Stahlreport 2021.11
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Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachricht<br />
3D-Modell der neuen Glüh- und Isolierlinie, die sms für thyssenkrupp Steel in Bochum errichtet.<br />
Bild: sms Group<br />
SMS group liefert Glüh- und Isolierlinie für Elektroband an thyssenkrupp Steel Europe<br />
Neue Glühlinie für Bochum<br />
Die SMS group ist von thyssenkrupp Steel Europe mit der Lieferung einer Glüh- und Isolierlinie für<br />
Elektroband für den Standort Bochum beauftragt worden. Die neue Glüh- und Isolierlinie soll ab 2024<br />
jährlich über 200.000 t nicht kornorientiertes Elektroband produzieren, das hauptsächlich zur<br />
Herstellung von effizienten Elektromotoren und Generatoren, wie zum Beispiel in Elektroautos,<br />
eingesetzt wird.<br />
In der neuen Linie wird das Gefüge des kaltgewalzten<br />
Bandes während des Glühprozesses rekristallisiert<br />
und das Material anschließend mit einer Isolierschicht<br />
versehen.<br />
Neben den Ein- und Auslaufbereichen mit horizontalen<br />
Schlingenspeichern wird die Linie mit einer Reinigungssektion,<br />
Glühofen, Beschichtungssektion und<br />
Trocknungsofen ausgestattet. Das Endmaterial ist zwischen<br />
700 und 1.350 mm breit und zwischen 0,2 und<br />
1,0 mm dick. Insbesondere zeichne sich die Anlage<br />
durch ressourcenschonende Prozesse sowie einen hohen<br />
Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad aus.<br />
3D-Modell dank Gaming-Engine<br />
Die neue Anlage wird in eine bestehende Halle integriert<br />
und ist über mehrere Etagen angeordnet. Zur Layoutund<br />
Anlagenplanung wurde bereits in der Vertriebsphase<br />
das 3D-Modell der Anlage in eine 3D-Game-Engine übertragen,<br />
sodass eine vollständige 360-Grad-Betrachtung<br />
möglich war. Mit der digitalen Abbildung kann die Anlage<br />
vor der Montage unter realitätsnahen Bedingungen<br />
geprüft und optimiert werden.<br />
Das technologische Herzstück der Linie ist der Wärmebehandlungs-<br />
und Beschichtungsprozess. Zur Wärmebehandlung<br />
wird ein ressourcenschonender Drever-<br />
Ofen eingesetzt, der eine optimierte Glühkurve abbilden<br />
kann. Anhand des „Intelligent-Furnace-Konzeptes“ (I-<br />
Furnace) ist es möglich, Materialdaten wie zum Beispiel<br />
die magnetischen Eigenschaften mit datengetriebenen<br />
Modellen vorherzusagen und somit vorab in den Produktionsprozess<br />
eingreifen zu können. Durch dieses<br />
Konzept werden hohe Materialqualitäten, eine verbesserte<br />
CO 2 -Bilanz sowie niedrige Produktionskosten erreicht,<br />
so der Hersteller. 2<br />
Primetals Technologies und thyssenkrupp<br />
Auf dem Weg zur CO 2 -Neutralität<br />
Primetals Technologies und thyssenkrupp haben eine<br />
exklusive, weltweit gültige Kooperationsvereinbarung mit der<br />
Absicht unterzeichnet, dass beide Parteien gemeinsam daran<br />
arbeiten, die innovative Technologie „Sequence Impulse Process“<br />
(SIP) auf den Markt zu bringen. Die SIP-Technologie wurde von<br />
thyssenkrupp AT.PRO tec, einem Unternehmen von thyssenkrupp<br />
Materials Services, entwickelt und hat sich dem Unternehmen<br />
zufolge für den Einsatz in Kupolöfen für Gießereien bewährt. Diese<br />
Technologie wurde angepasst und auf den Hochofenprozess<br />
zugeschnitten. Um sie abzusichern, hat das Unternehmen<br />
thyssenkrupp Steel Europe das allererste Komplettsystem an<br />
seinem Hochofen Nr. 1 in Duisburg-Schwelgern installiert. Die<br />
patentierte SIP-Technologie erlaubt es, mehr Koks durch<br />
eingeblasenen Zusatzbrennstoff (PCI) zu ersetzen und ein höheres<br />
Produktionspotenzial zu erreichen, ohne dass sich die<br />
Prozessbedingungen verschlechtern.<br />
Gießbühne bei thyssenkrupp<br />
Der Gesamtbrennstoffverbrauch verringert sich, und im Ergebnis<br />
wird als Zusatznutzen weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Die SIP-<br />
Technologie bringe also mehrere Vorteile mit sich, so der Stahlhersteller,<br />
darunter deutliche Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten.<br />
Sie helfe Hochofenbetreibern, dem Ziel der CO 2 -Neutralität<br />
näherzukommen.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
www.primetals.com<br />
Bild: thyssenkrupp<br />
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