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28. November 2021

- Trotz Lockdown: Immer weniger Grazer bleiben zuhause - Politisches „Griss" um den neuen Bildungscampus - Baumpflanz-Match zwischen ÖVP und Grünen - Flixbus von Graz nach Schwechat: Aus für Flughafenverbindung - Viele Tierarten auch in Graz vom Aussterben bedroht

- Trotz Lockdown: Immer weniger Grazer bleiben zuhause
- Politisches „Griss" um den neuen Bildungscampus
- Baumpflanz-Match zwischen ÖVP und Grünen
- Flixbus von Graz nach Schwechat: Aus für Flughafenverbindung
- Viele Tierarten auch in Graz vom Aussterben bedroht

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14 graz<br />

www.grazer.at <strong>28.</strong> NOVEMBER <strong>2021</strong><br />

Autofreier Tag<br />

regt viele auf<br />

ÄRGER. Die einen finden’s toll und reden vom<br />

„Wohnzimmer auf der Straße“. Viele andere regen<br />

die „autofreien Tage“ in der Mandellstraße sehr auf.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Kurz vor dem Lockdown, am<br />

19. <strong>November</strong>, fand bereits<br />

der dritte sogenannte „autofreie<br />

Tag“ in der Grazer Mandellstraße<br />

statt. Dabei werden<br />

von 16 bis 20 Uhr Möbel von zwei<br />

Wohn-WGs auf die Straße gestellt,<br />

es gibt Maroni, Spiele für Kinder,<br />

aber auch Glühwein, Kekse, Feuerschalen,<br />

Feuershow und Live-<br />

Musik. Die Party kann starten. Die<br />

Organisatoren – zumeist Anrainer<br />

– fordern eine autofreie Mandellstraße.<br />

Weniger lustig finden das<br />

Ganze die Unternehmer und<br />

Gewerbetreibenden. Der noch<br />

amtierende Bezirksvorsteher Andreas<br />

Molnár: „Es ist für mich<br />

unverständlich und nicht zu akzeptieren,<br />

dass hier Chaoten das<br />

Demonstrationsrecht missbrauchen<br />

und jetzt einmal im Monat<br />

die gesamte Mandellstraße und<br />

deren Verkehr lahmlegen und die<br />

Gewerbetreibenden gerade um<br />

den notwendigen Umsatz bringen“,<br />

sagt er stellvertretend für<br />

viele andere.<br />

Viktor Larissegger, WKO:<br />

„Aus wirtschaftlicher Sicht sind<br />

die Demos in der Mandellstraße<br />

absolut unverantwortlich. In einer<br />

ohnehin sehr herausfordern-<br />

Die<br />

Mandellstraße<br />

wird<br />

stundenlang<br />

zum<br />

Wohnzimmer.<br />

Autos<br />

werden ausgesperrt.<br />

KK<br />

den Zeit wird damit den Unternehmern<br />

der Straße zusätzlich<br />

das Leben schwergemacht, da<br />

weder Kunden noch Lieferanten<br />

zufahren können.“ Über 20 Gewerbetreibende<br />

und zahlreiche<br />

Anrainer schlossen sich schon<br />

Finden Aktion<br />

nicht lustig:<br />

Astrid Rieder<br />

(Antikes vom<br />

Land), Stefan<br />

Tosoni (WB),<br />

Andreas Molnár,<br />

Franz Schwarz,<br />

(Orthopäde),<br />

Ernst Kahr<br />

(Reinigungsfirma,<br />

v. l.) machen<br />

mobil.<br />

KK<br />

zusammen und werden sich an<br />

die neue Bürgermeisterin Elke<br />

Kahr wenden, die diesem Spuk<br />

ein Ende setzen soll.<br />

Und der vierte autofreie Tag ist<br />

schon geplant: am 18. Dezember,<br />

kurz nach dem Lockdown.<br />

Buslenker fahren unmaskiert<br />

AUFREGUNG. „Grazer“-Leser ärgerte sich darüber, dass die Lenkerinnen und Lenker der Busse der Graz<br />

Linien keine Masken tragen. Die Buslenker sind abgeschottet, da kann nichts passieren, sagt die Holding.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Ein Mann versucht im Laufschritt<br />

an einem <strong>November</strong>morgen,<br />

seinen Bus<br />

zu erreichen. In letzter Sekunde<br />

gelingt ihm das, er lässt sich<br />

schnaufend, nach Luft schnappend<br />

in einen Sitz fallen, im<br />

Stress hat er vergessen, seine<br />

FFP2-Maske aufzusetzen. Im<br />

Bus ist auch ein Kontrollor, der<br />

den Mann sofort streng auf sein<br />

Vergehen hinweist, um gleich<br />

darauf eine saftige Geldstrafe<br />

zu kassieren. Die Maske hat der<br />

Mann inzwischen längst aus seiner<br />

Tasche gekramt. So schildert<br />

der „Grazer“-Leser Georg Trakl<br />

seine Beobachtungen in einem<br />

Holding-Bus. Die Kontrolle,<br />

auch wenn sie schroff erfolgte,<br />

nahm der Leser noch in Kauf,<br />

aber dann ärgerte ihn der Um-<br />

stand, dass der Fahrer des Busses<br />

seine Runden ohne Maske dreht.<br />

Trakl: „Da die Maskenlosigkeit<br />

der Buslenker von Grazer Öffis<br />

die Norm zu sein scheint, jedenfalls<br />

nach meinen zahlreichen<br />

Beobachtungen bei unterschiedlichen<br />

Linien, frage ich mich,<br />

wer bei ihnen die Einhaltung der<br />

Corona-Verordnung überprüft<br />

bzw. wer oder was die Chauffeure<br />

veranlasst, sich über diese<br />

gesetzlich vorgegebenen Richtlinien<br />

hinwegzusetzen.“<br />

Gerald Zaczek-Pichler, Holding-Konzernsprecher,<br />

beruhigt.<br />

In den Bussen sei für Sicherheit<br />

gesorgt: „Alle Fahrerplätze haben<br />

seit Jahren eine Scheibenabtrennung.<br />

Es sind keine alten<br />

Busse mehr im Einsatz, die das<br />

nicht haben. Die erste Tür bleibt<br />

immer zu. Der Fahrgast kann<br />

nicht beim Fahrer einsteigen.<br />

Vor der ersten Sitzreihe gibt es<br />

Leser bemängeln, dass die Buslenker der Graz Linien keine FFP2-Masken<br />

tragen. Die Holding sagt: Buslenker können unmaskiert fahren.<br />

HOLDING<br />

ebenfalls eine Absperrung. Kein<br />

Fahrgast kommt auch nur in die<br />

Nähe eines Fahrers.“<br />

Die Fahrer fahren den ganzen<br />

Tag mit teils vollbesetzten Bussen<br />

durch die Innenstadt. Da<br />

wäre eine Maske beim Fahrer<br />

für die Sicherheit der Fahrgäste<br />

nicht förderlich (Stichwort Konzentration),<br />

so der Konzernsprecher.<br />

Und: „Der Vergleich mit<br />

Fahrgästen hinkt: Kein Fahrgast<br />

fährt acht Stunden und trägt die<br />

Verantwortung für Passagiere.<br />

Die Fahrgäste sind auch nicht<br />

isoliert wie der Fahrer.“

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