Hochgefühle 04 2021

Weitere Magazine

Info

Seite 26 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Geschichten aus der Fragant Begleitend zu unseren Baumaßnahmen bitten wir Mitglieder und Freunde, die eine schöne Zeit in der Fragant verleben durften, um einen Bericht über ihre Erlebnisse. Wir freuen uns sehr, dass Mag. Otto Umlauft auch zur „Feder“ gegriffen hat, um seine Fragant-Geschichte zu schreiben – in diesem Zusammenhang danken wir Otto und seiner Gattin Marlies für die großzügige Spende von € 1.000 ganz besonders. Fragant, ein Ort lebenslanger Sehnsucht Mit 8 Jahren war ich das erste Mal in der Fragant, diesem wunderbaren Talabschluss. Den hab‘ ich damals natürlich nicht als solchen wahrgenommen. Glückliche Kinderzeit Das kleine Hernausstöckl war ab 1958 unser Zuhause und für unsere große Familie keineswegs zu klein. Eltern, 2 Brüder, 2 Cousins und 1 Cousine samt Tante fanden Platz (Ich bin der 3. von rechts). Von da an waren wir jedes Jahr im Sommer 2 Wochen oben. Herrliche Wochen! Das Spannendste für mich war die unmittelbare Nähe zur Jugendherberge! Mit dem gebotenen Respekt vor den „Großen“ zog es mich magisch in die aufregende Welt des Kurslebens. Direkt neben dem Hernausstöckl waren damals noch hoch aufragende, unbewachsene Abraumhalden vom Kupferbergbau. Der wurde zwar schon Ende des Ersten Weltkrieges eingestellt, aber die dabei entstandenen Wunden in der Natur waren auch nach 40 Jahren noch deutlich sichtbar. Für mich kleinen Zwerg waren das riesige Berge! Und die Burg, die ich mit meinen Cousins dort oben aus den Steinen baute, war auch riesig. Diverse ritterliche Gefechte mit Ju- gendkursteilnehmern waren ebenso spannend wie fallweise schmerzhaft. Unvermeidliche Bergtouren mit Teilen der Familie waren jedenfalls weniger aufregend. Aufregende Jugend Mit 13 durfte ich das erste Mal am Jugendkurs teilnehmen. Toll, so ohne Eltern! Und die sind mir in den 14 Tagen wirklich nicht abgegangen! So erwachsen bin ich mir schon vorgekommen und irgendwie unterschwellig war ich auch schon verliebt. Nicht nur in die Fragant … Beim täglichen abendlichen Milchholen zu zweit zur Sennerin Kathl – auf kleinem Steig durch den Wald – war sie durch mich gut beschützt und musste sich nicht fürchten. Jedenfalls hatte Tante Fraya, die sehr umsichtige Frau vom legendären Kursleiter Prof. Rudi Mayer, ein sehr wachsames Auge. In diesem Jahr war ich schon bei der Zweitagestour zum Sonnblick unter der Führung von Harald Roth dabei. Und mächtig stolz auf meinen ersten 3000-er! So begann es also. Die große Sehnsucht So begann die Sehnsucht nach der Fragant, nach den Bergen und überhaupt. Jeden Sommer 2 Wochen Jugendherberge! Viele der damaligen Kursteilnehmer und Freunde*innen in der AV-Heimstunde sind immer noch Begleiter im Leben von mir und meiner Frau Marlies, die auch schon auf den Jugendkursen dabei war. Beim „Kokettieren“, einem in all den Jahren sehr beliebten Hüttenspiel, waren wir beide schon eifrig dabei. Unser lieber Freund und Jugendführer Ernst Svetnik der in der Fragant 1970 so tragisch verunglückte, führte uns in die Große Muntanitz. Was soll ich sagen, auch ich wurde älter und nach Studium, Heirat, gemeinsamer Indienreise mit VW-Bus, Berufseintritt und Geburt unserer 2 Söhne Stefan und Hannes, hat es uns wieder in die Jugendherberge gezogen und gemeinsam mit Marlis und meinem Cousin Werner Jürgens haben wir einige Jahre die Erlebnisse der Jugend dort gestalten dürfen. Meist mit Gundi als Köchin. Da haben wir auch die erste neue „Gundibrücke“ über den Sadnigbach gebaut. Ein Schild warnte vor Überlastung: „Tragkraft 2,5 Gundi“. Selbige war darüber wenig erbaut. Aber bekocht hat sie uns weiter bestens. Viele wunderbare Jahre, Wochen, Bergtouren und lustige Hüttenabende waren das! Fragant – die zweite Heimat Dank an unsere Freunde und Freundinnen aus der Alpenvereinsjugend, die da mit uns ehrenamtlich die Jugendkurse (heute Camps) für so viele, nicht nur Klagenfurter, zu einer bleibenden Erinnerung werden ließen! Meine Eltern hatten 1964 unsere Sonnleitenhütte oberhalb des Schutzhauses gebaut und so war die Fragant auch für meine junge Familie zur zweiten Heimat geworden, wo wir seit Jahrzehnten immer wieder die alten Weggefährten (und -innen) treffen! Jedes Mal freue ich mich über die fröhlichen, einsatzfreudigen jungen Mädchen und Burschen, wenn sie bei meiner Frau und mir in unserer Bergheimat vorbeischauen. In deren strahlenden Gesichtern lebt er weiter: Der Geist der Jugendherberge, der Fragant, der (Berg)Freundschaft! So möge auch die neu gestaltete Jugendherberge weiter Heimat und Beziehung für Generationen von glücklichen und aktiven Menschen bleiben. Etwas abseits vom digitalen Mainstream! Bericht und Foto: Mag. Otto Umlauft mein herz schlägt für die fragant
HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 27 Alpenverein Klagenfurt Bericht zur 148. und 149. Jahreshauptversammlung Am 14. Oktober 2021 veranstaltet der Alpenverein Klagenfurt seine 148. und 149. Jahreshauptversammlung im Festsaal der Wirtschaftskammer, da coronabedingt im Vorjahr keine Veranstaltung möglich war. Begrüßung Der 1. Vorsitzende Karl Selden begrüßt die coronabedingt eingeschränkte Zahl an Gästen und aus der hohen Politik den 2. Landtagspräsidenten Jakob Strauss als Vertretung von Landesrätin Mag. Sara Schaar. Weiters dankt er insbesondere Ing. Kurt Müller, Leiter der Bergrettung Ortsstelle Klagenfurt, unserem Ehrenmitglied Erwin Maier, dem 1. Vorsitzenden des Landesverbandes, Dr. Werner Radl, sowie dem Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins, Clemens Matt, für ihr Kommen. Grußworte Jakob Strauss betont die Bedeutung des Alpenvereins als wesentlichen Motor für politische Entscheidungen durch die Vorbereitung von Gesetzen und Maßnahmen in alpiner Hinsicht. Er gratuliert zur 148- und 149-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit und bittet, das Erbe zu erhalten und für die Zukunft herzurichten. Dr. Werner Radl informiert über die Schwerpunktthemen des Landesverbandes in den Jahren 2021/2022. Diese sind die Anwendung der Alpenkonvention auf kommunaler Ebene, die kritische Auseinandersetzung mit Windkraftanlagen in Kärntens Bergen, die Problematik der E-Mountainbiker im Bergland, die Infrastrukturprojekte in der Nationalpark Sonderschutzzone Großglockner/Pasterze & Gamsgrube sowie die Problematik der Chaletdörfer. Clemens Matt, seit einem Jahr Generalsekretär im Alpenverein, durfte bei seinem Start die Coronasituation managen. Alles, was den AV ausmacht, sich gemeinsam in der Natur mit Menschen auszutauschen usw., war in dieser Zeit nicht möglich. Zwischenzeitlich hat er den Großteil der Sektionen besucht und viel lernen dürfen. Er berichtet von dem großen Druck der Öffentlichkeit, die Meinung des Alpenvereins zu Naturschutzthemen kundzutun, hier den richtigen Weg zu finden, ist eine Herausforderung. Weiters informiert er über den Sportbonus der Bundesregierung, durch den versucht wird, dem Mitgliederrückgang gegenzusteuern sowie über die Anstrengungen, die möglichen Förderkürzungen für Hütten und Wege zu verhindern. Er bedankt sich für die Einladung. Totengedenken Stellvertretend für alle Mitglieder unserer Gemeinschaft, die uns im vergangenen Jahr für immer Karl Selden und Filipp Ulbing gratulieren Ingrid Suette zur 75-jährigen Mitgliedschaft verlassen haben, gedenkt die Hauptversammlung unseres Ehrenmitglieds Edith Schadiner, die über Jahrzehnte in vielen Vorstandsfunktionen sehr erfolgreich tätig war. Genehmigung des Protokolls 2019 Der Vorsitzende fragt nach, ob gegen das Protokoll des Geschäftsberichtes 2019, veröffentlich in den Hochgefühlen 4/2020, Einwände bestehen? Es gibt keine Einwände. Geschäftsbericht 2019/2020 Die Corona-Krise hat auch den AVK mit Homeoffice, Ausfall vieler Veranstaltungen und Führungstouren, zeitweiligem Stillstand in allen Bereichen massiv betroffen. Der 1. Vorsitzende Karl Selden berichtet nun über beide Jahre gestrafft. Führungstouren AV Klagenfurt mit Ortsgruppen Etwa 100 Guides führten unfallfrei rund 3.000 Tourentage im Jahr, wobei 80 % der Guides über eine professionelle Ausbildung verfügen, Tendenz steigend. Alpin Team Unter der Leitung von Filipp Ulbing wurde ein ambitioniertes Tourenprogramm geboten. Coronabedingt war die Anzahl der geführten Tourentage um rund 35 % rückläufig. Im Fokus standen die Ausbildung und Kurse für unsere Mitglieder, die Fortbildung unserer Führer sowie die Ausbildung neuer Führer. Wandern Der Fokus des von Karl Selden geführten Wanderteams lag in der Ausbildung zum Wanderführer und den Updates der Wanderführer. Die Anzahl der Tourentage war coronabedingt um rd. 40 % niedriger. MTBiken Stefan Ramsebner übergab das Referat aus beruflichen Gründen an Kurt Frischengruber, der weitere Aufbauarbeit leistete. Einige Ein- und Mehrtagestouren mit schwankenden Frequenzen wurden durchgeführt. Boulderama Geschäftsführender Gesellschafter Chris Rainer plante für das Jahr 2019 40.000 Eintritte, erreichen konnten er und sein Team 50.000. Die neuen Kletterbereiche erfreuten sich großer Beliebtheit und so konnte das Jahr 2019 positiv abgeschlossen werden. Das Jahr 2020 war geprägt von großen Einschränkungen. 5 Schließungsmonate und starke Einschränkungen im Betrieb während der Öffnungszeiten forderten sein Team, das durch die Möglichkeit der Kurzarbeit gehalten werden konnte. Trotz aller Probleme konnte im Jahresabschluss 2020 ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden, vor allem durch die Stützung durch den Bund bedingt.
Seite 1 und 2: Österreichische Post AG, GZ 02Z034
Seite 3 und 4: 4 Jubiläumsjahr 22 Jugendherberge
Seite 5 und 6: Spielmann, 3.027 m Sinwelleck, 3.26
Seite 7 und 8: Großes Wiesbachhorn, 3.564 m Hoher
Seite 9 und 10: HOCHGEFÜHLE - DAS MAGAZIN DES KLAG
Seite 25: HOCHGEFÜHLE - DAS MAGAZIN DES KLAG
Seite 51 und 52: MO oder MI DI oder MI SPEZIALKURSE
Seite 61 und 62: HOCHGEFÜHLE - D ZIN DES KLAGENFURT

Hochgefühle 04 2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?