24.11.2021 Aufrufe

Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 67, Ausgabe Winter 2021

Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.

Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das
Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen
Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und
Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals
hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv –
und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>67</strong> | <strong>Winter</strong> <strong>2021</strong> | 3,50 €<br />

www.seeseiten-tegernsee.de<br />

Das <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong> <strong>Tegernsee</strong><br />

Das Tal auf LiteraTouren<br />

Auf den Spuren der großen<br />

Autoren des <strong>Tegernsee</strong>s<br />

Simmerl, Sänger, Söder<br />

Interview mit dem Kabarettisten<br />

und Musiker Stephan Zinner<br />

Helfer in der Not<br />

Wie Ärzte mit ihrem<br />

Engagement Leben retten<br />

1


VORNEWEG<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

Gesundheit <strong>–</strong> oder: Bleiben Sie gesund! Vor allem Letzteres haben<br />

wir in den zurückliegenden zwei Jahren häufig gehört und gelesen.<br />

Und wenn wir ehrlich sind: Oft genug waren <strong>das</strong> Floskeln, <strong>die</strong> den<br />

Normen der Höflichkeit folgen. Dabei haben wir in den letzten zwei<br />

Jahren gelernt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Sache mit der Gesundheit alles andere als<br />

selbstverständlich ist. Und leider müssen wir <strong>das</strong> in <strong>die</strong>sem <strong>Winter</strong><br />

wieder feststellen, von einem Ende der Pandemie sind wir aktuell<br />

anscheinend noch ein gutes Stück entfernt.<br />

Im <strong>Tegernsee</strong>r Tal spielen Gesundheit und Erholung naturgemäß<br />

eine größere Rolle als andernorts. Vermutlich deshalb, weil man sich<br />

hier besser erholen und schneller gesund werden kann. Aber es gibt<br />

weitere Aspekte des Themas. Zwei davon stellen wir Ihnen in <strong>die</strong>sem<br />

Heft vor. Und auch im Rest des Heftes haben wir Lesestoff <strong>für</strong> lange<br />

<strong>Winter</strong>abende gesammelt. Für <strong>die</strong> wenigen Tage, an denen es Sie<br />

vielleicht nicht nach draußen zieht.<br />

Trotzdem, am Ende ist dann alles ganz einfach. Solange Sie gesund<br />

sind, ist alles gut. Und genau <strong>das</strong> wollen wir Ihnen am Ende eines<br />

alten und dem Beginn eines neuen Jahres wünschen:<br />

Bleiben Sie gesund <strong>–</strong> und haben Sie einen wunderbaren <strong>Winter</strong>!<br />

Ihr <strong>Seeseiten</strong>-Team<br />

P.S.: Bei allen Fragen rund um den <strong>Tegernsee</strong> oder auch zu einzelnen<br />

Veranstaltungen stehen Ihnen <strong>die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Tegernsee</strong>r Tal Tourismus GmbH sehr gern zur Verfügung. Sie<br />

erreichen sie unter Tel. 080 22/92 7380. Viele weitere Informationen<br />

und Geschichten rund um den <strong>Tegernsee</strong> finden Sie auf der Website<br />

www.tegernsee.com oder auf www.seeseiten-tegernsee.de.<br />

WELLNESS<br />

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Wiesseer Straße 126<br />

83707 Bad Wiessee<br />

Telefon 080 22 -988 70<br />

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3


IN DIESER<br />

AUSGABE<br />

TAMARA COMOLLI<br />

BOUTIQUE<br />

TEGERNSEE<br />

Seestraße 59<br />

83700 Rottach-Egern<br />

T: 08022 8597780<br />

Vorneweg 3<br />

Die besten Bilder aus dem Tal 6<br />

SeePanorama 10<br />

Fünf Fragen an Martin Frank,<br />

neue Bücher aus dem Tal,<br />

Wildnis Heimat: Auerhahn<br />

Als <strong>die</strong> Geige den Schneider rettete 56<br />

In einer Wolfsgruber mit den Wölfen<br />

heulen <strong>–</strong> Heimatgeschichte(n), letzter<br />

Teil<br />

Das besondere Stück 60<br />

Von der Notlösung zum Trend:<br />

Die Loferl <strong>für</strong> fesche Wadl<br />

Mo bis Fr 10 <strong>–</strong>18Uhr<br />

Sa 10 <strong>–</strong>16Uhr<br />

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Mit ihren Augen 20<br />

<strong>Winter</strong> am Alten Bad<br />

Einfädler 22<br />

Gesagt ist gesagt (und geschrieben):<br />

Wichtige, warme, witzige Worte<br />

<strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong><br />

Der Möglichmacher 24<br />

Ludwig Klitzsch <strong>–</strong> oder:<br />

Die Geschichte eines<br />

ungewöhnlichen Unternehmers<br />

Das Tal kommt auf LiteraTouren 30<br />

Auf den Spuren von Hedwig<br />

Courths-Maler und anderen großen<br />

Autoren des Tals<br />

Was tun Sie gerade? 36<br />

Zu Besuch bei einer Handruckerin<br />

und einer Brustkrebsaktivistin<br />

Hightech Beauty 40<br />

Wie computergestützte Hautanalyse<br />

<strong>die</strong> Kosmetik verändert<br />

Gastspiel im Tal 44<br />

<strong>Seeseiten</strong>-Interview mit<br />

Stephan Zinner<br />

Programm-Highlights 50<br />

Von Dezember bis Februar<br />

Sie kommen, um zu retten 62<br />

Wie freiwilliges Engagement von<br />

Notärzten viele Leben rettet<br />

Der leise Luxus 66<br />

Ein Wellnesstag im neuen<br />

Mangfall Spa der Egerner Höfe<br />

Leuchtende Liköre 72<br />

Die Brennerei Fischerweber stellt<br />

preisgekrönte Edelbrände her<br />

Geschäftsleben am <strong>Tegernsee</strong> 76<br />

Die Social-Media-<strong>Seeseiten</strong> 78<br />

#tegernsee: Die schönsten<br />

Augenblicke im Netz<br />

Am See mit … 82<br />

Multitalent Susanne Wiesner<br />

im Interview<br />

Impressum 82<br />

Fotos: Egerner Höfe, Kirinus Health, Andreas Kusy, Gerald von Foris, Illustration: panthermedia<br />

5


Talmomente<br />

Wenn man mal <strong>für</strong> einen Moment davon ausgeht, <strong>das</strong>s der <strong>Winter</strong> auch ein<br />

Monat ist, der uns Grenzen aufzeigt <strong>–</strong> dann symbolisiert <strong>die</strong>ses Bild von Hansi<br />

Heckmair sehr schön, <strong>das</strong>s es Grenzen auch in der Natur gibt. Zwischen unten<br />

und oben. Zwischen Licht und Dunkelheit, Nebel und Sonne, Schnee und<br />

Trockenheit. Es hat halt alles seine zwei Seiten. Und gar nicht mehr lange,<br />

da werden uns Bilder wie <strong>die</strong>se schon aus der Zeit gefallen vorkommen.<br />

Weil dann der Frühling den <strong>Winter</strong> vetreibt.<br />

Der Fotograf: Hansi Heckmair arbeitet seit über zehn Jahre als freiberuflicher<br />

Fotograf. „Als Lifestyle-Werbe-Fotograf will ich aus schnelllebigen Augenblicken etwas schaffen,<br />

<strong>das</strong> den Moment überdauert, gleichzeitig zeitlos und zeitgemäß ist“, sagt er über seinen Antrieb.<br />

Gemeinsam mit seinem Fotografen-Kollegen Urs Golling hat Heckmair ein besonderes Projekt ins<br />

Leben gerufen <strong>–</strong> einen Shop mit vielen Motiven der beiden. Zu finden unter: www.momentum-art.de<br />

6<br />

7


Talmomente<br />

Früher war alles … nein, nicht besser. Meistens nur anders. Manche Dinge<br />

ändern sich aber trotzdem anscheinend nie. Beispielsweise der Reiz des <strong>Winter</strong>s<br />

im <strong>Tegernsee</strong>r Tal. Diese Wochen im Jahr, in denen der Schnee <strong>die</strong> Landschaft<br />

verzaubert. In denen Langlauf-Ski zu einem probaten Fortbewegungsmittel<br />

werden, auch wenn sie heute eher dem Spaß als der Fortbewegung<br />

<strong>die</strong>nen. Dieses Bild stammt aus der Sammlung des „Herzoglich Bairischen und<br />

Herzoglich Anhaltinischen Hoffotografen“ Josef Reitmayer aus dem Zeitraum<br />

zwischen 1891 und 1934. Die Kirinus Gesundheitsgruppe des Unternehmers<br />

Ludwig Klitzsch hat <strong>die</strong>se Sammlung gekauft, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Ein Portrait von Ludwig Klitzsch finden Sie in <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> auf Seite 24.<br />

8<br />

9


SeePanorama<br />

5 Fragen an:<br />

Interview: Christian Jakubetz<br />

Mit <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> stellt der Kabarettist Martin Frank einen Rekord auf: Niemand war in den<br />

letzten Jahren häufiger Interview-Partner der <strong>Seeseiten</strong>. Zweites Kuriosum: Bisher ist jedes Mal,<br />

wenn wir mit Martin Frank gesprochen haben, der damit zusammenhängende Auftritt am<br />

<strong>Tegernsee</strong> abgesagt worden. Trotzdem haben sich beide Seiten bereit erklärt, wieder<br />

miteinander zu sprechen. In der stillen Hoffnung, <strong>das</strong>s nicht am Ende eine erneute Absage steht.<br />

Hallo Herr Frank, kommen Sie <strong>die</strong>smal wirklich an den<br />

<strong>Tegernsee</strong>? Und wenn ja, welches Programm spielen Sie dann<br />

eigentlich?<br />

Also ich bin guter Dinge, <strong>das</strong>s es endlich klappt. Das habe<br />

ich zwar beim letzten Mal auch gedacht, aber aller guten<br />

Dinge sind doch bekanntlich drei! Ich komme mit meinem<br />

aktuellen Soloprogramm „Einer <strong>für</strong> alle <strong>–</strong> Alle <strong>für</strong> keinen“<br />

nach <strong>Tegernsee</strong> und damit <strong>die</strong> Leute, <strong>die</strong> Karten <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

vorherige Programm gekauft hatten, auch auf ihre Kosten<br />

kommen, spiele ich zusätzlich noch ein paar Nummern aus<br />

dem alten Programm.<br />

Ist es nicht schon wieder lustig, wenn man jedes Jahr einen<br />

Auftritt absagen muss?<br />

Lustig leider nicht. Jeder Auftritt, der erneut abgesagt werden<br />

muss, tut uns wirklich weh. Es ist nicht nur ärgerlich<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Publikum, <strong>das</strong>s sich den Abend extra freigeschaufelt<br />

hat, es hat natürlich auch finanzielle Folgen <strong>für</strong> meine<br />

Agentur, meine Techniker und mich. Außerdem gibt es<br />

einen großen Verwaltungsaufwand, bis <strong>die</strong> Ticketanbieter<br />

alle Zuschauer informieren, meine Agentur zusammen mit<br />

dem Veranstalter und dem Veranstaltungsort einen neuen<br />

Ersatztermin gefunden hat etc. etc. Aber wir versuchen<br />

positiv zu bleiben!<br />

Wir reden jetzt schon <strong>das</strong> dritte Mal miteinander, ist <strong>das</strong> nicht<br />

erkennbar ein Muster?<br />

Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich schon überlegt, ob ich<br />

überhaupt mit Ihnen sprechen soll, denn vielleicht liegt es<br />

ja auch an Ihnen (lacht).<br />

Kabarettist<br />

Mal ehrlich, was machen Sie, wenn der Auftritt wieder<br />

ausfällt?<br />

Dann fahr ich trotzdem hin und mach mir einen<br />

schönen Abend in <strong>Tegernsee</strong>.<br />

Versprechen Sie uns wenigstens, <strong>das</strong>s der <strong>Tegernsee</strong><br />

dann 2022 in einem Programm vorkommt?<br />

Ich sag auf jeden Fall: „Grüß Gott, <strong>Tegernsee</strong>!“<br />

Reicht <strong>das</strong>? <br />

Fr., 11. Februar und Sa., 12. Februar 2022,<br />

jeweils 20.00 Uhr<br />

Martin Frank, „Einer <strong>für</strong> alle <strong>–</strong> Alle <strong>für</strong> keinen“<br />

Seeforum<br />

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Rottach-Egern<br />

Foto: Andreas Kusy<br />

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Wir freuen uns<br />

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10<br />

11


SeePanorama<br />

JUTTAS WELT <strong>–</strong> DER ANDERE BLICK INS TAL<br />

Kennen Sie <strong>die</strong>se Tage? Der erste Schnee fällt. Es wird <strong>Winter</strong>. Ich liebe <strong>die</strong> kalte Jahreszeit mit ihrem<br />

Schnee und besonders dem Raureif. Man kann aus der Nähe so schöne Aufnahmen machen und entdeckt<br />

dabei <strong>die</strong> Wunderwelt der Eis- und Schneekristalle, <strong>die</strong> ich in vielen Bildern schon festgehalten habe.<br />

Text und Fotos: Jutta Neckermann<br />

Natürlich bin ich wieder <strong>–</strong> wie immer <strong>–</strong> in den Weißachauen<br />

unterwegs. Vom Kurpark in Kreuth entlang<br />

der Rottach geht es zum See.<br />

Dabei denke ich an vergangene <strong>Winter</strong>, als ich mit meinen<br />

Enkeln zum Schlittenfahren auf dem Wallberg war. Mit Eis<br />

und Schnee und dickem Raureif war <strong>die</strong> Landschaft ein<br />

„<strong>Winter</strong>wonderland“ und der Tag ein großes Erlebnis <strong>für</strong><br />

meine New Yorker Kinder. Auch der Blick auf den See und<br />

<strong>das</strong> Kirchlein waren lohnend. Ob es wohl in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

wieder so wird?<br />

Wenn man jetzt spazieren geht: Nebelschwaden ziehen an<br />

mir vorbei. Es war eine kalte Nacht und <strong>die</strong> Landschaft ist<br />

überzuckert von der Feuchtigkeit, <strong>die</strong> jetzt gefroren ist.<br />

Richtung See komme ich an zwei ungewöhnlichen Hühnern<br />

vorbei, <strong>die</strong> mich gleich an meine Tiere zu Hause erinnern.<br />

Meine Amsel Amalie mit dem weißen<br />

Fleck, <strong>das</strong> schwarze, freche Eichhörnchen,<br />

welches <strong>das</strong> ganze Vogelfutter<br />

klaut, <strong>die</strong> winzige Maus, <strong>die</strong> Vogelfutter<br />

in ihre Bäckchen packt.<br />

Noch bin ich nicht am See. Ein paar Bäume, dick voll Raureif,<br />

muss ich schnell noch im Bild festhalten. Dann liegt<br />

der <strong>Tegernsee</strong> vor mir.<br />

Ein Schiff der Seeschifffahrt fährt vorbei. Eine Möwe sitzt<br />

am Ufer und friert. So wie ich. <strong>Winter</strong>, <strong>das</strong> ist immer auch<br />

<strong>die</strong> Zeit, sich von einem Jahr zu verabschieden und ins<br />

Neue hinüberzugehen.<br />

Jutta Neckermann lebt abwechselnd in Rottach-Egern und<br />

Columbus/Ohio (USA). Aber egal wo, ohne ihr iPhone und nicht<br />

fotografierend wird man sie eher selten antreffen<br />

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Tel. 0171 362 82 24<br />

12<br />

13


SeePanorama<br />

Montgolfiade 2022<br />

Dieses Jahr aber wirklich <strong>–</strong> hoffentlich, vielleicht. man sich dennoch mit weniger zufrieden geben müssen,<br />

Endlich wieder bunte Ballons vor weißem <strong>Winter</strong>panorama<br />

bewundern, den <strong>Tegernsee</strong> von Schaulustigen zu bieten hatte. Konkret: zuschauen ja, mit-<br />

als <strong>das</strong> beliebte Event <strong>für</strong> gewöhnlich den Teilnehmern und<br />

oben erleben und <strong>das</strong> alles instagramtauglich fahren ebenfalls ja, aber leider keine begleitende Veranstaltungen.<br />

abspeichern. Wäre doch zu schön, wenn <strong>die</strong> Montgolfiade<br />

in <strong>die</strong>sem <strong>Winter</strong> wieder stattfände, nachdem sie <strong>2021</strong> am<br />

Ende doch ausfallen musste. Geplant jedenfalls ist sie. Das Endlich wieder soll <strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r Tal zum Treffpunkt <strong>für</strong><br />

wird <strong>die</strong> Fans des Ballon-Defilés freuen. Allerdings wird alle werden, <strong>die</strong> der Faszination des Ballonfahrens nicht wi-<br />

Foto: Thomas Müller<br />

derstehen können. Und <strong>das</strong> sind<br />

viele, <strong>die</strong> Montgolfiade ist Jahr <strong>für</strong><br />

Jahr ein Besuchermagnet. Nach 22<br />

Jahren genießt sie einen erheblichen<br />

Stellenwert unter den wiederkehrenden<br />

Events im Tal.<br />

Trotzdem bleiben auch <strong>die</strong>ses Jahr Ungewissheiten.<br />

Das lassen <strong>die</strong> nun schon sehr vertrauten<br />

Hinweise auf <strong>die</strong> „gesetzlichen Auflagen abhängig<br />

vom Infektionsgeschehen“ vermuten. Welche <strong>das</strong> in <strong>die</strong>sem<br />

<strong>Winter</strong> sein werden, kann nur spekuliert werden. Sicher ist<br />

nur <strong>das</strong> bestehende Hygiene-Konzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fahrten mit<br />

den Ballons. Klar ist auch: Es wird eine Obergrenze von 20<br />

teilnehmenden Teams geben.<br />

Die 21. <strong>Tegernsee</strong>r Tal Montgolfiade findet von So., 30. Januar bis<br />

So., 6. Februar 2022 in Bad Wiessee statt. Startplatz ist <strong>die</strong> Seepromenade.<br />

Je nach Witterung starten <strong>die</strong> Piloten täglich ab ca.<br />

9.00 Uhr. Besucher können nicht nur bei Ballonfahrten zuschauen,<br />

sondern auch mitfahren. Die Passagierfahrten sind bei allen fünf<br />

Tourismus- Informationen am <strong>Tegernsee</strong> buchbar.<br />

Alle aktuellen Informationen gibt es unter www.tegernsee.com<br />

und www.montgolfiade.de<br />

Lesen<br />

ist Träumen<br />

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Neue Olaf Gulbransson<br />

Biographie<br />

Ein Norweger, nach dem ein ganzes Museum am<br />

<strong>Tegernsee</strong> benannt ist. Das klingt erstmal nach einer<br />

ungewöhnlichen Geschichte <strong>–</strong> und <strong>das</strong> ist sie ja auch.<br />

Dieser Geschichte und dem dahinterstehenden Mann<br />

Olaf Gulbransson widmet Gerd Holzheimer jetzt eine<br />

ganze Biografie. Auf 328 Seiten gibt es vieles zu entdecken,<br />

war bisher unbekannt war: Dokumente, Briefe,<br />

Zeichnungen, Bilder.<br />

Das Buch ist <strong>die</strong> erste<br />

umfassende Biografie<br />

über Gulbransson. Für<br />

Kenner wie <strong>für</strong> Einsteiger<br />

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eine Biographie“, 328 Seiten,<br />

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14<br />

15


SeePanorama<br />

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JAHRESREIGEN<br />

<strong>Tegernsee</strong>-<br />

THRILLER<br />

Was ist 1945 am <strong>Tegernsee</strong> wirklich<br />

nicht nur gelesen und gesehen, son-<br />

geschehen? Diese Frage trieb Markus<br />

dern auch auseinandergenommen. Ein<br />

Es muss echte Liebe zur Natur und zum<br />

Bedeutung, originelle Kränze zu jeder Jahres-<br />

Herder aus Finsterwald viele Jahre<br />

„notorischer Film- und Buchkritiker“<br />

naturnahen Leben sein, <strong>die</strong> Elisabeth<br />

zeit, <strong>die</strong> richtige Technik <strong>für</strong> jeden Kranz und<br />

um. Es waren Recherchen zu einer Ge-<br />

sei er gewesen, der beweisen wollte,<br />

Dießl und Veronika Halmbacher<br />

natürlich <strong>die</strong> Wahl der passenden Pflanzen<br />

schichts-Facharbeit während der Schu-<br />

„<strong>das</strong>s ich es natürlich viel besser<br />

antreibt. Nach dem ersten Band<br />

und Sträucher. Ob Sommerblumenstrauß,<br />

le, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Frage offenließen. Eine<br />

kann“, sagt er und gibt<br />

über „Unser heimisches<br />

Kräuter- oder Beerenkranz mit kunterbun-<br />

Antwort fand er nie, also nahm er <strong>die</strong><br />

offen zu: „Ich musste<br />

Superfood“, <strong>das</strong> uns<br />

tem Herbstdekor, geschmackvolle Apfel-<br />

Sache zum Anlass, ein Buch zu schrei-<br />

schnell feststellen, wel-<br />

<strong>die</strong> Wälder und Wie-<br />

kränze oder Wacholder- und weihnachtliche<br />

ben, in dem er eine fiktive Handlung<br />

che harte Arbeit dahin-<br />

sen vor der Haustür<br />

Türkränze <strong>–</strong> jeder Kranz ist Stichwortgeber<br />

zum Thriller weiterstrickte. Das Er-<br />

tersteckt.“ Es sollten zehn<br />

in Form von Bee-<br />

<strong>für</strong> anregende Geschichten. Schöne Illustra-<br />

gebnis ist nun, zwei Jahrzehnte später<br />

Jahre ins Land gehen zwi-<br />

ren und Kräutern<br />

tionen zeigen dem Laien <strong>die</strong> Bindetechniken<br />

erschienen unter dem Titel: „Architekt<br />

schen dem ersten Versuch,<br />

frei Haus liefern,<br />

und machen den Band obendrein zu einem<br />

des Todes“. Die Schauplätze im Buch<br />

aus dem Stoff seiner Fach-<br />

erscheint nun <strong>das</strong><br />

sinnlichen Lesevergnügen. Mit dem Buch<br />

<strong>–</strong> <strong>das</strong> Franzosenhölzl in Bad Wiessee,<br />

arbeit den Plot <strong>für</strong> einen<br />

zweite Buch der bei-<br />

oder mit einem selbstgebundenen Kranz dar-<br />

Strandbad Kaltenbrunn, Schloss Ring-<br />

Thriller zu entwickeln, und<br />

den <strong>Tegernsee</strong>rinnen<br />

im Servus Verlag. Dieses<br />

Mal geht es ums<br />

Kränzebinden und alles<br />

was zu dem Thema<br />

wissenswert ist: Traditionen,<br />

Feste und ihre<br />

aus liegt jeder richtig, der zum Anlass seiner<br />

Wahl Freude verschenken möchte. So ging es<br />

auch den Autorinnen während der schwierigen<br />

vergangenen Monate: „Allen fehlte <strong>die</strong><br />

Freude, und wir haben unsere bunten Kranzerl<br />

gebunden und uns und anderen damit<br />

einen kleinen Lichtblick geschaffen.“<br />

Foto: Christina Czybik<br />

Foto: Markus Herder<br />

berg oder Bräustüberl <strong>–</strong> führen rund<br />

um den <strong>Tegernsee</strong>.<br />

Seit seiner frühen Jugend hat der heute<br />

42-Jährige jedes Buch und jeden Film<br />

Markus Herder, „Architekt des Todes“, Verlag edition krimi, 14 Euro<br />

dem fertigen Buch. Für Herder<br />

umso mehr ein Grund<br />

weiterzuschreiben: Das<br />

nächste Buch ist schon in<br />

Arbeit.<br />

Elisabeth Dießl und Veronika Halmbacher, „Das Kranzerlbuch“, Servus Verlag, 25 Euro<br />

Kalender: Meine Kühe 2022<br />

Der Fotograf Thomas Plettenberg ist nicht nur regelmäßig <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Seeseiten</strong> unterwegs, er sucht<br />

auch 365 Tage im Jahr <strong>die</strong> Begegnung mit seinem Lieblingsmotiv, den Kühen. Die schönsten<br />

Motive des vergangenen Jahres hat er nun wieder in einem Schwarz-Weiß-Kalender zusammengefasst.<br />

Das Motiv des wiederkäuenden Hornviehs scheint nicht nur dem Fotografen zu gefallen,<br />

denn der Kalender ist so erfolgreich, <strong>das</strong>s er nun schon zum 17. Mal erscheint.<br />

www.thomas-plettenberg.de<br />

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16<br />

17


SeePanorama<br />

WILDNIS HEIMAT: Die Natur im Tal neu erleben<br />

AUSSTELLUNG:<br />

Ernst Hürlimann<br />

Wer München liebt, kennt Blasius. Blasius, den Spaziergänger, aus<br />

der Lokalkolumne des gleichermaßen beliebten Münchner Originals<br />

Sigi Sommer. Doch wer der Figur des Blasius einst <strong>das</strong> Gesicht<br />

gab, ist weniger bekannt: Ernst Hürlimann war’s und er hätte heuer<br />

seinen 100. Geburtstag gefeiert. Berühmt wurde er mit seinen<br />

Karikaturen, <strong>die</strong> ein humorvolles wie auch schonungsloses Bild des<br />

Münchners mit all seinen Eigenarten und Gepflogenheiten zeichneten.<br />

Zumeist unpolitisch nahm er den Alltag vor allem im Münchner<br />

Schwabing ins Visier, zu einer Zeit, als sich <strong>die</strong> Stadt zur<br />

Weltstadt mit Herz entwickelte. Dabei bekamen der meinungsstarke<br />

Kleinbürger, <strong>die</strong> geltungssüchtige Schickimicki-Szene<br />

oder <strong>die</strong> wirklich Großkopferten gleichermaßen ihr Fett ab.<br />

Über 3000 Zeichnungen entstammten Hürlimanns Feder,<br />

viele veröffentlichte <strong>die</strong> Süddeutsche Zeitung in ihrer Wochenendausgabe.<br />

Das Olaf Gulbransson Museum widmet<br />

nun dem Zeichner, der übrigens auch als Architekt an der<br />

Entstehung der Münchner Trabantenstädte Hasenbergl<br />

und Neuperlach mitwirkte, eine Ausstellung. <br />

Illustration Ernst Hürlimann<br />

Atemlos<br />

durch <strong>die</strong> Balz<br />

Sie sind schon mal einem Auerhahn<br />

begegnet? Dann Vorsicht! Wenn Sie<br />

ihm in einem unpassenden Moment<br />

über den Weg laufen kann, kann so<br />

ein Vogel schon mal sehr ungehalten<br />

reagieren.<br />

Manchmal gehen mit dem Auerhahn<br />

<strong>die</strong> Hormone durch. Erst kürzlich<br />

habe ich <strong>das</strong> nahe unseren Bergen erlebt:<br />

ein balztoller Auerhahn. So nennt<br />

man <strong>die</strong> Tiere dann, wenn sie wegen<br />

eines anhaltend hohen Testosteronspiegels<br />

über Wochen unter Dauerstress<br />

stehen.<br />

Es ist erstaunlich, wie so ein großes Tier<br />

so unauffällig leben kann, <strong>das</strong>s man es<br />

eigentlich fast nie zu Gesicht bekommt.<br />

Aber wenn der Auerhahn, so schwer er<br />

auch ist, tatsächlich einmal fliegt, dann<br />

hört man <strong>das</strong> auch: Es klingt, als ob ein<br />

großer Stein landet. Dabei wiegt <strong>das</strong><br />

Küken, wenn es im Juni schlüpft, gerade<br />

einmal 30 Gramm. Bis November hat<br />

ein Männchen dann nur vier Monate<br />

Zeit, mindestens drei Kilo zu erreichen,<br />

bevor der <strong>Winter</strong> kommt. Das ist eine<br />

enorme Fressleistung. Wenn <strong>das</strong> Küken<br />

<strong>das</strong> nicht schafft, kommt es nicht über<br />

den <strong>Winter</strong>.<br />

Auerhahn<br />

Tetrao urogallus<br />

Olaf Gulbransson Museum, Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 5. Februar bis So., 19. Juni 2022<br />

HEUTE ist ein guter Tag um ANZUFANGEN<br />

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Bachmairweg 28 ·83700 Weißach<br />

☎ 08022-2034 ·www.life-fitness-gesundheit.de<br />

Foto: Florian Bossert<br />

Der Name ist Programm. Ist der Auerhahn<br />

„balztoll“, geht er auf alles los,<br />

was sich in der näheren Umgebung<br />

befindet. Selbst der Mensch erscheint<br />

ihm dann als Rivale. Das ist <strong>für</strong> den<br />

Auerhahn ungesund. Menschen sollten<br />

sich dann allerdings auch in Acht<br />

nehmen. Weil der Hahn schon sehr angeschlagen<br />

war, haben wir ihn eingefangen<br />

und in ruhigere Gefilde umgesiedelt.<br />

Eine kleine Erfolgsgeschichte<br />

war <strong>das</strong>. Denn kaum aus der Kiste gesprungen<br />

stellte er <strong>die</strong> Balz ein, pickte<br />

Heidelbeerblätter, begann zu fressen<br />

und beruhigte sich.<br />

Auch in den Wäldern des <strong>Tegernsee</strong>r<br />

Tals entlang der Weißach bei Kreuth<br />

sowie rund um Bad Wiessee fühlt sich<br />

<strong>das</strong> Auerhuhn wohl. Es stammt wie<br />

<strong>das</strong> Birkhuhn aus Skandinavien. Die<br />

Nadelwälder und Blaubeerbestände in<br />

den Vorbergen rund um den <strong>Tegernsee</strong><br />

sind genau <strong>das</strong>, was Auerhühner<br />

suchen. Allerdings braucht der Vogel<br />

lichte Wälder, damit er Platz zum Fliegen<br />

hat. Denn der Auerhahn ist der<br />

größte Hühnervogel Europas.<br />

Leider ist <strong>das</strong> Auerhuhn unser größtes<br />

Sorgenkind. Der Bestand ist im freien<br />

Fall. Die Klimaerwärmung lässt viele<br />

junge Buchen in den Wäldern wachsen,<br />

<strong>die</strong> schnell den Waldboden bedecken.<br />

Der Vogel findet nichts mehr zu<br />

fressen. Es ist also nicht immer sinnvoll,<br />

den Wald Wald sein zu lassen. An<br />

ausgewählten Stellen müssen wir der<br />

Entwicklung entgegenwirken, um <strong>die</strong>sen<br />

Lebensraum zu erhalten.<br />

Früher wurde der Auerhahn viel gejagt.<br />

Man hatte leichtes Spiel mit ihm<br />

<strong>–</strong> und auch hat <strong>das</strong> hatte mit der Balztollheit<br />

zu tun . Die Jäger machten sich<br />

einfach den Moment zu Nutze, wenn<br />

er während der Balz seine typischen<br />

Glucksgeräusche machte. Während<br />

<strong>die</strong>ser wenigen Sekunden nämlich<br />

sind bei ihm alle Sinnesorgane ausgeschaltet,<br />

er sieht nichts, er hört nichts,<br />

merkt nichts. Dann ist der Auerhahn<br />

leichte Beute. <br />

Wer einem balztollen Auerhahn begegnet ist,<br />

sollte <strong>das</strong> unbedingt den Gebietsbetreuern<br />

und dem Vogelschutz melden.<br />

Florian Bossert arbeitet als Gebietsbetreuer Mangfallgebirge im Auftrag des Landkreises Miesbach und des Bayerischen<br />

Naturschutzfonds. In <strong>die</strong>ser Funktion hilft er auf unterschiedliche Weise und mit viel Herz, intakte Ökosysteme unserer<br />

Berge zu schützen und <strong>die</strong> Artenvielfalt zu erhalten. Mit den <strong>Seeseiten</strong>-Lesern teilt er sein Wissen über <strong>die</strong> Natur der <strong>Region</strong>.<br />

Größe:<br />

etwas größer als eine Hausgans<br />

Gewicht:<br />

Hahn bis 5 kg, Henne etwa 2,5 kg<br />

Aussehen:<br />

Hahn <strong>–</strong> dunkelgrau/-braun und schwarz<br />

gefärbt mit metallisch glänzendem<br />

grünem Brustschild<br />

Henne <strong>–</strong> unauffällige „Tarnfarbe“ in<br />

braun/gelber Färbung mit Querbändern<br />

Lebensraum:<br />

lichte, lückige und nadelbaumreiche<br />

(vor allem Tanne) Wälder mit Totholz.<br />

Altbestände mit tiefbeasteten Tannen,<br />

viel Bodenvegetation und Beersträuchern<br />

(vor allem Heidelbeere).<br />

Balzzeit:<br />

März<strong>–</strong>Ende Mai<br />

Brut- und Aufzuchtzeit:<br />

Juni<strong>–</strong>August<br />

Nahrung im Sommer:<br />

Heidelbeerblätter und -beeren,<br />

Samen, Knospen<br />

im <strong>Winter</strong>:<br />

Nadeln und Knospen von Tanne,<br />

Kiefer, Fichte und Buche<br />

18<br />

19


<strong>Winter</strong><br />

T<br />

AM ALTEN BAD<br />

Illustration und Text: Katharina Bourjau<br />

Eigentlich wissen alle alles<br />

vom <strong>Tegernsee</strong>. Aber <strong>das</strong><br />

Alte Bad in Wildbad Kreuth<br />

ist dann doch irgendwie immer<br />

noch ein Geheimtipp geblieben.<br />

Als Kinder haben wir an dem kleinen<br />

Bach gerne gespielt, Staudämme gebaut<br />

und Fische beobachtet. Vor ein<br />

paar Jahren habe ich mit Freunden<br />

im eingeschneiten Gasthaus in der<br />

Abgeschiedenheit und Stille Silvester<br />

gefeiert. Seitdem habe ich <strong>die</strong>ses besondere<br />

<strong>Winter</strong>bild in meinem Kopf<br />

gespeichert und jetzt auf Papier gebracht.<br />

Vielleicht wird bei <strong>die</strong>ser winterlichen<br />

Illustration der ein oder andere<br />

an <strong>die</strong> alten <strong>Winter</strong>sport Plakate aus<br />

St. Moritz oder Kitzbühel erinnert.<br />

Der grafische Stil und <strong>die</strong> Anmutung<br />

<strong>die</strong>ser Bilder beeindrucken mich immer<br />

noch so sehr, <strong>das</strong>s ich bis heute<br />

Postkarten aus <strong>die</strong>sen <strong>Region</strong>en<br />

sammle. Besonders bewundere ich<br />

den österreichischen Maler Alfons<br />

Walde, der mit seinen <strong>Winter</strong>motiven<br />

bekannt wurde und auch <strong>das</strong> berühmte<br />

Logo von Kitzbühel, <strong>die</strong> rote Gams,<br />

entwarf. Er ist einer meiner „persönlichen<br />

Picassos“. Seine Arbeiten sind<br />

<strong>für</strong> mich immer wieder eine Inspiration.<br />

Daher habe ich mich bei <strong>die</strong>ser<br />

Zeichnung vom Gasthaus Altes Bad<br />

mit der kleinen Kapelle nebendran an<br />

eine oft verwendete Farbkombination<br />

des Künstlers angelehnt. Die Landschaft<br />

ist in Dunkelblau, graublaue<br />

Nuancen, warmes Rot, strahlendes<br />

Weiß und Creme-Weiß getaucht.<br />

Eigentlich hätte ich, um es auf <strong>die</strong><br />

Spitze zu treiben, in <strong>die</strong>ses fast surreal<br />

idyllische Motiv noch eine Pferdekutsche<br />

hinein zeichnen können. Aber genau<br />

<strong>das</strong> wäre zu viel des Guten gewesen.<br />

Es sind <strong>die</strong> Stille und <strong>die</strong> ruhigen<br />

Flächen im Motiv, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einfachheit<br />

betonen und den Moment einprägsam<br />

machen. So fühlt sich <strong>die</strong> fertige Komposition<br />

richtig und vertraut an. Sie<br />

passt zu meiner Erinnerung und zur<br />

Stimmung an <strong>die</strong>sem <strong>Winter</strong>tag.<br />

Im Sommer sollte man unbedingt noch<br />

weiterwandern zu den Sieben Hütten Almen,<br />

rät <strong>die</strong> Illustratorin. Im <strong>Winter</strong> hingegen ist<br />

der Weg lawinengefährdet. Da empfiehlt<br />

sie einen Kaiserschmarrn im Gasthaus<br />

Altes Bad.<br />

Die <strong>Tegernsee</strong>r Illustratorin Katharina<br />

Bourjau lässt uns an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>das</strong><br />

<strong>Tegernsee</strong>r Tal mit ihren Augen erblicken.<br />

Den besonderen <strong>Winter</strong>moment hat sie<br />

exklusiv <strong>für</strong> <strong>die</strong>se <strong>Ausgabe</strong> der <strong>Seeseiten</strong><br />

festgehalten. Einen Teil Ihrer Arbeiten zeigt<br />

Sie auf Instagram (@katharinabourjau).<br />

www.simplivita.eu | Jachenau<br />

Tel. 08043/918747<br />

21


Einfädler<br />

Witzige, wichtige, warme Worte aus <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Anhand <strong>die</strong>ser Mittel musst du<br />

entscheiden, welchen Weg du gehst.<br />

(Seite 62, Sie kommen, sehen und helfen)<br />

Ich hoffe, manchem leidgeprüften<br />

Herzen auf Stunden ein Para<strong>die</strong>s<br />

des Friedens vorzuzaubern.<br />

(Seite 30, Die Bestseller des Tals)<br />

A gscheiter Kirta dauert bis zum<br />

Irta <strong>–</strong> und es kunnt se schicka,<br />

a dirme bis zum Migga!<br />

(Seite Seite 78, #tegernsee, <strong>die</strong> schönsten Augenblicke im Netz.)<br />

Ich genieße noch eine Weile <strong>die</strong> Ruhe und<br />

den Blick und bin ausnahmsweise mal froh,<br />

<strong>das</strong>s der Handyempfang nicht der Beste ist.<br />

(Seite 66, Der leise Luxus)<br />

… wie eine glodernde Lut!<br />

Nein, eine lodernde Flut!<br />

(Seite 50, Gut pariert …)<br />

So viel Aufwand, wie Sie meinen,<br />

ist <strong>das</strong> alles gar nicht.<br />

(Seite 24, Der Möglichmacher)<br />

Ich habe drei Kinder<br />

und <strong>die</strong> waren im<br />

Homeschooling <strong>–</strong> und schon<br />

hast du dein Kabarett.<br />

(Seite 44, Gastspiel im Tal)<br />

(Seite 20, <strong>Winter</strong> am Alten Bad)<br />

22<br />

23


Der<br />

MÖGLICHMACHER<br />

Aus dem gefährdeten Erbe der Eltern eine ganze Unternehmensgruppe gemacht, daneben<br />

engagiert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Heimat und dann auch noch glücklicher Familienvater: Was aufs erste<br />

Lesen nach klassischem Plot einer Inga-Lindström-Verfilmung klingt, hat Ludwig Klitzsch<br />

zur Realität gemacht. Mit Romankitsch hat <strong>die</strong>se Geschichte allerdings nichts zu tun.<br />

Vielmehr mit zielstrebiger, harter Arbeit. Und mit Mut und Begeisterung <strong>für</strong> Innovationen.<br />

Über einen Mann, der vieles bewegt <strong>–</strong> und der trotzdem nicht gerne im Mittelpunkt steht.<br />

Text: Christian Jakubetz<br />

Reden wir erst mal über nüchterne Fakten.<br />

Rund achthundert Menschen arbeiten <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Kirinus GmbH. Sie betreibt Kliniken am<br />

<strong>Tegernsee</strong> und im Großraum München und<br />

ist u.a. an einem digitalen „Einhorn“ beteiligt. Dass <strong>die</strong>se<br />

Gruppe in nur fünfzehn Jahren in <strong>die</strong>ser Form so entstanden<br />

ist, hat viel mit dem Mastermind dahinter zu tun.<br />

Allerdings: Vor fünfzehn Jahren war es keineswegs ausgemacht,<br />

<strong>das</strong>s Klitzsch zum Chef seiner eigenen großen<br />

Health-Gruppe werden würde. Den Begriff „Konzern“<br />

verwendet er dabei bewusst nicht, im Gegenteil: „Konzern,<br />

<strong>das</strong> steht <strong>für</strong> vieles, was wir nicht sein wollen. Wir<br />

sind ein Familien-Unternehmen.“ Die Gruppe also, <strong>die</strong><br />

kein Konzern sein soll, war damals in einem wenig zukunftsträchtigen<br />

Zustand. Noch ein paar Jahre mehr <strong>–</strong><br />

und es wäre womöglich vorbei gewesen.<br />

Für den damals 28-jährigen Ludwig Klitzsch ist <strong>die</strong><br />

Heimkehr an den <strong>Tegernsee</strong> nicht unbedingt eine naheliegende<br />

Option. Nach dem BWL-Studium in St. Gallen<br />

macht er schnell Karriere in großen Konzernen (<strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>sen Namen <strong>für</strong> sich auch wirklich voller Stolz in Anspruch<br />

nehmen). Die beiden Kliniken am <strong>Tegernsee</strong>, von<br />

den Großeltern gegründet, sind nicht nur geographisch<br />

einigermaßen weit weg.<br />

So könnte es auch weitergehen, aber seine Frau Ursula,<br />

<strong>die</strong> er während des Studiums kennenlernt, drängt ihn,<br />

sich um den Betrieb zuhause zu kümmern. Denn der ist<br />

in einem bedenklichen Zustand.<br />

Die Firma retten <strong>–</strong> im Fall von Ludwig Klitzsch hat <strong>die</strong>ser<br />

Antrieb auch viel mit seiner Vergangenheit zu tun. Sein<br />

Vater stirbt, als er elf Jahre alt ist. Der einzige Sohn der<br />

Unternehmerfamilie vom <strong>Tegernsee</strong> muss zusehen, wie<br />

<strong>das</strong> Lebenswerk seiner Großeltern und Eltern in Gefahr<br />

gerät. Klitzsch folgt schließlich dem Rat seiner Frau. 2007<br />

kehrt er an den <strong>Tegernsee</strong> zurück.<br />

Erstmal alles umbauen<br />

Ludwig Klitzsch wird allerdings auch schnell klar:<br />

„Wenn ich <strong>das</strong> hier mache, dann muss ich einiges verändern.“<br />

Und so beginnt der 28-jährige Firmenerbe mit<br />

einem Umbau der Kategorie „Kein Stein bleibt auf dem<br />

anderen“. Zwei Häuser umfasst <strong>das</strong> Familienunternehmen,<br />

beide unter der Verwaltung eines Testamentsvollstreckers.<br />

Man muss kein Betriebswirt sein, um zu ahnen:<br />

Ein solcher „Vollstrecker“ macht alles Mögliche,<br />

aber ein Unternehmen entwickeln, nach vorne bringen,<br />

<strong>das</strong> kann er nicht und <strong>das</strong> ist auch nicht sein Job.<br />

Foto: Kirinus Health<br />

24<br />

25


inzwischen eine ganze Reihe von Unternehmen. Die Palette<br />

reicht von Tageskliniken bis hin zur eigenen Digital-Unit,<br />

mit der er <strong>die</strong> künftigen Veränderungen im Gesundheitswesen<br />

mitgestalten will.<br />

Zwischen Euphorie und Pragmatismus<br />

Kernstück des Unternehmens: <strong>die</strong> Klinik „Alpenpark“ in Bad Wiessee.<br />

Und da steht <strong>das</strong> Thema Digitalisierung weit oben. Ein<br />

Thema, <strong>das</strong> Klitzsch in einer verblüffenden Mischung aus<br />

Pragmatismus und Euphorie betrachtet. „Entweder“, glaubt<br />

er, „Sie bauen <strong>die</strong> neue Organisation, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

bringt. Oder jemand anderes tut es.“ Der Pragmatiker<br />

Klitzsch entscheidet sich da<strong>für</strong>, es lieber selbst zu tun. Ein<br />

bisschen Staunen kann er sich bei <strong>die</strong>sem Thema dennoch<br />

nicht verkneifen. Den Begriff der Digitalisierung, findet er,<br />

den dürfe es gar nicht geben. Weil es mittlerweile kaum ein<br />

Unternehmen mehr gibt, „<strong>das</strong> nicht irgendwelche digitalen<br />

Aspekte drin hat.“<br />

JOSIS‘ deco design edelstein<br />

Neuausrichtung, Expansion also. Das jungvermählte Ehepaar<br />

Klitzsch legt ein Tempo vor, <strong>das</strong> so gar nicht zu der<br />

beschaulichen Vergangenheit der beiden Kliniken passt.<br />

Klitzsch erkämpft sich <strong>die</strong> Führung des Familienunternehmens<br />

gerichtlich, danach wird saniert, dazugekauft.<br />

Klitzsch ist kein Mediziner, da<strong>für</strong> aber ein Betriebswirt, der<br />

weiß, <strong>das</strong>s man in Zeiten der großen Umbrüche nicht einfach<br />

weitermachen kann wie bisher. Vor allem <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

treibt ihn um. Klitzsch richtet <strong>das</strong> Unternehmen<br />

auf klare Schwerpunkte aus: Psychosomatik, Innere Medizin<br />

und Orthopä<strong>die</strong>. Innovation ist ihm wichtiger als Größe:<br />

„Wir wachsen nicht um jeden Preis“, sagt er.<br />

Fasst man es also zusammen, lassen sich <strong>die</strong> vergangenen<br />

15 Jahre schnell bilanzieren: Aus zwei in der Existenz bedrohten<br />

Kliniken macht Klitzsch eine Gruppe mit 800 Mitarbeitern,<br />

einem Dutzend Häuser <strong>–</strong> und mittlerweile auch<br />

einer Digitalstrategie, <strong>die</strong> man in <strong>die</strong>ser Konsequenz eher<br />

selten findet. Das Erfolgsgeheimnis? Die Mitarbeiter, sagt<br />

er, natürlich. Er ist erkennbar stolz darauf, Menschen um<br />

sich zu haben, auf deren Rat er jederzeit vertrauen kann.<br />

Seinen eigenen Beitrag zu <strong>die</strong>ser Geschichte ordnet er dagegen<br />

eher in <strong>die</strong> Kategorie „nicht der Rede wert“ ein. Der<br />

Chef als einer, der <strong>die</strong> Dinge ermöglicht, andere ermutigt.<br />

Understatement oder Überzeugung? Vermutlich eine Mischung<br />

aus beidem.<br />

Der heute 43-jährige selbst lässt keinen Zweifel daran, <strong>das</strong>s<br />

er alles andere als ein klassischer Patriarch ist. Spricht er<br />

über sein Unternehmen, dann fallen oft Begriffe wie „Team“<br />

oder „Mitarbeiter“. Konzern-Kulturen verpönt er. Und Menschen,<br />

<strong>die</strong> brauchen „Raum zur Entfaltung“, glaubt er. Man<br />

könnte also Klitzsch vermutlich jederzeit ohne Vorbereitung<br />

als Referent in ein Seminar über moderne Unternehmensführung<br />

stecken.<br />

Auch rein äußerlich sieht man ihm den Macher, den Manager,<br />

den Chef einer Gruppe von 800 Mitarbeitern nicht<br />

sofort an. Zumindest dann nicht, wenn man bei Unternehmenslenkern<br />

an <strong>die</strong> handelsüblichen Klischees denkt. Das<br />

breitbeinige Auftreten des Firmenchefs alter Tage ist so gar<br />

nicht seins.<br />

Mit Slim Fit hat er nichts am Hut<br />

Stattdessen: eine ge<strong>die</strong>gen konservative Erscheinung, Janker<br />

zum klassischen blauen Business-Hemd. Kein Christian-Lindner-artiges<br />

Slim Fit, stattdessen eher Einkäufe in<br />

einem <strong>Tegernsee</strong>r Laden. Und <strong>das</strong>s Klitzsch in weißen Sneakern<br />

zum Anzug daherkäme, kann man sich auch nicht so<br />

recht vorstellen. <strong>Tegernsee</strong>r Tracht statt Berliner Bubble.<br />

Mit der Daueraufgeregtheit des digitalen Zeitalters kann er<br />

nichts anfangen.<br />

Der latent in ihm ruhende Feingeist kommt stattdessen<br />

auch in Kleinigkeiten zum Vorschein. Zum verabredeten<br />

Gesprächstermin ist Klitzsch sekundengenau pünktlich,<br />

jeder Schweizer wäre beeindruckt. Trotzdem bittet er um<br />

eine kurze Pause. „Es war ein langer Tag mit vielen Gesprächen“,<br />

sagt er. Kurze Zeit also zur inneren Sammlung,<br />

dann Hände an <strong>die</strong> Teetasse, Konzentration, weiter geht es,<br />

So, als hätte der Tag gerade erst begonnen. Klitzsch spricht<br />

leise, trotzdem sehr bestimmt. Und nahezu druckreif.<br />

Man braucht viel Disziplin, will man arbeiten wie Ludwig<br />

Klitzsch.<br />

Klingt <strong>das</strong> alles nach einem, der sich zurücklehnt und zufrieden<br />

auf <strong>das</strong> Erreichte blickt? Das wäre ein Trugschluss.<br />

Schließlich ist Klitzsch nicht einfach ein Verwalter seiner<br />

Kirinus GmbH. Unter dem Label „Ideamed“ versammelt er<br />

Fotos: Kirinus Health<br />

Zu den digitalen Verhinderern gehört Ludwig Klitzsch also<br />

ziemlich sicher nicht: „Ich kann mich bei solchen Themen<br />

sehr begeistern, vielleicht sogar zu viel. Mein Management<br />

muss mich dann schon mal vor teuren Fehlern schützen.“<br />

Da bricht dann kurz der Euphoriker durch.<br />

Die letzten größeren digitalen<br />

Engagements von Klitzsch waren<br />

hingegen sicher kein Fehler.<br />

Er stieg als Investor beim<br />

Terminvermittlungs-Portal<br />

„Doctolib“ ein, <strong>das</strong> vor allem<br />

während der Corona-Pandemie<br />

auch in Deutschland<br />

populär wurde. Komplett<br />

übernahm Klitzsch mit seiner<br />

Unternehmensgruppe <strong>das</strong><br />

Berliner Coaching-Start-up Vivelia.<br />

Das Unternehmen bietet<br />

Beratung und Coaching per<br />

Videosprechstunde an.<br />

Wenn man den Unternehmer und den Menschen Klitzsch<br />

verstehen will, dann hilft es, mit ihm über <strong>das</strong> Engagement<br />

bei Doctolib zu sprechen. Zur Einordnung: Doctolib gilt inzwischen<br />

als Einhorn. Einhörner bzw. Unicorns sind Startups<br />

mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde<br />

US-Dollar vor dem Börsengang oder einem Exit. Oder noch<br />

klarer: Doctolib ist mittlerweile eines der wertvollsten<br />

Health-Unternehmen in Europa.<br />

Trotzdem wiegelt Ludwig Klitzsch ab: „Wir sind da nur ein<br />

kleiner Investor“, sagt er. Dagegen lobt er Doctolib-Gründer<br />

Stanislas Niox-Chateau als „den großartigsten Digital-Unternehmer,<br />

den ich kenne“. Sowas macht Klitzsch gerne.<br />

Einen Schritt zurücktreten und stattdessen <strong>die</strong> Bedeutung<br />

anderer zu betonen.<br />

Baustoffe<br />

Werkzeug<br />

Gartenbedarf<br />

Cashmere, Alpaka, Merino, Lambswool,<br />

Dekoartikel <strong>für</strong> eingepflegtes Ambiente<br />

Edelsteinunikate wie Ketten, Ohrringe, Armbänder,<br />

Anhänger, auf Wunsch auch individuell gefertigt.<br />

Seestraße 2, 83700 Rottach-Egern<br />

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26 27


Sowas macht Klitzsch gerne. Einen Schritt<br />

zurücktreten und stattdessen <strong>die</strong> Bedeutung<br />

anderer zu betonen.<br />

Vorzeige-Familie? Den Begriff würde<br />

er vermutlich nicht gerne hören wollen<br />

macht, ohne Aufhebens zu machen. Bei ihm gilt: Leichter<br />

getan als gesagt. Bei anderen wäre es eventuell umgekehrt.<br />

Neben dem Unternehmer gibt es den Privatmann. Der<br />

Diese Sache mit dem Alpenpark steht ohnehin exempla-<br />

private Ludwig Klitzsch hält, was <strong>das</strong> Äußere verspricht.<br />

risch sowohl <strong>für</strong> den Menschen als auch den Unternehmer<br />

Ludwig Klitzsch hört gerne auf andere<br />

Heimatverbunden, bodenständig, sein Sinn <strong>für</strong> Extrava-<br />

Klitzsch. Für <strong>die</strong> Modernisierung und Erweiterung holt er<br />

Menschen und vertraut auf ihre Fähig­<br />

ganzen ist in jeder Hinsicht überschaubar. Verheiratet mit<br />

sich <strong>die</strong> Architekten-Ikone Mattheo Thun an Land. Und <strong>das</strong><br />

keiten. Bei der Neugestaltung des Alpen­<br />

Studenten-Liebe Ursula, vier Kinder, sozial und kulturell<br />

aus der Überzeugung heraus, <strong>das</strong>s jemand wie Thun ex-<br />

parks sind <strong>das</strong> vor allem Architekten-<br />

engagiert. Eine bayerische Vorzeige-Familie, auch wenn<br />

akt weiß, was dort zu tun ist. Klitzsch schafft den Rahmen,<br />

Ikone Matteo Thun und Ehefrau Ursula.<br />

Ludwig Klitzsch selbst es vermutlich nie so nennen würde.<br />

Thun setzt es um. So laufen <strong>die</strong> Dinge bei ihm meistens. Was<br />

Oder aber <strong>das</strong> größte Ver<strong>die</strong>nst an <strong>die</strong>ser Entwicklung seiner<br />

Frau zusprechen würde.<br />

Der Privatmann Klitzsch tritt ebenso als Mäzen auf wie<br />

als Tourismusbeirat der <strong>Tegernsee</strong>r Tal Tourismus GmbH.<br />

Er hat 7200 Fotoplatten aus den Jahren 1891 bis 1934 des<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Ateliers Josef Reitmayer gekauft und lässt <strong>die</strong><br />

Neugestaltung der Alpenpark-Klinik von Architekten-Ikone<br />

Matteo Thun vornehmen. Das alles, wie es seine Art ist. Er<br />

aber nur geht, weil sich Ludwig Klitzsch zurückzunehmen<br />

weiß. Wäre er Fußball-Trainer, hätte er vermutlich vor allen<br />

anderen den Spruch „Der Star ist <strong>die</strong> Mannschaft“ in <strong>die</strong><br />

Welt gesetzt.<br />

Und beinahe wie nebenbei ist er Vorstandsmitglied im Verband<br />

der privaten Krankenanstalten in Bayern und erster<br />

Vorsitzender des Verbands der psychosomatischen Krankenhäuser<br />

und Krankenhausabteilungen in Deutschland.<br />

Fotos: Kirinus Health, Thomas Plettenberg<br />

Und außerdem sind noch ein paar Dinge in Planung, <strong>die</strong><br />

zur Drucklegung <strong>die</strong>ses Heftes nicht spruchreif waren und<br />

überhaupt: Rechnet man <strong>das</strong> alles zusammen, müsste der<br />

Tag von Ludwig Klitzsch ungefähr 29 Stunden haben.<br />

Wie man da alles hinbekommt? Ein leises Lächeln. Er habe<br />

halt lauter gute Leute um sich rum. Und überhaupt: „So viel<br />

Aufwand, wie Sie meinen, ist <strong>das</strong> alles gar nicht.“<br />

Wenn <strong>das</strong> so ist, dann darf man vermuten, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> (Erfolgs-)Geschichte<br />

Ludwig Klitzsch noch lange nicht an ihr<br />

Ende gekommen ist.<br />

Einblicke in <strong>das</strong> Engagement von Ludwig Klitzsch außerhalb<br />

der Kirinus-Gesundheitsgruppe liefert auch <strong>die</strong> Ausstellung der<br />

Fotosammlung von Josef Reitmayr. Sie ist auch virtuell zu sehen<br />

unter: www.reitmayer-ausstellung.de<br />

28<br />

29


ST. QUIRINUS<br />

SCHILLERNDES KREUTH<br />

GMUNDER ORIGINALE<br />

BESTSELLER-<br />

AUTORINNEN<br />

12 Spaziergänge:<br />

<strong>Tegernsee</strong>r<br />

LiteraTouren<br />

TEGERNSEER SAGEN<br />

DIE<br />

BESTSELLER<br />

GRETE WEIL<br />

KLOSTERWAPPEN<br />

LUDUS DE ANTICHRISTO<br />

GELEHRTES TEGERNSEE<br />

DES TALS<br />

Thoma, Ganghofer, Stieler <strong>–</strong> <strong>das</strong> literarische<br />

Erbe des <strong>Tegernsee</strong>s ist groß. Und es geht weit<br />

über <strong>die</strong>se drei Autoren hinaus. Zwölf Spaziergänge<br />

rund um den See laden nun ein, sich<br />

auch der weniger bekannten Literatur dort zu<br />

nähern, wo sie entstanden ist: am <strong>Tegernsee</strong>.<br />

Text: Ute Watzl<br />

BRÜDER GANGHOFER<br />

POETISCHE GLANZLICHTER<br />

INSPIRATIONSQUELLE<br />

JODSCHWEFELBAD<br />

Illustration: panthermedia<br />

Diese stattliche Villa mit den roten Fensterläden war sicher<br />

sorgfältig ausgewählt. In Hanglage am Leeberg fällt<br />

der Blick über <strong>die</strong> Egerner Bucht hinüber zum Malerwinkel,<br />

dahinter erheben sich Leonhardstein und Hirschberg.<br />

Wenn hier nicht <strong>die</strong> Kreativität fließt, wo sonst? Das Leben jener Frau,<br />

<strong>die</strong> hier von 1935 bis 1950 wohnte, war tatsächlich ein einziger Schreibfluss,<br />

seit sie 1904 ihren ersten Roman veröffentlichte.<br />

Aber was man von ihr weiß, lässt eher darauf schließen, <strong>das</strong>s sie ihre<br />

Werke, 207 an der Zahl, systematisch erarbeitete und nicht so sehr auf<br />

den Kuss der Muse wartete. Die Rede ist von Hedwig Courths-Mahler,<br />

als Frau ein frühes Vorbild in weiblicher Selbstbestimmtheit, als<br />

Schriftstellerin ein Phänomen. Sie war <strong>die</strong> erfolgreichste deutschsprachige<br />

Autorin des 20. Jahrhunderts. Doch kaum einer weiß <strong>das</strong>.<br />

Viel mehr als Thoma und Ganghofer<br />

Möglicherweise ändert sich <strong>das</strong> nun, jedenfalls hier am<br />

<strong>Tegernsee</strong>. Denn wer jetzt vor <strong>die</strong>sem prächtigen Haus<br />

steht, ist vielleicht auf einem der zwölf neuen Spaziergänge<br />

rund um den <strong>Tegernsee</strong> unterwegs, <strong>die</strong> seit<br />

September frisch beschildert an <strong>das</strong> Literaturerbe<br />

der <strong>Region</strong> erinnern. Mit ihnen will man endlich der<br />

literarischen Bedeutung des Tals gerecht werden.<br />

Denn <strong>die</strong> reicht mehr als 1000 Jahre zurück in <strong>die</strong> Zeit der<br />

Gründung des benediktinischen Klosters, wohlgemerkt einst<br />

<strong>das</strong> mittelalterliche Zentrum von Literatur, Buchkunst und<br />

Gelehrsamkeit in Bayern. Auch in neuerer Zeit gibt es mehr<br />

zu entdecken als <strong>die</strong> allgegenwärtigen Namen Thoma und<br />

Ganghofer, wie eben Courths-Maler und ihre Töchter, <strong>die</strong> <strong>Tegernsee</strong>r<br />

„Bestsellerautorinnen“. Genau so nennt sich <strong>die</strong>ser<br />

Spaziergang nämlich.<br />

„ Ich hoffe, manchem<br />

leidgeprüften Herzen<br />

auf Stunden ein<br />

Para<strong>die</strong>s des Friedens<br />

vorzuzaubern.<br />

„<br />

Hedwig Courths-Maler<br />

30<br />

31


Bad Wiessee<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Schreibfabrik: Im Mutterhof<br />

mit Blick auf den <strong>Tegernsee</strong><br />

entstanden unzählige Romane<br />

von Hedwig Courths-Mahler<br />

(unten links) und ihrer<br />

Töchter (unten rechts mit<br />

Hedwig Courths-Mahler).<br />

Ausgehend von der Schwaighof-Anlage am Seeufer, wo <strong>die</strong><br />

Zeiselbach<br />

Gemeinde zu Ehren der Autorin eine Gedenktafel aufstellte,<br />

führt der Weg hinauf zum sogenannten „Mutterhof“. So<br />

nannte <strong>die</strong> Familie Courths-Maler <strong>das</strong> Haus, als <strong>die</strong> Autorin<br />

mit ihrem Mann Fritz und den beiden Töchtern Magarete<br />

Elzer und Friede Birkner von Berlin an den <strong>Tegernsee</strong> zog.<br />

1935 war <strong>das</strong>, und <strong>die</strong> Nationalsozialisten machten auch<br />

<strong>die</strong>ser Autorin <strong>das</strong> Arbeiten schwer, <strong>die</strong> man später eher<br />

<strong>für</strong> ihre Schnulzenromane belächelte.<br />

B318<br />

Söllbach<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

3<br />

4<br />

1<br />

2<br />

S<br />

B307<br />

Die Romanfabrik vom Leeberg<br />

Weißach<br />

Rottach-Egern<br />

Fotos: Hedwig Courths-Mahler Archiv, Illustration: Marina Hillreiner<br />

Hier am Leeberg eröffnete sie ihre „Romanfabrik“. Der<br />

Name Mutterhof, so lernt der Spaziergänger in begleitenden<br />

Texten zu den „<strong>Tegernsee</strong>r LiteraTouren“, bezog sich<br />

auf Courths-Malers Mütterlichkeit als Triebfeder <strong>für</strong> ihr<br />

schriftstellerisches Arbeiten. „Ich glaube wahrhaftig, <strong>das</strong>s<br />

ich nie <strong>die</strong> Courths-Mahler geworden wäre, wenn ich keine<br />

Kinder gehabt hätte“, schrieb sie einmal über sich selbst.<br />

Dieses große Haus vor Augen, <strong>das</strong> ein Vermögen gekostet<br />

haben dürfte, lässt in Vergessenheit geraten, aus welch<br />

ärmlichen Verhältnissen Hedwig Courths-Maler als Tochter<br />

einer alleinerziehenden, mehrfachen Mutter stammte. Sie<br />

hat sich mit ihren Büchern aus der Armut zu Ruhm und<br />

Reichtum geschrieben.<br />

Doch verschrien als Schnulzenautorin, verurteilt <strong>für</strong> ihre<br />

Trivialliteratur, wird sie kaum noch öffentlich gewürdigt.<br />

Dabei hat keine so viel Geld ver<strong>die</strong>nt und mit ihrer Arbeit<br />

sich und ihrer Familie einen ansehnlichen Wohlstand erwirtschaftet.<br />

Und <strong>das</strong> zu einer Zeit, als <strong>das</strong> den wenigsten<br />

Frauen möglich war.<br />

„Statt <strong>die</strong>se Leistung zu würdigen und ihrer zu gedenken,<br />

wurde Courths-Mahler nicht selten herabgewürdigt“, erzählt<br />

Ingvild Richardsen. Sie ist Literaturwissenschaftlerin<br />

in München, und es ist ihrem Aufenthalt auf einer Schönheitsfarm<br />

im Tal zu verdanken, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Idee entstand, man<br />

müsse <strong>das</strong> kulturelle Erbe des <strong>Tegernsee</strong>s endlich erlebbar<br />

machen, nicht im Museum, sondern dort, wo es entstand.<br />

Bestsellerautorinnen <strong>–</strong> auf den Spuren von<br />

Hedwig Courths-Maler und ihren Töchtern<br />

Ein literarischer Spaziergang von Dr. Ingvild Richardsen<br />

Der Spaziergang führt von der Hedwig-Courths-Mahler Anlage (1) weiter zur<br />

Schwaighofstraße 47 (2). Das frühere Wohnhaus der Autorin steht oberhalb<br />

der Prinzenkapelle gut sichtbar am Hang. Dann zum Familiengrab auf dem<br />

Friedhof <strong>Tegernsee</strong> (3) in der Seestraße 15. Danach geht es entweder mit<br />

dem Schiff (Ausstieg Kurpark) oder Bus (Ausstieg Seeforum) oder zu Fuß<br />

nach Rottach-Egern zum Gemeindefriedhof (4) in der Kißlingerstraße 41,<br />

wo Friede Birkner begraben ist. Wer dann noch Lust hat, läuft über <strong>die</strong><br />

Karl-Theodor-Straße in den Birknerweg (5), wo ihr Wohnhaus stand.<br />

Wohl wissend <strong>–</strong> von Berufs Wegen <strong>–</strong> <strong>das</strong>s der <strong>Tegernsee</strong><br />

reich an literarischer Geschichte und Kultur ist, wunderte<br />

sie sich darüber, <strong>das</strong>s davon kaum etwas vor Ort stattfand.<br />

Stoff aus Jahrhunderten<br />

Dabei bietet <strong>das</strong> Tal literarischen Stoff aus Jahrhunderten,<br />

angefangen bei den Schriften der gelehrten Mönche und<br />

den zahlreichen <strong>Tegernsee</strong>r Sagen aus dem Mittelalter<br />

5<br />

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32<br />

33


ckelte Richardsen deswegen <strong>die</strong> LiteraTouren, <strong>die</strong> den Menschen<br />

vor Ort <strong>die</strong>sen Teil ihrer Kultur wieder ins Gedächtnis<br />

bringen.<br />

Vom Mutterhof gelangt der Spaziergänger am Ludwig-Ganghofer-<br />

und am Stielerhaus vorbei zum Kloster und dem<br />

Friedhof <strong>Tegernsee</strong>, wo Hedwig Courths-Mahler und 16 Jahre<br />

später auch ihre Tochter Margarete Elzer begraben wurden.<br />

Weil sie ihre Begabung an ihre Töchter weitergegeben<br />

hatte und <strong>die</strong>se ebenfalls zu Bestsellerautorinnen wurden,<br />

führt <strong>die</strong> Route noch weiter: Mit dem Schiff geht es hinüber<br />

nach Rottach-Egern zum dort gelegenen Friedhof nahe der<br />

eigenwilligen evangelischen Auferstehungskirche.<br />

262 Bücher <strong>–</strong> aus einer einzigen Feder<br />

Neben Grete Weil, dem Schriftsteller Heinrich Spoerl und<br />

dem Maler Olaf Gulbransson hat hier auch Courths-Malers<br />

Tochter Friede Birkner ihr Grab. Sie war wie ihre Schwester<br />

in <strong>die</strong> Fußstapfen ihrer Mutter getreten: Als Birkner 94-jährig<br />

starb, hatte sie unglaubliche 262 Bücher veröffentlicht,<br />

leichte Kost, <strong>die</strong> der Unterhaltung <strong>die</strong>nte. Es waren aber<br />

nicht zuletzt <strong>die</strong> Einnahmen aus den vielfach verfilmten<br />

Romanen ihrer Mutter, <strong>die</strong> ihren Wohlstand bis ins hohe<br />

Alter sicherten.<br />

Hier an der Auferstehungskirche neben dem Friedhof bietet<br />

sich <strong>die</strong> Gelegenheit zum Innehalten. Man sollte sich Zeit<br />

nehmen, um sich niederzulassen. Man kann sich in jene Zeit<br />

versetzen, als im Mutterhof <strong>die</strong> Schreibmaschinen der drei<br />

Frauen klappern und sich Seite <strong>für</strong> Seite mit Geschichten<br />

füllen, <strong>die</strong> <strong>das</strong> schicksalhafte Leben und Lieben von Frauen<br />

mit einem Happy End ausstatten; in <strong>die</strong> Zeit der letzten<br />

Kriegsjahre, als Courths-Mahler ihre Villa mit Nazifamilien<br />

Fotos: Daniel Biskup (links), Hedwig Courths-Mahler Archiv<br />

Dr. Ingvild Richardsen<br />

tauchte <strong>für</strong> ihre<br />

Recherchen zum<br />

Projekt Telito tief in <strong>die</strong><br />

literarische Geschichte<br />

des Tals ein.<br />

über <strong>das</strong> erste deutsche Liebesgedicht und Kaiserin Sissis<br />

Dichtungen vom <strong>Tegernsee</strong> bis hin zu den viel zu wenig<br />

gewürdigten, schreibenden Frauen wie eben Hedwig<br />

Courths-Mahler.<br />

Oder auch Grete Weil. Letztere wurde mit zahlreichen<br />

Preisen ausgezeichnet, darunter <strong>das</strong> Bayerische Ver<strong>die</strong>nstkreuz,<br />

weil sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> jüdische Erinnerungskultur in der<br />

deutschsprachigen Literatur unerlässlich ist. „Sie wuchs<br />

am <strong>Tegernsee</strong> auf, aber daran erinnerte hier nichts“, so Richardsens<br />

Eindruck.<br />

Als ihr eine Ausschreibung des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />

ländliche Entwicklung ins Haus flatterte, war <strong>das</strong> schon<br />

fast der Startschuss zum Projekt. Ziel war es, Initiativen zu<br />

fördern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> kulturelle Identität auf dem Land stärken<br />

und bewusst machen. „Das war genau <strong>das</strong>, was mir beim<br />

<strong>Tegernsee</strong>besuch in den Sinn kam: Die Kultur der <strong>Region</strong><br />

stirbt, wenn wir sie nicht erinnern“, so Richardsen. „Wenn<br />

man <strong>das</strong> nicht festhält, wird es verloren gehen.“ Zusammen<br />

mit ihrem Wissenschaftler-Kollegen Dr. Peter Czoik entwiteilen<br />

muss und Friede Birkner Schreibverbot erhält. Und<br />

vielleicht sieht <strong>das</strong> innere Auge <strong>die</strong> drei emanzipierten,<br />

vom Berlin der 20er Jahre geprägten Damen stolz in bayerischer<br />

Tracht am Seeufer flanieren. Dank der begleitenden<br />

Texte wird <strong>das</strong> Spazieren auf den LiteraTouren zum Wandeln<br />

zwischen Lesen und Schauen.<br />

Wenn Ingvild Richardsen über <strong>das</strong> Projekt der <strong>Tegernsee</strong>r<br />

LiteraTouren (Telito) spricht, ist sie in ihrer Leidenschaft<br />

da<strong>für</strong> kaum zu bremsen. Wichtig war ihr bei jeder der Routen<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, mit<br />

dem Museum <strong>Tegernsee</strong>r Tal, den Gemeindearchiven und<br />

den Bürgermeistern. Richardsen und ihre Kollegen haben<br />

in Archiven gegraben, Unbekanntes zu Tage gefördert und<br />

mit Einheimischen gesprochen.<br />

Mit Vorträgen, Lesungen und Poetry<br />

Slams sollen <strong>die</strong> Spaziergänge begleitet,<br />

<strong>die</strong> Schulen ins Boot geholt und <strong>die</strong><br />

Heimatführer geschult werden, damit<br />

sich <strong>das</strong> Projekt langfristig selbst erhält.<br />

Schon jetzt sieht so mancher am Projekt<br />

Beteiligte <strong>die</strong> eigene Heimat mit ganz<br />

anderen Augen.<br />

Was selbst Einheimische oft<br />

nicht wissen<br />

Und <strong>das</strong> in des Wortes Sinne. Wer<br />

weiß schon, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wappensymbol<br />

des <strong>Tegernsee</strong>r Klosters, <strong>das</strong> doppelte<br />

Seeblatt nämlich, ursprünglich ein<br />

Keuschheitssymbol ist? Könnte sein,<br />

<strong>das</strong>s der eine oder andere, der <strong>das</strong><br />

Hedwig Courths-Mahlers<br />

letzter Roman erschien nach<br />

langer Schreibpause 1948.<br />

Symbol stolz auf der Tracht trägt, erstaunt ist, was er durch<br />

<strong>die</strong> Gegend trägt. Aber auch <strong>die</strong>se Geschichte kann auf einem<br />

der Spaziergänge (Klosterwappen) erlebt und nachgelesen<br />

werden.<br />

Auf dem Rundgang „Poetische Glanzlichter“ lernen Interessierte<br />

<strong>das</strong> erste deutsche Liebesgedicht kennen. Sie erfahren,<br />

wer der Brandner Kaspar eigentlich war, wo <strong>die</strong>ser der<br />

Legende nach gelebt hat („Im Para<strong>die</strong>s“) und wo Franz von<br />

Kobell <strong>die</strong>se Geschichte vermutlich niederschrieb (Fürstenstraße<br />

8); <strong>das</strong>s nicht nur der bekannte Karl Stieler gute Gedichte<br />

schreiben konnte, sondern auch seine Tochter Dora,<br />

<strong>die</strong> sonst kaum Erwähnung findet (Stieler-Haus an der<br />

Point). Auf unterhaltsame Weise lesen sie von der ebenfalls<br />

fast vergessenen Literatin Carry Brachvogel, wie <strong>das</strong> Dirndl<br />

in <strong>Tegernsee</strong> entstanden ist und später<br />

von „stillosen Mondänen … aufgeplundert<br />

wurde, daß es mehr an <strong>die</strong> Maskengarderobe,<br />

denn an ein heimisches Sommergewand<br />

erinnert.“<br />

Am Ende jeder Route hat der Spaziergänger<br />

<strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r Tal nochmal ein bisschen<br />

besser kennengelernt, und auch der Person<br />

hinter dem Namen Hedwig Courths-Mahler<br />

dürfte er ein ganzes Stück nähergekommen<br />

sein.<br />

Die zwölf LiteraTouren können Sie im Internet unter<br />

www.tegernsee.com/literatouren nachlesen.<br />

In Kürze wird eine App veröffentlicht, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Spaziergänge mit den passenden Hörgeschichten<br />

begleitet. Im Frühjahr erscheint ein Begleitheft im<br />

Volk Verlag.<br />

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34<br />

35


Was tun<br />

Sie gerade?<br />

Talbewohner und ihre Leidenschaft<br />

Interviews: Susanne Mayr<br />

Martina Gistl<br />

p Gmund, Gasse <br />

Handsiebdruckerin, Stoffliebhaberin<br />

@handdruckereigistl • www.handdruckerei-gistl.de<br />

Fotos: Urs Golling (großes Bild), Susanne Mayr oder Martina Gistl (kleine Fotos)<br />

Frau Gistl, was tun Sie gerade?<br />

Wir bedrucken gerade eine 100 Jahre<br />

alte Leinentischdecke, <strong>die</strong> aus einem<br />

historischen Aussteuerschrank<br />

stammt. Das ist auch <strong>für</strong> uns etwas<br />

Besonderes, denn so einen hochwertigen<br />

und gut gewebten Stoff findet<br />

man heute nur noch selten.<br />

Und was wäre, wenn Sie sich jetzt<br />

verdrucken?<br />

(lacht) Dann hätten wir es wohl<br />

buchstäblich versiebt! Aber im<br />

Ernst, ich muss gestehen, <strong>das</strong>s mein<br />

Herz bei solchen Arbeiten immer<br />

noch höher schlägt, weil wir alles<br />

mit viel Hingabe und Genauigkeit<br />

machen. Und natürlich möchte ich,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Ergebnis sehr gut ist.<br />

Wie sind Sie auf <strong>die</strong> Idee gekommen,<br />

<strong>die</strong>ses alte Handwerk auszuüben?<br />

Das war mehr ein Zufall. Eine Freundin<br />

erzählte mir, <strong>das</strong>s eine Handdruckerei<br />

in Miesbach schließt und<br />

da ich gerade dabei war, mich neu<br />

zu finden, habe ich es mir mal angeschaut.<br />

Schon nach drei Tagen stand<br />

fest, <strong>das</strong> will ich machen. Nach einer<br />

kurzen Einführung habe ich dann<br />

angefangen Stoffe selbst zu bedrucken.<br />

Und heuer ist unser Zehnjähriges.<br />

Können Sie uns etwas mehr über Ihre<br />

Arbeit erzählen?<br />

Idealerweise gibt es meine Arbeiten<br />

immer nur einmal. Das heißt, ich<br />

frage <strong>die</strong> Kunden vorher, was genau<br />

sie sich vorstellen. Ich helfe bei Stoffauswahl,<br />

Muster und Druckfarbe<br />

etc. Schon alleine deswegen, weil es<br />

unzählige Kombinationen und Variationen<br />

gibt. Mein Drucktisch ist gut<br />

sechs Meter lang und somit kann ich<br />

große Bahnen fertigen. Gerne nenne<br />

ich mich auch „Stoffschreiner“.<br />

Nur ist mein Werkstoff hauptsächlich<br />

Stoff. Wobei ich auch schon eine<br />

Holz-Rückwand und dazu passende<br />

Vorhänge aus Altleinen mit dem<br />

gleichen Muster bedruckt habe.<br />

Welche Muster verwenden Sie generell?<br />

Wir arbeiten mit vielen verschiedenen<br />

Mustersieben. Es gibt zum Beispiel<br />

Blumen, Ranken, Karos oder<br />

Streifen <strong>–</strong> jedes Muster hat einen<br />

eigenen Namen. Einige davon kann<br />

man individuell kombinieren und<br />

es entsteht daraus wieder etwas<br />

Neues. Auch eigene Firmenmuster<br />

<strong>für</strong> Hotels, Gästehäuser, Raumausstatter<br />

und Designer, aber auch <strong>für</strong><br />

Privatpersonen haben wir so schon<br />

entwickelt.<br />

Haben Sie selbst ein Lieblingsmuster?<br />

Ja, <strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r, es ist so variabel.<br />

Ehrlich gesagt habe ich aber<br />

viele und oft sind wir überrascht,<br />

wie eine neue Kombination in Farbe<br />

oder ein anderer Stoff <strong>das</strong> Muster<br />

wieder grundlegend verändert.<br />

Kleine Ursache, große Wirkung.<br />

Auf welchen Materialien können<br />

Sie drucken?<br />

Da bin ich sehr experimentierfreudig.<br />

Wir drucken auch auf Papier<br />

<strong>für</strong> Karten, Leder und fast alles<br />

was sich Stoff nennt. Am liebsten bedrucke<br />

ich jedoch hochwertige Naturstoffe,<br />

denn <strong>die</strong> Qualität soll zum<br />

Aufwand meiner Arbeit passen.<br />

Gibt es auch bereits fertige Ware bei<br />

Ihnen zu kaufen?<br />

Selbstverständlich. Unsere Kissen<br />

und Tischdecken sind in vielen Farben<br />

bereits von unseren Schneiderinnen<br />

genäht. Außerdem haben<br />

wir viel Nützliches <strong>für</strong> den Alltag,<br />

wie Filztaschen, Stirnbänder und<br />

Rucksäcke. Alles wurde ausschließlich<br />

per Siebhanddruck bearbeitet.<br />

<br />

36 37


Was tun<br />

Sie gerade?Natürliche<br />

Schönheit<br />

individuell gestalten<br />

Carolin Kotke<br />

p <strong>Tegernsee</strong><br />

Brustkrebsaktivistin,<br />

Ernährungscoach, Brokkoli-Liebhaberin<br />

@basischmitcaro oder @carolinkotke<br />

Plastische Chirurgie<br />

am <strong>Tegernsee</strong><br />

Fotos: Georg Verhasselt<br />

Frau Kotke, was tun Sie gerade?<br />

Ich lese gerade mit Freude und<br />

auch ein bisschen Rührung all<br />

<strong>die</strong> positiven Rückmeldungen<br />

zu meinem gerade erschienenen<br />

Ernährungsratgeber „Ernährung<br />

bei Krebs“. Ich möchte<br />

<strong>die</strong>sen nun möglichst vielen<br />

Menschen zugänglich machen.<br />

Es handelt sich zwar um einen<br />

Ratgeber <strong>für</strong> Krebspatienten, er<br />

ist aber ebenso an alle gerichtet,<br />

<strong>die</strong> sich <strong>für</strong> eine gesunde Ernährung<br />

interessieren.<br />

Wie sind Sie auf <strong>die</strong> Idee<br />

gekommen, sich so eingehend<br />

mit Ernährung zu befassen?<br />

Dies kam durch meine Brustkrebsdiagnose<br />

2017, <strong>die</strong> mein Leben<br />

komplett auf den Kopf stellte.<br />

Nachdem ich <strong>die</strong> Chemotherapie<br />

begann, meine Blutwerte rapide<br />

abwärts gingen, mein Magen<br />

rebellierte und ich nur noch<br />

Haut und Knochen war, wusste<br />

ich, <strong>das</strong>s ich selbst tätig werden<br />

musste. Nach der Therapie wurde<br />

ich durch meine Ernährungsumstellung<br />

schnell wieder fit.<br />

Meine neue Leidenschaft war<br />

gefunden, ich ließ mich zur Ernährungsberaterin<br />

umschulen<br />

und meine Mission „eat well, feel<br />

better“ war geboren.<br />

Wie ernähren Sie sich selbst?<br />

Generell probiere ich den Fokus<br />

auf saisonale, regionale und<br />

möglichst naturbelassene Lebensmittel<br />

zu legen. Zudem ernähre<br />

ich mich basisch bzw. basenüberschüssig.<br />

Dabei nimmt<br />

man möglichst basenbildende<br />

und nährstoffreiche Lebensmittel<br />

wie Obst, Gemüse, Nüsse,<br />

Samen und Kräuter zu sich.<br />

Säurebildende Lebensmittel wie<br />

Fleisch, Milchprodukte, Weizen,<br />

Süßigkeiten und Fertigprodukte<br />

sollte man hingegen vermeiden.<br />

Wie schwer ist es, sich auch im<br />

Alltag gesund zu ernähren?<br />

Ich koche meist selbst und experimentiere<br />

gern in der Küche.<br />

Hier am <strong>Tegernsee</strong> habe ich <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, <strong>die</strong> Lebensmittel<br />

frisch und naturbelassen direkt<br />

vom Bauern zu beziehen. Sei es<br />

<strong>das</strong> frische Obst und Gemüse,<br />

<strong>die</strong> Vielfalt an essbaren Wildkräutern,<br />

ein fangfrischer Fisch<br />

aus dem See oder hochwertige<br />

Vollkornprodukte in den lokalen<br />

Bäckereien.<br />

Und was sind Ihre wichtigsten<br />

Ernährungstipps <strong>für</strong> uns?<br />

Machen Sie sich nicht verrückt<br />

bezüglich irgendwelcher Ernährungsformen!<br />

Essen Sie, was Ihnen<br />

schmeckt und Ihnen guttut.<br />

Wenn Sie dann noch eine große<br />

Vielfalt an Nährstoffen hinbekommen,<br />

umso besser. Versuchen<br />

Sie insbesondere genügend<br />

Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe<br />

zu sich zu nehmen.<br />

Mein ultimativer Tipp: Probieren<br />

Sie jeden Tag mindestens<br />

fünf Portionen Obst und Gemüse<br />

in Ihren Alltag zu integrieren.<br />

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Nasenkorrektur<br />

Halsstraffung<br />

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Bauchstraffung<br />

Arm-/Schenkelstraffung<br />

Dr. med. Torsten Kantelhardt<br />

Facharzt <strong>für</strong> Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie<br />

Praxisklinik<br />

<strong>für</strong> Plastische Chirurgie<br />

83700 Rottach-Egern<br />

Nördliche Hauptstraße 17<br />

Tel. 08022/70 41 25<br />

Fax 70 41 26<br />

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38<br />

39


Hightech<br />

Beauty<br />

Die computergestützte Hautanalyse macht es möglich.<br />

Mit neuester Technik gibt es in Sachen Kosmetik jede Menge<br />

zu entdecken. Und <strong>das</strong> sogar in der eigenen Haut. Die Gmunder<br />

Kosmetikerin Desiree Renaud zeigt, wie es funktioniert.<br />

Text: Susanne Mayr<br />

Fotos: Thomas von Aagh <strong>für</strong> Reviderm<br />

Fettig, empfindlich, trocken <strong>–</strong> so ganz weiß<br />

man nie, wie <strong>die</strong> eigene Haut beschaffen<br />

ist. Häufig liegt man mit seiner Einschätzung<br />

daneben. Die Beauty-Expertin Desiree<br />

Renaud von Reviderm Skinmedics in Gmund<br />

kennt <strong>das</strong> nur zu gut: „Viele glauben beispielsweise,<br />

<strong>das</strong>s ihre Haut glänzt und deshalb fettig ist.<br />

Das Gegenteil ist meist der Fall und sie haben eher<br />

trockene Haut“, so <strong>die</strong> Expertin. So kann man sich<br />

täuschen. „Denn wenn sie keine richtige Feuchtigkeitscreme<br />

verwenden, produziert der Körper zu<br />

viel Fett, damit <strong>die</strong> Haut in Einklang kommt und<br />

schon glänzt <strong>die</strong> Haut.“ Bleibt <strong>die</strong> Frage: Wenn<br />

man seinen eigenen Augen nicht trauen kann,<br />

wem dann?<br />

Bildbasierte Analyse des Hautzustands<br />

Der Check-up: Um solchen und vergleichbaren<br />

Problemen entgegenzuwirken, nutzt <strong>die</strong> Kosmetikerin<br />

ein Hightech-Tool, <strong>das</strong> Hautanalysegerät. Der<br />

Kopf wird <strong>für</strong> ein paar Minuten in eine futuristisch<br />

anmutende „große Kugel“ gesteckt, <strong>das</strong> Gerät analysiert<br />

<strong>die</strong> Haut dann mit verschiedenen Licht- und<br />

Polarisierungsfiltern. Was herauskommt sieht erst<br />

einmal schlimm aus: Kleinste Fältchen, Sonnenschäden<br />

oder Rötungen werden plötzlich sichtbar.<br />

Doch <strong>die</strong>se Darstellung hilft der Kosmetikerin<br />

dann dabei, <strong>die</strong> richtige Behandlung <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Kunden zu finden. „Wir kennen so den Ist-Zustand<br />

der Haut und was sie braucht“, erzählt Desiree<br />

Renaud, „<strong>das</strong> hilft nicht nur mir, sondern auch<br />

den Kunden, ihre Haut besser zu verstehen.“ Oft ist<br />

es nämlich so, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Haut gar nicht so schlecht<br />

beschaffen ist, aber auf ihrer Oberfläche viele alte<br />

Hautschüppchen liegen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Poren verstopfen<br />

und <strong>die</strong> Haut wie eine Schicht abdecken. „Dann<br />

kann man noch so viel gute Pflege verwenden, sie<br />

kommt einfach nicht dort an, wo sie hingehört“,<br />

so <strong>die</strong> Beautyexpertin weiter. Nach der Analyse<br />

kommt <strong>die</strong> Behandlung. Im nächsten Schritt folgt<br />

dann erst einmal ein Peeling, um <strong>die</strong> Haut wieder<br />

aufatmen zu lassen.<br />

Technologiebasierte Treatments<br />

„Wir haben dazu je nach Hautbeschaffenheit verschiedene<br />

Möglichkeiten“, so <strong>die</strong> Kosmetikern,<br />

40<br />

41


Die Fluoreszenztechnologie in<br />

Kombination mit verschiedenen<br />

Licht- und Polarisationsfiltern<br />

zeigt <strong>die</strong> Haut in verschiedenen<br />

Modi und gibt Desiree Renaud<br />

wichtige Informationen zur<br />

Beurteilung über <strong>die</strong> Haut.<br />

„zum Beispiel <strong>die</strong> Microdermabrassion“. Dabei treffen<br />

ultrafeine Kristalle mit hoher Geschwindigkeit auf<br />

<strong>die</strong> Haut und werden mit einem Vakuum wieder abgesaugt.<br />

So werden <strong>die</strong> abgestoßenen Hautschüppchen<br />

abgetragen. „Der Effekt ist toll, <strong>die</strong> Haut strahlt, ist gut<br />

durchblutet und wirkt gesund und rosig“, schwärmt<br />

Renaud.<br />

So gereinigt, kann dann mit der typgerechten Pflege<br />

gestartet werden. Und damit <strong>die</strong>se intensiv und zielgenau<br />

in der Haut wirkt, hat Desiree Renaud noch<br />

mehr Hightech-Apparaturen auf Lager. Zum Beispiel<br />

Ultraschall. Die Wirkstoffe werden dadurch tiefer in<br />

<strong>die</strong> Hautschichten eingeschleust und <strong>die</strong> Haut speichert<br />

sie besser. Dabei wird zuerst ein Wirkstoff oder<br />

ein Pflegeprodukt auf <strong>die</strong> Haut aufgetragen und dann<br />

mit dem Ultraschallgerät in <strong>die</strong> Haut eingebracht.<br />

Noch mehr Anti-Aging schafft der sogenannte „Vega“.<br />

Das Gerät arbeitet mit elektrischen Strömen im Radiofrequenzbereich.<br />

Die nicht-invasive Behandlung<br />

regt <strong>die</strong> Kollagen-Produktion tief in der Haut an. Dazu<br />

wird ein Mimik- oder Konturenserum aufgetragen,<br />

darüber dann ein spezielles Gel gestrichen, <strong>das</strong> <strong>die</strong><br />

Frequenz weiterleitet. Anschließend bringt <strong>das</strong> Gerät<br />

<strong>die</strong> Pflege mit Hilfe von thermischer Wärme in <strong>die</strong><br />

Haut und stimuliert dort <strong>die</strong> Reparaturmechanismen.<br />

Dabei sieht man nach einer Kurbehandlung von sechs<br />

Wochen und einer Behandlung pro Woche deutliche<br />

Erfolge.<br />

Aber auch <strong>die</strong> altbewährte Microneedling-Behandlung,<br />

also bewusst herbeigeführte Mikroverletzungen,<br />

um <strong>die</strong> hauteigene Regenerationskraft zu steigern<br />

wird in Form eines Gerätes wirksamer und sicherer.<br />

Fotos: Suasanne Mayr<br />

„Um <strong>die</strong>sen Effekt zu erreichen, wird<br />

<strong>die</strong> Nadeltiefe vorher genauestens eingestellt“,<br />

erklärt Renaud <strong>die</strong> Technik.<br />

Die Kosmetikexpertin arbeitet dazu in<br />

der mittleren Hautschicht. Während<br />

der Behandlung „sticht“ <strong>das</strong> Gerät kleine<br />

Nädelchen mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 10.000 Nadelstichen pro Minute<br />

in <strong>die</strong> Haut und kurbelt, mit dem Ziel<br />

einer Faltenreduzierung, <strong>die</strong> da<strong>für</strong> nötige<br />

Kollagenproduktion an.<br />

Profi-Pflege mit Hausaufgaben<br />

So gepflegt sieht <strong>die</strong> Haut erst einmal richtig<br />

toll aus. Damit <strong>das</strong> auch so bleibt, empfiehlt<br />

Expertin Desiree Renaud auch <strong>für</strong> zu Hause<br />

<strong>die</strong> richtigen Produkte. „Es geht mir nicht<br />

darum, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Kundin dann hier zehn Produkte<br />

kauft, sondern <strong>das</strong>s sie <strong>für</strong> ihren individuellen<br />

Hauttyp genau <strong>das</strong> richtige bekommt.<br />

Es gibt Menschen, <strong>die</strong> brauchen nur wenig<br />

Pflege, andere haben anspruchsvollere Haut<br />

und da muss man dranbleiben.“ Deshalb gibt<br />

<strong>die</strong> Beauty-Fachfrau ihren Kunden und Kundinnen<br />

gerne als Hausaufgabe einen Pflegeplan<br />

mit, schließlich soll der Erfolg nicht nur kurzfristig<br />

sein. „Mir ist wichtig, <strong>das</strong>s sich jeder in seiner<br />

Haut wohlfühlt. Und je mehr man da<strong>für</strong> zu Hause<br />

tut, umso schneller geht <strong>das</strong>.“<br />

Reviderm Skinmedics Gmund am <strong>Tegernsee</strong><br />

<strong>Tegernsee</strong>r Str. 14, Gmund<br />

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trockene Stellen zeigt<br />

<strong>das</strong> Hautanalysegerät an.<br />

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Öffnungszeiten <strong>Winter</strong>saison<br />

<strong>2021</strong> /2022<br />

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<strong>die</strong> Kleinen<br />

Der Cafe Tip in Rottach-Egern!<br />

geöffnetDienstag-Sonntag /11:00 Uhrbis 18:00Uhr<br />

täglich hausgemachte Kuchen undSpeisen<br />

geöffnet Donnerstag -Montag /11:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

Warme Küche von11:00 Uhr bis 20:30 Uhr<br />

Sperrstunde 22:00 Uhr<br />

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83700 Rottach-Egern<br />

Onlineshop www.trepini.de<br />

42 43


Gastspiel im Tal<br />

Der Schinkennudeln-<br />

Blues-Bayer<br />

Geht‘s eigentlich noch bayerischer? Er spielt<br />

den Metzger Simmerl in den Eberhofer-Krimis,<br />

doubelte 15 Jahre lang den Ministerpräsidenten<br />

am Nockherberg, macht Kabarett und singt<br />

bayerische Mundart. Außerdem isst er am<br />

liebsten Schinkennudeln und trinkt bevorzugt ein<br />

Helles. Wenn er Musik macht, sind aber gerne<br />

mal Einflüsse aus der ganzen Welt dabei, Country,<br />

Rock, Blues. Und überhaupt: In <strong>die</strong> berühmten<br />

Schubladen steckt man einen wie Stephan Zinner<br />

nicht so leicht. Zeit <strong>für</strong> eine Spurensuche.<br />

Interview: Christian Jakubetz<br />

Foto: Gerald von Foris<br />

Vermutlich bekommen sowas nur Bayern<br />

hin: Trotz der äußeren Brummbärigkeit<br />

kann Stephan Zinner rasend<br />

schnell reden, gestikulieren und dabei<br />

dennoch <strong>die</strong> Behaglichkeit eines Kachelofens<br />

ausstrahlen. Kurz gesagt, man fühlt sich schnell<br />

wohl in seiner Umgebung und landet sofort beim<br />

„bayerischen Du“. „Servus“, sagt er zur Begrüßung.<br />

Und zu so einem sagst du nicht: Guten Tag,<br />

Herr Zinner.<br />

Wobei ein wenig förmlicher Respekt schon angebracht<br />

wäre. Zinner ist Schauspieler, Musiker und<br />

Kabarettist in einem, seine Auftritte in den Verfilmungen<br />

der Rita-Falk-Krimis und als Söder-Double<br />

auf dem Nockherberg haben Millionen Menschen<br />

gesehen. Trotzdem mag Zinner auch <strong>die</strong><br />

kleine Bühne, wo er es wiederum fertigbringt,<br />

bayerische Mundart genauso zu spielen wie U2.<br />

Stephan, kein Witz, ich habe vor kurzem eine Frau<br />

über 50 mit Zöpfen gesehen. Und dann musste ich an<br />

deinen gleichnamigen Song denken („Frauen über 50<br />

mit Zöpfen“) und dann wiederum gingen mir <strong>die</strong><br />

Sachen durch den Kopf, <strong>die</strong> einen heutzutage ja<br />

schnell beschleichen: Sexismus, Altersdiskriminierung,<br />

<strong>das</strong> ist alles <strong>für</strong>chterlich inkorrekt.<br />

Hat <strong>das</strong> jemand schon mal zu dir gesagt: So geht<br />

<strong>das</strong> nicht, <strong>das</strong> ist ja Sexismus?<br />

Ob <strong>das</strong> als Sexismus bewertet wurde, weiß ich<br />

nicht. Aber da<strong>für</strong> hat schon mal eine Dame zu<br />

mir gesagt: „Das haben Sie aber nicht nötig, Herr<br />

Zinner!“. Klar kann man vordergründig in <strong>die</strong>se<br />

ganze Diskriminierungs-Debatte einsteigen. Aber<br />

darum geht es in <strong>die</strong>sem Stück ja gar nicht. Das<br />

Thema ist <strong>das</strong> Älterwerden und <strong>die</strong> Schwierigkeiten,<br />

<strong>die</strong> man damit hat. Das betrifft Männer<br />

genauso. Es geht darum zu wissen, wo man ist in<br />

<strong>die</strong>sem Alter. Und wie man damit umgeht. Das ist<br />

den meisten ja auch durchaus bewusst. Aber klar,<br />

es gibt immer ein paar, denen es wichtig ist, <strong>das</strong>s<br />

alles politisch korrekter ist. Ob <strong>das</strong> dann auch immer<br />

besser ist, ist <strong>die</strong> andere Frage.<br />

44<br />

45


Von Mundart bis zu U2:<br />

Der Musiker Stephan<br />

Zinner ist einer, der spielt,<br />

was ihm gefällt. Und dem<br />

Publikum natürlich auch.<br />

Es geht aber auch andersrum, <strong>das</strong>s ich mich hinsetze vor<br />

ein leeres Blatt Papier, weil es ein bestimmtes Thema gibt,<br />

zu dem ich schon immer mal was schreiben wollte. Aber,<br />

<strong>das</strong> wirst du auch wissen: Ein leeres Blatt Papier, <strong>das</strong> ist<br />

erstmal ein potenzieller Killer. Das ist dann ein bissl mehr<br />

Arbeit, aber <strong>das</strong> schadet ja nicht. Trotzdem, grundsätzlich<br />

schaue ich schon, <strong>das</strong>s ich so nahe wie möglich am Selbsterlebten<br />

bleibe. Das überhöhe ich etwas, <strong>das</strong> ist nun mal<br />

Kabarett. Und dann geht’s raus.<br />

Dein Kabarettisten-Kollege Martin Frank hat uns erzählt, <strong>das</strong>s<br />

er während der Corona-Pandemie echte Probleme hatte, seine<br />

Nummern zu schreiben, weil er sich von der Welt etwas abgeschnitten<br />

gefühlt hat. Wie war <strong>das</strong> bei dir während Corona?<br />

„ Der Derbste und ,Krachertste‘ bin ich nicht,<br />

aber ich lang schon mal hin.<br />

“<br />

Ich habe bei den ganzen Korrektheits-Debatten oft den Eindruck,<br />

<strong>das</strong>s sie im Gegensatz zur Idee des Kabaretts stehen.<br />

Bei Kabarett und Satire geht es doch nicht darum, <strong>das</strong>s so eine<br />

kuschelige Kuhstallwärme entsteht und alle sich wohl fühlen.<br />

Und gerade bayerisches Kabarett, da wird schon aus alter<br />

Tradition heraus gerne mal fester hingelangt. Wie derb darf es<br />

bei dir und deinem Kabarett sein?<br />

Also, „derb“, <strong>das</strong> liegt mir nicht so. Da gibt es ein schöneres<br />

bayerisches Wort da<strong>für</strong>: „krachert“ (Anmerkung d. Red.:<br />

Das lässt sich leider nicht wirklich übersetzen). Ich bin sicher<br />

in meinen Programmen nicht immer der reine Florettfechter.<br />

Das darf schon mal sein, <strong>das</strong>s man in einer Pointe<br />

eine Grenze ... naja, nicht völlig auslotet, aber schon mal so<br />

leicht streift. Das ist mir wichtig, man muss <strong>das</strong> ganze Korrektheits-Zeug<br />

nicht überstrapazieren. Und so ein leichtes<br />

tiefes Einatmen beim Streifen einer Grenze und <strong>die</strong> Frage,<br />

kriegt der <strong>das</strong> wieder hin, <strong>das</strong> mag ich ja selber auch, wenn<br />

ich mir Kollegen anschaue. Das ist ganz reizvoll. Also, kurz<br />

gesagt: Der Derbste und „Krachertste“ bin ich nicht, aber<br />

ich lang schon mal hin.<br />

Wie entsteht dein Kabarett? Sitzt du vor einem leeren Blatt und<br />

fängst an, nach Plan zu arbeiten? Oder bist du eher der Typ,<br />

der sich in ein Café setzt, drei Stunden Leute beobachtet und<br />

dann Eindrücke wiedergibt?<br />

(lacht) Ja gut, du hast ja in München quasi ein fertiges Kabarettprogramm,<br />

wenn du dich einfach zwei Stunden in ein<br />

Café hockst. Aber ich weiß, was du meinst. Es gibt Kollegen,<br />

<strong>die</strong> haben regelrechte Rituale, nach denen <strong>das</strong> bei ihnen<br />

abläuft. Das habe ich nicht. Bei mir ist es eine Mischung.<br />

Manchmal sitze ich in der Wirtschaft, ratsch mit jemandem<br />

und denk mir dann: Da könntest du was draus machen.<br />

Foto: Hans Lippert<br />

(lacht) Der Martin hat ja auch keine Kids. Ich habe drei und<br />

<strong>die</strong> waren im Homeschooling <strong>–</strong> und schon hast du dein Kabarett.<br />

Meine Frau ist Ärztin am Krankenhaus, schon hast<br />

du <strong>die</strong> nächste Nummer. Ich habe also in der Corona-Hochphase<br />

genügend Stoff <strong>für</strong> ein Programm gehabt, manchmal<br />

leider auch zu meinem Bedauern. Trotzdem ist der Corona-Anteil<br />

in meinem Programm ziemlich gering. Irgendwann<br />

reicht es und <strong>die</strong> Leute haben von dem Thema <strong>die</strong><br />

Nase voll.<br />

„ Ich habe drei Kinder<br />

und <strong>die</strong> waren im<br />

Homeschooling <strong>–</strong><br />

und schon hast du<br />

dein Kabarett.<br />

“<br />

Klingt zwar etwas nach Klischee, aber trotzdem: Du bist ja<br />

vielseitig. Kabarett, Musik, Schauspielerei. Und bei der Musik<br />

wechselst du von der bayerischen Nummer hin zu U2 („One“,<br />

im Duett mit Hannes Ringlstetter). Der Dorfmetzger Simmerl,<br />

der U2 singt: Bist <strong>das</strong> alles du oder ist da einfach nur der<br />

Wunsch da, mal was auszuprobieren?<br />

RAUMAUSSTATTUNG<br />

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POLSTEREI, VORHÄNGE &BETTEN<br />

Bei „One“ war es so, <strong>das</strong>s der Hannes vorgeschlagen hat,<br />

<strong>die</strong> Nummer gemeinsam zu spielen. Und ich mag den Song<br />

sehr, sehr gerne. Also habe ich einfach gesagt: ja, machen<br />

wir. Klar probiere ich gerne mal was aus, aber nüchtern<br />

betrachtet hat mir <strong>die</strong>se Vielseitigkeit während der Corona-Zeit<br />

auch ein bissl den Hintern gerettet. Im Gegensatz<br />

zu den Kollegen, <strong>die</strong> „nur“ live auf der Bühne stehen, ist<br />

mir wenigstens <strong>das</strong> Fernsehen geblieben. Dieser Tanz auf<br />

mehreren Hochzeiten, <strong>das</strong> ist ein Luxus und <strong>das</strong> mache ich<br />

sehr gerne. Das hält mich auch frisch. Weil, wenn ich mir<br />

überlege, ich würde „nur“ mein Kabarett machen und immer<br />

meine eigenen Witzchen erzählen, also ich weiß ja<br />

Foto: fine<br />

Bichlmairstr. 12 ·83703 Gmund<br />

Tel. 08022/75569<br />

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46<br />

47


nicht. Aber klar, man muss schon aufpassen, <strong>das</strong>s man es<br />

nicht übertreibt.<br />

Gibt es auch was, was du gar nicht kannst?<br />

Malen! Geht überhaupt nicht bei mir!<br />

Wie autodidaktisch bist du? Ich weiß, du warst auf einer<br />

Schauspielschule, zumindest <strong>das</strong> also musst du mal richtig<br />

gelernt haben. Aber der Rest, Musik, Kabarett?<br />

Ich habe Gitarre schon auch gelernt, so richtig mit Unterricht.<br />

Aber ich versuche auch gerne einfach mal was. Von<br />

dem her würde ich sagen: eine wilde Mischung aus beidem,<br />

aus Lernen und Autodidaktik.<br />

„ Ich mag <strong>das</strong> sehr,<br />

wenn ein Publikum<br />

so durchgemischt ist,<br />

auch vom Alter her.<br />

“<br />

Wie nimmt dich dein Publikum war? Ist <strong>das</strong> ein Publikum, <strong>das</strong><br />

sich <strong>das</strong> Gesamtkunstwerk Stephan Zinner anschaut? Oder<br />

eher jeweils quasi ein Teil-Publikum <strong>für</strong> den Musiker, den<br />

Schauspieler, den Kabarettisten?<br />

Nein, <strong>das</strong> glaube ich nicht. Das ist querbeet, was zu mir<br />

kommt. Klar passiert <strong>das</strong> auch mal, <strong>das</strong>s jemand sagt:<br />

Komm, jetzt schauen wir uns den an, der immer den Söder<br />

macht. Oder den Schauspieler. Ich mag <strong>das</strong> sehr, wenn ein<br />

Publikum so durchgemischt ist, auch vom Alter her.<br />

Apropos Schauspieler: Kannst du unerkannt durch Frontenhausen<br />

gehen? (Anmerkung d. Red.: Im niederbayerischen<br />

Frontenhausen werden <strong>die</strong> Verfilmungen der Krimis von Rita<br />

Falk gedreht, in denen Zinner den Metzger Simmerl spielt).<br />

(lacht) Oh, in Frontenhausen, ja, könnte schwierig sein. Obwohl<br />

ich glaube, <strong>das</strong>s ich ein Erkenn-Level habe, <strong>das</strong> noch<br />

ganz ok ist. Der Kollege Sebastian Bezzel (spielt <strong>die</strong> Hauptrolle<br />

des Dorfpolizisten Eberhofer, d. Red.) hat es da schon<br />

schwerer, der ist da auf einem ganz anderen Niveau. Und<br />

<strong>das</strong> nicht nur in Frontenhausen, in ganz Bayern, egal, wo er<br />

hinkommt. Ich kann mir schon vorstellen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> manchmal<br />

nervt. Bei mir ist es jedenfalls noch ganz gut auszuhalten.<br />

In Frontenhausen kann man übrigens super Schwammerl<br />

suchen, <strong>das</strong> weiß ich.<br />

Ja, sehr gute Wälder da! Und sehr nette Leute, wir werden<br />

da wirklich jedes Mal mit offenen Armen empfangen.<br />

Findest du es nicht erstaunlich, <strong>das</strong>s ein krachend bayerischer<br />

Plot wie der Eberhofer auch außerhalb Bayerns so gut funktioniert?<br />

Wie überhaupt auffällig ist, <strong>das</strong>s man bayerisches<br />

Kabarett und Mundart-Musiker auch in Berlin oder Hamburg<br />

gerne mag.<br />

Das muss man auseinanderhalten. Da ist zum einen der<br />

Großstadt-Faktor. Der Großstädter an sich ist ja schon einiges<br />

gewohnt. Und außerdem findest du in Großstädten<br />

eine wilde Mischung aus Einheimischen und Zuagroasten.<br />

Denen ist <strong>das</strong> wurscht, wenn sie mal einen Halbsatz nicht<br />

Foto: Gerald von Foris<br />

verstehen. Aber wenn du, sagen wir, auf dem brandenburgischen<br />

Land unterwegs bist, dann könnte es sein, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

ein etwas schwieriger Abend wird. Überhaupt ist es nochmal<br />

ein Unterschied, ob du in der Großstadt oder auf dem<br />

Land auftrittst. Auch in Bayern. Auftritte in Trostberg oder<br />

Dingolfing, ich weiß nicht, ob <strong>das</strong> gleich so flutscht (lacht).<br />

Wenn ich in München auftrete, da habe ich schon alleine<br />

wegen der Größe der Stadt ein Publikum, <strong>das</strong> weiß, was<br />

jetzt gleich kommt.<br />

Jetzt ist <strong>Tegernsee</strong> nicht gerade eine Großstadt, aber irgendwie<br />

ja dann doch wieder städtisch. Ist <strong>das</strong> ein Heimspiel <strong>für</strong><br />

dich, weil <strong>die</strong> ganzen Münchner draußen am See sind?<br />

Wenn ich mich richtig an meine Auftritte am See erinnere,<br />

dann war <strong>das</strong> auch ein gemischtes Publikum. Ein paar<br />

Zuagroaste, ein paar Einheimische. Und zwei oder drei<br />

Touristen hatten sich da auch verirrt, denen man dann halt<br />

mal ein paar Wörter erklären muss. Jedenfalls ist <strong>Tegernsee</strong><br />

nicht auf einer roten Liste bei mir, auf der steht: Vorsicht,<br />

schwieriges Publikum. Passt scho!<br />

Ich schaue dich jetzt schon während des ganzen Gesprächs an,<br />

versuche mir den Bart wegzudenken und will dann herausfinden,<br />

worin eigentlich deine optische Nähe zu Markus Söder<br />

besteht...<br />

Keine Ahnung!<br />

Und du sprichst keinerlei Fränkisch.<br />

Fränkisch ist ja auch wirklich harte Arbeit, glaubʼs mir.<br />

Was machst du, wenn Söder eines Tages Bundeskanzler wird?<br />

Dann bist du <strong>für</strong> alle Zeiten abgestempelt als Kanzler-Double.<br />

Einer, der viele(s)<br />

zusammenbringt:<br />

Stephan Zinner<br />

mit Ukulele und<br />

Lemmy Kilmister<br />

(im Hintergrund).<br />

Dann wird’s Zeit, mit der Rolle aufzuhören. Obwohl, ich<br />

habe schon vor Jahren gesagt: Wenn der mal Ministerpräsident<br />

wird, dann ist Schluss. Das habe ich wohl versäumt.<br />

<br />

Allmächd! Vielleicht war der fränkische Dialekt auf Dauer zu anstrengend,<br />

evtl. hat ihn auch <strong>die</strong>ses Interview nochmal zum Nachdenken<br />

gebracht. So oder so: Kurz nach <strong>die</strong>sem Gespräch und ebenso kurz<br />

vor Erscheinen <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> hat Stephan Zinner mitgeteilt, nicht<br />

mehr den Söder geben zu wollen. Der Ministerpräsident reagierte<br />

umgehend: „Schade, <strong>das</strong> war immer ein großer Spaß!“<br />

Stephan Zinner, „Raritäten“, Fr., 7. Januar, 20.00 Uhr<br />

Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

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48<br />

49


PROGRAMM<br />

HIGHLIGHTS<br />

DEZ • JAN • FEB<br />

MARC CHAGALL <strong>–</strong><br />

EINE LIEBESGESCHICHTE<br />

FÜR ALLE, DIE IHREN TRÄUMEN<br />

EINE HEIMAT GEBEN WOLLEN<br />

Gut pariert<br />

Die <strong>Seeseiten</strong> beginnen einen<br />

Satz <strong>–</strong> der Kabarettist Wolfgang<br />

Krebs beendet ihn.<br />

Er gehört zu den wenigen Kabarettisten und Imitatoren,<br />

bei denen sich vermutlich sogar <strong>die</strong> Imitierten nicht sicher<br />

sind, ob sie jetzt gerade selbst sprechen oder doch nur nachgemacht<br />

werden. Wenn es jemanden gibt, der nahezu jeden<br />

bayerischen Spitzenpolitiker schon mal auf <strong>die</strong> Schippe genommen<br />

hat, dann er: Wolfgang Krebs.<br />

Wenn man so lange nicht am <strong>Tegernsee</strong> auftreten durfte,<br />

dann ist <strong>das</strong> zwar bitter … und zwar sehr, denn nun<br />

hoffen wir, <strong>das</strong>s wir endlich wieder ganz befreit von<br />

Auflagen und Beschränkungen unserer Arbeit nachgehen<br />

können.<br />

Wenn in meinem Programm der Funke überspringt, dann sprüht<br />

er … wie eine glodernde Lut! Nein, eine lodernde Flut.<br />

Ein Mann, viele Gesichter (und Stimmen):<br />

Wolfgang Krebs in einigen seiner Paraderollen.<br />

Mein Publikum und ich, wir haben beide Humor … <strong>das</strong><br />

Publikum in der Praxis, ich in der Theorie.<br />

Opfelsaft … ist falsch geschrieben, denn es muss Apfelsaft<br />

<strong>das</strong>tehen, aber es wird ein Opfesoft ausgesprochen, wenn<br />

man Hubert Aiwanger imitieren möchte.<br />

Sie haben es sicher gemerkt, liebe Leser: jeder Satzanfang, den wir<br />

<strong>die</strong>smal vorgegeben haben, hat etwas mit einem Spitzenpolitiker zu<br />

tun. Die Sätze 1 bis 3 stammen als Satzanfang von Edmund Stoiber.<br />

Das Wort „Opfelsaft“ kann natürlich nur von Hubert Aiwanger so<br />

gesprochen werden.<br />

Wolfgang Krebs, „Vergelt‘s Gott“, Do., 27.01.2022, 20.00 Uhr,<br />

Winner‘s Lounge, Bad Wiessee<br />

Foto: Severin Schweiger<br />

Noch bis Anfang des kommenden Jahres sind im<br />

Olaf Gulbransson Museum über sechzig Werke des<br />

Ausnahmekünstlers Marc Chagall zu sehen. Im Zentrum<br />

der Ausstellung steht <strong>die</strong> antike Liebesgeschichte von<br />

Daphnis & Chloé. Die Leihgabe der Hubert Burda Media,<br />

ein Hauptwerk Chagalls von 1939, zeigt <strong>das</strong> Liebespaar, <strong>das</strong><br />

auf einem feuerroten, in Flammen stehenden Gockel durch<br />

den Himmel reitet. „Eine kleine Sensation. Allein dafür<br />

lohnt sich <strong>die</strong> Fahrt an den <strong>Tegernsee</strong>“, findet Ausstellungsmacher<br />

Michael Beck.<br />

Auch in weiteren Werken <strong>–</strong> Gemälden und Aquarellen <strong>–</strong><br />

dreht sich alles um <strong>die</strong> Liebe, um Paare, <strong>die</strong> schweben und<br />

Halt aneinander finden. Die Werke kommen aus Stiftungen<br />

sowie privaten Sammlungen und waren teilweise jahrzehntelang<br />

nicht mehr öffentlich zu sehen. Die „Jiddischkeit“ in<br />

Marc Chagalls Bildern und Gedichten sowie <strong>die</strong> Bedeutung<br />

seines Werkes für <strong>die</strong> jüdische Kultur stehen im Mittelpunkt<br />

eines Gesprächs am Samstag, 11. Dezember <strong>2021</strong><br />

zwischen Prof. Dr. Armin Eidherr, assoziierter Professor<br />

<strong>für</strong> Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg,<br />

Kulturjournalistin Sonja Still und Michael Beck, Kurator<br />

der Ausstellung.<br />

Olaf Gulbransson Museum<br />

Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Noch bis So., 9. Januar 2022<br />

Gespräch: Sa., 11. Dezember <strong>2021</strong>, 18.00 Uhr<br />

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STS-COVERBAND<br />

AUF A WORT<br />

3. TEGERNSEER<br />

KABARETT-BRETTL<br />

Die Münchner Kammerphilharmonie<br />

dacapo hat sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht nur ihren festen<br />

Platz im dicht gefüllten Münchner<br />

Konzertkalender erobert. Neben<br />

seinen Konzerten im Gasteig, im<br />

Herkulessaal sowie im Münchner<br />

Künstlerhaus gibt <strong>das</strong> Orchester<br />

regelmäßig auf Einladung Gastspiele,<br />

so auch im <strong>Tegernsee</strong>r Barocksaal.<br />

Dacapo ist bekannt für seine Musizierfreude<br />

und <strong>die</strong> gute, familiäre<br />

Atmosphäre bei den Konzerten.<br />

Unter der Leitung Franz Schottkys<br />

läutet <strong>das</strong> Ensemble <strong>das</strong> neue Jahr<br />

am <strong>Tegernsee</strong> ausgesprochen<br />

schwungvoll mit Stücken von Vivaldi<br />

und Johann Strauss (Sohn) ein.<br />

Barocksaal<br />

Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />

Freitag, 14. Januar, 19.30 Uhr<br />

Musik: Italien im Rest der Welt? Das<br />

sind Pizza, Pasta und Eros Ramazzotti,<br />

wahlweise auch Zucchero oder Adriano<br />

Celentano. Deren Italo-Hits dürfen<br />

auf keiner Party fehlen. All <strong>die</strong>se Ohrwürmer<br />

wissen I Dolci Signori stimmungsvoll<br />

auf <strong>die</strong> Bühne zu bringen.<br />

Die erfolgreiche Italo-Pop-Gruppe<br />

bringt nun mit der „Großen Nacht der<br />

italienischen Welthits“ Musica, Passione<br />

e Emozioni an den winterlichen<br />

<strong>Tegernsee</strong>. Immer im Mittelpunkt: <strong>die</strong><br />

beiden italienischen Frontmänner<br />

Rocky Verardo und Gianni Carrera.<br />

Charmant moderieren sie den Abend<br />

und verwandeln ihn mit ihren Bandkollegen<br />

in eine große Party.<br />

Winner‘s Lounge<br />

Spielbank Bad Wiessee<br />

Winner 1, Bad Wiessee<br />

Do. 10. Februar, 20.00 Uhr<br />

2012 hat <strong>die</strong> steirische Austro-Popband<br />

STS ihr letztes Konzert gegeben.<br />

Und obwohl man seither nicht<br />

mehr viel gehört hat von der einstigen<br />

Kultband aus Österreich, kann<br />

vermutlich jeder Zweite hierzulande<br />

„Fürstenfeld“ noch textsicher<br />

mitsingen. Und wenn nicht, dann<br />

helfen heute <strong>die</strong> sechs Musiker der<br />

Coverband „Auf A Wort“ gern nach.<br />

Benannt nach einem Liedtitel von<br />

STS sind <strong>die</strong> Konzerte der Chiemgauer<br />

ein Mix aus Hits aber auch<br />

weniger bekannten STS-Stücken,<br />

<strong>die</strong> sie jeweils verschieden interpretieren.<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 5. März, 19.30 Uhr<br />

Fotos: Veranstalter (2x), Maria Sappel<br />

Wenn an einem Abend gleich vier namhafte Kabarettgrößen<br />

im Ludwig-Thoma-Saal auftreten, dann ist wieder<br />

„Brettl-Zeit“ in <strong>Tegernsee</strong>. In der dritten <strong>Ausgabe</strong> <strong>die</strong>ses<br />

wichtigen Abends im Kalender eines jeden Kabarett-Fans<br />

stehen erstmals Niko Formanek, Bumillo, Claudia<br />

Pichler und Roland Hefter gemeinsam auf der Bühne.<br />

Abwechselnd geben sie Ausschnitte aus ihren Solo-Programmen<br />

zum Besten, jeweils mit der eigenen Note Witz<br />

und Biss. Während Roland Hefter beispielsweise mit viel<br />

Liebe zur bayerischen Heimat und zum Dialekt beliebte<br />

Passagen aus seinem Programm „So lang‘s no geht“ darbietet,<br />

fabuliert Claudia Pichler über ihre Erfahrungen im<br />

Berufs-, Genuss- und Liebesleben, <strong>die</strong> sie in ihrem ersten<br />

Solo-Programm „Ned blöd ... für a Frau!“ zusammengetragen<br />

hat. Niko Fromanek dürfte mit einer großen Portion<br />

Wiener Schmäh aus seinen 30 Jahren als Ehemann begeistern,<br />

und Bumillo sinniert über <strong>das</strong> Wesen der Welt, indem<br />

er sich des Familienlebens als großer Metapher be<strong>die</strong>nt.<br />

Die kurzweiligen Geschichten, witzigen Anekdoten und<br />

humorvollen Spitzen versprechen ein Bühnenexperiment<br />

der besonderen Art.<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Freitag, 30. Januar, 20.00 Uhr<br />

Auen Ensemble<br />

Begehrte Wohnlageim Herzenvon Rottach-Egern,<br />

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52<br />

53


PROGRAMM<br />

IN DER ÜBERSICHT<br />

DEZEMBER BIS FEBRUAR<br />

So., 12. Dezember, 18.30 Uhr<br />

Ballett am See <strong>–</strong><br />

Tanzen ist wie ein verzauberter Ort<br />

(abgesagt)<br />

Seeforum<br />

Nördliche Hauptstraße 35,<br />

Rottach-Egern<br />

Sa., 18. Dezember, 20.00 Uhr<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />

„Des kimmt davon“<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Do., 27. Januar, 20.00 Uhr<br />

Kabarett: Wolfgang Krebs <strong>–</strong><br />

Vergelt‘s Gott!<br />

Winner’s Lounge<br />

Nördliche Hauptstraße 35,<br />

Rottach-Egern<br />

So., 30. Januar, 20.00 Uhr<br />

3. <strong>Tegernsee</strong>r Kabarett-Brettl mit<br />

Niko Formanek, Bumillo,<br />

Claudia Pichler und Roland Hefter<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Das <strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater ist<br />

<strong>die</strong>sen <strong>Winter</strong> gleich mit mehreren<br />

Stücken am Start. Szene aus<br />

Passwort zum Herzen.<br />

Nicht schon wieder.<br />

Ehrlich gesagt haben wir so schnell nicht damit gerechnet. Aber es<br />

geht leider wieder los. Unmittelbar vor Redaktionsschluss müssen<br />

wir erneut mitansehen, wie unsere Freizeit-, Kunst- und Musiktexte<br />

uns regelrecht unter der Tastatur wegbröckeln. Weihnachtsmärkte,<br />

Ballettaufführungen, Ausstellungen, Neujahrskonzerte <strong>–</strong> abgesagt<br />

oder auf einen späteren Termin verschoben. Aufgeschoben ist zwar<br />

nicht aufgehoben. Aber <strong>für</strong> viele Künstlerinnen und Künstler ebenso<br />

wie <strong>für</strong> ihr Publikum ist <strong>das</strong> aktuell nur ein schwacher Trost.<br />

Es sind weiterhin unsichere Zeiten. Die Wellen kommen und gehen.<br />

Mal langsamer, mal schneller. Daher empfehlen wir Ihnen sicherheitshalber<br />

den Blick auf <strong>die</strong> Website www.tegernsee.com und<br />

natürlich in <strong>das</strong> Tages programm in der <strong>Tegernsee</strong>r Zeitung.<br />

BÜHNE<br />

Sa., 27. November, 19.30 Uhr<br />

Musik: Machado Quartett <strong>–</strong><br />

„Haydn, Hirten, Hollywood‘‘<br />

Barocksaal im Gymnasium<br />

Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />

So., 28. November 19.00 Uhr<br />

Musik: 3 Männer nur mit Gitarre<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Fr., 03. Dezember, 19.30 Uhr<br />

Kammerphilharmonie dacapo<br />

München: Festliches Adventskonzert<br />

Barocksaal im Gymnasium<br />

Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 04. Dezember, 20.00 Uhr<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />

„Des kimmt davon“<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

So., 05. Dezember, 11.00 Uhr<br />

Puppentheater Kunterbunt<br />

„Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“<br />

(abgesagt)<br />

Seeforum<br />

Nördliche Hauptstraße 35,<br />

Rottach-Egern<br />

Sa., 11. Dezember, 20.00 Uhr<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />

„Des kimmt davon“<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

So., 26. Dezember, 20.00 Uhr<br />

Chiemgauer Volkstheater <strong>–</strong><br />

Ernis heiße Spur<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

So., 26. Dezember, 20.00 Uhr<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />

„Bleib hoid zum Frühstück“<br />

Hotel Gasthof Zur Post<br />

Lindenplatz 7, Bad Wiessee<br />

Fr., 31. Dezember, 20.00 Uhr<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />

„Passwort zum Herzen‘‘<br />

Hotel Gasthof Zur Post<br />

Lindenplatz 7, Bad Wiessee<br />

Di., 04. Januar, 20.00 Uhr<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />

„Herz auf der Flucht“<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Fr., 07. Januar, 20.00 Uhr<br />

Kabarett: Stephan Zinner <strong>–</strong> „Raritäten“<br />

Ludwig-Thoma-Saal<br />

Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Fr., 14. Januar, 19.30 Uhr<br />

Neujahrskonzert mit der Kammerphilharmonie<br />

dacapo München<br />

Barocksaal im Gymnasium<br />

Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />

Do., 10. Februar, 20.00 Uhr<br />

Musik: I Dolci Signori<br />

Winner’s Lounge<br />

Winner 1, Bad Wiessee<br />

Fr., 11. Februar und<br />

Sa., 12. Februar, 20.00 Uhr<br />

Kabarett: Martin Frank<br />

„Einer <strong>für</strong> alle <strong>–</strong> Alle <strong>für</strong> keinen!‘‘<br />

Seeforum<br />

Nördliche Hauptstraße 35,<br />

Rottach-Egern<br />

KUNST/AUSSTELLUNGEN<br />

Noch bis So., 28. November<br />

Hibatzld <strong>–</strong> Künstler aus der <strong>Region</strong><br />

Gut Kaltenbrunn<br />

Kaltenbrunn 1, Gmund<br />

Noch bis So., 9. Januar 2022<br />

Marc Chagall <strong>–</strong> Eine Liebesgeschichte<br />

Daphnis & Chloé und andere Werke<br />

Olaf Gulbransson Museum<br />

Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 5. Februar bis So., 19. Juni 2022<br />

Ernst Hürlimann: „Ja, so san‘s <strong>–</strong><br />

Zum 100. Geburtstag 1921<strong>–</strong><strong>2021</strong>“<br />

Olaf Gulbransson Museum<br />

Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

SEELEBEN<br />

Fr., 26. November, 13.00 Uhr<br />

Besichtigung: Führung durch <strong>die</strong><br />

Büttenpapierfabrik Gmund<br />

Gmund Papier<br />

Mangfallstraße 5, Gmund<br />

Foto: Volkstheater<br />

Fr., 10. Dezember, 13.00 Uhr<br />

Besichtigung: Führung durch <strong>die</strong><br />

Büttenpapierfabrik Gmund<br />

Gmund Papier<br />

Mangfallstraße 5, Gmund<br />

Sa., 11. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Vortrag: Chagalls jiddische Welt<br />

Olaf Gulbransson Museum<br />

Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Do., 30. Dezember, 17.00 Uhr<br />

Führung: Marc Chagall <strong>–</strong> jiddische<br />

Erzählungen in Farbe<br />

Olaf Gulbransson Museum<br />

Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 31. Dezember<br />

Langlauf: Gustl-Moschner-<br />

Gedächtnislauf<br />

Suttengebiet<br />

Rottach-Egern<br />

So., 02. Januar, 17.00 Uhr<br />

Führung: Marc Chagall <strong>–</strong> jiddische<br />

Erzählungen in Farbe<br />

Olaf Gulbransson Museum<br />

Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />

Fr., 14. Januar, 18.30 Uhr<br />

Vortrag: Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhl<br />

<strong>–</strong> Gespräch über <strong>die</strong> Bücher. „Ethik<br />

und ihre Grenzen“ und „Was gilt“.<br />

Korbinians Kolleg Bachmair Weissach<br />

Wiesseer Straße 1, Rottach-Egern<br />

So., 30. Januar bis Mi., 02. Februar<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Tal Montgolfiade<br />

Seepromenade<br />

Bad Wiessee<br />

Fr., 11. Februar, 18.30 Uhr<br />

Vortrag: Prof. Dr. Armin Nassehi <strong>–</strong><br />

Die überforderte Gesellschaft<br />

Korbinians Kolleg Bachmair Weissach<br />

Wiesseer Straße 1, Rottach-Egern<br />

TEGERNSEER<br />

HEIMATFÜHRER<br />

Sa., 27. November, 11.00 Uhr<br />

Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 04. Dezember, 11.00 Uhr<br />

Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 11. Dezember, 11.00 Uhr<br />

Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Sa., 18. Dezember, 11.00 Uhr<br />

Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Mo, 27. Dezember, 15.00 Uhr<br />

Raunachtwanderung<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Di., 28. Dezember 16.30 Uhr<br />

Nacht und Sterne<br />

Tourist-Information Gmund<br />

Wiesseer Str. 11, Gmund<br />

Mi., 29. Dezember, 10.00 Uhr<br />

<strong>Winter</strong>wanderung mit Einkehr und<br />

Geschichten<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Do., 30. Dezember, 15.00 Uhr<br />

Raunachtwanderung<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Fr., 31. Dezember, 10.00 Uhr<br />

<strong>Winter</strong>wanderung mit Einkehr und<br />

Geschichten<br />

Treffpunkt: Tourist-Information<br />

<strong>Tegernsee</strong><br />

Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />

Der <strong>Seeseiten</strong>-Kalender zeigt nur einen<br />

Ausschnitt aus dem umfangreichen<br />

saisonalen Veranstaltungsangebot.<br />

Weitere Termine finden Sie auf der<br />

Webseite des <strong>Tegernsee</strong>r Tal Tourismus<br />

auf www.tegernsee.com. Das aktuelle<br />

Tagesprogramm gibt es natürlich in der<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Zeitung.<br />

Wir<br />

wissen<br />

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Der <strong>Seeseiten</strong>-Kalender zeigt nur einen Ausschnitt aus dem umfangreichen<br />

saisonalen Veranstaltungsangebot. Weitere Termine finden Sie auf der<br />

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Das aktuelle Tagesprogramm gibt es natürlich in der <strong>Tegernsee</strong>r Zeitung.<br />

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54<br />

55


Als <strong>die</strong> Geige<br />

den Schneider<br />

rettete<br />

Familienbetrieb set mehr als 40 Jahren<br />

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Bayerische Küche - Schmankerl - Salate<br />

Wildgerichte Bauernenten Brotzeiten<br />

Fangfrische Fischspezialitäten<br />

Am Fuß des Wallbergs liegt der Rottacher<br />

Ortsteil Wolfsgrub, <strong>die</strong> Wolfsgrubstraße stößt<br />

an <strong>die</strong> Ellmauer Straße. Ihren Namen haben<br />

beide von einer abenteuerlichen Begebenheit:<br />

Dort soll einmal ein Schneider in eine Falle <strong>für</strong><br />

Raubtiere geraten sein. Nur seine Geige rettete ihn.<br />

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ß 3-837 -E<br />

pwp. 8 22 5832<br />

rhehen arme Kühe<br />

hetae iensta &Mith an Feiertaen eöffne!<br />

Text: Tatjana Kerschbaumer / Illustration: Mariana Godoy<br />

Kirchweih in Rottach-Egern: Ein rauschendes<br />

Fest. Die Menschen essen, trinken und tanzen<br />

<strong>–</strong> zur Musik einer kleinen Kapelle, in der auch<br />

der Schneider des Orts aufspielt. Der ist ein<br />

wahrer Virtuose an der Geige, hat im Lauf des Abends aber<br />

doch einige Mühe den Takt zu halten: Immer wieder stellen<br />

ihm gut gelaunte, wohlmeinende Mitbürger ein Bier gegen<br />

den Durst hin. Er trinkt, aber eigentlich verträgt er Alkohol<br />

nicht gut. Am Ende der Feier kann er sich kaum noch auf<br />

den Beinen halten.<br />

Heimat lieben.<br />

Heimat klicken.<br />

Als er sich mit seinem Instrument unter dem Arm auf den<br />

Heimweg macht, passiert er ein Stück Wald, in dem es Wildschweine<br />

und Wölfe gibt. Bierselig denkt er gar nicht daran<br />

<strong>–</strong> und <strong>für</strong>chtet sich auch nicht, als er vom rechten Weg abkommt<br />

und querfeldein taumelt.<br />

Plumps! Der Schneider verliert den Boden unter den Füßen,<br />

weiß nicht mehr recht, wo oben und unten ist. Immerhin<br />

hat er sich nicht verletzt, stellt er fest: Er ist auf etwas<br />

Pelzigem gelandet. Glück gehabt!<br />

Der Schneider hat Unglück im Glück<br />

Doch da bewegt sich seine weiche Unterlage, knurrt und<br />

schüttelt ihn ab. Innerhalb von Sekunden wird dem Schneider<br />

klar: Er ist in eine Falle, eine Wolfsgrube, gestürzt.<br />

tegernseer-zeitung.de<br />

56<br />

57


„<br />

Doch da bewegt<br />

sich seine weiche<br />

Unterlage, knurrt und<br />

schüttelt ihn ab.<br />

“<br />

Die hatte ihren Zweck bereits vor seinem Absturz erfüllt <strong>–</strong><br />

und der derzeitige Insasse ist alles andere begeistert über<br />

einen Gefährten in seiner Zwangslage.<br />

Als der Wolf sich ihm mit hochgezogenen Lefzen und gesträubtem<br />

Fell nähert, fällt dem Schneider nur eines ein:<br />

Er packt seine Geige und spielt. Und dem Tier gefällt es! Es<br />

stimmt sogar in <strong>die</strong> Musik mit ein und beginnt, zur Musik<br />

mitzuheulen.<br />

Der Schneider darf aber keine Pause machen. Kaum setzt<br />

er den Bogen ein paar Sekunden lang ab, schon kommt ihm<br />

der Wolf wieder bedrohlich nahe. Also spielt er alle Lieder,<br />

<strong>die</strong> er kennt, und als ihm keines mehr einfällt, beginnt er<br />

von vorn. Zu allem Unglück reißt ihm eine Saite, dann noch<br />

eine <strong>–</strong> und noch eine. Sogar auf der letzten verbliebenen<br />

Saite spielt der Schneider weiter, dessen Konzert mittlerweile<br />

weitere Zuhörer angezogen hat: Viele Wölfe aus dem<br />

Wald haben sich um <strong>die</strong> Grube geschart, um der Musik zu<br />

lauschen und ihrerseits „mitzusingen“.<br />

Und dann hat der Schneider doch noch<br />

Glück im Unglück<br />

Schweißgebadet <strong>für</strong>chtet sich der Schneider vor seinem<br />

Schicksal, sollte auch <strong>die</strong> letzte Saite reißen. Doch dann <strong>–</strong><br />

ein Knall. Die Wölfe vom Rand der Grube verschwinden<br />

verschreckt im Wald. Und über der Grube zeigt sich ein<br />

menschliches Gesicht: Es ist der Jäger, der seinen Pirschgang<br />

früher als sonst angetreten hat. Und aus dem schrägen<br />

Gefiedel folgerte, <strong>das</strong>s seine Wolfsgrube noch einen eher<br />

unüblichen Insassen haben muss.<br />

Er erlegt den Wolf in der Grube mit einem gezielten Schuss<br />

und zieht den erschöpften und wieder völlig nüchternen<br />

Schneider nach oben, der sein Glück gar nicht recht fassen<br />

kann. Die Lust an der Musik hat er nach <strong>die</strong>sem Erlebnis<br />

Foto: Thomas Müller<br />

aber verloren: Er spielt nie mehr zum Tanz auf, sondern<br />

widmet sich ganz seinem Hauptberuf. Die Stelle aber, an<br />

der er sein letztes Konzert gab, geht als „Wolfsgrub“ in <strong>die</strong><br />

Geschichte und Landkarten ein.<br />

In 17 Folgen hat unsere Autorin Tatjana Kerschbaumer Geschichten<br />

aus dem Tal erzählt. Die meisten davon wahren unwahrscheinlich gut,<br />

wie <strong>das</strong> halt so ist mit alten Mythen und Erzählungen. Diese Geschichte<br />

ist <strong>die</strong> letzte aus der Reihe. Wenn Sie alles Gruselige, Spannende,<br />

Abenteuerliche und Lustige aus dem Tal nochmal lesen wollen: Alle<br />

Folgen finden Sie auf unserer Webseite www.seeseiten-tegernsee.de.<br />

Ausflug zur Geschichte<br />

WAS: Ein Museum <strong>für</strong> Pferde in Wolfsgrub<br />

NAME: Museum im Gsotthaber Hof<br />

ORT: Feldstraße 16, 83700 Rottach-Egern (Ortsteil Wolfsgrub)<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: Donnerstag bis Sonntag, jeweils von<br />

14 bis 17 Uhr<br />

INHALT: Um Wölfe geht’s im Museum zwar nicht <strong>–</strong> da<strong>für</strong><br />

kommen Pferdeliebhaber auf ihre Kosten. Die Ausstellung<br />

zeigt u.a. traditionelle Kutschen und Wagen aller Art, Exponate<br />

des bäuerlichen Lebens und erinnert an beinahe ausgestorbene<br />

Berufe wie Fuhrmann, Sattler und Wagner. Im Café nebenan<br />

gibt’s freitags Schmalzgebackenes, anschließend bietet sich<br />

ein kleiner Spaziergang durch Wolfsgrub an.<br />

Bewahren Erhalten Gestalten<br />

Bewahren<br />

Erhalten<br />

Gestalten<br />

Die Parkettleger-Meister aus dem Leitzachtal<br />

Verantwortung wahrnehmen<br />

Eine Immobilie erwirbt oder veräußert man vielleicht nur ein einziges Mal im Leben<br />

Ein Haus oder ein Grundstück zu erwerben oder zu veräußern ist immer etwas ganz Besonderes.<br />

Wir sehen unsere spezielle Verantwortung darin, Menschen zu finden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einzigartigkeit und<br />

Schönheit unserer Heimat zu schätzen wissen.<br />

Daher ist es uns auch seit jeher ein ganz besonderes Anliegen, Dinge wenn möglich zu erhalten,<br />

alter Bausubstanz neues Leben einzuhauchen, Wiesen, Bäume, Grünflächen auch einmal zu<br />

belassen <strong>–</strong>und nicht auf Biegen und Brechen bis zum letzten Quadratmeter zu bebauen.<br />

Wir nennen <strong>das</strong>: Verantwortung wahrnehmen. Lassen Sie uns gerne mal darüber sprechen.<br />

Rottach-Egern im Jahre 1900<br />

Fußböden Zehetmair GmbH<br />

Leitzach 5, 83714 Miesbach<br />

Telefon: 08025 75<strong>67</strong><br />

Telefax: 08025 5294<br />

info@fussboeden-zehetmair.de<br />

www.fussboeden-zehetmair.de<br />

At Home Immobilien GmbH<br />

Nicoletta Krois<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Str. 104 | 83700 Weissach<br />

Telefon 08022 5434<br />

www.immobilien-athome.de<br />

info@immobilien-athome.de<br />

58<br />

59


Das besondere Stück<br />

Verschiedene Strick muster<br />

und Zierstickereien<br />

verschönern Strümpfe<br />

und Loferl.<br />

Kurz und gut. Früher<br />

waren <strong>die</strong> Loferl weitaus<br />

länger und reichten<br />

vom Knie bis zu den<br />

Knöcheln.<br />

Zur „Kurzn“ gehören <strong>die</strong><br />

Strümpfe <strong>für</strong> jeden <strong>Tegernsee</strong>r<br />

ganz selbstverständlich<br />

dazu. Wurden<br />

sie anno dazumal noch von Mama<br />

oder Oma gestrickt, kann man sie<br />

heute auch maschinell hergestellt<br />

kaufen. Aber <strong>das</strong> war nicht immer<br />

so, denn erst waren da <strong>die</strong> Loferl.<br />

Früher, als Wolle noch teuer war<br />

und viele Leute noch keine Schuhe<br />

hatten, entstanden aus der Not<br />

Wadenstrümpfe, <strong>die</strong> sogenannten<br />

Loferl. Denn nach einer Königlichen<br />

Kleiderverordnung Ende des 18. Jahrhunderts<br />

sollten „nicht zur Arbeit benötigte<br />

Körperteile bedeckt werden.“<br />

Also strickte man <strong>die</strong> Loferl und sie<br />

wurden schön verziert mit den unterschiedlichsten<br />

und kunstvollsten Mustern.<br />

So reihen sich alte, zum Teil sehr<br />

aufwändige Muster wie Haberkörndl,<br />

kleine Fenster, geteilte Nullen, Drahde<br />

und Zwetschgenkerne neben den Hexenstich<br />

oder klassischen Zopfstrick.<br />

Ursprünglich wurden <strong>die</strong> Loferl zwar<br />

grundsätzlich ohne Socken getragen,<br />

aber bis über den Knöchel nach unten gezogen.<br />

Später, als auch <strong>die</strong> arme Landbevölkerung<br />

Schuhe trug, gab es zu den Loferl passende<br />

kurze Söckchen, <strong>die</strong> aber nicht über<br />

den Schuhrand hinaus sichtbar sein sollten.<br />

Fesche<br />

Unsere besonderen Stücke sind alle handgestrickt<br />

aus Schurwolle und in drei Größen<br />

erhältlich <strong>–</strong> auf Anfrage werden sie auch auf<br />

Maß gestrickt. Zu kaufen gibt es sie bei der<br />

Hutmacherei & Trachten Wiesner in Rott ach-<br />

Egern, <strong>für</strong> den einige Stücke sogar nach den<br />

alten Strickmustern des Großvaters hergestellt<br />

wurden.<br />

Mehr Infos: www.hutmacherei-wiesner.de<br />

Es müssen nicht immer <strong>die</strong> klassischen Trachtenstrümpfe<br />

sein. Denn es gibt aus alter Zeit noch<br />

etwas Spezielleres, <strong>das</strong> gerade wieder Trend wird:<br />

Die Loferl, <strong>die</strong> um <strong>die</strong> Waden gezogen werden.<br />

Text: Susanne Mayr<br />

Foto: Wiesner, Urs Golling (links)<br />

61


Für <strong>die</strong> Allermeisten ist <strong>die</strong> Sache vermutlich klar:<br />

Ein ärztlicher Notarzt<strong>die</strong>nst, den gibt es, weil es<br />

ihn geben muss. Eine Art Grundrecht, bereitgestellt<br />

von wem auch immer. Dabei ist <strong>die</strong>se Auffassung<br />

ein ziemlich großer Irrtum. Die Ärzte „müssen“ erst<br />

mal rein gar nichts. Oder anders: Gäbe es <strong>die</strong> Freiwilligen<br />

nicht, gäbe es auch keinen Notarzt<strong>die</strong>nst im <strong>Tegernsee</strong>r Tal.<br />

Die Teilnahme am ärztlichen Bereitschafts<strong>die</strong>nst <strong>–</strong> zuständig<br />

<strong>für</strong> „Husten, Schnupfen, Heiserkeit“ <strong>–</strong> ist <strong>für</strong> niedergelassene<br />

Ärztinnen und Ärzte verpflichtend. Die Teilnahme<br />

am Notarzt<strong>die</strong>nst <strong>für</strong> lebensbedrohliche Erkrankungen und<br />

Unfälle (Not<strong>die</strong>nste) ist eine freiwillige Leistung. Eine, <strong>die</strong><br />

man auch Service nennen könnte, wenn Service nicht ein<br />

etwas unangebrachter Begriff wäre, wenn es gerade um Leben<br />

und Tod geht.<br />

SIE<br />

KOMMEN,<br />

Gut, ganz so dramatisch muss es nicht sein. Einen ärztlichen<br />

Bereitschafts<strong>die</strong>nst, den braucht man auch mal bei Dingen,<br />

<strong>die</strong> nicht gleich lebensbedrohend sind. Und wenn man ehrlich<br />

ist: Beim Notarzt<strong>die</strong>nst greift ein altes Bonmot von Gerhard<br />

Schröder. „Das Gute an Optionen ist, <strong>das</strong>s man sie hat“,<br />

hat der Altkanzler mal gesagt. Wer wollte abstreiten, <strong>das</strong>s<br />

es ein gutes Gefühl ist zu wissen, <strong>das</strong>s man jemand anrufen<br />

könnte, wenn der Notfall mal da ist?<br />

Im <strong>Tegernsee</strong>r Tal ist <strong>das</strong> nicht anders. Dass sich Einheimische<br />

wie Touristen zu jeder Tages- und Nachtzeit und natürlich<br />

auch an den Wochenenden und an Feiertagen auf Hilfe<br />

im Fall der Fälle verlassen können, verdanken sie einem<br />

freiwilligen Zusammenschluss. Stellvertretend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Notärzte:<br />

Dr. Veronika Lingg und Dr. Christian Pawlak, in ihren<br />

Hauptberufen Kardiologin am Krankenhaus Agatharied<br />

und Hausarzt mit eigener Praxis in Gmund.<br />

Schichtwechsel: Dr. Veronika Lingg übernimmt eine<br />

Notarzt-Schicht von Dr. Christian Pawlak. Das freiwillige<br />

Engagement der beiden und zahlreicher anderer Ärzte und<br />

Organisationen sorgt da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s im <strong>Tegernsee</strong>r Tal immer<br />

eine notärztliche Versorgung sichergestellt ist.<br />

„<br />

Gerade in der<br />

Notfallmedizin kann<br />

man sehr viel bewegen.<br />

SEHEN <strong>–</strong><br />

UND HELFEN<br />

Egal, ob Tag oder Nacht, Wochenende oder Feiertage, Schnee und Sturm:<br />

Darauf, <strong>das</strong>s man im Notfall schnell ärztliche Hilfe bekommt,<br />

kann man sich im <strong>Tegernsee</strong>r Tal verlassen. Dahinter steckt allerdings<br />

mehr als „nur“ ärztliches Können. Stattdessen: viel freiwilliges<br />

Engagement, Idealismus <strong>–</strong> und ein kleines bisschen Helfersyndrom.<br />

Text: Christian Jakubetz<br />

Illustration: panthermedia, Foto: Urs Golling<br />

Schon Dr. Pawlaks Vater hat sich<br />

<strong>für</strong> den Notarzt<strong>die</strong>nst eingesetzt<br />

„Diese Vorstellung existiert sehr häufig“, erzählt Christian<br />

Pawlak <strong>–</strong> <strong>das</strong>s es eine quasistaatliche Einrichtung gebe, <strong>die</strong><br />

den Notarzt<strong>die</strong>nst in den <strong>Region</strong>en organisiert. Und auch<br />

<strong>die</strong> Vorstellung, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Einrichtung der Notärzte schon<br />

ewig lange existiert, ist falsch. Pawlaks Vater war einer derer,<br />

<strong>die</strong> sich da<strong>für</strong> eingesetzt haben, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> jetzt bestehenden<br />

Strukturen geschaffen werden. Alte Unterlagen von<br />

Pawlak sen. sind seinem Sohn jetzt nochmal in <strong>die</strong> Hände<br />

gefallen. „1980 hat sich mein Vater mit dem Gesundheitsministerium<br />

buchstäblich um <strong>die</strong>ses Thema gestritten und<br />

erst 1985 war es dann so weit, <strong>das</strong>s auch im <strong>Tegernsee</strong>r Tal<br />

<strong>die</strong> Notärzte unterwegs waren“, erzählt er.<br />

Aber warum macht man <strong>das</strong>? Wieso rückt man bei Wind<br />

und Wetter aus, nachts, an Wochenenden? Und <strong>das</strong>, obwohl<br />

man ja ohnehin schon einen stressigen „Hauptberuf“ hat, in<br />

dem <strong>die</strong> Freizeit eher rar ist. Bei Veronika Lingg beispielsweise<br />

kann es schon mal passieren, <strong>das</strong>s sie nachts einen<br />

Notarzt<strong>die</strong>nst absolviert. Und danach „fahre ich um 8 Uhr<br />

in <strong>die</strong> Klinik und mache weiter“. Sagt sie mit einem Lächeln<br />

im Gesicht, bei dem man schnell sieht, <strong>das</strong>s sie sehr viel<br />

Freude hat an dem, was sie tut.<br />

Ihre eigene Motivation beschreibt Lingg sportlich: „Ich mag<br />

<strong>die</strong> Herausforderung.“ Warum solche Einsätze auch <strong>für</strong> erfahrene<br />

Ärzte eine Herausforderung sind, lässt sich schnell<br />

erzählen. jedes Mal eine andere Situation, kaum Zeit zur<br />

Vorbereitung, schnelle und konkrete Entscheidungen sind<br />

gefragt.<br />

Aber natürlich sind „Herausforderung“ und „sportlich“ Begriffe,<br />

<strong>die</strong> es nur unzureichend beschreiben, was der Alltag<br />

eines Notarztes ist. Der Alarmierung, <strong>die</strong> notwendigerweise<br />

rasante Fahrt zum Einsatzort. Nicht selten entscheiden<br />

schon wenige Sekunden darüber, wie es mit dem Patienten<br />

weitergeht. Und <strong>das</strong>s unter einem Druck, über den man<br />

sich immer klar sein muss: Fehler sollte man sich besser<br />

keine erlauben. Jeder Notfalleinsatz ist immer auch ein<br />

Drahtseilakt.<br />

„<br />

62 86<br />

63


Aus dem Alltag der<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Notärzte:<br />

Wenn es darauf ankommt,<br />

müssen sie<br />

schnell entscheiden<br />

und handeln. Weil es<br />

manchmal auf jede<br />

Sekunde ankommt.<br />

Der Journalist Stefan<br />

Scheider hat in einem<br />

Video <strong>die</strong> Arbeit <strong>die</strong>ser<br />

Menschen dokumentiert,<br />

<strong>die</strong> hier gezeigten Bilder<br />

stammen aus dem Film.<br />

Herausforderungen und Helfersyndrome<br />

„Man könnte auch darüber philosophieren, warum wir<br />

überhaupt Ärzte geworden sind“, schmunzelt Christian<br />

Pawlak. Wenn man beispielsweise bei Hilfsorganisationen<br />

wie dem Roten Kreuz eingestiegen und den Weg weiter<br />

in <strong>die</strong> Medizin gegangen sei, dann sei es naheliegend,<br />

<strong>das</strong>s einem <strong>die</strong> Notfallmedizin viel gebe. „Man kann“, sagt<br />

Pawlak, „gerade in der Notfallmedizin sehr viel bewegen.“<br />

Das bestätigt auch Veronika Lingg: „Wenn man einem Notfall-Patienten<br />

in kurzer Zeit schnell und gut helfen kann, da<br />

entschädigt schon ein kleines Dankeschön <strong>für</strong> alles.“<br />

Und schließlich, sagt Pawlak, würden Notärzte alle an einer<br />

milden Form des Helfersyndroms leiden.<br />

Ab<br />

19.11.21<br />

geht‘s los.<br />

Jetzt buchen!<br />

Wie speziell <strong>die</strong> Notfallmedizin ist, schildert Christian Pawlak<br />

anhand eines einfachen Beispiels. Man habe „draußen<br />

vor Ort“ ja meist nur minimale Möglichkeiten der Diagnostik<br />

zur Verfügung, Stethoskop, EKG, mehr gibt es manchmal<br />

nicht. „Anhand <strong>die</strong>ser Mittel musst du entscheiden, welchen<br />

Weg du gehst“, sagt er.<br />

Da drängt sich allerdings auch noch ein anderer Gedanke<br />

auf: Kann jeder gleichzeitig auch Notarzt sein? Natürlich<br />

nicht. Veronika Lingg beispielsweise ist Kardiologin, <strong>das</strong><br />

deckt nur teilweise <strong>die</strong> Anforderungen an einen Notarzt<br />

ab. „Jeder, der als Notarzt unterwegs ist, muss eine entsprechende<br />

Ausbildung absolvieren“, erzählt sie.<br />

Wie viel <strong>–</strong> oder besser: wie wenig <strong>–</strong> Freizeit sie haben, wissen<br />

<strong>die</strong> Notärzte im <strong>Tegernsee</strong>r Tal immer ein halbes Jahr<br />

im Voraus. Alle sechs Monate trifft sich <strong>das</strong> Team, dann wird<br />

der Dienstplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten sechs Monate gemacht. Dabei<br />

sorgt rund ein Dutzend Ärzte aus dem Tal da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s<br />

der Notarzt-Betrieb <strong>die</strong> gesamte Woche rund um <strong>die</strong> Uhr<br />

sichergestellt ist. Nachdem <strong>die</strong> Wünsche und Möglichkeiten<br />

der Ärzte unterschiedlich sind, „machen natürlich nicht immer<br />

alle exakt gleich viele Dienste“, erzählt Veronika Lingg.<br />

Trotzdem kann man sich leicht ausrechnen, wie viel Belastung<br />

auf jeden Einzelnen zukommt.<br />

Das <strong>Tegernsee</strong>r Understatement<br />

Wie viele Einsätze Veronika Lingg und Christian Pawlak<br />

in den zurückliegenden Jahrzehnten hinter sich gebracht<br />

haben, können beide heute nicht mehr beziffern. Ein paar<br />

Hundert, <strong>das</strong> wäre eine realistische Schätzung. „Es ist auf<br />

jeden Fall schon eine Handvoll“, meint Christian Pawlak.<br />

Das darf man dann wohl <strong>Tegernsee</strong>r Understatement nennen.<br />

Aber klar, ohne ein großes und gutes Team würde <strong>das</strong> alles<br />

nicht funktionieren. „Bei uns funktioniert <strong>das</strong> wirklich<br />

ausgezeichnet“, sagt Veronika Lingg <strong>–</strong> <strong>das</strong> Teamwork der<br />

Ärzte miteinander genauso wie <strong>die</strong> Zusammenarbeit beispielsweise<br />

mit dem Rettungs<strong>die</strong>nst-Personal oder auch<br />

Einrichtungen wie der Feuerwehr, der Polizei, der Wasserwacht,<br />

der Bergwacht oder dem THW. „Das ist Teamarbeit,<br />

<strong>die</strong> einfach klappt wie am Schnürchen“, bestätigt Christian<br />

Pawlak.<br />

Und noch etwas kommt hinzu: „Wenn man als Notarzt unterwegs<br />

ist, hat man nicht <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s man jetzt arbeitet“,<br />

sagt der Gmunder.<br />

Klar, weil: Am Ende ist Notarzt eben dann doch mehr Berufung<br />

als Beruf.<br />

aus unserer Weihnachtsbackstube:<br />

Lebkuchen, Platzerl, Kletzenbrot, Stollen<br />

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Einen großen Beitrag <strong>für</strong> <strong>das</strong> Funktionieren der Notarzt<strong>die</strong>nste im<br />

<strong>Tegernsee</strong>r Tal leistet der eigens da<strong>für</strong> gegründete Förderverein.<br />

Der Notarztförderverein hat den Notärzten vieles an Ausstattung und<br />

auch Ausbildung ermöglicht, was über den üblichen Standard hinausgeht.<br />

Auf dessen Webseite (www.foerderverein-notarztgruppe.de)<br />

findet sich ein Video, <strong>das</strong> der TV-Moderator Stefan Scheider produziert<br />

hat. Standbilder aus <strong>die</strong>sem Video haben wir zur Bebilderung<br />

unseres Beitrags verwendet. Und <strong>für</strong> den Fall, <strong>das</strong>s auch Sie einmal<br />

Hilfe brauchen: Sie erreichen im Notfall den Rettungs<strong>die</strong>nst über <strong>die</strong><br />

integrierte Leitstelle Rosenheim unter der 112.<br />

Lassen Sie sich von<br />

uns verwöhnen.<br />

Schaut`s vorbei in unserm<br />

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64<br />

65


Wellness am <strong>Tegernsee</strong><br />

Kernsanierung und neue<br />

Eigentümer: Das Parkhotel<br />

Egerner Höfe präsentiert<br />

sich nach seiner Wiedereröffnung<br />

als Refugium<br />

<strong>für</strong> Nachhaltigkeit,<br />

Naturverbundenheit und<br />

„leisen Luxus“.<br />

Und auch der Spa-Bereich<br />

zeigt sich auf 1.500 Quadratmetern<br />

runderneuert.<br />

Text: Susanne Mayr<br />

Wer <strong>das</strong> Hotel kennt, dem fällt schon vor der<br />

Türe <strong>die</strong> erste Änderung auf: Die Fassaden<br />

sind heller und freundlicher, <strong>das</strong> Bronzepferd<br />

ist weg, stattdessen stehen hier nun<br />

und „Anton“ <strong>für</strong> <strong>das</strong> Abendessen. Mit Blick auf den Garten<br />

lockt <strong>das</strong> Kaminrestaurant, <strong>das</strong> Konzept ist eine Karte <strong>für</strong><br />

alle drei Bereiche. Der Gast sitzt einfach dort, wo er es am<br />

schönsten findet. Viele Gourmets kommen natürlich hier<br />

drei stilisierte Bäume. Und <strong>die</strong> symbolisieren, wo<strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

ins Hotel wegen Thomas Kellermann und seiner „Dichter-<br />

Haus steht: <strong>für</strong> Naturverbundenheit, Nachhaltigkeit und<br />

stubn“, <strong>die</strong> zum Gourmetrestaurant „Dichter“ umbenannt<br />

Das Spa-Menü im<br />

entspannte Momente.<br />

wurde. Das hat nicht nur eine große Glasfront mit Blick in<br />

Mangfall Spa ist vielseitig:<br />

den Park, sondern auch einen zweiten Eingang bekommen,<br />

Treatments mit Dr. Duve<br />

Auch im Inneren des Hauses ist buchstäblich kein Stein auf<br />

damit es auch <strong>für</strong> externe Gäste und Einheimische besser<br />

Produkten, Körper- und<br />

dem anderen geblieben. Alle 81 Zimmer und Suiten wurden<br />

zu erreichen ist.<br />

Gesichtsbehandlungen mit<br />

Sisley und verschiedene<br />

Day Spa-Specials.<br />

Fotos: Egerner Höfe<br />

komplett renoviert, ein besonderes Lichtkonzept <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

gesamte Haus erarbeitet. Die Lobby ist kleiner, lichtdurchflutet<br />

und mit einem herrlichen Kamin ausgestattet. Gleich<br />

dahinter findet man <strong>die</strong> „KostBar“, eine coole Hotelbar mit<br />

einer vielversprechenden Karte, daneben <strong>die</strong> „Stubn Alois“<br />

Auf ins Spa<br />

Das Spa bietet Day Spa-Angebote an und so eines möchte<br />

ich heute testen. Dazu geht es vorbei an der Boutique Bo<br />

Redley ein Stockwerk tiefer in den Spa-Bereich. Hier an der<br />

66<br />

<strong>67</strong>


Wie kleine Oasen wirken <strong>die</strong><br />

verschiedenen Ruheräume.<br />

Spa-Rezeption ist der Dreh- und Angelpunkt <strong>für</strong> alle, <strong>die</strong><br />

schwimmen, sporteln oder sich einfach nur verwöhnen lassen<br />

wollen. Ich werde freundlich von Vanessa Legler, der<br />

Spa-Managerin empfangen. Nach einem kurzen Rundgang<br />

durchs Spa ist es auch schon Zeit <strong>für</strong> meine Behandlung.<br />

Poolbereich, Ruheraum,<br />

Eiskammer<br />

<strong>–</strong> es gibt viel zu<br />

entdecken im neuen<br />

Mangfall Spa.<br />

<strong>Winter</strong>zauber übermTegernse<br />

Im Spa-Menü gibt es neben Facials von Dr. Duve, einem<br />

renommierten Münchner Hautarzt, auch Body- und Facetreatments<br />

von Sisley. Für mich geht es heute zur „Body<br />

Slimming Massage“, einem 80-minütigen Verwöhnprogramm,<br />

<strong>das</strong> nicht nur den Körper straffen, sondern auch<br />

entspannen soll. Da<strong>für</strong> darf ich eine Duftkerze auswählen,<br />

<strong>die</strong> den Behandlungsraum <strong>für</strong> mich beduftet. Nun geht es<br />

los, <strong>das</strong> Licht wird warm gedimmt, im Hintergrund läuft leise<br />

Musik. Nicht <strong>das</strong> klassische Wasserplätschern mit Vogelgezwitscher,<br />

sondern eine Mischung aus coolen Clubsounds<br />

gemischt mit Klassikklängen. Ich liege auf einer beheizten<br />

Liege, zugedeckt mit einem weichen Handtuch und bin gespannt,<br />

was mich erwartet.<br />

Gekonnte Griffe von unten nach oben<br />

Die ersten Griffe gehören zur sogenannten Kontaktmassage,<br />

wie <strong>die</strong> Spa-Managerin erklärt. Dabei werden verschiedene<br />

Partien sanft gedrückt, wobei <strong>die</strong> Griffe der eigenen<br />

Atmung folgen. Dadurch soll der Körper erst einmal<br />

zur Ruhe kommen. Danach kommt <strong>das</strong> erste Produkt, der<br />

„Energizing Expert Balm for Body“ zum Einsatz, den Frau<br />

Legler erst zwischen den Händen erwärmt, um damit meine<br />

Füße zu massieren.<br />

HABSBURG STORES | ROTTACH-EGERN<br />

➜ Seestrasse 37<br />

Mo <strong>–</strong>Fr10.00 <strong>–</strong>18.00<br />

Sa 10.00 <strong>–</strong>16.00<br />

➜ Althoff Seehotel Überfahrt<br />

Überfahrtstrasse 10<br />

Mo <strong>–</strong>Fr 9.30 <strong>–</strong>12.30 und 14.30 <strong>–</strong>18.30<br />

Sa &So9.30 <strong>–</strong>12.30 und 14.30 <strong>–</strong>17.00<br />

83700 Rottach-Egern<br />

Tel +49 8022 6607275<br />

HABSBURG STORE | BAD TÖLZ<br />

➜ Marktstrasse 2<br />

Mo <strong>–</strong>Fr10.00 <strong>–</strong>18.00<br />

Sa 10.00 <strong>–</strong>16.00<br />

83646 Bad Tölz<br />

Tel +49 8041 7947060<br />

Danach wird jedes Bein einzeln mit teils anregenden, teils<br />

entspannenden Griffen massiert. Das Gleiche wird an Ober-<br />

WWW.WALLBERGBAHN.DE<br />

Fotos: Egerner Höfe<br />

körper und Armen wiederholt, bevor es zum Abschluss<br />

eine entspannende Rückenmassage gibt. Und dann ist es<br />

passiert: Ich bin kurz eingenickt. Ich habe schon viele Massagen<br />

überall auf der Welt, in Hotels, Spas und Kosmetikstudios<br />

getestet, aber ich bin tatsächlich nie eingeschlafen.<br />

store@habsburg-store.de<br />

habsburg _store<br />

68<br />

69


Auch <strong>die</strong> Fassaden<br />

des Hotels sind ein<br />

ganz neuer Anblick<br />

mit viel Glas und<br />

Als ich <strong>das</strong> nach der Massage mit Vanessa Legler bespreche,<br />

hellem Holz.<br />

meint sie nur, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> bei ihr doch öfter vorkommt.<br />

Spa-Rundgang<br />

So entspannt und vielleicht auch ein paar Millimeter<br />

schlanker, schlüpfe ich nun in meinen sehr weichen Bademantel<br />

und gehe nochmals ins Spa, um mir alles genauer<br />

anzusehen. Die gesamten Räume, wie auch <strong>das</strong> ganze Hotel,<br />

sind mit viel einheimischem Holz und Stein gestaltet. Gleich<br />

am Eingang des Spas geht man zum Beispiel an einem Wasserfall<br />

aus grauem Granit aus dem Walser Tal vorbei, be-<br />

Zurückziehen, aufladen,<br />

genießen<br />

vor man den eigentlichen<br />

Spa-Bereich betritt. Hier<br />

gibt es neben einem Dampfbad<br />

und vier Saunen ein<br />

Tauchbecken und ein Private<br />

Spa, <strong>das</strong> man exklusiv<br />

Interview mit Vanessa Legler, Beauty- & Spa-Managerin im Mangfall Spa<br />

mieten kann und dort sogar<br />

eine eigene Sauna hat. Mein<br />

Highlight ist <strong>die</strong> Eiskammer<br />

Frau Legler, in den Egerner Höfen<br />

ist nicht mehr viel so geblieben, wie<br />

es war. Was sind <strong>die</strong> spannendsten<br />

Neuerungen?<br />

Was mir persönlich besonders gefällt<br />

ist wichtig, <strong>das</strong>s unsere Gäste in ruhiger<br />

Atmosphäre abschalten können,<br />

sich mit Herz und Seele wohlfühlen.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Haltung resultiert auch <strong>das</strong><br />

neue Motto des Hotels „Leiser Luxus,<br />

Und anschließend unsere Aromakerzenmassage<br />

genießen. Dabei wird <strong>das</strong><br />

duftende, flüssige und warme Wachs<br />

auf der Haut verteilt und bringt Körper<br />

und Geist in Einklang. Und <strong>die</strong><br />

mit einem Eiswürfelbrunnen<br />

in der Mitte. Daraus<br />

wachsen im Zeitlupentempo<br />

Eisstäbe, <strong>die</strong> schließlich<br />

zu Würfeln zerbrechen und<br />

ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Natur quasi ins Haus ge-<br />

echter Genuss“.<br />

Kerze gibt es dann als Geschenk mit<br />

nach einem Saunagang <strong>für</strong><br />

holt wurde. Überall gibt es nun große<br />

Fenster und breite Fensterfronten,<br />

Bäume im Restaurant und im Spa.<br />

Alles ist mit vielen heimischen Materialien<br />

natürlich und nachhaltig<br />

Was sollten Ihre Gäste im <strong>Winter</strong><br />

unbedingt erleben?<br />

Ich würde eine schöne <strong>Winter</strong>wanderung<br />

empfehlen und danach in uns-<br />

nach Hause.<br />

Wie viel Zeit sollte man sich <strong>für</strong> den<br />

Spa-Besuch nehmen?<br />

Was soll ich sagen … (lacht). Am bes-<br />

schnelle Abkühlung sorgen.<br />

Etwas Besonderes sind auch <strong>die</strong> Sportkurse, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Hotelgäste<br />

und Einheimische angeboten werden. Trainerin Julia<br />

Füssl bietet zum Beispiel Inside Flow Yoga mit Mediation<br />

gestaltet. Es wurde mit viel Holz und<br />

rem Mangfallspa einen Saunabesuch.<br />

ten gönnt man sich gleich einen gan-<br />

an und auch Aerial Yoga in Zusammenarbeit mit einem<br />

Stein gearbeitet. Da wurde von<br />

zen Tag bei uns. So hat man<br />

Münchner Studio ist im Programm.<br />

allen Beteiligten tolle Arbeit geleistet.<br />

Welche Zielgruppe hat <strong>das</strong> Hotel?<br />

Na, alle <strong>die</strong> sich bei uns wohlfühlen<br />

wollen (lacht). Momentan<br />

begrüßen wir neben unseren<br />

Stammgästen auch viele<br />

neue Gäste. Vom Alter her ist es<br />

sehr gemischt. Was alle Gäste<br />

eint: Sie sind neugierig auf <strong>das</strong><br />

neue Gesicht der Egerner Höfe.<br />

Wie würden Sie <strong>das</strong> Spa in drei<br />

Worten beschreiben?<br />

Unsere Gäste sollen bei uns ei-<br />

genügend Zeit erst einmal anzukommen,<br />

vielleicht eine Runde<br />

zu schwimmen oder in <strong>die</strong> Sauna<br />

zu gehen. Und erst wenn der<br />

Körper schon „runtergefahren“<br />

ist, geht es zu einer Behandlung.<br />

Danach im Restaurant etwas essen<br />

und den Tag im Spa ausklingen<br />

lassen. Das fühlt sich dann<br />

schon an wie ein Urlaubstag.<br />

Sie selbst haben bestimmt auch<br />

einen Lieblingsplatz im Hotel,<br />

oder?<br />

Ja, ich liebe insbesondere <strong>die</strong><br />

Stimmung im großen Ruheraum<br />

Fotos: Susanne Mayr (linke Seite Mitte, rechte Seite), Egerner Höfe<br />

Zum Schluss eine „Frische Resi“<br />

Im oberen Stockwerk findet man den Poolbereich, der<br />

durch große Fensterfronten zum Garten hin geöffnet ist und<br />

daneben einen wunderbaren Ruheraum mit bewachsenen<br />

Glaskuben als Trennwände. Ein Plätzchen zum Entspannen<br />

entdeckt man hier im Spa überall, denn auch im unteren<br />

Stockwerk gibt es zwei Ruheräume und sehr kuschelige<br />

Rückzugsorte. Ich suche mir einen Platz mit Blick auf den<br />

Park und hole mir eine „Frische Resi“. Das ist aber keineswegs<br />

eine nette Spa-Mitarbeiterin, sondern eine Tasse Tee.<br />

Denn hier gibt es Biotee der Chiemgauer Marke Bioteaque<br />

mit so süßen Namen wie „Scheene Leni“ oder „Schwarza<br />

Franzi“. Ich genieße noch eine Weile <strong>die</strong> Ruhe und den Blick<br />

und bin ausnahmsweise mal froh, <strong>das</strong>s der Handyempfang<br />

nicht der Beste ist. <br />

nen persönlichen Rückzugsort<br />

mit den Bäumen. Vor allem mor-<br />

finden, an dem sie ihre Batterien<br />

aufladen können, um dann<br />

<strong>das</strong> Leben wieder mit Freude<br />

zu erleben. Wenn es also nur<br />

drei Worte sein dürfen: Zurückziehen,<br />

aufladen, genießen. Uns<br />

gens und abends erzeugt <strong>das</strong><br />

Licht eine sehr besondere Stimmung.<br />

Dazu der Blick hinaus in<br />

den Park und auf <strong>die</strong> Pferdeund<br />

Kuhwiesen <strong>–</strong> einfach herrlich.<br />

Day Spa-Angebot von 9.00<strong>–</strong>21.00 Uhr (85 Euro)<br />

Das Abendritual von 17.00<strong>–</strong>21.00 Uhr (45 Euro)<br />

Verschiedene Specials<br />

Parkhotel Egerner Höfe, Aribostraße 19<strong>–</strong>26, Rottach-Egern<br />

www.egerner-hoefe.de<br />

Berta-Morena-Weg 1 · 83700 Rottach-Egern<br />

Tel: 08022-274-0 · www.schoenheitsfarm-gruber.de<br />

70<br />

71


Der (Mann) mit dem<br />

richtigen Riecher<br />

Ein feines Näschen <strong>–</strong> <strong>das</strong> ist eine der wichtigsten Voraussetzungen <strong>für</strong> erfolgreiche<br />

Schnapsbrenner. Das von Anton Huber von der Brennerei Fischerweber ist so fein,<br />

<strong>das</strong>s er mit seinem Schnaps immer wieder Preise einfährt.<br />

Man hat es oder man hat<br />

es eben nicht: <strong>das</strong> richtige<br />

Gespür <strong>für</strong> guten Brand.<br />

Text: Ute Watzl / Fotos: Urs Golling<br />

Langsam fährt der Rollladen <strong>die</strong> Wand hinauf.<br />

Nach und nach enthüllt er ein Regal mit der<br />

bunten Vielfalt perfekt ausgeleuchteter Flaschen.<br />

Wie einen Schatz, verborgen im Hintergebäude<br />

<strong>die</strong>ses sowieso schon prächtigen Hauses,<br />

<strong>das</strong> vor oberbayerischem Alpincharme nur so strotzt.<br />

Es ist <strong>die</strong> ganze Palette der rund 40 Sorten Liköre,<br />

Edelbrände und <strong>–</strong> seit neuestem <strong>–</strong> auch Gin aus dem<br />

Hause Fischerweber. Davor steht Anton Huber und<br />

sagt nicht ganz ohne Stolz und demonstrative Bescheidenheit:<br />

„Da hat ma a bissel Auswahl, <strong>für</strong> jeden<br />

wos dabei.“ Huber, in Trachten-Joppe und mit<br />

akkurat gestutztem Schnauzbart, kann stolz sein auf<br />

seine Nase. Nicht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se auf den ersten Blick ungewöhnlich<br />

oder aus irgendeinem Grund ausgefallen<br />

schiene. Es ist eher <strong>das</strong>, was sie kann. Nämlich feine<br />

Unterschiede riechen. Das macht sich dann bezahlt,<br />

wenn beispielsweise der Bayerische Staatsehrenpreis<br />

an <strong>die</strong> besten Schnapsbrennereien vergeben<br />

wird. Aber dazu später.<br />

Leuchtende Liköre<br />

In diversen Rot- bis Blautönen leuchten <strong>die</strong> Liköre,<br />

darunter <strong>die</strong> golden, orange und braun schimmernden<br />

Brände. Das sieht hübsch aus. Doch viel wichtiger<br />

ist Anton Huber, wie es schmeckt: Jeder Brand<br />

solle nach der Frucht schmecken, <strong>die</strong> draufsteht, und<br />

zwar zu hundert Prozent. „Es ist nix anderes dabei.“<br />

Heißt: Keine Farbstoffe, keine künstlichen Aromen.<br />

Nur dann ist ein Brand ein Edelbrand. „Ansonsten<br />

schimpft sich <strong>das</strong> Ganze ja Spirituose“, sagt Huber trocken.<br />

Der Mann ist kein Freund der blumigen Worte.<br />

Er sagt, was wichtig ist. Alles unter 38 Prozent seien<br />

Spirituosen, und da herrsche Narrenfreiheit. „Da kann<br />

alles verwendet werden, was <strong>die</strong> Lebensmittelchemie<br />

so hergibt.“ Aber so etwas kommt ihm nicht in <strong>die</strong> Flasche.<br />

Stattdessen hundert Prozent Äpfel, Zwetschgen<br />

und Vogelbeeren aus dem <strong>Tegernsee</strong>r Tal, Kirschen<br />

und Williamsbirne vom Bodensee, Marillen aus der<br />

Wachau. Das alles von bester Qualität, ergänzt Anton<br />

Huber Junior, der neben seinem Vater steht.<br />

Neue Generation, neue Ideen: Der Gin entstand auf Wunsch des Juniors.<br />

72<br />

73


„Jeder Brand soll nach der Frucht schmecken,<br />

“<br />

<strong>die</strong> draufsteht, und zwar zu hundert Prozent.<br />

Er ist schon als Kind mit ins Geschäft hineingewachsen, hat<br />

mit seinem Bruder Obst geerntet und gesäubert und beim<br />

Einmaischen geholfen. Vergangenen Sommer hat er eine<br />

Ausbildung zum staatlich anerkannten Brenner gemacht<br />

und übernimmt nun nicht nur <strong>das</strong> Geschäft, sondern auch<br />

<strong>die</strong> Philosophie des Vaters, <strong>die</strong> da lautet: Aus minderwertiger<br />

Frucht kann kein hochwertiger Edelbrand entstehen.<br />

Die goldene Regel: „Ois, was man nicht essen möcht, kommt<br />

auch nicht in den Bottich nei.“<br />

„Weibersleit-Arbeit“ gewesen sei. Denn gebrannt wurde in<br />

der Küche auf dem Ofen.<br />

Anton Huber selbst hat in <strong>die</strong> Familie eingeheiratet, und<br />

zwar weitestgehend unbedarft auf dem Gebiet des Schnapsbrennens.<br />

„Dabei zusehen können, wie aus Obst Schnaps<br />

wird, <strong>das</strong> hat mir gefallen.“ Und er entdeckte <strong>das</strong> ungeahnte<br />

Talent seiner Nase. In Brennkursen erlernte er <strong>das</strong> Handwerk<br />

professionell.<br />

Mit der Geschmacksschulung kam auch <strong>die</strong> Modernisierung<br />

der Brennerei. Ein kupferfarben glänzender Brennofen im<br />

renovierten Rückgebäude lädt seitdem Gäste und Interessierte<br />

dazu ein, einem etwa dreistündigen Brennvorgang<br />

zuzuschauen. Die einen betreiben eine Schaukäserei, Anton<br />

Huber hat seine kleine private Schaubrennerei. Hier<br />

verstehen dann auch Laien, was <strong>das</strong> sogenannte Geistrohr<br />

ist, welche Erhitzungs- und Abkühlungsstufen <strong>die</strong> Maische<br />

durchläuft und wo sich <strong>die</strong> Spreu vom Weizen trennt. Nämlich<br />

dann, wenn am Ende <strong>das</strong> Destillat aus dem Ofen fließt:<br />

zuerst der Vorlauf, der nach Nagellackentferner, Kleber und<br />

ätherischen Ölen riecht und deswegen so gut wie möglich<br />

vom danach herausfließenden, hochwertigen Destillat abgeschieden<br />

werden muss <strong>–</strong> und zwar manuell.<br />

im Schnapsjargon zu bleiben. Dass der Fischerweber Brennerei<br />

2020 der Bayerische Staatsehrenpreis <strong>für</strong> Edelbrenner<br />

verliehen wurde, ist vor allem <strong>die</strong>sem Moment zu verdanken,<br />

in dem Hubers Nase entschied: Jetzt riecht‘s gut! Und<br />

dann ein zweites Mal vorm seifig riechenden Nachlauf, den<br />

er dem Brennofen entlockt: Bis hierhin und nicht weiter! Für<br />

<strong>die</strong>sen richtigen Moment bei der Selektion hat Huber ein<br />

Näschen.<br />

Schnaps-Sommelier Anton Huber empfiehlt, statt Bier oder Wein einfach<br />

mal ein, zwei Stamperl eines guten Destillats zum Essen zu trinken. Zum<br />

Beispiel Zwetschgenbrand im Maulbeerfass zu einem guten Bier- oder<br />

Schweinebraten oder Vogelbeer-Schnaps zum Rehrücken. „Das sind ganz<br />

neue Geschmackserlebnisse als mit einem Bier.“<br />

Was zählt, ist <strong>die</strong> „Trinkstärke“<br />

Eines der bisher unbekannten Wörter, <strong>die</strong> man im Gespräch<br />

mit einem ausgebildeten Brenner wie Anton Huber lernt, ist<br />

„Trinkstärke“. Das Destillat, <strong>das</strong> mit einer Alkoholstärke von<br />

erstaunlichen 80 Volumen Prozent (Vol %) aus der Brennanlage<br />

kommt, wird mit Wasser auf eine Trinkstärke von 42<br />

Vol % heruntergesetzt. Ein anderer Fachbegriff ist Maische:<br />

zerkleinerte Früchte, <strong>die</strong> drei bis sechs Wochen in einer Art<br />

überdimensionalem Thermomix gären, bevor <strong>die</strong>se Masse<br />

im Brennofen destilliert wird.<br />

Seit 1870 wird in <strong>die</strong>sem stattlichen Hof am Seeufer des Egerner<br />

Malerwinkels Schnaps gebrannt. Damals erhielt der Hof,<br />

der <strong>für</strong>s Kloster in der Egerner Bucht fischte und eine Weberei<br />

betrieb, <strong>das</strong> Brennrecht. Es wurde bis heute über mehr<br />

als 150 Jahre und vier Generationen vererbt. Ein <strong>Tegernsee</strong>r<br />

Traditionsbetrieb par excellence, der auch immer Gäste beherbergte.<br />

Schon der Urgroßvater seiner zwei Söhne habe<br />

Schnaps gebrannt, erzählt Huber, wobei <strong>das</strong> ja damals eher<br />

Vieles hat sich über <strong>die</strong> Jahrzehnte geändert. Der Hof wurde<br />

zum Hotel Garni, in der Garage installierte Huber einen<br />

Brennofen.<br />

Wie <strong>die</strong> Seele der Frucht in <strong>die</strong> Flasche kommt<br />

Und 2010 dann der nächste Schritt: Der Schnapsbrenner Huber<br />

wird Sommelier. Was seine geschulte Nase wahrnahm,<br />

lernte er zu unterscheiden, zu beschreiben, fachfremden<br />

Gästen zu erklären und passenden Geschmacksrichtungen<br />

zuzuordnen. „Wonach riechen <strong>die</strong> Destillate, was schmeckt<br />

man da heraus, was ist drin“, <strong>das</strong> alles habe er als Sommelier<br />

lernen müssen. Man nehme nur <strong>die</strong> Vogelbeere. Sie schmeckt<br />

ein wenig nach dem Waldboden, auf dem sie wächst, und<br />

nach modrigem Laub. Dazu eine typische Marzipan- und<br />

<strong>die</strong> Schokoladennote <strong>–</strong> <strong>für</strong> Huber ist <strong>das</strong> eine überraschende<br />

Geschmacksexplosion. „Oder würden Sie einen solchen<br />

Geschmack <strong>die</strong>ser bitteren Beere zutrauen?“ Das Destillieren<br />

veredele <strong>das</strong> Obst, schwärmt er. „Es bringt <strong>die</strong> Seele der<br />

Frucht in <strong>die</strong> Flasche.“<br />

Und hier kommt Anton Hubers Nase ins Spiel. Denn gewissermaßen<br />

scheiden sich an <strong>die</strong>ser Stelle auch <strong>die</strong> Geister, um<br />

Fischerweber‘s Edelbrände & Fruchtliköre<br />

Überfahrtstraße 1, Rottach-Egern<br />

In fünfter Generation: Anton Huber Junior wird <strong>das</strong> Geschäft im Sinne seines Vaters weiterführen.<br />

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Christian Lanzinger<br />

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Münchner Str. 9·Bad Wiessee ·Tel.08022 -83837<br />

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75


Geschäftsleben<br />

AM TEGERNSEE<br />

DIE PERFEKTION DER SINNE<br />

HOME, SWEET HOME<br />

Gerade in der kalten Jahreszeit sehnt man sich nach einem schönen<br />

Heim, <strong>das</strong> gemütlich und geborgen ist. Dabei unverzichtbar:<br />

Kuschelige Decken, hochwertige Stoffe und schöne Farben, <strong>die</strong><br />

ein Wohlfühlambiente kreieren. Eine wahre Oase an Polstermöbeln,<br />

Bezugs- und Vorhangstoffen, exklusiven Vorhangstangen<br />

und Teppichen präsentiert Huber Raumausstattung auf 200 m²<br />

Ladenfläche. Jedes Stück wird genäht, verarbeitet und gepolstert<br />

von Raumausstatter-Meister/innen und -Gesellinnen mit Liebe<br />

zum Detail. Und so bekommt auch jedes Zimmer und so manch<br />

geliebtes Möbelstück dank professioneller und sympathischer<br />

Beratung wieder neue Wertschätzung und erlebt eine Renaissance.<br />

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Bichlmairstraße 12, Gmund, Telefon 08022/75569<br />

www.huber-derraumausstatter.de<br />

KULINARISCHE NEWS<br />

Das lang angekündigte Pop-up-Restaurant<br />

des Hotels Terrassenhof startet endlich. Am<br />

19.11.21 geht es los im herrlichen Ambiente des<br />

Bootshauses. Bis März gibt es dort freitags und<br />

samstags, jeweils von 18.00 bis 22.00 Uhr ein<br />

köstliches 5-Gänge-Menü zu erleben.<br />

Tipp: Unbedingt vorher reservieren, <strong>die</strong> Anzahl<br />

der Plätze ist begrenzt.<br />

Pop Up Restaurant im Bootshaus<br />

Adrian-Stoop-Str. 50, Bad Wiessee<br />

Telefon 08222/863145<br />

www.popup-tegernsee.de<br />

Fotos: Anbieter<br />

NEUES JUWEL AM TEGERNSEE<br />

Der Name „Tiroler Goldschmied“ ist bis nach Abu Dhabi bekannt.<br />

Seit 1969 fertigt <strong>die</strong> traditionsreiche Familienschmiede<br />

aus Dorf Tirol bei Meran in Südtirol erlesenen Schmuck<br />

in zeitlos elegantem, unverwechselbar italienischem Design.<br />

Neben der hauseigenen Manufaktur-Kollektion La Preziosa<br />

werden stilvoller Jagd- und Trachtenschmuck, individueller<br />

Trauschmuck, aber auch Markenschmuck und Uhren der<br />

gefragtesten internationalen Hersteller präsentiert. Jetzt<br />

gibt es auch eine Filiale in Rottach-Egern.<br />

Tiroler Goldschmied<br />

Seestraße 2, Rottach-Egern<br />

Telefon 08022/7060790<br />

www.tirolergoldschmied.de<br />

Darum dreht sich alles bei Sehen und Hören in Bad<br />

Wiessee. Die beiden Experten Corinna Preiß und<br />

Christian Lanzinger übernehmen jetzt <strong>das</strong> bekannte<br />

Geschäft im Ort und möchten <strong>das</strong> Optimale <strong>für</strong><br />

Augen und Ohren erreichen. Da<strong>für</strong> haben sie jede<br />

Menge Erfahrung im Gepäck und arbeiten mit den<br />

neuesten Diagnostikverfahren.<br />

Sehen und Hören<br />

Münchner Str. 9, Bad Wiessee<br />

Telefon 08022/83837<br />

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77


Die Social-Media-<strong>Seeseiten</strong><br />

#tegernsee<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

HERBST-AUGENBLICKE IM NETZ<br />

Ja, der Herbst. Man weiß nie so genau: Ist <strong>das</strong> jetzt noch ein bisschen Sommer oder schnuppern wir gerade<br />

schon am <strong>Winter</strong>? Kann sein, <strong>das</strong>s man bei strahlendem Sonnenschein wach wird und <strong>die</strong> Temperaturen nochmal<br />

gut über 20 Grad liegen. Oder es nebelt und man bibbert am Gefrierpunkt. Wenn Sie sich also mal wieder fragen,<br />

was <strong>das</strong> alles sein soll: Wir nennen es Herbst. Und <strong>das</strong>s der zwischen Berg und See ganz besonders reizvoll sein<br />

kann, zeigen unsere Insta-Fotos aus den letzten drei Monaten.<br />

Kuratiert von Manuela Rettinger<br />

Und auch von sehr weit oben betrachtet bietet<br />

<strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r Tal einen überaus spektakulären<br />

Anblick. Weil den meisten von uns <strong>die</strong>ses<br />

Panorama leider nicht vergönnt ist, freuen wir<br />

uns umso mehr, <strong>das</strong>s Martin Rittig uns <strong>die</strong>se<br />

Aufnahme zur Verfügung gestellt hat.<br />

martinrittig<br />

Was also gehört alles auf ein Foto, <strong>das</strong> den Herbst richtig widerspiegeln<br />

soll? Bunte Blätter. Blauer Himmel, mit viel Sonne. Und<br />

dazu <strong>das</strong> latente Gefühl, <strong>das</strong>s wir dem <strong>Winter</strong> näher sind als dem<br />

Sommer. Anja Risse hat <strong>die</strong>se Stimmung wunderbar eingefangen.<br />

an__riii<br />

Um ehrlich zu sein: Ob auch <strong>die</strong> hier in Reih und Glied angetretenen<br />

Möwen herbstlicher Motivation gefolgt sind, wissen<br />

wir nicht. Dass <strong>die</strong>se lange Reihe vor bunten Herbstwäldern<br />

allerdings ein sehr hübscher Anblick ist, dessen sind wir uns<br />

sicher. Eingefangen von Manuel Schweiger.<br />

manu.s.thoughts<br />

Nochmal von oben, etwas<br />

andere Perspektive <strong>–</strong> und<br />

ja, man ahnt: Bis der<br />

<strong>Winter</strong> auch ganz unten<br />

ankommt, <strong>das</strong> ist nur<br />

noch eine Frage der Zeit.<br />

Auf der anderen Seite,<br />

kein Sommer und kein<br />

Frühling kann in <strong>die</strong>sen<br />

matt-strahlenden Farben<br />

leuchten, wie Sie hier<br />

auf <strong>die</strong>sem Bild zu sehen<br />

sind.<br />

goli_eiei_und_ich<br />

78<br />

79


Was gehört sonst noch zu Bayern und zum Herbst?<br />

Klar, Bier, eine Tracht, der Kirta. Wenn <strong>die</strong><br />

Dinge dann ganz ideal zusammenkommen, geht<br />

eine (ehemalige) Bayerische Bierkönigin in der<br />

Tracht bei strahlendem Herbsthimmel zum „Kir<strong>das</strong>onndog“.<br />

So beschreibt Vroni Ettstaller <strong>die</strong>sen sehr<br />

bayerischen Tag auf ihrem Instagram-Account. Und<br />

wir erhöhen den Schwierigkeits- und Brauchtumsgrad<br />

gleich nochmal ein bisschen mit der nachfolgenden<br />

bayerischen Weisheit: „A gscheiter Kirta dauert<br />

bis zum Irta <strong>–</strong> und es kunnt se schicka, a dirme bis<br />

zum Migga!“ Viel Spaß heim Übersetzen!<br />

vroni_ettstaller<br />

Warum soll <strong>das</strong>, was <strong>für</strong> uns Menschen gilt, nicht auch auf<br />

<strong>die</strong> Tierwelt angewendet werden können? Man geht nochmal<br />

raus, freut sich über <strong>das</strong> Laub auf dem Boden und <strong>die</strong><br />

prächtigen Farben der an den Bäumen verbliebenen Blätter.<br />

Und man packt sich trotzdem schon mal warm ein. So wie<br />

der Dackel von Jil Selter.<br />

lilo.langnase<br />

Und so gehen sie denn zu Ende, <strong>die</strong> Tage, der Herbst, der<br />

unmerklich zum <strong>Winter</strong> geworden ist. Wenn man da<strong>für</strong><br />

aber mit einem Panorama wie <strong>die</strong>sem entschädigt wird,<br />

dann kann man sich umso mehr freuen. Auf <strong>das</strong> was noch<br />

kommt, egal ob im Herbst, im <strong>Winter</strong> oder eben doch im<br />

nächsten Frühjahr. Das Foto hat Hermann Littich gemacht.<br />

hl_photographyx<br />

Wenn Sie mögen, folgen Sie uns gerne auf<br />

Instagram: seeseiten.tegernsee. Weil <strong>die</strong> schönsten<br />

Seiten des Sees nicht nur auf Papier stattfinden.<br />

Berta-Morena-Weg 1 · 83700 Rottach-Egern<br />

Tel: 08022-274-0 · www.schoenheitsfarm-gruber.de<br />

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Susanne<br />

Wiesner<br />

Moderatorin, Musikerin, Schauspielerin,<br />

(Trachten-)Modedesignerin.<br />

So schnell und doch umfassend<br />

stellt man am besten <strong>das</strong><br />

Multitalent Susanne Wiesner vor.<br />

Aktuell ist sie als quirlige<br />

Pendlerin „Julia“ in der BR-Serie<br />

„Drei Frauen <strong>–</strong> ein Auto“ zu sehen.<br />

Wie sie trotz rappelvollen<br />

Terminkalenders im Tegern seer<br />

Tal entspannt, was sie dort<br />

besonders liebt und (fast) alles<br />

andere Wissenswerte, verrät sie<br />

hier.<br />

Kompetenz in Planen, Bauen<br />

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Bauen auf Mietgrund in<br />

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Alles was mit Planen, Bauen und Einrichten<br />

von Häusern und Wohnungen zu tun hat,<br />

findet man in Gmund am <strong>Tegernsee</strong> im<br />

designXhaus unter einem Dach.<br />

Sich ergänzende Partner kooperieren harmonisch<br />

und nutzen ihre Synergien, um dem Kunden alles<br />

aus einer Hand zu liefern.<br />

Das designXhaus lädt künftige Bauherren ein, sich<br />

von der Planung über den Bau bis hin zur Einrichtung<br />

beraten und begleiten zu lassen.<br />

Ecoline Holzsystembau<br />

lässt Traumhäuser aus<br />

Holz entstehen, von der<br />

Planung bis zur Fertigstellung;<br />

im Kompetenzzentrum<br />

erfährt<br />

der Bauherr alles<br />

über ökologischen<br />

Holzbau, sowohl in Holzmassiv- als<br />

auch Holzrahmenbauweise. „Ecoline baut<br />

Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbe- und<br />

Objektgebäude sowie Wohnanlagen effizient<br />

und nachhaltig (KFW 40plus).“ Die gesamte<br />

Planung, Herstellung und Ausführung kommen<br />

aus einer Hand.<br />

Herzstück des designXhauses ist studioX.<br />

Privatkunden ebenso wie Unternehmen finden hier<br />

Gesamtkonzepte <strong>für</strong> Einrichtung und Innenausbau<br />

<strong>–</strong>ob<strong>für</strong> ein Apartment oder <strong>die</strong> Ausstattung eines<br />

ganzen Hotels.<br />

Im Showroom von studioX präsentieren sich auf<br />

1.200 Quadratmetern Fläche ausgewählte Designermöbel,<br />

Kunst und individuelle Wohnkonzepte.<br />

Auf den Freiflächen findet der Kunde eine Präsentation<br />

von Outdoormobiliar und -küchen.<br />

Eine Mitarbeiterin ist auf Wohnpsychologie<br />

spezialisiert:<br />

„Wir unterstützen unsere Kunden bei<br />

der harmonischen Gestaltung ihrer<br />

Lebens- und Arbeitswelten. Die<br />

Zufriedenheit unserer Kunden ist<br />

unsere oberste Maxime.“<br />

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Gebr. Thonet Vienna<br />

Frau Wiesner, wie viel Julia steckt in<br />

Susanne <strong>–</strong> und umgekehrt?<br />

Gemeinsam haben wir, <strong>das</strong>s wir neugierig<br />

aufs Leben und <strong>die</strong> Menschen<br />

sind. Der Unterschied ist, <strong>das</strong>s Julia<br />

noch etwas naiver auf Sachen zugeht.<br />

Das mag ich aber sehr an ihr.<br />

Jeden Tag pendeln zwischen dem Tal<br />

und München, <strong>das</strong> macht doch auch nur<br />

in einer Serie Spaß, oder?<br />

Oh ja! Wenn ich sonntags Vorstellung<br />

im Münchner Volkstheater <strong>für</strong> den<br />

Brandner Kaspar hab, bekomme ich<br />

ab 14 Uhr schon Bauchweh, weil ich<br />

weiß, in welchen Stau ich mich begeben<br />

werde. Ich bin froh, <strong>das</strong>s ich nicht<br />

regelmäßig pendeln muss <strong>–</strong> <strong>das</strong> hatte<br />

ich im Studium genug.<br />

Wird es nicht langsam Zeit <strong>für</strong> eine<br />

eigene <strong>Tegernsee</strong>r-Tal-Serie?<br />

Das hab ich mir auch schon gedacht.<br />

Aber wenn, dann bitte nicht kitschig<br />

<strong>–</strong> sondern realitätsnah, z. B.: Was<br />

macht <strong>das</strong> mit einer <strong>Region</strong>, wenn der<br />

Wohnraum nicht mehr bezahlbar ist?<br />

Ein Volksmusik-Festival am See <strong>–</strong> wer<br />

wäre Ihr Lieblings-Co-Moderator?<br />

Markus Tremmel <strong>–</strong> wir moderieren<br />

seit 2013 gemeinsam den Wiesn-Frühschoppen<br />

im BR Fernsehen und ich<br />

hab ihn sehr in mein Herz geschlossen.<br />

Wir sehen uns im Moment coronabedingt<br />

nicht, aber immer wieder<br />

schicken wir uns Nachrichten, ob es<br />

dem anderen ja gut geht.<br />

Hand aufs Herz: Wasser oder Berge?<br />

Ganz klar Wasser. Mein Papa ist ein<br />

alter Surfer und Segler. Wir haben<br />

jeden Urlaub am oder auf dem Wasser<br />

verbracht. Dank ihm können wir<br />

alle Surfen, Kite-Surfen, Wasserskiund<br />

Wakeboard fahren. Ich liebe <strong>das</strong><br />

Wasser!<br />

<br />

Foto: Urs Golling<br />

Holzsystembau -nachhaltig<br />

gedacht -ökologisch -<br />

Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />

in Holzmassivbauweise<br />

www.ecoline-holzsystembau.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Zeitungsverlag<br />

Oberbayern<br />

GmbH & Co. KG<br />

Verlag<br />

Zeitungsverlag<br />

Oberbayern<br />

GmbH & Co. KG<br />

Pfaffenrieder Str. 9<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Geschäftsführer<br />

Daniel Schöningh<br />

Objektverantwortlich<br />

Stefan Hampel<br />

Anzeigenverkauf<br />

Evelyn Geyer<br />

Tel. 08024/4<strong>67</strong>1307<br />

Redaktion<br />

Jakubetz & Laban<br />

chefredaktion@<br />

seeseiten-magazin.de<br />

Grafik<br />

MT Me<strong>die</strong>ntech<br />

Stefan Müller<br />

Thomas Hepp<br />

Titelbild<br />

TTT/Hansi Heckmair<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach<br />

Die <strong>Seeseiten</strong><br />

erscheinen vierteljährlich<br />

zu Beginn<br />

der Monate März,<br />

Juni, September<br />

und Dezember.<br />

Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong> der<br />

<strong>Seeseiten</strong><br />

erscheint am<br />

Donnerstag,<br />

3. März 2022<br />

Redaktionsschluss<br />

ist Montag,<br />

17. Januar 2022.<br />

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