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HANSA 02-2019

Nord-Ostsee-Kanal | MSC Zoe | Reefer-Report | Nordfrost | MacGregor | Neues Bergungsmanöver | Ships made in Germany 2018 | Havarien & Brandschutz | Rudolf A. Oetker

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Schifffahrt | Shipping<br />

tige Beschäftigung ist bislang nichts bekannt.<br />

Unterdessen haben Dole und die zu<br />

Del Monte gehörende Reederei Network<br />

Shipping im vergangenen Jahr weitere<br />

Containerschiffe mit hoher Reeferkapazität<br />

bestellt, die in den nächsten zwei bis<br />

drei Jahren in Dienst gestellt werden sollen:<br />

vier für Dole und sechs für Del Monte/Network<br />

Shipping. Die Frucht-Multis<br />

befördern das ganze Jahr riesige Mengen<br />

Bananen für die eigene Vermarktung und<br />

haben so eine stabile Ladungsbasis, die<br />

sich leichter containerisieren lässt.<br />

Konventionelle Reefer-Neubauten<br />

Abstract: Traditional reefers facing the end game?<br />

Concerns are growing that the 0.5% cap on the sulphur content of marine fuels in<br />

2<strong>02</strong>0 will accelerate the extinction of specialized reefer vessels. Given their relatively<br />

high consumption, they will find it harder to compete with more efficient container<br />

vessels when operations will be switched to more expensive low-sulphur fuel. According<br />

to the latest Reefer Analysis study of market research firm Dynamar, the reefer<br />

vessels have an average consumption of 3.25kg/dwt versus just 2.5kg/dwt for container<br />

vessels. Leading reefer operator Baltic Shipping/Cool Carrier is confident that it<br />

can defend its market niche, though. It has just upgraded its jumbo newbuilding programme<br />

from two to six vessels. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Für die allgemeinen konventionellen Reefer-Carrier<br />

ohne eigene Ladung stellt sich<br />

die Situation schwieriger dar. Wohin die<br />

Reise gehen soll, ist vielen offenbar selbst<br />

nicht klar. Ein Indiz dafür ist das völlig<br />

unzureichende Neubauauftragsbuch in<br />

dem Sektor, speziell für größere Schiffe<br />

über 450.000 cbft Kapazität, die vor allem<br />

im globalen Fruchthandel eingesetzt werden.<br />

Der einzige Player, der seine Flotte<br />

mit großen konventionellen Schiffen erneuert,<br />

ist die russische Baltic Shipping<br />

mit ihren Carriern Baltic Reefers und<br />

Cool Carriers. Die Gruppe hat mit der<br />

»Cool Express« (880.000 cbft) vor ein paar<br />

Monaten das weltgrößte konventionelle<br />

Kühlschiff in Dienst gestellt, ein zweites<br />

baugleiches (»Cool Explorer«) wird Ende<br />

Februar von der japanischen Shikoku-<br />

Werft übergeben. Nach Informationen<br />

der <strong>HANSA</strong> hat Baltic Shipping die Serie<br />

nochmals erweitert und vier zusätzliche<br />

Einheiten bei Shikoku geordert, die in den<br />

nächsten Jahren in Dienst gehen sollen.<br />

Glenn Selling, COO der Baltic-Tochter<br />

Cool Carriers, ist davon überzeugt, dass<br />

große konventionelle Frachter nach wie<br />

vor ihre Daseinsberechtigung im saisonabhängigen<br />

Exportgeschäft auf der südlichen<br />

Halbkugel haben. Als Beispiele<br />

nennt er Kiwis ex Neuseeland, Zitrusfrüchte<br />

aus Argentinien und Trauben<br />

aus Chile. »Für die Spitzenbedarfe in<br />

der Hochsaison reichen den Kunden die<br />

Containerkapazitäten nicht aus, sie sind<br />

zusätzlich auf spezialisierte Tonnage angewiesen.«<br />

Dazu bietet Cool Carriers –<br />

teils in Kooperation mit der Schwesterfirma<br />

Baltic Reefers – temporäre<br />

Linienverkehre an oder verchartert ganze<br />

Schiffe an einzelne Ladungskunden.<br />

Die zu erwartenden Bunkerpreiserhöhungen<br />

in Folge der strengeren Schwefelobergrenze<br />

ab 2<strong>02</strong>0 bedeuten aus seiner<br />

Sicht keinesfalls den Untergang der<br />

konventionellen Kühlschifffahrt. »Man<br />

muss doch sehen, dass die Bestimmungen<br />

alle Schiffstypen betreffen, nicht nur<br />

konventionelle Reefer. Alle Carrier, auch<br />

die Containerlinien, werden keine andere<br />

Wahl haben, als die Frachtraten anzuheben«,<br />

so Selling. Die Tendenz sei bereits<br />

erkennbar. »Die Container-Carrier<br />

scheinen endlich eingesehen zu haben,<br />

dass ihre Preise nicht nachhaltig waren.<br />

Von dem, was wir mitbekommen, ziehen<br />

die Raten eindeutig an.« Um noch konkurrenzfähiger<br />

zu werden, setzten Cool<br />

Carriers/Baltic Reefers auch auf Scrubber<br />

zur Abgasreinigung. Damit können<br />

die Schiffe nach 2<strong>02</strong>0 weiterhin stärker<br />

schwefelhaltigen Treibstoff bunkern, der<br />

wohl um einiges günstiger sein dürfte<br />

als die schwefelarmen Produkte am<br />

Markt. Die ersten Schiffe einschließlich<br />

des Neubaus »Cool Express« seien<br />

bereits mit Scrubbern ausgerüstet und<br />

weitere Nachrüstungen folgten, so Selling.<br />

Rund ein Viertel der Flotte (Baltic/<br />

Cool) sei dafür vorgesehen.<br />

Neue Chancen wittern die konventionellen<br />

Carrier für sich im Verkehr nach<br />

China. Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

und des steigenden Konsums<br />

werden für das Land in den kommenden<br />

Jahren hohe Zuwächse beim Obstimport<br />

erwartet. Da die Erzeugerländer in Lateinamerika<br />

und Afrika aber nur eingeschränkt<br />

durch Container-Liniendienste<br />

an China angebunden sind, könnte es<br />

zusätzlichen Spielraum für neue direkte,<br />

konventionelle Dienste geben. Für Aufsehen<br />

sorgte im vergangenen Jahr der Carrier<br />

GreenSea – ein Befrachtungs-Joint-<br />

Venture der belgisch-niederländischen<br />

Seatrade Group und der norwegischen<br />

Green Reefers für kleinere Reefer-Frachter.<br />

Die Firma brachte in einer Art Pilotprojekt<br />

eine ganze Schiffsladung Ananas<br />

aus Costa Rica nach China und hofft auf<br />

Anschlussaufträge. »18 Tage Transitzeit.<br />

Die Ware kam in erstklassigem Zustand in<br />

Shanghai an, und die ersten Kisten standen<br />

zwölf Stunden nach der Entladung<br />

im Hafen schon im Supemarkt«, berichtet<br />

GreenSea-Geschäftsführer Hans Mol.<br />

Bislang führt China die meisten Ananas<br />

von den näher gelegenen Philippinen ein.<br />

Doch die dort verfügbaren Mengen sind<br />

beschränkt, sodass langfristig zusätzliche<br />

Quellen erschlossen werden müssten.<br />

42 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang – <strong>2019</strong> – Nr. 2

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