Die Winterausgabe des Kundenmagazins der Stadtwerke Erfurt. Themen: Mit Vollgas durch die Geraaue - Hilfe für die Lutherkirche - So schön bleibt der egapark nach der BUGA - Neue Serie Erfurter Türme - Heißes Wasser aus der Wand u. v. m.
Winter 2021
Journal
Das Magazin für unsere Kunden
Freude
auf den Winter mit bunten Reportagen im Journal
Ab in die
Stratosphäre
Erfurter Schüler gehen in die Luft – Seite 14
Gotteshaus mit
dicken Rissen
Hilfe für die Lutherkirche – Seite 36
Inhalt
Neue Serie – Erfurter Türme
Einblicke in den Johannesturm.................4
Spielparadies Geraaue
Journal-Reporter Jonathan (3)
im Test..................................................... 6
Entspannung und Gesundheit
Portrait Erfurter Fitnesscenter.............. 12
Klamotten zum Mitwachsen
Maboni auf der Krämerbrücke................ 16
Die BUGA bleibt
egapark blüht auf................................... 28
Mythos Petersberg
Kommandantenhaus inside.....................42
Ihre Stadtwerke im Netz:
www.stadtwerke-erfurt.de
Der Stadtwerke-Blog:
www.swefuererfurt.de
Unsere Facebook-Seite:
www.facebook.com/sweerfurt
Hier geht es zur
App SWE für Erfurt.
Impressum
HERAUSGEBER: SWE Stadtwerke Erfurt GmbH
REDAKTION: Henry Köhlert, Anke Roeder-Eckert
E-Mail: presse@stadtwerke-erfurt.de, Telefon: 0361 564-1128
BEIRAT: Udo Bauer, Ivo Dierbach, Annett Glase, Anne Griese,
Christine Karpe, Inka Kaufmann, Sabine Lehmann,
Barbara Mörstedt, Hanno Rupp, Anett Schmidt, Maxi Wähnert
REDAKTIONSSCHLUSS: 22.10.2021
GESTALTUNG: Stefan Waldert, Janet Waldert
TITELBILD: Steve Bauerschmidt
FOTO STEVE BAUERSCHMIDT
2
Allzeit bereit!
Wenn es schneit und gefriert, sorgen 21 Winterdienstfahrzeuge
mit 30 Fahrern dafür, dass die Erfurter Bürgerinnen und Bürger
sicher an ihr Ziel kommen. Im Auftrag der Stadt Erfurt räumt die
SWE Stadtwirtschaft rund 600 km Fahrbahnen frei und streut
bei Glatteis. Verkehrsstörungen durch Schnee und Eis können
die Erfurterinnen und Erfurter unter der Service-Rufnummer
der Winterdienstzentrale 0361 564-4549 melden.
Weitere Fragen? Einfach
den QR-Code scannen.
3
Warum der Johannesturm
ganz alleine dasteht
Mit Baudenkmalpflegerin Katja Sterzl auf den Spuren alter Kirchen
W
er durch Erfurt schlendert,
fragt sich sicher, was es mit
ihnen auf sich hat. Zwischen mittelalterlichen
Häusern, DDR-Neubauten, auf Straßen
und Plätzen finden sie sich: Erfurts Türme.
Sie entstammen längst vergangenen Zeiten
und künden von den 15 verlorenen Kirchen
der Stadt an der Gera. Von fünf Sakralbauten
existieren zumindest noch die Türme.
Der Johanneskirchturm ist mit seinen 45 Metern einer der höchsten Türme Erfurts.
Auf quadratischem Grundriss erbaut, hat er im Inneren fünf Geschosse. Am Mauerwerk
in der Franckestraße kann man noch Spuren des alten Kirchenschiffes erkennen
Der Johannesturm dient heute als Glockenturm des Augustinerklosters
Einer von ihnen ist der Johannesturm. Am
nördlichen Ende der Johannesstraße steht
der Kirchturm der ehemaligen Johanneskirche.
„Im 19. Jahrhundert wurde sie wegen
Baufälligkeit abgebrochen“, sagt Katja
Sterzl. Die Architektin arbeitet bei der Unteren
Denkmalschutzbehörde der Stadt Erfurt
und liebt es, die Geschichten alter Steine
zu ergründen. Der 45 m hohe, majestätische
Turm hat es ihr angetan, denn er hat eine bewegte
Geschichte hinter sich. 1217 wird die
gotische Kirche, die Johannes dem Täufer
gewidmet war, erstmals urkundlich erwähnt.
Sie stand an einer der wichtigsten Handelsstraßen,
die den Anger als Haupthandelsplatz
des Waids mit dem Johannestor und
damit mit den Handelswegen Richtung Norden
verband“, erzählt Katja Sterzl und macht
uns auf die prächtigen mittelalterlichen Bürgerhäuser
der Straße aufmerksam, die heute
noch erhalten sind. Das „Haus zum Stockfisch“,
heute das Stadtmuseum Erfurt, oder
das „Haus zum Pflöcken“, das hinter seinen
Mauern so manches Geheimnis verbirgt und
zu den ältesten Häusern Erfurts gehört. Sein
Dachwerk wurde dendrochronologisch auf
1294 datiert.
Doch zurück zum Johannesturm. Mehrere
Brände hat die Kirche überstanden, bevor
sie zwischen 1469 und 1486 zu einer hochgotischen
Kirche umgebaut wurde. Auf einem
Plan aus dem 16. Jahrhundert sieht man
den charakteristischen Turm mit dem spitzen
Helm und den gotischen Fialen, einem Lang-
4
15 verlorene
Kirchen gibt
es in Erfurt –
von einigen
existieren noch
die Türme.
Katja Sterzl
Baudenkmalpflegerin
der Stadt Erfurt
Baudenkmalpflegerin Katja Sterzl spürt gern
der Geschichte alter Steine nach
haus und einem polygonalen Chor. „Wer genau hinschaut,
kann im Mauerwerk des Turmes in der Franckestraße noch die
Spuren des alten Kirchenschiffes erkennen. Wo heute Autos
fahren, befand sich früher der Friedhof der Kirche“, sagt Katja
Sterzl und erwähnt, dass August Hermann Francke, der in Erfurt
Theologie studierte und später die Franckeschen Stiftungen
in Halle gründete, gleich um die Ecke gewohnt hat. Doch
der gotischen Kirche war kein langes Gemeindeleben beschieden.
Schon 1525 – nur knapp 50 Jahre nach dem Umbau – wurde
die Kirche geschlossen. Erfurt ging es nicht mehr so gut.
Nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung nahm ab, die Gemeinden
verarmten, die Bevölkerung schrumpfte. Also fasste man
die Gemeinden von Johannes-, Gotthardts- und Augustinerkirche
zusammen.
15 Kirchen sind auf diese Weise im Laufe der Zeit aus dem
Stadtbild verschwunden. Die Johanneskirche wurde von da an
nur noch für Begräbnisse genutzt. Im Siebenjährigen Krieg
(1756–1763) verkam sie zum Futtermagazin. Auch während der
französischen Besatzung wurde sie als Lager genutzt. 1819
schließlich entschied man, sie wegen Baufälligkeit abzureißen.
„Doch nicht alles aus der Kirche ist verloren“, erzählt Katja
Sterzl: „Der Taufstein steht heute in der Augustinerkirche,
ein Schlussstein des Kirchengewölbes findet sich in der Löwen-Apotheke
genau gegenüber.“
TEXT ANKE ROEDER-ECKERT FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
Mehr zum turmreichen Erfurt lesen Sie unter www.erfordia-turrita.de oder einfach den QR-Code scannen. 5
Mit
VOLLGAS
durch die
Geraaue
6
Huiii! Mit Vollgas rast Jonathan (3)
die Rutsche hinunter! Diese coole
Riesenrutsche gibt es auf dem
nigelnagelneuen Abenteuerspielplatz
am Auenteich – übrigens mit
angeschlossener Tarzanschaukel
und Seilbahn
SWE Journal-Reporterin Lara (28)
und Jonathan (3) testen die wahrscheinlich
längste Spielplatzkette Deutschlands.
7
Huiii! Nochmal, Mama, nochmal!“ Jonathan, 3,
hebt die Hände, schreit vor Glück, seine Augen
leuchten und er duldet keinen Widerspruch.
„Nochmal rutschen!“ Ich freue mich über seine Freude – und
hoffe, dass er nach der nächsten wilden Rutschpartie wieder
heil unten ankommt. Von unten betrachtet, sieht die Rutsche
mit ihren Kurven auch ganz schön gewaltig aus…
Der Auftrag für mich und meinen Sohn Jonathan war klar:
„Testet für das SWE Journal die Spielplatzkette, die sich vom
Nordpark bis nach Gispersleben hinzieht!“ Entlang der 5 Kilometer
langen Radwanderstrecke, immer der Gera entlang,
entstand im Rahmen der BUGA 2021 nicht nur ein nagelneuer
Park mit Wiesen, Wäldchen und kleinen Hügeln, insgesamt
wurden acht Spielbereiche umgebaut und 16 Spielplätze
neu errichtet.
Jonathan ist der perfekte Tester: neugierig, begeisterungsfähig
und voller Energie. Ihn richtig müde zu bekommen,
ist meine tägliche Herausforderung, Langeweile verboten.
Spielplätze wirken da wahre Wunder und zum ersten Mal
gibt’s Spielplatz satt.
Start: Nordpark, endlich autofrei. Für die neue Skateranlage
noch ein bisschen zu jung, zieht es Jonathan zum Waldspielplatz.
Besonders ein, fast 4 Meter hohes Baumhaus hat
es ihm angetan, der perfekte Ort für kleine Räuber. Es besteht
aus mehreren Etagen und Nischen und vier zurzeit
noch rund 7 Meter hohe Platanen als „Pfeiler“ sorgen dafür,
dass das Baumhaus wächst. Die Kletterstange zum Runterrutschen
ist Jonathan allerdings noch ein wenig zu hoch:
„Nächstes Mal…“
Im Nordpark gibt es drei Spielplätze. Alles aus Holz, viel
Platz zum Balancieren und Klettern. „Bist du dir wirklich sicher,
dass du da runterspringen möchtest?“ Ich glaube, jede
Mutter kennt diesen Satz. Jonathan ist sich sicher, springt –
und landet sicher, gut abgefedert von dem butterweichen
Boden vor meinen Füßen. Er zieht an meiner Hose und sagt:
„Mama, das war cool. Ich will nochmal.“
❷
Besonders spannend für Nachwuchswikinger
Auch die großen Boote, die aussehen wie bei Wickie und
die starken Männer, haben’s ihm angetan. Grüne Kletterseile
und eine Holzwippe machen diesen Spielplatz besonders
spannend für wilde Nachwuchswikinger.
10 Minuten Fußweg weiter nördlich an der Pappelstieg-
Brücke ist der Spielplatz der Generationen. Wer seine Uhr
vergessen hat, kann mithilfe der Sonnenuhr (integriertes
Klettergerüst) die Zeit ablesen – natürlich nur bei Sonnenschein.
Himmelsschaukel, wippen, klettern oder mit kleinen
Autos auf der Rennbahn spielen – dieser Spielplatz ist für
jede Altersklasse geeignet.
Vorbei am Alten Klärwerk (jetzt eine große Sonnenterasse
am Rand einer Gera-Biegung inklusive Spielplatz) geht’s
in Richtung Radrennbahn. Hier, vor der Warschauer Straße,
ein weiteres Highlight für Jonathan: Neben einem Street-
8
❶
❹
1 Holzfrosch, Wikingerboot, Nestschaukel,
Klettergerüst mit froschgrünen Seilen und
ganz viel Sand – auf dem Kleinkindspielplatz
direkt gegenüber vom Nordpark
können (Klein-)Kinder sicher spielen
2 Jonathan balanciert an den Rudern des
Wikingerbootes
❸
ball-Platz entstand ein Piratennest
mit dem Thema
„Strandgut“. Eine fast
5 Meter hohe, blaue Flaschenpost
ragt aus dem
Boden, der Spielturm lädt
zum Rutschen ein. Doch es
Mama, das war
cool! Ich will
nochmal.
Jonathan
Spielplatztester
gibt noch mehr zu entdecken: einen Balancierparcours mit
Kleinkindrutsche, zwei Kletterbecher, eine Doppelschaukel
(besonders für Geschwister ein Hit), Hängematten für müde
Mamas und Papas und eine Wippe.
„Mama, kannst du für Zuhause auch so ein cooles Boot
basteln?“, fragt mein Sohn. Das Boot sieht tatsächlich wie
ein gebasteltes Papierschiffchen aus, mal sehen, ob ich das
hinbekomme…
Kurz vor der neuen, sanft ansteigenden Fußgängerbrücke
über die Straße der Nationen gibt’s links die überdachten,
echt langen und ganz schön steilen Superrutschen und Jonathan
zeigt gehörigen Respekt: „Die sind toll, aber lieber
morgen…“
Der Weg führt dann am frisch angelegten Auenteich am
Rande des Wohngebietes Moskauer Platz vorbei. Schräg
rechts der Höhepunkt bei Jonathans Spielplatz-Entdeckertour.
Die Tarzanschaukel!
Jonathan quietscht vor Vergnügen und kommt aus dem
Lachen nicht mehr raus, wenn er mit Vollgas hin- und hersaust.
Kein Wunder: Die Schaukel hängt an ca. 7 Meter langen
Ketten und der Sitz schwingt über einen Graben, der
von zwei künstlich aufgeschütteten Hügeln begrenzt wird.
Mehr als 400 Autoreifen sorgen an den Hängen für den nötigen
Schutz. Ich probiere es auch aus und – quietsche wie
mein Sohn.
Es gibt noch mehr: Gurtsteg, Hängebrücke, Seilbahn,
Hüpfplatte, Irrgarten, Karussell, Kletterfelsen, Sandkästen,
Sechseckschaukel und mehr machen diesen Spielplatz vielfältig
und für jedes Alter ist etwas dabei.
In Gispersleben, dem Ende unserer Tour, wieder Spielplätze
und darunter ein ganz besonderer: der Inklusionsspielplatz
am ehemaligen Heizwerk! Hier können Kinder mit und
ohne Beeinträchtigung gemeinsam spielen. Ein Rollstuhlkarussell
inklusive Fallschutzbelag, ein Podest, das befahren
werden und eine Trampolinlandschaft, die auch von Rollstuhlfahrern
benutzt werden kann, machen diesen Spielplatz
behindertengerecht.
Fazit: Die Geraaue ist ein Paradies für Kinder und wer nicht
genug Zeit hat, kann ja mehrfach spielen gehen. Übrigens
auch im Winter…
TEXT LARA MARIA KLEWIN
FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
3 „Mama! Nochmal, nochmal. Ich kann fliegen!“
Jonathan testet für das SWE Journal
die neuen Spielplätze an der Geraaue
4 Mit Karacho (und ein bisschen Tarzanlike)
saust Jonathan am Abenteuerspielplatz hinter
dem Auenteich hin und her. Die 400 Autoreifen
dienen zum Aufprallschutz
Einfach den QR-Code scannen und
Jonathan beim Testen der Spielplätze zusehen.
9
STROM und WÄRME
aus WASSERSTOFF?
Ein Projekt prüft Produktion
und Verbrauch
von Wasserstoff in
Thüringen. Die
SWE Energie ist
mit an Bord.
Wasserstoff ist das Element, aus
dem fast der ganze Himmel
über unseren Köpfen besteht.
75 Prozent der Masse unseres Sonnensystems –
Wasserstoff… Auf der Erde kommt das Gas vor allem
in Verbindung mit Sauerstoff vor – als Wasser.
Wasserstoff gilt als DER Energieträger der Zukunft,
vor allem auch, weil nach seiner Verbrennung Wasser
entsteht und eben kein Kohlendioxid. Wasserstoff
statt Kohle, Gas oder Öl – das klingt ökologisch
wertvoll. Nur – wie umsetzen? So, dass alles
noch bezahlbar bleibt und technisch machbar?
Der Zusammenschluss verschiedener Unternehmen
um die Ferngas Netzgesellschaft mit dem Namen
TH2ECo will diese Fragen beantworten. Das
Ziel: Regional grünen Wasserstoff erzeugen und in
Energie umwandeln. Mit dabei: die SWE Energie!
Frank Springer, Leiter des Bereiches Technik des
Versorgungsunternehmens: „Ganz klar: Wir müssen
unsere Energie grün machen! Das Grünmachen
der Wärme ist dabei der allerschwierigste Teil,
denn diese muss lokal produziert werden und die
natürlichen Ressourcen dafür sind in Thüringen limitiert.
Es gibt Solarthermie, aber die Flächen sind
begrenzt, es gibt die Erdwärme, aber das geologische
Potenzial ist wenig geeignet und es gibt die
Sektorkopplung, bei der grüner Strom, wie zum
Beispiel Windenergie, eingesetzt wird, um grüne
Wärme zu erzeugen.“ Doch diese Möglichkeiten
reichen bei Weitem noch nicht aus, um die Wärmebereitstellung
halbwegs kostenneutral komplett
grün herstellen zu können.
Im Nordosten von Erfurt bietet sich noch eine
andere Möglichkeit, Wärme klimaneutral zu erzeugen:
„Unsere Gas- und Dampfturbinenanlage, kurz
GuD“, sagt Springer. Noch wird hier Erdgas eingesetzt,
um Wärme und Strom zu produzieren: „Die
Frage ist: Wie kriegt man den fossilen Brennstoff
Erdgas abgelöst? Eine Antwort darauf: Deutschland
hat die nationale Wasserstoffstrategie auf die Füße
gestellt und will Wasserstoff Schritt für Schritt zu
den Kunden bringen.“
Nationale Wasserstoffstrategie
Es gibt verschiedene Arten von Wasserstoff: den
grauen (wird in chemischen Spaltprozessen hergestellt),
den blauen (Spaltung von Erdgas) und
den grünen Wasserstoff, der ausschließlich aus der
Elektrolyse von erneuerbarem Strom hergestellt
wird. „Dabei wird Ökostrom eingesetzt, um Wasser
in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten.“
10
Springer: „Wenn wir sagen, Wasserstoff ist der
Energieträger der Zukunft, dann brauchen wir gigantische
Erzeugungszuwächse bei den erneuerbaren
Energien. Erdgas wird mehr oder weniger
komplett importiert, 500 Terrawattstunden Strom
werden Jahr für Jahr damit erzeugt. Um Erdgas
durch Wasserstoff zu ersetzen, bräuchte man enorme
Mengen grünen Stroms.“
Die Ablösung von Erdgas durch Wasserstoff
funktioniert nur schrittweise: „Große Netzbetreiber
gehen davon aus, dass bis 2035 Wasserstoff rund
30 Prozent der Menge ausmacht, der Rest ist Erdgas.
Das Projekt, bei dem wir beteiligt sind, bietet
Chancen – auch wenn wir ganz am Anfang stehen.
Die Idee ist, dass regionale Erzeuger mit Windparks
grünen Strom erzeugen, damit vor Ort durch Elektrolyse
Wasserstoff herstellen und das dann in einer
Leitung zu den Abnehmern transportieren.“
Die Erdgasleitung gibt es schon: „Ziel muss sein,
entlang der Trasse Verbraucher zu finden, die den
Wasserstoff nutzen. Unsere GuD wäre ein Abnehmer,
aber auch Teile der SWE-Fahrzeugflotte damit
zu betanken, wäre möglich.“
Springer: „Wir prüfen, was unsere Anlage in der
GuD schon jetzt leisten kann, das ist alles Neuland.
Sicher ist, dass unsere derzeitigen Turbinen Wasserstoff
verbrennen können – allerdings nur begrenzt.
Wir müssen unsere Anlage stückchenweise
in die Zukunft führen. Wir beginnen bei 5 bis 10
Prozent Wasserstoffanteil bis zum Jahr 2030, enden
dann bei 100 Prozent. Je mehr Wasserstoff man
verbrennen will, desto mehr muss man die vorhandenen
Turbinen auch umbauen.“ Oder neu anschaffen…
Doch nicht nur die Turbinen in der GuD sind wasserstofftauglich:
„Die Abhitzekessel können mehr,
die sind den Turbinen nachgeschaltet und können
mit Gasbrennern betrieben werden. Die Kessel sind
bildlich gesehen wie ein großer hohler Vogel mit
ganz vielen Rohren drin – eine Flamme erhitzt die
Rohre und erzeugt Wärme. Dabei ist es egal, ob
die Flamme mit Methan oder Wasserstoff erzeugt
wird.“
Das Thüringer Projekt bedeutet für alle Beteiligten
Pionierarbeit. Springer: „Deutschlandweit sind
wir damit weit vorne. Jeder Schritt ist neu, nichts
liegt in der Schublade. Erzeugung, Transport, Verkauf,
Verbrennung – alles muss auf den Prüfstand.“
Eine Machbarkeitsstudie soll Antworten liefern.
Sicher scheint: Vor 2025 wird noch kein grüner
Wasserstoff made in Thüringen Richtung Erfurt
fließen. Aber ein Anfang ist gemacht…
TEXT HENRY KÖHLERT FOTO ADOBE STOCK COM
Wenn Sie diesen
QR-Code scannen,
können Sie sich eine
spannende Dokumentation
ansehen.
11
#swelokal Indoor-IMMUNBOOSTER
In der nasskalten Jahreszeit leidet oft die Gesundheit. Fitness und Wellness helfen. Wir haben uns
umgehört und vier Erfurter Orte besucht, die etwas zur Gesundheit anzubieten haben.
ADRESSE
Am Seegraben 2, 99099 Erfurt
4 Mitarbeiter
KONTAKT
Telefon: 0361 65753869
WEBSEITE
www.erfurter-salzgrotte.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Di bis Mi 10:00 bis 18:00 Uhr
Do bis Fr 10:00 bis 20:00 Uhr
Sa 10:00 bis 18.00 Uhr
So/Mo geschlossen
FITNESSTIPP von Sandy Noa
Einfach regelmäßig an der
frischen Luft laufen, am
besten mit einem Hund.
LEISTUNGEN
2 Salzgrotten,
Massage, Kosmetik
Erfurter Salzgrotte Die gebürtige Erfurterin Sandy Noa hat 2013 ihren
Job als Außendienstmitarbeiterin in Franken an den Nagel gehängt, um ihren Traum von einer eigenen
Salzgrotte zu verwirklichen. Ein Salzgrottenbesuch hatte sie „infiziert“. Das wollte die 40-Jährige auch
in ihrer Heimatstadt Erfurt. Gesagt, getan: geeignete Kellerräume gesucht, viele Tonnen Himalaya Salz
aus Pakistan bestellt und „Grottenspezialisten“ engagiert, die in filigraner Handarbeit die Erfurter Salzgrotte
entstehen ließen.
ADRESSE
Neusißstraße 8, 99086 Erfurt
40 Mitarbeiter
KONTAKT
Telefon: 0361 749790
WEBSEITE
www.sportparkjohnnesplatz.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo bis Do 07:00 bis 22:00 Uhr
Fr 07:00 bis 21:00 Uhr
Sa, So 09:00 bis 17:00 Uhr
FITNESSTIPP von Jan Rothe
Immer in Bewegung bleiben!
LEISTUNGEN
Fitness, Personal Training,
Kurse, Badminton, Tennis,
Kinderbetreuung, großer
Wellnessbereich
12
Sportpark Johannesplatz Vor 18 Jahren kam Jan Rothe aus Freiburg
nach Erfurt. Als leidenschaftlicher Radfahrer war Fitness immer schon ein Thema für ihn. Aus einem
Sportplatz entstand 1998 ein Sportpark, nicht nur mit Tennis, Squash und Badminton, sondern mit einem
immer stärker werdenden Fitness- und Gesundheitsbereich. Sein Ziel ist es, Bewegung so einfach
wie möglich zu machen. Seit 2003 leitet Jan Rothe den Sportpark.
ADRESSE
Werner-Uhlworm-Str. 10a,
99085 Erfurt
7 Mitarbeiter
KONTAKT
Telefon: 0361 5615314
WEBSEITE
www.fitness-unlimited-xs.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo bis Do 07:00 bis 23:00 Uhr
Fr 07:00 bis 22:00 Uhr
Sa/So 09:00 bis 21:00 Uhr
FITNESSTIPP
von Claudia Mühlhaus
Auf die Gesundheit achten und
2-3-mal die Woche Fitnessübungen
machen.
LEISTUNGEN
Kurse, Fitness, Sauna, Solarium
Fitness unlimited XS Wer eine 3-fache Miss Universum sehen möchte,
der muss ins Fitness unlimited XS by Claudia Mühlhaus gehen. Beim Besuch eines einfachen Fitnessstudios
in Thailand in den 1990er-Jahren hat Claudia Mühlhaus Feuer gefangen und in den Folgejahren
ihr Hobby zum Beruf gemacht. Fitness wurde ihr Leben. Ehrgeizig begann sie zu trainieren.
Schnell wurde sie als Deutsche Meisterin der Figurklasse im Bodybuilding als Miss Universum gekrönt.
Ihr Wissen gibt sie nun im eigenen Fitnessstudio weiter.
ADRESSE
Schmidtstedter Str. 23/25,
99084 Erfurt
7 Mitarbeiter
KONTAKT
Telefon: 0361 6546999
WEBSEITE
www.frau-in-form.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo und Mi 08:00 bis 21:00 Uhr
Di 08:00 bis 22:00 Uhr
Do 08:00 bis 13:00Uhr
und 15:00 bis 22:00 Uhr
Fr 08:00 bis 20:00 Uhr
Sa/So 10:00 bis 14:00 Uhr
FITNESSTIPP von Marlis Lutz
und Ivonne Weiße
Regelmäßig Kraftsport treiben.
LEISTUNGEN
Skillcourt, Kurse, Fitness,
Kinderbetreuung, Sauna
Frau in Form
Hier sind Frauen von 14 bis 85 unter sich. Als
„Frauensache“ hat sich der Fitnessclub 1991 in
der Nähe vom Hauptbahnhof gegründet. Nun
heißt er passender „Frau in Form“. Seit 2008
ist Marlis Lutz die Inhaberin. Zwei Jahre später
bekam sie Unterstützung von Studioleiterin
Ivonne Weiße. Für beide ist „Frau in Form“ eine
Stätte der Achtsamkeit und eine perfekte Verbindung
zwischen Leidenschaft und Beruf.
NEU!
#swelokal hat
jetzt auch eine eigene
Webseite: www.swelokal.de
Aus der Corona-Not geboren, machen die Stadtwerke
Erfurt lokales Gewerbe und Initiativen sichtbar. Zuerst
auf Social Media und jetzt im eigenen Webauftritt.
#swelokal stellt Erfurter in den Mittelpunkt.
TEXT IVO DIERBACH FOTOS JACOB SCHRÖTER 13
Dieses
Foto haben
Erfurter Schüler
aufgenommen
14
Bilder
aus der Stratosphäre
sind ja inzwischen dank des Internets
keine Seltenheit mehr. Wenn aber Schüler
der 7. und 8. Klasse dafür von Erfurt aus eine Kamera
ins zweite Stockwerk der Erde schicken, dann ist
das schon etwas ganz Besonderes. Schließlich sprechen wir
hier von einer Höhe zwischen 10 und 50 Kilometern. So geschehen
in der Jenaplanschule Erfurt, die sich 2020 für das Vorhaben
21×1000 der Stadtwerke Erfurt bewarb und in die Projektförderung
kam (wir berichteten im SWE Journal, Ausgabe 4/20). Dass es bis zum
Start des Wetterballons fast noch ein Jahr dauern sollte, hätte jedoch
niemand gedacht. Immer wieder musste der Flug verschoben werden.
Erst im September 2021 trafen sich die jungen Forscher am Erfurter Galgenberg,
um ihr lange vorbereitetes Projekt endlich umzusetzen – endlich,
weil der Lockdown den Schülern immer wieder einen Strich durch
die Rechnung gemacht hatte. Knapp 180 Kilometer weit flog der Ballon,
der in der Stratosphäre zwischenzeitlich eine Höhe von 36.662
Metern erreichte. Die Wetterdaten haben die Forscher gleich
in der nächsten AG-Stunde gesichtet. Die Temperatur lag
bei 1.000 Metern mit 23 °C am höchsten, die niedrigste
wurde mit -23 °C gemessen. Mehr dazu in unserem
Blog. Einfach den QR-Code scannen.
Text: ANKE ROEDER-ECKERT
Foto: JENAPLANSCHULE
ERFURT
15
Hier WACHSEN die
KINDERSACHEN mit
NACHHALTIGES von
der Krämerbrücke
Inzwischen kann Mone Luhn wieder lachen. Aber als im Juli früh halb sechs
ihr Telefon klingelte, war ihr ganz und gar nicht danach zumute. Ihre Nachbarin
hatte angerufen. Über Nacht war ein Wasserrohr in der oberen Etage
im Haus Nr. 26 auf der Krämerbrücke geplatzt. Das ganze Wasser lief in Mones
Laden. Alle Nähmaschinen, die ganzen Schnitte, die Kleider, Hosen, kleinen
Schühchen – futsch. Alle Wände waren komplett durchnässt, der Lehm fiel einfach
von der Wand. „Zusammengerechnet waren es um die 50 Badewannen Wasser,
die von oben nach unten durchgelaufen sind. Am Anfang war es so unwirklich.
Erst nach und nach hab ich realisiert, was das bedeutet“, erzählt die 40-jährige
Modedesignerin. Ihr Handwerk hat die junge Frau, die aus Sondershausen
stammt, von der Pike auf gelernt. Angefangen hat sie als Schneiderin, machte
später ihren Schneidermeister für Damen und Herrenmode, bevor sie studierte.
Lange Zeit lebte sie in München und arbeitete für verschiedene Modehäuser.
Vor drei Jahren hat sie ihr kleines Lädchen auf der Erfurter Krämerbrücke eröffnet.
„Maboni“ heißt es und steht für „Ma“, das Wort für Mama, das man in allen
Sprachen der Welt zu kennen scheint, und „Boni“ – für einen Bonus. Denn
was Mone da näht, hat schon viel von einem Bonus. Ihre Kindersachen wachsen
mit, mindestens drei Konfektionsgrößen. Kleine
Riegelchen, verstellbare Knöpfe und Träger,
Gummizüge, Rocksäume, die man hochbinden
Kinder wachsen.
Das kann Mode
auch.
Mone Luhn
Gründerin von „Maboni“
und bei Bedarf wieder herunterlassen kann.
Über farbenfrohe Zip-Ins kann man Jackenärmel
verlängern und dem Outfit dadurch einen
ganz neuen Look verpassen.
Ideen hat Mone Luhn viele. Wie sie darauf
kam? „Durch meine Tochter. Ich habe mich immer
wieder geärgert, wie schnell sie aus den
Sachen rauswächst. Gerade bei den besonders
schönen Teilen ist das bitter, im ersten
Jahr wachsen die Kleinen ja enorm, sie haben
es kaum an und schon kann man es wieder aussortieren“, erzählt sie. Bei ihren
Entwürfen setzt die junge Frau auf nachhaltige Stoffe wie Biobaumwolle oder
Merinowolle, färbt mit Naturfarben. Alle Textilien sind haut- sowie umweltfreundlich
und zertifiziert. Die Größen ihrer Kreationen für Jungs und Mädchen reichen
von der 86 bis zur 164. Doch Mone Luhn hat noch mehr vor. Zu ihren Verkaufsschlagern
gehören nicht nur die Mitwachshosen, die sechs Monate lang mitwachen
(für Kleinkinder eine enorm lange Zeit), sondern auch die Wenderöcke.
„Die gefallen den Mamas so gut, dass sie mich gefragt haben, ob ich das nicht
auch für Erwachsene nähen kann“, sagt Mone Luhn, die Ende des Jahres wiedereröffnet
und bald auch Kleidung für Frauen anbieten wird. Bis dahin ist viel
zu tun. Nicht nur bautechnisch. „Die Schnitte hab ich zwar alle im Kopf, aber ich
muss sie wieder auf Papier bringen. Das ist sehr zeitintensiv“, sagt sie und hofft,
dass sie dann auch wieder Arbeit für ihre drei Näherinnen hat, die sie nebenberuflich
unterstützen.
In der Zwischenzeit hat sie eine Bleibe bei Rosanna Minelli gefunden. Die Restauratorin
hat in ihrem Waidlädchen „Erfurter Blau“ im Haus Nr. 2 Platz gemacht
für Mone Luhn und ihre Kollektion. „Wir müssen doch zusammenhalten“, sagt Rosanna,
die selbst unter den finanziellen Nachwirkungen des Lockdowns leidet.
Ihre Werkstatt in der Gotthardstraße ist gefährdet. Lange kann sie sie wohl nicht
mehr halten. Was schade wäre, denn dort erweckt sie das Erfurter Blau, das die
Stadt einst reich gemacht hat, zum Leben, kreiert Stoffe mit außergewöhnlichen
Farben und Mustern. Die haben auch Mone Luhn fasziniert, sodass die beiden vor
einiger Zeit gemeinsam eine Kollektion in Blau entwickelt haben.
Mehr zu „Maboni“ gibt es im Internet unter www.maboni.de.
In einem Video erklärt Mone Luhn, was es mit Maboni auf sich
hat. Einfach den QR-Code scannen.
Bild aus glücklichen Tagen: Mone Luhn in ihrem Laden
vor der Nähmaschine
Ihre Mitwachshosen sind sehr gefragt
Mone Luhn mit einem Kleid aus der gemeinsamen
Kollektion mit Rosanna Minelli. Die Stoffe aus Biobaumwolle
sind mit Waid gefärbt, das Muster erinnert ans
Weimarer Bauhaus
TEXT ANKE ROEDER-ECKERT FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT ILLUSTRATION UTE MARTENS 17
Vor 25 Jahren wurde das Stöberhaus
der SWE Stadtwirtschaft GmbH gegründet.
Es hat eine Verkaufsfläche
von 1.500 Quadratmeter.
Ca. 36.000 Kunden
kommen jährlich in das
Gebrauchtkaufhaus in der Eugen-Richter-
Straße 26, um gebrauchte Möbel, Hausrat,
Schallplatten oder Bücher zu kaufen.
Durch das Stöberhausprinzip,
gebrauchte Möbel wieder in den Kreislauf zu
bringen, werden in Erfurt jährlich
ca. 250 TonnenSperrmüll .
Pro Woche sind das knapp 5 Tonnen.
Pro Jahr kümmern sich die Mitarbeiter
des Stöberhauses um 100 Haushaltsauflösungen,
das sind zwei pro Woche.
Im Schnitt werden ca. 2 Tonnen Material
pro Haushalt bewegt.
IMMER MEHR KUNDEN KOMMEN
DIREKT INS STÖBERHAUS, UM HAUSRAT, DEM
SIE GERN EIN ZWEITES ZUHAUSE GEBEN MÖCH-
TEN, ABZULIEFERN. WÖCHENTLICH SIND ES BIS
ZU 50 KISTEN – MIT STEIGENDER TENDENZ.
Zwischen 2016 und 2020 kamen rund 488.000 Besucher
ins Steigerwaldstadion.
289 Räume und 380 Türen gibt es dort insgesamt.
Der Platz 1 umfasst 8.410 Quadratmeter, der Naturrasenplatz
3.000 Quadratmeter, der Kunstrasenplatz
2.235 Quadratmeter.
18.559 Besucher können die Tribünen der Arena
besuchen. 1.210 Businessplätze, 343 Premiumplätze und
44 Rollstuhlfahrerplätze gibt es.
Bis zu 2.000 Gäste können an Tagungen und Kongressen
teilnehmen. Open-Air-Konzerte sind für bis
zu 30.000 Besucher möglich.
AUF DEN DACHFLÄCHEN DES STEIGERWALDSTADIONS
BEFINDET SICH EINE SOLARANLAGE MIT 2.788 MODULEN.
DEREN LEISTUNG LIEGT INSGESAMT BEI 724,9 KWP.
30
Fakten
aus
30
Jahren
SWE
Am 16. April 1991 wurden die
Stadtwerke Erfurt gegründet.
Seit 30 Jahren sind wir
für Erfurt und die Erfurter
im Einsatz. Anlässlich unseres
30. Bestehens haben wir
für Sie 30 Fakten gesammelt.
Hätten Sie es gewusst?
18
21 Winterdienstfahrzeuge
setzt die SWE Stadtwirtschaft
im Winterdienst ein.
Über 30 Fahrer
sorgen im Zweischichtsystem
dafür, dass die Straßen eisfrei
bleiben.
DAS D I-NETZ HAT IM WINTER OBERSTE PRIORITÄT.
ES HAT EINE STRECKE VON 207,26 KILOMETERN UND
UMFASST HAUPTVERKEHRS- UND DURCHGANGS-
STRASSEN, ZUFAHRTEN ZU KRANKENHÄUSERN,
FEUERWACHEN UND ZUR POLIZEI.
DAS D II-NETZ STEHT AN ZWEITER STELLE: ES UMFASST
AUF 157,69 KILOMETERN ORTSVERBINDUNGS- UND
SAMMELSTRASSEN IN WOHN- UND GEWERBEGEBIETEN.
221,80 Kilometer ist
das N-Netz lang. Hierzu
zählen Anlieger-, Wohnund
Nebenstraßen ohne
verkehrswichtige und
gefährliche Abschnitte.
DAMIT DIE
FAHRLEITUNGEN DER
STRASSENBAHNEN
(SIND 44 KILOMETER
LANG) IM WINTER
NICHT VEREISEN,
WERDEN
SIE IN DER KALTEN
JAHRESZEIT
PROPHYLAKTISCH MIT
GLYCERIN BENETZT.
ERST, WENN D I UND D II GERÄUMT SIND, IST DAS
D III-NETZ DRAN. ES HAT EINE LÄNGE VON
36,81 KILOMETERN UND UMFASST WOHN- UND
ANLIEGERSTRASSEN MIT ERHEBLICHER STEIGUNG ODER
STARKEM GEFÄLLE OHNE VERKEHRSWICHTIGKEIT.
Die EVAG
hat aufgerüstet:
4 Straßenbahnen
können
ab der Wintersaison
2021/2022 zu
Schneepflügen
umgerüstet
werden.
6 Glatteismeldeanlagen betreibt die Stadtwirtschaft
im Stadtgebiet. Sie sind eine wichtige Entscheidungshilfe
für die Einsatzleitung, wenn es um die Priorisierung der
Winterdiensteinsätze geht. Sie befinden sich am
Urbicher Kreuz, in der Deminer Straße, am Juri-Gagarin-Ring, in
Salomonsborn, Molsdorf und am Hubertus.
Bei 3°C schalten sich die Weichenheizungen
an den Straßenbahngleisen ein.
67 Weichenheizungssteuerungen
betreibt die EVAG. Darüber werden 210 Weichen
bzw. Weichenheizungsstäbe temperaturgeregelt.
5 TECHNIKER KÜMMERN SICH IN DER
SWE BÄDER GMBH HINTER DEN KU-
LISSEN DARUM, DASS ALLES LÄUFT.
SIE WARTEN DIE SCHWIMMBADTECH-
NIK, KÜMMERN SICH UM LÜFTER, FIL-
TER UND PUMPENANLAGEN.
Die Schwimmhalle Johannesplatz
wurde in den Jahren zwischen 1977 und 1979 gebaut.
Drei Becken gibt es in der Schwimmhalle
im Erfurter Norden: das Schwimmbecken
mit 303,6 Quadratmeter, das Nichtschwimmerbecken innen
mit 79,9 Quadratmeter und das Nichtschwimmerbecken
außen mit 88,9 Quadratmeter Beckenfläche.
3 Schwitzstuben umfasst die Saunalandschaft
der Schwimmhalle im Erfurter Süden.
In der Finnischen Sauna herrschen
90 °C, in der Außensauna 85 °C. Die
Kräutersauna garantiert wohlige 70° C.
Im Dampfbad sind es 45 °C bei 100 Prozent
Luftfeuchtigkeit.
Auf knapp
100 Metern
können Saunagäste
im neuen
Saunagarten der
Roland Matthes
Schwimmhalle bis
zur Außensauna
schlendern und
sich abkühlen.
Das Schwimmbecken
im Nordbad hat
eine Tiefe von 2 Metern und
senkt sich an der Sprunganlage
auf 4 Meter ab.
GRAFIKEN ADOBESTOCK.COM
19
Bei uns
bekommen
Sie Ihre
Tickets
Kein Fahrschein?
Kein Problem!
Das SWE Journal
stellt drei
EVAG-Agenturen
in Erfurt vor.
Mehr dazu: einfach den QR-Code scannen.
20
TEXT EMELY LEA STEHR FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
Bei Magdi Tabak gibt es (fast) alles
Larissa Herberger ist Inhaberin von Magdi Tabak
in der Magdeburger Allee 167. Ihre Kunden finden
nicht nur eine große Auswahl der namensgebenden
Tabakwaren, sondern können aus insgesamt
3.500 Artikeln
wählen. Dazu gehören
neben Presseartikeln
wie Thüringer
Tageszeitungen
und Magazinen auch
Süßwaren wie Kaugummis
und Schokoriegel
oder bunte
Grußkarten für jeden
Anlass. Praktisch:
Auch Pakete können
hier versendet werden.
Zu den Verkaufsschlagern
zählen aber auch Fahrscheine: 142 Einzelfahrten,
4-Fahrten- und Monatskarten verkauft
Larissa Herberger durchschnittlich pro Woche. Das
Besondere an ihrem Laden sind aber nicht die Artikel,
sondern die Kunden.
„Zu jedem Besuch gibt es
auch ein persönliches Gespräch“,
sagt die Inhaberin.
Geöffnet hat
Magdi Tabak
Montag bis Freitag
von 08:00 bis 18:00 Uhr,
Samstags von
08:00 bis 12:00 Uhr.
Paradies der Druckerschwärze am Domplatz
Mitten im T.E.C. duftet es nach Tabak
Es riecht nach Druckerschwärze und Papier, wenn
man die Filiale der Dr. Eckert Gruppe am Domplatz
17 betritt. Auf 80 Quadratmetern reihen sich 15 Regale
voller Zeitungen und Magazine aneinander. Jedes
Regal beinhaltet
bis zu 80 verschiedene
Artikel – von Modezeitschriften
wie
der Guido, Gesundheitsratgeber
wie die
Landapotheke oder
Fachzeitungen wie
das Fußball-Magazin
Kicker sowie Bummi
und GEOLino für die
Kleinsten. 18 Tageszeitungen
– von der
Thüringer Allgemeinen
bis hin zu internationalen Nachrichten aus der
New York Times – verkauft Donata Schlieter in ihrer
Filiale. Damit nicht genug: Auch Fahrscheine für
den ÖPNV können erworben werden. Ob Einzelfahrt,
Tageskarte oder Abo
– „Bei uns bekommt man
eine gute Beratung“, sagt
Donata Schlieter.
Die Filiale der
Dr. Eckert Gruppe ist
Montag bis Freitag
von 6:00 bis 18:30 Uhr,
Samstag von
07:00 bis 14:00 Uhr
geöffnet.
Zigarren aus der ganzen Welt, von der Dominikanischen
Republik über Kuba bis hin nach Nicaragua,
sind im Cigo Kiosk von Beata Pataki zu finden. Mitten
im T.E.C. finden Liebhaber hochwertigen Raucherbedarfs
italienische
Pfeifen der Marke
Barontini, edle Salonaschenbecher
und
glitzernde Zigarettenetuis.
Außerdem gibt
es über 150 Tabaksorten,
sowohl für Zigaretten
als auch für die
Shisha. „Viele Kunden
kommen extra aus der
Stadt oder der Umgebung
zu uns“, sagt die
Inhaberin. Für die kleinen
Kunden gibt es Süßwaren und Sammelkarten von
Pokémon und Ninjago. Seit Kurzem berät Beata Pataki
auch zum Sortiment des VMT (Verkehrsverbund
Mittelthüringen). „Wir bieten 4-Fahrtenkarten, Monats-
und Wochenkarten
sowie Hopper-Tickets für
die nähere Umgebung an.
Da es jetzt keine Automaten
in den Straßenbahnen
mehr gibt, freuen sich die
Kunden, bei uns Fahrkarten
zu bekommen“.
Der Kiosk ist
Montag bis Freitag
von 9:00 bis 20:00 Uhr,
Samstag von
08:00 bis 20:00 Uhr
geöffnet.
21
Guten Morgen
Danakil!
Wenn es am Morgen hell wird
im Urwald- und Wüstenhaus
Danakil, dann begeben sich
die Tiere der Nacht, die Fledermäuse
und Makis, in Schlafposition.
Die Fledermäuse verbringen
den Tag kopfüber
hängend, die elastischen Flügel
um sich herum geschlagen.
Die Mausmakis verkriechen
sich in ihre Schlafkiste.
Sie haben sich gut eingelebt
im neuen Haus inmitten des
egaparks. Nach mehreren Wochen
mussten die Eingangslöcher
in ihren Schlafkästen auf
6 cm Durchmesser erweitert
werden, die nachtaktiven Lemuren
hatten „zugelegt“.
Bei den Schmetterlingen wird
Frühstück serviert. Teller mit
frischem Obst locken die kleinen
und großen Falter in vielen
Farben an. Schmetterlinge
schmecken mit den Füßen
und sitzen deshalb auf den
Obstscheiben. In der Schmetterlingskinderstube
schlüpfen
verschiedene Exemplare,
sie kriechen millimeterweise
aus der schützenden Hülle.
An einem Ast hängen neue
Schmetterlingspuppen, so ist
immer für ausreichende Besetzung
im Haus gesorgt. Mit
dem Öffnen der Eingangstüren
beginnt wieder ein aufregender
Tag im Danakil.
TEXT CHRISTINE KARPE FOTO STEVE BAUERSCHMIDT
In der eintrittsfreien Zeit des
egaparks ist das Danakil
kostenpflichtig:
Winterpreise
Erwachsene 6 Euro,
Schüler 3 Euro
Für Inhaber der Saisonkarte
2022 ist der Danakil-Besuch
bis Jahresende kostenfrei.
22
Willkommen im
Winterwunderland
Der egapark öffnete am 5. November mit einem besonderen Winterhighlight
seine Türen. Das Winterleuchten lockt bis zum 23. Januar 2022
mit seiner außergewöhnlichen Magie in den Gartenpark. Künstlerische
Leuchtobjekte, Video- und Audioprojektionen verwandeln den Park in
ein Winterwunderland. Neben bekannten Orten zeigen sich zur 6. Ausgabe
dieser wundervollen Fantasiewelt neue Kleinode wie der Kräutergarten
des Deutschen Gartenbaumuseums von einer neuen Seite. Neu
sind auch der winterliche Food Court an der Wasserachse sowie kostenfreie
Rundfahrten mit dem egapark-Winterexpress. Täglich ab 17 Uhr
beginnt die Lichtmagie.
Außer den besonderen Leuchtobjekten können sich die Besucher
auf ein vielfältiges Begleitprogramm freuen: Glühweinspaziergänge,
Abendführungen, winterliches Basteln, der Blick in den Sternenhimmel,
Theater und Buchlesungen.
Öffnungszeiten: täglich ab 17 Uhr (außer 24.+31.12.2021)
Eintrittspreise
Eintritt Erwachsener – 6 Euro
Eintritt Kinder 7-16 Jahre – 3 Euro
Eintritt Kinder bis 6 Jahre - kostenfrei
Eintritt Erwachsener – 5 Euro
Eintritt Kinder 7-16 Jahre – 2 Euro
Eintritt Kinder bis 6 Jahre – kostenfrei
TEXT CHRISTINE KARPE FOTO STEVE BAUERSCHMIDT
Mehr dazu: einfach den QR-Code scannen.
23
Mit der SAISONKARTE jeden
Tag GARTENLUST in ERFURT
24
Die Sonne scheint
und die Tulpen blühen
so schön... Im egapark werben
mehr als 150.000 Blumenzwiebeln
und Frühjahrsblüher um
die Gunst der Betrachter. Astern,
Zinnien, Löwenmäulchen und zum grandiosen Herbstfinale
die Dahlien – wo ist das schöner zu sehen als auf dem
Großen Blumenbeet im egapark?
Musik im stilvollen Parkambiente, Sport auf der samtweichen großen Wiese, Lampions
und Feuershows am Sommerabend, Kaffeeklatsch inmitten der Blumenpracht, Spielspaß und
Abenteuer im GärtnerReich, Rutschenspaß auf dem Erdbeerkaktus, tierische Begegnungen im
Bauernhof, Wüstenfeeling und Schmetterlingswirbel im Danakil, Eis im Ateliergarten, Erlebnistour
im Gartenbaumuseum und Geschichten von Bäumen und Tieren…
Es gibt so viele Gründe, einen Tag voller Erlebnisse und besonderer Momente
im egapark zu verbringen. Mit der egapark-Saisonkarte ist bereits der
vierte Besuch kostenlos. Die günstige Dauerkarte gibt es auch ganz neu
für junge Erwachsene und Schüler, für die große und die kleine Familie:
Erwachsene 59 Euro, Junge Erwachsene 35 Euro, Schüler
20 Euro, Familie 128 Euro, Familie Mini 69 Euro. Alle Preise unter
www.egapark-erfurt.de/saisonkarte. Für Inhaber der BUGA-Dauerkarte
gibt es die Saisonkarte bis zum 18.03.2022 zum rabattierten Preis.
Schnellentschlossene können bis Jahresende 2021 mit ihrer neuen Saisonkarte
das Danakil kostenfrei besuchen
(außer 24. und 31.12.2021).
Saisonkarten gibt es im egapark-Besuchershop
am
Haupteingang und
online!
Mehr dazu: einfach den QR-Code scannen.
25
Unsere BUGA ist nachhaltig, weil
viele der schönen Gärten und Beete
erhalten bleiben. Wir haben uns im
egapark umgeschaut, woran wir
uns auch in der nächsten Saison
ab 19.03.2022 erfreuen können.
Karl Foerster war ein fleißiger Züchter pflegeleichter
Stauden. Der nach ihm benannte idyllische Garten
ist ein Muss für jeden Staudenfan.
So zauberhaft
bleibt uns die
BUGA erhalten
Jedes Jahr ein neues Thema: Das Große Blumenbeet wird
auch 2022 unter einem Motto neugestaltet, einmal im
Frühjahr und ein zweites Mal im Sommer.
Historie trifft Moderne: denkmalgeschützte
Architektur inmitten von Gartenkunst.
26
Entspannen und Sonne genießen: Der egapark bietet lauschige
Plätze, ausgedehnte Wiesen und schattige Picknickplätze.
Im Liliengarten gibt es dazu noch einen grandiosen Stadtblick.
Das Danakil Wüsten- und Urwaldhaus lockt zu einer
Entdeckungsreise auf den Spuren des Wassers. Im Dahliengarten
vor dem Danakil werben mehr als
200 Dahliensorten um die Gunst der Betrachter.
Was blüht uns morgen? Pflanzplanerin Petra Pelz gestaltete
auf 4.000 m² ein Klimawandelbeet mit mediterranen Pflanzen
und Stauden aus Prärie und Steppe.
Stauden sind an vielen Punkten des Parkes
anzutreffen, an den Wasserspielen, in der
Staudenschau und in den Themengärten.
TEXT CHRISTINE KARPE FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
27
Oberbürgermeister
Andreas Bausewein
über das, was die
BUGA bewirkte
Erfurt ist mehr als nur
eine Blumenstadt
„Man merkt nie, was getan wurde. Man sieht immer nur,
was noch getan werden muss.“ Weise Worte der weltbekannten
Physikerin Marie Curie, die der OB von Erfurt,
Andreas Bausewein, für gewöhnlich durchaus unterschreiben
kann…
Obwohl das, was alles in Erfurt im Rahmen der BUGA getan
wurde, Anwohnern und Besuchern durchaus ins Auge
springt. „Petersberg hergerichtet, egapark rundum erneuert,
mit der Geraaue einen Park für 60.000 Anwohner geschaffen,
das ist schon vorzeigbar“, sagt der OB. 184 Millionen
Euro wurden in den vergangenen zehn Jahren investiert
– in Straßen, Brücken, Plätze, Wege, Kinderparadiese. Alles
im Rahmen der BUGA.
Die ist seit knapp zwei Monaten Geschichte: „Trotz Corona
war die Bundesgartenschau ein ganz großer Erfolg,
ein Wahnsinnskonjunkturprogram für Hoteliers, Geschäfte,
Gastronomie – auch wenn so mancher lange Zeit nicht
daran geglaubt hatte. Zum Schluss waren sich dann alle einig“,
sagt Bausewein.
Die BUGA muss man, so der OB, vor allem unter dem Aspekt
Stadtentwicklung sehen. „Die meisten schauen nur auf
das Durchführungsjahr, auf die Besucherzahlen, vielleicht
auf die Verlustrechnung. Dabei kann man schnell übersehen,
dass wir alle gemeinsam Dinge auf dem Weg gebracht
haben, die Erfurt jahrzehntelang prägen werden.“ Und auch
das Wir-Gefühl der Erfurter ist gewachsen: „Was mich besonders
gefreut hat, ist, dass sich so viele Bürger an dem
Projekt BUGA beteiligt haben. Die Erfurter waren gerade
auf der Zielgeraden unheimlich stolz auf ihre Stadt, wenn
sie die herrlichen Bilder in den Medien sehen konnten.“
28
Bausewein: „Stadtverwaltung und Stadtwerke haben bewiesen,
dass sie gemeinsam einen guten Job machen können.
Das war ein Gemeinschaftsprojekt, an dem Tausende
mitgewirkt haben – in welcher Funktion auch immer.“
Doch jetzt ist die BUGA vorbei. Was bleibt? „Blumenstadt,
Gartenstadt, grüne Stadt, nachhaltige Stadt – dafür
war die BUGA ein hervorragender Aufschlag. Da müssen
wir dran bleiben, also überlegen, wie wir unsere Geschichte
Einwohnern und Touristen modern präsentieren. Zum Beispiel
sollten wir über ein Gartenfestival auf dem Petersberg
nachdenken, und auch darüber, wie wir es schaffen, den
Berg das ganze Jahr über lebendig zu halten. Deswegen
laufen Gespräche über die künftige
Nutzung der Defensionskaserne, über
die Gastronomie. Der Kreativgarten
zum Beispiel muss eine Chance haben
Wenn Erfurt
wächst, dann
nachhaltig.
Andreas Bausewein
Oberbürgermeister
weiterzumachen – aber auch die Gastro
an und in der Kaserne mit der Wahnsinnsaussicht
auf Erfurt.“
Erfurt ist mehr als nur Blumenstadt:
„Wir haben nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal
wie manch‘ andere
Städte, wir haben ganz viele. Wir
sind Domstadt, Lutherstadt, Blumenstadt,
Hochschulstadt, Stadt der Wissenschaft,
Hightech-Standort – deshalb ist es so schwierig,
Erfurt auf zwei, drei Schlagworte zu begrenzen.
Bausewein weiter: „Erfurt ist eine lebenswerte Stadt, in
der Innenstadt kann man wohnen und braucht kein Auto.
Wir müssen dafür sorgen, dass sie lebendig bleibt und
auch bewohnt wird und nicht wie in anderen Städten irgendwann
nur noch Büros und Ferienwohnungen übrig
bleiben. Gerade bei den Ferienwohnungen müssen wir genau
hingucken – falls das überhandnimmt, müssen wir es
stoppen. Erfurt lebt von Touristen und wir müssen das auch
sanft ausbauen, aber es darf nicht auf Kosten der Bevölkerung
gehen. Mieten müssen bezahlbar bleiben, die Bürgerinnen
und Bürger brauchen Räume
zum Leben.“
Und: „Wenn Erfurt wächst, dann
nachhaltig. Wir weisen nicht auf Teufel
komm raus neue Wohnflächen auf
Grünflächen aus, sondern wachsen behutsam
von innen nach außen. Diesen
Weg werden wir weitergehen, und wir
müssen dafür sorgen, dass mit dem
Wachstum der Stadt auch die Zahl der
Schulen und Kindergärten steigt, der
ÖPNV ausgebaut wird. Das wird uns die
nächsten 20, 30 Jahre beschäftigen.“
TEXT HENRY KÖHLERT
FOTO STEVE BAUERSCHMIDT
29
10 Spartipps
• Trennen Sie Fernseher, Computer
& Co. immer mithilfe von abschaltbaren
Steckdosenleisten vom
Stromnetz, wenn Sie sie nicht mehr
nutzen.
• Nutzen Sie die voreingestellten
Spar-/Eco-Optionen an PC und Co.
• Stellen sie eine Kühlschranktemperatur
von +7 °C ein, beim Gefrierschrank
eine Temperatur von -18 °C.
• Tauen Sie regelmäßig Kühl- und
Gefriergeräte ab.
• Kochen Sie mit wenig Wasser und
mit Deckel.
• Nutzen Sie einen Wasserkocher.
• Waschen Sie Wäsche immer mit
einer vollen Trommel.
• Waschen Sie Wäsche mit möglichst
niedrigen Temperaturen.
• Beim Heizen erhöht jedes zusätzliche
Grad Raumtemperatur den
Wärmeenergieverbrauch um 6 bis
12 Prozent. Stellen Sie deshalb die
Temperaturen so niedrig ein wie
möglich – aber so, dass es für Sie
immer noch angenehm ist.
• Besser duschen als baden.
Die Stromsparhelfer
von Erfurt
Wer Besuch von den Erfurter Stromsparhelfern
bekommt, kann im Jahr
durchschnittlich 150 Euro sparen. Das
ist viel Geld für Menschen mit wenig
Einkommen. Genau an diese Haushalte
richtet sich das Angebot der Caritas.
LED-Leuchten, wassersparende Duschköpfe
oder schaltbare Steckdosenleisten:
Es gibt viele Möglichkeiten, durch
einfache Veränderungen Energiekosten
zu sparen. Das Erfurter Stromsparhelferteam
besteht aus zehn als Berater
geschulten ehemaligen Langzeitarbeitslosen.
Nach einer telefonischen Terminvereinbarung
kommen sie in die
Wohnung und geben individuelle Energiespartipps
auf Augenhöhe. Mit einer
Checkliste werden alle Geräte auf Verbrauch
geprüft, aber auch das Nutzerverhalten
unter die Lupe genommen. So
können schon eine Stunde pro Tag weniger
TV schauen und Heizlüfter nutzen
bis zu 50 Euro im Jahr einsparen. Kleine
Helferlein wie LED-Lampen oder wassersparende
Duschköpfe bringen die
Stromsparhelfer sogar mit, diese können
sofort genutzt werden. Jeder teilnehmende
Haushalt erhält je nach Bedarf
kostenlos Energiespartools bis zum
Wert von 70 Euro.
„Vielen ist zum Beispiel nicht klar,
dass langes Duschen durch die elektrische
Warmwasseraufbereitung hohe
Kosten verursacht.“, sagte Fachanleiterin
Gabriele Giese. „Die beliebte Playstation
ist auch ein Energiefresser.“, ergänzt
die Projektkoordinatorin Maria
Litfin-Kleinitzke. Die junge Sozialarbeiterin
kam vor Kurzem aus Zwickau
und hat nun die Erfurter Teamleitung
inne. Für die Teamchefin leistet der Caritas-Stromsparcheck
eine nachhaltige
Verhaltensänderung und ist mit den
Energieeinsparungen auch ein wichtiger
Beitrag für den Klimaschutz.
Wer kann am
Stromsparcheck teilnehmen?
• Bezieher von Arbeitslosengeld II,
Sozialhilfe oder Wohngeld
• Bezieher einer geringen Rente
oder eines Kinderzuschlags
• Wenn das Einkommen unter dem
Pfändungsfreibetrag liegt
• BAföG-Bezieher
KONTAKT
Erfurt – Caritasregion
Mittelthüringen
Ansprechpartnerin:
Maria Litfin-Kleinitzke
Telefon: 0361 51 87 64 37
oder 0176 46 79 73 68
Mail: ssc-ef@caritasbistum-erfurt.de
30
TEXT IVO DIERBACH
FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
Wie der Stromsparcheck funktioniert,
zeigt auch ein Erklärvideo.
Einfach den QR-Code scannen.
Wie ein Fisch im Wasser
Im Gegensatz zum Fisch, der sich auf eine Schwimmart
beschränkt, gibt es für uns Zweibeiner verschiedene
Schwimmstile – jeder hat seine besonderen Vorteile.
„Schon für die ganz Kleinen bieten wir Babyschwimmkurse
zur Wassergewöhnung an. Kinder können bei uns ihr „Seepferdchen“
machen, Erwachsene eine zweite Schwimmart
erlernen – mit professioneller Unterstützung durch
unsere Fachangestellten für Bäderbetriebe“, erklärt Katrin
Knabe-Lange, Betriebsleiterin der SWE Bäder GmbH.
Anfänger-Schwimmunterricht
Hier werden die Baderegeln sowie die Grundelemente
Springen, Tauchen, Gleiten und Fortbewegen im Wasser
vermittelt. Schwerpunkt ist das Erlernen des Brustschwimmens.
In der letzten Stunde können die Kinder zeigen,
was sie gelernt haben und ihr Schwimmabzeichen „Seepferdchen“
ablegen. Es beinhaltet einen Sprung ins tiefe
Wasser, 25 m schwimmen ohne Pause sowie das Heraufholen
eines Gegenstandes aus schultertiefem Wasser.
Kinder, die das Schwimmabzeichen am Ende des Kurses
noch nicht geschafft haben, müssen nicht traurig
sein. Es gibt die Möglichkeit, einen Folgekurs zur Festigung
der erlernten Schwimmbewegungen zu belegen
und das „Seepferdchen“ nachzuholen. Die Prüfung zum
„Seepferdchen“-Abzeichen kann aber auch nachträglich
mit Voranmeldung beim Schwimmmeister in den SWE
Schwimmhallen abgelegt werden.
Der Kurs wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen.
Fortgeschrittenen-Schwimmkurs
Das „Seepferdchen“-Abzeichen ist nur der erste Schritt.
Die bereits erlernten Fähigkeiten werden in den Fortgeschrittenen-Schwimmkursen
weiter trainiert.
Technik und Ausdauer beim Brustschwimmen werden
gefestigt. Kopfsprung, Tieftauchen bis 2 m Tiefe und weiterführende
Techniken des Rückenschwimmens werden
vermittelt.
Nach Abschluss können die Teilnehmer die Schwimmprüfung
für den Deutschen Jugendschwimmpass (DJSP)
in Bronze ablegen. Sie beinhaltet 200 m Schwimmen, davon
150 m Brust und 50 m in einer anderen Körperlage in
höchstens 15 Minuten, einen Sprung aus 1 m Höhe oder
einen Kopfsprung, das Heraufholen eines Gegenstandes
aus 2 m Tiefe und Kenntnisse der Baderegeln.
Kinder ab 5 Jahren mit Seepferdchen-Abzeichen können
teilnehmen.
TEXT ANKE ROEDER-ECKERT
FOTO ADOBE STOCK COM
Mehr zu den Kursen und
zur Anmeldung gibt es online unter
shop.baederportal-erfurt.de
31
Die wohlige Wärme
unter unseren Füßen
48.000 Haushalte in Erfurt werden mit heißem Wasser der SWE versorgt
32
TEXT HENRY KÖHLERT FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
Die Gas- und Dampfturbinenanlage
GuD
produziert Wärme
(und Strom) für Erfurt,
pumpt das heiße Wasser
zumeist unterirdisch
(großes Foto)
zu den 48.000 Kunden.
Ziel ist es, die Temperaturen
im Wärmenetz
zu senken – um dauerhaft
Energie und Kosten
zu sparen
Wir
verbessern
unser Wärmenetz
laufend.
Kay Eberhardt
SWE
E
ine große „Heizung“ für alle statt Tausende
kleine für jeden einzelnen – eine
gute Idee, spart das Ganze doch jede
Menge Investitionen. Fernwärme heißt
diese gute Idee und schon die Römer haben vor
mehr als 2.000 Jahren heißes Thermalwasser in
die Städte geleitet um damit Bodenheizungen
zu füttern…
Doch erst Ende des 19. Jahrhunderts, als die
Luftverschmutzung durch das Verfeuern von
Kohle in manchen Städten enorme Ausmaße
annahm, entstand die Idee, Fernwärme in größerem
Umfang für die Bevölkerung zu nutzen
(zum Beispiel 1880 in New York).
Und Erfurt? Hier begann in den 1960er-Jahren
der Siegeszug der Fernwärme. „Die Stadtwerke
Energie versorgt inzwischen rund 48.000
Haushalte“, sagt Kay Eberhardt vom Wärmenetz
des Unternehmens. Das sind fast die Hälfte aller
Haushalte in der Landeshauptstadt: „Die Versorgung
der Wohnungen begann mit dem Bau
der Wohngebiete Johannesplatz, Erfurt-Nord
und Erfurt-Südost. Aber auch in der Innenstadt
sind wir mit unseren unterirdischen Leitungen
seit den 1990er-Jahren sehr gut vertreten.“ Was
man auch daran erkennen kann, dass auf den
Dächern in der historischen Altstadt kaum noch
rauchende Schornsteine zu sehen sind.
„Ein Fernwärmesystem besteht aus Anlagen,
die die Wärme erzeugen, einem mit heißem
Wasser betriebenen Fernwärmenetz samt
Pumpstationen und Hausanschlüssen mit den
Übergabestationen, die die Wärme an die Heizungen
in den Wohnungen abgeben“, sagt
Eberhardt. Das Netz ist 186 Kilometer lang:
„Die dünnsten Rohre haben einen Durchmesser
von 25, die dicksten Rohre von 800 Millimetern.“
Das Wasser darin ist, wenn es sich vom
Kraftwerk aus auf den Weg macht, im Winter
130 Grad heiß – im Sommer 110 Grad. Dass das
Wasser in den Rohren trotz dieser Temperaturen
noch flüssig ist, liegt am enormen Druck –
bis zu 14 bar…
Das Erfurter Netz gilt als besonders sicher,
auch weil zwei Standorte für Wärme sorgen:
„Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk am
Standort Erfurt-Ost, kurz GuD, sorgt mit seinen
drei gewaltigen Turbinen für die Wärmeversorgung
der Stadt Erfurt. Parallel nutzen wir den
Brennstoff Erdgas so aus, dass wir zusätzlich zur
Wärme Strom erzeugen.“ Eine zweite Anlage an
der Iderhoffstraße dient als Reserve sowie zur
Netzstabilisierung und kommt u. a. bei stärkeren
Kälteperioden zum Einsatz. Hier sind zwei
große Gaskessel, 20 und 40 Megawatt stark, im
Einsatz. „Im ebenfalls am Standort Iderhoffstraße
befindlichen Wärmespeicher sind 7.000 Kubikmeter
95 Grad heißes Wasser, das entspricht
ca. 250 Megawattstunden Energie“, sagt Eberhardt.
Damit könnte man in den Sommermonaten
allein Erfurt-Zentrum und Erfurt-Südost 12
Stunden mit heißem Wasser versorgen. Ein weiterer
leistungsgleicher Wärmespeicher ist dieses
Jahr auch am Standort Erfurt-Ost errichtet
worden.
„Dank der zwei Erzeugerstandorte können
wir bei größeren Problemen, also wenn zum
Beispiel ein Bagger ein Fernwärmerohr beschädigt,
Teile des Netzes abtrennen und die Kunden
trotzdem mit Wärme versorgen“, sagt Eberhardt.
So ein Wärmenetz hat’s in sich: „Darin
fließen rund 25.000 Kubikmeter vollaufbereitetes
Wasser, frei von Salzen und Gasen um Rohrleitungen
und Aggregate zu schonen.“
Der längste Leitungsabschnitt in der Trasse
unter unseren Füßen führt von der GuD nach Erfurt-Südost
(Wohngebiet Am Buchenberg): „Das
sind rund 10 Kilometer, auf der Strecke haben
wir einen Temperaturverlust von gerade mal 4
bis 5 Grad“, sagt Eberhardt. Das Wasser legt übrigens
rund 1 Meter pro Sekunde zurück…
Maximal zwei größere Störungen pro Jahr
verzeichnet die Energie im Fernwärmenetz. „Ist
einmal irgendwo etwas kaputt, kann man in den
meisten Fällen dort absperren und von der anderen
Seite die Haushalte versorgen – ähnlich
wie im Stromnetz. Wir verbessern unser Fernwärmenetz
laufend, haben viele Netzmaschen
eingezogen also neue Verbindungen gebaut
und zusätzliche Einspeisungen errichtet.“
Und obwohl rund 60 Prozent der Leitungen
rund 1 Meter unter der Erde liegen, findet sich
im Falle des Falles ein Loch relativ schnell: „Dabei
helfen uns neben einer Netzüberwachung
auch mal die Kollegen der Wasserversorgung,
ThüWa. Wir grenzen den Schaden grob ein,
dann kommen deren Ingenieure, messen den
Schall, den das ausströmende Wasser verursacht,
und können so das Loch bis auf den Meter
genau lokalisieren.“
33
Erfurter Basketballer
bauen in die Jahre
gekommene Sporthalle
zum heimeligen
neuen Zuhause um.
Matthias Herzog,
Geschäftsführer der
XXL Baskets GmbH,
freut sich auf das, was
in wenigen Jahren aus
der alten Sporthalle
entstehen wird
Eine Höhle der Erfurter Löwen ist nicht nur im
Zoopark der Landeshauptstadt, sondern im Erfurter
Süden in einer alten Turnhalle zu finden.
Genauer: im neuen LÖWENPARK…
Gemeint ist ein neues Zuhause, das die Basketballer
der Landeshauptstadt gesucht und gefunden
haben. Nach dem Ausräumen machten die neuen
Nutzer erst einmal eine Bestandsaufnahme. Die
alte Sporthalle wurde zuletzt nur noch als Lager
genutzt, das Parkett ist stark lädiert, die Fensterrahmen
sind verschlissen, die Fassade braucht mehr als
einen Farbanstrich.
Matthias Herzog, Geschäftsführer der XXL Baskets
GmbH, die das komplette Umfeld für den Bundesligaspielbetrieb
der Basketball Löwen organisiert, ist
dennoch froh über das marode Gebäude: „Wir waren
lange auf der Suche nach einem geeigneten Standort,
haben alte Industriehallen gecheckt, bis sich jemand an
die Halle erinnert hat. Wir dachten durchwischen und
los geht es! Wir werden in drei Bauabschnitten sanieren,
die Sanierung kostet im ersten Bauabschnitt ca. 2 Mio.
Euro – weitere Investitionen sind geplant. Das Gebäude
hat Potenzial und passt zu unseren Planungen der kommenden
Jahre.“
34
HIER
soll schon bald das
HERZ der LÖWEN schlagen
Dass der LÖWENPARK momentan weder für Training noch
Spiel geeignet ist, stört ihn nicht. Das hier ist ein Zukunftsprojekt.
„Wir mussten erst einmal Vertrauen erzeugen, dass wir
die Sache nachhaltig angehen“, sagt Herzog.
Der Verein hat in den wenigen Jahren seines Bestehens eine
beachtliche Entwicklung vollzogen: sportlich und auch in der
Professionalität des Sportbetriebes. Das perfekte Trainingsumfeld
finden die Basketballer im Rehasportzentrum Elxleben,
Spiele werden in der Riethsporthalle ausgetragen. „Was
uns bisher fehlte, war eine wirkliche Heimat für den Verein
und unsere sozialen Projekte. Der Standort am Rande des Erfurter
Sportkomplexes mit Steigerwaldstadion, Schwimmhalle,
Leichtathletikhalle und Eissportzentrum ist ideal. Das Gebäude
passt zu unseren Planungen der kommenden Jahre“,
begründet Herzog seinen Optimismus. Der LÖWENPARK soll
das neue Hauptquartier des Sportvereins Basketball Löwen
werden. Mit den Kooperationspartnern wird es ein Zuhause
für ca. 350 Nachwuchsbasketballer und 80 Leistungssportler.
2 Mio. Euro im ersten Bauabschnitt
Matthias Herzog will hier auch einen Anlaufpunkt für alle Fans
schaffen, eine Geschäftsstelle der Basketball Löwen als Ansprechpartner
für alle Basketballbegeisterten. Der Verein engagiert
sich mit dem Basketball Club Erfurt und dem Unisportverein
für verschiedene Kinder- und Jugendprojekte.
Dieses Engagement soll im LÖWENPARK einen Ort finden, einen
festen Anlaufpunkt für die Kinder und Jugendlichen, die
an den Sport, an Werte wie Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein
herangeführt werden. Niedrigschwellige Angebote
für Kinder aus sozialen Brennpunkten sollen das Konzept
abrunden, so wie das aktuelle Vorhaben BasKIDball. Der Außenbereich
kann als ökologisch gestaltete Fläche dann auch
als außerschulischer Lernort dienen.
Für ihre Idee haben die Basketball Löwen Partner und Förderer
begeistert. „Manpower allein reicht nicht aus, für die
Entwicklung der alten Halle zur multifunktionalen Nutzung
bedarf es einer soliden finanziellen Basis. Und des notwendigen
langen Atems“, ergänzt der umtriebige Geschäftsführer
der XXL Baskets GmbH. In zwei bis drei Jahren soll alles fertig
sein. Dann sind die Löwen nach mehrjähriger Suche endlich
zu Hause angekommen.
TEXT CHRISTINE KARPE FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
Kein Spiel der Basketball Löwen mehr
verpassen, einfach den QR-Code scannen.
35
DUNKLE
WOLKEN
ÜBER DER
Lutherkirche
Unruhiger Untergrund
macht dem einzigartigen
Gotteshaus im Erfurter
Norden schwer zu schaffen.
36
Ein dicker Spalt zieht sich von oben bis fast ganz nach
unten durch die rückwärtige Fassade
Es ist schon ein wenig unheimlich. Ein beeindruckender
Riss, knapp 4 Meter lang und einige Zentimeter
breit, klafft schräg im hinteren Teil der Lutherkirche
an der Magdeburger Allee. Im Innenraum ist an einigen
Stellen Putz abgebröckelt, Mauern liegen frei. Stützen
tragen Teile der Empore, manche Wände sind verdrahtet
wie bei einem EKG.
Wäre die Lutherkirche ein menschlicher Patient, dann
könnte einem angst und bange werden. Das Gotteshaus
ruht mit seinem Fundament auf wackligem Untergrund und
das sorgt dafür, dass in Wänden und Decke immer mehr Risse
auftauchen und die vorhandenen immer größer werden.
„Unsere Kirche ist auf einer ehemaligen Kiesgrube gebaut,
der gesamte Boden unter unseren Füßen arbeitet. Im hinteren
Bereich hat sich die Gründung immer weiter gesetzt.
Hier sind tiefe Risse, Fenstereinfassungen haben sich schon
verdreht. Jetzt ist auch das Dach undicht, es regnet rein –
man sieht, dass es hier stark arbeitet“, sagt Franziska Gräfenhain,
seit 2003 Pfarrerin in der evangelischen Kirchengemeinde
Martini-Luther (reicht von der Sulzer Siedlung bis
zum Talknoten). „Das mit den Setzrissen geht zwar schon etliche
Jahre so, aber in den vergangenen zwei, drei Jahren hat
sich die Lage zugespitzt.“
Einsturzgefahr besteht derzeit nicht, sagt die Pfarrerin,
„dann hätten wir die Kirche sofort geschlossen. Aber
wir müssen die Entwicklung stoppen, sonst ist das Gottes-
▶ ▶ ▶
TEXT HENRY KÖHLERT FOTOS CHRISTIAN FISCHER
37
Ein Riss-Monitoring
überprüft die
Veränderungen.
Pfarrerin Franziska Gräfenhain
▶ ▶ ▶
haus nicht mehr zu retten.“ Gräfenhain weiter:
„Wir haben Architekten beauftragt, einen Statiker,
der ganz viele Berechnungen macht“. „Ein
Riss-Monitoring überprüft die Veränderungen
im Mauerwerk. Dazu wurden an verschiedenen
Stellen Löcher mit Messpunkten gebohrt. So
können wir verfolgen, wie die Kirche arbeitet.“
Eine Sanierung ist möglich: „Als Erstes muss
die Gründung, also der Untergrund, auf dem
die Kirche steht, stabilisiert werden. Dafür
muss eine Art Beton in den Boden gepumpt
werden, um die Hohlräume zu füllen. Wenn
das geschafft ist, glauben wir, dass die Kirche
wieder auf festem Boden steht.“ 480.000 Euro
soll das Ganze kosten.
Das Geld hat die Gemeinde mit ihren knapp
3.600 Gläubigen zusammengekratzt. Doch der
große Batzen folgt so sicher wie das Amen in
der Kirche. „Wir schätzen, dass die Sanierung
der Kirche insgesamt rund 4 Millionen Euro
kosten wird. Das schaffen wir nicht auf einmal,
das wird dauern – aber wir haben den Glauben
daran nicht aufgegeben.“
Pfarrerin Franziska Gräfenhain gehört zur Gemeinde Martini-Luther, bis zu 100
Gläubige kommen regelmäßig in die Gottesdienste der Kirche. Dazu immer wieder
Konzerte und Kindergottesdienste
Blick in den einzigartigen Innenraum der Kirche, die in nur zwei Jahren
Bauzeit errichtet wurde
4 Millionen – wäre da ein Abriss inklusive
Neubau nicht günstiger? „Keineswegs“, sagt
Franziska Gräfenhain. „Und selbst wenn – man
reißt eine Kirche nicht so einfach ab. Es verbinden
sich so viele Lebensgeschichten, Taufen,
Hochzeiten und Trauerfälle mit der Lutherkirche.
Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Freude –
alles unter einem Dach, hundertfach. Eine Kirche
hat eine Seele!“ Und außerdem: „So viele
Menschen haben sich vor mehr als 100 Jahren
für den Bau engagiert, ihr letztes Hemd gegeben,
Schuldscheine geschrieben.“
Die Lutherkirche wurde im Dezember 1927, also
vor genau 94 Jahren im Stil des Art déco fertiggestellt. Gräfenhain:
„Schon 1883, zum 400. Geburtstag von Martin
Luther, gab es erste Überlegungen zum Bau einer Kirche
im Norden der Stadt. 1905 wurde ein Verein zum Bau einer
Pfarrkirche für die Johannesvorstadt gegründet.
Wir haben im Turm Flaschen von der Zeit der Errichtung
der Kirche gefunden, da steckten zum Beispiel Rechnungen
drin, aber auch Zettel mit Namen, wer beim Bau der Kirche
dabei war. Das war mitten in der Weltwirtschaftskrise und
die Kirchenbauer hatte es noch schlimmer getroffen als uns
heute: Kaum hatten die das Geld zusammen, kam die Inflation
und auf einmal war es weg. Und die Gläubigen mussten
wieder von vorne anfangen“, sagt Franziska Gräfenhain.
Und heutzutage? „Schuldbriefe wie damals kommen natürlich
nicht infrage. Wir hoffen auf die Unterstützung durch
Spenden der Erfurter, denen unsere einzigartige Kirche genauso
ans Herz gewachsen ist, wie uns. Wir überlegen, ob
wir eine Crowdfunding-Aktion ins Leben rufen, bei der viele
kleine Anleger, in unserem Fall Spender, mit kleinen Summen
große Beträge zusammenbekommen. Wir haben Kirchenaktien
verkauft, wir wollen einen Erfurter Künstler
bitten, eine kreative Spendentafel zu erschaffen, die mit jeder
Spende wächst.“
Ein schönes Signal wird dieser Tage gesendet: Das große
Kreuz, das vor einem Jahr das Sturmtief Sabine vom Turm
geholt hat, kann wieder an seinen alten Platz zurück. Und
50 Meter über der Magdeburger Allee wieder für Gott werben…
38
Einfach den QR-Code
scannen und einen Rundgang
durch die Kirche erleben.
Die Kraft der Vielen
Aus „21x1000“ wird die Erfurt-Crowd
Alles muss klein beginnen. 2006, anlässlich des 15. Geburtstages
der Stadtwerke Erfurt, wurde die Aktion „15x1000“ ins
Leben gerufen. Über die Jahre wuchs diese Sponsoring-Aktion
auf bis zu 21x1000 und ermöglichte vielen Vereinen über
15 Jahre eine Förderung ihrer Projekte mit jeweils 1.000 €.
„Der Ideenreichtum und das Engagement der Erfurterinnen
und Erfurter, die im Ehrenamt so viel für unsere Stadt tun,
hat uns immer begeistert“, schildert Steffi Becker, Referentin
für Sponsoring bei der SWE. Diese Begeisterung ist ungebrochen.
Und auch die feste Überzeugung, dass dieses Engagement
Unterstützung braucht. Nicht nur finanziell.
Und so wird aus „21x1000“ die Erfurt-Crowd. Oder einfach
gesagt: Aus einem Förderer werden viele. Der Begriff Crowdfunding
kann mit „Schwarmfinanzierung“ übersetzt werden.
Das klingt eigenartig, macht das Prinzip aber deutlich: Über
eine Onlineplattform werben verschiedene Projekte um Unterstützung.
Die angestrebte Fördersumme ist von Anfang an
transparent. Wen das Projekt begeistert, der wird mit einem
selbstgewählten Beitrag zum Förderer. „Jederzeit ist ersichtlich,
wieviel Geld bereits zur Verfügung gestellt wurde. Transparent
ist auch der Erfolg, wenn das Ziel erreicht wurde. Kann
die angestrebte Fördersumme in einem bestimmten Zeitraum
nicht erreicht werden, bekommen alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer ihr Geld zurück“, erklärt Steffi Becker weiter.
Zugegeben, das berühmte Perpetuum mobile ist die neue
Förderplattform der Stadtwerke Erfurt Gruppe nicht. Und
doch hat sie das Potential, sowohl die Zahl der geförderten
Vereine, Projekte und Initiativen als auch die der bereitgestellten
Fördermittel zu vervielfachen. Erfolgreiche Crowdfunding-Projekte
gibt es viele, auch in unserer Stadt. Was es
bislang noch nicht gibt, ist eine Plattform, die die Erfurter Angebote
auf einen Blick versammelt. Das wird sich zum Jahresbeginn
2022 ändern: Dann startet die SWE die Erfurt-Crowd
und bleibt natürlich auch weiterhin Sponsor zahlreicher Projekte.
Nähere Informationen unter:
www.stadtwerke-erfurt.de/erfurt-crowd
39
JUNGES GEMÜSE gefragt
Wie schmecken frisch geerntete Tomaten? Warum hat der Regenwurm
so einen seltsamen Namen? Und wie können Blumen
trinken, obwohl sie keinen Mund haben? Fragen über
Fragen, denen sich Annett Glase, Referentin Schulkommunikation
der Stadtwerke Erfurt Gruppe, nur zu gern widmet.
„Auch 2022 fördern wir wieder 10 gärtnerische Projekte
rund ums junge Gemüse“, sagt sie und setzt auf die Neugier
von Kindergartenkindern und Grundschülern, die selbst
gärtnern wollen.
„Starthilfe“, „Junges Gemüse“ und „Gesunde Ernährung“
heißen die drei Kategorien des nachhaltig ausgelegten Wettbewerbs,
für den sich Erfurter Grundschulen und Kindergärten
bewerben können. Für jedes Projekt, das in die Auswahl
kommt, gibt es 500 Euro.
Insektenhotel, Kräuterspirale oder Hecken zum Verstecken?
Alles kein Problem. „Wir setzen da an, wo die ersten
Ideen rund um den Grünen Daumen entstehen, unterstützen
bei der Beschaffung von Hilfsmitteln oder Projekten zur
gesunden Ernährung“, erklärt Annett Glase. Auch Ideen, bei
denen sich alles um die gesunde Verarbeitung der frischen
Ernte dreht, haben gute Chancen.
Bis zum 28. Februar 2022 läuft die Bewerbungsfrist. Unterlagen
können per E-Mail jungesgemuese@stadtwerkeerfurt.de
oder per Post an SWE Stadtwerke Erfurt GmbH,
SWE Schulkommunikation, Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt
unter dem Stichwort „Junges Gemüse“ eingereicht werden.
Weitere Informationen:
www.stadtwerke-erfurt.de/jungesgemuese
FOTO STEVE BAUERSCHMIDT
Wie gefällt Ihnen unser Journal?
40
3
GUTSCHEINE
á 50 Euro
für das Restaurant
„Il Cortile“
Ist es Ihnen aufgefallen? Seit diesem Jahr setzen wir auf FSC-zertifiziertes Papier, das aus Hölzern hergestellt
ist, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. Gefällt Ihnen das neue
Papier? Was halten Sie von der Gestaltung unseres Journals? Was sagen Sie zu unser en Fotos? Was
können wir besser machen? Was würden Sie gern in unserem Magazin lesen? Schenken Sie uns
5 Minuten Ihrer Zeit und machen Sie bei unserer Befragung mit.
Unter allen Teilnehmern (Mindestalter 18 Jahre) verlosen wir drei Restaurantgutscheine
im Wert von jeweils 50 Euro für das Restaurant „Il Cortile“.
Teilnahmeschluss ist der 31. Januar 2022. Einfach den QR-Code scannen. Aber auch
per www.stadtwerke-erfurt.de/swejournal ist die Teilnahme möglich.
Wir sagen danke!
Mit FAIRTIQ sparen
Sind Sie auch begeistert, dass FAIRTIQ ganz einfach zu benutzen ist und
die Reisen mit Bus und Bahn ganz einfach machen? Dann sagen Sie es
weiter und laden Sie Freunde ein. Mit der Aktion „Freunde werben Freunde“
können Sie noch bis zum 31.12.2021 etwas Gutes tun und dabei sparen.
Für jeden neuen FAIRTIQ-Nutzer, der dann zum ersten Mal mit FAIR-
TIQ reist, erhält der Werber automatisch ein Reiseguthaben in Höhe von
3 Euro. So funktioniert´s: Der Werber findet in der FAIRTIQ-App im Menü
den Button „FAIRTIQ weiterempfehlen“ und einen Promocode, der an alle
Freunde und Bekannte verschickt werden kann. Der Code kann also so oft
weitergegeben werden, wie man möchte.
Und das Beste ist, dass der neue FAIRTIQ-Nutzer die erste Fahrt bis zu
einer Höhe von 3 Euro kostenfrei bekommt.
Tag der offenen Tür
bei der EVAG
Nun steht es fest: Der nächste Tag der
offenen Tür findet am 10. September
2022 am Urbicher Kreuz statt. Alle, die
hinter die Kulissen des EVAG-Betriebshofes
schauen möchten, sollten sich
den Tag im Kalender vormerken. Was
es zu sehen gibt? Den gesamten Fuhrpark
von neu bis alt, spannende Führungen,
Einblicke in den Arbeitsalltag
und viele neue Aktionen und Partner.
FOTO SUSANN NÜRNBERGER
Fit ins neue Jahr
Abonnenten der EVAG können sich freuen. Im Zeitraum vom 3. bis 16. Januar
2022 gibt es eine Dankeschön-Aktion für treue Kunden. Wer etwas für seine Gesundheit
tun will und in den Schwimmhallen der SWE Bäder GmbH seine Bahnen
zieht, erhält bei Vorlage der Abokarte einen 2 für 1 Vorteil. Wer zu zweit
baden geht, spart: Denn das zweite Schwimm-Ticket ist kostenlos. Das Angebot
gilt für Abo Plus, Abo Solo, Abo Schüler/Azubi, Abo Mobil65 und Job-Ticket.
Weitere Informationen gibt es unter www.evag-erfurt.de.
41
Mythos
Interaktiv und faszinierend:
Stadtführer Tim Erthel hilft
Kurfürst Johann Philipp von
Schönborn dabei, die Festung
vor Eindringlingen zu
schützen. Dafür wird sogar ein
altes Ölgemälde lebendig
PETERSBERG
NEU. INTERAKTIV. SPANNEND.
Ein Besuch in der einzigartigen
Ausstellung über die
Geschichte des Petersberges.
Lichtdurchflutet: das Besucherzentrum mit Eingang zur
neuen Ausstellung zur Zitadelle Petersberg
Wer das Kommandantenhaus auf dem Erfurter
Petersberg besucht, wird überrascht
sein. Die Erfurt Tourismus und Marketing
GmbH hat aufgerüstet und präsentiert eine interaktive Ausstellung,
die es in sich hat.
Schon der Empfangsbereich ist eine Schau. Im neuen Glasbau,
in dem sich ein modernes Besucherzentrum befindet,
tauchen Besucher in die Geschichte des Erfurter Petersberges
ein. Und die war ganz schön turbulent. „Erste Siedlungsspuren
gibt es schon aus der Jungsteinzeit. Reste von Grubenhäusern
und Keramikscherben weisen darauf hin. Im
42
Mittelalter stand hier vermutlich eine Königspfalz“, erzählt
Tim Erthel. Der 39-jährige Stadtführer aus Leidenschaft freut
sich, dass Erfurt um ein Highlight reicher ist.
„Die neue Ausstellung ist quasi der Anker für alles rund
um die Geschichte der Stadt, damit der Petersberg nach der
BUGA nicht wieder in einen Dornröschenschlaf verfällt“, bekräftigt
auch Anna Peeters. Sie arbeitet im Stadtmarketing
der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH. „Wir planen eine
Kinderwerkstatt mit unterschiedlichen ausstellungspädagogischen
Angeboten, die die Geschichte des Petersberges unterhaltsam
vermitteln. Über unsere Petersberg-App können
Besucher, die mehr wissen wollen, tief in die Historie eintauchen,
über Videoinstallationen, Geräusche, Infografiken und
Modelle“, sagt sie.
Schon jetzt ist die Ausstellung ein Magnet. In 14 Räumen
wird die Geschichte des Petersberges lebendig. Live kann
man bei der Errichtung der Zitadelle dabei sein. Nicht nur
Kinder sind von dem Festungsbauspiel fasziniert. Es hat etwas
Magisches, den italienischen Baumeistern beim Bau der
Festung zu helfen, Steine zu schichten, Bretter zu sägen und
dabei zuzusehen, wie die Mauern immer höher werden.
▶ ▶ ▶
43
▶ ▶ ▶
In der Offizierswache kann man nicht nur
virtuell Karten dreschen, sondern dem Kurfürsten
Johann Philipp von Schönborn dabei
helfen, die neu erbaute Festung vor Eindringlingen
zu schützen. Ein interaktives,
faszinierendes Spiel, bei dem Ortskenntnis
gefragt ist. Sogar ein altes Ölgemälde des Kurfürsten wird dafür
lebendig... „Der war übrigens ein ganz besonderer Mann“,
weiß Tim Erthel, der für die Geschichte der Stadt lebt. Schon
als Abiturient führte er Touristen durch Erfurt, studierte später
Geschichte und Kunstgeschichte. Sein Lieblingsort: natürlich
der Petersberg. Hier hat er viele alte Geheimnisse ergründet
und vor allem zur Baugestalt und Ausstattung des
Petersklosters geforscht. Ein Muss für alle, die den Petersberg
in seiner Komplexität erfahren wollen.
Viele Legenden
ranken sich um
den Petersberg.
Tim Erthel
Stadtführer
Seit 1647 war Johann Philipp von Schönborn Erzbischof von
Mainz und damit auch Landesherr von Erfurt. „Johann Philipp
von Schönborn war klug und tolerant, aber auch sehr hartnäckig.
Er hat Erfurt den Titel der Freien Reichsstadt nicht gegönnt“,
erzählt der Historiker, der heute als Gästeführer für
die Erfurt Tourismus und Marketing GmbH arbeitet. So sollte
Erfurt nach dem 30-jährigen Krieg
freie Reichsstadt werden. Das hatte
Schwedenkönig Gustav II. Adolf. den
Bürgern zugesichert, die Rechnung
aber ohne den Erzbischof von Mainz
gemacht, der auf seinen alten Rechten
beharrte und 1664 Krieg gegen die Stadt führte und ab
1665 die Zitadelle Petersberg errichten ließ. Diese Begebenheiten
erzählt Tim Erthel derart lebendig, dass einem das alte
Erfurt quasi vor Augen steht mit seinem Kloster, der Stadtmauer,
die sich über den Berg zog, den Häusern direkt am
Hang, den großen Weinbergen und – der imposanten Freitreppe,
die noch deutlich gewaltiger war als die Domstufen.
Das muss ein großartiger Anblick gewesen sein, für den Tim
Erthel schon gern mal eine Zeitreise machen würde. Zwischen
Domhügel und Petersberg führte sie nach oben bis zur Leonhardskapelle
direkt vor dem Kloster – die eine traurige Berühmtheit
erlangt hat. Sie ist der letzte Kirchenverlust Erfurts,
wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
An eine Festung war Anfang des 17. Jahrhunderts noch
nicht zu denken. Ihr Grundstein wurde erst 1665 gelegt. Denn
nicht nur von der Stadt drohte Ungemach, auch das Osma-
as moluptur, tor sitaereptam amus, aut opta doluptatur aceperfero bla consequ iasperia nis de volorist esecup
44
Prachtvoll: die Enfilade, eine
barocke Zimmerflucht, im
Kommandantenhaus der Festung
Beeindruckend: Blick
aus der Residenz
des Kommandanten
auf den Dom
Interaktiv: die Baustelle
der Zitadelle. Hier kann
man den italienischen
Baumeistern beim Bau
der Festung helfen
Plan des Petersberges
aus dem frühen
17. Jahrhundert
nische Reich galt als große Bedrohung. 1683 gar standen die
Osmanen mit einem riesigen Heer vor Wien und belagerten
die Stadt zwei Monate lang. Zum zweiten Mal nach dem
Angriff von 1529 – und wieder scheiterten sie dank des polnischen
Königs Johann III. Sobieski, der ein schlagkräftiges
Entsatzheer entsandte und die Osmanen zum Abzug zwang.
Nun standen die Osmanen zwar nicht vor Erfurt, aber die
Schrecken der Zeit, die Angst des Abendlandes vor den „Türken“
haben auch in der Ausstellung auf dem Petersberg ihren
sehr eindrucksvollen Platz gefunden: Alle Sinne schlagen
an, Gänsehaut bildet sich auf den Armen, alle Haare stehen
zu Berge, wenn man den engen, fast klaustrophobisch anmutenden
Raum durchschreitet.
Ähnlich fühlt man, wenn man das Video des multimedial
bearbeiteten Gemäldes des schweren Beschusses von 1813
sieht. Was in den Geschichtsbüchern eher trocken daherkommt,
war in Wirklichkeit der Beginn einer schrecklichen,
entbehrungsreichen Zeit für die Erfurter, einer Zeit der Seuchen
und Unterernährung, der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
Die über 70-tägige Belagerung gipfelte im Beschuss
der Zitadelle am 6. November 1813, bei der das Peterskloster
sowie das Wohnviertel vor der Severikirche zerstört wurden.
Diese furchtbare Zeit endete erst 1814, als die französischen
Truppen aufgaben und abzogen.
Doch nicht nur die Schrecken des Krieges haben Eingang in
die Exposition gefunden. Auch dem Mythos Berg ist ein ganzer
Raum gewidmet. Denn Legenden gibt es ziemlich viele.
„Während der militärischen Nutzung des Berges konnten die
Erfurter nicht einfach so auf den Petersberg gehen. Vielleicht
hat das ja die Fantasie der Menschen angeregt“, mutmaßt Tim
Erthel. Wollte sich Napoleon wirklich mit seinem Pferd von
den Mauern der Erfurter Zitadelle stürzen, als er die Völkerschlacht
bei Leipzig verloren hatte? Was hat es mit dem Grafen
von Gleichen und seinen zwei Ehefrauen auf sich? Hat König
Dagobert wirklich einen Schatz auf dem Berg vergraben,
den bisher nur niemand gefunden hat? Wo sind die Geheimgänge,
die den Berg wie einen Schweizer Käse durchzogen
haben sollen? Legenden über Legenden. Im Raum „Mythos
Berg“ werden einige von ihnen lebendig.
TEXT ANKE ROEDER-ECKERT
FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
Einfach den QR-Code scannen und einen
Rundgang durch die Ausstellung im
Kommandantenhaus erleben.
45
Er sorgt für ein
sauberes Vergnügen
ARON BECHSTEDT ist Azubi bei der SWE Bäder GmbH
„Früher hab ich nicht weiter darüber nachgedacht, wenn
ich schwimmen ging. Heute weiß ich, wie viel Technik man
braucht, um ein Bad zu betreiben, egal, ob Schwimmhalle
oder Freibad“, sagt Aron. Denn die Schwimmbadtechnik hat
es in sich. Ihre wichtigste Aufgabe: hygienisch einwandfreies
Wasser zu gewährleisten, jeden Tag, rund um die Uhr, egal,
wie viele Badegäste kommen. Gar nicht so einfach, denn die
SWE Bäder GmbH arbeitet nachhaltig und setzt auf energieund
wassersparende Maßnahmen.
Pumpen, Filter- und Lüftungsanlagen laufen rund um die
Uhr. Sie sind regelmäßig zu warten. Im Störungsfall gilt es,
schnell zu reagieren. Von all
dem merken die Badegäste
nichts. „Die Wasserqualität
sichern wir durch verschiedene
Aufbereitungsmaßnahmen:
angefangen von der Filtration
über die Desinfektion bis zur
stetigen Wassererneuerung.
Pro Badegast sind 30 Liter
Wasser täglich nachzufüllen
– so steht es in der DIN“, erklärt
Tim Spangenberg, Technischer
Leiter der SWE Bäder
GmbH. „Man muss es sich wie
einen Kreislauf vorstellen. Das
Beckenwasser läuft permanent
über die Überlaufrinne
in den Schwallwasserbehälter.
Von dort wird es durch die
Umwälzpumpen in die Filter
und anschließend nach Zudosierung
von Wassseraufbereitungschemikalien
in das Becken
gefördert“, sagt er. In der
Schwimmhalle Johannesplatz
allein gibt es fünf solcher großen
Filter. Sie stehen im Keller,
fassen mehrere Tausend Liter
und sind mit Aktivkohle und
Sand- bzw. Kiesschichten gefüllt,
durch die sich das Wasser
zur Reinigung seinen Weg
bahnen muss.
Wisst ihr schon, was
ihr werden wollt?
Auch 2022 bieten wir wieder interessante
und vielseitige Ausbildungsplätze (alle
m/w/d):
Ausbildungsplätze ab 1. August 2022
• Fachangestellte für Bäderbetriebe
• Mechatroniker
• Elektroniker für Betriebstechnik
• Fachkraft für Versorgungstechnik
• Gleisbauer
• Berufskraftfahrer
• Fachkraft im Fahrbetrieb
• Kaufmann für Büromanagement
• Industriekaufmann
• Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau
Studienangebote ab 1. Oktober 2022
• Wirtschaftsinformatik
• Praktische Informatik
Mehr zur Ausbildung unter
www.stadtwerke-erfurt.de/ausbildung
oder einfach den QR-Code scannen.
Die Desinfektion erfolgt über Chlor. Auch hier sind die
Werte vorgeschrieben: Der Chlorwert soll permanent zwischen
0,3 bis 0,6 liegen. „Ideal ist ein stabiler Wert von 0,4.
Der pH-Wert ist ebenfalls wichtig. Er sollte 7,2 nicht übersteigen.
Das überwachen wir über den Depolox, ein elektronisches
Mess- und Regelsystem für die beiden bereits erwähnten
Hygienehilfsparameter. Jedes Becken hat sein eigenes
Anzeigedisplay“, erklärt Aron, der in den zwei Jahren Ausbildung
schon viel gelernt hat. Wenn er nicht gerade auf Lehrgang
ist, beginnt sein Dienst morgens um 6 Uhr. Mit den
Kollegen bespricht er die Aufgaben des Tages, übernimmt
Kontrollgänge und Wartungsaufgaben,
hilft bei der Beseitigung
von Störungen, füllt Betriebsmittel
nach, zum Beispiel
Chlor, Flockungsmittel oder
Schwefelsäure, die für die Einstellung
des ph-Wertes benötigt
wird – immer unterstützt
durch die Techniker.
„Kein Tag ist wie der andere,
der Job ist sehr vielseitig.
Eigentlich ist es noch besser,
als ich es mir vorgestellt habe“,
sagt Aron, dem es Spaß macht,
hinter den Kulissen der Erfurter
Bäder zu arbeiten. Vor allem
die Schließzeit hat ihn beeindruckt.
„Das war genial. Einmal
im Jahr wird das gesamte
Bad komplett unter die Lupe
genommen, auch die Becken.
Dafür wird das Wasser abgelassen,
was bis zu drei Tage
dauern kann. Erst dann können
die Fliesen und Lampen
überprüft werden. Dann wirkt
alles noch viel gewaltiger, vor
allem am Johannesplatz. Hier
variiert die Beckentiefe – zwischen
2 und 4 Metern direkt
unter der Sprungturmanlage“,
erzählt Aron, der sich keinen
besseren Job vorstellen kann.
46
Es ist noch besser,
als ich es mir
vorgestellt habe.
Aron Bechstedt
Mechatroniker-Azubi
TEXT ANKE ROEDER-ECKERT FOTO STEVE BAUERSCHMIDT
47
Nicole Kleb ist die Meisterin
der 2.426 Bäume im egapark.
Und natürlich hat sie sich auch
während der BUGA um ihr Grün
liebevoll gekümmert
48
Einfach den QR-Code scannen und den
egapark von oben bewundern.
Der letzte
SOMMER
tat den
BÄUMEN gut
Und doch gibt es im
egapark noch viel zu tun,
um ihnen zu helfen.
Eigentlich hatten wir uns schon an die trockenen und heißen
Sommer gewöhnt…
Fakt ist: Der Sommer 2021 war in Deutschland der regenreichste
seit zehn Jahren. Und wer aufmerksam die Natur beobachtet,
wird bemerkt haben, wie gut der viele Regen den
Bäumen getan hat. Auch die Bäume im egapark haben sich
sichtlich erholt.
„Dieser Sommer war echt o. k., der Regen hat unseren Pflanzen
spürbar geholfen“, sagt Nicole Kleb. Sie ist Meisterbereichsleiterin
in Thüringens schönstem Garten
und zuständig für den Waldpark, die
Wiesen und Rasenflächen, für die Stauden
und den Rosengarten.
2.426 Bäume gibt es im egapark, insgesamt
193 verschiedene Baumarten. Darunter
Ahorne, Birken, Hainbuchen, Eichen,
Pappeln, Eschen, Kiefern, Walnüsse,
Schwarznüsse, Apfelbäume, Kirschbäume,
Pflaumenbäume, Mammutbäume und und
und. „Wir haben alle in einem Baumkataster
aufgelistet“, sagt Nicole Kleb. „Unser ältester
Baum ist eine Buche im unteren Bereich
des Parks, sie ist 187 Jahre alt.“
Die letzten vier, fünf viel zu trockenen Sommer haben vielen
Bäumen im egapark stark zugesetzt. „Immer wenn ich durch
den Waldpark laufe, sehe ich viel Totholz. Die Bäume haben
immer noch mit dem Trockenstress der vergangenen Jahre zu
kämpfen. Sie sind das mitteleuropäische, oft regnerische Wetter
gewohnt. Wir haben im Parkbereich eine Hainbuche, die
sah im letzten Jahr richtig schlecht aus. Die hatte im Frühsommer
schon auf Herbst gemacht, ihre Blätter fielen ab und sie
war fast kahl. Wir mussten ihr helfen.“ Eine Spezialfirma entnahm
eine Erdprobe: „Ab einer Tiefe von ca. 1 Meter war alles
trocken.“ Tödlich für Bäume, die ihr Wasser aus tieferen
Schichten holen.
Um die Buche zu retten, gab’s eine Spezialbehandlung:
„Rund um den Baum wurde mit Druckluft rund 100-mal ein
Gemisch aus Kieselerde und Ton in den Boden geblasen, da
Wir können
leider nicht alle
Bäume halten.
Nicole Kleb
war auch ein Pilz mit dabei, der mit den Wurzeln des Baumes
eine Symbiose eingeht, und ihn bei der Nährstoffaufnahme
unterstützt.“ Das ist wie eine Kur für den Baum, der verdichtete
Boden wird aufgebrochen und belüftet. Durch das Befüllen
der entstandenen Hohlräume mit dem Gemisch wird das
lebenswichtige Wasser schneller nach unten geleitet und dort
gespeichert.
„Damit haben wir hoffentlich den Baum gerettet, auch wenn
er im Moment noch nicht viel besser aussieht“, sagt Nicole
Kleb. „Das haben wir im hinteren Parkbereich auch mit einer
Linde gemacht, die eigentlich gefällt werden
sollte. Wir haben den Baum stark zurückgeschnitten,
eine Belüftungsaktion veranlasst –
die Linde sieht jetzt wieder klasse aus!“
„Der Regen der vergangenen Monate
hat gut getan, Regenwasser ist eben einzigartig.
Wenn wir bei Trockenheit wässern
und wässern, spürt man das natürlich.
Aber wenn dann schließlich Regen fällt, explodiert
die Natur. Regen führt viele gute
Stoffe aus der Luft mit sich, davon bin ich
überzeugtWir können nicht alle Bäume halten,
wir müssen nach und nach auch solche
Arten pflanzen, die mit der Trockenheit besser zurechtkommen.
Das sieht man an den Wäldern – die Fichten und
Kiefern sterben, Birken, Vogelbeeren kommen mit der Trockenheit
nicht zurecht, Linden und Kastanien haben es
auch sehr schwer. Spitzahorn gedeiht besser als der Bergahorn,
Eichen, Eschen, Ginkgo, Pappeln, Robinien und Ulmen
kommen ganz gut klar. Auch Platanen und Eisenholzbäume
kommen mit Hitze und Trockenheit zurecht. Ich setze
auf Bäume mit kleineren, derberen Blättern, wie zum Beispiel
Feldahorn, Gleditschien, Schnurbaum, Ulme. Die sind einfach
robuster. Die Oberfläche der Blätter ist kleiner, sie verbrennen
nicht in der Hitze und es verdunstet weniger Wasser.“ Um den
vorhandenen jungen Bäumen im Park beim Trockenstress zu
helfen, bekommen sie zwei Wassersäcke mit je 75 Liter Wasser,
die alle zwei Wochen befüllt werden. „Manchmal sind diese
schon nach ein paar Stunden leer…“
TEXT HENRY KÖHLERT FOTOS HANNES SCHAUERHAMMER
49
So schmeckt der Winter
Warmes für die kalte Jahreszeit
Trinken ist wichtig – auch in der kalten Jahreszeit. Mit dem Projekt „Ich mix mir Was!-
ser!“ suchen wir eure liebsten Rezepte für den Winter. Denn mit ganz normalem Leitungswasser
lassen sich leckere, weihnachtliche Kreationen zaubern, die nach einem
kalten Herbst- oder Wintertag von innen wärmen. Und gesund sind sie noch dazu!
Paul, Emilia, Stella und Johanna zeigen euch schon einmal ihre Lieblingsrezepte. Jetzt
seid ihr dran: Macht bei unserem Trinkwasserprojekt mit und gewinnt tolle Preise für
euch und eure Schulklasse.
Der warme Johannes
Zutaten
• 150 ml Johannesbeersaft
• 50 ml Apfelsaft
• 50 ml Leitungswasser
• 1 Prise Zimt
• Schale von einer halben Orange
• 2 Apfelscheiben
So geht’s: Zunächst gebt ihr die flüssigen Zutaten
in einen Topf und verrührt sie miteinander. Jetzt gebt
ihr eine Prise Zimt dazu, reibt die Schale von einer halben
Orange in den Topf und erwärmt alles. Zum Schluss
schneidet ihr zwei Scheiben von einem Apfel ab. Lasst
euch dabei am besten von euren Eltern helfen. Jetzt kann
der warme Johannes in Tassen gefüllt und mit den Apfelscheiben
dekoriert werden. Tipp: getrocknete Apfelscheiben
als Dekoration an den Tassenrand stecken.
50
Kinderpunsch
Zutaten
• 1 Stange Zimt
• 4 Nelken
• Honig nach Geschmack
• 250 ml Leitungswasser
• 2 Zitronen
• 1 Orange
• 1 Flasche Traubensaft
• 1 Flasche Apfelsaft
Zitronen-Honig-Tee
Zutaten
• 1 halbe Zitrone
• 500 ml Wasser
• 4 – 6 TL Honig
• Sternanis
• 1 daumengroßes Stück Ingwer
• Sternanis zum Dekorieren
So geht’s: Als Erstes füllt ihr Traubensaft, Apfelsaft und Wasser in einen Topf.
Anschließend gebt ihr die Nelken und die Zimtstangen dazu. Als Nächstes
presst ihr die Zitronen und die Orange und gebt den Saft ebenfalls in den Topf.
Von einer halben Zitrone reibt ihr jetzt die Schale in den Topf. Achtung: Nicht
die weiße Schicht abreiben, sie schmeckt bitter. Jetzt lasst ihr alles 10 Minuten
bei mittlerer Temperatur ziehen und schon ist euer Kinderpunsch fertig.
So geht’s: Als Erstes presst ihr die Zitrone aus und
gebt den Saft zusammen mit dem Leitungswasser
in einen Topf. Jetzt muss der Ingwer in dünne
Scheiben geschnitten werden. Die Schale muss
nicht entfernt werden. Lasst euch auch hier von
euren Eltern beim Schneiden helfen. Jetzt gebt
ihr Honig, Sternanis und Ingwer zu dem Zitronen-Wasser-Gemisch
und lasst alles gemeinsam
ca. 5 Minuten ziehen. Zum Schluss wird der Zitronen-Honig-Tee
auf zwei Gläser verteilt und mit einer
Zitronenscheibe und Sternanis dekoriert.
Jetzt mitmachen
Schickt uns bis zum 30. Dezember eure
Rezepte für winterliche Heißgetränke. Teilnehmen
können alle Schulklassen und
Hortgruppen. Zu gewinnen gibt es einen
Trinkwassersprudler für euren Klassenraum
inklusive Zubehör. Sendet eure
Rezepte unter dem Stichwort „Ich trink
Was!ser!“ und dem Namen eurer Schule
per Mail an:
annett.glase@stadtwerke-erfurt.de
oder per Post an:
SWE Stadtwerke Erfurt GmbH,
Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt,
zu Händen Annett Glase.
TEXT EMELY LEA STEHR
FOTOS STEVE BAUERSCHMIDT
51
SAUNA MACHT FIT UND
ENTSPANNT KÖRPER UND SEELE
Stärken auch Sie Ihre Gesundheit in der Sauna und entspannen Sie im Saunagarten der
Roland Matthes Schwimmhalle. Täglich von 10 bis 22 Uhr für Sie geöffnet.
www.stadtwerke-erfurt.de/saunen
Kontakte
■ SWE HAUPTSITZ
Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt
■ VERSORGUNG
Kommunales Dienstleistungszentrum
An-, Um- und Abmeldungen Gas, Strom und
Wasser, Telefon: 0361 564-1010
Störungsnummern
Strom 0361 564-1000
Wärme 0361 564-3000
Erdgas 0361 564-3333
Wasser 0361 564-1818
Entsorgung
Kundendienst
Telefon: 0361 564-3455
■ MOBILITÄT
EVAG-Mobilitätszentrum
am Anger: Beratung, Verkauf
und Information
Fahrplan und Tarifauskünfte
Telefon: 0361 19449
Kundenbetreuung
Telefon: 0361 564-4644
■ FREIZEIT
Bäder
Telefon: 0361 564-3532
BUGA-Hotline
Telefon: 0361 664-0160
egapark Erfurt
Besucherservice
Telefon: 0361 564-3737