MAGNIFICAT Januar 2022

Eucharistie · Samstag, 29. Januar 318
Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht,
dass wir zugrunde gehen?
Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See:
Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige
Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt
ihr noch keinen Glauben?
Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was
ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See
gehorchen?
Impuls zum Evangelium
Hoch zu Ross. Hoch auf dem gelben Wagen. Aber auch auf
einem Boot kann uns ein Hochgefühl überkommen. Bei mir ist
das so. Schon jetzt freue ich mich auf den September-Besuch
bei Freunden, die am Mittelmeer leben und passionierte Segler
sind. Wasser ist das Beste – und zugleich ist das nasse Element
mir tief unheimlich. Wie passt das eigentlich zusammen? Der
Mensch ist ein wunderliches Wesen. Ich bin dabei. Jesus ist
mit den Zwölfen auf dem „Meer“ von Galiläa, einige Boote mit
ernsthaft Interessierten folgen ihnen. Ein Seesturm zieht auf,
ein Wirbelsturm droht. Die Zwölf und die Nachfolgenden in
den Booten, sie alle sind bedroht. Die Erzählung gemahnt an
die Jonageschichte. Doch anstatt wie Jona über Bord geworfen
zu werden, damit der Sturm besänftigt werde, gebietet Jesus
ihm Einhalt. Wie der Schöpfer selbst herrscht Jesus Wind und
Meer an (vgl. Ps 18, 16; 104, 6 f.; 106, 9). Die Schüler verstehen
nicht, sie fürchten sich. Sehr. Doch Jesus, das Licht, die Lampe
(Mk 4, 21), ist eben nicht gekommen, um unter den Scheffel
gestellt zu werden. Er ist gekommen, um rettend Gottes Rettungswillen
zu erweisen. Sogar aus dem tiefen Schlaf im Heck
des Bootes heraus.