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MAGNIFICAT Januar 2022

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363<br />

Die Mitte erschließen<br />

Weihnachtszeit und ihre Feste<br />

Allerdings werden jenseits dieser Antiphonen die Inhalte der<br />

Taufe Jesu und der Hochzeit zu Kana „ausgelagert“. Das Fest der<br />

Taufe des Herrn begehen wir heute am Sonntag nach dem 6.<br />

<strong>Januar</strong>, zugleich ist dieses Fest heute das Ende der Weihnachtszeit<br />

und der Beginn des Jahreskreises. Das Motiv der Hochzeit<br />

zu Kana kommt heute nur noch im Lesejahr C (und damit in<br />

diesem Jahr) zur Sprache, wenn am 2. Sonntag im Jahreskreis<br />

das entsprechende Evangelium Joh 2, 1–12 gelesen wird.<br />

In die Weihnachtszeit fallen aber noch andere Feste. Sie vermögen<br />

weitere, auch ernste Dimensionen des Weihnachtsfestes<br />

aufzuzeigen. So führt der 26. Dezember mit dem Fest des<br />

heiligen Stephanus, dem ersten christlichen Märtyrer, schon<br />

die Dimension des Leidens und des Kreuzes ein. Das Fest der<br />

Unschuldigen Kinder am 28. Dezember knüpft direkt an die<br />

Weihnachtserzählung an. Traditionell ist dieses Fest mit einer<br />

Segnung der Kinder verbunden. Das Fest der Heiligen Familie,<br />

das am Sonntag nach Weihnachten bzw. am 30. Dezember<br />

gefeiert wird, stammt aus dem 19. Jh. und ist ein sogenanntes<br />

„Devotionsfest“. Es idealisiert mit Vater, Mutter und Kind ein<br />

Familienbild, das relativ jung ist und letztlich ein zeitgebundenes<br />

kulturelles Ideal widerspiegelt.<br />

Weiterhin tritt das Hochfest der Gottesmutter Maria am 1. <strong>Januar</strong><br />

als Oktavtag zu Weihnachten hervor. (Man spricht immer<br />

dann von Oktavtag, wenn ein Hochfest über eine Woche begangen,<br />

damit hervorgehoben und am 8. Tag mit dem Oktavtag<br />

abgeschlossen wird.) Mit dem Hochfest wird ein marianischer<br />

Aspekt deutlich, der der römischen Tradition nicht fremd ist.<br />

Der Aspekt der Beschneidung Jesu, den andere westliche Traditionen<br />

pflegen und mit dem das Jude-Sein Jesu kenntlich wird,<br />

geht aber heute unter. Wohl größtes Problem des Festes ist, dass<br />

es auf den Neujahrstag unserer westlichen Kultur trifft, der für<br />

viele Menschen eine hohe Bedeutung hat. Diese Dimension des

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