SaarLorLux ...c'est savoir vivre Winter Edition 2021
Winter Edition 2021
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art&cultur<br />
<strong>Winter</strong> <strong>Edition</strong> <strong>2021</strong><br />
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affaire&investissementinvestissement<br />
NATURSCHUTZ IN DER GRENZREGION<br />
Umweltminister Jost und Präfekt Touvet vereinbaren<br />
engere Zusammenarbeit der Behörden<br />
SAARLAND AUF PLATZ 1…<br />
bei der Gewinnung von internationalem<br />
Wissenschaftspersonal für Hochschulen<br />
Internationalisierung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Entwicklung von Lehre und Forschung an<br />
Hochschulen. „Das Saarland ist eine Kernregion Europas, eingebettet<br />
im Dreiländereck Frankreich, Luxemburg und Deutschland,<br />
mit einer langen Tradition internationaler Zusammenarbeit. Hier<br />
weiß man schon lange, dass zu einem erfolgreichen wissenschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen und kulturellen Ökosystem Internationalität<br />
maßgeblich beiträgt“, sagt Ministerpräsident Tobias Hans.<br />
Die saarländischen Hochschulen ziehen nicht nur Studierende,<br />
sondern auch Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt<br />
an. Vor allem die Zahl des internationalen Wissenschaftspersonals<br />
steigt im Saarland stetig. Im Saarland ist der Anteil an internationalen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Hochschulen<br />
besonders hoch.<br />
Mit 17,6 % liegt das Bundesland auf Platz 1, gefolgt von Berlin<br />
(15,8 %) und Brandenburg (15,2 %). Das bestätigt „Wissenschaft<br />
weltoffen“, eine gemeinsame Veröffentlichung des Deutschen<br />
Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Deutschen<br />
Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW),<br />
die Angaben zur Internationalität von Studium und Forschung in<br />
Deutschland und weltweit macht.<br />
„Die internationale Mobilität von Studierenden und Beschäftigten,<br />
die außerhalb ihres Heimatlandes zu uns ins Saarland kommen,<br />
zeigt, dass die Schwerpunkte an den Hochschulen richtig gesetzt<br />
sind“, betont Hans. „Damit ermöglichen die Hochschulen einerseits<br />
eine international orientierte, forschungsgeleitete Bildung<br />
und andererseits eine verantwortungsbewusste Forschung auf<br />
Spitzenniveau. Attraktive Lehre und Forschung bieten eine hervorragende<br />
Ausgangslage für den internationalen Wettbewerb um die<br />
talentiertesten Köpfe.“<br />
La Sarre attire des chercheurs du monde entier<br />
Étudiants et collaborateurs internationaux sont particulièrement<br />
nombreux dans les établissements d'enseignement<br />
supérieur. C'est pourquoi le Land de Sarre est en première place<br />
pour le recrutement de personnel scientifique international<br />
pour les universités.<br />
Seit dem 12. Mai ist viel Wasser die Bickenalb hinuntergefl ossen.<br />
Was Nicht-Eingeweihte wohl kaum erkennen: Das Flüsschen, das<br />
in Lothringen entspringt, in Gersheim durch das Saarland fl ießt,<br />
bevor es in den Hornbach mündet, ist seit diesem Zeitpunkt ökologisch<br />
schwer geschädigt. Die Güllegrube eines Bauernhofes auf<br />
französischer Seite war damals übergelaufen, die Gülle ergoss sich<br />
in die Bickenalb.<br />
Dieser Vorfall und das<br />
nachfolgende Fischsterben<br />
waren jetzt der<br />
Anlass für ein Treffen von<br />
Umweltminister Reinhold<br />
Jost mit dem Präfekten<br />
des Departements Moselle,<br />
Laurent Touvet. Der<br />
Präfekt hatte den saarländischen<br />
Minister nach<br />
Erching eingeladen, um<br />
ihm bei einem Vor-Ort-<br />
Termin die dem Landwirt<br />
auferlegten Schutzmaßnahmen<br />
zu zeigen und<br />
zu erläutern. Im Rathaus<br />
von Erching tauschten<br />
sich Gastgeber und Gäste<br />
überdies über generelle<br />
Möglichkeiten eines grenzüberschreitenden Naturschutzes aus.<br />
Der Präfekt wurde unter anderem begleitet vom Unterpräfekten<br />
Christophe Salin, dem Bürgermeister von Erching, Francis Behr,<br />
und dem französischen Generalkonsul im Saarland, Sébastien<br />
Girard. Beim Treffen dabei waren auch der Gersheimer Bürgermeister<br />
Michael Clivot, der Ortsvorsteher von Peppenkum, Wolfgang<br />
Mann, sowie Vertreter der saarländischen und französischen<br />
Wasserbehörden.<br />
„Wir müssen unsere Natur hier in der Grenzregion gemeinsam<br />
schützen. Wenn wir zusammenarbeiten, haben wir bessere<br />
Chancen, Unfälle, wie die Verschmutzung der Bickenalb, zu<br />
verhindern“, stellte der Präfekt zuvorderst fest. „Wir müssen miteinander<br />
sprechen, nicht übereinander“, bekräftigte Minister Jost.<br />
Das Handeln der französischen Behörden, nachdem das Ausmaß<br />
der Gewässer-Verunreinigung klar wurde, sei ein schönes Beispiel<br />
dafür, dass der Austausch auch funktioniert. Die in der praktischen<br />
Umsetzung aufgefallenen Probleme und der Verbesserungsbedarf<br />
werde jetzt abgearbeitet. „Es muss im Notfall eine schnelle Erreichbarkeit<br />
sichergestellt werden, trotz der unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen<br />
auf deutscher und französischer Seite. Persönliche<br />
Kontakte sind immens wichtig. Die Akteure müssen wissen, mit<br />
wem sie es im Nachbarland zu tun haben“, so der Umweltminister.<br />
Damit sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen<br />
Verwaltungsebenen besser<br />
kennenlernen und um<br />
Fragen zu Arbeitsabläufen<br />
und Zuständigkeiten<br />
zu klären, schlug Jost vor,<br />
zu einer deutsch-französischen<br />
Tagung ins Saarland<br />
einzuladen. Der Vorschlag<br />
wurde von allen<br />
begrüßt.<br />
Hintergrund:<br />
Der Gülleeintrag in die<br />
Bickenalb unterhalb der<br />
Kläranlage Erching-Guiderkirch<br />
am 12. Mai hatte<br />
nicht nur zu einem massiven<br />
Fischsterben geführt,<br />
auch alle im Gewässer<br />
lebenden Kleintiere sind<br />
verendet. Nach Einschätzung von Experten kann es Jahre dauern,<br />
bis sich das Ökosystem wieder erholt hat. Das Landesamt für<br />
Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) wird im kommenden Frühjahr<br />
ein Gewässermonitoring starten, um genauere Informationen zum<br />
Ausmaß der Schädigung zu erhalten.<br />
Umweltminister Reinhold Jost mit dem Präfekten des Departements Moselle, Laurent<br />
Touvet (Mitte), beim Besuch des Bauernhofes bei Erching. Foto: MUV<br />
Accord de coopération pour mieux protéger<br />
la nature transfrontalière<br />
Un incident écologique concernant des rivières des deux côtés de<br />
la frontière franco-allemande près de Gersheim, était la raison<br />
d'une rencontre à Erching, entre le ministre sarrois de l'Environnement<br />
R. Jost et le préfet de la Moselle L.Touret. A la mairie,<br />
tous les participants - agriculteurs y compris- ont échangé leurs<br />
opinions quant aux possibilités de mesures à prendre pour une<br />
meilleure protection de la nature au niveau transfrontalier.<br />
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