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AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2021

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AUSGABE <strong>12</strong> <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2021</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Öl- und Schmierstoffe<br />

Die Vielzahl an Referenzen als<br />

Herausforderung für Garagisten<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 23<br />

Entsorgung und Recycling<br />

Digitale Lösungen erhöhen<br />

die Effizienz und die Sicherheit.<br />

Seiten 26 <strong>–</strong> 33<br />

Transport-CH/Aftermarket-CH<br />

Erfolgreiche Premiere der<br />

kombinierten Fachmesse in<br />

der Bernexpo.<br />

Seiten 34 <strong>–</strong> 49<br />

BAK-Prognose<br />

Auch 2035 werden noch mehr<br />

als 3 Millionen Verbrenner<br />

auf Schweizer Strassen fahren.<br />

Seite 86


Die Bedeutung<br />

unserer Geschäftsidee<br />

ist global.<br />

Erleben kannst du<br />

sie lokal.<br />

mewa.ch


INHALT<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong><br />

Ihr Partner für das<br />

kundenfreundliche<br />

Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus Öl & Schmierstoffe<br />

8 Porsche Zentrum Zug im siebten Jahr<br />

nach dem Neubau<br />

<strong>12</strong> Panolin: Rundgang durch die Abteilung<br />

Forschung & Entwicklung<br />

14 Werkstattmitarbeitende sind bei der<br />

Auswahl des Schmiermittels gefordert<br />

18 Eine Frage des Vertrauens <strong>–</strong> für die Hügli<br />

Bahnhofgarage auch beim Öl<br />

20 Wie die Öl-Zulieferer den Garagisten<br />

unterstützen<br />

Fokus Entsorgung & Recycling<br />

26 Der Webshop von Altola<br />

28 Branchenlösung beim Batterie-Recycling<br />

angestrebt<br />

32 Was die Zementfabrik mit ausgedienten<br />

Autoreifen macht<br />

Transport-CH/Aftermarket-CH<br />

34 30 000 Besucher <strong>–</strong> das OK ist zufrieden<br />

AUTO<br />

AUSGABE <strong>12</strong> <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2021</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

38 ESA gefällt mit neuem Standkonzept<br />

40 Automatisiertes Fahren im Spannungsfeld<br />

46 Migros investiert in H 2<br />

-LKW-Entwicklung<br />

49 Schulklassen besuchen den AGVS-Stand<br />

Messeherbst<br />

50 Ausverkaufte Hallen an der Auto Zürich<br />

Tag der Schweizer Garagisten<br />

52 David Pasquiet <strong>–</strong> ein Schokoladenhersteller<br />

mit grenzenloser Kreativität<br />

Bildung<br />

54 Pure Freude an der Fachausweisübergabe<br />

auf dem Gurten<br />

58 Beliebtes Frauenseminar, dieses Mal<br />

mit Faszientraining<br />

60 Alle Infos zur neuen Ausbildung<br />

Automobil-Serviceberater/-in<br />

63 Das nötige Fachwissen für komplexe<br />

Verkaufsprozesse<br />

66 Business Academy<br />

68 Regionale Infoveranstaltungen<br />

Politik<br />

70 Strasseninfrastruktur: Wie ein neues<br />

Finanzierungssystem aussehen soll<br />

72 Verkehrspolitischer Ausblick 2022<br />

Verband & Sektionen<br />

74 Waadtländer Berufsmesse<br />

78 Nachruf auf Dr. Martin Plüss<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

sowie Analysen<br />

<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

Nutzungsstudien<br />

Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

Öl- und Schmierstoffe<br />

Die Vielzahl an Referenzen als<br />

Herausforderung für Garagisten<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 23<br />

Entsorgung und Recycling<br />

Digitale Lösungen erhöhen<br />

die Effizienz und die Sicherheit.<br />

Seiten 26 <strong>–</strong> 33<br />

Transport-CH/Aftermarket-CH<br />

Erfolgreiche Premiere der<br />

kombinierten Fachmesse in<br />

der Bernexpo.<br />

Seiten 34 <strong>–</strong> 49<br />

BAK-Prognose<br />

Auch 2035 werden noch mehr<br />

als 3 Millionen Verbrenner<br />

auf Schweizer Strassen fahren.<br />

Seite 86<br />

Titelseite: Öl und Schmierstoffe als<br />

Schwerpunktthema. Foto: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

82 Netzwerk von Bosch Car Service zählt<br />

mehr als 16 500 Partner<br />

Handel & Aftersales<br />

86 Konjunkturausblick für das Autogewerbe<br />

90 Die Gründe der Chipkrise<br />

96 Garagenwelt<br />

98 Vorschau und Impressum<br />

AWS Architekten AG<br />

Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />

T +41 31 351 33 55<br />

architekten@aws.ch | www.aws.ch


CarGarantie wünscht<br />

der gesamten Branche frohe Weihnachten<br />

und alles Gute im neuen Jahr.<br />

Statt der Weihnachtsgrüsse engagiert<br />

sich CarGarantie in diesem Jahr<br />

im gemeinnützigen Bereich.<br />

www.cargarantie.ch


VORWORT<br />

Auf dem Weg in eine neue Normalität<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Ein weiteres, wirtschaftlich herausforderndes Jahr neigt sich dem<br />

Ende entgegen. Und noch immer dominiert Covid-19 unser Leben<br />

und die Schlagzeilen. Nach dem schwierigen Jahr 2020 befinden<br />

wir uns auf dem Weg zurück in Richtung Normalität. Es ist eine<br />

neue Normalität mit gewissen Einschränkungen, aber die Richtung<br />

stimmt.<br />

Wird 2022 das «Jahr nach Covid»? Wir wissen es nicht. Wir wissen<br />

aber, dass sich das Schweizer Autogewerbe auch <strong>2021</strong> als sehr<br />

widerstandsfähig erwiesen hat. Viele Garagisten haben den neuerlichen<br />

Lockdown im Januar und Februar mit kreativen Lösungen<br />

beantwortet: Hol- und Bringservice oder kontaktlose Probefahrten<br />

sind nur zwei Beispiele, wie unsere Mitgliederbetriebe auch in<br />

schwierigen Zeiten für ihre Kunden da waren.<br />

Abhängigkeiten in Fernost haben dazu geführt, dass Mikrochips<br />

plötzlich zur Mangelware wurden. Vielleicht ist diese zu einem<br />

Teil hausgemachte Krise ein Anstoss für die Fahrzeughersteller,<br />

ihre Lieferketten neuzugestalten.<br />

Neue Überlegungen sind auch bezüglich Antriebstechnologien<br />

gefragt. Dass zunehmend elektrifizierte Fahrzeuge auf unsere<br />

Strassen kommen, ist grundsätzlich zu begrüssen <strong>–</strong> obgleich nicht<br />

die Antriebstechnologie für das Klima entscheidend ist, sondern<br />

die genutzte Energie. Die Frage, woher all diese erneuerbare<br />

Energie kommen soll, dürfte uns noch eine Weile beschäftigen<br />

und steht aktuell zu wenig im Fokus. Zudem darf der steigende<br />

Marktanteil von Elektrofahrzeugen nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass auch in 15 Jahren noch weitaus der grösste Teil unseres<br />

Fahrzeugbestands mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein<br />

wird <strong>–</strong> und auch diese werden immer effizienter und sauberer.<br />

Ich schaue optimistisch in die Zukunft. So wird zum Beispiel die<br />

Halbleiterkrise, welche die Autoproduktion und damit auch die<br />

Verkäufe der Schweizer Garagisten spürbar gebremst hat, v ermutlich<br />

im Sommer endlich vorbei sein. Zu kleine Lager und einseitige<br />

Der AGVS hat sich stets für Technologieoffenheit eingesetzt und<br />

wird dies weiterhin tun. Dank unserer anerkannt hochstehenden<br />

Aus- und Weiterbildung sind unsere Mitglieder in der Lage, sowohl<br />

den automobilen Klassiker aus den 1960er-Jahren wie auch das<br />

moderne E-Fahrzeug fachmännisch zu warten und zu reparieren.<br />

Die Pandemie hat der individuellen Mobilität einen weiteren Schub<br />

verliehen. Das eigene Auto steht nach wie vor für die individuelle<br />

Mobilität, Freiheit und für Sicherheit. Das wollen wir uns nicht<br />

nehmen lassen!<br />

Ich wünsche Ihnen einen guten Endspurt im Jahr <strong>2021</strong>, viel Freude<br />

an Ihrem spannenden Beruf, eine schöne Weihnachtszeit und viel<br />

Erfolg im Neuen Jahr.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

Die besten<br />

erhalten<br />

Batterien<br />

Sie bei uns


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Nicolas Leuba.<br />

Nicolas Leuba: «Keine Angst<br />

vor der E-Mobilität»<br />

AGVS-Zentralvorstand Nicolas<br />

Leuba hatte einen starken Auftritt<br />

in der Sendung «Forum» des<br />

Westschweizer Fernsehens TSR.<br />

Im Gespräch über Elektromobilität<br />

machte Leuba, der selbst seit zwei<br />

Jahren batterieelektrisch unterwegs<br />

ist, auf überzeugende Weise<br />

klar, dass die Schweizer Garagisten<br />

für die Transformation vom Verbrenner<br />

zum batterieelektrischen<br />

Auto (BEV) bereits sind: «Die wahre<br />

Herausforderung ist die Ladeinfrastruktur.»<br />

Daniel Röschli neuer Direktor<br />

von Carrosserie Suisse<br />

Per Februar 2022 erhält Carrosserie<br />

Suisse einen neuen Direktor:<br />

Daniel Röschli (53) folgt auf Ueli<br />

Müller, der die Geschäftsstelle<br />

seit Februar <strong>2021</strong> ad interim leitet.<br />

Daniel Röschli ist ein erfahrener<br />

Betriebswirtschafter. Er wirkte<br />

mehrere Jahre bei Swissmem<br />

als Ressortleiter Fachgruppen,<br />

später als Leiter Service beim SIA<br />

(Schweizerischer Ingenieur- und<br />

Architektenverein) und die letzten<br />

vier Jahre bei einer deutschen<br />

Energietechnikunternehmung als<br />

kaufmännischer Leiter.<br />

Repanet, Five Star und CUI schliessen sich zusammen<br />

Die drei Schweizer Reparaturnetzwerke Repanet Suisse, Five Star und CUI<br />

schliessen sich organisatorisch zusammen. Dadurch entsteht ein freier<br />

Werkstattverbund von über 200 Carrosserien und Spritzwerken, der die<br />

ganze Schweiz abdeckt. Die organisatorische Leitung übernimmt die André<br />

Koch AG. Bisher sind die Systemkunden der drei Axalta-Marken Standox,<br />

Spies Hecker und Cromax in der Schweiz in eigenständigen Netzwerken<br />

organisiert. Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG und Gründer von<br />

Repanet Suisse, freut sich auf die Zusammenarbeit: «Gemeinsam sind wir<br />

noch stärker.»<br />

Gemeinsam stärker (v.l.r.): Laurent Oliveras (Axalta), Enzo Santarsiero (CEO<br />

André Koch AG), Jim Muse (Axalta), Bart De Groof (Axalta).<br />

«Bank now» wid neuer Partner von Mazda Finance<br />

Mazda (Suisse) SA und die «Bank now» arbeiten neu als Partner im<br />

Rahmen von «Mazda Finance» zusammen. Das Team unterstützt seit dem<br />

1. November das Mazda-Händlernetz mit Beratung und Produkten im<br />

Bereich der Fahrzeugfinanzierung. Ziel ist die weitere Entwicklung und<br />

Vermarktung spezifischer und individueller Finanzierungsangebote für die<br />

Kunden des Mazda-Händlernetzes. «Bank now verfügt über ausgezeichnete<br />

Kenntnisse des Automobilmarkts. Mit ihrem erfahrenen und leidenschaftlichen<br />

Team werden wir unsere Finanzierungsprodukte laufend weiterentwickeln,<br />

um die Bedürfnisse unserer Kunden abdecken zu können», sagt<br />

Matthias Walker, Managing Director von Mazda (Suisse) SA.<br />

V.l.n.r.: Romain d’Anthony (Mazda Suisse SA), Michael Heise (Bank now), Peter<br />

Steiner (Bank now), Yves Meier (Bank now), Matthias Walker (Mazda Suisse<br />

SA) und Alfred Zwahlen (Bank now).<br />

Morten Hannesbo.<br />

Morten Hannesbo neu im VR<br />

der KSU A-Technik<br />

Ein prominenter Name nimmt Einsitz<br />

im Verwaltungsrat der KSU A-<br />

Technik AG. Der frühere Amag-CEO<br />

Morten Hannesbo verstärkt die<br />

strategische Leitung des Familienunternehmens<br />

aus Wohlen AG um<br />

VR-Präsident Rolf Stäuber.<br />

Nicole Pauli.<br />

Nicole Pauli wird Managing<br />

Director Amag Leasing AG<br />

Ab Januar wird Nicole Pauli die<br />

Funktion des Managing Director<br />

Amag Leasing AG übernehmen. Sie<br />

folgt auf Martin Meyer, der seit<br />

dem 1. Juli als CFO der Amag Group<br />

AG amtet. Die Finanzspezialistin<br />

startete ihre berufliche Karriere im<br />

Jahr 2000 bei der Credit Suisse.<br />

Ab 2013 war sie Head Product<br />

Management und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der Grossbank.<br />

Unternehmerische Freiheit<br />

... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Mahmoud Samara neuer<br />

Direktor für GM Europe<br />

General Motors hat Mahmoud<br />

Samara zum neuen Präsidenten und<br />

Managing Director von GM Europe<br />

ernannt. Ab 1. <strong>Dezember</strong> wird<br />

Mahmoud Samara von Zürich aus<br />

das Europageschäft des US-Autobauers<br />

ankurbeln. Aktuell ist GM<br />

in Europa nur gerade mit einem<br />

Modell, dem Cadillac XT4, präsent.<br />

Mit dem Boom in der Elektromobilität<br />

planen die Amerikaner, erneut<br />

zu expandieren. «Europa ist der<br />

zweitgrösste und am schnellsten<br />

wachsende Markt für Elektrofahrzeuge<br />

in der Welt, das ist eine<br />

grosse Chance», so Mahmoud<br />

Samara.<br />

Mahmoud Samara.<br />

WD-40: Ferdinand Weber<br />

übernimmt auch die Schweiz<br />

Die WD-40 Company erweitert<br />

die Position des Sales Director<br />

Deutschland und Österreich auf die<br />

Schweiz. Ferdinand Weber ist neu<br />

auch für den Schweizer Markt zuständig.<br />

Mit der neugeschaffenen<br />

Position Sales Director DACH<br />

reagiert die WD-40 Company nach<br />

eigenen Angaben auf aktuelle<br />

Marktveränderungen. Weber<br />

berichtet weiterhin an Gerd Frank,<br />

Geschäftsführer DACH.<br />

Johanna Unternährer neue Mitsubishi-Botschafterin<br />

Die Fotografin Johanna Unternährer ist neue Markenbotschafterin von<br />

Mitsubishi Schweiz. «Mit Johanna Unternährer haben wir genau die Person<br />

gefunden, die sich und ihren Outlander PHEV auf den Punkt präsentiert»,<br />

freut sich Bruno Campino, Managing Director von MM Automobile Schweiz AG.<br />

Fotografin Johanna Unternährer und ihr Mitsubishi Outlander PHEV.<br />

28. Salon d'Auto Occasion: Erfolgreiche Premiere in Genf<br />

mbe. Es war eine erfolgreiche Premiere: Erstmals war der Salon Auto<br />

d'Occasion vom <strong>12</strong>. bis 14. November im Palexpo in die «Automnales»<br />

integriert. «Wir hatten eindeutig mehr Besucher als üblich», erklärt<br />

OK-Präsident Daniel Feniello. «Auch wenn nicht alle ausdrücklich kamen,<br />

um einen Gebrauchtwagen zu kaufen, gab es viele Gespräche mit AGVS-<br />

Mitgliedern oder Anfragen.» Von den über 300 Fahrzeugen, die an den drei<br />

Tagen im Palexpo ausgestellt wurden, fand jedes dritte Auto einen Käufer.<br />

Ein erfreuliches Ergebnis, wenn man den aktuellen Automarkt betrachtet.<br />

Von 300 ausgestellten Fahrzeugen fand jedes dritte einen Käufer.<br />

Bergé übernimmt Import für Nissan und Stellantis-Marken<br />

Die spanische Gruppe Bergé Auto ist künftig für den Import von Nissan,<br />

aber auch der Stellantis-Marken Abarth, Fiat, Alfa Romeo, Jeep und<br />

Fiat Professional in die Schweiz zuständig. Auch für den Vertrieb der<br />

chinesischen Marke Aiways in der Schweiz sind die Spanier seit kurzem verantwortlich.<br />

Damit baut Bergé Auto, die hierzulande 2019 mit der Übernahme<br />

des Hyundai-Imports gestartet sind, ihre Präsenz massiv aus.<br />

Great Wall Motors eröffnet<br />

Europazentrale<br />

Von München aus will der<br />

chinesische Autokonzern Great<br />

Wall Motors den europäischen<br />

Markt aufrollen. Ende November<br />

eröffnete Xianhua Qiao, CEO von<br />

Great Wall Motors Europe, die<br />

Europazentrale in der bayerischen<br />

Landeshauptstadt. «Der Start in<br />

Europa ist ein wichtiger Meilenstein<br />

für Great Wall Motor. Wir<br />

haben auch für diesen Markt<br />

ehrgeizige Ziele», sagte Qiao. Die<br />

Anzahl der GWM-Mitarbeitenden<br />

in München soll 2022 auf rund 300<br />

wachsen.<br />

Neuer Treffpunkt für<br />

Auto- und Oldtimerfans<br />

Im März hatten die AGVS-Medien<br />

noch die Baustelle besucht, nun<br />

steht die Autohalle in Andelfingen<br />

ZH. Seit November lädt sie<br />

als neuer Treffpunkt für Auto- und<br />

Oldtimerfans samt Restaurant,<br />

Hotel und Werkstatt zum Verweilen<br />

und Fachsimpeln ein. Der in der<br />

Region verwurzelte Oldtimersammler<br />

und Investor Thomas<br />

Meister freute sich mit CEO Simon<br />

Schmid über die feierliche<br />

Eröffnung mit 200 Gästen, Stefanie<br />

Heinzmann und Nik Hartmann.<br />

Thomas Meister (l.) und Simon<br />

Schmid von der Autohalle.<br />

le GARAGE,<br />

das partnerschaftliche<br />

Garagenkonzept Ihrer ESA<br />

Die Marke Ihrer Wahl


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE FOKUS<br />

Sauberes und konzentriertes Arbeiten <strong>–</strong> für die Elektro-Modelle sogar in einem separaten Bereich <strong>–</strong> in der Werkstatt des Porsche Zentrum Zug. Fotos: AGVS-Medien<br />

Garagistenzmorge im Porsche Zentrum Zug<br />

Reifen sind das neue Öl<br />

2014 konnte das Zuger Porsche Zentrum auf der grünen Wiese gebaut werden. Nach sieben Jahren stösst der<br />

Bau nun in gewissen Bereichen allmählich an seine Grenzen. Ein Rundgang mit Geschäftsführer Roberto De Prisco<br />

macht klar, wieso. Jürg A. Stettler<br />

Porsche wird in der Zentralschweiz «Opfer»<br />

des eigenen Erfolgs und des Wachstums<br />

des Fahrzeugbestands in der Region: Die<br />

Platzverhältnisse im Porsche Zentrum Zug<br />

werden langsam knapp. «In der Werkstatt<br />

haben wir neue Arbeitszeitmodelle, Samstagsdienste<br />

und während der Reifensaison<br />

drei Reifenstrassen sowie ein Schichtmodell<br />

eingeführt. Das hilft uns mittelfristig<br />

über Kapazitätsengpässe hinweg», erläutert<br />

Geschäftsführer Roberto De Prisco. Er startete<br />

seine Karriere bei der Sportwagenmarke<br />

vor über 20 Jahren. Im März kehrte er<br />

nach Stationen in Singapur und Kanada, wo<br />

er zuletzt als Leiter After Sales & Customer<br />

Care tätig war, in die Schweiz zurück und ist<br />

nun für die Schweizer Niederlassung gleich<br />

neben dem Autobahnkreuz in Rotkreuz ZG<br />

verantwortlich.<br />

Der grössere Fahrzeugbestand und die allgemeine<br />

Transformation der Mobilität haben<br />

Einfluss auf die Arbeiten. Dem gilt es<br />

am Standort mit über 70 Mitarbeitenden<br />

Rechnung zu tragen. «Aktuell haben wir<br />

15 klassische Arbeitsplätze in der Werkstatt,<br />

benötigen aber in der Zukunft flexiblere<br />

geschlossene oder abgetrennte Arbeitsbereiche,<br />

in denen an Elektromodellen,<br />

insbesondere an der Hochvoltbatterie, in<br />

Zweierteams gearbeitet werden kann», erläutert<br />

De Prisco. «Meine Mitarbeitenden sollen<br />

in Ruhe, ohne Ablenkung und voll konzentriert<br />

an Hochvolttechnik arbeiten können.»<br />

Ihm ist wichtig, dass sein Team möglichst<br />

viel Elektro-Kompetenz aufbaut, bis hin zur<br />

Reparatur an den Batterien.<br />

Der E-Antrieb ist beim Sportwagenhersteller<br />

inzwischen zum fixen Teil des Alltags<br />

geworden. De Prisco legt zudem grossen<br />

Wert auf die Aus- und Weiterbildung<br />

der Mechatroniker: «Wir haben mehrere<br />

Hochvolttechniker im Team genauso wie<br />

Hochvolt-Experten, die nochmals rund 9 bis<br />

<strong>12</strong> zusätzliche Ausbildungstage investiert<br />

haben.» Anfangs habe es zwar <strong>–</strong> wie in<br />

Um die Reifenwechsel effizienter zu gestalten, gibt es<br />

eine spezielle «Fast Lane» für die Anmeldung.<br />

8<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

vielen Werkstätten <strong>–</strong> eine gewisse Skepsis<br />

gegenüber dem E-Antrieb gegeben, bis man<br />

realisiert habe, wie spannend dieses Feld<br />

sein könne. Die E-Modelle seien von der<br />

Grundkonstruktion her ja gleich aufgebaut.<br />

Es seien ebenfalls Arbeiten an Bremsen,<br />

Antrieb, Karosserie, etc. zu verrichten. «Der<br />

Taycan beispielsweise hat eine Wasser-Kühlung<br />

mit <strong>12</strong> Litern Volumen, die bei Reparaturen<br />

auch berücksichtigt werden muss»,<br />

erläutert De Prisco beim Gang durch die<br />

Werkstatt. «Vielfach ist bei den schwereren<br />

Elektro- und Plug-in-Hybridmodellen die Vermessung<br />

und die Abstimmung der Lenkgeometrie<br />

gar eine grössere Herausforderung.»<br />

Mit dem Taycan mit 408 bis 761 PS geballter<br />

Elektro-Power konnte sein Team wichtige<br />

Erfahrungen mit E-Antrieben sammeln.<br />

Und das ist gut so, denn bereits 2025 wird<br />

bei Porsche ein E-Anteil von 50 Prozent erwartet,<br />

bis 2030 sogar einer von 80 Prozent.<br />

Roberto De Prisco ist seit dem 1. März <strong>2021</strong> als Geschäftsführer verantwortlich für die Geschicke des 2014 erbauten<br />

Porsche-Niederlassung in Rotkreuz ZG.<br />

Die Transformation und die Komplexität der<br />

Antriebe verlangen immer mehr Kompetenzen<br />

und gut geschulte Fachkräfte; sind die<br />

für eine Marke wie Porsche leichter zu rekrutieren?<br />

«Porsche hat eine gewisse Anziehungskraft,<br />

aber auch wir müssen uns bemühen,<br />

um gute Mitarbeitende zu finden. Ich<br />

erachte es daher als entscheidend, Lernende<br />

selbst auszubilden», erklärt De Prisco. «Ein<br />

frischer, interner Zuwachs ist enorm viel<br />

wert, da man so das aufgebaute Knowhow<br />

nicht nach dem QV ziehen lassen muss.»<br />

Neben dem Motorsport ist die aktive Bewirtschaftung von Classic-Fahrzeuge und deren wachsende Kundschaft<br />

eines der wichtigen Standbeine des Porsche Zentrum Zug.<br />

Dies gelingt der Porsche-Niederlassung bislang<br />

recht gut; aber auch sie benötigt Fachkräfte.<br />

Der Geschäftsführer rechnet vor: «Pro<br />

Mechaniker und Arbeitsplatz in der Werkstatt<br />

können rund 300 Fahrzeuge betreut<br />

werden. Durch den wachsenden Fahrzeugpark<br />

müssen wir weiter aufstocken, damit<br />

vertretbare Wartezeiten für unsere Kundinnen<br />

und Kunden beibehalten werden.» Zudem<br />

will der 49-Jährige den bereits jetzt<br />

sehr hohen Standard beim Kundenservice<br />

weiter ausbauen und das geht nur mit neuen<br />

Arbeitszeitkonzepten oder weiterem Personal.<br />

Auf dieses warten im Porsche Zentrum<br />

Zug sehr vielseitige Aufgaben: Service<br />

aus einer Hand, unabhängig, ob individuelle<br />

Fahrzeugberatung, Motorsportbetreuungoder<br />

Beratung, Service an aktuellen Porsche-<br />

Modellen und Classic-Fahrzeugen sowie<br />

Reparaturen.<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

.. ..<br />

Wenn Zuverlassigkeit zahlt<br />

MIDLAND.CH<br />

Midland Schmierstoffe werden im<br />

aargauischen Hunzenschwil hergestellt.<br />

Vom Schweizer Familienunternehmen Oel-Brack AG,<br />

das seit 1880 im Schmierstoffgeschäft tätig ist.<br />

Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

nen Platz. Schliesslich ist er untrennbar mit<br />

der DNA der Marke verbunden. «Ebenfalls ein<br />

wichtiges Marketinginstrument», so Roberto<br />

De Prisco. «Wir haben beispielsweise drei GT3<br />

RS, die wir für Rennsporteinsätze vermieten.<br />

Und mit sieben bis zehn Kunden sind wir im<br />

Porsche Sports Cup Suisse im Einsatz», verrät<br />

er. Mit dem Angebot «Introduction to Racetrack»<br />

hat Porsche auch ein Angebot für Fahrer,<br />

die nicht gleich eine ganze Saison fahren,<br />

sondern Motorsportatmosphäre schnuppern<br />

wollen. «Das weckt Emotionen und Emotionen<br />

verbinden», hält De Prisco fest. Die Betreuung<br />

der Rennboliden wird von den Technikern<br />

übernommen, die im Alltag auch an<br />

Kundenfahrzeugen arbeiten. Die Niederlassung<br />

hat sich dabei auf strassenzugelassene<br />

Fahrzeuge spezialisiert. Für den internationalen<br />

Markenpokal arbeitet das Porsche Zentrum<br />

Zug mit dem Team von Fach Auto Tech<br />

zusammen. Der Schweizer Rennstall ist seit<br />

Jahren erfolgreich im Porsche Mobil 1 Supercup<br />

aktiv.<br />

Selbst wenn der Elektroanteil beim Sportwagen-Spezialisten Porsche bis 2025 auf 50 Prozent klettern soll und so sich<br />

auch die Kompetenzen in der Werkstatt verändern, sind hier absolute Fachkräfte gefordert. Fotos: AGVS-Medien<br />

Vor allem im Motorsport, aber auch im Alltag<br />

ist die richtige Öl- und Schmiermittelwahl<br />

ein wichtiger Punkt. «Wir arbeiten hier seit 25<br />

Jahren mit Mobil 1 und verwenden für unseren<br />

Standort einen IBC-Tank mit vier Auslaufstellen,<br />

die direkt mit unserem DMS verbunden<br />

sind. So wissen wir genau, wie viel<br />

Öl- und Schmiermittel wir verbrauchen», erklärt<br />

De Prisco. Öl ist bei Porsche längst nicht<br />

einfach nur Öl. Der hochdrehende Sechszylinder-Boxermotor<br />

des Porsche 911 GT3 Cup beispielsweise<br />

ist das wohl schnellste Testlabor<br />

der Welt für nachhaltige, biobasierte Treibstoffe<br />

und Schmiermittel.<br />

Vor allem der Classic-Bereich ist wichtig. Kein<br />

Wunder, sagenhafte 70 Prozent aller historischen<br />

Porsche-Modelle sind weltweit noch auf<br />

den Strassen anzutreffen. Auch in Rotkreuz<br />

erfüllt daher ein Expertenteam die Kundenwünsche<br />

rund um Young- und Oldtimer. «Wir<br />

kümmern uns um Reparaturen, Aufbereitungen<br />

bis hin zu Restaurationen oder auch der<br />

aktiven Suche nach einem Modell <strong>–</strong> und haben<br />

uns auf das G-Modell bis zu 993 spezialisiert.<br />

Mir ist es wichtig, dass wir hier selbst Erfahrung<br />

aufbauen. Das schätzen die Kunden»,<br />

erläutert Roberto De Prisco vor dem Display<br />

der Klassiker, bei dem zur Bestätigung der<br />

Aussage auf der Stehle zum weissen Cabrio<br />

nur noch schlicht «verkauft» steht.<br />

Neben Young- und Oldtimern hat im grosszügigen<br />

Showroom auch der Motorsport sei-<br />

De Prisco gibt beim Rundgang durchs Unternehmen<br />

zu bedenken: «Reifen sind das neue<br />

Öl. Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle haben<br />

aufgrund der schweren Batterien ein höheres<br />

Gewicht, was die Anforderungen an die Reifen<br />

erhöht. Sie müssen andere Gummimischungen<br />

aufweisen, weniger Rollwiderstand für<br />

bessere Elektroreichweiten und trotzdem den<br />

nötigen Grip bieten.» Und die Kunden sollen<br />

beim Reifenwechsel künftig zuschauen können,<br />

wie an ihrem Wagen gearbeitet wird. Genauso<br />

wie Kunden, die sich am Destination-<br />

Charger eine Schnellladung für ihr E-Modell<br />

holen. «Sie können einen Espresso trinken<br />

und einen Blick in die Werkstatt werfen <strong>–</strong> wie<br />

in der Erlebnisgastronomie», erläutert De Prisco<br />

eine Idee für eine baldige Neugestaltung<br />

seines Betriebs. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

porsche-zug.ch<br />

Der Erfolg der Porsche-Niederlassung sorgt aktuell vor allem im Werkstattbereich für engere Platzverhältnisse,<br />

denen man kurzfristig durch neue Arbeitszeit- und Schichtmodelle Herr werden konnte.<br />

Porsche und ExxonMobil arbeiten im Motorenölbereich<br />

seit 25 Jahren erfolgreich zusammen.<br />

10<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

Proben weit und breit: Besteht das Öl noch aus korrekten Additiven oder ist es verunreinigt?<br />

Einblick in die Abteilung Forschung und Entwicklung<br />

«CSI Panolin»<br />

Schmierstoffhersteller Panolin forscht fleissig an neuen Kühlflüssigkeiten für die Elektromobilität, ohne das<br />

Geschäft mit Schmiermitteln zu vernachlässigen. Den Garagisten empfiehlt CEO Silvan Lämmle: «Schafft euch<br />

Vorräte an!» Seinen Fokus legt er dabei nicht nur auf das Öl, sondern aufs gesamte Ersatzteillager. Mike Gadient<br />

Viskositätsmessungen, Verdampfungstests<br />

und Luftabscheidemessungen <strong>–</strong> mit einem<br />

Augenzwinkern wird das Tec Center/Labor<br />

von Panolin gerne als Crime Scene Investigation<br />

bezeichnet, kurz «CSI Panolin». Wie in<br />

den Fernsehserien geht es auch bei Patrick<br />

Galda und seinem Team im entfernteren Sinn<br />

um Spurensicherung. Vor dem Interviewtermin<br />

mit <strong>AUTOINSIDE</strong> ist eine Anfrage aus<br />

der Lebensmittelbranche eingetroffen, ob der<br />

verwendete Schmierstoff alle Zulassungsnormen<br />

erfüllt. Die toxische Beurteilung muss<br />

seitens Galda erfolgen, ohne die Rezeptur des<br />

Panolin-Produkts preiszugeben. Ein anderer<br />

Kunde will wissen, wie weit die Analyse seiner<br />

eingesandten Öl-Probe fortgeschritten ist.<br />

Die Maschine soll so rasch wie möglich wieder<br />

einwandfrei funktionieren.<br />

«Wir befinden uns im Spannungsfeld von<br />

Kunden, Lieferanten und Behörden. Das<br />

macht es spannend», sagt Galda, der seit zehn<br />

Jahren für den Schmierstoffhersteller im Zürcher<br />

Oberland beschäftigt ist. Heute zählt das<br />

Tec Center/Labor von Panolin zehn Mitarbeitende,<br />

zu Anfangszeiten waren es deren zwei.<br />

Gestiegen ist die Erwartungshaltung und damit<br />

einhergehend der Termindruck. Anfragen<br />

per Mail implizieren eine zügige Beantwortung,<br />

auch wenn einzelne Entwicklungstests<br />

durchaus 1000 Stunden in Anspruch nehmen<br />

können oder Projekte mehrere Jahre bis zur<br />

Marktreife benötigen.<br />

Seitens Garagisten gehen mehrheitlich Anwendungsfragen<br />

ein. Ob das bestellte Öl auch<br />

für das neue VW-Modell verwendet werden<br />

darf, beantwortet dann die Panolin-Abteilung<br />

Service und Support. Die Idee hinter dieser<br />

Aufteilung ist, dass das Tec Center/Labor<br />

für seine Kernfunktion freigespielt ist: Entwicklung<br />

und Analytik. Zum Beispiel im Hinblick<br />

auf die Elektromobilität, die die Welt<br />

des klassischen Motorenöls gemäss CEO Silvan<br />

Lämmle auf den Kopf stellt. Lämmle bezeichnet<br />

die Abteilung von Patrick Galda als<br />

Herz der Firma, das im Logo mit dem Schriftzug<br />

«Swiss Oil Technology» verewigt ist. «Für<br />

uns ist es matchentscheidend, über die Technologie<br />

die richtige Qualität zu liefern, damit<br />

unsere Produkte gut sind», sagt Lämmle. Im<br />

Sommer 2019 hat der Familienbetrieb in Madetswil<br />

ZH sein erstes Fluid für die E-Mobilität<br />

auf den Markt gebracht. Der Einsatz des<br />

Kühl-Fluids ist für die Batterie, Elektromotoren-<br />

und Kabelkühlung konzipiert. Eine optimale<br />

Kühlung der Elektrobauteile erlaubt eine<br />

Verbesserung der Batterieleistung und schont<br />

die Komponenten, was wiederum deren Lebensdauer<br />

positiv beeinflusst.<br />

Zu seinen Anfangszeiten vor zehn Jahren sah<br />

sich Patrick Galda nicht mit der E-Mobilität<br />

konfrontiert. Über das Thema wurde damals<br />

auf Universitätsebene und in einzelnen Denkfabriken<br />

gesprochen. Heute führt Panolin ein<br />

kleines Sortiment an Produkten rund um die<br />

E-Mobilität. Weitere werden folgen. Ohne sich<br />

zu tief in die Karten schauen zu lassen, sagt<br />

Galda: «Das Spektrum ist mit Ladekabeln,<br />

Antriebssträngen, Kühlung einzelner Bauteile<br />

und Akkus breit. Da sich die Branche im<br />

Umbruch befindet, gibt es stets neue Anforderungen<br />

und behördliche Vorgaben. Diese Diskussionen<br />

werden parallel zur Entwicklung<br />

geführt und beeinflussen diese.»<br />

Es gleicht einem Blick in die Kristallkugel, wenn<br />

man einschätzen will, wie sich der Markt der<br />

Verbrennungsmotoren in den nächsten Jahren<br />

entwickelt. Bei Panolin fährt man deshalb<br />

zweigleisig, wie Silvan Lämmle verrät: «Das<br />

wahrscheinlichste Szenario ist, dass sich der<br />

Bestand an Verbrennungsmotoren bis im Jahr<br />

2030 oder 2040 halbiert <strong>–</strong> ersetzt durch elektrische<br />

Antriebe.» Denkbar sei für ihn auch,<br />

dass sich die E-Mobilität gar nicht so<br />

im Markt etablieren könne, wie<br />

das die Politik derzeit vorsieht.<br />

«Steht genügend Strom zur<br />

Verfügung? Wie werden die<br />

Batterien recycelt? Die Hürden<br />

sind bekannt.»<br />

Zudem stellt sich die<br />

Frage, ob man gerade<br />

im Bereich der<br />

Batterieherstellung<br />

eine Abhängigkeit<br />

zu<br />

China in Kauf<br />

nehmen will.<br />

<strong>12</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

Die Halbleiterkrise ist Warnung genug. Auch<br />

für die Ölproduktion werden die Rohstoffe<br />

knapp, weshalb Silvan Lämmle jedem Garagisten<br />

empfiehlt, seinem Materiallager Sorge<br />

zu tragen. «Schafft euch ausreichend Vorräte<br />

an. Und dabei geht es mir nicht nur um Öl, ich<br />

spreche von allen Ersatzteilen.» Die «Just in<br />

Time»-Produktion sowie die ausgezeichneten<br />

Dienstleistungen der verschiedenen Zulieferer<br />

hätten dazu geführt, dass dem Garagisten<br />

die Logistiküberlegungen abgenommen wurden.<br />

«Das funktioniert so lange gut, wie die<br />

Warenlager der Lieferanten gefüllt sind», sagt<br />

Lämmle und gibt zu bedenken, dass sich die<br />

Preise für einen Schiffscontainer aus China in<br />

den vergangenen Monaten vervierfacht haben.<br />

«Jetzt ist der Preis eigentlich dort, wo er<br />

sein muss. Zuvor fand in der Logistikbranche<br />

ein Verdrängungskampf statt, der zu Dumpingpreisen<br />

führte.»<br />

Den Garagisten und seinen anderen<br />

Kunden spricht Lämmle<br />

gerne eine unersetzbare Hauptrolle<br />

zu: «Von ihnen kommen<br />

unsere Innovationen.»<br />

Aussendienstmitarbeitende sowie die Verkaufs-<br />

und Marketingabteilung würden während<br />

Kundenbesuchen und an Tagungen oder<br />

Messen die Bedürfnisse abholen. Diese Ideen<br />

finden im Team von Patrick Galda dankbare<br />

Abnehmer. «Wir haben bei uns keinen Einstein,<br />

der auf die Schnelle marktreife Produkte<br />

entwickelt. Wir tauschen uns intern über<br />

alle Abteilungen hinweg regelmässig aus»,<br />

sagt Galda. Die flache Hierarchie unterstütze<br />

den Informationsfluss.<br />

Wie gut die Abläufe harmonieren, wurde gerade<br />

während der Pandemie auf Herz und<br />

Nieren geprüft. Die Mitarbeitenden des Tec<br />

Center/Labor aber auch die Kollegen in der<br />

Produktion konnten weder Analyse noch<br />

Mischansätze im Homeoffice durchführen.<br />

Wie hätte beispielsweise eine Infrarotspektroskopie<br />

daheim durchgeführt<br />

werden sollen? «Mit<br />

der Handhabung, dass sich<br />

nur eine Person im jeweiligen<br />

Laborraum aufhalten<br />

durfte und das Schutzkonzept<br />

umgesetzt wurde,<br />

kamen wir gut<br />

durch den Lockdown»,<br />

bilanziert<br />

Galda. Mehr<br />

noch: Panolin hat<br />

auf den Desinfektionsmittel-Mangel<br />

im Frühjahr 2020 reagiert<br />

und in kürzester<br />

Zeit ein eigenes<br />

Desinfektionsmittel,<br />

Panolin<br />

Cura, entwickelt.<br />

Panolin-CEO Silvan Lämmle: «Wie erkläre ich meinen<br />

Kunden, dass er für das Produkt X den Wert Y zu bezahlen<br />

hat? Wir geben dem Garagisten Argumente mit<br />

auf den Weg.»<br />

Bestellt haben es unter anderen Garagisten,<br />

priorisiert wurden die Spitäler und Arztpraxen.<br />

«Auf Kundenwunsch produzieren wir<br />

heute noch auf kleiner Flamme», sagt Lämmle<br />

und spricht von einem unbezahlbaren Werbeeffekt<br />

für das Unternehmen. Dabei habe man<br />

mit der damaligen Medienmitteilung im März<br />

nur die Aufmerksamkeit der Spitäler gewinnen<br />

wollen, damit diese ihren Engpass beheben<br />

konnten.<br />

Zielgruppengerecht kommuniziert Panolin<br />

auch mit Garagisten. Lämmle: «Wir stellen<br />

fest, dass die Garagisten zwar Vorgaben seitens<br />

Hersteller erfüllen müssen, den technischen<br />

Support aber nicht erhalten.» Panolin<br />

bietet bei Öl-Fragen Hand <strong>–</strong> und künftig<br />

vermehrt auch zu Kühlflüssigkeiten für elektrisch<br />

betriebene Fahrzeuge. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

panolin.com<br />

Patrick Galda, Leiter des Tec Center/Labor von Panolin,<br />

forscht an neuen Produkten für die Elektromobilität.<br />

Fotos: Panolin<br />

13


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

Schmierstoffe und -systeme<br />

Die Herausforderung Öl<br />

Welcher Antrieb in einem modernen Fahrzeug eingesetzt wird, ist relevant für das Schmiersystem und den<br />

dafür verwendeten Schmierstoff. Vom Verbrennungsmotor über den E-Antrieb via Antriebsstrang bis zum Rad:<br />

Schmierstoffe sorgen für lange Lebensdauer der Aggregate. Die Anforderungen sind in den vergangenen Jahren<br />

gestiegen und die Werkstattmitarbeitenden bei der Auswahl des Schmiermittels gefordert. Andreas Senger<br />

Modernste Verbrennungsmotoren weisen enorme Brennraumspitzendrücke (> 200 bar) auf. Die Kurbelwellenhauptlager und der Schmierstoff sind gefordert. Foto: Mercedes-Benz<br />

Die innere Reibung des Verbrennungsmotors<br />

zu reduzieren, gilt als eine der Schlüsseltechnologien,<br />

um den Verbrauch und damit die<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu senken. Dabei wird mittels<br />

Downsizings die Anzahl der Zylinder reduziert.<br />

Waren vor Jahren noch meist Vierzylinder-Reihenmotoren<br />

verbaut, werden heute<br />

vermehrt Dreizylindertriebwerke eingesetzt.<br />

Um die immer schwerer werdenden Neufahrzeuge<br />

anzutreiben, verpassen die Entwickler<br />

den Motoren Aufladungssysteme, um auch<br />

aus kleinen Hubräumen hohe Drehmomentwerte<br />

und Leistungen zu realisieren.<br />

Die Brennraumspitzendrücke jenseits der 200<br />

bar fordern nicht nur Kolben, Kolbenbolzen,<br />

Pleuel und Kurbelwelle, sondern insbesondere<br />

die Abdichtung der beweglichen Teile und<br />

die Gewährleistung der Festigkeit. Auf ein<br />

Kurbelwellenhauptlager wirken heute viel höhere<br />

Kräfte als noch vor der Down sizing-Zeit;<br />

entsprechend müssen die Lager dimensioniert,<br />

aber auch die Schmierung unter allen<br />

Betriebszuständen gewährleistet sein.<br />

Modernste Schmiermittelsysteme nutzen den<br />

regelbaren Motorölvolumenstrom bei variablen<br />

Ölpumpen. Diese werden konventionell<br />

meist direkt von der Kurbelwelle angetrieben<br />

(im Hauptbild rechts mittels Kettentrieb), um<br />

eine hohe Ausfallsicherheit zu gewährleisten.<br />

Weil die Pumpe mit Kurbelwellendrehzahl<br />

und der entsprechenden fixen Übersetzung<br />

aufgrund der Kettenräder angetrieben wird,<br />

erlaubt eine Verstelleinrichtung, bei niedrigen<br />

Drehzahlen mehr Ölvolumen pro Umdrehung<br />

zu fördern und damit den erforderlichen<br />

Schmierdruck bereits bei niedrigen Motordrehzahlen<br />

zu realisieren. Bei mittleren und<br />

hohen Drehzahlen wird das Fördervolumen<br />

kontinuierlich verkleinert. Um den Verbrauch<br />

und damit die CO 2<br />

-Emissionen möglichst gering<br />

zu halten, wird ein Downsizingmotor mit<br />

tiefsten Drehzahlen betrieben. Ohne den Einbau<br />

von variablen Ölpumpen könnte eine ausreichende<br />

Schmierung im kompletten Triebwerk<br />

nicht sichergestellt werden.<br />

Ziel der Schmierung ist, dass schon ab Motorstart<br />

genügend Öl gefördert wird, um von<br />

der Festkörper- und Mischreibung raschmöglichst<br />

zur hydrodynamischen Schmierung<br />

zu wechseln. Bei stehendem Motor steht die<br />

Kurbelwelle auf den Hauptlagerschalen auf.<br />

Die Festkörper- und Mischreibung bedeutet,<br />

dass beim Anlassvorgang im ersten Moment<br />

die Kurbelwellenlageroberfläche sich mit der<br />

Oberfläche der Lagerschale berührt, Es entstehen<br />

winzige Reibschweisspunkte, die einen<br />

Metallabrieb bewirken.<br />

14<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

F N<br />

F N<br />

F N<br />

Festkörperreibung<br />

(d~o)<br />

Mischreibung<br />

(d<strong>–</strong>R)<br />

Hydrodynamische Schmierung<br />

(d>R)<br />

Reibungszahl<br />

Viel<br />

Verschleiss<br />

Weniger<br />

Verschleiss<br />

Kein Verschleiss<br />

Gleitgeschwindigkeit<br />

F N<br />

= Normalkraft<br />

R = Oberflächenrauheit<br />

d = Abstand zwischen Grund - und Gegenkörper (bspw. Kurbewelle und Hauptlager)<br />

Schmiersysteme für Verbrennungsmotoren haben sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

gewandelt und sind komplexer geworden (volumengeregelte Ölpumpe, aufwändige<br />

Wärmetauscher und Filtration). Foto: Fuchs Schmierstoffe<br />

Ohne Öldruck startet der Motor mit Festkörper und Mischreibung. Erst wenn genügend<br />

Öl zu den Schmierstellen gelangt, sorgt die hydrodynamische Schmierung für einen<br />

verschleissfreien Betrieb. Foto: Fuchs Schmierstoffe<br />

Erst wenn genügend Öl zur Schmierstelle gefördert<br />

wird, schwimmt die Kurbelwelle analog<br />

dem Reifen beim Aquaplaning auf. Durch<br />

die Drehung der Kurbelwelle (dynamisch) und<br />

dem zwischen den Bauteilen aufgestauten<br />

Schmierölfilm (hydro) wird der Verschleiss<br />

Fest-<br />

bei der hydrodynamischen Schmierung eliminiert.<br />

Die Reibenergie oder der Verlust redu-<br />

(d ~ o)<br />

körper-<br />

reibung<br />

ziert sich auf die innere Reibung des Öls. Diese<br />

Viskosität gilt als wichtiger Richtwert bei<br />

Viel<br />

der Auswahl des Motoröls. Die Zahlenkombination<br />

5W-30 auf Basis der SAE-Norm zeigt<br />

Verschleiss<br />

an, bis zu welchem Temperaturbereich das Öl<br />

im Winter (5W) und im Sommer ausreichende<br />

Schmiereigenschaften aufweist. Aktuelle<br />

Motoren verlangen meist ein sehr dünnflüssiges<br />

Öl.<br />

F N F N<br />

F N<br />

Mischreibung<br />

(d <strong>–</strong> R)<br />

Wenig<br />

Verschleiss<br />

Hydrodynamische Schmierung<br />

(d > R)<br />

Kein Verschleiss<br />

F N<br />

= Normalkraft<br />

Gleitgeschwindigkeit<br />

R = Oberflächenrauheit<br />

d = Abstand zwischen Grund- und Gegenkörper (bspw. Kurbewelle und Hauptlager)<br />

Reibungszahl<br />

Den Öl-Spezifikationen müssen im Werkstattalltag höchste Aufmerksamkeit geschenkt und die verschiedenen internationalen<br />

Normen sowie Herstellervorgaben erfüllt werden. Foto: Liqui Moly<br />

Eine weitere Kategorisierung wird mit der<br />

ACEA-Norm beschrieben. Die europäischen<br />

Automobilhersteller haben hier Mindestqualitätsanforderungen<br />

auch punkto Abgasnachbehandlungssysteme<br />

definiert, welche mit<br />

Buchstabencodes und Zahlen versehen sind.<br />

Im Beispiel rechts wird die ACEA-Norm C3<br />

und C2 erfüllt.<br />

Fortsetzung Seite 16<br />

Die Forschung und Analyse sorgt für immer innovativere<br />

Additivierungen. Foto: Fuchs Schmierstoffe<br />

Computergesteuerte Produktionsanlagen sorgen für<br />

präzise Ölmischungen. Foto: Panolin<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>15


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

Die amerikanische API-Norm ist als dritte<br />

Angabe ebenfalls als Qualitätsstandard definiert<br />

und gibt mit einer Buchstaben-Kombination<br />

an, welche Mindestanforderungen das<br />

Motorenöl bietet. Ein Ölproduzent ist also gefordert,<br />

drei Hauptnormen zu beachten und<br />

umzusetzen. Immer wichtiger wird eine vierte<br />

Vorgabe: Die Herstellervorgaben. Wie im Beispiel<br />

dargestellt, werden Vorgaben von Automobilherstellern<br />

erwähnt. Diese sind von den<br />

OEM vorgegeben und müssen beim Ölmischen<br />

mit der entsprechenden Additivierung<br />

(Zusatzstoffe) erfüllt werden.<br />

In der Wartung von Fahrzeugen gilt es aber<br />

längst nicht mehr, nur die Motoröl-Spezifikationen<br />

einzuhalten. Modernste Technik wie<br />

Start-Stopp-Systeme, Segelfunktion, Doppelkupplungsgetriebe,<br />

Drehmomentwandlerautomatik<br />

mit Hybridisierung usw. erfordern<br />

ebenfalls immer neue und spezialisiertere<br />

Schmierstoffe. Elektrisch betätigte Ölpumpen<br />

im Getriebe (mit 48-Volt-Elektroantrieb, im<br />

rechtstehenden Beispiel Drehmomentwandlergetriebe)<br />

versorgen die Lamellenkupplungen<br />

auch bei stillstehendem Verbrennungsmotor<br />

vor der Ampel mit Öldruck, damit die<br />

eingelegte Getriebestufe oder ein allfälliger<br />

Gangwechsel auch ohne Antrieb der Getriebeeingangswelle<br />

realisiert werden kann.<br />

Neue Antriebsformen wie Elektroantrieb bedürfen<br />

ebenfalls einer Schmierung. Die E-<br />

Motoren drehen teilweise über 16 000 U/min<br />

und die Lagerung der Rotoren müssen entweder<br />

mittels Fett oder sogar mittels Flüssigöl<br />

versorgt werden. Bei Hochvoltkomponenten<br />

kommen dabei immer elektrisch<br />

nichtleitende Fette und Öle zum Einsatz, um<br />

die Isolation der sich bewegenden Aggregate<br />

zu gewährleisten. Die Antriebsstrangteile der<br />

drehmomentstarken E-Antriebe sind mit den<br />

höheren Zahnflankenkräften ebenfalls deutlich<br />

mehr belastet und spezielle Getriebe- und<br />

Ausgleichsgetriebeöle kommen zum Einsatz.<br />

Für die Werkstattmitarbeitenden bedeutet<br />

dies, die Herstellervorgaben konsequent umzusetzen.<br />

Wird ein nicht passendes Öl bei der<br />

Wartung eingefüllt, kann dies schwerwiegende<br />

Folgen für die Mechanik haben. Auch der<br />

Garagist ist gefordert, die Lagerbewirtschaftung<br />

mit den verschiedenen Ölen zu optimieren<br />

und zu priorisieren, welche Schmiermittel<br />

im Betrieb vorrätig und in welcher Menge<br />

verfügbar sein sollen. Die Spreizung der Fahrzeugantriebe<br />

mit alternativen Antriebsformen<br />

fordert zusätzlich heraus. Während bei der<br />

Auch in der Getriebesteuerung werden vermehrt Schmiersysteme eingesetzt, die elektrisch angetrieben werden,<br />

um Start-Stopp-Systeme zu ermöglichen oder den Segelbetrieb. Foto: Audi<br />

Das Öl filtern ist nur eine Aufgabe der komplexen Module.<br />

Auch die Kühlung und der Wärmeaustausch mit dem Kühlmittel<br />

sorgen für bessere Schmierleistung und geringeren<br />

Verschleiss. Foto: Mahle<br />

Verbrennermotorenwartung das Öl gewechselt<br />

werden muss, sind bei E-Antrieben eher<br />

auch die Ölfüllungen der Antriebskomponenten<br />

auszuwechseln. Dabei ist wichtig, nebst<br />

den Filtereinheiten auch wieder die korrekte<br />

Füllmenge zu beachten. Dies ist bei einigen<br />

Herstellern mit viel Aufwand verbunden: Welche<br />

Nachfüllschraube ist die Richtige und mit<br />

welchen Zusatzeinrichtungen (Füllrohre usw.)<br />

kann das Aggregat befüllt werden?<br />

Im Aftersales gilt es einige Herausforderungen<br />

zu meistern. Wird zu viel oder zu wenig<br />

Schmierstoff verwendet, sind Schäden<br />

vorprogrammiert. Die optische Kontrolle auf<br />

Leckagen (undichte Simmerringe usw.) gehört<br />

noch zu den einfacheren Aufgabenstellungen.<br />

Und alle Werkstattmitarbeitenden<br />

müssen sich bewusst sein, dass die Spezialöle<br />

oft sehr teuer sind und nicht verschwendet<br />

werden dürfen. Der Kunde wird bei der<br />

Rechnungsstellung hellhörig bei hohen Ölkosten<br />

und fragt dann eher nach, warum ein<br />

Gelten bei vielen Automobilherstellern als Standard:<br />

Variable Ölpumpen, die über die Antriebsdrehzahl<br />

das geförderte Volumen und damit den Druck auch bei<br />

niedrigen Drehzahlen gewährleisten. Foto: Mahle<br />

so teures Öl in der angegebenen Menge notwendig<br />

war.<br />

Auch in Forschung und Entwicklung geht<br />

den Tribologie- und Chemiespezialisten die<br />

Arbeit noch lange nicht aus. Neue Antriebsformen<br />

und Triebstränge sind Antreiber für<br />

Innovationen. Die Additivierung wie Polymere<br />

(Viskositätsverbesserer), Detergentien<br />

(Korrosionsschutz, pH-Neutralität), Dispersants<br />

(Ablagerungen in Schwebe halten), Antiwear<br />

(Verschleissschutz), Antioxidationen<br />

(Verhinderung von Schlamm und Ablagerungen),<br />

Schaumverhinderer, Reibungsoptimierer<br />

und andere Stoffe sind die Stellschrauben<br />

von Neuentwicklungen. Hier sind auch<br />

einige Schweizer Schmierölanbieter mit eigenen<br />

Laboren aktiv und innovativ. In der Produktion<br />

gilt es, selbst Kleinstmengen von<br />

Additiven im richtigen Verhältnis beizumischen,<br />

um die Qualität und damit die Lebensdauer<br />

der Aggregate hochzuhalten. <<br />

16<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

Oel-Brack liefert auch Treibstoff:<br />

(v.l.) Werkstattleiter René<br />

Beerli, Midland-Regionalberater<br />

Manfred Steiner und Inhaber<br />

Cyrill Hügli an der Tankstelle der<br />

Hügli Bahnhofgarage AG.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Hügli Bahnhofgarage AG bevorzugt Schweizer Qualität<br />

Ein Unikum für Fragen zu Öl<br />

«Öl ist mein Leben», sagt Manfred Steiner, Midland-Regionalberater für den Aargau. Seine Leidenschaft führt<br />

dazu, dass er als kompetenter Auskunftsgeber geschätzt wird, unter anderem von der Hügli Bahnhofgarage AG<br />

auf dem Mutschellen. Die langjährige Zusammenarbeit des AGVS-Mitglieds mit dem Schweizer Schmierstoffhersteller<br />

Oel-Brack ist kein Zufall. Mike Gadient<br />

Ein Dreieck, das auf dem Kopf steht. Zu sehen<br />

ist es als Teil des Logos auf den Ölfässern in<br />

der Werkstatt der Hügli Bahnhofgarage AG im<br />

aargauischen Berikon. Symbolisiert wird damit<br />

das Mittelland zwischen Alpen und Jura<br />

<strong>–</strong> der Slogan: «Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil».<br />

Schon der Grossvater des heutigen Garageninhabers<br />

Cyrill Hügli bezog das Öl bei Oel-Brack,<br />

damals stand noch die amerikanische Marke<br />

Quaker State auf dem Bestellschein. Um<br />

die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu<br />

wahren, entstand im Jahre 2004 mit Midland<br />

eine komplett neue Eigenmarke. Heute werden<br />

die im aargauischen Hunzenschwil produzierten<br />

Midland-Schmierstoffe an über 3000<br />

PW- und LKW-Garagen, Motorradhändler,<br />

Werkstätten, Werkhöfe, Forstämter und Industriebetriebe<br />

geliefert. Darunter auch die Bahnhofgarage,<br />

die die Marken Subaru, Kia sowie<br />

die chinesische Nutzfahrzeugmarke DFSK<br />

vertritt.<br />

Die langjährige Zusammenarbeit passt zur Firmenpolitik<br />

des AGVS-Betriebs, die seit jeher<br />

auf Vertrauen und Respekt basiert. Cyrill Hügli<br />

nennt die Kontinuität als Schlagwort: «Wir<br />

werden von Midland beraten, unterstützt und<br />

als gleichwertiger Partner betrachtet. Das Zwischenmenschliche<br />

macht es aus.» Werkstattleiter<br />

René Beerli schätzt es, dass er beispielsweise<br />

jederzeit eine Zweitmeinung zur Vorgabe<br />

des Herstellers einholen kann. Diese Wertschätzung<br />

ist an Manfred Steiner gerichtet,<br />

seit 32 Jahren Aussendienstmitarbeiter bei Oel-<br />

Brack. Wenn Subaru ein Motorenöl der SAE-<br />

Klasse 0W-20 empfiehlt, dann relativiert Manfred<br />

Steiner und begründet, weshalb je nach<br />

Einsatz auch ein 5W-30 das Richtige sein<br />

kann. Der Midland-Regionalberater für den<br />

Aargau erklärt: «Irgendwo versteckt in der Betriebsanleitung<br />

steht oftmals, dass bei hoher<br />

Belastung oder bei häufigem Ziehen eines Anhängers<br />

ein höhere Viskosität wie 5W-30 die<br />

bessere Wahl ist.»<br />

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FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

Manfred Steiner besucht 50 Kunden in einer<br />

Woche. Je nach Bedürfnis dauern die Gespräche<br />

zwischen 15 und 90 Minuten. Die Bahnhofgarage<br />

hat er unter anderem 2018 beim Umbau<br />

und der Einrichtung der Werkstatt beraten, als<br />

eine neue Ölausschankanlage angeschafft wurde.<br />

Ausserdem wurde die neue Ölversorgung<br />

im 10-Millionen-Neubau so positioniert, dass<br />

der Gang in den Keller erspart bleibt. «Den Fokus<br />

haben wir in allen Arbeitsabläufen auf kürzere<br />

Wege gelegt», so Cyrill Hügli.<br />

René Beerli empfindet das Fachwissen von<br />

Manfred Steiner als überdurchschnittlich. Dieser<br />

entgegnet: «Öl ist mein Leben, auch ausserhalb<br />

der Arbeitszeit.» Dass er sich bei seinem<br />

Arbeitgeber ganz auf Schmierstoffe konzentrieren<br />

kann, sei hilfreich, denn über alles im<br />

Automobilbereich könne man nicht vertieft<br />

Bescheid wissen. «Selbst beim Öl gibt es derart<br />

komplexe Sachverhalte, dass ich bei entsprechenden<br />

Fragen manchmal auch zuerst<br />

nachschauen muss.» Ein grosser Wunsch von<br />

Garagisten ist es naturgemäss, mit möglichst<br />

wenigen Produkten möglichst viele Herstellervorgaben<br />

abzudecken. «Heute führen wir bereits<br />

zahlreiche PW-Motorenöle, und diese Palette<br />

wird aufgrund von zusätzlichen neuen<br />

Service für den Garagisten: Midland bringt<br />

Frischöl, holt das Altöl ab und lässt es fachgerecht<br />

entsorgen.<br />

Spezifikationen immer umfangreicher.» Und<br />

neue Viskositäten wie 0W-16 oder 0W-<strong>12</strong> seien<br />

bereits angekündigt. René Beerli und Manfred<br />

Steiner sind sich bei dieser riesigen Auswahl<br />

einig: Die Qualität der Öle auf dem<br />

Markt ist in der Schweiz allgemein hoch und<br />

wer das Öl nach Vorgabe wechselt, vermeidet<br />

einen Motorschaden. Ebenfalls hilfreich sind<br />

die Additive von Midland. Diese gibt es in der<br />

375-ml-Flasche unter anderem fürs Ölsystem<br />

und für den Treibstofftank. «Das sind aber keine<br />

Treibstoffzusätze, denn Benzin und Diesel<br />

brauchen keinen Zusatz», erklärt Manfred Steiner.<br />

Bei der Bahnhofgarage Hügli kommt in erster<br />

Linie das Midland Diesel Fuel Treatment<br />

zum Einsatz. «So eines füllen wir bei jedem<br />

Subaru Diesel-Boxer nach dem Service in den<br />

Tank. So haben wir deutlich weniger Probleme»,<br />

sagt René Beerli. «Dieses Additiv hält das<br />

Treibstoffsystem sauber und ist eine Art Energy<br />

Drink fürs Auto», ergänzt Manfred Steiner.<br />

Die vollautomatisierte Produktionsanlage hat<br />

Oel-Brack vor vier Jahren in Hunzenschwil AG<br />

in Betrieb genommen. Eine Investition, die<br />

sich in mehrfacher Hinsicht lohnt. Ein Versorgungsengpass<br />

aufgrund der Abhängigkeit<br />

von anderen Zulieferern, wie dies aktuell die<br />

Halbleiterkrise vor Augen führt, kennt Oel-<br />

Brack nicht. Dank grossen Lagerkapazitäten<br />

für Grundstoffe, Additive und fertige Produkte<br />

kann Oel-Brack die Lieferfähigkeit auch in<br />

Krisenzeiten aufrechterhalten. «Bei uns wissen<br />

Kunden, welche Qualität sie beziehen und dass<br />

wir alles bei uns in Hunzenschwil produzieren»,<br />

so Manfred Steiner. Und dank der eigenen<br />

Herstellung kann rasch auf die neusten<br />

Entwicklungen bei den Herstellernormen reagiert<br />

werden. Es können neue Produkte auf<br />

den Markt gebracht oder bestehende angepasst<br />

werden.<br />

In den kommenden Jahren wird sich Oel-Brack<br />

mit der Elektromobilität auseinandersetzen<br />

müssen, denn diese stellt die Welt des klassischen<br />

Motorenöls für den Verbrennungsmotor<br />

auf den Kopf. Manfred Steiner verweist auf synthetische<br />

Treibstoffe für die bestehenden Fahrzeuge,<br />

auf Wasserstoff für Nutzfahrzeuge und<br />

gibt zu bedenken: «Verbrennungsmotoren wird<br />

es noch lange geben. Der Hype um die Elektromobilität<br />

bringt zahlreiche heikle Fragen mit<br />

sich: Wo nimmt man den Strom her? Wie werden<br />

die Batterien fachgerecht entsorgt?»<br />

Cyrill Hügli und René Beerli widersprechen in<br />

diesem Punkt zwar nicht, leben in ihrem Betrieb<br />

aber Technologieoffenheit vor und bilden<br />

sich entsprechend weiter. Die Subaru-<br />

Schulungen zum Hochvoltexperten wurden<br />

beispielsweise durchlaufen. Aktuell macht<br />

der Anteil an elektrisch betriebenen Fahrzeugen<br />

in der Werkstatt zwei Prozent aus. «Tendenz<br />

steigend», sagt Cyrill Hügli, der letztes<br />

Jahr in der Mobilcity die höhere Fachprüfung<br />

zum Betriebswirt im Automobilgewerbe bestanden<br />

hat. Er betrachtet Weiterbildungen<br />

als Mitarbeiterbindungsinstrument. Wenn ein<br />

Lernender überzeugt, dann erhält er die Möglichkeit,<br />

nach der Lehre zu bleiben und sich<br />

laufend weiterzubilden. Manfred Steiner lobt<br />

ausdrücklich: «Während meinen Besuchen in<br />

den Werkstätten stelle ich immer wieder fest,<br />

dass Schulungen elementar sind. Man soll<br />

immer die Nase in den Wind halten.» Nicht<br />

ohne Grund bietet Cyrill Hügli als Erster in der<br />

Schweiz Anhänger der deutschen Marke Sportcaravan<br />

an <strong>–</strong> ein komfortables Appartement<br />

mit integrierter Garage für Töffs oder ein Quad.<br />

Eines steht fest: Manfred Steiner wird sich<br />

ebenfalls stets informieren, um in Öl-Fragen<br />

weiterhin die passenden Antworten<br />

geben zu können. Dies ist mit ein Grund,<br />

weshalb die Zusammenarbeit zwischen der<br />

Hügli Bahnhofgarage AG und Oel-Brack wie<br />

geschmiert läuft. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

midland.ch<br />

- EAL - FALKEN - FIAT - FIAT PROFESSIONAL - FORD - GEV - GOODYEAR - JEEP - KIA - KLEINMETALL - LAMPA - LANCIA - LEXUS - LLUMAR<br />

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Den Überblick behalten<br />

Die Explosion der Referenzen<br />

Für einen Explosionsmotor ist das richtige Öl essentiell. Wo ein Garagist noch vor 20 Jahren mit einigen wenigen<br />

unterschiedlichen Ölen ausgekommen ist, nimmt die Anzahl Sorten explosionsartig zu. <strong>AUTOINSIDE</strong> fragte die<br />

wichtigsten Zulieferer, wie sie den Garagisten im Handling dieser Vielzahl unterstützen. Sandro Compagno<br />

Foto: Shutterstock<br />

3 Fragen<br />

1. Vor 25 Jahren reichten ein paar wenige<br />

verschiedene Motorenöle, um 95 Prozent<br />

der Fahrzeuge abzudecken. Heute<br />

erleben wir eine wahre Explosion<br />

der Referenzen. Wie unterstützen Sie<br />

den Garagisten im Handling des immer<br />

grösser werdenden Sortiments?<br />

2. Wie viele verschiedene Sorten von<br />

Motorenöl und Getriebeöl führen<br />

Sie im Sortiment?<br />

3. Die Suche nach dem richtigen Öl wird<br />

immer komplexer. Welche Hilfestellung<br />

bieten Sie dem Garagisten?<br />

Lukas Blaser, Marketing Manager<br />

Schmiermittel/Verbrauchsgüter ESA.<br />

1. Besonders für freie Garagen mit einer grossen<br />

Anzahl unterschiedlicher Fahrzeugmarken<br />

sind Änderungen bei den Freigaben und<br />

Spezifikationen nicht immer einfach. Bei Unklarheiten<br />

finden Garagisten die passenden<br />

Schmiermittel einfach und schnell im ESAeShop.<br />

Selbstverständlich erhalten die Kun-<br />

1. Schmierstoffe sind Konstruktionselemente,<br />

welche die Anforderungskataloge der<br />

Fahrzeughersteller erfüllen oder übertreffen<br />

müssen. Der Händler muss sich aus Garantiegründen<br />

an den offiziellen Freigaben des<br />

Fahrzeugherstellers orientieren. In unserem<br />

E-Shop kann der Händler nach diesen Freigabebezeichnungen<br />

suchen und die Schmierdinnen<br />

und Kunden auch bei ihrer zuständigen<br />

Geschäftsstelle professionelle Auskunft.<br />

Bei schwierigen Anfragen werden sogar die<br />

Lieferanten ins Boot geholt <strong>–</strong> die ESA geht<br />

bei Schmiermittel kein Risiko ein. Für Garagisten<br />

mit einer Vielzahl an Fahrzeugen, bietet<br />

die ESA mit der Öl-Bar von Shell zudem<br />

eine Lösung, die platzsparend bis zu zehn<br />

verschiedene Schmiermittel aufnimmt.<br />

2. Vom Premium-Brand Shell, über das Markenöl<br />

von Elf, bis hin zur bewährten Eigenmarke<br />

ESA-Lube <strong>–</strong> bei der ESA können Garagisten<br />

aus über hundert verschiedenen Motoren-<br />

und Getriebeölen auswählen. Ebenfalls<br />

im Sortiment ist eine grosse Auswahl an ATF-<br />

Schmiermittel und die qualitativ hochstehenden<br />

Automatiköl-Wechselstationen und Motorreinigungssysteme<br />

der Marke Lube1.<br />

3. Mit dem topmodernen ESA-eShop sind die<br />

passenden Schmiermittel schnell und treffsicher<br />

auffindbar <strong>–</strong> einfach die gewünschte<br />

Spezifikation im Suchfeld eingeben und das<br />

richtige Produkt auswählen. Hat der Garagist<br />

das Fahrzeug im ESA-Teilesuchkatalog bereits<br />

vorher ausgewählt, können die richtigen<br />

Schmiermittel einfach mitbestellt werden.<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch<br />

Daniel Eggmann, Verkaufsleiter Säntis Batterie.<br />

1. Wir unterstützen unsere Kundinnen und<br />

Kundem mit unserem persönlichen Support<br />

und Schulungen vor Ort. Zudem bieten wir<br />

auf der Webseite einen Online-Ölwegweiser,<br />

der zu unserem vielfältigen Sortiment ab<br />

unserem Lager führt.<br />

2. Im Bereich Automotive sind es 35 Sorten.<br />

3. Mit unserem Rowe-Ölwegweiser und persönlicher<br />

Beratung.<br />

Weitere Infos unter:<br />

saentisbatterie.com<br />

Kurt Schürch, Leiter Einkauf/Verkauf Fibag.<br />

20<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

stoffe mit den entsprechenden Freigaben<br />

werden ihm umgehend angezeigt. In unserem<br />

Sortiment führen wir Schmierstoffe der<br />

Hersteller Castrol, Mobil, Motorex, Panolin<br />

und Total.<br />

2. Im PKW Bereich sind wir Vollsortiment-Anbieter,<br />

entsprechend können wir jeden erforderlichen<br />

PKW-Schmierstoff unserer Schmierstoffpartner<br />

anbieten. Mittlerweile handelt es<br />

sich um hunderte verschiedene Schmierstoffe<br />

zur Getriebe- und Motoren-Schmierung.<br />

3. Wie bereits erwähnt, können die Garagisten<br />

in unserem E-Shop zu jedem Schmierstoff<br />

die technischen Informationen einsehen. Zudem<br />

verfügen wir über fachlich geschulte<br />

Zonenleiter und wir können zur vertieften Beratung<br />

vor Ort die Experten unserer Schmierstoffpartner<br />

beiziehen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

fibag.ch<br />

Daniel Adler, Verkaufsleiter Maagtechnic.<br />

1. In der Tat verlangen moderne Motoren eine<br />

grössere Vielfalt an Spezifikationen. Aufgrund<br />

der immer strengeren Emissionsvorgaben seitens<br />

des Gesetzgebers sind die Automobilhersteller<br />

gezwungen, die Motoren und Antriebsstränge<br />

effizienter zu gestalten, wobei<br />

die niedrigviskosen Schmierstoffe eine immer<br />

wichtigere Rolle einnehmen. Shell-Produkte<br />

sind mittlerweile in über 40 Prozent der<br />

importierten Fahrzeuge der Schweiz enthalten.<br />

Die Maagtechnic AG als offizieller Makrodistributor<br />

von Shell-Schmierstoffen kann im<br />

Aftersales die offiziell frei gegebenen Produkte<br />

anbieten. Dabei haben die Garagisten die<br />

Sicherheit, qualitativ sowie ökologisch auf<br />

der sicheren Seite zu stehen, da ein Grossteil<br />

der Neufahrzeuge mit 0W-Produkten ab Werk<br />

homologiert wird. Weiterhin bieten wir den<br />

Garagisten die einzigartige GtL-Technologie<br />

(Gas-to-Liquid; Erdgas-basiertes Basisöl),<br />

die bedeutende Differenzierungsmerkmale<br />

mit sich bringt und im Verkauf gegenüber<br />

Automobilisten einen Mehrwert erwirtschaften<br />

kann. Schliesslich schätzen Garagisten die<br />

etwas kleineren Gebinde im EcoPack, welche<br />

in Kombination mit dem passenden Schmierstoffregal<br />

wenig Platz brauchen und sehr viele<br />

Fahrzeugspezifikationen mit geringer Kapitalbindung<br />

abdecken.<br />

2. Unser ganzes Schmierstoffportfolio umfasst<br />

über 2000 Artikel, wobei mindestens 10 Prozent<br />

davon für den automobilen Bereich eingesetzt<br />

werden können.<br />

3. Gemeinsam mit Shell bietet die Maagtechnic<br />

AG viele Tools an, welche die Garagisten<br />

nutzen können, um die Automobilisten<br />

bestmöglich zu bedienen und vor allem<br />

den Emissionsvorgaben gerecht zu werden.<br />

Dazu gehören beispielsweise Apps wie der<br />

Shell LubeMatch, der die Wahl der korrekten<br />

Schmierstoffe für Fahrzeuge sicherstellt. Weiterhin<br />

bieten wir individuelle Schulungen und<br />

Beratungen durch unsere Experten an.<br />

Weitere Infos unter:<br />

maagtechnic.ch<br />

Peter Honauer, Teamleiter Sales Osterwalder Gruppe.<br />

1. Durch fundierte Kenntnisse des Schmiermittelaufbaus<br />

lassen sich, nebst Berücksichtigung<br />

der Standardspezifikationen, bei der Beratung<br />

durchaus Vereinfachungen bei der Produktevielfalt<br />

erzielen. Dies selbstverständlich<br />

immer unter Berücksichtigung der vorgegebenen<br />

Anforderungen der Fahrzeughersteller.<br />

2. Unsere Kunden können auf rund 95 verschiedene<br />

Avia-Motoren- und 80 verschiedene<br />

Avia-Getriebeöle, zurückgreifen. Diese reichen<br />

von modernen Hochleistungsölen bis<br />

hin zu unlegierten Oldtimerölen.<br />

3. Auf der Avia-Webseite lassen sich über den<br />

Avia-Ölfinder bereits viele Öle einfach bestimmen.<br />

Daneben stehen unseren Kunden jederzeit<br />

fachkundige Spezialisten zur Seite, die<br />

auch komplexe Fragestellungen kompetent<br />

beantworten. Im produktionseigenen Labor<br />

können wir, beispielsweise durch Spektralanalysen<br />

und Belastungstests, zudem auch<br />

weitergehende Fragestellungen beantworten.<br />

Silvan Lämmle, CEO Panolin.<br />

1. Wir können auf ein breites Zubehörsortiment<br />

für Garagen zurückgreifen und finden<br />

immer die optimale Lösung für den Garagisten<br />

und sein Ölmanagement. Zudem starten<br />

wir gerade ein vielversprechendes Projekt, um<br />

den Garagisten noch besser im Handling seiner<br />

Schmierstoffe zu unterstützen. Dazu werden<br />

wir informieren, sobald es so weit ist.<br />

Eins vorweg, dem Garagisten werden wir ein<br />

Fortsetzung Seite 22<br />

Weitere Infos unter:<br />

osterwalder.ch<br />

Bestell Geliefert.<br />

Die Nr. 1 für Anhängevorrichtungen und schnelle Lösungen. www.hirschi.com<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> 202<strong>12</strong>1


Foto: Shutterstock<br />

Instrument geben können, das seine Prozesse<br />

vereinfacht und automatisiert.<br />

2. Wir führen 19 verschiedene Motorenöle für<br />

den Einsatz in Personenwagen. Dazu kommen<br />

weitere für Spezialanwendungen und Nutzfahrzeuge.<br />

Mit 11 Getriebe- und/oder Automatenölen<br />

für PW sind wir gut aufgestellt.<br />

3. Wir bieten Unterstützung mit wegweisenden<br />

Verkaufsunterlagen wie Broschüren und<br />

Produkteblätter sowie für den Kunden massgeschneiderte<br />

Motorenölkonzepte. Unsere erfahrenen,<br />

kompetenten Aussendienst- und<br />

Service- und Support-Teams beraten Kunden<br />

intensiv über Telefon, E-Mail und natürlich<br />

persönlich vor Ort.<br />

Weitere Infos unter:<br />

panolin.com<br />

Michael Brack, Marketing & Business Development<br />

Midland Oil.<br />

1. Wir sind ein Schweizer Familienbetrieb<br />

mit über 140 Jahren Tradition. Das haben wir<br />

nur erreicht, weil uns der persönliche Kontakt<br />

und der Kundenservice inklusive individueller<br />

Betreuung am Herzen liegen. Mit unseren acht<br />

Aussendienstmitarbeitern haben alle unsere<br />

Kunden einen Fachmann als Ansprechperson.<br />

Bei komplexeren Fragen werden diese natürlich<br />

vom Verkaufsleiter, unseren Experten<br />

oder der Geschäftsleitung direkt unterstützt.<br />

Das Ziel ist dabei immer, unseren Kunden in<br />

jedem Fall eine fachmännische Antwort geben<br />

zu können. Als Schmierstoffhersteller<br />

kennen wir sämtliche neusten Entwicklungen<br />

und versuchen, wenn möglich Produkte<br />

auf den Markt zu bringen, die verschiedene<br />

Spezifikationen erfüllen und daher bei mehreren<br />

Fahrzeugen und Marken eingesetzt werden<br />

können.<br />

2. Auf dem Schweizer Markt führen wir aktuell<br />

rund 80 verschiedene Motoren- und Getriebeöle.<br />

3. Auf unserer Website unter midland.ch haben<br />

wir zwei verschiedene Tools eingerichtet,<br />

die das Finden des richtigen Schmierstoffes<br />

für jedes Fahrzeug zum Kinderspiel<br />

machen. Einerseits den Oil-Finder, in dem<br />

mit wenigen Klicks nach einem Fahrzeug gesucht<br />

werden kann. Hat man dieses gefunden,<br />

so werden die dafür empfohlenen Midland-Produkte<br />

(Motorenöl, Getriebe- und<br />

Achsenöl, Bremsflüssigkeit, Kühlerschutz,<br />

Fette usw.) angezeigt. Andererseits haben<br />

wir für alle Kunden, welche die von einem<br />

Fahrzeug benötigte Öl-Spezifikation kennen<br />

(z.B. ACEA A5/B5), die Normensuche entwickelt.<br />

Dort kann nach einer bestimmten<br />

Norm gesucht werden. Als Resultat erhält<br />

man eine Liste aller Midland Produkte, die<br />

diese Norm erfüllen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

midland.ch<br />

Thierry Wolf, Sales Manager Lubricants Automotive<br />

Schweiz, Total Energies.<br />

1. Bei Markenhändlern können wir mit<br />

einem auf die Marke hergestellten Lubchart-<br />

Poster aushelfen. Die postergrosse Tabelle<br />

bildet den Motor der Auto-Marke mit dem<br />

richtigen Schmiermittel von TotalEnergies<br />

ab. In der Werkstatt sieht man diese gerne<br />

und man ist auch schnell beim Herausfinden,<br />

welche Schmiermittel gebraucht werden.<br />

Auch dank unseren vielen Freigaben (für<br />

viele Marken), ist die Übersicht einfacher.<br />

Für Multimarken oder auch Markengaragisten<br />

gibt es Online auf unserer Internetseite<br />

totalenergies.ch einen Schmierstofffinder.<br />

Mit einigen Klicks findet man schnell<br />

die richtigen Schmiermittel.<br />

2. Total Energies mit seinem eigenen R&D<br />

Center ist stets gewillt, neue und der Zeit<br />

angepasste Schmiermittel herzustellen. Zusammen<br />

mit vielen Marken werden die Getriebe-<br />

sowie Motorenschmiermittel getestet.<br />

Da wir nicht nur in Autos Motoren und Getriebe<br />

haben, ist es wichtig, in allen Segmenten<br />

wie Agri, Boote, Lastwagen etc. die richtigen<br />

Schmiermittel anzubieten. Auch sind<br />

die Anforderungen bei den Herstellern verschieden<br />

und müssen dementsprechend beachtet<br />

werden.<br />

22<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />

3. Unser Verkaufsteam hilft immer gerne aus<br />

und berät die Garagisten bei der richtigen<br />

Auswahl. Bei komplexen Fragen nehmen wir<br />

gerne unsere Technischen Spezialisten ins<br />

Boot. Wir stellen dann den Garagisten den<br />

Schmierplan oder Lubchart zur Verfügung.<br />

Weitere Infos unter:<br />

totalenergies.ch<br />

André Rösler, Senior Category Manager für<br />

Schmierstoffe, SAG Schweiz AG.<br />

1. Jeden Monat nehmen wir neue Referenzen<br />

von unseren Lieferanten im Sortiment auf<br />

und stellen sicher, dass unser «Oil-Finder»<br />

aktualisiert wird. Wir schauen auch, dass<br />

diese neuen Produkte in den angefragten Gebindegrössen<br />

in unseren Regionallagern und<br />

Filialen verfügbar sind. .<br />

2. Mit unseren Marken Castrol, Eni, Mobil,<br />

Ravenol und Yacco bieten mehr als 175 verschiedenen<br />

Motorenöle an. Somit decken<br />

wir im Moment 99,6 Prozent des gesamten<br />

Fahrzeugsparks ab. Mit Castrol, Mobil und<br />

Eni haben wir drei Premium-Lieferanten, die<br />

eng mit den Automobilherstellern zusammenarbeiten<br />

und die Motorenöle der neuesten<br />

Generationen formulieren. Mit Yacco<br />

und Ravenol haben wir zwei aktive und<br />

flexible Lieferanten, die sehr breit aufgestellt<br />

sind. Auch im Bereich Getriebeöle führen ein<br />

sehr umfangreiches Sortiment. Bei Ravenol<br />

verfügen wir über 80 verschiedene MTF- und<br />

ATF-Getriebeöle sowie viele hydraulische<br />

Flüssigkeiten.<br />

3. Für die Suche nach dem richtigen Schmiermittel<br />

bieten wir eine spezifische Suchfunktion<br />

in unseren Webshops d-store.ch und<br />

techno-store.ch an. Der Kunde kann das Fahrzeug<br />

mittels Fahrzeugbezeichnung (Marke/<br />

Model/Typ) Typenschein- oder Kennzeichen-<br />

Nummer auswählen, anschliessend kann er<br />

die gewünschte(n) Flüssigkeit(en) selektieren.<br />

Die Suche beschränkt sich nicht nur auf<br />

Motoren- und Getriebeöle, sie ist auch für<br />

Differenzial-, Lamellenkupplungs-, Klimakompressorenöle<br />

sowie Kühlerschutzmittel<br />

und Bremsflüssigkeiten verfügbar, also<br />

für beinahe alle Betriebsstoffe eines Fahrzeugs.<br />

Unsere Aussen- und Innendienstmitarbeiter<br />

werden auch regelmässig über die<br />

neuesten internationalen Spezifikationen<br />

und Herstellerfreigaben geschult, damit sie<br />

unsere Kunden kompetent beraten können. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

derendinger.ch<br />

technomag.ch<br />

esa.ch<br />

Schmierig und stolz darauf.<br />

Zusammen sind wir stark


SPONSORED CONTENT<br />

FAHRZEUGBESTAND: JETZT<br />

NOCH EINFACHER UND<br />

ZIELGERICHTET VERWALTEN<br />

Mit zahlreichen Weiterentwicklungen für die digitale Verwaltung des Fahrzeugbestands<br />

sorgt AutoScout24 dafür, dass Händler ihre Verkaufsaktivitäten jetzt noch<br />

gezielter gestalten können. Welche Details den Erfolg bringen können, ist hier<br />

übersichtlich zusammengefasst.<br />

Mit Transparenz und<br />

direktem Zugriff das Beste<br />

aus dem Fahrzeugbestand<br />

herausholen<br />

Händler, die ihre digitalen Verkaufsaktivitäten<br />

mit der neuen Fahrzeugverwaltung<br />

und dem DealerDashboard<br />

steuern, gewinnen zusätzliche<br />

Chancen für einen schnellen und effizienten<br />

Verkaufserfolg.<br />

1. Alle relevanten Daten zum Fahrzeugbestand<br />

sind auf einen Blick erfassbar.<br />

2. Auf Basis der aussagekräftigen Daten<br />

können Fahrzeuge unmittelbar<br />

besser am Markt platziert werden.<br />

3. Mit nur wenigen Klicks kann direkt<br />

die Leistung ausgewählter Fahrzeuge<br />

gesteigert werden.<br />

4. Alle dafür zur Verfügung stehenden<br />

Produkte und Services von Auto­<br />

Scout24 können über die Oberfläche<br />

direkt gebucht werden.<br />

Die Leistungsstatistik eines Fahrzeug­Inserates kann tagesaktuell<br />

beobachtet werden. Auf der gleichen Oberfläche können direkt zusätzliche<br />

Produkte gebucht werden, um die Leistung des Inserates zu steigern.<br />

„Unsere Analysen zeigen auf, dass<br />

90 % aller Leads über die ersten drei<br />

Seiten der Suchergebnisliste generiert<br />

werden. Ein Professional-Paket<br />

sichert unseren Händlern mit einer<br />

Wahrscheinlichkeit von 80 % einen<br />

Platz auf den ersten drei Seiten.<br />

5. Mit einem einfachen Leistungs­<br />

Check auf Basis zuverlässiger Kennzahlen<br />

können bei Bedarf Anpassungen<br />

vorgenommen werden.<br />

6. Die Resultate der Verkaufsaktivitäten<br />

können jederzeit in den Fahrzeugstatistiken<br />

verfolgt werden.<br />

Maurice Acker,<br />

National Sales Director<br />

AutoScout24<br />

Zusätzlich kann ein Händler mit<br />

einem TopListingPro die Zahl seiner<br />

Leads nochmals um 40 Prozent steigern.<br />

Das macht deutlich: eine professionelle<br />

Ausstattung des digitalen<br />

Showrooms ist erfolgsentscheidend.“<br />

24<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

7 5<br />

6<br />

8<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1. Filteroption nach Vollständigkeit des Inserates<br />

2. Filteroption nach Preissetzung im Verhältnis zum<br />

Marktpreis<br />

3. Filteroption nach Leistung des Inserates im Marktvergleich<br />

4. Filteroption nach eingesetzten Verkaufstools<br />

5. Suche ist über Fahrzeugnummer, Marke, Modell oder<br />

Fahrzeug­ID möglich.<br />

6. Liste kann direkt in der Übersicht oder über das Menü<br />

sortiert werden.<br />

7. Fahrzeug und Detailangaben können mit einem Roll­Over<br />

oder einem Klick auf das Fahrzeug eingesehen und<br />

direkt bearbeitet werden. Auf diese Weise können weitere<br />

Fotos hinzugefügt werden, Inserate schnell und einfach<br />

angepasst oder deaktiviert werden.<br />

8. Ansicht kann per Klick zwischen Tabellen­ oder Kartendarstellung<br />

gewechselt werden.<br />

Effizient Leistung steigern<br />

Die Chancen für eine erfolgreiche<br />

Vermarktung haben Händler auf<br />

AutoScout24 selbst in der Hand.<br />

Die Fahrzeugverwaltung bietet einen<br />

transparenten Überblick der<br />

wichtigsten Kennzahlen. So steht<br />

ihnen eine professionelle Entscheidungsgrundlage<br />

zur Verfügung, um<br />

die Leistung einzelner Fahrzeuginserate<br />

gezielt zu steigern.<br />

1_Professionell auf Premium-<br />

Leistungen setzen<br />

Händler haben mit dem Professional<br />

Plus­Paket im Jahr <strong>2021</strong> 20 %<br />

mehr Sichtbarkeit gewonnen. Ein<br />

TopListingPro generiert 3 x mehr<br />

De tailansichten für ein Inserat im<br />

Vergleich zu einem Inserat ohne<br />

das Verkaufstool.<br />

2_Professionalität ausbauen<br />

Das Professional­Paket hat im Jahr<br />

<strong>2021</strong> für 13% mehr Sichtbarkeit gesorgt.<br />

Auch hier liefert ein TopListingPro<br />

3 x so viele Detailansichten<br />

für ein Inserat im Vergleich zu<br />

einem regulären Inserat.<br />

3_Einstieg in die digitale<br />

Vermarktung<br />

Das Basic­Paket steht für einen sicheren<br />

Einstieg in die digitale Fahrzeug­Vermarktung.<br />

Die Visibilität<br />

und der Abverkaufserfolg kann mit<br />

dem Wechsel auf ein Professional<br />

Abo signifikant gesteigert werden.<br />

Mit einem normalen TopListing erhält<br />

man dem Paket entsprechend<br />

lediglich 2 x so viele Detailansichten<br />

für ein Inserat im Vergleich zu<br />

einem regulären Inserat.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> 202<strong>12</strong>5


FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />

Seit mehr als 50 Jahren gehören Garagenbetriebe zu den Kunden der Altola AG. Eine steigende Anzahl nutzt den Webshop für die Erstellung der Aufträge. Fotos: Altola<br />

Der Webshop der Altola<br />

Einfach digital<br />

Digitale Lösungen sparen Zeit und Kosten. Das gilt auch im Bereich Entsorgung und Recycling. Rund 15 bis 20<br />

Prozent der Altola-Kunden nutzen heute den Webshop für die Entsorgung von Abfallstoffen. «Tendenz steigend»,<br />

sagt Altola-Verkaufsleiter Peter Scheidegger. Sandro Compagno<br />

Damit wir uns richtig verstehen: Auch am<br />

Ende des digitalen Bestellprozesses fährt ein<br />

sehr analoger Altola-Transportpartner in der<br />

Garage vor und lädt die zu entsorgenden Altöle,<br />

Ölfilter, Reifen, Bremsflüssigkeiten oder<br />

Batterien auf. Ziel ist einer der zwei Standorte<br />

in Olten, und Pieterlen BE, wo sich 90<br />

Mitarbeitende um «wirtschaftliche und ökologische<br />

Gesamtlösungen bei Entsorgungsproblemen»<br />

kümmern, wie im Unternehmensprofil<br />

zu lesen ist.<br />

Seit 20<strong>12</strong> haben Altola-Kunden, darunter<br />

zahlreiche Garagisten, die Möglichkeit, Abholaufträge<br />

via altolashop.ch zu erfassen und<br />

auszulösen. Der Shop steht als Browserlösung<br />

sowie als App für iOS und Android zur<br />

Verfügung. Dabei bietet der Altola-Webshop<br />

die für solche IT-Lösungen üblichen Vorteile:<br />

Beispielsweise Bestellungen nicht nur während<br />

der Bürozeiten, sondern sieben Tage die<br />

Woche während 24 Stunden. Oder eine Suchfunktion<br />

für die verschiedenen Abfallstoffe.<br />

«Wir haben den Shop stetig weiterentwickelt<br />

und nehmen ständig Verbesserungen vor»,<br />

erklärt Peter Scheidegger. Das seien oft keine<br />

grossen Würfe, aber wichtige Detailarbeit.<br />

Im Fokus steht stets der Kundennutzen: «Digitalisierung<br />

muss dem Kunden und Partner<br />

einen Mehrwert generieren. Und zwar<br />

betreffend Kosten, Transparenz und Geschwindigkeit.»<br />

Letzteres ist nur schon auf<br />

der übersichtlichen Benutzeroberfläche des<br />

Webshops zu erkennen, der nach verschie-<br />

26<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />

denen Abfallstoffen gegliedert ist: Öle, Filtermaterialien,<br />

Batterien oder Lösungsmittel<br />

können mit einem Klick angewählt werden.<br />

Praktisch ist die Möglichkeit, Standard-Warenkörbe<br />

zu erstellen und als Vorlage zu speichern.<br />

Peter Scheidegger: «Das ist gerade für<br />

Garagisten, die immer etwa dieselben Abfälle<br />

entsorgen, eine Erleichterung. Die einzelnen<br />

Positionen müssen bei der jeweiligen Erstellung<br />

eines Abholauftrags nicht jedes Mal<br />

neu erfasst werden, sondern man passt einfach<br />

den Standard-Warenkorb an und spart<br />

damit viel Zeit.» Garagenbetriebe gehören<br />

zahlenmässig nach wie vor zu den bedeutendsten<br />

Altola-Kunden. Vor über 50 Jahren<br />

bei der Gründung des Unternehmens stand<br />

in der Tat die fachgerechte und gesetzeskonforme<br />

Entsorgung von Altöl im Vordergrund.<br />

Peter Scheidegger: «Aufgrund unseres<br />

Firmennamens werden wir noch immer einfach<br />

mit Altöl identifiziert. Aber wir sind ein<br />

Gesamtanbieter im Bereich Entsorgung und<br />

Peter Scheidegger, Verkaufsleiter Altola.<br />

Recycling.» Heute entsorgt Altola alle Wertstoffe<br />

und Sonderabfälle aus dem Automotivbereich.<br />

Dazu gehören auch die Zulieferbranche<br />

und die Importeure.<br />

Eine wichtige Weiterentwicklung des Webshops<br />

der letzten Jahre sind die Begleitscheine.<br />

Sowohl der Auftraggeber wie der<br />

Entsorger sind gesetzlich verpflichtet, diese<br />

Begleitscheine während fünf Jahren aufzubewahren.<br />

«Im Webshop haben unsere Kunden<br />

jederzeit Zugriff auf die entsprechenden Dokumente<br />

und können sie bei einer Betriebskontrolle<br />

rasch herunterladen», erklärt Peter<br />

Scheidegger. Eine physische Archivierung ist<br />

nicht mehr nötig. Das vereinfacht die Administration<br />

im Garagenbetrieb.<br />

15 bis 20 Prozent aller Aufträge laufen mittlerweile<br />

via altolashop.ch. Die Zahl der Kunden,<br />

die diese Dienstleistung nutzen, sei steigend,<br />

sagt der Altola-Verkaufsleiter. Um noch<br />

mehr Kunden auf das Tool zu bringen, gewährt<br />

Altola Rabatte bei den Administrationsgebühren.<br />

«Auf 100 Prozent werden wir<br />

trotzdem nie kommen», sagt Peter Scheidegger.<br />

«Es gibt Kunden, die lieber zum Telefonhörer<br />

greifen. Und sie sollen das weiterhin<br />

können.» Nur vom Fax werde man sich<br />

über kurz oder lang verabschieden. <<br />

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FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />

Branchenlösung beim Batterie-Recycling angestrebt<br />

Aktuelle Gebührenbefreiung endet<br />

Industrie- und Fahrzeugbatterien müssen in der Schweiz umweltgerecht entsorgt werden. Dieses Recycling<br />

wird seit 2011 über eine Gebührenpflicht finanziert, von der man sich befreien lassen konnte. Nur: Die aktuelle<br />

Gebührenbefreiung läuft für die Autobranche Ende <strong>2021</strong> aus. Jürg A. Stettler<br />

Der Elektroanteil bei Neufahrzeugen steigt<br />

in der Schweiz kontinuierlich. Damit nimmt<br />

auch die Anzahl der Batterien zu, die eines<br />

Tages fachgerecht entsorgt werden müssen.<br />

Doch genau wie bei allem in der Elektromobilität<br />

geschieht dies zum Glück für den Garagisten<br />

nicht von heute auf morgen.<br />

Letztes Jahr konnte durch Batterierecycling<br />

europaweit etwa 8000 Tonnen Material zurückgewonnen<br />

werden. Dies sind vor allem<br />

Aluminium und Kupfer aus den Batteriepacks<br />

sowie Nickel, Kobalt und Lithium<br />

aus den Batteriezellen. 2040 könnten<br />

720 000 Tonnen Material im Wert von etwa<br />

5,26 Milliarden Franken zurückgewonnen<br />

werden <strong>–</strong> die neunzigfache Menge! Der Leiter<br />

der elektrischen ID-Baureihe von Volkswagen,<br />

Andreas Krüger, erläutert: «Wir haben<br />

aktuell sogar noch zu wenige Batterien<br />

zum Recyclen, höchstens einige von Vorserienfahrzeugen<br />

oder solchen, die für Crashtests<br />

genutzt wurden.» Die Batterien seien<br />

normalerweise mindestens acht Jahre in den<br />

Fahrzeugen im Einsatz, bevor sie als Speicherbatterie<br />

in sogenannten «Second Life»-<br />

Projekten für weitere rund acht Jahre zum<br />

Einsatz kommen. Erst danach werde das<br />

eigentliche Recycling der Batterien notwendig.<br />

Trotzdem hat VW eine Pilotanlage aufgebaut,<br />

um erste Erfahrungen zu sammeln.<br />

Viele Hersteller haben ebenfalls Lösungen<br />

zur Hand, wie die wertvollen Ressourcen<br />

nach dem E-Autoleben weiter genutzt<br />

werden können. Honda Motor Europe hat<br />

letztes Jahr seine Batterie-Recycling-Partnerschaft<br />

mit Snam (Société Nouvelle d'Affinage<br />

des Métaux) ausgebaut, um die nachhaltige<br />

Verwertbarkeit seiner Altbatterien zu<br />

verbessern. Snam sammelt die Batterien aus<br />

der wachsenden Anzahl der Hybrid- und<br />

Elektro-Hondas europaweit ein. Und die Renault-Gruppe,<br />

die mit dem Zoe bereits seit<br />

Jahren ein E-Modell auf den Strassen hat,<br />

kooperiert beim Batterie-Recycling mit dem<br />

Auch wenn VW erst in einigen Jahren mit grösseren Rücklaufmengen von Batterien seiner E-Fahrzeuge rechnet, baut<br />

man bereits eine Pilotanlage fürs Batterie-Recycling auf. Foto: VW<br />

Entsorgungs- und Recyclingspezialisten Veolia<br />

und dem Chemiekonzern Solvay.<br />

Batterien, darunter Industrie- und Fahrzeugbatterien,<br />

müssen auch in der Schweiz umweltgerecht<br />

entsorgt werden. Seit 2011<br />

existiert zur Finanzierung dieser Entsorgung<br />

eine Gebührenpflicht. Hersteller und<br />

Importeure von Batterien <strong>–</strong> auch von Lithium-Ionen-Batterien<br />

für Elektroautos <strong>–</strong><br />

können sich unter bestimmen Voraussetzungen<br />

von dieser Gebührenpflicht befreien<br />

lassen. Die rechtliche Grundlage dafür liefert<br />

die Chemikalien-Risikoreduktions-<br />

Verordnung (Anhang 2.15, Ziffer 6.1). Die<br />

aktuelle Gebührenbefreiung läuft jedoch<br />

Ende <strong>2021</strong> aus. Daher musste die Schweizer<br />

Autobranche der Inobat, die im Auftrag des<br />

Bundesamts für Umwelt (Bafu) die vorgezogene<br />

Entsorgungsgebühr erhebt und verwaltet,<br />

eine Lösung fürs Batterie-Recycling<br />

präsentieren. «Wir haben unseren Antrag<br />

auf eine Branchenlösung fürs Batterie-Recycling<br />

fristgerecht eingereicht und warten<br />

nun gespannt, was Inobat dazu sagt», erklärt<br />

Christoph Wolnik von Auto-Schweiz.<br />

«Details können wir leider erst nach der Begutachtung<br />

unseres Konzepts mit den Garagisten<br />

teilen; eventuell sind noch Anpassungen<br />

nötig.» Auch vom Bafu gibt es zum<br />

laufenden Verfahren keine Auskünfte. Welche<br />

und ob ab 2022 Änderungen für Garagisten<br />

oder gar den Elektro-Autokäufer anstehen,<br />

ist daher noch offen. Auto-Schweiz<br />

ist aber zuversichtlich, dass man Inobat eine<br />

für alle Beteiligten gute Lösung präsentiert<br />

hat und somit auch künftig von der Gebührenbefreiung<br />

profitieren kann. <<br />

28<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING FOKUS<br />

Bis Mitte 2022 werden es zirka 30 Bergepartner sein, die in der Lage sind, jederzeit Elektroautos zu transportieren und kontrolliert in Quarantäne zu stellen. Fotos: LiBa Service 24<br />

LiBa Service 24<br />

Bewusst einen Tesla «geröstet»<br />

Auf der Suche nach Partnerschaften für LiBa Service 24: Geschäftsführer Viktor Haefeli zieht nach einem<br />

Jahr «LiBa Rescue» eine positive Bilanz. <strong>12</strong>-mal stand der neuartige «Sack» schon im Einsatz. Cynthia Mira<br />

Vor rund einem Jahr präsentierte LiBa Service<br />

24 eine neuartige textile Vorrichtung,<br />

die das Bergen von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

revolutioniert hat. Viktor Haefeli<br />

von der LiBa Service 24 entwickelte in<br />

Zusammenarbeit mit dem deutschen Brandschutzspezialisten<br />

GelKoh und den Autobergern<br />

Leo und Adrian Müller von der Autoverwertung<br />

Müller aus Zell LU einen Sack.<br />

Mit diesem lassen sich Fahrzeuge rasch und<br />

sicher bergen. «LiBa Rescue» nennt sich<br />

der Beutel, der die Fahrzeuge inklusiver Batterie<br />

sicher umschliesst. Nur 15 bis 20 Minuten<br />

dauert das Einpacken, das von einer<br />

bis zwei Person erledigt werden kann. Kontaminiertes<br />

Wasser oder eine mehrtägige Beobachtung,<br />

um dem möglichen, unkontrollierten<br />

Reagieren einer Batterie nach einem<br />

Unfall zuvorzukommen, gehören damit der<br />

Vergangenheit an. Seit der Einführung ist<br />

viel passiert, wie Viktor Haefeli sagt.<br />

Mitte November präsentierte er bei einem<br />

Event in Bern einen «gerösteten» Tesla. «Wir<br />

haben einen realen Brandversuch mit unserem<br />

Tesla Model S P85 erfolgreich durchgeführt»,<br />

sagt er. Dazu wurde das Fahrzeug<br />

zu 90 Prozent geladen, die Hochvoltbatterie<br />

mit einer Thermitladung präpariert und<br />

im «LiBa Rescue» kontrolliert gezündet. Der<br />

Versuch dauerte rund fünf Stunden. «Die<br />

Hochvoltbatterie ist komplett ‹durchgegangen›,<br />

während die Karosserie sowie die<br />

Reifen noch voll intakt blieben», so Viktor<br />

Haefeli. «LiBa Rescue» sei damit das einzige<br />

erfolgreich real getestete Bergesystem für<br />

Elektroautos.<br />

Auch die Suche nach Partnerschaften verlief<br />

in den letzten Monaten mehr als zufriedenstellend:<br />

«Derzeit decken 18 Partner von<br />

LiBa Service 24 zwölf Kantone ab. Aus weiteren<br />

zehn Kantonen inklusive Liechtenstein<br />

gibt es zudem Interessenten. Nach wie<br />

vor angestrebt werden Partnerschaften mit<br />

Verbänden, Versicherungen, Garagen und<br />

Autoimporteuren. «Wir bieten Dienstleistungen<br />

an, die jede E-Garage braucht», sagt<br />

Haefeli. Einige Partner sind schon heute Garagisten,<br />

die neben dem «Garagenbusiness»<br />

auch ein Berge- und Abschleppgeschäft führen.<br />

Haefeli: «Sie bringen wertvolle Inputs<br />

mit ein.» Statt selber in die teure Technologie<br />

zu investieren, könne es Sinn machen,<br />

auf die schweizweite Dienstleistung zurückzugreifen.<br />

Das Ziel sei nun, bis Mitte 2022<br />

innert 30 Minuten auf jeder Unfallstelle<br />

oder bei jedem Ereignis in der Schweiz auf<br />

Platz zu sein.<br />

Der Vorteil: LiBa Services 24 ist ein Netzwerk<br />

von professionellen und flexiblen Bergeeinsatzkräften.<br />

Insgesamt stand «LiBa Rescue»<br />

im vergangenen Jahr zwölfmal im<br />

Einsatz. Bei einem Vorfall in Rotkreuz ZG<br />

seien in einer Tiefgarage zwei Elektrofahrzeuge<br />

gleichzeitig geflutet worden. «Die<br />

örtliche Feuerwehr war erstaunt, dass der<br />

LiBa-Service-24-Partner mit zwei ‹LiBa Rescue›-Bergesystemen<br />

vor Ort gleich beide<br />

Fahrzeuge in Quarantäne nahm», sagt Haefeli.<br />

Der Partner aus Zell habe mit seinem<br />

PW den zweiten «LiBa Rescue» innerhalb<br />

von 45 Minuten geliefert. «So wird die LiBa-<br />

Service-24-Partnerschaft gelebt.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

libaservice24.com<br />

30<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING FOKUS<br />

Autoreifen ersetzen bei der Jura-Cement-Fabriken AG in Möriken-Wildegg mehr als das gleiche Gewicht an Kohle für den Herstellungsprozess von Zement. Fotos: AGVS-Medien.<br />

Zementherstellung<br />

Als Energielieferant sind<br />

alte Pneus Gold wert<br />

Bei der Jura-Cement-Fabriken AG (JCF) türmen sich die alten Autoreifen. Was mit ihnen genau geschieht, zeigt<br />

Werkleiter Marcel Bieri bei einem Besuch. Cynthia Mira<br />

Die Flammen schiessen hoch. Im Drehrohrofen<br />

wird es 2000 Grad heiss und im Kalzinator<br />

erreicht die Temperatur immerhin<br />

noch 900 Grad Celsius. Die Jura Cement-<br />

Fabriken AG braucht dazu viel Brennstoff;<br />

ein Viertel dieser Energie wird aus Pneu erzeugt.<br />

Es ist die letzte Station für rund 100<br />

bis <strong>12</strong>0 Tonnen gebrauchter Autoreifen,<br />

die an jedem Arbeitstag angeliefert werden.<br />

Das heisst, es fahren täglich etwa<br />

15 Lastwagen mit ausgedienten Pneus auf<br />

den Vorplatz des Zementgiganten. Wer<br />

vor dem aufgetürmten Berg alter Pneus<br />

steht, kommt aus dem Staunen kaum heraus.<br />

Solch grosse Mengen werden hier verwertet.<br />

«Man stellt sich in der Regel einen Ofen<br />

etwas anders vor», sagt Werkleiter Marcel<br />

Bieri und zeigt auf den Drehrohrofen. Er ist<br />

das Herzstück der Fabrik und befindet sich<br />

in der Mitte des Werks. Das rund 50 Meter<br />

lange Rohr mit einem Durchmesser von<br />

fast vier Metern dreht horizontal unentwegt<br />

seine Runden. In diesem Drehrohrofen entsteht<br />

Zementklinker, der bei 1450 Grad Celsius<br />

gebrannt und dann zu Zement, einem<br />

grauen Pulver, gemahlen wird.<br />

Jährlich braucht die Jura-Cement-Fabriken<br />

AG mehr als 600 Gigawattstunden thermische<br />

Energie. Vor 40 Jahren wurde noch<br />

fast ausschliesslich Schwarzkohle aus fer-<br />

nen Landen eingesetzt. Heute nutzt die<br />

JCF zu 90 Prozent alternative Brennstoffe<br />

<strong>–</strong> unter anderem Autoreifen. In einer speziellen<br />

Anlage werden diese bei rund 900<br />

Grad zu einem Brenngas verwertet und in<br />

den Kalzinator eingespeist. «Pneus sind ein<br />

sehr guter Energielieferant und es wird damit<br />

mehr als das gleiche Gewicht an Kohle<br />

ersetzt», sagt Bieri.<br />

«Wir sehen unser Unternehmen auch als<br />

Dienstleister für die Gesellschaft», sagt Monika<br />

Ulrich, Kommunikationsverantwortliche<br />

der Jura-Cement-Fabriken AG. Das gelte<br />

in besonderem Masse für die Verwertung<br />

der Autoreifen. Mit der Einspeisung ent-<br />

32<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />

stünden neue lokale Produkte. Zudem werden<br />

in der Fabrik auch andere Abfälle für<br />

die Hitzeerzeugung verwendet. Zu nennen<br />

sind etwa die jährlich 25 000 Tonnen Industrieplastik.<br />

Autoreifen hingegen dienen bei<br />

der JCF bereits seit 1990 als Energieträger.<br />

Nicht auszumalen, wo sonst all die Pneus<br />

deponiert würden.<br />

sechs Zementfabriken, die den Bearf zu fast<br />

100 Prozent abdecken.<br />

Ein Recycling der Pneus ist zurzeit nicht<br />

wirtschaftlich. Alternativ zur Verwertung im<br />

Zementwerk können solche Altreifen exportiert<br />

und in Länder weiterverwendet werdden,<br />

wo die Profiltiefe bei Autoreifen nicht<br />

so strikt gehandhabt wird. Aber Bieri meint:<br />

«In China werden Pneus derart billig produziert,<br />

dass nun auch in diesen Ländern lieber<br />

neue besorgt werden.» Ein Export von Altreifen<br />

sei deshalb nicht mehr so attraktiv. <<br />

Weitere Bilder unter::<br />

agvs-upsa.ch<br />

Die Autoreifen können nicht nur energetisch<br />

genutzt, sondern auch stofflich verwertet<br />

werden. Denn in der Karkasse der Pneus<br />

ist Eisen enthalten, das ebenfalls zur Zementklinkerherstellung<br />

benötigt wird. Im<br />

Steinbruch der Jura-Cement-Fabriken AG in<br />

Auenstein und Veltheim, wo Kalk und Mergel<br />

abgebaut werden, ist Eisenoxid im Rohmaterial<br />

zu wenig vorhanden. Mit dem Eisen<br />

aus den Autoreifen kann dieser Mangel teilweise<br />

kompensiert werden. Die Fabrik besteht<br />

seit 1892 und stellt heute jährlich rund<br />

850 000 Tonnen Zement her. Grösstenteils<br />

wird das Material in Bulk per Bahn an Betonwerke<br />

ausgeliefert. Ein kleiner Teil wird<br />

in Säcken abgepackt und vor allem im Bauhandel<br />

verkauft. In der Schweiz gibt es noch<br />

Werkleiter Marcel Bieri vor dem gigantischen Drehrohrofen.<br />

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TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />

Mehr Bilder, Artikel und Videos gibt es hier.<br />

Stimmen vom OK<br />

Dominque Kolly, OK-Präsident und AGVS-Zentralvorstand<br />

«Unterbrochene Lieferketten, Chipkrise, Automatisation und Digitalisierung<br />

<strong>–</strong> auch diese Umstände geben den beiden Leitmessen eine<br />

ganz neue Tragweite.»<br />

Jean-Daniel Goetschi, Messeleiter<br />

«Super Kundenkontakte, hervorragende Geschäfte! Natürlich haben<br />

noch nicht alle gewusst, dass die Aftermarket-CH gleichzeitig<br />

stattfindet. Es wird sich jetzt herumsprechen, dass wir eine Messe<br />

für alle Automobil- und Branchenprofis der Schweiz organisieren.»<br />

34<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Zwei Leitmessen <strong>–</strong> ein Branchentreffpunkt<br />

Vier wertvolle Messetage für die<br />

Schweizer Automobilbranche<br />

Die beiden Leitmessen Transport-CH und Aftermarket-CH haben die Erwartungen von Organisatoren und<br />

Ausstellern mehr als erfüllt: Gegen 30 000 Besucherinnen und Besucher kamen zwischen dem 10. und<br />

13. November <strong>2021</strong> nach Bern. Auf rund 60 000 Quadratmetern stellten 282 Austeller über 720 Marken aus.<br />

Seitens der Austeller wurden insbesondere die gute Stimmung sowie die hohe Qualität der Kundenkontakte<br />

hervorgehoben. Die positiven Rückmeldungen sind für OK-Präsident Dominique Kolly und sein Team ein Ansporn,<br />

die Messen auch 2023 wieder durchzuführen. Aus Bern berichten Cynthia Mira, Jürg A. Stettler und Mike Gadient<br />

Felix Wyss, Präsident Carrosserie Suisse<br />

«Ich bin glücklich, wie sich die Schweizer Carrosseriebranche dieses<br />

Jahr in Bern präsentieren konnte. Mit diesem Format können wir unsere<br />

Fahrzeugbauer unterstützen, vor allem mit unserem Berufsbildungsstand.<br />

Ohne Weiterbildungskurs kann ein klassischer Spengler heute<br />

nichts mehr reparieren. Wir müssen die Veränderungen offensiv angehen<br />

und Werbung für Topausbildungsplätze machen, denn wir brauchen<br />

diese Fachkräfte.»<br />

Erhard Luginbühl, Präsident Swiss Aftermarket SAA<br />

«Wir sind an unserem Stand dauernd besetzt. Wir spüren das Bedürfnis<br />

der Leute, persönlichen Kontakt zu haben, die Gegenstände und Materialien<br />

selber anzuschauen.»<br />

Fortsetzung Seite 38<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>35


TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />

OK-Präsident Dominique Kolly ist zufrieden<br />

Ein Lob auf den Mut und die Stimmung<br />

Das unternehmerische Risiko hat sich für die Organisatoren der Transport-CH/Aftermarket-CH gelohnt.<br />

OK-Präsident Dominique Kolly ist erfreut über die positiven Rückmeldungen im persönlichen Austausch und<br />

via Whatsapp und Mail.<br />

Herr Kolly, für dieses Interview erreichen wir Sie am Montagmittag<br />

direkt nach der Messe. Haben Sie sich schon erholt?<br />

Dominique Kolly, OK-Präsident der Transport-CH/Aftermarket-CH<br />

und AGVS-Zentralvorstand: Nein, dafür blieb noch keine<br />

Zeit. Bis heute Abend ist alles von der Messe zurückgebaut.<br />

Wir sind ausserordentlich zufrieden, wie reibungslos alles über<br />

die Bühne gegangen ist. Ohne Unfall und ohne grösseren Bock.<br />

Zufrieden sind wir über die gute Stimmung während den vier<br />

Tagen unter den Ausstellern und Besuchern. Und dass wir das<br />

Risiko eingegangen sind und an der Durchführung immer festgehalten<br />

haben.<br />

Welches Risiko meinen Sie?<br />

Die gesamte Planung gestaltete sich aufgrund der ausserordentlichen<br />

Lage infolge der Pandemie als schwierig. Erst 14 Tage vor der<br />

Eröffnung der beiden Leitmessen haben wir die definitive Bewilligung<br />

erhalten. Wir sind bewusst ein unternehmerisches Risiko<br />

eingegangen. Lange Zeit ohne Rückversicherung, das heisst ohne<br />

Schutzschirm des Bundes, haben wir alles daran gesetzt, dass der<br />

Branchentreffpunkt im ordentlichen Turnus durchgeführt werden<br />

kann.<br />

Mit ordentlichem Turnus ist eine Durchführung alle zwei Jahre<br />

gemeint. Wird das OK für 2023 zusammenbleiben? Ist die Kontinuität<br />

gewährleistet?<br />

Alle bleiben an Bord. Wir haben bereits einige Austragungen gestemmt<br />

und verfolgen gemeinsam eine langfristige Vision. Ohne<br />

unsere Erfahrung wäre eine diesjährige Durchführung nicht möglich<br />

gewesen. Der Dank gilt auch den Mitarbeitenden der Bernexpo<br />

für ihr Engagement. Es freut mich ausserdem, dass zusätzliche<br />

Personen ihre Unterstützung angeboten haben.<br />

Wie beurteilen Sie die erstmals durchgeführte Aftermarket-CH?<br />

Ich habe alle Aussteller mehrmals persönlich besucht und habe<br />

durchwegs positive Rückmeldungen erhalten. Auch noch heute<br />

via Whatsapp und Mail. Gelobt wird die hohe Qualität der Kundenkontakte<br />

und die gute Stimmung. Natürlich stellt sich immer<br />

die Frage nach der Quantität, aber die Aftermarket-CH muss sich<br />

erst einmal etablieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Nutzfahrzeugsalon<br />

bereits zum elften Mal durchgeführt wurde.<br />

Würden allenfalls mehr Garagisten nach Bern kommen, wenn die<br />

Messe nicht während der Winterreifensaison stattfindet?<br />

Die Transport-CH hat sich im Kalender etabliert und findet seit<br />

2001 immer in der ersten Novemberhälfte statt <strong>–</strong> alle zwei Jahre.<br />

Während des Debriefings am 7. <strong>Dezember</strong> werden wir das Datum<br />

sicherlich diskutieren. Wir müssen aber auf alle Branchen und auf<br />

den lokalen sowie nationalen Eventkalender Rücksicht nehmen.<br />

Das ist nicht einfach.<br />

Zum Abschluss wahrscheinlich die schwierigste Frage: Was war<br />

Ihr Höhepunkt?<br />

Es ist in der Tat schwierig, einen Moment hervorzuheben. Schön<br />

war das traditionelle Lufthornen zum Ende des Branchentreffpunkts<br />

am Samstag um 18 Uhr. Abschliessend erwähnen möchte<br />

ich nochmals die gute Stimmung <strong>–</strong> ganz nach unserem Motto<br />

«insieme <strong>–</strong> ensemble <strong>–</strong> zusammen.» <<br />

Was wollen Sie im Hinblick auf die nächste <strong>Ausgabe</strong> verbessern?<br />

Da wir uns den oft ändernden behördlichen Massnahmen im<br />

Kampf gegen Covid-19 anpassen mussten, standen wir stets unter<br />

Druck und hatten nur selten Gelegenheit, uns um die Details zu<br />

kümmern. Diese Hektik wird in zwei Jahren nicht mehr sein. Ich<br />

persönlich wünsche mir, dass der Testdrive noch mehr genutzt<br />

wird. Einen besseren Besucherandrang hätten die vielen Neuheiten<br />

verdient. Dafür müssen wir die Kommunikation verbessern.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Fortsetzung Seite 38<br />

36<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />

Die ESA bildete mit ihrem Stand nicht nur einen Farbtupfer, sondern auch einen Branchentreffpunkt. Fotos: AGVS-Medien<br />

Messestand im Jahr <strong>2021</strong><br />

Eine liebevoll gestaltete<br />

Erlebniswelt<br />

Der Wert einer Messe ist unter den Ausstellern der Transport-CH/Aftermarket-CH unbestritten. Unterschiede<br />

gibt es in der Ausgestaltung des Standes. Die ESA verzichtete auf eine Produktepräsentation und führte<br />

Verkaufsgespräche in Chalets. Die Stieger Software AG ihrerseits hat alles auf die Namensänderung und die<br />

neue Software ausgelegt.<br />

«Beim Reden kommen die Leute zusammen.» Gerald Schönauer, Country<br />

Manager Austria & Switzerland von Webfleet Solutions, zitiert ein<br />

Sprichwort, um die Bedeutung von physischen Messen herauszustreichen.<br />

Selbstverständlich erhoffte er sich, oft auf das neue integrierte<br />

Reifendruck-Kontrollsystem Webfleet TPMS zu sprechen zu kommen.<br />

Aber wie alle anderen Aussteller in Bern vertritt er die Meinung: Geschäfte<br />

basieren auf der zwischenmenschlichen Beziehung.<br />

An den knapp 300 Ständen der Transport-CH/Aftermarket-CH wurden<br />

deshalb die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt gerückt. Scania beispielsweise<br />

hängte Porträts auf und bei Renault Trucks (Schweiz) richtete<br />

sich per Videobotschaft der regionale Händler an die Interessenten.<br />

Das Messekonzept grundsätzlich überarbeitet hat die ESA. Rund<br />

800 Quadratmeter betrug die Standfläche der Einkaufsorganisation<br />

des Schweizer Auto- und Motorfahrzeuggewerbes. Zum ersten Mal<br />

wurde keine physische Ware präsentiert. Stattdessen lud eine alpine<br />

Berglandschaft zum Verweilen ein und in Chalets waren Informationen<br />

über Produkte und Dienstleistungen erhältlich. «Die positiven<br />

Rückmeldungen unserer Gäste bestätigen, dass das Standkonzept gut<br />

angekommen ist», bilanziert CEO Giorgio Feitknecht. Über die vier<br />

Messetage besuchten viele Kunden den Stand, der eigentlich am<br />

5. März 2020 am Autosalon in Genf hätte Premiere feiern sollen. Infolge<br />

der Pandemie musste dieser wieder abgeräumt werden. Über 600<br />

Tage später war es dann endlich so weit. «Positiv überrascht und gefreut<br />

hat uns die sehr gute Stimmung und die Freude der Besucherinnen<br />

und Besucher, sich in der schönen und einfachen ESA-Bergkulisse<br />

zu treffen, auszutauschen und zu entspannen.»<br />

Verkaufsgespräche wurden trotz der im Zentrum stehenden Geselligkeit<br />

sehr wohl geführt. Unter anderem stand für die ESA im Fokus,<br />

über die Garagenmodule zu informieren. Oftmals wissen mögliche<br />

Kunden von Garagenbetrieben gar nicht, welche Kompetenzen und<br />

Dienstleistungen angeboten werden. Das Garagenmodul «emotion<br />

point» macht beispielsweise den Service rund um die Elektromobilität<br />

sichtbar.<br />

38<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Stimmen von Ausstellern<br />

Louis Huwyler, Safia AG<br />

«Wir haben uns für einen statt zwei Standauftritte entschieden, denn<br />

unsere Mitarbeitenden sind sowohl in der Transportbranche als auch<br />

im Aftermarket breit abgestützt. Bei einer Aufteilung wären wir immer<br />

am falschen Ort gestanden <strong>–</strong> Kunde fragt am Stand A, Mitarbeiter<br />

ist am Stand B.»<br />

Die ESA setzte sich zum Ziel, mit ihrem Stand einen Branchentreffpunkt<br />

zu bilden <strong>–</strong> und dafür engagierte sie sich aktiv. 11 000 Einladungen<br />

wurden an die Mitglieder des Mechanixclub verschickt<br />

und 14 000 gingen an die Kunden und Mitinhaber. Wie kam die Aftermarket-CH<br />

aus Sicht der ESA an? «Das war die erste <strong>Ausgabe</strong>. Für<br />

die nächsten Austragungen werden wir alle sicher noch mehr bestrebt<br />

sein, die Messe als DEN Branchen-Event zu positionieren», sagt<br />

Giorgio Feitknecht. Mit den Standkonzepten, die den Besuchern ein<br />

Erlebnis bieten, dürfte diesem Vorhaben nichts im Weg stehen. Die<br />

Rhiag zum Beispiel lud zum Carrera-Bahnrennen und bei Motorex<br />

sowie Apollo waren virtuelle Zeitenjagden im Game-Sessel möglich.<br />

Lukas Noth, Midland<br />

«Corona erschwerte die Kundenbesuche, weshalb wir die Möglichkeit<br />

der Aftermarket-CH gerne nutzen. Hier erreichen wir ein breites<br />

Publikum aus dem Autogewerbe, der Transport- und Töffbranche sowie<br />

der Agrarindustrie.»<br />

Lukas Noth (ganz rechts) mit seiner Stand-Crew.<br />

Die Stieger Software AG, die aufgrund der Übernahme seit dem 26. November<br />

neu Imaweb AG heisst, misst der Messe einen hohen Stellenwert<br />

zu. CEO Stephan Rissi spricht von einem perfekten Timing:<br />

«Wir präsentieren nicht nur die Premiere der neuen Software-Generation<br />

‹Premium Drive›, sondern läuten gleichzeitig die eigene Zukunft<br />

unter dem neuen Namen ein.» Für reichlich Gesprächsstoff war in Bern<br />

gesorgt. Der Stand war bereits am Eröffnungsmorgen durchwegs gut<br />

besucht. «Wir zeigen den Garagisten die neue Software. Sie wollen wissen,<br />

was sie mit der Cloud-Lösung erwartet, und sie können sehen,<br />

dass wir am Puls der Zeit sind», sagt Rissi. Über die Namensänderung<br />

und den Auftritt an der Transport-CH/Aftermarket-CH wurden die<br />

Kunden vorab per Brief und während Besuchen informiert. Die Messe<br />

dient Imaweb als willkommener, zusätzlicher Informationskanal, denn<br />

«beim Reden kommen die Leute zusammen». <<br />

Fortsetzung Seite 40<br />

Markus Tschuran, Otto Christ AG Schweiz<br />

«Es war eine Freude, endlich wieder einmal eine persönliche Messe<br />

durchzuführen und nicht nur per Zoom und MS-Teams seine Kunden<br />

und Interessenten zu sehen. Wir konnten dem Publikum unsere neuesten<br />

Entwicklungen vorstellen, was auch gut angenommen wurde .<br />

Insgesamt ein gelungener Neustart!»<br />

Markus Tschuran (ganz rechts) am Stand von Otto Christ.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>39


TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />

Das Bundesamt für Strassen, hier im Bild Direktor Jürg Röthlisberger, bereitet ein Gesetz vor, welches Pilotprojekte für autonomes Fahren ab 2024 ermöglicht. Fotos: Transport-CH<br />

Mobility Forum <strong>2021</strong><br />

Das Phantom «Level 5»<br />

Autonomes Fahren steht im Spannungsfeld zwischen Marketing und technischer Realität, zwischen Wunsch und<br />

Wirklichkeit, zwischen bald und irgendwann. Am Mobility Forum in Bern wurde klar, dass es noch Jahrzehnte<br />

dauern wird, bis Fahrzeuge auf Level 5 unterwegs sein werden <strong>–</strong> falls überhaupt je. Reinhard Kronenberg<br />

Es heisst, es sei «the next big thing» und werde die Mobilität stärker<br />

verändern als jede andere Entwicklung: das autonome Fahren.<br />

Wie sehr sich potenzielle Anbieter bereits auf neues Business vorbereiten,<br />

zeigt sich nicht zuletzt daran, dass weltweit bisher 800 Milliarden<br />

Dollar investiert wurden. Grund genug, das Thema in den<br />

Mittelpunkt des «Mobility Forum» an der Transport-CH/Aftermarket-CH<br />

zu setzen.<br />

«In diesem Thema hat es viel Weizen, aber auch viel Spreu», stellte<br />

Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra), fest.<br />

Sein Amt befasst sich in verschiedener Hinsicht mit dem Thema,<br />

nicht zuletzt im Hinblick auf die Revision des Strassenverkehrsgesetzes.<br />

Es soll die rechtliche Grundlage schaffen für Level 3 und 4; heute<br />

sind wir auf Level 2 und noch sehr weit entfernt vom autonomen<br />

Fahren, wie das die Allgemeinheit versteht.<br />

Wir befinden uns noch immer im Kapitel Fahrunterstützung. Und es ist<br />

nicht auszuschliessen, dass wir noch auf Jahrzehnte hinaus nicht auf<br />

breiter Ebene autonom fahren werden: «Level 5 ist ein Phantom», sagte<br />

Röthlisberger, «das ist für die nächsten 30 bis 40 Jahre kein Thema.»<br />

Aufmerksame Beobachter der Entwicklung stellen fest, dass sich der<br />

«Hype» merklich abgekühlt hat. Der Grund liegt darin, dass sich die<br />

Schere zwischen Marketing und technischer Entwicklung in den vergangenen<br />

Jahren geöffnet hat. Das Thema hatte um 2015 seinen Höhepunkt,<br />

als viele dachten, dass es im besten Fall noch ein paar Jahre<br />

dauern würde, bis autonomes Fahren Realität ist. «Heute», stellte<br />

Bernhard Gerster, Experte für Automobiltechnik und jahrelang Leiter<br />

des DTC, am «Mobility Forum» fest, «sind wir auf einem Level angekommen,<br />

der vergleichbar ist mit einem Anfänger nach der zweiten<br />

Fahrstunde.» Die Herausforderung besteht in der Kombination zwischen<br />

Erkennung und Positionierung.<br />

Und in der Verarbeitung der Daten, die das Fahrzeug allein dafür sammeln<br />

muss. Die sind gigantisch. Modernste Systeme generieren aktuell<br />

50 Gigabyte Daten. Pro Minute. BMW, bei denen aktuell 40 Testfahrzeu-<br />

40<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

ge unterwegs sind, braucht allein für die Speicherung zwei eigene Datencenter<br />

mit einer Kapazität von 500 Petabyte; eine Speichergrösse, in der<br />

alle jemals in der Menschheitsgeschichte geschriebenen und gedruckten<br />

Wörter fünfmal Platz hätten. Und trotzdem: In der optischen Verarbeitung<br />

von möglichen Hindernissen ist das menschliche Auge selbst den<br />

modernsten Systemen um das Siebenfache überlegen. Kommt dazu: Jeder<br />

Hersteller und jeder Zulieferer baut sein eigenes System.<br />

Stimmen von Ausstellern<br />

Ferdinand Smolders, KSU A-Technik AG<br />

«Wir erlebten vier höchst interessante Messetage mit vielen Kundenkontakten!<br />

Der Startschuss mit unserem ersten ‹KSU Insight<br />

Event› machte den gesamten Anlass und unsere Messepräsenz<br />

perfekt. Die Bernexpo bietet uns dazu die ideale Plattform.»<br />

Bei allen Herausforderungen, die noch zu lösen sind: Einig war man<br />

sich am Forum, dass (teil-)autonomes Fahren die Sicherheit auf der<br />

Strasse erhöht, dass die Chancen für Effizienz in der Mobilität<br />

enorm gross sind <strong>–</strong> und dass die passive Sicherheit auf keinen Fall<br />

vernachlässigt werden darf. <<br />

Automatisiertes Fahren im<br />

Spannungsfeld von Marketing<br />

und technischen Möglichkeiten<br />

<strong>–</strong> Bernhard Gerster zeigte auf,<br />

welche Herausforderungen noch<br />

gemeistert werden müssen.<br />

Urs Gerber, Volvo Group (Schweiz) AG<br />

«Der Standbesuch und die anerkennenden Worte des schwedischen<br />

Botschafters Jan Knutsson motivieren uns. Erfreulicherweise zeigen<br />

die Schweizer Unternehmen genau wie jene in Schweden grosses<br />

Interesse daran, die Transformation der Logistik anzupacken.»<br />

Fortsetzung Seite 42<br />

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TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Testdrive: Elektro und Erdgasantrieb testen<br />

Hier macht sogar Elon Musk<br />

den Handstand<br />

Die neuesten Lastwagen mit den modernsten Antrieben nicht nur bestaunen, sondern testen: Dieses Erlebnis<br />

bot der Testdrive im Zentrum des Aussengeländes zwischen den Messehallen der Bernexpo und der alten<br />

Festhalle. Ein LKW lässt sogar das Silicon Valley neidisch werden.<br />

Jean-Daniel Goetschi, CEO der Expotrans SA, Rolf Galliker von Galliker Transport & Logistik, Tobias Wülser von Designwerk, Peter Galliker von Galliker Transport &<br />

Logistik und OK-Präsident Dominique Kolly (v.l.n.r.). Fotos: AGVS-Medien<br />

Eine Batteriekapazität von 900 Kilowattstunden<br />

(kWh) und eine Reichweite von 500<br />

Kilometern <strong>–</strong> ist das schon möglich? Ja, auf<br />

dem Gelände der Bernexpo sogar in doppelter<br />

Ausführung zu sehen. Auf dem Testdrive<br />

konnten Besucher den ersten E-LKW mit<br />

einer Batteriekapazität von 900 kWh selbst<br />

fahren und am gemeinsamen Stand von Futuricum<br />

mit Volvo bestaunen. Als Tesla-<br />

Gründer Elon Musk davon erfahren habe,<br />

habe dieser den Handstand gemacht, scherzt<br />

Tobias Wülser, Leiter der Firma Designwerk<br />

Products AG, deren Nutzfahrzeugmarke auf<br />

den Namen Futuricum getauft ist und mit<br />

dem nationalen Green Business Award <strong>2021</strong><br />

ausgezeichnet wurde. Die vier Motoren des<br />

Futuricum SEMI 40E sorgen für eine Gesamtleistung<br />

von 680 PS. Dank linearem<br />

Drehmoment bringen sie ihre Leistung auch<br />

im Stop-and-Go-Betrieb unmittelbar auf die<br />

Strasse. Mittels Rekuperation der Bremsenergie<br />

hat der Antrieb eine hohe Effizienz.<br />

Die 40-Tonnen-Sattelzugmaschine wurde<br />

gemeinsam mit den Transportdienstleistern<br />

Galliker Transport und Friderici Special<br />

sowie dem Baumaschinenvermieter Avesco<br />

Rent entwickelt. «Wir haben eine Ausnahmeverfügung<br />

des Bundesamts für Strassen,<br />

damit wir auf den Strassen verkehren können»,<br />

erzählt Wülser. Dieses bewilligt den<br />

Bau und Einsatz von zwei Futuricum-Fahrzeugmodellen<br />

mit einer Zusatzlänge von<br />

einem Meter sowie der Erhöhung der Nutzlast<br />

um zwei Tonnen.<br />

Neben Futuricum am Testdrive präsent<br />

waren unter anderen die Renault Trucks<br />

(Schweiz) AG mit dem elektrischen D Wide<br />

Z.E., die Scania Schweiz AG mit zwei Elektro-Trucks<br />

sowie das Logistikunternehmen<br />

Schöni Transport AG mit einem Erdgas-<br />

LKW (Scania R 410). Hinzu kamen Kleinstlieferfahrzeuge<br />

von Citroën sowie Kyburz.<br />

Diese Gelegenheit liess sich manch ein Besucher<br />

nicht entgehen. Für den Scania 25P B<br />

4x2 entschied sich Mario Mosimann aus Affoltern<br />

am Albis: «Es nahm mich schon immer<br />

wunder, wie es ist, in einem E-Lastwagen<br />

zu fahren. Wenn man schon einmal die<br />

Chance dazu hat, muss man diese auch nutzen»,<br />

sagt er. Der 32-Jährige hatte Glück und<br />

die Strecke <strong>–</strong> rund 1 Kilometer <strong>–</strong> praktisch<br />

für sich allein. Nach der Fahrt lautete sein Fazit:<br />

«Es ist ein völlig anders Fahrgefühl, aber<br />

ich bin noch skeptisch, ob dieser LKW alltagstauglich<br />

ist.» Es sei zwar eindrücklich,<br />

wie er «abgehe» und innert Kürze auf rund<br />

45 km/h beschleunigen könne. «Ich zweifle<br />

aber daran, dass die Batteriereichweite für<br />

die Arbeit bei einer Entsorgungsstelle ausreicht.»<br />

Zudem sei es schwierig, am Mittag<br />

immer in der Nähe von einer Ladestation zu<br />

sein. «Es wäre sicher machbar, aber es ist logistisch<br />

eine Herausforderung.»<br />

Der Testdrive wurde auch immer wieder von<br />

Schülerinnen und Schülern genutzt, die sich<br />

einen Spass daraus machten, jene Fahrzeuge<br />

zu testen, die mit einer Töffliprüfung zu fahren<br />

waren. Unter ihnen war der 16-jährige<br />

Rami Tut aus Dübendorf ZH. Er setzte sich<br />

mit seinem Kollegen in den kleinen Citroën<br />

Ami, ein voll elektrischer Wagen mit 400<br />

Liter Ladevolumen und 75 Kilometer Reich-<br />

42<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

weite. Das Gefährt wurde im September vorgestellt und ist 2022 auf<br />

dem Markt verfügbar. Tuts Statement nach der Testfahrt: «Er zieht<br />

gut, aber ab einem gewissen Tempo wird es schwierig», sagt er. Zudem<br />

könne das Auto nur bis 45 km/h beschleunigen und es fehle ihm<br />

das Motorengeräusch. «Der Spass am Sound fehlt einfach.» Es sei<br />

nicht mit einem normalen Fahrzeug zu vergleichen. Er muss es wissen,<br />

schliesslich absolviert er eine Lehre zum Automobil-Mechatroniker<br />

bei der Mercedes-Benz Automobil AG in Schlieren. «E-Fahrzeuge<br />

sind sicher besser für die Umwelt, aber sie haben auch Schattenseiten»,<br />

sagt er. Für die gesamte Messe findet er positive Worte: «Es ist<br />

cool, weil man an vielen Ständen auch Praktisches machen kann.» <<br />

Joerg Schläpfer<br />

«Ich komme kaum vorwärts, weil ich in jeder Halle immer wieder<br />

auf Bekannte treffe.»<br />

Stimmen von Messebesuchern<br />

Stefan Mattmann<br />

«Bei den alternativen Antrieben geht es in die richtige Richtung,<br />

aber es ist wichtig, die Lieferketten als Ganzes anzuschauen und<br />

ein Auge auf die CO 2<br />

-Emissionen bei der Herstellung zu werfen.»<br />

Joerg Schläpfer verewigte sich und seine Faszination für Fahrzeuge auf einem<br />

Autokennzeichen.<br />

Heinz Jutzi<br />

«Ich habe mich zwar schon im Vorfeld über einen neuen 40-Tönner<br />

informiert, aber die Möglichkeit, eine solche Messe zu besuchen,<br />

ist wichtig, um Entscheidungen zu treffen.»<br />

Stefan Mattmann gibt seine Faszination für Autos an die drei Söhne Laurin (8),<br />

Mauro (5) und Finn (6) weiter.<br />

Heinz Jutzi schätzt die Messe als Entscheidungshilfe.<br />

Fortsetzung Seite 44<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>43


TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Bestehende Systeme verbessern und verknüpfen<br />

Die Branche versteht vernetzte<br />

Systeme immer besser<br />

Zeitersparnis, ein einheitlicher Datenaustausch, eine transparente Kommunikation und vereinfachte Abläufe <strong>–</strong><br />

diese Vorteile bringen vernetzte Systeme mit sich. An der Aftermarket-CH wurden dazu Neuheiten präsentiert<br />

und Fachwissen ausgetauscht.<br />

Vernetzte Systeme sollen besser verstanden<br />

werden. Diesen Appell richtete Erhard<br />

Luginbühl, Präsident Swiss Aftermarket<br />

SAA, während der Eröffnungszeremonie der<br />

Transport-CH/Aftermarket-CH an die Aussteller.<br />

«Wir setzen uns für das Recht zum Reparieren<br />

ein. Daten und Datenzugänge sind dabei<br />

elementar und die Zusammenarbeit wird<br />

immer wichtiger. Denn wir müssen unsere<br />

Fahrzeuge bauen, aber auch unterhalten können»,<br />

sagte der gelernte Lastwagenmechaniker.<br />

Die KSU A-Technik AG und Auto-i-<br />

Dat spielen diesen Ball seit geraumer Zeit<br />

aktiv. Beide unterstützen die Garagenbetriebe<br />

in deren Bemühungen rund um die Digitalisierung.<br />

«Die Berührungsängste werden<br />

immer kleiner, die Kunden fragen sogar aktiv<br />

nach entsprechenden Lösungen», sagte René<br />

Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-Dat.<br />

Für eine Entschleunigung, ohne sämtliche<br />

analogen Betriebsprozesse über den Haufen<br />

zu werfen, plädierte Zora Savovic vom Gesamtlösungsspezialist<br />

im Autogewerbe, der<br />

KSU A-Technik AG. «Es beginnt mit einer Bedarfsanalyse.<br />

Wo bringt uns eine Schnittstelle<br />

etwas?», erläuterte sie. Digitale Lösungen und<br />

Prozesse sollen Arbeitsabläufe in der Werkstatt<br />

vereinfachen und Fehlerquellen minimieren.<br />

«Und wie gehen wir allgemein mit<br />

den erfassten Kundendaten um?»<br />

René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-Dat.<br />

Südo-Verkaufsleiter Cristian Spicuglia (links) mit Geschäftsführer<br />

Georg Huber.<br />

Die J.H. Keller AG Automobile Zürich setzt<br />

sich beispielsweise mit diesen Fragen auseinander.<br />

Am neu lancierten Informations- und<br />

Diskussionsevent «KSU Insight» diskutierte<br />

AGVS-Mitglied Patrick Keller gemeinsam mit<br />

Michael Gloor, KSU-Bereichsleiter Werkstatteinrichtungen,<br />

und Kevin Dillon von Hunter<br />

Engineering über die aktuellen Herausforderungen<br />

und technischen Erleichterungen im<br />

Werkstattalltag. Im Mittelpunkt stand eine<br />

vollautomatische Reifenprofilmessung des<br />

US-Traditionsunternehmens Hunter Engineering.<br />

«Wir bieten integrative Lösungen an,<br />

die einen klaren Vorteil in der Effizienz und<br />

der Qualität schaffen. Am Puls des Kunden<br />

<strong>–</strong> am Puls der Zeit für Gesamtlösungen», sagte<br />

Ferdinand Smolders, CEO der KSU A-Technik<br />

AG.<br />

Vollständige Transparenz steht bei vernetzten<br />

Systemen mitunter im Fokus. «Man<br />

spart Zeit. Die standardisierten Daten führen<br />

dazu, dass für alle Beteiligten eine transparente<br />

Dokumentation gewährleistet ist», erklärte<br />

René Mitteregger. Carrossiers und Reparaturbetriebe<br />

sind bereits mit allen nötigen IT-<br />

Systemen wie der «SilverDat 3 Kalkulation»,<br />

e-Service, DMS-Systemen und Versicherungsportalen<br />

ausgerüstet. Aus Sicht von Auto-i-Dat<br />

geht es deshalb nicht mehr darum, grundlegende<br />

Systeme neu zu entwickeln. Bestehende<br />

Systeme sollen verbessert und mit den<br />

umliegenden verknüpft werden. Am Messestand<br />

stellte die Marktführerin für Fahrzeugdaten<br />

in der Schweiz daher den Eintauschtest<br />

und die Foto-App vor. «Mit dem Eintauschtest<br />

wird die Werkstattuntersuchung mittels<br />

einfacher Checkliste durchgeführt», erklärte<br />

René Mitteregger. Der Zustand und die<br />

Schäden würden immer gleich dokumentiert.<br />

Die Arbeitsläufe vereinfachen soll auch die<br />

Foto App. Die geführte und einfache Bilderfassung<br />

ist integriert in den e-Service und basiert<br />

auf der Vorgabe, dass Fotos für die Schadensabwicklung<br />

und Reparaturkalkulation unabdingbar<br />

sind.<br />

In einem anderen Bereich kann der Garagist<br />

noch so eine grosse Technologieoffenheit an<br />

den Tag legen, der Fortschritt stockt trotzdem.<br />

Die Rede ist von LED-Leuchten, die<br />

sich vermehrt in der Anhängerbeleuchtung<br />

durchsetzen. «Den niedrigen Stromverbrauch<br />

der LED-Rückleuchten erkennen nicht alle<br />

Fahrzeuge», berichtete Georg Huber, Geschäftsführer<br />

Verkauf/Einkauf der Südo AG.<br />

Die Fahrzeuge sind von Herstellern auf einen<br />

grösseren Stromverbrauch eingestellt und<br />

zeigen deshalb eine Fehlfunktion an. Dieses<br />

Problem wird nun durch einen zusätzlichen<br />

Widerstand gelöst. «Statt einer einheitlichen<br />

Lösung tendieren die Hersteller dazu, eigene<br />

Lösungen zu produzieren. Dabei müssten sich<br />

Hersteller von Fahrzeugen und Leuchten gemeinsam<br />

an einen Tisch setzen», sagte Huber<br />

und dürfte mit seiner Aussage den Nerv<br />

von Erhard Luginbühl treffen. Seine Rede zur<br />

Eröffnung der Aftermarket-CH schloss er mit<br />

den Worten: «Nur verzahnt sind wir noch in<br />

der Lage, gemeinsam Erfolg zu haben!» <<br />

For tsetzung Seite 4 6<br />

44<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Schweizweit sind bereits acht LKW mit Brennstoffzellen-Antrieb für die Mirgos unterwegs . Foto: MGB/Daniel Winkler<br />

Immer mehr Brennstoffzellen-LKW unterwegs<br />

Wasser marsch bei Migros<br />

Die Migros hat letztes Jahr einen wichtigen Schritt Richtung Dekarbonisierung getätigt und ihre Flotte<br />

um Wasserstoff-LKW erweitert. Bereits sind acht Lastwagen mit Brennstoffzellenantrieb für den orangen<br />

Riesen im Einsatz. Schweizweit fahren sogar 46 LKW mit Wasserstoff.<br />

Im Schwerverkehr sollen Diesel-LKW nach<br />

und nach durch andere Technologien abgelöst<br />

werden. Eine davon ist der Brennstoffzellen-<br />

respektive der Wasserstoff-Antrieb.<br />

Der koreanische Hersteller Hyundai will bis<br />

2025 europaweit bis zu 1600 Trucks mit dem<br />

klimafreundlicheren Antrieb auf die Strassen<br />

bringen. In den Brennstoffzellen wandelt der<br />

LKW Wasserstoff (H 2<br />

) und Sauerstoff (O 2<br />

) aus<br />

der Umgebungsluft in elektrische Energie<br />

für die Fortbewegung um und stösst lediglich<br />

Wasserdampf aus. Mittlerweile haben<br />

46 Hyundai Xcient Fuel Cell in der Schweiz<br />

mehr als 1,7 Millionen Kilometer zurückgelegt<br />

und dadurch gegenüber einem Diesel-LKW<br />

über 1000 Tonnen CO 2<br />

-Emissionen<br />

eingespart. Auch die Migros hat einige dieser<br />

LKW in ihrer Flotte. «Sie eignen sich mit<br />

ihrer Reichweite von bis zu 400 Kilometern<br />

für nahezu alle Einsatzgebiete. Mit unserem<br />

Multi-Technologie-Ansatz verfolgen wir eine<br />

technologieoffene Strategie. Denn unserer<br />

Ansicht nach definiert das Einsatzgebiet die<br />

Antriebstechnologie, nicht umgekehrt», erklärt<br />

Migros-Sprecher Patrick Stöpper.<br />

Der orange Riese ist grundsätzlich zufrieden<br />

mit den LKW, da sie zuverlässig ihren Dienst<br />

erfüllen und die versprochene Reichweite einhalten.<br />

Aber an der gegenüber einem Diesel<br />

noch nicht identischen Nutzlast müsse sicherlich<br />

noch gearbeitet werden. Für Stöpper<br />

haben die H 2<br />

-LKW durchaus Vorteile: «Sie<br />

verursachen bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen<br />

als ein Diesel, da der Wasserstoff<br />

mit Strom aus erneuerbaren Quellen<br />

hergestellt wird. Sie haben durch den Elektromotor<br />

insbesondere im Stadtverkehr tiefere<br />

Lärmemissionen und verfügen über eine bessere<br />

Beschleunigung. Somit werden sie auch<br />

weniger zu einem ‹Verkehrshindernis›.»<br />

Eines der grösseren Handicaps der Brennstoffzellen-LKW<br />

stellt die Tankstelleninfrastruktur<br />

dar. Die ist erst im Aufbau. Was<br />

passiert, wenn der H 2<br />

-Container an der Tankstelle<br />

schon leer ist oder sonst ein Problem<br />

auftaucht? «Mittlerweile sind schon acht<br />

Tankstellen entlang der Ost-West-Achse sowie<br />

in der Zentralschweiz verfügbar. Das<br />

Netz wird zudem laufend ausgebaut. Somit<br />

wird das Ausweichen auf eine andere Tankstelle<br />

einfacher. Es gibt seit einiger Zeit leider<br />

immer öfters Situationen, in denen Tankstellen<br />

keinen Wasserstoff haben, was für den<br />

operativen Betrieb schädlich ist», gibt Patrick<br />

Stöpper unumwunden zu. Doch bei einer<br />

neuen Technologie gebe es immer Punkte,<br />

an denen gearbeitet werden müsse. Auch bezüglich<br />

Kosten sind die H 2<br />

-Lastwagen trotz<br />

eines «Pay per Use»-Modells noch einiges<br />

teurer als Dieselfahrzeuge. Und was passiert<br />

eigentlich bezüglich Wartungsarbeiten und<br />

Service? Kommen hier AGVS-Garagisten/-Betriebe<br />

zum Zuge oder ist die Migros selbst<br />

dafür zuständig? «Mit den Wartungsarbeiten<br />

und dem Service wurde eine Partner-Firma,<br />

die Auto AG Truck, beauftragt», verrät der<br />

Migros-Sprecher dazu. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoagtruck.ch<br />

hyundai-hm.com<br />

Service in der Westschweiz<br />

Mittlerweile sind 46 Hyundai Xcient mit<br />

Wasserstoff-Antrieb auf den Schweizer<br />

Strassen unterwegs. Die Auto AG Truck,<br />

der exklusive Servicepartner für die<br />

Hyundai Hydrogen Mobility in der Schweiz,<br />

welche die Lastwagen im «Pay per Use»-<br />

Modell hierzulande anbietet, hat daher<br />

nach weiteren Servicestandorten <strong>–</strong> unter<br />

anderem in der Westschweiz <strong>–</strong> gesucht. In<br />

der Romandie arbeitet die Auto AG Truck<br />

dazu nun neu mit dem erfahrenen und<br />

fachkundigen AGVS-Mitglied, der Iveco-<br />

Schweiz-Filiale in Morges, zusammen.<br />

46<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Die Migros investiert sogar in die Entwicklung H 2<br />

-LKW<br />

Mit Liebesgrüssen aus<br />

Moskau<br />

An der Transport-CH präsentiert das Projekt «GoH! <strong>–</strong> Generation of<br />

Hydrogen» auf dem Aussengelände den ersten H 2<br />

-LKW mit Schweizer<br />

Technologie. Er basiert auf einem russischen Kamaz und fährt für die Migros.<br />

Kamaz, die legendäre russische Nutzfahrzeugmarke,<br />

deren Fahrzeuge sich schon zu<br />

UdSSR-Zeiten stoisch durch Schlamm und<br />

unwegsames Gelände kämpften, sie liefert<br />

die Basis für den ersten Wasserstoff-LKW<br />

der Migros mit Schweizer Technik. Bislang<br />

setzte der orange Riese auf die im «Pay-per-<br />

Use» erhältlichen Modelle von Hyundai, nun<br />

kommt das erste H 2<br />

-Modell zur Migros-Flotte<br />

dazu, in dem auch viel Schweizer Technologie<br />

und Knowhow steckt. Entwickelt wurde<br />

der Wasserstoff-Truck von der Schweizer<br />

Ingenieurgruppe GreenGT, einem Start-up-<br />

Unternehmen der ETH Lausanne, das den<br />

Antrieb und die Architektur des Fahrzeugs<br />

entwarf. Auch die private Stiftung Nomads<br />

Foundation, das Genfer Unternehmen SIG,<br />

der Nutzfahrzeugspezialist Larag und die<br />

Migros Genossenschaft Genf sind am ehrgeizigen<br />

Projekt namens «GoH! <strong>–</strong> Generation<br />

of Hydrogen» beteiligt.<br />

GreenGT gilt als Pionier im Design und in<br />

der Entwicklung von leistungsstarken Elektro-Wasserstoff-Lösungen<br />

für die Transportindustrie<br />

und den Motorsport. Eine weitere<br />

Gemeinsamkeit mit Kamaz. Die Russen sind<br />

im Motorosport ebenfalls sehr erfolgreich<br />

und verbuchten bislang 18 Siege in der LKW-<br />

Kategorie bei der härtesten Marathonrallye<br />

der Welt, der Dakar. Nun nutzte GreenGT<br />

ein Kamaz-Chassis, um die Wasserstofflösung<br />

umzusetzen, andere Basis-Fahrzeuge<br />

sind ebenfalls denkbar. «GoH! <strong>–</strong> Generation<br />

of Hydrogen» zeigte an der Transport-CH<br />

den auf Nachhaltigkeit getrimmten Truck,<br />

der danach für die Migros auf den Strassen<br />

Genfs im Einsatz stehen wird. Der 40-Tonnen-LKW<br />

wird von einem 170-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem<br />

mit zwei<br />

85-kW-Stacks angetrieben. Sechs Wasserstofftanks<br />

erlauben eine Speicherkapazität<br />

von insgesamt 45 kg Wasserstoff. Das verschafft<br />

dem Migros-LKW trotz 570 PS Leistung<br />

eine Reichweite von satten 500 Kilometern.<br />

Das Brennstoffzellensystem wurde im<br />

Rahmen des Programms «GoH!» vollständig<br />

in der Schweiz von GreenGT entwickelt und<br />

soll in einer ganzen Reihe von Fahrzeugen<br />

zum Einsatz kommen können. <<br />

Fortsetzung Seite 48<br />

Weitere Infos unter:<br />

greengt.com<br />

Stimmen von Ausstellern<br />

Sébastien Moix, SAG Schweiz<br />

«Seit September 2019, als unsere letzte<br />

Swiss Automotive Show stattfand, war<br />

die Aftermarket-CH die erste Messe, an<br />

der wir teilgenommen haben. Und es war<br />

wirklich schön, unsere Kunden und Geschäftspartner<br />

wieder in einem solchen<br />

Umfeld begrüssen zu können. Mit einem<br />

sehr offenen Standkonzept konnten wir<br />

unsere vielen neuen Produkte in einer<br />

freundlichen Atmosphäre präsentieren.<br />

Insgesamt ziehen wir eine positive Bilanz<br />

und sind überzeugt, dass die Aftermarket-<br />

CH noch Entwicklungspotenzial hat.»<br />

Claude Pribitzer, Sortimo Walter Rüegg AG<br />

«Die Partnerschaft mit der Transport-CH-<br />

Organisation und die erweiterte Messepräsenz<br />

hat sich für die Sortimo Walter Rüegg<br />

AG gelohnt. Viele erfreuliche Rückmeldungen,<br />

eine grosse Nachfrage an Fahrzeugeinrichtungs-<br />

sowie Camperumbau-Lösungen<br />

unterstreichen unsere führende<br />

Position als Spezialist für Fahrzeugeinrichtungen.»<br />

Markus Brunner, Apollo Tyres (Schweiz) AG<br />

«Wir sind sehr zufrieden. Die Qualität der<br />

Kontakte war hoch und die Besucher waren<br />

interessiert. Diese Fachmesse ist für<br />

uns ein wichtiger Fixpunkt im Marketingkalender.»<br />

Das Westschweizer Start-Up GreenGT ist für die Brennstoffzellen-Technologie unter der Haube des russischen Wasserstoff-LKW<br />

verantwortlich. Foto: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>47


TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Astag-Präsident Thierry Burkart und AGVS-Präsident Thomas Hurter mit OK-Präsident Dominique Kolly im präsidialen Dreifachinterview. Fotos: AGVS-Medien<br />

AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter an der Messe-Eröffnung<br />

«Mobilität ist nichts Schlechtes!»<br />

OK-Präsident Dominique Kolly nutzte die Eröffnung der Transport-CH/Aftermarket-CH für ein Kurzinterview mit<br />

AGVS-Präsident Thomas Hurter und Astag-Präsident Thierry Burkart.<br />

Das Zusammenkommen der Branche am<br />

Eröffnungsevent der Transport-CH und<br />

Aftermarket-CH in Bern bot auch gleich<br />

die perfekte Gelegenheit für OK-Präsident<br />

Dominique Kolly, die beiden Branchen-Präsidenten<br />

Thierry Burkart vom Schweizerischer<br />

Nutzfahrzeugverband Astag und Thomas<br />

Huter vom Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />

zu befragen. Von Berufspilot und SVP-Nationalrat<br />

Thomas Huter wollte er wissen,<br />

wie man im Cockpit Turbulenzen meistere.<br />

«Ruhe bewahren, Sitz nach hinten stellen,<br />

Übersicht verschaffen und zielorientiert<br />

arbeiten. Schauen, was funktioniert und was<br />

nicht. Und das Problem später lösen», erläuterte<br />

der AGVS-Präsident vor den 400 Gästen<br />

im Saal. Hurter unterstrich im Interview die<br />

Bedeutung der Autobranche für die Schweiz:<br />

«Sie wird weiterhin eine grosse Rolle für uns<br />

alle spielen. Der motorisierte Individualverkehr<br />

ist nicht wegzudenken. Mobilität ist<br />

nichts Schlechtes, sie hat mit Wirtschaftswachstum<br />

zu tun, denn in der Schweiz werden<br />

75 Prozent der zurückgelegten Kilometer<br />

auf der Strasse absolviert.»<br />

Astag-Präsident Thierry Burkhart verriet,<br />

dass er inzwischen zwar die theoretische<br />

LKW-Prüfung abgelegt habe, aber die praktische<br />

Prüfung im <strong>Dezember</strong> noch anstehe.<br />

Dies, weil neben seinem Astag-Präsidium<br />

nun mit dem Parteipräsidium der FDP ein<br />

weiteres zeitintensives Mandat dazugekommen<br />

sei. Er habe jedoch nie daran gedacht,<br />

das Astag-Präsidium nach der Wahl zum<br />

FDP-Parteipräsidenten niederzulegen. «Zum<br />

einen hatte ich es versprochen und zum anderen<br />

bin ich stolz, diese Branche vertreten<br />

zu dürfen. Sie ist das Rückgrat der Schweizer<br />

Wirtschaft. Sogar Bundesrätin Simonetta<br />

Sommaruga hat gesagt, dass es ohne uns<br />

nicht funktioniert würde.» Ständerat Burkart<br />

erklärte im Interview mit Kolly zudem,<br />

dass er schon viele Angebote erhalten habe,<br />

den einen oder anderen Lastwagen zu fahren,<br />

was ihn freue. «Lastwagen zu fahren, ist<br />

etwas Grossartiges. Ich mache die LKW-Prüfung<br />

ja nicht nur, weil ich Astag-Präsident<br />

bin, sondern weil es Spass macht!» <<br />

Europameister geehrt<br />

Der Rahmen der Eröffnungsfeier vor<br />

400 Gästen wurde genutzt, um dem<br />

22-jährigen Automobil-Mechatroniker<br />

und Berufseuropameister Damian Schmid<br />

für seine hervorragenden Leistung zu<br />

gratulieren. Diesen Gratulationen schloss<br />

sich AGVS-Präsident Thomas Hurter an:<br />

«Mit seiner Leistung hat Damian Schmid<br />

gezeigt, wie wichtig unsere Berufsbildung<br />

ist.» Hurter betonte, dass Schmids<br />

Europameistertitel auch eine Teamleistung<br />

gewesen sei: «Eine Teamleistung der<br />

Kollegen, der Coaches und des Unternehmens,<br />

das es ihm erlaubte, an den<br />

EuroSkills teilzunehmen. Auch hier zeigt<br />

sich: Zusammen sind wir stark.» Als Dank<br />

erhielt der beste Automobil-Mechatroniker<br />

Europas in der Fachrichtung Nutzfahrzeuge<br />

ein Fondue-Set überreicht und den verdienten<br />

Applaus.<br />

48<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />

Grosses Interesse <strong>–</strong> Autoberufe haben Zukunft!<br />

«Arbeitest du oft selbstständig?»<br />

Die Halle 2.1 an der Transport-CH/Aftermarket-CH als Startpunkt einer Karriere im Autogewerbe. Viele<br />

Schulklassen besuchten den gemeinsamen Stand des AGVS und der Schweizer Armee und liessen sich<br />

über die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren.<br />

Dem AGVS-Standkonzept war die Aufmerksamkeit<br />

von potenziellen zukünftigen Fachkräften<br />

erneut gewiss. Lernende aus dem<br />

Autogewerbe berichteten einerseits aus erster<br />

Hand über ihren Berufsalltag, andererseits<br />

konnten Modell-LKW zusammengebaut,<br />

bemalt und anschliessend als Souvenir<br />

mit nach Hause genommen werden. «Die<br />

Kinder und Väter haben begeistert das Lastwägeli<br />

zusammengebastelt. Die Jugendlichen<br />

liessen sich durch die Lernenden über die<br />

Autoberufe informieren.», sagt Arjeta Sulejmani<br />

vom AGVS-Bildungsteam und verantwortlich<br />

für den Messeauftritt.<br />

Die 114 Quadratmetern Standfläche teilte<br />

sich der AGVS mit der Schweizer Armee.<br />

Messeleiter Jean-Daniel Goetschi nennt den<br />

Eingangsbereich zu den Haupthallen die<br />

«Berufswelt der Mobilität». Er fügt an: «Als<br />

Branchenprofis ist für uns klar, dass Fachkräfte<br />

überlebenswichtig für unsere Branche<br />

sind. Den Verbänden haben wir deshalb<br />

wieder die Möglichkeit gegeben, über ihre<br />

Berufe zu informieren. In der Hoffnung, vielleicht<br />

den einen oder anderen in seiner Berufswahl<br />

unterstützen zu können.»<br />

Ihre Begeisterung vermittelten am AGVS-<br />

Stand beispielsweise die Lernenden der<br />

Camionrep AG, Sophia Schumacher und<br />

Michael Bangerter. Die Automobil-Fachfrau<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge räumte Bedenken<br />

von Schülerinnen aus dem Weg, sich in<br />

der Männerdomäne nicht durchsetzen zu<br />

können. «Mich fasziniert die Mechanik und<br />

die gesamte Technik <strong>–</strong> wie der Lastwagen<br />

trotz verschiedener Komponenten als Einheit<br />

funktioniert», sagte Sophia Schumacher.<br />

Michael Bangerter pflichtete ihr bei und war<br />

erfreut darüber, wie viele Fragen er am Stand<br />

beantworten konnte: «Wie sieht dein Alltag<br />

in der Werkstatt aus?», «Arbeitest du oft selbständig?»,<br />

«Mit welchen Marken hast du zu<br />

tun?», «Welche Anforderungen braucht es für<br />

die Ausbildung zum Automobil-Fachmann?».<br />

Niemand zu jung, um sich für Autoberufe zu interessieren. Während den vier Messetagen wurden hunderte<br />

LKW-Modelle zusammengebaut. Foto: AGVS-Medien<br />

Die Armee rückte die Instandhaltungsschule<br />

43 in den Fokus. Kader und Rekruten erhalten<br />

als künftige Truppenhandwerker die<br />

soldatische und fachtechnische Ausbildung<br />

zum Instandhaltungsspezialisten. Stabsadjutant<br />

Jürg Häberli: «Wir wollen zeigen,<br />

welchen Wert diese Ausbildung für die zivile<br />

Karriere hat.» Die Armee ist eines der<br />

grössten Fuhrunternehmen des Landes.<br />

Gegen 2700 Lastwagen garantieren die sichere<br />

und rasche Verschiebbarkeit von<br />

Mensch und Material. «Jeder Automobildiagnostiker<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge<br />

absolviert einen Teil seiner Ausbildung in<br />

Thun bei der Armee», erklärte Olivier Maeder<br />

von der AGVS-Geschäftsleitung. «Auch<br />

die Berufsprüfung führt der AGVS dort<br />

durch. Diese langjährige und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit der Wirtschaft und der Armee<br />

in der Ausbildung ist eine Win-win Situtation.»<br />

Sowohl der Armee als auch dem AGVS gelang<br />

es während den vier Messetagen die<br />

Kernbotschaft zu übermitteln: «Autoberufe<br />

haben Zukunft!». <<br />

Zu den Kurz-Porträts aller neun beruflichen<br />

Grundbildungen im Autogewerbe:<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>49


MESSEHERBST<br />

Opel-Chef Andreas Bückmann mit der ehemaligen Kunstturnerin<br />

Giulia Steingruber vor dem neuen Opel Astra. Fotos: AGVS-Medien<br />

Publikumsmagnet<br />

Auto Zürich <strong>–</strong> vitaler denn je<br />

Die Zahlen der Auto Zürich <strong>2021</strong> dürfen sich sehen lassen: Über 50 000 Besuchende und ausverkaufte Hallen<br />

mit 45 Marken und über 80 Produktneuheiten.<br />

jas./pd. Zwei Jahre nach der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />

öffneten sich die Hallen der Messe Zürich<br />

vom 4. bis 7. November <strong>2021</strong> wieder für Garagisten<br />

und Autobegeisterte. Trotz bestem<br />

Herbstwetter und der Covid-19-Zertifikatspflicht<br />

erschienen mehr als 50 000 Besucher.<br />

Das Interesse geweckt hat das neue Format<br />

«ev experience». Das hier geplante Kontingent<br />

von 850 Probefahrten mit 16 verschiedenen<br />

Elektrofahrzeugen war vor Messebeginn<br />

bereits zu 60 Prozent und am dritten Messetag<br />

komplett ausgebucht.<br />

Hier gibt es mehr Bilder zur<br />

Auto Zürich <strong>2021</strong><br />

Die Organisatoren der Auto Zürich halten<br />

fest, man habe sich erfolgreich gegen den vermeintlichen<br />

Abwärtstrend von Automobilausstellung<br />

gestemmt. Das erfreuliche Resultat<br />

hänge direkt mit der neuen Messearchitektur<br />

für den Neuwagenbereich zusammen. Bei<br />

Ausstellern wie auch bei Besuchern stiessen<br />

die Anpassungen auf «grösstmögliche Zustimmung».<br />

Dem Nachhaltigkeitsgedanken wurde<br />

insofern Rechnung getragen, als dass auf<br />

20 000 Quadratmeter Teppich verzichtet wurde.<br />

Die automobilen Neuheiten standen nun<br />

auf dem Hallenboden in je nach Antriebskonzept<br />

gekennzeichneten, farbigen Parkfeldern<br />

<strong>–</strong> blau für Hybridantrieb, weiss für konventionelle<br />

Motoren und grün für einen reinen<br />

Elektroantrieb.<br />

Nachhaltigkeit <strong>–</strong> obgleich mit konventionellen<br />

Motoren <strong>–</strong> stand auch in Halle 5.0 am<br />

Stand der Ashuki Schweiz GmbH im Zentrum.<br />

Das Team um Geschäftsführer Urban<br />

Stöckli präsentierte einen synthetischen Diesel,<br />

mit dem in regelmässigen Abständen<br />

der 2-Liter-Boxermotor eines Subaru Impresa<br />

gestartet wurde: «Eine absolute Premiere<br />

an einer Messe in Europa.» Da trotz E-Boom<br />

auch in zehn Jahren noch die grosse Mehrzahl<br />

an PW und Nutzfahrzeugen über einen<br />

Verbrennungsmotor verfügen wird, gelten<br />

synthetische Kraftstoffe (aus erneuerbaren<br />

Energien hergestellt) neben der Elektromobilität<br />

als Schlüssel für eine CO2-arme Zukunft.<br />

Urban Stöckli geht davon aus, dass synthetische<br />

Kraftstoffe schon in wenigen Jahren zu<br />

konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden<br />

können.<br />

Daneben war an der Auto Zürich mit 45 Marken<br />

und über 80 Produktneuheiten die ganze<br />

automobile Bandbreite zu sehen: Vom<br />

BMW 4er Gran Coupé über den Opel Astra,<br />

Hyundais Familienvan Staria oder auch sein<br />

VW-Gegenstück, der T7 Multivan, bis zum<br />

50<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


MESSEHERBST<br />

Skoda Fabia, Subaru Outback oder Toyota<br />

Yaris Cross war alles zu entdecken. Erstmals<br />

an der Messe vertreten waren zudem die beiden<br />

Marken Genesis und Aiways. Die koreanische<br />

Premiummarke Genesis präsentierte<br />

sich mit dem gesamten Portfolio von G70,<br />

G70 Shooting Brake bis zum G80 und GV80<br />

sogar schon vor den Messehallen.<br />

Und mit Aiways, deren Import in der Schweiz<br />

übrigens ebenfalls von der spanischen Bergé<br />

Auto übernommen wird, begrüsste die Auto<br />

Zürich erstmals einen Hersteller aus China in<br />

ihren Hallen.<br />

Auch Oldtimer- und Motorsportfans kamen<br />

auf ihre Kosten. In Halle 5 konnten diverse<br />

Rennboliden bewundert werden und in Halle<br />

6 waren spannende Klassiker zu entdecken.<br />

Bei Lutziger Classic Cars etwa ein Lamborghini<br />

Countach, der dieses Jahr sein 50-Jahre-<br />

Jubiläum feiert. Bei Emil Frey konnte man<br />

sogar eine alte Kawasaki Z650 direkt mit<br />

den neueren Versionen vergleichen <strong>–</strong> eine<br />

clevere Gegenüberstellung. Denn die Klassiker<br />

in der Messe Zürich mussten nicht alle<br />

vier Räder haben, trafen aber scheinbar alle<br />

den Nerv des Publikums. <<br />

Autotecnica<br />

«Dankbar für jeden Aussteller»<br />

sco. Gespannt war man auf die Autotecnica,<br />

den B2B-Bereich an der Auto Zürich Car<br />

Show. Organisator Peter Krieg hatte im Vorfeld<br />

gegenüber den AGVS-Medien erwähnt,<br />

dass es schwierig sein werde, auf die üblicherweise<br />

anwesenden 30 bis 40 Aussteller<br />

zu kommen. Dennoch schaffte er es,<br />

gemeinsam mit Partnerfirmen wie Gassner<br />

AG, Amstutz Produkte AG oder auch der<br />

AGVS-Sektion Zürich mit dem Brain Village<br />

eine attraktive B2B-Plattform auf die Beine zu<br />

stellen. «Ich bin dankbar für jeden Aussteller,<br />

der uns die Stange gehalten und das Risiko<br />

auf sich genommen hat, hier auszustellen.»<br />

Höhepunkt aus Sicht des AGVS waren sicher<br />

die Zürcher Berufsmeisterschaften, die<br />

von Donnerstag bis Sonntag im Brain Village<br />

über die Bühne gingen und von Automobil-<br />

Mechatroniker NFZ Silvan Kech (Hinwil) gewonnen<br />

wurden. Den Abschluss am Sonntag<br />

machte die Sängern Gunvor, die mit eigenen<br />

Liedern und Coversongs für Begeisterung<br />

sorgte. Klar sei eines, so Peter Krieg:<br />

«Es wird auch an der Auto Zürich 2022 eine<br />

Autotecnica geben. Wir hoffen, dass wir<br />

dann wieder zwischen 30 und 40 Aussteller<br />

gewinnen können.»<br />

Karl Bieri, Präsident Auto Zürich, und sein Team kündigen in den kommenden Monaten erneute Anstrengungen und<br />

Investitionen an, um den sich verändernden Anforderungen von Ausstellern und Besuchern gerecht zu werden.<br />

Mehr über die Zürcher Berufsmeisterschaften<br />

auf Seite 77<br />

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TAG DER SCHWEIZER VERBAND & GARAGISTEN<br />

SEKTIONEN<br />

David Pasquiet - L’Instant Chocolat<br />

Kreativität ohne Grenzen<br />

Ein Autodidakt und ehemaliger Koch leitet eine der wichtigsten handwerklichen Schokoladenmanufakturen der<br />

Westschweiz. Sein Geheimnis? Eine grenzenlose Kreativität und der unbedingte Wille, seine Schokoladenkreationen<br />

ständig zu verbessern. Am «Tag der Schweizer Garagisten» am 18. Januar 2022 wird David Pasquiet erzählen,<br />

was ihn antreibt und was Perfektion für ihn bedeutet. Martin Bernard<br />

Gewagt, überraschend und manchmal unwahrscheinlich... Die<br />

Schokoladenkreationen von David Pasquiet brillieren durch ihre<br />

Originalität und verführen einen stetig wachsenden Kundenkreis.<br />

Der von manchen als «Zauberer» bezeichnete Schokoladenhersteller<br />

zeichnet sich vor allem durch seine Neigung aus, ausgetretene Pfade<br />

zu verlassen. Er ist immer auf der Suche nach neuen Ideen, arbeitet<br />

sehr instinktiv und gibt bereitwillig zu, dass er keine Dinge mag,<br />

die zu sehr festgeschrieben, durchdacht oder überlegt sind. «Es ist<br />

manchmal ein bisschen schwierig, mir zu folgen», sagt er mit einem<br />

Lächeln. «Wenn ich eine Idee im Kopf habe, ziehe ich sie bis zum<br />

Ende durch, ob das den anderen gefällt oder nicht.»<br />

Dieses Rezept begründet den heutigen Erfolg seiner Firma L’Instant<br />

Chocolat, der von David Pasquiet und seiner Frau Virginie gegründeten<br />

Chocolaterie. Die Geschichte des Unternehmens begann im<br />

Jahr 2005 mit der Übernahme einer bescheidenen Nougatfabrik in<br />

Crans-Montana. David Pasquiet ist gelernter Koch und Konditor. Der<br />

gebürtige Franzose hatte bereits in mehreren grossen Betrieben im<br />

Wallis gearbeitet. Das Paar ergriff die Gelegenheit, sich etwas anderem<br />

zuzuwenden, aus der Routine auszubrechen. Ein gewagtes<br />

Unterfangen, denn weder sie noch er wusste viel über Nougat.<br />

Autodidakt gewann den Titel des Schweizer Meisters. Die Krönung!<br />

Dieser erste Platz führte dazu, dass er im selben Jahr die Schweiz an<br />

den Weltmeisterschaften vertrat, wo er einen sehr respektablen 10.<br />

Platz belegte. «Es war eine wunderbare Erfahrung, die mir bewies,<br />

dass ich nicht alles falsch mache, wenn es um die Arbeit mit Schokolade<br />

geht», so David Pasquiet.<br />

Zurück in der Schweiz hätte sich der inzwischen auch von seinen<br />

Berufskollegen anerkannte Schokoladenhersteller auf den Lorbeeren<br />

ausruhen können. Eine solche Haltung jedoch ist weit entfernt<br />

von seinem perfektionistischen Charakter und seiner Lebensphilosophie.<br />

«Jedes Mal, wenn ich ein Ziel erreiche, sage ich mir, dass<br />

ich es immer noch besser machen kann. Ich mag es, voranzukommen,<br />

neue Ideen und Herausforderungen zu finden, damit sich meine<br />

Arbeit weiterentwickelt. Kreieren ist ein ständiges Streben nach<br />

Perfektion.» Der Chocolatier schreckt auch nicht vor gewagten Innovationen<br />

zurück, wie bei einer kürzlich entwickelten Schokolade<br />

mit dem Geschmack von Kastanien und Trockenfleisch. Eine verwegene<br />

Kombination, die sofort verführt.<br />

Nach drei Jahren wurde David Pasquiet die Arbeit mit Nougat jedoch<br />

zu eintönig. Also begann er mit Schokolade zu arbeiten. Autodidaktisch.<br />

«Da ich keine Ausbildung in diesem Bereich hatte, war<br />

ich nicht von vorgefassten Meinungen geprägt. Ich habe auf meine<br />

Weise mit Schokolade gearbeitet, weil ich das Gefühl hatte, dass es<br />

das Richtige ist», erklärt der Meister.<br />

Die Kreationen von David Pasquiet verführen, bald schon strömten<br />

die Kunden in Scharen zu L’Instant Chocolat. Bereits im Oktober<br />

2008 eröffnete das Ehepaar Pasquiet sein zweites Geschäft in<br />

Sion. Heute ist das Unternehmen auch in Sierre, wo sich seit 2019<br />

die Produktion befindet, und in Vevey vertreten. L’Instant Chocolat<br />

beschäftigt 30 Mitarbeitende und verkauft rund 30 Tonnen Endprodukte<br />

pro Jahr. Ihr Aushängeschild sind Choconougats, dünne, mit<br />

Schokolade überzogene Nougatstreifen, sowie bunte Kugeln, die mit<br />

Ganache in verschiedenen Geschmacksrichtungen gefüllt sind. Von<br />

diesen beiden Produkten werden jedes Jahr fast 10 Tonnen verkauft.<br />

Im Jahr 2013 stellte sich David Pasquiet einer neuen Herausforderung:<br />

der Teilnahme am Swiss Chocolate Master. «Ich wollte mich<br />

mit anderen professionellen Chocolatiers vergleichen, um zu wissen,<br />

wo ich stehe.» Seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, der<br />

David Pasquiet produziert heute mit<br />

30 Mitarbeitenden rund 30 Tonnen<br />

Schokolade- und Nougatprodukte<br />

pro Jahr.<br />

52<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

Die Kreationen von David Pasquiet sind<br />

heute Luxusprodukte, nachgefragt von Kunden,<br />

die sich nicht scheuen, für ein aussergewöhnliches<br />

Geschmackserlebnis einen<br />

Preis zu zahlen. Aussergewöhnliche Erlebnisse<br />

bedingen aussergewöhnliches Rohmaterial.<br />

So bezieht L’Instant Chocolat seine<br />

Früchte von kleinen Produzenten im Wallis<br />

und in Frankreich. Seit 2016 arbeitet David<br />

Pasquiet auch mit seiner eigenen Schokolade,<br />

die er in Zusammenarbeit mit der Firma<br />

Felchlin in Schwyz entwickelt hat. Die<br />

Schokolade wird aus einer seltenen Kakaobohne<br />

(Piura Porcelana) aus Peru hergestellt.<br />

Mit den peruanischen Bauern, die L’Instant<br />

Chocolat finanziell unterstützt und die David<br />

Pasquiet auch regelmässig besucht, wurde<br />

ein Gesamtkonzept entwickelt.<br />

Auch in Zukunft wird der Chocolatier<br />

sein Unternehmen nach der Philosophie<br />

weiterentwickeln, die er von Anfang an<br />

verfolgte: grenzenlose Kreativität in Verbindung<br />

mit einem höchsten Qualitätsanspruch.<br />

Heute ist L’Instant Chocolat eine<br />

der wichtigsten handwerklichen Schokoladenmanufakturen<br />

der Westschweiz. David<br />

Pasquiet ist davon überzeugt, dass er<br />

sein Arbeitstempo erreicht hat und will<br />

nicht mehr am Rennen um weitere Geschäfte<br />

und Volumen teilnehmen. «Wenn<br />

wir zu sehr expandieren, besteht die Gefahr,<br />

dass wir die Produktion standardisieren<br />

und an Qualität verlieren. So sehe ich<br />

meine Arbeit nicht.». <<br />

Weitere Infos unter:<br />

davidchocolatier.ch<br />

Der Garagist <strong>–</strong> eine<br />

Marke für sich.<br />

«Kreieren ist ein ständiges Streben nach Perfektion»: Die Kreationen von David Pasquiet begeistern eine steigende Anzahl von Kunden. Foto: L'Instant Chocolat.<br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten» und das «Dîner des garagistes» werden von folgenden Partnern unterstützt:<br />

Presentingpartner Tagesprogramm<br />

Presentingpartner<br />

«Dîner des garagistes»<br />

Goldpartner Shuttle<br />

Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />

Bronzepartner für Tagesprogramm<br />

und «Dîner des garagistes»<br />

Medienpartner<br />

Sicher unterwegs in die Zukunft<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>53


BILDUNG<br />

Die Kundendienstberater/-innen halten den Fachausweis stolz in den Händen. Fotos: AGVS-Medien<br />

Meilenstein für die eigene Karriere<br />

Mit den eigenen Wertvorstellungen<br />

bei Kunden punkten<br />

Stimmungsvolle Fachausweisübergabe auf dem Gurten für die AGVS-Lehrgänge Automobil-Verkaufsberater/-in,<br />

Kundendienstberater/-in und Fahrzeugrestaurator/-in: Die Absolventen wurden für ihre Weitsicht und ihre Leidenschaft<br />

fürs Autogewerbe gerühmt. Mike Gadient<br />

«Wenn alles gegen dich zu laufen scheint,<br />

erinnere dich daran, dass das Flugzeug<br />

gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm.»<br />

Dieses Zitat von Henry Ford nutzte Thomas<br />

Jäggi, AGVS-Sekretär der Prüfungskommission,<br />

als Steilvorlage in seiner Begrüssungsrede<br />

an die neuen Fachkräfte. «Sie waren<br />

stärker als der Gegenwind <strong>–</strong> heben Sie weiterhin<br />

ab. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieser<br />

Erfolg auf beruflicher und privater Ebene<br />

weiterbringt», so Jäggi.<br />

Daraufhin wurde in der Kulturschür auf<br />

dem Gurten ein weiteres Mal auf die erbrachten<br />

Leistungen mit einem Glas Pinot<br />

Noir oder Johannisberg d’Alizé angestossen.<br />

Im Gespräch mit den frisch geehrten<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen, Kundendienstberater/-innen<br />

und Fahrzeugrestaurator/-innen<br />

war gut herauszuhören, dass die<br />

breitgefächerte Modulgestaltung der Ausbildung<br />

geschätzt wird <strong>–</strong> und zwar über<br />

alle drei Lehrgänge hinweg. Dank des erworbenen<br />

Wissens zu betriebswirtschaftlichen<br />

sowie versicherungstechnischen Fragen<br />

hätten sie sich eine 360-Grad-Sicht für<br />

den Betriebsalltag angeeignet, sagten Jérome<br />

Z’Graggen und Dennis Gut. Die beiden<br />

gelernten Automobil-Mechatroniker gehören<br />

zu den 29 Automobil-Verkaufsberater/-innen,<br />

die auf dem Berner Hausberg<br />

einen Fachausweis entgegennehmen durften.<br />

Gut über seinen Karriereschritt: «Als<br />

Verkaufsberater sehe ich nun, wie der Kunde<br />

reagiert. Ich bekomme mehr Emotionen<br />

mit als noch in der Werkstatt.»<br />

Jasmin Bolliger suchte ebenfalls die Nähe<br />

zu den Kunden. Sie ist eine von den 25 neuen<br />

Kundendienstberater/-innen, deren breites<br />

Aufgabenspektrum unter anderem die<br />

kompetente Kundenberatung, die Auftragsannahme<br />

sowie das Terminieren und Überwachen<br />

von Service- und Reparaturarbeiten<br />

umfasst. «Wichtig ist, die Kunden je nach Situation<br />

gut abzuholen. Es gilt, authentisch<br />

auf sie und ihre Bedürfnisse einzugehen»,<br />

erklärt die ursprünglich gelernte Mechatronikerin.<br />

Dass sich Bolliger während des berufsbegleitenden<br />

Lehrgangs verkäuferisches<br />

Flair aneignen konnte, hängt wie bei den<br />

Applaudieren und Smartphone<br />

zücken <strong>–</strong> zwei Haupttätigkeiten<br />

während der Feier.<br />

Traumberuf Fahrzeugrestaurator/-in: Die Spezialisten sind in den Fachrichtungen «Mechanik / Elektrik» sowie<br />

«Carrosserie» organisiert.<br />

54<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

«Bei Schwierigkeiten nicht aufgeben»: Eine der<br />

Kernbotschaften von Dario Cologna an die Absolventen.<br />

anderen Absolventen einerseits mit einer<br />

guten Planung zusammen und andererseits<br />

mit der Unterstützung seitens Betrieb und<br />

Familie.<br />

Deshalb gehörte der Applaus an diesem<br />

Abend nicht nur den Absolventen, sondern<br />

auch ihrem Umfeld, den Prüfungsexpertinnen<br />

und -experten, dem Lehrpersonal und<br />

den Mitarbeitenden der Mobilcity. Den Dank<br />

sprachen Charles-Albert Hediger, Mitglied<br />

des AGVS-Zentralvorstands, Peter Linder,<br />

Präsident der Qualitätssicherungs-Kommission<br />

Kundendienstberater, Patrick Ganière,<br />

Präsident der Qualitätssicherung-Kommission<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in, und Bruno<br />

Sinzig, Präsident der Prüfungskommission<br />

Fahrzeugrestaurator/-in, aus. In ihren<br />

Ansprachen lobten sie, dass die Anwesenden<br />

den jeweiligen Lehrgang mit Weitsicht<br />

gewählt haben und riefen zur Technologieoffenheit<br />

auf. «Folgen Sie nicht der Masse und<br />

den Trends, sondern Ihren eigenen Wertvorstellungen»,<br />

äusserte sich Linder.<br />

Charles-Albert Hediger seinerseits munterte<br />

dazu auf, das erworbene Wissen dem<br />

Nachwuchs weiterzugeben. Ausserdem bezeichnete<br />

er den erhaltenen Fachausweis bewusst<br />

als Etappe in der Berufskarriere. Ein<br />

Hinweis auf den nun offenen Zugang zur höheren<br />

Fachprüfung «diplomierte/r Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe», ehemals<br />

Meisterprüfung. Dieser Weg steht übrigens<br />

auch dem Lehrgang «Fahrzeugrestaurator/-<br />

in mit eidg. Fachausweis» offen, der den<br />

Berufsprüfungen des AGVS gleichgestellt<br />

ist (Automobildiagnostiker/-in, Automobil-<br />

Werkstattkoordinator/-in, Kundendienstberater/-in,<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in und<br />

Strassenhelfer/-in).<br />

Bereits zum vierten Mal wurde der Lehrgang<br />

für Fahrzeugrestaurator/-innen durchgeführt.<br />

Massgeblichen Anteil am Aufbau<br />

und der erfolgreichen Durchführung hatte<br />

Bruno Sinzig, der nun das Präsidium der<br />

Prüfungskommission an Marcel Wyler weitergibt.<br />

Diesen Herbst in der Westschweiz neu gestartet<br />

ist übrigens der erste Lehrgang für<br />

Fahrzeugrestauratorinnen und Fahrzeugrestauratoren.<br />

Dies ganz zur Freude von<br />

Christian Ackermann, Präsident Interessensgemeinschaft<br />

Fahrzeugrestaurator<br />

Schweiz. Er hob in seiner Rede ausserdem die<br />

Prüfungsleistung der 14 Absolventen hervor:<br />

«Während vier Tagen oder 15 Stunden wurden<br />

neun anspruchsvolle Posten absolviert.<br />

Ich freue mich sehr, dass Sie das gemeistert<br />

und sich nun ein neues Standbein aufgebaut<br />

haben.» Die Chance packte beispielsweise<br />

Sven Lüthi, der sich mit seiner Oldtimer Motorrad-Garage<br />

in Schönenbuch BL selbstständig<br />

gemacht hat. «Ich nutze den Abschluss,<br />

um meine Leidenschaft zum Beruf zu machen»,<br />

sagt er. Lüthi ist damit ein wunderbares<br />

Beispiel dafür, wie eine Weiterbildung zum<br />

Karriere-Türöffner wird. <<br />

Fortsetzung Seite 56<br />

Dario Cologna gratuliert<br />

Der vierfache Olympiasieger Dario Cologna<br />

liess es sich nicht nehmen, den Absolventinnen<br />

und Absolventen persönlich an der<br />

feierlichen Fachausweisübergabe auf dem<br />

Gurten zu gratulieren. «Ihr habt einen tollen<br />

Beruf in einer sehr spannenden und innovativen<br />

Branche gewählt», so der AGVS-<br />

Botschafter. Er konnte im Gespräch<br />

mit Olivier Maeder, AGVS-Bereichsleiter<br />

Bildung, sogleich Entwarnung betreffend<br />

seiner Knieverletzung nach einem Trainingssturz<br />

geben. An den Olympischen Winterspielen<br />

in Peking <strong>–</strong> dem letzten Höhepunkt<br />

seiner Karriere <strong>–</strong> will er eine Medaille gewinnen.<br />

«Es braucht Disziplin und ein Ziel<br />

vor Augen. Wenn man sich hohe Ziele setzt<br />

und konsequent darauf hinarbeitet, dann<br />

kann man diese Ziele auch erreichen.»<br />

Von Olivier Maeder wurde der Langlaufstar<br />

auch zu seinem Garagisten befragt,<br />

dem ehemaligen Eishockeyspieler Marco<br />

Müller. Er sei trotz des guten Verhältnisses<br />

froh, wenn er der Amag in Davos nicht allzu<br />

oft einen Besuch abstatte, so Cologna. Das<br />

bedeute, dass er mit seinem Auto unfallund<br />

pannenfrei unterwegs ist.<br />

Mehr Bilder zur Fachausweisübergabe<br />

gibt es hier.<br />

Diesen QR-Code einlesen,<br />

um einen Überblick über alle<br />

Aus- und Weiterbildungen zu<br />

erhalten.<br />

Mobilitäts- und Finanzberater/-innen in einer Person. Die frisch gekürten Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

mit eidgenössischem Fachausweis.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>55


BILDUNG<br />

Fachausweisübergabe auf dem Gurten<br />

Grosszügiger Check von Auto-i-Dat<br />

mig./pd. Neben den Absolventen gingen auch<br />

die AGVS-Vertreter an der Fachausweisübergabe<br />

auf den Gurten nicht mit leeren Händen<br />

nach Hause. Einen Ausbildungscheck<br />

in der Höhe von 25 000 Franken durfte Olivier<br />

Maeder von Auto-i-Dat, Marktführer<br />

für Fahrzeugdaten in der Schweiz, in Empfang<br />

nehmen. Überreicht wurde der grosszügige<br />

Betrag von COO Pascal Holzer und<br />

Verkaufsleiter Eric Besch. Der AGVS wird<br />

ihn gezielt für Projekte in der Nachwuchsförderung<br />

einsetzen. «Ein besonderes Augenmerk<br />

liegt dabei auf der Unterstützung<br />

der Grundbildung Automobilverkauf. Konkret<br />

auf der Ausbildung Detailhandelsfachmann/-frau<br />

EFZ Automobil After-Sales, die<br />

ab 2022 eingeführt wird», sagt Olivier Maeder.<br />

Ein weiterer Teil wird der AGVS in<br />

sein Nachwuchsmarketing investieren, um<br />

weiterhin talentierte und motivierte Menschen<br />

für Autoberufe zu begeistern.<br />

Olivier Maeder (links)<br />

und Pascal Holzer.<br />

Der Auto-i-Dat AG ist es ein besonderes Anliegen,<br />

das Automobilgewerbe und insbesondere<br />

die Nachwuchskräfte zu unterstützen. Einerseits<br />

bildet das Autogewerbe den Kundenstamm<br />

und andererseits profitiert das Unternehmen<br />

auch intern von Fachkräften, die<br />

ursprünglich einen Autoberuf erlernt haben.<br />

«Gute Nachwuchskräfte sind das A und O für<br />

die Automobilbranche», sagt Pascal Holzer. <<br />

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BILDUNG<br />

Gemeinsame Zeit im «Lenkerhof»: Für die Jubiläumsausgabe ging es für die Frauen an einen besonders schönen Ort. Fotos: AGVS-Medien<br />

30 Jahre AGVS-Frauenseminar<br />

An Selbstsicherheit gewonnen<br />

Sich weiterbilden, neue Ideen für den Betriebsalltag sammeln, fachsimpeln und netzwerken: Das 30. Frauenseminar<br />

des AGVS hat den Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe nicht nur wertvolle Workshops rund um berufliche<br />

Themen geboten. Cynthia Mira<br />

Die Workshop-Themen motivierten Susanne<br />

Vögtlin-Degen von der Degen Autotechnik<br />

AG in Murgenthal zur Teilnahme am Frauenseminar.<br />

«Die Hauptsache ist es, mit gleichgesinnten<br />

Frauen zusammenzusitzen, Spass zu<br />

haben und auch viel zu lachen.» Für sie steht<br />

fest: «Ich würde das nächste Mal wieder teilnehmen.»<br />

Ihr persönliches Highlight der Jubiläumsausgabe<br />

war das Faszientraining. «Das<br />

war wirklich etwas für Frauen und sehr intensiv.»<br />

Unter Faszientraining wird das gezielte<br />

Training des muskulären Bindegewebes<br />

verstanden. Einblick in die Eigenschaften<br />

der Faszien bot die Winterthurerin Jenny Vaccaro-Leone:<br />

«Das Training muss schmerzvoll<br />

sein, aber gleichwohl guttun.» Im Frauenseminar<br />

hat es Tradition, dass sich ein Kurs dem<br />

Thema Gesundheit und Wohlbefinden widmet.<br />

Nach den Dehn- und Rollübungen waren<br />

die Teilnehmerinnen derart entspannt, dass<br />

kaum jemand mehr ein Wort herausbrachte.<br />

Für drei Tage waren 35 Frauen der Automobilbranche<br />

an der Lenk, im schönen Berner<br />

Oberland, im Rahmen des AGVS-Frauenseminars<br />

unter sich. Die Jubiläumsausgabe zum<br />

30-jährigen Bestehen fand im schmucken Hotel<br />

Lenkerhof statt. Ziel des jährlichen Seminars<br />

ist es, sich mit Frauen der Branche auszutauschen<br />

und in verschiedenen Workshops<br />

neues Wissen für den Geschäftsalltag zu erwerben.<br />

Organisiert hatte der Anlass wiederum<br />

die Arbeitsgruppe, die Irene Nyffeler,<br />

Geschäftsführerin der Garage Nyffeler AG in<br />

Lichtensteig SG, seit fünf Jahren präsidiert:<br />

«Wir hatten es grossartig und auch von den<br />

Frauen, die das erste oder zweite Mal teilnahmen,<br />

gab es sehr schöne Rückmeldungen»,<br />

freut sie sich.<br />

Madeleine Maier ist Automobil-Verkaufsberaterin<br />

bei Auto Maier Töss AG in Winterthur<br />

und seit der ersten Austragung 1992 mit dabei.<br />

«Es ist ein ganz spezielles Gefühl hier zu<br />

sein und, wenn ich die Entwicklung in diesen<br />

30 Jahren sehe, dann ist das enorm und fantastisch»,<br />

sagt sie. Es habe für Frauen damals<br />

in den 1990-er-Jahren nur wenige Angebote<br />

in der Branche gegeben, das sei heute ganz<br />

anders. «Die Frauen haben sich sehr gemacht<br />

und an Selbstsicherheit gewonnen.»<br />

Ähnlich lange dabei und ebenfalls eine treibende<br />

Kraft hinter dem Frauenseminar ist Susanne<br />

Leirer, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Sportgarage Leirer AG in Stein. «Es hat mir<br />

vor 20 Jahren sehr imponiert, wie die Frauen<br />

in der Arbeitsgruppe den Anlass organisierten.»<br />

Deshalb habe sie sich engagiert. Auf<br />

die Frage, was Frauen in der Branche verbindet,<br />

meint sie: «Ich glaube, es haben alle den<br />

gleichen Rucksack zu tragen. Wir schmeissen<br />

den Haushalt, das Geschäft und sind überall<br />

tätig.» Die Fähigkeit, das alles unter einen Hut<br />

58<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

zu bringen, vereine die Frauen in der Automobilbranche.<br />

In Erinnerung an vergangene Seminare<br />

schwelge sie gerne über jenes in Merligen<br />

BE. Damals wurde das 10-Jahr-Jubiläum<br />

gefeiert. «Das Dessert in der Eisgrotte damals<br />

ist mir immer noch sehr präsent», sagt sie.<br />

Am Dienstagabend lud das Organisationsteam<br />

nach den Workshops zur Jubiläumsfeier<br />

ein. Als Geschenk und als Anerkennung der<br />

Arbeit des Frauenseminars hat der AGVS die<br />

Kosten für die Verpflegung und Unterhaltung<br />

übernommen. Erst beim Apéro und 5-Gang-<br />

Menu gab es dann Besuch von Männern.<br />

Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleiter für<br />

Bildung, war erfreut, dass ihm für einmal<br />

ein Zeitfenster für ein Referat gewährt wurde.<br />

Er habe sich schon länger dafür eingesetzt,<br />

damit die Teilnehmerinnen jeweils<br />

auch über News und Aktivitäten vom AGVS<br />

informiert werden. Aufgrund einer kurzfristigen<br />

Absage eines anderen Referenten, durfte<br />

er am Mittwoch sogar etwas länger zu den<br />

Frauen sprechen. Den Vortrag kündigte er am<br />

Vorabend mit den Worten an: «Ihr müsst keine<br />

Angst haben, wir werden brandaktuelle<br />

Themen anschauen und ich schaue, dass es<br />

morgen auch noch spannend bleibt.» Unter<br />

anderem ging es um Mobilitätstrends und<br />

was diese an neuen Kompetenzen auch beim<br />

Nachwuchs erfordern.<br />

Den leckeren Apéro hatte die Sektion Bern<br />

gespendet. Madeleine Maier leitete anschliessend<br />

zu einem musikalischen Auftritt über:<br />

«Wir sind alles aktive Frauen, vor allem aber<br />

bewegen wir uns geistig.» Jetzt könne man die<br />

Hüften schwingen. Nach diesen Worten trat<br />

Tommy King aus Baar, alias Elvis Presley, auf<br />

die Bühne. In der Tat begannen die Frauen sofort<br />

zu tanzen an.<br />

Als Vertreter der AGVS-Sektion Bern wohnte<br />

dem Anlass Co-Präsident Stefan Tschaggelar<br />

bei. Zudem überbrachte Charles-Albert<br />

Hediger, Mitglied des Zentralvorstandes, eine<br />

Grussbotschaft. Für Lacher sorgte später beim<br />

Abendessen die Rede von Giorgio Feitknecht,<br />

Vorsitzender der ESA-Geschäftsleitung. Er<br />

war gemeinsam mit Rudolf Leibundgut, ESA-<br />

Geschäftsführer in Burgdorf, eingeladen, und<br />

wirbelte die Werbetrommel: «Die ESA gehört<br />

als Genossenschaft euch allen und eurem<br />

Unternehmen geht es sehr gut», versicherte er.<br />

Dann befand er: «Ihr seid ja so ein exklusiver<br />

Club. Aber wenn wir uns nur einmal im Jahr<br />

hier im Rahmen des Frauenseminars sehen,<br />

dann ist das schlecht.» Er erinnerte in diesem<br />

Zusammenhang an die GV der ESA vom 19.<br />

Mai 2022 und hoffe, alle anwesenden Frauen<br />

dort wieder zu sehen. Ein grosses Dankeschön<br />

ging im Anschluss an die ESA zurück für den<br />

grosszügigen Sponsoring-Betrag in der Höhe<br />

von 3000 Franken.<br />

Susanne Vögtlin-Degen genoss derweil das<br />

5-Gang-Menu. Sie hob als Fazit auch die Bedeutung<br />

der beiden Workshops zum Thema<br />

Mitarbeiterrekrutierung und Online-Bewertungen<br />

hervor. «Jetzt gilt es, dieses Wissen im<br />

Geschäftsalltag anzuwenden.» <<br />

Faszientraining mit Jenny Vaccaro-Leone: Den grünen<br />

Ball gab es als «Bhaltis» für das Training zuhause.<br />

Das passende Emoji gesucht: In den Workshops galt es<br />

verschiedene Aufgaben zu lösen.<br />

In den drei Tagen wurde auch viel gelacht, schliesslich<br />

soll das Seminar Spass machen.<br />

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BILDUNG<br />

Serviceberater sind das Bindeglied<br />

zwischen der Kundschaft, den verschiedenen<br />

Bereichen der Garage und<br />

Partnerfirmen. Foto: AGVS-Medien<br />

Neue Ausbildung «Automobil-Serviceberater/-in mit eidg. Fachausweis»<br />

Allround-Talent mit ausgezeichneten<br />

Chancen im Arbeitsmarkt<br />

Der Höhere Berufsbildungslehrgang «Kundendienstberater/-in im Automobilgewerbe mit eidg. Fachausweis»<br />

erfuhr im Zeitraum von 2018 bis <strong>2021</strong> eine Totalrevision. Der neue Lehrgang «Automobil-Serviceberater/-in mit<br />

eidg. Fachausweis» geht nun mit den anbietenden AGVS-Ausbildungspartnern an den Start <strong>–</strong> seit November <strong>2021</strong><br />

in der Romandie und ab Frühling 2022 in der Deutschschweiz. Peter Linder und Thomas Jäggi<br />

Automobil-Serviceberater/-innen analysieren<br />

und bewerten bei Annahme des Fahrzeugs<br />

mit dem Kunden den jeweiligen Service-<br />

und Unterhaltsbedarf. Sie erläutern dem<br />

Kunden verständlich die technischen Sachverhalte<br />

zum aktuellen Anliegen und den zeitlichen<br />

Bearbeitungsrahmen. Sie erstellen erste<br />

Diagnosen, vereinbaren Termine, koordinieren<br />

Aufträge und pflegen als Bindeglied die<br />

Kommunikation zwischen der Kundschaft,<br />

den verschiedenen Bereichen der Garage und<br />

Partnerfirmen. Wichtige Zukunftskompetenzen<br />

wie neue Antriebsarten <strong>–</strong> der Garagist<br />

als Mobilitätsdienstleistungsberater und -anbieter<br />

<strong>–</strong> wurden in die anspruchsvolle Ausbildung<br />

eingearbeitet. Die Aussage ist sicherlich<br />

zutreffend, wenn man diese für die Unternehmung<br />

zentral agierende Person, als Schnittstellenmanager/-in<br />

bezeichnet.<br />

Entwicklung<br />

Um die zukünftigen Lehrgangsbesucher bestmöglich<br />

auf die zentralen Tätigkeiten an der<br />

Serviceschnittstelle einer Garage vorbereiten<br />

zu können, war das Credo des zuständigen<br />

Modulbaukasten<br />

Hauptmodule<br />

Kundenumgang<br />

HKB A<br />

Projektteams, die Praxisnähe während den<br />

Revisionsarbeiten nie aus den Augen verlieren<br />

zu wollen. Das neue Berufsbild zeichnet sich<br />

durch folgende Vorzüge aus:<br />

Eine hohe Attraktivität<br />

• Unnötige Hürden, wie beispielsweise die<br />

Vernetzungsmodul (über alle HKB)<br />

Akquisition &<br />

Verkauf<br />

HKB B<br />

Basismodule<br />

Grundlagen Kommunikation (über alle HKB)<br />

Markt, Branche und Innovation (über alle HKB)<br />

Der Lehrgang im Modulbaukasten dargestellt. Grafik: AGVS-Medien<br />

After Sales<br />

Service &<br />

Koordination<br />

HKB C &<br />

HKB D<br />

Selbstmanagement<br />

HKB E<br />

Modulprüfungen, wurden wo immer möglich<br />

abgebaut.<br />

• Der eidg. Fachausweis zum/-r Serviceberater/-in<br />

im Automobilgewerbe stellt eine solide<br />

Basis für weitere attraktive Weiterbildungsschritte<br />

in der Autobranche dar.<br />

60<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Höhere Berufsbildung<br />

Eidgenössische Prüfungen<br />

Höhere Fachprüfung (HFP)<br />

› Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe<br />

Berufsprüfungen (BP)<br />

› Automobildiagnostiker/-in<br />

› Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

› Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

› Automobil-Serviceberater/-in<br />

› Fahrzeugrestaurator/-in<br />

› Strassenhelfer/-in<br />

Höhere Fachschulen (HF)<br />

Hochschulen<br />

Fachhochschulen (FH)<br />

› Master of Science<br />

in Engineering<br />

› Bachelor of Science<br />

in Automobiltechnik *<br />

* Voraussetzung:<br />

Automobil-Mechatroniker/-in PW/NF<br />

Universitäten / ETH<br />

Tertiärstufe<br />

Die AGVS-Ausbildungspartner<br />

STFW Winterthur<br />

Unterrichtstag: Samstag<br />

Lehrgangsstart: 23. April 2022<br />

Infoanlass: 08. Februar 2022<br />

eidg. Diplom (HFP)<br />

eidg. Fachausweis (BP)<br />

Diplom HF<br />

Master<br />

Bachelor<br />

Doktorat<br />

Master<br />

Bachelor<br />

Dauer der Ausbildung:<br />

3 Semester / 366 Lektionen<br />

Eidgenössisches<br />

Berufsattest (2 Jahre)<br />

› Automobil-Assistent/-in<br />

› Detailhandelsassistent/-in<br />

Automobil After-Sales<br />

Eidgenössisches<br />

Fähigkeitszeugnis (3 Jahre)<br />

› Automobil-Fachmann/-frau<br />

Fachrichtung PW/NF<br />

› Detailhandelsfachmann/-frau<br />

Automobil Sales<br />

Automobil After-Sales<br />

› Kaufmann/-frau<br />

Berufsmaturität BM2 (nach Lehrabschluss)<br />

Eidgenössisches<br />

Fähigkeitszeugnis (4 Jahre)<br />

› Automobil-Mechatroniker/-in<br />

Fachrichtung PW/NF<br />

Eidgenössisches<br />

Fähigkeitszeugnis<br />

(3 und 4 Jahre)<br />

Berufsmaturität BM1<br />

(berufs begleitend)<br />

Sekundarstufe II<br />

gibb Bern<br />

Unterrichtstage: Donnerstag<br />

und vereinzelt am Samstag<br />

Lehrgangsstart: 28. April 2022<br />

Infoanlass: 26. Januar 2022<br />

Dauer der Ausbildung:<br />

3 Semester / 366 Lektionen<br />

Berufliche Grundbildung<br />

Obligatorische Schulzeit<br />

direkter Zugang<br />

PW: Personenwagen<br />

Zusatzqualifikationen oder Berufspraxis erforderlich<br />

NF: Nutzfahrzeuge © AGVS/UPSA <strong>–</strong> <strong>2021</strong><br />

Die verschiedenen Karrierewege in der Übersicht. Grafik: AGVS-Medien<br />

Zum detaillierten Ausbildungsangebot<br />

gelangen Sie über den QR-Code Ihres<br />

favorisierten Bildungsanbieters.<br />

7act Lausanne<br />

Unterrichtstag: Dienstag-Abend<br />

und jeden vierten Samstag<br />

Peter Linder,<br />

Präsident Qualitätssicherungs-Kommission.<br />

Thomas Jäggi, AGVS-Sekretär der<br />

Prüfungs- und Qualitätssicherungs-Kommission.<br />

Lehrgangsstart: hat bereits<br />

am 02. November <strong>2021</strong> stattgefunden<br />

Infoanlass: keine<br />

Dauer der Ausbildung:<br />

3 Semester / 400 Lektionen<br />

Die Lehrgangskosten (exkl. Prüfungsgebühr<br />

eidg. Abschlussprüfung) werden Teilnehmenden<br />

durch den Bund zu 50% zurückerstattet,<br />

welche die eidg. Abschlussprüfung vollständig<br />

absolvieren und die Lehrgangskosten<br />

eigenständig tragen.<br />

Eine breite Akzeptanz<br />

• Erarbeitung der Weiterbildung in enger<br />

Zusammenarbeit/Koordination mit den<br />

Branchenkennern, anbietenden Berufsfachschulen<br />

sowie Importeuren und deren Akademien.<br />

• Das Verständnis und die Akzeptanz des Levels<br />

eines eidg. Fachausweis im After-Sales-Kundendienstbereich<br />

des Automobilgewerbes<br />

bei allen Anbietern wird damit<br />

geschaffen.<br />

• Eine breite und gegenseitige Anerkennung<br />

von Weiterbildungsaktivitäten wird<br />

verfolgt.<br />

Zukunftsgerichtet<br />

• Zeitgemässe, auf die Anforderungen der Praxis<br />

zugeschnittene, kompetenzorientierte<br />

Weiterbildung, die optimal in das Weiterbildungskonzept<br />

des AGVS integriert ist.<br />

Ausbildungsumsetzung<br />

Gerade im Kundenbereich einer Garage, egal<br />

ob Sales oder After-Sales, ist die Weiterbildungslandschaft<br />

von Marke zu Marke mit<br />

deren Vorgaben sehr heterogen. Um Lehrgangsteilnehmende<br />

aus verschiedensten Herkünften<br />

auf eine gleiche Flughöhe bringen<br />

zu können, wird in zwei Basismodulen <strong>–</strong><br />

Kommunikationsgrundlagen & Markt, Branche<br />

& Innovation <strong>–</strong> das nötige Grundwissen<br />

vermittelt. Weitere fünf Hauptmodule (siehe<br />

Grafik) und ein abschliessendes Vernetzungsmodul<br />

folgen.<br />

Zulassung<br />

Zur eidgenössischen Prüfung werden Kandidierende<br />

zugelassen, die ein eidg. Fähigkeitszeugnis<br />

einer Berufslehre im Automobilgewerbe<br />

mitbringen wie zum Beispiel:<br />

Automobil-Mechatroniker/-in EFZ, Automobil-Fachleute<br />

EFZ, Detailhandelsfachleute<br />

Autoteile-Logistik EFZ, Kaufleute Automobil-<br />

Gewerbe EFZ, Carrosseriespengler/-in EFZ,<br />

Carrosserielackierer/-in EFZ. Ein eidg. Fachausweis<br />

mit entsprechender fachlicher Ausrichtung<br />

oder eine gleichwertige Qualifikation<br />

ist ebenfalls möglich.<br />

Zudem müssen Kandidierende zum Zeitpunkt<br />

der eidg. Abschlussprüfung mindestens drei<br />

Jahre einschlägige Berufserfahrung im automobilen<br />

Bereich (nach abgelegtem EFZ) nachweisen,<br />

wovon mindestens zwölf Monate mit<br />

Haupttätigkeiten im Kundendienstbereich<br />

eines Betriebes im Automobilbereich.<br />

Karrierechancen<br />

Teilnehmende entwickeln sich während dem<br />

Lehrgang zum Allround-Talent in fachlichen<br />

und administrativen Themen weiter. Sie erlernen<br />

dabei alle Fähigkeiten, um für ihre<br />

Kundschaft und Mitarbeitenden eine kompetente<br />

Ansprechperson in einer anspruchsvollen<br />

Schnittstellenfunktion zu sein. Als Automobil-Serviceberater/-in<br />

haben sie auf dem<br />

Arbeitsmarkt beste Chancen, da besonders<br />

dem Bereich «After Sales Sevices» grosses<br />

Entwicklungspotenzial zugesprochen wird.<br />

Sie erfüllen mit einem erfolgreichen Abschluss<br />

zudem die Zulassungsbedingung<br />

zur nächsthöheren Weiterbildung, Höhere<br />

Fachprüfung «Diplomierte/-r Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe». <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>61


BILDUNG<br />

Die Praxisbeispiele aus dem Berufsalltag werden von den<br />

Kursteilnehmenden geschätzt. Foto: AGVS-Medien<br />

AGVS-Didaktikmodul<br />

Wie Krisen von Lernenden<br />

überwunden werden<br />

Der Umgang mit Lernenden ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd. In der Deutschschweiz konnten Teilnehmende des<br />

AGVS-Didaktikmoduls «Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden» vom praxisnahen Kursaufbau profitieren.<br />

Neu wird das Modul auch in der Westschweiz angeboten, zum ersten Mal am 22. März 2022 in Yverdon. Mike Gadient<br />

Die Kursrückmeldungen sprechen für sich: Die<br />

Teilnehmenden loben einerseits den praxisbezogenen<br />

und humorvollen Unterricht von Referent<br />

Roland Peter von der B-Werk-Bildung.<br />

Andererseits fühlen sie sich auf allfällige Probleme<br />

mit Lernenden besser vorbereitet. «Am<br />

besten gefiel mir die Möglichkeit, schwierige<br />

Gespräche zu üben. Wir wurden auch aufgefordert,<br />

Probleme aus unserem Berufsalltag zu<br />

erzählen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten»,<br />

schildert eine Teilnehmerin des AGVS-<br />

Didaktikmoduls «Junge Erwachsene führen<br />

und Krisen überwinden».<br />

Berufsbildende investieren viel Zeit und Engagement<br />

in die Ausbildung ihrer Lernenden<br />

<strong>–</strong> trotzdem müssen immer wieder Hürden<br />

überwunden werden. Befinden sich die Jugendlichen<br />

zusätzlich in einer Krise, äussert<br />

sich dies nicht selten in ungenügenden Leistungen,<br />

Absenzen oder auffälligem Verhalten.<br />

Im Didaktikmodul, das unter anderem<br />

am 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> in St. Gallen und am<br />

14. Januar 2022 in Sissach BL stattfindet, wird<br />

den Teilnehmenden aufgezeigt, dass nicht alle<br />

Probleme in Eigenregie gelöst werden können.<br />

Manchmal ist die Unterstützung von einer externen<br />

Stelle unumgänglich. Welche Möglichkeiten<br />

es in diesem Fall gibt, wird aufgezeigt.<br />

Neu können auch die Westschweizer Garagisten<br />

von diesem Kursinhalt profitieren. Christian<br />

Schluchter von Coaching-Arte GmbH<br />

referiert am 22. März 2022 zum ersten Mal<br />

in Yverdon. Zur Zielgruppe gehören, wie in<br />

der Deutschschweiz, die Berufsbildnerinnen<br />

und Berufsbildner der technischen Grundbildung<br />

ohne tertiären Abschluss, die über eine<br />

Ausbildungsbewilligung verfügen. Die verantwortlichen<br />

Berufsbildner müssen das Didaktikmodul<br />

persönlich besuchen, der Kursbesuch<br />

ist nicht delegierbar an eine andere<br />

Person im Betrieb. Die Betriebe sind ausserdem<br />

verantwortlich für die Umsetzung und<br />

Einreichung der Schulungsnachweise <strong>–</strong> das<br />

wird von den kantonalen Ämtern für Berufsbildung<br />

kontrolliert.<br />

Aber wie gelingt es nun, die Motivation von<br />

Lernenden zu stärken und das Potenzial zur<br />

Entfaltung zu bringen? Ein gutes Verständnis<br />

der entwicklungspsychologischen Hintergründe<br />

hilft ebenso wie positive Rückmeldungen.<br />

Zudem kann aus den Kursrückmeldungen eine<br />

weitere Erkenntnis herausgelesen werden: «Für<br />

viele Lernende ist es motivierend, wenn sie<br />

eine eigene Aufgabe haben, die sie selbständig<br />

ausführen können. Das zeigt, dass ihnen vertraut<br />

wird und fördert ihre Selbständigkeit.» <<br />

Der Nutzen für<br />

Berufsbildner/-innen<br />

Nach diesem Tag können Berufsbildner/-<br />

innen…<br />

• die Motivation und das Selbstbewusstsein<br />

von Lernenden beeinflussen.<br />

• Kriterien zu lernfördernden Standortbestimmungsgesprächen<br />

anwenden.<br />

• die Lernenden in Gesprächen mit dem<br />

nötigen Fingerspitzengefühl ansprechen<br />

und angemessene Unterstützung anbieten.<br />

• die Grenzen des eigenen Handlungsfeldes<br />

einschätzen und den Lernenden bei<br />

Bedarf passende externe Hilfsangebote<br />

aufzeigen.<br />

Jetzt anmelden!<br />

QR-Code einscannen und an<br />

einem der nächsten Kurse<br />

teilnehmen<br />

62<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

AGVS-Geschäftsleitungsmitglied Olivier Maeder<br />

machte an der Auto Zürich klar, dass auch die<br />

Garagisten von der neuen Ausbildung profitieren<br />

können. Foto: AGVS-Medien<br />

Neue Grundbildungen im Detailhandel<br />

Komplexer Verkaufsprozess <strong>–</strong> und<br />

die Lösung dafür<br />

An der Auto Zürich orientierte Olivier Maeder Interessierte über die neuen, attraktiven Grundbildungen im<br />

Detailhandel und über deren grosses Potenzial für AGVS-Mitglieder. Jürg A. Stettler<br />

Am Mitgliederanlass der AGVS-Sektion Zürich<br />

im Rahmen der Auto Zürich Car Show lieferte<br />

Olivier Maeder, in der AGVS-Geschäftsleitung<br />

zuständig für die Bildung, wichtige<br />

Informationen aus erster Hand über die Neuerungen<br />

bei den Grundbildungen im Detailhandel.<br />

Veränderungen im Bereich der individuellen<br />

Mobilität, vom autonomen Fahren<br />

über die Elektrifizierung bis hin zu Auto-Abos<br />

machen die Autobranche nicht nur äusserst<br />

spannend, sie verändern auch die Anforderungen<br />

an ihre Grundbildung. Dem hat der<br />

AGVS Rechnung getragen und die Grundbildungen<br />

im Detailhandel neu ausgerichtet und<br />

die neuen Ausbildungsmöglichkeiten zum/zur<br />

Detailhandelsfachmann/-frau Automobil Sales<br />

und After-Sales geschaffen. «Es war uns<br />

ein grosses Anliegen, dass wir auch künftig<br />

den Nachwuchs im Sales-Bereich über unsere<br />

eigene Berufsbildung abdecken können»,<br />

so Maeder. «Der Verkaufsprozess eines Autos<br />

war schon vor zehn Jahren komplex, nun ist<br />

er noch komplexer geworden. Nur schon die<br />

Tatsache, dass dabei meist ein gebrauchtes<br />

Fahrzeug zurückgenommen und dessen Wert<br />

eingeschätzt werden muss, unterscheidet<br />

die Autobranche grundlegend von anderen<br />

Detailhandelsbereichen.»<br />

Garagen und AGVS-Mitglieder waren nicht<br />

unzufrieden mit der bisherigen Ausbildung,<br />

bei der sich die Lernenden primär um die Bewirtschaftung<br />

des Ersatzteillagers kümmerten.<br />

Daher war es wichtig, dies auch in die<br />

neue Grundbildung Detailhandelsfachmann/<br />

-frau After-Sales zu intergieren, aber um<br />

weitere Beratungskompetenzen zu ergänzen.<br />

Der AGVS konnte nun die Gesamterneuerung<br />

der Ausbildung im Detailhandel 2022+ nutzen,<br />

um seine auf die Branche zugeschnittene<br />

Lösung anzubieten und so Lernende in der<br />

Autobranche fit für die Zukunft zu machen.<br />

Das Gestalten von Einkaufserlebnissen, komplexe<br />

Beratungsgespräche zu Rädern, Felgen,<br />

Flüssigkeiten oder Ölen sowie diverse Dienstleistungen<br />

und Mobilitätsangebote gehören<br />

nun zur neuen Grundbildung. Sogar die Betreuung<br />

eines Webshops kann künftig Teil<br />

der erlernten Handlungskompetenzen sein.<br />

Olivier Maeder zeigte nicht nur die Attraktivität<br />

der neuen Grundbildung zum/zur Detailhandelsfachmann/-frau<br />

Automobil Sales und<br />

After-Sales auf, sondern erläuterte den Anwesen<br />

auch anschaulich, welche Anforderungen<br />

dadurch auf die Betriebe zukommen. Wer<br />

ab 2022 Lernende in diesen Bereichen ausbilden<br />

will, muss beispielsweise beim Kanton<br />

eine neue Bildungsbewilligung (Sales &<br />

After-Sales) einholen, die dafür nötige Mindestsortimentsliste<br />

sowie die Anforderungen an<br />

die Berufsbildner beachten. Hinzu kommt die<br />

eintägige AGVS-Branchenschulung für Berufsbildner<br />

sowie die lediglich etwa <strong>12</strong>0 Minuten<br />

dauernde Schulung «BDS Info Hub 2». Eigentlich<br />

eine kleine Hürde für AGVS-Mitglieder,<br />

denen kompetente Mitarbeitende und dadurch<br />

auch zufriedene Kunden am Herzen liegen. Und<br />

Olivier Maeder macht zum Abschluss seines<br />

Vortrags klar: «Wir wären nicht nur glücklich,<br />

sondern wir sind darauf angewiesen, dass ab<br />

2022 Lehrverträge für diese attraktive neue Berufsausbildung<br />

abgeschlossen werden!» <<br />

Online-Infoveranstaltung<br />

Der AGVS führt in Kürze eine Online-Infoveranstaltung<br />

für Betriebe durch: Am Mittwoch,<br />

15. <strong>Dezember</strong>, von 15:30 bis 17:30 Uhr.<br />

Mehr Informationen über die<br />

Infoveranstaltung gibt es hier.<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch/neue-grundbildungen<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>63


TEMPLATES FOKUS LAYOUT TECHNIK<br />

Der Technik-Tipp für unter den Christbaum<br />

Profi-Analyse von Motorschäden<br />

In den meisten Automobilen sorgen nach wie vor Verbrennungsmotoren für den Vortrieb. Wenn ein<br />

Motorschaden entsteht, tritt oft Ratlosigkeit in den Vordergrund und es geht meist um einen grossen finanziellen<br />

Schaden. Im Handbuch «Schadenanalyse von Verbrennungsmotoren» geht der Autor Anton Bolzli den Ausfällen<br />

auf den Grund und gibt dank seiner 30-jährigen Erfahrung als Fahrzeugsachverständiger Tipps. Andreas Senger<br />

Verbrennungsmotoren sind komplexe Maschinen, die in der Regel<br />

ihren Dienst mit regelmässiger Wartung anstandslos über viele Betriebsstunden<br />

tun. Kommt es zu einem Motorschaden, dann fehlen<br />

vielen Werkstattmitarbeitenden heute das Know-how und der Hintergrund,<br />

die Ursachen herauszufinden. Der Kunde wird mit einer teuren<br />

Offerte für die Reparatur konfrontiert. Wird der Schaden nicht mehr<br />

über die Garantieleistung des Herstellers oder Versicherers gedeckt,<br />

stellt sich für den Kunden oft die Frage, wer für den Ausfall verantwortlich<br />

ist, sprich die Kosten zu übernehmen hat.<br />

In Streitfällen lohnt es sich, einen Fahrzeugsachverständigen beizuziehen.<br />

Doch nur wer über eine profunde Ausbildung und grosse Erfahrung<br />

verfügt, ist auch in der Lage, Motorschäden so zu analysieren,<br />

dass der ursprüngliche Ausfallsgrund herausgefunden werden kann.<br />

Anton Bolzli gehört zu diesen Spezialisten. Die 30-jährige Erfahrung<br />

hat der Fahrzeugsachverständige in Buchform gefasst und gibt sein<br />

Wissen an Interessierte weiter.<br />

Technikinteressierte finden auf knapp 500 Seiten viel Spannendes und<br />

Wissenswertes über Motorentechnik, Werkstoffe, Verarbeitungsverfahren<br />

und Diagnosemöglichkeiten. Nebst der Einführung in die Welt der<br />

möglichen Ausfallgründe und Defekte gibt der Autor auch Wissen preis,<br />

wie die Ursache eingegrenzt und mittels Werkstoffanalyse, Öluntersuchungen<br />

und anderen Verfahren der Ausfallgrund herausgefunden werden<br />

kann. Anschauliche Beispielbilder vor allem von der Firma Mahle,<br />

aber auch selbsterstellte Schadensbilder des Autors zeigen dem Leser auf,<br />

welche Schäden aufgrund welcher Ursachen auftreten können.<br />

Über den Autor<br />

se. Anton Bolzli weist eine<br />

über 30-jährige Erfahrung als<br />

Fahrzeugsachverständiger<br />

auf. Der gelernte Automechaniker<br />

mit Weiterbildung<br />

zum eidg. dipl. Automechaniker<br />

studierte im Anschluss<br />

an die ersten Berufsjahre<br />

Maschinenbau. Er sammelte<br />

als Experte bei der Motorfahrzeugkontrolle<br />

Erfahrung und machte sich danach selbstständig.<br />

Als Spezialist für Motorenschäden hat er sich in der Schweiz und im<br />

nahen Ausland einen Namen gemacht. Der Maschinenbauingenieur<br />

kennt nicht nur die Automobiltechnik von Grund auf, sondern kann auch<br />

komplexe Sachverhalte, die zu Schäden führen, für Gerichte als Sachverständiger<br />

nachvollziehbar formulieren und erklären. Als Experte der<br />

höheren Berufsprüfung Fahrzeugrestaurator und in Oldtimerkursen<br />

(insbesondere für Frauen) gibt er sein profundes Fachwissen weiter.<br />

Das Weihnachtsgeschenk für Motorenfans: Fachwissen vertiefen und spannende Fälle<br />

aus der Praxis hautnah erleben. Das Handbuch über Motorschäden ist für Werkstattprofis<br />

lesenswert und profund recherchiert. Foto: Anton Bolzli<br />

Auch werden Fälle aus der Praxis vorgestellt, die dem Leser eindrücklich<br />

die Vielfältigkeit von Defekten vor Augen führt und mit welchen<br />

Mitteln diesen auf den Grund gegangen werden kann. Anton Bolzli<br />

zeigt ein breites Spektrum von Schäden, die er analysiert und meist<br />

auch als Gerichtsgutachter in schriftlicher Form zusammengefasst hat.<br />

Die minutiös recherchierten Analysen gepaart mit profundem Fachwissen<br />

zeigen dem Leser auf, welche Auswirkungen nicht fachgerecht ausgeführte<br />

Reparaturen an Motorenbauteilen wie Zylinderköpfen haben<br />

können. Auch sind Beispiele aufgeführt, welche Schäden nach unsachgemässen<br />

Tuningmassnahmen entstehen können.<br />

Die jeweiligen Ergänzungen mit Fachwissen und Illustrationen bringen<br />

dem Leser die Welt der Verbrennungsmotoren näher und selbst Profis<br />

finden Tipps und Tricks, die im Werkstattalltag umgesetzt werden<br />

können. Das Buch wendet sich somit an alle Interessierten der Verbrennungsmotorenwelt.<br />

Auch Fahrzeugrestaurationen werden abgedeckt<br />

und Neulinge wie erfahrene Hasen finden Ratschhläge, wie sie Fehler<br />

vermeiden und den Motoren ein langes Leben bescheren.<br />

Das Buch kann direkt beim Autor unter ibb@uitikon.ch zum Preis von<br />

<strong>12</strong>0.- Franken plus 15.- Franken Versand bestellt werden. <<br />

64<br />

<strong>Ausgabe</strong> Templates | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Schadenabwicklung und Zahlung<br />

mit Vollgas: Quality1<br />

Innerhalb von 15 Minuten erhalten Sie die Schadenfreigabe, und die Zahlung des<br />

Schadens erfolgt innerhalb von 10 Tagen. Unkompliziert, schnell und kundennah.<br />

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Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an: +41 (0)55 254 30 00. Oder schreiben Sie uns: info@quality1.ch.<br />

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BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />

einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />

Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />

in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was<br />

es dazu braucht, sind ein Computer mit Internetzugang<br />

und ein ruhiges Plätzchen zuhause oder<br />

im Büro, um dem Kurs ungestört zu folgen.<br />

AGVS DIDAKTIK-<br />

MODULE<br />

Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS<br />

vermitteln Berufsbildnern kompaktes Wissen<br />

für die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb<br />

und helfen mit, eine qualitativ hochstehende<br />

und zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />

«Lernende selektieren»<br />

Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />

Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />

Phasen des Selektionsprozesses und Interpretation<br />

des AGVS-Eignungstests. Danach<br />

sind die Teilnehmenden in der Lage, den Selektionsprozess<br />

mit geeigneten Instrumenten zu<br />

planen und durchzuführen; sie können ein geeignetes<br />

Programm für eine Schnupperlehre zusammenstellen<br />

sowie Lernende auswählen, die<br />

zum Betrieb passen und den Anforderungen<br />

des Berufs entsprechen.<br />

>19. > Januar 2022, online<br />

«Junge Erwachsene führen<br />

und Krisen überwinden»<br />

> > 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

> > 14. Januar 2022, Sissach<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

UPSA module didactique<br />

« Diriger de jeunes adultes et<br />

surmonter les crises »<br />

La direction de personnes en formation est<br />

un défi à maints égards. Les formateurs<br />

professionnels investissent souvent beaucoup<br />

de temps et d’engagement dans la formation<br />

de leurs jeunes. Néanmoins, ils doivent parfois<br />

surmonter de petits ou de grands obstacles.<br />

Quand les jeunes sont en plus en crise, cela<br />

se reflète souvent dans des prestations insuffisantes,<br />

des absences ou un comportement<br />

déplacé. Comment réussir à relancer la motivation<br />

et leur permettre de déployer leur potentiel<br />

pour atteindre les objectifs de formation ?<br />

> > 22 mars 2022, Yverdon<br />

UPSA modulo di didattica Usare in<br />

modo competente gli strumenti della<br />

nuova OFor<br />

> > 11 marzo 2022, Biasca<br />

> > 24 marzo 2022, Biasca<br />

> > 7 maggio 2022, Biasca<br />

> > 14 maggio 2022, Biasca<br />

> > 20 maggio 2022, Biasca<br />

66<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

DEZEMBER<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeugspezialisten wurde ein DAB+-Lehrgang<br />

mit AGVS-Kompetenzausweis entwickelt.<br />

> > 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />

Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

> > 14. /15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, AGVS Bern<br />

> > 16. / 17. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > 11. / <strong>12</strong>. Januar 2022, Horw<br />

> > 25. / 26. Februar 2022, wbz Lenzburg<br />

> > 03./04. März 2022, BBZG Goldau<br />

Weitere Daten online.<br />

Instruction électrique pour des<br />

travaux en sécurité sur les<br />

systèmes haut voltage en technique<br />

automobile<br />

> > 22 / 23 décembre <strong>2021</strong>, UPSA Genéve<br />

JANUAR<br />

Basisseminar für Automobil-<br />

Verkaufsberater/in<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/innen<br />

im Detail mit den eigentlichen Verkaufsbelangen<br />

(Verkaufspsychologie, Kommunikation,<br />

Verkaufsmethodik) auf ihre tägliche Arbeit<br />

vorbereitet.<br />

> > 31. Januar 2022 bis 11. Februar 2022, Bern<br />

Formation turbo pour vendeur auto<br />

La communication avec l’autre, la conquête<br />

et la fidélisation de la clientèle ainsi que la<br />

technique de vente constituent l’essentiel<br />

de cette formation intensive. Il s’agit d’une<br />

formation moderne, vivante, animée par des<br />

intervenants qui sont tous professionnels de<br />

leur branche.<br />

> > 24 janvier au 4 février 2022, Puidoux<br />

Seminario di base per consulente<br />

di vendidta d’automobili<br />

> > 11° seminario Gennaio / Febbraio 2022,<br />

UPSA Biasca<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kurs-<br />

Updates finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />

Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: Formation, UPSA Business<br />

Academy<br />

ÜBERLASSEN SIE DIE<br />

ARBEITSSICHERHEIT UND DEN<br />

GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

IN IHREM BETRIEB NICHT DEM ZUFALL!<br />

Die Branchenlösung unterstützt über 2800 Betriebe aus dem Auto- und<br />

Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508<br />

zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

Wir stellen Ihnen die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel<br />

für die Umsetzung zur Verfügung wie branchenspezifische Checklisten, Kurse<br />

und vieles mehr. Informieren Sie sich jetzt unter www.safetyweb.ch.<br />

AGVS-Mitglieder profitieren von 25% Rabatt auf der<br />

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des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>67


BILDUNG<br />

Ihre Gesundheit ist uns<br />

wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />

Situation können geplante<br />

Kurse verschoben werden oder im<br />

Fernunterricht stattfinden. Wir<br />

informieren Kursteilnehmende<br />

rechtzeitig per E-Mail.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 25. Januar 2022, 18 Uhr<br />

Mittwoch, 27. April 2022, 18 Uhr<br />

> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/<br />

automobiltechnik/automobildiagnostikermit-eidg-fachausweis/<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 7. September 2022<br />

Spezialist/-in für alternative<br />

Fahrzeugantriebe mit Zertifikat wbz<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 18. Januar 2022, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 3. März 2022, 18 Uhr<br />

> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/automobiltechnik/spezialist-fuer-alternativefahrzeugantriebe-mit-zertifikat-wbz/<br />

Start Lehrgang: Montag, <strong>12</strong>. September 2022<br />

Die Lehrgänge finden am<br />

Weiterbildungszentrum Lenzburg statt.<br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Fahrzeugrestaurator/-in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 22. März 2022, 18 Uhr<br />

Mittwoch, 30. Juni 2022, 18 Uhr<br />

Dienstag, 23. August 2022, 18 Uhr<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

Die Infoveranstaltung findet im<br />

GerolagCenter Olten statt.<br />

> > gerolagcenter.ch<br />

Start Lehrgang: Oktober 2022<br />

Automobil-Serviceberater/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 26. Januar 2022, 18 Uhr (online)<br />

> > gibb.ch/weiterbildung/fahrzeugtechnik/<br />

kurse/automobil-serviceberaterin-bp<br />

Nächster Studienbeginn am 28. April 2022<br />

> > gibb.ch<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Nächster Studienbeginn im August 2022<br />

> > gibb.ch<br />

Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe HFP<br />

Nächster Studienbeginn im August 2023<br />

> > gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

Start Lehrgang: August 2022<br />

> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

Aus- und Weiterbildungen im<br />

Bereich alternative Antriebe<br />

Hybridmotoren: Aufbau und Wirkungsweise<br />

Hochvolt-Spezialisierung EV<br />

9. und 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Elektromotoren<br />

13. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Ladeinfrastruktursysteme für E-Fahrzeuge<br />

15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

HV-Sensibilisierung<br />

16. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Thermomanagement<br />

17. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

> > agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 13. Januar 2022, 19 Uhr<br />

Donnerstag, 19. Mai 2022, 19 Uhr<br />

Donnerstag, 23. Juni 2022, 19 Uhrr<br />

> > agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />

Start Lehrgang: August 2022<br />

Die Lehrgänge finden am AGVS-<br />

Ausbildungszentrum St. Gallen statt, neu mit<br />

Einführungstagen.<br />

> > agvs-abz.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Informationen zu allen Weiter bildungen<br />

erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />

68<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

WINTERTHUR<br />

Automobil-Serviceberater/-in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 8. Februar 2022<br />

Donnerstag, 7. April 2022<br />

> > stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/automobil-serviceberaterin-miteidg-fachausweis/<br />

Start Lehrgang: Samstag, 23. April 2022<br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 23. August 2023<br />

> > stfw.ch/abwa<br />

Automobildiagnostiker/-in und<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge / Personenwagen<br />

Start Lehrgang: 7. September 2022<br />

Informationsabende für die Weiterbildungen:<br />

Dienstag, 8. Februar 2022<br />

Donnerstag, 7. April 2022<br />

Dienstag, 14. Juni 2022<br />

Die Informationsveranstaltungen finden jeweils<br />

von 19 bis 20.30 Uhr statt.<br />

> > stfw.ch/de/meta/veranstaltungen/<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

> > stfw.ch<br />

ZÜRICH<br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 22. August 2022, jeweils<br />

montags oder freitags<br />

> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/betriebswirt-in-im-automobilgewerbe-hfp/<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Start Lehrgang: 19. September 2022<br />

> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator-in-mit-agvs-zertifikat/<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit eidgenössischem Fachausweis<br />

Start Lehrgang: 19. September 2022<br />

> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator/<br />

Informationsabende Weiterbildung in der<br />

Automobiltechnik:<br />

Mittwoch, 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Donnerstag, 27. Januar 2022<br />

Jeweils 18.30 bis zirka 20 Uhr.<br />

> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/informationsveranstaltungen-automobiltechnik-<strong>2021</strong>/<br />

ZUG<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

Start Lehrgang: 28. Oktober 2022<br />

> > kurse-gibz.lqc.ch/ad<br />

PAUDEX<br />

Coordinateur(-trice) d’atelier<br />

automobile<br />

> > romandieformation.ch<br />

Restaurateur(-trice) de véhicules<br />

Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />

SION<br />

Diagnosticien-ne d’automobiles<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Début de la formation :<br />

Printemps/Automne 2022<br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

GENÈVE<br />

Diagnosticien-ne d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />

formations-4-2/<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien-ne d’automobiles<br />

Cours : Début en 2022 ou 2023<br />

Centre de formation UPSA Vaud,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation-upsa-vd.ch<br />

Der Lehrgang findet am gewerblich, industriellen<br />

Bildungszentrum Zug statt.<br />

Neu im Angebot<br />

Automobil-<br />

ServiceberaterIn<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

Werden Sie zum gefragten Allrounder!<br />

Lehrgangsstart:<br />

Samstag, 23. April 2022<br />

Mehr Informationen?<br />

stfw.ch/fas<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>69


POLITIK & RECHT<br />

Branchentag Avenergy/Strasseschweiz<br />

Gleich lange Spiesse<br />

für Strasse und Schiene<br />

Die Elektromobilität verändert nicht nur unser Strassenbild, sondern auch dessen Finanzierung. Bereits<br />

mittelfristig wird die Mineralölsteuer zur Finanzierung der Strassenverkehrsinfrastruktur in der Schweiz nicht<br />

mehr ausreichen. Wie ein neues System aussehen soll, war Thema am gemeinsamen Branchenanlass von<br />

Avenergy Suisse und Strasseschweiz. Reinhard Kronenberg<br />

24,5 Rappen und Tram und Bus 50,1 Rappen.<br />

Das zeigte Volkswirtschaftsprofessor Reiner<br />

Eichenberger am Branchentag eindrücklich<br />

auf. Der Inhaber des Lehrstuhls für Theorie<br />

der Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität<br />

Freiburg bezeichnet die heutige Verkehrspolitik<br />

deshalb schlicht und einfach als<br />

«krank». Am Beispiel des von der Politik geförderten<br />

Veloverkehrs lasse sich das sehr gut<br />

illustrieren: Die internalisierten Kosten (inkl.<br />

Umwelt und Unfälle) eines fleischessenden Velofahrers<br />

seien höher als jene eines mit vier<br />

Personen besetzten Kleinwagens.<br />

Gastgeber: Roland Bilang, Geschäftsführer von Avenergy Suisse, präsentierte den rund 200 Gästen hochkarätige<br />

Referenten und spannende Diskussionsteilnehmer. Fotos: Avenergy<br />

5,1 Milliarden Franken: Das ist die Zahl, um<br />

die es geht, wenn über ein neues Finanzierungsmodell<br />

für die Schweizer Strasseninfrastruktur<br />

gesprochen wird. Die Diskussion ist<br />

deshalb nötig, weil das bisherige System mit<br />

der Finanzierung via Treibstoffzölle ein Auslaufmodell<br />

ist. Die Kosten für Ausbau und<br />

Erneuerung der Strasseninfrastruktur werden<br />

aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums<br />

weiter zunehmen. Gleichzeitig<br />

werden die Einnahmen aufgrund der Entwicklung<br />

in der Elektromobilität abnehmen. Diese<br />

Schere öffnet sich bereits heute. Das lässt sich<br />

auch daraus ersehen, dass die Reserven im Nationalstrassen-<br />

und Agglomerationsverkehrsfonds<br />

(NAF) sukzessive zurückgehen und im<br />

Verlaufe der nächsten Jahre praktisch aufgebraucht<br />

sein werden.<br />

Wie der Weg hin zu einem neuen System aussehen<br />

könnte, war Thema am gemeinsamen<br />

Branchentag von Avenergy Suisse und Strasseschweiz<br />

Ende Oktober in Zürich. Sowohl<br />

von Strassenverbänden als auch von bürgerlichen<br />

Politikern wurden dabei klare Leitplanken<br />

gesetzt. Allen voran: Es darf kein System<br />

geben, das nicht auf einer fairen Kostenwahrheit<br />

aller Verkehrsträger basiert. Würde man<br />

dieses Prinzip schon heute anwenden, sähe<br />

die Bilanz des motorisierten Individualverkehrs<br />

(MIV) unverändert aus, jene des öffentlichen<br />

Verkehrs (Schiene, Tram und Bus) jedoch<br />

verheerend. In Zahlen: Inklusive aller effektiven<br />

Kosten <strong>–</strong> also auch externe Schäden wie<br />

Umwelt, Lärm und Unfälle sowie die Beiträge<br />

der öffentlichen Hand (Subventionen) <strong>–</strong> kostet<br />

das Auto heute 7,3 Rappen pro Kilometer, der<br />

Luftverkehr 2,5 Rappen, der Schienenverkehr<br />

Kern der Diskussion, so Eichenberger, müsse<br />

in Zukunft die Kostenwahrheit sein. Damit<br />

verbunden sei auch, dass das System der Subventionen<br />

in Frage gestellt werde, weil es den<br />

Wettbewerb verzerrt. Heute bezahlt der Strassenverkehr<br />

seine Kosten im Gegensatz zum<br />

öV zu einem Grossteil selbst. Gleichzeitig finanziert<br />

er aus der Mineralölsteuer via Spezialfinanzierung<br />

Strassenverkehr (SFSV) auch<br />

einen beträchtlichen Teil des öffentlichen Verkehrs,<br />

zum Beispiel den Bahninfrastrukturfonds<br />

oder die Verlagerung des Güterverkehrs<br />

auf die Schiene mit gegen 400 Millionen Franken.<br />

Mit anderen Worten: Das, was die Autofahrer<br />

insgesamt bezahlen, kommt nicht vollumfänglich<br />

der Strasse zugute.<br />

Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat vom<br />

Bundesrat den Auftrag erhalten, bereits bis<br />

Ende des laufenden Jahres ein Aussprachepapier<br />

für eine neue Finanz- bzw. Einnahmenarchitektur<br />

für die Strassenfinanzierung vorzulegen,<br />

in dem es Ansätze aufzeigen muss,<br />

wie das System der heutigen Finanzierung<br />

über die Treibstoffzölle ersetzt werden kann.<br />

Und da man das Kilowatt im Gegensatz zum<br />

70<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Mobility Pricing<br />

Illustre Gesprächsrunde (v.l.): Moderator Reto Brennwald, Nationalrat Albert Rösti, Nationalrätin Barbara Schaffner,<br />

Daniel Hofer (Präsident Avenergy Suisse), TCS-Präsident Peter Goetschi, Andreas Dürr (Präsident ACS beider Basel),<br />

Bernhard Oehry (Geschäftsführer Rapp Trans AG), Gian Nauli (wissenschaftlicher Mitarbeiter Schweizer Baumeisterverband)<br />

und François Launaz (Präsident Auto-Schweiz).<br />

Liter nicht besteuern kann, wird die neue Finanzarchitektur<br />

laut Christian Kellerhals,<br />

Abteilungsleiter Steuern und Finanzen beim<br />

Astra, auf eine kilometerabhängige Abgabe hinauslaufen.<br />

Und hier setzen nun Avenergy, Strasseschweiz<br />

und zahlreiche bürgerliche Politiker ein. Für<br />

sie ist klar: Ein System, das die heutige Ungerechtigkeit<br />

zwischen MIV und öV zementiert,<br />

kommt nicht in Frage, genauso wenig wie ein<br />

System, das darauf hinausläuft, als Lenkungsinstrument<br />

den motorisierten Individualverkehr<br />

einzudämmen oder gar zu verhindern.<br />

Es gelte grundsätzlich zu vermeiden, dass Instrumente<br />

wie Mobility Pricing oder gar Road<br />

Pricing die heutige Wahlfreiheit des Transportmittels<br />

einschränken, stellte Hans-Ulrich<br />

Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes,<br />

klar. Schliesslich würden heute<br />

80 Prozent der Güter über die Strasse ausgeliefert.<br />

Ausserdem müsse ein künftiges System<br />

kostenneutral eingeführt werden, heisst:<br />

«Es kann kein neues System eingeführt werden,<br />

das Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche<br />

Kosten verursacht», so Bigler. Eine Gleichbehandlung<br />

aller Verkehrsträger sei zwingend.<br />

Verbunden damit ist, dass die von Politik und<br />

dem öffentlichen Verkehr selbst hochgehaltene<br />

Unantastbarkeit des öV beendet wird. Das<br />

einzige vertretbare Argument für Subventionen<br />

sei, wenn es darum gehe, eine Gleichbehandlung<br />

herzustellen. Faktisch finde im heutigen<br />

Finanzierungsmodell aber exakt das<br />

Gegenteil statt. <<br />

Unter Mobility Pricing ist eine benützungsbezogene<br />

Abgabe für Infrastrukturnutzung<br />

und Dienstleistungen im motorisierten<br />

Individualverkehr (MIV) und im öV<br />

zu verstehen. Sowohl Strasseschweiz<br />

als auch Auto-Schweiz stehen der Einführung<br />

eines Mobility Pricing ablehnend<br />

gegenüber <strong>–</strong> unter anderem, weil dafür<br />

ein teurer Überwachungsapparat installiert<br />

werden muss und die Wirksamkeit auch<br />

unter Experten umstritten ist. Beide Organisationen<br />

berufen sich überdies auf<br />

die Bundesverfassung, die festhält, dass<br />

die Benützung öffentlicher Strassen gebührenfrei<br />

ist.<br />

Für Strasseschweiz müssen eine Reihe von<br />

Grundvoraussetzungen für die Bereitschaft,<br />

über Mobility Pricing zu diskutieren<br />

gegeben sein, unter anderem:<br />

• Die demokratische Legitimation muss<br />

gewährleistet und respektiert sein.<br />

• Ein einzuführendes System muss<br />

bundesweit und einheitlich etabliert<br />

werden.<br />

• Die Steuerneutralität muss gewährleistet<br />

und respektiert sein.<br />

• Die Strasseneinnahmen müssen verfassungsgemäss<br />

dem NAF zugunsten<br />

der Finanzierung der Strasseninfrastruktur<br />

zugewiesen werden.<br />

Mobility Pricing darf nicht mit Road<br />

Pricing verwechselt werden. Road<br />

Pricing ist ein Teil von Mobility Pricing<br />

und zielt primär darauf ab, über variable<br />

Preise die Benutzung von Räumen<br />

mit grossen Verkehrsbelastungen zu<br />

steuern (oder zu verhindern).


POLITIK & RECHT<br />

Verkehrspolitischer Ausblick 2022<br />

Vieles ist im Fluss<br />

Verkehrspolitische Agenda 2022: Im kommenden Jahr dürfte eine grössere Debatte zum Thema<br />

Strassenverkehrsgesetz (SVG) stattfinden. Ferner sind zahlreiche Projekte in Planung. Neues ist auch zum<br />

Mobility Pricing zu erwarten. Raoul Studer<br />

Vor etwas mehr als zwei Jahren, im Oktober<br />

2019, fanden die eidgenössischen Wahlen<br />

statt. Dabei konnten die Grünen und Grünliberalen<br />

erhebliche Sitzgewinne verzeichnen.<br />

Allerdings vermochten sie die Schweiz nicht<br />

völlig umzukrempeln. Das zeigte sich etwa<br />

daran, dass die Mehrheit der Stimmbürger in<br />

der Abstimmung vom 13. Juni <strong>2021</strong> das revidierte<br />

CO 2<br />

-Gesetz ablehnte. Das ist ein Indiz<br />

dafür, dass unser Land mehrheitlich bürgerlich<br />

tickt.<br />

Ruhige Zeiten in der Verkehrspolitik<br />

Das Jahr <strong>2021</strong> war verkehrspolitisch gesehen<br />

eher ruhig. In dieser Hinsicht wichtige Abstimmungen<br />

fanden keine statt, und auch<br />

für das kommende Jahr sind bis jetzt keine<br />

vorgesehen. Das bedeutet aber nicht, dass<br />

die Verkehrspolitik ein Mauerblümchendasein<br />

fristet. Klimaaktivisten versuchten im<br />

laufenden Jahr immer wieder, sich Gehör zu<br />

verschaffen, indem sie den Verkehr lahmlegten<br />

und darauf aufmerksam machten, dass es<br />

höchste Zeit für eine Umkehr in Sachen Klimawandel<br />

sei. Dass sie dabei auf den motorisierten<br />

Verkehr zielten, war augenscheinlich.<br />

Ihn als grossen Sündenbock für die Treibhausgasemissionen<br />

darzustellen, ist einfach,<br />

entspricht aber nicht den Tatsachen. Auch<br />

wenn er eine Mitverantwortung trägt.<br />

Verzögerungen bei Bauarbeiten<br />

Auf dem schweizerischen Nationalstrassennetz<br />

schreiten die Bauarbeiten insgesamt voran.<br />

So erfolgte Ende September <strong>2021</strong> der Spatenstich<br />

zum Bau der zweiten Gotthard-Strassenröhre.<br />

Er war eher symbolischer Natur,<br />

denn die Arbeiten waren bereits im Frühling<br />

in Angriff genommen worden. Im Sommer<br />

2022 beginnen die Ausbrucharbeiten. Für<br />

2026 ist der Durchstich geplant, ab 2029 soll<br />

der Tunnel in Betrieb genommen werden. Auf<br />

der A9 ist die Eröffnung der Nordröhre des<br />

Tunnels Visp im kommenden Frühjahr vorgesehen<br />

und die gesamte Südumfahrung voraussichtlich<br />

im Jahr 2024.<br />

Beim Ausbau der A1 auf sechs Spuren zwischen<br />

A1/A5 Verzweigung Luterbach bis A1/<br />

A2 Verzweigung Härkingen harzt es noch erheblich.<br />

Das Bundesamt für Strassen (Astra)<br />

legte das Ausführungsprojekt im Mai 2018<br />

öffentlich auf. Gegen die Plangenehmigungsverfügung<br />

vom <strong>Dezember</strong> 2020 wurde beim<br />

Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht.<br />

Die Verantwortlichen halten den<br />

Baustart voraussichtlich frühestens für 2024<br />

möglich. Nach aktuellem Planungsstand geht<br />

man von rund acht Jahren Bauzeit aus.<br />

72<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Verzögerungen gibt es auch beim Sanierungstunnel<br />

Belchen auf der A2. Zur Instandsetzung<br />

der bestehenden Röhren des Belchentunnels<br />

wird ein Sanierungstunnel erstellt.<br />

Aktuell werden dort die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen<br />

«BSA» (zu diesen Ausrüstungen<br />

gehören Anlagen wie Beleuchtung,<br />

Lüftung und Türen sowie deren Verkabelung)<br />

installiert. Deren Integration ins übergeordnete<br />

Betriebsleitsystem beansprucht allerdings<br />

mehr Zeit als ursprünglich geplant.<br />

Daher verzögert sich die Übergabe des Sanierungstunnels<br />

an den Verkehr; sie wird voraussichtlich<br />

im Sommer 2022 stattfinden.<br />

SVG-Anpassungen auf Zielgeraden<br />

Der Bundesrat hat am 17. November 2020<br />

die Botschaft zur Revision des Strassenverkehrsgesetzes<br />

(SVG) verabschiedet. Es<br />

geht darum, die im Rahmen von «Via sicura»<br />

eingeführten Rasermassnahmen verhältnismässiger<br />

auszugestalten und so ungewollte<br />

Härtefälle zu vermeiden. Weitere<br />

Punkte sind die Förderung umweltfreundlicher<br />

Technologien, indem Fahrzeuge von der<br />

gesetzlichen Höchstlänge und den Höchstgewichten<br />

abweichen dürfen, sowie das automatisierte<br />

Fahren. Neu soll der Bundesrat<br />

festlegen können, in welchem Rahmen führerlose<br />

Fahrzeuge auf definierten Einzelstrecken<br />

zugelassen werden können.<br />

Veloweggesetz vor Finish<br />

Den Bundesbeschluss über die Velowege, das<br />

heisst den direkten Gegenentwurf zur Initiative,<br />

hatten Volk und Stände in der Abstimmung<br />

vom 23. September 2018 mit grosser<br />

Mehrheit angenommen. Der Ständerat hat<br />

nun in der Herbstsession als Erstrat das neue<br />

Veloweggesetz angenommen. Darin erhält der<br />

Bund neu die Möglichkeit, Grundsätze für Velowegnetze<br />

festzulegen sowie Massnahmen<br />

der Kantone, Gemeinden und weiterer Akteure<br />

subsidiär zu unterstützen und zu koordinieren.<br />

Allerdings hat der Ständerat das Beschwerderecht<br />

für Velo-Organisationen aus<br />

der Vorlage gestrichen. Diesem Antrag hat die<br />

Verkehrskommission des Nationalrats ebenfalls<br />

zugestimmt. In anderen Punkten gibt es<br />

Differenzen zu den Entscheidungen des Ständerats.<br />

Neue Strassenfinanzierung gesucht<br />

Ein wichtiges Thema ist die langfristige Sicherung<br />

der Strasseninfrastruktur und des<br />

Bundeshaushalts. Die Einnahmen aus der<br />

Mineralölsteuer gehen zurück, wenn immer<br />

mehr E-Autos in Verkehr gesetzt werden.<br />

Deshalb hat der Bundesrat das Departement<br />

für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation<br />

(Uvek) und das Finanzdepartement<br />

beauftragt, eine Konzeption für eine fahrleistungsabhängige<br />

Abgabe auszuarbeiten, um<br />

die Mineralölsteuer abzulösen. Weiter soll<br />

geprüft werden, ob andere Verkehrsabgaben<br />

wie die Autobahnvignette oder die Automobilsteuer<br />

durch eine fahrleistungsabhängige<br />

Abgabe abgelöst werden können. Das Astra<br />

hat die Federführung übernommen. Der<br />

nächste Schritt wird ein Aussprachepapier<br />

für den Bundesrat sein.<br />

CO 2<br />

-Gesetz: Nächster Anlauf<br />

Nachdem die Stimmbürger das revidierte CO 2<br />

-<br />

Gesetz im Juni <strong>2021</strong> abgelehnt hatten, hat der<br />

Bundesrat entschieden, bis Ende <strong>2021</strong> eine<br />

neue Gesetzesvorlage in die Vernehmlassung<br />

zu schicken, die auf dem geltenden CO 2<br />

-Gesetz<br />

fusst. Dabei soll es keine neuen Abgaben<br />

und Steuererhöhungen geben. Im Mobilitätsbereich<br />

soll namentlich der Ausbau<br />

der Infrastruktur für Elektroautos gefördert<br />

werden. Ergänzt werden diese Bemühungen<br />

durch eine Anpassung der CO 2<br />

-Zielwerte für<br />

den Fahrzeugimport. Allerdings hält der Bundesrat<br />

an seinem Ziel weiterhin fest, wonach<br />

die Schweiz ihre Emissionen bis 2030 gegenüber<br />

1990 halbieren solle. Ungeklärt ist, wo<br />

der erneuerbare Strom für die geplante Dekarbonisierung<br />

herkommen soll.<br />

Verkehr soll flüssiger werden<br />

Das Astra bemüht sich, den Verkehrsfluss<br />

auf den Nationalstrassen besser zu gestalten.<br />

Das geschieht mit verschiedenen Massnahmen<br />

wie den Geschwindigkeitsharmonisierungs-<br />

und Gefahrenwarnanlagen (GHGW).<br />

Zudem realisiert das Astra als weitere Elemente<br />

zur Verflüssigung des Verkehrs Rampendosierungsanlagen<br />

auf den Nationalstrassen<br />

(Ampeln bei Einfahrten wie auf der A1<br />

in Kirchberg BE Richtung Bern) sowie die<br />

Pannenstreifenumnutzung (PUN), die schon<br />

besteht (Villars-Sainte-Croix und Cossonay<br />

VD) oder aktuell gebaut wird (A6 BE Wankdorf-Muri<br />

und A1 in Winterthur). Ferner<br />

prüft das Astra, was Carpooling-Parkplätze<br />

an Autobahneinfahrten zur Förderung von<br />

Fahrgemeinschaften bringen. Die Untersuchung<br />

dauert bis 2023.<br />

Mobility Pricing wird konkreter<br />

Der Bundesrat hatte im Februar <strong>2021</strong> eine<br />

Vorlage zum Mobility Pricing in die Vernehmlassung<br />

gegeben. Dabei geht es um die Schaffung<br />

der rechtlichen Grundlagen, damit der<br />

Bund Pilotprojekte von Kantonen, Gemeinden<br />

und weiteren interessierten Kreisen mitfinanzieren<br />

kann. Der Bundesrat wird nach<br />

der Auswertung der Rückmeldungen über<br />

das weitere Vorgehen entscheiden. Das könnte<br />

voraussichtlich 2022 geschehen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>73


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Die Mobilitätsbranche perfekt abgebildet<br />

Die Waadtländer Berufsmesse vom 16. bis 21. November war ein voller Erfolg<br />

cym. An der Generalversammlung der AGVS-Sektion Waadt, die<br />

vor der Eröffnungsfeier zur Waadtländer Berufsmesse stattfand, gab<br />

vor allem ein Traktandum zu reden: die Änderungen im kollektiven<br />

Gesamtarbeitsvertrag. Nicolas Leuba, Präsident der AGVS-Sektion<br />

Waadt und Zentralvorstandsmitglied, sagt: «Wir bemühten uns, die<br />

Inputs der Gewerkschaft Unia zu integrieren und den Vertrag entsprechend<br />

anzupassen.» Zu den gutgeheissenen Änderungen gehören<br />

die Erhöhung des Mindestlohnes sowie die Einführung von fünf Ferienwochen<br />

statt den bisherigen vier. Das Budget 2022 wurde ohne<br />

Weiteres angenommen.<br />

Im Anschluss fand der traditionelle Aperitif zur Eröffnung des Standes<br />

der Berufe der motorisierten Mobilität statt, der im Rahmen der Berufsmesse<br />

vom 16. bis 21. November im Palais de Beaulieu hauptsächlich<br />

von der AGVS-Sektion Waadt realisiert wurde. Nicolas Leuba und die<br />

Waadtländer Staatsrätin Christelle Luisier Brodard wandten sich mit<br />

positiven und konstruktiven Reden an die rund 150 Gäste. Zu ihnen<br />

gestellten sich Nationalrätin Jacqueline de Quattro sowie Nationalrat<br />

Frédéric Borloz. Weiter waren mehrere Kantonsräte und Vertreter<br />

des kantonalen Bildungsdepartements anwesend.<br />

Christelle Luisier Brodard, Staatsrätin (l.), zusammen mit Nicolas Leuba, Präsident der<br />

AGVS-Sektion Waadt, sowie Nationalrätin Jacqueline de Quattro. Fotos: AGVS-Medien<br />

Für den Messeauftritt spannten mehrere Verbände zusammen: die<br />

AGVS-Sektion Waadt, ASTAG Vaud, Carrosserie Suisse Vaud,<br />

70 LKW`s zu unterhalten gibt ganz schön was zu<br />

tun….<br />

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Jean-Luc Pirlot (M.), Generalsekretär der AGVS-Sektion Waadt.<br />

2Roues Suisse section romande und APREA. Ganz nach dem Motto<br />

«gemeinsam sind wir stärker», wie Olivier Maeder von der AGVS-Geschäftsleitung<br />

betont. «Es war ein wunderschöner Stand, der die verschiedenen<br />

Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der<br />

Mobilitätsbranche perfekt abbildete.» Hervorgehoben wurden zudem<br />

die neuen Grundbildungen in den Detailhandelsberufe «Automobil<br />

After-Sales» und «Automobil Sales». <<br />

74<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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0 1 0 1 0 0 S P R A C H G E F Ü H L 0 0 0 0 1<br />

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VERBAND & SEKTIONEN<br />

Ein Dankeschön fürs grosse Engagement<br />

Der Trägerverein Roadranger ernennt 80 neue Strassenhelfer der Vertiefungsrichtungen Pannen- und Unfallhilfe.<br />

pd. «Danke für euer grosses Engagement!»<br />

Mit diesen Worten begrüsste Urs Bucheli,<br />

Präsident des Trägervereins Roadranger,<br />

an der Diplomfeier die Kandidatinnen<br />

und Kandidaten, die <strong>2021</strong> die Berufsprüfung<br />

zum Strassenhelfer mit eidgenössischem<br />

Fachausweis bestanden haben. Gefeiert<br />

wurde im Stadtsaal in Zofingen AG.<br />

Kandidaten, Prüfungsexperten, Vorstandsmitglieder<br />

und Gäste trafen sich zur Fachausweisübergabe.<br />

Umrahmt von leckerem<br />

Essen und der Band Big Bang Studio konnten<br />

Urs Bucheli und der neue Prüfungsleiter<br />

Markus Schwab den anwesenden Absolventen<br />

ihre Fachausweise überreichen.<br />

Strassenhelfer sind «das Schweizer Taschenmesser»<br />

unter den Weiterbildungen des<br />

Schweizer Autogewerbes. In den letzten<br />

sieben Jahren haben rund 250 Fachleute die<br />

Ausbildung zum/zur Strassenhelfer/-in mit<br />

eidgenössischem Fachausweis abgeschlossen.<br />

Sie sind neben den Vertiefungsrichtungen<br />

Pannen- und Unfallhilfe in den Modulen<br />

Mensch und Sicherheit ausgebildet.<br />

Vincenzo Clausi, Marc Deppeler, Patrik Gresch, Denis<br />

Häcki-Hinder, Cédric Hecht Boos, Dean Hofstetter, Kai<br />

Kretzschmar, Shane Lang, Patrick Lüpertz, Flavio Muzzin.<br />

Pietro D’Agostino, Alan Combi, Giovanni Feliciani, Stefano<br />

Pasta, Lorenzo Stocker.<br />

Dadurch sind sie auf den Schweizer Strassen<br />

die Ansprechpartner für Hilfesuchende,<br />

Blaulichtorganisationen und Versicherungen<br />

<strong>–</strong> und zwar rund um die Uhr. <<br />

v.l.: Markus Schwab (neuer Prüfungsleiter), Urs Bucheli<br />

(Präsident Trägerverein Roadranger) und Bruno Leibundgut<br />

(abtretender Prüfungsleiter). Fotos: RoadRanger.<br />

Mahdi Awada, Gaël Farrès, Maëla Morard, Marc Vaney,<br />

Mattia Christen.<br />

Andreas Bittkau, Charly Blattner, Silvan Andreas Bühler,<br />

Matthias Christen, Nico Calcagni, André Immer, Adrian Jost.<br />

Viel Applaus für die jungen Fachkräfte<br />

Vierte Berufsmeisterschaften der AGVS-Sektion beider Basel anlässlich der Berufsschau Liestal <strong>2021</strong>.<br />

pd. Die Berufsmeisterschaft der AGVS-Sektion<br />

beider Basel ging erfolgreich über die<br />

Bühne. 18 motivierte, engagierte und clevere<br />

junge Fachmänner und eine Fachfrau haben<br />

sich über drei Tage lang miteinander gemessen<br />

und ihr Fachwissen bewiesen. Gratuliert<br />

werden darf allen Teilnehmenden, insbesondere<br />

den drei Bestplatzierten:<br />

Das Podest (v.l.): Micha Wiederkehr, Tobias Rudolf und<br />

Severine Kräuliger. Fotos: AGVS-Sektion beider Basel<br />

Die 19 Teilnehmenden der vierten Berufsmeisterschaft in<br />

Liestal BL.<br />

1. Rang: Tobias Rudolf (Amag Basel)<br />

2. Rang: Micha Wiederkehr<br />

(Garage Heinz Schaub AG)<br />

3. Rang: Severine Kräuliger<br />

(Kestenholz Automobile AG)<br />

«Autoberufe haben Zukunft»: Die Botschaft kam bei den Besuchern der Berufsschau an.<br />

Die AGVS-Sektion beider Basel dankt dem<br />

Organisationskomitee und den Chefexperten.<br />

Mit Stolz wird auf die Berufsmeisterschaft<br />

<strong>2021</strong> im Rahmen der Berufsschau<br />

Liestal BL zurückgeblickt, die in dieser<br />

Form bereits zum vierten Mal durchgeführt<br />

werden konnte. <<br />

76<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Zürcher Berufsmeisterschaften<br />

«Alles neu und alles zu klein»<br />

Der Zürcher Berufsmeister <strong>2021</strong> heisst Silvan Kech, Automobil-Mechatroniker NFZ aus Hinwil. Dass er als<br />

Nutzfahrzeugler alle seine PW-Kollegen in die Schranken wies, überraschte den Zürcher Oberländer. Sandro Compagno<br />

«Schauen Sie sich dieses Achsvermessungsgerät<br />

an!» Silvan Kech zeigt auf das Lenkgeometriegerät<br />

«Q.Lign», das der AGVS-<br />

Sektion Zürich von der Gassner AG für die<br />

Berufsmeisterschaften zur Verfügung gestellt<br />

worden war: «Ich hatte so etwas zuvor noch<br />

nie gesehen. Oder den Posten Beleuchtung,<br />

an dem man das Licht korrekt einstellen<br />

musste. Das war alles neu für mich <strong>–</strong> und vor<br />

allem zu klein.» In seiner beruflichen Grundbildung<br />

im Armeelogistikcenter Hinwil hatte<br />

es Silvan Kech ausschliesslich mit grossen<br />

Nutzfahrzeugen zu tun. «Ich bin schon sehr<br />

überrascht, dass ich hier gewinnen konnte.»<br />

Silvan Kech verwies Marvin Amman (Octane<br />

<strong>12</strong>6, Wallisellen) und Rafael Götsch (Porsche<br />

Winterthur Amag First) auf die Plätze.<br />

Die einzige Frau im Teilnehmerfeld, Martina<br />

Stössel aus Bäretswil, belegte Platz 8.<br />

«Ich bin beeindruckt, mit welcher Coolness<br />

diese jungen Leute an die Aufgabe herangegangen<br />

sind», staunte Thomas Küderli, Geschäftsführer<br />

der Gassner AG. «Ich wäre in<br />

diesem Alter so etwas von nervös gewesen.<br />

Aber die Jungen stellen sich an den Posten<br />

und ziehen das durch.»<br />

Die 26 Automobil-Mechatroniker und 2 Automobil-Fachleute<br />

hätten sich einen Wettbewerb<br />

auf hohem Niveau geliefert, erklärte<br />

Andreas Billeter, Berufsbildungsobmann<br />

der AGVS-Sektion Zürich. An insgesamt<br />

sechs Posten <strong>–</strong> von der Fahrwerksvermessung<br />

über das Getriebe bis zur Elektronik <strong>–</strong><br />

massen sich die jungen Berufsleute. «Es ist<br />

schön, dass wir diese Berufsmeisterschaften<br />

nach einem Jahr Unterbruch wieder durchführen<br />

konnten», sagte Christian Müller,<br />

Präsident der AGVS-Sektion Zürich, in einer<br />

kurzen Ansprache an die Adresse der Teilnehmenden.<br />

«Der Wettbewerb gibt Ihnen<br />

die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten unter Beweis<br />

zu stellen und die Leidenschaft zu zeigen,<br />

die wir alle für unseren Beruf haben.»<br />

26 junge Berufsleute massen sich im Brain Village in der Auto Zürich. Martina Stössel belegte als einzige Frau den<br />

tollen achten Platz. Fotos: AGVS-Medien.<br />

Mit den vier Wettkampftagen an der Auto<br />

Zürich Car Show waren die Verantwortlichen<br />

der Zürcher Sektion sehr zufrieden. Das<br />

Brain Village, in dem die Berufsmeisterschaften<br />

stattfinden, ist traditioneller Bestandteil<br />

des B2B-Bereichs Autotecnica. «Vor allem am<br />

Samstag und am Sonntag war das Besucheraufkommen<br />

sehr gut», sagt Andreas Billeter.<br />

«Wir haben viele gute Gespräche geführt <strong>–</strong><br />

einerseits mit Garagisten, die die Autotecnica<br />

besucht haben, aber auch mit Familien,<br />

deren Kinder sich für eine berufliche Grundbildung<br />

im Autogewerbe interessieren.» Dabei<br />

seien auch die neuen Detailhandelsberufe<br />

auf grosses Interesse gestossen. «Das Auto<br />

fasziniert nach wie vor.»<br />

Leidenschaftlich hatte Peter Krieg, Geschäftsführer<br />

der Baumgartner AG und Organisator<br />

der Autotecnica, auch den Abschluss der vier<br />

Tage in Zürich-Oerlikon gestaltet: Sängerin<br />

Gunvor begeisterte mit eigenen Liedern und<br />

Coverversionen bekannter Songs <strong>–</strong> und setzte<br />

sich dank ihrer grossartigen Stimme sogar<br />

gegen die «Fire-ups» an benachbarten Ständen<br />

durch. Auch das ist Auto Zürich. <<br />

Der Zürcher Berufsmeister Silvan Kech mit Christian<br />

Müller, Präsident AGVS Zürich, und Bildungsobmann<br />

Andreas Billeter.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>77


NACHRUF<br />

Nachruf auf Dr. Martin Plüss<br />

«Ich bin es gewohnt, mich<br />

stark einzubringen»<br />

Er war 35 Jahre in verschiedenen Gremien des Schweizer Autogewerbes tätig, davon über zwei Jahrzehnte<br />

als Verwaltungsratspräsident der ESA: Mit Dr. Martin Plüss verliert das Schweizer Autogewerbe einen<br />

selbstbestimmten, erfolgreichen Unternehmer, der sich stets für das Wohl des Garagisten eingesetzt hat<br />

und dafür, dass sich dessen Position im Markt verbessert. Reinhard Kronenberg<br />

«Dr. Martin Plüss war eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, als<br />

Unternehmer wie als Mensch», sagt Markus Hutter über seinen Vorgänger<br />

als Präsident der ESA. Markus Hutter hat ihn im Jahr 2016 abgelöst.<br />

Davor präsidierte Plüss die Einkaufsorganisation des schweizerischen<br />

Auto- und Motorfahrzeuggewerbes 22 Jahre lang. Auf die<br />

Frage, ob ihn der Abschied wehmütig macht, sagte Plüss damals<br />

gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong>: «Offen gestanden erwischen Sie mich jetzt<br />

grad in einem ziemlich emotionalen Moment.» Diese Emotionalität<br />

war Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit mit der ESA, den Mitarbeitenden<br />

und den Kunden. Unter ihm entwickelte sich die ESA enorm<br />

weiter <strong>–</strong> und trotzdem beanspruchte er diesen Erfolg nie für sich, «es<br />

war in erster Linie die Leistung aller ESA-Angestellten», hielt er fest.<br />

Der Erfolg <strong>–</strong> weder der persönliche als erfolgreicher Geschäftsmann<br />

noch jener als Präsident der ESA <strong>–</strong> machte ihn, den strategisch denkenden<br />

Menschen, eher vorsichtig: «Ich muss warnen», sagte er, «die<br />

Konkurrenz schläft nicht und ein Vorsprung, wie wir ihn aktuell haben,<br />

ist schnell weg.» Für Plüss war deshalb wichtig, dass alle nicht<br />

nur am selben Strick ziehen, sondern auch in dieselbe Richtung. Bei<br />

der ESA hat der Präsident erheblichen Einfluss. Wenn er will. Martin<br />

Plüss wollte das. Und Markus Hutter auch. «Der Einfluss des Präsidenten<br />

hängt von seiner Persönlichkeit ab», analysierte Plüss damals.<br />

Ihm war bewusst, dass er eine starke Rolle spielte <strong>–</strong> «eine aktive»,<br />

nannte er es. «Ich bin es gewohnt, mich einzubringen, wenn ich mich<br />

irgendwo engagiere».<br />

Nicht Arbeit, sondern «harte» Arbeit<br />

Die ESA auf Kurs zu bringen und zu halten, war Arbeit. Hier widersprach<br />

Martin Plüss im damals geführten Gespräch: «Es war harte<br />

Arbeit. Über Jahre hinweg.» Sie habe kein Nachlassen erlaubt, stellte<br />

er im Gespräch klar. Sein Rezept auch als ESA-Präsident war langfristiges<br />

Denken, in dessen Zentrum immer der Garagist als Unternehmer<br />

stand, den es zu unterstützen galt, seine Position im Markt<br />

zu verbessern.<br />

Martin Plüss’ Bedeutung für das Autogewerbe hebt auch Urs Wernli<br />

hervor, während 18 Jahren Zentralpräsident des Auto Gewerbe Verband<br />

Schweiz (AGVS) und heutiger AGVS-Ehrenpräsident: «Martin<br />

Plüss hatte immer das Gedeihen der Garagisten, der ESA und seiner<br />

Genossenschafter im Fokus.» Als erfolgreicher Garagist, Präsident der<br />

ESA, Präsident der Tecar, Markenhändlerpräsident und somit exzel-<br />

78<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NACHRUF<br />

lenter Kenner der Autobranche sei er mit den<br />

vielfältigen Herausforderungen des AGVS<br />

bestens vertraut gewesen, sagt Urs Wernli.<br />

Über all diese Jahre wuchs zwischen den beiden<br />

Exponenten des Autogewerbes eine tiefe<br />

Verbundenheit heran, die weit über das Geschäftliche<br />

hinausging: «In Martin habe ich<br />

einen lieben Freund verloren, der mir immer<br />

sehr wohlwollend gesinnt war. Ich bin dankbar,<br />

dass ich Martin Plüss als Weggefährten<br />

und Kameraden im Autogewerbe zur Seite<br />

wusste. Er stand mir jederzeit mit Rat und<br />

Tat bei. »<br />

Martin Plüss anerkannte den hohen Stellenwert<br />

der Berufsbildung als Rückgrat des<br />

Autogewerbes und unterstützte Urs Wernli<br />

immer bei der Wahrnehmung der Interessen-<br />

und Branchenvertretung in der Politik,<br />

bei Partnerorganisationen und Behörden.<br />

Weitsichtig, klar und unabhängig<br />

Mit ein Faktor für den Erfolg: «Martin Plüss<br />

war ein Unternehmer, der viele Entwicklungen<br />

richtig vorausgesehen hat», konstatiert<br />

Markus Hutter rückblickend. Er sei ein unabhängiger<br />

Unternehmer gewesen, der seine<br />

Meinungen und Ansichten zum Ausdruck<br />

brachte <strong>–</strong> auch gegenüber Importeuren. «Sie<br />

dürfen das aber nicht mit einem Querschläger<br />

vergleichen», stellt Hutter klar, «Martin<br />

Plüss war einfach mutig und klar». Auch<br />

wenn es einmal nicht lief wie gewünscht, hat<br />

Martin Plüss seinen Optimismus nie verloren.<br />

«Er hat sich», sagt Hutter, «dem Negativen<br />

stets widersetzt».<br />

Dabei geholfen habe ihm auch sein Humor,<br />

an den sich Hutter sehr gern erinnert: «Martin<br />

Plüss hatte immer einen träfen Spruch<br />

auf Lager.» Ein anderer Grundzug seines Charakters<br />

war, dass Martin Plüss ein ausserordentlich<br />

grosszügiger Mensch war. «Er<br />

gab seine Erkenntnisse, Analysen und sein<br />

Wissen immer weiter», erinnert sich Hutter<br />

und ergänzt: «Und er war ein intelligenter<br />

Mensch.»<br />

Mit Martin Plüss, darin sind sich alle einig,<br />

die ihn kennen, verliert das Schweizer Autogewerbe<br />

eine herausragende Persönlichkeit,<br />

als Mensch wie als Unternehmer. «Eine Persönlichkeit»,<br />

so formuliert es Markus Hutter,<br />

«wie man sie sehr selten trifft.» Im erwähnten<br />

Interview von <strong>AUTOINSIDE</strong> wurde Martin<br />

Plüss auch darauf angesprochen, dass er<br />

es sich auch hätte leichter machen und einfach<br />

in seinem Betrieb bleiben können, statt<br />

sich zeitintensiv für die Branche zu engagieren.<br />

Plüss’ Antwort: «Das ist richtig, aber<br />

unter dem Strich haben auch ich und mein<br />

Betrieb davon profitiert. Ich hatte in dieser<br />

Zeit so viele enorm schöne Kontakte, die<br />

nicht nur mein geschäftliches, sondern auch<br />

mein privates Leben bereichert haben.» Seine<br />

Firma, sagte Plüss, «wäre heute nicht, was<br />

sie ist, wenn all das nicht gewesen wäre».<br />

Kurs halten und sich in die Riemen<br />

legen<br />

Nach seinem Abschied als Präsident der ESA<br />

wurde Martin Plüss gefragt, was er denn jetzt<br />

mit seiner Zeit zu tun gedenke <strong>–</strong> zurück ins<br />

Tagesgeschäft im eigenen Betrieb in Zuchwil?<br />

Seine Antwort damals kam wie aus der<br />

Pistole geschossen: «Wo denken Sie hin! Für<br />

unseren Betrieb mit 50 Mitarbeitenden haben<br />

wir länger schon einen Geschäftsführer<br />

eingestellt, der macht einen tollen Job. Die<br />

Zeit, die ich jetzt gewinne, nutze ich für mich<br />

selbst. Ich gehe jetzt segeln.»<br />

Das war eine seiner grossen Leidenschaften.<br />

Er hatte bei Genua ein Boot, das er so<br />

oft wie möglich hinaus aufs Wasser steuerte.<br />

Das passte zu seiner sportlichen Art. Martin<br />

Plüss war früher auch Ruderer, in jungen Jahren<br />

sogar Mitglied der Nationalmannschaft.<br />

Vielleicht schliesst sich hier der Kreis seiner<br />

Persönlichkeit: Beim Segeln geht es um Navigieren<br />

und darum, den Kurs zu halten und<br />

auch bei hoher See und Wellengang am Ruder<br />

zu bleiben. Und beim Rudern geht es darum,<br />

zusammen mit anderen einen Rhythmus zu<br />

finden und sich als Teil der Mannschaft kräftig<br />

und ausdauernd in die Riemen zu legen. <<br />

Die ESA ständig weiterentwickelt<br />

Am 30. Oktober <strong>2021</strong> ist der ehemalige, langjährige<br />

ESA-Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Plüss<br />

im Alter von 72 Jahren verstorben. Der ESA-Verwaltungsrat<br />

und die Geschäftsleitung sprechen<br />

seiner Familie und seinen Angehörigen ihr herzliches<br />

Beileid aus.<br />

Dr. Martin Plüss wurde 1984 in den ESA-Vorstand<br />

und Verwaltungsrat gewählt. Im Jahr 1994 übernahm<br />

er als Präsident den Vorsitz des ESA-Verwaltungsrates.<br />

Über 30 Jahre lang prägte Martin<br />

Plüss mit seiner Persönlichkeit, seinem unternehmerischen<br />

Geist und seiner liberalen Offenheit<br />

die ESA. Die ESA hat unter der Leitung von Dr.<br />

Martin Plüss ihre Spitzenstellung im Markt, trotz<br />

grossen Herausforderungen und permanentem<br />

Wettbewerbsdruck, erfolgreich weiter ausgebaut.<br />

In seiner Zeit als ESA-Verwaltungsratspräsident<br />

entwickelte sich die ESA ständig weiter und<br />

unter der Führung von Martin Plüss wurden<br />

wichtige, trendsetzende Entscheide getroffen,<br />

die noch heute von grosser Relevanz sind. Die<br />

Zusammenarbeit mit Tecar International war 1992<br />

beschlossene Sache <strong>–</strong> kurz darauf ebnete sich<br />

der Weg für den ESA+-Tecar-Reifen. Der Reifen<br />

ist seit vielen Jahren im Schweizer Markt sehr gut<br />

etabliert und als «Garagisten-Reifen» bekannt.<br />

Im Jahr 2000 übernahm die ESA die Liechti AG<br />

und legte so den Grundstein für das Carrosserie-<br />

Geschäft. Dank diesem richtungsweisenden<br />

Entscheid gehört die ESA heute zu den wichtigsten<br />

Zulieferern von Garagen und Carrosserien.<br />

2005 brachte die ESA den ersten Onlineshop auf<br />

den Markt <strong>–</strong> ebenfalls ein wichtiger Entscheid,<br />

denn heute werden über den eShop über 70 Prozent<br />

der Bestellungen abgewickelt. Vorausschauend<br />

und wegweisend war auch der Einstieg in<br />

den Service- und Verschleissteilebereich im Jahr<br />

2006. Während der Amtszeit von Dr. Martin Plüss<br />

lancierte die ESA verschiedene Garagenkonzepte<br />

<strong>–</strong> bis heute zählen sie alle zu den Grundpfeilern<br />

der ESA. 2011 gründete die ESA ihren exklusiven<br />

Branchenclub, den Mechanixclub, der heute über<br />

11 000 Mitglieder zählt. Im gleichen Jahr 2011<br />

eröffnete die ESA ihr erstes Abhol- und Auslieferlager<br />

in Reinach. An dieser Strategie hält die<br />

ESA bis heute fest. Demnächst eröffnen die ESA<br />

ihr fünftes Abhol- und Auslieferlager, diesmal in<br />

der Westschweiz.<br />

Während knapp 20 Jahren vertrat Dr. Martin Plüss<br />

die ESA im Beirat des internationalen Einkaufsverbundes<br />

Tecar. Von 2007 bis 2015 amtete er als<br />

dessen Präsident. Als Peugeot-Händler engagierte<br />

sich Martin Plüss über viele Jahre für<br />

«seine» Marke und die Branche. So war er über<br />

zehn Jahre im Peugeot-Händlerverband.<br />

Zudem war er von 2001 bis 2009 Repräsentant<br />

des Schweizerischen Händlerverbands im<br />

Europäischen Peugeot-Händlerverband. Weiter<br />

amtete Martin Plüss während zehn Jahren<br />

als Vizepräsident der Sektion Aargau des Auto<br />

Gewerbe Verband Schweiz (AGVS).<br />

Dr. Martin Plüss hat die ESA als Mensch mit<br />

breitem Interesse, grosser Kompetenz und<br />

viel Sachverstand angenehm und erfolgreich<br />

geführt, sowie hervorragend gegen innen<br />

und aussen vertreten. Seine grosse Weitsicht,<br />

seine Professionalität und sein Engagement<br />

für die ganze Branche waren der ESA stets ein<br />

Vorbild.<br />

Die ESA wird Dr. Martin Plüss in dankbarer<br />

Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

Burgdorf, im November <strong>2021</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>79


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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Arbeitssicherheit<br />

Ein Koffer, der Leben rettet<br />

Das Arbeitsgesetz (ArG) lässt betreffend Gesundheitsschutz keinen Interpretationsspielraum zu. In Artikel 36<br />

der entsprechenden Verordnung ist festgehalten, dass «stets die erforderlichen Mittel verfügbar» sein müssen,<br />

um im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Um die Betriebe bei der Umsetzung zu unterstützen, arbeitet die BAZ neu<br />

mit der Firma Lifetec zusammen. Sandro Compagno<br />

Daniel Fürst, Verantwortlicher<br />

Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz beim AGVS.<br />

Mirko Djuric, CEO Lifetec.<br />

Gemäss Unfallstatistik ereignen sich in der<br />

Schweiz jährlich rund 260 000 Berufsunfälle<br />

und -krankheiten. Jedes Jahr erleiden rund<br />

30 000 Menschen einen Herzinfarkt und nahezu<br />

8000 Betroffene überleben nicht. Die Branchenlösung<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

im Auto- und Zweiradgewerbe (BAZ)<br />

unterstützt seit dem Jahr 2000 mehr als 2900<br />

Betriebe bei der Umsetzung der gesetzlichen<br />

Richtlinie zum Thema Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz. Die Einhaltung der EKAS-<br />

Richtlinie 6508 (EKAS steht für Eidgenössische<br />

Koordinationskommission für Arbeitssicherheit)<br />

ist nicht etwa freiwillig, sondern Pflicht<br />

für jeden Betrieb in unserem Gewerbe.<br />

Alles klar also? «Nicht uneingeschränkt», sagt<br />

Daniel Fürst, der beim AGVS für die BAZ zuständig<br />

ist. «Für viele Betriebe ist unklar, was<br />

mit den besagten erforderlichen Mitteln genau<br />

gemeint ist. Mit dem Resultat, dass entweder<br />

nichts gemacht wird oder irgendwo ein Defibrillator<br />

montiert wird <strong>–</strong> und das war’s dann.»<br />

Es würden sich mittlerweile zahlreiche Firmen<br />

in diesem interessanten Geschäftsfeld tummeln:<br />

«Längst nicht alle sind seriös.»<br />

Hier kommt die Firma Lifetec in Spiel: Lifetec,<br />

domiziliert in Dietikon ZH, bietet ein Erste-<br />

Hilfe-Notfallmanagement für Gemeinden und<br />

Städte wie auch für Unternehmen. Das Angebot<br />

basiert auf den drei Säulen Beratung,<br />

Schulung und intelligente Systeme und deckt<br />

alle Bedürfnisse von Unternehmen ab, die<br />

das Leben ihrer Mitarbeitenden, Kunden und<br />

Lieferanten schützen möchten. «Das geht<br />

von der Bedarfs- und Gefährdungsanalyse<br />

über das Notfall-Konzept bis hin zur Umsetzung<br />

mit Schulungen und Systemen», erklärt<br />

Lifetec-CEO Mirko Djuric. Gerade der für viele<br />

Werkstattmitarbeitende relativ neue Umgang<br />

mit der Elektro-Mobilität stellt neue Anforderungen<br />

an die Arbeitssicherheit. Zentrales<br />

Element ist der intelligente Notfallkoffer«Lifetec<br />

One». Das Erste-Hilfe-Notfallsystem mit<br />

integriertem Defibrillator stellt beim Öffnen<br />

automatisch eine Verbindung zur Sanitätsnotrufzentrale<br />

144 her. Dort<br />

übernimmt eine medizinischgeschulte<br />

Person den Anruf,<br />

spricht via Gegensprechanlage<br />

direkt mit dem Ersthelfer und<br />

leitet zu lebensrettenden Erste-Hilfe-Massnahmen<br />

an. Dank<br />

Standorthinterlegung und GPS-<br />

Lokalisierunggelangt die Ambulanz<br />

schnellerzum Notfallopfer.<br />

Denn geradein einem<br />

Notfall zählt oft jede Minute.<br />

Mirko Djuric: «DasSystem wurde<br />

in Zusammenarbeit mit Rettungssanitätern<br />

und weiteren<br />

Experten entwickelt.» Dank<br />

der Zusammenarbeit des<br />

AGVS mit Lifetec steht den<br />

AGVS-Mitgliedern das System<br />

«Lifetec One» zu einem<br />

Vorzugspreis zur Verfügung. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

lifetec.ch<br />

Sobald der Notfallkoffer geöffnet<br />

wird, stellt er automatisch eine<br />

Verbindung zur Notrufzentrale 144<br />

her. Foto: Lifetec.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>81


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Die erste Bosch-Station entstand 1921 in Hamburg (kleines Bild). In der Schweiz startete Bosch an der Badenerstrasse in Zürich und in Genf. Fotos: Bosch.<br />

100 Jahre Bosch Car Service<br />

Weltweit im Einsatz <strong>–</strong><br />

90-mal in der Schweiz<br />

Was am 1. Januar 1921 mit der Max Eisenmann & Co. in Hamburg begann, ist heute ein weltweites Netzwerk<br />

mit mehr als 16 500 Partnern. Bosch Car Service blickt auf 100 Jahre (Erfolgs-)Geschichte zurück. Sandro Compagno<br />

Die Entwicklung verlief rasant: Während im<br />

Jahr 1900 knapp 10 000 Autos weltweit gebaut<br />

wurden, waren es 1910 bereits über 250 000<br />

<strong>–</strong> bis 1920 sollte die Zahl auf annähernd 2,5<br />

Millionen steigen. Die ersten Automobilisten<br />

waren immer wohlhabend, meist technisch<br />

versiert und reparierten ihre Fahrzeuge selbst.<br />

Oft leisteten sie sich einen Chauffeur und Mechaniker<br />

zum ohnehin teuren Automobil.<br />

1913 baute Henry Ford in seiner Fabrik in<br />

Saint Paul (Michigan) ein erstes Fliessband<br />

auf, in Europa übernahmen beispielsweise<br />

Fiat, Renault und Volvo das Prinzip. Die Fliessbandproduktion<br />

verringerte die Produktionskosten<br />

und die Preise der Fahrzeuge enorm.<br />

Das Auto wurde nun auch für breite Massen<br />

erschwinglicher. Zudem machte die elektrische<br />

Ausstattung wie Beleuchtung oder Anlasser<br />

das Fahren einfacher und komfortabler.<br />

Entsprechend wuchs der Bedarf nach fachkundigem<br />

Service.<br />

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden,<br />

hatte das bereits damals international<br />

agierende Unternehmen Bosch seine weltweiten<br />

Verkaufsstandorte mit Garagen ausgestattet.<br />

So konnten die Autofahrer um 1920<br />

in nahezu allen Ländern mit nennenswertem<br />

Automobilvorkommen neben den Bosch-Produkten<br />

auch die zugehörige Wartung und Instandsetzung<br />

erhalten.<br />

Begonnen hatte die Geschichte der Robert<br />

Bosch GmbH bereits 1886 mit einer Werkstätte<br />

für Feinmechanik und Elektrotechnik<br />

in Stuttgart (D). Bereits 1887 stellte<br />

Bosch einen Niederspannungs-Magnetzünder<br />

für Gasmotoren vor, zehn Jahre später den<br />

82<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

ersten Magnetzünder für Automobile. Der<br />

Grundstein für die Entwicklung als Automobilzulieferer<br />

war gelegt.<br />

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren im<br />

Vorreiterland USA sogenannte «Bosch Service<br />

Stations» aufgebaut worden. Bei diesen Service-Stationen<br />

handelte es sich um selbständige,<br />

von Bosch unabhängige Garagen, die auf<br />

eigene Rechnung den Verkauf und den Einbau<br />

von Bosch-Erzeugnissen übernahmen, leicht<br />

auswechselbare Ersatzteile zur Verfügung<br />

hielten, Instandsetzungsarbeiten ausführten<br />

und technische Ratschläge erteilen konnten.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Bosch die<br />

meisten internationalen Besitzungen durch<br />

Enteignungen, darunter auch die US-Stationen.<br />

Im Jahr 1921 nahm das Unternehmen<br />

die Idee in grösserem Umfang wieder auf und<br />

kündigte an, diese Bosch-Service-Stationen im<br />

In- und Ausland in grossen Städten mit regem<br />

Autoverkehr errichten zu wollen.<br />

Der erste Partnervertrag wurde zum 1. Januar<br />

1921 mit der Max Eisenmann & Co. in Hamburg<br />

(D) geschlossen. Gegründet als Fahrradhandel,<br />

wandelte sich der Betrieb 1897 mit<br />

dem Import von englischen Automobilen zu<br />

Hamburgs erstem Autohaus. Mit Vertragsschluss<br />

firmierte Eisenmann dann als «Offizielle<br />

Einbau- und Reparatur-Werkstätte der<br />

Robert Bosch A.G.» Damit war das Konzept<br />

der Service-Stationen neu geboren, das in<br />

seinen Grundzügen seit nunmehr 100 Jahren<br />

besteht.<br />

Die Bezeichnung «Bosch-Dienst» mit dem<br />

Logo der Bosch-Dienst-Laterne und ein standardisiertes<br />

Bosch-Dienst-Vertragswerk folgten<br />

1926. Unterstützung durch Bosch erhielten<br />

die Vertragspartner schon damals in vielfältiger<br />

Weise: Ein 1932 herausgegebener «Leitfaden<br />

für die innere Organisation eines Bosch-<br />

Dienstes» stellte in 152 Punkten Ratschläge<br />

für die Inhaber zusammen, die im Rundumschlag<br />

alle erdenklichen Themen behandelten.<br />

Das Grundkonzept blieb in den vergangenen<br />

100 Jahren nahezu unverändert, heisst aber<br />

mittlerweile weltweit einheitlich «Bosch Car<br />

Service». Die Zahl der Garagen stieg auf mehr<br />

als 16 500 Partner aus aller Welt. Zusammen<br />

mit dem Netzwerk hat sich auch der Service<br />

deutlich ausgeweitet. Bekannt war Bosch Car<br />

Service anfangs für den Service an Elektronik-<br />

Komponenten. Heute umfasst das Angebot<br />

alle Leistungen rund ums Auto <strong>–</strong> unabhängig<br />

von Antriebsart und Fahrzeughersteller.<br />

In der Schweiz werden heute die über 90<br />

Bosch-Car-Service-Garagen von einem 13-köpfigen<br />

Team aus Urdorf betreut. Vertriebspartner<br />

des Netzwerks sind die ESA und die<br />

Lorch AG. Sie stellen auch die Versorgung der<br />

Werkstätten mit Ersatzteilen sicher. Als Teil<br />

des Netzwerks werden die Garagen hierzulande<br />

mit modernster Prüftechnik, einer effektiven<br />

Ersatzteillogistik sowie gezielten Marketingmassnahmen<br />

unterstützt. Dank eines<br />

markenübergreifenden Informations- und Beratungsangebots<br />

sowie moderner Diagnosetechnik<br />

profitieren die Partner von der ständig<br />

wachsenden Bosch-Expertise. Kunden<br />

wiederum haben den Vorteil der hohen Verfügbarkeit<br />

von Bosch-Originalteilen in den<br />

Partnergaragen sowie von qualifizierten Mechatronikern,<br />

die stets auf dem neuesten<br />

Stand der Technik sind.<br />

Bosch blickt auf 100 Jahre Erfolgsgeschichte<br />

zurück. Diese soll auch die nächsten 100 Jahre<br />

weitergehen: Ziel ist, das weltweite Netzwerk<br />

durch neue Partner-Garagen noch weiter<br />

auszubauen. Zusätzlich sollen unter anderem<br />

Kunden und Garagen durch digitale Lösungen<br />

und smarte Datennutzung enger miteinander<br />

verknüpft werden. So möchte Bosch<br />

auch künftig ein ebenso verlässlicher wie innovativer<br />

Partner im Bereich Mobilität zu sein.<br />

In unabhängigen Tests sind die Bosch-Car-<br />

Service-Betriebe regelmässig auf den Spitzenplätzen<br />

zu finden. Bei Kundenbewertungen erreichen<br />

sie einen Durchschnittswert von 4,4<br />

von 5 möglichen Sternen.<br />

Bosch ist einer der entscheidenden Innovationstreiber<br />

im Bereich Mobilität. Davon profitieren<br />

die Bosch-Car-Service-Betriebe und<br />

ihre Kunden: «Vernetzung, Automatisierung<br />

und neue Antriebslösungen <strong>–</strong> die Fahrzeuge<br />

werden immer komplexer. Immer mehr<br />

Autos sind heute mit Fahrerassistenz- sowie<br />

neuen Anzeige- und Infotainmentsystemen<br />

unterwegs», sagt Dan Bronkal, Leiter Garagekonzepte<br />

Europa Mitte von Bosch Automotive<br />

Aftermarket. «Das stellt auch die Garagen<br />

vor immer neue Herausforderungen. Bosch ist<br />

hier der zuverlässige Partner, um den wachsenden<br />

Anforderungen der Zukunft gerecht<br />

zu werden <strong>–</strong> und Garant für Autobesitzer, in<br />

den Bosch-Car-Service-Garagen stets einen<br />

kompetenten Ansprechpartner für Service<br />

und Reparatur zu haben.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

boschcarservice.com/ch<br />

Das heutige, moderne Erscheinungsbild von<br />

Bosch Car Service.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>83


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Fahrzeugaufbereitung als Zusatzgeschäft:<br />

Mit «Professional Car Care»<br />

bietet Würth ein neues Konzept für<br />

die Werkstatt an. Foto: Würth AG.<br />

Professional Car Care<br />

Würth bringt Konzept für<br />

die Fahrzeugaufbereitung<br />

Ein neues Werkstattkonzept verspricht, den Garagisten Zusatzgeschäfte im Bereich Fahrzeugaufbereitung zu<br />

bescheren. «Professional Car Care by Würth» will eine Antwort auf sinkende Umsätze im Aftersales liefern.<br />

Sandro Compagno<br />

«Immer mehr Garagenbetriebe müssen aufgrund technischer Entwicklungen<br />

mit sinkenden Umsätzen rechnen», sagt Luc Romann,<br />

Divisionsleiter Auto/Cargo bei der Würth AG. Romann spricht dabei<br />

die Qualitätssteigerungen im Automobilbau an, insbesondere aber<br />

auch die steigende Zahl der batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge<br />

(BEV) auf unseren Strassen. Schätzungen zufolge benötigt ein BEV<br />

rund 30 Prozent weniger Servicearbeiten und Ersatzteile als ein konventioneller<br />

Verbrenner.<br />

«Technischer Fortschritt ist grundsätzlich etwas Gutes und ermöglicht<br />

Fahrzeughaltern unter anderem, die Service-Intervalle zu verlängern».<br />

sagt Luc Romann. Auf der anderen Seite, jener der Garagisten,<br />

drohen jedoch Umsatzeinbussen. Um diese abzufedern, bringt Würth<br />

ab sofort ein fixfertiges Konzept zur Fahrzeugaufbereitung auf den<br />

Aftersales-Markt, das Garagisten ihren Kunden als Zusatzgeschäft<br />

anbieten können: «Professional Car Care by Würth».<br />

Zum Angebot gehören die Bereiche Aussenreinigung und Pflege, Carrosserieaufbereitung,<br />

Innenraumreinigung und -desinfektion, Unterbodenbehandlung,<br />

Motorraum sowie das passende Zubehör. Kern des<br />

Konzepts sind neben den Qualitätsprodukten von Würth auch individuelle<br />

Arbeitsplatzkonzepte, Marketingunterlagen, Schulungen sowie<br />

ein elektronisches Verkaufstool in Form einer App mit Inhalten<br />

wie Reinigungspakete oder Kosten- und Preiskalkulationen. Denn ein<br />

professionell gereinigtes und gepflegtes Fahrzeug freut nicht nur den<br />

Endkunden, sondern wirkt auch hochwertiger, was sich letztlich auch<br />

auf den Wiederverkaufswert auswirkt. «Mit ‹Professional Car Care by<br />

Würth› möchten wir den Garagisten dabei unterstützen, mit der Fahrzeugaufbereitung<br />

einen Mehrumsatz zu erzielen und gleichzeitig die<br />

Kosten im Griff zu behalten», sagt Luc Romann. Denn im Gegensatz<br />

zum Service-Geschäft ist die Fahrzeugpflege unabhängig davon, ob<br />

jemand mit Benzin, Diesel, Biogas oder Strom fährt. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

wuerth-ag.ch/professionalcarcare


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Ersatzteilqualität<br />

Hochwertige Bremsen für hohe<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Verschleissreparaturen sind in vielen Garagen einem zunehmenden Preisdruck ausgesetzt. Dabei sind<br />

insbesondere bei der Reparatur von Bremsen qualitativ hochwertige Ersatzteile die Voraussetzung für ein<br />

sicheres Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten.<br />

sco/pd. Bei einer Motorleistung von 200 PS<br />

beträgt die Bremsleistung eines Fahrzeugs<br />

rund das Fünffache, nämlich 1000 PS. Kernstück<br />

jeder Bremsanlage ist die Bremsscheibe.<br />

In Europa ist die Bosch-Gruppe heute einer<br />

der führenden Anbieter im Hinblick auf die<br />

Entwicklung, Herstellung und Bearbeitung<br />

von PW-Bremsscheiben. Mehr als 20 Millionen<br />

Bremsscheiben werden von Bosch jedes<br />

Jahr gefertigt <strong>–</strong> für die Erstausrüstung wie auch<br />

für den Aftermarket.<br />

Dabei vertraut Bosch auf die verbesserte Wärmeleitfähigkeit<br />

und die Wärmespeicherkapazität<br />

hochgekohlter Gusseisensorten. Denn<br />

darum geht es beim Bremsen: In Bruchteilen<br />

von Sekunden müssen die Beläge und Scheiben<br />

die extremen Kräfte der Bewegungsenergie<br />

des Fahrzeugs aufnehmen, in Wärmeenergie<br />

umwandeln und diese ableiten. Aus Stahl,<br />

Gusseisen, Metallspänen und Legierungszusätzen<br />

entstehen sogenannte «HighCarbon»-<br />

Bremsscheiben. Sie leiten die Wärme ohne<br />

Thermorisse oder Verzug ab. Dies verhindert<br />

das Rubbeln der Bremse, verbessert die Verzögerung,<br />

erhöht die Festigkeit und verlängert<br />

die Lebensdauer der Bremsscheiben.<br />

Bremsscheiben verschleissen und sollten immer<br />

achsweise getauscht werden, sobald eine<br />

von ihnen die minimale Dicke unterschreitet.<br />

Dies ist in aller Regel beim zweiten, spätestens<br />

beim dritten Wechsel des Bremsbelags<br />

der Fall. Um höchstmögliche Sicherheit<br />

zu gewährleisten, sollten bei jeder Bremsenreparatur<br />

streng nach Herstellervorgaben eine<br />

fachgerechte, akribische Prüfung und gegebenenfalls<br />

der Austausch aller verschlissenen<br />

Teile vorgenommen werden. Die gründliche<br />

Reinigung aller Einzelteile und das Fetten an<br />

den entsprechenden Anlagepunkten <strong>–</strong> beispielsweise<br />

im Bereich der Führungsschächte<br />

und an den Rückseiten der Scheibenbremsbeläge<br />

<strong>–</strong> sind unbedingt erforderlich.<br />

Dafür dürfen ausschliesslich Schmierstoffe<br />

verwendet werden, die nicht leitfähig, nicht<br />

metallhaltig, hochtemperaturbeständig und<br />

frei von festen Bestandteilen sind. Auf keinen<br />

Fall darf eine Kupferpaste verwendet werden!<br />

Hier droht Korrosion. Überdies könnte sich<br />

aufgrund der Metallpartikel in der Paste ein<br />

Elektromagnetismus aufbauen, der sich verfälschend<br />

auf die Sensoren der Fahrsicherheitssysteme<br />

(ABS, ESP…) auswirkt. Am besten<br />

eignen sich Keramikpasten.<br />

Bei jeder Bremsenreparatur sollen auch immer<br />

die entsprechenden Zubehörteile wie Sicherungsstifte,<br />

Federbleche und selbst sichernde<br />

Schrauben erneuert werden. Dadurch können<br />

mögliche Funktionsstörungen, die die Bremswirkung<br />

einer Scheibenbremsanlage beeinträchtigen,<br />

und Bremsgeräusche bereits im<br />

Vorfeld weitgehend ausgeschlossen werden.<br />

Grundsätzlich liefert Bosch mit jedem Bremsbelagssatz<br />

alle erforderlichen Zubehörteile aus<br />

und bietet zusätzlich für alle gängigen Fahrzeugtypen<br />

ein umfangreiches und individuell<br />

beziehbares Zubehör-Programm für die Bremsenreparatur<br />

an. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

boschaftermarket.com/ch/de/


BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />

Quelle: Shutterstock<br />

Konjunkturprognose BAK Economics<br />

Im Bann der Halbleiterkrise<br />

Die weltweite Knappheit von Halbleitern bremst die Erholung im Schweizer Neuwagenmarkt massiv aus. BAK<br />

Economics prognostiziert für <strong>2021</strong> rund 235 000 Neuimmatrikulationen. Und da eine Entspannung erst im Lauf<br />

des Jahres 2022 zu erwarten ist, werden sich auch die Neuimmatrikulationen im kommenden Jahr klar unter<br />

dem Durchschnitt des Vorkrisenjahrs 2019 bewegen. BAK Economics<br />

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie<br />

prägen auch im laufenden Jahr <strong>2021</strong> die Neuzulassungen<br />

von Personenwagen. Während<br />

sich in den Anfangsmonaten Januar und Februar<br />

noch die Restriktionen zur Eindämmung<br />

der Pandemie negativ auf die Immatrikulationen<br />

von Neuwagen auswirkten, sind<br />

es seit Juli Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern,<br />

welche die Autoherstellung limitieren<br />

und das Angebot spürbar unter der nachgefragten<br />

Menge halten. Bis Oktober <strong>2021</strong><br />

wurden insgesamt 195 000 Neuzulassungen<br />

registriert.<br />

Da sich bis Ende des Jahres der seit Juli anhaltende<br />

Trend fortsetzen wird, erwartet<br />

BAK Economics für das Gesamtjahr <strong>2021</strong> insgesamt<br />

235 000 Neuzulassungen, was einer<br />

Abnahme gegenüber dem bereits schwachen<br />

Vorjahresniveau von 0,7 Prozent entspricht.<br />

Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 liegen<br />

die Neuzulassungen <strong>2021</strong> um 24,5 Prozent im<br />

Minus.<br />

Die Halbleiterkrise wird auch das kommende<br />

Jahr massgeblich bestimmen. Eine wesentliche<br />

Entspannung der Lieferknappheit ist erst<br />

Mitte 2022 zu erwarten, wenn durch die Fertigstellung<br />

der ersten zusätzlichen Halbleiter-<br />

und Chip-Fabriken eine Ausweitung der Kapazität<br />

erreicht wird. Bis dahin werden sich<br />

die Immatrikulationen voraussichtlich klar<br />

unter dem Schnitt des Vorkrisenniveaus von<br />

2019 entwickeln. Ein Teil der potenziell interessierten<br />

Käufer dürfte aufgrund der langen<br />

Lieferzeit zudem vom Neuwagen- auf den<br />

Occasionsmarkt ausweichen, was potenzielle<br />

Nachholeffekte reduziert. Insgesamt geht<br />

BAK Economics fürs Jahr 2022 von einem<br />

Wachstum der Neuimmatrikulationen von<br />

11,0 Prozent auf 261 000 Fahrzeuge aus. Zum<br />

Vergleich: Von 2010 bis 2019 lag die Anzahl<br />

der Neuzulassungen im Schnitt bei über<br />

300 000 Personenwagen pro Jahr.<br />

86<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />

Prognose zur Anzahl Neuzulassungen von Personenwagen<br />

Halbleitern deutlich verbessert, mit einem<br />

Restrisiko verbunden. Eine gänzliche Entspannung<br />

der Situation ist gar erst im Jahr<br />

2023 absehbar. Sollten sich in der Produktion<br />

sowie in der Lieferung (beispielsweise<br />

weitere Schliessungen von chinesischen Häfen)<br />

aber Probleme ergeben, kann sich der<br />

Zeithorizont auch weiter in die Zukunft verschieben.<br />

Anmerkung: Stück in Tausend / Veränderung in %<br />

Quelle: BAK Economics, ASTRA, auto-schweiz<br />

Prognose zur Anzahl Halterwechsel von Gebrauchtwagen<br />

Der Gebrauchtwagenmarkt ist zwar ebenfalls<br />

den pandemiebedingten Auswirkungen<br />

ausgesetzt und musste im Januar und Februar<br />

<strong>2021</strong> einen markanten Rückgang der<br />

Halterwechsel hinnehmen. Der Einbruch<br />

fiel aber deutlich geringer aus als im Neuwagenmarkt<br />

und die Erholung setzte markant<br />

schneller ein. Die Zahl der Halterwechsel<br />

lag kumuliert bis September <strong>2021</strong> gar um 0,3<br />

Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019.<br />

Die Dynamik im Occasionshandel ist <strong>–</strong> als<br />

Folge der Herausforderungen im Neuwagenmarkt<br />

<strong>–</strong> geprägt von einer hohen Nachfrage<br />

und einem geringen Angebot sowie, als<br />

Konsequenz aus den ersten beiden Faktoren,<br />

einem starken Preisanstieg.<br />

Anmerkung: Stück in Tausend / Veränderung in %<br />

Quelle: BAK Economics, Eurotax<br />

Prognose zur Umsatzentwicklung im Werkstattgeschäft<br />

Für die verbleibenden Monate des Jahres<br />

<strong>2021</strong> erwartet BAK Economics eine ähnliche<br />

Entwicklung wie im bisherigen Jahresverlauf<br />

und prognostiziert insgesamt 846 000 Halterwechsel.<br />

Dies entspricht einem Zuwachs von<br />

2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer<br />

Abnahme von 0,2 Prozent gegenüber 2019.<br />

Im Jahr 2022 dürften sich die angebotsseitigen<br />

Schwierigkeiten akzentuieren und sich<br />

nicht nur im Preis, sondern auch in einer<br />

leicht reduzierten Anzahl an Halterwechsel<br />

nwiderspiegeln. Fürs kommende Jahr ist<br />

deshalb von insgesamt 836 000 Halterwechseln<br />

auszugehen, was einem Rückgang von<br />

1,2 Prozent entspricht.<br />

Anmerkung: in Mio. CHF<br />

Quelle: BAK Economics, ESTV<br />

Die Prognosen der BAK-Ökonomen sind dieses<br />

Jahr mit grösseren Unsicherheiten verbunden<br />

als zuletzt, Trotz wirtschaftlicher<br />

Erholung und pandemiebezogener Lockerungsmassnahmen<br />

bleibe die aktuelle Situation<br />

im historischen Kontext schwer vergleichbar,<br />

steht im Konjunkturbericht. Die<br />

Prognoserisiken und Unsicherheit seien weiterhin<br />

als hoch zu bewerten.<br />

Das wohl grösste Risiko besteht auf der Angebotsseite:<br />

Aufgrund der Komplexität der<br />

Lieferketten bleibt die Einschätzung, wann<br />

sich die Verfügbarkeit von Vorprodukten wie<br />

Im Werkstattgeschäft deuten die Indikatoren<br />

auf eine Erholung hin. Sowohl die Mobilität,<br />

der Fahrzeugbestand, das durchschnittliche<br />

Fahrzeugalter, als auch die Preise für Ersatzteile<br />

sind gegenüber 2020 angestiegen. Die<br />

BAK-Ökonomen gehen deshalb für das Jahr<br />

<strong>2021</strong> von einem Wachstum der Werkstattumsätze<br />

von 2,8 Prozent aus. Auch im nächsten<br />

Jahr dürften Umsätze zunehmen <strong>–</strong> um<br />

2,0 Prozent. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>87


BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />

Elektromobilität<br />

Der Verbrenner dominiert die<br />

Schweizer Strassen noch lange<br />

Die Zeichen stehen auf E. Die Elektromobilität ist angekommen. Trotzdem werden auch 2035 noch mehr als<br />

3 Millionen Verbrenner auf den Schweizer Strassen fahren, sagen die Experten von BAK Economics. Sandro Compagno<br />

Das unabhängige Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

BAK Economics erstellt jedes<br />

Jahr im Auftrag des AGVS den Konjunkturausblick<br />

für das Schweizer Autogewerbe<br />

(siehe Seite 86). Dieses Jahr haben sich die<br />

Ökonomen in einem Exkurs auch mit der<br />

Elektromobilität beschäftigt.<br />

Die Tendenz ist klar: E-Mobilität boomt. 30,7<br />

Prozent aller von Januar bis Oktober <strong>2021</strong> in<br />

der Schweiz neu immatrikulierten Personenwagen<br />

waren Hybride (21,8%) oder Plug-in<br />

Hybride (8,9%), 11,6 Prozent waren reine Elektrofahrzeuge<br />

(Battery Electric Vehicle/BEV).<br />

Damit liegt die Schweiz im internationalen<br />

Vergleich sogar vor Deutschland, das den Absatz<br />

von BEV mit grosszügigen Förderbeiträgen<br />

unterstützt. Spitzenreiter ist Norwegen,<br />

wo von Januar bis Oktober <strong>2021</strong> sagenhafte<br />

70,1 Prozent aller Neuzulassungen unter die<br />

Kategorie «Nullutslipp» fallen. Das putzige<br />

Wort steht für «Nullausstoss». Kumuliert wurden<br />

in Norwegen in diesem Zeitraum lediglich<br />

6,3 Prozent reine Diesel oder Benziner neu auf<br />

die Strasse gebracht.<br />

Werden wir in der Schweiz über kurz oder<br />

lang nur noch elektrisch unterwegs sein?<br />

Nein, sagt BAK Economics. In einer Simulation<br />

haben die Experten die Entwicklung<br />

der BEV prognostiziert. Dabei gehen sie von<br />

einem exponentiellen Wachstum der Markanteile<br />

von aktuell 11 Prozent auf 20 Prozent im<br />

Jahr 2023, 50 Prozent im Jahr 2030 und 100<br />

Prozent im Jahr 2035 aus.<br />

Die Elektromobilität boomt. Dennoch werden auch 2035 werden noch zwei Drittel aller Autos in der Schweiz über<br />

einen Verbrennungsmotor verfügen. Foto: iStock.<br />

Resultat des BAK-Szenarios: Bei einem Fahrzeugbestand<br />

von rund 5 Millionen Personenwagen<br />

in der Schweiz werden im Jahr 2030<br />

rund 17 Prozent batterieelektrisch angetrieben<br />

sein. 4,15 Millionen Autos werden auch<br />

dann noch mit Verbrennungsmotoren betrieben,<br />

viele als Hybridvarianten mit sehr geringem<br />

Treibstoffverbrauch und tiefen Emissionen.<br />

Bis 2035 wird dieser Anteil auf 36<br />

Prozent ansteigen. Mit anderen Worten: Auch<br />

in 14 Jahren werden noch knapp zwei Drittel<br />

oder 3,2 Millionen Autos auf Schweizer Strassen<br />

thermisch angetrieben sein <strong>–</strong> mit den entsprechenden<br />

Auswirkungen auf das Aftersales-Geschäft,<br />

namentlich den Ölwechsel.<br />

«Auch bei steigenden Zulassungszahlen von<br />

reinen Stromern wird sich der Fahrzeugbestand<br />

nicht von heute auf morgen komplett<br />

verändern», fasst Studienleiter Johannes von<br />

Mandach zusammen. Trotzdem dürfe man<br />

die Entwicklung nicht auf die leichte Schulter<br />

nehmen: «In der Schweiz mit ihrem vergleichsweise<br />

dichten Garagennetz wird die<br />

Abnahme der Service-Intensität ihre Auswirkungen<br />

haben.» Nicht heute und morgen, sicher<br />

aber übermorgen.<br />

Für Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung,<br />

ist klar, dass die Elektromobilität Veränderungen<br />

für die Schweizer Garagisten<br />

bringen wird: «Das Aftersales-Geschäft wird<br />

sich wandeln. Es wird sicher weniger repariert,<br />

dafür werden Software-Updates und<br />

das Management von Fahrerassistenzsystemen<br />

immer wichtiger.» Die Schweizer Garagisten<br />

würden sich in den nächsten 20 Jahren<br />

mit einer grossen Vielfalt an Antriebstechnologien<br />

befassen: «Der AGVS und seine Mitglieder<br />

sind technologieoffen. Mit unserer<br />

beruflichen Grundbildung und zahlreichen<br />

Weiterbildungsangeboten ist dafür gesorgt,<br />

dass die Schweizer Garagisten für alle Technologien<br />

die kompetenten Ansprechpartner sind<br />

und bleiben.»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> verglich die BAK-Prognose mit<br />

dem Fahrzeugbestand in Norwegen. Und<br />

siehe da: In den neusten Zahlen des norwegischen<br />

Strassenverkehrsverbands OFV ist festgehalten,<br />

dass der Bestand an Elektrofahrzeugen<br />

bei rund 13 Prozent liegt. Benziner und<br />

Dieselfahrzeuge machen also nach wie vor<br />

knapp 77 Prozent der 2,8 Millionen Fahrzeuge<br />

zwischen Oslo und dem Nordkap aus. Mehr<br />

als die Hälfte der Bestandsflotte in Norwegen<br />

ist älter als zehn Jahre alt <strong>–</strong> und folglich thermisch<br />

angetrieben. Und das, obwohl die Regierung<br />

in Oslo die Elektromobilität (mit Mitteln<br />

aus dem hochprofitablen Erdölgeschäft)<br />

massiv subventioniert. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>88


KSU A-Technik AG · Lägernstrasse 11 · 5610 Wohlen · T 056 619 77 99 · F 056 619 77 11 · wash@ksu.ch · ksu.ch


Nachfrage übersteigt Angebot<br />

Die Gründe<br />

der Chipkrise<br />

Wer seinen Kindern eine Playstation 5 unter den Christbaum legen will, der tut gut daran,<br />

sich nach analogen Alternativen umzusehen: Halma statt Fifa 2022 zum Beispiel. Weit ernster ist<br />

die Lage im Automobilmarkt. Werke produzieren mit halber Kraft oder stehen still <strong>–</strong> weil keine Halbleiter<br />

zur Verfügung stehen. Die Gründe sind vielschichtig, vom Garagisten ist jetzt Beratung und Empathie gefragt.<br />

Sandro Compagno<br />

Die Gründe für die Halbleiterknappheit sind<br />

vielschichtig. Ein wesentlicher Grund ist Corona:<br />

Zu Beginn der Pandemie brach die Nachfrage<br />

nach Autos drastisch ein. Einerseits<br />

aufgrund von weltweiten Lockdowns, andererseits<br />

neigt der Mensch in der Krise dazu,<br />

die Sparquote zu erhöhen und auf grössere<br />

Anschaffungen zu verzichten. Die Konjunkturforscher<br />

der ETH errechneten im Jahr 2020<br />

eine rekordhohe Sparquote von 26 Prozent.<br />

Die Schweizer Konsumenten sparten rund<br />

29 Milliarden Franken (+30 %) mehr als 2019!<br />

Die Menschen kauften vor allem zu Beginn<br />

der Pandemie weniger Autos. Also produzierte<br />

die Automobilindustrie weniger Fahrzeuge<br />

und bestellte weniger Halbleiter. Nach dem<br />

Schock der ersten Corona-Welle stieg jedoch<br />

die weltweite Nachfrage nach neuen Fahrzeugen<br />

rasant an. Nur hatten viele Autohersteller<br />

zu Beginn der Krise noch Bestellungen für<br />

Halbleiter storniert. Und diese abbestellten<br />

Chips waren in der Zwischenzeit längst in anderen<br />

Branchen gelandet. Unter anderem in<br />

der Heim- und Unterhaltungselektronik, die<br />

einen regelrechten Boom erlebte und ebenfalls<br />

stark auf Mikro-Chips angewiesen ist.<br />

Zur erhöhten Nachfrage kamen in den vergangenen<br />

Monaten zusätzliche Probleme bei der<br />

Hubert Waeber: «Die meisten Garagen<br />

sind kulant»<br />

Hubert Waeber ist Inhaber der AHG Group mit zwölf Garagen zwischen Biel und Bulle. Als Händler der Marken<br />

Opel, Mazda, Ford, Isuzu und Crosscamp hat seine Stimme auch in der AGVS-Markenkommission Gewicht.<br />

Hubert Waeber, die Chipkrise bremst die Produktion<br />

von Neuwagen. Wie ist die Situation<br />

bei den Schweizer Markenhändlern?<br />

Hubert Waeber, Inhaber AHG Group: Die<br />

meisten Hersteller und Importeure können<br />

zurzeit entweder keine Fahrzeuge oder nur<br />

mit grosser Verzögerung oder dann nicht alle<br />

bestellten Optionen liefern.<br />

Gibt es betreffend Verfügbarkeit grosse<br />

Unterschiede zwischen den Marken <strong>–</strong><br />

oder ist das Problem markenübergreifend in<br />

etwa dasselbe?<br />

Es gibt nur vereinzelte Hersteller, bei denen<br />

das Problem bis jetzt weniger ausgeprägt ist.<br />

Wie reagieren die Kunden, wenn Sie Ihnen<br />

sagen müssen, dass das Wunschauto<br />

frühestens im Sommer 2022 kommt?<br />

Selbstverständlich sind die Kunden gar<br />

nicht begeistert. Da aber das Problem bei<br />

fast allen Marken besteht, entscheiden sich<br />

einige Kunden, den ausgelaufenen Leasingvertrag<br />

zu verlängern oder für die Bestellung<br />

eines Neuwagens zu warten. Andere wiederum<br />

wollen jetzt bestellen, damit sie sicher<br />

sind, im nächsten Jahr das neue Fahrzeug<br />

zu erhalten.<br />

Offenbar gibt es zunehmend Kunden, die<br />

von unterzeichneten Verträgen zurücktreten.<br />

Wie ist damit umzugehen?<br />

Die meisten Garagen sind da mit den Kunden<br />

ziemlich kulant. Da im Moment ohnehin zu<br />

wenige Fahrzeuge kommen, kann die annullierte<br />

Bestellung einem anderen Kunden verkauft<br />

werden. Das grössere Problem besteht<br />

mit den Kunden, die im Februar oder März<br />

<strong>2021</strong> ein Fahrzeug bestellt haben und davon<br />

90<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />

Herstellung, verursacht beispielsweise durch<br />

den Brand einer grossen Fabrik im japanischen<br />

Hitachinaka oder Ausbrüche der Delta-<br />

Variante in Ländern wie Malaysia, Vietnam<br />

und den Philippinen, in denen die produzierten<br />

Halbleiter geschnitten und verpackt werden.<br />

In China kam es zudem zu temporären<br />

Stillständen von Häfen.<br />

Da der Neubau von Fabriken und die damit<br />

verbundene Ausweitung der Produktion rund<br />

18 bis 24 Monate dauert, ist ein schneller Ausweg<br />

aus der Krise nicht ersichtlich. Mit einer<br />

ersten, wesentlichen Entspannung ist erst<br />

Mitte des nächsten Jahres zu rechnen. Dann<br />

werden die Investitionen in neue Produktionsstätten,<br />

die vor ungefähr einem Jahr getätigt<br />

wurden, zu einer Kapazitätserhöhung führen.<br />

Materialknappheit besteht auch bei weiteren<br />

Vorprodukten, wie beispielsweise Stahl, Aluminium,<br />

Kupfer oder Kunststoffen. In diesen<br />

Bereichen hat der Mangel aber bisher vor allem<br />

zu Preissteigerungen und nur teilweise zu<br />

Verzögerungen in der Produktion geführt. <<br />

Foto: Istock<br />

Hubert Waeber, Inhaber AHG Group und Mitglied<br />

AGVS-Markenkommission.<br />

ausgegangen sind, dass der Wagen im Sommer<br />

geliefert würde. Das Auto wurde nicht<br />

vor den Werksferien produziert. Und während<br />

den Werksferien stellen die Fabriken die Bänder<br />

auf das neue Modellhalbjahr um. Nun<br />

musste dem Kunden das Fahrzeug nochmals<br />

mit geänderten Motoren und Optionen verkauft<br />

werden und dazu noch zu einem höheren<br />

Preis. Auch der Leasingantrag musste neu<br />

gemacht werden. Das bedeutete viel Überzeugungskraft<br />

und viel Aufwand. Und nun kommen<br />

die Fahrzeuge auch nicht vor Ende Jahr.<br />

Es beginnt dasselbe Prozedere für das neue<br />

Produktionsjahr nach Neujahr.<br />

Ein Problem bei einem Neuwagenkauf mit<br />

Eintausch besteht darin, dass der einzutauschende<br />

Wagen viel länger gefahren wird,<br />

als ursprünglich angenommen, und daher an<br />

Wert verliert. Wie soll ein Garagist dieses<br />

Problem lösen?<br />

Da muss dem Kunden erklärt werden, dass<br />

sein Fahrzeug an Wert verloren hat. Im Gegenzug<br />

hat aber die Amortisation des Neuwagens<br />

noch nicht begonnen. All dies bedeutet aber<br />

auch einen Zusatzaufwand. Da kommt uns etwas<br />

entgegen, dass die Preise der Occasionen<br />

derzeit steigen.<br />

Ein für die Branche ebenfalls nicht zu unterschätzendes<br />

Problem: Automobil-Verkaufsberater<br />

arbeiten auf Provisionsbasis. Wenn<br />

sie keine Autos verkaufen können, haben<br />

sie auch keine Chance, sich eine Provision zu<br />

verdienen. Wie verhält man sich als Garagist?<br />

Wenn die Vertragseingänge hoch bleiben und<br />

die Ablieferungen sich verzögern, kann dem<br />

Verkäufer monatlich eine Anzahlung auf die<br />

zu erwartenden Provisionen nach den Ablieferungen<br />

bezahlt werden. Das gleicht sich<br />

dann aus. Problematisch wird in den nächsten<br />

Monaten aber sein, dass die Garagen viel zu<br />

wenige Neuwagen und auch Occasionen am<br />

Lager haben. Somit werden auch die Vertragseingänge<br />

von Neu- und Occasionswagen tiefer<br />

ausfallen, denn ohne Lagerwagen wird die<br />

Nachfrage eh kleiner sein. Hier muss die Möglichkeit<br />

geboten werden, die Covid-Kurzarbeit<br />

für den Verkauf wieder einführen zu können.<br />

Wir hoffen, dass der Bundesrat gleich nach<br />

der Covid-Abstimmung entscheidet. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/corona<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>91


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92<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>93


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Pirelli, Vredestein, Yokohama<br />

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94<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Waschen & Pflegen<br />

Werkstatteinrichtungen<br />

Werkzeuge & Geräte<br />

EXKLUSIV BEI IHRER ESA:<br />

DIE AUTOWASCHTECHNIK<br />

VOM WELTMARKT-<br />

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Der AGVS Garagisten-Podcast <strong>–</strong> jetzt reinhören!<br />

Relevante Themen, aktuelle Fragen, kompetente Gesprächspartner<br />

Neue Technologien, neue Vertriebsformen, politische und gesellschaftliche Veränderungen: Kaum eine Branche<br />

ist so dynamisch wie das Autogewerbe. Mit seinen eigenen Medien bildet der AGVS diese sich verändernden<br />

Realitäten ab und informiert sachlich, umfassend und auf die Bedürfnisse des Schweizer Autogewerbes<br />

ausgerichtet. Die AGVS-Medien erreichen jeden Monat rund 130 000 Online-Nutzer und Print-Leser.<br />

Der AGVS Garagisten-Podcast rundet das Informationsangebot ab. Im Fokus stehen aktuelle<br />

Fragen zu branchenrelevanten Themen, beantwortet von kompetenten Gesprächspartnern.<br />

Jetzt reinhören!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>95


GARAGENWELT<br />

ESA<br />

esa.ch<br />

Die Schmiermittelkompetenz der ESA<br />

pd. Die Zusammenarbeit mit der ESA im Bereich Schmiermittel lohnt<br />

sich für Mitinhaber und Kunden in vieler Hinsicht. Das umfangreiche<br />

Sortiment deckt den Grossteil des Bedarfs ab und mit den drei<br />

Marken ESA-Lube, Elf und Shell finden Kundinnen und Kunden für<br />

alle Preissegmente das passende Produkt <strong>–</strong> ob für Neufahrzeuge<br />

oder Occasionen. Neben klassischen Motoren- und Getriebeölen<br />

sind bei der ESA auch ATF-Schmiermittel, Hydrauliköle, Fette,<br />

Pasten und Zubehörartikel erhältlich. Ein Pluspunkt sind die qualitativ<br />

hochstehenden Automatiköl-Wechselstationen und Motorreinigungssysteme<br />

der Marke Lube1. Dank grosser Lagerkapazitäten<br />

und einer optimalen Disposition sind Schmiermittel sehr gut verfügbar<br />

<strong>–</strong> dies ist nicht nur in Zeiten globaler Rohstoff- und Lieferengpässe<br />

ein echter Trumpf.<br />

Die drei Schmiermittel-Marken der ESA: ESA-Lube, Shell und Elf. Foto: ESA.<br />

Mit dem topmodernen ESA-eShop sind die passenden Schmiermittel<br />

schnell und treffsicher auffindbar <strong>–</strong> einfach die gewünschte<br />

Spezifikation im Suchfeld oder im Teilesuchkatalog eingeben und das<br />

richtige Produkt auswählen. Bei der Finanzierung haben Kundinnen<br />

und Kunden vorteilhafte Möglichkeiten: Mit einem Smart Deal, der<br />

Vereinbarung über den Bezug von Schmiermittel oder Service- und<br />

Verschleissteilen, können Schmiermittel kostenlos bezogen werden.<br />

Auf der anderen Seite können mit dem Bezug von Schmiermittel<br />

auch Werkstatteinrichtungen oder der Zugang zu technischen Fahrzeugdaten<br />

finanziert werden.<br />

Neu profitieren Mitinhaber und Kunden dank einer besseren Jahresplanung<br />

von einem attraktiven Zusatzrabatt auf Schmiermittel. Dazu<br />

zählen alle Gebinde<strong>–</strong> egal, ob ein Fass, ein Tonnelet oder nur ein<br />

1-Liter-Bidon bezogen wird. Die Bremsflüssigkeit, in allen Gebindegrössen,<br />

zählt ebenfalls dazu <strong>–</strong> es lohnt sich also doppelt! <<br />

Hengst<br />

hengst.com<br />

Der Kolbenfresser und seine oft teuren Folgen<br />

pd. Verbrennungsmotoren müssen ständig mit sauberem Motoröl<br />

durchströmt werden. Das bekannteste Beispiel für eine schlechte<br />

Schmierung oder Kühlung im Verbrennungsmotor ist der sogenannte<br />

Kolbenfresser. Dabei kommt es zu stark erhöhter Reibung<br />

zwischen Kolben und Zylinder. Durch die entstandene Hitze dehnen<br />

sich Kolben und Zylinder aus und im schlimmsten Fall verbinden<br />

sich dann beide Teile miteinander. Die Folgen sind Riefen und Aufschmelzungen<br />

an beiden Teilen bis hin zum Feststecken des Kolbens<br />

im Zylinder.<br />

Bei der Vorbeugung solcher Schäden zählt also nicht allein die Qualität<br />

des Schmiermittels, sondern ebenso die Leistung des Ölfilters.<br />

Für die Herstellung seiner Motorölfilter verwendet das Unternehmen<br />

Hengst neueste Filtermedien mit Kunstfaserbeimischung, Imprägnierung<br />

und hoher Filterfeinheit bei grosser Schmutzaufnahmekapazität.<br />

Darüber hinaus bieten die Filter eine hohe Temperaturbeständigkeit,<br />

eine starke mechanische Stabilität gegen Druckschwankungen<br />

und den Einsatz hochwertiger Dichtungsmaterialien, die auch<br />

starken Temperaturschwankungen widerstehen.<br />

Öl-Filtereinsätze von Hengst <strong>–</strong> umweltschonend und servicefreundlich. Foto: Hengst<br />

Ihre zuverlässige Verbindung zwischen Dichtung, Endscheibe<br />

und Filterpapier gewährleistet eine konstante und einwandfreie<br />

Funktion. Alle Motorölfilter von Hengst verfügen über zuverlässig<br />

arbeitende Rücklaufsperrventile, die ein Leerlaufen des Filters bei<br />

abgestelltem Motor verhindern, und Filterumgehungsventile, die<br />

in der Kaltlaufphase und beim Erreichen der Standzeitgrenzen die<br />

kontinuierliche Ölversorgung des Motors sicherstellen. <<br />

96<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Rhiag<br />

rhiag.ch / liqui-moly.com<br />

Liqui Moly <strong>–</strong> das Rundumsorglospaket für Garagen<br />

pd. Motoröle sind das Kerngeschäft von Liqui Moly. Egal für welches<br />

Fahrzeug, Garagisten werden beim Ölspezialist aus Deutschland<br />

fündig. Moderne Motoröle sind High-Tech-Flüssigkeiten, sozusagen<br />

massgeschneiderte Ersatzteile. Sie können längere Intervalle absolvieren.<br />

Für den Garagisten bedeutet das aber auch: Die Kundenfrequenz<br />

sinkt. Deshalb ist es für ihn umso wichtiger, Qualitätsschmierstoffe<br />

zu verkaufen, weil die Margen grösser sind.<br />

Dafür hat Liqui Moly den Ölwegweiser entwickelt. Manche Garagen<br />

nutzen ihn vor jedem Ölwechsel. So sind sie stets auf der sicheren<br />

Seite. Und für knifflige Fragen gibt es das Servicetelefon: Das ist keine<br />

ausgelagerte Hotline, sondern der Gesprächspartner, ein Experte,<br />

sitzt in der Anwendungstechnik von Liqui Moly. Das ist das Rundumsorglospaket<br />

für Garagen, das sichere Umsätze beschert. <<br />

Liqui Moly ist mehr als nur Schmierstoff. Unterstützung bei<br />

der Ölvermarktung, Schulungen und spezielle<br />

Apparaturen für ein professionelles<br />

Schmierstoffmanagement sind für<br />

die Marke selbstverständlich.<br />

Exklusiver Vertriebspartner in der Schweiz:<br />

Rhiag Group GmbH in Baar. Foto: Liqui Moly<br />

Nicht selbstverständlich ist es,<br />

bei mehr als 250 Ölfreigaben<br />

auf dem Markt, den Überblick<br />

zu behalten.<br />

Bridgestone<br />

bridgestone.ch<br />

Produkt, dem Blizzak LM005 die passende Unterstützung für diese<br />

Strassenbedingungen. Der Serien-Testsieger Blizzak LM005 zeichnet<br />

sich durch herausragende Leistungen in den Kategorien Trockenperformance<br />

und Bremsen bei Nässe und Schnee aus.<br />

Seine überzeugenden Eigenschaften sind auf die spezielle Gummimischung<br />

des Blizzak LM005 zurückzuführen, die darauf abgestimmt<br />

ist, bei unterschiedlichen Bedingungen stets maximale Haftung und<br />

Kontrolle bei Nässe, Eis und Schnee zu bieten. Die Lamellenstruktur<br />

ermöglicht eine stärkere Verzahnung mit dem Untergrund und so<br />

ein Höchstmass an Sicherheit im Strassenverkehr.<br />

Mit dem Blizzak LM005 behalten Fahrer die volle Kontrolle. Foto: Bridgestone<br />

Mit Premiumqualität durch den Winter<br />

pd. Die Wintersaison ist angebrochen. Aufgrund von Starkregen,<br />

Stürmen und plötzlichem Schneefall stellen Autofahrer besonders<br />

in der kalten Jahreszeit hohe Ansprüche an Reifen. Der Premiumhersteller<br />

Bridgestone bietet mit seinem umfassenden Segment<br />

an hochmodernen Winterreifen, unter anderem seinem Highlight-<br />

«Die Testsiege unseres Bridgestone Blizzak LM005 sind ein Beleg für<br />

die hervorragende Arbeit unseres Teams in Forschung und Entwicklung»,<br />

sagt Urs Lüchinger, Country Manager Bridgestone Schweiz.<br />

«Das präzise Urteil der unabhängigen Experten bestätigt, dass sich<br />

Autofahrer bei allen winterlichen, nasskalten Strassenbedingungen<br />

auf den Blizzak LM005 verlassen können <strong>–</strong> ganz egal, ob sie bei einem<br />

plötzlichen Wetterumschwung mit Schneefall oder regnerischem<br />

Wetter konfrontiert werden.» <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>97


UMFRAGE DES MONATS<br />

Wie finden Garagisten ihre<br />

Nische im Markt?<br />

Die Automobilindustrie ist im Umbruch:<br />

Hersteller erhöhen durch weniger, dafür<br />

grössere Unternehmenseinheiten Auslastung<br />

sowie Produktivität und besetzen<br />

Schlüsselpositionen in digitalen Geschäftsmodellen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> wollte von den Leserinnen und<br />

Lesern deshalb wissen, wie sie ihre Nische<br />

im Markt finden. Das Resultat fällt deutlich<br />

aus: Die Hälfte aller Teilnehmenden ist der<br />

Ansicht, dass es für eine erfolgreiche Positionierung<br />

im Markt eine technologieoffene<br />

Herangehensweise braucht <strong>–</strong> vereint mit<br />

dem Interesse an Sharing- und Abo-Angeboten<br />

und der Umstellung auf digitale Arbeitsabläufe.<br />

20 Prozent der Leserschaft verfolgt<br />

einen anderen Ansatz.<br />

Stand: 18. November <strong>2021</strong>.<br />

0 % Sharing- und<br />

Abo-Angebote<br />

10 % Digitalisierung der<br />

eigenen Werkstatt<br />

20 % Technologieoffenheit<br />

leben<br />

50 % Alles bisher<br />

Genannte zusammen<br />

20 % Ich verfolge einen<br />

anderen Ansatz<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 01 <strong>–</strong> JANUAR 2022<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. Januar 2022 mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Alternative Antriebe und Technologien<br />

Der Verbrennungsmotor wird unser Strassenbild<br />

noch auf Jahre dominieren. Doch die Vielfalt an<br />

Technologien nimmt zu <strong>–</strong> und damit auch die Anforderungen<br />

an die Schweizer Garagisten und ihre<br />

Mitarbeitenden.<br />

«Tag der Schweizer Garagisten»<br />

Dem Garagisten kommt als Mobilitätsberater auch<br />

in Zukunft eine zentrale Rolle zu. Dabei soll er noch<br />

stärker als bisher zu einer eigenen Marke werden.<br />

Inspirationen dazu liefert der «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» am 18. Januar in Bern.<br />

100 Tage AGVS-Zentralpräsident<br />

Seit dem 1. Oktober ist Thomas Hurter AGVS-<br />

Zentralpräsident. In grossen Interview blickt der<br />

SVP-Nationalrat auf seine ersten 100 Tage zurück<br />

und verrät seine Ziele für das kommende Jahr und<br />

darüber hinaus.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: <strong>12</strong> 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Serina Danz<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

serina.danz@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />

Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />

(mga, Redaktor Mobilität), Cynthia Mira (cym,<br />

Redaktorin Mobilität), Andreas Senger (se,<br />

Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />

Spezialgebiet Politik), Martin Bernard (mbe,<br />

Korrespondent Romandie).<br />

Weitere Mitarbeit: Thomas Jäggi,<br />

Peter Linder.<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Corinna Vogt.<br />

Vermarktung<br />

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98<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


André Koch AG<br />

Herzlichen<br />

Dank!<br />

Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr bedanken<br />

wir uns herzlich und freuen uns auf ein spannendes 2022!<br />

Wir wünschen Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Mitarbeitern harmonische<br />

Festtage sowie ein erfolgreiches und friedvolles neues Jahr.<br />

www.andrekoch.ch


Die besten<br />

Schmiermittel<br />

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