu antworten.
Die Corona-Verordnungen brachten auch unser Vereinsleben zum Erliegen. Von November
2020 bis Mai 2021 ruhte der Kursbetrieb und das gesamte Vereinsleben. Endlich im Juni 21
konnten die unterbrochenen Kurse, oft mit Teilnehmerverlust, fortgeführt und abgeschlossen
werden. Bereits am 2. Juni starteten wir wieder mit unseren monatlichen Kräuterwanderungen.
In ihrem Rahmen erlebten wir interessante Führungen durch den Weisbachschen Garten
und das Arboretum. Im August trafen sich dann erstmalig die Kräuterfreunde wieder, diesmal
und künftig im Verein in Plauen. Da die bisherigen Schönecker Teilnehmer fehlen, muss sich
die Gruppe in Plauen erst neu finden und stabilisieren.
Dann konnten auch unsere gemeinsamen Aktionen mit dem Pfaffengut anlässlich des 200.
Geburtstages Sebastian Kneipps starten: 2 Barfußwanderungen und eine Führung durch den
Kräutergarten des Pfaffengutes.
Inzwischen läuft der Kursbetrieb wieder planmäßig. Um auch Ungeimpften die Teilnahme zu
ermöglichen, bieten wir vor den Kursen Testmöglichkeiten an, zumindest so lange es die
staatlichen Auflagen zulassen..
Autogenes Training musste wegen zu geringen Teilnehmern abgesagt werden. Leider findet
auch kein Nordic Working statt, da unsere langjährige Trainerin Karin Forner krankheitsbedingt
vorerst ausfällt. Wir wünschen ihr baldige Genesung.
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Im Oktober führte uns Silja Ballin in die Atemtherapie nach Buteyko ein und leitete die
Teilnehmer bei den praktischen Übungen an.
Schnappschüsse aus dem Vereinsleben:
Kräuterwanderungen mit Kräuterpädagogin Astrid Saga, Juni und September
Als Auftakt überraschte uns Astrid mit einer süffigen Kräuterlimonade.
Führung durch den
Weisbachschen Garten -
eine grüne Oase in
der Elsteraue
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Treffen der Kräuterfreunde im Oktober
Thema: Hanf
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Im Oktober erlebten wir eine interessante Führung durch das Arboretum Plauen.
Herr Weisbach, Landschaftsarchitekt, Initiator und Förderer des Projektes, führte uns durch
den ehemaligen Friedhof 2, der seit 2008 zu einem Baumpark umgestaltet wird. Unter Vorlage
von alten Fotos und neuen Plänen erörterte er an Ort und Stelle das Vorhaben.
Wir waren nur eine kleine Gruppe, die sich von Petrus schlechter Laune, Drohgebärden und
Regengüssen nicht abhalten ließ. Aber scheinbar überzeugte ihn unsere Unerschrockenheit,
dass er nach kurzer Zeit den Wasserhahn zudrehte und selbst interessiert den Ausführungen
Herrn Weisbachs lauschte.
Wir erfuhren viel Interessantes, sahen an und in der Kapelle was Leidenschaft, Einsatzbereitschaft
und großzügige Spenden schon geschaffen haben und wie viel von allem noch nötig ist,
um dieses historische Gebäude wieder einem Publikum mit kulturellen Veranstaltungen zugängig
zu machen.
An der Parkgestaltung selber wirken Schüler in Form von Projekten mit, und engagierte Personen
unterstützen die Pflege der alten denkmalgeschützten Grabstätten.
Mich persönlich bewegte auch, dass es ein Chamisso-Grabmal gibt. Bisher bin ich diesem Namen
nur als Chamisso-Straße begegnet, völlig ahnungslos, wer oder was sich hinter dem Namen
verbirgt. Herr Weisbach erklärte, dass Adelbert von Chamisso ein Naturforscher und Expetitionsreisender
war, der im 19. Jahrhundert an Weltumseglungen unter russischer Leitung
teilgenommen hatte. Viele Pflanzen wurden erstmalig von ihm beschrieben und einige auch
nach ihm benannt. Eine solche, relativ unscheinbare Pflanze wächst auch auf diesem Grab. Es
sei sein Anliegen, weitere nach Chamisso benannte Pflanzen aufzuspüren und hier anzusiedeln,
sozusagen im Rücken der Chamissostraße, erklärte Herr Weisbach. Das sei zwar
schwierig, denn Chamissos Herbarien und Reiseaufzeichnungen wurden von der Akademie in
St. Petersburg gekauft. Aber wer sucht, der findet.
Wir dürfen die Entwicklung des Arboretums gespannt verfolgen, denn auch ein Apothekergarten
ist im Entstehen. Und die wunderbaren Bäume, alteingesessene und jung gepflanzte,
einheimische und exotische, faszinieren zu jeder Jahreszeit, ja zu jeder Tageszeit in immer
neuem Licht und neuen Farben.
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Denkmalgeschützte Grabstätten
Pavillon als Mittelpunkt des künftigen
Apothekergartens
Der nächste Frühling kommt gewiss:
Grüne Fülle: Giersch
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Giersch im Garten richtig nervt, aber trotzdem ist
er mir vertraut mit seinem zähen Lebenswillen, und wie er sich immer wieder ans Licht
kämpft.
Da er auch häufig in Parks oder an Waldrändern wächst, kann jeder seine
Inhaltsstoffe nutzen. Dazu gehören ätherische Öle, Cumarine, Eisen, Kupfer, Magnesium,
Kalium, Kalzium, Mangan, Flavonoide, Saponine, Vitamine A und C.
Neben der Verwendung als Gemüsezutat habe ich mir noch eine weitere Nutzung erschlossen.
Die Blätter lassen sich leicht trocknen und in kleine Kissen füllen. Als Auf- oder Unterlage
wirken Giersch- Kissen entspannend, die Durchblutung fördernd und Entzündungen
bremsend.
Diese Erfahrung möchte ich weitergeben. Wir können uns von dieser Lebenskraft ohne viel
Aufwand beschenken lassen.
Astrid Saga
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Vorstellung der Kurse
für das Jahr 2022
Vorbehaltlich der aktuellen Auflagen zur Corona-Pandemie:
1. KURSE
Nordic Walking:
Ort:
Tag:
(03741/281829)
Plauen, Stadtpark: Gaststätte „Tennera“
donnerstags: 09:30 Uhr
Nordic Walking definiert man als Gesundheitsgehen mit speziell entworfenen Stöcken.
Der Einsatz von Stöcken macht aus Walking ein Training, bei dem zusätzlich die
Muskulatur des Oberkörpers beansprucht wird. Nordic Walking ist eine effektive, aber
moderate und wenig verletzungsanfällige Outdoor-Sportart.
Pilates
Kursleiterin Stefanie Scharrer
(03741/281829)
Ort: Plauen, Albertplatz 10
Tag:
montags: 16:00 Uhr
freitags: 09:00 Uhr
Pilates ist ein systematisches Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur, primär der
Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur.
Ganzkörpertraining
und Entspannung
Kursleiterin Evelyn Kaiser
(0176 2417 4180)
Ort: Plauen, Albertplatz 10
Tag: montags: 19:00 Uhr
mittwochs: 19:00 Uhr
Es werden durch die Übungen Blockaden gelöst, die Muskulatur gestärkt, und es wird eine
angepasste Beweglichkeit entwickelt. Wir lernen, uns mit Hilfe der Atmung und Entspannung
zu erleben. Diese Erfahrungen stärken bei den täglichen Anforderungen.
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Qi Gong: Kursleiterin Rosa Rossa (03741/442484)
Ort: Plauen, Albertplatz 10
Tag:
montags: 17:30 Uhr
Qi Gong ist eine Kombination aus Atem-, Bewegungs- und Meditations-
Übungen, die der Erhaltung der Gesundheit dienen. Die Lebensenergie
und damit die innere Gelassenheit und Ausgeglichenheit werden mit
diesen Übungen aktiviert und reguliert. Die Übungen eignen sich
für Menschen in jedem Alter.
Aqua-Fitness: Kursleiter Günter Golbs (03741/281829)
- gelenkschonendes Muskeltraining -
Ort:
Plauen, Seestraße 39 (Aqua City)
Tag:
mittwochs: 11:00 Uhr
Vorbehaltlich Beendigung der durchzuführenden Baumaßnahmen.
AG Heilkräuter: Kursleiter Günter Schröder (03741/391409 o. 745906)
Ort: Plauen, Albertplatz 10
Tag:
jeden dritten Dienstag im Monat ab April, 18.30 Uhr
Inhalt:
Vorstellung einer Heilpflanze oder Pflanzengruppe
mit ausführlichen botanischen Erläuterungen
und Heilwirkungen:
Welche Heilpflanzen erläutert werden, findet ihr auf unserer Homepage.
Autogenes Training:
Kursleiterin Heide-Marie Lonkowski
(037421/21299)
Ort: Plauen, Albertplatz 10
Tag:
mittwochs: 16:30 Uhr
Kursbeginn ab 06.04.2022
Mit Hilfe verbaler Formeln erreichen wir einen Zustand tiefer Entspannung, in dem wir uns
zu Harmonie und Gleichmut/ Selbstvertrauen/ Durchsetzungskraft u.a. programmieren
können. Wir lernen unsere Gedanken zu beobachten und in die richtige Richtung zu lenken.
Wir entdecken die Möglichkeiten unserer mentalen Kräfte.
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Fastenwandern im Pfaffengut: Kursleiter Günter Schröder
Wir unternehmen einen weiteren Versuch,
dieses Jahr unser Fastenwandern durchzuführen,
Folgende Termine haben wir im Pfaffengut vorgemerkt:
Kurs 1: 01.04. bis 05.04.2022
Kurs 2: 08.04. bis 12.04.2022
Interessenten melden sich bitte bei Brigitte Simon (03741 444751)
Fasteneinführung für die neuen Kursteilnehmer:
Dienstag, den 15. März 2022, 18:30 Uhr, Plauen, Albertplatz 10,
durch Heilpraktiker Günter Schröder
Heilkräuter-
wanderungen:
Kursleiter Günter Schröder
Wir treffen uns von April bis September
wieder jeden ersten Dienstag, 18:00 Uhr,
in landschaftlich und
botanisch interessanten Gebieten.
Bei Interesse vorher nach dem
Treffpunkt erkundigen.
Naturheilpraxis Günter Schröder, Tel. 0176 2097 1274
2. SONSTIGES
Jahreshauptversammlung:
Unsere Mitglieder werden dazu schriftlich oder per E-Mail mit
Angabe der Tagesordnung eingeladen
Termin:
Dienstag, 22.02.2022, 18:30 Uhr!
Ort: Plauen, Albertplatz 10
Tag des Fußes: Barfusswanderung
In Zusammenarbeit mit dem Pfaffengut
Termin:
Dienstag, 28.06.2022, 10 und 18 Uhr
Ort
Plauen, Pfaffengut
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Auffrischungskurs 1. Hilfe für Vereinsmitglieder
Referent:
Andreas Pröger, Lehrrettungsassistent
Termin:
Sonnabend, 19.03.2022, 09 bis 12 Uhr
Ort: Plauen, Albertplatz 10
um Voranmeldung wird gebeten
Tag der Heilkräuter: Heilkräuterführung im Bauerngarten des Pfaffengutes
Termin:
Sonntag, 15.08.2021, 14 Uhr
Ort:
Plauen, Pfaffengut
Weitere Veranstaltungen finden Sie auf dem Flyer des Vereins, unserer Internetseite
und durch Bekanntmachungen in der örtlichen Presse.
Einen „runden und halbrunden“ Geburtstag feiern 2022:
Heide-Marie Lonkowski 80.
Renate Müller 70.
Sabine Leistner 70.
Eva von der Mosel 70.
Gabriele Petzold 70.
Kathrin Lonkowski 60.
Karina Knorr 50.
Andreas Ranacher 50.
Manuela Süß 50.
Alle guten Wünsche für das neue Lebensjahr!
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Herbstpalaver
„Eh“, meint Elfriede, „das Jahr ist schon
wieder so gut wie rum. Manchmal kann
ich´s gar nicht fassen, dass schon Oktober
ist, Herbst. Weihnachten steht vor der Tür,
Winter, eisige Kälte, Schnee, Dreck, kein
Laub an den Bäumen. Jetzt liegt es im Garten
rum. Stundenlanges Laubharken bei
beschissenem Wetter. Blasen an den Händen.
Nasse Füße, weil die Gummistiefel
kaputt sind und man es in diesen immer
kürzer werdenden Jahren nicht geschafft
hat, neue zu kaufen. Der Hund ist jeden
Tag dreckig wie ein Schwein, wenn er von
draußen reinkommt. Es nieselt und ist eklig
feucht. Ich hab´s so satt. Wo sind die goldenen
Herbste von früher geblieben? Nur
noch Erinnerung.“ Elfriede seufzt, nimmt
einen Schluck aus ihrem Weinglas, also
ehrlicherweise, sie trinkt das Glas, das
noch drei Viertel voll war, in einem Zug
aus und hält mir das leere zum Nachschenken
hin.
Ich muss lachen, gieße nach und sage:
„Vorige Woche hast du gemeckert, dass es
für die Jahreszeit viel zu warm wäre. Es sei
heiß wie im Sommer. Und du hast gemeint,
dass man sich auf nichts, aber auf gar
nichts mehr verlassen könne, auf einen
Mann sowieso nicht und jetzt nicht mal
mehr aufs Wetter. Es gäbe keine richtigen
Winter mehr, im Herbst wäre es zu warm
und zu regnerisch und im Sommer zu kalt
und zu trocken. Der Frühling wäre auch
nicht mehr das, was er in der Jugendzeit
gewesen wäre. Elfriede, in der Erinnerung
ist alles, oder jedenfalls das meiste, anders,
als es wirklich war. Und außerdem“, füge
ich noch hinzu, als ich ihr schon wieder
leeres Weinglas sehe, „trink nicht so viel,
du fängst schon an zu schielen.“
Sie sitzt da, dreht das Glas in ihren Händen
und seufzt. Wenn Elfriede so seufzt, wie
sie jetzt seufzt, weiß ich, dass sie ein
schweres Elfriedeproblem hat. Also sage
ich: „Was haste denn wirklich?“
„So richtig weiß ich das selber nicht. Ich
bin halt unzufrieden. Eigentlich geht es mir
ja gut, abgesehen von ein paar Wehwehchen,
die man im Alter so bekommt. Mir
geht aber alles auf die Nerven, am meisten
mein lieber Ehegatte. Mich regt auf, wenn
er nichts redet, redet er, dann denke ich,
der könnt mal die Klappe halten. Und ob
der hintere Reifen vom Auto Luft lässt und
er den Ersatzreifen montieren musste, interessiert
mich einen Dreck. Und wenn ich
ihm erzähle, dass mir das Kostüm, das ich
mir letztes Jahr für fast 500 Euro gekauft
habe, zu eng geworden ist, weil ich mir bei
dem nagenden Kummer, der mich laufend
bedrückt, die Pfunde angefressen habe,
sagt er, kauf dir halt ein neues, oder trenn
die Abnäher raus.“
„Und er fragt dich nicht, was dich bedrückt?“
„Klar fragt er, aber ich weiß es halt nicht.
Es ist nur so ein beschissenes Gefühl, das
kannst du nicht in Worte fassen.“
„So“, sage ich, stehe auf und hole eine
neue Flasche Wein, einen Zettel und was
zum Schreiben. Dann gieße ich ein. „Jetzt
machen wir eine Übung.“
32_________________________________________________________________________
„Pf.“, macht sie. „Jetzt kommt der Lehrer
in dir wieder durch.“
„Halt die Klappe! Jetzt schreibst du auf
diesen Zettel zehn Dinge auf, die positiv in
deinem Leben sind, meinetwegen auch
20.“
„10 positive, keine 3 fallen mir ein.“
„Schreib“, befehle ich und gieße ihr Glas
voll.
Sie sitzt da, kaut auf dem Bleistift wie ein
Schulanfänger herum, dann schreibt sie:
Ich wohne in einem schönen Haus, dann
fügt sie noch das Wörtchen „sehr“ ein. Ich
lasse sie sitzen, gehe derweil in den Keller
und krame in meiner Tiefkühltruhe nach
was Essbaren, was ich uns zu Mittag machen
könnte. Ich lasse mir Zeit, räume
noch die leeren Flaschen, die weggebracht
werden müssen, in einen Korb und sehe
nach, ob vielleicht von den 20 Gläsern
Apfelmus, das ich von den Massen Äpfeln
in diesem Jahr eingekocht habe, eines aufgegangen
wäre. Alles ist in Ordnung.
ihrem Leben gut, sehr gut oder sogar wunderbar
sind.
„So“, sage ich, als sie wieder reinkommt,
„jetzt schreibst du mal wenigstens 5 Sachen
auf, die absolut schlecht und nicht
ertragbar sind.“
Sie sitzt wieder da und kaut auf ihrem Stift
rum, dann schreibt sie und hält mir das
Resultat hin. Da steht: 1. Ich, Elfriede, bin
untragbar. 2. Ich bin untragbar. 3. Ich bin
untragbar……. Das Ganze steht da, 5-mal.
Ich lese es und bin sogar ein wenig gerührt.
„Quatsch,“ sage ich und nehme ihre Hand.
„Du bist meine beste Freundin und das
schon 100 Jahre. Ich kann dich immer
noch super ertragen. Ich wüsste nicht, was
ich ohne dich täte.“
Elfriede lehnt sich zurück, guckt mich
überlegen und ein bisschen von oben herab
an, dann sagt sie: „Schätzchen, genau das
wollte ich hören. Hat super geklappt. Und
was kochst du jetzt Schönes?“
Wieder in der Küche, sehe ich Elfriede am
Tisch sitzen und lächeln. Das Weinglas ist
noch voll. Sie zeigt auf den Zettel, der
vollgeschrieben ist. „Kannst du lesen. Ich
geh derweil aufs Clo.“
Ich lese: 3 wunderbare Kinder, 4 Enkelauch
wunderbar, Hund- auch wunderbar.
Es kommen noch mehrere Dinge, die ebenfalls
alle wunderbar sind, unter anderem –
Freundin, früher Lehrerin, hin und wieder
wunderbar. Dann geht´s weiter: Gesund –
meist, keine finanziellen Sorgen, Freunde,
Theatergehen, jedes Jahr Urlaub, koche
gern, Mann geht nicht fremd, denk ich mal,
und so weiter und so fort. Elfriede hat sage
und schreibe 23 Dinge gefunden, die in
Otti Beckmann
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Vorweihnachtlicher Einkauf
Als ich gestern mit Kurt einkaufen wollte,
blieb mir beim Betreten des Supermarktes
vor Staunen der Mund offenstehen: Von
drei riesigen Tannen, so groß als würden
sie die weiß glitzernde Wolkendecke tragen,
strahlten Tausende Kerzen. Ihr Licht
reflektierte sich in den Kristallen des wie
frisch gefallenen Schnees auf mit Pfefferkuchen
hoch beladenen Schlitten. Engelgleiche
Wesen, zarte und weniger zarte, in
langen weißen Seidenkleidern, ausgestattet
mit silberweiß geschuppten Flügeln standen
hinter Theken, flitzten zwischen weihnachtlichen
Sonderangeboten herum oder
saßen an den Kassen. Und dazu rieselte aus
den Wattewolken Schnee, kein echter, wo
sollte der auch herkommen in einem Supermarkt,
musikalischer. Und auch nicht
ausgesprochen leise, wie das Lied behauptet.
Nichts desto trotz, mir wurde ganze
warm ums Herz. Und ich vergaß, dass der
November gerade erst begonnen hatte.
Kurt rief mich auf den Boden der Realität
zurück, indem er mir die Einkaufsliste in
die Hand drückte mit der Bemerkung, er
gebe erstmal die leeren Flaschen zurück.
Also begann ich den Zettel in der Hand abzuarbeiten:
Äpfel, Zitronen, Broccoli, Butter,
Käse, Ölsardinen. Apropos Öl. Da
nehme ich gleich noch ne große Flasche
Olivenöl mit, nativ extra, das Beste natürlich
für die Heringshäckerle zu Heilig
Abend. Und die Gelantine für die Weihnachtssülze
auch. Was man hat, hat man.
Von drüben neben der größten Tanne lockten
ganze Pyramiden von Pralinen und
Weihnachtsmännern. Da werde ich gleich
noch vier aussuchen für die Urenkel, nahm
ich mir vor. In dem Moment kam Kurt, riss
den Wagen an sich und steuerte das Bierdepot
an. Na gut, da guck ich inzwischen
zu den Weihnachtsmännern. Aber wie das?
Ein breites rot-weiß-gestreiftes Band versperrt
mir den Weg. Ungläubig bleib ich
davor stehen und schaue mich um. Zwischen
den Schokobergen bedienen sich
schon zwei Kundinnen. Als ich das Bein
hebe und gleichzeitig das Band herunterdrücke,
um darüberzusteigen, kommt ein
zartes Engelchen, wie das Christkind persönlich,
angeschwebt und lispelt mir zu:
Ihren Impfausweis bitte.
Aber ich bin gar nicht geimpft, sage ich
kleinlaut.
Das tut mir leid. Sie wissen sicher, dass
Schokolade glücklich macht. Wir wollen,
dass alle Geimpfte glücklich sind.
Wer ist denn ‚wir‘? frage ich frustriert.
Wer denkt sich denn sowas aus? Das ist
doch Schwachsinn.
Strafe muss sein, sagt das Christkind mit
unschuldigem Lächeln, aber Sie können
sich ja impfen lassen, hier, gleich rechts,
die Tür steht offen. Und von dort geht es
direkt in die Schokoladenabteilung.
Kurt, der dazu kommt, zieht mich weg.
Diskussion sinnlos, das Mädel kann doch
auch nichts dafür.
Aber du, werfe ich ihm vor, du kannst was
dafür. Du hast mich für verrückt erklärt, als
ich uns Impfpässe im Internet bestellen
wollte. Die waren supergünstig, zwei Stück
7,45, wenn ich mich recht erinnere. Jetzt
sitzen wir auf dem Trockenen.
Ach was, sagt Kurt, und steuert das Konservenregal
an. Er stellt drei Gläser Spreewälder
Gewürzgurken in den Wagen und
meint schmunzelnd: Sauer macht lustig.
Als wir an der Kasse anstehen und ich die
kleine pummelige Engelin beobachte, wie
sie mit drallen Fingerchen flott die Kasse
traktiert, fallen mir meine Urenkel ein. Der
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vierzehnjährige Franz, der sechsjährige
Fritz, der dreijährige Fernando und der
sechsmonatealte Frederik. Ich stelle mir
vor, wie sie alle den Weihnachtsbaum anstrahlen
beim gemeinsamen Singen: Oh
Tannenbaum, oh Tannenbaum. Wie Opa
Kurt danach die drei Gläser Spreewälder
Gurken, die unter dem Baum stehen, öffnet
und sich alle, mit mehr oder weniger geschickten
Händen, eine Gurke herausangeln
und herzhaft hineinbeißen.
Was für ein Bild! Was für Gesichter!
Da macht sich in meiner Brust ein Lachen
breit, schwillt an, macht Druck, sprengt
sich mit lautem Prusten frei, dass meine
FFP2- Maske in Richtung Wolkendecke
davonfliegt. Alle Umstehenden recken die
Köpfe nach ihr und verfolgen sie. Mein
Gott, ist mir das peinlich.
Zum Glück rüttelt mich jemand am Arm.
Lach nicht so laut, du weckst ja ganze Völkerstämme
auf, ermahnt mich Kurts verschlafene
Stimme aus dem Nachbarbett.
Heidi Lonkowski
Fröhliche Weihnacht überall, tönet durch die Lüfte froher Schall.
Weihnachtslied, Weihnachtsbaum, Weihnachtsduft
in jedem Raum…
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Die Vorstandsmitglieder und Kursleiter
des Kneipp-Vereins Vogtland e.V.:
Andreas Pröger Bernd Lonkowski Andreas Ranacher
Vorsitzender 1. Stellvertreter Schatzmeister
Karin Böhme Karin Forner Brigitte Simon
2. Stellvertreter Kursorganisator Beigeordnete
Lutz Reichel Heide-Marie Lonkowski Günter Schröder
Beigeordneter Autogenes Training Autor u. Fachberater
und Redakteur
Weitere Kursleiter: Evelyn Kaiser – Ganzkörpertraining und Entspannung
Stefanie Scharrer – Pilates
Rosa Rossa – Qi Gong
Günter Golbs – Aqua Fitness
Revisoren:
Eva von der Mosel
Januar 22 Februar 22 März 22 April 22 Mai 22 Juni 22
1 SA 1 DI 1 DI 1 FR Fasten 1 1 SO 1 MI
2 SO 2 MI 2 MI 2 SA Fasten 1 2 MO 2 DO
3 MO 3 DO 3 DO 3 SO Fasten 1 3 DI Kräuterwanderung 3 FR
4 DI 4 FR 4 FR 4 MO Fasten 1 4 MI 4 SA
5 MI 5 SA 5 SA 5 DI Fasten 1/Kräuterw 5 DO 5 SO
6 DO 6 SO 6 SO 6 MI 6 FR 6 MO
7 FR 7 MO 7 MO 7 DO 7 SA 7 DI Kräuterwanderung
8 SA 8 DI 8 DI 8 FR Fasten 2 8 SO 8 MI
9 SO 9 MI 9 MI 9 SA Fasten 2 9 MO 9 DO
10 MO 10 DO 10 DO 10 SO Fasten 2 10 DI 10 FR
11 DI 11 FR 11 FR 11 MO Fasten 2 11 MI 11 SA
12 MI 12 SA 12 SA 12 DI Fasten 2 12 DO 12 SO
13 DO 13 SO 13 SO 13 MI 13 FR 13 MO
14 FR 14 MO 14 MO 14 DO 14 SA 14 DI
15 SA 15 DI 15 DI Fasteneinführung 15 FR 15 SO 15 MI
16 SO 16 MI 16 MI 16 SA 16 MO 16 DO
17 MO 17 DO 17 DO 17 SO 17 DI AG Heilkräuter 17 FR
18 DI 18 FR 18 FR 18 MO 18 MI 18 SA
19 MI 19 SA 19 SA 1. Hilfe Kurs 19 DI AG Heilkräuter 19 DO 19 SO
20 DO 20 SO 20 SO 20 MI 20 FR 20 MO
21 FR 21 MO 21 MO 21 DO 21 SA 21 DI AG Heilkräuter
22 SA 22 DI Jahreshauptvers. 22 DI 22 FR 22 SO 22 MI
23 SO 23 MI 23 MI 23 SA 23 MO 23 DO
24 MO 24 DO 24 DO 24 SO 24 DI 24 FR
25 DI 25 FR 25 FR 25 MO 25 MI 25 SA
26 MI 26 SA 26 SA 26 DI 26 DO 26 SO
27 DO 27 SO 27 SO 27 MI 27 FR 27 MO
28 FR 28 MO 28 MO 28 DO 28 SA 28 DI Barfußwanderung
29 SA 29 DI 29 FR 29 SO 29 MI
30 SO 30 MI 30 SA 30 MO 30 DO
31 MO 31 DO 31 DI
Änderung vorbehalten! Kurse sind hier nicht erwähnt, bitte bei Bedarf selbst nachtragen.