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MAGNIFICAT Januar 2022

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Unter die Lupe genommen 350<br />

ren wollen, das 1960 in der römischen Kirche, die Hintergründe<br />

sind noch nicht ausreichend erforscht, abgeschaffte Fest der<br />

Beschneidung des Herrn (1. <strong>Januar</strong>) wiedereinzuführen. In der<br />

Presse, soweit sie an solchen Themen interessiert ist, stoßen<br />

diese Vorschläge auf Resonanz, dort werden sie aber auch, wie<br />

könnte es anders sein, vergröbert und verzerrt. Lassen wir uns<br />

davon nicht entmutigen. Ein Fest der Beschneidung des Herrn<br />

als Heilmittel gegen die christliche, die zutiefst unchristliche<br />

„Lehre der Verachtung“ des Judentums?<br />

Neue Sicht<br />

Wie so oft, stellt sich auch hier die Frage: Geht es allein um Wiederherstellung<br />

– oder ist die Bereitschaft zu einer neuen Sicht in<br />

Sicht? „Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten<br />

werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt<br />

hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.“ (Lk<br />

2, 21) Dem jüdischen Brauch entsprechend, wird der Knabe am<br />

achten Tag beschnitten. Dem Neugeborenen einen Namen zu<br />

geben, ist Vorrecht der Eltern. Hier ist, wie zuvor bei Johannes,<br />

der Name vom Engel Gabriel jedoch bereits vorgegeben. Der<br />

Name des Kindes ist Programm: Jesus heißt: Der HERR hilft,<br />

rettet, erlöst, befreit.<br />

Namensfest und Fest der Beschneidung<br />

Der katholische Theologe Alex Stock hat vor fast 30 Jahren darüber<br />

nachgedacht, was verloren ging, als das Fest des Heiligsten<br />

Namens Jesu, ein „labiles Fest“, wie Stock sagt, jedenfalls was<br />

das Festdatum angeht, im 20. Jahrhundert abgeschafft wurde.<br />

Seines Anlasses, der Namengebung, kann und soll seitdem am<br />

1. <strong>Januar</strong> mitgedacht werden. Die gegenwärtige Frage eines erneut<br />

einzuführenden Festes der Beschneidung des Herrn ist von<br />

der Frage eines Festes seiner Namengebung, folgt man der from-

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