flip-Joker_2021-11
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November 2021
32. Jahrgang
SP URE N peac.digital
SP URE NSUC HE
19.09.21–
20.02.22
„Eine Reise in die Normalität“
Im Gespräch: Andrea Zietzschmann, Intendantin der Berliner Philharmoniker
THEATER_____________________ 6
Theater Freiburg startet mit Reza-Monolog
KUNST _______________________9
Goya-Ausstellung in der Fondation Beyeler
VISION_____________________ 19
Kein Verkauf der Karlskaserne!
KULTOUR___________________ 20
Auf der Filmkunstmesse in Leipzig
LITERATUR___________________ 21
Dieter Kosslick legt seine Memoiren vor
WEIHNACHTLICH____________ 23
Der etwas andere Weihnachtsmarkt
MIXTAPE____________________ 26
Was Freiburgs Hip-Hop-Szene zu bieten hat
NACHHALTIG________________ 31
„Grün“ investieren
MUSIK______________________ 39
Zehn Jahre Klangwerk LIED
VERANSTALTUNGEN_________ 41
Rock‘n‘Roll lebt!
Zwei extrem herausfordernde
Spielzeiten liegen
hinter Andrea Zietzschmann.
Jetzt sieht die Intendantin
der Berliner Philharmoniker,
die in Freiburg, Wien
und Hamburg Musikwissenschaft,
Kunstgeschichte und
Betriebswirtschaft studiert
hat, das Spitzenorchester auf
dem Weg zurück in die Normalität.
Im November kommen
die Berliner Philharmoniker
zu einer Residenz ins
Festspielhaus Baden-Baden
und holen einen Teil der ausgefallenen
Osterfestspiele
nach. Georg Rudiger hat die
erfahrene, 51-jährige Musikmanagerin
aus Sankt Georgen
beim Gastspiel in Luzern
getroffen. Ein Gespräch über
Lobbyarbeit, Heimatverbundenheit
und über die Zusammenarbeit
mit Chefdirigent
Kirill Petrenko.
nikation mit dem Publikum,
weil im Kulturbereich und im
Sport im Augenblick rund 20
Prozent der Zuschauer wegbleiben.
Bei uns läuft es zwar
besser, aber auch wir müssen
werben und die Menschen aktiv
aus den Gewohnheiten der
Pandemiezeit herausholen.
Kultur Joker: Seit 2017 sind
Sie Intendantin der Berliner
Philharmoniker und haben
zwei normale Spielzeiten geplant
und durchgeführt. Im März
2020 hat die Corona-Pandemie
dann das Musikleben komplett
stillgelegt. Waren die letzten
eineinhalb Jahre bisher Ihre
größte Herausforderung?
Zietzschmann: In meinem beruflichen
Leben auf jeden Fall.
Mit einer Situation zurechtzukommen,
die man nicht kennt
und kaum einzuschätzen ver-
Andrea Zietzschmann
© Stefan Hoederath
Sinnvestor
werden.
In Zeiten niedriger Zinsen
sinnvoll und nachhaltig
investieren für Sie und die
Generation von morgen.
Mit den nachhaltigen
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von Deka Investments.
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Kultur Joker: In diesem Jahr
mussten alle Reisen der Berliner
Philharmoniker wegen der
Corona-Pandemie abgesagt
werden. Jetzt ist das Orchester
erstmals wieder auf Tournee
mit Stationen in Salzburg, Luzern
und Paris. Wie fühlt sich
das an?
Andrea Zietzschmann: Wir
sind alle sehr froh, dass diese
Reise stattfinden kann, wenn
auch mit Auflagen, Teststrategien
und viel mehr organisatorischer
Arbeit. Aber die
Investition lohnt sich. Auch
die große Resonanz beim Publikum
tut uns gut.
Kultur Joker: Wie geht es den
Berliner Philharmonikern nach
eineinhalb Jahren Pandemie?
Zietzschmann: Wir konnten
im Gegensatz zu anderen Orchestern
die letzte Spielzeit
voll durcharbeiten und haben
während des Lockdowns unsere
Konzerte online in der Digital
Concert Hall übertragen.
Das Orchester hat sich also
künstlerisch fit gehalten. Gerade
die stete Zusammenarbeit
mit unserem Chefdirigenten
Kirill Petrenko war für die Orchestermitglieder
sehr wichtig.
Nichts lenkte ab von der intensiven
Probenarbeit, das brachte
vielleicht sogar einen Vorteil.
Wir haben auch als einziges
Orchester in Deutschland groß
besetztes Repertoire mit reduzierten
Abständen zwischen
den Musikerinnen und Musikern
auf die Bühne gebracht.
Aber natürlich fehlte uns der
direkte Kontakt zum Publikum.
Jetzt hatten wir einen aufregenden
Saisonstart mit einer
Welcome-Back-Woche, in der
wir 13 Konzerte vor insgesamt
16000 Zuhörern gespielt haben:
mehr Publikum als in der
gesamten letzten Spielzeit.
Kultur Joker: Im Konzert
der 12 Cellisten der Berliner
Philharmoniker hat Solocellist
Ludwig Quandt dankbar vom
Hauch der Normalität gesprochen,
die er im Augenblick erlebe.
Wieviel Normalität empfinden
Sie?
Zietzschmann: Es ist eine
Reise in die Normalität. Ich
gehe einfach davon aus, dass
wir keine Schließung mehr
ertragen müssen und dass wir
Veranstalter Wege gefunden
haben, trotz Corona den Spielbetrieb
aufrecht zu erhalten.
Ein großer Schritt nach vorne!
Wichtig ist eine gute Kommu-
mag, trotzdem mutig zu sein
und voran zu gehen – das war
eine unglaubliche Herausforderung.
Auch für die Kultur so zu
streiten, dass wir kleine Schritte
Richtung Spielbetrieb gehen
konnten. Da war viel Lobbyarbeit
notwendig. Ein Tagesgeschäft,
das ich so überhaupt
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 10
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
Liebe Leser*innen,
dieser goldene Herbst bringt wahrlich Freude: Sonnenschein,
bunte Wälder, im Wind tanzende Blätter
und ein so vielseitiges Kulturangebot, von dem wir
noch vor einem Jahr kaum gewagt hätten zu träumen.
Sozusagen eine Reise zurück in die von vielen
vermisste Normalität. Über Normalität, zwei extrem
herausfordernde Spielzeiten sowie den Schwarzwald
als Heimat sprachen wir mit Andrea Zietzschmann,
Intendantin der Berliner Philharmoniker, die in Freiburg,
Wien und Hamburg Musikwissenschaften,
Kunstgeschichte und Betriebswirtschaft studierte.
In den Museumshäusern eröffnen derzeit großartige
Ausstellungen, die coronabedingt in der Warteschleife
standen. Mit dabei zum Beispiel eine detailreiche
Goya-Ausstellung in der Fondation Beyeler, die das
Leben und Werk des spanischen Malers beeindruckend
nachzeichnet und selten gesehene Werke aus
Privatsammlungen präsentiert. Bewegende Kunst
des Malers Alexander Dettmar gegen das Vergessen
zeigt derweil die Katholische Akademie und die
Israelitische Gemeinde in der Synagoge in der Nussmannstraße.
Das Blaue Haus in Breisach eröffnet
thematisch passend eine neue Dauerausstellung,
die die Deportation und Ermordung südwestdeutscher
Juden und Jüdinnen bilingual und open-air thematisiert.
Wir wünschen Ihnen einen sonnigen November und viel
Freude beim Entdecken und Erleben der zahlreichen
Theateraufführungen, Veranstaltungen und Ausstellungen,
die Sie in unserem Ausstellungs- und Veranstaltungskalender
finden.
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THEATER KULTUR JOKER 3
Brücken zwischen den musikalischen Welten
Die Donaueschinger Musiktage feiern ihren 100. Geburtstag mit einer XXL-Ausgabe
Auftritt des Ensemble
Omnibus aus Usbekistan
© SWR/Ralf Brunner 2021
Die Verrückten sind wieder
da. Aus der ganzen Welt
kommen sie im Oktober in
das Schwarzwaldstädtchen,
um sich in einer Turnhalle auf
engen Klappstühlen geduldig
und aufmerksam seltsame
Klänge und Geräusche anzuhören
und wie in diesem Jahr
27 Uraufführungen in 4 Tagen
zu erleben. Die Donaueschinger
Musiktage feiern bei
strahlendem Sonnenschein ihren
100. Geburtstag. Und die
„Verrückten“, wie die Künstler
und Besucher laut Moderator
Markus Brock von einigen
Donaueschingern genannt
wurden (oder auch werden),
haben sich auch zum Jubiläum
eingefunden. Die Stimmung
im Foyer beim wohl weltweit
wichtigsten Festival für Neue
Musik ist wie bei einem Klassentreffen.
Unter den Masken
erahnt man strahlende Gesichter.
Der Festakt beginnt
mit dem ersten Satz aus Paul
Hindemiths 3. Streichquartett
Nr. 3 op.16, mit dem die allerersten
„Kammermusikaufführungen
zur Förderung
zeitgenössischer Tonkunst“
LIEBLINGSRINGE
LIEBESRINGE
Ihre Meistergoldschmiede
vor hundert Jahren zum Leben
erweckt wurden. Das Quatuor
Diotima aus Paris lässt die
Energie des Satzes frei. Die
aufsteigenden Figuren werden
wie Raketen abgeschossen,
die Schweller gleichen Vitaminspritzen.
Der Blick geht
beim Festakt nicht nur in die
ruhmreiche Vergangenheit,
sondern man zeigt auch auf,
welche Themen künftig unter
der neuen Leiterin Lydia Rilling
eine noch stärkere Rolle
spielen sollen, nämlich kulturelle
Teilhabe und Diversität.
Zu seinem Abschied als
Festivalleiter nimmt Björn
Gottstein mit „Donaueschingen
global“ Neue Musik aus
Afrika, Lateinamerika und
Asien ins Programm wie beim
eindrucksvollen Auftritt des
Ensemble Omnibus aus Usbekistan
zu erleben ist. Vier
Kompositionen aus Bahrain,
der Türkei, Thailand und China
hat der Leiter Arytom Kim
zum Festival mitgebracht.
Aber die Werke von Hasan
Hujari, Onur Dülger, Piyawat
Louilarpprasert und Qin Yi
werden nicht nacheinander
gespielt, sondern kunstvoll
miteinander verwoben. Feine
Übergänge mit liegenden Tönen
oder einem sanften Trommelwirbel
dienen als Brücken
zwischen den musikalischen
Welten. Alles fließt. Die Musik
lebt vom Ritual und von
ihrer Archaik. Traditionelle
usbekische Instrumente wie
das Hackbrett Chan oder die
gestrichene Langhalslaute
Sato tragen besondere Farben
in diese körperliche, sinnliche,
erzählerische, rituelle Musik,
die auch immer wieder den
Gesang mit einbezieht.
Den westlichen zeitgenössischen
Kompositionen fehlt
es dagegen oft an Sinnlichkeit,
Spannung und einer guten
Dramaturgie, wie auch bei
diesem Festivaljahrgang zu
erleben ist. „Die Flexibilität
der Fische“ von Hannes Seidl
und Anselm Neft für verstärkte
Violine und Stimme (Diamanda
La Berge Dramm) über
Geschlechteridentitäten kombiniert
Textfülle mit musikalischer
Beschränktheit (SWR
Experimentalstudio: Michael
Acker). Milica Djordjevics
dauerlaute Komposition
„Čvor“ mit Trillerpfeifen, gespielt
vom jungen Lucerne Festival
Contemporary Orchestra
unter der Leitung von Baldur
Brönnimann, hat nur wenig
hörbare Differenzierungen, ist
aber zumindest schön kurz.
Stefan Prins’ „under_current“
holt zwar nie gehörte Klänge
aus der E-Gitarre (Yaron
Deutsch) heraus, entwickelte
sich aber mit der Zeit zur ungebremsten
Materialschlacht.
Enno Poppe dagegen zeigt mit
seiner Komposition „Hirn“
für 29 Bläser und Schlagzeug,
präzise umgesetzt vom
Orchestre Philharmonique du
Luxembourg unter der Leitung
von Ilan Volkov, wie man
eine große Steigerung aufbaut
und am Ende einen echten
Sog entstehen lässt, wenn die
Blechbläser immer höher steigen
und der Puls allmählich
aus dem Tritt gerät. Und Maja
S.K. Ratkjes „Considerung
Icarus“ für Posaune (großartig:
Stephen Menotti) und das
SWR Symphonieorchester
(Leitung: Brad Lubman) ist ein
klangsinnlicher Höhenflug mit
wunderbaren Farbwechseln,
sensiblen Übergängen, einem
traditionellen Schönklang und
immer wieder tonalen Passagen,
die die herrlich singende
Posaune auch mal ganz weich
betten können.
Die über die Stadt verteilten
Klanginstallationen haben dagegen
Luft nach oben. Stefan
Frickes/Alper Marals „Am
Grabe/Erdraum“, das die an
den Gräbern von Komponisten
aufgenommene Geräuschkulisse
ungefiltert präsentiert,
fehlt die künstlerische Formung.
Listening At Pungwe:
Khòó-xùùn“ (Alte Molkerei)
und Hanno Leichtmanns „Seculum“
(Museum Art.Plus),
die 100 Jahre Donaueschinger
Musiktage künstlerisch verarbeiten,
ist trotz Kuhfladen
beziehungsweise Porsche (im
Nebenraum) nur wenig aufregend.
Dafür ist das Mitmachprojekt
„Donau/Rauschen.
Transit&Echo“ von Daniel
Ott/Enrico Stolzenburg, das
bei strahlendem Sonnenschein
die ganze Innenstadt belebt
und mit Klängen erfüllt, ein
echter Knaller. Was mit einem
durch Lautsprecherboxen
schallenden Rauschen an der
Donauquelle beginnt, wird zu
einem kollektiven Musikerlebnis.
Die entlang der Karlstraße,
aber auch auf Dächern und in
Wohnungen postierten Mitglieder
mehrerer Blaskapellen
spielen nach einem genauen
Zeitplan einzelne Haltetöne,
die sich mit Trommelwirbeln,
Fanfaren und Einspielungen
aus den Lautsprechern zu
einem großen Klangkosmos
verbinden. Die ganze Stadt ist
auf den Beinen und lässt sich
ein auf diese Klangreise. Zum
großen Finale treffen sich alle
Musikerinnen und Musiker auf
dem Rathausplatz. Die durchaus
experimentellen, herausfordernden
Klänge finden ein
großes Publikum und werden
am Ende von allen bejubelt.
Zugänglicher waren die Donaueschinger
Musiktage wohl
noch nie.
Georg Rudiger
4 KULTUR JOKER THEATER Theater
Kino als Sehnsuchtsort
Das Theater Freiburg startet mit Janáčeks „Das schlaue Füchslein“ in Fabrice Bollons letzte Spielzeit
Es gibt einen Dachs, einen
Hund, eine Grille, eine
Heuschrecke, eine Mücke,
eine Eule, mehrere Hennen,
einen Frosch, einen Specht
und einen Eichelhäher in
Leos Janačéks Oper „Das
schlaue Füchslein“ aus dem
Jahr 1924 – und natürlich ein
Fuchspaar, das nach einer
Liebesnacht Nachwuchs bekommt.
Am Freiburger Theater
sind zum Spielzeitstart
in der Inszenierung von
Kateryna Sokolova nur ein
Paar Hasenohren und zwei
Hirschgeweihe zu sehen.
Statt der Trennung in eine
Mensch- und Tierwelt, die
für die Konzeption der nach
Comiczeichnungen entstandenen
Oper wichtig ist, arbeitet
die junge Opernregisseurin
mit dem Kino als Sehnsuchtsort.
Inspiriert von dem
autobiographisch gefärbten
Film Federico Fellinis „8
1/2“ aus dem Jahr 1963, in
dem ein gealterter Regisseur
in einem Kurort Inspiration
sucht und sich dort in Tagträume
flüchtet, sieht Sokolova
den Förster in dieser Rolle.
Die markante Hornbrille von
Marcello Mastroianni trägt
auch Michael Borth (Kostüme:
Constanza Meza-Lopehandia).
Dieser Mann im
Anzug erinnert sich an seine
Kindheit, als er mit seiner
Kamera im Wald unterwegs
war. Dann setzt er sich an
seine Schreibmaschine und
tippt das Drehbuch für seinen
neuen Film – die Rhythmen
der Tasten passen genau zu
denen aus dem Orchestergraben,
wo das Philharmo-
(v.l.n.r.) Jin Seok Lee, Michael Borth, Samantha Gaul und Junbum Lee in „Das schlaue Füchslein“
Foto: Rainer Muranyi
nische Orchester Freiburg in
12-köpfiger Besetzung die neu
geschriebene Orchesterfassung
von Generalmusikdirektor Fabrice
Bollon unter seiner Leitung
zur Uraufführung bringt.
Die Füchsin Schlaukopf im rosa
Petticoat-Kleid fängt der Förster
nicht mit Gewalt, sondern er
lockt die schlackenlos singende
Samantha Gaul mit dem Drehbuch
und fesselt sie mit einem
Filmstreifen. Die Hennen (Margarete
Nüsslein/Jelena Milovic)
sind echt Glamour-Chicks, ein
Filmplakat verspricht der Füchsin
den kommenden Ruhm.
Ganz am Ende kommt, wenn
die Füchsin vom Wilderer Haraschta
(mit virilem Bariton:
Juan Oroczo) schon erschossen
ist, Sokolova zur Ausgangsszene
zurück. Wieder
wird Nikolaus Weberns Waldbühne
für den Filmdreh eingeleuchtet,
wieder stößt der Förster
auf eine neue Füchsin beziehungsweise
in dieser Inszenierung
der Regisseur auf ein
neues Mädchen, das er groß
herausbringen möchte und das
ihm Inspiration und neue Energie
schenkt. Die Geschichte
kann von vorne beginnen. Im
Großen funktioniert Sokolovas
Filmmetapher gut. Die
klare Trennung der Ebenen
zwischen der öden Menschenund
der freien, faszinierenden
Tierwelt, die Janáček durch
lange, „Verwandlung“ genannte
Orchesterzwischenspiele
ankündigt, berücksichtigt die
Regie nicht. Die Drehbühne
wird zwar immer wieder aktiviert,
um die Schauplätze zu
wechseln, aber dabei verliert
sich auch der rote Faden. Die
kammermusikalische Orchesterfassung
hat der scheidende
Generalmusikdirektor Fabrice
Bollon wegen drohender Coronabeschränkungen
angefertigt.
Warum man am Theater
Freiburg jetzt, da die normale
Orchesterfassung möglich
wäre, auf dieses Destillat zurückgreift,
erschließt sich bei
der Premiere nicht ganz. Zwar
gelingt es Bollon, den Kern
von Janáčeks feingliedriger
Musik einzufangen, aber man
vermisst zuweilen die dynamische
Bandbreite und auch
die orchestrale Kraft. Den
einfach besetzten Streichern
fehlt es in den offen liegenden,
hohen Passagen an Wärme –
auch die Intonation ist immer
wieder eingetrübt. Durch die
kammermusikalische Intimität
(Holzbläser!) können sich
die Gesangssolisten aber auch
ganz frei entfalten. Michael
Borths Förster hat Eleganz und
Melancholie. Samantha Gaul
ist eine glockenhelle Füchsin
Schlaukopf, die im Liebesduett
mit dem Fuchs Goldrücken
(mit dunkel leuchtendem Sopran:
Irina Jae Eun Park) noch
an Wärme in der Stimme gewinnt.
Jin Seok Lee verleiht
Dachs und Pfarrer vor allem
in der Mittellage Erdung und
Wucht, Junbum Lee ist ein
hell timbrierter Schulmeister.
Ganz reizend der tanzende
Kinderchor (Leitung: Thomas
Schmieger) im bürgerlichen
Fuchswohnzimmer. Auch
Füchse werden Spießer. Aber
das Leben geht weiter.
Weitere Vorstellungen:
4./19.11., 6./14.1.2021, Tickets
unter 0761-2012853 oder unter
www.theater.freiburg.de
Georg Rudiger
Große Gefühle im rosa Wams
Der neue GMD Gianandrea Noseda beglückt mit einem fulminanten „Troubadour“ in Zürich
Richard Wagners „Ring des
Nibelungen“ erstmals dirigieren
zu können, war einer der
wichtigsten Gründe für Gianandrea
Noseda, am Opernhaus
Zürich als Nachfolger
von Fabio Luisi Generalmusikdirektor
zu werden. Seinen
Einstand als neuer GMD
feiert er mit Giuseppe Verdis
„Il Trovatore“ auf vertrautem
Terrain. Rhythmische Präzision
und melodische Freiheit
sind die Grundlagen von Nosedas
Verdi-Interpretation.
Wenn bei den Cabalettas, den
schnellen Abschlussteilen
der Arien, das Orchester mit
schnellen Nachschlägen den
Puls der Musik erhöht, dann
entwickelt Noseda eine echte
Sogwirkung. Nichts ist verwaschen,
jede kleinste Punktierung
sitzt an der richtigen
Stelle, die Schluss akkorde
sind ausgestanzt, die Anfänge
ohne jedes Wackeln. In den
lyrischen Passagen schenkt er
den Solisten alle Freiheiten,
staut die Spannung und lässt
wieder los, so dass Verdis Musik
natürlich atmet.
Auch für den Zürcher
Opernchor (Einstudierung:
Janko Kastelic) zeigt Noseda
ein gutes Händchen. Die
heikle Koordination in den
vielen Massenszenen klappt
reibungslos. Vom kernigen
Kriegsgebrüll bis zum schwebenden
Nonnengesang reicht
die Bandbreite: eindrucksvoll
umgesetzt vom Chor, der von
Annemarie Woods in seltsame
Kostüme gesteckt wird.
Leider hat die walisische Regisseurin
Adele Thomas in
Verdis düsterem Stoff seltsamerweise
Komik entdeckt,
wie sie im Programmheftinterview
verrät. Die Mannen
von Graf Luna, der im rosa
Wams mit großem Herz auf
der Brust wie eine Karikatur
erscheint, erinnern mit ihren
überzeichneten Kostümen
an Monty Pythons „Ritter
der Kokosnuss“; fünf Tänzer
mit Wikingerhelm und Trainingstarnanzug
hüpfen und
krabbeln ständig unmotiviert
über die große Treppe, die das
einzige Bühnenbild an diesem
Abend bleibt. Thomas‘ seltsames
Konzept geht nicht auf,
da sie planlos zwischen Verfremdung
und Verdeutlichung
hin-und her switcht und die
Oper auch per se nichts zum
Lachen bietet. Der Selbstmord
von Leonora, die Exekution
ihres Geliebten Manrico, der
Feuertod von Azucenas Mutter
und ihrem Sohn, die traumatischen
Erinnerungen – das
ist so düster, wie es eben aus
dem Orchestergraben klingt.
Dass die Reise nach Zürich
unbedingt zu empfehlen ist,
liegt neben der außergewöhnlichen
Orchester- und Chorleistung
auch an dem erstklassigen
Solistenensemble. Piotr
Beczala verbindet als Manrico
mühelose Höhe mit einer intensiven
Farbgebung. Marina
Rebeka ist eine Leonora der
Extraklasse: beseelt, lyrisch
intensiv, aber auch mit der
notwendigen dramatischen
Wucht. Agnieszka Rehlis
zeigt als Azucena sowohl eine
ausgeprägte, dunkle Tiefe als
auch viel Flexibilität. Nur
Quinn Kelseys sonorer Bariton
(Graf Luna) klingt stellenweise
ein wenig belegt. Dafür
hat er mit dem kernigen Bass
von Robert Pomakov (Ferrando)
einen dominanten Begleiter.
Und mit Gianandrea
Noseda einen Dirigenten, der
auch ihn zum Blühen bringt.
Weitere Vorstellungen:
2./6./9./12./17./20./26.11.
Georg Rudiger
THEATER KULTUR JOKER 5
Durch Mark und Bein
Die elsässische Rheinoper begeistert in Straßburg mit Giuseppe Verdis „Stiffelio“
Ein eifersüchtiger Pastor trifft
auf einen schwächlichen Nebenbuhler,
der vom jähzornigen
Schwiegervater getötet wird.
Die untreue Gattin bittet ihren
frisch geschiedenen Ex-Mann
um eine Beichte. Am Ende steht
das christliche Verzeihen – nur
der getötete Liebhaber hat nicht
mehr viel davon. Giuseppe
Verdis „Stiffelio“ nach einem
wenig schlüssigen Libretto von
Francesco Maria Piave steht nur
selten auf dem Spielplan. Zur
Entstehungszeit 1850 musste
der Komponist im katholischen
Italien mit der Zensur kämpfen.
Jetzt hat die Opéra national du
Rhin in Straßburg die Rarität
auf die Bühne gebracht und in
einer musikalisch und szenisch
starken Produktion den Stoff
konzentriert. Schon zu Beginn
der hellen, tänzerischen Ouvertüre
ist in Bruno Ravellas ästhetischer
Inszenierung ein Kreuz
auf die dunkle Bühne projiziert.
Die spartanische Holzkirche
(Ausstattung: Hannah Clark)
hat keinen Ausgang ins Freie,
wo ein bewölkter Himmel das
kommende Unheil andeutet.
Hier ist es eng und karg. Die
Gemeinde trägt Schwarz. Kein
Platz für Sinnlichkeit in dieser
ganz homogenen, sektenähnlichen
Gemeinschaft. Der heimkehrende
Pastor Stiffelio, der
auf seiner Reise „einen Ozean
der Sünde“ erlebt hat, wettert
gegen Ehebruch, ehe zunächst
seinem Schwiegervater Stankar
dämmert, dass er selbst damit
zu tun haben könnte. Jonathan
Tetelman gibt Stiffelio als charismatischen
Prediger, dessen
salbungsvolle Worte er mit
seinem dunkel leuchtenden Tenor
veredelt. Aber wehe, dieser
beherrschte Geistliche verliert
seine Fassung wie am Ende des
ersten Aktes, als er mitten in der
Öffentlichkeit von Eifersucht
getrieben wird. Dann härtet sich
sein Tenor, dann gehen seine
durchdringenden Spitzentöne
durch Mark und Bein. Auch im
zweiten Akt ist dieser Stiffelio
außer sich und kurz davor,
den Nebenbuhler Raffaele (mit
hellem, leichtem Tenor: Opernstudiomitglied
Tristan Blanchet)
zu töten – erst die Orgel und der
Gemeindegesang, der aus der
Kirche dringt, lassen seine Emotionen
wieder abkühlen. Diesen
Job übernimmt der Schwiegervater
Stankar (bedrohlich: Dario
Solari): Seine blutigen Hände
künden von der Gewalttat. Die
armenische Sopranistin Hrachuhí
Bassénz komplettiert als Stiffelios
Ehefrau Lina das herausragende
Solistenensemble.
Dirigent Andrea Sanguineti
verdichtet mit dem Orchestre
symphonique de Mulhouse die
Emotionen. Die effektvollen
Kontraste lässt er aufeinanderprallen,
aber auch im Fortissimo
bleibt das Orchester geschmeidig.
Der Chor (Leitung: Alessandro
Zuppardo) zeigt ebenfalls
große Bandbreite – vom innigen
Choral bis zum kernigen Lobgesang.
Diese Verdichtung ist auch
in der Regie von Bruno Ravella
zu erleben. Das fröhliche Fest im
1. Akt, das emotional eskaliert,
erinnert mit seiner langen Tafel
an das letzte Abendmahl. Auch
hier sitzt mit Raffaele der Verräter
am Tisch. Für das starke
Schlussbild mit viel christlicher
Symbolik setzt der italienische
Regisseur die Bühne unter Wasser,
so dass die Kirche und ihre
Gemeinde noch stärker von der
Welt getrennt sind. Angeregt
durch Jesus‘ barmherzigen Umgang
mit der Ehebrecherin verzeiht
auch Stiffelio seiner Frau
und schreitet in den dunklen,
knöcheltiefen See. Die Gemeinde
folgt ihm aus der engen Kirche
heraus. Wasser als Reinigung
von Schuld – und vielleicht auch
Hoffnung auf einen Neuanfang.
Weitere Aufführungen: 7./9.
Nov. (Mulhouse: La Filature),
Tickets unter www.operanationaldurhin.eu
Georg Rudiger
Jonathan Tetelman (Stiffelio) und Hrachuhi Bassénz Foto: Klara Beck
Eine kleine Operettengeschichte
Mit der Revue „Operette sich wer kann“ eröffneten die Schönen ihre
Saison und nehmen sie im November wieder auf
Leicht, turbulent und spritzig,
gefühlvoll bis frivol und auch mal
frech – davon kann man gerade
nicht genug haben! „Die Schönen“
eröffneten im Juni ihre Saison
mit der Revue „Operette sich
wer kann“ (Regie, Bühne, Licht:
Herbert Wolfgang. Konzeption,
Co-Regie: Leopold Kern, musikalische
Leitung: Max Langer).
Vom 19. November bis 18. Dezember
steht die Reue nun wieder
auf dem Spielplan.
Blauer Sommerwolkenhimmel
als Hintergrundprospekt, links
der versierte Max Langer am
Klavier, rechts Klaus Gülker als
geschmeidiger Conférencier im
schwarzen Rolli auf biederem
50er-Jahre- Sessel: heiter-beschauliche
Nachmittagstee-Atmosphäre.
Doch schon flackert
das Licht, dröhnt Blitzgewitter
aus dem Off (Technik: Paulo
da Silva)und zwei Gestalten in
schwarzen Kapuzen-Umhängen
stürmen die Bühne und schmettern
„Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sonst
bin ich verloren!“ aus Mozarts
Zauberflöte. Drama pur! – „Ich
halt die Oper für gesponnen!“,
kommentiert Gülker lakonisch.
– Solch ironische Brechungen
gibt’s in den folgenden zwei
Stunden zuhauf, weshalb Katrin
Mayer (Sopran) und Rubén
Olivares (Tenor) auch gleich
die Mäntel zum schmissigen
Operetten-Medley abwerfen. Da
brennt Leidenschaft heißer als
Gulaschsaft, da fliegt der Kopf
wie ein Luftballon davon, es wird
gejodelt und geschmachtet. Spätestens
mit „Strahlender Mond“
von Paul Linke aus „Der Vetter
aus Dingsda“ packt einen der
rosarote Glamour-Herzschmerz.
Operette – das Disneyland für
große Menschenkinder.
Während Gülker immer wieder
den süffisanten Erklär-Onkel
samt Kalauer gibt und auch den
ein oder anderen Gassenhauer
wie „Was kann der Siegesmund
dafür, dass er so schön ist“ trällert,
zeigen die beiden Jungtalente
Bühnenpräsenz, Ausdauer und
Bandbreite: Katrin Mayer aus
Schramberg überzeugt vor allem
in tieferen Stimmlagen und bei
kessen Liedern wie „Warum soll
eine Frau kein Verhältnis haben“
(Oscar Straus). Eine Entdeckung
ist der Chilene Rubén Olivares,
der mit Schmachtsongs wie „Dein
ist mein ganzes Herz“ einen tollen
Tenor mit viel Ausstrahlung
und wandelbarer, starker Stimme
zeigt. Mit wenig Requisite und
Kostümwechseln (Norbert Wild)
wirbeln die beiden so dynamisch
wie spielfreudig über die kleine
Bühne (Choreografie: Stefanie
Verkerk). Es macht Spaß ihnen
dabei zuzusehen!
Klar, darf bei den Schönen
neben „Die Blume aus Hawaii“
auch „Im Weißen Rössl“ nicht
fehlen, letzteres sogar als Medley
in schunkellauniger Rosamunde-
Pilcher-Ästhetik. Überhaupt,
Wien und nochmals Wien: Ob
Ohrwürmer aus „Die Csárdásfürstin“,
„Die Fledermaus“ oder
„Die lustige Witwe“ – es gibt
Turbulenzen und amouröse Verwicklungen
ohne Ende. – Alles
nur „Wiener Schmarrn“ kontert
Friedrich Holländer in seinem
gleichnamigen Schmählied und
ordert Rattengift gegen diesen
„Kitsch im Dreivierteltakt“.
Umso kontrastreicher die Reise
ins Berlin der 20er Jahre, auch
dort amüsiert man sich, dass die
Balken krachen: Denn „Es ist
schön am Abend bummeln zu
gehen“! Und so wird hier auch
eine kleine Operettengeschichte
erzählt, zu der es gerne noch ein
paar Infos mehr geben dürfte.
19. November bis 18. Dezember.
Karten und Infos unter:
www.dieschoenen.com
Marion Klötzer
Siri Karoline Thornhill, Sopran
Katharina Magiera, Mezzosopran
Johannes Mayer, Tenor
Manfred Biner, Bass
Camerata Vocale Freiburg
Camerata Freiburg
Leitung: Winfried Toll
Tickets an den Vorverkaufsstellen der
Badischen Zeitung, bei Reservix oder unter
www.cameratavocalefreiburg.de
Werke von J.S. Bach, Giovanni Gabrieli,
Antonio Vivaldi und Ottorino Respighi
27.11.2021
20 Uhr
St. Gallus, Merzhausen
2G
Einlass nur
mit 2G-
Nachweis
Unsere
Veranstaltungen
sind barrierefrei
6 KULTUR JOKER Theater
Die Tragödie Alter
Am Theater Freiburg startet man in die neue Saison mit einem Reza-Monolog in Starbesetzung
Alle sind tot. Die Freundin,
Kollegin und Konkurrentin Giselle
Fayolle, der Ehemann und
auch der Arzt praktiziert nicht
mehr. Einzig ihr Sohn kommt ab
und an vorbei, nervt aber. Anne-Marie
ist einsam. Und eine
Schönheit, auch wenn der Titel
von Yasmina Rezas Stück etwas
anderes suggeriert, war sie noch
nie. Mit einem Monolog wie
„Anne-Marie die Schönheit“ ein
Eröffnungswochenende zu bestreiten,
ist ungewöhnlich, wurde
man doch eher ein Ensemblestück
erwarten. Doch Intendant
Peter Carp inszeniert selbst und
auf der Bühne steht der Schweizer
Schauspieler Robert Hunger-
Bühler, den mit Freiburg zumindest
Erinnerungen verbinden. Er
hat hier bereits mit Jürgen Kruse
gearbeitet.
Für Anne-Marie kommt die
Anfrage nach einem Interview
gerade recht. Doch ist es das
überhaupt? Die alternde Schauspielerin
spricht ihr Gegenüber
paradoxerweise erst mit Madame,
dann Monsieur und Mademoiselle
an, und es ist auch
so voller Schlaufen und retardierenden
Momenten, dass sie wohl
Dynamischer Sonnenschutz mit Rollladen, Markisen und Co.
Eigentlich sind die meisten von
uns ja gerade im Herbst gerne daheim.
Ob nach einer ausgedehnten
Herbstwanderung oder einfach
gemütlich am Sonntag mit der
Zeitung: Jetzt ist die richtige Zeit,
um es sich daheim fein zu machen.
Lebenswerte Häuser helfen
uns dabei: Sie erhalten die Verbindung
zu unserer Umwelt und holen
die Dynamik des Tages- und
Jahresgangs in unsere Wohn- und
Schlafräume.
Sonnenstand, Lichtstand, Temperatur
und Luftfeuchtigkeit ändern
sich in der Natur nicht nur
zwischen den Jahreszeiten, sondern
auch an den einzelnen Tagen.
Diese Dynamik hält uns körperlich
und geistig fit: Natürliches
Tageslicht hellt unsere Stimmung
auf und steigert zugleich unsere
Konzentration und Leistungsfähigkeit.
Im Herbst, wenn wir wieder
mehr drinnen sind, müssen
wir diese Abwechslung auch in
unser Zuhause holen. Die eigenen
vier Wände als Komfortzone zu
gestalten, bedeutet nicht unbedingt
monotone Behaglichkeit
und auch nicht reine Energieoptimierung.
Echter Komfort lässt
uns die Änderungen des Sonnenstandes
während eines Tages spüren
und Lichtwechsel erleben!
All das ermöglicht dynamischer
Sonnenschutz. Im Sommer halten
Rollläden, Markisen oder Jalousien
allzu starke Sonneneinstrahlung
zeitlich begrenzt von
eher monologisierend ihr Leben
rekapituliert. Es ist natürlich ein
bisschen absurd, dass Yasmina
Reza einen Mann für diese Rolle
vorgesehen hat, schließlich bleiben
Schauspielern bis ins Alter
attraktive Rollen. Die Uraufführung
in Paris 2020 bestritt André
Marcon, dem sie „Anne-Marie
die Schönheit“ auch widmete.
Das Schauspielhaus Zürich, das
an dem Stück ebenfalls interessiert
war, wollte Rezas Forderung
nach einer männlichen Besetzung
nicht folgen und so bekam
Freiburg den Zuschlag. Robert
Hunger-Bühler war die Wunschbesetzung
der Autorin. Jetzt nach
der deutschsprachigen Erstaufführung
soll die Rolle auch von
einer Frau übernommen werden
können. Tatsächlich jedoch gibt
es längst eine Hörbuchfassung
mit Elisabeth Schwarz.
Nach den Einschränkungen für
die Theater durch Corona ist es
also sichtlich kein Fehler, großes
Schauspieler-Theater in Freiburg
zu zeigen. Peter Carp lässt Robert
Hunger-Bühler in seiner Inszenierung
freie Hand. Links ist
der Schminktisch, dort ruht eine
blonde Perücke und auf dem Boden
steht ein Paar beigefarbene
Pumps. Anne-Marie trägt in
ihrer Wohnung venezianische
Hausschuhe, eine Knieoperation
ist noch nicht allzu lang her. Kaspar
Zwimpfer hat für die Bühne
des Kleinen Hauses mehrere
Vitrinen entworfen, die Fenster
zu einer befahrenen Straße sind,
Schwelle, Erinnerungsspeicher
und Schrank. Ihre Anordnung
bestimmt über die eindreiviertel
Stunde die Gänge des Schauspielers.
Carp bebildert den
Text brav, da stehen Urnen auf
einem der Schränke, die Robert
Hunger-Bühler anspielt, und den
Stock hat Anne-Marie zwischen
ihre Kleider verbannt. Und dann
ist da noch der viel zu knappe
Raum zwischen Tür und Schwelle,
durch die sich der Schauspieler
zwängt. Hunger-Bühler spielt
das aus, öffnet den Schrank,
greift nach Keksen, isst einen
nach dem anderen. Asketisch ist
sie nicht, diese Anne-Marie, aber
auch kein Genussmensch.
Vieles an Rezas Monolog ist
erwartbar, noch immer ist das
Alter für Frauen eine Tragödie,
die mit Tapferkeit getragen werden
muss. Der Lebensraum ist
den Fenstern ab, damit Gebäude
möglichst nicht überwärmen.
Und im Herbst kommen vor allem
die Vorteile von automatisiertem
Sonnenschutz besonders zum Tragen:
Rollläden und Raffstore werden
rechtzeitig bei Dämmerung
geschlossen und erst bei Sonnenaufgang
geöffnet: Das bringt
schlaffördernde Nachtruhe, erhöht
zugleich die Energieeffizienz und
senkt die Heizkosten. Der Roll-
Panzer und die dämmende Luftschicht
vor dem Glas helfen dabei,
die Wärme im Haus zu halten.
Zeitgemäßer Sonnenschutz
kann zwar auch manuell bedient
werden, wird allerdings heutzutage
oftmals automatisch gesteuert
oder ist Teil eines Smart Home
Robert Hunger-Bühler spielt die Anne-Marie
Systems. Wir bieten dafür zukunftsfitte
Systeme, die einen einfachen
und komfortablen Einstieg
in die Smart Home Welt ermöglichen.
Somit können neben dem
Sonnenschutz zahlreiche weitere
Geräte gesteuert und eingebunden
werden, wie z.B. Beleuchtung,
Garagentore, Rauchsensoren
u.v.m. Zusätzlich können mit einer
Vielzahl von Sensoren das Raumklima
und die Witterungseinflüsse
überwacht und der bestmögliche
Komfort für den Nutzer sichergestellt
werden. Die Verknüpfung
von Licht und dynamischem Sonnenschutz
hat zusätzlich einen
Sicherheitsaspekt: Die Systeme
können automatisiert oder von
unterwegs gesteuert werden, um
Foto: Britt Schilling
zusammengeschrumpft, auf der
Bühne stehen überall Hocker
und schlimmer noch, es gibt
niemanden mehr, mit dem man
die Erinnerungen teilen könnte,
um so zumindest Bedeutung
zu behaupten. Robert Hunger-
Bühler spielt eine Frau, die sich
selbst auf dem Rückzug noch behauptet,
wohl wissend, dass sich
hier auch das Theater an sich behauptet,
sei es in Paris oder in der
Provinz. Denn am Ende schreit
er die Namen jener Schauspielerinnen
und Schauspieler, die früher
in Anne-Maries nordfranzösischem
Provinznest wirkten und
neben ihren Eltern beerdigt sind,
in den Straßenlärm hinaus. Es ist
nicht ganz leicht, Theater gegen
alle Nebengeräusche zu verteidigen.
In Freiburg gelingt es dank
Robert Hunger-Bühler, die Inszenierung
selbst hätte weniger
konventionell sein können.
Weitere Aufführungen:
1./27./28. November.
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THEATER KULTUR JOKER 7
Reise in die Latzhose
Das Theater im Marienbad spielt Saša Stanišics Kinderbuch „Hey, hey, hey, Taxi!“
Christoph Müller steht im
Rund des Bühnenschwimmbeckens
und scheint außer
Atem. Er ist auf dem Weg
nach Hause. „Zurück zu dir“,
presst er hervor. Immer und
immer wieder. Denn immer
und immer wieder ist er auf
Reisen, mit einem Taxi, in
seinem Kopf oder in der Ape,
einem dreirädrigen Kleintransporter.
„Hey, hey, hey,
Taxi!“ ruft er und schon hat
er sein Zuhause wieder verlassen.
Episodenhaft, Schlag
auf Schlag geht es in der Bühnenfassung
von Saša Stanišics
erst kürzlich veröffentlichtem
Kinderbuch „Hey, hey, hey,
Taxi!“ Kühn als Einpersonenstück
konzipiert ruht die
dramatische Last ganz auf
den Schultern des Schauspielers,
Bastlers und Gestalters
des Stücks Christoph Müller,
der den namenlosen Protagonisten
spielt. Ihm zur Seite
stehen diverse Requisiten als
Brandbeschleuniger der Ideenreisen,
die Müller händeringend,
packend, augenöffnend
und jeden kleinen Flecken
der Bühne vermessend unternimmt.
Mit Unterstützung
Mehr zutrauen
Das Shibui Kollektiv hat einen Film über die Bedeutung von Nähe gemacht
Eigentlich hätte Emi Miyoshi
eine längere Recherche über das
Leben im Alter vor sich gehabt.
Doch dann verhinderte die Pandemie
einerseits das Reisen nach
Japan, wo sie Feldstudien machen
wollte, andererseits rückten
die Maßnahmen gegen das Virus
die Situation von alten Menschen
in der unmittelbaren Umgebung
in den Blick. Wer vorher schon
wenige soziale Kontakte hatte,
trennte nun mehr kaum etwas
von der Einsamkeit. Zuerst reagierte
die Freiburger Tänzerin
und Choreografin mit „Relaytionship“
darauf, eine Produktion,
die lediglich als Stream
zu sehen war und die das Fürsich-Sein
aufbrach durch den
reproduzierten Puls und Herzschlag
(Sound: Ephraim Wegner).
„Second Body“ knüpft an
die vorherige Produktion an und
konnte sie doch erweitern. Die
angepeilten Workshops konnten
stattfinden und ein professionell
produzierter Film (Kamera:
Marc Doradzillo; Regie: Emi
Miyoshi, Marc Doradzillo) hat
sich als die adäquate Form dieses
besonderen Projekts erwiesen.
Am 15. und 16. Oktober war der
Christoph Müller spielt den namenlosen Protagonisten im Einzelstück „Hey, hey, hey Taxi!“ Foto: Minz&Kunst
Film im Freiburger Südufer zu
sehen.
Das Alter zeichne sich durch
fehlende Berührungen aus, wird
eine der Teilnehmerin sagen.
Diese Erfahrung war während
des Lockdowns vielen gewährt,
doch keinen traf es härter als
die Seniorinnen und Senioren.
„Second Body“ ist Dokumentation
und Plädoyer. So stehen im
Mittelpunkt die Begegnungen
zwischen den drei Tänzerinnen
(Unita Gay Galiluyo, Anna Kempin,
Emi Miyoshi) und Christel,
Renate, Balduin, Beate, Edith
und Gabi. Doch der Film ist eben
auch ein Werben für mehr Bewegung
im Alter, für mehr Zutrauen
in den eigenen Körper, auch
wenn dieser nicht mehr so beweglich
wie in der Jugend ist, für
mehr Lebendigkeit und Spontaneität.
Es ist sicherlich kein Zufall,
dass einige der beteiligten
Laien soziale oder pädagogische
Berufe hatten oder noch haben,
es macht anscheinend locker für
kreative Prozesse. Und ganz so
alt sind diese Alten ja noch nicht
einmal, eine der Frauen arbeitet
noch. Und ein Glücksfall war sicherlich,
dass zwei Freundinnen
von Vanessa Valk ist ein Objekttheaterstück
entstanden,
das von Anna Fritsch dramaturgisch
begleitet wurde.
Nicht nur die Ape wird zum
fliegenden Gefährt zwischen
Erde und Mond, alltäglichem
Zuhause und skurriler Märchenwelt.
Schon ein Blick in
die Brusttasche der Latzhose
eröffnet neue Dimensionen.
Ein Eisenkoffer mit Pflastern
beklebt wird zur Straße, auf
der Gurken, Tomaten und Paprika
die klassischen Ampelfarben
geben und den Verkehr
regeln. Doch dann steht eine
Aubergine im Raum. Grün,
rot, gelb…? Chaos! Aber egal,
die Reise muss weitergehen.
Saša Stanišic hatte für die
Buchvorlage kindliche Vorstellungskraft
an seiner Seite.
Er entwickelte das Buch
zusammen mit seinem jungen
Sohn. Entsprechend sind
viele klassische Figuren aus
mitmachten, die sich regelmäßig
zum Tanzen treffen. Wie sehr
das Projekt „Second Body“ einen
geschützten Raum schuf für
Nähe, zeigen die ersten Sequenzen
des Films. Zwei Tänzerinnen
versenken erst die Hände, dann
die Arme im Shirt der Partnerin,
dann verdrehen sie sich völlig in
ihrer Trainingskleidung, dass
manchmal der Stoff zwischen ihnen
ist, manchmal nicht einmal
dieser. Schnittwechsel und wir
sehen die Tänzerinnen und ihre
Laien-Partner in verschiedenen
Freiburger Proberäumen. Hilfsmittel
wie Stäbe, Luftballons
und ein Stoffschlauch markieren
Nähe und Distanz, immer wirkt
dies spielerisch und wie aus
dem Augenblick geboren. Viel
Losgelöstsein, geradezu Heiterkeit
und Lebensfreude ist hier
zu sehen. Die Teilnehmer, aber
auch die drei Tänzerinnen berichten
von ihren Absichten und
Erfahrungen. Und man sieht,
es kann etwas entstehen, wenn
Kunstschaffende mit Laien arbeiten,
aber es ergibt auch Sinn,
wenn alte Menschen mit Künstlerinnen
und Künstlern arbeiten
dürfen. Annette Hoffmann
dem Repertoire der Gutenachtgeschichte
anwesend:
Zwerge, Drachen, Piraten.
Aber das ist nicht alles. Viele
seltsame Wendungen machen
die Märchenwelt skurril und
zur Herausforderung für die
Bühnenarbeit Christoph Müllers.
In einer Geschichte hält
er inne, denn irgendetwas
stimmt nicht mit seinem Gefährt.
Lautmalerisch mimt er
einen stotternden Motor. Ein
Check im Motorraum offenbart:
Da ist gar kein Motor, sondern
ein Mann in seinem Bett,
der die Motorengeräusche
bloß mimt. Das ganze Szenario
steht in Christoph Müllers
Gesicht geschrieben, das vor
Erstaunen geweitet ist.
Ganz unverkopft hat sich
auch das Stück selbst thematisiert:
Allein das Erzählen
hält die Welt am Laufen und
am Verändern. Entsprechend
ist es unser Verhalten, unser
Singen, Sprechen und Schauen,
das uns und anderen Freude
bereitet. Und ob die Piraten
nun seekrank werden oder die
Maus ihr Käsetaxi nicht zum
Anbeißen lässt – alles bleibt
möglich, wenn wir ihm nur
Raum lassen. Das Schwimmbecken
des Marienbads hatte
für Christoph Müller ausreichend
davon.
„Hey, hey, hey, Taxi!“ ist ab
dem 11. November mobil als
Klassenzimmerstück buchbar.
Anfragen unter 0761/1379721
oder per Mail gruppen@
marienbad.org. Für nächstes
Jahr ist eine Wiederaufführung
im Theater geplant.
Fabian Lutz
0014771547-1.pdf
8 KULTUR JOKER Theater
Im Großen Haus dreht sich die
Sommervilla als ginge es hier
wirklich voran und nicht nur ebenso
im Kreis herum. Ein Kamin,
ein paar Stühle mit Tisch, mehrere
Holzbalken stützen die Veranda,
zu der eine Außentreppe führt.
An der Wand hängt ein Stich aus
einem Insektenbuch und wirklich
haben wir merkwürdige Spezies
vor uns. Diese Sommerfrische
gehört Anna Wojnizewa (Janna
Horstmann), dass sie jung verwitwet
ist, reizt die Gemüter. Doch
Wojnizewa ist pleite, das Anwesen
ist hoch verschuldet, der reiche
Nachbar könnte aushelfen, doch
er wird verschmäht. Es sieht ein
bisschen wie ein Puppenhaus aus,
doch das wäre ein anderes Drama
(Bühne: Kaspar Zwimpfer). Hier
wird Anton Tschechows Frühwerk
„Platonow“ gegeben, Regie führt
Intendant des Theater Freiburg
Peter Carp. Eine Projektion wird
auf die Bühnenrückwand geworfen,
die das Geschehen in kleine
Segmente unterteilt, irgendwann
ist das Video verpixelt, dann gibt
es ganz den Geist auf. Was kaum
jemand zu bemerken scheint.
„Platonow“ ist ein Ensemblestück
und daher bestens angetan,
nach dem Monolog von Robert
Hunger-Bühler die neue Spielzeit
2009 haben Nuscha Nistor (Regie)
und Mathias Willaredt-Nistor
(Komposition) ihr Theaterensemble
Puck gegründet, seitdem ist
es ihr Markenzeichen geworden
Schauspiel, Choreografie und Live-Musik
zu einem emotionsgeladenen
und stark rhythmisierten
Theatererlebnis zu verquicken.
Nach fast zweijähriger Zwangs-
Hohl drehendes Sommerhaus
Peter Carp inszeniert zum Spielzeitauftakt Tschechows Frühwerk „Platonow“
(v.l.n.r.) Moritz Peschke, Martin Hohner, Laura Palacios, Henry Meyer, Janna Horstmann und
Thieß Brammer in „Platonow“
Foto: Birgit Hupfeld
einzuläuten. Noch zwölf Rollen
weist die Freiburger Inszenierung
auf, in der Originalfassung sind
es mehr als 20. Dass Charaktere
wider besseres Wissen handeln,
ist nicht ungewöhnlich für Tschechow-Figuren,
doch Michail Platonow
(Martin Hohner) macht
wirklich keine halben Sachen.
Kaum eine Frau oder eine Beziehung,
die er nicht ruiniert, zuallererst
Sascha Iwanowna (Stefanie
Mrachacz), seine eigene Frau.
Man erinnere sich: der Mann ist
Dorflehrer, hat sogar das Studium
abgebrochen. Alle sind irgendwie
dünnhäutig und teilweise bewaffnet,
was keine wirklich gute Kombination
ist.
Dabei hat man noch nicht einmal
das Gefühl, Platonow würde
es in irgendeiner Weise genießen.
Stattdessen wird er, wenn wirklich
alles schon zu spät ist, sich
in seiner Schuld suhlen wie auf
einer schmutzigen Matratze, was
er auch ganz wörtlich tut. Sie liegt
auf einer Euro-Palette. Dieses Unentschiedene
ist nicht einmal melancholisch,
Martin Hohner gibt
ihm etwas Überdrehtes, so als ob
man es nur genügend überspielen
müsste, um es ungeschehen zu
machen. Reihum verzweifeln und
sterben Menschen, es ficht ihn wenig
an. Und weil die (männliche)
Hysterie so etwas wie der Grundton
dieser Inszenierung ist, fällt es
auch schwer den anderen Figuren
so etwas wie Tiefe zuzugestehen.
Bis ins Sprechen hinein ist diese
Inszenierung seltsam übersteuert,
manchmal wird geradezu albern
deklamiert.
Ziemlich am Anfang wird darüber
räsoniert, dass man sich in
der Vergangenheit Aufführungen
bis zum Ende angesehen hat. Es
klingt ein bisschen wie eine ironisch
gemeinte Drohung, denn
tatsächlich dauert die Inszenierung
über drei Stunden. Das ist
aber noch gut vier Stunden kürzer
Emotionsgeladenes Theatererlebnis
Goldonis „Weiberklatsch“ mit dem Theater Puck auf der Experimentalbühne im E-Werk
pause feierte jetzt ihre vom Kulturamt
geförderte Inszenierung
„Weiberklatsch“ auf der Experimentalbühne
im Freiburger E-
Werk Premiere.
Carlo Goldonis hier stark gekürzte
Komödie ist ein turbulentes
und mit all seinen Verwechslungen
und Verirrungen
klassisches Lustspiel á la Molière,
das in Venedig Mitte des 18.
Jahrhunderts spielt und den jungen
Schauspielschüler*innen eine
Steilvorlage für Expressivität und
Dynamik bietet, skizziert Vielschreiber
Goldoni hier doch ein
prallbuntes Sittengemälde mit
ganz unterschiedlichen Typen.
Regisseurin Nuscha Nistor macht
in sparsam-goldenem Licht ein lustiges
Märchen daraus, das durch
Gesangs-und Bewegungseinlagen
zu stimmungsvoll-vielschichtiger
E-Akkordeon-Musik zwischen
Musical, Commedia dell´arteund
Stummfilm-Ästhetik changiert.
Im Mittelpunkt stehen die
Frauen: Klug, geschwätzig und
offenherzig, mit jeder Menge
Temperament und Lebenslust.
Zu fünft sitzen sie schon gickelnd
auf der Bühne, während
das Publikum noch seine Plätze
sucht: In der Mitte die blondbezopfte,
kindliche Checca (Maya
Kenda) im grünen Kleid, rechts
davon in braun gestreiften Röcken
Krämerin Sgualda (Aurélia
Breyer) und Wäscherin Catte
(Caia David), links die feinen
Damen Beatrice (Perrine Martin)
und Elenora (Marlene Lickert) mit
Handschuhen und viel Dekolleté
(Kostüme: Nuscha Nistor). Noch
sind sie friedlich, schließlich feiert
Checca heute Verlobung mit
als die ungekürzte Fassung. Eine
Erleichterung ist das jedoch nicht,
allzu fern bleiben einem diese Figuren.
Weitere Vorstellungen:
5./6./13./20. und 27. November,
jeweils 19.30 Uhr und 28. November
19 Uhr im Großen Haus des
Theater Freiburg.
Annette Hoffmann
ihrem Bebbo (Lukas Kadlec)
– doch gleich gehen sie sich das
erste Mal mit wildem Geschimpfe
und Gekreisch gegenseitig an die
Gurgel. Symptom ihrer Animositäten
ist ein übles Gerücht, das in
den folgenden neunzig Minuten
seine Kreise zieht und fast eine
Katastrophe anrichtet.
„Checca ist nicht die leibliche
Tochter von Paron Toni, Checca
ist ein Bastard“ – lautet die Sensation,
die nun lustvoll von Ohr
zu Ohr getragen wird. Die Folge:
Häme, Misstrauen, Hochzeit
fast geplatzt. Große, junge Liebe
gegen Flüstergift und Konventionen
– klar, gibt’s trotzdem ein
Happy End! Bevor sich die Turteltäubchen
aber kriegen, wird die
Geschichte mit viel Tohuwabohu
verknotet und von clownesken Figuren
wie dem eitlen Geck Lelio
(Jan Saure), seinem Diener (Jannik
Sulger) und dem Dörrobsthändler
Musa (Melchior Meyer)
in Schwung gehalten. Requisite
braucht´s da keine: Es reichen
fünf schlichte, schwarze Hocker
und etwas Pantomime, um den
Fokus ganz auf das Schauspiel
zu richten. Das ist mitreißend
und quicklebendig. Dazu hat jede
Figur ein eigenes Lied, es gibt
Schabernack, Schmachterei und
Streit. Temperamentausbrüche
im Dampfkochtopf einer italienischen
Gerüchteküche…
Weitere Vorstellungen: 5./6.
November, 20 Uhr, 7. November,
18 Uhr. Experimentalbühne im
E-Werk. Karten unter www.puckfreiburg.de
Marion Klötzer
Goldonis „Weiberklatsch“ mitreißend und quicklebendig Foto: W. Nistor
kunst KULTUR JOKER 9
Francisco de Goya: „Hospital für Pestkranke (Hospital de apestados)“, 1808–1810, Öl auf Leinwand, 32,5 x 57, 3 cm, Sammlung Marqués de la Romana
Es zeigt sich
Die Fondation Beyeler kann mit einer großen Goya-Ausstellung aufwarten
Beinahe noch im Entree begegnen
wir dem Künstler selbst.
Er sitzt links im Bildraum während
er die Familie des Infanten
Don Luis malt. Die Szene wird
sich so oder so ähnlich 1783
abgespielt haben, im gleichen
und im nächsten Jahr entstand
das repräsentative Gemälde.
Im Zentrum ist die Infantin
zu sehen, der gerade die Haare
frisiert werden, ihr Mann sitzt
am Spieltisch. Obwohl Goya
viele Menschen auf dem Bild
vereint hat, wirken sie seltsam
beziehungslos, doch einige
schauen uns direkt an und ihre
Persönlichkeit scheint sich unmittelbar
mitzuteilen. Wenige
Jahre zuvor war Francisco de
Goya (1746 – 1828) Hofmaler
geworden. Und dies ist ja das
Überraschende an dem Maler,
dass er einerseits in Verbindung
zum Hof stand, und andererseits
vor allem durch seine
schonungslosen Darstellungen
von Kriegsgräueln und der Inquisition
zu einem Wegbereiter
der Moderne geworden ist. Die
Veröffentlichung seines Grafikzyklus
„Die Schrecken des
Krieges“ war ihm selbst zu heikel
geworden, sie erscheint erst
1862, Jahrzehnte nach seinem
Tod.
Nach coronabedingtem Hin
und Her ist die Goya-Ausstellung
also jetzt in der Fondation
Beyeler zu sehen. Man kann
sich nur unzureichend ausmalen,
welchen Aufwand das Museum
betrieben haben muss,
um insbesondere die vielen privaten
Leihgeber für diese Ausstellung
zu gewinnen. „Goya“
jedenfalls stillt die Schaulust
und da die Werke chronologisch
gehängt sind, bekommt
man zudem einen Einblick in
das Zeitalter Goyas, das durch
den Spanischen Erbfolgekrieg
und später den Unabhängigkeitskrieg
geprägt war. Die
conditio humana war zu Lebzeiten
Goyas ein wirklicher
Schrecken.
Doch es muss auch eine Lust
an dieser Entgrenzung gegeben
haben. 1797/98 entsteht der
„Hexenflug“, das Bild war von
den Herzögen von Osuna als
Dekoration für ihr Landhaus
in Auftrag gegeben worden,
heute hängt es im Madrider
Prado. Das Nachtstück zeigt,
wie sich mehrere Hexen Männer
bemächtigt haben und sie in
die Lüfte entführen. Zusammen
bilden sie einen unheimlichen
Luftreigen, aus dem spitze Hüte
ragen. Man weiß nicht, ob es
sich dabei um die Ketzer-Hüte
der Inquisition handelt oder ob
das Bild im Zusammenhang
mit einer Freimaurer-Loge
steht, die ihre eigene Überlegenheit
über die Unwissenheit
der anderen feiert. Goyas „Hexenflug“
jedenfalls könnte die
düstersten Träume eines Shakespeare-Dramas
illustrieren.
Und unter diesem Antagonismus
steht auch die Ausstellung.
Man sieht viel Gewalttätiges
im Zusammenhang mit der
Religion wie die Flagellanten-
Prozessionen der Brüderschaften,
deren Mitglieder sich die
Rücken blutig schlugen, aber
eben auch Inquisitionsverhöre.
Und dann sind da noch die
Grausamkeiten, die sich Menschen
gegenseitig antun, aus
den willkürlichsten Gründen,
weil sie etwas anderes glaubten
oder einfach nur Pech hatten.
Gleich zwei Mal begegnet den
Besucherinnen und Besuchern
der Ausstellung das Gesicht
eines Garottierten, der das
ganze Elend der Menschheit
zu verkörpern scheint. „Nichts,
es wird sich zeigen“ heißt eines
der Grafikblätter. Nichts, dem
Goya hier nicht Augenzeuge
wäre. Eine Reihe von Küchenstillleben
wirken wie eine malerische
Entsprechung dieser
detailierten Szenen. Dabei versprechen
die toten Waldschnepfen,
die Scheiben Lachs und die
Rotbrassen kein üppiges Mahl,
es ist eher der Tod, der uns hier
anblickt.
Doch es gibt auch die lichten
Momente in dieser Ausstellung.
Auch für sie ist der Mensch zuständig.
Es sind die Freunde des
Künstlers, Intellektuelle, Dichter,
Liberale, die er porträtiert
und denen man von Angesicht
zu Angesicht den Bau einer
anderen Weltordnung zutraut.
Oder die Herzogin Alba in
einem weißen Kleid, mit roter
Schärpe und roter Schleife am
Oberteil, die auch ihren kleinen
fluffigen weißen Hund ziert.
Den Titel vermerkt Goya auf
ihrem weißen Rock, so dass
jeder sehen kann, wer sich hier
zeigt.
Goya. Fondation Beyeler,
Baselstr. 101, Basel-Riehen.
Mo-So 10-18 Uhr, Mi 10-20
Uhr. Bis 23. Januar 2022.
Annette Hoffmann
Francisco de Goya: „Doña
Antonia Zárate y Aguirre“, um
1805, Öl auf Leinwand, 103,5
x 82 cm, National Gallery of
Ireland, Dublin, Schenkung,
Sir Alfred und Lady Beit, 1987
(Beit Collection)
© National Gallery of Ireland NGI.4539
10 KULTUR JOKER interview
nicht kannte. Die inhaltliche
Arbeit blieb dabei fast komplett
auf der Strecke.
Kultur Joker: Was haben Sie
gelernt?
Zietzschmann: Zunächst einmal
die Erkenntnis, dass man
nie weiß, was der nächste Tag
bringt. So lernt man auch,
Dinge mehr zu schätzen. Wir
wurden gefordert zu improvisieren,
anders zu denken und
zu planen, kurzfristiger zu reagieren.
Das war sicherlich eine
gute Schule für alle, weil wir
ja im Klassikbetrieb bislang
drei oder vier Jahre im Voraus
planen.
Kultur Joker: Wie stehen die
Berliner Philharmoniker heute
da?
Zietzschmann: Was Profil und
Ausstrahlung angeht, war das
Orchester in der Corona-Zeit
sicherlich ein echtes Vorbild.
Wir haben immer die ersten
Schritte getan – angefangen
mit dem Europakonzert am
1. Mai 2020 als erstem Fernsehkonzert,
dann mit der Testungsstrategie
und den damit
verbundenen reduzierten Abständen
auf der Bühne. Ein
besonderer Höhepunkt war
das Pilotprojekt im März 2021
mit eigenem Testzentrum zum
ersten Mal seit Monaten vor
1.000 Besucherinnen und Besuchern,
in dem wir gemeinsam
mit anderen Berliner Veranstalterinnen
und Veranstaltern
bewiesen haben, dass man
wieder vor Publikum spielen
kann: ein Hoffnungsschimmer
für die ganze Branche! Finanziell
hatten wir durch unsere
hohe Eigenwirtschaftsquote
von 60 Prozent große Defizite.
2021 prognostizieren wir ein
Defizit von 8 Millionen Euro,
können das aber durch die finanziellen
Hilfen von Bund
und Land ausgleichen.
Kultur Joker: Haben die
Orchestermitglieder weniger
Geld verdient?
Zietzschmann: Wir hatten
zwar letztes Jahr einige Monate
Kurzarbeit, konnten das
aber auf 100 Prozent aufstocken.
Aber natürlich konnten
alle Sonderprojekte, die extra
bezahlt werden, nicht stattfinden.
So gesehen hatte jedes
Orchestermitglied schon
spürbare finanzielle Einbußen.
Aber natürlich sind unsere Musikerinnen
und Musiker viel
besser abgesichert als die freie
Szene.
Kultur Joker: Sie sind im beschaulichen
Sankt Georgen im
Schwarzwald aufgewachsen
und haben dort in einem Jugendorchester
Geige gespielt.
Welche Beziehung haben Sie
zu Ihrer Herkunft?
Zietzschmann: Meine Heimat
hat mich stark geprägt. In der
Schule besaß die Musik einen
enormen Stellenwert. Wir haben
mit dem Schulorchester
viele Tourneen unternommen.
Schon damals konnte ich einiges
über organisatorische
Abläufe lernen. Natürlich
prägte mich auch die Landschaft.
Ich bin nach wie vor
sehr gerne dort, um meine Eltern
zu sehen.
Kultur Joker: Sie brauchen in
dieser unruhigen Zeit eine gute
Erdung. Hat diese Bodenhaftung
auch mit Sankt Georgen
zu tun?
Zietzschmann: Das kann gut
sein. Gelassenheit und innere
Ruhe waren für die Bewältigung
dieser enormen Herausforderungen
unerlässlich.
Dennoch bin ich an meine
Grenzen gekommen. Aber
diese Schwarzwälder Erdung,
dass man auch manches Mal
intuitiv die richtigen Entscheidungen
trifft, hat mir in
meinem Beruf sehr geholfen.
Kultur Joker: War Ihr beruflicher
Weg über Freiburg, Wien
und Hamburg zum Studium,
nach Berlin für das Management
des Mahler Chamber Orchestra,
nach Frankfurt zum
Hessischen Rundfunk, dann
Hamburg beim NDR und jetzt
wieder nach Berlin nicht auch
eine Flucht aus der Provinz,
die auch eng und eingrenzend
sein kann?
Zietzschmann: Menschen
aus dem Schwarzwald trifft
man überall auf der Welt. Wir
sind doch sehr offen, abenteuerlustig
und reisefreudig.
Im Schwarzwald sind enorme
Kreativität und Erfindergeist
zu Hause. Ich habe Sankt
Georgen nie als eng empfunden.
Aber wenn man mehr
Kultur und städtisches Leben
möchte, dann muss man natürlich
wegziehen.
Kultur Joker: Der neue Chefdirigent
Kirill Petrenko hatte
das Pech, in seiner ersten
Spielzeit von der Corona-Pandemie
ausgebremst zu werden.
In dieser Saison dirigiert er
unter anderem alle Tourneekonzerte.
Konnte er das Orchester
schon formen?
Zietzschmann: Durch die vielen
kleineren Formationen in
den Konzerten der letzten beiden
Jahre konnte er alle Musikerinnen
und Musiker sehr gut
kennenlernen. Mozarts „Gran
Partita“ für zwölf Bläser und
Kontrabass beispielsweise hätte
er im normalen Programm
nie einstudiert. Diese Nähe
war wichtig für Orchester und
Dirigent. Kirill Petrenko arbeitet
sehr am Klang und an
der Dynamik. Er schult das
Orchester gerade in der Kunst,
leise zu spielen. Er ist wirklich
detailbesessen – das tut den
Berliner Philharmonikern gut.
Jedes Orchestermitglied wird
extrem gefordert.
Kultur Joker: In dieser Saison
kommt das Orchester gleich
zweimal zu Residenzen ins
Festspielhaus Baden-Baden:
im November und zu den Osterfestspielen
2022. Ist das
Andrea Zietzschmann
Herbst-Gastspiel der Ersatz
für das Ersatzfestival, das im
Mai 2021 geplant war?
Zietzschmann: Genau. Wir
können das aber nur machen,
weil unsere im Herbst 2021
geplante Asien-Tournee nach
Japan, China und Taiwan abgesagt
wurde. So zeigen wir
in Baden-Baden doch noch
die bereits im Frühjahr fertig
geprobte Oper „Mazeppa“, die
eigentlich in der Inszenierung
von Dmitri Tcherniakov für
Ostern 2021 vorgesehen war,
konzertant in zwei Aufführungen.
Diese Tschaikowsky-
Oper ist relativ unbekannt
und auch für das Orchester
absolutes Neuland. Aber Kirill
Petrenko bewegt sich traumwandlerisch
in diesem Repertoire
und hat die Oper auch
schon einmal in Lyon dirigiert.
Es wird eine exemplarische
Interpretation dieses Werkes
geben – soviel darf ich versprechen.
Kultur Joker: Neben dem
russischen Repertoire wie der
10. Symphonie von Schostakowitsch
im November und den
weiteren Tschaikowsky-Opern
„Pique Dame“ und „Jolanthe“
bei den Osterfestspielen
2022 dirigiert Kirill Petrenko
beim kommenden Gastspiel
auch Frühromantik wie Mendelssohns
„Schottische Symphonie“
und Schuberts große
C-Dur-Symphonie.
Zietzschmann: Kirill Petrenko
hat für sich verschiedene
Programmlinien gesetzt – und
das deutsch-österreichisch
Kernrepertoire der Berliner
Philharmoniker ist ihm sehr
© Stefan Hoederath
wichtig. Mozart, Beethoven,
Mendelssohn, Schubert,
Brahms, Mahler, Strauss – die
gehören einfach zur DNA des
Orchesters.
Kultur Joker: Bei der ersten
Pressekonferenz, als Kirill Petrenko
vorgestellt wurde, hat
er auch von einer menschlichen
Nähe zu Ihnen gesprochen.
Wie kommen Sie nach
gut zwei Jahren gemeinsamer
Arbeit miteinander klar?
Zietzschmann: Das gegenseitige
Vertrauen ist weitergewachsen.
Durch die ständigen
Corona-bedingten Veränderungen
war der Austausch
zwischen uns vielleicht noch
enger als im normalen Konzertbetrieb.
Kultur Joker: War Kirill Petrenko
sehr frustriert, dass er
einige Herzensprojekte wie
den Baden-Badener „Fidelio“
2020, der ebenfalls schon fertig
geprobt war, nicht realisieren
konnte?
Zietzschmann: Natürlich war
er sehr enttäuscht – wie das
gesamte Orchester. Aber er ist
sehr professionell und pragmatisch
damit umgegangen. Sein
Blick geht immer nach vorne.
Kultur Joker: Vielen Dank für
das Gespräch. Vielleicht kommen
Sie ja mal wieder nach
Freiburg.
6./7.11.: Orchesterkonzerte
der Berliner Philharmoniker
(Leitung: Kirill Petrenko) im
Festspielhaus Baden-Baden,
10./12.11.: Mazeppa, 9./11.11.:
Kammermusik. www.festpielhaus.de
kunst KULTUR JOKER 11
Ästhetisch faszinierende
Bildwelten, die
nachdenklich machen
Katharina Sieverdings Fotokunst von den 1960er Jahren
bis heute im Museum Frieder Burda in Baden-Baden
Es ist eine ausgesprochen
selbstbewusste Frau, die einem
aus den großformatigen Fotos
entgegen blickt. Mal blau
metallisch leuchtend, wie in
der Serie „Transformer“, die
sich über alle Stockwerke des
Museums Frieder Burda zieht.
Oder ganz direkt in die Kamera
blickend als sähe sie den
Betrachter, wie in „The great
white way goes black“ und der
Wand aus 336 Fotos von Katharina
Sieverding und ihrem
Künstler-Lebensgefährten
Klaus Mettig („Motorkamera“,
1973-74). Unter dem Titel „Die
Sonne um Mitternacht schauen“
bietet das Museum Frieder
Burda in Baden-Baden bis zum
9. Januar eine weit gefächerte
Übersicht über Katharina Sieverdings
Fotokunst, vom Ende
der 1960er Jahren bis heute.
Ihre Arbeiten sind raumfüllend,
die Farben oft leuchtend.
So plakativ die Fotos auf den
ersten Blick wirken, so verwirrend
sind sie, wenn man
anfängt nachzudenken. Und
manches erhält nach Jahrzehnten
eine neue, aktuelle
Deutung. Auf einem der Bilder
sieht man Mao einen afrikanischen
Staatsgast begrüßen.
Heute hat China über Handelsund
Kreditverträge seine Vorherrschaft
in Afrika gesichert.
Nicht, dass die Künstlerin
einem eine bestimmte Interpretation
aufdrängen würde.
Sieverding ist eine Meisterin
wenn es darum geht, Zusam-
Katharina Sieverding: Großfoto XIII/79 „We have friends all over
the world“ 1979 Digitaldruck 252 x 356 cm © Katharina Sieverding,
VG Bild-Kunst Bonn 2021
Foto: © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst Bonn 2021
menhänge und Gegensätze
aufzuzeigen.
In „Global Desire II“ von
2017 überblendet sie das Foto
des Flüchtlingslagers Zaatari
an der syrisch-jordanischen
Grenze mit einer Aufnahme
von zwei russischen Soldaten,
die einen Jagdbomber
mit einem Sprengsatz beladen.
„Gefechtspause II“ besteht
aus einer Überblendung
zweier Pressefotos: eines von
der Eröffnung einer großen
Konferenz durch den chinesischen
Staatschef Xi Jinping
und eine Aufnahme von Polizisten,
die in den USA vor
Demonstranten knien. In beiden
Fällen sind Regierung
und Volk keine Einheit. China
unterdrückt massiv die Demokratiebewegung
in Hongkong,
in den USA fühlen sich People
of colour diskriminiert. Hinzu
kommt, dass viele Menschen
in beiden Ländern, immerhin
die amtierenden Großmächte
dieser Welt, in Armut leben.
So unterschiedlich China und
die USA sind, in diesen Dingen
offenbaren sich Ähnlichkeiten.
Katharina Sieverding hat
sich als 68erin und Beuys-
Schülerin natürlich immer mit
Politik auseinandergesetzt.
Ihre Kunst geht allerdings
darüber hinaus. Ästhetisch
faszinierende Bildwelten hat
die Künstlerin in den Werken
geschaffen, in denen sie mit
Röntgentechnik gearbeitet hat. Als Tochter eines Radiologen
kennt sie keine Scheu
vor Röntgenstrahlen, sondern
setzt sie für raffinierte Effekte
ein wie die rotgolden leuchtende
Silhouette eines Menschen,
der auf einem geraden Strich
balanciert. In der Reihe der
„Steigbilder“, 1997 auf der Biennale
in Venedig vorgestellt,
scheint die Röntgenaufnahme
eines menschlichen Schädels
in Flammen zu stehen.
Nicht zuletzt greift die
Künstlerin nach den Sternen.
Als Resultat erscheint eine
blaue Sonne auf der Fassade
des Museums. Und wie in eine
strahlend blau ummantelte
Seifenblase eingehüllt, lässt
Sieverding die „Interplanetarische
Arbeitsbesprechung zur
Weltraumzukunft“ erscheinen.
Katharina Sieverding: „ The great white way goes black“, IX/1977, Farbfotografie,
Acryl, Stahlrahmen 300 x 500 cm Installationsansicht der Ausstellung: Katharina
Sieverding – „Close Up“, KW Institute for Contemporary Art Berlin, 2005
© Katharina Sieverding, VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Katharina Sieverding „Eigenwerbung“, 1967-1969, digitale Bildprojektion © Katharina Sieverding,
VG Bild-Kunst Bonn 2021 Foto: © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst Bonn 2021
Der rotglühende Planet auf
dem schwarzen Bildschirm
basiert auf nicht weniger als
200.000 NASA-Daten aus dem
Zeitraum 2011 bis 2014. Dank
des NASA-Satelliten SDO und
Katharina Sieverding können
Ausstellungsbesucher zu den
Öffnungszeiten „Die Sonne
um Mitternacht schauen“. Man
kann die reine Schönheit der
Sonne in diesen digitalen Filmprojektionen
genießen. Oder
über den Klimawandel und die
Endlichkeit der Ressourcen der
Erde nachdenken.
„Katharina Sieverding. Die
Sonne um Mitternacht schauen“,
Museum Frieder Burda,
Baden-Baden, Di-So 10-18
Uhr. www.museum-friederburda.de.
Bis 09.01.2021
Nike Luber
Schopfheimerstraße
2
12 KULTUR JOKER KUNST
Bewegende Kunst gegen das Vergessen
Bilder des Malers Alexander Dettmar in der Katholischen Akademie Freiburg und der Synagoge in der Nussmannstraße
Alexander Dettmar und Irina Katz, Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde Freiburg, vor dem
Bild der ehemaligen Freiburger Synagoge
Foto: Erich Krieger
Die Auseinandersetzung mit
Architektur steht im Zentrum des
künstlerischen Schaffens des Malers
Alexander Dettmar. Inspiriert
von der Ausstrahlung spezieller
Bauwerke bringt er seine Interpretationen
zumeist direkt vor Ort
im Freien auf die Leinwand, in seinem
Stil und fernab von jeder naturalistischen
Wiedergabe. So war
er 1992 vom Wiederaufbau der in
der Pogromnacht am 9. November
1938 von einem Nazi-Mob teilweise
und später durch einen Bombenangriff
erheblich zerstörten
Neuen Synagoge in der Oranienburger
Straße in Berlin tief beeindruckt.
Über 1400 dieser markanten
architektonischen Zeichen
jüdischen Lebens in Deutschland
wurden vom November-Terror
1938 von den Nazis demoliert, zerschlagen
oder verbrannt. Auf der
Suche nach Überresten, zum Beispiel
in der Stadt Güstrow, stellte
Dettmar fest, dass in den meisten
Fällen nichts oder höchstens kleine
Gedenktafeln an die Synagogen
erinnerten und diese einstigen
Zeugnisse jüdischer Kultur aus
den deutschen Städtebildern und
somit auch aus dem Bewusstsein
der Menschen so gut wie verschwunden
waren. Gegen diesen
ungeheuren Verlust wollte er sich
mit seinen Mitteln stemmen. Er
recherchierte Pläne, Zeichnungen
oder alte Fotos der Bauwerke, besichtigte
deren ehemalige Standorte,
sprach mit Zeitzeugen und
machte sich an die Arbeit. Seine
Vision war ein schöner Raum
voller Bilder, die diese zertrümmerten
Kultstätten wenigstens malerisch
„wiederauferstehen“ lassen
und so an die an ihnen und ihren
Gemeinden verübten Verbrechen
erinnern sollten. Im Laufe von
mehr als 20 Jahren hat Dettmar
über 150 Bilder von ehemaligen
Synagogen aus Deutschland und
anderen Ländern entstehen lassen,
die seither in zahlreichen Ausstellungen
in der gesamten Republik
zu sehen sind.
Noch bis 17. Dezember sind ein
großer Teil seiner Werke in der
Katholischen Akademie in Freiburg
und einige großformatige
Bilder in der Synagoge der Israelitischen
Gemeinde Freiburg in
der Nussmannstraße ausgestellt.
Beide Institutionen zeichnen für
diese Ausstellung gemeinsam
verantwortlich, die mit der Unterstützung
der Erzbischof Hermann
Stiftung ermöglicht wurde und
sie ist Bestandteil der zahlreichen
bundesweiten Veranstaltungen im
Festjahr 2021 zur Erinnerung an
„1700 Jahre Jüdisches Leben in
Deutschland“.
Dettmars Bilder sind in vorwiegend
erdigen, dumpfen Farben
gemalt, das Weiß der Wände
erscheint an vielen Stellen beschmutzt,
die Lichtstimmung eher
fahl und kalt. Er verbannt jede Ornamentik
oder anderes Schmuckwerk,
Menschen kommen nicht
vor, alles ist auf das Nötigste reduziert.
Auf den meisten Bildern
sind die Synagogen freigestellt,
erscheinen monolithisch ohne
ihre umgebende Örtlichkeit. Dem
Betrachter wird keine Chance gegeben,
in kulinarischen Kunstgenuss
zu flüchten – das Bauwerken
und Menschen angetane Grauen
ist unsichtbar mitgemalt. Der
Freiburger Kulturmanager und
Publizist Bernd Kauffmann hat
dies in seiner Rede zur Eröffnung
der Ausstellung so formuliert:
„Dettmars Bilder zerstören jede
Schönschauerei und beim stillen
Betrachten seiner hoffnungslosen
Markierungen aller Restbestände
des Menschlichen flüstern sie
uns die Worte aus des großen
jüdischen Lyrikers Paul Celan
Gedicht „Die Todesfuge“ nah ans
Ohr: „…der Tod ist ein Meister aus
Deutschland sein Auge ist blau er
trifft dich mit bleierner Kugel er
trifft dich genau…der Tod ist ein
Meister aus Deutschland…“.
Die Bilder in der Synagoge der
Israelitischen Gemeinde in der
Nussmannstraße sind von So bis
Do, 10 bis 15 Uhr zu besichtigen.
Die Ausstellung in der Katholischen
Akademie Freiburg,
Wintererstraße 1, ist montags bis
freitags von 8.30 bis 16.30 Uhr
geöffnet. Bis 17.12.2021
Erich Krieger
Jüdisches Leben in Breisach
Neue Dauerausstellung im Blauen Haus Breisach eröffnet
In dem denkmalgeschützten
historischen Gebäude der Gedenk-
und Bildungsstätte Blaues
Haus Breisach kann man in den
ehemaligen Wohnräumen einen
lebendigen Eindruck bekommen,
wie die Kantorenfamilie
Eisemann hier 1931 lebte, wie
die Kinder aufwuchsen inmitten
einer lebendigen jüdischen
Gemeinde und einer noch guten
christlich-jüdischen Nachbarschaft.
Das ehemalige Gemeindezimmer
wird so gezeigt, wie die
verfolgte Gemeinde es Anfang
1939 heimlich einrichtete: als
Betraum, Ersatz für die Synagoge.
Acht Hörspiele machen
dieses später zerstörte Miteinander
lebendig (in deutscher
und englischer Sprache).
Die Corona-Zwangspause für
Gäste im Blauen Haus nutzte
das Team für die Entwicklung
von digitalen Formaten (youTube-Kanal
und Webseite www.
blaueshausbreisach.de) und die
Vorbereitungen für einen weiteren
Teil der Dauerausstellung.
Dieser zeigt seit Mai diesen
Jahres im ehemaligen Schlafzimmer
von Clara und Michael
Eisemann, was aus den Familienmitgliedern
während der Verfolgung
und danach geschah.
Der Raum „Nach der Shoah“ ist
Objekten gewidmet, die Holocaustüberlebende
und ihre Angehörigen
dem Blauen Haus in
20 Jahren anvertraut haben.
Im Garten des Blauen Hauses,
neben der Stadtmauer aus dem
14. Jahrhundert, wurde jetzt die
neue Dauerausstellung „GURS
1940. Die Deportation und Ermordung
der südwestdeutschen
Jüdinnen und Juden“ bilingual
und open-air eröffnet.
Zu der vom Haus der Wannseekonferenz
Berlin kuratierten
neuen Wanderausstellung, die
mit Verspätung im April 2021
in der französischen Botschaft
in Berlin eröffnet wurde, haben
viele Akteure aus Rheinland-
Pfalz, dem Saarland und Baden
beigetragen. Das Blaue Haus
zeigt im Garten die Ausstellung
in einer gekürzten Fassung und
durch zehn Tafeln erweitert, die
die Breisacher Perspektive in
den Fokus rücken. Die Freiburger
Historiker Dr. Robert Neisen
und Dr. Bernd Hainmüller
haben im Auftrag des Blauen
Hauses und mit Unterstützung
des Archivs für Stadtgeschichte
Breisach neue Forschungsergebnisse
erarbeitet, die nun
vorgestellt werden. Dazu gehören
die 300jährige Geschichte
der dritten Jüdischen Gemeinde
Breisach und die gute jüdischchristliche
Nachbarschaft über
lange Zeit, die Machtübernahme
der Nationalsozialisten in
Breisach 1933 und die Evakuierung
mit Kriegsbeginn sowie
die wenig bekannte Deportation
vor der Deportation der Breisacher
Juden im August 1940 nach
Rufach im Elsass.
Das Team des Blauen Hauses
freut sich auf Besucher*innen
der Ausstellungen oder Gäste,
die einen Gang durch das ehemalige
jüdische Viertel mit Synagogenplatz
und Altem Friedhof
machen möchten. Für alle
Altersgruppen werden Workshops
zu verschiedenen Themen
angeboten.
Öffnungszeiten: Mi und So, 14
bis 17 Uhr. Weitere Infos: www.
blaueshausbreisach.de, www.
gurs1940.de, www.gedenkstaetten-suedlicher-oberrhein.de
In- und Outdoor gibt die
Ausstellung Einblicke in die
Deportation und Ermordung
südwestdeutscher Jüdinnen
und Juden
Foto: Blaues Haus Breisach
Kunst KULTUR JOKER 13
Fern der Städte
Das Kunstmuseum Basel zeigt Camille
Pissarro als einen Begründer der Moderne
Es würde zu kurz greifen,
Camille Pissarro, dem Maler
des Ländlichen, Edgar Degas,
dem Maler der Stadt gegenüberzustellen.
Pissarro konnte
beides und als er in den 1890er
Jahren sich für Wochen und
Monate in Hotels einmietete,
um etwa den Boulevard Montmartre
oder die Seine-Kais
von Rouen zu malen, machte
sich dies für Pissarro durchaus
bezahlt. Die Bilder, die von der
Dynamik und Lebenslust der
Städte gespeist waren, Handel
und Mobilität vorführt, waren
ein kommerzieller Erfolg.
Erstmals litt die große Familie
keine wirtschaftliche Not.
Doch der 1830 geborene
Camille Pissaro begann seine
künstlerische Laufbahn mit
dem Widerstand gegen Autoritäten.
Wäre es nach seinen Eltern
gegangen Camille Pissaro
hätte das Geschäft der Familie
auf der Antilleninsel St. Thomas
übernommen. Doch so
zog Pissarro 1855 nach Paris,
um zu malen. Dort bemühte er
sich nicht etwa um Anschluss
an der Akademie oder eine
bekannte Schule, sondern besuchte
die Académie Suisse,
die trotz ihres Namens ein offenes
Atelier war. Hier lernt er
Claude Monet, Paul Cézanne
und Armand Guillaumin kennen.
Es ist kein Zufall, dass
im Kunstmuseum Basel viele
Szenen aus dem bretonischen
Dorf Montfoucault zu sehen
sind. Mit seiner Familie verbrachte
er viel Zeit bei dem
Maler Ludovic Piette, mit
dem er befreundet war. Vielleicht
liegt es an dieser Liebe
zum Ländlichen, was ihn im
Vergleich zu seinen Kollegen
weniger bekannt werden ließ.
Sein Misstrauen gegenüber
der herrschenden Meinung
sollte sich immer wieder äußern.
So war Camille Pissarro
ein überzeugter Anarchist, der
die Bewegung auch durch Bilderspenden
unterstützte und
er nahm Partei in der Dreyfus-
Affäre ein, 1894 flieht Pissarro,
der selbst aus einer jüdischen
Familie stammte, nach Belgien,
kann jedoch bald wieder
nach Frankreich zurückkehren.
Und nicht zuletzt ist es
seine impressionistische Malweise,
die sich vom vorherrschenden
akademischen Stil
unterschied.
In Hotelzimmern zu malen,
wäre Pissarro lange nicht in
den Sinn gekommen. Tatsächlich
hatte er im Alter Probleme
mit den Augen bekommen,
und auch zuvor schon als er
die pointillistische Malweise
annahm, zog er sich zum
Arbeiten ins Atelier zurück.
Doch Camille Pissarro war
eigentlich überzeugter Pleinair-Maler,
ganz im Sinne des
Impressionismus. 1873 etwa
malt er ein Kohlfeld, das aufgrund
des „nicht bildwürdigen
Motivs“ auf Ablehnung stößt.
Der Titel der Ausstellung im
Kunstmuseum Basel „Das
Atelier der Moderne“ geht daher
ein bisschen fehl. Es gibt
sie die Kooperationen mit Edgar
Degas und Mary Cassatt
(mehr von ihr ist derzeit in der
Fondation Beyeler zu sehen).
Das Trio schafft Drucke, aber
auch Entwürfe für Fächer, die
sich auf das städtische Leben
beziehen. Doch Pissarros Atelier
ist eigentlich das Land. Er
malt Frauen bei der Apfelernte,
Camille Pissarro: „Portrait de Félix Pissarro“, 1881, Öl auf Leinwand,
© Tate Images
eine Mutter, die mit der Feldarbeit
beschäftigt ist mit ihrem
Kind, eine Frau mit einem ausgesucht
hübschen Kopftuch.
Die charakteristischen, kegelförmigen
Heuhaufen, wie sie
auch Monet gemalt hat. Ein
bisschen scheint es, als hätten
die Menschen in Paris Freizeit,
die sie mit Theater, Restaurantbesuchen,
Feiern verbrächten,
während das Leben auf dem
Land ausschließlich aus Arbeit
besteht. Pissarro wird sich
dieser Bedeutung bewusst gewesen
sein. Eine anonyme Fotografie
zeigt ihn und weitere
neun Familienmitglieder auf
einem Heuhaufen sitzend und
lagernd. Das Landleben war
nicht nur ein idyllisches Motiv,
es trug auch zum Lebensunterhalt
der Familie bei.
Was die Basler Ausstellung
veranschaulicht, ist der enge
Zusammenhalt der Impressionisten,
die sich draußen zum
Malen trafen und oft die Staffelei
nebeneinander aufstellten.
Indem das Kunstmuseum
Basel nicht ausschließlich
Werke von Pissarro zeigt, sondern
auch Vergleichsbeispiele
seiner Kollegen, wird deutlich,
was ihn auszeichnete: den
Menschen in der Landschaft
und eine Malweise, die oft
flächiger ist als die der anderen
Impressionisten. Da sind
Verwandtschaften, doch wie
Pissarro etwa Stillleben mal,
in Basel ist eine Reihe mit
Chrysanthemen in einer chinesischen
Vase, mit Birnen sowie
Äpfeln vor immer der gleichen
Tapete mit dem Rosenmuster,
sollte man gesehen haben.
Camille Pissarro, Das Atelier
der Moderne. Kunstmuseum
Basel, St. Alban-Graben
16, Basel. Dienstag bis Sonntag
10.00 bis 18.00 Uhr, Mittwoch
10.00 bis 20.00 Uhr. Bis
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Annette Hoffmann
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begegnen.
Ich freue mich auf Sie!
Camille Pissarro: „Les Glaneuses“, 1889, Öl auf Leinwand,
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14 KULTUR JOKER kunst
Zeichen lesen
Im Freiburger PEAC Museum kann man sich auf „Spurensuche“ machen
Richard Long: „Clod, Spring, Circle“, 1994, Neandertalsteine, 200 cm Durchmesser
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021 Foto: Bernhard Strauss
Es beginnt in Raum zwei und
setzt sich fort bis zum Raum
sechs: papierne Kreise in Türkis
und Bronze. Für Konfetti sind
sie zu groß, um ein Zufall zu
sein, zu viele. Die ausgestanzten
Kreise gehören zur Arbeit „Silberbuch_Aussaat
I“ des Künstlerpaares
Hösl-Mihaljevic. Auf
der Tischplatte liegt nicht nur das
Künstlerbuch aus, sondern auch
einzelne dieser Kreise neben Pinzetten
und Aufforderungen, wie
sich die Besucherinnen und Besucher
zu verhalten haben. „Silberbuch_Aussaat
I“ ist nach einem
Paris-Aufenthalt entstanden,
bei dem Andrea Mihaljevic und
Stefan Hoesl die Stadtvillen von
Le Corbusier in der Hauptstadt
erkundeten. In der Publikation
sind sie als solche nicht zu erkennen,
zu verfremdet sind die Ausschnitte,
hinzu kommt, dass die
Seiten durchlöchert sind. „Silberbuch_Aussaat
I“ ist in der aktuellen
Ausstellung „Spurensuche“
des Freiburger PEAC Museum
zu sehen und es veranschaulicht,
dass es hilft zu wissen, was man
sucht, um eine Spur als solche
zu erkennen. Im Falle von Hösl-
Mihaljevic sind die ausgestanzten
Kreise eine Leimrute, die zur eigentlichen
Arbeit führt, aber auch
deren Samen, der diese erweitert.
Mit solchen Rückkoppelungen
ist in der Ausstellung zu rechnen.
Die Gruppenschau deckt ein
ganzes Spektrum an Bedeutungsmöglichkeiten
ab, was eine Spur
sein kann. Bernd Völkle etwa hat
die gesamte Installation von 94
Zigarrenschachteln den „lieben
Kollegen“ gewidmet. Und die haben
sich wirklich eingeschrieben
in das Werk Völkles. Eine der
„Romeo y Julieta“-Schachteln
ist Paul Gauguin gewidmet, eine
Reproduktion eines Blumenstraußes
des französischen Malers ist
in die Box eingeklebt. In einer anderen
entdeckt man auf einer Keramikscheibe
helle konzentrische
Kreise, vielleicht die Unterseite
eines Topfes, jedenfalls eine Anspielung
auf Jasper Johns‘ Targets.
Doch diese gewitzten Spielereien
spiegeln auch das Kulturleben
der Region, insbesondere von
Basel, ab, selbst jüngste Ausstellungen
wie die von Kara Walker
im Kunstmuseum Basel haben
hier ihre Spuren hinterlassen. Bei
Florian Thate wiederum ist das
Spurenlesen eine konzeptuelle
Übereinkunft mit sich selbst. Auf
unzähligen City Walks hat der
Freiburger Künstler Schreibgeräte
aller Art gefunden und diese
einerseits zu Spuren erklärt, sie
andererseits in sein Werk rückgeführt.
So benutzte er sie als Farbmaterial
für seine Zeichnungen.
Während er anderen Objekten wie
Schlüssel oder abgebrochenen
Klingen und Schraubenziehern
mit Klebeband Griffe zufügt und
sie so zu Werkzeugen machte, mit
denen er MDF-Platten bearbeitete.
Und auch bei diesem Prozess
des Gravierens, der mit der Ermüdung
des Werkzeugs oder der eigenen
endet, wird Kunstschaffen
zu einer Erfahrung von Zeit und
Raum.
Spuren können unwillkürliche
Lebensbezeugungen sein oder
auch Selbstvergewisserung. Und
unterstellt man nicht der Kunst,
Spur sein zu wollen, auch über
die individuelle Lebenszeit hinaus.
Die Ausstellung, die diesen
Linien folgt, macht dies geradezu
leichtfüßig. So übersetzt Karoline
Bröckel die Flugbahn von
Vögeln am Himmel oder das
Fallen niedergehenden Regens
auf das Papier. Auf dem Papier
lässt sich dies nur durch Titel wie
„o.T. (Schwalbe)“ oder „o.T. (Musik)“
entziffern. Der Ausschlag
der Linie bleibt abstrakt und unverbunden
zur sinnlichen Erfahrung
fliegender Vögel oder einer
Komposition. Und Tobias Heine
erklärt eine ganz alltägliche Erfahrung
zur Zeichnung. So hat
er wochenlang einen gefalteten
Zettel in seiner Jeans getragen –
wie eine vergessene Einkaufsliste.
Das Indigo hat den Falz sattblau
eingefärbt, aber auch größere Flächen.
Auslöser und Wirkung stehen
hier in einem folgerichtigen
Verhältnis.
Spurensuche. PEAC Museum.
Robert-Bunsen-Str. 5, Freiburg.
Di bis Fr 11 bis 17 Uhr, Sonntag
und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Bis
20. Februar 2022.
Annette Hoffmann
Transformationen
Im Kunsthaus L6 ist eine Ausstellung der Paul Ege Kunstpreisträgerin Laura Sacher zu sehen
Nur, weil wir seit einer gefühlten
Ewigkeit in pande-
StaatsweinguT
freiburg
Weine der
Spitzenklasse
Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg
Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr
Sa. 10.00 – 16.00 Uhr
Tel. 40165 4310 • Fax 40165 4311
www.staatsweingut-freiburg.de
mischen Zeiten leben, heißt das
ja nicht, dass nichts passiert.
Bei Laura Sacher jedenfalls
hat sich viel verändert. Als sie
2020 mit dem Paul Ege-Kunstpreis
auszeichnet wurde, war
noch nicht daran zu denken,
dass die dazugehörige Ausstellung
im Kunsthaus L6 verschoben
werden musste. Doch
zwischenzeitlich ist sie nicht
nur Mutter geworden, sondern
lebt auch auf dem Mannheimer
barac-Gelände. Auf dem ehemaligen
Militärareal ist unter
der Federführung von Myriam
Holme und Philipp Morlock
eine Lebens- und Wohnform
entstanden, die auf Kunst und
Kollaboration beruht.
Auch für ihre Preisträger-
Ausstellung im Kunsthaus L6
ist dies von Belang. Denn da
sind einerseits die amorphen,
durchbrochenen Tonobjekte,
die es ohne barac nicht gegeben
hätte. Auf dem Gelände
hat Laura Sacher eine Tongrube
entdeckt, die sie für ihre
Arbeiten nutzt. Andererseits
beruht die Schau auf der Kollaboration.
So hat sie die Wandverschalung
im Ausstellungsraum
abgenommen, so dass die
ursprüngliche architektonische
Situation wiederhergestellt
wurde. Die Verkleidung ist
Teil einer Installation und Display
für die Tonobjekte und auf
Fotos ist sie als Rampe eines
Transporters zu erkennen, der
zur Vernissage vor dem Kunsthaus
stand. Ein anderes Foto
zeigt ihn am Mannheimer Hafen.
Er ist Transporter der Arbeiten
der befreundeten Künstlerinnen
und Künstlern, aber
zugleich auch deren Display:
eine Liste an der Wand führt
neben der Künstlerin selbst Viviana
Abelson, Jochen Hautzdorf,
Linda Nadji und Claudia
Mann auf. Ihre Arbeiten sind
zwar im Raum nicht präsent,
überhaupt dokumentiert die
Ausstellung mehr eine Geste
und die Haltung der Künstlerin
als dass sie als Ausstellung
autark funktionieren würde,
doch sie zeigt, es passiert viel,
auch wenn alles stillzustehen
scheint.
Blick in die Ausstellung der Preisträgerin Laura Sacher im
Kunsthaus L6
© Laura Sacher
Laura Sacher. Paul Ege
Kunstpreis. Kunsthaus L6, Lameystr.
6, Freiburg. Do/Fr 16-
19 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr. Bis 7.
November.
Annette Hoffmann
16 KULTUR JOKER KUNST
Die Abwesenheit des Bildes
Martin Bruno Schmid zeigt im Kunstverein
Kirchzarten die Ausstellung „Blanko“
Der Raum als Herausforderung.
Der Kunstverein Kirchzarten
bespielt bereits seit 44
Jahren die alte evangelische
Kirche, ein Ort, der aufgelassen
wurde, als die Gemeinde einen
größeren Neubau am Dorfrand
erhielt. Dieser ehemalige Kirchenraum
stellt alle, die darin
ausstellen und sich darauf einlassen
vor die Frage, wie damit
umzugehen sei. Der aus Stuttgart
stammende Maler und
Konzeptkünstler Martin Bruno
Schmidt setzt sich schon lange
mit Räumen auseinander, auch
mit Kirchenräumen, jüngst in
Waldkirch, wo er einen kirchlichen
Gestaltungsauftrag ausführte.
Für seine Ausstellung
im Kunstverein Kirchzarten
geht der Künstler, der an der
Freiburger Pädagogischen
Hochschule eine Dozentur inne
hat, auf die besondere Raumsituation
der ehemaligen Kirche
ein und hat eine, wie er selbst
es formuliert, „dezente und exquisite
Lösung“ gesucht. Sofort
beim Eintritt in die Ausstellung
wird spürbar, diese Lösung hat
er gefunden.
Der Raum leuchtet, alle Arbeiten
an den Wänden sind in
Weiß-, Grau-, Silbertönen. In
der Apsis unter der Fensterblume
hängt zentral ein leerer
Rahmen, ausgebohrt aus einer
5 cm dicken, kompakten Aluminiumplatte.
Der Innenrand
ist glatt, der Außenrand verschnörkelt.
Die Schnörkel entstehen
durch Ausbohrungen
mit leistungsstarken, unterschiedlich
dicken Bohrern.
Man sieht die Arbeitsspuren
und stellt sich den Entstehungsprozess
mühsam, zeitintensiv
und mit viel Lärm verbunden
vor. Das Ergebnis ist ein silbern
glänzendes Wandobjekt
mit dem Titel „Ausbohrung“,
das aussieht wie ein leerer Rahmen,
dem das Bild abhandengekommen
ist. Was eingerahmt
wird, ist lediglich ein Stück
der Wand. Nichts ist an diesem
Wandstück besonders, es ist
einfach nur die Wand so wie
sie ist, mit allen Macken und
Unebenheiten, nicht mehr und
Sehnsuchtsorte
7.10. – 4.12.2021
nicht weniger. Durch
die Umrandung erfährt
der Wandausschnitt,
der genauso
gut auch ein anderer
sein könnte, seine
Besonderheit. Darin
könnte man eine
versteckte Botschaft
vermuten, gleichsam
als Aufforderung
verstehen, sich kein
Bildnis zu machen,
vielleicht auch, sich
nichts vorzumachen
oder auch genau hinzusehen,
was da ist.
Die Abwesenheit
des Bildes beschäftigt
den Künstler
schon seit seinen
Studienjahren beim
Kon z e pt k ü n stle r
Joseph Kosuth an der
Kunstakademie in
Stuttgart. In Kirchzarten
zeigt er eine
Arbeit, die seit 1996
bis heute als „work in
process“ immer weitergeführt
wird, sie
heißt „Facepeelings“.
Was wie abstrakte, hochformatige,
immer gleich gerahmte
Gemälde aussieht, sind tatsächlich
Zeitschriftenmagazine
mit abgeschliffenem Cover.
Die Hochglanzmagazine vom
Kiosk mit den perfekten Covergirls,
Schönheiten aus der
Retorte, nichts davon ist noch
zu erkennen. Durch Abschleifen
bis auf die unterste Schicht
wird das Bild ausgelöscht und
das Weiß des Papiers freigelegt.
Was durchscheint ist die
ROLF ESCHER
atelier4e.de/galerie
Martin Bruno Schmid bei der Vernissage
Foto: Christiane Grathwohl
Reklame auf der Innenseite. Es
ist eine künstlerische Korrektur,
ein Auslöschen der Scheinwelt
von Life-Style und Botox.
Freilegen und Durchdringen,
durchaus im übertragenen Sinn
gemeint, sind zwei Charakteristika
der Kunst von Martin
Bruno Schmid. Es wird gebohrt,
geschliffen und mit dem
Bleistift perforiert. Die tieferen
Schichten werden hervorgeholt
und Öffnungen herbeigeführt.
Eine Kunst, bei der kein Pinsel,
keine Farbe zum Einsatz
kommt. Selbst mit dem Bleistift
wird nicht gezeichnet,
sondern Löcher ins Papier gestochen.
Was sich ein wenig
martialisch und technisch anhört,
erzeugt genau das Gegenteil:
poetische, farbzarte Werke
entstehen, eine nachdenkliche
und hinterfragende Kunst, die
Sinne und Geist herausfordert.
Ästhetische Freude und Lust an
Schönheit kommen bei allem
Hintersinn nicht zu kurz.
Am 14. November um 18
Uhr hält der Künstler in der
Ausstellung unter dem Titel
„Fast Nichts?“ einen Vortrag
über seine realisierten und
un-realisierten Kunst-am-Bau-
Projekte. Das sollte man sich
nicht entgehen lassen.
„Blanko“, Kunstverein
Kirchzarten. Geöffnet:
Fr|Sa|So 17 bis 19 Uhr. Bis
14.11.2021
Christiane Grathwohl
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „freiburg.archäologie - Leben vor der
Stadt“-09.01.22
Atelier 4e Galerie
- „Rolf Escher: Sehnsuchtsorte“-04.12.
Augustinermuseum
- „Johann Baptist Kirner. Der Blick des
Zeichners“-30.01.22
- „Johann Baptist Kirner. Erzähltes
Leben“27.11.-27.03.21
Beschläge Koch
- „Anja Braun: Variations of Presence“
04.11.-31.12.
Carl-Schurz-Haus
- „X Bonnie Woods: Workers at
Ground Zero“ -06.11.
depot.K
- „Mitgliederausstellung des BBK“
-13.11.
Die Nr. 9
- „Jacques Thomann“-18.12.
Elisabeth Schneider-Stiftung
- „Appelt - Bernhard - Rennertz:
Fotografie und Skulptur“-26.02.22
Erich-Lexer-Klinik
- „Andrea Grimm“ -14.01.22
E-Werk
- „Vikenti Komitski, Patrick Goddarf:
Urban Ecologies“-07.11.
- „Regionale22: Anas Kahal: between
war and sea“27.11.-16.01.22
- „Regionale22: Material Worlds -
Storied Matters“ 27.11.-16.01.22
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“-21.05.22
Galerie Albert Baumgarten
- „Walter Moroder: Dalonc“ -20.11.
Galerie im Alten Wiehrebahnhof
- „Freiburger Jugendfotopreis: Ausblicke“
-Ende Nov
Galerie Marek Kralewski
- „Norbert Neon: Besessenheit II“
09.11.-28.11.
Haus der Graphischen Sammlung
- „Johann Baptist Kirner: Der Blick des
Zeichners“-30.01.22
Jos-Fritz-Café
- „Isabell Steinert: Birth“ -18.12.
Katholische Akademie
- „Alexander Dettmar: Painting to
remember“-17.12.
Kulturaggregat
- „Freiburger StraßenSchule: Warmer
Schlafsack - Kalte Stadt Version 2.0“
-06.11.
Kunsthaus L6
- „Allerletzte Lockerung“ 27.11.-18.12.
- „Laura Sacher / Paul Ege Kunstpreis“-07.11.
Kunstverein Freiburg
„Regionale22: Looking at a blackbird“
27.11.-09.01.22
Morat Institut
- „Susi Juvan: Retrospektiv“ -08.01.22
Museum für Natur und Mensch
- „Tierisch giftig!“ -23.01.22
- „In Gesellschaft. Freiburger Frauen*
im Blick“ -05.12.
Museum Für Neue Kunst
- „Gesellschaft. Freiburger Frauen* im
Blick“-05.12.
Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung“ -06.03.22
PEAC Museum
- „Spurensuche“ -20.02.22
Stiftung für Konkrete Kunst Roland
Phleps
- „Mathias Hornung: Fragment und
Ganzheit. Datencluster in Holzreliefs“
-07.11.
Stiftung WaldHaus
- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald
für Freiburg“ -31.03.22
T66 Kulturwerk
- „Mitgliederausstellung des BBK“
-13.11.
Volkshochschule Freiburg
- „Seit 100 Jahren ein eurer Seite /
100 Jahre Studierendenwerk Freiburg“
-19.11.
BASEL
Antikenmuseum
- „tierisch! Tiere und Mischwesen in
der Antike“-19.06.22
Fondation Beyeler
- „Close-Up“-02.01.22
- „Goya“ -23.01.22
Haus der elektronischen Künste
- „Radical Gaming: Immersion, Simulation,
Subversion“-14.11.
Historisches Museum Basel
- „Wildsau & Kopfsalat“ -31.12.
Kunsthalle Basel
- „Judith Kakon: Rückwand-Projekt“
-15.08.21
„Michaela Eichwald: Auf das Ganze
achten und gegen die Tatsachen
existieren“ -23.01.22
Kunsthaus Baselland
- „Slowly Arriving: Atelier Mondial zu
Gast“05.11.-21.11.
Kunstmuseum Basel
- „Continuously Contemporary“
-09.01.22
- „Camille Pissarro: Das Atelier der
Moderne“-23.01.22
. „Tacita Dean: Antigone“ -09.01.22
Museum Tinguely
- „Paddy Hatley: The Cost of Life. A
perspective on healthy“ -23.01.22
- „Auf den Spuren Tinguelys zwischen
Paris, Amsterdam und Basel“
-23.01.22
Spielzeugmuseum
- „Ho Ho Ho - Vom heiligen Nikolaus
zum Santa Claus“06.11.-13.02.22
ANDERE ORTE
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Liz Johnson Artur: of life of love of
sex of movement of hope“-09.02.22
AUGSBURG
Galerie Noah
- „Karin Kneffel plus Meisterschüler“
-14.11.
- „Hermann Nitsch“ 18.11.-16.01.22
Baden-Baden
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Katharina Sieverding: Die Sonne
um Mitternacht schauen“
-09.01.22
Staatliche Kunsthalle
„State and Nature“-21.11.
BAD-KROZINGEN
Kurhaus (Bistro)
- „Annabella Szabo: Genälde-Unikate“
-07.01.22
BARCELONA (E)
Fundació Joan Miró
- „The Point Of Sculpture“-06.03.22
Museu Picasso
- „Picasso And Artist‘s Jewellery“
-09.01.22
Museu d‘Art Contemporani
- „In Real Time. Rafael Tous Collection
of Conceptual Art“-06.06.22
BERLIN
Deutsches Historisches Museum
- „documenta. Politik und Kunst“
-09.01.22
- „Die Liste der „Gottbegnadeten“.
Künstler des Nationalsozialismus in
der Bundesrepublik“ -05.12.
Deutsch-Russisches-Museum
- „Dimensionen eines Verbrechens.
Sowjetische Kriegsgefangene im
Zweiten Weltkrieg“-16.01.22
Galerie Brockstedt
-“Isabel Quintanilla: Gemälde und
Zeichnungen“ -Ende 2021
Gropius Bau
- „Thea Djordjadze: all building as
making“-16.01.22
- „Emeka Ogboh“ -16.01.22
- „The Cool and the Cold. Malerei aus
den USA und der UdSSR 1960–1990“
-09.01.22
Schwules Museum
- „Mercury Rising - Inter*
Hermstory(ies) Now and Then“
-14.02.22
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Let‘s Talk about Mountains: Eine
filmische Annäherung an Nordkorea“
-03.07.22
- „Auf Pirsch“ -02.01.22
Kunstmuseum Bern
- „August Gaul: Moderne Tiere“
-24.1.22
- „Der Weg zum Glück. Die Berner
- „Große Retrospektive zu Meret
Oppenheim“-13.03.22
KUNST KULTUR JOKER 17
Zentrum Paul Klee
- „Max Bill Global“ -09.01.22
- „Paul Klee. Menschen unter sich“
-22.05.22
BIETIGHEIM-BISSINGEN
Städtische Galerie
- „Japonismus 2.0: Landschaft im
Zeichen Japans“-06.02.22
bilbao (e)
guggenheim Museum
- „The Line Of Wit“-06.02.22
- „Alice Neel: People come First“
-06.02.22
- „Women In Abstraction“ -27.02.22
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Otobong Nkanga“ -06.02.22
Vorarlberg Museum
- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten
Wunsch nach Sicherheit“
-Frühjar 2023
- „Karl Sillaber und C4 Architekten“
-09.01.22
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“-Dauer
- „GURS 1940. Die Deportation und
Ermordungen der südwestdeutschen
Jüdinnen und Juden“ -Dauer
Kunstkreis Radbrunnen
- „Jan Peter Tripp:
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
CHAUMANT (F)
- „Biennale internationale de design
graphique 2021“-21.11.
CLERVAUX (LUX)
Clervaux - Cité De L‘image
- „Donovan Wylie: North Warning
System“-08.04.22
COLMAR (F)
Musée Unterlinden
- „Lucas Cranach: Têtes à Têtes“
06.11.-07.02.22
DARMSTADT
Kunsthalle
- „Facing Britain“-09.01.22
DENZLINGEN
Galerie im Alten Rathaus
- „Ilse Reichinger: Farben - Verwerfungen
- der andere Blick“-07.11.
DRESDEN
Kunsthalle Lipsiusbau
- „Deutsches Design 1949-1989. Zwei
Länder, eine Geschichte“ -20.02.22
Staatliche Kunstsammlung
- „Träume von Freiheit. Romantik in
Russland und Deutschland“ -06.02.22
DÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Album - Portraits 1989-2021“-21.11.
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Captivate! Modefotografie der 90er.
Kuratiert von Claudia Schiffer“
-09.01.22
- „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“
09.12.-15.05.22
FRANKFURT am main
Caricatura Museum
- „Greser & Lenz“-21.11.
Galerie PPC
- „Felix Kultau: Ödland“ -27.11.
Kunststiftung DZ Bank
- „Förderstipendium: Sophie Thun
und Sara Cwynar“-05.02.22
Museum für Moderne Kunst
- „Crip Time“-30.01.22
Schirn Kunsthalle
- „Kara Walker“-16.01.22
- „Paula Moder-Sohn-Becker“
-06.02.22
Städel Museum
- „Nennt mich Rembrandt!“ -30.01.22
Hamburg
Capitis Galerie
- „Mischpoche, 2017-2019“-02.12.
Deichtorhallen
- „Space Program: Rare Earths“
-10.04.22
Kunsthalle Hamburg
- „Nolde: Meistens grundiere ich mit
Kreide“-18.04.22
HEIDELBERG
Sammlung Prinzhorn
- „Wahnsinnig komisch - Follement
drôlle / Humor in der Psychiatrie“
-23.01.22
Karlsruhe
Badischer Kunstverein
- „Gitte Villesen: It changed radically:
grew fur again, lost it, developed
scales, lost them“-05.12.
Städtische Galerie
- „Hermann Landshoff. Mode, Porträt,
Architektur. Fotografien 1930–1970“
-30.01.22
- „Elsa & Johanna. The plural life of
identity“ 18.11.-13.03.22
ZKM
- „BarabásiLab. Hidden Patterns.
Netzwerkdenken“-16.01.22
- „zkm_gameplay. the next level“
-09.01.22
- „Nobody‘s Listening. Eine immersive
Ausstellung zur Aufarbeitung des
vergessenen Völkermordes im Irak“
-09.01.22
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Amazons of Pop! Künstlerinnen,
Superheldinnen, Ikonen 1961-1973“
-06.03.22
- „Als die Grafik boomte: Pop-Art auf
Papier“13.11.-01.05.22
KIRCHZARTEN
Kunstverein Kirchzarten
- „Martin Bruno Schmid: Blanko“
-14.11.
KÖLN
Museum Ludwig
- „Der geteilte Picasso. Der Künstler
und sein Bild in der BRD und der
DDR“-30.01.22
LAHR
Lahr Pour L‘art
- „Lahrer Schächtele - Kunst mit
Produkten der Firma Leser“-14.11.
Atelier Bischof
- Oda und Roland Bischoff „Paint it
Black“-14.11.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „1870/71: Nachbarn im Krieg“
-09.01.22
LUDWIGSHAFEN
Wilhelm Hack Museum
- „Denken wie ein Oktopus, oder:
Tentakuläres Begreifen“-09.01.22
MADRID (E)
Fundacion Mapfre
- „Judith Joy Ross“-09.01.22
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „Mindbombs - Visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ -24.04.22
- „Mutter!“ -06.02.22
Museum Weltkulturen D5
- „Eiszeit-Safari“ -13.03.22
Reiss-Engelhorn-Museen
- „Tutanchamun - Sein Grab und die
Schätze“-27.02.22
- „Gesichtslos - Frauen in der Prostitution“14.11.-20.02.22
MERDINGEN
Merdinger Kunstforum
- „the time after“15.11.-12.12.
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Wechselrahmen #21 | Christel Andrea
Steier: Autonome Räume - Innere
Landschaften“-30.11.
MÜLLHEIM
Markgräfler Museum
- „Nachrkiegsjahre 1945-1952 /
Müllheim unter der Tricolore“-27.02.22
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Unter freiem Himmel. Unterwegs
mit Wassily Kandinsky und Gabriele
Münter“-30.01.22
Villa Stuck
- „Collecting Histories“-30.01.22
- „Nevin Aladağ“ -20.02.22
OBERHAUSEN
Rheinisches Industriemuseum
- „Bernard Langerock: Arbeitersiedlungen
entlang der Seidenstraße“
-23.02.22
OFFENBURG
Städtische Galerie
„Chang Min & Eun Hui Lee“-14.11.
PARIS (F)
Beschläge Koch GmbH
Hanferstraße 26
79108 Freiburg
Institut des Cultures d‘Islam
- „Hossein Valamanesh: This Will
Also Pass“-13.02.22
Institut du Monde arabe
- „Juden des Orients“ 24.11.-13.03.22
Institut Giacometti
- „Standing Women Of Venice /
Standing Black Women Of Venice“
-09.01.22
Musée de l‘Histoire de
l‘Immigration
„Picasso, l‘étranger“ 04.11.-13.02.22
REUTLINGEN
Kunstmuseum/Spendhaus
- „Ins Licht“ -27.02.22
RHEINFELDEN
Galerie Haus Salmegg
- „Beate Fahrnländer: Zeitlos“ -07.11.
RIEGEL
Kunsthalle Messmer
- „Mel Ramos & Erró: Legenden der
Pop Art“-28.11.
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
SCHALLSTADT
Kunstverein Schallstadt
- „Naoko Matsumoto: petal/stair/day“
-05.12.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „Antony Gormley: Learning to Be“
-24.04.22
- „Love Stories. 10 Jahre Schauwerk“
-13.03.22
SPEYER
Historisches Museum der Pfalz
- „Expedition Erde. Im Reich von
Maulwurf und Regenwurm“-19.06.22
STAUFEN
Galerie K
- „Armin Göhringer & Tilmann Zahn“
-12.12.
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Martina Morger“ -06.03.22
„Marie Lund: The Falling“ -20.03.22
Museum im Lagerhaus
- „Eine Künstlerfamilie zwischen
Insider und Outsider Art: Robert, Miriam,
Manuel, Gilda Müller & Giovanni
Abrignani“-13.02.22
ST. Märgen
Galerie Claeys
- „Eva Rosenstiel“-18.12.
ST. PETER
Ropi Foto Galleria
- „Die unsichtbare Landschaft:
Fotostudien aus dem Schwarzwald“
-02.01.22
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“-10.04.22
- „Jetzt oder nie: 50 Jahre Sammlung
LBBW“13.11.-20.02.22
- „Paul Uwe Dreher“ -30.01.22
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“-24.04.22
- „GeschmacksSache: Vorbildliches
Design um 1900218.11.-01.05.22
Staatsgalerie
- „Schlemmer on Stage: Das
Triadische Ballett auf der Bühne der
Gegenwart“-09.10.22
- „Peter Paul Ruben: Becoming
Famous“-20.02.22
Sulzburg-Laufen
Kunstraum Weinmanufaktur WG-
Laufen
- „Roswitha Niedanowski: Sculpteur.
Guy Buecher: Ölmalerei“ -30.12.
TÜBINGEN
Kunsthalle
- „Marina Abramović: Jenes selbst/
unser selbst“-13.02.22
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- „Beat Zoderer: Visuelle Interferenzen
1990-2020“-30.01.22
VADUZ (LI)
Lichtensteinisches LandesMuseum
- „Pempeji-Pracht und Tod unter dem
Vulkan“-24.04.22
Vorarlberg (A)
Vorarlberg Museum
- „Heinz Greissing: Malen am Atlantik
- Letzte Bilder I“-09.01.22
WALDENBUCH
Museum Ritter
- „Kein Tag ohne Linie Werke aus der
Sammlung Marli Hoppe-Ritter“
07.11.-24.04.22
WALDKIRCH
GeorgScholzHaus
- „Ingrid Rodewald/Urs Moore:
Fassaden“-28.11.
WEIL AM RHEIN
Galerie Stahlberger
- „Willi Weiner - Károly Klimó - Wilhelm
Morat“ -05.12.
Vitra Design Museum
- „Memphis. 40 Jahre Kitsch und
Eleganz“-23.01.22
Anja Braun
Variations
of Presence
4. November –
31. Dezember 2021
Öffnungszeiten:
montags bis freitags
10.00 – 16.00 Uhr
- „Spot On. Designerinnen in der
Sammlung“-08.05.22
Wien (A)
Albertina Modern
- „Egon Schiele“-23.01.
- „Revolution des Primitivismus:
Modigliani“-09.01.22
- „Hubert Scheibl: Seeds of Time“
-05.12.
Bank Austria Kunstforum
- „Rebecca Horn“ -23.01.
Belvedere
- „Dame mit Fächer / Klimts letzte
Werke“-13.02.22
- „Im Blick: Raden Saleh. Osman
Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan“
-27.03.22
Kunsthistorisches Museum
- „Tizians Frauenbild: Schönheit -
Liebe - Poesie“-16.01.22
MUMOK
- „Enjoy - Die mumok Sammlung im
Wandel“-18.04.22
- „Wolfgang Tillmans“ 27.11.-24.04.22
WINTERTHUR
Kunst Museum
- „Charlotte Prodger: Blanks And
Preform“-14.11.
- „Alan Charlton, Richard Long“-14.11.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „Oil. Schönheit und Schrecken des
Erdölzeitalters“-09.01.22
WUPPERTAL
Von der Heydt-Museum
- „Ute Klophaus: Aus der Zeit gerissen“-09.01.22
ZÜRICH (CH)
Kunsthaus
- „Walter de Maria“ -20.02.22
- „Earth Beats“ -06.02.22
Lichthalle MAAG
- „Viva Frida Kahlo - Immersive Experience“
-02.01.22
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Korakrit Arunanondchai: Songs for
dying / Songs for living“-09.01.22
- „Laura Lima: Playful Geometry“
-09.01.22
Museum Haus Konstruktiv
- „Sonia Kacem: Zurich Art Prize
2021“-16.01.22
Photobastei
- „Zürich - Schwarz auf Weiss“ -06.12.
Italien und seine Sehnsuchtsorte
Der Zeichner Rolf Escher stellt in der Galerie 4e in Freiburg aus
Wen überkommt nicht jetzt, in
diesen herbstlichen, von kühlem
Nebel durchwirkten Tagen das
Fernweh nach Städten wie Venedig
oder Rom, die noch vom abziehenden
Sommer umschmeichelt
werden. Man erinnert sich vielleicht
in diesen Tagen an die prachtvollen
Bauten, die Brücken, Brunnen und
Plätze, wie man sie in der Sonne
genießen kann und sich vorstellt in
einer anderen Zeit zu leben. Flanieren
und die Seele baumeln lassen,
anstatt mit dem Auto durch die Gegend
preschen.
Der Künstler Rolf Escher, der
an der Kunstakademie Münster
Zeichnung lehrte, hat diese Sehnsuchtsorte
gezeichnet. Mit spitzem
Bleistift, Feder oder Aquarell, hat er
diese wunderbaren Orte meisterlich
zu Papier gebracht. Ob nun der Blick
auf Rialto über den Canale Grande,
oder die Kuppeln von San Marco in
Venedig. Der Piazzo Barberini oder
der Titanenbrunnen in Rom. Erinnerung
an Vicenza oder Cafétische
im Licht. Arbeiten, hervorragend
in Licht und Schatten gefasst, mit
feinem Sfumato als Original-Zeichnung,
Aquarell über Tuschfeder,
Radierung oder Lithografie.
Neben der Architektur sind es
auch die Dinge, die „zum Sprechen“
gebracht werden, wie Brunnen,
Skulpturen, Spiegel, Schuhe,
die der Künstler uns Betrachtenden
nahe bringt..
Rolf Escher, Galerie 4e, Riegeler
Str. 4e, 79111 Freiburg. Öffnungszeiten:
Do 9-12 und 15-19 Uhr, Fr
9-12 und 15-17 Uhr, Sa 13-16 Uhr
sowie nach Vereinbarung. Eintritt
ist frei. Weitere Infos: www.atelier4e.de.
Bis 04.12.2021
18 KULTUR JOKER italien
Nachhaltigkeit und Regionalität. Made in Italy
Im November wird die italienische Küchentradition weltweit gefeiert
Die diesjährige 6. Woche der
italienischen Küche in der Welt
findet vom 22.-28. November
statt und hat die Tradition und
die Perspektiven der Kulinarik
des Bel Paese zum Thema.
Durch zahlreiche Initiativen
weltweit will das italienische
Außenministerium zur Steigerung
des Nachhaltigkeitsbewusstseins
bei Lebensmitteln
beitragen. Die Dieta Mediterranea
als Gegenmittel gegen
das Essensverschwenden
und das Verhältnis zwischen
Biodiversität und Lebensmittelvielfalt
sind nur einige der
Fragestellungen, die angegangen
werden sollen. Natürlich
darf aber das Schmecken nicht
zu kurz kommen. In Freiburg
können sich die Liebhaber der
italienischen Küche auf besondere
Genusserlebnisse freuen,
denn das Italienische Konsulat
hat viel vor. Der Auftakt steht
schon in der zweiten Novemberwoche
mit der Teilnahme
an der Plaza Culinaria fest,
dabei handelt es sich um ein
willkommenes Comeback:
nach dem Erfolg der Edition
2018 kommt erneut die Gemeinde
Andora zu Gast nach
Freiburg, die als erste mit dem
Siegel D.O.P. (geschützte Ursprungsbezeichnung)
für ihr ligurisches
Pesto ausgezeichnet
wurde. Das Publikum hatte
vor drei Jahren insbesondere
den Workshop geliebt, in dem
man selbst lernen konnte, Pesto
nach Originalrezept herzustellen.
Auch dieses Mal hat
sich die italienische Vertretung
zum Ziel gesetzt, durch die aktive
Beteiligung der Besucher
und die Verkostung regionaler
Spezialitäten den nachhaltigen
Tourismus und die lokalen
Exzellenzen zu fördern. Dasselbe
gilt auch für eine geplante
digitale Broschüre zur
nachhaltigen Küche, die dafür
sensibilisieren will, wie diese
nur mit genuinen und hochqualitativen
Regionalprodukten zu
haben ist, und dies anhand der
Präsentation regionaler kulinarischer
Traditionen zeigt, die
in ihrer kulturellen Relevanz
zur Geltung kommen sollen.
In Zusammenarbeit mit dem
Vivace e.V. und dessen Hauskoch
Alessandro Spagnuolo
werden außerdem ab dem 22.
November 7 regionale Rezepte
in 7 Tagen aufgezeichnet und
auf den YouTube-Kanal des
Vereins hochgeladen, aber
feiner Kuchen
frisch gebacken
glutenfrei, vegan
oder klassisch
montags bis samstags: 10.00 - 17.00 Uhr
sonntags: 12.00 - 17.00 Uhr
Marie-Curie-Str 1, 79100 Freiburg
nicht nur das: wenn die pandemische
Lage es zulässt, will
der Vivace zu einer Verkostung
in der Bismarckallee 22
einladen. Die Aussichten dafür
stehen gerade gut! Einen
Termin auf jeden Fall können
die Feinschmecker vormerken:
anlässlich der Woche der
italienischen Küche wird der
Chef Luca Ruggieri im Edelrestaurant
LA MUCCA am
25. November die Mitglieder
und Freunde der Dante-
Alighieri-Gesellschaft mit
exklusiven Menus und einer
einzigartigen Weinauswahl
verwöhnen. Anmeldungen
für das Abendessen sind noch
möglich!
Nicht nur die Institutionen,
sondern auch die Gastronomen
in Freiburg setzen zunehmend
auf Nachhaltigkeit und auf die
regionalen Spezialitäten Italiens.
Diese Aspekte stehen im
Cafe bedda von Juliane Wilcken
an erster Stelle. Der Name
bedda (schön im Dialekt) steht
für ihre enge Verbindung zu
Sizilien, wo sie und ihr Mann
Alex ein Stückchen Land besitzen
und ihre Lebensmittel
oft direkt von Produzenten
beziehen, die diese in den der
Mafia enteigneten Ländereien
12. – 14. November
Messe Freiburg
Freitag:
Samstag:
Sonntag:
14:00 – 21:00 Uhr
10:00 – 21:00 Uhr
10:00 – 18:00 Uhr
www.plaza-culinaria.de
EDITION
2021
anbauen und verarbeiten und
sich strengen Umweltschutzstandards
sowie sozialer Verantwortung
verpflichtet haben.
Zu empfehlen sind u.a. die
glutenfreien Nudeln aus sizilianischem
Urweizen und die Pistazien
aus Bronte, die Juliane
auch für ihre selbstgebackenen
Kuchen verwendet. Diese kann
man bei einer Tasse Kaffee in
der klassischen, veganen und
glutenfreien Version genießen,
im bedda wird jeder fündig!
Weitere Infos: consfriburgo.
esteri.it/consolato_ friburgo/
de/; vivace-freiburg.de; www.
rodante.de
Luca Marras
Plaza Culinaria Edition 2021
Beliebte Genussmesse wieder auf dem Freiburger Messegelände statt
Die Fans der Plaza Culinaria
dürfen sich schon jetzt auf
den November freuen: Nach
Corona-bedingter Pause im
letzten Jahr wird die beliebte
Genussmesse in diesem Jahr
wieder stattfinden, allerdings
in kleiner Version als „Plaza
Culinaria Edition 2021“.
Vom 12. bis 14. November
2021 werden die Hallen 1
bis 3, das Zentralfoyer und
das Freigelände der Messe
Freiburg zum Schauplatz für
erlesene kulinarische Produkte.
„Neben vielen Stammausstellern
werden die
Besucher*innen auf der Plaza
Culinaria Edition 2021 einige
neue Aussteller entdecken“,
so FWTM-Geschäftsführer
Daniel Strowitzki. „Mit dabei
ist beispielsweise die
Start-up-Plattform Food Rockerz,
die wieder mit innovativen
Produkten begeistert
sowie der Weihnachtszauber
im Messefoyer, der mit ausgesuchten
Geschenk- und
Dekorations ideen kleiner
Kunsthandwerksbetriebe für
vorweihnachtliche Stimmung
sorgt. Am Samstag gibt es ein
besonderes Highlight: Der
bekannte TV-Koch Tim Raue
wird in der Kochshow des
Plaza Culinaria-Kochstudios
außergewöhnliche Gerichte
und Kreationen zaubern.“
Die Plaza Culinaria Edition
2021 hat am 12. November
von 14 bis 21 Uhr, am 13.
November von 10 bis 21 Uhr
und am 14. November von 10
bis 18 Uhr geöffnet. Für den
Besuch der Plaza Culinaria
Edition 2021 gilt aktuell
die Pflicht zum Tragen einer
medizinischen Maske in den
Gängen, die Einhaltung des
Mindestabstands und die 3G-
Regel. Weiterhin ist eine vorherige
Online-Registrierung
mit den persönlichen Daten
für den Fall einer möglichen
Nachverfolgung erforderlich.
Die FWTM wird vor Veranstaltungsbeginn
über die dann
geltenden Maßnahmen sowie
die entsprechenden Time Slots
informieren.
Weitere Infos: www.plazaculinaria.de
vision KULTUR JOKER 19
Kein Verkauf der Karlskaserne! Keine Innenstadt ohne Einzelhandel!
Roland Jerusalem im Gespräch zur Entwicklung Freiburgs
Gibt man im Internet-Browser
den Suchbegriff „Innenstadtentwicklung“
ein, explodiert
der Rechner beinahe.
Fügt man indes „Freiburg“
hinzu, bleiben die Fundstellen
rar. Woran liegt das? Was läuft
schief, wo doch Themen wie
Leer stände, Probleme des Einzelhandels,
bedrohte Immobilien
in der City etc. derzeit brisant
sind? Mit dem Leiter des
Stadtplanungsamts Dr. Roland
Jerusalem sprach Martin Flashar.
Kultur Joker: Lieber Herr Jerusalem,
täuscht der Eindruck,
dass in vielen deutschen Kommunen
das Thema „Innenstadtentwicklung“
seit langem intensiv
diskutiert wird, während in
Freiburg die Stadtgemeinschaft
im Ganzen hier nicht ‚zu Potte‘
kommt‘?
Jerusalem: Die Entwicklung
der Innenstadt steht in jeder
Stadt im Blick, da die Innenstädte
Schmelztiegel der gesellschaftlichen
Entwicklung sind und zur
Identifikation der Bevölkerung
mit ihrer Stadt beitragen. In Freiburg
werden die Erreichbarkeit
mit dem ÖPNV oder dem Auto,
mal das Thema Nutzungskonflikte
diskutiert – dabei steht
die nächtliche Lärmbelastung
im Vordergrund, oder die Aufenthaltsqualität
von Straßen und
Plätzen. Ein Dauerthema stellt die
Pflege des Stadtbilds dar: besonders
die Werbung. Es gibt Städte,
die diese Themen in einem
Konzept zusammenführen, hier
verfügt z.B. die Stadt Münster
über eine gute Strategie. Wir in
Freiburg haben mit den Stadtteilleitlinien
Innenstadt und mit der
Innenstadt-Satzung Instrumente,
um die Entwicklung zu steuern.
Kultur Joker: Warum spricht
der Freiburger Einzelhandel
nicht mit einer (starken) Stimme?
Jerusalem: Wieso die Freiburger
Händlerschaft nicht einheitlicher
auftritt, müssen Sie die Akteure
selbst fragen. Bei unserer
Fahrt nach Münster Anfang 2020
wurde uns dort überzeugend dargestellt,
dass Händler und Stadtverwaltung
gemeinsame Ziele
vereinbart haben und sehr konsequent
Projektepartnerschaftlich
umsetzen.
Kultur Joker: Die Corona-Krise
hat Defizite sichtbar gemacht,
aber auch Chancen aufgezeigt.
Beispielsweise die neue Konjunktur
von Zwischennutzungen und
Pop-Up-Stores. Ist das nur temporär,
oder sollte dadurch etwas
Dauerhaftes entstehen?
Jerusalem: Die Pandemie hat
strukturelle Tendenzen, die es
bereits zuvor gab, verstärkt. Wir
diskutieren in der Fachkommission
„Stadtplanung und Städtebau“
des Deutschen Städtetages intensiv,
welche Nutzungen Innenstädte
bereichern können und welche
Rolle dabei die Kultur wie auch
experimentelle Ansätze spielen.
Kultur Joker: Welche Steuerungsinstrumente
hat die Stadt,
um der grenzenlosen Filialisierung
Einhalt zu gebieten? Klassischerweise
wohl Baurecht und
Bebauungspläne? Aber kann es
nicht auch Mietendeckel geben?
Jerusalem: Fakt ist, das wir
die Filialisierung nicht steuern
können. Das Baugesetzbuch wie
die Landesbauordnung sehen dafür
keine Möglichkeiten vor. Wir
können mit einem Bebauungsplan
die Anteile der Nutzungen:
Wohnen, Gewerbe oder Infrastrukturen
(Schulen, KiTas etc.)
sowie die Größe von Einzelhandelsflächen
festlegen, aber nicht
den Geschäftsbesatz oder die Inhaberschaft.
Zum Mietendeckel
gibt es ja Initiativen beim Thema
Wohnen. Beim Gewerbe gibt es
dazu keine Vorstöße, und dies ist
bei einer „Ampelkoalition“ auf
Bundesebene mit Beteiligung der
FDP auch nicht zu erwarten.
Kultur Joker: Ein Pfund der
Stadt sind eigene Immobilien.
Muss nicht deren Verkauf gestoppt
und eher auf Erwerb das
Ziel gerichtet sein? Aktuelle
Stichworte: Karlskaserne, Haus
zum Herzog. Oder die Objekte
der Modehäuser Fabel und Kaiser
und die vormalige Sport-Arena
in der Salzstraße.
Jerusalem: Ja, über den
Grundbesitz lassen sich die Entwicklungen
am besten steuern –
es ist aber nicht realistisch, dass
eine Stadt in der Lage wäre, jede
Immobilie in der Innenstadt anzukaufen.
Hier gilt es, Prioritäten
zu setzen. Ich persönlich halte die
Diskussion über die Notwendigkeit
des Verkaufs der Karlskaserne
für angemessen, denke aber,
dass weder für das Haus zum
Herzog noch die angesprochenen
Modehäuser oder bei der Sportarena
eine städtebauliche Notwendigkeit
bestand, die Immobilie zu
erwerben. Wenn jedoch einer der
Standorte der großen Warenhäuser
zur Disposition stehen sollte,
hielte ich eine ernsthafte Prüfung
des Ankaufs durch die Stadt für
städtebaulich geboten.
Kultur Joker: Damit wären
wir bei der Frage, welche neuen
Innenstadt-Nutzungen künftig
wünschenswert sind. Manche
Kommunen prognostizieren die
„Innenstadt ohne Einzelhandel“.
Jerusalem: Eine Innenstadt
ohne Einzelhandel will und kann
ich mir nicht vorstellen. In der Tat
hat die Stadt Bochum eine „Vision
Innenstadt 2030“ erarbeitet,
welche zusätzlichen Nutzungen
außer Einzelhandel die Innenstadt
bereichern, und kam zu interessanten
Erkenntnissen.
Kultur Joker: Hätten da auch
Schulen, Kindergärten, Atelierhäuser
oder eine Städtische Galerie
Platz?
Jerusalem: Wir müssen bei
den Vorstellungen zu Nutzungen
in der Innenstadt deutlich offener
und kreativer werden. So hat sich
Lübeck entschieden, in einem
ehemaligen Warenhaus eine
Schule im Zentrum anzusiedeln.
Bochum möchte die Themen
Urbane Produktion, Digitales
Wissen und Wohnen in der City
ausbauen. Und Freiburg? Hier
möchte ich den Architekten und
Stadtplaner Jan Gehl zitieren:
„Die Stadt muss sein wie eine
gute Party. Man will nur kurz
vorbeischauen und bleibt doch
länger als man geplant hat“.
Kultur Joker: Sie planen ein
Kolloquium zum Thema, das im
Januar 2022 stattfinden soll. Warum
nicht schon früher? Wer wird
teilnehmen, was soll herauskommen?
Jerusalem: In der Tat haben wir
bereits 2019 vorgeschlagen, mit
einer Debatte den Blick über den
Freiburger Tellerrand zu wagen
und Erkenntnisse aus der bundesweiten
Fachdiskussion nach Freiburg
zu holen. Corona hat uns einen
Strich durch die Planung gemacht.
Ich gehe davon aus, dass
uns Prof. Alain Thierstein von
der TU München als Experte für
Innenstadt-Entwicklungen mit
seinen Hinweisen Impulse geben
kann. Daneben würde ich gern
Fachbüros wie „Stadt+Handel“
oder „Junker+Kruse“ einladen,
die bundesweit Konzepte für die
Entwicklung von Innenstädten
erarbeiten. Zudem halte ich einen
Bericht z.B. meines Bochumer
Kollegen Eckard Kröck für
die Freiburger Diskussion für
wertvoll. Ziel der Veranstaltung
soll es sein, den Weg zu einem
Freiburger Innenstadt-Profil zu
finden.
Kultur Joker: Lieber Herr Jerusalem,
haben Sie Dank für das
Gespräch.
Dr. Roland Jerusalem
Foto: Stadtplanungsamt
Der Burger-Filialist „Hans im
Glück“ und die „Frelo“-Station
am Europaplatz – passt das
zusammen?
Foto: Flashar
Premiumhändler
Südbaden
Neue Leiterin der VHS
Philine Weyrauch-Herrmann seit Oktober im Amt
Vor einem Monat trat die
neue Direktorin der Freiburger
Volkshochschule ihren
Dienst an. Eva von Rekowski
war in den Ruhestand gegangen,
die seit 2008 die Einrichtung
leitete, manche Akzente
setzte und besonders auch im
kulturpolitischen Leben der
Stadt präsent gewesen ist. Dadurch
findet sich die Nachfolgerin
mit einer Erwartungshaltung
konfrontiert. Philine
Weyrauch-Herrmann studierte
in Passau und Bremen Sozialpolitik,
Kulturwirtschaft
und Politikwissenschaft. Sie
wurde promoviert mit einer
Arbeit über den französischen
Wohlfahrtsstaat (2013). Danach
leitete sie bis 2019 die
„Pamina-VHS“ in Wissembourg
im Nord-Elsass, zuletzt
die Weiterbildungsakademie
des Südbadischen Wirtschaftsverbands
(WVIB).
Zum Start teilt sie mit: „Als
gebürtige Freiburgerin liegt
mir die städtische Volkshochschule
sehr am Herzen.
Ich selbst habe als Schülerin
Spanischkurse im Schwarzen
Kloster besucht. (…)
Gleichzeitig muss sich auch
die Volkshochschule Freiburg
den Herausforderungen
stellen, neue Entwicklungen
aufzugreifen“. Wir sind gespannt,
was an Innovation
folgen wird – und wünschen
guten Erfolg.
mf
Konviktstr. 21 - 23
79098 Freiburg
Tel. 0761 37536
www.culinara-freiburg.de
Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France
20 KULTUR JOKER KULTOUR
Dem Kino geht’s (wieder) gut!
Auf der Filmkunstmesse in Leipzig kamen die deutschen Arthousekinos zum Branchentreff
zusammen – und hatten gute Nachrichten im Gepäck
Ende September war es wieder
so weit: Die Branche der
Arthouse- und Programmkinos
kam in Leipzig zur fünftägigen
Filmkunstmesse zusammen.
Das Motto in diesem Jahr: Innovation,
Professionalisierung,
Vernetzung. Was zunächst
wie eine Aneinanderreihung
wohlklingender Schlagworte
Die Preisträger der diesjährigen Filmkunstmesse
anmutet, entpuppte sich auf
den zweiten Blick als durchaus
stimmiges Konzept für den
diesjährigen Branchentreff.
Denn natürlich fand auch die
Filmkunstmesse im Zeichen
der Coronakrise statt, wenngleich
das Kino seit dem Re-
Start im Juli allmählich und
vorsichtig in eine Post-Corona-
Zeit driftet. Gleichzeitig brachte
die Pandemie die Lichtspielhäuser
an ihre Grenzen und
umso wichtiger ist es jetzt,
nicht nur hoffnungsvoll in die
Zukunft zu blicken, sondern
mit innovativen Konzepten die
Lehren aus der Krise zu ziehen.
Dazu zählt bspw. die Initiative
„Cinemalovers“, die engagierte
Kinos aus der Republik zusammenführt
und ein sorgfältig kuratiertes
Programm als kostenpflichtigen
VoD-Dienst im Netz
anbietet. Eingerahmt von virtuellen
Vorträgen, Einführungen
und Texten entsteht ein Onlineangebot,
das der Aufgabe der
Kinos, Filme zu vermitteln,
Rechnung trägt und gleichzeitig
der steigenden Nachfrage
nach Streamingangeboten gerecht
wird. Die Preise für das
Filmerlebnis zu Hause legen die
Kinos selbst fest und die Einnahmen
fließen direkt an diese
zurück – ganz ohne Zutun oder
Abhängigkeiten von großen
Streaminggiganten. „Cinemalovers“
hat damit aus der Not
eine Tugend gemacht und ist
ein Paradebeispiel dafür, wie
die Konzepte Innovation, Professionalisierung
und Vernetzung
mit Leben gefüllt werden
können.
Doch was ist sie denn nun
eigentlich, diese Filmkunstmesse?
Ein Filmfestival? Nicht
ganz, denn auf Filmfestivals,
zumindest den großen, laufen
taufrische Filme, die bisweilen
direkt aus dem Schneideraum
kommen. Großes Kino,
manchmal sogar Weltkino, mit
Stars und Sternchen, topmodern,
gerne auch mal provokant.
Die Filmkunstmesse hingegen
versteht sich, wie es der
Name bereits andeutet, nicht
nur als Treffpunkt, sondern
auch als Handelsplattform, die
den Festivals nachgeschaltet
ist. Während auf Filmfestivals
die Produktionsfirmen mit
Verleihern zusammenkommen
© AG Kino – Gilde e.V.
und die Rechtevergabe für die
jeweiligen Länder aushandeln,
ist man auf der Filmkunstmesse
bereits einen Schritt weiter: Die
Filme haben ihren Verleiher
gefunden, die PR-Kampagnen
stehen und auch die Starttermine
sind im Großen und
Ganzen gesetzt. Um bei den
Kinoberteiber:innen das Interesse
zu wecken, können sich
die Verleiher auf der Messe einkaufen
und ihr aktuelles Programm
präsentieren – verbunden
freilich mit der Hoffnung,
den ein oder anderen Spielort
hinzuzugewinnen. Das führt
mitunter zu skurrilen Szenen,
beispielsweise wenn vor dem
eigentlichen Film der Trailer
zu ebenjenem Film gescreent
wird, um das potenzielle Werbematerial
gleich mitzupräsentieren.
Die Filme auf der Filmkunstmesse
sind also stark vorgefiltert
und zielen darauf ab,
mit ökonomischem Gewinn in
den Programmkinos ausgewertet
werden zu können. Komödien,
Buddy-Movies, Dramen
– durchaus mit Anspruch, wie
beispielsweise „Große Freiheit“,
die Geschichte einer
homoerotischen Freundschaft
zweier langjähriger Gefängnisinsassen,
stark besetzt mit
Franz Rogowski und Georg
Friedrich. Letzten Endes aber,
so das Fazit, durch die Bank
weg ein Kino ohne Ecken und
Kanten, ohne Provokation und
ohne - Achtung - Innovation.
Ein Kino, das an der Kasse
funktionieren mag, das passionierte
Cineast:innen aber nur
schwerlich hinter dem Ofen
hervor lockt.
Apropos Kinokasse: Wie in
jedem Jahr präsentierte die
Filmförderungsanstalt (FFA),
also jenes Gremium, das nicht
nur die deutsche Filmförderung
koordiniert, sondern auch
den Markt analysiert, aktuelle
Zahlen zum Besuchsverhalten
des Arthouse-Publikums.
Anders als in früheren Jahren,
wurden diese Zahlen aus naheliegenden
Gründen mit besonderer
Spannung erwartet. Wer
nach wie vor Sorge trug, dass
die Coronazeit die Menschen
nun endgültig an ihre Laptops
und Streamingdienste gekettet
hätte, der sah sich freudig
enttäuscht. Denn in nahezu
allen Kategorien weist das
Besucher:innenverhalten einen
Aufwärtstrend auf gegenüber
dem Jahr 2019 vor Corona.
Während im Vergleich 2019/20
der Altersdurchschnitt des
Neuauftakt mit Wumms
Das Studentenkino öffnet seine Pforten
Arthouse-Publikums von 49,3
auf 48,0 Jahre sank, steigt seit
Juli 2021 die Motivation, ins
Kino zu gehen deutlich: Im
sog. „Euphorie-Barometer“
zeigt die FFA auf, dass in repräsentativen
Umfragen 6 Prozent
mehr Befragte angaben,
mindestens genau so häufig
oder häufiger ins Kino gehen
zu wollen, als vor der Pandemie
(unter „Kino-Fans“ sind es gar
14 Prozent, unter „sporadischen
Besucher:innen“ immerhin
noch 3 Prozent). Weitere Zahlen
belegen diesen Trend: Der
Umsatz an den Kinokassen
von rund 57,5 Mio. Euro im
Juli 2021 toppt den gleichen
Zeitpunkt in 2018, und liegt
304% über Juli 2020, wo die
Kinos auch kurzzeitig geöffnet
waren. Besonders starke Zuwächse
lassen sich in Städten
über 600.000 Einwohner:innen
verzeichnen und in mittelgroßen
Kinos, die mehr als vier
Leinwände besitzen und somit
ein ausgewogenes Programm
präsentieren können. Grund für
diese erfreuliche Entwicklung
ist neben der Post-Corona-Euphorie
eine kluge Programmierung:
Kurz nach dem Re-Start
kamen mit „Nomadland“ und
„Der Rausch“ hochdekorierte
und vielbesprochene Filme
in die Kinos, mit „Dune“ und
„James Bond“ konnte dann
auch ein action- und technikbegeistertes
Publikum wieder
vor die große Leinwand gelockt
werden.
So belegte die FFA, was sich
auf der diesjährigen Filmkunstmesse
generell beobachten und
in der Menge an Panels, Debatten,
Fachgesprächen und Empfängen
erspüren ließ: Trotz Corona
- dem Kino geht’s (wieder)
gut!
Johannes Litschel
WIEDER UNENDLICHKEIT ERLEBEN
www.planetarium-freiburg.de
Die Durststrecke für Kinos
und damit auch für das
Studentenkino des Akademischen
Filmclubs Freiburg
findet ihr Ende. Zum Wintersemester
kann der aka den Betrieb
im Großen Hörsaal der
Biologie wieder aufnehmen.
Der Neuauftakt kommt dabei
mit Wumms. Ein Filmprogramm
mit Highlights erwartet
Filmfans auch im November.
Alle Filme starten um 20
Uhr. Schon am 2. November
kommt ein Oscargewinner
in den Hörsaal. „Free Solo“
erzählt von den ungeheuren
Strapazen seilfreien Kletterns.
Ebenfalls Oscarware
ist der hintersinnige Thrill
der südkoreanischen Gesellschaftssatire
„Parasite“ am 3.
November. Einen echten Klassiker
liefert der aka mit dem
Überkultfilm „Pulp Fiction“
am 4. November.
Dass auch kleinere Filme mit
großem Potential ihren Raum
bekommen, beweist der aka
mit „Und morgen die ganze
Welt“ am 9. November. Ein
Film über den Widerstand
gegen rechts und die eigenen
Prinzipien. „The Suicide
Squad“ bedeutet Anti-Superheldenkino
am 10. November
und „Futur 3“ ein queeres Beziehungsdrama
in bunten Bildern
am 11. November. Das
Programm wird voraussichtlich
bis Februar fortgeführt.
Für weitere Filme siehe die
Homepage des aka: www.akafilmclub.de
literatur KULTUR JOKER 21
Zwischen real und surreal
Das 35. Freiburger Literaturgespräch findet vom 11. bis 14. November statt
Sprachlosigkeit, insbesondere
familiäre, kann eine ganz schöne
Zumutung sein. Oder eine Steilvorlage,
ihr Erinnerungen und
Geschichten entgegenzusetzen.
Auf ganz unterschiedliche Weise
stand sie am Anfang von Jo Lendles
Roman „Eine Art Familie“
und Monika Helfers „Vati“. Die
Tagebücher seines Großonkels
sind die Grundlage für Lendles
neuen Roman und dies obgleich
dieser sie ungelesen dem Feuer
überantworten wollte, Helfer
hingegen würdigt nach „Bagage“
2020 nun den Vater, der nach
dem Krieg weitgehend über das
Erlebte schweigt und sich lieber
den Büchern zuwendet.
Relativ sprachlos war auch das
Freiburger Literaturgespräch
2020, das Lutz Seiler hätte eröffnen
sollen. Doch Autorinnen und
Autoren sind ja nicht sprachlos.
Wenn Seiler nun am 11. November
das 35. Freiburger Literaturgespräch
eröffnet, wird es
zusammen mit Anja Kampmann
geschehen, die wie Seiler auch
sowohl Prosa als auch Lyrik
schreibt. In der pandemischen
Zwischenzeit haben beide Gedichtbände
veröffentlicht. Der
Titel des diesjährigen Literaturgesprächs
„Schrift für blinde
Riesen“ ist auch der von Seilers
jüngster Publikation. Traditionell
findet diese Eröffnungslesung
im Neuen Rathaus statt, die
Veranstaltungen von Freitag bis
Sonntag werden im Literaturhaus
abgehalten. Dadurch können Lesungen,
sollten sie ausverkauft
sein, gestreamt werden.
Am Freitag geht das Familienprogramm
mit Paul Maar,
Wolfgang Stute und Konrad
Haas in das reguläre Programm
über, denn der Sams-Autor Maar
wird im Anschluss aus dem Roman
seiner Kindheit „Wie alles
kam“ lesen. Überhaupt gibt es
viel Biografisches. So teilt Sasha
Marianna Salzmann mit den Protagonistinnen
ihres Romans „Im
Menschen muss alles herrlich
sein“ die Erfahrung eines Lebensbruches.
Stammen sie doch
aus der Ukraine, beziehungsweise
Russland; der Titel, er ist
ein Zitat aus Tschechows „Onkel
Wanja“ spielt auf diese kulturelle
Herkunft an. Nicht minder vielsagend
ist der Titel von Yevgeniy
Breygers Gedichtband „gestohlene
Luft“. Er wurde vom Lyriker
Ossip Mandelstam für Untergrundliteratur
während der
stalinistischen Terrors geprägt,
die trotz aller Repressalien unter
Gleichgesinnten kursierte.
Während László Krasznahorkais
Protagonist aus „Herrscht 07769“
aus einem thüringischen Dorf in
das Bundeskanzleramt schreibt.
Der Roman besteht aus einem
Bandwurmsatz. Das könnte surreal
werden, so wie es auch Angelika
Klüssendorf in „Vierunddreißigster
September“ gelingt,
realistische Szenarien surreal
werden zu lassen.
Am Sonntag lädt das Literaturhaus
zu einer Matinee mit Felicitas
Hoppe ein, die ihre spielerisch-heitere
Reflexion über
die Nibelungen mitbringt, bevor
dann am Abend die 35. Freiburger
Literaturgespräche mit einem
Konzert des Schweizer Autors
und Lyrikers Michael Fehr und
Rico Baumann endet. „Super
light oder genauer „super liecht“
darf es dann schon werden.
Alle Termine unter www.literaturhaus-freiburg.de
Annette Hoffmann
Anja Kampmann
© Juliane Henrich
Lyrik Ecke
In aller Kürze
Lügen haben kurze Beine
lang sind sie
rechts von der Mitte
Jürgen Riedel
Ich lebe
flirrende Sommerluft
geatmet im Frühherbst
Janina Niemann-Rich
Viele Politiker
Man kann sein Gesicht
nicht verlieren
wenn man keins hat
Janina Niemann-Rich
Evolution zurück
Wiege der Menschheit:
Schwarzafrika
Totenbett der Menschlichkeit
Wo weiße Rassisten hausen
Jürgen Riedel
Kampf gegen
Hirnseuche
Herdenimmunität:
Fortschritt
Keine Immunität bei
Herdentrieb nach rechts
außen getarnt oder offen:
Rückschritt
Jürgen Riedel
Sasha M. Salzmann
©Heike Steinweg
Monika Helfer
© Salvatore Vinci
Maar Paul
© Jörg Schwalfenberg
Weltgewandt literarisch
Die BuchBasel sucht auch 2021 zeitgemäße Begegnungsräume
für Literatur
Flexibel aufgestellt wappnet
sich auch die BuchBasel gegenüber
einem unvorhersehbaren
Pandemieverlauf. Das Medium
Buch wird auf analogen,
digitalen und hybriden Veranstaltungen
auf sein grenzüberschreitendes
Potential geprüft.
Drei Tage lang, vom 4.–7.
November bringt das Festival
Menschen und Geschichten aus
aller Welt zusammen. Oder wie
das Motto Judith Schalanskys
besagt: „Auf der endlosen, kugelförmigen
Erde kann jeder
Punkt zum Zentrum werden.“
Judith Schalansky wird das
Festival am 4. November, 18
Uhr auch eröffnen und das
Thema „Nature Writing“ als
wichtigen Gegenstand des Festivals
etablieren. „Über Natur
schreiben“ ist angesichts der
globalen Veränderungen im
Anthropozän zum Paradigma
vieler Autor*innen geworden.
Neben Schalansky äußern sich
etwa Helen Macdonald, Esther
Kinsky oder Ludwig Fischer
zu diesem Erfordernis wie
Bedürfnis der gegenwärtigen
Literatur. Die Frage nach diesem
Verhältnis führt weit über
Deutschland hinaus und zur
internationalen Literatur.
Aber auch abseits davon passiert
vieles, was die BuchBasel
auch überregional zur wichtigen
Anlaufstelle macht. Etwa
wird der renommierte Schweizer
Buchpreis verliehen. Hier
versteht sich die BuchBasel
als Bühne, um relevante Literatur
wieder in den Fokus zu
rücken. Die Jury des Schweizer
Buchpreises präsentiert am
Festivalsonntag (7. November)
diejenigen Bücher, die sie für
herausragend hält. Darunter
sind die Autor*innen Martina
Clavadetscher, Thomas
Duarte, Michael Hugentobler,
Christian Kracht und Veronika
Sutter.
Neben den ganz Großen ist
aber auch für die Kleinen einiges
dabei. Im Kinderprogramm
sorgen Autor*innen
wie Petra Rappo, Johanna
Schaible oder Raphaël Kolly
für große Augen. Zwillinge,
Kaninchen oder ein Ausflug
mit Opa geben ein besonderes
Sammelsurium von Abenteuern,
die uns so nur die Literatur
schenken kann.
Weitere Infos und Termine:
www.buchbasel.ch
Lutz Seiler
© Heike Steinweg
VERANSTALTUNGEN
NOVEMBER 2021
MI | 17. NOV | 19:30 UHR
Tischgespräche
DAVID HÖNER
„KÖCHE, HÖRT DIE SIGNALE!“
EIN KULINARISCHES MANIFEST
SO | 21. NOV | 11 UHR
„SCHNEE“
EINE ERZÄHLUNG VON
DANIEL KEHLMANN
DORIS WOLTER – TEXT
LAMBERT BUMILLER - KLAVIER
FR | 26. NOV | 19:30 UHR
MARC HOFMANN
„ HORVATH UND
DIE VERSCHWUNDEN SCHÜLER“
LESUNG UND LIVEMUSIK
UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:
DI-SA 9:30-18:30 UHR | SO 11:30-18:30
IN DER RAINHOF SCHEUNE
79199 KIRCHZARTEN-BURG | HÖLLENTALSTRASSE 96
TEL. 07661-9880921 | WWW.BUCHLADEN-RAINHOF.DE
22 KULTUR JOKER literatur
Ein Leben für die Kinokultur
Dieter Kosslick, Kulturmanager und ehemaliger Direktor der Berlinale, legt seine Memoiren vor
Verschmitztes Lächeln, schwarzer
Hut und roter Schal! Mit diesen
drei Markenzeichen wurde
Dieter Kosslick in aller Welt bekannt,
als er 2001 die Leitung der
Berlinale, des weltgrößten Kino-
Publikumsfestival übernahm,
die er bis 2019 innehatte. Als
studierter Kommunikations- und
Politikwissenschaftler war er zuvor
als persönlicher Referent und
Redenschreiber für den Hamburger
Bürgermeister Hans-Ulrich
Klose tätig, leitete die gesamte
Hamburger Filmförderung und
wechselte danach auf den Chefposten
der Filmstiftung NRW
und entwickelte das Bundesland
zum Leuchtturm der deutschen
Filmstandorte. Nunmehr im Ruhestand
beschrieb er in seinem
Buch „Immer auf dem Teppich
bleiben“ höchst vergnüglich seine
Begegnungen mit fast allen internationalen
Stars der Filmbranche,
beschäftigte sich aber auch kritisch
mit der Zukunft des Kinos.
Im ersten Drittel erfährt der
Leser Biographisches. Der Monumentalfilm
„Ben Hur“ war
der erste Hollywood- Film, den
der damals elfjährige Dieter auf
großer Leinwand zu sehen bekam
und insbesondere das atemberaubende,
über zehn Minuten
dauernde Wagenrennen der Gla-
diatoren, erweckte seine Liebe
zum Kino und zählt bis heute zu
seinen Lieblingsfilmen. Es folgten
regelmäßige Besuche der Sonntagsvorstellungen
im Bali-Kino
seines Heimatorts Ispringen bei
Pforzheim, bei denen der jugendliche
Filmfan immer als erster
vor der Einlasstür stand und die
Türklinke in der Hand hielt, weil
die ersten immer auch die besten
Plätze ergatterten. Gespickt mit
ähnlich Kino-affinen Anekdoten
zeichnet Kosslick mit feinem
Humor, bisweilen auch ernsten
Zwischentönen seinen Weg über
verschiedene Stationen bis hin
zum Direktor der Berlinale.
Im zweiten Teil kommen alle
Liebhaber von Insider-Geschichten
aus der Glamour-Welt des internationalen
Films auf ihre Kosten.
Mit, wie er schreibt, „schwäbischer
Diskretion“, schildert der
fast zwanzig Jahre in engster
Tuchfühlung mit der Weltstar-
Elite stehende ehemalige Chef
des bedeutendsten internationalen
Publikums-Festival eine große
Zahl von skurrilen Begegnungen,
lustigen kleinen und großen Katastrophen,
aber auch viele magische
und berührende Momente
seiner Festivalzeit. Nie wird dies
zum billigen Klatsch oder gar zur
Denunziation. Stattdessen sprechen
aus jeder Zeile die Liebe und
Fürsorge des Autors zu dieser eigentümlichen
Welt und er betont
nachdrücklich die Bedeutung der
Berlinale mit ihrem erklärten Einsatz
für Toleranz, Völkerverständigung
und Frieden.
Im Schlussteil geht es um die
Krise oder besser die Zukunft
des Kinos im Verhältnis zu Streaming-Diensten
und sozialen
Medien. Leidenschaftlich plädiert
Kosslick für das einmalige, nicht
zu ersetzende Gemeinschaftserlebnis
im Kinosaal mit großer
Leinwand und dem erhebenden
Moment der Öffnung des Vorhangs.
Dies müsse für die junge
Generation unbedingt durch gezielte
Maßnahmen und Investitionen
erhalten werden. Dafür
formuliert er viele Vorschläge für
eine Neuorientierung und bessere
Organisation der Filmförderung
und schließt die Kooperation mit
Streaming-Diensten keineswegs
aus. Dazu gehören angesichts des
hohen CO2-Ausstoßes von Filmprojekten
im Hinblick auf Klimaschutz
auch klare Vorgaben für
eine ökologische Filmproduktion.
Er nennt etliche Beispiele
aus Hollywood und Deutschland
für „Green-Filming“ mit hoher
Effizienz und führt einen detaillierten
Maßnahmenkatalog für
Eine Zeitreise in das Jahr 1972
Mit „Säwentitu“ hat Bea von Malchus ein sehr persönliches Buch veröffentlicht
„Es ist schön, Dinge zu machen,
die man eigentlich nicht so
macht“, steht in spitzer Mädchen-
Schönschrift im Umschlag des
schwarzen Schulheftes. Gegenüber
eine Grau-in-Grau-Collage
mit Wasserturm im Bindfaden-
Regen. – Autorin Bea von Malchus
weiß, wovon sie spricht: Seit
25 Jahren macht sie Erzähltheater,
nun hat sie nach zwei Kochbüchern
– Kultur-Lockdown sei
dank – mit „Säwentitu“ ein schmales,
pralles und sehr persönliches
Buch geschrieben.
Es ist eine Zeitreise in das Jahr
1972, ins Leben der 13-jährigen
Bea – so der Rahmen dieser
Sammlung von Minigeschichten:
Alltagssprengsel um Freud
und Leid, krude und weise, poetische
und bissige, scharfsinnige
und verwirrte Gedanken eines
Mädchens im Körper einer verpuppten
Frau, die alles hellwach
und mit großer Intensität erlebt,
davon beeindruckt, inspiriert
und immer wieder aus der Bahn
geworfen wird. Eine Spurensuche?
Zum Teil. „Der Anstoß
um Säwentitu zu schreiben waren
tatsächlich ein paar im Chaos
alter Kisten wieder aufgetauchte
Gedichte, die ich mit 13 auf Rat
meiner Deutschlehrerin ersonnen
und dann aufbewahrt habe“, erzählt
Bea von Malchus. Also eine
biografische Spurensuche? Zum
Teil. „Die Tagebuchform ist ein
reiner Kunstgriff. Die Dinge sind
erfunden. Mein Erinnerungsvermögen
ist äußerst schlecht. Ich
habe wohl eher Löcher und Gefühle
zu einem schönen Muster
zusammen gehäkelt.“, so die sibyllinische
Antwort der Autorin.
Also doch fiktive Teenager-
Rückschau? Auch das nur zum
Teil. Denn wer nun amüsante
Anekdoten aus dem Genre
„Schule, Pickel, Liebeskummer“
erwartet, wird von dieser
quicklebendigen, altklugen Erzählerstimme
schnell in einen
vielschichtigen, schnoddrig-geschliffenen
Monolog eingesaugt
und im Winter 1972 wieder ausgespuckt.
Familie von Malchus
ist gerade von Freiburg nach
Dortmund gezogen, seitdem stottert
Schwester Karin und Bea ist
plötzlich kurzsichtig geworden,
hat Heimweh, fälscht Papas Unterschrift
und schreibt sich selbst
Entschuldigungen. In kurzen
Kapiteln mit Überschriften wie
„Rot“, „Smoke“ oder „Mathe ist
Folter“ erzählt sie von Schneeglöckchen-Glück
und Flambier-
Experimenten, sinniert über die
Dieter Kosslick (links) mit Kinobesitzer Leopold Winterhalder
kurz vor seiner Lesung im Krone-Kino in Titisee-Neustadt
Foto: Erich Krieger
bescheuerten Rollen von Männern
und Frauen, nervt sich über
ihre Familie, spürt ihrer Bravo-
Allergie nach oder formuliert
To-Do-Listen wie „Cool rauchen,
Backen können, Gedichte schreiben“.
Alles ist furchtbar schön,
aufregend oder traurig.
Schon das hat viel Atmosphäre,
Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert.
Gestreift und
berührt wird diese Figur von
Politik und Zeitgeist: Der Ketten
rauchende Vater und das
Gruselstigma seiner sibirischen
Kriegsgefangenschaft, die allgegenwärtigen
RAF-Fahndungsplakate,
die Nachrichten über den
nordirischen „Bloody Sunday“,
die Olympiade in München
samt Attentat und Geiseldrama
oder die Mondlandung. All das
schafft bei der jungen Bea Meinung
und Entwicklung. Denn sie
spitzt zu: Langweiler oder eitle
Gockel sind die Männer, schillernd
und irritierend das weibliche
Ensemble: Allen voran die
furchterregend kluge, impulsive
und scharfzüngige Bestimmer-
Mutter und die mannstolle, versoffene
Tante Ilse aus Norwegen.
Bebildert wird das mit vielen
aquarellierten Collagen von der
Freiburger Kostümbildnerin Sarah
Mittenbühler: Manche davon
sind großartig, viele aber haben
den blass-verstaubten Illustrationsstil
engagierter Kinder-und
Jugendliteratur aus den 70ern.
„Holen Sie sich was Schönes
zum Trinken.“, rät Bea von Malchus.
Und dann einfach beamen
lassen…
Säwentitu wurde in kleiner
Auflage auf Recyclingpapier in
Bea von Malchus
nachhaltige Veränderungen auf.
Auch hier spricht der Fachmann
und Innovator.
Kosslicks Buch ist durchweg
spannend und mit Herzblut geschrieben
und man mag es kaum
aus der Hand legen. Ein „Muss“
für alle Cineasten und folglich
ein guter Tipp für die kommende
Auswahl der Weihnachtsgeschenke.
Das Buch von Dieter Kosslick
„Immer auf dem Teppich bleiben
- Von magischen Momenten
und der Zukunft des Kinos“ ist im
Buchhandel unter ISBN: 978-3-
455-00360-4 erhältlich
Erich Krieger
Emmendingen gedruckt und ist
für 25 Euro bestellbar bei post@
beavonmalchus.de
Lesungen: Güterhalle, Bleibach,
Sa. 20. November 20 Uhr.
Nellie Nashorn, Lörrach, So. 28.
November um 18 Uhr. Rainhofscheune,
Kirchzarten, Do. 9. Dezember
um 19.30 Uhr
Marion Klötzer
Säwentitu
Foto: promo
Der etwas andere Weihnachtsmarkt
Regionale und lokale Schätze auf dem Merzhausener Weihnachtsmarkt
Fotos: promo
Die Gemeinde Merzhausen
wird den traditionellen Weihnachtsmarkt
in diesem Jahr am
27. November ausschließlich
auf Open-Air stattfinden lassen,
sodass Besucher*innen
beruhigt nach weihnachtlichen
Schätzen an frischer Luft stöbern
können. Das besondere in
diesem Jahr: Der Weihnachtsmarkt
ist in zwei Bereiche aufgeteilt.
Im ersten Bereich auf dem
Marktplatz befinden sich die
Warenverkaufsstände mit allerhand
Geschenkideen für Ihre
Liebsten, wo Besucher*innen
freien Zugang ohne Kontrollen
haben. Zusätzlich wird es in
diesem Jahr eine abgezäunte
„Trink/Fress-Meile“ zwischen
Schule und Sporthalle geben,
auf der, je nach aktueller Lage,
3 G oder 2 G Kontrollen am
Einlass stattfinden werden.
Doch auch in diesem Jahr
dürfen sich Besucher*innen
auf besondere regionale und
lokale Angebote, Weihnachtsgeschenke
und kulinarische
Köstlichkeiten freuen!
Weitere Infos: www.merzhausen.de
Barleben-Handspielpuppen
79098 Freiburg, Fischerau 24,
Mo-Sa 10:00-18:00
Weihnachtsmarkt
Attraktive Geschenkideen
Weihnachtsaktion
von 1. bis 30. Dezember 2021
MAROKKANISCHES BAD
2 Personen € 214,00
INDISCHES BAD
Ayurveda zu zweit genießen
2 Personen € 239,00
Indischer Rosentraum
2 Personen € 179,00
JAPANISCHES BAD GOLDRAUSCH
1 Person € 189,00
2 Personen € 244,00
HAMAM AL SULTAN /
PERLE DES ORIENTS
1 Person € 124,00
2 Personen € 184,00
ab 10:00 Uhr auf dem Markt- und Festplatz*
Eröffnung: 11:00 Uhr durch Bürgermeister Dr. Christian Ante
Über 50 Anbieter freuen sich auf Ihren Besuch.
*Unter Einhaltung der geltenden Corona-Bestimmungen, siehe merzhausen.de/Weihnachtsmarkt
Gutscheine bequem
zu Hause ausdrucken
AROMA-ENERGIE-MASSAGE
mit Gesicht € 75,00
ohne Gesicht € 54,00
THERME
10er Karte € 132,00
Entspannungstag € 82,00
SAUNAPARADIES
10er Karte € 234,00
Entspannungstag € 89,00
Vita Classica Wohlfühlhaus
Tel. + 49 7633 4008-160
www.vita-classica.de
Die MUNDOLOGIA-Vorträge sind zurück! November 2021 bis März 2022
REINHOLD MESSNER: 15. & 16. November
Die Bergsteigerlegende live im Konzerthaus Freiburg
Er gehört zu den größten und bekanntesten Abenteurern und Bergsteigern unserer Zeit. Auf Einladung der
MUNDOLOGIA kommt Reinhold Messner für zwei Abende ins Konzerthaus nach Freiburg. In seiner neuen
Live-Show setzt er sich noch einmal mit dem Nanga Parbat - seinem Schicksalsberg auseinander. Wir
haben im Vorfeld ein Interview mit ihm geführt.
Herr Messner, Sie haben kürzlich
Ihren 77. Geburtstag gefeiert.
Hätten Sie gedacht, dass Sie
so alt werden?
Nein, ich habe in meiner starken
Zeit gedacht, wenn ich 40
werde, wäre das ein Glück.
Über die 40 Jahre hinaus habe
ich lange Zeit nicht gedacht
und damals auch in keine Pensionskasse
eingezahlt. Aber
inzwischen bin ich ein braver
Bürger geworden, der ab und
zu ein kleines Abenteuer wagt.
Was braucht ein Abenteurer, um
alt zu werden?
Ich habe viel Glück gehabt, das
spielt auf jeden Fall eine Rolle.
Andere hatten weniger Glück.
Aber ich gehe auch nur dann
los, wenn ich sehr gut vorbereitet
bin. Denn ich bin ein sehr
vorsichtiger Mensch, das glaubt
zwar niemand, aber das ist so.
Trotzdem bleibt natürlich immer
ein Restrisiko.
Aber da gab es doch folgendes
Ereignis: Bei der Besteigung des
Mount Everst im August 1980
sind Sie in eine Gletscherspalte
geraten und haben sich geschworen:
Wenn ich wieder
rauskomme, kehre ich um. Sie
sind herausgekommen - und
Reinhold Messner, Nanga Parbat.
weiter gen Gipfel gestiegen.
Warum?
Weil die Motivation in diesem
Moment viel stärker war, als die
Verzweiflungsentscheidung da
unten in der Gletscherspalte
Verraten Sie uns Ihre größte
Schwäche?
Ich habe jede Menge Schwächen.
Zum Beispiel bin ich sehr
fokusiert auf neue Ziele und
Herausforderungen. Dadurch
haben es die Mitmenschen um
mich herum manchmal nicht
einfach.
Welcher ist für Sie der größere
Glücksmoment: wenn Sie den
Gipfel erreicht haben, oder
wenn Sie wieder heil im Tal
sind?
Wenn ich heil zurück im Tal und
in Sicherheit bin. Wir Menschen
brauchen Sicherheit, das war
schon immer so. Aber die meisten
Staaten sind nicht mehr in
der Lage, ihren Bürgern Sicherheit
zu geben. Wir sind derzeit
in einer unguten Lage auf dieser
Welt, es gibt Spannungen
wie selten zuvor. Und wir Europäer
wissen nicht, wohin wir uns
orientieren sollen. Alles driftet
auseinander.
Was halten Sie davon, dass es
in den Bergen immer mehr Tourismus
gibt?
In den wirklichen Bergen gibt
es weniger Tourismus als früher.
Die meisten Kletterer sind
heute in der Halle. Es gibt zwar
viel mehr Wanderer als früher,
aber die machen nichts kaputt.
Die Alpen gehen nicht kaputt
wegen der Wanderer, sondern
weil es in den großen Ballungszentren
viel Verkehr und Energieverbrauch
gibt. Und wenn
behauptet wird, die Alpen seien
überlaufen, dann sage ich:
das ist nur an wenigen Stellen
so, 99 Prozent der Alpen sind
kaum überlaufen. Ich treffe nie
jemanden, wenn ich auf den
Berg gehe.
Was denken Sie darüber, dass
eher ungeübte Bergwanderer
inzwischen die höchsten Gipfel
ansteuern?
Der Mount Everest wird jedes
Jahr präpariert für den Massentourismus.
Da gehen 150
Sherpa hin und bauen eine Piste,
sonst würden die Leute gar
nicht hochkommen. Und in jedem
Lager gibt es einen Koch.
Ich beschreibe lediglich wie die
Situation ist, ich bewerte sie
nicht. Für alle Aktivitäten am
wilden Berg gilt: wir gehen da
hin, wo der Mensch nicht hingehört.
Die Natur ist dort die
Gesetzgeberin und die ist erbarmungslos.
Gibt es einen Berg, der Sie besonders
geprägt hat?
Ja, der Nanga Parbat. Er hat
mir beigebracht, wie Mensch
und Bergnatur funktionieren.
Bergsteiger sind keine besseren
Menschen, sondern ganz normale
Menschen.
Sie sind auch als Motivationstrainer
aktiv. Was möchten Sie
da Ihren Mitmenschen vermitteln?
In meinen Vorträgen über Risikomanagement
und Motivation
geht es um die Auseinandersetzung
mit einer anderen Welt.
Ich erkläre da Leuten auch wie
Erfolgsmodelle funktionieren.
Es gab zu meiner Zeit sicher
Alpinisten, die besser waren als
ich und gute Ideen hatten, aber
sie haben es am Ende nicht
gewagt, sondern gezögert und
gezögert - und am Ende sind
sie nicht losgegangen. Ich habe
die Gabe, es zu wagen. Natürlich
nur gut vorbereitet und
körperlich trainiert. Man muss
alle Schritte zum Losgehen vorbereiten,
seine Ängste minimieren
und dann den ersten Schritt
machen. Dann schrumpfen die
Ängste und sollte es einen Vorfall
geben, dann kann man ja
immer noch umkehren.
Herr Messner, welche Pläne haben
Sie für die Zukunft?
Bei Fragen, die die Zukunft
betreffen, bin ich ziemlich zugeknöpft.
Wenn ich Projekte
plane, will ich nicht zu früh zu
viel verraten, sonst verliert die
Idee an Kraft. Was ich voraussehe,
ist nur eine Anfangsidee,
ich bin jemand der Stückchen
für Stückchen plant. Aus einer
Kopfgeburt wird langsam etwas
Konkretes. Das schenkt mir gelingendes
Leben.
Mögen Sie das Meer?
Ich bin ab und zu dort gewesen,
aber es ist nicht meine Welt.
Das Interview führte Annette
Clauß. Tickets und Infos zu den
Vorträgen gibt es im Internet
unter:
mundologia.de
MUNDOLOGIA-REIHE 2021 / 2022
Programmauszug:
FREIBURG | Bürgerhaus Seepark, Paulussaal, Konzerthaus
NORWEGEN
Walter Steinberg
So 14.11. | 11 Uhr
GTA
GRANDE
TRAVERSATA
DELLE ALPI
Kürschner & Haas
Di 23.11. | 19. 30 Uhr
IRAN
Berger & Khadem-Awal
So 16.1. | 14. 30 Uhr
IRAK
KURDISTAN
David Lohmüller
So 14.11. | 14. 30 Uhr
MADAGASKAR
Josef Niedermeier
Sa 8.1. | 19. 30 Uhr
DER ABENTEUER-
REITER
Günter Wamser
So 16.1. | 18 Uhr
KAMMER
HANS
LANDER
„Geisterberg - Manaslu“
So 14.11. | 18 Uhr
UNTER
BÄREN
David Bittner
So 9.1. | 17 Uhr
NORDWEST-
PASSAGE
Renoldner & Slanec
Di 15.2. | 19. 30 Uhr
KONZERTHAUS
MESSNER
„Nanga Parbat“
Mo & Di 15./16.11.
KUBA
Tobias Hauser
Mo 10.1. | 19. 30 Uhr
NEPAL
Walter Schwab
So 13.3. | 14. 30 Uhr
VON EUROPA
NACH AUSTRALIEN
AUF DEM LANDWEG
Kostya Abert
Mo 22.11. | 19. 30 Uhr
SÜDAFRIKA
Dirk Bleyer
So 16.1. | 11 Uhr
MARKUS
KONZERTHAUS
LANZ
GRÖNLAND
Markus Lanz live
Fr 18.3. | 20 Uhr
DENZLINGEN | Kultur- und Bürgerhaus
MIT DEM E-BIKE
DURCH DEUTSCHLAND
SCHOTTLAND
KANAREN
ROCKY
MOUNTAINS
SAGENHAFTE
ALPEN
Maximilian Semsch
Mo 1.11. | 14 Uhr
IM BANN DES
NORDENS
Bernd Römmelt
So 12.12. | 17. 30 Uhr
Erik Peters
Mo 1.11. | 17. 30 Uhr
ABENTEUER
OZEAN
David Hettich
So 23.1. | 14 Uhr
Stefan Erdmann
So 21.11. | 14. 30 Uhr
SIZILIEN
Martin Engelmann
So 23.1. | 17. 30 Uhr
Burgholzer & Hübl
So 21.11. | 18 Uhr
Bernd Römmelt
So 12.12. | 14 Uhr
Weitere Vorträge,
Tickets & Infos:
MUNDOLOGIA.DE
MÜLLHEIM
Bürgerhaus
SYRIEN
Lutz Jäkel
Do 18.11. | 19. 30 Uhr
ISLAND
3D
Stephan Schulz
Do 13.1. | 19. 30 Uhr
PARADIES
ERDE
Reiner Harscher
Do 10.2. | 19. 30 Uhr
COSTA RICA
Tobias Hauser
Do 17.3. | 19. 30 Uhr
26 KULTUR JOKER Mixtape
„Viele haben hart Bock endlich was zu reißen“
Ein Besuch bei Franklin Moonway (Mix & Master) verrät, was Freiburgs Rapszene wirklich zu bieten hat
Zwischen Industrie- und Plattenbauten versteckt sich im Industriegebiet
Nord eine Perle des Freiburger Hip-Hops. Benjamin Kempter
aka Franklin Moonway begrüßt mich im Hinterhof. Ein dampfender
Kaffee und eine qualmende Zigarette später, geht’s auch schon in
den Keller. Echtes Undergroundfeeling überkommt mich, als wir
durch ein absurd großes Industrielager laufen, links und rechts überdimensionierte
Rohrleitungen. Dann, einmal um die Ecke gebogen,
stehen wir vor weißen Wänden, die sich containerartig den Raum
erschließen. „Das ist mein Studio“, sagt Franklin stolz, während er
die Tür aufschließt, wohinter sich ein Vorraum mit alkoholischen und
nichtalkoholischen Drinks befindet, der direkt in das neonbeleuchtete
Tonstudio führt. „Das Studio habe ich geplant, mein Vermieter
machte den Bau und die Umsetzung möglich.“
Das „Moonway – Urban Music Studio“ gibt es seit gut einem Jahr
und ist die Erfüllung eines Lebenstraums. „Mit 14 habe ich meinen
ersten Text geschrieben, dann war ich 10 Jahre in einer Rapcrew, mit
der wir sogar einmal vor Haftbefehl auftreten durften“, erinnert er
sich. Er gibt zu, nie wirklich zufrieden mit seinem Rap gewesen zu
sein. „Mit 20 habe ich mit dem Mixen und Mastern angefangen. 12
Jahre später sitze ich in meinem eigenen Tonstudio!“.
Während unseres Gesprächs wird klar, wie viel Ehrgeiz und Herzblut
hinter diesem Projekt steckt. Er erzählt von Jobs, die er in den
letzten 12 Jahren machen musste, um sich und seine Familie neben
der Musik über Wasser zu halten.Erzieherausbildung, Versicherungskaufmann,
Gebäudereinigung, Stage Hand, Burger King, Briefträger,
ein Studium in Mediengestaltung. „Diese Jobs waren für mich
nur Mittel zum Zweck. Ich wollte immer Musik machen“, Franklin
wird kurz nachdenklich. „Zum Teil habe ich das auch gemacht, um
meine Familie zufriedenzustellen. Jeder möchte, dass die Eltern stolz
sind, oder?“.
Grund zum Stolz gibt es allemal. „In der kurzen Zeit ist das alles
hier echt schnell gewachsen. Das Feedback ist krass, meine Youtube-
Formate für Deutschrap79 finden Anklang.“ In diesem einen Jahr
ist das Moonway Studio zu einem Anlaufpunkt für Rapper*innen
geworden, nicht zuletzt durch #79connected. „#79connected ist dafür
da, dass sich die Szene gegenseitig pusht. In Freiburg soll eine
Community entstehen, die sich auf Businessebene in Rapdeutschland
behaupten kann. Gute Künstler sollen nicht mehr gezwungen sein
Freiburg zu verlassen, um weiter zu wachsen. Ich muss nicht jeden
Scheiß geil finden, aber sich auf Business ebene Respekt und Support
zu geben, dafür steht #79connected.“
Es geht ihm um kommerzielle Strukturen für Rapper*innen, Produzent*innen und Veranstaltende,
darum, Freiburg endlich auf die Karte zu bringen. „Viele haben hart Bock endlich was zu reißen“.
Franklin erzählt von Iron Hawk, Rapper und einer der ersten, der seine Moonwayvision teilte und ihr
durch „79connected“ einen Namen gab. „Er steckt genauso viel Herzblut in die Musik wie ich.“ Auf die
Frage hin, wie sich der Freiburger Sound für ihn anhört, überlegt er kurz. „In Freiburg sind ganz klar
die Streetsachen populär, Geschichten aus der Hood. Ich versuche aber den Sound aus meinem Studio
vielseitig zu halten.“ Da sei ein Zombie, der ursprünglich aus der Punkszene kommt, eine Henessy106,
die mit reflektierter Streetattitude und Tiefgang überzeugt, ein überkrasser Kany mit der nötigen Portion
Arroganz sowie JemDoc, den er z.B mit Megaloh oder MoTrip vergleicht. Einige Hörproben unveröffentlichter
Tracks folgen. Neben Kopfnickerbeats, Hoodattitude und arroganten Lines werden Geschichten
erzählt. Über Depressionen und Liebe, Freundschaft und Chancen, Drogen und Gewalt. Die Tracks
sind krass, hören sich erst gar nicht nach Freiburg an, vielmehr nach den nächsten großen Sternen aus
Frankfurt oder Hamburg. Was Freiburg raptechnisch tatsächlich zu bieten hat, wird Franklins und Iron
Hawks nächstes Projekt zeigen: Ein 79connected-Mammuttrack, auf dem 26 Rapper*innen aus Freiburg
vertreten sind.
Mehr zu Franklin: Insta: @franklin_moonway
Elisabeth Jockers
Foto: privat
Parallelwelten auf dem Stühlinger Kirchplatz
Unterstützer*innen der Seite
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Bekanntermaßen gilt der Stühlinger Kirchplatz als Treffpunkt geflüchteter Menschen und
bekanntermaßen ist auch die Polizei dort oft vertreten. Im idyllischen Grün vor dem beliebten
Fotomotiv der Herz-Jesu-Kirche treffen beide Gruppen aufeinander und schon seit langem ist
der Vorwurf laut, dass diesen Begegnungen „Racial Profiling“ zugrunde liege. In dem im Frühjahr
2020 in der Zeitung „Gefährliches Pflaster“ veröffentlichten Artikel „Stühlinger für Alle“
verweist der Anwohner*innen-Verein Stühlinger darauf, dass Menschen auf dem Kirchplatz
bei Polizeikontrollen „wegen ihres Aussehens rassistisch diskriminiert und entwürdigend behandelt“
würden. Mehr als eineinhalb Jahre später, am 29. September 2021 trafen im Rahmen
einer Podiumsdiskussion im E-Werk, veranstaltet vom Freiburger Verein CaPoA (Cooperation
and Progress of Africans) Polizei und kritische Zivilgesellschaft direkt aufeinander. Die Veranstaltung
gab einen beunruhigenden Blick auf zwei Parallelwelten, auf zwei Parteien, die
miteinander keine Sprache gefunden haben.
Dabei wäre ein Blick auf die Zahlen verbindlich genug.Doch Statistiken zu Racial Profiling
in Freiburg gibt es nicht. Entsprechend schwebend verblieb der Begriff innerhalb der Debatte.
Matthias Zeiser, der die Freiburger Polizei als deren Vizepräsident in der Diskussion vertrat,
wollte den Begriff keinem Verhalten der Polizei zuordnen. Er sprach vielmehr von einem respektvollen
Umgang der Polizei bei den Kontrollen. Selbstbewusst
sprach er für die Beamt*innen im Dienst: „Wir führen
verhaltensorientierte Kontrollen durch. Wir kontrollieren nicht
aufgrund des Aussehens einer Person.“ Die Freiburger Polizei
habe sich der „Charta der Vielfalt“ verschrieben und biete
intern Fortbildungen im Bereich interkulturelle Kompetenz
an.
Beunruhigend war die Veranstaltung deshalb, weil dieser
versöhnlichen Darstellung eine geschlossene Front von Vorwürfen
aus dem Publikum gegenüberstand. Schon früh wurde
der Behauptung des Vizepräsidenten, bei den genannten
Formen des Racial Profiling müsse es sich um Einzelfälle
handeln, Erfahrungen verschiedener Beobachter*innen solcher
Kontrollen entgegen gehalten. Als sich Nelson Momoh,
Nigerianer, Erster Vorsitzender von CaPoA und Streetworker
auf dem Stühlinger Kirchplatz, selbst als Betroffener einer verhaltensunabhängigen
Kontrolle äußerte, war die Spannung im
Saal überdeutlich. Auch weil Momoh direkt neben Zeiser saß,
eine Vermittlung zwischen beiden Welten aber nicht stattfand.
Momoh klagte indes nicht an, sondern wertete sein Erlebnis
auch positiv. Durch die Polizeikontrolle, die er schon am ersten
Tag erleben musste, konnten die jungen Männer auf dem Platz
gleich sehen, dass er nicht zur Stadt gehöre. Der Kommentar
des Streetworkers verrät eine Tragik: Wie kann es sein, dass
jene, die nach Deutschland geflüchtet sind in grundsätzlicher
Skepsis gegenüber der Stadt und ihren ausführenden Organen
verbleiben? Bleibt es da nicht bei einer Fluchtbewegung? Solche
Fragen dürften und sollten die Freiburger Polizei nach diesem
Abend weiter beschäftigen. Dass Matthias Zeiser seine
Kritiker*innen auf ein klärendes Gespräch zum Kaffee eingeladen
hat, dürfte die Lage voraussichtlich nicht entspannen.
Fabian Lutz
Mixtape/nachhaltig KULTUR JOKER 27
Ein Workspace für junge Künstler*innen in Freiburg
Im Gespräch: Natural Orlando, Tänzer, Veranstalter und Mitbegründer des NoBasement unter dem Schwabentor
Im Kellergewölbe des
Schwabentors spitzt sich seit
gut zwei Jahren ein Konflikt
zwischen Stadt und Subkultur
zu. Das NoBasement, gedacht
als Workspace für junge
Künstler*innen, darf nicht öffnen,
der Unmut auf beiden Seiten
wächst. Elisabeth Jockers
traf Natural Orlando, Tänzer,
Veranstalter, Teil der NoLeadersCommunity
und Mitbegründer
des NoBasement am
Schwabentor, um über Hip-
Hop, das NoBasement und den
Konflikt dahinter zu sprechen.
Kultur Joker: Was bedeutet
Hip-Hop für dich?
Natural: Hip-Hop ist eine
kontroverse Kultur, die auch politisch
ist. Die Wurzeln liegen für
mich in „Peace, Love and Unity“,
das wird im Hip-Hop gelebt.
Hip-Hop ist eine Kultur, die für
jeden zugänglich ist. Anders bei
der sogenannten Hochkultur.
Wenn du keine Eltern hast, die
ein Cello finanzieren können,
kommst du da nicht rein. Für
Hip-Hop brauchst du dagegen
sehr wenig: Stift und Papier, ein
Paar Turnschuhe, einen Ort zum
Tanzen. Das macht es interessant
für Leute, die in nicht privilegierten
Verhältnissen aufwachsen
und oft nicht gehört werden.
Deshalb braucht es solche Orte
wie das NoBasement, damit
sich die Community treffen und
wachsen kann.
Kultur Joker: Was ist die Vision
hinter dem NoBasement?
Natural: Die Vision dahinter
ist ein Raum für Künstler*innen
zu schaffen. Wir möchten das
auch gar nicht auf Hip-Hop begrenzen.
Am Ende soll das Basement
ein Workspace für junge,
kreative und offene Menschen
werden, die sich über diesen Ort
connecten. Es gibt ein Tonstudio,
angeschlossen an einen Raum
für Mediengestalter*innen und
ein Tanzstudio, wo auch Workshops
stattfinden können.
Kultur Joker: Das NoBasement
ist seit über einem Jahr
geschlossen, der Konflikt mit
der Stadt Freiburg festgefahren.
Wie hat alles begonnen?
Natural: Mein Bruder, dem
der Laden zum Keller gehört,
fragte mich, ob ich im Winter
nicht im Keller tanzen möchte.
Ich trainierte immer im Freien,
was auch nice war, im Winter
aber sehr kalt. Wir haben den
ersten Raum ausgeräumt und
den Boden angepasst, um Verletzungen
zu vermeiden.
Am 5. September 2019 begann
dann das Drama. Der Laden
stellte erneut die Anfrage
nach Heizmöglichkeiten an die
zuständige Stelle der Stadt Freiburg,
die erste Anfrage wurde
bereits 2017 gestellt. Nach einer
Besichtigung wurde uns
mündlich die Genehmigung gegeben,
Kernbohrungen für den
Ofeneinbau vorzunehmen. Die
sollten wir dann noch von einem
Schornsteinfeger abnehmen lassen
und dann sei alles in Ordnung.
Wir haben die Bohrungen
vorgenommen, Rohre gelegt,
Öfen geholt und die Ofenbauart
zur Genehmigungsbehörde geschickt.
Danach hat der Schornsteinfeger
uns erklärt, wie wir die
Öfen anschließen müssen, der
Schacht wurde geprüft usw. Der
Schornsteinfeger sagte, er würde
alles schriftlich vorbereiten und
die Stadt müsse ihn nur noch
anfragen. Oktober, November,
Dezember vergingen, aber es
kam nichts.
Kultur Joker: Und dann?
Natural: Es war so kalt, dass
wir Silvester 2019/2020 einen
Ofen anmachten, um uns hier
aufhalten zu können. Nach zwei
Monaten, am 2. Februar 2020,
kam plötzlich eine Beschwerde
des Nachbarn, er hätte Rauch
in der Wohnung. Es kam sofort
jemand wegen Brandschutz, was
ich auch verstehen kann. Wir
haben noch am selben Tag alles
abgebaut. Unser Fehler war, dass
wir uns auf mündliche Aussagen
von Vertretern der Stadt verließen.
Was mich stört, ist das Gefühl,
dass wir behandelt werden,
als würden wir diesen Keller
besetzen, dabei ist er offiziell
gemietet und bezahlt.
Kultur Joker: Das ist jetzt
über ein Jahr her ...
Natural: Seitdem versuchen
wir ein Gespräch mit der Stadt
zu bekommen. Wir haben eine
Kampagne über Social Media
mit dem Hashtag #nobasement
gestartet, wo Martin Horn von
unfassbar vielen Leuten markiert
wurde. Am 26. Februar 2020
durfte ich dann mit ihm telefonieren.
Er lobte unsere Kampagne
und sagte, wir sollten erstmal
alles zurückbauen, könnten
aber eine gemeinsame Lösung
finden.
Kultur Joker: Und seitdem ist
Funkstille?
Natural: Nein, der nächste
Vorfall ereignete sich am 6. September
2020. Ich habe das Frei
Art Festival mitorganisiert und
Die Freiburger Partnerstadt Padua setzt sich für den Erhalt ein:
Dabei entstand das Video „Patata bollente“
(rechts unten: Natural Orlando)
Foto: privat
In Gedenken an Freiheit und Emanzipation
Die Verleihung des Rahel-Straus-Preises ehrt Vertreter*innen der Erinnerungskultur
©Leo Baeck Institut, New York
Rahel Straus war eine Person
mit besonderem Einsatz.
Geboren 1880 in Karlsruhe
als Tochter eines orthodoxen
Rabbiners war sie zeitlebens
kämpferische Feministin wie
auch Zionistin. Ob in der
Auseinandersetzung mit den
Gegner*innen eines Schwangerschaftsabbruchs
oder als
Befürworterin des Sturzs der
Monarchie – Rahel Straus
blieb unnachgiebig in ihrem
Idealismus. In ihrem Namen
wird vom Verein Gegen Vergessen
– Für Demokratie der
Rahel-Straus-Preis vergeben.
Seit 2019 gilt er Menschen,
die sich auf verdienstvolle
Weise mit Erinnerungskultur
beschäftigen und sich als
Mediator*innen gegen Rassismus
und für Menschenrechte
einsetzen. Am 17. November,
18 Uhr im Historischen Kaufhaus
Freiburg, soll der diejährige
Preis vergeben werden.
Der Preisträger des letzten
Jahres war die Ideenwerkstatt
Waldkirch, der Jugendpreisträger
dieses Jahres ist die Freiburger
Geschichtswerkstatt an
der Lessing-Realschule. Zusammen
mit den Preisträgern
aus Stuttgart sollte der Preis
im letzten Jahr hier in Freiburg
verliehen werden. Die
Preisverleihung musste jedoch
auf dieses Jahr verschoben
werden.
Rahel Straus war nicht nur
eine der ersten Gynäkologinnen
in München und darüber
stets für die Rechte der
Frau sensibilisiert, sondern
stand auch für einen international
gedachten Zionismus.
Sie dokumentierte ihr Leben
in einer jüdischen Familie,
ebenso aber das politische Geschehen
ihrer Zeit. Ihr Werk
kann in Nähe der Gedanken
Martin Bubers eingeordnet
werden. Ihr liberales, humanistisches,
emanzipatorisches
Denken spiegelt sich auch im
Programm des Vereins Gegen
Vergessen – Für Demokratie
wider, ebenso in der Aufzeichnung
des Preisträgers
von 2020. Die „Ideenwerkstatt
Waldkirch in der NS-Zeit“ und
ihre 27 Autorinnen werden
ausgezeichnet für ihren langjährigen
und unermüdlichen
Einsatz für die Aufarbeitung
der Quellen der Stadt Waldkirch
in der NS-Zeit, der Errichtung
mehrerer Mahnmale
wie das so ist, brachte die erste
Edition viel Chaos. Danach war
ich komplett fertig und habe
mich auf dem Sofa im NoBasement
hingelegt. Am frühen Morgen
sind Mitarbeiter der Stadt in
den Keller gekommen und haben
Bilder von mir beim Schlafen gemacht.
Angeblich hätten sie die
mündliche Genehmigung gehabt,
in unseren Keller zu gehen
und Fotos zu machen. Das sind
Geschehnisse, die noch mehr
Reibung zwischen den Parteien
erzeugt haben und wahrscheinlich
auch nicht ganz rechtens
sind.
Kultur Joker: Seid ihr seitdem
nochmal auf die Stadt zugegangen?
Natural: Wir haben mit
Brandschutzbeauftragen über
Konzepte und mit einem Architekten
über mögliche Fluchtwege
gesprochen und am 28. September
2021 beim Liegenschaftsamt
angerufen, um nach einem Termin
zu fragen. Dort wurde uns
gesagt, die Gespräche würden
nichts bringen, wenn unser Ziel
wäre, den Keller zu nutzen.
Kultur Joker: Gab es denn
Kompromissvorschläge?
Natural: Bislang gab es noch
keinen konkreten Vorschlag.
Meine große Sorge ist, dass wir,
wie andere Subkultur, an den
Stadtrand gedrängt werden. Die
Stärke vom NoBasement ist aber
die zentrale Location. Der Ort
ist für alle einfach zu erreichen
und setzt ein wichtiges Zeichen:
Die Subkultur und damit junge
Menschen nicht aus dem Innenstadtbild
zu verdrängen. Davon
profitiert eine Stadt am Ende und
das, ohne selbst Geld oder Arbeit
investieren zu müssen.
Kultur Joker: Lieber Natural,
vielen Dank für das Gespräch.
Das Video „Patata bollente
(Padua, Italy & Freiburg, Germany)“
findet ihr auf YouTube.
und Gedenkstätten und der
Publizierung der Ergebnisse in
einem großen Gemeinschaftsbuch.
Die Preisträger und Gäste
werden am 17. November von
Bürgermeister Ulrich von
Kirchbach und vom Vorsitzenden
des Vereins Professor Dr.
Andreas Voßkuhle begrüßt.
Roland Burkhart begleitet
das Programm musikalisch.
Wer darüber hinaus und vorab
mehr über die Namensgeberin
des Preises erfahren will, für
den bietet sich ein Vortrag von
Wolfgang Dästner an. Dästner
wird am 10. November, 19
Uhr in der Aula der Gertrud-
Luckner-Schule Freiburg über
Biografie und Lebensleistung
Rahel Straus‘ sprechen.
28 KULTUR JOKER Nachhaltig
Mit der Bibel gegen Atomwaffen
Eine Dokumentation schafft überraschende Einblicke in den christlichen
Antimilitarismus
Radikal christlich, christlich
anarchisch, links-christlich.
Alles Attribute, die gemeinhin
widersprüchlich klingen.
Doch tatsächlich trifft
all das auf die Aktionen
der Pflugschar-Bewegung
(„Plowshares-Movement“)
zu. Mit deutlichem Vorbild
im gewaltlosen Widerstand
von Bürgerrechtler*innen
wie Martin Luther King oder
Gandhi, aber auch dem radikalen
Widerstand kirchlicher
Akteur*innen gegen den
Krieg, etwa in Vietnam, entwickelte
sich die Bewegung in
den 1980er-Jahren. Nicht nur
in den USA, sondern auch in
Deutschland ist sie bis heute
aktiv. Maßgeblich richtet sie
sich gegen die drohende Vernichtung
des Planeten durch
Atomwaffen.
Die Filmemacherin Cristina
Yurena Zerr und der Autor Jakob
Frühmann haben zusam-
men eine Dokumentation über
diesen radikal christlichen
und gewaltfreien Kampf zusammengestellt:
„Brot und
Gesetze brechen. Christlicher
Antimilitarismus auf der Anklagebank“.
Auf Einladung
der Anti-Atom-Gruppe Freiburg
kamen die beiden am 18.
Oktober zur Vorstellung ihres
Buchs in den frisch eröffneten
EWS-Store in der Bismarckallee.
„Zwischen Mystik und Widerstand
gibt es einen Zusammenhang“,
das beweise
die Pflugschar-Bewegung, so
Jakob Frühmann. Überhaupt
ist die Verbindung nicht neu.
Gerade die Befreiungsbewegungen
in Lateinamerika haben
oft biblische Vorbilder.
Für die Pflugscharbewegung
ist es jene längst Redewendung
gewordene biblische
Formulierung der Schwerter,
die zu Pflugscharen werden.
Ein klares Bekenntnis zu einer
gewaltfreien Welt. Der Protest
hin zu dieser Welt fällt zwischen
den USA und Deutschland
unterschiedlich aus. Sind
die amerikanischen Gruppen
eher dezentral organisiert,
tritt der deutsche Ableger der
„Plowshares“ geschlossener
auf.
Was gewaltfrei und doch
radikal bedeutet zeigen zwei
Aktionen, im rheinlandpfälzischen
Büchel, wo US -
amerikanische Atomwaffen
stationiert sind, oder in Kings
Bay (USA), einer Basis für
U -Boote mit nuklearen
Sprengköpfen. In beide Gelände
brachen die Aktivist*innen
ein und protestierten symbolisch
gegen eine Politik, die
Waffen, Zäune, aber keine
Menschenleben schütze. Auch
wenn sich die Widerständigen,
wie die Dokumentation belegt,
im Anschluss vor Gericht rhetorisch
eindrucksvoll äußern,
waren die Konsequenzen
für viele harte Prozesse und
mehrjäh rige Haftstrafen.
Am Ende des Abends blieben
Respekt und Achtung, auch
von einer Person im Publikum,
die sich als Atheist bezeichnete.
Aber die Bibel enthalte
eben, das fügte sie hinzu, auch
viele gute Stellen. Sich darauf
zu berufen, mag ein wichtiger
erster Schritt sein.
Cristina Yurena Zerr, Jakob
Frühmann: „Brot und Gesetze
brechen. Christlicher Antimilitarismus
auf der Anklagebank“,
Mandelbaum 2021.
Fabian Lutz
Tierversuchsfreie Forschung
Gewinner*innen des Herbert-Stiller-Preises 2021
Auch in diesem Jahr vergibt
der bundesweite Verein Ärzte
gegen Tierversuche zwei Herbert-Stiller-Förderpreise
im
Wert von je 20.000 Euro für innovative,
menschenrelevante,
tierversuchsfreie Forschung.
Nun stehen die Preisträger fest:
Ein Preis geht an die MedUni
Wien und ein Preis wird an
das Unternehmen PharmaInformatic
in Emden verliehen.
Beide Projekte besitzen ein
sehr hohes wissenschaftliches
Potenzial und haben sowohl
eine Verbesserung der Humanmedizin,
als auch die Abschaffung
mehrerer leidvoller
Tierversuche zum Ziel.
Dr. Klara Janjic und ihr
Team von der Medizinischen
Universität Wien haben einen
der Preise gewonnen. Mittels
3D-Bioprinting werden
die Wissenschaftler*innen
Werde Teil vom Kultur Joker Team!
Wir suchen ab sofort zuverlässige Verteiler*innen für unsere
Auslagestellen im Freiburger Stadtgebiet.
Aufwand: ca. 2 Tage im Monat
(nach Absprache)
Voraussetzung: Ein Fahrrad
und/oder Pkw.
Bei Interesse anrufen:
0151 56375094
Wir freuen uns auf Sie!
ein neuartiges personalisiertes
Modell der gesunden und
kranken menschlichen Mundschleimhaut
entwickeln. Das
Modell soll für die Testung von
verschiedenen Zahnimplantat-
Materialien sowie für die Untersuchung
möglicher Behandlungen
von Parodontitis und
anderen oralen Erkrankungen
eingesetzt werden. „Gerade
im Bereich der Zahn- und Kiefermedizin
sind nur wenige
menschenrelevante Modelle
vorhanden. Zudem werden für
diese Zwecke sehr grausame
Tierversuche, etwa mit Hunden
und Kaninchen, gemacht.
Deswegen freuen wir uns besonders,
dieses vielfältige Projekt
zu unterstützen“, so Dr.
Filipova, Wissenschaftlerin
bei ÄgT.
Der andere Herbert-Stiller-
Preis geht an Dr. Wolfgang
Boomgarden vom bioinformatischen
Unternehmen PharmaInformatic
in Emden. Dr.
Boomgaarden hat computergestützte
Expertensysteme
entwickelt, die mittels künstlicher
Intelligenz (KI) anhand
der chemischen Struktur von
Medikamentenkandidaten
vorhersagen können, wie hoch
ihre Bioverfügbarkeit, d.h. die
Konzentration im Blut, sein
wird. Der Herbert-Stiller-Preis
ermöglicht es Dr. Boomgaarden,
anhand vorhandener Daten
eine detaillierte Analyse
der Bioverfügbarkeit von über
100 Medikamenten bei Menschen
durchzuführen. „Dieses
Projekt wird erneut deutlich
machen, dass Daten aus Tierversuchen
sich nicht auf den
Menschen übertragen lassen.
Weiterhin sollen die Resultate
ein Anreiz für Pharmaunternehmen
sein, diese Expertensysteme
statt der üblichen
Tierversuche zu verwenden,
um die Wirksamkeit ihrer Medikamentenkandidaten
schneller
und genauer zu berechnen“,
sagt Dr. Filipova.
Noch immer fließen, wie
der Verein dokumentiert, in
Deutschland weniger als 1
Prozent der öffentlichen Fördergelder
in diese zukunftsrelevante
Forschung, während
99 Prozent für Tierversuche
verschwendet werden.
Weitere Infos: www.aerztegegen-tierversuche.de
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Christiane Grathwohl
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
Friederike Zimmermann
u.a.
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Elisabeth Jockers
Layout/Satz:
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Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
nachhaltig KULTUR JOKER 29
Atom-Renaissancen – wie viele denn noch?
Wenn reichweitenstarke Nuklear-Technikromantiker mal wieder eine Renaissance fühlen
Renaissance [rənɛˈsɑ̃s] (französisch:
„Wiedergeburt“, „Wiedererweckung“)
bezeichnet die
europäische Kulturepoche zwischen
1400 und 1600, die eine
Wiederbelebung antiker Kunst
und Gedanken zum Ziel hatte.
Historiker:innen zufolge war sie
viel mittelalterlicher, als lange
angenommen wurde.
Was aber ist eine Atom-Renaissance?
Und vor allem: wie
viele gab oder gibt es? Haben
wir gerade wieder eine? Braucht
es dafür zwangsläufig einen
realen Boom oder zumindest
einen merklichen Zuwachs in
der Branche? Oder genügt es,
wenn reichweitenstarke Nuklear-Technikromantiker
mal wieder
eine Renaissance fühlen?
Dann hätten wir schon einige
Atomrenaissancen erlebt. Dank
eifriger Wiedergeburts-Wehen-
Schreiber findet man in den Zeitungsarchiven
seit den 1990-ern
in fast jedem Jahr Schlagzeilen
mit diesem Wort – bisher ist nie
was draus geworden.
Nachdem damalige (?), vorherige
(?), unvollendete (? )
Atom-Renaissancen im Nichts
verschwanden, bzw. die letzte
(?) Atom-Renaissance auf einer
der drei Dauerbaustellen* des
European Pressurized Reactor,
EPR, seit 2005 im Geburtskanal
feststeckt, wird jetzt also wieder
eine ausgerufen. Diesmal entspringt
die „Wiedererweckung“
dem französischen Wahlkampf
und soll wohl – weil die subventions-lüsterne
Lobby gerade
nach europäischen Geldtöpfen
giert – noch mal Zweifel streuen
am deutschen Atomausstieg.
Kurz vor dem Finale im Dezember
2022. Ein grünes EU-
Finanz-Taxonomie-Etikett zur
künstlichen Befruchtung muss
her, denn ohne Geldspender
droht der Branche die Erzeugungs-Unfähigkeit.
Wegen der französischen
Präsidentschafts-Wahlen im
April 2022 werden Blendgranaten
zu Schlagzeilen: „Macron
will eine Milliarde für den
Bau von Mini-AKW ausgeben“.
Boah, da haut aber einer auf die
Torte! Eine Milliarde! Um das
mal einzuordnen: in Frankreich
sollte Anfang der 2000-er mit
einer „neuen Reaktorgenerati-
Die Seiten NACHHALTIG werden unterstütz von:
on“ eine von diesen Atom-Renaissancen
eingeleitet werden.
Von der dritten Reaktor-Generation,
den angekündigten 200
EPR-Reaktoren weltweit, ist in
Frankreich 1 in Bau (in Worten:
einer). Drei Milliarden sollte
er kosten. Im Moment liegen
die Schätzungen bei mehr als
19 Milliarden – mit Luft nach
oben. Die Idee zu dieser Atomrenaissance
stammt aus den
frühen 1990-ern und sollte eine
Antwort auf Tschernobyl sein.
Die Älteren erinnern sich noch:
Kohl und Mitterand haben damals
die Geburtshelfer-Kröten
organisiert.
Macron war damals noch
ein Kind. Heute spricht er von
einem “Triptychon“ aus „Atomkraft,
Wasserstoff und Erneuerbaren
Energien“, mit dem er die
Grande Nation fit für die Zukunft
machen will. Origineller
Weise soll für die Erneuerbaren
noch weniger rausspringen als
die läppische Milliarde bis 2030
für die Atomkraft: 0,5 Mrd €,
gerade mal die Hälfte.
„Ach Macrönschen!“ möchte
man dem Noch-Präsidenten
zurufen, der sich gerade im
nuklearen Überbietungswettbewerb
mit weiteren – je weiter
rechts desto nuklear-affineren –
Präsidentschaftskandidat:innen
befindet: „Warum wollt Ihr
denn Euren Wasserstoff mit
Atomstrom erzeugen, anstatt
mit den deutlich günstigeren Erneuerbaren?
Ihr habt anderthalb
Mal so viel Platz im Land wie
wir, viereinhalb Mal so viel Küstenlinie
für Windkraft, anderthalb
Mal so viele Sonnenstunden
und trotzdem produziert ihr
nur 1/4 unserer Solar- und 1/3
unserer Windstrom-Menge!“
Die Antwort ist bekannt, Macron
selbst hat sie mehrfach gegeben:
“Ohne zivile Atomkraft
keine militärische Atomkraft,
ohne militärische Atomkraft
keine zivile Atomkraft.“ Die
technologische Sperrhaltung
der Atommacht gegen Solarund
Windkraft ist nur folgerichtig:
Wenn die günstigen
Erneuerbaren die Atomkraft
aus dem zivilen Strommarkt
fegen, hat die militärische Seite
riesige Infrastruktur-Probleme.
Da geht es um Fachkräfte,
Renaissance – die Erschaffung Adams, persifliert von Eva
Ausbildungs-, Universitäts-,
und Forschungs-Kapazitäten,
um Lieferketten-Kontinuität,
Stückkosten-Senkung durch
ökonomische Skalierungs-Effekte,
Spezial-Materialien – all
das bräche weg, wenn die militärische
Atomkraft ohne das
zivile Rückgrat dastände.
Vieles leuchtet ein, sobald
man begreift, dass kleine militärische
Reaktoren, mit denen
z.B. U-Boote angetrieben
werden, elementarer Teil der
nuklearen Abschreckung sind.
Die Australier waren kürzlich
ganz heiß auf atombetriebene
U-Boote, mit all ihren militärstrategischen
Vorteilen gegenüber
Verbrennungsmotor-getriebenen
Kriegsschiffen. Dafür
nimmt man schon mal diplomatische
Verwicklungen in Kauf.
Jetzt will Frankreich also
wieder eine Atom-Renaissance
inszenieren, hat den dicken,
völlig übertragenen EPR noch
immer nicht zur Welt gebracht
und geht mit dem Gedanken an
kleine, modulare Reaktoren,
SMR (Small Modular Reactor)
schwanger. „Nuward“ soll
der kleine heißen, das steht für
„Nuclear Forward“. „Dahinter
stehen unter anderen die französischen
Unternehmen EDF und
Naval.“ Heißt es lapidar in der
FAZ und es folgen Abschnitte
mit den Reizworten „Gamechanger“,
„Neubewertung“ und
„Klimaschutz“.
Das Wort „Naval“ überliest
man nur allzu gerne, wenn man
nicht weiß, dass der teilstaatliche
Rüstungskonzern, die Naval
Group, U-Boote und andere
Kriegsschiffe baut, auch solche
mit Atom-Antrieben. Weiterhin
am SMR-Projekt Nuward beteiligt
sind das Commissariat
à l‘énergie atomique, CEA, ein
zivil-militärischer Gemischtwarenladen,
der den Ministerien
für Verteidigung (!), Wirtschaft
und Forschung unterstellt ist.
Und Technicatome ist mit an
Bord. Das Unternehmen produziert
und wartet Atomreaktoren
für den Marineantrieb für
U-Boote und Flugzeugträger
der Militärflotte. Diese Informationen
sind zwar wichtig zur
Einordnung, stören aber eher
bei der Erzählung vom vermeintlichen
„Klimaretter“.
Der kleine Nuward soll optimistischen
Schätzungen zufolge
in den 2030-ern das Licht
der brennenden Welt erblicken.
Damit der Zu-spät-Kommer auf
dem Markt laufen lernen kann,
wird man die Erneuerbare Konkurrenz
weiter aktiv verdrängen
müssen. Klimaschutz-Verhütung
ist manchmal echt schwer
zu vermitteln. Eva Stegen
Foto: promo
Manche Zahlen sind im richtigen
Kontext nicht mehr ganz
so schlagzeilenträchtig
*Olkiluoto, Finnland, offizieller
Baubeginn = 12.8.2005.
Flamanville, Frankreich, offizieller
Baubeginn = 3.12.2007,
Hinkley Point C1, England,
offizieller Baubeginn = 11. Dezember
2018, Hinkley Point C2,
England, offizieller Baubeginn
= 12. Dezember 2019. Der offizielle
Baubeginn ist nach IAEA-
Definition der Tag, an dem der
erste Beton für das Reaktorgebäude
gegossen wird. Mehrjährige
Vorab-Bauarbeiten am
AKW-Standort zählen nicht zur
Bauphase.
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30 KULTUR JOKER Nachhaltig
Kuhle Sache!
Der Steingrubenhof in St. Peter bietet Patenschaften für Kälbchen an
Allein in Baden Württemberg
werden jedes Jahr über
20.000 Kälber aus ökologischer
Milchviehwirtschaft an
konventionelle Mastbetriebe
zu Schleuderpreisen verkauft.
Für die Nachzucht werden nur
rund 20 Prozent dieser Kälber
gebraucht. Aufgrund mangelnder
Nachfrage und Wirtschaftlichkeit
von Bio- Kalbfleisch
enden diese Tiere nach langen
Transportwegen in artenungerechten
Industrie-Mastbetrieben.
Insgesamt stellt diese
Haltungsweise ein trauriges
Leben für die jungen Kälber
und eine Katastrophe für die
Umwelt dar. Dass es auch anders
geht, zeigen Isa und Tim,
die den stillgelegten Familienbetrieb
von Isas Eltern wieder
zum Leben erweckt haben und
sich der ökologischen Landwirtschaft
verpflichtet fühlen.
Wenn ökologisch und
moralisch motivierte
Verbraucher*innen und
Landwirt*innen zusammenarbeiten,
kann die Geschichte
anders geschrieben werden:
Auf dem Steingrubenhof in
St. Peter grasen mittlerweile
zehn Vorderwälder Kälber
von Milchbetrieben aus der
Region auf saftigen Weiden.
„Wir haben mit zehn Kälbern
angefangen, soviel wie wir
dachten dass wir auch direkt
vermarkten können“ sagt Isa.
Im ersten Jahr haben die beiden
viele Erfahrungen über
die Aufzucht junger Kälber
gesammelt. Sie haben im Februar
die sechs Wochen alten
Kälber von den Nachbarhöfen
erworben, mit Milch und
Heu gefüttert und sie über die
Weidesaison zu gesunden Bio
Jungweiderindern herangezogen.
„Ab Mai kommen sie auf
die Weide. Hier fühlen sie sich
am wohlsten und können ein
gesundes Immunsystem ausbilden.
Sie haben Zugang zu
täglich frischem Gras und frischem
Bergquellwasser. Durch
das regelmäßige Bewegen der
Tiere von einer Koppel zur
Nächsten, können sich unsere
Co2 speichernden Wiesen wieder
regenerieren und Hummus
wird aufgebaut“, erläutert Tim.
Vermarkten möchten die beiden
ihre Bio Jungweiderinder
über eine Crowdfundingcampagne.
Das Patenschaftsprogramm
für Kälber bietet den
beiden Planungssicherheit:
Denn um die Mast von Milchrassen
wirtschaftlich zu machen,
können die Mutterkühe
mit Bullen eingedeckt werden,
welche für die Fleischproduktion
geeignet sind. Mit der
Patenschaft ermöglichen Sie
einem Kälbchen aus der Region
ein artgerechtes und glückliches
Leben auf der Sommerweide
und Sie können Ihr
Patenkalb sogar beim Wachsen
begleiten.
Weitere Infos zu den Patenschaften:
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Foto: Raissa + Simon Fotographie
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Bis zu 50 % Zuschuss beim Heizungstausch!
Mit der neuen Bundesförderung
für effiziente Gebäude
(BEG) wird der Wechsel
des Heizungssystems für Hauseigentümer
noch attraktiver. Das Klimaschutzprogramm
der Bundesregierung
zur Verringerung des
CO ² -Ausstoßes betrifft vor allem diejenigen,
die mit fossilen Brennstoffen
wie Öl oder Gas heizen. Sie werden
aufgrund der CO ² -Preissteigerung
mit einigen Mehrkosten rechnen
müssen. Der Wechsel zum klimafreundlicheren
Heizungssystem hingegen
wird bezuschusst. Wie Sie
bei den ganzen Zuschüssen nicht
den Überblick verlieren, verrät der
Energie-Experte Joachim Kreuz, mit
dem wir gesprochen haben.
Auslaufmodell Fossile Brennstoffe.
„Auf der einen Seite wurde eine
deutliche Verteuerung herkömmlicher
Heizungssysteme mit Öl und
Gas durchgesetzt“, so Joachim
Kreuz. Die neue CO ² -Abgabe soll
die Emissionen nachhaltig senken
und Hausbesitzer dazu bringen,
auf erneuerbare Technologien zu
setzen. Pro Tonne CO ² , die ausgestoßen
wird, werden 25 Euro aufgeschlagen
– ab 2025 sollen es bereits
55 Euro sein. „Bei einem Verbrauch
von jährlich 3.000 Litern Heizöl
müssen bis 2025 Zusatzkosten von
insgesamt rund 1.800 Euro einkalkuliert
werden.“ verdeutlicht Kreuz.
Steuerabschreibungen und
Fördermittel.
Auch 2021 bietet der Staat in dieser
Höhe und Konsequenz noch nie da
gewesene Anreize: Steuerabschreibungen,
eine Austauschprämie und
weitere Förderungen. Einen besseren
Zeitpunkt zum Heizungswechsel
gibt es nicht! Dabei muss man
nicht immer auf fossile Brennstoffe
verzichten – auch Hybridheizungen,
bei denen Erdgas mit Erneuerbaren
Energien kombiniert wird,
werden gefördert. Je nachdem wie
die individuellen Voraussetzungen
sind, kommt eher eine Wärmepumpe,
eine Erdgas-Hybridheizung,
eine Brennstoffzelle und / oder eine
Solaranlage infrage. „Wir suchen
dann immer nach der individuellen
Lösung, die für den jeweiligen Fall
am besten ist.“
Jetzt bis zu 50% Förderung.
Bei einem Wechsel zu rein regenerativen
Energien, können bis zu
50 % der Investitionskosten übernommen
werden, wenn eine alte
Ölheizung auf Grundlage eines individuellen
Sanierungsfahrplans (iSFP)
dabei ersetzt wird. „Eine energetische
Modernisierung mit erneuerbaren
Energien, lohnt sich mehr denn
je.“ überschlägt Joachim Kreuz. Die
positiven finanziellen Anreize und die
Preissteigerung bei Öl und Gas durch
die CO ² -Abgabe sind gute Gründe
für Hausbesitzer, sich jetzt von
ihrer alten Heizung zu trennen.
Der Experte bringt Licht ins
Dunkel.
Welches Heizsystem für Ihr Haus
das richtige ist, welche Vorteile dabei
eine Komplettheizung mit sich
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Erfolgreich investieren und Gutes tun!
„Grünes Geld“ präsentiert zum zehnten Mal
Investments mit Sinn und Rendite in Freiburg
Sichere Zinsen und gute Renditen,
aber kein Verdienst mit
Rüstung, Kinderarbeit oder
totalitären Regimen: Wie das
geht, zeigt die Messe Grünes
Geld Freiburg am 20. November
zum zehnten Mal im Historischen
Kaufhaus direkt am
Freiburger Münster.
Sicher und ertragreich: Das
sind derzeit eine ganze Reihe
grüner Investments. Jeder
dritte Anleger ist inzwischen
bereit, nachhaltige Aspekte
in der Anlageentscheidung
zu berücksichtigen. Wer auf
Nachhaltigkeit setzt, unterstützt
nicht nur sozial und ökologisch
sinnvolle Projekte, sondern
erhält Finanzvorteile im
Paket obendrauf. „Allerdings
kommt es auf die Auswahl
an“, schränkt Tobias Karsten
ein, der Veranstalter der Messe
Grünes Geld ist. Denn bei
weitem nicht alle Grüne Geldanlagen
seien sicher und fair.
„Daher bietet die Messe einen
neutralen Anleger-Checkpoint
an, an dem sich Anlegerinnen
und Anleger mit unabhängiger
und kompetenter Beratung,
Infos und auch Warnhinweisen
versorgen können“, erklärt
Karsten. Das Verbraucherschutzmagazin
ECOreporter
zeigt dazu passend seine
Fondstests, seine Liste mit den
Wachhund-Warnungen und
umfangreiche Analysen sowie
Preis- sowie Gebührenvergleiche.
Die Messe selbst habe einen
Kriterienkatalog und ein
Prüfverfahren für Aussteller,
der unsaubere Angebote aus-
schließen soll. National und
international agierende Unternehmen
präsentieren ihre Angebote
bei Grünes Geld oder
informieren produktneutral
über Kapitalanlagen mit Sinn
und Rendite. Von der Beteiligung
an Solar- und Windkraftprojekten
über nachhaltige
Aktienfonds bis zu Waldinvestments
öffnet sich dem Besucher
in Freiburg ein breites
Spektrum nachhaltiger Invest-
Zusätzlich werden m e n t s .
Geldanlage-Fachleute
in vielen Vorträgen
und einer
Podiumsdiskussion
kompetent und allgemeinverständlich
erläutern, was die
nachhaltige, ethische
Geldanlage
von den 08/15-Angeboten
unterscheidet.
In einer Kooperation
mit dem
nachhaltige Karriereportal
JOBVER-
DE.de, werden auf
der Messe erstmals
aktuelle Stellenanzeigen
von nachhaltigen
Unternehmen
und Organisationen
präsentiert.
Besondere Messerabatte,
Verlosungen
und Gewinnspiele
der Aussteller sollen
dafür sorgen,
dass der Messebesuch
in jedem Fall
ein Gewinn wird.
Der Eintritt zur
Ausstellung mit umfangreichem
Vortrags- und Rahmenprogramm
ist kostenlos.
Grünes Geld Freiburg: 20.
November, 9.30 - 17.30 Uhr,
Historisches Kaufhaus, Münsterplatz
24, Freiburg Weitere
Infos: www.gruenes-geld.de/
freiburg
GGFR im historischen Kaufhaus in Freiburg
Foto: promo
RENAULT ZOE E-TECH
Deutschlands meistgekauftes Elektroauto*.
Sofort verfügbar.
Mit 10.000 € Elektrobonus**
Renault ZOE LIFE R110/ Z.E. 40 ab mtl.
79,– €
Fahrzeugpreis: 25.961,– € (inkl. 4.000 € Renault-Anteil im Rahmen
des Elektrobonus)*, inkl. Antriebsbatterie. Finanzierung: nach Anzahlung
von 3.140,– € (bereits abgezogen: 6.000 € Bundeszuschuss)*,
Nettodarlehensbetrag 16.821,56,– €, 24 Monate Laufzeit
(23 Raten à79,– €) und eine Schlussrate: 15.324,89,– €), Gesamtlaufleistung
15.000 km, eff. Jahreszins 0,99 %, Sollzinssatz (gebunden)
0,99 %,Gesamtbetrag der Raten 17.141,89,– €. Gesamtbetrag inkl.
Anzahlung 20.281,89,– € (bereits abgezogen: 6.000 € Bundeszuschuss).
Ein Finanzierungsangebot für Privatkunden der Renault
Bank, Geschäftsbereich der RCI Banque S.A. Niederlassung
Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss.
• E-Shifter mit B-Modus (Ein-Pedal-Fahren) • Online-Multimediasystem
EASY Link mit 7”-Touchscreen und Smartphone-Integration •
Digitale Instrumententafel mit 10-Zoll Display (im Cockpit) • LED-
Heckleuchten mit dynamischen Blinkern • Licht- und Regensensor
Renault ZOE LIFE R110/ Z.E. 40, Elektro, 80 kW: Stromverbrauch
kombiniert (kWh/100 km): 17,2; CO₂-Emissionen: kombiniert 0 g/
km; Effizienzklasse A+. Renault ZOE: Stromverbrauch kombiniert
(kWh/100 km): 17,7 - 17,2; CO₂-Emissionen: kombiniert 0 - 0
g/km; Effizienzklasse A+ - A+ (Werte gemäß gesetzl. Messverfahren).
Abb. zeigt Renault ZOE INTENS mit Sonderausstattung.
Besuchen Sie uns im Autohaus. Wir freuen uns auf Sie.
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Renault Vertragspartner
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79238 Ehrenkirchen
Tel. 07633-95030 | renault-gutmann.de
*www.auto-motor-sport.de: „Zulassungszahlen BEV und PHEV
in Europa 2020“. **Der Elektrobonus i. H. v. insgesamt 10.000€
umfasst 6.000 € Bundeszuschuss sowie 4.000 € Renault-Anteil
gemäß den Förderrichtlinien des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Energie (BMWi) zum Absatz von elektrisch
betriebenen Fahrzeugen. Die Auszahlung des Bundeszuschusses
erfolgt erst nach positivem Bescheid des von Ihnen gestellten
Antrags bei derBAFA. Ein Rechtsanspruch besteht nicht. Nicht
mit anderen Aktionen kombinierbar.
Blut spenden mit Mittagsimbiss
Im November gibt es montags und dienstags für Blutspender*innen
leckere Suppen
In der Blutspendezentrale des
Universitätsklinikums Freiburg
können sich Spender*innen
auch im November über ein
leckeres Extra freuen: Immer
montags und dienstags ab 11.30
Uhr gibt es nach der Spende
eine warme Suppenspezialität.
Zur Auswahl stehen Eintöpfe
mit Fleisch sowie vegetarische
und vegane Suppenvarianten.
Informationen zum jeweiligen
Tagesangebot sowie zur Terminbuchung
finden sich auf
www.blutspende-uniklinik.de.
Spontane Blutspender*innen
können auch ohne Termin zur
Spende kommen.
Bei jeder Blutspende werden
der Personalausweis und nach
Möglichkeit der Impfpass be-
Suppenaktion der
Blutspendezentrale
Foto: Universitätsklinikum Freiburg
nötigt. Spender*innen müssen
zwischen 18 und 72 Jahre alt
sein (Erstspender*innen bis
64 Jahre). Männer können alle
8 Wochen, Frauen alle 12 Wochen
zur Blutspende kommen.
Aktuelles und Informationen
für Erstspender*innen und
Spenderfragebogen unter:
www.blutspende-uniklinik.de.
Öffnungszeiten Blutspendezentrale:
Mo und Di 8-15 Uhr,
Mi und Do 12-19 Uhr, Fr und
Sa 8-Uhr.
Wir danken unseren
Sponsoren:
Messe
Grünes Geld
Ethische und nachhaltige Geldanlagen
20. November 2021
9.30 – 17.30 Uhr
Historisches Kaufhaus
Münsterplatz 24, Freiburg
• Ausstellung mit Vortragsprogramm
• Podiumsdiskussion über sinnvolle
Investments in Nachhaltigkeit
• Spezielle Messeangebote von Ausstellern
(Rabatte, Verlosungen u.v.m.)
Näheres zum Programm und den
aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen:
gruenes-geld.de/freiburg
Eintritt frei
Anleger-
Checkpoint
Veranstalter:
ECOeventmanagement
info@ecoeventmanagement.de
www.gruenes-geld.de
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32 KULTUR JOKER Nachhaltig
Emotionale Intelligenz fühlen
Das neue Agape Therapiezentrum in Freiburg
Am 9. Oktober wurde in
Freiburgs Stadtmitte, genauer
gesagt in der Merianstraße 29,
ein neues „Meditations- und
Therapiezentrum“ eingeweiht,
das vom Agape Verein für
seelische Heilung und Entwicklung
e. V. betrieben wird.
Ziel des Vereins ist es mit der
neu entwickelten Meditationsmethode
„Emotionale Intelligenz“
das Fühlen zu stärken,
eine Reise vom Kopf zum
Herz. Hierbei geht es nicht um
die Erlangung einer inneren
Leere oder höherer Bewusstseinszustände,
sondern um die
Generierung von Gefühlen wie
Mitgefühl, Solidarität, Liebe
und Erbarmen.
Es geht also nicht um bloßes
Herunterkommen und Entspannung.
Im Jargon von
Agape heißt es, „Seelenfüllung
selbst zu generieren“,
den Brustraum mit Herz anzufüllen.
Die Meditation des
Fühlens möchte aber auch das
Bewusstsein dazu verleiten,
eine Verschmelzung mit dem
Körper zu erreichen, aus dem
der moderne Mensch schon als
Kind herausgefallen zu sein
scheint. Die neue Meditation
wird in Kurzform montags
– freitags jeweils um 12 und
18 Uhr angeboten, Seminare
ergänzen das Angebot. Infos
hierzu: www.agape-freiburg.
de.
Einzel- und Coaching-Angebote
stellt das Therapiezentrum
unter dem Begriff „P
2000“ immer Dienstag abends
um 20 Uhr in den neuen
Vortragsabende mit Musik im Agape Therapiezentrum in Freiburg
Räumlichkeiten vor. „P 2000“
steht für Psychologie, Philosophie,
Persönlichkeitsbildung
und Pädagogik.
Im November gibt es mit
dem Begründer des Instituts,
Dr. Martin Spiegel, Vortagsabende.
Am 4.ten des Monats
stellt sich da die Frage: „Emotionale
Intelligenz, kann man
mit dem Herzen denken?“ am
11.11. heißt es dann: „Gefühle
haben immer ihren Grund
– nur, wer in uns fühlt es „?
Zur Mitte und zum Ende des
Monats gibt es dann noch Diskurse
zu den Themen „Wie
viele Seelen hat der Mensch“
(18.11.) und am 25.11. geht
es schließlich darum „Der
Mensch als Ausfluss von Einflüssen“.
Es gibt viel zu erfahren...
www.schwarzwald-bioseife.de
Süß, köstlich, vegan
Die Homemade Sweets Company in der Freiburger City
Zauberhafte Süßigkeiten
Foto: Homemade Sweets Company
Fotos: Agape Therapiezentrum
Die Homemade Sweets
Company ist eine moderne
Konditorei und Eisdiele, die
im Juli 2018 von Anja Spittel
nach ihrer Meisterprüfung
übernommen wurde und ein
köstliches Sortiment hausgemachter
Naschereien, darunter
leckere Cupcakes, anbietet.
Das freundliche junge Team
stellt alle Produkte täglich
frisch in liebevoller Handarbeit
her – frei von Konservierungsstoffen
und künstlichen
Aromen. Das Sortiment wechselt
saisonal, Kaffee und Heißgetränke
gibt es auch mit Sojaund
Hafermilch. Damit wären
wir dann auch beim veganen
Angebot. Blaubeer-Cupcakes
mit Schoko- und Peanutbutter,
Apfel und Zimt, veganer
Käsekuchen und Bananenbrot
ergänzen das Sortiment. An
Samstagen oder auf Bestellung
gibt es auch gluten- und
lactosefreie Erzeugnisse. Das
Sweets hat sich zudem darauf
spezialisiert, neben dem täglichen
Sortiment, individuell
für Hochzeiten, Firmen- und
Familienfeiern Produkte zusammenzustellen
und zu kreieren.
Kooperationen mit ähnlich
bewussten Unternehmen gibt
es auch, zum Beispiel mit dem
Cafe Pausenraum, der Maria
Bar oder dem Au Contraire.
Last but not least ist auch das
nicht vegane Sortiment recht
groß und bietet für Naschkatzen
eine große Auswahl leckerer
Eigenkreationen, die nicht
nur gut schmecken, sondern
auch toll aussehen. Am besten
Sie probieren es persönlich
aus, vielleicht können Sie
dann auch schon den veganen
Kirschstreuselkuchen probieren,
den das Team gerade neu
entwickelt.
Nachhaltig / Wein KULTUR JOKER 33
KörperMousse Harmony Foto: Schwarzwald Bio-Seife und Naturkosmetik
Gut für Dich und Gut für die Umwelt
Schwarzwald Bio-Seife und Naturkosmetik
Es gibt keinen Laden, wo
man sie kaufen kann, aber man
kann sie online erwerben und
zwar unter www.schwarzwaldbioseife.de.
Simone Schmidt
aus Broggingen stellt alles in
ihrem Holzhaus bio, vegan
und ohne Palmöl her, im schonenden
Kaltverfahren, damit
die pflegenden Eigenschaften
der Produkte erhalten bleiben.
Neben Hand-, Haar- und Körperseifen
auch Körpermousse
und Deo-Creme, Gesichtsöl,
auch Augenbalsam, Haar- und
Bartöle, Produkte zur Lippenpflege
und Energy-Sprays.
Bei allen Produkten wird auf
Zusätze nicht natürlichen Ursprungs
verzichtet, keine synthetischen
Tenside, keine Konservierungsstoffe.
Natürlich
ist auch der Versand der Ware
umweltfreundlich, recycleund
wiederverwendbar. Wer
den persönlichen Kontakt zu
Simone Schmidt sucht, findet
sie indes ganzjährig auf Kunsthandwerker-
und zur bald beginnenden
Adventszeit auch
auf Weihnachtsmärkten in
ganz Südbaden, so 30.10. und
1.11. auf dem Martini Markt,
Schloss Rimsingen, vom 3.-
5.12. in Bad Säckingen und
vom 11.-12.12 in Endingen.
Vom 16.-23.12. gastiert Simone
in Endingen und der saisonale
Höhepunkt ist vielleicht die
Historische Bauernweihnacht
am 19. Dezember in Eschbach.
Tel.: 07643 9370572
Ein extrem herausfordernder Jahrgang 2021
Weinlese: Geringe Mengen – gute Qualität
Dr. Roman Glaser, Präsident
des Baden-Württembergischen
Genossenschafts-
Verbandes teilt mit: „Die genossenschaftliche
Lesemenge
wird mit 63 Millionen Litern
deutlich geringer ausfallen
als 2020, wir erwarten aber
alles in allem gute Weine.“
Diese Zahlen betreffen die 70
Winzergenossenschaften in
Baden.
Die Weinbaubetriebe waren
extrem von Corona betroffen,
einerseits durch die lange
Schließung der Gaststätten
und zum anderen vom Fortfall
vieler großer Veranstaltungen.
Erste kleinere durchgeführte
Weinfeste und Öffnungen in
der Gastronomie lassen aber
für 2022 auf eine weitergehende
Normalität hoffen.
85,4 Millionen Liter brachten
die badischen Genossen
noch 2020 in die Keller ein, in
diesem Herbst sind es gut 25%
weniger. Das weisen auch die
Erträge pro Hektar Rebfläche
aus. Von 83,6 Litern in
2021 wird er nach den Schätzungen
in diesem Jahr wohl
auf nur 62 Liter absinken. Die
durchschnittlichen Mostgewichte
aber sind dennoch gut.
So weist der Müller-Thurgau
76 Grad Oechsle, Weiß- und
Grauburgunder zwischen 80
und 85 Grad und der Spätburgunder
auch um die 80 Oechsle
auf.
Die teilweise extrem nassen
Temperaturen in diesem Sommer
und vor allem die späten
Frostschäden nach Ostern haben
schon früh die Ertragserwartungen
gedämpft. Dann
kehrten auch noch bereits
nicht mehr in diesem Ausmaß
erwartete Rebschädlinge wie
der Mehltau oder die Kirschessigfliege
zurück. Besonders
betroffen waren ausgerechnet
die Bio-Winzer.
Klimabedingte Einschränkungen
und Änderungen sind
auch in Zukunft zu erwarten,
dem Corona bedingten Stress
geht aber hoffentlich bald die
Luft aus.
Foto: Weingut Scherer
34 KULTUR JOKER Wein
Die 73. Deutsche Weinkönigin
kommt aus Baden
Sina Erdrich setzte sich gegen fünf Mitbewerberinnen
durch
Vorweihnachtliches im Weingut
Lämmlin-Schindler
Rebkranzbinden und weihnachtliche
Accessoires
Wieder einmal setzte sich
eine badische Weinkönigin
auch an die Spitze der deutschen
Weinmajestäten. Sina
Erdrich ist nun auch die 73.
Deutsche Weinkönigin und
vertritt jetzt ein Jahr lang im
Auftrag des Deutschen Weininstituts
DWI die heimischen
Weine und die deutschen
Winzer*Innen im In- und
Ausland. In einem spannend
geführten Wettbewerb Ende
September setzte sich Sina
gegen ihre Mitbewerberinnen
durch und wird nun von den
beiden Deutschen Weinprinzessinnen
Saskia Teuke aus
der Pfalz und Linda Trarbach
von der Ahr begleitet. In einer
ersten Stellungnahme äußerte
sich auch DWI-Chefin Monika
Reule: „Mit dem gewählten
Majestäten-Trio werden drei
außerordentlich kompetente
und souveräne Fachfrauen als
neue Botschafterinnen die heimischen
Weine weltweit präsentieren.
Die Weinkönigin Sina Erdrich (re) bei der Preisverleihung „Ausgezeichnete
Vinothek 2021“ in der WG Buchholz/Sexau
Foto: promo
Mauchen im Markgräflerland
ist auch im Spätherbst und
Winter immer eine Reise wert.
Dort ist das Weingut Lämmlin-
Schindler zuhause, nicht nur
bekannt für seine erstklassigen
Weine sondern auch für seine
Liebe zur heimischen Kunst.
Besucher von Nah und Fern
freuen sich schon jetzt auf den
13. November, wenn ab 16 Uhr
im Weingut wieder adventliche
Bräuche aufleben und schöne
Dinge für die Vorweihnachtszeit
präsentiert werden. Was
halten Sie davon unter der Anleitung
der Mauchener Winzer
einen eigenen gewundenen
Rebkranz zu binden? Heidrun
Marget stellt ihre Schmuckkollektion
mit Perlenunikaten
vor, auch Drechselkunst aus
dem Schwarzwald ist präsent.
Natürlich gibt es feine Weine,
Sekte und Edelbrände. Eine
große Auswahl von Herrnhuter
Sternen, Heimat- und Kochbüchern,
Vasen, Kerzen und
Geschenkartikel runden das
Angebot ab. Nicht vergessen
möchten wir auch die Freunde
gedruckter Kunst, die Wehrles
Fotografien oder Gayman-
Drucke bewundern möchten.
Für das Rebkranzbinden wird
um Voranmeldung
unter www.
laemmlin-schindler.de
gebeten.
Die Kunstausstellung
„Triebwerke“
von Marco
Schuler ist übrigens
weiterhin
geöffnet.
Foto: promo
Pure Markgräfler
DNA
Spitzenweine unter
10 Euro
Julian Zotz vom gleichnamigen
Weingut in Heitersheim
hebt sein Glas zu Recht mit
Stolz, wenn er „sein jüngstes
Kind“ vorstellt: „Das ist pure
Markgräfler DNA“ meint er,
wenn er den 2019er mediterranen
Rotwein präsentiert, und
dass bei einem Preis unter 10
Euro. „Er vereint die Kraft und
Fülle von Cabernet und Merlot
mit der Eleganz des Pinot Noir
und komplettiert nun das Trio
unserer Serie Pure Markgräfler
DNA“. Nicht der einzige Erfolg
des Gutes in 2021. Beim größten
Gutedelwettbewerb der
Welt, in Aigle in der Schweiz,
wurden die Zotz‘ unter 762
internationalen Anstellungen
zum „besten deutschen Wein“
erhoben und auch der Gault
Millau würdigte den Sauvignon
des Hauses als den zweitbesten
seiner Art in Deutschland.
Am 12.11. um 18.30 kann
die „Gaumenexplosion“ nebst
anderen Köstlichkeiten unter
Wein KULTUR JOKER 35
dem Code „Vier Hochzeiten
und kein Sündenfall“ virtuell
verkostet werden. Mehr finden
Weinfreund*Innen unter www.
weingut-zotz.de Am 20.11.
bietet das Weingut auch in
Basel auf dem dortigen Weinmarkt
seine Spezialitäten an.
Foto: promo
FEINE WEINE,
STIMMUNGS-
VOLLE
ACCESSOIRES
WEINGUT LÄMMLIN-SCHINDLER
Müllheimer Str. 4 / 79418 Schliengen-Mauchen
Tel. 07635. 440 / www.laemmlin-schindler.de
HERKUNFTSBETONTE WEINE AUS BESTEN
LAGEN IM MARGRÄFLERLAND
www.weingut-zotz.de
Besser als Online ?
Breisgauer Weine im Palais Wunderlich in
Lahr genießen
Bereits im vergangenen
Herbst sollten Wein und Tapas
in einer Gemeinschaftsveranstaltung
der Breisgauer Wein
GmbH und der Stadt Lahr im
Palais Wunderlich ihren großen
Auftritt erleben. Die Veranstaltung,
die verschoben werden
musste, findet nun gar mit
erhöhter Kapazität, vom 19.
– 21. November im traumhaft
renovierten Kolonial-Weinkeller
statt. An den nachfolgenden
Terminen lassen sich dort beste
Breisgauer Weine verkosten
und mit ausgewählten Speisen
kombinieren. Freitag, 19.11.
um 18 Uhr, Samstag 19.11.
sowohl 15 als auch 19 Uhr
und am Sonntag, dem 21.11.
um 14 Uhr. Zehn namhafte
Breisgauer Winzer*Innen
sind mit von der Partie. Das
Weingut Wöhrle aus Lahr,
die Winzergenossenschaft
Oberschopfheim, das Weingut
Schwörer aus Kippenheim und
das Weingut Weber aus Ettenheim
werden begleitet von
den Winzergenossenschaften
aus Malterdingen und Buchholz.
Die Weingüter Franz
Xaver und Moosmann, die
Bleichtäler Winzer sowie das
Weingut Huber aus Tutschfelden
runden das Programm
ab. Weitere Infos unter: www.
weinlandbreisgau,de
Alles online
Immer mehr virtuelle Verkostungen
Das Deutsche Wein Institut
DWI bietet in diesem Herbst
vom 12. – 21. November die
dritte virtuelle Weintour an.
Hier können aus spannenden
Weinpaketen interaktiver
Online-Verkostungen Weine
von 88 Winzer*Innen inklusive
„Infotainment“ probiert
werden. Mit der Deutschen
Weinkönigin und anderen Experten
erfahren Sie außerdem
unbekannte Details aus den
verschiedenen Anbaugebieten.
Weitere Infos und Anmeldung
zu den teilnehmenden Weingütern
und Winzergenossenschaften:
www.deutscheweine.
de
Gelebte Weinkultur
Die Vinothek der WG Buchholz/Sexau gehört
zu den 30 besten Deutschlands
Schon ihre Lage im Waldkircher
Vorort Buchholz ist
sehenswert. Das 2016 an den
Ortsrand ausgelagerte neue
Gebäude gibt nun einen außergewöhnlichen
Blick auf
die umliegenden Rebberge
und die nahen Höhen des
Schwarzwaldes frei. Das
Bauwerk der Winzergenossenschaft
wurde bereits
sechsmal ausgezeichnet. Nun
kam für die Vinothek der
siebte große Preis hinzu. Das
Deutsche Weininstitut DWI
schrieb nach fünf Jahren
zum zweiten Mal die „Ausgezeichnete
Vinothek 2021“
aus. Hierzu waren 144 Bewerbungen
eingereicht worden
und aus allen 13 deutschen
Anbaugebieten gingen
schließlich 30 Preisträger
hervor, die diesen Titel nun
offiziell nutzen dürfen. Bewertungspunkte
waren die
ausstrahlende Gesamtatmosphäre,
eine ansprechende
Architektur, die Produktpräsentation,
Service und
Fachkompetenz ebenso wie
touristische Angebote mit
Weinbergführungen und
sonstigen Veranstaltungen.
Von den 30 prämierten Vinotheken
hatten nur zwei
ihren Standort in Baden,
Gänsemenü im Weingut
Rieger
Mit Leuchter und Veranstaltungen in die
Saison 21/22
Das Demeter-Weingut im
Markgräfler Betberg startet
zum Herbst/ Winter mit seiner
im März 2020 neu eröffneten
Vinothek voll durch.
Das Ambiente unterscheidet
die ehemalige Straußwirtschaft
nun deutlich.. Nobel
statt nur volkstümlich. Da
passt dann auch zum Start
der Wintersaison ein deftiges
3-Gänge Gänsemenu am 13.
November.
Weitere Infos:www.weingutrieger.de.
neben den Buchholzern nur
noch das Weingut Abril im
Kaiserstühler Vogtsburg-
Bischoffingen
Die Preisverleihung unter
der Regie von Monika Reule,
Geschäftsführerin des
DWI, gehörte zu den ersten
Amtshandlungen der neuen
Deutschen Weinkönigin
Sina Endrich und fand im
historischen Winzerkellergew
ölbe in Ingelheim in der
Pfalz statt. Für die Buchholzer
waren ihr Vorsitzender
Bernhard Reichenbach
sowie die Mitarbeiterinnen
Margarte Kane und Jessica
Schwehr angereist, um die
Urkunde aus der Hand der
Weinkönigin entgegenzunehmen.
Wer mehr wissen will, kann
sich auf der Website Winzergenossenschaft
Buchholz/
Sexau www.buchholzerweine.de
umsehen. Auch der
bekannte Merian-Verlag hat
ein Sonderheft „Weingenuss
in Deutschland“ herausgebracht,
das die 30 ausgezeichneten
Vinotheken 2021
vorstellt.
Alle Texte Sahar F. Kratz
Wildes vom
Weingut
Helde
Die Jahresveranstaltungen
im Sasbach-
Jechtinger Bio-Weingut
2020
Manchmal lohnt es sich
wohl doch eng mit der Natur
zusammenzuarbeiten. „Auch
bei uns“, so der Winzer Norbert
Helde, „war der Jahrgang
2021 nicht nur eitel Sonnenschein,
kleine Ernte, trotzdem
sehr gute Qualität, wir sind
wohl mit einem blauen Auge
davon gekommen“. Für die
Top-Veranstaltungen 2022 des
Weinguts wird um frühzeitige
Anmeldung gebeten, da diese
sehr schnell ausverkauft sind.
Es geht um Wild! Bio-Wild natürlich.
Mehr über das Probierpaket
erfahren Sie im nächsten
Joker, oder unter: www.weinhelde.de.
Wichtig: Weine-Schäpse, Nebenprodukte
- alles bio - alles
nachhaltig.
36 KULTUR JOKER Senioren
Klare Linie der zukünftigen Regierung erforderlich
500.000 Pflegekräfte werden bis 2035 im gesamten Pflegesektor fehlen, die Bereitschaft junger Menschen zur
Pflege von Angehörigen wächst
In den vergangenen Jahren
ist das Thema Pflege zwar kontrovers
diskutiert wurden, Lösungsansätze
oder zukunftsorientierte
Gesetzesänderungen
haben die regierenden Parteien
aber nicht auf den Weg gebracht.
Das Problem ist indes
nicht kleiner geworden. Bis
2035 werden, wenn die Regierung
nicht zeitig entsprechende
Lösungen liefert, in der stationären
Versorgung 307.000
Pflegekräfte fehlen. Insgesamt
wird aber eine Lücke
von 500.000 Pflegekräften im
gesamten Pflegesektor erwartet,
darunter z.B. auch mobile
Dienstleister*innen.
Zum europäischen Tag der
pflegenden Angehörigen am 6.
Oktober forderte dbb Chef Ulrich
Silberbach gemeinsam mit
dbb frauen und dbb senioren
eine klare Linie der zukünftigen
Regierung und kritisierte
zugleich das Wegsehen regierender
Parteien in den letzten
Jahren. „Anstatt sich die nötige
Zeit für eine umfassende Reform
der Pflegeversicherung
zu nehmen, haben sich die
Verantwortlichen mit kosmetischer
Detailarbeit aus der
Affäre gezogen. Die künftigen
Koalitionspartner haben jetzt
die Gelegenheit, alles richtig
zu machen und endlich diejenigen,
die die Hauptlast der
Pflege in unserer Gesellschaft
tragen, ins Zentrum der Aufmerksamkeit
zu rücken. Und
das sind vor allem Frauen,
die ihre Angehörigen privat
pflegen.“ Weitere Verbände
forderten außerdem konkrete
Vorschläge für eine Lohnersatzleistung
für eben jene, die
sich um die Pflege Angehöriger
kümmern. „Neben der
Aufstockung der Betreuungsplätze
in der Kurzzeitpflege
muss endlich auch die Lohnersatzleistung
für Pflegezeiten
eingeführt werden“, forderte
Silberbach. Denn noch immer
sind Personen, die sich der
Pflege Angehöriger widmen,
langfristig finanziell davon
betroffen. Besonders schlägt
sich dieses Ungleichgewicht
in der Alterssicherung nieder.
Hier fordern die dbb senioren
eine klare Regelung, damit
zukünftig die Pflege von Angehörigen
nicht zugleich drohende
Altersarmut bedeute, die
noch immer zur großen Mehrheit
Frauen betrifft. Dr. Horst-
Günther Klitzing, Vorsitzender
© sabinevanerp/Pixabay
der dbb senioren, sagt dazu:
„Für viele bedeutet ein Pflegefall
in der Familie auch heute
noch ein Alter in Armut. Und
das betrifft vor allem Frauen,
die mehr als 70 Prozent der
Unterstützung für pflegende
Angehörige
Der BARMER Pflegecoach
• greift Ihre Sorgen auf
• bietet Antworten auf viele Fragen und nützliche
Informationen rund um die Pflege
• gibt praktische Tipps und Hinweise
• hilft Missverständnisse in der Kommunikation auszuräumen
• gibt Sicherheit für den Alltag
Die Themenvielfalt dieses Portals wird in den nächsten
Monaten und Jahren weiter wachsen. Schauen Sie gerne
wieder bei unserem Pflegecoach vorbei.
Wir freuen uns!
Der Pflegecoach
www.barmer.de/pflegecoach
Senioren KULTUR JOKER 37
Hauptpflegepersonen ausmachen.
Sie stecken beruflich
zurück, arbeiten lange in Teilzeit
oder geben ihre Jobs sogar
ganz auf, um Kinder, Kranke
oder Alte zu pflegen. Das dürfen
wir als Gesellschaft nicht
länger tolerieren. Pflegezeiten
müssen sich stärker als bisher
renten- und versorgungserhöhend
auswirken.“
Eine mehr als zukunftsorientierte
Forderung, denn der
Pflegereport 2021 lieferte ein
eindeutiges Ergebnis, wenn
es um die Frage geht, ob junge
Generationen dazu bereit
sind, Angehörige im Ernstfall
zu pflegen. Bei der Befragung
von 1.310 Menschen zwischen
16 und 39 Jahren gaben 68 Prozent
der Teilnehmenden an,
sich in Zukunft vorstellen zu
können, Angehörige zu pflegen.
Auch die Pflegestatistik
des Statistischen Bundesamts
spricht klare Zahlen: Von den
4,1 Millionen Menschen, die
Leistungen aus der Pflegeversicherung
erhielten, wurden
2019 80 Prozent zu Hause
gepflegt. Natürlich nicht ausschließlich
von Angehörigen,
insbesondere mobile Pflegedienste
bieten hier wichtige
Unterstützung und maßgebliche
Hilfestellung für die zu
pflegende Person als auch den
pflegenden Angehörigen.
Um die Pflege der Angehörigen
für Nichterfahrene zu erleichtern,
bieten beispielsweise
Krankenkassen, darunter
die Barmer oder TK, digitale
Hilfsangebote. Bei virtuellen
Pflegekursen lernen die Teilnehmenden
grundlegende Basics
der Kranken- und Altenpflege,
digitale Pflegecoaches
dienen als Ansprechpartner
bei akuten Fragen oder Unsicherheiten,
außerdem bieten
Apps direkten Zugang zu
den Kontaktdaten für weitere
Ansprechpartner*innen.
„Wir sehen, dass die Pflege
in den eigenen vier Wänden
und durch Angehörige nach
wie vor an erster Stelle steht.
Schon jetzt werden rund drei
Viertel der Pflegebedürftigen
Der Pflegereport 2021 zeigt: 68 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ihre Angehörigen zu pflegen
© TaniaVdB/Pixabay
in Deutschland zu Hause versorgt.
Dabei müssen wir mit
Informationen und konkreten
Angeboten unterstützen“, sagt
Thomas Ballast, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender
der TK. Expert*innen sehen
den digitalen Fortschritt auch
als Chance für die Pflege.
Dazu gehört auch der Einsatz
von Smart-Home-Technologien,
die das weitere Leben
in den eigenen vier Wänden
unterstützen können. Tatsächlich
sind es nach Umfragen vor
allem die über 70-Jährigen, die
auf smarte Hilfe im Pflegealltag,
beispielsweise durch Apps
und Sensoren für den Haushalt
und Videochat-Angebote mit
Pflegekräften, setzen. Damit
all das umgesetzt und eine
weitere Zuspitzung des Pflegenotstands
verhindert werden
kann, ist nun die zukünftige
Regierung am Zug.
Elisabeth Jockers
Vermittlung von Pflegekräften in Südbaden
24 Stunden Pflege / Betreuung
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38 KULTUR JOKER Musik
Blues from USA und dem
Dreiländereck
Bluesfestival bringt Talente zusammen
250 + 1 Jahr
Ludwig van Beethoven
Musik und Wein im Tuniberghaus
Zu seinem zweiten Konzert in
dieser Saison lädt der Kulturverein
Tiengen am 14. November, 18 Uhr
zu dem im vergangenen Jahr coronabedingt
ausgefallenen Konzert Beethoven
im Beethovenjahr & Wein
vom Weingut Gleichenstein ein ins
Tuniberghaus in Tiengen. Der Cellist
Juris Teichmanis, dem Freiburger
Publikum nicht nur als künstlerischer
Leiter des Festivals „BACH
PUR“ gut bekannt und der Pianist
Hansjacob Staemmler, ein gefragter
Kammermusikpartner, spielen die
Teichmann, Stemmler
Das Freiburger Bluesfestival
ist zurück! Mit vier
Konzertabenden in Freiburg
und Kandern bietet sich ein
vielfältiges Programm aus
Newcomern und Legenden.
Im Fokus dieses Jahrs steht das
Genre des Gospels. Auch spielen
einige Musiker*innen aus
der Schweiz und Frankreich,
ein klares Bekenntnis zum
Dreiländereck.
Los geht es am 8. November,
19.30 Uhr in der Freiburger
Wodan Halle mit den legendären
B.B. & The Blues Shacks
mit ihrem groovigen 50s/60s-
Sound. John Primer & The Real
Deal Blues Band spielen um
21.15 Uhr Blues auf den Spuren
des großen Muddy Waters
und Willie Dixon. Ebenfalls
in der Wodan Halle und am 9.
November, 19.30 Uhr kommt
VLADA, ein moderner Gospel-Sänger
aus Zürich. Neben
dessen eingängigen Funk und
Soul tritt um 21.15 Uhr der Erbe
eines großen Musikers: John
Lee Hooker Jr. & Band. Gospel
meets Blues.
Der 10. November gehört
ganz Neal Black & The Healers,
die um 20.30 Uhr im ChaBah
in Kandern spielen. Renommierter,
heißer Blues aus Texas.
Zurück in der Wodan Halle am
11. November, 19.30 Uhr spielen
die rauen Roots-Blueser
von Dirty Deep aus Strasbourg,
abgelöst um 21.15 Uhr von der
Schweizer Elis Mano Band, die
von Jazzhaus Records bis auf
die großen Bühnen Europas
gelangten. Ein klarer Beleg für
die Strahlkraft des Blues aus
dem Dreiländereck.
Weitere Infos: www.freiburgbluesfestival.de
Sonaten F-Dur op.5,1 und C-Dur
op.102,1. Außerdem steht die A-Dur-
Sonate op.69 auf dem Programm,
die Sonate, die Beethoven seinerzeit
seinem Freund Ignaz Freiherr von
Gleichenstein gewidmet hat.
Passend dazu werden die „Beethoven“
- Weine op.69 vom Weingut
Gleichenstein aus Oberrottweil
angeboten.
Karten: www.reservix.de oder
Email an vorstand@kulturvereintiengen.de
Foto: promo
Neal Black
Foto: Promo
Mit ihrer neuen CD „Tipitina
#1“ im Gepäck, die in der Fachzeitschrift
„bluesnews“ 5 von 6
Sternen erhielt, gastiert das Trio
Tipitina am 14. November im
Rahmen des 1:10 Kulturfestivals
im Orgelbauersaal in Waldkirch.
„Blues, Boogie Woogie und
Rock’n’Roll werden zu hören
sein“, erklärt Schlagzeuger Jörn-
Paul Weidlich, der die Sängerin
Karoline Dombrowski und den
Pianisten Thomas Scheytt um sich
schart. Wo andere Bands lautstark
Kulturfestival Waldkirch
Trio Tipitina im Orgelbauersaal
Am 20. November, 20 Uhr, geben
Ulrike Wettach-Weidemaier
(Blockflöte), Sonja Kanno-Landoll
(Block- und Traversflöte) und
Katrin Ziegler (Barockcello) im
Rahmen der Kreuzgangkonzerte
St. Martin in Freiburg ein Konzert
mit Werken von Boismortier,
Caix d’Hervelois, Hotteterre,
Marais,Leclair und Ferdinand
Dall´Abaco. Der Wettstreit um
den Lorbeer der führenden Musiknation
Europas wurde im 18.
Jahrhundert im Wesentlichen
zwischen Italien und Frankreich
ausgefochten. Glänzte Italien
mit Temperament, Glut und ausdrucksstarken
Linien, so trumpfte
Frankreich mit höfischer Eleganz,
tänzerischer Leichtigkeit und
geistreicher Unterhaltung auf.
Der Streit wurde nie entschieden,
aber in Frankreich bemühte
man sich immerhin um eine Verbindung
der beiden Stile und um
einen Ausgleich der Differenzen.
Durch die Rückwendung zur Natur
(J.-J. Rousseau zugeschrieben)
entstand eine Vorliebe für das bukolische
Hirtenwesen, ein Traum
von Arkadien. Mit ihm wurden
Instrumente gesellschaftsfähig,
die vorher als bäuerlich galten,
wie Musette oder Drehleier. Mit
Werken von Boismortier, Caix
d’Hervelois, Hotteterre, Marais,
Leclair und Ferdinand Dall´Abaco
kommen Protagonisten dieser Zeit
zu Wort, die diese Epoche am Versailler
Hof in höchst unterschiedlichen
Facetten erlebbar machen.
Das Konzert findet bedingt durch
die Pandemie im Kirchenschiff
von St. Martin statt.
um die Gunst des Publikums buhlen
müssen, benötigt Tipitina nur
den Drive ihrer Musik, um die
Leute von den Sitzen zu reißen.
Vom 30. Oktober bis zum 21. November
findet das erste Kulturfestival
Waldkirch statt, mit dem
Ziel die Künstler aktiv in dieser
wirtschaftlich schweren Zeit zu
unterstützen und auch dem Publikum
nach der langen Kulturpause
ein anspruchsvolles Programm zu
bieten. Daher fließen 100 Prozent
der Konzertspenden an die Künstler.
Der Eintritt ist frei.
Einlass nur nach vorheriger Reservierung.
Veranstaltungsübersicht
und Buchungsmöglichkeit:
www.kulturfestival-waldkirch.de .
Trio Tipitina
Musique baroque à trois
Kreuzgangkonzert St. Martin in Freiburg
Foto: promo
Jazz, Blues und Weltmusik
Das Jazzhaus präsentiert ein buntes Programm im November
Der November im Jazzhaus
beginnt gleich mit einem Highlight:
Linea Aspera, das sind
Synthies und Electronics von
Ryan Ambridge und die Stimme
von Alison Lewis aka Zanias.
Nach vielen Jahren unterhalb des
öffentlichen Radars, gehen Linea
Aspera jetzt endlich wieder auf
Tour und machen am 3. November,
20 Uhr Halt im Jazzhaus.
Mit zauberhafter Musik, sanften
Arrangements und passioniertem
Klavierspiel begeistert die Isländerin
Sóley am 8. November, 20
Uhr das Publikum. Einen Tag
darauf präsentiert Nils Wüker
um 20 Uhr sein zehntes Studioalbum
„GO“, auf dem der vielfach
Zum Anlass einer großen
Feier, 100 Jahre Donaueschinger
Musiktage, kommt ein besonderes
Konzert am 12. November,
20 Uhr ins E-Werk.
Freiburg. Es spielen auf: Titus
Engel (Dirigent), Ilya Gringolts
(Violine) und Mitglieder des
SWR Symphonieorchesters.
preisgekrönte Jazzmusiker noch
einmal eine ganz andere Seite
seiner Musik präsentiert.
Mit der „Euro Tour 2021“ holt
der preisgekrönte Bluesmusiker
Aynsley Lister am 10. November,
20 Uhr sein im letzten Jahr
leider ausgefallenes Konzert im
Jazzhaus nach. Ebenfalls nachgeholt
wird am 12. November, 20
Uhr Jamaram meets Jahcoustix,
die 20 Jahre Road-Circus mit
Reggae, Dubwise und Worldmusic
feiern!Er ist „ein Genie und
der lebende Beweis dafür, dass
der Blues aus Mali kommt“, sagt
Taj Mahal über seinen Kollegen
Bassekou Kouyaté. Er gilt als der
beste Ngoni-Spieler der Welt und
gehört wohl zu den interessantesten
Künstlern der gegenwärtigen
afrikanischen Musikszene.
Im Rahmen der „Miri Tour“
kommt er gemeinsam mit Amy
Sacko, Mamadou Kouyate, Mahamadou
Tounkara und Moctar
Kouyate am 19. November, 20
Uhr ins Jazzhaus. Wer Lust auf
Partys, Tanzen und lange Clubnächte
hat, darf sich auf „I Love
80s“ (5. November, 22 Uhr), „In
The Mix“ (6. November, 23 Uhr),
„Queer:Beatz Reloaded“ (12. November,
23 Uhr), „Connected“
(13. November, 23 Uhr) und die
“Panda Party” (26. November, 23
Uhr) freuen. Weitere Infos: www.
jazzhaus.de
Karten im Vorverkauf: Buchhandlung
Klingberg, Hildastraße
2 A und an der Abendkasse
Einlass ab 19.30 Uhr.
Katrin Ziegler
Jubiläumsklänge
Zu Ehren der Donaueschinger Musiktage
Neben Werken von Enno Poppe,
Heinz Holliger, Igor Strawinsky
und Luigi Nono wird
auch Paul Hindemiths „Kammermusik
Nr. 1 für Soloinstrumente“
zu hören. Hindemith
war nicht nur Miterfinder der
Musiktage, sondern brachte
dieses Werk in den frühen
Foto: promo
1920er-Jahren dort selbst zur
Uraufführung. Auch die anderen
gespielten Komponisten
sind mit den international wirksamen
Musiktagen verbunden.
Über eine Moderation durch
Lydia Jeschke wird deutlich, wo
die Verbindungslinien liegen.
musik KULTUR JOKER 39
Zehn Jahre klangwerk LIED
Drei Jubiläumskonzerte mit Gesang, Klavier und Ukulele
Lange galten Liederabende
als elitäre, bourgeoise Veranstaltungen,
bei denen sich die
oberen Zehntausend zu Häppchen
an den Gassenhauern der
Kammermusik labten. Diesem
Image entgegenzuwirken und
erfrischende, lebensnahe und
auch zeitaktuelle Programme an
der Schnittstelle zwischen Musik
und Literatur anzubieten tritt seit
2011 die Serie klangwerk LIED
um die Freiburger Musiker Katharina
Persicke, Georg Gädker,
Nicholas Rimmer und Hansjacob
Staemmler an. Damals mitunter
noch selbst als Teilnehmer, heute
als Juroren oder Klavierbegleiter
auf internationalen Wettbewerben
holten sie seither junge Talente
wie auch renommierte und
Weihnachtliche Vokal- und Orchestermusik
Konzerte mit der Camerata Vocale
Die Camerata Vocale Freiburg
präsentiert unter der Leitung von
Winfried Toll in zwei Konzerten
am 27. November in St. Gallus,
Merzhausen, und am 28.11. in
der Johanneskirche in Villingen
weihnachtliche Vokal- und Orchestermusik
von J.S. Bach, Vivaldi,
Gabrieli und Respighi. Das
Programm spannt einen inhaltlichen
Rahmen von der freudigen
Erwartung des Weltenrichters
über die Verkündigung bis zur
Anbetung an der Krippe zu Bethlehem
und stimmt damit auf die
Advents- und Weihnachtszeit ein.
Die Kantate „Wachet auf, ruft uns
die Stimme“ BWV 140 von J. S.
bekannte Künstler in bekannten
wie ungewöhnlichen Konzertformaten
nach Freiburg. Zum zehnjährigen
Jubiläum der Serie wird
es vom 5. bis 7. November nun
ein Festival mit 3 Konzerten an 3
Abenden geben, mit Gästen wie
dem bekannten Tenor Jan Kobow
mit einem Programm um Schubert
und Krenek (5.11., 20 Uhr,
Kreuzkirche Stühlinger), begleitet
von Hansjacob Staemmler
am Klavier. Am 06.11. folgt ein
Konzert im ungewöhnlichen
Format Gesang und Ukulele mit
dem Duo Charlotte&Elisabeth,
frisch ausgezeichnet beim Bundeswettbewerb
Gesang Berlin,
mit räuberischen Liedern
und Chansons von Kurt Weill/
Bertold Brecht, Georg Kreisler
und andern (Weinschlösschen
am Konzerthaus, 20 Uhr). Zum
Abschluss des Festivals erklingen
unter dem Titel „Heimliche
Orte, (un)heimliche Gestalten“
am 7.11., 18 Uhr im Historischen
Kaufhaus sagenhafte, verzauberte,
dramatische oder wundersame
Balladen von Schubert,
Loewe, Schumann, Wolf, Pfitzner
und anderen, mit Katharina
Persicke (Sopran), Georg Gädker
(Bariton) und Nicholas Rimmer
(Klavier). Für alle, die das gesamte
Festival besuchen wollen,
ist online ein globales Festivalticket
erhältlich.
Weitere Infos & Tickets: www.
klangwerklied.de oder im Notenfachgeschäft
musicus, Salzstraße
41/43, Freiburg.
„Nach Dir, Herr, verlanget mich“
Freiburger Bachchor singt wieder
Am 6. November, 19 Uhr, führt
der Freiburger Bachchor zusammen
mit dem Freiburger Bachorchester
und der Solisten Andrea
Nübel Kantaten von Dietrich Buxtehude
und J. S. Bach in der Maria
Hilf-Kirche in Freiburg auf. Endlich
darf wieder gesungen werden,
und so freut sich (auch) der
Freiburger Bachchor, konzertierend
wieder an die Öffentlichkeit
treten zu können! Zur Aufführung
kommen Werke von Buxtehude
Ein Konzert mit Frauenchor
und Orgel findet am 14. November,
um 16.30 Uhr in St.
Trudpert statt. Der sechsköpfige
Frauenchor wird Werke aus
verschiedenen Jahrhunderten
von Orlando di Lasso, über
Mendelssohn, Rheinberger
bis Arvo Pärt singen. Begleitet
wird der Chor von Manuel
Klingenmeier an der Orgel. Die
und Bach, ein Programm, das
voll Dankbarkeit dafür ist, dass es
jemanden gibt, der für uns sorgt
und dem wir all unsere Sorgen abgeben
können – eine beruhigende
Vorstellung in dieser Zeit. Gespielt
und gesungen werden von Dieterich
Buxtehude die Trio-Sonate
BuxWV 266, die Kantate „Der
Herr ist mit mir“ (BuxWV 15),
die Solo-Kantate „Herr, auf dich
traue ich“ (BuxWV 35) sowie J.
S. Bachs Kantate “Nach dir, Herr,
Frauenchor und Orgel
Konzert in St. Trudpert
Sängerinnen des Chors werden
von Bezirkskantorin Karin
Karle zur nebenberuflichen
Kirchenmusikerin ausgebildet.
Das Konzert ist das vierte
Konzert, das im Rahmen der
Konzertreihe „Konzerte St.
Trudpert“ in diesem Jahr stattfinden
kann.
Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.
verlanget mich“ (BWV 150). Die
Leitung hat Johannes Reich,
Karten: www.freiburger-bachchor.de.
Für den Konzertbesuch
ist ein 3 G-Nachweis erforderlich.
Freiburger Bachchor Foto: promo
Bach gehört zu seinen bekanntesten,
vermutlich nicht zuletzt, weil
sie bei allem sakralen Gehalt ein
schwärmerischer Liebesgesang
ist. Mit dem anschließenden „O
Magnum Mysterium“ des venezianischen
Renaissancekomponisten
Giovanni Gabrieli wird
das Wunder der Menschwerdung
eindrucksvoll durch die Gegenüberstellung
von Ober- und Unterchor
besungen. Antonio Vivaldis
„Magnificat“, chronologisch nach
der Verkündigung durch den Engel
Gabriel, wechselt zwischen
solistischen Abschnitten und
reinen Chorsätzen und bringt expressiv
das Gotteslob durch Maria
zum Ausdruck. In der einsätzigen
„Lauda per la Natività del
Signore“ von Ottorino Respighi
wird schließlich die Krippe erreicht.
Hier erwartet den Zuhörer
ein Werk der staunenden Betrachtung
zwischen pastoralem
Charakter und freudigem Jubel.
Solisten sind Siri Karoline
Thornhill CSopran), Katharina
Magiera (Mezzosopranistin), Johannes
Mayer (Tenor) und Manfred
Bittner (Bass). Begleitet werden
sie und die Camerata Vocale
von der Camerata Freiburg um
Konzertmeisterin Lisa Immer.
Tickets: www.cameratavocalefreiburg.de
Frauenchor
Foto: promo
Besinnlicher Neustart
Ein Abend mit Klang und Wort
Nordische Experimente
Die Black Forest Percussion Group
Echten Nordlichtern widmet
sich ein Konzertabend der
Black Forest Percussion Group.
Mit „Nothern Lights“ wendet
sich das profilierte Ensemble
sechs nördlichen Nationen und
ihren Komponist*innen zu,
darunter Finnland, Schweden,
aber auch Grönland, und holt
aus eisiger Kälte eigensinnige
Kompositionen. Aus Norwegen
etwa stammt ein Werk für
Percussion und mikrotonale
Die Corona-Einschränkungen
haben der Konzertwelt
und ihren Besucher*innen
lange Durststrecken beschert.
Zu Beginn der besinnlichen
Winterzeit im Dezember wird
es also Zeit, neue Energie zu
schöpfen. Mit musikalischer
Begleitung lädt Sopranistin
Junko Nishi am 5. Dezember,
17 Uhr in das Restaurant Heimat-Hafen
nach Neuenburg um
dort adventliche Stimmung zu
verbreiten. Das Programm besteht
aus Titeln aus den USA,
Deutschland oder auch Italien
zwischen Weihnachtsliedern,
Oper und Instrumentalmusik.
Junko Nishi wird vom Solotenor
Josef Füzesi begleitet. Brigitte
Posenecker bringt Poesie
und Tony Illenberger sein Klavier
in den stimmungsvollen
Abend aus Klang und Wort ein.
Junko Nishi
Trompete, aus Island eine furiose
Bühnenshow aus Licht und
Rhythmen. Auch die Musik
der schwedischen Metalband
Meshuggah hält Einzug in den
Sound eines unberechenbaren
Konzertabends. „Nothern
Lights“ ist am 26. November,
20 Uhr in den Räumlichkeiten
der Elisabeth-Schneider-Stiftung
in der Wilhelmstraße 17a
in Freiburg zu sehen. Der Eintritt
ist frei, Spenden erbeten.
Sinfonische Großtaten
Das Musikkollegium Freiburg
Das Musikkollegium Freiburg
bringt seit 1988 intensive
Sinfonieklänge in ungewöhnlicher
Besetzung.
Amateurmusiker*innen und
Professionelle finden zusammen,
um jährlich in Sinfonieund
Solokonzerten Werke der
Klassik, Romantik und Moderne
zur Aufführung zu bringen.
Ein neues Sinfoniekonzert
bietet Werke großer Meister.
Unter der musikalischen Leitung
von Michael Kuen und
mit dem Solisten David Kuen
sind zu hören das „Siegfried-
Idyll“ von Richard Wagner,
W.A. Mozarts „Konzert für
Foto: promo
Horn und Orchester Nr. 2“ und
Joseph Haydns „London“-Sinfonie.
Das Konzert wird am 20.
November, 19 Uhr in der Martinskirche
Müllheim und am 21.
November, 19 Uhr im FORUM
Merzhausen aufgeführt.
Michael
Kuen
Foto: promo
40 KULTUR JOKER musik
„Transatlantic Tapes“
Konzert im depot.K in Freiburg
HOLST
SINFONIETTA
FESTKONZERT
25 JAHRE
HOLST-SINFONIETTA
HANS ZENDER
SCHUBERTS
«WINTERREISE»
DANIEL JOHANNSEN, TENOR
MITTWOCH
10. NOVEMBER 2021
20 UHR
E-WERK
ESCHHOLZSTR. 77
FREIBURG
Im Rahmen einer BBK-Mitgliederausstellung
findet am 6.
November, 19 und 20.15 Uhr
im depot.K, Lehener Straße 30
(Stühlinger), ein Konzert mit
zeitgenössischer Musik für Akkordeon
und Elektronik statt.
Ausführende sind Olivia Steimel
(Akkordeon) und Edoardo
Micheli (Elektronik). Anfang
des 20. Jahrhunderts reiste das
Akkordeon mit den europäischen
Einwanderern über den
Atlantik und entwickelte sich
zum dominierenden Folkloreinstrument
auf beiden Seiten des
Ozeans. Längst hat das Akkordeon
seinen Platz in der zeitgenössischen
Musik gefunden. Um
den eurozentrischen Horizont
des Repertoires zu bereichern,
wird das Instrument wieder in
seine transatlantische Perspektive
gebracht und mit spannenden
Uraufführungen in ein außerirdisches
Universum geschickt.
Zu hören sind brandneue Werke
von vier Komponisten aus Europa,
Latein-, Mittel- und Nordamerika
für Akkordeon mit und
ohne Elektronik: Juan de Dios
Magdaleno „Espiral n.2 ... and
the entanglement of time“, Carlos
Hidalgo „on the line“, Gregory
Lee Newsome: „lung“ und
Edoardo Micheli „Mixtape“.
Edoardo Micheli
Foto: E. Micheli
Zusammenspiel
Ungewöhnliche Klänge aus Nahost
Persische Musik steht nicht
unbedingt häufig auf den Konzertplänen.
Unter dem Titel
„Persische Miniaturen“ stellt
sich das Haus der Kultur dem
ideenreich entgegen. Am 28.
November, 17 Uhr im Historischen
Kaufhaus spielen
Schaghajegh Nosrati (Klavier)
und Misagh Joolaee (Kamantsche,
eine iranische Stachelgeige)
Musik und Tänze aus
Aserbaidschan, Armenien,
Griechenland, Ungarn und
Iran.
Im ungewöhnlichen Zusammentreffen
zweier unterschiedlicher
Instrumente kommen
auch sich bekriegende Länder
wie Armenien und Aserbaidschan
zusammen – in ihrer
musikalischen Nähe zueinander,
die auf gemeinsamen musikalischen
Traditionen basiert.
Die „Miniatur“ überkommt
Grenzen und schafft Tanz- und
Sehnsuchtsräume.
Schaghajegh Nosrati und Misagh
Joolaee Foto: Jo Titze
Holst Sinfoniette
Der November ist, wie kein anderer
Monat, geschichtsträchtig.
Im November 1918 begann der
russische Bürgerkrieg, im gleichen
Monat des Jahres 1955 der Vietnamkrieg.
Am 9. November 1918
endete der erste Weltkrieg, in der
Nacht zum 9. November 1938 fand
die sogenannte Reichspogromnacht
statt. Der 9. November 1989
markiert den Mauerfall und der 9.
November 1848 kann mit der Erschießung
des Abgeordneten Robert
Blum als Beginn vom Ende
der sogenannten Märzrevolution
betrachtet werden. Zu allen Zeiten
war der Friede ein zerbrechliches
„Da pacem Domine“
Konzert mit dem Anton-Webern-Chor
„Machet die Tore weit“ titelt ein
Konzert der Markgräfler Bezirkskantorei
mit Geistlichen Chorwerken
zu Advent und Weihnachten
aus Barock bis Klassik in
der Stadtkirche Müllheim am 28.
November, 18 Uhr. Die Adventsund
Weihnachtszeit wurde musikalisch
reich beschenkt, vor allem
mit Werken von Komponisten des
17. bis 19. Jahrhunderts. Erklingen
werden Georg Philipp Telemanns
festliche Adventskantate
„Machet die Tore weit“, ebenso
Philipp Heinrich Erlebachs Weihnachtskantate
„Siehe, ich verkündige
euch große Freude“ sowie
zwei Magnificat-Vertonungen,
Der Lobgesang der Maria, von
Johann Pachelbel und ein Werk
des aus Neapel stammenden italienischen
Opern-Komponisten
Domenico Cimarosa. Ausführende
sind die Markgräfler Bezirkskantorei,
Chor- und ProjektsängerInnen,
Vokalsolisten sowie die
„Sinfonietta Südlicher Breisgau“
unter Leitung von Regionalkantor
Horst K. Nonnenmacher.
Der Eintritt ist frei. Vorherige
Gut, das zu erhalten die Menschen
sich immer vergeblich bemühten.
Der Anton-Webern-Chor nimmt
dies zum Anlass, am 7. November,
17 Uhr in der Herz-Jseu-Kirche in
Freiburg ein Konzert unter dem
Titel „Da pacem Domine“ zu veranstalten,
in dem Werke aus fünf
Jahrhunderten erklingen werden.
Im Mittelpunkt stehen das gleichnamige
Werk von Arvo Pärt und
das selten aufgeführte „Friede auf
Erden“ von Arnold Schönberg, das
dem Chor viel abverlangt.Dazu
kommen Werke von Gregorio Allegri,
Josquin des Prez, Max Reger,
Samuel Barber, Maurice Ravel
und Karl-Heinz Stockhausen.
Komplettiert wird das Konzert-
Programm mit Kompositionen
für Orgel von Orlando di Lasso,
André Raison und Ottorino Respighi.
Die Orgel spielt Vincenzo
Allevato.
3 G-Nachweis erforderlich.
Anton-Webern-Chor
Foto: Anke Nevermann
Weihnachtliches Kirchenkonzert
Evang. Stadtkirche Müllheim
Anmeldung erforderlich vom
12.11. bis 26.11.21 über das Ticketsystem
der Homepage www.
evang-muellheim.de
Kantoreikonzert Müllheim
Foto: promo
„Moderner Blick auf Althergebrachtes“
Die Holst Sinfonietta feiert ihren 25. Geburtstag mit
Hans Zender Version von Schuberts „Winterreise“
„Neugierde, Wagnis, Freundschaft,
Suche, Entdeckung, absolute
Hingabe für oft zu Unrecht
unbekanntere Musik“ – das verbindet
Dirigent Klaus Simon mit
der von ihm gegründeten Holst
Sinfonietta. Nun feiert das Freiburger
Ensemble sein 25-jähriges
Bestehen mit einem besonderen
Konzert im Andenken an den
2019 verstorbenen Komponisten
Hans Zender. Der Wiener Tenor
Daniel Johannsen interpretiert
mit der Holst Sinfonietta am 10.
Foto: Anke Nevermann
November um 20 Uhr im Freiburger
E-Werk Hans Zenders Version
von Schuberts Liederzyklus
„Winterreise“. Das Werk hatte die
Holst Sinfonietta bereits 2002 als
szenische Produktion auf die Bühne
gebracht. „Zender liebte Schubert
und wollte ihm mit seinem
Vokabular als zeitgenössischer
Komponist ein besonders Denkmal
setzen“, sagt Klaus Simon.
Der Grad der Liedbearbeitungen
ist unterschiedlich. Er reicht von
einer normalen Instrumentierung
über komplexe Vor-und Nachspiele
bis zu Neukompositionen
aus Schuberts Motivmaterial.
„Trotzdem bleibt Schubert im Wesen
erhalten“, betont Simon.
Mit 24 Musikerinnen und Musikern
ist das Werk verhältnismäßig
groß besetzt. Normalerweise
arbeitet die Holst Sinfonietta mit
einem kleineren Ensemble zwischen
4 und 14 Mitwirkenden.
Auch die Flexibilität in der Besetzung
hat es der Formation in
den 25 Jahren ihres Bestehens
ermöglicht, ein breites Repertoire
mit dem Schwerpunkt auf der
Klassischen Moderne abzudecken,
das regelmäßig auch die in
Deutschland unterrepräsentierte
englische Musik mit Komponisten
wie die des Namensgebers
Gustav Holst, Peter Maxwell
Davies, Mark-Anthony Turnage
oder auch US-Amerikaner wie
Leonard Bernstein, Samuel Barber,
Aaron Copland, Steve Reich,
John Adams und Philip Glass präsentiert.
Mit französischen Komponisten
aus dem 20. Jahrhundert
wie Darius Milhaud, Francis Poulenc
oder Olivier Messiaen hat die
Holst Sinfonietta einen weiteren
interessanten Schwerpunkt. Hans
Zenders Blick auf Franz Schubert
in der „Winterreise“ passt perfekt
zum Profil des Ensembles. „Die
Beschäftigung von zeitgenössischen
Komponisten mit ihrer
Vergangenheit hat uns immer fasziniert“,
sagt Klaus Simon. „Der
moderne Blick auf Althergebrachtes
ist uns sehr nahe, da wir fast
ausschließlich Musik von 1900 bis
heute spielen.“
Hans Zender: Schuberts „Winterreise“,
25 Jahre Holst Sinfonietta,
Tenor: Daniel Johannsen,
Leitung: Klaus Simon. Mittwoch,
10. Nov. 2021, 20 Uhr im E-Werk,
Eschholzstr. 77, 79106 Freiburg.
Georg Rudiger
veranstaltungen KULTUR JOKER 41
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Mo 1. November
Freiburg
Theater & Tanz
18 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - von Yasmina
Reza mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Basel
Musik
19:30 h: „Kennedy“ - mit Werken von
Betthoven, Nigel Kennedy, Sergei Prokofjew,
Kammerorchester Basel. Stadtcasino Basel,
Konzertgasse 1
Andere Orte
Theater & Tanz
19:30 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „FALL INTO PLACE oder was wa(h)r ist“
- Laura Heinecke Company. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Basel
Musik
20 h: Klitclique / Support: Terror Tanga, Rap.
Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: „Der Himmel über Berlin“ - Bruno Bouché
/ Ballett in zwei Akten. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
IMPROTOPIA
5.-7. November
Bühne Maja in Emmendingen
www.improtopia.de
Charlotte&Elisabeth / 10 Jahre klangwerk L I E
D. Weinschlösschen Freiburg, Wilhelmstr. 17A
Theater & Tanz
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „FALL INTO PLACE oder was wa(h)r ist“
- Laura Heinecke Company. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
20 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte .
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
Partys
23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Klang und Geschichte
Sulzburg-Laufen
Einen deutsch-französischen
Konzertabend verspricht das
Kulturzentrum3klang in Sulzburg-Laufen
am 6. November,
20 Uhr. Bérengère Le Boulair,
Geigerin aus Frankreich und
Christiane Reiling, Cellistin
aus Deutschland, geben ein
Konzert mit Werken von Bach,
Schubert, Ravel, Demarsan
und Gus Viseur. Darüber spüren
beide Musikerinnen ihren
Herkunftsländern in ihren
wechselvollen Beziehungen
nach. Zwischen Krieg und
Frieden werden ihre eigenen
Familiengeschichten zum
Abbild allgemeiner geschichtlicher
Prozesse. Ergänzt wird
die Begegnung im Spiegel der
Kunst mit Improvisationen
und theatralischen Elementen.
Foto: promo
Vorträge & Gespräche
14 h: „Mit dem Bike durch Deutschland“ -
Maximilian Semsch / Mundologia, Kultur- und
Bürgerhaus Denzlingen, Stuttgarter Str. 30
17:30 h: „Schottland“ - Erik Peters / Mundologia,
Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen, Stuttgarter
Str. 30
Theater & Tanz
17 h: „Fauré-Requiem“ - Theodor Currentzis.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Kunst
11:15 h: Vernissage: Ausstellung Barbara Nies.
Galerie im Tor, Keplerstr. 18
Di 2. November
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: „Der Himmel über Berlin“ - Bruno Bouché
/ Ballett in zwei Akten. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
Mi 3. November
Freiburg
Musik
20 h: Linea Aspera / Elektro. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Fr 5. November
Freiburg
Musik
19:30 h: „Zusammen und auseinander“ - deutschfranzösischer
Konzertabend. Centre Culturel
Français Freiburg, Münsterplatz 11
20 h: Jan Kobow (Tenor) mit einem Programm um
Schubert und Krenek / 10 Jahre klangwerk L I E D.
Ev. Kreuzkirche, Fehrenbachallee 50
Theater & Tanz
19 h: „Mord auf dem Psychologen-Kongress“ -
FREISTIL Dinner-Krimi . Schlossberg-Restaurant
Dattler, Am Schlossberg 1
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „FALL INTO PLACE oder was wa(h)r ist“
- Laura Heinecke Company. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Partys
22 h: „I Love 80s“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Musik
19:30 h: Black Sea Dahu / Support: Meimuna,
Indie/Folk. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
16 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: Premiere: „La fille mal gardée“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
18 h: Berliner Philharmoniker I. Festspielhaus
Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Theater & Tanz
20 h: IMPROTOPIA / Impro-Festival . Maja Bühne,
Steinstraße 2
Musik
20 h: Die Nacht der Gitarren 2021 . Parktheater
Lahr, Kaiserstraße 107
21 h: Lightrain / Heavy Psychedelic Instrumental
. Spitalkeller, Spitalstr. 1A
19 h: Deutsche Streicherphilharmonie.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
20 h: „Zusammen und auseinander“ -
deutsch-französischer Konzertabend.
Kulturzentrum3klang, Doretmatt 2
Theater & Tanz
20 h: Grand Magic Show – Peter Valance.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
So 7. November
Freiburg
Mysterium und Apokalypse Freiburg
Was bleibt der Menschheit,
wenn Politik und Wissenschaft
gegenüber dem Klimawandel
versagen? Dieser
Frage gehen Regisseur
Sascha Flocken und sein
interdisziplinäres Team aus
Künstler*innen in ihrer performativen
Rauminstallation
„Der Eleusis-Effekt“ nach.
Schöpfungsmythen, aber auch
Untergangsszenarien stehen
inmitten eines Rituals, in dem
Rock‘n‘Roll lebt!
Little Walter‘s Rock‘n‘Roll
Zirkus hat seine feste Fangemeinde
in Freiburg. Die musste
während Corona lange darben,
nun aber geht es endlich wieder
los. Am 4. November, 21 Uhr
kommt die Band in altbewährter
Besetzung wieder in die altbewährte
Konzertstätte des
die Natur noch ein letztes Mal
besänftigt werden soll. Ob
das gelingt und welche Aspekte
dabei relevant werden,
ist Thema dieser neugierigen
Erkundung. Premiere: 28. November,
18–22 Uhr. Weitere
Termine: Do. (02.12.), 18–21
Uhr; Fr. (03.12), 18–22 Uhr;
Sa. (04.12.), 18–22 Uhr; So.
(05.12.), 18–20 Uhr. Aufführungen
immer jew. 30 Min.
und halbstündlich.
Freiburg
Gasthauses Harmonie. Authentischen
Rock‘n‘Roll bieten Arno
„los stickos“ Schorrer-Maier am
Schlagzeug, Jörg Weirich an
der Gitarre, Peter Streicher am
Bass und Little Walter Golczyk
an der Gitarre und mit Gesang.
Nach 20 Monaten Stille steppt
nun wieder der Bär.
Basel
Musik
19 h: Female* Music Lab: Beatmaking Workshop
für Frauen*. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: „Der Himmel über Berlin“ - Bruno Bouché
/ Ballett in zwei Akten. Opéra national du Rhin,
19 Place Broglie
Do 4. November
Freiburg
Musik
20 h: Musik ist unser Leben – Freiburger Blues
Association e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller
Schiff, Schwarzwaldstr. 82
20 h: Sarah Lesch / Singer-Songwriterin. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
21 h: Little Walter‘s Rock‘n‘Roll Zirkus . Harmonie
Restaurant, Grünwälderstr. 16-18
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: IMPROTOPIA / Impro-Festival . Maja Bühne,
Steinstraße 2
20 h: „Der Sittich“ - Komödie von Audrey Shebat
. Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Sa 6. November
Freiburg
Musik
10 h: „Circle of Voice“ – Stimmtraining für
Einsteiger. Jazz und Rock Schule Freiburg,
Haslacher Str. 43
18 h: „Festejo en Perú“ – Traditionelle afroperuanische
Percussion und Cajon. Jazz und
Rock Schule Freiburg, Haslacher Str. 43
19 h: „Nach Dir, Herr, verlanget mich“ - Werke von
Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude
/ Freiburger Bachchor . Maria-Hilf-Kirche,
Schützenallee 15
20 h: Gesang und Ukulele - Duo
Musik
11 h: 1. Kammerkonzert / Werke von Wolfgang
Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und
César Franck. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
17 h: „Da pacem Domine“ - Anton-Webern-Chor
. Herz-Jesu-Kirche, Eschholzstr. 74
18 h: „Heimliche Orte, (un)heimliche Gestalten“ -
Balladen von Schubert, Loewe, Schumann, Wolf,
Pfitzner und anderen, mit Katharina Persicke
(Sopran), Georg Gädker (Bariton) und Nicholas
Rimmer (Klavier) / 10 Jahre klangwerk L I E D.
Historisches Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24
19 h: Burning Souls / 40 Jahre Freiburger
Jazzclub. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
18 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
18 h: „Weiberklatsch“ von Carlo Goldoni -
Theaterensemble Puck. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19 h: „Das schlaue Füchslein“ - Leoš Janáček.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“
- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater
Freiburg auf den Spuren
Freiburg ist eine offenkundig
mittelalterliche Stadt. Dem
tiefer nachzugehen ist aber
nicht immer einfach, eine etablierte
Veranstaltungsreihe
wie „Auf Jahr und Tag. Orte
im mittelalterlichen Freiburg“
mag da aushelfen. Die bereits
fünfte Ausgabe der Reihe
beginnt am 25. Oktober und
bietet dann alle zwei Wochen
montags um 19 Uhr Einblicke
in das alte Stadtwesen Freiburgs.
Bis zum 21. März 2022
widmen sich Historiker*innen
Foto: promo
Freiburg
ausgewählten Orten der Stadt,
die mal sichtbar, mal nur noch
in Spuren existieren. Anhand
der Fallbeispiele lässt sich
die Entwicklung der Breisgaustadt
detailliert ablesen.
Die Vorträge werden sowohl
in Präsenz im Paulussaal als
auch online angeboten. Eine
Ausnahme markieren die Termine
am 7. und 21. März, die
im Hörsaal 1010 der Universität
stattfinden. Anmeldung:
anmeldung@alemannischesinstitut.de
42 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
16 h: „Urban Ecologies“ - Vikenti Komitski
und Patrick Goddard. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Musik
10 h: Female* Music Lab: Beatmaking Workshop
für Frauen*. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
18:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: Premiere: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
18 h: Berliner Philharmoniker II. Festspielhaus
Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Allgemein
18 h: IMPROTOPIA / Impro-Festival . Maja Bühne,
Steinstraße 2
Theater & Tanz
15 h: „Stiffelio“ / Oper. La Filature, 20 Allée
Nathan Katz
11 h: „Zwei wie Romeo und Julia“ / Musical-Matinée
mit Musik, Sprache und Tanz. KulturBauStelle,
Janke und Kunkel-Straße 1
Musik
19:30 h: Klaviertrio Ostertag. KulturBauStelle,
Janke und Kunkel-Straße 1
Mo 8. November
Freiburg
Musik
20 h: Sóley / Singer-Songwriterin. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
20 h: Moving Shadows - 40 Jahre Jubiläumstour /
Schattentheater . Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Di 9. November
Freiburg
Musik
20 h: Nils Wülker / Jazz. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
10 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
10 h: „Das tapfere Schneiderlein“ - für Kids ab 5
Jahren. Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
20 h: „Stiffelio“ / Oper. La Filature, 20 Allée
Nathan Katz
Russische Kulturtage Trilateral:
200 Jahre Fedor Dostojewskij
17./24.November + 1./11. Dezember
Kommunales Kino in Kooperation mit
dem Zwetajewa Zentrum Freiburg
www.koki-freiburg.de
Mi 10. November
Freiburg
Film
19:30 h: „Zombie Child“ / Ciné – club. Kommunales
Kino Freiburg, Urachstraße 40
Musik
20 h: „Hans Zender: Schuberts Winterreise“ /
Festkonzert 25 Jahre Holst-Sinfonietta. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: „Sprachheimat“ – Beitrag zu „1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ .
Weinschlösschen Freiburg, Wilhelmstr. 17A
20 h: Aynsley Lister / Blues. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
10 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Greenmotions Filmfestival
11.-14. November
Kommunales Kino
www.koki-freiburg.de
Musik
20 h: Kraake / Hip-Hop. Kaserne Basel,
Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
18 h: Peter Iljitsch Tschaikowsky: „Mazeppa“
. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
Theater & Tanz
20 h: „Oskar Schindlers Liste“. Parktheater Lahr,
Kaiserstraße 107
Do 11. November
Freiburg
Musik
20 h: Blue Deal – Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Fragen an Charlotte“ - Cargo Theater.
Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Kabarett & Comedy
19:30 h: „Am Ende is eh egal“ - Moritz Neumeier.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20:30 h: „Das ist Kunst“ / Poetry-Solo mit
Tausendsassa Ansgar Hufnagel. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Basel
Musik
20:30 h: Jeans for Jesus / Support: AMIXS,
Mundart/Pop. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kunst
10 h: Sketch it! . Fondation Beyeler, Baselstrasse
101
Fr 12. November
Freiburg
Literatur
18 h: „Wie alles kam“ - Paul Maar / 35.
Literaturgespräch: Lesung mit Musik von Wolfgang
Stute. Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: „LinieZwei | 100 Jahre Donaueschinger
Musiktage“ - SWR Symphonieorchester, Leitung:
Titus Engel. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Jamaram meets Jahcoustix. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19:30 h: „Dido und Aeneas“ - von Henry Purcel.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19:30 h: „KulTour Piccolo Mondo“ – 14.
Kulturbühne Weingarten. Mehrgenerationenhaus
EBW, Sulzburger Str. 18
20 h: „Fragen an Charlotte“ - Cargo Theater.
Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
20 h: „Mascarades“. Theater Freiburg, Bertoldstr.
46
20 h: Gastspiel: „Black Forest Swing“ von The
Shoo-Shoo. Wallgraben Theater, Rathausgasse
5A
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
20:30 h: „Impro-Show“ - Die Mauerbrecher.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Partys
23 h: „Queer:Beatz Reloaded“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Musik
21 h: Mykki Blanco / Rap/Soul/Weird. Kaserne
Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das Musical.
Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Veranstaltungen KULTUR JOKER 43
Outdoorsport auf großer Leinwand
Die European Outdoor Film Tour in Freiburg
Freiburg darf nach einjähriger
pandemiebedingter Pause
wieder ein Spielort für Europas
renommiertestes Outdoor-
Filmfestival sein: „European
Outdoor Film Tour“! Gleichzeitig
ist es ein Jubiläumsanlass,
denn das Festival feiert seine
20. Auflage. Mit sieben höchst
unterschiedlichen Kurzfilmen
zum ambitionierten Outdoorsport
kommt das Festival am
20. November, 19.30 Uhr auch
ins Konzerthaus Freiburg.
Zu Beginn des Programms
steht die Alpinistin Caro North
in „I Am North“. In den eisigsten
Höhen von tausenden
von Kilometern fühlt sie sich
zuhause. Den Triathlon um die
Welt wagt Jonas Deichmann
in „Miles Ahead“, ein unerbittliches
Abenteuer. Ein Entdecker
ist Eliott Schonfeld. In
„Amazonie“ folgen wir ihm auf
den gefährlichen Spuren des
verschollenen französischen
Abenteuers Raymond Maufrais
in die Tiefen des Urwalds.
Fliegende Körper in Wingsuits
geben sich in „Spellbound“ die
Ehre. Ein Spielplatz ungeahnter
Gefahren und Kicks. „Out of
Frame“ folgt Mathis Dumas,
einem alpinen Allrounder, der
noch dazu eindrucksvolle Fotos
schießt.
Auch gegen die gesellschaftlichen
Grenzen geht Nasim Eshqi,
eine iranische Profi-Kletterin,
die in „Climbing Iran“ tatsächlich
wie metaphorisch neue
Routen erschließt. „Playing
Caro North in „I Am North“ Foto: Mammut Content Pool
Gravity“ zeigt Snowboard-
Profi Elias Elhardt und Drohnenpilot
Sebastian Schieren
beim Dreh irrsinniger Sportfilme
jenseits der Schwerkraft.
Mit dem Rahmenprogramm
inklusive Moderation, Gewinnspielen
und einer Pause endet
das Programm der European
Outdoor Film Tour nach zwei
aufregenden Stunden.
Weitere Infos: www.eoft.eu
Artistische Vielfalt die begeistert
30 Jahre Varieté am Seepark in Freiburg
Unter dem Motto „Just for
Fun“ feiert das Varieté am
Seepark vom 4.-14. November
seinen 30. Geburtstag. Frei
übersetzt lautet das diesjährige
Motto „Weil es einfach Spaß
macht“ magische Momente zu
genießen und ein paar Stunden
den Alltag zu vergessen.
Das Duo Kvas – Vladimir
und Anton – beeindruckt mit
Partner-Artistik voller Kraft
und unglaublicher Körperbeherrschung,
aber auch Francisco
aus Kuba zeigt, was man mit
Spannkraft im Körper so machen
kann: An der Stange mit
lässiger Geschmeidigkeit und
im Duo The Liazeed mit seiner
Partnerin Zaida. Die beiden gewannen
beim Zirkusfestival in
Monte Carlo Silber.
Wie Francisco am Pole, so
bewegt sich auch Rostyslav an
den Strapaten in einem eher
weiblicheren artistischen Terrain.
Und das ganz großartig.
Das reicht ihm allerdings
noch nicht. Er singt, tanzt und
spielt auch noch die unterschiedlichsten
Instrumente.
Die Berlinerin Bianca Capri
liebt wie Rostyslav die Höhe
und schwebt am Vertikalseil
elegant und anmutig und mit
atemberaubender Geschwindigkeit
und Präzession. Präzession
ganz anderer Art präsentiert
Donial Kalex. Er vereint
Hand- und Fußjonglagen, die
Narrentum auf Leinwand
Die Fünfte Jahreszeit beginnt!
sein Ausdrucksmittel sind, um
perfekte Illusionen zu erschaffen.
Markus Gimpel und Laurin
sind auch ein cooles Duo. Der
eine kann zaubern und der andere
kann ohne den einen nicht
sprechen. Sehr amüsant und
witzig. Diese Attribute treffen
auch auf den Moderator Sammy
Tavalis zu, der bestens sprechen
kann, aber auch als Musiker
und Komiker das Publikum
begeistert.
Varieté im Bürgerhaus am
Seepark Freiburg, 4. bis 14. November.
Vorstellungen täglich
um 16 und 20 Uhr, sonntags um
15 und 19 Uhr. Weitere Infos:
www.variete-am-seepark.de
Sigrun Köhler und Wiltrud
Baier von der Künstlerinnengruppe
Böller und Brot
gehen in ihrem Dokumentarfilm
„Narren“ dem Zauber
der Rottweiler Fasnet nach.
Seit dem 14. Jahrhundert
gibt es den bunten Umzug
schon. Drei Jahre haben sich
die Filmemacherinnen in das
Treiben in Rottweil hineingestürzt
und die Hintergründe
recherchiert. Herausgekommen
ist dabei das Portrait einer
archaischen Feier um Leben
und Tod mitten im hochindustrialisierten
Deutschland.
Die Kinotour in Anwesenheit
der Regisseurinnen kommt
am 9. November, 18.30 Uhr in
das Friedrichsbau-Kino nach
Freiburg, aber auch in ausgewählte
andere Kinos in der
Region.
Weitere Infos: www.narrenfilm.de
Musik
18 h: Peter Iljitsch Tschaikowsky: „Mazeppa“
. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
Kabarett & Comedy
20 h: „Mensch bleiben“ - Christof Sieber.
Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Musik
19:30 h: Mimanée. KulturBauStelle, Janke und
Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: Lost Puppy – Korso-OP.Kollektiv. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
Literatur
20 h: „Das ist Kunst“ / Poetry-Solo mit
Tausendsassa Ansgar Hufnagel . Theater am
Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 13. November
Freiburg
Literatur
10 h: Angelika Klüssendorf, Yevgeniy Breyger,
László Krasznahorkai / 35. Literaturgespräch:
Kurzlesungen mit Gespräch. Literaturhaus
Freiburg, Bertoldstr. 17
15 h: Sasha Marianna Salzmann, Jo Lendle,
Monika Helfer / 35. Literaturgespräch:
Kurzlesungen mit Gespräch. Literaturhaus
Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20:30 h: „Still Alive“ – Amistat. Schloss-Café
Lorettoberg, Felsenkeller, Kapellenweg 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Fragen an Charlotte“ - Cargo Theater.
Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
20 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: Gastspiel: „Black Forest Swing“ von The
Shoo-Shoo. Wallgraben Theater, Rathausgasse
5A
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte .
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
Partys
23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Vorträge & Gespräche
20 h: „Staatsbürger in Uniform. Das Verhältnis der
Deutschen zu ihrer Bundeswehr“ -
Podiumsdiskussion anlässlich derProduktion
Hannibal. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Plaza Culinaria 2021
12.14. November
Messe Freiburg
www.plaza-culinaria.de
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das Musical.
Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
18:30 h: „Winnetou“ – Live-Hörspiel für
Jugendliche. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
Kunst
10 h: „Goya und seine Fantasien“ - Wochenende
der Grafik. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
20 h: „Der Himmel über Berlin“ - Bruno Bouché
/ Ballett in zwei Akten. La Filature, 20 Allée
Nathan Katz
Musik
19:30 h: Augustinum / Die alemannische Antwort
auf Buena Vista Social Club. KulturBauStelle,
Janke und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: Lost Puppy – Korso-OP.Kollektiv. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
So 14. November
Freiburg
Literatur
11 h: „Die Nibelungen“ - Felicitas Hoppe / 35.
Literaturgespräch: Lesung und Gespräch.
Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Vorträge & Gespräche
11 h: „Norwegen“ - Walter Steinberg / Mundologia,
Paulussaal, Dreisamstraße 3
14:30 h: „Irak Kurdistan“ - David Lohmüller /
Mundologia, Paulussaal, Dreisamstraße 3
18 h: „Hans Kammerlander“ / Mundologia,
Paulussaal, Dreisamstraße 3
Musik
19 h: „superlight“ / 35. Literaturgespräch:
Jazzkonzert. Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
19:30 h: „Die Welt von Gestern“ – Wiener
Quartette von Franz Schubert / Serenus Quartett.
Historisches Kaufhaus Freiburg, Kaisersaal,
Münsterplatz 24
20 h: Yazz Ahmed / Jazz. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
15 h: Premiere: „Pippi Langstrumpf“. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
16 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des
Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“
- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
13:30 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das
Musical. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
18:30 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das
Musical. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
16 h: „Winnetou“ – Live-Hörspiel für Jugendliche.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Kunst
10 h: „Goya und seine Fantasien“ - Wochenende
der Grafik. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
15 h: „Der Himmel über Berlin“ - Bruno Bouché
/ Ballett in zwei Akten. La Filature, 20 Allée
Nathan Katz
Musik
18:15 h: Trio TIPITINA / Blues, Boogie Woogie,
Rock‘n‘Roll. Orgelbauersaal , Gewerbekanal 1
19:45 h: Trio TIPITINA / Blues, Boogie Woogie,
Rock‘n‘Roll. Orgelbauersaal , Gewerbekanal 1
21:15 h: Trio TIPITINA / Blues, Boogie Woogie,
Rock‘n‘Roll. Orgelbauersaal , Gewerbekanal 1
Mo 15. November
Freiburg
Kunst
19 h: Vernissage: „Wie das Chamäleon sein Talent
gefunden hat“ . Centre Culturel Français Freiburg,
Münsterplatz 11
Theater & Tanz
09 h: „Pippi Langstrumpf“. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
11:30 h: „Pippi Langstrumpf“. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19:30 h: „Das Gesetz der Schwerkraft“ - Live-
Hörspiel mit Nic* Reitzenstein und Ilja Baumeier.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Reinhold Messner“ / Konzerthaus,
Konrad-Adenauer-Platz 1
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Historische Stadtführungen
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44 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Gesundheitscampus
Muss jeder Schilddrüsenknoten
operiert werden?
Gesundheitsforum am 29. November im Bürgerhaus Seepark
In Deutschland kommt es bei
jedem dritten Einwohner im
Laufe des Lebens zum Auftreten
von krankhaften Schilddrüsenveränderungen.
Beim
Gesundheitsforum „Muss jeder
Schilddrüsenknoten operiert
werden?“ am Montag,
29. November um 19 Uhr im
Bürgerhaus Seepark (Gerhart-
Hauptmann-Straße 1 in Freiburg)
werden die aktuellen Diagnose-
und Therapieoptionen
vorgestellt. Der Referent Prof.
Dr. Bernhard Rumstadt, Chefarzt
der Chirurgischen Klinik
im Ev. Diakoniekrankenhaus,
steht auch nach seinem Vortrag
für Fragen zur Verfügung. Der
Eintritt ist kostenfrei, aufgrund
der begrenzten Kapazität ist
eine Anmeldung erforderlich
(chirurgie@diak-fr.de).
In vielen Fällen benötigt
man für die Behandlung einer
Schilddrüsenerkrankung keine
Operation, sondern kann eine
konservative Behandlung z.
B. mit Medikamenten durchführen.
Ist eine Operation erforderlich,
wird diese in enger
Abstimmung mit den behandelnden
Nuklearmedizinern,
Endokrinologen, Internisten
und Hausärzten durchgeführt;
dazu gehört auch eine Fortführung
der Kontrolluntersuchungen
nach der Operation
durch die auch vor der Operation
betreuenden Ärzte. „Bei
der Durchführung der Operation
kommt es darauf an, dass
die enorme Bedeutung der
Schilddrüse für den gesamten
Organismus berücksichtigt
wird“, betont Prof. Dr. Bernhard
Rumstadt. Das Schilddrüsenzentrum
im Ev. Diakoniekrankenhaus
Freiburg
bietet das komplette Spektrum
Professor Dr. Bernhard Rumstadt
©Ev. Diakoniekranenhaus
der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen
an
und gehört zu den wenigen
Kliniken in Deutschland, die
auch minimal invasive Schilddrüsenoperationen
nach der
„ABBA-Methode“ durchführen.
Bei dieser Operationsmethode
(ABBA = Axillo-Bilateral-Breast-Approach)
wird
die Schilddrüse über einen 3
cm langen Schnitt im Bereich
der vorderen Achselhöhle sowie
zwei 5 mm Schnitten im
Bereich der Brust (kosmetisch
© Ev. Diakoniekrankenhaus
am günstigsten am Rande der
Brustwarze) durchgeführt.
Diese Operationsmethode hinterlässt
am Hals keinerlei störende
Narben. In dem Vortrag
wird neben den Grundlagen
des Schilddrüsenstoffwechsels
sowohl auf die medikamentöse
Behandlung als auch auf die
möglichen Operationen (inklusive
ausgedehnter Operationen
bei bösartigen Schilddrüsentumoren)
eingegangen.
Basel
19 h: „Metamorphosen“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
20 h: „Der Himmel über Berlin“ - Bruno Bouché
/ Ballett in zwei Akten. La Filature, 20 Allée
Nathan Katz
Di 16. November
Freiburg
Film
19:30 h: „Der marktgerechte Patient“ / Südbad.
Sozialtage. Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
Musik
19 h: „English Lyrik writing“ – Techniken
und Methoden des Songwritings aus der
Musikindustrie. Jazz und Rock Schule Freiburg,
Haslacher Str. 43
Theater & Tanz
19:30 h: „Das Gesetz der Schwerkraft“ - Live-
Hörspiel mit Nic* Reitzenstein und Ilja Baumeier.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Reinhold Messner“ / Konzerthaus,
Konrad-Adenauer-Platz 1
Basel
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Mi 17. November
Freiburg
Musik
19 h: Klavier bei Goethe. Goethe-Institut Freiburg,
Wilhelmstr. 17
Theater & Tanz
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Köche, hört die Signale! Ein kulinarisches
Manifest“ - Tischgespräch mit David Höner.
Buchladen in der Rainhof Scheune, Höllentalstr.
96
Theater & Tanz
15 h: Akim rennt – Compagnie Toit Végétal.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
Do 18. November
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Das Leben des Vernon Subutex“ -
Heinzl Spagl, Renate Obermaier, Thomas Wenk
/ musikalische Lesung. Centre Culturel Français
Freiburg, Münsterplatz 11
Musik
20 h: BlueFunk Session No.14 – Freiburger Blues
Association e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller
Schiff, Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
19 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“. Alemannische
Bühne, Gerberau 15
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Musik
20:30 h: La Perla / Rap. Kaserne Basel,
Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: Wolfgang Haffner‘s Dreamband.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Fr 19. November
Freiburg
Film
19:30 h: „Brot und Rosen“ / Südbad. Sozialtage.
Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40
Kunst
20 h: Vernissage: Herdermer Kunst in Szene 2021.
Weiherhof Schule, Schlüsselstraße 5
Musik
20 h: „Gillhaus Jubiläumskonzert“ - Andrea
Toffanelli & Kilian-Heitzler-Bigband . E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Bassekou Kouyate / Weltmusik. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Dido und Aeneas“ - von Henry Purcel.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: Deutschsprachige Erstaufführung:
„Damaskus 2045“ von Mohammad Al Attar .
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „König Richard der Dritte“ / Frei nach
Shakespeare von und mit Bernd Lafrenz. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Basel
Musik
21:30 h: Lyra Pramuk / Electronica. Kaserne
Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
10 h: „Die Rote Zora und ihre Bande“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Musik
20 h: The Michael Jackson Tribute Live
Experience. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Kabarett & Comedy
20 h: „aber witzig“ - HG.Butzko . Aula des
Fürstenberg Gymnasiums, Humboldtstraße 1
Musik
20 h: Jazzclub Ja-ZZ Rheinfelden: „Remembering
Chris Barber“ - John Service&Friends. Schützen
Kulturkeller, Bahnhofstr. 19
19:30 h: „Gioachino Rossini: Petite Messe
solennelle“ - Kammerchor Staufen.
KulturBauStelle, Janke und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: „Drei Männer im Schnee“ - nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 20. November
Freiburg
Film
19:30 h: „Malala: Ihr Recht auf Bildung“ / In
Kooperation mit P.A.K.T.e.V. zum Projekt
„Pieces of Peace“. Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
Literatur
20 h: „Sprachgewalt. Missbrauchte Wörter und
andere politische Kampfbegriffe“ - Lesung von und
mit David Ranan. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Musik
15:30 h: Chor-Workshop für Jugendliche mit
dem Jugend-Pop-Chor der Jazz & Rock Schulen
Freiburg. Jazz und Rock Schule Freiburg,
Haslacher Str. 43
20 h: „Musiquebaroque à trois“ Sonja Kanno–
Landoll (Traversflöte, Blockflöte), Ulrike
Veranstaltungen KULTUR JOKER 45
Wettach–Weidemaier (Blockflöte), Katrin Ziegler
(Barockcello). St. Martin Kirche, Rathausgasse 3
20 h: „Friede, Freude, Götterfunken“ - UNDUZO.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: The Teddyshakers / Rock. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“
- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Leonce und Lena“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20:15 h: „Zwei wie Bonnie und Clyde“.
Alemannische Bühne, Gerberau 15
20:30 h: „König Richard der Dritte“ / Frei nach
Shakespeare von und mit Bernd Lafrenz. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte .
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
Partys
23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Messen & Märkte
11 h: Freiburger Spielzeugbörse . Messe Freiburg,
Hermann-Mitsch-Str. 3
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „La traviata“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Vorträge & Gespräche
14 h: Männlichkeit(en) im Wandel: Host Club .
Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Andere Orte
Musik
18 h: Elīna Garanča – Lieder- und Arienabend.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Theater & Tanz
19 h: SoulDance – The Show / von und mit Robert
Beitsch. Kurhaus Baden-Baden, Kaiserallee 1
Musik
19:30 h: „A la dolce ombra - Im süßen Schatten“
- Consort for Several Friends . KulturBauStelle,
Janke und Kunkel-Straße 1
Theater & Tanz
20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
So 21. November
Freiburg
Allgemein
19:30 h: Reinhold-Schneider-Preis: Verleihung
des Kulturpreises der Stadt Freiburg . Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Film
19:30 h: „Das neue Evangelium“ / Südbad.
Sozialtage. Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
Literatur
20 h: „Der Jäger und sein Meister“ - Rocko
Schamoni. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Musik
19 h: Jazzaffair. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.
1
Theater & Tanz
11 h: „Pippi Langstrumpf“. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
15:30 h: „Tranquilla Trampeltreu“ - Cargo-
Theater, für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
16 h: „Die wärmsten Jahre“ . Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
18 h: „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“
- nach dem Roman von Dita Zipfel. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Damaskus 2045“ von Mohammad Al Attar.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Cow“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vorträge & Gespräche
14:30 h: „Kanaren“ - Stefan Erdmann /
Mundologia, Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen,
Stuttgarter Str. 30
18 h: „Rocky Mountains“ - Anita Burgholzer
& Andreas Hübl / Mundologia, Kultur- und
Bürgerhaus Denzlingen, Stuttgarter Str. 30
Musik
17 h: Belcea Quartett. Festspielhaus Baden-
Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Literatur
11 h: „Schnee - Eine Erzählung von Daniel
Kehlmann“ / Doris Wolters (Lesung), Lambert
Bumiller (Klavier). Buchladen in der Rainhof
Scheune, Höllentalstr. 96
Theater & Tanz
18 h: „NippleJesus“ ein Theaterstück von Nick
Hornby. Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Mo 22. November
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „La fille mal gardée“ / Ballett. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Di 23. November
Freiburg
Musik
20 h: 1. Sinfoniekonzert: Werke von Wolfgang
Amadeus Mozart und Joseph, Haydn .
Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
20 h: Simin Tander / Jazz. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Andere Orte
20 h: Ersatz – Collectif aïe aïe aïe. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
Mi 24. November
Freiburg
Film
19:30 h: Filmpremiere: „Route 4 - A Dreadful
Journey“. Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
Theater & Tanz
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Vorträge & Gespräche
19 h: Freiburger Umweltgespräche. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Andere Orte
Musik
20 h: „Eure liebsten Lieder“ – basta. Gloria-
Theater, Friedrichstr. 21
Vorträge & Gespräche
18:30 h: „Das Werk von Goya“ - Vortag von Juliet
Wilson Bareau (Französisch). Fondation Beyeler,
Baselstrasse 101
Musik
20 h: Vagabund / Klezmerband . Parktheater Lahr,
Kaiserstraße 107
Theater & Tanz
20 h: Ersatz – Collectif aïe aïe aïe. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
Do 25. November
Freiburg
Literatur
19:30 h: Literarisches Werkstattgespräch:
Offene Textwerkstatt. Literaturhaus Freiburg,
Bertoldstr. 17
Musik
20 h: TTR – Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
10 h: „Corpus Delicti“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19:30 h: „Dido und Aeneas“ - von Henry Purcel.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Un sentiment de vie“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Fr 26. November
Freiburg
Musik
19 h: El Flecha Negra / Weltmusik. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: Gastspiel: „Life-ToHuWaBoHu…für immer?“
von und mit Camilla Kallfaß. Wallgraben Theater,
Rathausgasse 5A
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Partys
23 h: „Panda Party“ . Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Musik
21 h: Anouchka Gwen / Support: Svmthox, R&B/
Pop. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
19:30 h: „La traviata“ / Oper. Theater Basel,
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
20 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das Musical.
Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
19 h: Pablo Heras-Casado: Schubert und
Berlioz. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
Literatur
19:30 h: „Horvath und die verschwundenen
Schüler Des Lehrers zweiter Fall“ - Lesung
mit Marc Hofmann. Buchladen in der Rainhof
Scheune, Höllentalstr. 96
Musik
20 h: Goeschehobel / Alemannischer Folkrock.
Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Momente aus der Zeit
Claudia Michel ist von der
Autorin Patricia Highsmith
inspiriert. Ihre Serie „what
remains“ beschäftigt sich mit
Bildmaterial aus einem Videointerview
mit der Schriftstellerin.
Die Screenshots wurden
graphisch und malerisch weiterverarbeitet
und setzen die
scheinbar alltäglichen Gesten
so in neue Kontexte. Im Rahmen
der Reihe „the time after“
des Merdinger Kunstforums
wird die Ausstellung Claudia
Michels am 14. November, 11
Uhr im Haus am Stockbrunnen
eröffnet. Zur Finissage am
Identitätsfragen
Körperlichkeit und Glaube
kommen in der Tanzperformance
„In uns bewegt“ zusammen.
Das Tanztheaterkollektiv
Quizzical Körper zeigt
unter der cheoreografischen
Leitung von Rebecca Mary
Narum fünf Tänzer*innen,
eine Choreografin und eine
Theologin in neugieriger
(Selbst-)Konfrontation. Der
Kirchenraum als Architektur
und Klangraum bietet den
Ausgangspunkt der Entdeckung.
Entsprechend findet
die Performance in der Kirche
Heilige Familie in Freiburg
statt. Ein Publikumsgespräch
im Nachgang widmet sich
den aufgeworfenen Fragen
Merdingen
12. Dezember, 18 Uhr findet
ein Künstlergespräch statt.
Am 27. November, 16–18 Uhr
wird die Künstlerin ebenfalls
anwesend sein. Öffnungszeiten:
Samstags, 16–18 Uhr
und sonntags, 12–18 Uhr.
Kirchenraum, Körperraum
Konflikt um den Grill
Foto: Claudia Michel
Freiburg
Charlotte Salomon war im
südfranzösischen Exil als sie
1940 ihr Werk „Leben? Oder
Theater?“ begann. Expressionistische
Textbilder in comichaften
Transformationen
wurden zu einer ganz eigenen
Lebenswelt, die nun in
einer Performance des Cargo
Theaters erkundet werden
soll. „Fragen an Charlotte“
heißt die Darbietung, die vier
Künstler*innen aus dem Bereich
Tanz, Musik, Schauspiel
und Lichtdesign in Konfrontation
mit den Themen aus
Salomons Leben zeigt: Heimat,
Identität, Ausgrenzung.
Salomon wurde 1943 in Ausschwitz
ermordet. Ein Stück,
das multimedial zwischen
Text, Bild, Klang und Schauspiel
verfährt und zum Nachdenken
bringt. Aufführungen
vom 11.–13. November, jew.
20 Uhr im Südufer.
Freiburg
und einem inspirierten Dialog.
Aufführungen am 20./21.
November, 19 Uhr.
Foto: Jürgen Gocke
Freiburg
„Extrawurst“ bedeutet die
kritische Auseinandersetzung
um einen Grill. Als das türkische
Mitglied eines Vereins
um einen eigenen Grill bietet,
um nicht vom Schweinefleischgrill
essen zu müssen,
entbrennt eine hitzige Debatte
um die Rechte von Minderheiten.
Dabei verschwimmen
nicht nur die Grenzen zwischen
„rechts“ und „links“,
sondern auch die von „vertraut“
und „fremd“.Die beliebte
und bissige Komödie
von Dietmar Jacobs und Moritz
Netenjakob kommt wieder
ins Wallgraben Theater Südwest.
Premiere der Wiederaufnahme:
3. November, 20
Uhr. Weitere Aufführungen
im November fast täglich,
jew. 20 Uhr. Für Ausnahmen:
www.wallgraben-theater.com
Foto: Mathias Lauble
46 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Sound- und Wortmix
Tausendsassa macht seinem Namen
alle Ehre. Mit Rap fing der
Freiburger Künstler Ansgar Hufnagel
an, kam aber bald in die
Poetry Slam Szene und kombiniert
mittlerweile beides tollkühn
miteinander. Nach 15 Jahren, 500
Auftritten und vielen Projekten
gibt er nun vor allem auf der Poetry-Rap-Schiene
richtig Gas und
nimmt sich großen Themen an,
etwa der Schnelllebigkeit unserer
heutigen Zeit. Alltägliche Themen
gehen in seinen eingängien
Der Zirkus kehrt zurück!
Nach Renovierungsarbeiten
öffnet das Haus der Jugend
wieder und bietet ein buntes
Programm. Ein Highlight ist
sicher das „RegioZirkusSpektakel“,
das der Circus Harlekin
am 5. November, 19 Uhr und
am 6. November, 17 Uhr veranstaltet.
Für sein neugieriges
Format entwickelte der Zirkus
ein abwechslungsreiches Programm
aus selbst kreierten
artistischen Darstellungen mit
Trapez, Akrobatik, Jonglage
oder Roue Cyr. Jung, frech und
unkonventionell zeigt sich der
Klangwelten in Staufen
Die KulturBauStelle bietet im
November wieder ein vielseitiges
Programm. Besondere Highlights
sind im kommenden Monat
die Musical-Matinée „Zwei wie
Romeo und Julia“ (7. November,
11 Uhr) sowie das Programm
„A la dolce ombra – im süßen
Schatten“ mit dem Consort for
Several Friends, das am 20. November,
19.30 Uhr Klangwelten
In der abendfüllenden Tanz-
Produktion „Fall Into Place
oder was wa(h)r ist“ von
Laura Heinecke begeben
sich drei Tänzer*innen, zwei
Autor*innen, ein Sound-Designer
sowie zwei Licht- und
Videokünstler auf eine multimediale
Wahrheitssuche. Interdisziplinäre
Schnittstellen
zwischen Tanz und Text sowie
Video-Projektion und Körper,
begleitet von atmosphärischen
Sound-Texturen, fragen nach
Freiburg
Sound- und Wortmix ein und
kommen als griffige Songs in allen
Ohren an. Am 11. November,
20.30 Uhr kommt er mit seinem
neuen Programm „Das ist Kunst“
ins E-Werk Freiburg.
Foto: Katharina Schillinger
Freiburg
Zugriff auf klassische Inhalte
der vielfältigen Zirkuskunst. Es
präsentieren sich Gruppen aus
Bad Boll, Staufen, Müllheim
und Freiburg.
Foto: Marc Doradzillo / Zirkus Faustino-
Staufen
Freiburg
der Blockflötenliteratur aufzeigt.
Die alemannische Antwort auf
den Buena Vista Social Club
geben Augustinum hingegen
am 13. November, 19.30 Uhr
und das Cécile Verny Quartet
begeistert in gewohnter Qualität
am 27. November, 19.30 Uhr das
Publikum auf der Staufener KulturBauStelle.
Weitere Infos: www.
kulturbaustelle-staufen.de
Von dir, von mir, von uns...
Freiburg
der Wahrhaftigkeit im Moment,
nach der Rezeption, der
Perspektive und der Beleuchtung
der Wahrheiten. Das
Stück erzählt von mir, von dir,
von ihr, von uns, von vielen
Menschen in unserer Zeit auf
ungewöhnliche Weise.
Die Premiere im Februar 2021
konnte nur im Livestream gezeigt
werden. Live-Premiere:
4. November, 20 Uhr im E-
Werk. Weitere Termine: 5. und
6. November, je 20 Uhr.
Foto: Dieter Hartwig
Sa 27. November
Freiburg
Film
19:30 h: „Stummfilm“ - Am Klavier: Günter
A. Buchwald. Kommunales Kino Freiburg,
Urachstraße 40
Musik
15 h: Adventssingen: Weihnachtliches Einstimmen
auf dem Theatervorplatz. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: Kytes / Pop. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - von Yasmina
Reza mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Corpus Delicti“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Herr und Knecht“. Theater der Immoralisten,
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
20 h: „Ziemlich beste Freunde“ - Tragikomödie
nach dem gleichnamigen Film. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: Gastspiel: „Astor Piazzolla - Mehr Tango geht
nicht!“ von und mit Cordula Sauter. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
20:15 h: „De dressierte Ma“. Alemannische Bühne,
Gerberau 15
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte .
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
Partys
23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: Premiere: „Die Nase“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
13:30 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das
Musical. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
20 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das Musical.
Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
18 h: Yuya Wang und Gautier Capuçon: Virtuose
Cellosonaten. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
Theater & Tanz
21 h: 19. Argentinische Tango-Nacht. Kurhaus
Baden-Baden, Kaiserallee 1
Musik
20 h: Singer Pur – Klingbilder - Bilderklang.
Donauhallen Donaueschingen, Strawinsky Saal,
An der Donauhalle 2
19:30 h: „Of Moons and Dreams“ - Cécile Verny
Quartet. KulturBauStelle, Janke und Kunkel-
Straße 1
Theater & Tanz
20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
So 28. November
Freiburg
Musik
11 h: 2. Kammerkonzert: Werke von Joseph
Haydn, Dmitrij Schostakowitsch und Franz
Schubert . Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Theater & Tanz
18 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - von Yasmina
Reza mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Basel
Theater & Tanz
14 h: „Mom, I am no longer black“ - Marilú
Mapengo Námoda / Performance. Kaserne Basel,
Klybeckstr. 1b
16 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „La fille mal gardée“ / Ballett. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Theater & Tanz
18:30 h: „Tommy Tailors Traumfabrik“ - Das
Musical. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Musik
11 h: Isata Kanneh-Mason – Sonntags-Matinee.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
20 h: Naturally 7 / Band- und Orchester-Sound.
Kurhaus Baden-Baden, Kaiserallee 1
20 h: „Violonssonaten von Brahms, Debussy und
George Enescu“ - Sabin Penea, Rio Ymashi /
Denzlinger Kulturkreis e.V.. Kultur- & Bürgerhaus
Denzlingen, Lothar-Fischer Saal, Stuttgarter
Str. 30
Literatur
18 h: „Säwentitu“ - Interaktive Lesung mit Bea
von Malchus. Kulturzentrum Nellie Nashorn,
Tumringer Str. 248
Musik
18 h: Adventlich, weihnachtliches Kirchenkonzert
der Markgräfler Bezirkskantorei . Ev. Stadtkirche
Müllheim, Wilhelmstr. 17
Theater & Tanz
18 h: Drei Männer im Schnee – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Mo 29. November
Freiburg
Musik
20 h: Alli Neumann / Pop. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Di 30. November
Freiburg
Film
19:30 h: Kurzfilmprogramm: „White“ / „Astroblack“
/ „7 Momens of Obvilion“. Kommunales Kino
Freiburg, Urachstraße 40
Literatur
19:30 h: „Die SWR-Bestenliste“ - mit Helmut
Böttiger, Jutta Person und Jan Wiele, moderiert
von Carsten Otte. Literaturhaus Freiburg,
Bertoldstr. 17
Theater & Tanz
10 h: „Corpus Delicti“ . Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Extrawurst“ von Jacobs & Netenjakob.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „La traviata“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Regenbogenfamilie: Queere
Verwandtschaften und Co-Parenting“ /
feministischer salon basel: Maria von Känel, Gini
Bermond u.a.. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Moderne Erkundungen
Die Art‘Rhena zeigt ein außgerwöhnliches Programm im November
Theaterliebhaber*innen stoßen
im November auf ein vielseitiges
Theaterprogramm in
der Art’Rhena auf der Rheininsel.
Den Auftakt im November
gibt Peter Valance am 6.
November, 20 Uhr mit seiner
„Grand Magic Show“, bei der
er seine Zuschauer*innen garantiert
verzaubern wird. An
gleich zwei Tagen, am 12.
und 13. November, je 20 Uhr,
präsentiert das Korso-Op.Kollektiv
das außergewöhnliche
Stück „Lost Puppy“, das mal
als Spielshow, dann als Peepshow,
Theater, Performance
oder Multimedia-Kunst Themen
rund um Werte, Dominanz
und Abhängigkeiten in
der Welt des freien Marktes
aufgreift. Hochkarätiges Objekttheater
bietet die Compagnie
Toit Végétal am 17. November,
15 Uhr. Erzählt wird
die bewegende Geschichte von
Migrant*innenkindern anhand
eines kleinen Jungen, der vor
Krieg und Gewalr aus seinem
Dorf fliehen muss. Am 23.
und 24. November, je 20 Uhr
inszenziert das Collectif Aïe
Aïe Aïe in „Ersatz“ eine mögliche
Vision des Menschen in
der Zukunft. Eine Hybridfigur,
die auf der Bühne einer menschenähnlichen
Silhouette
gleichend, stillschweigend die
virtuelle Realität untersucht.
Weitere Infos: www.artrhena.eu
Das Korso-Op-Kollektiv präsentiert „Lost Puppy“
Foto: Korso-Op.Kollektiv
Veranstaltungen KULTUR JOKER 47
Abenteuergeschichten, Länderportraits
und Naturdokumentationen
Die Mundologia-Reihe im November
Iris Kürschner und Dieter Haas zeigen in Ihrem Vortrag „GTA – Zu Fuß durch die Alpen“ beeindruckende
Bilder
Foto: Kürschner und Haas
Am 1. November präsentiert
die MUNDOLOGIA-Reihe
im Kultur- & Bürgerhaus
Denzlingen um 14 Uhr den
Live-Vortrag von Maximilian
Semsch „Mit dem E-Bike
durch Deutschland“. In seinem
humorvollen und bildgewaltigen
Vortrag gelingt es ihm
bestens, den Besuchern die
Schönheit und Vielseitigkeit
Deutschlands sowie die Reize
einer Radreise zu vermitteln.
Um 17:30 Uhr geht es mit Erik
Peters auf dem Motorrad in die
wilde und zugleich von romantischer
Schönheit geprägten
Landschaft Schottlands.
Am 14. November, 11
Uhr im Paulussaal Freiburg
nimmt Walter Steinberg die
Zuschauer*innen mit auf eine
Reise in das wilde Norwegen,
gefolgt von der eindrucksvollen
Reportage von David
Lohmüller „Irak – Eine Reise
ins unbekannte Kurdistan“
Als Highlights der MUNDO-
LOGIA-Reihe im November
sind gleich zwei Bergsteigerlegendenzu
Gast. Hans Kammerlander
berichtet am 14.
November, 18 Uhr von seiner
Rückkehr nach 26 Jahren zum
8163 Meter hohen Manaslu in
Nepal, jenem Berg, auf dem er
seine schmerzvollste Tragödie
erlitt. Er berichtet von den
Herausforderungen an seinem
Schicksalsberg, von kleinen
Geschichten am Rande, von
großen Emotionen und den eigenen
Fehlern.
Reinhold Messner präsentiert
am 15. und 16. November
im Konzerthaus Freiburg
seine neue Live-Show „Nanga
Parbat - Schicksalsberg“. Unter
Alpinisten gilt der Nanga Parbat
als einer der am schwierigsten
zu besteigenden Berge
der Erde.
Atemberaubende Natur und
kulturelle Vielfalt lässt sich am
21. November in Denzlingen
entdecken. Stefan Erdmann
zeigt um 14.30 Uhr in seinem
Live-Vortrag „Kanaren 27°
29° N – Acht Inseln – Acht
Welten“ die unterschiedlichen
Landschaften und die erstaunliche
Vielfalt an Klimazonen,
Tier- und Pflanzenarten. Fasziniert
war Erdmann auch vom
Brauchtum und den Traditionen
der Kanarios. Erdmann
war mit seinen Kameras bei
dutzenden Fiestas mittendrin.
Eine Frau singt
Camilla Kallfaß im Wallgraben Theater Südwest
Danach nehmen uns Anita
Burgholzer & Andreas Hübl
um 18 Uhr mit, dorthin, wo
die Landschaft noch wild ist
und der Mensch eine unbändige
Freiheit abseits des hektischen
Alltags erleben kann.
Mitreißend berichtet das sympathische
Paar aus Österreich
in seinem Vortrag „Rocky
Mountains“ von der abenteuerlichen
Radreise durch die
grandiose Wildnis Nordamerikas,
vom einfachen Leben im
Sattel, körperlichen Herausforderungen
und spannenden
Begegnungen.
Am 22. November, 19.30
Uhr geht es im Bürgerhaus
am Seepark in Freiburg weiter.
Kostya Abert führt eine
Reisemobilgruppe auf dem
Landweg nach Australien und
wird unterwegs vor große Herausforderungen
gestellt. Iris
Kürschner und Dieter Haas
geben in Ihrem Vortrag „GTA
– Zu Fuß durch die Alpen“
am 23. November, 19.30 Uhr
mit beeindruckenden Bildern
einen Einblick in einige der
schönsten Winkel der Alpen.
Weitere Infos und Karten:
www.mundologia.de
Antikes Spielzeug und mehr Freiburg
Die Freiburger Spielzeugbörse
findet am Samstag, 20.
November, von 11 bis 16 Uhr
endlich wieder auf der Freiburger
Messe statt. Private
Aussteller*innen und professionelle
Händler*innen bieten
an rund 150 Ständen ein
gut sortiertes Angebot: Modelleisenbahnen,
Modellautos,
Blechspielzeug, Puppen,
Plüschtiere und einzigartige
Raritäten. Wer auf der Suche
nach entsprechender Literatur,
Zubehör oder Ersatzteilen ist,
wird hier ebenfalls fündig.
Für Modelleisenbahnen steht
sogar eine Teststrecke zur
Verfügung. Und wer selbst
noch einen Spielzeugschatz
Die Freiburger Puppenbühne
spielt im November gleich
zwei Stücke in Freiburg.
„Kasper und der Pirat der sieben
Meere“ gibt’s für Kids ab
4 Jahren auf dem Podium der
Harmonie-Kinos und erzählt
ein spannendes Seeräuber-
Abenteuer mit Kasper, Bello,
listigen Piraten, einem
verarmten König und einem
Schatz. (2./3./5./17./24.11., je
14.30 und 16 Uhr).
Am 7. November, 11 und 12.30
Uhr zeigt die Freiburger Puppenbühne
außerdem „Kasper
und das kleine Schlossgespenst“,
bei dem Kids ab 4
Jahren in die Welt der Burg
Eulenfeld eintauchen. Spurlos
verschwindet dort ein Schatz
nach dem anderen! Der verzweifelte
Graf denkt schon an
den Verkauf seiner Burg, doch
besitzt, kann bei Fachleuten
vor Ort mehr über das Stück
erfahren und den aktuellen
Wert bestimmen lassen.
Weitere Infos: www.freiburger-spielzeugboerse.de
Foto: Freiburger Spielzeugbörse
Piraten und Gespenster
Balduin der Pinguin
Das Happy End Figurentheater
Susanne End spielt am
Samstag, 13. November, 16
Uhr im Haus der Jugend das
Figurentheaterstück „Balduin
der Pinguin“ für Kids ab
4 Jahren. Im Zoo von Buxtehude
geht es rund. Balduin
der Pinguin weigert sich, den
Kindern seine berühmten
Kunststücke vorzuführen.
Dafür singt er Tag und Nacht
Freiburg
da kommt plötzlich das kleine
Schlossgespenst ins Spiel!
Tickets: www.freiburger-puppenbuehne.de
Foto: Freiburger Puppenbühne
Freiburg
Balzlieder und geht den anderen
Zoobewohnern ziemlich
auf die Nerven. Balduin
träumt nämlich davon, zum
Südpol auszuwandern, dort
ein Weibchen zu finden und
Papa zu werden. Die anderen
Tiere halten ihn für verrückt,
aber er lässt sich durch nichts
von seinen Plänen abbringen.
Karten: HdJ: 0761/7919790.
Sie lädt ein zu ihrer Musical-
Comedy unter dem Titel „Life-
ToHuWaBoHu... für immer?“
und beschäftigt sich mit der
Totalkatastrophe. Eine Frau.
Mann weg. Job weg. Aber sie
kämpft und steht schon wieder,
nur um zu fallen, tief,
nur um wieder aufzustehen.
Und dann singt sie auch noch,
tanzt und liebt schließlich
wieder. Dazwischen: vegetarische
Metzgerinnen, lüsterne
Gurus, steppende Nonnen und
schüchterne Freier. Mit Musikhits
zwischen Operette bis
Afrodance. Premiere: 26. November,
20 Uhr. Weitere Aufführungen:
27./28. November,
20 Uhr im Gasthaus Löwen in
Neuried-Ichenheim.
Foto: Jürgen Jakszentis
Foto: Susanne End und Michael Bögle
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