AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2021
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AUSGABE <strong>12</strong> <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2021</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Öl- und Schmierstoffe<br />
Die Vielzahl an Referenzen als<br />
Herausforderung für Garagisten<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 23<br />
Entsorgung und Recycling<br />
Digitale Lösungen erhöhen<br />
die Effizienz und die Sicherheit.<br />
Seiten 26 <strong>–</strong> 33<br />
Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
Erfolgreiche Premiere der<br />
kombinierten Fachmesse in<br />
der Bernexpo.<br />
Seiten 34 <strong>–</strong> 49<br />
BAK-Prognose<br />
Auch 2035 werden noch mehr<br />
als 3 Millionen Verbrenner<br />
auf Schweizer Strassen fahren.<br />
Seite 86
Die Bedeutung<br />
unserer Geschäftsidee<br />
ist global.<br />
Erleben kannst du<br />
sie lokal.<br />
mewa.ch
INHALT<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong><br />
Ihr Partner für das<br />
kundenfreundliche<br />
Autohaus:<br />
AWS Architekten AG<br />
AWS Architekten AG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Vorwort<br />
6 Kurz notiert<br />
Fokus Öl & Schmierstoffe<br />
8 Porsche Zentrum Zug im siebten Jahr<br />
nach dem Neubau<br />
<strong>12</strong> Panolin: Rundgang durch die Abteilung<br />
Forschung & Entwicklung<br />
14 Werkstattmitarbeitende sind bei der<br />
Auswahl des Schmiermittels gefordert<br />
18 Eine Frage des Vertrauens <strong>–</strong> für die Hügli<br />
Bahnhofgarage auch beim Öl<br />
20 Wie die Öl-Zulieferer den Garagisten<br />
unterstützen<br />
Fokus Entsorgung & Recycling<br />
26 Der Webshop von Altola<br />
28 Branchenlösung beim Batterie-Recycling<br />
angestrebt<br />
32 Was die Zementfabrik mit ausgedienten<br />
Autoreifen macht<br />
Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
34 30 000 Besucher <strong>–</strong> das OK ist zufrieden<br />
AUTO<br />
AUSGABE <strong>12</strong> <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2021</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
38 ESA gefällt mit neuem Standkonzept<br />
40 Automatisiertes Fahren im Spannungsfeld<br />
46 Migros investiert in H 2<br />
-LKW-Entwicklung<br />
49 Schulklassen besuchen den AGVS-Stand<br />
Messeherbst<br />
50 Ausverkaufte Hallen an der Auto Zürich<br />
Tag der Schweizer Garagisten<br />
52 David Pasquiet <strong>–</strong> ein Schokoladenhersteller<br />
mit grenzenloser Kreativität<br />
Bildung<br />
54 Pure Freude an der Fachausweisübergabe<br />
auf dem Gurten<br />
58 Beliebtes Frauenseminar, dieses Mal<br />
mit Faszientraining<br />
60 Alle Infos zur neuen Ausbildung<br />
Automobil-Serviceberater/-in<br />
63 Das nötige Fachwissen für komplexe<br />
Verkaufsprozesse<br />
66 Business Academy<br />
68 Regionale Infoveranstaltungen<br />
Politik<br />
70 Strasseninfrastruktur: Wie ein neues<br />
Finanzierungssystem aussehen soll<br />
72 Verkehrspolitischer Ausblick 2022<br />
Verband & Sektionen<br />
74 Waadtländer Berufsmesse<br />
78 Nachruf auf Dr. Martin Plüss<br />
Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />
Erfahrung:<br />
<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />
Umbau von Autohäusern und Garagen<br />
<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />
sowie Analysen<br />
<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />
mit klarem Kostendach<br />
<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />
<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />
Nutzungsstudien<br />
Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />
Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />
Öl- und Schmierstoffe<br />
Die Vielzahl an Referenzen als<br />
Herausforderung für Garagisten<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 23<br />
Entsorgung und Recycling<br />
Digitale Lösungen erhöhen<br />
die Effizienz und die Sicherheit.<br />
Seiten 26 <strong>–</strong> 33<br />
Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
Erfolgreiche Premiere der<br />
kombinierten Fachmesse in<br />
der Bernexpo.<br />
Seiten 34 <strong>–</strong> 49<br />
BAK-Prognose<br />
Auch 2035 werden noch mehr<br />
als 3 Millionen Verbrenner<br />
auf Schweizer Strassen fahren.<br />
Seite 86<br />
Titelseite: Öl und Schmierstoffe als<br />
Schwerpunktthema. Foto: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
82 Netzwerk von Bosch Car Service zählt<br />
mehr als 16 500 Partner<br />
Handel & Aftersales<br />
86 Konjunkturausblick für das Autogewerbe<br />
90 Die Gründe der Chipkrise<br />
96 Garagenwelt<br />
98 Vorschau und Impressum<br />
AWS Architekten AG<br />
Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />
T +41 31 351 33 55<br />
architekten@aws.ch | www.aws.ch
CarGarantie wünscht<br />
der gesamten Branche frohe Weihnachten<br />
und alles Gute im neuen Jahr.<br />
Statt der Weihnachtsgrüsse engagiert<br />
sich CarGarantie in diesem Jahr<br />
im gemeinnützigen Bereich.<br />
www.cargarantie.ch
VORWORT<br />
Auf dem Weg in eine neue Normalität<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Ein weiteres, wirtschaftlich herausforderndes Jahr neigt sich dem<br />
Ende entgegen. Und noch immer dominiert Covid-19 unser Leben<br />
und die Schlagzeilen. Nach dem schwierigen Jahr 2020 befinden<br />
wir uns auf dem Weg zurück in Richtung Normalität. Es ist eine<br />
neue Normalität mit gewissen Einschränkungen, aber die Richtung<br />
stimmt.<br />
Wird 2022 das «Jahr nach Covid»? Wir wissen es nicht. Wir wissen<br />
aber, dass sich das Schweizer Autogewerbe auch <strong>2021</strong> als sehr<br />
widerstandsfähig erwiesen hat. Viele Garagisten haben den neuerlichen<br />
Lockdown im Januar und Februar mit kreativen Lösungen<br />
beantwortet: Hol- und Bringservice oder kontaktlose Probefahrten<br />
sind nur zwei Beispiele, wie unsere Mitgliederbetriebe auch in<br />
schwierigen Zeiten für ihre Kunden da waren.<br />
Abhängigkeiten in Fernost haben dazu geführt, dass Mikrochips<br />
plötzlich zur Mangelware wurden. Vielleicht ist diese zu einem<br />
Teil hausgemachte Krise ein Anstoss für die Fahrzeughersteller,<br />
ihre Lieferketten neuzugestalten.<br />
Neue Überlegungen sind auch bezüglich Antriebstechnologien<br />
gefragt. Dass zunehmend elektrifizierte Fahrzeuge auf unsere<br />
Strassen kommen, ist grundsätzlich zu begrüssen <strong>–</strong> obgleich nicht<br />
die Antriebstechnologie für das Klima entscheidend ist, sondern<br />
die genutzte Energie. Die Frage, woher all diese erneuerbare<br />
Energie kommen soll, dürfte uns noch eine Weile beschäftigen<br />
und steht aktuell zu wenig im Fokus. Zudem darf der steigende<br />
Marktanteil von Elektrofahrzeugen nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass auch in 15 Jahren noch weitaus der grösste Teil unseres<br />
Fahrzeugbestands mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein<br />
wird <strong>–</strong> und auch diese werden immer effizienter und sauberer.<br />
Ich schaue optimistisch in die Zukunft. So wird zum Beispiel die<br />
Halbleiterkrise, welche die Autoproduktion und damit auch die<br />
Verkäufe der Schweizer Garagisten spürbar gebremst hat, v ermutlich<br />
im Sommer endlich vorbei sein. Zu kleine Lager und einseitige<br />
Der AGVS hat sich stets für Technologieoffenheit eingesetzt und<br />
wird dies weiterhin tun. Dank unserer anerkannt hochstehenden<br />
Aus- und Weiterbildung sind unsere Mitglieder in der Lage, sowohl<br />
den automobilen Klassiker aus den 1960er-Jahren wie auch das<br />
moderne E-Fahrzeug fachmännisch zu warten und zu reparieren.<br />
Die Pandemie hat der individuellen Mobilität einen weiteren Schub<br />
verliehen. Das eigene Auto steht nach wie vor für die individuelle<br />
Mobilität, Freiheit und für Sicherheit. Das wollen wir uns nicht<br />
nehmen lassen!<br />
Ich wünsche Ihnen einen guten Endspurt im Jahr <strong>2021</strong>, viel Freude<br />
an Ihrem spannenden Beruf, eine schöne Weihnachtszeit und viel<br />
Erfolg im Neuen Jahr.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Thomas Hurter<br />
Zentralpräsident<br />
Die besten<br />
erhalten<br />
Batterien<br />
Sie bei uns
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Nicolas Leuba.<br />
Nicolas Leuba: «Keine Angst<br />
vor der E-Mobilität»<br />
AGVS-Zentralvorstand Nicolas<br />
Leuba hatte einen starken Auftritt<br />
in der Sendung «Forum» des<br />
Westschweizer Fernsehens TSR.<br />
Im Gespräch über Elektromobilität<br />
machte Leuba, der selbst seit zwei<br />
Jahren batterieelektrisch unterwegs<br />
ist, auf überzeugende Weise<br />
klar, dass die Schweizer Garagisten<br />
für die Transformation vom Verbrenner<br />
zum batterieelektrischen<br />
Auto (BEV) bereits sind: «Die wahre<br />
Herausforderung ist die Ladeinfrastruktur.»<br />
Daniel Röschli neuer Direktor<br />
von Carrosserie Suisse<br />
Per Februar 2022 erhält Carrosserie<br />
Suisse einen neuen Direktor:<br />
Daniel Röschli (53) folgt auf Ueli<br />
Müller, der die Geschäftsstelle<br />
seit Februar <strong>2021</strong> ad interim leitet.<br />
Daniel Röschli ist ein erfahrener<br />
Betriebswirtschafter. Er wirkte<br />
mehrere Jahre bei Swissmem<br />
als Ressortleiter Fachgruppen,<br />
später als Leiter Service beim SIA<br />
(Schweizerischer Ingenieur- und<br />
Architektenverein) und die letzten<br />
vier Jahre bei einer deutschen<br />
Energietechnikunternehmung als<br />
kaufmännischer Leiter.<br />
Repanet, Five Star und CUI schliessen sich zusammen<br />
Die drei Schweizer Reparaturnetzwerke Repanet Suisse, Five Star und CUI<br />
schliessen sich organisatorisch zusammen. Dadurch entsteht ein freier<br />
Werkstattverbund von über 200 Carrosserien und Spritzwerken, der die<br />
ganze Schweiz abdeckt. Die organisatorische Leitung übernimmt die André<br />
Koch AG. Bisher sind die Systemkunden der drei Axalta-Marken Standox,<br />
Spies Hecker und Cromax in der Schweiz in eigenständigen Netzwerken<br />
organisiert. Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG und Gründer von<br />
Repanet Suisse, freut sich auf die Zusammenarbeit: «Gemeinsam sind wir<br />
noch stärker.»<br />
Gemeinsam stärker (v.l.r.): Laurent Oliveras (Axalta), Enzo Santarsiero (CEO<br />
André Koch AG), Jim Muse (Axalta), Bart De Groof (Axalta).<br />
«Bank now» wid neuer Partner von Mazda Finance<br />
Mazda (Suisse) SA und die «Bank now» arbeiten neu als Partner im<br />
Rahmen von «Mazda Finance» zusammen. Das Team unterstützt seit dem<br />
1. November das Mazda-Händlernetz mit Beratung und Produkten im<br />
Bereich der Fahrzeugfinanzierung. Ziel ist die weitere Entwicklung und<br />
Vermarktung spezifischer und individueller Finanzierungsangebote für die<br />
Kunden des Mazda-Händlernetzes. «Bank now verfügt über ausgezeichnete<br />
Kenntnisse des Automobilmarkts. Mit ihrem erfahrenen und leidenschaftlichen<br />
Team werden wir unsere Finanzierungsprodukte laufend weiterentwickeln,<br />
um die Bedürfnisse unserer Kunden abdecken zu können», sagt<br />
Matthias Walker, Managing Director von Mazda (Suisse) SA.<br />
V.l.n.r.: Romain d’Anthony (Mazda Suisse SA), Michael Heise (Bank now), Peter<br />
Steiner (Bank now), Yves Meier (Bank now), Matthias Walker (Mazda Suisse<br />
SA) und Alfred Zwahlen (Bank now).<br />
Morten Hannesbo.<br />
Morten Hannesbo neu im VR<br />
der KSU A-Technik<br />
Ein prominenter Name nimmt Einsitz<br />
im Verwaltungsrat der KSU A-<br />
Technik AG. Der frühere Amag-CEO<br />
Morten Hannesbo verstärkt die<br />
strategische Leitung des Familienunternehmens<br />
aus Wohlen AG um<br />
VR-Präsident Rolf Stäuber.<br />
Nicole Pauli.<br />
Nicole Pauli wird Managing<br />
Director Amag Leasing AG<br />
Ab Januar wird Nicole Pauli die<br />
Funktion des Managing Director<br />
Amag Leasing AG übernehmen. Sie<br />
folgt auf Martin Meyer, der seit<br />
dem 1. Juli als CFO der Amag Group<br />
AG amtet. Die Finanzspezialistin<br />
startete ihre berufliche Karriere im<br />
Jahr 2000 bei der Credit Suisse.<br />
Ab 2013 war sie Head Product<br />
Management und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Grossbank.<br />
Unternehmerische Freiheit<br />
... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Mahmoud Samara neuer<br />
Direktor für GM Europe<br />
General Motors hat Mahmoud<br />
Samara zum neuen Präsidenten und<br />
Managing Director von GM Europe<br />
ernannt. Ab 1. <strong>Dezember</strong> wird<br />
Mahmoud Samara von Zürich aus<br />
das Europageschäft des US-Autobauers<br />
ankurbeln. Aktuell ist GM<br />
in Europa nur gerade mit einem<br />
Modell, dem Cadillac XT4, präsent.<br />
Mit dem Boom in der Elektromobilität<br />
planen die Amerikaner, erneut<br />
zu expandieren. «Europa ist der<br />
zweitgrösste und am schnellsten<br />
wachsende Markt für Elektrofahrzeuge<br />
in der Welt, das ist eine<br />
grosse Chance», so Mahmoud<br />
Samara.<br />
Mahmoud Samara.<br />
WD-40: Ferdinand Weber<br />
übernimmt auch die Schweiz<br />
Die WD-40 Company erweitert<br />
die Position des Sales Director<br />
Deutschland und Österreich auf die<br />
Schweiz. Ferdinand Weber ist neu<br />
auch für den Schweizer Markt zuständig.<br />
Mit der neugeschaffenen<br />
Position Sales Director DACH<br />
reagiert die WD-40 Company nach<br />
eigenen Angaben auf aktuelle<br />
Marktveränderungen. Weber<br />
berichtet weiterhin an Gerd Frank,<br />
Geschäftsführer DACH.<br />
Johanna Unternährer neue Mitsubishi-Botschafterin<br />
Die Fotografin Johanna Unternährer ist neue Markenbotschafterin von<br />
Mitsubishi Schweiz. «Mit Johanna Unternährer haben wir genau die Person<br />
gefunden, die sich und ihren Outlander PHEV auf den Punkt präsentiert»,<br />
freut sich Bruno Campino, Managing Director von MM Automobile Schweiz AG.<br />
Fotografin Johanna Unternährer und ihr Mitsubishi Outlander PHEV.<br />
28. Salon d'Auto Occasion: Erfolgreiche Premiere in Genf<br />
mbe. Es war eine erfolgreiche Premiere: Erstmals war der Salon Auto<br />
d'Occasion vom <strong>12</strong>. bis 14. November im Palexpo in die «Automnales»<br />
integriert. «Wir hatten eindeutig mehr Besucher als üblich», erklärt<br />
OK-Präsident Daniel Feniello. «Auch wenn nicht alle ausdrücklich kamen,<br />
um einen Gebrauchtwagen zu kaufen, gab es viele Gespräche mit AGVS-<br />
Mitgliedern oder Anfragen.» Von den über 300 Fahrzeugen, die an den drei<br />
Tagen im Palexpo ausgestellt wurden, fand jedes dritte Auto einen Käufer.<br />
Ein erfreuliches Ergebnis, wenn man den aktuellen Automarkt betrachtet.<br />
Von 300 ausgestellten Fahrzeugen fand jedes dritte einen Käufer.<br />
Bergé übernimmt Import für Nissan und Stellantis-Marken<br />
Die spanische Gruppe Bergé Auto ist künftig für den Import von Nissan,<br />
aber auch der Stellantis-Marken Abarth, Fiat, Alfa Romeo, Jeep und<br />
Fiat Professional in die Schweiz zuständig. Auch für den Vertrieb der<br />
chinesischen Marke Aiways in der Schweiz sind die Spanier seit kurzem verantwortlich.<br />
Damit baut Bergé Auto, die hierzulande 2019 mit der Übernahme<br />
des Hyundai-Imports gestartet sind, ihre Präsenz massiv aus.<br />
Great Wall Motors eröffnet<br />
Europazentrale<br />
Von München aus will der<br />
chinesische Autokonzern Great<br />
Wall Motors den europäischen<br />
Markt aufrollen. Ende November<br />
eröffnete Xianhua Qiao, CEO von<br />
Great Wall Motors Europe, die<br />
Europazentrale in der bayerischen<br />
Landeshauptstadt. «Der Start in<br />
Europa ist ein wichtiger Meilenstein<br />
für Great Wall Motor. Wir<br />
haben auch für diesen Markt<br />
ehrgeizige Ziele», sagte Qiao. Die<br />
Anzahl der GWM-Mitarbeitenden<br />
in München soll 2022 auf rund 300<br />
wachsen.<br />
Neuer Treffpunkt für<br />
Auto- und Oldtimerfans<br />
Im März hatten die AGVS-Medien<br />
noch die Baustelle besucht, nun<br />
steht die Autohalle in Andelfingen<br />
ZH. Seit November lädt sie<br />
als neuer Treffpunkt für Auto- und<br />
Oldtimerfans samt Restaurant,<br />
Hotel und Werkstatt zum Verweilen<br />
und Fachsimpeln ein. Der in der<br />
Region verwurzelte Oldtimersammler<br />
und Investor Thomas<br />
Meister freute sich mit CEO Simon<br />
Schmid über die feierliche<br />
Eröffnung mit 200 Gästen, Stefanie<br />
Heinzmann und Nik Hartmann.<br />
Thomas Meister (l.) und Simon<br />
Schmid von der Autohalle.<br />
le GARAGE,<br />
das partnerschaftliche<br />
Garagenkonzept Ihrer ESA<br />
Die Marke Ihrer Wahl
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE FOKUS<br />
Sauberes und konzentriertes Arbeiten <strong>–</strong> für die Elektro-Modelle sogar in einem separaten Bereich <strong>–</strong> in der Werkstatt des Porsche Zentrum Zug. Fotos: AGVS-Medien<br />
Garagistenzmorge im Porsche Zentrum Zug<br />
Reifen sind das neue Öl<br />
2014 konnte das Zuger Porsche Zentrum auf der grünen Wiese gebaut werden. Nach sieben Jahren stösst der<br />
Bau nun in gewissen Bereichen allmählich an seine Grenzen. Ein Rundgang mit Geschäftsführer Roberto De Prisco<br />
macht klar, wieso. Jürg A. Stettler<br />
Porsche wird in der Zentralschweiz «Opfer»<br />
des eigenen Erfolgs und des Wachstums<br />
des Fahrzeugbestands in der Region: Die<br />
Platzverhältnisse im Porsche Zentrum Zug<br />
werden langsam knapp. «In der Werkstatt<br />
haben wir neue Arbeitszeitmodelle, Samstagsdienste<br />
und während der Reifensaison<br />
drei Reifenstrassen sowie ein Schichtmodell<br />
eingeführt. Das hilft uns mittelfristig<br />
über Kapazitätsengpässe hinweg», erläutert<br />
Geschäftsführer Roberto De Prisco. Er startete<br />
seine Karriere bei der Sportwagenmarke<br />
vor über 20 Jahren. Im März kehrte er<br />
nach Stationen in Singapur und Kanada, wo<br />
er zuletzt als Leiter After Sales & Customer<br />
Care tätig war, in die Schweiz zurück und ist<br />
nun für die Schweizer Niederlassung gleich<br />
neben dem Autobahnkreuz in Rotkreuz ZG<br />
verantwortlich.<br />
Der grössere Fahrzeugbestand und die allgemeine<br />
Transformation der Mobilität haben<br />
Einfluss auf die Arbeiten. Dem gilt es<br />
am Standort mit über 70 Mitarbeitenden<br />
Rechnung zu tragen. «Aktuell haben wir<br />
15 klassische Arbeitsplätze in der Werkstatt,<br />
benötigen aber in der Zukunft flexiblere<br />
geschlossene oder abgetrennte Arbeitsbereiche,<br />
in denen an Elektromodellen,<br />
insbesondere an der Hochvoltbatterie, in<br />
Zweierteams gearbeitet werden kann», erläutert<br />
De Prisco. «Meine Mitarbeitenden sollen<br />
in Ruhe, ohne Ablenkung und voll konzentriert<br />
an Hochvolttechnik arbeiten können.»<br />
Ihm ist wichtig, dass sein Team möglichst<br />
viel Elektro-Kompetenz aufbaut, bis hin zur<br />
Reparatur an den Batterien.<br />
Der E-Antrieb ist beim Sportwagenhersteller<br />
inzwischen zum fixen Teil des Alltags<br />
geworden. De Prisco legt zudem grossen<br />
Wert auf die Aus- und Weiterbildung<br />
der Mechatroniker: «Wir haben mehrere<br />
Hochvolttechniker im Team genauso wie<br />
Hochvolt-Experten, die nochmals rund 9 bis<br />
<strong>12</strong> zusätzliche Ausbildungstage investiert<br />
haben.» Anfangs habe es zwar <strong>–</strong> wie in<br />
Um die Reifenwechsel effizienter zu gestalten, gibt es<br />
eine spezielle «Fast Lane» für die Anmeldung.<br />
8<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
vielen Werkstätten <strong>–</strong> eine gewisse Skepsis<br />
gegenüber dem E-Antrieb gegeben, bis man<br />
realisiert habe, wie spannend dieses Feld<br />
sein könne. Die E-Modelle seien von der<br />
Grundkonstruktion her ja gleich aufgebaut.<br />
Es seien ebenfalls Arbeiten an Bremsen,<br />
Antrieb, Karosserie, etc. zu verrichten. «Der<br />
Taycan beispielsweise hat eine Wasser-Kühlung<br />
mit <strong>12</strong> Litern Volumen, die bei Reparaturen<br />
auch berücksichtigt werden muss»,<br />
erläutert De Prisco beim Gang durch die<br />
Werkstatt. «Vielfach ist bei den schwereren<br />
Elektro- und Plug-in-Hybridmodellen die Vermessung<br />
und die Abstimmung der Lenkgeometrie<br />
gar eine grössere Herausforderung.»<br />
Mit dem Taycan mit 408 bis 761 PS geballter<br />
Elektro-Power konnte sein Team wichtige<br />
Erfahrungen mit E-Antrieben sammeln.<br />
Und das ist gut so, denn bereits 2025 wird<br />
bei Porsche ein E-Anteil von 50 Prozent erwartet,<br />
bis 2030 sogar einer von 80 Prozent.<br />
Roberto De Prisco ist seit dem 1. März <strong>2021</strong> als Geschäftsführer verantwortlich für die Geschicke des 2014 erbauten<br />
Porsche-Niederlassung in Rotkreuz ZG.<br />
Die Transformation und die Komplexität der<br />
Antriebe verlangen immer mehr Kompetenzen<br />
und gut geschulte Fachkräfte; sind die<br />
für eine Marke wie Porsche leichter zu rekrutieren?<br />
«Porsche hat eine gewisse Anziehungskraft,<br />
aber auch wir müssen uns bemühen,<br />
um gute Mitarbeitende zu finden. Ich<br />
erachte es daher als entscheidend, Lernende<br />
selbst auszubilden», erklärt De Prisco. «Ein<br />
frischer, interner Zuwachs ist enorm viel<br />
wert, da man so das aufgebaute Knowhow<br />
nicht nach dem QV ziehen lassen muss.»<br />
Neben dem Motorsport ist die aktive Bewirtschaftung von Classic-Fahrzeuge und deren wachsende Kundschaft<br />
eines der wichtigen Standbeine des Porsche Zentrum Zug.<br />
Dies gelingt der Porsche-Niederlassung bislang<br />
recht gut; aber auch sie benötigt Fachkräfte.<br />
Der Geschäftsführer rechnet vor: «Pro<br />
Mechaniker und Arbeitsplatz in der Werkstatt<br />
können rund 300 Fahrzeuge betreut<br />
werden. Durch den wachsenden Fahrzeugpark<br />
müssen wir weiter aufstocken, damit<br />
vertretbare Wartezeiten für unsere Kundinnen<br />
und Kunden beibehalten werden.» Zudem<br />
will der 49-Jährige den bereits jetzt<br />
sehr hohen Standard beim Kundenservice<br />
weiter ausbauen und das geht nur mit neuen<br />
Arbeitszeitkonzepten oder weiterem Personal.<br />
Auf dieses warten im Porsche Zentrum<br />
Zug sehr vielseitige Aufgaben: Service<br />
aus einer Hand, unabhängig, ob individuelle<br />
Fahrzeugberatung, Motorsportbetreuungoder<br />
Beratung, Service an aktuellen Porsche-<br />
Modellen und Classic-Fahrzeugen sowie<br />
Reparaturen.<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
.. ..<br />
Wenn Zuverlassigkeit zahlt<br />
MIDLAND.CH<br />
Midland Schmierstoffe werden im<br />
aargauischen Hunzenschwil hergestellt.<br />
Vom Schweizer Familienunternehmen Oel-Brack AG,<br />
das seit 1880 im Schmierstoffgeschäft tätig ist.<br />
Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
nen Platz. Schliesslich ist er untrennbar mit<br />
der DNA der Marke verbunden. «Ebenfalls ein<br />
wichtiges Marketinginstrument», so Roberto<br />
De Prisco. «Wir haben beispielsweise drei GT3<br />
RS, die wir für Rennsporteinsätze vermieten.<br />
Und mit sieben bis zehn Kunden sind wir im<br />
Porsche Sports Cup Suisse im Einsatz», verrät<br />
er. Mit dem Angebot «Introduction to Racetrack»<br />
hat Porsche auch ein Angebot für Fahrer,<br />
die nicht gleich eine ganze Saison fahren,<br />
sondern Motorsportatmosphäre schnuppern<br />
wollen. «Das weckt Emotionen und Emotionen<br />
verbinden», hält De Prisco fest. Die Betreuung<br />
der Rennboliden wird von den Technikern<br />
übernommen, die im Alltag auch an<br />
Kundenfahrzeugen arbeiten. Die Niederlassung<br />
hat sich dabei auf strassenzugelassene<br />
Fahrzeuge spezialisiert. Für den internationalen<br />
Markenpokal arbeitet das Porsche Zentrum<br />
Zug mit dem Team von Fach Auto Tech<br />
zusammen. Der Schweizer Rennstall ist seit<br />
Jahren erfolgreich im Porsche Mobil 1 Supercup<br />
aktiv.<br />
Selbst wenn der Elektroanteil beim Sportwagen-Spezialisten Porsche bis 2025 auf 50 Prozent klettern soll und so sich<br />
auch die Kompetenzen in der Werkstatt verändern, sind hier absolute Fachkräfte gefordert. Fotos: AGVS-Medien<br />
Vor allem im Motorsport, aber auch im Alltag<br />
ist die richtige Öl- und Schmiermittelwahl<br />
ein wichtiger Punkt. «Wir arbeiten hier seit 25<br />
Jahren mit Mobil 1 und verwenden für unseren<br />
Standort einen IBC-Tank mit vier Auslaufstellen,<br />
die direkt mit unserem DMS verbunden<br />
sind. So wissen wir genau, wie viel<br />
Öl- und Schmiermittel wir verbrauchen», erklärt<br />
De Prisco. Öl ist bei Porsche längst nicht<br />
einfach nur Öl. Der hochdrehende Sechszylinder-Boxermotor<br />
des Porsche 911 GT3 Cup beispielsweise<br />
ist das wohl schnellste Testlabor<br />
der Welt für nachhaltige, biobasierte Treibstoffe<br />
und Schmiermittel.<br />
Vor allem der Classic-Bereich ist wichtig. Kein<br />
Wunder, sagenhafte 70 Prozent aller historischen<br />
Porsche-Modelle sind weltweit noch auf<br />
den Strassen anzutreffen. Auch in Rotkreuz<br />
erfüllt daher ein Expertenteam die Kundenwünsche<br />
rund um Young- und Oldtimer. «Wir<br />
kümmern uns um Reparaturen, Aufbereitungen<br />
bis hin zu Restaurationen oder auch der<br />
aktiven Suche nach einem Modell <strong>–</strong> und haben<br />
uns auf das G-Modell bis zu 993 spezialisiert.<br />
Mir ist es wichtig, dass wir hier selbst Erfahrung<br />
aufbauen. Das schätzen die Kunden»,<br />
erläutert Roberto De Prisco vor dem Display<br />
der Klassiker, bei dem zur Bestätigung der<br />
Aussage auf der Stehle zum weissen Cabrio<br />
nur noch schlicht «verkauft» steht.<br />
Neben Young- und Oldtimern hat im grosszügigen<br />
Showroom auch der Motorsport sei-<br />
De Prisco gibt beim Rundgang durchs Unternehmen<br />
zu bedenken: «Reifen sind das neue<br />
Öl. Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle haben<br />
aufgrund der schweren Batterien ein höheres<br />
Gewicht, was die Anforderungen an die Reifen<br />
erhöht. Sie müssen andere Gummimischungen<br />
aufweisen, weniger Rollwiderstand für<br />
bessere Elektroreichweiten und trotzdem den<br />
nötigen Grip bieten.» Und die Kunden sollen<br />
beim Reifenwechsel künftig zuschauen können,<br />
wie an ihrem Wagen gearbeitet wird. Genauso<br />
wie Kunden, die sich am Destination-<br />
Charger eine Schnellladung für ihr E-Modell<br />
holen. «Sie können einen Espresso trinken<br />
und einen Blick in die Werkstatt werfen <strong>–</strong> wie<br />
in der Erlebnisgastronomie», erläutert De Prisco<br />
eine Idee für eine baldige Neugestaltung<br />
seines Betriebs. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
porsche-zug.ch<br />
Der Erfolg der Porsche-Niederlassung sorgt aktuell vor allem im Werkstattbereich für engere Platzverhältnisse,<br />
denen man kurzfristig durch neue Arbeitszeit- und Schichtmodelle Herr werden konnte.<br />
Porsche und ExxonMobil arbeiten im Motorenölbereich<br />
seit 25 Jahren erfolgreich zusammen.<br />
10<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Beste<br />
Motorenpflege<br />
für mehr<br />
Leistung<br />
ECO•SCIENCE<br />
T ECH N OL O G Y<br />
Versuchen Sie Ihr Glück und<br />
gewinnen Sie eine TotalEnergies<br />
Handwaschpaste.<br />
Zur Teilnahme<br />
hier scannen<br />
totalenergies.ch
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
Proben weit und breit: Besteht das Öl noch aus korrekten Additiven oder ist es verunreinigt?<br />
Einblick in die Abteilung Forschung und Entwicklung<br />
«CSI Panolin»<br />
Schmierstoffhersteller Panolin forscht fleissig an neuen Kühlflüssigkeiten für die Elektromobilität, ohne das<br />
Geschäft mit Schmiermitteln zu vernachlässigen. Den Garagisten empfiehlt CEO Silvan Lämmle: «Schafft euch<br />
Vorräte an!» Seinen Fokus legt er dabei nicht nur auf das Öl, sondern aufs gesamte Ersatzteillager. Mike Gadient<br />
Viskositätsmessungen, Verdampfungstests<br />
und Luftabscheidemessungen <strong>–</strong> mit einem<br />
Augenzwinkern wird das Tec Center/Labor<br />
von Panolin gerne als Crime Scene Investigation<br />
bezeichnet, kurz «CSI Panolin». Wie in<br />
den Fernsehserien geht es auch bei Patrick<br />
Galda und seinem Team im entfernteren Sinn<br />
um Spurensicherung. Vor dem Interviewtermin<br />
mit <strong>AUTOINSIDE</strong> ist eine Anfrage aus<br />
der Lebensmittelbranche eingetroffen, ob der<br />
verwendete Schmierstoff alle Zulassungsnormen<br />
erfüllt. Die toxische Beurteilung muss<br />
seitens Galda erfolgen, ohne die Rezeptur des<br />
Panolin-Produkts preiszugeben. Ein anderer<br />
Kunde will wissen, wie weit die Analyse seiner<br />
eingesandten Öl-Probe fortgeschritten ist.<br />
Die Maschine soll so rasch wie möglich wieder<br />
einwandfrei funktionieren.<br />
«Wir befinden uns im Spannungsfeld von<br />
Kunden, Lieferanten und Behörden. Das<br />
macht es spannend», sagt Galda, der seit zehn<br />
Jahren für den Schmierstoffhersteller im Zürcher<br />
Oberland beschäftigt ist. Heute zählt das<br />
Tec Center/Labor von Panolin zehn Mitarbeitende,<br />
zu Anfangszeiten waren es deren zwei.<br />
Gestiegen ist die Erwartungshaltung und damit<br />
einhergehend der Termindruck. Anfragen<br />
per Mail implizieren eine zügige Beantwortung,<br />
auch wenn einzelne Entwicklungstests<br />
durchaus 1000 Stunden in Anspruch nehmen<br />
können oder Projekte mehrere Jahre bis zur<br />
Marktreife benötigen.<br />
Seitens Garagisten gehen mehrheitlich Anwendungsfragen<br />
ein. Ob das bestellte Öl auch<br />
für das neue VW-Modell verwendet werden<br />
darf, beantwortet dann die Panolin-Abteilung<br />
Service und Support. Die Idee hinter dieser<br />
Aufteilung ist, dass das Tec Center/Labor<br />
für seine Kernfunktion freigespielt ist: Entwicklung<br />
und Analytik. Zum Beispiel im Hinblick<br />
auf die Elektromobilität, die die Welt<br />
des klassischen Motorenöls gemäss CEO Silvan<br />
Lämmle auf den Kopf stellt. Lämmle bezeichnet<br />
die Abteilung von Patrick Galda als<br />
Herz der Firma, das im Logo mit dem Schriftzug<br />
«Swiss Oil Technology» verewigt ist. «Für<br />
uns ist es matchentscheidend, über die Technologie<br />
die richtige Qualität zu liefern, damit<br />
unsere Produkte gut sind», sagt Lämmle. Im<br />
Sommer 2019 hat der Familienbetrieb in Madetswil<br />
ZH sein erstes Fluid für die E-Mobilität<br />
auf den Markt gebracht. Der Einsatz des<br />
Kühl-Fluids ist für die Batterie, Elektromotoren-<br />
und Kabelkühlung konzipiert. Eine optimale<br />
Kühlung der Elektrobauteile erlaubt eine<br />
Verbesserung der Batterieleistung und schont<br />
die Komponenten, was wiederum deren Lebensdauer<br />
positiv beeinflusst.<br />
Zu seinen Anfangszeiten vor zehn Jahren sah<br />
sich Patrick Galda nicht mit der E-Mobilität<br />
konfrontiert. Über das Thema wurde damals<br />
auf Universitätsebene und in einzelnen Denkfabriken<br />
gesprochen. Heute führt Panolin ein<br />
kleines Sortiment an Produkten rund um die<br />
E-Mobilität. Weitere werden folgen. Ohne sich<br />
zu tief in die Karten schauen zu lassen, sagt<br />
Galda: «Das Spektrum ist mit Ladekabeln,<br />
Antriebssträngen, Kühlung einzelner Bauteile<br />
und Akkus breit. Da sich die Branche im<br />
Umbruch befindet, gibt es stets neue Anforderungen<br />
und behördliche Vorgaben. Diese Diskussionen<br />
werden parallel zur Entwicklung<br />
geführt und beeinflussen diese.»<br />
Es gleicht einem Blick in die Kristallkugel, wenn<br />
man einschätzen will, wie sich der Markt der<br />
Verbrennungsmotoren in den nächsten Jahren<br />
entwickelt. Bei Panolin fährt man deshalb<br />
zweigleisig, wie Silvan Lämmle verrät: «Das<br />
wahrscheinlichste Szenario ist, dass sich der<br />
Bestand an Verbrennungsmotoren bis im Jahr<br />
2030 oder 2040 halbiert <strong>–</strong> ersetzt durch elektrische<br />
Antriebe.» Denkbar sei für ihn auch,<br />
dass sich die E-Mobilität gar nicht so<br />
im Markt etablieren könne, wie<br />
das die Politik derzeit vorsieht.<br />
«Steht genügend Strom zur<br />
Verfügung? Wie werden die<br />
Batterien recycelt? Die Hürden<br />
sind bekannt.»<br />
Zudem stellt sich die<br />
Frage, ob man gerade<br />
im Bereich der<br />
Batterieherstellung<br />
eine Abhängigkeit<br />
zu<br />
China in Kauf<br />
nehmen will.<br />
<strong>12</strong>
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
Die Halbleiterkrise ist Warnung genug. Auch<br />
für die Ölproduktion werden die Rohstoffe<br />
knapp, weshalb Silvan Lämmle jedem Garagisten<br />
empfiehlt, seinem Materiallager Sorge<br />
zu tragen. «Schafft euch ausreichend Vorräte<br />
an. Und dabei geht es mir nicht nur um Öl, ich<br />
spreche von allen Ersatzteilen.» Die «Just in<br />
Time»-Produktion sowie die ausgezeichneten<br />
Dienstleistungen der verschiedenen Zulieferer<br />
hätten dazu geführt, dass dem Garagisten<br />
die Logistiküberlegungen abgenommen wurden.<br />
«Das funktioniert so lange gut, wie die<br />
Warenlager der Lieferanten gefüllt sind», sagt<br />
Lämmle und gibt zu bedenken, dass sich die<br />
Preise für einen Schiffscontainer aus China in<br />
den vergangenen Monaten vervierfacht haben.<br />
«Jetzt ist der Preis eigentlich dort, wo er<br />
sein muss. Zuvor fand in der Logistikbranche<br />
ein Verdrängungskampf statt, der zu Dumpingpreisen<br />
führte.»<br />
Den Garagisten und seinen anderen<br />
Kunden spricht Lämmle<br />
gerne eine unersetzbare Hauptrolle<br />
zu: «Von ihnen kommen<br />
unsere Innovationen.»<br />
Aussendienstmitarbeitende sowie die Verkaufs-<br />
und Marketingabteilung würden während<br />
Kundenbesuchen und an Tagungen oder<br />
Messen die Bedürfnisse abholen. Diese Ideen<br />
finden im Team von Patrick Galda dankbare<br />
Abnehmer. «Wir haben bei uns keinen Einstein,<br />
der auf die Schnelle marktreife Produkte<br />
entwickelt. Wir tauschen uns intern über<br />
alle Abteilungen hinweg regelmässig aus»,<br />
sagt Galda. Die flache Hierarchie unterstütze<br />
den Informationsfluss.<br />
Wie gut die Abläufe harmonieren, wurde gerade<br />
während der Pandemie auf Herz und<br />
Nieren geprüft. Die Mitarbeitenden des Tec<br />
Center/Labor aber auch die Kollegen in der<br />
Produktion konnten weder Analyse noch<br />
Mischansätze im Homeoffice durchführen.<br />
Wie hätte beispielsweise eine Infrarotspektroskopie<br />
daheim durchgeführt<br />
werden sollen? «Mit<br />
der Handhabung, dass sich<br />
nur eine Person im jeweiligen<br />
Laborraum aufhalten<br />
durfte und das Schutzkonzept<br />
umgesetzt wurde,<br />
kamen wir gut<br />
durch den Lockdown»,<br />
bilanziert<br />
Galda. Mehr<br />
noch: Panolin hat<br />
auf den Desinfektionsmittel-Mangel<br />
im Frühjahr 2020 reagiert<br />
und in kürzester<br />
Zeit ein eigenes<br />
Desinfektionsmittel,<br />
Panolin<br />
Cura, entwickelt.<br />
Panolin-CEO Silvan Lämmle: «Wie erkläre ich meinen<br />
Kunden, dass er für das Produkt X den Wert Y zu bezahlen<br />
hat? Wir geben dem Garagisten Argumente mit<br />
auf den Weg.»<br />
Bestellt haben es unter anderen Garagisten,<br />
priorisiert wurden die Spitäler und Arztpraxen.<br />
«Auf Kundenwunsch produzieren wir<br />
heute noch auf kleiner Flamme», sagt Lämmle<br />
und spricht von einem unbezahlbaren Werbeeffekt<br />
für das Unternehmen. Dabei habe man<br />
mit der damaligen Medienmitteilung im März<br />
nur die Aufmerksamkeit der Spitäler gewinnen<br />
wollen, damit diese ihren Engpass beheben<br />
konnten.<br />
Zielgruppengerecht kommuniziert Panolin<br />
auch mit Garagisten. Lämmle: «Wir stellen<br />
fest, dass die Garagisten zwar Vorgaben seitens<br />
Hersteller erfüllen müssen, den technischen<br />
Support aber nicht erhalten.» Panolin<br />
bietet bei Öl-Fragen Hand <strong>–</strong> und künftig<br />
vermehrt auch zu Kühlflüssigkeiten für elektrisch<br />
betriebene Fahrzeuge. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
panolin.com<br />
Patrick Galda, Leiter des Tec Center/Labor von Panolin,<br />
forscht an neuen Produkten für die Elektromobilität.<br />
Fotos: Panolin<br />
13
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
Schmierstoffe und -systeme<br />
Die Herausforderung Öl<br />
Welcher Antrieb in einem modernen Fahrzeug eingesetzt wird, ist relevant für das Schmiersystem und den<br />
dafür verwendeten Schmierstoff. Vom Verbrennungsmotor über den E-Antrieb via Antriebsstrang bis zum Rad:<br />
Schmierstoffe sorgen für lange Lebensdauer der Aggregate. Die Anforderungen sind in den vergangenen Jahren<br />
gestiegen und die Werkstattmitarbeitenden bei der Auswahl des Schmiermittels gefordert. Andreas Senger<br />
Modernste Verbrennungsmotoren weisen enorme Brennraumspitzendrücke (> 200 bar) auf. Die Kurbelwellenhauptlager und der Schmierstoff sind gefordert. Foto: Mercedes-Benz<br />
Die innere Reibung des Verbrennungsmotors<br />
zu reduzieren, gilt als eine der Schlüsseltechnologien,<br />
um den Verbrauch und damit die<br />
CO 2<br />
-Emissionen zu senken. Dabei wird mittels<br />
Downsizings die Anzahl der Zylinder reduziert.<br />
Waren vor Jahren noch meist Vierzylinder-Reihenmotoren<br />
verbaut, werden heute<br />
vermehrt Dreizylindertriebwerke eingesetzt.<br />
Um die immer schwerer werdenden Neufahrzeuge<br />
anzutreiben, verpassen die Entwickler<br />
den Motoren Aufladungssysteme, um auch<br />
aus kleinen Hubräumen hohe Drehmomentwerte<br />
und Leistungen zu realisieren.<br />
Die Brennraumspitzendrücke jenseits der 200<br />
bar fordern nicht nur Kolben, Kolbenbolzen,<br />
Pleuel und Kurbelwelle, sondern insbesondere<br />
die Abdichtung der beweglichen Teile und<br />
die Gewährleistung der Festigkeit. Auf ein<br />
Kurbelwellenhauptlager wirken heute viel höhere<br />
Kräfte als noch vor der Down sizing-Zeit;<br />
entsprechend müssen die Lager dimensioniert,<br />
aber auch die Schmierung unter allen<br />
Betriebszuständen gewährleistet sein.<br />
Modernste Schmiermittelsysteme nutzen den<br />
regelbaren Motorölvolumenstrom bei variablen<br />
Ölpumpen. Diese werden konventionell<br />
meist direkt von der Kurbelwelle angetrieben<br />
(im Hauptbild rechts mittels Kettentrieb), um<br />
eine hohe Ausfallsicherheit zu gewährleisten.<br />
Weil die Pumpe mit Kurbelwellendrehzahl<br />
und der entsprechenden fixen Übersetzung<br />
aufgrund der Kettenräder angetrieben wird,<br />
erlaubt eine Verstelleinrichtung, bei niedrigen<br />
Drehzahlen mehr Ölvolumen pro Umdrehung<br />
zu fördern und damit den erforderlichen<br />
Schmierdruck bereits bei niedrigen Motordrehzahlen<br />
zu realisieren. Bei mittleren und<br />
hohen Drehzahlen wird das Fördervolumen<br />
kontinuierlich verkleinert. Um den Verbrauch<br />
und damit die CO 2<br />
-Emissionen möglichst gering<br />
zu halten, wird ein Downsizingmotor mit<br />
tiefsten Drehzahlen betrieben. Ohne den Einbau<br />
von variablen Ölpumpen könnte eine ausreichende<br />
Schmierung im kompletten Triebwerk<br />
nicht sichergestellt werden.<br />
Ziel der Schmierung ist, dass schon ab Motorstart<br />
genügend Öl gefördert wird, um von<br />
der Festkörper- und Mischreibung raschmöglichst<br />
zur hydrodynamischen Schmierung<br />
zu wechseln. Bei stehendem Motor steht die<br />
Kurbelwelle auf den Hauptlagerschalen auf.<br />
Die Festkörper- und Mischreibung bedeutet,<br />
dass beim Anlassvorgang im ersten Moment<br />
die Kurbelwellenlageroberfläche sich mit der<br />
Oberfläche der Lagerschale berührt, Es entstehen<br />
winzige Reibschweisspunkte, die einen<br />
Metallabrieb bewirken.<br />
14<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
F N<br />
F N<br />
F N<br />
Festkörperreibung<br />
(d~o)<br />
Mischreibung<br />
(d<strong>–</strong>R)<br />
Hydrodynamische Schmierung<br />
(d>R)<br />
Reibungszahl<br />
Viel<br />
Verschleiss<br />
Weniger<br />
Verschleiss<br />
Kein Verschleiss<br />
Gleitgeschwindigkeit<br />
F N<br />
= Normalkraft<br />
R = Oberflächenrauheit<br />
d = Abstand zwischen Grund - und Gegenkörper (bspw. Kurbewelle und Hauptlager)<br />
Schmiersysteme für Verbrennungsmotoren haben sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
gewandelt und sind komplexer geworden (volumengeregelte Ölpumpe, aufwändige<br />
Wärmetauscher und Filtration). Foto: Fuchs Schmierstoffe<br />
Ohne Öldruck startet der Motor mit Festkörper und Mischreibung. Erst wenn genügend<br />
Öl zu den Schmierstellen gelangt, sorgt die hydrodynamische Schmierung für einen<br />
verschleissfreien Betrieb. Foto: Fuchs Schmierstoffe<br />
Erst wenn genügend Öl zur Schmierstelle gefördert<br />
wird, schwimmt die Kurbelwelle analog<br />
dem Reifen beim Aquaplaning auf. Durch<br />
die Drehung der Kurbelwelle (dynamisch) und<br />
dem zwischen den Bauteilen aufgestauten<br />
Schmierölfilm (hydro) wird der Verschleiss<br />
Fest-<br />
bei der hydrodynamischen Schmierung eliminiert.<br />
Die Reibenergie oder der Verlust redu-<br />
(d ~ o)<br />
körper-<br />
reibung<br />
ziert sich auf die innere Reibung des Öls. Diese<br />
Viskosität gilt als wichtiger Richtwert bei<br />
Viel<br />
der Auswahl des Motoröls. Die Zahlenkombination<br />
5W-30 auf Basis der SAE-Norm zeigt<br />
Verschleiss<br />
an, bis zu welchem Temperaturbereich das Öl<br />
im Winter (5W) und im Sommer ausreichende<br />
Schmiereigenschaften aufweist. Aktuelle<br />
Motoren verlangen meist ein sehr dünnflüssiges<br />
Öl.<br />
F N F N<br />
F N<br />
Mischreibung<br />
(d <strong>–</strong> R)<br />
Wenig<br />
Verschleiss<br />
Hydrodynamische Schmierung<br />
(d > R)<br />
Kein Verschleiss<br />
F N<br />
= Normalkraft<br />
Gleitgeschwindigkeit<br />
R = Oberflächenrauheit<br />
d = Abstand zwischen Grund- und Gegenkörper (bspw. Kurbewelle und Hauptlager)<br />
Reibungszahl<br />
Den Öl-Spezifikationen müssen im Werkstattalltag höchste Aufmerksamkeit geschenkt und die verschiedenen internationalen<br />
Normen sowie Herstellervorgaben erfüllt werden. Foto: Liqui Moly<br />
Eine weitere Kategorisierung wird mit der<br />
ACEA-Norm beschrieben. Die europäischen<br />
Automobilhersteller haben hier Mindestqualitätsanforderungen<br />
auch punkto Abgasnachbehandlungssysteme<br />
definiert, welche mit<br />
Buchstabencodes und Zahlen versehen sind.<br />
Im Beispiel rechts wird die ACEA-Norm C3<br />
und C2 erfüllt.<br />
Fortsetzung Seite 16<br />
Die Forschung und Analyse sorgt für immer innovativere<br />
Additivierungen. Foto: Fuchs Schmierstoffe<br />
Computergesteuerte Produktionsanlagen sorgen für<br />
präzise Ölmischungen. Foto: Panolin<br />
CarNet Management AG <strong>–</strong> Zürcherstrasse 6 <strong>–</strong> CH-8952 Schlieren Tel. +41 44 733 60 10 <strong>–</strong> www.car-net.com <strong>–</strong> info@car-net.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>15
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
Die amerikanische API-Norm ist als dritte<br />
Angabe ebenfalls als Qualitätsstandard definiert<br />
und gibt mit einer Buchstaben-Kombination<br />
an, welche Mindestanforderungen das<br />
Motorenöl bietet. Ein Ölproduzent ist also gefordert,<br />
drei Hauptnormen zu beachten und<br />
umzusetzen. Immer wichtiger wird eine vierte<br />
Vorgabe: Die Herstellervorgaben. Wie im Beispiel<br />
dargestellt, werden Vorgaben von Automobilherstellern<br />
erwähnt. Diese sind von den<br />
OEM vorgegeben und müssen beim Ölmischen<br />
mit der entsprechenden Additivierung<br />
(Zusatzstoffe) erfüllt werden.<br />
In der Wartung von Fahrzeugen gilt es aber<br />
längst nicht mehr, nur die Motoröl-Spezifikationen<br />
einzuhalten. Modernste Technik wie<br />
Start-Stopp-Systeme, Segelfunktion, Doppelkupplungsgetriebe,<br />
Drehmomentwandlerautomatik<br />
mit Hybridisierung usw. erfordern<br />
ebenfalls immer neue und spezialisiertere<br />
Schmierstoffe. Elektrisch betätigte Ölpumpen<br />
im Getriebe (mit 48-Volt-Elektroantrieb, im<br />
rechtstehenden Beispiel Drehmomentwandlergetriebe)<br />
versorgen die Lamellenkupplungen<br />
auch bei stillstehendem Verbrennungsmotor<br />
vor der Ampel mit Öldruck, damit die<br />
eingelegte Getriebestufe oder ein allfälliger<br />
Gangwechsel auch ohne Antrieb der Getriebeeingangswelle<br />
realisiert werden kann.<br />
Neue Antriebsformen wie Elektroantrieb bedürfen<br />
ebenfalls einer Schmierung. Die E-<br />
Motoren drehen teilweise über 16 000 U/min<br />
und die Lagerung der Rotoren müssen entweder<br />
mittels Fett oder sogar mittels Flüssigöl<br />
versorgt werden. Bei Hochvoltkomponenten<br />
kommen dabei immer elektrisch<br />
nichtleitende Fette und Öle zum Einsatz, um<br />
die Isolation der sich bewegenden Aggregate<br />
zu gewährleisten. Die Antriebsstrangteile der<br />
drehmomentstarken E-Antriebe sind mit den<br />
höheren Zahnflankenkräften ebenfalls deutlich<br />
mehr belastet und spezielle Getriebe- und<br />
Ausgleichsgetriebeöle kommen zum Einsatz.<br />
Für die Werkstattmitarbeitenden bedeutet<br />
dies, die Herstellervorgaben konsequent umzusetzen.<br />
Wird ein nicht passendes Öl bei der<br />
Wartung eingefüllt, kann dies schwerwiegende<br />
Folgen für die Mechanik haben. Auch der<br />
Garagist ist gefordert, die Lagerbewirtschaftung<br />
mit den verschiedenen Ölen zu optimieren<br />
und zu priorisieren, welche Schmiermittel<br />
im Betrieb vorrätig und in welcher Menge<br />
verfügbar sein sollen. Die Spreizung der Fahrzeugantriebe<br />
mit alternativen Antriebsformen<br />
fordert zusätzlich heraus. Während bei der<br />
Auch in der Getriebesteuerung werden vermehrt Schmiersysteme eingesetzt, die elektrisch angetrieben werden,<br />
um Start-Stopp-Systeme zu ermöglichen oder den Segelbetrieb. Foto: Audi<br />
Das Öl filtern ist nur eine Aufgabe der komplexen Module.<br />
Auch die Kühlung und der Wärmeaustausch mit dem Kühlmittel<br />
sorgen für bessere Schmierleistung und geringeren<br />
Verschleiss. Foto: Mahle<br />
Verbrennermotorenwartung das Öl gewechselt<br />
werden muss, sind bei E-Antrieben eher<br />
auch die Ölfüllungen der Antriebskomponenten<br />
auszuwechseln. Dabei ist wichtig, nebst<br />
den Filtereinheiten auch wieder die korrekte<br />
Füllmenge zu beachten. Dies ist bei einigen<br />
Herstellern mit viel Aufwand verbunden: Welche<br />
Nachfüllschraube ist die Richtige und mit<br />
welchen Zusatzeinrichtungen (Füllrohre usw.)<br />
kann das Aggregat befüllt werden?<br />
Im Aftersales gilt es einige Herausforderungen<br />
zu meistern. Wird zu viel oder zu wenig<br />
Schmierstoff verwendet, sind Schäden<br />
vorprogrammiert. Die optische Kontrolle auf<br />
Leckagen (undichte Simmerringe usw.) gehört<br />
noch zu den einfacheren Aufgabenstellungen.<br />
Und alle Werkstattmitarbeitenden<br />
müssen sich bewusst sein, dass die Spezialöle<br />
oft sehr teuer sind und nicht verschwendet<br />
werden dürfen. Der Kunde wird bei der<br />
Rechnungsstellung hellhörig bei hohen Ölkosten<br />
und fragt dann eher nach, warum ein<br />
Gelten bei vielen Automobilherstellern als Standard:<br />
Variable Ölpumpen, die über die Antriebsdrehzahl<br />
das geförderte Volumen und damit den Druck auch bei<br />
niedrigen Drehzahlen gewährleisten. Foto: Mahle<br />
so teures Öl in der angegebenen Menge notwendig<br />
war.<br />
Auch in Forschung und Entwicklung geht<br />
den Tribologie- und Chemiespezialisten die<br />
Arbeit noch lange nicht aus. Neue Antriebsformen<br />
und Triebstränge sind Antreiber für<br />
Innovationen. Die Additivierung wie Polymere<br />
(Viskositätsverbesserer), Detergentien<br />
(Korrosionsschutz, pH-Neutralität), Dispersants<br />
(Ablagerungen in Schwebe halten), Antiwear<br />
(Verschleissschutz), Antioxidationen<br />
(Verhinderung von Schlamm und Ablagerungen),<br />
Schaumverhinderer, Reibungsoptimierer<br />
und andere Stoffe sind die Stellschrauben<br />
von Neuentwicklungen. Hier sind auch<br />
einige Schweizer Schmierölanbieter mit eigenen<br />
Laboren aktiv und innovativ. In der Produktion<br />
gilt es, selbst Kleinstmengen von<br />
Additiven im richtigen Verhältnis beizumischen,<br />
um die Qualität und damit die Lebensdauer<br />
der Aggregate hochzuhalten. <<br />
16<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TOP-<br />
BERATUNG<br />
UND BESTE<br />
QUALITÄT<br />
AMAG <strong>–</strong> Ihr Spezialist,<br />
wenn es um die richtigen<br />
Schmierstoffe geht!<br />
Der Motor ist das Herz eines jeden Fahrzeugs <strong>–</strong> und er ist auf das richtige Motorenöl<br />
angewiesen. Wir sind Ihr Ansprechpartner, wenn es um die Wahl des richtigen Schmierstoffs<br />
geht. Mit individuellen Lösungen und einer grossen Auswahl von Top-Marken zu attraktiven<br />
Konditionen bieten wir Ihnen alles aus einer Hand.<br />
AMAG Import AG<br />
Group Aftersales<br />
6330 Cham<br />
Telefon 0844 80 26 24
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
Oel-Brack liefert auch Treibstoff:<br />
(v.l.) Werkstattleiter René<br />
Beerli, Midland-Regionalberater<br />
Manfred Steiner und Inhaber<br />
Cyrill Hügli an der Tankstelle der<br />
Hügli Bahnhofgarage AG.<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
Hügli Bahnhofgarage AG bevorzugt Schweizer Qualität<br />
Ein Unikum für Fragen zu Öl<br />
«Öl ist mein Leben», sagt Manfred Steiner, Midland-Regionalberater für den Aargau. Seine Leidenschaft führt<br />
dazu, dass er als kompetenter Auskunftsgeber geschätzt wird, unter anderem von der Hügli Bahnhofgarage AG<br />
auf dem Mutschellen. Die langjährige Zusammenarbeit des AGVS-Mitglieds mit dem Schweizer Schmierstoffhersteller<br />
Oel-Brack ist kein Zufall. Mike Gadient<br />
Ein Dreieck, das auf dem Kopf steht. Zu sehen<br />
ist es als Teil des Logos auf den Ölfässern in<br />
der Werkstatt der Hügli Bahnhofgarage AG im<br />
aargauischen Berikon. Symbolisiert wird damit<br />
das Mittelland zwischen Alpen und Jura<br />
<strong>–</strong> der Slogan: «Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil».<br />
Schon der Grossvater des heutigen Garageninhabers<br />
Cyrill Hügli bezog das Öl bei Oel-Brack,<br />
damals stand noch die amerikanische Marke<br />
Quaker State auf dem Bestellschein. Um<br />
die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu<br />
wahren, entstand im Jahre 2004 mit Midland<br />
eine komplett neue Eigenmarke. Heute werden<br />
die im aargauischen Hunzenschwil produzierten<br />
Midland-Schmierstoffe an über 3000<br />
PW- und LKW-Garagen, Motorradhändler,<br />
Werkstätten, Werkhöfe, Forstämter und Industriebetriebe<br />
geliefert. Darunter auch die Bahnhofgarage,<br />
die die Marken Subaru, Kia sowie<br />
die chinesische Nutzfahrzeugmarke DFSK<br />
vertritt.<br />
Die langjährige Zusammenarbeit passt zur Firmenpolitik<br />
des AGVS-Betriebs, die seit jeher<br />
auf Vertrauen und Respekt basiert. Cyrill Hügli<br />
nennt die Kontinuität als Schlagwort: «Wir<br />
werden von Midland beraten, unterstützt und<br />
als gleichwertiger Partner betrachtet. Das Zwischenmenschliche<br />
macht es aus.» Werkstattleiter<br />
René Beerli schätzt es, dass er beispielsweise<br />
jederzeit eine Zweitmeinung zur Vorgabe<br />
des Herstellers einholen kann. Diese Wertschätzung<br />
ist an Manfred Steiner gerichtet,<br />
seit 32 Jahren Aussendienstmitarbeiter bei Oel-<br />
Brack. Wenn Subaru ein Motorenöl der SAE-<br />
Klasse 0W-20 empfiehlt, dann relativiert Manfred<br />
Steiner und begründet, weshalb je nach<br />
Einsatz auch ein 5W-30 das Richtige sein<br />
kann. Der Midland-Regionalberater für den<br />
Aargau erklärt: «Irgendwo versteckt in der Betriebsanleitung<br />
steht oftmals, dass bei hoher<br />
Belastung oder bei häufigem Ziehen eines Anhängers<br />
ein höhere Viskosität wie 5W-30 die<br />
bessere Wahl ist.»<br />
AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DODGE - DUNLOP<br />
6 Schmierstoffmarken - 1 Online Shop<br />
Bei uns erhalten Sie Qualitäts-Schmierstoffe von sechs renommierten Herstellern aus einer Hand. Qualitätsprodukte zu fairen<br />
Preisen - geliefert in der ganzen Schweiz bis zu 3 Mal pro Tag.<br />
MG - MICHELIN - MOBIL - MODULA - MOTOREX - MONT BLANC - NOKIAN - NORDRIVE - OSRAM - PACKLINE - PANOLIN - PETEX - 4PETS
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
Manfred Steiner besucht 50 Kunden in einer<br />
Woche. Je nach Bedürfnis dauern die Gespräche<br />
zwischen 15 und 90 Minuten. Die Bahnhofgarage<br />
hat er unter anderem 2018 beim Umbau<br />
und der Einrichtung der Werkstatt beraten, als<br />
eine neue Ölausschankanlage angeschafft wurde.<br />
Ausserdem wurde die neue Ölversorgung<br />
im 10-Millionen-Neubau so positioniert, dass<br />
der Gang in den Keller erspart bleibt. «Den Fokus<br />
haben wir in allen Arbeitsabläufen auf kürzere<br />
Wege gelegt», so Cyrill Hügli.<br />
René Beerli empfindet das Fachwissen von<br />
Manfred Steiner als überdurchschnittlich. Dieser<br />
entgegnet: «Öl ist mein Leben, auch ausserhalb<br />
der Arbeitszeit.» Dass er sich bei seinem<br />
Arbeitgeber ganz auf Schmierstoffe konzentrieren<br />
kann, sei hilfreich, denn über alles im<br />
Automobilbereich könne man nicht vertieft<br />
Bescheid wissen. «Selbst beim Öl gibt es derart<br />
komplexe Sachverhalte, dass ich bei entsprechenden<br />
Fragen manchmal auch zuerst<br />
nachschauen muss.» Ein grosser Wunsch von<br />
Garagisten ist es naturgemäss, mit möglichst<br />
wenigen Produkten möglichst viele Herstellervorgaben<br />
abzudecken. «Heute führen wir bereits<br />
zahlreiche PW-Motorenöle, und diese Palette<br />
wird aufgrund von zusätzlichen neuen<br />
Service für den Garagisten: Midland bringt<br />
Frischöl, holt das Altöl ab und lässt es fachgerecht<br />
entsorgen.<br />
Spezifikationen immer umfangreicher.» Und<br />
neue Viskositäten wie 0W-16 oder 0W-<strong>12</strong> seien<br />
bereits angekündigt. René Beerli und Manfred<br />
Steiner sind sich bei dieser riesigen Auswahl<br />
einig: Die Qualität der Öle auf dem<br />
Markt ist in der Schweiz allgemein hoch und<br />
wer das Öl nach Vorgabe wechselt, vermeidet<br />
einen Motorschaden. Ebenfalls hilfreich sind<br />
die Additive von Midland. Diese gibt es in der<br />
375-ml-Flasche unter anderem fürs Ölsystem<br />
und für den Treibstofftank. «Das sind aber keine<br />
Treibstoffzusätze, denn Benzin und Diesel<br />
brauchen keinen Zusatz», erklärt Manfred Steiner.<br />
Bei der Bahnhofgarage Hügli kommt in erster<br />
Linie das Midland Diesel Fuel Treatment<br />
zum Einsatz. «So eines füllen wir bei jedem<br />
Subaru Diesel-Boxer nach dem Service in den<br />
Tank. So haben wir deutlich weniger Probleme»,<br />
sagt René Beerli. «Dieses Additiv hält das<br />
Treibstoffsystem sauber und ist eine Art Energy<br />
Drink fürs Auto», ergänzt Manfred Steiner.<br />
Die vollautomatisierte Produktionsanlage hat<br />
Oel-Brack vor vier Jahren in Hunzenschwil AG<br />
in Betrieb genommen. Eine Investition, die<br />
sich in mehrfacher Hinsicht lohnt. Ein Versorgungsengpass<br />
aufgrund der Abhängigkeit<br />
von anderen Zulieferern, wie dies aktuell die<br />
Halbleiterkrise vor Augen führt, kennt Oel-<br />
Brack nicht. Dank grossen Lagerkapazitäten<br />
für Grundstoffe, Additive und fertige Produkte<br />
kann Oel-Brack die Lieferfähigkeit auch in<br />
Krisenzeiten aufrechterhalten. «Bei uns wissen<br />
Kunden, welche Qualität sie beziehen und dass<br />
wir alles bei uns in Hunzenschwil produzieren»,<br />
so Manfred Steiner. Und dank der eigenen<br />
Herstellung kann rasch auf die neusten<br />
Entwicklungen bei den Herstellernormen reagiert<br />
werden. Es können neue Produkte auf<br />
den Markt gebracht oder bestehende angepasst<br />
werden.<br />
In den kommenden Jahren wird sich Oel-Brack<br />
mit der Elektromobilität auseinandersetzen<br />
müssen, denn diese stellt die Welt des klassischen<br />
Motorenöls für den Verbrennungsmotor<br />
auf den Kopf. Manfred Steiner verweist auf synthetische<br />
Treibstoffe für die bestehenden Fahrzeuge,<br />
auf Wasserstoff für Nutzfahrzeuge und<br />
gibt zu bedenken: «Verbrennungsmotoren wird<br />
es noch lange geben. Der Hype um die Elektromobilität<br />
bringt zahlreiche heikle Fragen mit<br />
sich: Wo nimmt man den Strom her? Wie werden<br />
die Batterien fachgerecht entsorgt?»<br />
Cyrill Hügli und René Beerli widersprechen in<br />
diesem Punkt zwar nicht, leben in ihrem Betrieb<br />
aber Technologieoffenheit vor und bilden<br />
sich entsprechend weiter. Die Subaru-<br />
Schulungen zum Hochvoltexperten wurden<br />
beispielsweise durchlaufen. Aktuell macht<br />
der Anteil an elektrisch betriebenen Fahrzeugen<br />
in der Werkstatt zwei Prozent aus. «Tendenz<br />
steigend», sagt Cyrill Hügli, der letztes<br />
Jahr in der Mobilcity die höhere Fachprüfung<br />
zum Betriebswirt im Automobilgewerbe bestanden<br />
hat. Er betrachtet Weiterbildungen<br />
als Mitarbeiterbindungsinstrument. Wenn ein<br />
Lernender überzeugt, dann erhält er die Möglichkeit,<br />
nach der Lehre zu bleiben und sich<br />
laufend weiterzubilden. Manfred Steiner lobt<br />
ausdrücklich: «Während meinen Besuchen in<br />
den Werkstätten stelle ich immer wieder fest,<br />
dass Schulungen elementar sind. Man soll<br />
immer die Nase in den Wind halten.» Nicht<br />
ohne Grund bietet Cyrill Hügli als Erster in der<br />
Schweiz Anhänger der deutschen Marke Sportcaravan<br />
an <strong>–</strong> ein komfortables Appartement<br />
mit integrierter Garage für Töffs oder ein Quad.<br />
Eines steht fest: Manfred Steiner wird sich<br />
ebenfalls stets informieren, um in Öl-Fragen<br />
weiterhin die passenden Antworten<br />
geben zu können. Dies ist mit ein Grund,<br />
weshalb die Zusammenarbeit zwischen der<br />
Hügli Bahnhofgarage AG und Oel-Brack wie<br />
geschmiert läuft. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
midland.ch<br />
- EAL - FALKEN - FIAT - FIAT PROFESSIONAL - FORD - GEV - GOODYEAR - JEEP - KIA - KLEINMETALL - LAMPA - LANCIA - LEXUS - LLUMAR<br />
Jetzt hier bestellen:<br />
shop.fibag.ch<br />
@ orders@fibag.ch<br />
062 285 61 30<br />
Fibag AG<br />
Lischmatt 17<br />
4624 Härkingen<br />
- PIRELLI - ROVER - SHELL - SIMONI RACING - SUBARU - SWISS KLICK - THULE - TOYOTA - UEBLER - VREDESTEIN - WYNNS - YOKOHAMA
Den Überblick behalten<br />
Die Explosion der Referenzen<br />
Für einen Explosionsmotor ist das richtige Öl essentiell. Wo ein Garagist noch vor 20 Jahren mit einigen wenigen<br />
unterschiedlichen Ölen ausgekommen ist, nimmt die Anzahl Sorten explosionsartig zu. <strong>AUTOINSIDE</strong> fragte die<br />
wichtigsten Zulieferer, wie sie den Garagisten im Handling dieser Vielzahl unterstützen. Sandro Compagno<br />
Foto: Shutterstock<br />
3 Fragen<br />
1. Vor 25 Jahren reichten ein paar wenige<br />
verschiedene Motorenöle, um 95 Prozent<br />
der Fahrzeuge abzudecken. Heute<br />
erleben wir eine wahre Explosion<br />
der Referenzen. Wie unterstützen Sie<br />
den Garagisten im Handling des immer<br />
grösser werdenden Sortiments?<br />
2. Wie viele verschiedene Sorten von<br />
Motorenöl und Getriebeöl führen<br />
Sie im Sortiment?<br />
3. Die Suche nach dem richtigen Öl wird<br />
immer komplexer. Welche Hilfestellung<br />
bieten Sie dem Garagisten?<br />
Lukas Blaser, Marketing Manager<br />
Schmiermittel/Verbrauchsgüter ESA.<br />
1. Besonders für freie Garagen mit einer grossen<br />
Anzahl unterschiedlicher Fahrzeugmarken<br />
sind Änderungen bei den Freigaben und<br />
Spezifikationen nicht immer einfach. Bei Unklarheiten<br />
finden Garagisten die passenden<br />
Schmiermittel einfach und schnell im ESAeShop.<br />
Selbstverständlich erhalten die Kun-<br />
1. Schmierstoffe sind Konstruktionselemente,<br />
welche die Anforderungskataloge der<br />
Fahrzeughersteller erfüllen oder übertreffen<br />
müssen. Der Händler muss sich aus Garantiegründen<br />
an den offiziellen Freigaben des<br />
Fahrzeugherstellers orientieren. In unserem<br />
E-Shop kann der Händler nach diesen Freigabebezeichnungen<br />
suchen und die Schmierdinnen<br />
und Kunden auch bei ihrer zuständigen<br />
Geschäftsstelle professionelle Auskunft.<br />
Bei schwierigen Anfragen werden sogar die<br />
Lieferanten ins Boot geholt <strong>–</strong> die ESA geht<br />
bei Schmiermittel kein Risiko ein. Für Garagisten<br />
mit einer Vielzahl an Fahrzeugen, bietet<br />
die ESA mit der Öl-Bar von Shell zudem<br />
eine Lösung, die platzsparend bis zu zehn<br />
verschiedene Schmiermittel aufnimmt.<br />
2. Vom Premium-Brand Shell, über das Markenöl<br />
von Elf, bis hin zur bewährten Eigenmarke<br />
ESA-Lube <strong>–</strong> bei der ESA können Garagisten<br />
aus über hundert verschiedenen Motoren-<br />
und Getriebeölen auswählen. Ebenfalls<br />
im Sortiment ist eine grosse Auswahl an ATF-<br />
Schmiermittel und die qualitativ hochstehenden<br />
Automatiköl-Wechselstationen und Motorreinigungssysteme<br />
der Marke Lube1.<br />
3. Mit dem topmodernen ESA-eShop sind die<br />
passenden Schmiermittel schnell und treffsicher<br />
auffindbar <strong>–</strong> einfach die gewünschte<br />
Spezifikation im Suchfeld eingeben und das<br />
richtige Produkt auswählen. Hat der Garagist<br />
das Fahrzeug im ESA-Teilesuchkatalog bereits<br />
vorher ausgewählt, können die richtigen<br />
Schmiermittel einfach mitbestellt werden.<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
Daniel Eggmann, Verkaufsleiter Säntis Batterie.<br />
1. Wir unterstützen unsere Kundinnen und<br />
Kundem mit unserem persönlichen Support<br />
und Schulungen vor Ort. Zudem bieten wir<br />
auf der Webseite einen Online-Ölwegweiser,<br />
der zu unserem vielfältigen Sortiment ab<br />
unserem Lager führt.<br />
2. Im Bereich Automotive sind es 35 Sorten.<br />
3. Mit unserem Rowe-Ölwegweiser und persönlicher<br />
Beratung.<br />
Weitere Infos unter:<br />
saentisbatterie.com<br />
Kurt Schürch, Leiter Einkauf/Verkauf Fibag.<br />
20<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
stoffe mit den entsprechenden Freigaben<br />
werden ihm umgehend angezeigt. In unserem<br />
Sortiment führen wir Schmierstoffe der<br />
Hersteller Castrol, Mobil, Motorex, Panolin<br />
und Total.<br />
2. Im PKW Bereich sind wir Vollsortiment-Anbieter,<br />
entsprechend können wir jeden erforderlichen<br />
PKW-Schmierstoff unserer Schmierstoffpartner<br />
anbieten. Mittlerweile handelt es<br />
sich um hunderte verschiedene Schmierstoffe<br />
zur Getriebe- und Motoren-Schmierung.<br />
3. Wie bereits erwähnt, können die Garagisten<br />
in unserem E-Shop zu jedem Schmierstoff<br />
die technischen Informationen einsehen. Zudem<br />
verfügen wir über fachlich geschulte<br />
Zonenleiter und wir können zur vertieften Beratung<br />
vor Ort die Experten unserer Schmierstoffpartner<br />
beiziehen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
fibag.ch<br />
Daniel Adler, Verkaufsleiter Maagtechnic.<br />
1. In der Tat verlangen moderne Motoren eine<br />
grössere Vielfalt an Spezifikationen. Aufgrund<br />
der immer strengeren Emissionsvorgaben seitens<br />
des Gesetzgebers sind die Automobilhersteller<br />
gezwungen, die Motoren und Antriebsstränge<br />
effizienter zu gestalten, wobei<br />
die niedrigviskosen Schmierstoffe eine immer<br />
wichtigere Rolle einnehmen. Shell-Produkte<br />
sind mittlerweile in über 40 Prozent der<br />
importierten Fahrzeuge der Schweiz enthalten.<br />
Die Maagtechnic AG als offizieller Makrodistributor<br />
von Shell-Schmierstoffen kann im<br />
Aftersales die offiziell frei gegebenen Produkte<br />
anbieten. Dabei haben die Garagisten die<br />
Sicherheit, qualitativ sowie ökologisch auf<br />
der sicheren Seite zu stehen, da ein Grossteil<br />
der Neufahrzeuge mit 0W-Produkten ab Werk<br />
homologiert wird. Weiterhin bieten wir den<br />
Garagisten die einzigartige GtL-Technologie<br />
(Gas-to-Liquid; Erdgas-basiertes Basisöl),<br />
die bedeutende Differenzierungsmerkmale<br />
mit sich bringt und im Verkauf gegenüber<br />
Automobilisten einen Mehrwert erwirtschaften<br />
kann. Schliesslich schätzen Garagisten die<br />
etwas kleineren Gebinde im EcoPack, welche<br />
in Kombination mit dem passenden Schmierstoffregal<br />
wenig Platz brauchen und sehr viele<br />
Fahrzeugspezifikationen mit geringer Kapitalbindung<br />
abdecken.<br />
2. Unser ganzes Schmierstoffportfolio umfasst<br />
über 2000 Artikel, wobei mindestens 10 Prozent<br />
davon für den automobilen Bereich eingesetzt<br />
werden können.<br />
3. Gemeinsam mit Shell bietet die Maagtechnic<br />
AG viele Tools an, welche die Garagisten<br />
nutzen können, um die Automobilisten<br />
bestmöglich zu bedienen und vor allem<br />
den Emissionsvorgaben gerecht zu werden.<br />
Dazu gehören beispielsweise Apps wie der<br />
Shell LubeMatch, der die Wahl der korrekten<br />
Schmierstoffe für Fahrzeuge sicherstellt. Weiterhin<br />
bieten wir individuelle Schulungen und<br />
Beratungen durch unsere Experten an.<br />
Weitere Infos unter:<br />
maagtechnic.ch<br />
Peter Honauer, Teamleiter Sales Osterwalder Gruppe.<br />
1. Durch fundierte Kenntnisse des Schmiermittelaufbaus<br />
lassen sich, nebst Berücksichtigung<br />
der Standardspezifikationen, bei der Beratung<br />
durchaus Vereinfachungen bei der Produktevielfalt<br />
erzielen. Dies selbstverständlich<br />
immer unter Berücksichtigung der vorgegebenen<br />
Anforderungen der Fahrzeughersteller.<br />
2. Unsere Kunden können auf rund 95 verschiedene<br />
Avia-Motoren- und 80 verschiedene<br />
Avia-Getriebeöle, zurückgreifen. Diese reichen<br />
von modernen Hochleistungsölen bis<br />
hin zu unlegierten Oldtimerölen.<br />
3. Auf der Avia-Webseite lassen sich über den<br />
Avia-Ölfinder bereits viele Öle einfach bestimmen.<br />
Daneben stehen unseren Kunden jederzeit<br />
fachkundige Spezialisten zur Seite, die<br />
auch komplexe Fragestellungen kompetent<br />
beantworten. Im produktionseigenen Labor<br />
können wir, beispielsweise durch Spektralanalysen<br />
und Belastungstests, zudem auch<br />
weitergehende Fragestellungen beantworten.<br />
Silvan Lämmle, CEO Panolin.<br />
1. Wir können auf ein breites Zubehörsortiment<br />
für Garagen zurückgreifen und finden<br />
immer die optimale Lösung für den Garagisten<br />
und sein Ölmanagement. Zudem starten<br />
wir gerade ein vielversprechendes Projekt, um<br />
den Garagisten noch besser im Handling seiner<br />
Schmierstoffe zu unterstützen. Dazu werden<br />
wir informieren, sobald es so weit ist.<br />
Eins vorweg, dem Garagisten werden wir ein<br />
Fortsetzung Seite 22<br />
Weitere Infos unter:<br />
osterwalder.ch<br />
Bestell Geliefert.<br />
Die Nr. 1 für Anhängevorrichtungen und schnelle Lösungen. www.hirschi.com<br />
rz_28700817002_Hirschi_187x29mm_Geliefert_d.indd 1 30.08.17 10:28<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> 202<strong>12</strong>1
Foto: Shutterstock<br />
Instrument geben können, das seine Prozesse<br />
vereinfacht und automatisiert.<br />
2. Wir führen 19 verschiedene Motorenöle für<br />
den Einsatz in Personenwagen. Dazu kommen<br />
weitere für Spezialanwendungen und Nutzfahrzeuge.<br />
Mit 11 Getriebe- und/oder Automatenölen<br />
für PW sind wir gut aufgestellt.<br />
3. Wir bieten Unterstützung mit wegweisenden<br />
Verkaufsunterlagen wie Broschüren und<br />
Produkteblätter sowie für den Kunden massgeschneiderte<br />
Motorenölkonzepte. Unsere erfahrenen,<br />
kompetenten Aussendienst- und<br />
Service- und Support-Teams beraten Kunden<br />
intensiv über Telefon, E-Mail und natürlich<br />
persönlich vor Ort.<br />
Weitere Infos unter:<br />
panolin.com<br />
Michael Brack, Marketing & Business Development<br />
Midland Oil.<br />
1. Wir sind ein Schweizer Familienbetrieb<br />
mit über 140 Jahren Tradition. Das haben wir<br />
nur erreicht, weil uns der persönliche Kontakt<br />
und der Kundenservice inklusive individueller<br />
Betreuung am Herzen liegen. Mit unseren acht<br />
Aussendienstmitarbeitern haben alle unsere<br />
Kunden einen Fachmann als Ansprechperson.<br />
Bei komplexeren Fragen werden diese natürlich<br />
vom Verkaufsleiter, unseren Experten<br />
oder der Geschäftsleitung direkt unterstützt.<br />
Das Ziel ist dabei immer, unseren Kunden in<br />
jedem Fall eine fachmännische Antwort geben<br />
zu können. Als Schmierstoffhersteller<br />
kennen wir sämtliche neusten Entwicklungen<br />
und versuchen, wenn möglich Produkte<br />
auf den Markt zu bringen, die verschiedene<br />
Spezifikationen erfüllen und daher bei mehreren<br />
Fahrzeugen und Marken eingesetzt werden<br />
können.<br />
2. Auf dem Schweizer Markt führen wir aktuell<br />
rund 80 verschiedene Motoren- und Getriebeöle.<br />
3. Auf unserer Website unter midland.ch haben<br />
wir zwei verschiedene Tools eingerichtet,<br />
die das Finden des richtigen Schmierstoffes<br />
für jedes Fahrzeug zum Kinderspiel<br />
machen. Einerseits den Oil-Finder, in dem<br />
mit wenigen Klicks nach einem Fahrzeug gesucht<br />
werden kann. Hat man dieses gefunden,<br />
so werden die dafür empfohlenen Midland-Produkte<br />
(Motorenöl, Getriebe- und<br />
Achsenöl, Bremsflüssigkeit, Kühlerschutz,<br />
Fette usw.) angezeigt. Andererseits haben<br />
wir für alle Kunden, welche die von einem<br />
Fahrzeug benötigte Öl-Spezifikation kennen<br />
(z.B. ACEA A5/B5), die Normensuche entwickelt.<br />
Dort kann nach einer bestimmten<br />
Norm gesucht werden. Als Resultat erhält<br />
man eine Liste aller Midland Produkte, die<br />
diese Norm erfüllen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
midland.ch<br />
Thierry Wolf, Sales Manager Lubricants Automotive<br />
Schweiz, Total Energies.<br />
1. Bei Markenhändlern können wir mit<br />
einem auf die Marke hergestellten Lubchart-<br />
Poster aushelfen. Die postergrosse Tabelle<br />
bildet den Motor der Auto-Marke mit dem<br />
richtigen Schmiermittel von TotalEnergies<br />
ab. In der Werkstatt sieht man diese gerne<br />
und man ist auch schnell beim Herausfinden,<br />
welche Schmiermittel gebraucht werden.<br />
Auch dank unseren vielen Freigaben (für<br />
viele Marken), ist die Übersicht einfacher.<br />
Für Multimarken oder auch Markengaragisten<br />
gibt es Online auf unserer Internetseite<br />
totalenergies.ch einen Schmierstofffinder.<br />
Mit einigen Klicks findet man schnell<br />
die richtigen Schmiermittel.<br />
2. Total Energies mit seinem eigenen R&D<br />
Center ist stets gewillt, neue und der Zeit<br />
angepasste Schmiermittel herzustellen. Zusammen<br />
mit vielen Marken werden die Getriebe-<br />
sowie Motorenschmiermittel getestet.<br />
Da wir nicht nur in Autos Motoren und Getriebe<br />
haben, ist es wichtig, in allen Segmenten<br />
wie Agri, Boote, Lastwagen etc. die richtigen<br />
Schmiermittel anzubieten. Auch sind<br />
die Anforderungen bei den Herstellern verschieden<br />
und müssen dementsprechend beachtet<br />
werden.<br />
22<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ÖL & SCHMIERSTOFFE<br />
3. Unser Verkaufsteam hilft immer gerne aus<br />
und berät die Garagisten bei der richtigen<br />
Auswahl. Bei komplexen Fragen nehmen wir<br />
gerne unsere Technischen Spezialisten ins<br />
Boot. Wir stellen dann den Garagisten den<br />
Schmierplan oder Lubchart zur Verfügung.<br />
Weitere Infos unter:<br />
totalenergies.ch<br />
André Rösler, Senior Category Manager für<br />
Schmierstoffe, SAG Schweiz AG.<br />
1. Jeden Monat nehmen wir neue Referenzen<br />
von unseren Lieferanten im Sortiment auf<br />
und stellen sicher, dass unser «Oil-Finder»<br />
aktualisiert wird. Wir schauen auch, dass<br />
diese neuen Produkte in den angefragten Gebindegrössen<br />
in unseren Regionallagern und<br />
Filialen verfügbar sind. .<br />
2. Mit unseren Marken Castrol, Eni, Mobil,<br />
Ravenol und Yacco bieten mehr als 175 verschiedenen<br />
Motorenöle an. Somit decken<br />
wir im Moment 99,6 Prozent des gesamten<br />
Fahrzeugsparks ab. Mit Castrol, Mobil und<br />
Eni haben wir drei Premium-Lieferanten, die<br />
eng mit den Automobilherstellern zusammenarbeiten<br />
und die Motorenöle der neuesten<br />
Generationen formulieren. Mit Yacco<br />
und Ravenol haben wir zwei aktive und<br />
flexible Lieferanten, die sehr breit aufgestellt<br />
sind. Auch im Bereich Getriebeöle führen ein<br />
sehr umfangreiches Sortiment. Bei Ravenol<br />
verfügen wir über 80 verschiedene MTF- und<br />
ATF-Getriebeöle sowie viele hydraulische<br />
Flüssigkeiten.<br />
3. Für die Suche nach dem richtigen Schmiermittel<br />
bieten wir eine spezifische Suchfunktion<br />
in unseren Webshops d-store.ch und<br />
techno-store.ch an. Der Kunde kann das Fahrzeug<br />
mittels Fahrzeugbezeichnung (Marke/<br />
Model/Typ) Typenschein- oder Kennzeichen-<br />
Nummer auswählen, anschliessend kann er<br />
die gewünschte(n) Flüssigkeit(en) selektieren.<br />
Die Suche beschränkt sich nicht nur auf<br />
Motoren- und Getriebeöle, sie ist auch für<br />
Differenzial-, Lamellenkupplungs-, Klimakompressorenöle<br />
sowie Kühlerschutzmittel<br />
und Bremsflüssigkeiten verfügbar, also<br />
für beinahe alle Betriebsstoffe eines Fahrzeugs.<br />
Unsere Aussen- und Innendienstmitarbeiter<br />
werden auch regelmässig über die<br />
neuesten internationalen Spezifikationen<br />
und Herstellerfreigaben geschult, damit sie<br />
unsere Kunden kompetent beraten können. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
derendinger.ch<br />
technomag.ch<br />
esa.ch<br />
Schmierig und stolz darauf.<br />
Zusammen sind wir stark
SPONSORED CONTENT<br />
FAHRZEUGBESTAND: JETZT<br />
NOCH EINFACHER UND<br />
ZIELGERICHTET VERWALTEN<br />
Mit zahlreichen Weiterentwicklungen für die digitale Verwaltung des Fahrzeugbestands<br />
sorgt AutoScout24 dafür, dass Händler ihre Verkaufsaktivitäten jetzt noch<br />
gezielter gestalten können. Welche Details den Erfolg bringen können, ist hier<br />
übersichtlich zusammengefasst.<br />
Mit Transparenz und<br />
direktem Zugriff das Beste<br />
aus dem Fahrzeugbestand<br />
herausholen<br />
Händler, die ihre digitalen Verkaufsaktivitäten<br />
mit der neuen Fahrzeugverwaltung<br />
und dem DealerDashboard<br />
steuern, gewinnen zusätzliche<br />
Chancen für einen schnellen und effizienten<br />
Verkaufserfolg.<br />
1. Alle relevanten Daten zum Fahrzeugbestand<br />
sind auf einen Blick erfassbar.<br />
2. Auf Basis der aussagekräftigen Daten<br />
können Fahrzeuge unmittelbar<br />
besser am Markt platziert werden.<br />
3. Mit nur wenigen Klicks kann direkt<br />
die Leistung ausgewählter Fahrzeuge<br />
gesteigert werden.<br />
4. Alle dafür zur Verfügung stehenden<br />
Produkte und Services von Auto<br />
Scout24 können über die Oberfläche<br />
direkt gebucht werden.<br />
Die Leistungsstatistik eines FahrzeugInserates kann tagesaktuell<br />
beobachtet werden. Auf der gleichen Oberfläche können direkt zusätzliche<br />
Produkte gebucht werden, um die Leistung des Inserates zu steigern.<br />
„Unsere Analysen zeigen auf, dass<br />
90 % aller Leads über die ersten drei<br />
Seiten der Suchergebnisliste generiert<br />
werden. Ein Professional-Paket<br />
sichert unseren Händlern mit einer<br />
Wahrscheinlichkeit von 80 % einen<br />
Platz auf den ersten drei Seiten.<br />
5. Mit einem einfachen Leistungs<br />
Check auf Basis zuverlässiger Kennzahlen<br />
können bei Bedarf Anpassungen<br />
vorgenommen werden.<br />
6. Die Resultate der Verkaufsaktivitäten<br />
können jederzeit in den Fahrzeugstatistiken<br />
verfolgt werden.<br />
Maurice Acker,<br />
National Sales Director<br />
AutoScout24<br />
Zusätzlich kann ein Händler mit<br />
einem TopListingPro die Zahl seiner<br />
Leads nochmals um 40 Prozent steigern.<br />
Das macht deutlich: eine professionelle<br />
Ausstattung des digitalen<br />
Showrooms ist erfolgsentscheidend.“<br />
24<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
7 5<br />
6<br />
8<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1. Filteroption nach Vollständigkeit des Inserates<br />
2. Filteroption nach Preissetzung im Verhältnis zum<br />
Marktpreis<br />
3. Filteroption nach Leistung des Inserates im Marktvergleich<br />
4. Filteroption nach eingesetzten Verkaufstools<br />
5. Suche ist über Fahrzeugnummer, Marke, Modell oder<br />
FahrzeugID möglich.<br />
6. Liste kann direkt in der Übersicht oder über das Menü<br />
sortiert werden.<br />
7. Fahrzeug und Detailangaben können mit einem RollOver<br />
oder einem Klick auf das Fahrzeug eingesehen und<br />
direkt bearbeitet werden. Auf diese Weise können weitere<br />
Fotos hinzugefügt werden, Inserate schnell und einfach<br />
angepasst oder deaktiviert werden.<br />
8. Ansicht kann per Klick zwischen Tabellen oder Kartendarstellung<br />
gewechselt werden.<br />
Effizient Leistung steigern<br />
Die Chancen für eine erfolgreiche<br />
Vermarktung haben Händler auf<br />
AutoScout24 selbst in der Hand.<br />
Die Fahrzeugverwaltung bietet einen<br />
transparenten Überblick der<br />
wichtigsten Kennzahlen. So steht<br />
ihnen eine professionelle Entscheidungsgrundlage<br />
zur Verfügung, um<br />
die Leistung einzelner Fahrzeuginserate<br />
gezielt zu steigern.<br />
1_Professionell auf Premium-<br />
Leistungen setzen<br />
Händler haben mit dem Professional<br />
PlusPaket im Jahr <strong>2021</strong> 20 %<br />
mehr Sichtbarkeit gewonnen. Ein<br />
TopListingPro generiert 3 x mehr<br />
De tailansichten für ein Inserat im<br />
Vergleich zu einem Inserat ohne<br />
das Verkaufstool.<br />
2_Professionalität ausbauen<br />
Das ProfessionalPaket hat im Jahr<br />
<strong>2021</strong> für 13% mehr Sichtbarkeit gesorgt.<br />
Auch hier liefert ein TopListingPro<br />
3 x so viele Detailansichten<br />
für ein Inserat im Vergleich zu<br />
einem regulären Inserat.<br />
3_Einstieg in die digitale<br />
Vermarktung<br />
Das BasicPaket steht für einen sicheren<br />
Einstieg in die digitale FahrzeugVermarktung.<br />
Die Visibilität<br />
und der Abverkaufserfolg kann mit<br />
dem Wechsel auf ein Professional<br />
Abo signifikant gesteigert werden.<br />
Mit einem normalen TopListing erhält<br />
man dem Paket entsprechend<br />
lediglich 2 x so viele Detailansichten<br />
für ein Inserat im Vergleich zu<br />
einem regulären Inserat.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> 202<strong>12</strong>5
FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />
Seit mehr als 50 Jahren gehören Garagenbetriebe zu den Kunden der Altola AG. Eine steigende Anzahl nutzt den Webshop für die Erstellung der Aufträge. Fotos: Altola<br />
Der Webshop der Altola<br />
Einfach digital<br />
Digitale Lösungen sparen Zeit und Kosten. Das gilt auch im Bereich Entsorgung und Recycling. Rund 15 bis 20<br />
Prozent der Altola-Kunden nutzen heute den Webshop für die Entsorgung von Abfallstoffen. «Tendenz steigend»,<br />
sagt Altola-Verkaufsleiter Peter Scheidegger. Sandro Compagno<br />
Damit wir uns richtig verstehen: Auch am<br />
Ende des digitalen Bestellprozesses fährt ein<br />
sehr analoger Altola-Transportpartner in der<br />
Garage vor und lädt die zu entsorgenden Altöle,<br />
Ölfilter, Reifen, Bremsflüssigkeiten oder<br />
Batterien auf. Ziel ist einer der zwei Standorte<br />
in Olten, und Pieterlen BE, wo sich 90<br />
Mitarbeitende um «wirtschaftliche und ökologische<br />
Gesamtlösungen bei Entsorgungsproblemen»<br />
kümmern, wie im Unternehmensprofil<br />
zu lesen ist.<br />
Seit 20<strong>12</strong> haben Altola-Kunden, darunter<br />
zahlreiche Garagisten, die Möglichkeit, Abholaufträge<br />
via altolashop.ch zu erfassen und<br />
auszulösen. Der Shop steht als Browserlösung<br />
sowie als App für iOS und Android zur<br />
Verfügung. Dabei bietet der Altola-Webshop<br />
die für solche IT-Lösungen üblichen Vorteile:<br />
Beispielsweise Bestellungen nicht nur während<br />
der Bürozeiten, sondern sieben Tage die<br />
Woche während 24 Stunden. Oder eine Suchfunktion<br />
für die verschiedenen Abfallstoffe.<br />
«Wir haben den Shop stetig weiterentwickelt<br />
und nehmen ständig Verbesserungen vor»,<br />
erklärt Peter Scheidegger. Das seien oft keine<br />
grossen Würfe, aber wichtige Detailarbeit.<br />
Im Fokus steht stets der Kundennutzen: «Digitalisierung<br />
muss dem Kunden und Partner<br />
einen Mehrwert generieren. Und zwar<br />
betreffend Kosten, Transparenz und Geschwindigkeit.»<br />
Letzteres ist nur schon auf<br />
der übersichtlichen Benutzeroberfläche des<br />
Webshops zu erkennen, der nach verschie-<br />
26<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />
denen Abfallstoffen gegliedert ist: Öle, Filtermaterialien,<br />
Batterien oder Lösungsmittel<br />
können mit einem Klick angewählt werden.<br />
Praktisch ist die Möglichkeit, Standard-Warenkörbe<br />
zu erstellen und als Vorlage zu speichern.<br />
Peter Scheidegger: «Das ist gerade für<br />
Garagisten, die immer etwa dieselben Abfälle<br />
entsorgen, eine Erleichterung. Die einzelnen<br />
Positionen müssen bei der jeweiligen Erstellung<br />
eines Abholauftrags nicht jedes Mal<br />
neu erfasst werden, sondern man passt einfach<br />
den Standard-Warenkorb an und spart<br />
damit viel Zeit.» Garagenbetriebe gehören<br />
zahlenmässig nach wie vor zu den bedeutendsten<br />
Altola-Kunden. Vor über 50 Jahren<br />
bei der Gründung des Unternehmens stand<br />
in der Tat die fachgerechte und gesetzeskonforme<br />
Entsorgung von Altöl im Vordergrund.<br />
Peter Scheidegger: «Aufgrund unseres<br />
Firmennamens werden wir noch immer einfach<br />
mit Altöl identifiziert. Aber wir sind ein<br />
Gesamtanbieter im Bereich Entsorgung und<br />
Peter Scheidegger, Verkaufsleiter Altola.<br />
Recycling.» Heute entsorgt Altola alle Wertstoffe<br />
und Sonderabfälle aus dem Automotivbereich.<br />
Dazu gehören auch die Zulieferbranche<br />
und die Importeure.<br />
Eine wichtige Weiterentwicklung des Webshops<br />
der letzten Jahre sind die Begleitscheine.<br />
Sowohl der Auftraggeber wie der<br />
Entsorger sind gesetzlich verpflichtet, diese<br />
Begleitscheine während fünf Jahren aufzubewahren.<br />
«Im Webshop haben unsere Kunden<br />
jederzeit Zugriff auf die entsprechenden Dokumente<br />
und können sie bei einer Betriebskontrolle<br />
rasch herunterladen», erklärt Peter<br />
Scheidegger. Eine physische Archivierung ist<br />
nicht mehr nötig. Das vereinfacht die Administration<br />
im Garagenbetrieb.<br />
15 bis 20 Prozent aller Aufträge laufen mittlerweile<br />
via altolashop.ch. Die Zahl der Kunden,<br />
die diese Dienstleistung nutzen, sei steigend,<br />
sagt der Altola-Verkaufsleiter. Um noch<br />
mehr Kunden auf das Tool zu bringen, gewährt<br />
Altola Rabatte bei den Administrationsgebühren.<br />
«Auf 100 Prozent werden wir<br />
trotzdem nie kommen», sagt Peter Scheidegger.<br />
«Es gibt Kunden, die lieber zum Telefonhörer<br />
greifen. Und sie sollen das weiterhin<br />
können.» Nur vom Fax werde man sich<br />
über kurz oder lang verabschieden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
altola.ch<br />
Swiss Clean & Care<br />
Polster-Lederpflege<br />
Scheibenreiniger und Scheibenenteiser<br />
Cockpitpflege<br />
Winter Multi-Fit<br />
Autoshampoo<br />
Motor/Chassis<br />
Felgenreiniger<br />
Kunststoffpflege<br />
Reifenschwärzer<br />
Giulia Steingruber <strong>–</strong> offizielle PANOLIN Botschafterin
FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />
Branchenlösung beim Batterie-Recycling angestrebt<br />
Aktuelle Gebührenbefreiung endet<br />
Industrie- und Fahrzeugbatterien müssen in der Schweiz umweltgerecht entsorgt werden. Dieses Recycling<br />
wird seit 2011 über eine Gebührenpflicht finanziert, von der man sich befreien lassen konnte. Nur: Die aktuelle<br />
Gebührenbefreiung läuft für die Autobranche Ende <strong>2021</strong> aus. Jürg A. Stettler<br />
Der Elektroanteil bei Neufahrzeugen steigt<br />
in der Schweiz kontinuierlich. Damit nimmt<br />
auch die Anzahl der Batterien zu, die eines<br />
Tages fachgerecht entsorgt werden müssen.<br />
Doch genau wie bei allem in der Elektromobilität<br />
geschieht dies zum Glück für den Garagisten<br />
nicht von heute auf morgen.<br />
Letztes Jahr konnte durch Batterierecycling<br />
europaweit etwa 8000 Tonnen Material zurückgewonnen<br />
werden. Dies sind vor allem<br />
Aluminium und Kupfer aus den Batteriepacks<br />
sowie Nickel, Kobalt und Lithium<br />
aus den Batteriezellen. 2040 könnten<br />
720 000 Tonnen Material im Wert von etwa<br />
5,26 Milliarden Franken zurückgewonnen<br />
werden <strong>–</strong> die neunzigfache Menge! Der Leiter<br />
der elektrischen ID-Baureihe von Volkswagen,<br />
Andreas Krüger, erläutert: «Wir haben<br />
aktuell sogar noch zu wenige Batterien<br />
zum Recyclen, höchstens einige von Vorserienfahrzeugen<br />
oder solchen, die für Crashtests<br />
genutzt wurden.» Die Batterien seien<br />
normalerweise mindestens acht Jahre in den<br />
Fahrzeugen im Einsatz, bevor sie als Speicherbatterie<br />
in sogenannten «Second Life»-<br />
Projekten für weitere rund acht Jahre zum<br />
Einsatz kommen. Erst danach werde das<br />
eigentliche Recycling der Batterien notwendig.<br />
Trotzdem hat VW eine Pilotanlage aufgebaut,<br />
um erste Erfahrungen zu sammeln.<br />
Viele Hersteller haben ebenfalls Lösungen<br />
zur Hand, wie die wertvollen Ressourcen<br />
nach dem E-Autoleben weiter genutzt<br />
werden können. Honda Motor Europe hat<br />
letztes Jahr seine Batterie-Recycling-Partnerschaft<br />
mit Snam (Société Nouvelle d'Affinage<br />
des Métaux) ausgebaut, um die nachhaltige<br />
Verwertbarkeit seiner Altbatterien zu<br />
verbessern. Snam sammelt die Batterien aus<br />
der wachsenden Anzahl der Hybrid- und<br />
Elektro-Hondas europaweit ein. Und die Renault-Gruppe,<br />
die mit dem Zoe bereits seit<br />
Jahren ein E-Modell auf den Strassen hat,<br />
kooperiert beim Batterie-Recycling mit dem<br />
Auch wenn VW erst in einigen Jahren mit grösseren Rücklaufmengen von Batterien seiner E-Fahrzeuge rechnet, baut<br />
man bereits eine Pilotanlage fürs Batterie-Recycling auf. Foto: VW<br />
Entsorgungs- und Recyclingspezialisten Veolia<br />
und dem Chemiekonzern Solvay.<br />
Batterien, darunter Industrie- und Fahrzeugbatterien,<br />
müssen auch in der Schweiz umweltgerecht<br />
entsorgt werden. Seit 2011<br />
existiert zur Finanzierung dieser Entsorgung<br />
eine Gebührenpflicht. Hersteller und<br />
Importeure von Batterien <strong>–</strong> auch von Lithium-Ionen-Batterien<br />
für Elektroautos <strong>–</strong><br />
können sich unter bestimmen Voraussetzungen<br />
von dieser Gebührenpflicht befreien<br />
lassen. Die rechtliche Grundlage dafür liefert<br />
die Chemikalien-Risikoreduktions-<br />
Verordnung (Anhang 2.15, Ziffer 6.1). Die<br />
aktuelle Gebührenbefreiung läuft jedoch<br />
Ende <strong>2021</strong> aus. Daher musste die Schweizer<br />
Autobranche der Inobat, die im Auftrag des<br />
Bundesamts für Umwelt (Bafu) die vorgezogene<br />
Entsorgungsgebühr erhebt und verwaltet,<br />
eine Lösung fürs Batterie-Recycling<br />
präsentieren. «Wir haben unseren Antrag<br />
auf eine Branchenlösung fürs Batterie-Recycling<br />
fristgerecht eingereicht und warten<br />
nun gespannt, was Inobat dazu sagt», erklärt<br />
Christoph Wolnik von Auto-Schweiz.<br />
«Details können wir leider erst nach der Begutachtung<br />
unseres Konzepts mit den Garagisten<br />
teilen; eventuell sind noch Anpassungen<br />
nötig.» Auch vom Bafu gibt es zum<br />
laufenden Verfahren keine Auskünfte. Welche<br />
und ob ab 2022 Änderungen für Garagisten<br />
oder gar den Elektro-Autokäufer anstehen,<br />
ist daher noch offen. Auto-Schweiz<br />
ist aber zuversichtlich, dass man Inobat eine<br />
für alle Beteiligten gute Lösung präsentiert<br />
hat und somit auch künftig von der Gebührenbefreiung<br />
profitieren kann. <<br />
28<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
EINFACH<br />
BIOCLEAN<br />
MEHR ALS<br />
NUR SAUBER<br />
Das innovative Teilereinigungskonzept von Motul<br />
ermöglicht eine hochwirksame und umweltschonende<br />
Teilereinigung bei der Instandhaltung in Werkstätten<br />
und Industriebetrieben. Frei von umweltschädlichen<br />
Substanzen werden die Teile im Waschtisch mit Hilfe<br />
von Mikroorganismen und hochwirksamen<br />
Reinigungstensiden effizient gereinigt.
FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING FOKUS<br />
Bis Mitte 2022 werden es zirka 30 Bergepartner sein, die in der Lage sind, jederzeit Elektroautos zu transportieren und kontrolliert in Quarantäne zu stellen. Fotos: LiBa Service 24<br />
LiBa Service 24<br />
Bewusst einen Tesla «geröstet»<br />
Auf der Suche nach Partnerschaften für LiBa Service 24: Geschäftsführer Viktor Haefeli zieht nach einem<br />
Jahr «LiBa Rescue» eine positive Bilanz. <strong>12</strong>-mal stand der neuartige «Sack» schon im Einsatz. Cynthia Mira<br />
Vor rund einem Jahr präsentierte LiBa Service<br />
24 eine neuartige textile Vorrichtung,<br />
die das Bergen von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
revolutioniert hat. Viktor Haefeli<br />
von der LiBa Service 24 entwickelte in<br />
Zusammenarbeit mit dem deutschen Brandschutzspezialisten<br />
GelKoh und den Autobergern<br />
Leo und Adrian Müller von der Autoverwertung<br />
Müller aus Zell LU einen Sack.<br />
Mit diesem lassen sich Fahrzeuge rasch und<br />
sicher bergen. «LiBa Rescue» nennt sich<br />
der Beutel, der die Fahrzeuge inklusiver Batterie<br />
sicher umschliesst. Nur 15 bis 20 Minuten<br />
dauert das Einpacken, das von einer<br />
bis zwei Person erledigt werden kann. Kontaminiertes<br />
Wasser oder eine mehrtägige Beobachtung,<br />
um dem möglichen, unkontrollierten<br />
Reagieren einer Batterie nach einem<br />
Unfall zuvorzukommen, gehören damit der<br />
Vergangenheit an. Seit der Einführung ist<br />
viel passiert, wie Viktor Haefeli sagt.<br />
Mitte November präsentierte er bei einem<br />
Event in Bern einen «gerösteten» Tesla. «Wir<br />
haben einen realen Brandversuch mit unserem<br />
Tesla Model S P85 erfolgreich durchgeführt»,<br />
sagt er. Dazu wurde das Fahrzeug<br />
zu 90 Prozent geladen, die Hochvoltbatterie<br />
mit einer Thermitladung präpariert und<br />
im «LiBa Rescue» kontrolliert gezündet. Der<br />
Versuch dauerte rund fünf Stunden. «Die<br />
Hochvoltbatterie ist komplett ‹durchgegangen›,<br />
während die Karosserie sowie die<br />
Reifen noch voll intakt blieben», so Viktor<br />
Haefeli. «LiBa Rescue» sei damit das einzige<br />
erfolgreich real getestete Bergesystem für<br />
Elektroautos.<br />
Auch die Suche nach Partnerschaften verlief<br />
in den letzten Monaten mehr als zufriedenstellend:<br />
«Derzeit decken 18 Partner von<br />
LiBa Service 24 zwölf Kantone ab. Aus weiteren<br />
zehn Kantonen inklusive Liechtenstein<br />
gibt es zudem Interessenten. Nach wie<br />
vor angestrebt werden Partnerschaften mit<br />
Verbänden, Versicherungen, Garagen und<br />
Autoimporteuren. «Wir bieten Dienstleistungen<br />
an, die jede E-Garage braucht», sagt<br />
Haefeli. Einige Partner sind schon heute Garagisten,<br />
die neben dem «Garagenbusiness»<br />
auch ein Berge- und Abschleppgeschäft führen.<br />
Haefeli: «Sie bringen wertvolle Inputs<br />
mit ein.» Statt selber in die teure Technologie<br />
zu investieren, könne es Sinn machen,<br />
auf die schweizweite Dienstleistung zurückzugreifen.<br />
Das Ziel sei nun, bis Mitte 2022<br />
innert 30 Minuten auf jeder Unfallstelle<br />
oder bei jedem Ereignis in der Schweiz auf<br />
Platz zu sein.<br />
Der Vorteil: LiBa Services 24 ist ein Netzwerk<br />
von professionellen und flexiblen Bergeeinsatzkräften.<br />
Insgesamt stand «LiBa Rescue»<br />
im vergangenen Jahr zwölfmal im<br />
Einsatz. Bei einem Vorfall in Rotkreuz ZG<br />
seien in einer Tiefgarage zwei Elektrofahrzeuge<br />
gleichzeitig geflutet worden. «Die<br />
örtliche Feuerwehr war erstaunt, dass der<br />
LiBa-Service-24-Partner mit zwei ‹LiBa Rescue›-Bergesystemen<br />
vor Ort gleich beide<br />
Fahrzeuge in Quarantäne nahm», sagt Haefeli.<br />
Der Partner aus Zell habe mit seinem<br />
PW den zweiten «LiBa Rescue» innerhalb<br />
von 45 Minuten geliefert. «So wird die LiBa-<br />
Service-24-Partnerschaft gelebt.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
libaservice24.com<br />
30<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
WELLNESS<br />
FÜRS GETRIEBE<br />
MOTOREX DYNCO TM<br />
Moderne Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe<br />
leisten Grosses für unsere Mobilität. Deshalb sollten<br />
wir ihnen auch die beste Pflege gönnen. Genau das<br />
macht der MOTOREX DYNCO TM beim Spülen und<br />
Oelwechsel. Erfahren Sie selbst, wie gut das vollautomatische<br />
Schmierstoff-Spül- und Wechselgerät<br />
modernen Getrieben tut.<br />
PRE-FLUSH Additiv<br />
DYNCO Adapter-Set<br />
www.motorex-dynco.com
FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING FOKUS<br />
Autoreifen ersetzen bei der Jura-Cement-Fabriken AG in Möriken-Wildegg mehr als das gleiche Gewicht an Kohle für den Herstellungsprozess von Zement. Fotos: AGVS-Medien.<br />
Zementherstellung<br />
Als Energielieferant sind<br />
alte Pneus Gold wert<br />
Bei der Jura-Cement-Fabriken AG (JCF) türmen sich die alten Autoreifen. Was mit ihnen genau geschieht, zeigt<br />
Werkleiter Marcel Bieri bei einem Besuch. Cynthia Mira<br />
Die Flammen schiessen hoch. Im Drehrohrofen<br />
wird es 2000 Grad heiss und im Kalzinator<br />
erreicht die Temperatur immerhin<br />
noch 900 Grad Celsius. Die Jura Cement-<br />
Fabriken AG braucht dazu viel Brennstoff;<br />
ein Viertel dieser Energie wird aus Pneu erzeugt.<br />
Es ist die letzte Station für rund 100<br />
bis <strong>12</strong>0 Tonnen gebrauchter Autoreifen,<br />
die an jedem Arbeitstag angeliefert werden.<br />
Das heisst, es fahren täglich etwa<br />
15 Lastwagen mit ausgedienten Pneus auf<br />
den Vorplatz des Zementgiganten. Wer<br />
vor dem aufgetürmten Berg alter Pneus<br />
steht, kommt aus dem Staunen kaum heraus.<br />
Solch grosse Mengen werden hier verwertet.<br />
«Man stellt sich in der Regel einen Ofen<br />
etwas anders vor», sagt Werkleiter Marcel<br />
Bieri und zeigt auf den Drehrohrofen. Er ist<br />
das Herzstück der Fabrik und befindet sich<br />
in der Mitte des Werks. Das rund 50 Meter<br />
lange Rohr mit einem Durchmesser von<br />
fast vier Metern dreht horizontal unentwegt<br />
seine Runden. In diesem Drehrohrofen entsteht<br />
Zementklinker, der bei 1450 Grad Celsius<br />
gebrannt und dann zu Zement, einem<br />
grauen Pulver, gemahlen wird.<br />
Jährlich braucht die Jura-Cement-Fabriken<br />
AG mehr als 600 Gigawattstunden thermische<br />
Energie. Vor 40 Jahren wurde noch<br />
fast ausschliesslich Schwarzkohle aus fer-<br />
nen Landen eingesetzt. Heute nutzt die<br />
JCF zu 90 Prozent alternative Brennstoffe<br />
<strong>–</strong> unter anderem Autoreifen. In einer speziellen<br />
Anlage werden diese bei rund 900<br />
Grad zu einem Brenngas verwertet und in<br />
den Kalzinator eingespeist. «Pneus sind ein<br />
sehr guter Energielieferant und es wird damit<br />
mehr als das gleiche Gewicht an Kohle<br />
ersetzt», sagt Bieri.<br />
«Wir sehen unser Unternehmen auch als<br />
Dienstleister für die Gesellschaft», sagt Monika<br />
Ulrich, Kommunikationsverantwortliche<br />
der Jura-Cement-Fabriken AG. Das gelte<br />
in besonderem Masse für die Verwertung<br />
der Autoreifen. Mit der Einspeisung ent-<br />
32<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ENTSORGUNG & RECYCLING<br />
stünden neue lokale Produkte. Zudem werden<br />
in der Fabrik auch andere Abfälle für<br />
die Hitzeerzeugung verwendet. Zu nennen<br />
sind etwa die jährlich 25 000 Tonnen Industrieplastik.<br />
Autoreifen hingegen dienen bei<br />
der JCF bereits seit 1990 als Energieträger.<br />
Nicht auszumalen, wo sonst all die Pneus<br />
deponiert würden.<br />
sechs Zementfabriken, die den Bearf zu fast<br />
100 Prozent abdecken.<br />
Ein Recycling der Pneus ist zurzeit nicht<br />
wirtschaftlich. Alternativ zur Verwertung im<br />
Zementwerk können solche Altreifen exportiert<br />
und in Länder weiterverwendet werdden,<br />
wo die Profiltiefe bei Autoreifen nicht<br />
so strikt gehandhabt wird. Aber Bieri meint:<br />
«In China werden Pneus derart billig produziert,<br />
dass nun auch in diesen Ländern lieber<br />
neue besorgt werden.» Ein Export von Altreifen<br />
sei deshalb nicht mehr so attraktiv. <<br />
Weitere Bilder unter::<br />
agvs-upsa.ch<br />
Die Autoreifen können nicht nur energetisch<br />
genutzt, sondern auch stofflich verwertet<br />
werden. Denn in der Karkasse der Pneus<br />
ist Eisen enthalten, das ebenfalls zur Zementklinkerherstellung<br />
benötigt wird. Im<br />
Steinbruch der Jura-Cement-Fabriken AG in<br />
Auenstein und Veltheim, wo Kalk und Mergel<br />
abgebaut werden, ist Eisenoxid im Rohmaterial<br />
zu wenig vorhanden. Mit dem Eisen<br />
aus den Autoreifen kann dieser Mangel teilweise<br />
kompensiert werden. Die Fabrik besteht<br />
seit 1892 und stellt heute jährlich rund<br />
850 000 Tonnen Zement her. Grösstenteils<br />
wird das Material in Bulk per Bahn an Betonwerke<br />
ausgeliefert. Ein kleiner Teil wird<br />
in Säcken abgepackt und vor allem im Bauhandel<br />
verkauft. In der Schweiz gibt es noch<br />
Werkleiter Marcel Bieri vor dem gigantischen Drehrohrofen.<br />
Motoröle von höchster Qualität<br />
www.rhiag.ch<br />
RHIAG Group GmbH<br />
Oberneuhofstrasse 6<br />
6341 Baar<br />
Schweiz<br />
+41 41 769 55 55<br />
info@rhiag.ch
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />
Mehr Bilder, Artikel und Videos gibt es hier.<br />
Stimmen vom OK<br />
Dominque Kolly, OK-Präsident und AGVS-Zentralvorstand<br />
«Unterbrochene Lieferketten, Chipkrise, Automatisation und Digitalisierung<br />
<strong>–</strong> auch diese Umstände geben den beiden Leitmessen eine<br />
ganz neue Tragweite.»<br />
Jean-Daniel Goetschi, Messeleiter<br />
«Super Kundenkontakte, hervorragende Geschäfte! Natürlich haben<br />
noch nicht alle gewusst, dass die Aftermarket-CH gleichzeitig<br />
stattfindet. Es wird sich jetzt herumsprechen, dass wir eine Messe<br />
für alle Automobil- und Branchenprofis der Schweiz organisieren.»<br />
34<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Zwei Leitmessen <strong>–</strong> ein Branchentreffpunkt<br />
Vier wertvolle Messetage für die<br />
Schweizer Automobilbranche<br />
Die beiden Leitmessen Transport-CH und Aftermarket-CH haben die Erwartungen von Organisatoren und<br />
Ausstellern mehr als erfüllt: Gegen 30 000 Besucherinnen und Besucher kamen zwischen dem 10. und<br />
13. November <strong>2021</strong> nach Bern. Auf rund 60 000 Quadratmetern stellten 282 Austeller über 720 Marken aus.<br />
Seitens der Austeller wurden insbesondere die gute Stimmung sowie die hohe Qualität der Kundenkontakte<br />
hervorgehoben. Die positiven Rückmeldungen sind für OK-Präsident Dominique Kolly und sein Team ein Ansporn,<br />
die Messen auch 2023 wieder durchzuführen. Aus Bern berichten Cynthia Mira, Jürg A. Stettler und Mike Gadient<br />
Felix Wyss, Präsident Carrosserie Suisse<br />
«Ich bin glücklich, wie sich die Schweizer Carrosseriebranche dieses<br />
Jahr in Bern präsentieren konnte. Mit diesem Format können wir unsere<br />
Fahrzeugbauer unterstützen, vor allem mit unserem Berufsbildungsstand.<br />
Ohne Weiterbildungskurs kann ein klassischer Spengler heute<br />
nichts mehr reparieren. Wir müssen die Veränderungen offensiv angehen<br />
und Werbung für Topausbildungsplätze machen, denn wir brauchen<br />
diese Fachkräfte.»<br />
Erhard Luginbühl, Präsident Swiss Aftermarket SAA<br />
«Wir sind an unserem Stand dauernd besetzt. Wir spüren das Bedürfnis<br />
der Leute, persönlichen Kontakt zu haben, die Gegenstände und Materialien<br />
selber anzuschauen.»<br />
Fortsetzung Seite 38<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>35
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />
OK-Präsident Dominique Kolly ist zufrieden<br />
Ein Lob auf den Mut und die Stimmung<br />
Das unternehmerische Risiko hat sich für die Organisatoren der Transport-CH/Aftermarket-CH gelohnt.<br />
OK-Präsident Dominique Kolly ist erfreut über die positiven Rückmeldungen im persönlichen Austausch und<br />
via Whatsapp und Mail.<br />
Herr Kolly, für dieses Interview erreichen wir Sie am Montagmittag<br />
direkt nach der Messe. Haben Sie sich schon erholt?<br />
Dominique Kolly, OK-Präsident der Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
und AGVS-Zentralvorstand: Nein, dafür blieb noch keine<br />
Zeit. Bis heute Abend ist alles von der Messe zurückgebaut.<br />
Wir sind ausserordentlich zufrieden, wie reibungslos alles über<br />
die Bühne gegangen ist. Ohne Unfall und ohne grösseren Bock.<br />
Zufrieden sind wir über die gute Stimmung während den vier<br />
Tagen unter den Ausstellern und Besuchern. Und dass wir das<br />
Risiko eingegangen sind und an der Durchführung immer festgehalten<br />
haben.<br />
Welches Risiko meinen Sie?<br />
Die gesamte Planung gestaltete sich aufgrund der ausserordentlichen<br />
Lage infolge der Pandemie als schwierig. Erst 14 Tage vor der<br />
Eröffnung der beiden Leitmessen haben wir die definitive Bewilligung<br />
erhalten. Wir sind bewusst ein unternehmerisches Risiko<br />
eingegangen. Lange Zeit ohne Rückversicherung, das heisst ohne<br />
Schutzschirm des Bundes, haben wir alles daran gesetzt, dass der<br />
Branchentreffpunkt im ordentlichen Turnus durchgeführt werden<br />
kann.<br />
Mit ordentlichem Turnus ist eine Durchführung alle zwei Jahre<br />
gemeint. Wird das OK für 2023 zusammenbleiben? Ist die Kontinuität<br />
gewährleistet?<br />
Alle bleiben an Bord. Wir haben bereits einige Austragungen gestemmt<br />
und verfolgen gemeinsam eine langfristige Vision. Ohne<br />
unsere Erfahrung wäre eine diesjährige Durchführung nicht möglich<br />
gewesen. Der Dank gilt auch den Mitarbeitenden der Bernexpo<br />
für ihr Engagement. Es freut mich ausserdem, dass zusätzliche<br />
Personen ihre Unterstützung angeboten haben.<br />
Wie beurteilen Sie die erstmals durchgeführte Aftermarket-CH?<br />
Ich habe alle Aussteller mehrmals persönlich besucht und habe<br />
durchwegs positive Rückmeldungen erhalten. Auch noch heute<br />
via Whatsapp und Mail. Gelobt wird die hohe Qualität der Kundenkontakte<br />
und die gute Stimmung. Natürlich stellt sich immer<br />
die Frage nach der Quantität, aber die Aftermarket-CH muss sich<br />
erst einmal etablieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Nutzfahrzeugsalon<br />
bereits zum elften Mal durchgeführt wurde.<br />
Würden allenfalls mehr Garagisten nach Bern kommen, wenn die<br />
Messe nicht während der Winterreifensaison stattfindet?<br />
Die Transport-CH hat sich im Kalender etabliert und findet seit<br />
2001 immer in der ersten Novemberhälfte statt <strong>–</strong> alle zwei Jahre.<br />
Während des Debriefings am 7. <strong>Dezember</strong> werden wir das Datum<br />
sicherlich diskutieren. Wir müssen aber auf alle Branchen und auf<br />
den lokalen sowie nationalen Eventkalender Rücksicht nehmen.<br />
Das ist nicht einfach.<br />
Zum Abschluss wahrscheinlich die schwierigste Frage: Was war<br />
Ihr Höhepunkt?<br />
Es ist in der Tat schwierig, einen Moment hervorzuheben. Schön<br />
war das traditionelle Lufthornen zum Ende des Branchentreffpunkts<br />
am Samstag um 18 Uhr. Abschliessend erwähnen möchte<br />
ich nochmals die gute Stimmung <strong>–</strong> ganz nach unserem Motto<br />
«insieme <strong>–</strong> ensemble <strong>–</strong> zusammen.» <<br />
Was wollen Sie im Hinblick auf die nächste <strong>Ausgabe</strong> verbessern?<br />
Da wir uns den oft ändernden behördlichen Massnahmen im<br />
Kampf gegen Covid-19 anpassen mussten, standen wir stets unter<br />
Druck und hatten nur selten Gelegenheit, uns um die Details zu<br />
kümmern. Diese Hektik wird in zwei Jahren nicht mehr sein. Ich<br />
persönlich wünsche mir, dass der Testdrive noch mehr genutzt<br />
wird. Einen besseren Besucherandrang hätten die vielen Neuheiten<br />
verdient. Dafür müssen wir die Kommunikation verbessern.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Fortsetzung Seite 38<br />
36<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Bosch Car Service.<br />
Starke Marke, starkes Konzept.<br />
Werden Sie Bosch Car Service!<br />
Profitieren Sie als Bosch Car Service und nutzen Sie die<br />
bekannte Marke für Ihren Garagenauftritt. Jetzt kostenlose<br />
Beratung vereinbaren: www.bosch-service.ch/werden
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />
Die ESA bildete mit ihrem Stand nicht nur einen Farbtupfer, sondern auch einen Branchentreffpunkt. Fotos: AGVS-Medien<br />
Messestand im Jahr <strong>2021</strong><br />
Eine liebevoll gestaltete<br />
Erlebniswelt<br />
Der Wert einer Messe ist unter den Ausstellern der Transport-CH/Aftermarket-CH unbestritten. Unterschiede<br />
gibt es in der Ausgestaltung des Standes. Die ESA verzichtete auf eine Produktepräsentation und führte<br />
Verkaufsgespräche in Chalets. Die Stieger Software AG ihrerseits hat alles auf die Namensänderung und die<br />
neue Software ausgelegt.<br />
«Beim Reden kommen die Leute zusammen.» Gerald Schönauer, Country<br />
Manager Austria & Switzerland von Webfleet Solutions, zitiert ein<br />
Sprichwort, um die Bedeutung von physischen Messen herauszustreichen.<br />
Selbstverständlich erhoffte er sich, oft auf das neue integrierte<br />
Reifendruck-Kontrollsystem Webfleet TPMS zu sprechen zu kommen.<br />
Aber wie alle anderen Aussteller in Bern vertritt er die Meinung: Geschäfte<br />
basieren auf der zwischenmenschlichen Beziehung.<br />
An den knapp 300 Ständen der Transport-CH/Aftermarket-CH wurden<br />
deshalb die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt gerückt. Scania beispielsweise<br />
hängte Porträts auf und bei Renault Trucks (Schweiz) richtete<br />
sich per Videobotschaft der regionale Händler an die Interessenten.<br />
Das Messekonzept grundsätzlich überarbeitet hat die ESA. Rund<br />
800 Quadratmeter betrug die Standfläche der Einkaufsorganisation<br />
des Schweizer Auto- und Motorfahrzeuggewerbes. Zum ersten Mal<br />
wurde keine physische Ware präsentiert. Stattdessen lud eine alpine<br />
Berglandschaft zum Verweilen ein und in Chalets waren Informationen<br />
über Produkte und Dienstleistungen erhältlich. «Die positiven<br />
Rückmeldungen unserer Gäste bestätigen, dass das Standkonzept gut<br />
angekommen ist», bilanziert CEO Giorgio Feitknecht. Über die vier<br />
Messetage besuchten viele Kunden den Stand, der eigentlich am<br />
5. März 2020 am Autosalon in Genf hätte Premiere feiern sollen. Infolge<br />
der Pandemie musste dieser wieder abgeräumt werden. Über 600<br />
Tage später war es dann endlich so weit. «Positiv überrascht und gefreut<br />
hat uns die sehr gute Stimmung und die Freude der Besucherinnen<br />
und Besucher, sich in der schönen und einfachen ESA-Bergkulisse<br />
zu treffen, auszutauschen und zu entspannen.»<br />
Verkaufsgespräche wurden trotz der im Zentrum stehenden Geselligkeit<br />
sehr wohl geführt. Unter anderem stand für die ESA im Fokus,<br />
über die Garagenmodule zu informieren. Oftmals wissen mögliche<br />
Kunden von Garagenbetrieben gar nicht, welche Kompetenzen und<br />
Dienstleistungen angeboten werden. Das Garagenmodul «emotion<br />
point» macht beispielsweise den Service rund um die Elektromobilität<br />
sichtbar.<br />
38<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Stimmen von Ausstellern<br />
Louis Huwyler, Safia AG<br />
«Wir haben uns für einen statt zwei Standauftritte entschieden, denn<br />
unsere Mitarbeitenden sind sowohl in der Transportbranche als auch<br />
im Aftermarket breit abgestützt. Bei einer Aufteilung wären wir immer<br />
am falschen Ort gestanden <strong>–</strong> Kunde fragt am Stand A, Mitarbeiter<br />
ist am Stand B.»<br />
Die ESA setzte sich zum Ziel, mit ihrem Stand einen Branchentreffpunkt<br />
zu bilden <strong>–</strong> und dafür engagierte sie sich aktiv. 11 000 Einladungen<br />
wurden an die Mitglieder des Mechanixclub verschickt<br />
und 14 000 gingen an die Kunden und Mitinhaber. Wie kam die Aftermarket-CH<br />
aus Sicht der ESA an? «Das war die erste <strong>Ausgabe</strong>. Für<br />
die nächsten Austragungen werden wir alle sicher noch mehr bestrebt<br />
sein, die Messe als DEN Branchen-Event zu positionieren», sagt<br />
Giorgio Feitknecht. Mit den Standkonzepten, die den Besuchern ein<br />
Erlebnis bieten, dürfte diesem Vorhaben nichts im Weg stehen. Die<br />
Rhiag zum Beispiel lud zum Carrera-Bahnrennen und bei Motorex<br />
sowie Apollo waren virtuelle Zeitenjagden im Game-Sessel möglich.<br />
Lukas Noth, Midland<br />
«Corona erschwerte die Kundenbesuche, weshalb wir die Möglichkeit<br />
der Aftermarket-CH gerne nutzen. Hier erreichen wir ein breites<br />
Publikum aus dem Autogewerbe, der Transport- und Töffbranche sowie<br />
der Agrarindustrie.»<br />
Lukas Noth (ganz rechts) mit seiner Stand-Crew.<br />
Die Stieger Software AG, die aufgrund der Übernahme seit dem 26. November<br />
neu Imaweb AG heisst, misst der Messe einen hohen Stellenwert<br />
zu. CEO Stephan Rissi spricht von einem perfekten Timing:<br />
«Wir präsentieren nicht nur die Premiere der neuen Software-Generation<br />
‹Premium Drive›, sondern läuten gleichzeitig die eigene Zukunft<br />
unter dem neuen Namen ein.» Für reichlich Gesprächsstoff war in Bern<br />
gesorgt. Der Stand war bereits am Eröffnungsmorgen durchwegs gut<br />
besucht. «Wir zeigen den Garagisten die neue Software. Sie wollen wissen,<br />
was sie mit der Cloud-Lösung erwartet, und sie können sehen,<br />
dass wir am Puls der Zeit sind», sagt Rissi. Über die Namensänderung<br />
und den Auftritt an der Transport-CH/Aftermarket-CH wurden die<br />
Kunden vorab per Brief und während Besuchen informiert. Die Messe<br />
dient Imaweb als willkommener, zusätzlicher Informationskanal, denn<br />
«beim Reden kommen die Leute zusammen». <<br />
Fortsetzung Seite 40<br />
Markus Tschuran, Otto Christ AG Schweiz<br />
«Es war eine Freude, endlich wieder einmal eine persönliche Messe<br />
durchzuführen und nicht nur per Zoom und MS-Teams seine Kunden<br />
und Interessenten zu sehen. Wir konnten dem Publikum unsere neuesten<br />
Entwicklungen vorstellen, was auch gut angenommen wurde .<br />
Insgesamt ein gelungener Neustart!»<br />
Markus Tschuran (ganz rechts) am Stand von Otto Christ.<br />
seit<br />
1964<br />
CORTELLINI &<br />
MARCHAND AG<br />
Der umfassendste<br />
Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />
Service<br />
von Cortellini & Marchand AG.<br />
www.auto-steuergeraete.ch<br />
0613<strong>12</strong> 40 40<br />
Rheinfelderstrass 6, 4<strong>12</strong>7 Birsfelden<br />
Sie suchen, wir finden <strong>–</strong><br />
Ihr Suchservice für<br />
Auto-Occasionsteile<br />
www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>39
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH FOKUS<br />
Das Bundesamt für Strassen, hier im Bild Direktor Jürg Röthlisberger, bereitet ein Gesetz vor, welches Pilotprojekte für autonomes Fahren ab 2024 ermöglicht. Fotos: Transport-CH<br />
Mobility Forum <strong>2021</strong><br />
Das Phantom «Level 5»<br />
Autonomes Fahren steht im Spannungsfeld zwischen Marketing und technischer Realität, zwischen Wunsch und<br />
Wirklichkeit, zwischen bald und irgendwann. Am Mobility Forum in Bern wurde klar, dass es noch Jahrzehnte<br />
dauern wird, bis Fahrzeuge auf Level 5 unterwegs sein werden <strong>–</strong> falls überhaupt je. Reinhard Kronenberg<br />
Es heisst, es sei «the next big thing» und werde die Mobilität stärker<br />
verändern als jede andere Entwicklung: das autonome Fahren.<br />
Wie sehr sich potenzielle Anbieter bereits auf neues Business vorbereiten,<br />
zeigt sich nicht zuletzt daran, dass weltweit bisher 800 Milliarden<br />
Dollar investiert wurden. Grund genug, das Thema in den<br />
Mittelpunkt des «Mobility Forum» an der Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
zu setzen.<br />
«In diesem Thema hat es viel Weizen, aber auch viel Spreu», stellte<br />
Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra), fest.<br />
Sein Amt befasst sich in verschiedener Hinsicht mit dem Thema,<br />
nicht zuletzt im Hinblick auf die Revision des Strassenverkehrsgesetzes.<br />
Es soll die rechtliche Grundlage schaffen für Level 3 und 4; heute<br />
sind wir auf Level 2 und noch sehr weit entfernt vom autonomen<br />
Fahren, wie das die Allgemeinheit versteht.<br />
Wir befinden uns noch immer im Kapitel Fahrunterstützung. Und es ist<br />
nicht auszuschliessen, dass wir noch auf Jahrzehnte hinaus nicht auf<br />
breiter Ebene autonom fahren werden: «Level 5 ist ein Phantom», sagte<br />
Röthlisberger, «das ist für die nächsten 30 bis 40 Jahre kein Thema.»<br />
Aufmerksame Beobachter der Entwicklung stellen fest, dass sich der<br />
«Hype» merklich abgekühlt hat. Der Grund liegt darin, dass sich die<br />
Schere zwischen Marketing und technischer Entwicklung in den vergangenen<br />
Jahren geöffnet hat. Das Thema hatte um 2015 seinen Höhepunkt,<br />
als viele dachten, dass es im besten Fall noch ein paar Jahre<br />
dauern würde, bis autonomes Fahren Realität ist. «Heute», stellte<br />
Bernhard Gerster, Experte für Automobiltechnik und jahrelang Leiter<br />
des DTC, am «Mobility Forum» fest, «sind wir auf einem Level angekommen,<br />
der vergleichbar ist mit einem Anfänger nach der zweiten<br />
Fahrstunde.» Die Herausforderung besteht in der Kombination zwischen<br />
Erkennung und Positionierung.<br />
Und in der Verarbeitung der Daten, die das Fahrzeug allein dafür sammeln<br />
muss. Die sind gigantisch. Modernste Systeme generieren aktuell<br />
50 Gigabyte Daten. Pro Minute. BMW, bei denen aktuell 40 Testfahrzeu-<br />
40<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
ge unterwegs sind, braucht allein für die Speicherung zwei eigene Datencenter<br />
mit einer Kapazität von 500 Petabyte; eine Speichergrösse, in der<br />
alle jemals in der Menschheitsgeschichte geschriebenen und gedruckten<br />
Wörter fünfmal Platz hätten. Und trotzdem: In der optischen Verarbeitung<br />
von möglichen Hindernissen ist das menschliche Auge selbst den<br />
modernsten Systemen um das Siebenfache überlegen. Kommt dazu: Jeder<br />
Hersteller und jeder Zulieferer baut sein eigenes System.<br />
Stimmen von Ausstellern<br />
Ferdinand Smolders, KSU A-Technik AG<br />
«Wir erlebten vier höchst interessante Messetage mit vielen Kundenkontakten!<br />
Der Startschuss mit unserem ersten ‹KSU Insight<br />
Event› machte den gesamten Anlass und unsere Messepräsenz<br />
perfekt. Die Bernexpo bietet uns dazu die ideale Plattform.»<br />
Bei allen Herausforderungen, die noch zu lösen sind: Einig war man<br />
sich am Forum, dass (teil-)autonomes Fahren die Sicherheit auf der<br />
Strasse erhöht, dass die Chancen für Effizienz in der Mobilität<br />
enorm gross sind <strong>–</strong> und dass die passive Sicherheit auf keinen Fall<br />
vernachlässigt werden darf. <<br />
Automatisiertes Fahren im<br />
Spannungsfeld von Marketing<br />
und technischen Möglichkeiten<br />
<strong>–</strong> Bernhard Gerster zeigte auf,<br />
welche Herausforderungen noch<br />
gemeistert werden müssen.<br />
Urs Gerber, Volvo Group (Schweiz) AG<br />
«Der Standbesuch und die anerkennenden Worte des schwedischen<br />
Botschafters Jan Knutsson motivieren uns. Erfreulicherweise zeigen<br />
die Schweizer Unternehmen genau wie jene in Schweden grosses<br />
Interesse daran, die Transformation der Logistik anzupacken.»<br />
Fortsetzung Seite 42<br />
Weil Sicherheit mehr<br />
ist als ein Gefühl<br />
Zuverlässigkeit in jeder Situation:<br />
Bremsen von Bosch<br />
bosch-werkstattwelt.ch
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Testdrive: Elektro und Erdgasantrieb testen<br />
Hier macht sogar Elon Musk<br />
den Handstand<br />
Die neuesten Lastwagen mit den modernsten Antrieben nicht nur bestaunen, sondern testen: Dieses Erlebnis<br />
bot der Testdrive im Zentrum des Aussengeländes zwischen den Messehallen der Bernexpo und der alten<br />
Festhalle. Ein LKW lässt sogar das Silicon Valley neidisch werden.<br />
Jean-Daniel Goetschi, CEO der Expotrans SA, Rolf Galliker von Galliker Transport & Logistik, Tobias Wülser von Designwerk, Peter Galliker von Galliker Transport &<br />
Logistik und OK-Präsident Dominique Kolly (v.l.n.r.). Fotos: AGVS-Medien<br />
Eine Batteriekapazität von 900 Kilowattstunden<br />
(kWh) und eine Reichweite von 500<br />
Kilometern <strong>–</strong> ist das schon möglich? Ja, auf<br />
dem Gelände der Bernexpo sogar in doppelter<br />
Ausführung zu sehen. Auf dem Testdrive<br />
konnten Besucher den ersten E-LKW mit<br />
einer Batteriekapazität von 900 kWh selbst<br />
fahren und am gemeinsamen Stand von Futuricum<br />
mit Volvo bestaunen. Als Tesla-<br />
Gründer Elon Musk davon erfahren habe,<br />
habe dieser den Handstand gemacht, scherzt<br />
Tobias Wülser, Leiter der Firma Designwerk<br />
Products AG, deren Nutzfahrzeugmarke auf<br />
den Namen Futuricum getauft ist und mit<br />
dem nationalen Green Business Award <strong>2021</strong><br />
ausgezeichnet wurde. Die vier Motoren des<br />
Futuricum SEMI 40E sorgen für eine Gesamtleistung<br />
von 680 PS. Dank linearem<br />
Drehmoment bringen sie ihre Leistung auch<br />
im Stop-and-Go-Betrieb unmittelbar auf die<br />
Strasse. Mittels Rekuperation der Bremsenergie<br />
hat der Antrieb eine hohe Effizienz.<br />
Die 40-Tonnen-Sattelzugmaschine wurde<br />
gemeinsam mit den Transportdienstleistern<br />
Galliker Transport und Friderici Special<br />
sowie dem Baumaschinenvermieter Avesco<br />
Rent entwickelt. «Wir haben eine Ausnahmeverfügung<br />
des Bundesamts für Strassen,<br />
damit wir auf den Strassen verkehren können»,<br />
erzählt Wülser. Dieses bewilligt den<br />
Bau und Einsatz von zwei Futuricum-Fahrzeugmodellen<br />
mit einer Zusatzlänge von<br />
einem Meter sowie der Erhöhung der Nutzlast<br />
um zwei Tonnen.<br />
Neben Futuricum am Testdrive präsent<br />
waren unter anderen die Renault Trucks<br />
(Schweiz) AG mit dem elektrischen D Wide<br />
Z.E., die Scania Schweiz AG mit zwei Elektro-Trucks<br />
sowie das Logistikunternehmen<br />
Schöni Transport AG mit einem Erdgas-<br />
LKW (Scania R 410). Hinzu kamen Kleinstlieferfahrzeuge<br />
von Citroën sowie Kyburz.<br />
Diese Gelegenheit liess sich manch ein Besucher<br />
nicht entgehen. Für den Scania 25P B<br />
4x2 entschied sich Mario Mosimann aus Affoltern<br />
am Albis: «Es nahm mich schon immer<br />
wunder, wie es ist, in einem E-Lastwagen<br />
zu fahren. Wenn man schon einmal die<br />
Chance dazu hat, muss man diese auch nutzen»,<br />
sagt er. Der 32-Jährige hatte Glück und<br />
die Strecke <strong>–</strong> rund 1 Kilometer <strong>–</strong> praktisch<br />
für sich allein. Nach der Fahrt lautete sein Fazit:<br />
«Es ist ein völlig anders Fahrgefühl, aber<br />
ich bin noch skeptisch, ob dieser LKW alltagstauglich<br />
ist.» Es sei zwar eindrücklich,<br />
wie er «abgehe» und innert Kürze auf rund<br />
45 km/h beschleunigen könne. «Ich zweifle<br />
aber daran, dass die Batteriereichweite für<br />
die Arbeit bei einer Entsorgungsstelle ausreicht.»<br />
Zudem sei es schwierig, am Mittag<br />
immer in der Nähe von einer Ladestation zu<br />
sein. «Es wäre sicher machbar, aber es ist logistisch<br />
eine Herausforderung.»<br />
Der Testdrive wurde auch immer wieder von<br />
Schülerinnen und Schülern genutzt, die sich<br />
einen Spass daraus machten, jene Fahrzeuge<br />
zu testen, die mit einer Töffliprüfung zu fahren<br />
waren. Unter ihnen war der 16-jährige<br />
Rami Tut aus Dübendorf ZH. Er setzte sich<br />
mit seinem Kollegen in den kleinen Citroën<br />
Ami, ein voll elektrischer Wagen mit 400<br />
Liter Ladevolumen und 75 Kilometer Reich-<br />
42<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
weite. Das Gefährt wurde im September vorgestellt und ist 2022 auf<br />
dem Markt verfügbar. Tuts Statement nach der Testfahrt: «Er zieht<br />
gut, aber ab einem gewissen Tempo wird es schwierig», sagt er. Zudem<br />
könne das Auto nur bis 45 km/h beschleunigen und es fehle ihm<br />
das Motorengeräusch. «Der Spass am Sound fehlt einfach.» Es sei<br />
nicht mit einem normalen Fahrzeug zu vergleichen. Er muss es wissen,<br />
schliesslich absolviert er eine Lehre zum Automobil-Mechatroniker<br />
bei der Mercedes-Benz Automobil AG in Schlieren. «E-Fahrzeuge<br />
sind sicher besser für die Umwelt, aber sie haben auch Schattenseiten»,<br />
sagt er. Für die gesamte Messe findet er positive Worte: «Es ist<br />
cool, weil man an vielen Ständen auch Praktisches machen kann.» <<br />
Joerg Schläpfer<br />
«Ich komme kaum vorwärts, weil ich in jeder Halle immer wieder<br />
auf Bekannte treffe.»<br />
Stimmen von Messebesuchern<br />
Stefan Mattmann<br />
«Bei den alternativen Antrieben geht es in die richtige Richtung,<br />
aber es ist wichtig, die Lieferketten als Ganzes anzuschauen und<br />
ein Auge auf die CO 2<br />
-Emissionen bei der Herstellung zu werfen.»<br />
Joerg Schläpfer verewigte sich und seine Faszination für Fahrzeuge auf einem<br />
Autokennzeichen.<br />
Heinz Jutzi<br />
«Ich habe mich zwar schon im Vorfeld über einen neuen 40-Tönner<br />
informiert, aber die Möglichkeit, eine solche Messe zu besuchen,<br />
ist wichtig, um Entscheidungen zu treffen.»<br />
Stefan Mattmann gibt seine Faszination für Autos an die drei Söhne Laurin (8),<br />
Mauro (5) und Finn (6) weiter.<br />
Heinz Jutzi schätzt die Messe als Entscheidungshilfe.<br />
Fortsetzung Seite 44<br />
Lube1-Premium:<br />
Die besten Öle für<br />
Automatik-Getriebe<br />
auf YouTube ansehen<br />
www.lube1.swiss | verkauf@lube1.swiss<br />
Speziell entwickelt für den professionellen<br />
Automatenölwechsel erfüllen die vollsynthetischen<br />
Premium-Getriebe-Öle die höchsten Anforderungen.<br />
Lube1 <strong>–</strong> Roten Trading AG<br />
Spärsstrasse 2 | 2562 Port | Tel. 032 355 38 26<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>43
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Bestehende Systeme verbessern und verknüpfen<br />
Die Branche versteht vernetzte<br />
Systeme immer besser<br />
Zeitersparnis, ein einheitlicher Datenaustausch, eine transparente Kommunikation und vereinfachte Abläufe <strong>–</strong><br />
diese Vorteile bringen vernetzte Systeme mit sich. An der Aftermarket-CH wurden dazu Neuheiten präsentiert<br />
und Fachwissen ausgetauscht.<br />
Vernetzte Systeme sollen besser verstanden<br />
werden. Diesen Appell richtete Erhard<br />
Luginbühl, Präsident Swiss Aftermarket<br />
SAA, während der Eröffnungszeremonie der<br />
Transport-CH/Aftermarket-CH an die Aussteller.<br />
«Wir setzen uns für das Recht zum Reparieren<br />
ein. Daten und Datenzugänge sind dabei<br />
elementar und die Zusammenarbeit wird<br />
immer wichtiger. Denn wir müssen unsere<br />
Fahrzeuge bauen, aber auch unterhalten können»,<br />
sagte der gelernte Lastwagenmechaniker.<br />
Die KSU A-Technik AG und Auto-i-<br />
Dat spielen diesen Ball seit geraumer Zeit<br />
aktiv. Beide unterstützen die Garagenbetriebe<br />
in deren Bemühungen rund um die Digitalisierung.<br />
«Die Berührungsängste werden<br />
immer kleiner, die Kunden fragen sogar aktiv<br />
nach entsprechenden Lösungen», sagte René<br />
Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-Dat.<br />
Für eine Entschleunigung, ohne sämtliche<br />
analogen Betriebsprozesse über den Haufen<br />
zu werfen, plädierte Zora Savovic vom Gesamtlösungsspezialist<br />
im Autogewerbe, der<br />
KSU A-Technik AG. «Es beginnt mit einer Bedarfsanalyse.<br />
Wo bringt uns eine Schnittstelle<br />
etwas?», erläuterte sie. Digitale Lösungen und<br />
Prozesse sollen Arbeitsabläufe in der Werkstatt<br />
vereinfachen und Fehlerquellen minimieren.<br />
«Und wie gehen wir allgemein mit<br />
den erfassten Kundendaten um?»<br />
René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-Dat.<br />
Südo-Verkaufsleiter Cristian Spicuglia (links) mit Geschäftsführer<br />
Georg Huber.<br />
Die J.H. Keller AG Automobile Zürich setzt<br />
sich beispielsweise mit diesen Fragen auseinander.<br />
Am neu lancierten Informations- und<br />
Diskussionsevent «KSU Insight» diskutierte<br />
AGVS-Mitglied Patrick Keller gemeinsam mit<br />
Michael Gloor, KSU-Bereichsleiter Werkstatteinrichtungen,<br />
und Kevin Dillon von Hunter<br />
Engineering über die aktuellen Herausforderungen<br />
und technischen Erleichterungen im<br />
Werkstattalltag. Im Mittelpunkt stand eine<br />
vollautomatische Reifenprofilmessung des<br />
US-Traditionsunternehmens Hunter Engineering.<br />
«Wir bieten integrative Lösungen an,<br />
die einen klaren Vorteil in der Effizienz und<br />
der Qualität schaffen. Am Puls des Kunden<br />
<strong>–</strong> am Puls der Zeit für Gesamtlösungen», sagte<br />
Ferdinand Smolders, CEO der KSU A-Technik<br />
AG.<br />
Vollständige Transparenz steht bei vernetzten<br />
Systemen mitunter im Fokus. «Man<br />
spart Zeit. Die standardisierten Daten führen<br />
dazu, dass für alle Beteiligten eine transparente<br />
Dokumentation gewährleistet ist», erklärte<br />
René Mitteregger. Carrossiers und Reparaturbetriebe<br />
sind bereits mit allen nötigen IT-<br />
Systemen wie der «SilverDat 3 Kalkulation»,<br />
e-Service, DMS-Systemen und Versicherungsportalen<br />
ausgerüstet. Aus Sicht von Auto-i-Dat<br />
geht es deshalb nicht mehr darum, grundlegende<br />
Systeme neu zu entwickeln. Bestehende<br />
Systeme sollen verbessert und mit den<br />
umliegenden verknüpft werden. Am Messestand<br />
stellte die Marktführerin für Fahrzeugdaten<br />
in der Schweiz daher den Eintauschtest<br />
und die Foto-App vor. «Mit dem Eintauschtest<br />
wird die Werkstattuntersuchung mittels<br />
einfacher Checkliste durchgeführt», erklärte<br />
René Mitteregger. Der Zustand und die<br />
Schäden würden immer gleich dokumentiert.<br />
Die Arbeitsläufe vereinfachen soll auch die<br />
Foto App. Die geführte und einfache Bilderfassung<br />
ist integriert in den e-Service und basiert<br />
auf der Vorgabe, dass Fotos für die Schadensabwicklung<br />
und Reparaturkalkulation unabdingbar<br />
sind.<br />
In einem anderen Bereich kann der Garagist<br />
noch so eine grosse Technologieoffenheit an<br />
den Tag legen, der Fortschritt stockt trotzdem.<br />
Die Rede ist von LED-Leuchten, die<br />
sich vermehrt in der Anhängerbeleuchtung<br />
durchsetzen. «Den niedrigen Stromverbrauch<br />
der LED-Rückleuchten erkennen nicht alle<br />
Fahrzeuge», berichtete Georg Huber, Geschäftsführer<br />
Verkauf/Einkauf der Südo AG.<br />
Die Fahrzeuge sind von Herstellern auf einen<br />
grösseren Stromverbrauch eingestellt und<br />
zeigen deshalb eine Fehlfunktion an. Dieses<br />
Problem wird nun durch einen zusätzlichen<br />
Widerstand gelöst. «Statt einer einheitlichen<br />
Lösung tendieren die Hersteller dazu, eigene<br />
Lösungen zu produzieren. Dabei müssten sich<br />
Hersteller von Fahrzeugen und Leuchten gemeinsam<br />
an einen Tisch setzen», sagte Huber<br />
und dürfte mit seiner Aussage den Nerv<br />
von Erhard Luginbühl treffen. Seine Rede zur<br />
Eröffnung der Aftermarket-CH schloss er mit<br />
den Worten: «Nur verzahnt sind wir noch in<br />
der Lage, gemeinsam Erfolg zu haben!» <<br />
For tsetzung Seite 4 6<br />
44<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Schnell reagieren.<br />
Standzeiten<br />
reduzieren.<br />
Zuverlässige Verkehrssicherheit dank 24/7<br />
Reifenkontrolle mit WEBFLEET TPMS.<br />
009<br />
TRANSPORT 009<br />
Available<br />
VEHICLE<br />
<strong>12</strong>:45<br />
Axle 2. L1: Low pressure<br />
8.8 bar<br />
8.8 bar<br />
8.4 bar 8.4 bar<br />
7.2 bar 8.3 bar<br />
WEBFLEET TPMS prüft Ihren Reifendruck und Ihre Reifentemperatur<br />
in Echtzeit. Durch vorausschauendes Reifenmanagement erkennen und<br />
lösen Sie Probleme frühzeitig, bevor es zu kostspieligen Reparaturen<br />
oder Ausfallzeiten kommt. Unabhängig davon, ob Sie Passagiere oder<br />
Fracht befördern: Mit WEBFLEET TPMS erreichen Sie Ihr Ziel sicher<br />
und pünktlich.<br />
Let’s drive business. Further.<br />
webfleet.com
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Schweizweit sind bereits acht LKW mit Brennstoffzellen-Antrieb für die Mirgos unterwegs . Foto: MGB/Daniel Winkler<br />
Immer mehr Brennstoffzellen-LKW unterwegs<br />
Wasser marsch bei Migros<br />
Die Migros hat letztes Jahr einen wichtigen Schritt Richtung Dekarbonisierung getätigt und ihre Flotte<br />
um Wasserstoff-LKW erweitert. Bereits sind acht Lastwagen mit Brennstoffzellenantrieb für den orangen<br />
Riesen im Einsatz. Schweizweit fahren sogar 46 LKW mit Wasserstoff.<br />
Im Schwerverkehr sollen Diesel-LKW nach<br />
und nach durch andere Technologien abgelöst<br />
werden. Eine davon ist der Brennstoffzellen-<br />
respektive der Wasserstoff-Antrieb.<br />
Der koreanische Hersteller Hyundai will bis<br />
2025 europaweit bis zu 1600 Trucks mit dem<br />
klimafreundlicheren Antrieb auf die Strassen<br />
bringen. In den Brennstoffzellen wandelt der<br />
LKW Wasserstoff (H 2<br />
) und Sauerstoff (O 2<br />
) aus<br />
der Umgebungsluft in elektrische Energie<br />
für die Fortbewegung um und stösst lediglich<br />
Wasserdampf aus. Mittlerweile haben<br />
46 Hyundai Xcient Fuel Cell in der Schweiz<br />
mehr als 1,7 Millionen Kilometer zurückgelegt<br />
und dadurch gegenüber einem Diesel-LKW<br />
über 1000 Tonnen CO 2<br />
-Emissionen<br />
eingespart. Auch die Migros hat einige dieser<br />
LKW in ihrer Flotte. «Sie eignen sich mit<br />
ihrer Reichweite von bis zu 400 Kilometern<br />
für nahezu alle Einsatzgebiete. Mit unserem<br />
Multi-Technologie-Ansatz verfolgen wir eine<br />
technologieoffene Strategie. Denn unserer<br />
Ansicht nach definiert das Einsatzgebiet die<br />
Antriebstechnologie, nicht umgekehrt», erklärt<br />
Migros-Sprecher Patrick Stöpper.<br />
Der orange Riese ist grundsätzlich zufrieden<br />
mit den LKW, da sie zuverlässig ihren Dienst<br />
erfüllen und die versprochene Reichweite einhalten.<br />
Aber an der gegenüber einem Diesel<br />
noch nicht identischen Nutzlast müsse sicherlich<br />
noch gearbeitet werden. Für Stöpper<br />
haben die H 2<br />
-LKW durchaus Vorteile: «Sie<br />
verursachen bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen<br />
als ein Diesel, da der Wasserstoff<br />
mit Strom aus erneuerbaren Quellen<br />
hergestellt wird. Sie haben durch den Elektromotor<br />
insbesondere im Stadtverkehr tiefere<br />
Lärmemissionen und verfügen über eine bessere<br />
Beschleunigung. Somit werden sie auch<br />
weniger zu einem ‹Verkehrshindernis›.»<br />
Eines der grösseren Handicaps der Brennstoffzellen-LKW<br />
stellt die Tankstelleninfrastruktur<br />
dar. Die ist erst im Aufbau. Was<br />
passiert, wenn der H 2<br />
-Container an der Tankstelle<br />
schon leer ist oder sonst ein Problem<br />
auftaucht? «Mittlerweile sind schon acht<br />
Tankstellen entlang der Ost-West-Achse sowie<br />
in der Zentralschweiz verfügbar. Das<br />
Netz wird zudem laufend ausgebaut. Somit<br />
wird das Ausweichen auf eine andere Tankstelle<br />
einfacher. Es gibt seit einiger Zeit leider<br />
immer öfters Situationen, in denen Tankstellen<br />
keinen Wasserstoff haben, was für den<br />
operativen Betrieb schädlich ist», gibt Patrick<br />
Stöpper unumwunden zu. Doch bei einer<br />
neuen Technologie gebe es immer Punkte,<br />
an denen gearbeitet werden müsse. Auch bezüglich<br />
Kosten sind die H 2<br />
-Lastwagen trotz<br />
eines «Pay per Use»-Modells noch einiges<br />
teurer als Dieselfahrzeuge. Und was passiert<br />
eigentlich bezüglich Wartungsarbeiten und<br />
Service? Kommen hier AGVS-Garagisten/-Betriebe<br />
zum Zuge oder ist die Migros selbst<br />
dafür zuständig? «Mit den Wartungsarbeiten<br />
und dem Service wurde eine Partner-Firma,<br />
die Auto AG Truck, beauftragt», verrät der<br />
Migros-Sprecher dazu. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoagtruck.ch<br />
hyundai-hm.com<br />
Service in der Westschweiz<br />
Mittlerweile sind 46 Hyundai Xcient mit<br />
Wasserstoff-Antrieb auf den Schweizer<br />
Strassen unterwegs. Die Auto AG Truck,<br />
der exklusive Servicepartner für die<br />
Hyundai Hydrogen Mobility in der Schweiz,<br />
welche die Lastwagen im «Pay per Use»-<br />
Modell hierzulande anbietet, hat daher<br />
nach weiteren Servicestandorten <strong>–</strong> unter<br />
anderem in der Westschweiz <strong>–</strong> gesucht. In<br />
der Romandie arbeitet die Auto AG Truck<br />
dazu nun neu mit dem erfahrenen und<br />
fachkundigen AGVS-Mitglied, der Iveco-<br />
Schweiz-Filiale in Morges, zusammen.<br />
46<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Die Migros investiert sogar in die Entwicklung H 2<br />
-LKW<br />
Mit Liebesgrüssen aus<br />
Moskau<br />
An der Transport-CH präsentiert das Projekt «GoH! <strong>–</strong> Generation of<br />
Hydrogen» auf dem Aussengelände den ersten H 2<br />
-LKW mit Schweizer<br />
Technologie. Er basiert auf einem russischen Kamaz und fährt für die Migros.<br />
Kamaz, die legendäre russische Nutzfahrzeugmarke,<br />
deren Fahrzeuge sich schon zu<br />
UdSSR-Zeiten stoisch durch Schlamm und<br />
unwegsames Gelände kämpften, sie liefert<br />
die Basis für den ersten Wasserstoff-LKW<br />
der Migros mit Schweizer Technik. Bislang<br />
setzte der orange Riese auf die im «Pay-per-<br />
Use» erhältlichen Modelle von Hyundai, nun<br />
kommt das erste H 2<br />
-Modell zur Migros-Flotte<br />
dazu, in dem auch viel Schweizer Technologie<br />
und Knowhow steckt. Entwickelt wurde<br />
der Wasserstoff-Truck von der Schweizer<br />
Ingenieurgruppe GreenGT, einem Start-up-<br />
Unternehmen der ETH Lausanne, das den<br />
Antrieb und die Architektur des Fahrzeugs<br />
entwarf. Auch die private Stiftung Nomads<br />
Foundation, das Genfer Unternehmen SIG,<br />
der Nutzfahrzeugspezialist Larag und die<br />
Migros Genossenschaft Genf sind am ehrgeizigen<br />
Projekt namens «GoH! <strong>–</strong> Generation<br />
of Hydrogen» beteiligt.<br />
GreenGT gilt als Pionier im Design und in<br />
der Entwicklung von leistungsstarken Elektro-Wasserstoff-Lösungen<br />
für die Transportindustrie<br />
und den Motorsport. Eine weitere<br />
Gemeinsamkeit mit Kamaz. Die Russen sind<br />
im Motorosport ebenfalls sehr erfolgreich<br />
und verbuchten bislang 18 Siege in der LKW-<br />
Kategorie bei der härtesten Marathonrallye<br />
der Welt, der Dakar. Nun nutzte GreenGT<br />
ein Kamaz-Chassis, um die Wasserstofflösung<br />
umzusetzen, andere Basis-Fahrzeuge<br />
sind ebenfalls denkbar. «GoH! <strong>–</strong> Generation<br />
of Hydrogen» zeigte an der Transport-CH<br />
den auf Nachhaltigkeit getrimmten Truck,<br />
der danach für die Migros auf den Strassen<br />
Genfs im Einsatz stehen wird. Der 40-Tonnen-LKW<br />
wird von einem 170-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem<br />
mit zwei<br />
85-kW-Stacks angetrieben. Sechs Wasserstofftanks<br />
erlauben eine Speicherkapazität<br />
von insgesamt 45 kg Wasserstoff. Das verschafft<br />
dem Migros-LKW trotz 570 PS Leistung<br />
eine Reichweite von satten 500 Kilometern.<br />
Das Brennstoffzellensystem wurde im<br />
Rahmen des Programms «GoH!» vollständig<br />
in der Schweiz von GreenGT entwickelt und<br />
soll in einer ganzen Reihe von Fahrzeugen<br />
zum Einsatz kommen können. <<br />
Fortsetzung Seite 48<br />
Weitere Infos unter:<br />
greengt.com<br />
Stimmen von Ausstellern<br />
Sébastien Moix, SAG Schweiz<br />
«Seit September 2019, als unsere letzte<br />
Swiss Automotive Show stattfand, war<br />
die Aftermarket-CH die erste Messe, an<br />
der wir teilgenommen haben. Und es war<br />
wirklich schön, unsere Kunden und Geschäftspartner<br />
wieder in einem solchen<br />
Umfeld begrüssen zu können. Mit einem<br />
sehr offenen Standkonzept konnten wir<br />
unsere vielen neuen Produkte in einer<br />
freundlichen Atmosphäre präsentieren.<br />
Insgesamt ziehen wir eine positive Bilanz<br />
und sind überzeugt, dass die Aftermarket-<br />
CH noch Entwicklungspotenzial hat.»<br />
Claude Pribitzer, Sortimo Walter Rüegg AG<br />
«Die Partnerschaft mit der Transport-CH-<br />
Organisation und die erweiterte Messepräsenz<br />
hat sich für die Sortimo Walter Rüegg<br />
AG gelohnt. Viele erfreuliche Rückmeldungen,<br />
eine grosse Nachfrage an Fahrzeugeinrichtungs-<br />
sowie Camperumbau-Lösungen<br />
unterstreichen unsere führende<br />
Position als Spezialist für Fahrzeugeinrichtungen.»<br />
Markus Brunner, Apollo Tyres (Schweiz) AG<br />
«Wir sind sehr zufrieden. Die Qualität der<br />
Kontakte war hoch und die Besucher waren<br />
interessiert. Diese Fachmesse ist für<br />
uns ein wichtiger Fixpunkt im Marketingkalender.»<br />
Das Westschweizer Start-Up GreenGT ist für die Brennstoffzellen-Technologie unter der Haube des russischen Wasserstoff-LKW<br />
verantwortlich. Foto: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>47
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Astag-Präsident Thierry Burkart und AGVS-Präsident Thomas Hurter mit OK-Präsident Dominique Kolly im präsidialen Dreifachinterview. Fotos: AGVS-Medien<br />
AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter an der Messe-Eröffnung<br />
«Mobilität ist nichts Schlechtes!»<br />
OK-Präsident Dominique Kolly nutzte die Eröffnung der Transport-CH/Aftermarket-CH für ein Kurzinterview mit<br />
AGVS-Präsident Thomas Hurter und Astag-Präsident Thierry Burkart.<br />
Das Zusammenkommen der Branche am<br />
Eröffnungsevent der Transport-CH und<br />
Aftermarket-CH in Bern bot auch gleich<br />
die perfekte Gelegenheit für OK-Präsident<br />
Dominique Kolly, die beiden Branchen-Präsidenten<br />
Thierry Burkart vom Schweizerischer<br />
Nutzfahrzeugverband Astag und Thomas<br />
Huter vom Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />
zu befragen. Von Berufspilot und SVP-Nationalrat<br />
Thomas Huter wollte er wissen,<br />
wie man im Cockpit Turbulenzen meistere.<br />
«Ruhe bewahren, Sitz nach hinten stellen,<br />
Übersicht verschaffen und zielorientiert<br />
arbeiten. Schauen, was funktioniert und was<br />
nicht. Und das Problem später lösen», erläuterte<br />
der AGVS-Präsident vor den 400 Gästen<br />
im Saal. Hurter unterstrich im Interview die<br />
Bedeutung der Autobranche für die Schweiz:<br />
«Sie wird weiterhin eine grosse Rolle für uns<br />
alle spielen. Der motorisierte Individualverkehr<br />
ist nicht wegzudenken. Mobilität ist<br />
nichts Schlechtes, sie hat mit Wirtschaftswachstum<br />
zu tun, denn in der Schweiz werden<br />
75 Prozent der zurückgelegten Kilometer<br />
auf der Strasse absolviert.»<br />
Astag-Präsident Thierry Burkhart verriet,<br />
dass er inzwischen zwar die theoretische<br />
LKW-Prüfung abgelegt habe, aber die praktische<br />
Prüfung im <strong>Dezember</strong> noch anstehe.<br />
Dies, weil neben seinem Astag-Präsidium<br />
nun mit dem Parteipräsidium der FDP ein<br />
weiteres zeitintensives Mandat dazugekommen<br />
sei. Er habe jedoch nie daran gedacht,<br />
das Astag-Präsidium nach der Wahl zum<br />
FDP-Parteipräsidenten niederzulegen. «Zum<br />
einen hatte ich es versprochen und zum anderen<br />
bin ich stolz, diese Branche vertreten<br />
zu dürfen. Sie ist das Rückgrat der Schweizer<br />
Wirtschaft. Sogar Bundesrätin Simonetta<br />
Sommaruga hat gesagt, dass es ohne uns<br />
nicht funktioniert würde.» Ständerat Burkart<br />
erklärte im Interview mit Kolly zudem,<br />
dass er schon viele Angebote erhalten habe,<br />
den einen oder anderen Lastwagen zu fahren,<br />
was ihn freue. «Lastwagen zu fahren, ist<br />
etwas Grossartiges. Ich mache die LKW-Prüfung<br />
ja nicht nur, weil ich Astag-Präsident<br />
bin, sondern weil es Spass macht!» <<br />
Europameister geehrt<br />
Der Rahmen der Eröffnungsfeier vor<br />
400 Gästen wurde genutzt, um dem<br />
22-jährigen Automobil-Mechatroniker<br />
und Berufseuropameister Damian Schmid<br />
für seine hervorragenden Leistung zu<br />
gratulieren. Diesen Gratulationen schloss<br />
sich AGVS-Präsident Thomas Hurter an:<br />
«Mit seiner Leistung hat Damian Schmid<br />
gezeigt, wie wichtig unsere Berufsbildung<br />
ist.» Hurter betonte, dass Schmids<br />
Europameistertitel auch eine Teamleistung<br />
gewesen sei: «Eine Teamleistung der<br />
Kollegen, der Coaches und des Unternehmens,<br />
das es ihm erlaubte, an den<br />
EuroSkills teilzunehmen. Auch hier zeigt<br />
sich: Zusammen sind wir stark.» Als Dank<br />
erhielt der beste Automobil-Mechatroniker<br />
Europas in der Fachrichtung Nutzfahrzeuge<br />
ein Fondue-Set überreicht und den verdienten<br />
Applaus.<br />
48<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TRANSPORT-CH/AFTERMARKET-CH<br />
Grosses Interesse <strong>–</strong> Autoberufe haben Zukunft!<br />
«Arbeitest du oft selbstständig?»<br />
Die Halle 2.1 an der Transport-CH/Aftermarket-CH als Startpunkt einer Karriere im Autogewerbe. Viele<br />
Schulklassen besuchten den gemeinsamen Stand des AGVS und der Schweizer Armee und liessen sich<br />
über die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren.<br />
Dem AGVS-Standkonzept war die Aufmerksamkeit<br />
von potenziellen zukünftigen Fachkräften<br />
erneut gewiss. Lernende aus dem<br />
Autogewerbe berichteten einerseits aus erster<br />
Hand über ihren Berufsalltag, andererseits<br />
konnten Modell-LKW zusammengebaut,<br />
bemalt und anschliessend als Souvenir<br />
mit nach Hause genommen werden. «Die<br />
Kinder und Väter haben begeistert das Lastwägeli<br />
zusammengebastelt. Die Jugendlichen<br />
liessen sich durch die Lernenden über die<br />
Autoberufe informieren.», sagt Arjeta Sulejmani<br />
vom AGVS-Bildungsteam und verantwortlich<br />
für den Messeauftritt.<br />
Die 114 Quadratmetern Standfläche teilte<br />
sich der AGVS mit der Schweizer Armee.<br />
Messeleiter Jean-Daniel Goetschi nennt den<br />
Eingangsbereich zu den Haupthallen die<br />
«Berufswelt der Mobilität». Er fügt an: «Als<br />
Branchenprofis ist für uns klar, dass Fachkräfte<br />
überlebenswichtig für unsere Branche<br />
sind. Den Verbänden haben wir deshalb<br />
wieder die Möglichkeit gegeben, über ihre<br />
Berufe zu informieren. In der Hoffnung, vielleicht<br />
den einen oder anderen in seiner Berufswahl<br />
unterstützen zu können.»<br />
Ihre Begeisterung vermittelten am AGVS-<br />
Stand beispielsweise die Lernenden der<br />
Camionrep AG, Sophia Schumacher und<br />
Michael Bangerter. Die Automobil-Fachfrau<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge räumte Bedenken<br />
von Schülerinnen aus dem Weg, sich in<br />
der Männerdomäne nicht durchsetzen zu<br />
können. «Mich fasziniert die Mechanik und<br />
die gesamte Technik <strong>–</strong> wie der Lastwagen<br />
trotz verschiedener Komponenten als Einheit<br />
funktioniert», sagte Sophia Schumacher.<br />
Michael Bangerter pflichtete ihr bei und war<br />
erfreut darüber, wie viele Fragen er am Stand<br />
beantworten konnte: «Wie sieht dein Alltag<br />
in der Werkstatt aus?», «Arbeitest du oft selbständig?»,<br />
«Mit welchen Marken hast du zu<br />
tun?», «Welche Anforderungen braucht es für<br />
die Ausbildung zum Automobil-Fachmann?».<br />
Niemand zu jung, um sich für Autoberufe zu interessieren. Während den vier Messetagen wurden hunderte<br />
LKW-Modelle zusammengebaut. Foto: AGVS-Medien<br />
Die Armee rückte die Instandhaltungsschule<br />
43 in den Fokus. Kader und Rekruten erhalten<br />
als künftige Truppenhandwerker die<br />
soldatische und fachtechnische Ausbildung<br />
zum Instandhaltungsspezialisten. Stabsadjutant<br />
Jürg Häberli: «Wir wollen zeigen,<br />
welchen Wert diese Ausbildung für die zivile<br />
Karriere hat.» Die Armee ist eines der<br />
grössten Fuhrunternehmen des Landes.<br />
Gegen 2700 Lastwagen garantieren die sichere<br />
und rasche Verschiebbarkeit von<br />
Mensch und Material. «Jeder Automobildiagnostiker<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge<br />
absolviert einen Teil seiner Ausbildung in<br />
Thun bei der Armee», erklärte Olivier Maeder<br />
von der AGVS-Geschäftsleitung. «Auch<br />
die Berufsprüfung führt der AGVS dort<br />
durch. Diese langjährige und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit der Wirtschaft und der Armee<br />
in der Ausbildung ist eine Win-win Situtation.»<br />
Sowohl der Armee als auch dem AGVS gelang<br />
es während den vier Messetagen die<br />
Kernbotschaft zu übermitteln: «Autoberufe<br />
haben Zukunft!». <<br />
Zu den Kurz-Porträts aller neun beruflichen<br />
Grundbildungen im Autogewerbe:<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>49
MESSEHERBST<br />
Opel-Chef Andreas Bückmann mit der ehemaligen Kunstturnerin<br />
Giulia Steingruber vor dem neuen Opel Astra. Fotos: AGVS-Medien<br />
Publikumsmagnet<br />
Auto Zürich <strong>–</strong> vitaler denn je<br />
Die Zahlen der Auto Zürich <strong>2021</strong> dürfen sich sehen lassen: Über 50 000 Besuchende und ausverkaufte Hallen<br />
mit 45 Marken und über 80 Produktneuheiten.<br />
jas./pd. Zwei Jahre nach der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
öffneten sich die Hallen der Messe Zürich<br />
vom 4. bis 7. November <strong>2021</strong> wieder für Garagisten<br />
und Autobegeisterte. Trotz bestem<br />
Herbstwetter und der Covid-19-Zertifikatspflicht<br />
erschienen mehr als 50 000 Besucher.<br />
Das Interesse geweckt hat das neue Format<br />
«ev experience». Das hier geplante Kontingent<br />
von 850 Probefahrten mit 16 verschiedenen<br />
Elektrofahrzeugen war vor Messebeginn<br />
bereits zu 60 Prozent und am dritten Messetag<br />
komplett ausgebucht.<br />
Hier gibt es mehr Bilder zur<br />
Auto Zürich <strong>2021</strong><br />
Die Organisatoren der Auto Zürich halten<br />
fest, man habe sich erfolgreich gegen den vermeintlichen<br />
Abwärtstrend von Automobilausstellung<br />
gestemmt. Das erfreuliche Resultat<br />
hänge direkt mit der neuen Messearchitektur<br />
für den Neuwagenbereich zusammen. Bei<br />
Ausstellern wie auch bei Besuchern stiessen<br />
die Anpassungen auf «grösstmögliche Zustimmung».<br />
Dem Nachhaltigkeitsgedanken wurde<br />
insofern Rechnung getragen, als dass auf<br />
20 000 Quadratmeter Teppich verzichtet wurde.<br />
Die automobilen Neuheiten standen nun<br />
auf dem Hallenboden in je nach Antriebskonzept<br />
gekennzeichneten, farbigen Parkfeldern<br />
<strong>–</strong> blau für Hybridantrieb, weiss für konventionelle<br />
Motoren und grün für einen reinen<br />
Elektroantrieb.<br />
Nachhaltigkeit <strong>–</strong> obgleich mit konventionellen<br />
Motoren <strong>–</strong> stand auch in Halle 5.0 am<br />
Stand der Ashuki Schweiz GmbH im Zentrum.<br />
Das Team um Geschäftsführer Urban<br />
Stöckli präsentierte einen synthetischen Diesel,<br />
mit dem in regelmässigen Abständen<br />
der 2-Liter-Boxermotor eines Subaru Impresa<br />
gestartet wurde: «Eine absolute Premiere<br />
an einer Messe in Europa.» Da trotz E-Boom<br />
auch in zehn Jahren noch die grosse Mehrzahl<br />
an PW und Nutzfahrzeugen über einen<br />
Verbrennungsmotor verfügen wird, gelten<br />
synthetische Kraftstoffe (aus erneuerbaren<br />
Energien hergestellt) neben der Elektromobilität<br />
als Schlüssel für eine CO2-arme Zukunft.<br />
Urban Stöckli geht davon aus, dass synthetische<br />
Kraftstoffe schon in wenigen Jahren zu<br />
konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden<br />
können.<br />
Daneben war an der Auto Zürich mit 45 Marken<br />
und über 80 Produktneuheiten die ganze<br />
automobile Bandbreite zu sehen: Vom<br />
BMW 4er Gran Coupé über den Opel Astra,<br />
Hyundais Familienvan Staria oder auch sein<br />
VW-Gegenstück, der T7 Multivan, bis zum<br />
50<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MESSEHERBST<br />
Skoda Fabia, Subaru Outback oder Toyota<br />
Yaris Cross war alles zu entdecken. Erstmals<br />
an der Messe vertreten waren zudem die beiden<br />
Marken Genesis und Aiways. Die koreanische<br />
Premiummarke Genesis präsentierte<br />
sich mit dem gesamten Portfolio von G70,<br />
G70 Shooting Brake bis zum G80 und GV80<br />
sogar schon vor den Messehallen.<br />
Und mit Aiways, deren Import in der Schweiz<br />
übrigens ebenfalls von der spanischen Bergé<br />
Auto übernommen wird, begrüsste die Auto<br />
Zürich erstmals einen Hersteller aus China in<br />
ihren Hallen.<br />
Auch Oldtimer- und Motorsportfans kamen<br />
auf ihre Kosten. In Halle 5 konnten diverse<br />
Rennboliden bewundert werden und in Halle<br />
6 waren spannende Klassiker zu entdecken.<br />
Bei Lutziger Classic Cars etwa ein Lamborghini<br />
Countach, der dieses Jahr sein 50-Jahre-<br />
Jubiläum feiert. Bei Emil Frey konnte man<br />
sogar eine alte Kawasaki Z650 direkt mit<br />
den neueren Versionen vergleichen <strong>–</strong> eine<br />
clevere Gegenüberstellung. Denn die Klassiker<br />
in der Messe Zürich mussten nicht alle<br />
vier Räder haben, trafen aber scheinbar alle<br />
den Nerv des Publikums. <<br />
Autotecnica<br />
«Dankbar für jeden Aussteller»<br />
sco. Gespannt war man auf die Autotecnica,<br />
den B2B-Bereich an der Auto Zürich Car<br />
Show. Organisator Peter Krieg hatte im Vorfeld<br />
gegenüber den AGVS-Medien erwähnt,<br />
dass es schwierig sein werde, auf die üblicherweise<br />
anwesenden 30 bis 40 Aussteller<br />
zu kommen. Dennoch schaffte er es,<br />
gemeinsam mit Partnerfirmen wie Gassner<br />
AG, Amstutz Produkte AG oder auch der<br />
AGVS-Sektion Zürich mit dem Brain Village<br />
eine attraktive B2B-Plattform auf die Beine zu<br />
stellen. «Ich bin dankbar für jeden Aussteller,<br />
der uns die Stange gehalten und das Risiko<br />
auf sich genommen hat, hier auszustellen.»<br />
Höhepunkt aus Sicht des AGVS waren sicher<br />
die Zürcher Berufsmeisterschaften, die<br />
von Donnerstag bis Sonntag im Brain Village<br />
über die Bühne gingen und von Automobil-<br />
Mechatroniker NFZ Silvan Kech (Hinwil) gewonnen<br />
wurden. Den Abschluss am Sonntag<br />
machte die Sängern Gunvor, die mit eigenen<br />
Liedern und Coversongs für Begeisterung<br />
sorgte. Klar sei eines, so Peter Krieg:<br />
«Es wird auch an der Auto Zürich 2022 eine<br />
Autotecnica geben. Wir hoffen, dass wir<br />
dann wieder zwischen 30 und 40 Aussteller<br />
gewinnen können.»<br />
Karl Bieri, Präsident Auto Zürich, und sein Team kündigen in den kommenden Monaten erneute Anstrengungen und<br />
Investitionen an, um den sich verändernden Anforderungen von Ausstellern und Besuchern gerecht zu werden.<br />
Mehr über die Zürcher Berufsmeisterschaften<br />
auf Seite 77<br />
The SMART Alternative.<br />
OE-Qualität und erstklassiger Service.<br />
Es liegt in der Natur der Sache: Das Original gibt es kein zweites Mal. Wir bieten<br />
Ihnen Service, der mehr möglich macht. Flexibel, zuverlässig und persönlich, damit<br />
Sie Ihre Kunden durch erstklassige OE-Qualität zu attraktiven Konditionen überzeugen.<br />
Als starker Vertriebspartner mit optimaler Verfügbarkeit.<br />
www.hengst.com/smart
TAG DER SCHWEIZER VERBAND & GARAGISTEN<br />
SEKTIONEN<br />
David Pasquiet - L’Instant Chocolat<br />
Kreativität ohne Grenzen<br />
Ein Autodidakt und ehemaliger Koch leitet eine der wichtigsten handwerklichen Schokoladenmanufakturen der<br />
Westschweiz. Sein Geheimnis? Eine grenzenlose Kreativität und der unbedingte Wille, seine Schokoladenkreationen<br />
ständig zu verbessern. Am «Tag der Schweizer Garagisten» am 18. Januar 2022 wird David Pasquiet erzählen,<br />
was ihn antreibt und was Perfektion für ihn bedeutet. Martin Bernard<br />
Gewagt, überraschend und manchmal unwahrscheinlich... Die<br />
Schokoladenkreationen von David Pasquiet brillieren durch ihre<br />
Originalität und verführen einen stetig wachsenden Kundenkreis.<br />
Der von manchen als «Zauberer» bezeichnete Schokoladenhersteller<br />
zeichnet sich vor allem durch seine Neigung aus, ausgetretene Pfade<br />
zu verlassen. Er ist immer auf der Suche nach neuen Ideen, arbeitet<br />
sehr instinktiv und gibt bereitwillig zu, dass er keine Dinge mag,<br />
die zu sehr festgeschrieben, durchdacht oder überlegt sind. «Es ist<br />
manchmal ein bisschen schwierig, mir zu folgen», sagt er mit einem<br />
Lächeln. «Wenn ich eine Idee im Kopf habe, ziehe ich sie bis zum<br />
Ende durch, ob das den anderen gefällt oder nicht.»<br />
Dieses Rezept begründet den heutigen Erfolg seiner Firma L’Instant<br />
Chocolat, der von David Pasquiet und seiner Frau Virginie gegründeten<br />
Chocolaterie. Die Geschichte des Unternehmens begann im<br />
Jahr 2005 mit der Übernahme einer bescheidenen Nougatfabrik in<br />
Crans-Montana. David Pasquiet ist gelernter Koch und Konditor. Der<br />
gebürtige Franzose hatte bereits in mehreren grossen Betrieben im<br />
Wallis gearbeitet. Das Paar ergriff die Gelegenheit, sich etwas anderem<br />
zuzuwenden, aus der Routine auszubrechen. Ein gewagtes<br />
Unterfangen, denn weder sie noch er wusste viel über Nougat.<br />
Autodidakt gewann den Titel des Schweizer Meisters. Die Krönung!<br />
Dieser erste Platz führte dazu, dass er im selben Jahr die Schweiz an<br />
den Weltmeisterschaften vertrat, wo er einen sehr respektablen 10.<br />
Platz belegte. «Es war eine wunderbare Erfahrung, die mir bewies,<br />
dass ich nicht alles falsch mache, wenn es um die Arbeit mit Schokolade<br />
geht», so David Pasquiet.<br />
Zurück in der Schweiz hätte sich der inzwischen auch von seinen<br />
Berufskollegen anerkannte Schokoladenhersteller auf den Lorbeeren<br />
ausruhen können. Eine solche Haltung jedoch ist weit entfernt<br />
von seinem perfektionistischen Charakter und seiner Lebensphilosophie.<br />
«Jedes Mal, wenn ich ein Ziel erreiche, sage ich mir, dass<br />
ich es immer noch besser machen kann. Ich mag es, voranzukommen,<br />
neue Ideen und Herausforderungen zu finden, damit sich meine<br />
Arbeit weiterentwickelt. Kreieren ist ein ständiges Streben nach<br />
Perfektion.» Der Chocolatier schreckt auch nicht vor gewagten Innovationen<br />
zurück, wie bei einer kürzlich entwickelten Schokolade<br />
mit dem Geschmack von Kastanien und Trockenfleisch. Eine verwegene<br />
Kombination, die sofort verführt.<br />
Nach drei Jahren wurde David Pasquiet die Arbeit mit Nougat jedoch<br />
zu eintönig. Also begann er mit Schokolade zu arbeiten. Autodidaktisch.<br />
«Da ich keine Ausbildung in diesem Bereich hatte, war<br />
ich nicht von vorgefassten Meinungen geprägt. Ich habe auf meine<br />
Weise mit Schokolade gearbeitet, weil ich das Gefühl hatte, dass es<br />
das Richtige ist», erklärt der Meister.<br />
Die Kreationen von David Pasquiet verführen, bald schon strömten<br />
die Kunden in Scharen zu L’Instant Chocolat. Bereits im Oktober<br />
2008 eröffnete das Ehepaar Pasquiet sein zweites Geschäft in<br />
Sion. Heute ist das Unternehmen auch in Sierre, wo sich seit 2019<br />
die Produktion befindet, und in Vevey vertreten. L’Instant Chocolat<br />
beschäftigt 30 Mitarbeitende und verkauft rund 30 Tonnen Endprodukte<br />
pro Jahr. Ihr Aushängeschild sind Choconougats, dünne, mit<br />
Schokolade überzogene Nougatstreifen, sowie bunte Kugeln, die mit<br />
Ganache in verschiedenen Geschmacksrichtungen gefüllt sind. Von<br />
diesen beiden Produkten werden jedes Jahr fast 10 Tonnen verkauft.<br />
Im Jahr 2013 stellte sich David Pasquiet einer neuen Herausforderung:<br />
der Teilnahme am Swiss Chocolate Master. «Ich wollte mich<br />
mit anderen professionellen Chocolatiers vergleichen, um zu wissen,<br />
wo ich stehe.» Seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, der<br />
David Pasquiet produziert heute mit<br />
30 Mitarbeitenden rund 30 Tonnen<br />
Schokolade- und Nougatprodukte<br />
pro Jahr.<br />
52<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Die Kreationen von David Pasquiet sind<br />
heute Luxusprodukte, nachgefragt von Kunden,<br />
die sich nicht scheuen, für ein aussergewöhnliches<br />
Geschmackserlebnis einen<br />
Preis zu zahlen. Aussergewöhnliche Erlebnisse<br />
bedingen aussergewöhnliches Rohmaterial.<br />
So bezieht L’Instant Chocolat seine<br />
Früchte von kleinen Produzenten im Wallis<br />
und in Frankreich. Seit 2016 arbeitet David<br />
Pasquiet auch mit seiner eigenen Schokolade,<br />
die er in Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Felchlin in Schwyz entwickelt hat. Die<br />
Schokolade wird aus einer seltenen Kakaobohne<br />
(Piura Porcelana) aus Peru hergestellt.<br />
Mit den peruanischen Bauern, die L’Instant<br />
Chocolat finanziell unterstützt und die David<br />
Pasquiet auch regelmässig besucht, wurde<br />
ein Gesamtkonzept entwickelt.<br />
Auch in Zukunft wird der Chocolatier<br />
sein Unternehmen nach der Philosophie<br />
weiterentwickeln, die er von Anfang an<br />
verfolgte: grenzenlose Kreativität in Verbindung<br />
mit einem höchsten Qualitätsanspruch.<br />
Heute ist L’Instant Chocolat eine<br />
der wichtigsten handwerklichen Schokoladenmanufakturen<br />
der Westschweiz. David<br />
Pasquiet ist davon überzeugt, dass er<br />
sein Arbeitstempo erreicht hat und will<br />
nicht mehr am Rennen um weitere Geschäfte<br />
und Volumen teilnehmen. «Wenn<br />
wir zu sehr expandieren, besteht die Gefahr,<br />
dass wir die Produktion standardisieren<br />
und an Qualität verlieren. So sehe ich<br />
meine Arbeit nicht.». <<br />
Weitere Infos unter:<br />
davidchocolatier.ch<br />
Der Garagist <strong>–</strong> eine<br />
Marke für sich.<br />
«Kreieren ist ein ständiges Streben nach Perfektion»: Die Kreationen von David Pasquiet begeistern eine steigende Anzahl von Kunden. Foto: L'Instant Chocolat.<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten» und das «Dîner des garagistes» werden von folgenden Partnern unterstützt:<br />
Presentingpartner Tagesprogramm<br />
Presentingpartner<br />
«Dîner des garagistes»<br />
Goldpartner Shuttle<br />
Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />
Bronzepartner für Tagesprogramm<br />
und «Dîner des garagistes»<br />
Medienpartner<br />
Sicher unterwegs in die Zukunft<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>53
BILDUNG<br />
Die Kundendienstberater/-innen halten den Fachausweis stolz in den Händen. Fotos: AGVS-Medien<br />
Meilenstein für die eigene Karriere<br />
Mit den eigenen Wertvorstellungen<br />
bei Kunden punkten<br />
Stimmungsvolle Fachausweisübergabe auf dem Gurten für die AGVS-Lehrgänge Automobil-Verkaufsberater/-in,<br />
Kundendienstberater/-in und Fahrzeugrestaurator/-in: Die Absolventen wurden für ihre Weitsicht und ihre Leidenschaft<br />
fürs Autogewerbe gerühmt. Mike Gadient<br />
«Wenn alles gegen dich zu laufen scheint,<br />
erinnere dich daran, dass das Flugzeug<br />
gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm.»<br />
Dieses Zitat von Henry Ford nutzte Thomas<br />
Jäggi, AGVS-Sekretär der Prüfungskommission,<br />
als Steilvorlage in seiner Begrüssungsrede<br />
an die neuen Fachkräfte. «Sie waren<br />
stärker als der Gegenwind <strong>–</strong> heben Sie weiterhin<br />
ab. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieser<br />
Erfolg auf beruflicher und privater Ebene<br />
weiterbringt», so Jäggi.<br />
Daraufhin wurde in der Kulturschür auf<br />
dem Gurten ein weiteres Mal auf die erbrachten<br />
Leistungen mit einem Glas Pinot<br />
Noir oder Johannisberg d’Alizé angestossen.<br />
Im Gespräch mit den frisch geehrten<br />
Automobil-Verkaufsberater/-innen, Kundendienstberater/-innen<br />
und Fahrzeugrestaurator/-innen<br />
war gut herauszuhören, dass die<br />
breitgefächerte Modulgestaltung der Ausbildung<br />
geschätzt wird <strong>–</strong> und zwar über<br />
alle drei Lehrgänge hinweg. Dank des erworbenen<br />
Wissens zu betriebswirtschaftlichen<br />
sowie versicherungstechnischen Fragen<br />
hätten sie sich eine 360-Grad-Sicht für<br />
den Betriebsalltag angeeignet, sagten Jérome<br />
Z’Graggen und Dennis Gut. Die beiden<br />
gelernten Automobil-Mechatroniker gehören<br />
zu den 29 Automobil-Verkaufsberater/-innen,<br />
die auf dem Berner Hausberg<br />
einen Fachausweis entgegennehmen durften.<br />
Gut über seinen Karriereschritt: «Als<br />
Verkaufsberater sehe ich nun, wie der Kunde<br />
reagiert. Ich bekomme mehr Emotionen<br />
mit als noch in der Werkstatt.»<br />
Jasmin Bolliger suchte ebenfalls die Nähe<br />
zu den Kunden. Sie ist eine von den 25 neuen<br />
Kundendienstberater/-innen, deren breites<br />
Aufgabenspektrum unter anderem die<br />
kompetente Kundenberatung, die Auftragsannahme<br />
sowie das Terminieren und Überwachen<br />
von Service- und Reparaturarbeiten<br />
umfasst. «Wichtig ist, die Kunden je nach Situation<br />
gut abzuholen. Es gilt, authentisch<br />
auf sie und ihre Bedürfnisse einzugehen»,<br />
erklärt die ursprünglich gelernte Mechatronikerin.<br />
Dass sich Bolliger während des berufsbegleitenden<br />
Lehrgangs verkäuferisches<br />
Flair aneignen konnte, hängt wie bei den<br />
Applaudieren und Smartphone<br />
zücken <strong>–</strong> zwei Haupttätigkeiten<br />
während der Feier.<br />
Traumberuf Fahrzeugrestaurator/-in: Die Spezialisten sind in den Fachrichtungen «Mechanik / Elektrik» sowie<br />
«Carrosserie» organisiert.<br />
54<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
«Bei Schwierigkeiten nicht aufgeben»: Eine der<br />
Kernbotschaften von Dario Cologna an die Absolventen.<br />
anderen Absolventen einerseits mit einer<br />
guten Planung zusammen und andererseits<br />
mit der Unterstützung seitens Betrieb und<br />
Familie.<br />
Deshalb gehörte der Applaus an diesem<br />
Abend nicht nur den Absolventen, sondern<br />
auch ihrem Umfeld, den Prüfungsexpertinnen<br />
und -experten, dem Lehrpersonal und<br />
den Mitarbeitenden der Mobilcity. Den Dank<br />
sprachen Charles-Albert Hediger, Mitglied<br />
des AGVS-Zentralvorstands, Peter Linder,<br />
Präsident der Qualitätssicherungs-Kommission<br />
Kundendienstberater, Patrick Ganière,<br />
Präsident der Qualitätssicherung-Kommission<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in, und Bruno<br />
Sinzig, Präsident der Prüfungskommission<br />
Fahrzeugrestaurator/-in, aus. In ihren<br />
Ansprachen lobten sie, dass die Anwesenden<br />
den jeweiligen Lehrgang mit Weitsicht<br />
gewählt haben und riefen zur Technologieoffenheit<br />
auf. «Folgen Sie nicht der Masse und<br />
den Trends, sondern Ihren eigenen Wertvorstellungen»,<br />
äusserte sich Linder.<br />
Charles-Albert Hediger seinerseits munterte<br />
dazu auf, das erworbene Wissen dem<br />
Nachwuchs weiterzugeben. Ausserdem bezeichnete<br />
er den erhaltenen Fachausweis bewusst<br />
als Etappe in der Berufskarriere. Ein<br />
Hinweis auf den nun offenen Zugang zur höheren<br />
Fachprüfung «diplomierte/r Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe», ehemals<br />
Meisterprüfung. Dieser Weg steht übrigens<br />
auch dem Lehrgang «Fahrzeugrestaurator/-<br />
in mit eidg. Fachausweis» offen, der den<br />
Berufsprüfungen des AGVS gleichgestellt<br />
ist (Automobildiagnostiker/-in, Automobil-<br />
Werkstattkoordinator/-in, Kundendienstberater/-in,<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in und<br />
Strassenhelfer/-in).<br />
Bereits zum vierten Mal wurde der Lehrgang<br />
für Fahrzeugrestaurator/-innen durchgeführt.<br />
Massgeblichen Anteil am Aufbau<br />
und der erfolgreichen Durchführung hatte<br />
Bruno Sinzig, der nun das Präsidium der<br />
Prüfungskommission an Marcel Wyler weitergibt.<br />
Diesen Herbst in der Westschweiz neu gestartet<br />
ist übrigens der erste Lehrgang für<br />
Fahrzeugrestauratorinnen und Fahrzeugrestauratoren.<br />
Dies ganz zur Freude von<br />
Christian Ackermann, Präsident Interessensgemeinschaft<br />
Fahrzeugrestaurator<br />
Schweiz. Er hob in seiner Rede ausserdem die<br />
Prüfungsleistung der 14 Absolventen hervor:<br />
«Während vier Tagen oder 15 Stunden wurden<br />
neun anspruchsvolle Posten absolviert.<br />
Ich freue mich sehr, dass Sie das gemeistert<br />
und sich nun ein neues Standbein aufgebaut<br />
haben.» Die Chance packte beispielsweise<br />
Sven Lüthi, der sich mit seiner Oldtimer Motorrad-Garage<br />
in Schönenbuch BL selbstständig<br />
gemacht hat. «Ich nutze den Abschluss,<br />
um meine Leidenschaft zum Beruf zu machen»,<br />
sagt er. Lüthi ist damit ein wunderbares<br />
Beispiel dafür, wie eine Weiterbildung zum<br />
Karriere-Türöffner wird. <<br />
Fortsetzung Seite 56<br />
Dario Cologna gratuliert<br />
Der vierfache Olympiasieger Dario Cologna<br />
liess es sich nicht nehmen, den Absolventinnen<br />
und Absolventen persönlich an der<br />
feierlichen Fachausweisübergabe auf dem<br />
Gurten zu gratulieren. «Ihr habt einen tollen<br />
Beruf in einer sehr spannenden und innovativen<br />
Branche gewählt», so der AGVS-<br />
Botschafter. Er konnte im Gespräch<br />
mit Olivier Maeder, AGVS-Bereichsleiter<br />
Bildung, sogleich Entwarnung betreffend<br />
seiner Knieverletzung nach einem Trainingssturz<br />
geben. An den Olympischen Winterspielen<br />
in Peking <strong>–</strong> dem letzten Höhepunkt<br />
seiner Karriere <strong>–</strong> will er eine Medaille gewinnen.<br />
«Es braucht Disziplin und ein Ziel<br />
vor Augen. Wenn man sich hohe Ziele setzt<br />
und konsequent darauf hinarbeitet, dann<br />
kann man diese Ziele auch erreichen.»<br />
Von Olivier Maeder wurde der Langlaufstar<br />
auch zu seinem Garagisten befragt,<br />
dem ehemaligen Eishockeyspieler Marco<br />
Müller. Er sei trotz des guten Verhältnisses<br />
froh, wenn er der Amag in Davos nicht allzu<br />
oft einen Besuch abstatte, so Cologna. Das<br />
bedeute, dass er mit seinem Auto unfallund<br />
pannenfrei unterwegs ist.<br />
Mehr Bilder zur Fachausweisübergabe<br />
gibt es hier.<br />
Diesen QR-Code einlesen,<br />
um einen Überblick über alle<br />
Aus- und Weiterbildungen zu<br />
erhalten.<br />
Mobilitäts- und Finanzberater/-innen in einer Person. Die frisch gekürten Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />
mit eidgenössischem Fachausweis.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>55
BILDUNG<br />
Fachausweisübergabe auf dem Gurten<br />
Grosszügiger Check von Auto-i-Dat<br />
mig./pd. Neben den Absolventen gingen auch<br />
die AGVS-Vertreter an der Fachausweisübergabe<br />
auf den Gurten nicht mit leeren Händen<br />
nach Hause. Einen Ausbildungscheck<br />
in der Höhe von 25 000 Franken durfte Olivier<br />
Maeder von Auto-i-Dat, Marktführer<br />
für Fahrzeugdaten in der Schweiz, in Empfang<br />
nehmen. Überreicht wurde der grosszügige<br />
Betrag von COO Pascal Holzer und<br />
Verkaufsleiter Eric Besch. Der AGVS wird<br />
ihn gezielt für Projekte in der Nachwuchsförderung<br />
einsetzen. «Ein besonderes Augenmerk<br />
liegt dabei auf der Unterstützung<br />
der Grundbildung Automobilverkauf. Konkret<br />
auf der Ausbildung Detailhandelsfachmann/-frau<br />
EFZ Automobil After-Sales, die<br />
ab 2022 eingeführt wird», sagt Olivier Maeder.<br />
Ein weiterer Teil wird der AGVS in<br />
sein Nachwuchsmarketing investieren, um<br />
weiterhin talentierte und motivierte Menschen<br />
für Autoberufe zu begeistern.<br />
Olivier Maeder (links)<br />
und Pascal Holzer.<br />
Der Auto-i-Dat AG ist es ein besonderes Anliegen,<br />
das Automobilgewerbe und insbesondere<br />
die Nachwuchskräfte zu unterstützen. Einerseits<br />
bildet das Autogewerbe den Kundenstamm<br />
und andererseits profitiert das Unternehmen<br />
auch intern von Fachkräften, die<br />
ursprünglich einen Autoberuf erlernt haben.<br />
«Gute Nachwuchskräfte sind das A und O für<br />
die Automobilbranche», sagt Pascal Holzer. <<br />
FÜR EINEN GLANZVOLLEN<br />
ZUSATZVERDIENST<br />
PROFESSIONAL CAR CARE by Würth<br />
Entdecken Sie das Garagenkonzept von Würth AG<br />
Das perfekte Komplettpaket:<br />
Professionelle Fahrzeugaufbereitungsangebote<br />
Innovatives und parametrierbares Verkaufstool für PC, Smartphone, Tablet<br />
Kostenlose Marketingmaterialien<br />
Wiederverkaufsprodukte für Endkunden<br />
Individuelle Arbeitsplatzkonzepte<br />
Und vieles mehr…<br />
Überzeugen Sie sich vom Würth Garagenkonzept.<br />
Weitere Informationen auf www.wuerth-ag.ch/professionalcarcare.<br />
Kontakt: professionalcarcare@wuerth-ag.ch<br />
MKB-CH/11-21/La/A210327
TOTAL<br />
TOT_21_00008_TotalEnergies_Logo_CMYK_Pant<br />
JFB<br />
30-34 Rue du Chemin Vert 75011 Paris<br />
Date : 26/05/<strong>2021</strong><br />
+33 (0)1 85 56 97 00 www.carrenoir.com<br />
TONS RECOMMANDÉS<br />
CYAN MAGENTA YELLOW PANTONE®<br />
2035 C<br />
Ce fichier est un document<br />
d’exécution créé sur Illustrator<br />
version CS6.<br />
TECHNIQUE<br />
Wir feiern 75 Jahre.<br />
Feiern Sie mit uns!<br />
Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />
und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />
<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />
Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />
* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />
über unseren Newsletter. Einfach QR Code scannen und<br />
Newsletter kostenlos abonnieren.
BILDUNG<br />
Gemeinsame Zeit im «Lenkerhof»: Für die Jubiläumsausgabe ging es für die Frauen an einen besonders schönen Ort. Fotos: AGVS-Medien<br />
30 Jahre AGVS-Frauenseminar<br />
An Selbstsicherheit gewonnen<br />
Sich weiterbilden, neue Ideen für den Betriebsalltag sammeln, fachsimpeln und netzwerken: Das 30. Frauenseminar<br />
des AGVS hat den Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe nicht nur wertvolle Workshops rund um berufliche<br />
Themen geboten. Cynthia Mira<br />
Die Workshop-Themen motivierten Susanne<br />
Vögtlin-Degen von der Degen Autotechnik<br />
AG in Murgenthal zur Teilnahme am Frauenseminar.<br />
«Die Hauptsache ist es, mit gleichgesinnten<br />
Frauen zusammenzusitzen, Spass zu<br />
haben und auch viel zu lachen.» Für sie steht<br />
fest: «Ich würde das nächste Mal wieder teilnehmen.»<br />
Ihr persönliches Highlight der Jubiläumsausgabe<br />
war das Faszientraining. «Das<br />
war wirklich etwas für Frauen und sehr intensiv.»<br />
Unter Faszientraining wird das gezielte<br />
Training des muskulären Bindegewebes<br />
verstanden. Einblick in die Eigenschaften<br />
der Faszien bot die Winterthurerin Jenny Vaccaro-Leone:<br />
«Das Training muss schmerzvoll<br />
sein, aber gleichwohl guttun.» Im Frauenseminar<br />
hat es Tradition, dass sich ein Kurs dem<br />
Thema Gesundheit und Wohlbefinden widmet.<br />
Nach den Dehn- und Rollübungen waren<br />
die Teilnehmerinnen derart entspannt, dass<br />
kaum jemand mehr ein Wort herausbrachte.<br />
Für drei Tage waren 35 Frauen der Automobilbranche<br />
an der Lenk, im schönen Berner<br />
Oberland, im Rahmen des AGVS-Frauenseminars<br />
unter sich. Die Jubiläumsausgabe zum<br />
30-jährigen Bestehen fand im schmucken Hotel<br />
Lenkerhof statt. Ziel des jährlichen Seminars<br />
ist es, sich mit Frauen der Branche auszutauschen<br />
und in verschiedenen Workshops<br />
neues Wissen für den Geschäftsalltag zu erwerben.<br />
Organisiert hatte der Anlass wiederum<br />
die Arbeitsgruppe, die Irene Nyffeler,<br />
Geschäftsführerin der Garage Nyffeler AG in<br />
Lichtensteig SG, seit fünf Jahren präsidiert:<br />
«Wir hatten es grossartig und auch von den<br />
Frauen, die das erste oder zweite Mal teilnahmen,<br />
gab es sehr schöne Rückmeldungen»,<br />
freut sie sich.<br />
Madeleine Maier ist Automobil-Verkaufsberaterin<br />
bei Auto Maier Töss AG in Winterthur<br />
und seit der ersten Austragung 1992 mit dabei.<br />
«Es ist ein ganz spezielles Gefühl hier zu<br />
sein und, wenn ich die Entwicklung in diesen<br />
30 Jahren sehe, dann ist das enorm und fantastisch»,<br />
sagt sie. Es habe für Frauen damals<br />
in den 1990-er-Jahren nur wenige Angebote<br />
in der Branche gegeben, das sei heute ganz<br />
anders. «Die Frauen haben sich sehr gemacht<br />
und an Selbstsicherheit gewonnen.»<br />
Ähnlich lange dabei und ebenfalls eine treibende<br />
Kraft hinter dem Frauenseminar ist Susanne<br />
Leirer, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Sportgarage Leirer AG in Stein. «Es hat mir<br />
vor 20 Jahren sehr imponiert, wie die Frauen<br />
in der Arbeitsgruppe den Anlass organisierten.»<br />
Deshalb habe sie sich engagiert. Auf<br />
die Frage, was Frauen in der Branche verbindet,<br />
meint sie: «Ich glaube, es haben alle den<br />
gleichen Rucksack zu tragen. Wir schmeissen<br />
den Haushalt, das Geschäft und sind überall<br />
tätig.» Die Fähigkeit, das alles unter einen Hut<br />
58<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
zu bringen, vereine die Frauen in der Automobilbranche.<br />
In Erinnerung an vergangene Seminare<br />
schwelge sie gerne über jenes in Merligen<br />
BE. Damals wurde das 10-Jahr-Jubiläum<br />
gefeiert. «Das Dessert in der Eisgrotte damals<br />
ist mir immer noch sehr präsent», sagt sie.<br />
Am Dienstagabend lud das Organisationsteam<br />
nach den Workshops zur Jubiläumsfeier<br />
ein. Als Geschenk und als Anerkennung der<br />
Arbeit des Frauenseminars hat der AGVS die<br />
Kosten für die Verpflegung und Unterhaltung<br />
übernommen. Erst beim Apéro und 5-Gang-<br />
Menu gab es dann Besuch von Männern.<br />
Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleiter für<br />
Bildung, war erfreut, dass ihm für einmal<br />
ein Zeitfenster für ein Referat gewährt wurde.<br />
Er habe sich schon länger dafür eingesetzt,<br />
damit die Teilnehmerinnen jeweils<br />
auch über News und Aktivitäten vom AGVS<br />
informiert werden. Aufgrund einer kurzfristigen<br />
Absage eines anderen Referenten, durfte<br />
er am Mittwoch sogar etwas länger zu den<br />
Frauen sprechen. Den Vortrag kündigte er am<br />
Vorabend mit den Worten an: «Ihr müsst keine<br />
Angst haben, wir werden brandaktuelle<br />
Themen anschauen und ich schaue, dass es<br />
morgen auch noch spannend bleibt.» Unter<br />
anderem ging es um Mobilitätstrends und<br />
was diese an neuen Kompetenzen auch beim<br />
Nachwuchs erfordern.<br />
Den leckeren Apéro hatte die Sektion Bern<br />
gespendet. Madeleine Maier leitete anschliessend<br />
zu einem musikalischen Auftritt über:<br />
«Wir sind alles aktive Frauen, vor allem aber<br />
bewegen wir uns geistig.» Jetzt könne man die<br />
Hüften schwingen. Nach diesen Worten trat<br />
Tommy King aus Baar, alias Elvis Presley, auf<br />
die Bühne. In der Tat begannen die Frauen sofort<br />
zu tanzen an.<br />
Als Vertreter der AGVS-Sektion Bern wohnte<br />
dem Anlass Co-Präsident Stefan Tschaggelar<br />
bei. Zudem überbrachte Charles-Albert<br />
Hediger, Mitglied des Zentralvorstandes, eine<br />
Grussbotschaft. Für Lacher sorgte später beim<br />
Abendessen die Rede von Giorgio Feitknecht,<br />
Vorsitzender der ESA-Geschäftsleitung. Er<br />
war gemeinsam mit Rudolf Leibundgut, ESA-<br />
Geschäftsführer in Burgdorf, eingeladen, und<br />
wirbelte die Werbetrommel: «Die ESA gehört<br />
als Genossenschaft euch allen und eurem<br />
Unternehmen geht es sehr gut», versicherte er.<br />
Dann befand er: «Ihr seid ja so ein exklusiver<br />
Club. Aber wenn wir uns nur einmal im Jahr<br />
hier im Rahmen des Frauenseminars sehen,<br />
dann ist das schlecht.» Er erinnerte in diesem<br />
Zusammenhang an die GV der ESA vom 19.<br />
Mai 2022 und hoffe, alle anwesenden Frauen<br />
dort wieder zu sehen. Ein grosses Dankeschön<br />
ging im Anschluss an die ESA zurück für den<br />
grosszügigen Sponsoring-Betrag in der Höhe<br />
von 3000 Franken.<br />
Susanne Vögtlin-Degen genoss derweil das<br />
5-Gang-Menu. Sie hob als Fazit auch die Bedeutung<br />
der beiden Workshops zum Thema<br />
Mitarbeiterrekrutierung und Online-Bewertungen<br />
hervor. «Jetzt gilt es, dieses Wissen im<br />
Geschäftsalltag anzuwenden.» <<br />
Faszientraining mit Jenny Vaccaro-Leone: Den grünen<br />
Ball gab es als «Bhaltis» für das Training zuhause.<br />
Das passende Emoji gesucht: In den Workshops galt es<br />
verschiedene Aufgaben zu lösen.<br />
In den drei Tagen wurde auch viel gelacht, schliesslich<br />
soll das Seminar Spass machen.<br />
Verbundbremsscheiben<br />
von Bosch<br />
Vorteile auf einen Blick<br />
Höchste Sicherheit durch bewährte<br />
Bosch-Qualität<br />
Hoher Komfort durch optimales<br />
Vibrations- und Geräuschverhalten<br />
Weniger Kraftstoffverbrauch / CO2-<br />
Ausstoss durch Gewichtseinsparung<br />
bosch-werkstattwelt.ch
BILDUNG<br />
Serviceberater sind das Bindeglied<br />
zwischen der Kundschaft, den verschiedenen<br />
Bereichen der Garage und<br />
Partnerfirmen. Foto: AGVS-Medien<br />
Neue Ausbildung «Automobil-Serviceberater/-in mit eidg. Fachausweis»<br />
Allround-Talent mit ausgezeichneten<br />
Chancen im Arbeitsmarkt<br />
Der Höhere Berufsbildungslehrgang «Kundendienstberater/-in im Automobilgewerbe mit eidg. Fachausweis»<br />
erfuhr im Zeitraum von 2018 bis <strong>2021</strong> eine Totalrevision. Der neue Lehrgang «Automobil-Serviceberater/-in mit<br />
eidg. Fachausweis» geht nun mit den anbietenden AGVS-Ausbildungspartnern an den Start <strong>–</strong> seit November <strong>2021</strong><br />
in der Romandie und ab Frühling 2022 in der Deutschschweiz. Peter Linder und Thomas Jäggi<br />
Automobil-Serviceberater/-innen analysieren<br />
und bewerten bei Annahme des Fahrzeugs<br />
mit dem Kunden den jeweiligen Service-<br />
und Unterhaltsbedarf. Sie erläutern dem<br />
Kunden verständlich die technischen Sachverhalte<br />
zum aktuellen Anliegen und den zeitlichen<br />
Bearbeitungsrahmen. Sie erstellen erste<br />
Diagnosen, vereinbaren Termine, koordinieren<br />
Aufträge und pflegen als Bindeglied die<br />
Kommunikation zwischen der Kundschaft,<br />
den verschiedenen Bereichen der Garage und<br />
Partnerfirmen. Wichtige Zukunftskompetenzen<br />
wie neue Antriebsarten <strong>–</strong> der Garagist<br />
als Mobilitätsdienstleistungsberater und -anbieter<br />
<strong>–</strong> wurden in die anspruchsvolle Ausbildung<br />
eingearbeitet. Die Aussage ist sicherlich<br />
zutreffend, wenn man diese für die Unternehmung<br />
zentral agierende Person, als Schnittstellenmanager/-in<br />
bezeichnet.<br />
Entwicklung<br />
Um die zukünftigen Lehrgangsbesucher bestmöglich<br />
auf die zentralen Tätigkeiten an der<br />
Serviceschnittstelle einer Garage vorbereiten<br />
zu können, war das Credo des zuständigen<br />
Modulbaukasten<br />
Hauptmodule<br />
Kundenumgang<br />
HKB A<br />
Projektteams, die Praxisnähe während den<br />
Revisionsarbeiten nie aus den Augen verlieren<br />
zu wollen. Das neue Berufsbild zeichnet sich<br />
durch folgende Vorzüge aus:<br />
Eine hohe Attraktivität<br />
• Unnötige Hürden, wie beispielsweise die<br />
Vernetzungsmodul (über alle HKB)<br />
Akquisition &<br />
Verkauf<br />
HKB B<br />
Basismodule<br />
Grundlagen Kommunikation (über alle HKB)<br />
Markt, Branche und Innovation (über alle HKB)<br />
Der Lehrgang im Modulbaukasten dargestellt. Grafik: AGVS-Medien<br />
After Sales<br />
Service &<br />
Koordination<br />
HKB C &<br />
HKB D<br />
Selbstmanagement<br />
HKB E<br />
Modulprüfungen, wurden wo immer möglich<br />
abgebaut.<br />
• Der eidg. Fachausweis zum/-r Serviceberater/-in<br />
im Automobilgewerbe stellt eine solide<br />
Basis für weitere attraktive Weiterbildungsschritte<br />
in der Autobranche dar.<br />
60<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Höhere Berufsbildung<br />
Eidgenössische Prüfungen<br />
Höhere Fachprüfung (HFP)<br />
› Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe<br />
Berufsprüfungen (BP)<br />
› Automobildiagnostiker/-in<br />
› Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
› Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
› Automobil-Serviceberater/-in<br />
› Fahrzeugrestaurator/-in<br />
› Strassenhelfer/-in<br />
Höhere Fachschulen (HF)<br />
Hochschulen<br />
Fachhochschulen (FH)<br />
› Master of Science<br />
in Engineering<br />
› Bachelor of Science<br />
in Automobiltechnik *<br />
* Voraussetzung:<br />
Automobil-Mechatroniker/-in PW/NF<br />
Universitäten / ETH<br />
Tertiärstufe<br />
Die AGVS-Ausbildungspartner<br />
STFW Winterthur<br />
Unterrichtstag: Samstag<br />
Lehrgangsstart: 23. April 2022<br />
Infoanlass: 08. Februar 2022<br />
eidg. Diplom (HFP)<br />
eidg. Fachausweis (BP)<br />
Diplom HF<br />
Master<br />
Bachelor<br />
Doktorat<br />
Master<br />
Bachelor<br />
Dauer der Ausbildung:<br />
3 Semester / 366 Lektionen<br />
Eidgenössisches<br />
Berufsattest (2 Jahre)<br />
› Automobil-Assistent/-in<br />
› Detailhandelsassistent/-in<br />
Automobil After-Sales<br />
Eidgenössisches<br />
Fähigkeitszeugnis (3 Jahre)<br />
› Automobil-Fachmann/-frau<br />
Fachrichtung PW/NF<br />
› Detailhandelsfachmann/-frau<br />
Automobil Sales<br />
Automobil After-Sales<br />
› Kaufmann/-frau<br />
Berufsmaturität BM2 (nach Lehrabschluss)<br />
Eidgenössisches<br />
Fähigkeitszeugnis (4 Jahre)<br />
› Automobil-Mechatroniker/-in<br />
Fachrichtung PW/NF<br />
Eidgenössisches<br />
Fähigkeitszeugnis<br />
(3 und 4 Jahre)<br />
Berufsmaturität BM1<br />
(berufs begleitend)<br />
Sekundarstufe II<br />
gibb Bern<br />
Unterrichtstage: Donnerstag<br />
und vereinzelt am Samstag<br />
Lehrgangsstart: 28. April 2022<br />
Infoanlass: 26. Januar 2022<br />
Dauer der Ausbildung:<br />
3 Semester / 366 Lektionen<br />
Berufliche Grundbildung<br />
Obligatorische Schulzeit<br />
direkter Zugang<br />
PW: Personenwagen<br />
Zusatzqualifikationen oder Berufspraxis erforderlich<br />
NF: Nutzfahrzeuge © AGVS/UPSA <strong>–</strong> <strong>2021</strong><br />
Die verschiedenen Karrierewege in der Übersicht. Grafik: AGVS-Medien<br />
Zum detaillierten Ausbildungsangebot<br />
gelangen Sie über den QR-Code Ihres<br />
favorisierten Bildungsanbieters.<br />
7act Lausanne<br />
Unterrichtstag: Dienstag-Abend<br />
und jeden vierten Samstag<br />
Peter Linder,<br />
Präsident Qualitätssicherungs-Kommission.<br />
Thomas Jäggi, AGVS-Sekretär der<br />
Prüfungs- und Qualitätssicherungs-Kommission.<br />
Lehrgangsstart: hat bereits<br />
am 02. November <strong>2021</strong> stattgefunden<br />
Infoanlass: keine<br />
Dauer der Ausbildung:<br />
3 Semester / 400 Lektionen<br />
Die Lehrgangskosten (exkl. Prüfungsgebühr<br />
eidg. Abschlussprüfung) werden Teilnehmenden<br />
durch den Bund zu 50% zurückerstattet,<br />
welche die eidg. Abschlussprüfung vollständig<br />
absolvieren und die Lehrgangskosten<br />
eigenständig tragen.<br />
Eine breite Akzeptanz<br />
• Erarbeitung der Weiterbildung in enger<br />
Zusammenarbeit/Koordination mit den<br />
Branchenkennern, anbietenden Berufsfachschulen<br />
sowie Importeuren und deren Akademien.<br />
• Das Verständnis und die Akzeptanz des Levels<br />
eines eidg. Fachausweis im After-Sales-Kundendienstbereich<br />
des Automobilgewerbes<br />
bei allen Anbietern wird damit<br />
geschaffen.<br />
• Eine breite und gegenseitige Anerkennung<br />
von Weiterbildungsaktivitäten wird<br />
verfolgt.<br />
Zukunftsgerichtet<br />
• Zeitgemässe, auf die Anforderungen der Praxis<br />
zugeschnittene, kompetenzorientierte<br />
Weiterbildung, die optimal in das Weiterbildungskonzept<br />
des AGVS integriert ist.<br />
Ausbildungsumsetzung<br />
Gerade im Kundenbereich einer Garage, egal<br />
ob Sales oder After-Sales, ist die Weiterbildungslandschaft<br />
von Marke zu Marke mit<br />
deren Vorgaben sehr heterogen. Um Lehrgangsteilnehmende<br />
aus verschiedensten Herkünften<br />
auf eine gleiche Flughöhe bringen<br />
zu können, wird in zwei Basismodulen <strong>–</strong><br />
Kommunikationsgrundlagen & Markt, Branche<br />
& Innovation <strong>–</strong> das nötige Grundwissen<br />
vermittelt. Weitere fünf Hauptmodule (siehe<br />
Grafik) und ein abschliessendes Vernetzungsmodul<br />
folgen.<br />
Zulassung<br />
Zur eidgenössischen Prüfung werden Kandidierende<br />
zugelassen, die ein eidg. Fähigkeitszeugnis<br />
einer Berufslehre im Automobilgewerbe<br />
mitbringen wie zum Beispiel:<br />
Automobil-Mechatroniker/-in EFZ, Automobil-Fachleute<br />
EFZ, Detailhandelsfachleute<br />
Autoteile-Logistik EFZ, Kaufleute Automobil-<br />
Gewerbe EFZ, Carrosseriespengler/-in EFZ,<br />
Carrosserielackierer/-in EFZ. Ein eidg. Fachausweis<br />
mit entsprechender fachlicher Ausrichtung<br />
oder eine gleichwertige Qualifikation<br />
ist ebenfalls möglich.<br />
Zudem müssen Kandidierende zum Zeitpunkt<br />
der eidg. Abschlussprüfung mindestens drei<br />
Jahre einschlägige Berufserfahrung im automobilen<br />
Bereich (nach abgelegtem EFZ) nachweisen,<br />
wovon mindestens zwölf Monate mit<br />
Haupttätigkeiten im Kundendienstbereich<br />
eines Betriebes im Automobilbereich.<br />
Karrierechancen<br />
Teilnehmende entwickeln sich während dem<br />
Lehrgang zum Allround-Talent in fachlichen<br />
und administrativen Themen weiter. Sie erlernen<br />
dabei alle Fähigkeiten, um für ihre<br />
Kundschaft und Mitarbeitenden eine kompetente<br />
Ansprechperson in einer anspruchsvollen<br />
Schnittstellenfunktion zu sein. Als Automobil-Serviceberater/-in<br />
haben sie auf dem<br />
Arbeitsmarkt beste Chancen, da besonders<br />
dem Bereich «After Sales Sevices» grosses<br />
Entwicklungspotenzial zugesprochen wird.<br />
Sie erfüllen mit einem erfolgreichen Abschluss<br />
zudem die Zulassungsbedingung<br />
zur nächsthöheren Weiterbildung, Höhere<br />
Fachprüfung «Diplomierte/-r Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe». <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>61
BILDUNG<br />
Die Praxisbeispiele aus dem Berufsalltag werden von den<br />
Kursteilnehmenden geschätzt. Foto: AGVS-Medien<br />
AGVS-Didaktikmodul<br />
Wie Krisen von Lernenden<br />
überwunden werden<br />
Der Umgang mit Lernenden ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd. In der Deutschschweiz konnten Teilnehmende des<br />
AGVS-Didaktikmoduls «Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden» vom praxisnahen Kursaufbau profitieren.<br />
Neu wird das Modul auch in der Westschweiz angeboten, zum ersten Mal am 22. März 2022 in Yverdon. Mike Gadient<br />
Die Kursrückmeldungen sprechen für sich: Die<br />
Teilnehmenden loben einerseits den praxisbezogenen<br />
und humorvollen Unterricht von Referent<br />
Roland Peter von der B-Werk-Bildung.<br />
Andererseits fühlen sie sich auf allfällige Probleme<br />
mit Lernenden besser vorbereitet. «Am<br />
besten gefiel mir die Möglichkeit, schwierige<br />
Gespräche zu üben. Wir wurden auch aufgefordert,<br />
Probleme aus unserem Berufsalltag zu<br />
erzählen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten»,<br />
schildert eine Teilnehmerin des AGVS-<br />
Didaktikmoduls «Junge Erwachsene führen<br />
und Krisen überwinden».<br />
Berufsbildende investieren viel Zeit und Engagement<br />
in die Ausbildung ihrer Lernenden<br />
<strong>–</strong> trotzdem müssen immer wieder Hürden<br />
überwunden werden. Befinden sich die Jugendlichen<br />
zusätzlich in einer Krise, äussert<br />
sich dies nicht selten in ungenügenden Leistungen,<br />
Absenzen oder auffälligem Verhalten.<br />
Im Didaktikmodul, das unter anderem<br />
am 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> in St. Gallen und am<br />
14. Januar 2022 in Sissach BL stattfindet, wird<br />
den Teilnehmenden aufgezeigt, dass nicht alle<br />
Probleme in Eigenregie gelöst werden können.<br />
Manchmal ist die Unterstützung von einer externen<br />
Stelle unumgänglich. Welche Möglichkeiten<br />
es in diesem Fall gibt, wird aufgezeigt.<br />
Neu können auch die Westschweizer Garagisten<br />
von diesem Kursinhalt profitieren. Christian<br />
Schluchter von Coaching-Arte GmbH<br />
referiert am 22. März 2022 zum ersten Mal<br />
in Yverdon. Zur Zielgruppe gehören, wie in<br />
der Deutschschweiz, die Berufsbildnerinnen<br />
und Berufsbildner der technischen Grundbildung<br />
ohne tertiären Abschluss, die über eine<br />
Ausbildungsbewilligung verfügen. Die verantwortlichen<br />
Berufsbildner müssen das Didaktikmodul<br />
persönlich besuchen, der Kursbesuch<br />
ist nicht delegierbar an eine andere<br />
Person im Betrieb. Die Betriebe sind ausserdem<br />
verantwortlich für die Umsetzung und<br />
Einreichung der Schulungsnachweise <strong>–</strong> das<br />
wird von den kantonalen Ämtern für Berufsbildung<br />
kontrolliert.<br />
Aber wie gelingt es nun, die Motivation von<br />
Lernenden zu stärken und das Potenzial zur<br />
Entfaltung zu bringen? Ein gutes Verständnis<br />
der entwicklungspsychologischen Hintergründe<br />
hilft ebenso wie positive Rückmeldungen.<br />
Zudem kann aus den Kursrückmeldungen eine<br />
weitere Erkenntnis herausgelesen werden: «Für<br />
viele Lernende ist es motivierend, wenn sie<br />
eine eigene Aufgabe haben, die sie selbständig<br />
ausführen können. Das zeigt, dass ihnen vertraut<br />
wird und fördert ihre Selbständigkeit.» <<br />
Der Nutzen für<br />
Berufsbildner/-innen<br />
Nach diesem Tag können Berufsbildner/-<br />
innen…<br />
• die Motivation und das Selbstbewusstsein<br />
von Lernenden beeinflussen.<br />
• Kriterien zu lernfördernden Standortbestimmungsgesprächen<br />
anwenden.<br />
• die Lernenden in Gesprächen mit dem<br />
nötigen Fingerspitzengefühl ansprechen<br />
und angemessene Unterstützung anbieten.<br />
• die Grenzen des eigenen Handlungsfeldes<br />
einschätzen und den Lernenden bei<br />
Bedarf passende externe Hilfsangebote<br />
aufzeigen.<br />
Jetzt anmelden!<br />
QR-Code einscannen und an<br />
einem der nächsten Kurse<br />
teilnehmen<br />
62<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
AGVS-Geschäftsleitungsmitglied Olivier Maeder<br />
machte an der Auto Zürich klar, dass auch die<br />
Garagisten von der neuen Ausbildung profitieren<br />
können. Foto: AGVS-Medien<br />
Neue Grundbildungen im Detailhandel<br />
Komplexer Verkaufsprozess <strong>–</strong> und<br />
die Lösung dafür<br />
An der Auto Zürich orientierte Olivier Maeder Interessierte über die neuen, attraktiven Grundbildungen im<br />
Detailhandel und über deren grosses Potenzial für AGVS-Mitglieder. Jürg A. Stettler<br />
Am Mitgliederanlass der AGVS-Sektion Zürich<br />
im Rahmen der Auto Zürich Car Show lieferte<br />
Olivier Maeder, in der AGVS-Geschäftsleitung<br />
zuständig für die Bildung, wichtige<br />
Informationen aus erster Hand über die Neuerungen<br />
bei den Grundbildungen im Detailhandel.<br />
Veränderungen im Bereich der individuellen<br />
Mobilität, vom autonomen Fahren<br />
über die Elektrifizierung bis hin zu Auto-Abos<br />
machen die Autobranche nicht nur äusserst<br />
spannend, sie verändern auch die Anforderungen<br />
an ihre Grundbildung. Dem hat der<br />
AGVS Rechnung getragen und die Grundbildungen<br />
im Detailhandel neu ausgerichtet und<br />
die neuen Ausbildungsmöglichkeiten zum/zur<br />
Detailhandelsfachmann/-frau Automobil Sales<br />
und After-Sales geschaffen. «Es war uns<br />
ein grosses Anliegen, dass wir auch künftig<br />
den Nachwuchs im Sales-Bereich über unsere<br />
eigene Berufsbildung abdecken können»,<br />
so Maeder. «Der Verkaufsprozess eines Autos<br />
war schon vor zehn Jahren komplex, nun ist<br />
er noch komplexer geworden. Nur schon die<br />
Tatsache, dass dabei meist ein gebrauchtes<br />
Fahrzeug zurückgenommen und dessen Wert<br />
eingeschätzt werden muss, unterscheidet<br />
die Autobranche grundlegend von anderen<br />
Detailhandelsbereichen.»<br />
Garagen und AGVS-Mitglieder waren nicht<br />
unzufrieden mit der bisherigen Ausbildung,<br />
bei der sich die Lernenden primär um die Bewirtschaftung<br />
des Ersatzteillagers kümmerten.<br />
Daher war es wichtig, dies auch in die<br />
neue Grundbildung Detailhandelsfachmann/<br />
-frau After-Sales zu intergieren, aber um<br />
weitere Beratungskompetenzen zu ergänzen.<br />
Der AGVS konnte nun die Gesamterneuerung<br />
der Ausbildung im Detailhandel 2022+ nutzen,<br />
um seine auf die Branche zugeschnittene<br />
Lösung anzubieten und so Lernende in der<br />
Autobranche fit für die Zukunft zu machen.<br />
Das Gestalten von Einkaufserlebnissen, komplexe<br />
Beratungsgespräche zu Rädern, Felgen,<br />
Flüssigkeiten oder Ölen sowie diverse Dienstleistungen<br />
und Mobilitätsangebote gehören<br />
nun zur neuen Grundbildung. Sogar die Betreuung<br />
eines Webshops kann künftig Teil<br />
der erlernten Handlungskompetenzen sein.<br />
Olivier Maeder zeigte nicht nur die Attraktivität<br />
der neuen Grundbildung zum/zur Detailhandelsfachmann/-frau<br />
Automobil Sales und<br />
After-Sales auf, sondern erläuterte den Anwesen<br />
auch anschaulich, welche Anforderungen<br />
dadurch auf die Betriebe zukommen. Wer<br />
ab 2022 Lernende in diesen Bereichen ausbilden<br />
will, muss beispielsweise beim Kanton<br />
eine neue Bildungsbewilligung (Sales &<br />
After-Sales) einholen, die dafür nötige Mindestsortimentsliste<br />
sowie die Anforderungen an<br />
die Berufsbildner beachten. Hinzu kommt die<br />
eintägige AGVS-Branchenschulung für Berufsbildner<br />
sowie die lediglich etwa <strong>12</strong>0 Minuten<br />
dauernde Schulung «BDS Info Hub 2». Eigentlich<br />
eine kleine Hürde für AGVS-Mitglieder,<br />
denen kompetente Mitarbeitende und dadurch<br />
auch zufriedene Kunden am Herzen liegen. Und<br />
Olivier Maeder macht zum Abschluss seines<br />
Vortrags klar: «Wir wären nicht nur glücklich,<br />
sondern wir sind darauf angewiesen, dass ab<br />
2022 Lehrverträge für diese attraktive neue Berufsausbildung<br />
abgeschlossen werden!» <<br />
Online-Infoveranstaltung<br />
Der AGVS führt in Kürze eine Online-Infoveranstaltung<br />
für Betriebe durch: Am Mittwoch,<br />
15. <strong>Dezember</strong>, von 15:30 bis 17:30 Uhr.<br />
Mehr Informationen über die<br />
Infoveranstaltung gibt es hier.<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch/neue-grundbildungen<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>63
TEMPLATES FOKUS LAYOUT TECHNIK<br />
Der Technik-Tipp für unter den Christbaum<br />
Profi-Analyse von Motorschäden<br />
In den meisten Automobilen sorgen nach wie vor Verbrennungsmotoren für den Vortrieb. Wenn ein<br />
Motorschaden entsteht, tritt oft Ratlosigkeit in den Vordergrund und es geht meist um einen grossen finanziellen<br />
Schaden. Im Handbuch «Schadenanalyse von Verbrennungsmotoren» geht der Autor Anton Bolzli den Ausfällen<br />
auf den Grund und gibt dank seiner 30-jährigen Erfahrung als Fahrzeugsachverständiger Tipps. Andreas Senger<br />
Verbrennungsmotoren sind komplexe Maschinen, die in der Regel<br />
ihren Dienst mit regelmässiger Wartung anstandslos über viele Betriebsstunden<br />
tun. Kommt es zu einem Motorschaden, dann fehlen<br />
vielen Werkstattmitarbeitenden heute das Know-how und der Hintergrund,<br />
die Ursachen herauszufinden. Der Kunde wird mit einer teuren<br />
Offerte für die Reparatur konfrontiert. Wird der Schaden nicht mehr<br />
über die Garantieleistung des Herstellers oder Versicherers gedeckt,<br />
stellt sich für den Kunden oft die Frage, wer für den Ausfall verantwortlich<br />
ist, sprich die Kosten zu übernehmen hat.<br />
In Streitfällen lohnt es sich, einen Fahrzeugsachverständigen beizuziehen.<br />
Doch nur wer über eine profunde Ausbildung und grosse Erfahrung<br />
verfügt, ist auch in der Lage, Motorschäden so zu analysieren,<br />
dass der ursprüngliche Ausfallsgrund herausgefunden werden kann.<br />
Anton Bolzli gehört zu diesen Spezialisten. Die 30-jährige Erfahrung<br />
hat der Fahrzeugsachverständige in Buchform gefasst und gibt sein<br />
Wissen an Interessierte weiter.<br />
Technikinteressierte finden auf knapp 500 Seiten viel Spannendes und<br />
Wissenswertes über Motorentechnik, Werkstoffe, Verarbeitungsverfahren<br />
und Diagnosemöglichkeiten. Nebst der Einführung in die Welt der<br />
möglichen Ausfallgründe und Defekte gibt der Autor auch Wissen preis,<br />
wie die Ursache eingegrenzt und mittels Werkstoffanalyse, Öluntersuchungen<br />
und anderen Verfahren der Ausfallgrund herausgefunden werden<br />
kann. Anschauliche Beispielbilder vor allem von der Firma Mahle,<br />
aber auch selbsterstellte Schadensbilder des Autors zeigen dem Leser auf,<br />
welche Schäden aufgrund welcher Ursachen auftreten können.<br />
Über den Autor<br />
se. Anton Bolzli weist eine<br />
über 30-jährige Erfahrung als<br />
Fahrzeugsachverständiger<br />
auf. Der gelernte Automechaniker<br />
mit Weiterbildung<br />
zum eidg. dipl. Automechaniker<br />
studierte im Anschluss<br />
an die ersten Berufsjahre<br />
Maschinenbau. Er sammelte<br />
als Experte bei der Motorfahrzeugkontrolle<br />
Erfahrung und machte sich danach selbstständig.<br />
Als Spezialist für Motorenschäden hat er sich in der Schweiz und im<br />
nahen Ausland einen Namen gemacht. Der Maschinenbauingenieur<br />
kennt nicht nur die Automobiltechnik von Grund auf, sondern kann auch<br />
komplexe Sachverhalte, die zu Schäden führen, für Gerichte als Sachverständiger<br />
nachvollziehbar formulieren und erklären. Als Experte der<br />
höheren Berufsprüfung Fahrzeugrestaurator und in Oldtimerkursen<br />
(insbesondere für Frauen) gibt er sein profundes Fachwissen weiter.<br />
Das Weihnachtsgeschenk für Motorenfans: Fachwissen vertiefen und spannende Fälle<br />
aus der Praxis hautnah erleben. Das Handbuch über Motorschäden ist für Werkstattprofis<br />
lesenswert und profund recherchiert. Foto: Anton Bolzli<br />
Auch werden Fälle aus der Praxis vorgestellt, die dem Leser eindrücklich<br />
die Vielfältigkeit von Defekten vor Augen führt und mit welchen<br />
Mitteln diesen auf den Grund gegangen werden kann. Anton Bolzli<br />
zeigt ein breites Spektrum von Schäden, die er analysiert und meist<br />
auch als Gerichtsgutachter in schriftlicher Form zusammengefasst hat.<br />
Die minutiös recherchierten Analysen gepaart mit profundem Fachwissen<br />
zeigen dem Leser auf, welche Auswirkungen nicht fachgerecht ausgeführte<br />
Reparaturen an Motorenbauteilen wie Zylinderköpfen haben<br />
können. Auch sind Beispiele aufgeführt, welche Schäden nach unsachgemässen<br />
Tuningmassnahmen entstehen können.<br />
Die jeweiligen Ergänzungen mit Fachwissen und Illustrationen bringen<br />
dem Leser die Welt der Verbrennungsmotoren näher und selbst Profis<br />
finden Tipps und Tricks, die im Werkstattalltag umgesetzt werden<br />
können. Das Buch wendet sich somit an alle Interessierten der Verbrennungsmotorenwelt.<br />
Auch Fahrzeugrestaurationen werden abgedeckt<br />
und Neulinge wie erfahrene Hasen finden Ratschhläge, wie sie Fehler<br />
vermeiden und den Motoren ein langes Leben bescheren.<br />
Das Buch kann direkt beim Autor unter ibb@uitikon.ch zum Preis von<br />
<strong>12</strong>0.- Franken plus 15.- Franken Versand bestellt werden. <<br />
64<br />
<strong>Ausgabe</strong> Templates | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Schadenabwicklung und Zahlung<br />
mit Vollgas: Quality1<br />
Innerhalb von 15 Minuten erhalten Sie die Schadenfreigabe, und die Zahlung des<br />
Schadens erfolgt innerhalb von 10 Tagen. Unkompliziert, schnell und kundennah.<br />
Die Nummer 1 für Fahrzeuggarantien.<br />
Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an: +41 (0)55 254 30 00. Oder schreiben Sie uns: info@quality1.ch.<br />
www.quality1.ch
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />
einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />
Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />
in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was<br />
es dazu braucht, sind ein Computer mit Internetzugang<br />
und ein ruhiges Plätzchen zuhause oder<br />
im Büro, um dem Kurs ungestört zu folgen.<br />
AGVS DIDAKTIK-<br />
MODULE<br />
Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS<br />
vermitteln Berufsbildnern kompaktes Wissen<br />
für die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb<br />
und helfen mit, eine qualitativ hochstehende<br />
und zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />
«Lernende selektieren»<br />
Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />
Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />
Phasen des Selektionsprozesses und Interpretation<br />
des AGVS-Eignungstests. Danach<br />
sind die Teilnehmenden in der Lage, den Selektionsprozess<br />
mit geeigneten Instrumenten zu<br />
planen und durchzuführen; sie können ein geeignetes<br />
Programm für eine Schnupperlehre zusammenstellen<br />
sowie Lernende auswählen, die<br />
zum Betrieb passen und den Anforderungen<br />
des Berufs entsprechen.<br />
>19. > Januar 2022, online<br />
«Junge Erwachsene führen<br />
und Krisen überwinden»<br />
> > 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 14. Januar 2022, Sissach<br />
Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />
UPSA module didactique<br />
« Diriger de jeunes adultes et<br />
surmonter les crises »<br />
La direction de personnes en formation est<br />
un défi à maints égards. Les formateurs<br />
professionnels investissent souvent beaucoup<br />
de temps et d’engagement dans la formation<br />
de leurs jeunes. Néanmoins, ils doivent parfois<br />
surmonter de petits ou de grands obstacles.<br />
Quand les jeunes sont en plus en crise, cela<br />
se reflète souvent dans des prestations insuffisantes,<br />
des absences ou un comportement<br />
déplacé. Comment réussir à relancer la motivation<br />
et leur permettre de déployer leur potentiel<br />
pour atteindre les objectifs de formation ?<br />
> > 22 mars 2022, Yverdon<br />
UPSA modulo di didattica Usare in<br />
modo competente gli strumenti della<br />
nuova OFor<br />
> > 11 marzo 2022, Biasca<br />
> > 24 marzo 2022, Biasca<br />
> > 7 maggio 2022, Biasca<br />
> > 14 maggio 2022, Biasca<br />
> > 20 maggio 2022, Biasca<br />
66<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
DEZEMBER<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeugspezialisten wurde ein DAB+-Lehrgang<br />
mit AGVS-Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> > 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />
Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
> > 14. /15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, AGVS Bern<br />
> > 16. / 17. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
> > 11. / <strong>12</strong>. Januar 2022, Horw<br />
> > 25. / 26. Februar 2022, wbz Lenzburg<br />
> > 03./04. März 2022, BBZG Goldau<br />
Weitere Daten online.<br />
Instruction électrique pour des<br />
travaux en sécurité sur les<br />
systèmes haut voltage en technique<br />
automobile<br />
> > 22 / 23 décembre <strong>2021</strong>, UPSA Genéve<br />
JANUAR<br />
Basisseminar für Automobil-<br />
Verkaufsberater/in<br />
In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />
Automobil-Verkaufsberater/innen<br />
im Detail mit den eigentlichen Verkaufsbelangen<br />
(Verkaufspsychologie, Kommunikation,<br />
Verkaufsmethodik) auf ihre tägliche Arbeit<br />
vorbereitet.<br />
> > 31. Januar 2022 bis 11. Februar 2022, Bern<br />
Formation turbo pour vendeur auto<br />
La communication avec l’autre, la conquête<br />
et la fidélisation de la clientèle ainsi que la<br />
technique de vente constituent l’essentiel<br />
de cette formation intensive. Il s’agit d’une<br />
formation moderne, vivante, animée par des<br />
intervenants qui sont tous professionnels de<br />
leur branche.<br />
> > 24 janvier au 4 février 2022, Puidoux<br />
Seminario di base per consulente<br />
di vendidta d’automobili<br />
> > 11° seminario Gennaio / Febbraio 2022,<br />
UPSA Biasca<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kurs-<br />
Updates finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />
Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: Formation, UPSA Business<br />
Academy<br />
ÜBERLASSEN SIE DIE<br />
ARBEITSSICHERHEIT UND DEN<br />
GESUNDHEITSSCHUTZ<br />
IN IHREM BETRIEB NICHT DEM ZUFALL!<br />
Die Branchenlösung unterstützt über 2800 Betriebe aus dem Auto- und<br />
Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508<br />
zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
Wir stellen Ihnen die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel<br />
für die Umsetzung zur Verfügung wie branchenspezifische Checklisten, Kurse<br />
und vieles mehr. Informieren Sie sich jetzt unter www.safetyweb.ch.<br />
AGVS-Mitglieder profitieren von 25% Rabatt auf der<br />
Eintritts- und der Jahresgebühr der Branchenlösung BAZ.<br />
Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />
Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, 3006 Bern<br />
Gratisnummer 0800 229 229, Fax 031 307 15 16<br />
E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />
be safe!<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>67
BILDUNG<br />
Ihre Gesundheit ist uns<br />
wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />
Situation können geplante<br />
Kurse verschoben werden oder im<br />
Fernunterricht stattfinden. Wir<br />
informieren Kursteilnehmende<br />
rechtzeitig per E-Mail.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 25. Januar 2022, 18 Uhr<br />
Mittwoch, 27. April 2022, 18 Uhr<br />
> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/<br />
automobiltechnik/automobildiagnostikermit-eidg-fachausweis/<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 7. September 2022<br />
Spezialist/-in für alternative<br />
Fahrzeugantriebe mit Zertifikat wbz<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 18. Januar 2022, 18 Uhr<br />
Donnerstag, 3. März 2022, 18 Uhr<br />
> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/automobiltechnik/spezialist-fuer-alternativefahrzeugantriebe-mit-zertifikat-wbz/<br />
Start Lehrgang: Montag, <strong>12</strong>. September 2022<br />
Die Lehrgänge finden am<br />
Weiterbildungszentrum Lenzburg statt.<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Fahrzeugrestaurator/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 22. März 2022, 18 Uhr<br />
Mittwoch, 30. Juni 2022, 18 Uhr<br />
Dienstag, 23. August 2022, 18 Uhr<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
Die Infoveranstaltung findet im<br />
GerolagCenter Olten statt.<br />
> > gerolagcenter.ch<br />
Start Lehrgang: Oktober 2022<br />
Automobil-Serviceberater/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Informationsabend:<br />
Mittwoch, 26. Januar 2022, 18 Uhr (online)<br />
> > gibb.ch/weiterbildung/fahrzeugtechnik/<br />
kurse/automobil-serviceberaterin-bp<br />
Nächster Studienbeginn am 28. April 2022<br />
> > gibb.ch<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Nächster Studienbeginn im August 2022<br />
> > gibb.ch<br />
Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe HFP<br />
Nächster Studienbeginn im August 2023<br />
> > gibb.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Start Lehrgang: August 2022<br />
> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />
HORW<br />
Aus- und Weiterbildungen im<br />
Bereich alternative Antriebe<br />
Hybridmotoren: Aufbau und Wirkungsweise<br />
Hochvolt-Spezialisierung EV<br />
9. und 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
Elektromotoren<br />
13. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
Ladeinfrastruktursysteme für E-Fahrzeuge<br />
15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
HV-Sensibilisierung<br />
16. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
Thermomanagement<br />
17. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
> > agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 13. Januar 2022, 19 Uhr<br />
Donnerstag, 19. Mai 2022, 19 Uhr<br />
Donnerstag, 23. Juni 2022, 19 Uhrr<br />
> > agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />
Start Lehrgang: August 2022<br />
Die Lehrgänge finden am AGVS-<br />
Ausbildungszentrum St. Gallen statt, neu mit<br />
Einführungstagen.<br />
> > agvs-abz.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />
68<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
WINTERTHUR<br />
Automobil-Serviceberater/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 8. Februar 2022<br />
Donnerstag, 7. April 2022<br />
> > stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/automobil-serviceberaterin-miteidg-fachausweis/<br />
Start Lehrgang: Samstag, 23. April 2022<br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 23. August 2023<br />
> > stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker/-in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge / Personenwagen<br />
Start Lehrgang: 7. September 2022<br />
Informationsabende für die Weiterbildungen:<br />
Dienstag, 8. Februar 2022<br />
Donnerstag, 7. April 2022<br />
Dienstag, 14. Juni 2022<br />
Die Informationsveranstaltungen finden jeweils<br />
von 19 bis 20.30 Uhr statt.<br />
> > stfw.ch/de/meta/veranstaltungen/<br />
Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
> > stfw.ch<br />
ZÜRICH<br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 22. August 2022, jeweils<br />
montags oder freitags<br />
> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/betriebswirt-in-im-automobilgewerbe-hfp/<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
Start Lehrgang: 19. September 2022<br />
> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator-in-mit-agvs-zertifikat/<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit eidgenössischem Fachausweis<br />
Start Lehrgang: 19. September 2022<br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator/<br />
Informationsabende Weiterbildung in der<br />
Automobiltechnik:<br />
Mittwoch, 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
Donnerstag, 27. Januar 2022<br />
Jeweils 18.30 bis zirka 20 Uhr.<br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/informationsveranstaltungen-automobiltechnik-<strong>2021</strong>/<br />
ZUG<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Start Lehrgang: 28. Oktober 2022<br />
> > kurse-gibz.lqc.ch/ad<br />
PAUDEX<br />
Coordinateur(-trice) d’atelier<br />
automobile<br />
> > romandieformation.ch<br />
Restaurateur(-trice) de véhicules<br />
Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />
SION<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Début de la formation :<br />
Printemps/Automne 2022<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
GENÈVE<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />
formations-4-2/<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Cours : Début en 2022 ou 2023<br />
Centre de formation UPSA Vaud,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation-upsa-vd.ch<br />
Der Lehrgang findet am gewerblich, industriellen<br />
Bildungszentrum Zug statt.<br />
Neu im Angebot<br />
Automobil-<br />
ServiceberaterIn<br />
mit eidg. Fachausweis<br />
Werden Sie zum gefragten Allrounder!<br />
Lehrgangsstart:<br />
Samstag, 23. April 2022<br />
Mehr Informationen?<br />
stfw.ch/fas<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>69
POLITIK & RECHT<br />
Branchentag Avenergy/Strasseschweiz<br />
Gleich lange Spiesse<br />
für Strasse und Schiene<br />
Die Elektromobilität verändert nicht nur unser Strassenbild, sondern auch dessen Finanzierung. Bereits<br />
mittelfristig wird die Mineralölsteuer zur Finanzierung der Strassenverkehrsinfrastruktur in der Schweiz nicht<br />
mehr ausreichen. Wie ein neues System aussehen soll, war Thema am gemeinsamen Branchenanlass von<br />
Avenergy Suisse und Strasseschweiz. Reinhard Kronenberg<br />
24,5 Rappen und Tram und Bus 50,1 Rappen.<br />
Das zeigte Volkswirtschaftsprofessor Reiner<br />
Eichenberger am Branchentag eindrücklich<br />
auf. Der Inhaber des Lehrstuhls für Theorie<br />
der Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität<br />
Freiburg bezeichnet die heutige Verkehrspolitik<br />
deshalb schlicht und einfach als<br />
«krank». Am Beispiel des von der Politik geförderten<br />
Veloverkehrs lasse sich das sehr gut<br />
illustrieren: Die internalisierten Kosten (inkl.<br />
Umwelt und Unfälle) eines fleischessenden Velofahrers<br />
seien höher als jene eines mit vier<br />
Personen besetzten Kleinwagens.<br />
Gastgeber: Roland Bilang, Geschäftsführer von Avenergy Suisse, präsentierte den rund 200 Gästen hochkarätige<br />
Referenten und spannende Diskussionsteilnehmer. Fotos: Avenergy<br />
5,1 Milliarden Franken: Das ist die Zahl, um<br />
die es geht, wenn über ein neues Finanzierungsmodell<br />
für die Schweizer Strasseninfrastruktur<br />
gesprochen wird. Die Diskussion ist<br />
deshalb nötig, weil das bisherige System mit<br />
der Finanzierung via Treibstoffzölle ein Auslaufmodell<br />
ist. Die Kosten für Ausbau und<br />
Erneuerung der Strasseninfrastruktur werden<br />
aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums<br />
weiter zunehmen. Gleichzeitig<br />
werden die Einnahmen aufgrund der Entwicklung<br />
in der Elektromobilität abnehmen. Diese<br />
Schere öffnet sich bereits heute. Das lässt sich<br />
auch daraus ersehen, dass die Reserven im Nationalstrassen-<br />
und Agglomerationsverkehrsfonds<br />
(NAF) sukzessive zurückgehen und im<br />
Verlaufe der nächsten Jahre praktisch aufgebraucht<br />
sein werden.<br />
Wie der Weg hin zu einem neuen System aussehen<br />
könnte, war Thema am gemeinsamen<br />
Branchentag von Avenergy Suisse und Strasseschweiz<br />
Ende Oktober in Zürich. Sowohl<br />
von Strassenverbänden als auch von bürgerlichen<br />
Politikern wurden dabei klare Leitplanken<br />
gesetzt. Allen voran: Es darf kein System<br />
geben, das nicht auf einer fairen Kostenwahrheit<br />
aller Verkehrsträger basiert. Würde man<br />
dieses Prinzip schon heute anwenden, sähe<br />
die Bilanz des motorisierten Individualverkehrs<br />
(MIV) unverändert aus, jene des öffentlichen<br />
Verkehrs (Schiene, Tram und Bus) jedoch<br />
verheerend. In Zahlen: Inklusive aller effektiven<br />
Kosten <strong>–</strong> also auch externe Schäden wie<br />
Umwelt, Lärm und Unfälle sowie die Beiträge<br />
der öffentlichen Hand (Subventionen) <strong>–</strong> kostet<br />
das Auto heute 7,3 Rappen pro Kilometer, der<br />
Luftverkehr 2,5 Rappen, der Schienenverkehr<br />
Kern der Diskussion, so Eichenberger, müsse<br />
in Zukunft die Kostenwahrheit sein. Damit<br />
verbunden sei auch, dass das System der Subventionen<br />
in Frage gestellt werde, weil es den<br />
Wettbewerb verzerrt. Heute bezahlt der Strassenverkehr<br />
seine Kosten im Gegensatz zum<br />
öV zu einem Grossteil selbst. Gleichzeitig finanziert<br />
er aus der Mineralölsteuer via Spezialfinanzierung<br />
Strassenverkehr (SFSV) auch<br />
einen beträchtlichen Teil des öffentlichen Verkehrs,<br />
zum Beispiel den Bahninfrastrukturfonds<br />
oder die Verlagerung des Güterverkehrs<br />
auf die Schiene mit gegen 400 Millionen Franken.<br />
Mit anderen Worten: Das, was die Autofahrer<br />
insgesamt bezahlen, kommt nicht vollumfänglich<br />
der Strasse zugute.<br />
Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat vom<br />
Bundesrat den Auftrag erhalten, bereits bis<br />
Ende des laufenden Jahres ein Aussprachepapier<br />
für eine neue Finanz- bzw. Einnahmenarchitektur<br />
für die Strassenfinanzierung vorzulegen,<br />
in dem es Ansätze aufzeigen muss,<br />
wie das System der heutigen Finanzierung<br />
über die Treibstoffzölle ersetzt werden kann.<br />
Und da man das Kilowatt im Gegensatz zum<br />
70<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Mobility Pricing<br />
Illustre Gesprächsrunde (v.l.): Moderator Reto Brennwald, Nationalrat Albert Rösti, Nationalrätin Barbara Schaffner,<br />
Daniel Hofer (Präsident Avenergy Suisse), TCS-Präsident Peter Goetschi, Andreas Dürr (Präsident ACS beider Basel),<br />
Bernhard Oehry (Geschäftsführer Rapp Trans AG), Gian Nauli (wissenschaftlicher Mitarbeiter Schweizer Baumeisterverband)<br />
und François Launaz (Präsident Auto-Schweiz).<br />
Liter nicht besteuern kann, wird die neue Finanzarchitektur<br />
laut Christian Kellerhals,<br />
Abteilungsleiter Steuern und Finanzen beim<br />
Astra, auf eine kilometerabhängige Abgabe hinauslaufen.<br />
Und hier setzen nun Avenergy, Strasseschweiz<br />
und zahlreiche bürgerliche Politiker ein. Für<br />
sie ist klar: Ein System, das die heutige Ungerechtigkeit<br />
zwischen MIV und öV zementiert,<br />
kommt nicht in Frage, genauso wenig wie ein<br />
System, das darauf hinausläuft, als Lenkungsinstrument<br />
den motorisierten Individualverkehr<br />
einzudämmen oder gar zu verhindern.<br />
Es gelte grundsätzlich zu vermeiden, dass Instrumente<br />
wie Mobility Pricing oder gar Road<br />
Pricing die heutige Wahlfreiheit des Transportmittels<br />
einschränken, stellte Hans-Ulrich<br />
Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes,<br />
klar. Schliesslich würden heute<br />
80 Prozent der Güter über die Strasse ausgeliefert.<br />
Ausserdem müsse ein künftiges System<br />
kostenneutral eingeführt werden, heisst:<br />
«Es kann kein neues System eingeführt werden,<br />
das Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche<br />
Kosten verursacht», so Bigler. Eine Gleichbehandlung<br />
aller Verkehrsträger sei zwingend.<br />
Verbunden damit ist, dass die von Politik und<br />
dem öffentlichen Verkehr selbst hochgehaltene<br />
Unantastbarkeit des öV beendet wird. Das<br />
einzige vertretbare Argument für Subventionen<br />
sei, wenn es darum gehe, eine Gleichbehandlung<br />
herzustellen. Faktisch finde im heutigen<br />
Finanzierungsmodell aber exakt das<br />
Gegenteil statt. <<br />
Unter Mobility Pricing ist eine benützungsbezogene<br />
Abgabe für Infrastrukturnutzung<br />
und Dienstleistungen im motorisierten<br />
Individualverkehr (MIV) und im öV<br />
zu verstehen. Sowohl Strasseschweiz<br />
als auch Auto-Schweiz stehen der Einführung<br />
eines Mobility Pricing ablehnend<br />
gegenüber <strong>–</strong> unter anderem, weil dafür<br />
ein teurer Überwachungsapparat installiert<br />
werden muss und die Wirksamkeit auch<br />
unter Experten umstritten ist. Beide Organisationen<br />
berufen sich überdies auf<br />
die Bundesverfassung, die festhält, dass<br />
die Benützung öffentlicher Strassen gebührenfrei<br />
ist.<br />
Für Strasseschweiz müssen eine Reihe von<br />
Grundvoraussetzungen für die Bereitschaft,<br />
über Mobility Pricing zu diskutieren<br />
gegeben sein, unter anderem:<br />
• Die demokratische Legitimation muss<br />
gewährleistet und respektiert sein.<br />
• Ein einzuführendes System muss<br />
bundesweit und einheitlich etabliert<br />
werden.<br />
• Die Steuerneutralität muss gewährleistet<br />
und respektiert sein.<br />
• Die Strasseneinnahmen müssen verfassungsgemäss<br />
dem NAF zugunsten<br />
der Finanzierung der Strasseninfrastruktur<br />
zugewiesen werden.<br />
Mobility Pricing darf nicht mit Road<br />
Pricing verwechselt werden. Road<br />
Pricing ist ein Teil von Mobility Pricing<br />
und zielt primär darauf ab, über variable<br />
Preise die Benutzung von Räumen<br />
mit grossen Verkehrsbelastungen zu<br />
steuern (oder zu verhindern).
POLITIK & RECHT<br />
Verkehrspolitischer Ausblick 2022<br />
Vieles ist im Fluss<br />
Verkehrspolitische Agenda 2022: Im kommenden Jahr dürfte eine grössere Debatte zum Thema<br />
Strassenverkehrsgesetz (SVG) stattfinden. Ferner sind zahlreiche Projekte in Planung. Neues ist auch zum<br />
Mobility Pricing zu erwarten. Raoul Studer<br />
Vor etwas mehr als zwei Jahren, im Oktober<br />
2019, fanden die eidgenössischen Wahlen<br />
statt. Dabei konnten die Grünen und Grünliberalen<br />
erhebliche Sitzgewinne verzeichnen.<br />
Allerdings vermochten sie die Schweiz nicht<br />
völlig umzukrempeln. Das zeigte sich etwa<br />
daran, dass die Mehrheit der Stimmbürger in<br />
der Abstimmung vom 13. Juni <strong>2021</strong> das revidierte<br />
CO 2<br />
-Gesetz ablehnte. Das ist ein Indiz<br />
dafür, dass unser Land mehrheitlich bürgerlich<br />
tickt.<br />
Ruhige Zeiten in der Verkehrspolitik<br />
Das Jahr <strong>2021</strong> war verkehrspolitisch gesehen<br />
eher ruhig. In dieser Hinsicht wichtige Abstimmungen<br />
fanden keine statt, und auch<br />
für das kommende Jahr sind bis jetzt keine<br />
vorgesehen. Das bedeutet aber nicht, dass<br />
die Verkehrspolitik ein Mauerblümchendasein<br />
fristet. Klimaaktivisten versuchten im<br />
laufenden Jahr immer wieder, sich Gehör zu<br />
verschaffen, indem sie den Verkehr lahmlegten<br />
und darauf aufmerksam machten, dass es<br />
höchste Zeit für eine Umkehr in Sachen Klimawandel<br />
sei. Dass sie dabei auf den motorisierten<br />
Verkehr zielten, war augenscheinlich.<br />
Ihn als grossen Sündenbock für die Treibhausgasemissionen<br />
darzustellen, ist einfach,<br />
entspricht aber nicht den Tatsachen. Auch<br />
wenn er eine Mitverantwortung trägt.<br />
Verzögerungen bei Bauarbeiten<br />
Auf dem schweizerischen Nationalstrassennetz<br />
schreiten die Bauarbeiten insgesamt voran.<br />
So erfolgte Ende September <strong>2021</strong> der Spatenstich<br />
zum Bau der zweiten Gotthard-Strassenröhre.<br />
Er war eher symbolischer Natur,<br />
denn die Arbeiten waren bereits im Frühling<br />
in Angriff genommen worden. Im Sommer<br />
2022 beginnen die Ausbrucharbeiten. Für<br />
2026 ist der Durchstich geplant, ab 2029 soll<br />
der Tunnel in Betrieb genommen werden. Auf<br />
der A9 ist die Eröffnung der Nordröhre des<br />
Tunnels Visp im kommenden Frühjahr vorgesehen<br />
und die gesamte Südumfahrung voraussichtlich<br />
im Jahr 2024.<br />
Beim Ausbau der A1 auf sechs Spuren zwischen<br />
A1/A5 Verzweigung Luterbach bis A1/<br />
A2 Verzweigung Härkingen harzt es noch erheblich.<br />
Das Bundesamt für Strassen (Astra)<br />
legte das Ausführungsprojekt im Mai 2018<br />
öffentlich auf. Gegen die Plangenehmigungsverfügung<br />
vom <strong>Dezember</strong> 2020 wurde beim<br />
Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht.<br />
Die Verantwortlichen halten den<br />
Baustart voraussichtlich frühestens für 2024<br />
möglich. Nach aktuellem Planungsstand geht<br />
man von rund acht Jahren Bauzeit aus.<br />
72<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Verzögerungen gibt es auch beim Sanierungstunnel<br />
Belchen auf der A2. Zur Instandsetzung<br />
der bestehenden Röhren des Belchentunnels<br />
wird ein Sanierungstunnel erstellt.<br />
Aktuell werden dort die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen<br />
«BSA» (zu diesen Ausrüstungen<br />
gehören Anlagen wie Beleuchtung,<br />
Lüftung und Türen sowie deren Verkabelung)<br />
installiert. Deren Integration ins übergeordnete<br />
Betriebsleitsystem beansprucht allerdings<br />
mehr Zeit als ursprünglich geplant.<br />
Daher verzögert sich die Übergabe des Sanierungstunnels<br />
an den Verkehr; sie wird voraussichtlich<br />
im Sommer 2022 stattfinden.<br />
SVG-Anpassungen auf Zielgeraden<br />
Der Bundesrat hat am 17. November 2020<br />
die Botschaft zur Revision des Strassenverkehrsgesetzes<br />
(SVG) verabschiedet. Es<br />
geht darum, die im Rahmen von «Via sicura»<br />
eingeführten Rasermassnahmen verhältnismässiger<br />
auszugestalten und so ungewollte<br />
Härtefälle zu vermeiden. Weitere<br />
Punkte sind die Förderung umweltfreundlicher<br />
Technologien, indem Fahrzeuge von der<br />
gesetzlichen Höchstlänge und den Höchstgewichten<br />
abweichen dürfen, sowie das automatisierte<br />
Fahren. Neu soll der Bundesrat<br />
festlegen können, in welchem Rahmen führerlose<br />
Fahrzeuge auf definierten Einzelstrecken<br />
zugelassen werden können.<br />
Veloweggesetz vor Finish<br />
Den Bundesbeschluss über die Velowege, das<br />
heisst den direkten Gegenentwurf zur Initiative,<br />
hatten Volk und Stände in der Abstimmung<br />
vom 23. September 2018 mit grosser<br />
Mehrheit angenommen. Der Ständerat hat<br />
nun in der Herbstsession als Erstrat das neue<br />
Veloweggesetz angenommen. Darin erhält der<br />
Bund neu die Möglichkeit, Grundsätze für Velowegnetze<br />
festzulegen sowie Massnahmen<br />
der Kantone, Gemeinden und weiterer Akteure<br />
subsidiär zu unterstützen und zu koordinieren.<br />
Allerdings hat der Ständerat das Beschwerderecht<br />
für Velo-Organisationen aus<br />
der Vorlage gestrichen. Diesem Antrag hat die<br />
Verkehrskommission des Nationalrats ebenfalls<br />
zugestimmt. In anderen Punkten gibt es<br />
Differenzen zu den Entscheidungen des Ständerats.<br />
Neue Strassenfinanzierung gesucht<br />
Ein wichtiges Thema ist die langfristige Sicherung<br />
der Strasseninfrastruktur und des<br />
Bundeshaushalts. Die Einnahmen aus der<br />
Mineralölsteuer gehen zurück, wenn immer<br />
mehr E-Autos in Verkehr gesetzt werden.<br />
Deshalb hat der Bundesrat das Departement<br />
für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation<br />
(Uvek) und das Finanzdepartement<br />
beauftragt, eine Konzeption für eine fahrleistungsabhängige<br />
Abgabe auszuarbeiten, um<br />
die Mineralölsteuer abzulösen. Weiter soll<br />
geprüft werden, ob andere Verkehrsabgaben<br />
wie die Autobahnvignette oder die Automobilsteuer<br />
durch eine fahrleistungsabhängige<br />
Abgabe abgelöst werden können. Das Astra<br />
hat die Federführung übernommen. Der<br />
nächste Schritt wird ein Aussprachepapier<br />
für den Bundesrat sein.<br />
CO 2<br />
-Gesetz: Nächster Anlauf<br />
Nachdem die Stimmbürger das revidierte CO 2<br />
-<br />
Gesetz im Juni <strong>2021</strong> abgelehnt hatten, hat der<br />
Bundesrat entschieden, bis Ende <strong>2021</strong> eine<br />
neue Gesetzesvorlage in die Vernehmlassung<br />
zu schicken, die auf dem geltenden CO 2<br />
-Gesetz<br />
fusst. Dabei soll es keine neuen Abgaben<br />
und Steuererhöhungen geben. Im Mobilitätsbereich<br />
soll namentlich der Ausbau<br />
der Infrastruktur für Elektroautos gefördert<br />
werden. Ergänzt werden diese Bemühungen<br />
durch eine Anpassung der CO 2<br />
-Zielwerte für<br />
den Fahrzeugimport. Allerdings hält der Bundesrat<br />
an seinem Ziel weiterhin fest, wonach<br />
die Schweiz ihre Emissionen bis 2030 gegenüber<br />
1990 halbieren solle. Ungeklärt ist, wo<br />
der erneuerbare Strom für die geplante Dekarbonisierung<br />
herkommen soll.<br />
Verkehr soll flüssiger werden<br />
Das Astra bemüht sich, den Verkehrsfluss<br />
auf den Nationalstrassen besser zu gestalten.<br />
Das geschieht mit verschiedenen Massnahmen<br />
wie den Geschwindigkeitsharmonisierungs-<br />
und Gefahrenwarnanlagen (GHGW).<br />
Zudem realisiert das Astra als weitere Elemente<br />
zur Verflüssigung des Verkehrs Rampendosierungsanlagen<br />
auf den Nationalstrassen<br />
(Ampeln bei Einfahrten wie auf der A1<br />
in Kirchberg BE Richtung Bern) sowie die<br />
Pannenstreifenumnutzung (PUN), die schon<br />
besteht (Villars-Sainte-Croix und Cossonay<br />
VD) oder aktuell gebaut wird (A6 BE Wankdorf-Muri<br />
und A1 in Winterthur). Ferner<br />
prüft das Astra, was Carpooling-Parkplätze<br />
an Autobahneinfahrten zur Förderung von<br />
Fahrgemeinschaften bringen. Die Untersuchung<br />
dauert bis 2023.<br />
Mobility Pricing wird konkreter<br />
Der Bundesrat hatte im Februar <strong>2021</strong> eine<br />
Vorlage zum Mobility Pricing in die Vernehmlassung<br />
gegeben. Dabei geht es um die Schaffung<br />
der rechtlichen Grundlagen, damit der<br />
Bund Pilotprojekte von Kantonen, Gemeinden<br />
und weiteren interessierten Kreisen mitfinanzieren<br />
kann. Der Bundesrat wird nach<br />
der Auswertung der Rückmeldungen über<br />
das weitere Vorgehen entscheiden. Das könnte<br />
voraussichtlich 2022 geschehen. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>73
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Die Mobilitätsbranche perfekt abgebildet<br />
Die Waadtländer Berufsmesse vom 16. bis 21. November war ein voller Erfolg<br />
cym. An der Generalversammlung der AGVS-Sektion Waadt, die<br />
vor der Eröffnungsfeier zur Waadtländer Berufsmesse stattfand, gab<br />
vor allem ein Traktandum zu reden: die Änderungen im kollektiven<br />
Gesamtarbeitsvertrag. Nicolas Leuba, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Waadt und Zentralvorstandsmitglied, sagt: «Wir bemühten uns, die<br />
Inputs der Gewerkschaft Unia zu integrieren und den Vertrag entsprechend<br />
anzupassen.» Zu den gutgeheissenen Änderungen gehören<br />
die Erhöhung des Mindestlohnes sowie die Einführung von fünf Ferienwochen<br />
statt den bisherigen vier. Das Budget 2022 wurde ohne<br />
Weiteres angenommen.<br />
Im Anschluss fand der traditionelle Aperitif zur Eröffnung des Standes<br />
der Berufe der motorisierten Mobilität statt, der im Rahmen der Berufsmesse<br />
vom 16. bis 21. November im Palais de Beaulieu hauptsächlich<br />
von der AGVS-Sektion Waadt realisiert wurde. Nicolas Leuba und die<br />
Waadtländer Staatsrätin Christelle Luisier Brodard wandten sich mit<br />
positiven und konstruktiven Reden an die rund 150 Gäste. Zu ihnen<br />
gestellten sich Nationalrätin Jacqueline de Quattro sowie Nationalrat<br />
Frédéric Borloz. Weiter waren mehrere Kantonsräte und Vertreter<br />
des kantonalen Bildungsdepartements anwesend.<br />
Christelle Luisier Brodard, Staatsrätin (l.), zusammen mit Nicolas Leuba, Präsident der<br />
AGVS-Sektion Waadt, sowie Nationalrätin Jacqueline de Quattro. Fotos: AGVS-Medien<br />
Für den Messeauftritt spannten mehrere Verbände zusammen: die<br />
AGVS-Sektion Waadt, ASTAG Vaud, Carrosserie Suisse Vaud,<br />
70 LKW`s zu unterhalten gibt ganz schön was zu<br />
tun….<br />
Zur Verstärkung unseres Instandhaltungsteams am Standort Lyss<br />
suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine versierte und<br />
engagierte Person als<br />
Gute Stimmung bei der AGVS-Sektion während der Waadtländer Berufsmesse.<br />
NutzfahrzeugmechanikerIn /<br />
NutzfahrzeugdiagnostikerIn 100%<br />
In unserer vollumfänglich ausgerüsteten Werkstatt bringst Du<br />
deine Fähigkeiten und dein Engagement tagtäglich ein und stellst die<br />
effiziente Wartung und Instandhaltung unserer Fahrzeugflotte<br />
sicher.<br />
In einem dynamischen Arbeitsumfeld erwarten Dich eine hohe<br />
Mitarbeiterorientierung und spannende, abwechslungsreiche<br />
Aufgabenstellungen rund um den Trucker-Alltag.<br />
Haben wir Dein Interesse geweckt?<br />
Wir freuen uns auf Deine vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
per E-Mail an:<br />
André Bigler, Personalverantwortlicher Centravo Logistik<br />
a.bigler@centravo.ch +41 32 387 47 76<br />
Jean-Luc Pirlot (M.), Generalsekretär der AGVS-Sektion Waadt.<br />
2Roues Suisse section romande und APREA. Ganz nach dem Motto<br />
«gemeinsam sind wir stärker», wie Olivier Maeder von der AGVS-Geschäftsleitung<br />
betont. «Es war ein wunderschöner Stand, der die verschiedenen<br />
Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der<br />
Mobilitätsbranche perfekt abbildete.» Hervorgehoben wurden zudem<br />
die neuen Grundbildungen in den Detailhandelsberufe «Automobil<br />
After-Sales» und «Automobil Sales». <<br />
74<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
1 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 0 0 1<br />
0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0<br />
1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />
0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 1 0<br />
1 0 0 0 1 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 1 0 1 0 0 0 1<br />
0 1 0 0 0 0 1 0 0 1 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0<br />
0 0 1 0 1 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 1 1 0<br />
0 1 0 1 0 0 S P R A C H G E F Ü H L 0 0 0 0 1<br />
0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0<br />
0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />
0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 1 1 0 1 1 0 0 0 1 0<br />
1 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 0 1 0 1 1 0<br />
0 1 0 1 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 1 0 1 0 1 1 0 1<br />
1 0 1 0 1 1 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 1 0 1 0 0 0 1<br />
0 1 0 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 1 0 1 0<br />
0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0<br />
0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 1 1 0 0 1 0 1 0 0 1<br />
1 0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 0 0 0 1 0 1 0 1 0 1 0 0<br />
0 1 0 0 0 1 0 0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 1<br />
1 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 1 0 0<br />
Apostroph ist führende Full-Service-Sprachdienstleisterin in<br />
Europa. Wir texten, übersetzen, lektorieren und korrigieren<br />
Ihren Marketing-Content und passen ihn auf neue Zielmärkte<br />
an. Dabei setzen wir auf digitale Schnittstellen und Tools <strong>–</strong><br />
und auf muttersprachliche Marketingprofis für Online- und<br />
Offline-Texte. Denn bei pointierten Aussagen und emotionalen<br />
Botschaften ist sprachliches Feingefühl entscheidend.<br />
Wann machen Sie mehr aus unseren Möglichkeiten?<br />
apostrophgroup.ch
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Ein Dankeschön fürs grosse Engagement<br />
Der Trägerverein Roadranger ernennt 80 neue Strassenhelfer der Vertiefungsrichtungen Pannen- und Unfallhilfe.<br />
pd. «Danke für euer grosses Engagement!»<br />
Mit diesen Worten begrüsste Urs Bucheli,<br />
Präsident des Trägervereins Roadranger,<br />
an der Diplomfeier die Kandidatinnen<br />
und Kandidaten, die <strong>2021</strong> die Berufsprüfung<br />
zum Strassenhelfer mit eidgenössischem<br />
Fachausweis bestanden haben. Gefeiert<br />
wurde im Stadtsaal in Zofingen AG.<br />
Kandidaten, Prüfungsexperten, Vorstandsmitglieder<br />
und Gäste trafen sich zur Fachausweisübergabe.<br />
Umrahmt von leckerem<br />
Essen und der Band Big Bang Studio konnten<br />
Urs Bucheli und der neue Prüfungsleiter<br />
Markus Schwab den anwesenden Absolventen<br />
ihre Fachausweise überreichen.<br />
Strassenhelfer sind «das Schweizer Taschenmesser»<br />
unter den Weiterbildungen des<br />
Schweizer Autogewerbes. In den letzten<br />
sieben Jahren haben rund 250 Fachleute die<br />
Ausbildung zum/zur Strassenhelfer/-in mit<br />
eidgenössischem Fachausweis abgeschlossen.<br />
Sie sind neben den Vertiefungsrichtungen<br />
Pannen- und Unfallhilfe in den Modulen<br />
Mensch und Sicherheit ausgebildet.<br />
Vincenzo Clausi, Marc Deppeler, Patrik Gresch, Denis<br />
Häcki-Hinder, Cédric Hecht Boos, Dean Hofstetter, Kai<br />
Kretzschmar, Shane Lang, Patrick Lüpertz, Flavio Muzzin.<br />
Pietro D’Agostino, Alan Combi, Giovanni Feliciani, Stefano<br />
Pasta, Lorenzo Stocker.<br />
Dadurch sind sie auf den Schweizer Strassen<br />
die Ansprechpartner für Hilfesuchende,<br />
Blaulichtorganisationen und Versicherungen<br />
<strong>–</strong> und zwar rund um die Uhr. <<br />
v.l.: Markus Schwab (neuer Prüfungsleiter), Urs Bucheli<br />
(Präsident Trägerverein Roadranger) und Bruno Leibundgut<br />
(abtretender Prüfungsleiter). Fotos: RoadRanger.<br />
Mahdi Awada, Gaël Farrès, Maëla Morard, Marc Vaney,<br />
Mattia Christen.<br />
Andreas Bittkau, Charly Blattner, Silvan Andreas Bühler,<br />
Matthias Christen, Nico Calcagni, André Immer, Adrian Jost.<br />
Viel Applaus für die jungen Fachkräfte<br />
Vierte Berufsmeisterschaften der AGVS-Sektion beider Basel anlässlich der Berufsschau Liestal <strong>2021</strong>.<br />
pd. Die Berufsmeisterschaft der AGVS-Sektion<br />
beider Basel ging erfolgreich über die<br />
Bühne. 18 motivierte, engagierte und clevere<br />
junge Fachmänner und eine Fachfrau haben<br />
sich über drei Tage lang miteinander gemessen<br />
und ihr Fachwissen bewiesen. Gratuliert<br />
werden darf allen Teilnehmenden, insbesondere<br />
den drei Bestplatzierten:<br />
Das Podest (v.l.): Micha Wiederkehr, Tobias Rudolf und<br />
Severine Kräuliger. Fotos: AGVS-Sektion beider Basel<br />
Die 19 Teilnehmenden der vierten Berufsmeisterschaft in<br />
Liestal BL.<br />
1. Rang: Tobias Rudolf (Amag Basel)<br />
2. Rang: Micha Wiederkehr<br />
(Garage Heinz Schaub AG)<br />
3. Rang: Severine Kräuliger<br />
(Kestenholz Automobile AG)<br />
«Autoberufe haben Zukunft»: Die Botschaft kam bei den Besuchern der Berufsschau an.<br />
Die AGVS-Sektion beider Basel dankt dem<br />
Organisationskomitee und den Chefexperten.<br />
Mit Stolz wird auf die Berufsmeisterschaft<br />
<strong>2021</strong> im Rahmen der Berufsschau<br />
Liestal BL zurückgeblickt, die in dieser<br />
Form bereits zum vierten Mal durchgeführt<br />
werden konnte. <<br />
76<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Zürcher Berufsmeisterschaften<br />
«Alles neu und alles zu klein»<br />
Der Zürcher Berufsmeister <strong>2021</strong> heisst Silvan Kech, Automobil-Mechatroniker NFZ aus Hinwil. Dass er als<br />
Nutzfahrzeugler alle seine PW-Kollegen in die Schranken wies, überraschte den Zürcher Oberländer. Sandro Compagno<br />
«Schauen Sie sich dieses Achsvermessungsgerät<br />
an!» Silvan Kech zeigt auf das Lenkgeometriegerät<br />
«Q.Lign», das der AGVS-<br />
Sektion Zürich von der Gassner AG für die<br />
Berufsmeisterschaften zur Verfügung gestellt<br />
worden war: «Ich hatte so etwas zuvor noch<br />
nie gesehen. Oder den Posten Beleuchtung,<br />
an dem man das Licht korrekt einstellen<br />
musste. Das war alles neu für mich <strong>–</strong> und vor<br />
allem zu klein.» In seiner beruflichen Grundbildung<br />
im Armeelogistikcenter Hinwil hatte<br />
es Silvan Kech ausschliesslich mit grossen<br />
Nutzfahrzeugen zu tun. «Ich bin schon sehr<br />
überrascht, dass ich hier gewinnen konnte.»<br />
Silvan Kech verwies Marvin Amman (Octane<br />
<strong>12</strong>6, Wallisellen) und Rafael Götsch (Porsche<br />
Winterthur Amag First) auf die Plätze.<br />
Die einzige Frau im Teilnehmerfeld, Martina<br />
Stössel aus Bäretswil, belegte Platz 8.<br />
«Ich bin beeindruckt, mit welcher Coolness<br />
diese jungen Leute an die Aufgabe herangegangen<br />
sind», staunte Thomas Küderli, Geschäftsführer<br />
der Gassner AG. «Ich wäre in<br />
diesem Alter so etwas von nervös gewesen.<br />
Aber die Jungen stellen sich an den Posten<br />
und ziehen das durch.»<br />
Die 26 Automobil-Mechatroniker und 2 Automobil-Fachleute<br />
hätten sich einen Wettbewerb<br />
auf hohem Niveau geliefert, erklärte<br />
Andreas Billeter, Berufsbildungsobmann<br />
der AGVS-Sektion Zürich. An insgesamt<br />
sechs Posten <strong>–</strong> von der Fahrwerksvermessung<br />
über das Getriebe bis zur Elektronik <strong>–</strong><br />
massen sich die jungen Berufsleute. «Es ist<br />
schön, dass wir diese Berufsmeisterschaften<br />
nach einem Jahr Unterbruch wieder durchführen<br />
konnten», sagte Christian Müller,<br />
Präsident der AGVS-Sektion Zürich, in einer<br />
kurzen Ansprache an die Adresse der Teilnehmenden.<br />
«Der Wettbewerb gibt Ihnen<br />
die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten unter Beweis<br />
zu stellen und die Leidenschaft zu zeigen,<br />
die wir alle für unseren Beruf haben.»<br />
26 junge Berufsleute massen sich im Brain Village in der Auto Zürich. Martina Stössel belegte als einzige Frau den<br />
tollen achten Platz. Fotos: AGVS-Medien.<br />
Mit den vier Wettkampftagen an der Auto<br />
Zürich Car Show waren die Verantwortlichen<br />
der Zürcher Sektion sehr zufrieden. Das<br />
Brain Village, in dem die Berufsmeisterschaften<br />
stattfinden, ist traditioneller Bestandteil<br />
des B2B-Bereichs Autotecnica. «Vor allem am<br />
Samstag und am Sonntag war das Besucheraufkommen<br />
sehr gut», sagt Andreas Billeter.<br />
«Wir haben viele gute Gespräche geführt <strong>–</strong><br />
einerseits mit Garagisten, die die Autotecnica<br />
besucht haben, aber auch mit Familien,<br />
deren Kinder sich für eine berufliche Grundbildung<br />
im Autogewerbe interessieren.» Dabei<br />
seien auch die neuen Detailhandelsberufe<br />
auf grosses Interesse gestossen. «Das Auto<br />
fasziniert nach wie vor.»<br />
Leidenschaftlich hatte Peter Krieg, Geschäftsführer<br />
der Baumgartner AG und Organisator<br />
der Autotecnica, auch den Abschluss der vier<br />
Tage in Zürich-Oerlikon gestaltet: Sängerin<br />
Gunvor begeisterte mit eigenen Liedern und<br />
Coverversionen bekannter Songs <strong>–</strong> und setzte<br />
sich dank ihrer grossartigen Stimme sogar<br />
gegen die «Fire-ups» an benachbarten Ständen<br />
durch. Auch das ist Auto Zürich. <<br />
Der Zürcher Berufsmeister Silvan Kech mit Christian<br />
Müller, Präsident AGVS Zürich, und Bildungsobmann<br />
Andreas Billeter.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>77
NACHRUF<br />
Nachruf auf Dr. Martin Plüss<br />
«Ich bin es gewohnt, mich<br />
stark einzubringen»<br />
Er war 35 Jahre in verschiedenen Gremien des Schweizer Autogewerbes tätig, davon über zwei Jahrzehnte<br />
als Verwaltungsratspräsident der ESA: Mit Dr. Martin Plüss verliert das Schweizer Autogewerbe einen<br />
selbstbestimmten, erfolgreichen Unternehmer, der sich stets für das Wohl des Garagisten eingesetzt hat<br />
und dafür, dass sich dessen Position im Markt verbessert. Reinhard Kronenberg<br />
«Dr. Martin Plüss war eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, als<br />
Unternehmer wie als Mensch», sagt Markus Hutter über seinen Vorgänger<br />
als Präsident der ESA. Markus Hutter hat ihn im Jahr 2016 abgelöst.<br />
Davor präsidierte Plüss die Einkaufsorganisation des schweizerischen<br />
Auto- und Motorfahrzeuggewerbes 22 Jahre lang. Auf die<br />
Frage, ob ihn der Abschied wehmütig macht, sagte Plüss damals<br />
gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong>: «Offen gestanden erwischen Sie mich jetzt<br />
grad in einem ziemlich emotionalen Moment.» Diese Emotionalität<br />
war Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit mit der ESA, den Mitarbeitenden<br />
und den Kunden. Unter ihm entwickelte sich die ESA enorm<br />
weiter <strong>–</strong> und trotzdem beanspruchte er diesen Erfolg nie für sich, «es<br />
war in erster Linie die Leistung aller ESA-Angestellten», hielt er fest.<br />
Der Erfolg <strong>–</strong> weder der persönliche als erfolgreicher Geschäftsmann<br />
noch jener als Präsident der ESA <strong>–</strong> machte ihn, den strategisch denkenden<br />
Menschen, eher vorsichtig: «Ich muss warnen», sagte er, «die<br />
Konkurrenz schläft nicht und ein Vorsprung, wie wir ihn aktuell haben,<br />
ist schnell weg.» Für Plüss war deshalb wichtig, dass alle nicht<br />
nur am selben Strick ziehen, sondern auch in dieselbe Richtung. Bei<br />
der ESA hat der Präsident erheblichen Einfluss. Wenn er will. Martin<br />
Plüss wollte das. Und Markus Hutter auch. «Der Einfluss des Präsidenten<br />
hängt von seiner Persönlichkeit ab», analysierte Plüss damals.<br />
Ihm war bewusst, dass er eine starke Rolle spielte <strong>–</strong> «eine aktive»,<br />
nannte er es. «Ich bin es gewohnt, mich einzubringen, wenn ich mich<br />
irgendwo engagiere».<br />
Nicht Arbeit, sondern «harte» Arbeit<br />
Die ESA auf Kurs zu bringen und zu halten, war Arbeit. Hier widersprach<br />
Martin Plüss im damals geführten Gespräch: «Es war harte<br />
Arbeit. Über Jahre hinweg.» Sie habe kein Nachlassen erlaubt, stellte<br />
er im Gespräch klar. Sein Rezept auch als ESA-Präsident war langfristiges<br />
Denken, in dessen Zentrum immer der Garagist als Unternehmer<br />
stand, den es zu unterstützen galt, seine Position im Markt<br />
zu verbessern.<br />
Martin Plüss’ Bedeutung für das Autogewerbe hebt auch Urs Wernli<br />
hervor, während 18 Jahren Zentralpräsident des Auto Gewerbe Verband<br />
Schweiz (AGVS) und heutiger AGVS-Ehrenpräsident: «Martin<br />
Plüss hatte immer das Gedeihen der Garagisten, der ESA und seiner<br />
Genossenschafter im Fokus.» Als erfolgreicher Garagist, Präsident der<br />
ESA, Präsident der Tecar, Markenhändlerpräsident und somit exzel-<br />
78<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NACHRUF<br />
lenter Kenner der Autobranche sei er mit den<br />
vielfältigen Herausforderungen des AGVS<br />
bestens vertraut gewesen, sagt Urs Wernli.<br />
Über all diese Jahre wuchs zwischen den beiden<br />
Exponenten des Autogewerbes eine tiefe<br />
Verbundenheit heran, die weit über das Geschäftliche<br />
hinausging: «In Martin habe ich<br />
einen lieben Freund verloren, der mir immer<br />
sehr wohlwollend gesinnt war. Ich bin dankbar,<br />
dass ich Martin Plüss als Weggefährten<br />
und Kameraden im Autogewerbe zur Seite<br />
wusste. Er stand mir jederzeit mit Rat und<br />
Tat bei. »<br />
Martin Plüss anerkannte den hohen Stellenwert<br />
der Berufsbildung als Rückgrat des<br />
Autogewerbes und unterstützte Urs Wernli<br />
immer bei der Wahrnehmung der Interessen-<br />
und Branchenvertretung in der Politik,<br />
bei Partnerorganisationen und Behörden.<br />
Weitsichtig, klar und unabhängig<br />
Mit ein Faktor für den Erfolg: «Martin Plüss<br />
war ein Unternehmer, der viele Entwicklungen<br />
richtig vorausgesehen hat», konstatiert<br />
Markus Hutter rückblickend. Er sei ein unabhängiger<br />
Unternehmer gewesen, der seine<br />
Meinungen und Ansichten zum Ausdruck<br />
brachte <strong>–</strong> auch gegenüber Importeuren. «Sie<br />
dürfen das aber nicht mit einem Querschläger<br />
vergleichen», stellt Hutter klar, «Martin<br />
Plüss war einfach mutig und klar». Auch<br />
wenn es einmal nicht lief wie gewünscht, hat<br />
Martin Plüss seinen Optimismus nie verloren.<br />
«Er hat sich», sagt Hutter, «dem Negativen<br />
stets widersetzt».<br />
Dabei geholfen habe ihm auch sein Humor,<br />
an den sich Hutter sehr gern erinnert: «Martin<br />
Plüss hatte immer einen träfen Spruch<br />
auf Lager.» Ein anderer Grundzug seines Charakters<br />
war, dass Martin Plüss ein ausserordentlich<br />
grosszügiger Mensch war. «Er<br />
gab seine Erkenntnisse, Analysen und sein<br />
Wissen immer weiter», erinnert sich Hutter<br />
und ergänzt: «Und er war ein intelligenter<br />
Mensch.»<br />
Mit Martin Plüss, darin sind sich alle einig,<br />
die ihn kennen, verliert das Schweizer Autogewerbe<br />
eine herausragende Persönlichkeit,<br />
als Mensch wie als Unternehmer. «Eine Persönlichkeit»,<br />
so formuliert es Markus Hutter,<br />
«wie man sie sehr selten trifft.» Im erwähnten<br />
Interview von <strong>AUTOINSIDE</strong> wurde Martin<br />
Plüss auch darauf angesprochen, dass er<br />
es sich auch hätte leichter machen und einfach<br />
in seinem Betrieb bleiben können, statt<br />
sich zeitintensiv für die Branche zu engagieren.<br />
Plüss’ Antwort: «Das ist richtig, aber<br />
unter dem Strich haben auch ich und mein<br />
Betrieb davon profitiert. Ich hatte in dieser<br />
Zeit so viele enorm schöne Kontakte, die<br />
nicht nur mein geschäftliches, sondern auch<br />
mein privates Leben bereichert haben.» Seine<br />
Firma, sagte Plüss, «wäre heute nicht, was<br />
sie ist, wenn all das nicht gewesen wäre».<br />
Kurs halten und sich in die Riemen<br />
legen<br />
Nach seinem Abschied als Präsident der ESA<br />
wurde Martin Plüss gefragt, was er denn jetzt<br />
mit seiner Zeit zu tun gedenke <strong>–</strong> zurück ins<br />
Tagesgeschäft im eigenen Betrieb in Zuchwil?<br />
Seine Antwort damals kam wie aus der<br />
Pistole geschossen: «Wo denken Sie hin! Für<br />
unseren Betrieb mit 50 Mitarbeitenden haben<br />
wir länger schon einen Geschäftsführer<br />
eingestellt, der macht einen tollen Job. Die<br />
Zeit, die ich jetzt gewinne, nutze ich für mich<br />
selbst. Ich gehe jetzt segeln.»<br />
Das war eine seiner grossen Leidenschaften.<br />
Er hatte bei Genua ein Boot, das er so<br />
oft wie möglich hinaus aufs Wasser steuerte.<br />
Das passte zu seiner sportlichen Art. Martin<br />
Plüss war früher auch Ruderer, in jungen Jahren<br />
sogar Mitglied der Nationalmannschaft.<br />
Vielleicht schliesst sich hier der Kreis seiner<br />
Persönlichkeit: Beim Segeln geht es um Navigieren<br />
und darum, den Kurs zu halten und<br />
auch bei hoher See und Wellengang am Ruder<br />
zu bleiben. Und beim Rudern geht es darum,<br />
zusammen mit anderen einen Rhythmus zu<br />
finden und sich als Teil der Mannschaft kräftig<br />
und ausdauernd in die Riemen zu legen. <<br />
Die ESA ständig weiterentwickelt<br />
Am 30. Oktober <strong>2021</strong> ist der ehemalige, langjährige<br />
ESA-Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Plüss<br />
im Alter von 72 Jahren verstorben. Der ESA-Verwaltungsrat<br />
und die Geschäftsleitung sprechen<br />
seiner Familie und seinen Angehörigen ihr herzliches<br />
Beileid aus.<br />
Dr. Martin Plüss wurde 1984 in den ESA-Vorstand<br />
und Verwaltungsrat gewählt. Im Jahr 1994 übernahm<br />
er als Präsident den Vorsitz des ESA-Verwaltungsrates.<br />
Über 30 Jahre lang prägte Martin<br />
Plüss mit seiner Persönlichkeit, seinem unternehmerischen<br />
Geist und seiner liberalen Offenheit<br />
die ESA. Die ESA hat unter der Leitung von Dr.<br />
Martin Plüss ihre Spitzenstellung im Markt, trotz<br />
grossen Herausforderungen und permanentem<br />
Wettbewerbsdruck, erfolgreich weiter ausgebaut.<br />
In seiner Zeit als ESA-Verwaltungsratspräsident<br />
entwickelte sich die ESA ständig weiter und<br />
unter der Führung von Martin Plüss wurden<br />
wichtige, trendsetzende Entscheide getroffen,<br />
die noch heute von grosser Relevanz sind. Die<br />
Zusammenarbeit mit Tecar International war 1992<br />
beschlossene Sache <strong>–</strong> kurz darauf ebnete sich<br />
der Weg für den ESA+-Tecar-Reifen. Der Reifen<br />
ist seit vielen Jahren im Schweizer Markt sehr gut<br />
etabliert und als «Garagisten-Reifen» bekannt.<br />
Im Jahr 2000 übernahm die ESA die Liechti AG<br />
und legte so den Grundstein für das Carrosserie-<br />
Geschäft. Dank diesem richtungsweisenden<br />
Entscheid gehört die ESA heute zu den wichtigsten<br />
Zulieferern von Garagen und Carrosserien.<br />
2005 brachte die ESA den ersten Onlineshop auf<br />
den Markt <strong>–</strong> ebenfalls ein wichtiger Entscheid,<br />
denn heute werden über den eShop über 70 Prozent<br />
der Bestellungen abgewickelt. Vorausschauend<br />
und wegweisend war auch der Einstieg in<br />
den Service- und Verschleissteilebereich im Jahr<br />
2006. Während der Amtszeit von Dr. Martin Plüss<br />
lancierte die ESA verschiedene Garagenkonzepte<br />
<strong>–</strong> bis heute zählen sie alle zu den Grundpfeilern<br />
der ESA. 2011 gründete die ESA ihren exklusiven<br />
Branchenclub, den Mechanixclub, der heute über<br />
11 000 Mitglieder zählt. Im gleichen Jahr 2011<br />
eröffnete die ESA ihr erstes Abhol- und Auslieferlager<br />
in Reinach. An dieser Strategie hält die<br />
ESA bis heute fest. Demnächst eröffnen die ESA<br />
ihr fünftes Abhol- und Auslieferlager, diesmal in<br />
der Westschweiz.<br />
Während knapp 20 Jahren vertrat Dr. Martin Plüss<br />
die ESA im Beirat des internationalen Einkaufsverbundes<br />
Tecar. Von 2007 bis 2015 amtete er als<br />
dessen Präsident. Als Peugeot-Händler engagierte<br />
sich Martin Plüss über viele Jahre für<br />
«seine» Marke und die Branche. So war er über<br />
zehn Jahre im Peugeot-Händlerverband.<br />
Zudem war er von 2001 bis 2009 Repräsentant<br />
des Schweizerischen Händlerverbands im<br />
Europäischen Peugeot-Händlerverband. Weiter<br />
amtete Martin Plüss während zehn Jahren<br />
als Vizepräsident der Sektion Aargau des Auto<br />
Gewerbe Verband Schweiz (AGVS).<br />
Dr. Martin Plüss hat die ESA als Mensch mit<br />
breitem Interesse, grosser Kompetenz und<br />
viel Sachverstand angenehm und erfolgreich<br />
geführt, sowie hervorragend gegen innen<br />
und aussen vertreten. Seine grosse Weitsicht,<br />
seine Professionalität und sein Engagement<br />
für die ganze Branche waren der ESA stets ein<br />
Vorbild.<br />
Die ESA wird Dr. Martin Plüss in dankbarer<br />
Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
Burgdorf, im November <strong>2021</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>79
Effizientes Publizieren<br />
Print<br />
Online<br />
Verlag<br />
Set: Print Digital Verlag
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Arbeitssicherheit<br />
Ein Koffer, der Leben rettet<br />
Das Arbeitsgesetz (ArG) lässt betreffend Gesundheitsschutz keinen Interpretationsspielraum zu. In Artikel 36<br />
der entsprechenden Verordnung ist festgehalten, dass «stets die erforderlichen Mittel verfügbar» sein müssen,<br />
um im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Um die Betriebe bei der Umsetzung zu unterstützen, arbeitet die BAZ neu<br />
mit der Firma Lifetec zusammen. Sandro Compagno<br />
Daniel Fürst, Verantwortlicher<br />
Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz beim AGVS.<br />
Mirko Djuric, CEO Lifetec.<br />
Gemäss Unfallstatistik ereignen sich in der<br />
Schweiz jährlich rund 260 000 Berufsunfälle<br />
und -krankheiten. Jedes Jahr erleiden rund<br />
30 000 Menschen einen Herzinfarkt und nahezu<br />
8000 Betroffene überleben nicht. Die Branchenlösung<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
im Auto- und Zweiradgewerbe (BAZ)<br />
unterstützt seit dem Jahr 2000 mehr als 2900<br />
Betriebe bei der Umsetzung der gesetzlichen<br />
Richtlinie zum Thema Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz. Die Einhaltung der EKAS-<br />
Richtlinie 6508 (EKAS steht für Eidgenössische<br />
Koordinationskommission für Arbeitssicherheit)<br />
ist nicht etwa freiwillig, sondern Pflicht<br />
für jeden Betrieb in unserem Gewerbe.<br />
Alles klar also? «Nicht uneingeschränkt», sagt<br />
Daniel Fürst, der beim AGVS für die BAZ zuständig<br />
ist. «Für viele Betriebe ist unklar, was<br />
mit den besagten erforderlichen Mitteln genau<br />
gemeint ist. Mit dem Resultat, dass entweder<br />
nichts gemacht wird oder irgendwo ein Defibrillator<br />
montiert wird <strong>–</strong> und das war’s dann.»<br />
Es würden sich mittlerweile zahlreiche Firmen<br />
in diesem interessanten Geschäftsfeld tummeln:<br />
«Längst nicht alle sind seriös.»<br />
Hier kommt die Firma Lifetec in Spiel: Lifetec,<br />
domiziliert in Dietikon ZH, bietet ein Erste-<br />
Hilfe-Notfallmanagement für Gemeinden und<br />
Städte wie auch für Unternehmen. Das Angebot<br />
basiert auf den drei Säulen Beratung,<br />
Schulung und intelligente Systeme und deckt<br />
alle Bedürfnisse von Unternehmen ab, die<br />
das Leben ihrer Mitarbeitenden, Kunden und<br />
Lieferanten schützen möchten. «Das geht<br />
von der Bedarfs- und Gefährdungsanalyse<br />
über das Notfall-Konzept bis hin zur Umsetzung<br />
mit Schulungen und Systemen», erklärt<br />
Lifetec-CEO Mirko Djuric. Gerade der für viele<br />
Werkstattmitarbeitende relativ neue Umgang<br />
mit der Elektro-Mobilität stellt neue Anforderungen<br />
an die Arbeitssicherheit. Zentrales<br />
Element ist der intelligente Notfallkoffer«Lifetec<br />
One». Das Erste-Hilfe-Notfallsystem mit<br />
integriertem Defibrillator stellt beim Öffnen<br />
automatisch eine Verbindung zur Sanitätsnotrufzentrale<br />
144 her. Dort<br />
übernimmt eine medizinischgeschulte<br />
Person den Anruf,<br />
spricht via Gegensprechanlage<br />
direkt mit dem Ersthelfer und<br />
leitet zu lebensrettenden Erste-Hilfe-Massnahmen<br />
an. Dank<br />
Standorthinterlegung und GPS-<br />
Lokalisierunggelangt die Ambulanz<br />
schnellerzum Notfallopfer.<br />
Denn geradein einem<br />
Notfall zählt oft jede Minute.<br />
Mirko Djuric: «DasSystem wurde<br />
in Zusammenarbeit mit Rettungssanitätern<br />
und weiteren<br />
Experten entwickelt.» Dank<br />
der Zusammenarbeit des<br />
AGVS mit Lifetec steht den<br />
AGVS-Mitgliedern das System<br />
«Lifetec One» zu einem<br />
Vorzugspreis zur Verfügung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
lifetec.ch<br />
Sobald der Notfallkoffer geöffnet<br />
wird, stellt er automatisch eine<br />
Verbindung zur Notrufzentrale 144<br />
her. Foto: Lifetec.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>81
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Die erste Bosch-Station entstand 1921 in Hamburg (kleines Bild). In der Schweiz startete Bosch an der Badenerstrasse in Zürich und in Genf. Fotos: Bosch.<br />
100 Jahre Bosch Car Service<br />
Weltweit im Einsatz <strong>–</strong><br />
90-mal in der Schweiz<br />
Was am 1. Januar 1921 mit der Max Eisenmann & Co. in Hamburg begann, ist heute ein weltweites Netzwerk<br />
mit mehr als 16 500 Partnern. Bosch Car Service blickt auf 100 Jahre (Erfolgs-)Geschichte zurück. Sandro Compagno<br />
Die Entwicklung verlief rasant: Während im<br />
Jahr 1900 knapp 10 000 Autos weltweit gebaut<br />
wurden, waren es 1910 bereits über 250 000<br />
<strong>–</strong> bis 1920 sollte die Zahl auf annähernd 2,5<br />
Millionen steigen. Die ersten Automobilisten<br />
waren immer wohlhabend, meist technisch<br />
versiert und reparierten ihre Fahrzeuge selbst.<br />
Oft leisteten sie sich einen Chauffeur und Mechaniker<br />
zum ohnehin teuren Automobil.<br />
1913 baute Henry Ford in seiner Fabrik in<br />
Saint Paul (Michigan) ein erstes Fliessband<br />
auf, in Europa übernahmen beispielsweise<br />
Fiat, Renault und Volvo das Prinzip. Die Fliessbandproduktion<br />
verringerte die Produktionskosten<br />
und die Preise der Fahrzeuge enorm.<br />
Das Auto wurde nun auch für breite Massen<br />
erschwinglicher. Zudem machte die elektrische<br />
Ausstattung wie Beleuchtung oder Anlasser<br />
das Fahren einfacher und komfortabler.<br />
Entsprechend wuchs der Bedarf nach fachkundigem<br />
Service.<br />
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden,<br />
hatte das bereits damals international<br />
agierende Unternehmen Bosch seine weltweiten<br />
Verkaufsstandorte mit Garagen ausgestattet.<br />
So konnten die Autofahrer um 1920<br />
in nahezu allen Ländern mit nennenswertem<br />
Automobilvorkommen neben den Bosch-Produkten<br />
auch die zugehörige Wartung und Instandsetzung<br />
erhalten.<br />
Begonnen hatte die Geschichte der Robert<br />
Bosch GmbH bereits 1886 mit einer Werkstätte<br />
für Feinmechanik und Elektrotechnik<br />
in Stuttgart (D). Bereits 1887 stellte<br />
Bosch einen Niederspannungs-Magnetzünder<br />
für Gasmotoren vor, zehn Jahre später den<br />
82<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
ersten Magnetzünder für Automobile. Der<br />
Grundstein für die Entwicklung als Automobilzulieferer<br />
war gelegt.<br />
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren im<br />
Vorreiterland USA sogenannte «Bosch Service<br />
Stations» aufgebaut worden. Bei diesen Service-Stationen<br />
handelte es sich um selbständige,<br />
von Bosch unabhängige Garagen, die auf<br />
eigene Rechnung den Verkauf und den Einbau<br />
von Bosch-Erzeugnissen übernahmen, leicht<br />
auswechselbare Ersatzteile zur Verfügung<br />
hielten, Instandsetzungsarbeiten ausführten<br />
und technische Ratschläge erteilen konnten.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Bosch die<br />
meisten internationalen Besitzungen durch<br />
Enteignungen, darunter auch die US-Stationen.<br />
Im Jahr 1921 nahm das Unternehmen<br />
die Idee in grösserem Umfang wieder auf und<br />
kündigte an, diese Bosch-Service-Stationen im<br />
In- und Ausland in grossen Städten mit regem<br />
Autoverkehr errichten zu wollen.<br />
Der erste Partnervertrag wurde zum 1. Januar<br />
1921 mit der Max Eisenmann & Co. in Hamburg<br />
(D) geschlossen. Gegründet als Fahrradhandel,<br />
wandelte sich der Betrieb 1897 mit<br />
dem Import von englischen Automobilen zu<br />
Hamburgs erstem Autohaus. Mit Vertragsschluss<br />
firmierte Eisenmann dann als «Offizielle<br />
Einbau- und Reparatur-Werkstätte der<br />
Robert Bosch A.G.» Damit war das Konzept<br />
der Service-Stationen neu geboren, das in<br />
seinen Grundzügen seit nunmehr 100 Jahren<br />
besteht.<br />
Die Bezeichnung «Bosch-Dienst» mit dem<br />
Logo der Bosch-Dienst-Laterne und ein standardisiertes<br />
Bosch-Dienst-Vertragswerk folgten<br />
1926. Unterstützung durch Bosch erhielten<br />
die Vertragspartner schon damals in vielfältiger<br />
Weise: Ein 1932 herausgegebener «Leitfaden<br />
für die innere Organisation eines Bosch-<br />
Dienstes» stellte in 152 Punkten Ratschläge<br />
für die Inhaber zusammen, die im Rundumschlag<br />
alle erdenklichen Themen behandelten.<br />
Das Grundkonzept blieb in den vergangenen<br />
100 Jahren nahezu unverändert, heisst aber<br />
mittlerweile weltweit einheitlich «Bosch Car<br />
Service». Die Zahl der Garagen stieg auf mehr<br />
als 16 500 Partner aus aller Welt. Zusammen<br />
mit dem Netzwerk hat sich auch der Service<br />
deutlich ausgeweitet. Bekannt war Bosch Car<br />
Service anfangs für den Service an Elektronik-<br />
Komponenten. Heute umfasst das Angebot<br />
alle Leistungen rund ums Auto <strong>–</strong> unabhängig<br />
von Antriebsart und Fahrzeughersteller.<br />
In der Schweiz werden heute die über 90<br />
Bosch-Car-Service-Garagen von einem 13-köpfigen<br />
Team aus Urdorf betreut. Vertriebspartner<br />
des Netzwerks sind die ESA und die<br />
Lorch AG. Sie stellen auch die Versorgung der<br />
Werkstätten mit Ersatzteilen sicher. Als Teil<br />
des Netzwerks werden die Garagen hierzulande<br />
mit modernster Prüftechnik, einer effektiven<br />
Ersatzteillogistik sowie gezielten Marketingmassnahmen<br />
unterstützt. Dank eines<br />
markenübergreifenden Informations- und Beratungsangebots<br />
sowie moderner Diagnosetechnik<br />
profitieren die Partner von der ständig<br />
wachsenden Bosch-Expertise. Kunden<br />
wiederum haben den Vorteil der hohen Verfügbarkeit<br />
von Bosch-Originalteilen in den<br />
Partnergaragen sowie von qualifizierten Mechatronikern,<br />
die stets auf dem neuesten<br />
Stand der Technik sind.<br />
Bosch blickt auf 100 Jahre Erfolgsgeschichte<br />
zurück. Diese soll auch die nächsten 100 Jahre<br />
weitergehen: Ziel ist, das weltweite Netzwerk<br />
durch neue Partner-Garagen noch weiter<br />
auszubauen. Zusätzlich sollen unter anderem<br />
Kunden und Garagen durch digitale Lösungen<br />
und smarte Datennutzung enger miteinander<br />
verknüpft werden. So möchte Bosch<br />
auch künftig ein ebenso verlässlicher wie innovativer<br />
Partner im Bereich Mobilität zu sein.<br />
In unabhängigen Tests sind die Bosch-Car-<br />
Service-Betriebe regelmässig auf den Spitzenplätzen<br />
zu finden. Bei Kundenbewertungen erreichen<br />
sie einen Durchschnittswert von 4,4<br />
von 5 möglichen Sternen.<br />
Bosch ist einer der entscheidenden Innovationstreiber<br />
im Bereich Mobilität. Davon profitieren<br />
die Bosch-Car-Service-Betriebe und<br />
ihre Kunden: «Vernetzung, Automatisierung<br />
und neue Antriebslösungen <strong>–</strong> die Fahrzeuge<br />
werden immer komplexer. Immer mehr<br />
Autos sind heute mit Fahrerassistenz- sowie<br />
neuen Anzeige- und Infotainmentsystemen<br />
unterwegs», sagt Dan Bronkal, Leiter Garagekonzepte<br />
Europa Mitte von Bosch Automotive<br />
Aftermarket. «Das stellt auch die Garagen<br />
vor immer neue Herausforderungen. Bosch ist<br />
hier der zuverlässige Partner, um den wachsenden<br />
Anforderungen der Zukunft gerecht<br />
zu werden <strong>–</strong> und Garant für Autobesitzer, in<br />
den Bosch-Car-Service-Garagen stets einen<br />
kompetenten Ansprechpartner für Service<br />
und Reparatur zu haben.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
boschcarservice.com/ch<br />
Das heutige, moderne Erscheinungsbild von<br />
Bosch Car Service.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>83
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Fahrzeugaufbereitung als Zusatzgeschäft:<br />
Mit «Professional Car Care»<br />
bietet Würth ein neues Konzept für<br />
die Werkstatt an. Foto: Würth AG.<br />
Professional Car Care<br />
Würth bringt Konzept für<br />
die Fahrzeugaufbereitung<br />
Ein neues Werkstattkonzept verspricht, den Garagisten Zusatzgeschäfte im Bereich Fahrzeugaufbereitung zu<br />
bescheren. «Professional Car Care by Würth» will eine Antwort auf sinkende Umsätze im Aftersales liefern.<br />
Sandro Compagno<br />
«Immer mehr Garagenbetriebe müssen aufgrund technischer Entwicklungen<br />
mit sinkenden Umsätzen rechnen», sagt Luc Romann,<br />
Divisionsleiter Auto/Cargo bei der Würth AG. Romann spricht dabei<br />
die Qualitätssteigerungen im Automobilbau an, insbesondere aber<br />
auch die steigende Zahl der batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge<br />
(BEV) auf unseren Strassen. Schätzungen zufolge benötigt ein BEV<br />
rund 30 Prozent weniger Servicearbeiten und Ersatzteile als ein konventioneller<br />
Verbrenner.<br />
«Technischer Fortschritt ist grundsätzlich etwas Gutes und ermöglicht<br />
Fahrzeughaltern unter anderem, die Service-Intervalle zu verlängern».<br />
sagt Luc Romann. Auf der anderen Seite, jener der Garagisten,<br />
drohen jedoch Umsatzeinbussen. Um diese abzufedern, bringt Würth<br />
ab sofort ein fixfertiges Konzept zur Fahrzeugaufbereitung auf den<br />
Aftersales-Markt, das Garagisten ihren Kunden als Zusatzgeschäft<br />
anbieten können: «Professional Car Care by Würth».<br />
Zum Angebot gehören die Bereiche Aussenreinigung und Pflege, Carrosserieaufbereitung,<br />
Innenraumreinigung und -desinfektion, Unterbodenbehandlung,<br />
Motorraum sowie das passende Zubehör. Kern des<br />
Konzepts sind neben den Qualitätsprodukten von Würth auch individuelle<br />
Arbeitsplatzkonzepte, Marketingunterlagen, Schulungen sowie<br />
ein elektronisches Verkaufstool in Form einer App mit Inhalten<br />
wie Reinigungspakete oder Kosten- und Preiskalkulationen. Denn ein<br />
professionell gereinigtes und gepflegtes Fahrzeug freut nicht nur den<br />
Endkunden, sondern wirkt auch hochwertiger, was sich letztlich auch<br />
auf den Wiederverkaufswert auswirkt. «Mit ‹Professional Car Care by<br />
Würth› möchten wir den Garagisten dabei unterstützen, mit der Fahrzeugaufbereitung<br />
einen Mehrumsatz zu erzielen und gleichzeitig die<br />
Kosten im Griff zu behalten», sagt Luc Romann. Denn im Gegensatz<br />
zum Service-Geschäft ist die Fahrzeugpflege unabhängig davon, ob<br />
jemand mit Benzin, Diesel, Biogas oder Strom fährt. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
wuerth-ag.ch/professionalcarcare
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Ersatzteilqualität<br />
Hochwertige Bremsen für hohe<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Verschleissreparaturen sind in vielen Garagen einem zunehmenden Preisdruck ausgesetzt. Dabei sind<br />
insbesondere bei der Reparatur von Bremsen qualitativ hochwertige Ersatzteile die Voraussetzung für ein<br />
sicheres Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten.<br />
sco/pd. Bei einer Motorleistung von 200 PS<br />
beträgt die Bremsleistung eines Fahrzeugs<br />
rund das Fünffache, nämlich 1000 PS. Kernstück<br />
jeder Bremsanlage ist die Bremsscheibe.<br />
In Europa ist die Bosch-Gruppe heute einer<br />
der führenden Anbieter im Hinblick auf die<br />
Entwicklung, Herstellung und Bearbeitung<br />
von PW-Bremsscheiben. Mehr als 20 Millionen<br />
Bremsscheiben werden von Bosch jedes<br />
Jahr gefertigt <strong>–</strong> für die Erstausrüstung wie auch<br />
für den Aftermarket.<br />
Dabei vertraut Bosch auf die verbesserte Wärmeleitfähigkeit<br />
und die Wärmespeicherkapazität<br />
hochgekohlter Gusseisensorten. Denn<br />
darum geht es beim Bremsen: In Bruchteilen<br />
von Sekunden müssen die Beläge und Scheiben<br />
die extremen Kräfte der Bewegungsenergie<br />
des Fahrzeugs aufnehmen, in Wärmeenergie<br />
umwandeln und diese ableiten. Aus Stahl,<br />
Gusseisen, Metallspänen und Legierungszusätzen<br />
entstehen sogenannte «HighCarbon»-<br />
Bremsscheiben. Sie leiten die Wärme ohne<br />
Thermorisse oder Verzug ab. Dies verhindert<br />
das Rubbeln der Bremse, verbessert die Verzögerung,<br />
erhöht die Festigkeit und verlängert<br />
die Lebensdauer der Bremsscheiben.<br />
Bremsscheiben verschleissen und sollten immer<br />
achsweise getauscht werden, sobald eine<br />
von ihnen die minimale Dicke unterschreitet.<br />
Dies ist in aller Regel beim zweiten, spätestens<br />
beim dritten Wechsel des Bremsbelags<br />
der Fall. Um höchstmögliche Sicherheit<br />
zu gewährleisten, sollten bei jeder Bremsenreparatur<br />
streng nach Herstellervorgaben eine<br />
fachgerechte, akribische Prüfung und gegebenenfalls<br />
der Austausch aller verschlissenen<br />
Teile vorgenommen werden. Die gründliche<br />
Reinigung aller Einzelteile und das Fetten an<br />
den entsprechenden Anlagepunkten <strong>–</strong> beispielsweise<br />
im Bereich der Führungsschächte<br />
und an den Rückseiten der Scheibenbremsbeläge<br />
<strong>–</strong> sind unbedingt erforderlich.<br />
Dafür dürfen ausschliesslich Schmierstoffe<br />
verwendet werden, die nicht leitfähig, nicht<br />
metallhaltig, hochtemperaturbeständig und<br />
frei von festen Bestandteilen sind. Auf keinen<br />
Fall darf eine Kupferpaste verwendet werden!<br />
Hier droht Korrosion. Überdies könnte sich<br />
aufgrund der Metallpartikel in der Paste ein<br />
Elektromagnetismus aufbauen, der sich verfälschend<br />
auf die Sensoren der Fahrsicherheitssysteme<br />
(ABS, ESP…) auswirkt. Am besten<br />
eignen sich Keramikpasten.<br />
Bei jeder Bremsenreparatur sollen auch immer<br />
die entsprechenden Zubehörteile wie Sicherungsstifte,<br />
Federbleche und selbst sichernde<br />
Schrauben erneuert werden. Dadurch können<br />
mögliche Funktionsstörungen, die die Bremswirkung<br />
einer Scheibenbremsanlage beeinträchtigen,<br />
und Bremsgeräusche bereits im<br />
Vorfeld weitgehend ausgeschlossen werden.<br />
Grundsätzlich liefert Bosch mit jedem Bremsbelagssatz<br />
alle erforderlichen Zubehörteile aus<br />
und bietet zusätzlich für alle gängigen Fahrzeugtypen<br />
ein umfangreiches und individuell<br />
beziehbares Zubehör-Programm für die Bremsenreparatur<br />
an. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
boschaftermarket.com/ch/de/
BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />
Quelle: Shutterstock<br />
Konjunkturprognose BAK Economics<br />
Im Bann der Halbleiterkrise<br />
Die weltweite Knappheit von Halbleitern bremst die Erholung im Schweizer Neuwagenmarkt massiv aus. BAK<br />
Economics prognostiziert für <strong>2021</strong> rund 235 000 Neuimmatrikulationen. Und da eine Entspannung erst im Lauf<br />
des Jahres 2022 zu erwarten ist, werden sich auch die Neuimmatrikulationen im kommenden Jahr klar unter<br />
dem Durchschnitt des Vorkrisenjahrs 2019 bewegen. BAK Economics<br />
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie<br />
prägen auch im laufenden Jahr <strong>2021</strong> die Neuzulassungen<br />
von Personenwagen. Während<br />
sich in den Anfangsmonaten Januar und Februar<br />
noch die Restriktionen zur Eindämmung<br />
der Pandemie negativ auf die Immatrikulationen<br />
von Neuwagen auswirkten, sind<br />
es seit Juli Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern,<br />
welche die Autoherstellung limitieren<br />
und das Angebot spürbar unter der nachgefragten<br />
Menge halten. Bis Oktober <strong>2021</strong><br />
wurden insgesamt 195 000 Neuzulassungen<br />
registriert.<br />
Da sich bis Ende des Jahres der seit Juli anhaltende<br />
Trend fortsetzen wird, erwartet<br />
BAK Economics für das Gesamtjahr <strong>2021</strong> insgesamt<br />
235 000 Neuzulassungen, was einer<br />
Abnahme gegenüber dem bereits schwachen<br />
Vorjahresniveau von 0,7 Prozent entspricht.<br />
Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 liegen<br />
die Neuzulassungen <strong>2021</strong> um 24,5 Prozent im<br />
Minus.<br />
Die Halbleiterkrise wird auch das kommende<br />
Jahr massgeblich bestimmen. Eine wesentliche<br />
Entspannung der Lieferknappheit ist erst<br />
Mitte 2022 zu erwarten, wenn durch die Fertigstellung<br />
der ersten zusätzlichen Halbleiter-<br />
und Chip-Fabriken eine Ausweitung der Kapazität<br />
erreicht wird. Bis dahin werden sich<br />
die Immatrikulationen voraussichtlich klar<br />
unter dem Schnitt des Vorkrisenniveaus von<br />
2019 entwickeln. Ein Teil der potenziell interessierten<br />
Käufer dürfte aufgrund der langen<br />
Lieferzeit zudem vom Neuwagen- auf den<br />
Occasionsmarkt ausweichen, was potenzielle<br />
Nachholeffekte reduziert. Insgesamt geht<br />
BAK Economics fürs Jahr 2022 von einem<br />
Wachstum der Neuimmatrikulationen von<br />
11,0 Prozent auf 261 000 Fahrzeuge aus. Zum<br />
Vergleich: Von 2010 bis 2019 lag die Anzahl<br />
der Neuzulassungen im Schnitt bei über<br />
300 000 Personenwagen pro Jahr.<br />
86<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />
Prognose zur Anzahl Neuzulassungen von Personenwagen<br />
Halbleitern deutlich verbessert, mit einem<br />
Restrisiko verbunden. Eine gänzliche Entspannung<br />
der Situation ist gar erst im Jahr<br />
2023 absehbar. Sollten sich in der Produktion<br />
sowie in der Lieferung (beispielsweise<br />
weitere Schliessungen von chinesischen Häfen)<br />
aber Probleme ergeben, kann sich der<br />
Zeithorizont auch weiter in die Zukunft verschieben.<br />
Anmerkung: Stück in Tausend / Veränderung in %<br />
Quelle: BAK Economics, ASTRA, auto-schweiz<br />
Prognose zur Anzahl Halterwechsel von Gebrauchtwagen<br />
Der Gebrauchtwagenmarkt ist zwar ebenfalls<br />
den pandemiebedingten Auswirkungen<br />
ausgesetzt und musste im Januar und Februar<br />
<strong>2021</strong> einen markanten Rückgang der<br />
Halterwechsel hinnehmen. Der Einbruch<br />
fiel aber deutlich geringer aus als im Neuwagenmarkt<br />
und die Erholung setzte markant<br />
schneller ein. Die Zahl der Halterwechsel<br />
lag kumuliert bis September <strong>2021</strong> gar um 0,3<br />
Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019.<br />
Die Dynamik im Occasionshandel ist <strong>–</strong> als<br />
Folge der Herausforderungen im Neuwagenmarkt<br />
<strong>–</strong> geprägt von einer hohen Nachfrage<br />
und einem geringen Angebot sowie, als<br />
Konsequenz aus den ersten beiden Faktoren,<br />
einem starken Preisanstieg.<br />
Anmerkung: Stück in Tausend / Veränderung in %<br />
Quelle: BAK Economics, Eurotax<br />
Prognose zur Umsatzentwicklung im Werkstattgeschäft<br />
Für die verbleibenden Monate des Jahres<br />
<strong>2021</strong> erwartet BAK Economics eine ähnliche<br />
Entwicklung wie im bisherigen Jahresverlauf<br />
und prognostiziert insgesamt 846 000 Halterwechsel.<br />
Dies entspricht einem Zuwachs von<br />
2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer<br />
Abnahme von 0,2 Prozent gegenüber 2019.<br />
Im Jahr 2022 dürften sich die angebotsseitigen<br />
Schwierigkeiten akzentuieren und sich<br />
nicht nur im Preis, sondern auch in einer<br />
leicht reduzierten Anzahl an Halterwechsel<br />
nwiderspiegeln. Fürs kommende Jahr ist<br />
deshalb von insgesamt 836 000 Halterwechseln<br />
auszugehen, was einem Rückgang von<br />
1,2 Prozent entspricht.<br />
Anmerkung: in Mio. CHF<br />
Quelle: BAK Economics, ESTV<br />
Die Prognosen der BAK-Ökonomen sind dieses<br />
Jahr mit grösseren Unsicherheiten verbunden<br />
als zuletzt, Trotz wirtschaftlicher<br />
Erholung und pandemiebezogener Lockerungsmassnahmen<br />
bleibe die aktuelle Situation<br />
im historischen Kontext schwer vergleichbar,<br />
steht im Konjunkturbericht. Die<br />
Prognoserisiken und Unsicherheit seien weiterhin<br />
als hoch zu bewerten.<br />
Das wohl grösste Risiko besteht auf der Angebotsseite:<br />
Aufgrund der Komplexität der<br />
Lieferketten bleibt die Einschätzung, wann<br />
sich die Verfügbarkeit von Vorprodukten wie<br />
Im Werkstattgeschäft deuten die Indikatoren<br />
auf eine Erholung hin. Sowohl die Mobilität,<br />
der Fahrzeugbestand, das durchschnittliche<br />
Fahrzeugalter, als auch die Preise für Ersatzteile<br />
sind gegenüber 2020 angestiegen. Die<br />
BAK-Ökonomen gehen deshalb für das Jahr<br />
<strong>2021</strong> von einem Wachstum der Werkstattumsätze<br />
von 2,8 Prozent aus. Auch im nächsten<br />
Jahr dürften Umsätze zunehmen <strong>–</strong> um<br />
2,0 Prozent. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>87
BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />
Elektromobilität<br />
Der Verbrenner dominiert die<br />
Schweizer Strassen noch lange<br />
Die Zeichen stehen auf E. Die Elektromobilität ist angekommen. Trotzdem werden auch 2035 noch mehr als<br />
3 Millionen Verbrenner auf den Schweizer Strassen fahren, sagen die Experten von BAK Economics. Sandro Compagno<br />
Das unabhängige Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
BAK Economics erstellt jedes<br />
Jahr im Auftrag des AGVS den Konjunkturausblick<br />
für das Schweizer Autogewerbe<br />
(siehe Seite 86). Dieses Jahr haben sich die<br />
Ökonomen in einem Exkurs auch mit der<br />
Elektromobilität beschäftigt.<br />
Die Tendenz ist klar: E-Mobilität boomt. 30,7<br />
Prozent aller von Januar bis Oktober <strong>2021</strong> in<br />
der Schweiz neu immatrikulierten Personenwagen<br />
waren Hybride (21,8%) oder Plug-in<br />
Hybride (8,9%), 11,6 Prozent waren reine Elektrofahrzeuge<br />
(Battery Electric Vehicle/BEV).<br />
Damit liegt die Schweiz im internationalen<br />
Vergleich sogar vor Deutschland, das den Absatz<br />
von BEV mit grosszügigen Förderbeiträgen<br />
unterstützt. Spitzenreiter ist Norwegen,<br />
wo von Januar bis Oktober <strong>2021</strong> sagenhafte<br />
70,1 Prozent aller Neuzulassungen unter die<br />
Kategorie «Nullutslipp» fallen. Das putzige<br />
Wort steht für «Nullausstoss». Kumuliert wurden<br />
in Norwegen in diesem Zeitraum lediglich<br />
6,3 Prozent reine Diesel oder Benziner neu auf<br />
die Strasse gebracht.<br />
Werden wir in der Schweiz über kurz oder<br />
lang nur noch elektrisch unterwegs sein?<br />
Nein, sagt BAK Economics. In einer Simulation<br />
haben die Experten die Entwicklung<br />
der BEV prognostiziert. Dabei gehen sie von<br />
einem exponentiellen Wachstum der Markanteile<br />
von aktuell 11 Prozent auf 20 Prozent im<br />
Jahr 2023, 50 Prozent im Jahr 2030 und 100<br />
Prozent im Jahr 2035 aus.<br />
Die Elektromobilität boomt. Dennoch werden auch 2035 werden noch zwei Drittel aller Autos in der Schweiz über<br />
einen Verbrennungsmotor verfügen. Foto: iStock.<br />
Resultat des BAK-Szenarios: Bei einem Fahrzeugbestand<br />
von rund 5 Millionen Personenwagen<br />
in der Schweiz werden im Jahr 2030<br />
rund 17 Prozent batterieelektrisch angetrieben<br />
sein. 4,15 Millionen Autos werden auch<br />
dann noch mit Verbrennungsmotoren betrieben,<br />
viele als Hybridvarianten mit sehr geringem<br />
Treibstoffverbrauch und tiefen Emissionen.<br />
Bis 2035 wird dieser Anteil auf 36<br />
Prozent ansteigen. Mit anderen Worten: Auch<br />
in 14 Jahren werden noch knapp zwei Drittel<br />
oder 3,2 Millionen Autos auf Schweizer Strassen<br />
thermisch angetrieben sein <strong>–</strong> mit den entsprechenden<br />
Auswirkungen auf das Aftersales-Geschäft,<br />
namentlich den Ölwechsel.<br />
«Auch bei steigenden Zulassungszahlen von<br />
reinen Stromern wird sich der Fahrzeugbestand<br />
nicht von heute auf morgen komplett<br />
verändern», fasst Studienleiter Johannes von<br />
Mandach zusammen. Trotzdem dürfe man<br />
die Entwicklung nicht auf die leichte Schulter<br />
nehmen: «In der Schweiz mit ihrem vergleichsweise<br />
dichten Garagennetz wird die<br />
Abnahme der Service-Intensität ihre Auswirkungen<br />
haben.» Nicht heute und morgen, sicher<br />
aber übermorgen.<br />
Für Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung,<br />
ist klar, dass die Elektromobilität Veränderungen<br />
für die Schweizer Garagisten<br />
bringen wird: «Das Aftersales-Geschäft wird<br />
sich wandeln. Es wird sicher weniger repariert,<br />
dafür werden Software-Updates und<br />
das Management von Fahrerassistenzsystemen<br />
immer wichtiger.» Die Schweizer Garagisten<br />
würden sich in den nächsten 20 Jahren<br />
mit einer grossen Vielfalt an Antriebstechnologien<br />
befassen: «Der AGVS und seine Mitglieder<br />
sind technologieoffen. Mit unserer<br />
beruflichen Grundbildung und zahlreichen<br />
Weiterbildungsangeboten ist dafür gesorgt,<br />
dass die Schweizer Garagisten für alle Technologien<br />
die kompetenten Ansprechpartner sind<br />
und bleiben.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> verglich die BAK-Prognose mit<br />
dem Fahrzeugbestand in Norwegen. Und<br />
siehe da: In den neusten Zahlen des norwegischen<br />
Strassenverkehrsverbands OFV ist festgehalten,<br />
dass der Bestand an Elektrofahrzeugen<br />
bei rund 13 Prozent liegt. Benziner und<br />
Dieselfahrzeuge machen also nach wie vor<br />
knapp 77 Prozent der 2,8 Millionen Fahrzeuge<br />
zwischen Oslo und dem Nordkap aus. Mehr<br />
als die Hälfte der Bestandsflotte in Norwegen<br />
ist älter als zehn Jahre alt <strong>–</strong> und folglich thermisch<br />
angetrieben. Und das, obwohl die Regierung<br />
in Oslo die Elektromobilität (mit Mitteln<br />
aus dem hochprofitablen Erdölgeschäft)<br />
massiv subventioniert. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>88
KSU A-Technik AG · Lägernstrasse 11 · 5610 Wohlen · T 056 619 77 99 · F 056 619 77 11 · wash@ksu.ch · ksu.ch
Nachfrage übersteigt Angebot<br />
Die Gründe<br />
der Chipkrise<br />
Wer seinen Kindern eine Playstation 5 unter den Christbaum legen will, der tut gut daran,<br />
sich nach analogen Alternativen umzusehen: Halma statt Fifa 2022 zum Beispiel. Weit ernster ist<br />
die Lage im Automobilmarkt. Werke produzieren mit halber Kraft oder stehen still <strong>–</strong> weil keine Halbleiter<br />
zur Verfügung stehen. Die Gründe sind vielschichtig, vom Garagisten ist jetzt Beratung und Empathie gefragt.<br />
Sandro Compagno<br />
Die Gründe für die Halbleiterknappheit sind<br />
vielschichtig. Ein wesentlicher Grund ist Corona:<br />
Zu Beginn der Pandemie brach die Nachfrage<br />
nach Autos drastisch ein. Einerseits<br />
aufgrund von weltweiten Lockdowns, andererseits<br />
neigt der Mensch in der Krise dazu,<br />
die Sparquote zu erhöhen und auf grössere<br />
Anschaffungen zu verzichten. Die Konjunkturforscher<br />
der ETH errechneten im Jahr 2020<br />
eine rekordhohe Sparquote von 26 Prozent.<br />
Die Schweizer Konsumenten sparten rund<br />
29 Milliarden Franken (+30 %) mehr als 2019!<br />
Die Menschen kauften vor allem zu Beginn<br />
der Pandemie weniger Autos. Also produzierte<br />
die Automobilindustrie weniger Fahrzeuge<br />
und bestellte weniger Halbleiter. Nach dem<br />
Schock der ersten Corona-Welle stieg jedoch<br />
die weltweite Nachfrage nach neuen Fahrzeugen<br />
rasant an. Nur hatten viele Autohersteller<br />
zu Beginn der Krise noch Bestellungen für<br />
Halbleiter storniert. Und diese abbestellten<br />
Chips waren in der Zwischenzeit längst in anderen<br />
Branchen gelandet. Unter anderem in<br />
der Heim- und Unterhaltungselektronik, die<br />
einen regelrechten Boom erlebte und ebenfalls<br />
stark auf Mikro-Chips angewiesen ist.<br />
Zur erhöhten Nachfrage kamen in den vergangenen<br />
Monaten zusätzliche Probleme bei der<br />
Hubert Waeber: «Die meisten Garagen<br />
sind kulant»<br />
Hubert Waeber ist Inhaber der AHG Group mit zwölf Garagen zwischen Biel und Bulle. Als Händler der Marken<br />
Opel, Mazda, Ford, Isuzu und Crosscamp hat seine Stimme auch in der AGVS-Markenkommission Gewicht.<br />
Hubert Waeber, die Chipkrise bremst die Produktion<br />
von Neuwagen. Wie ist die Situation<br />
bei den Schweizer Markenhändlern?<br />
Hubert Waeber, Inhaber AHG Group: Die<br />
meisten Hersteller und Importeure können<br />
zurzeit entweder keine Fahrzeuge oder nur<br />
mit grosser Verzögerung oder dann nicht alle<br />
bestellten Optionen liefern.<br />
Gibt es betreffend Verfügbarkeit grosse<br />
Unterschiede zwischen den Marken <strong>–</strong><br />
oder ist das Problem markenübergreifend in<br />
etwa dasselbe?<br />
Es gibt nur vereinzelte Hersteller, bei denen<br />
das Problem bis jetzt weniger ausgeprägt ist.<br />
Wie reagieren die Kunden, wenn Sie Ihnen<br />
sagen müssen, dass das Wunschauto<br />
frühestens im Sommer 2022 kommt?<br />
Selbstverständlich sind die Kunden gar<br />
nicht begeistert. Da aber das Problem bei<br />
fast allen Marken besteht, entscheiden sich<br />
einige Kunden, den ausgelaufenen Leasingvertrag<br />
zu verlängern oder für die Bestellung<br />
eines Neuwagens zu warten. Andere wiederum<br />
wollen jetzt bestellen, damit sie sicher<br />
sind, im nächsten Jahr das neue Fahrzeug<br />
zu erhalten.<br />
Offenbar gibt es zunehmend Kunden, die<br />
von unterzeichneten Verträgen zurücktreten.<br />
Wie ist damit umzugehen?<br />
Die meisten Garagen sind da mit den Kunden<br />
ziemlich kulant. Da im Moment ohnehin zu<br />
wenige Fahrzeuge kommen, kann die annullierte<br />
Bestellung einem anderen Kunden verkauft<br />
werden. Das grössere Problem besteht<br />
mit den Kunden, die im Februar oder März<br />
<strong>2021</strong> ein Fahrzeug bestellt haben und davon<br />
90<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG: HANDEL<br />
Herstellung, verursacht beispielsweise durch<br />
den Brand einer grossen Fabrik im japanischen<br />
Hitachinaka oder Ausbrüche der Delta-<br />
Variante in Ländern wie Malaysia, Vietnam<br />
und den Philippinen, in denen die produzierten<br />
Halbleiter geschnitten und verpackt werden.<br />
In China kam es zudem zu temporären<br />
Stillständen von Häfen.<br />
Da der Neubau von Fabriken und die damit<br />
verbundene Ausweitung der Produktion rund<br />
18 bis 24 Monate dauert, ist ein schneller Ausweg<br />
aus der Krise nicht ersichtlich. Mit einer<br />
ersten, wesentlichen Entspannung ist erst<br />
Mitte des nächsten Jahres zu rechnen. Dann<br />
werden die Investitionen in neue Produktionsstätten,<br />
die vor ungefähr einem Jahr getätigt<br />
wurden, zu einer Kapazitätserhöhung führen.<br />
Materialknappheit besteht auch bei weiteren<br />
Vorprodukten, wie beispielsweise Stahl, Aluminium,<br />
Kupfer oder Kunststoffen. In diesen<br />
Bereichen hat der Mangel aber bisher vor allem<br />
zu Preissteigerungen und nur teilweise zu<br />
Verzögerungen in der Produktion geführt. <<br />
Foto: Istock<br />
Hubert Waeber, Inhaber AHG Group und Mitglied<br />
AGVS-Markenkommission.<br />
ausgegangen sind, dass der Wagen im Sommer<br />
geliefert würde. Das Auto wurde nicht<br />
vor den Werksferien produziert. Und während<br />
den Werksferien stellen die Fabriken die Bänder<br />
auf das neue Modellhalbjahr um. Nun<br />
musste dem Kunden das Fahrzeug nochmals<br />
mit geänderten Motoren und Optionen verkauft<br />
werden und dazu noch zu einem höheren<br />
Preis. Auch der Leasingantrag musste neu<br />
gemacht werden. Das bedeutete viel Überzeugungskraft<br />
und viel Aufwand. Und nun kommen<br />
die Fahrzeuge auch nicht vor Ende Jahr.<br />
Es beginnt dasselbe Prozedere für das neue<br />
Produktionsjahr nach Neujahr.<br />
Ein Problem bei einem Neuwagenkauf mit<br />
Eintausch besteht darin, dass der einzutauschende<br />
Wagen viel länger gefahren wird,<br />
als ursprünglich angenommen, und daher an<br />
Wert verliert. Wie soll ein Garagist dieses<br />
Problem lösen?<br />
Da muss dem Kunden erklärt werden, dass<br />
sein Fahrzeug an Wert verloren hat. Im Gegenzug<br />
hat aber die Amortisation des Neuwagens<br />
noch nicht begonnen. All dies bedeutet aber<br />
auch einen Zusatzaufwand. Da kommt uns etwas<br />
entgegen, dass die Preise der Occasionen<br />
derzeit steigen.<br />
Ein für die Branche ebenfalls nicht zu unterschätzendes<br />
Problem: Automobil-Verkaufsberater<br />
arbeiten auf Provisionsbasis. Wenn<br />
sie keine Autos verkaufen können, haben<br />
sie auch keine Chance, sich eine Provision zu<br />
verdienen. Wie verhält man sich als Garagist?<br />
Wenn die Vertragseingänge hoch bleiben und<br />
die Ablieferungen sich verzögern, kann dem<br />
Verkäufer monatlich eine Anzahlung auf die<br />
zu erwartenden Provisionen nach den Ablieferungen<br />
bezahlt werden. Das gleicht sich<br />
dann aus. Problematisch wird in den nächsten<br />
Monaten aber sein, dass die Garagen viel zu<br />
wenige Neuwagen und auch Occasionen am<br />
Lager haben. Somit werden auch die Vertragseingänge<br />
von Neu- und Occasionswagen tiefer<br />
ausfallen, denn ohne Lagerwagen wird die<br />
Nachfrage eh kleiner sein. Hier muss die Möglichkeit<br />
geboten werden, die Covid-Kurzarbeit<br />
für den Verkauf wieder einführen zu können.<br />
Wir hoffen, dass der Bundesrat gleich nach<br />
der Covid-Abstimmung entscheidet. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/corona<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>91
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />
Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />
für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />
Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />
vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />
des Schweizer Autogewerbes.<br />
Aus- & Weiterbildung<br />
Gesuch Gefunden.<br />
Die Nummer 1 mit grösstem Lager<br />
und bequemem Onlineshop.<br />
Carrosserie & Autospenglerei<br />
shop.hirschi.com<br />
Bauen & Renovieren<br />
www.techspirit.ch<br />
Autozubehör & Tuning<br />
Ihr Partner für das<br />
kundenfreundliche<br />
Autohaus.<br />
Your Car. Your Style.<br />
Your Suspension.<br />
MEINE ESA <strong>–</strong><br />
MEINE PARTNERIN<br />
FÜR EINE ERFOLGREICHE<br />
CARROSSERIE<br />
esa.ch<br />
www.st-suspensions.ch<br />
www.gcsag.ch<br />
Telefon 058 521 30 30<br />
Software- und Informatik-<br />
Lösungen für das Carrosserieund<br />
Garagen Gewerbe.<br />
...die passende IT-Lösung<br />
www.carex.ch<br />
++ Partner des Garagisten ++<br />
Buchen Sie hier Ihre crossmediale AGVS Bezugsquellenanzeige!<br />
Jetzt buchen unter:<br />
vermarktung@agvs-upsa.ch<br />
92<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Entsorgung & Recycling<br />
Nutzfahrzeuge<br />
FÜR INTELLIGENTE<br />
ENTSORGUNG<br />
PERSÖNLICH, NACHHALTIG, GESETZESKONFORM<br />
Hirschi<br />
verkuppelt alles.<br />
Die Nummer 1 für Anhängekupplungen.<br />
www.hirschi.com<br />
Öl & Schmiermittel<br />
Fahrzeugflotten<br />
Imaweb AG<br />
Hauptstrasse 71<br />
9422 Staad<br />
071 858 50 80<br />
imaweb.swiss<br />
Imaweb Academy<br />
Grundstrasse 1<br />
5436 Würenlos<br />
056 437 68 68<br />
imaweb.academy<br />
ch noch nie<br />
car-net.com<br />
Schmierig und<br />
stolz darauf.<br />
esa.ch<br />
Zusammen sind wir stark<br />
Finanzen & Versicherungen<br />
serer Webseite https://car-net.com/<br />
QAPTER <strong>–</strong> DER INTELLIGENTE<br />
WEG IN DIE ZUKUNFT.<br />
Für mehr informationen: www.audatex.ch<br />
Email: kontakt@audatex.ch<br />
6 Schmierstoffmarken<br />
1 Online Shop<br />
Castrol, Mobil, Motorex, Panolin,<br />
Total, Shell<br />
Die Nummer 1 für Fahrzeuggarantien<br />
in der Schweiz.<br />
Quality1 AG<br />
Bannholzstr. <strong>12</strong> • CH-8608 Bubikon<br />
+41 (0)55 254 30 00 • www.quality1.ch<br />
shop.fibag.ch<br />
IT, EDV & Büroinfrastruktur<br />
Relevante<br />
Marktinformationen<br />
für Ihren Erfolg<br />
Telefon 058 521 30 30<br />
AGVS Bezugsquellen Inserat 60x45mm_01<strong>12</strong>2020<br />
www.gcsag.ch<br />
Software- und Informatik-<br />
Lösungen für das Carrosserieund<br />
Garagen Gewerbe.<br />
...die passende IT-Lösung<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>93
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
EINS MIT<br />
DER<br />
STRASSE<br />
FÜR JEDEN ANSPRUCH<br />
DAS RICHTIGE FAHRWERK!<br />
www.KWautomotive.ch<br />
Reifen, Räder & Fahrwerk<br />
Bezugsquellen_60x60.indd 1 20.01.21 10:46<br />
Service- & Verschleissteile<br />
16 Original Fahrzeug-<br />
Ersatzteilmarken<br />
1 Online Shop<br />
Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Daihatsu, Dodge,<br />
Fiat, Fiat Professional, Ford, Jeep, Kia, Lancia,<br />
Lexus, MG, Rover, Subaru, Toyota<br />
shop.fibag.ch<br />
Cover-Halle ©<br />
• Niedrigste Anschaffungskosten<br />
• Höchste Wirtschaftlichkeit<br />
jahrzehntelang<br />
• Schnellste Einlagerung 20 Sek.<br />
IREGA AG<br />
Allmendweg 8<br />
4528 Zuchwil<br />
+41 32 621 88 92<br />
info@irega.ch<br />
Ich bin<br />
Reifen.<br />
www.Irega.ch<br />
esa.ch<br />
Zusammen sind wir stark<br />
10 Reifenmarken<br />
1 Online Shop<br />
Bridgestone, Continental, Dunlop,<br />
Falken, Goodyear, Nokian, Michelin,<br />
Pirelli, Vredestein, Yokohama<br />
Bezugsquellen_60x60.indd 4 20.01.21 10:46<br />
Buchen Sie hier Ihre<br />
crossmediale AGVS<br />
Bezugsquellenanzeige!<br />
shop.fibag.ch<br />
Bezugsquellen_60x60.indd 2 20.01.21 10:46<br />
Jetzt buchen unter:<br />
vermarktung@agvs-upsa.ch<br />
94<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Waschen & Pflegen<br />
Werkstatteinrichtungen<br />
Werkzeuge & Geräte<br />
EXKLUSIV BEI IHRER ESA:<br />
DIE AUTOWASCHTECHNIK<br />
VOM WELTMARKT-<br />
FÜHRER WASHTEC.<br />
esa.ch<br />
www.hella-gutmann.ch<br />
Bezugsquellen_60x60.indd 3 20.01.21 10:46<br />
Be part of the<br />
9<strong>12</strong>19_auto_inside_branchenverzeichnis_60x60mm_v1.indd 1 19.<strong>12</strong>.19 13:11<br />
Christ Group<br />
....die PROFIS<br />
für den PROFI....<br />
CARROSSERIE-EINRICHTUNGEN von A-Z<br />
CAR-O-LINER - Mess- und Richtanlagen,<br />
Hebetechnik, Zentral Absauganlagen,<br />
Schweisstechnik, Klimawartungsgeräte,<br />
Handwerkzeuge, und vieles mehr!<br />
…rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne…<br />
19<strong>12</strong>19_auto_inside_branchenverzeichnis_60x60mm_v1.indd 2 19.<strong>12</strong>.19 13:11<br />
www.christ-ag.com<br />
GA_Bezugsquelle_Anz.2.CH_60x60mm.indd 1 17.<strong>12</strong>.20 10:51<br />
Der AGVS Garagisten-Podcast <strong>–</strong> jetzt reinhören!<br />
Relevante Themen, aktuelle Fragen, kompetente Gesprächspartner<br />
Neue Technologien, neue Vertriebsformen, politische und gesellschaftliche Veränderungen: Kaum eine Branche<br />
ist so dynamisch wie das Autogewerbe. Mit seinen eigenen Medien bildet der AGVS diese sich verändernden<br />
Realitäten ab und informiert sachlich, umfassend und auf die Bedürfnisse des Schweizer Autogewerbes<br />
ausgerichtet. Die AGVS-Medien erreichen jeden Monat rund 130 000 Online-Nutzer und Print-Leser.<br />
Der AGVS Garagisten-Podcast rundet das Informationsangebot ab. Im Fokus stehen aktuelle<br />
Fragen zu branchenrelevanten Themen, beantwortet von kompetenten Gesprächspartnern.<br />
Jetzt reinhören!<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>95
GARAGENWELT<br />
ESA<br />
esa.ch<br />
Die Schmiermittelkompetenz der ESA<br />
pd. Die Zusammenarbeit mit der ESA im Bereich Schmiermittel lohnt<br />
sich für Mitinhaber und Kunden in vieler Hinsicht. Das umfangreiche<br />
Sortiment deckt den Grossteil des Bedarfs ab und mit den drei<br />
Marken ESA-Lube, Elf und Shell finden Kundinnen und Kunden für<br />
alle Preissegmente das passende Produkt <strong>–</strong> ob für Neufahrzeuge<br />
oder Occasionen. Neben klassischen Motoren- und Getriebeölen<br />
sind bei der ESA auch ATF-Schmiermittel, Hydrauliköle, Fette,<br />
Pasten und Zubehörartikel erhältlich. Ein Pluspunkt sind die qualitativ<br />
hochstehenden Automatiköl-Wechselstationen und Motorreinigungssysteme<br />
der Marke Lube1. Dank grosser Lagerkapazitäten<br />
und einer optimalen Disposition sind Schmiermittel sehr gut verfügbar<br />
<strong>–</strong> dies ist nicht nur in Zeiten globaler Rohstoff- und Lieferengpässe<br />
ein echter Trumpf.<br />
Die drei Schmiermittel-Marken der ESA: ESA-Lube, Shell und Elf. Foto: ESA.<br />
Mit dem topmodernen ESA-eShop sind die passenden Schmiermittel<br />
schnell und treffsicher auffindbar <strong>–</strong> einfach die gewünschte<br />
Spezifikation im Suchfeld oder im Teilesuchkatalog eingeben und das<br />
richtige Produkt auswählen. Bei der Finanzierung haben Kundinnen<br />
und Kunden vorteilhafte Möglichkeiten: Mit einem Smart Deal, der<br />
Vereinbarung über den Bezug von Schmiermittel oder Service- und<br />
Verschleissteilen, können Schmiermittel kostenlos bezogen werden.<br />
Auf der anderen Seite können mit dem Bezug von Schmiermittel<br />
auch Werkstatteinrichtungen oder der Zugang zu technischen Fahrzeugdaten<br />
finanziert werden.<br />
Neu profitieren Mitinhaber und Kunden dank einer besseren Jahresplanung<br />
von einem attraktiven Zusatzrabatt auf Schmiermittel. Dazu<br />
zählen alle Gebinde<strong>–</strong> egal, ob ein Fass, ein Tonnelet oder nur ein<br />
1-Liter-Bidon bezogen wird. Die Bremsflüssigkeit, in allen Gebindegrössen,<br />
zählt ebenfalls dazu <strong>–</strong> es lohnt sich also doppelt! <<br />
Hengst<br />
hengst.com<br />
Der Kolbenfresser und seine oft teuren Folgen<br />
pd. Verbrennungsmotoren müssen ständig mit sauberem Motoröl<br />
durchströmt werden. Das bekannteste Beispiel für eine schlechte<br />
Schmierung oder Kühlung im Verbrennungsmotor ist der sogenannte<br />
Kolbenfresser. Dabei kommt es zu stark erhöhter Reibung<br />
zwischen Kolben und Zylinder. Durch die entstandene Hitze dehnen<br />
sich Kolben und Zylinder aus und im schlimmsten Fall verbinden<br />
sich dann beide Teile miteinander. Die Folgen sind Riefen und Aufschmelzungen<br />
an beiden Teilen bis hin zum Feststecken des Kolbens<br />
im Zylinder.<br />
Bei der Vorbeugung solcher Schäden zählt also nicht allein die Qualität<br />
des Schmiermittels, sondern ebenso die Leistung des Ölfilters.<br />
Für die Herstellung seiner Motorölfilter verwendet das Unternehmen<br />
Hengst neueste Filtermedien mit Kunstfaserbeimischung, Imprägnierung<br />
und hoher Filterfeinheit bei grosser Schmutzaufnahmekapazität.<br />
Darüber hinaus bieten die Filter eine hohe Temperaturbeständigkeit,<br />
eine starke mechanische Stabilität gegen Druckschwankungen<br />
und den Einsatz hochwertiger Dichtungsmaterialien, die auch<br />
starken Temperaturschwankungen widerstehen.<br />
Öl-Filtereinsätze von Hengst <strong>–</strong> umweltschonend und servicefreundlich. Foto: Hengst<br />
Ihre zuverlässige Verbindung zwischen Dichtung, Endscheibe<br />
und Filterpapier gewährleistet eine konstante und einwandfreie<br />
Funktion. Alle Motorölfilter von Hengst verfügen über zuverlässig<br />
arbeitende Rücklaufsperrventile, die ein Leerlaufen des Filters bei<br />
abgestelltem Motor verhindern, und Filterumgehungsventile, die<br />
in der Kaltlaufphase und beim Erreichen der Standzeitgrenzen die<br />
kontinuierliche Ölversorgung des Motors sicherstellen. <<br />
96<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Rhiag<br />
rhiag.ch / liqui-moly.com<br />
Liqui Moly <strong>–</strong> das Rundumsorglospaket für Garagen<br />
pd. Motoröle sind das Kerngeschäft von Liqui Moly. Egal für welches<br />
Fahrzeug, Garagisten werden beim Ölspezialist aus Deutschland<br />
fündig. Moderne Motoröle sind High-Tech-Flüssigkeiten, sozusagen<br />
massgeschneiderte Ersatzteile. Sie können längere Intervalle absolvieren.<br />
Für den Garagisten bedeutet das aber auch: Die Kundenfrequenz<br />
sinkt. Deshalb ist es für ihn umso wichtiger, Qualitätsschmierstoffe<br />
zu verkaufen, weil die Margen grösser sind.<br />
Dafür hat Liqui Moly den Ölwegweiser entwickelt. Manche Garagen<br />
nutzen ihn vor jedem Ölwechsel. So sind sie stets auf der sicheren<br />
Seite. Und für knifflige Fragen gibt es das Servicetelefon: Das ist keine<br />
ausgelagerte Hotline, sondern der Gesprächspartner, ein Experte,<br />
sitzt in der Anwendungstechnik von Liqui Moly. Das ist das Rundumsorglospaket<br />
für Garagen, das sichere Umsätze beschert. <<br />
Liqui Moly ist mehr als nur Schmierstoff. Unterstützung bei<br />
der Ölvermarktung, Schulungen und spezielle<br />
Apparaturen für ein professionelles<br />
Schmierstoffmanagement sind für<br />
die Marke selbstverständlich.<br />
Exklusiver Vertriebspartner in der Schweiz:<br />
Rhiag Group GmbH in Baar. Foto: Liqui Moly<br />
Nicht selbstverständlich ist es,<br />
bei mehr als 250 Ölfreigaben<br />
auf dem Markt, den Überblick<br />
zu behalten.<br />
Bridgestone<br />
bridgestone.ch<br />
Produkt, dem Blizzak LM005 die passende Unterstützung für diese<br />
Strassenbedingungen. Der Serien-Testsieger Blizzak LM005 zeichnet<br />
sich durch herausragende Leistungen in den Kategorien Trockenperformance<br />
und Bremsen bei Nässe und Schnee aus.<br />
Seine überzeugenden Eigenschaften sind auf die spezielle Gummimischung<br />
des Blizzak LM005 zurückzuführen, die darauf abgestimmt<br />
ist, bei unterschiedlichen Bedingungen stets maximale Haftung und<br />
Kontrolle bei Nässe, Eis und Schnee zu bieten. Die Lamellenstruktur<br />
ermöglicht eine stärkere Verzahnung mit dem Untergrund und so<br />
ein Höchstmass an Sicherheit im Strassenverkehr.<br />
Mit dem Blizzak LM005 behalten Fahrer die volle Kontrolle. Foto: Bridgestone<br />
Mit Premiumqualität durch den Winter<br />
pd. Die Wintersaison ist angebrochen. Aufgrund von Starkregen,<br />
Stürmen und plötzlichem Schneefall stellen Autofahrer besonders<br />
in der kalten Jahreszeit hohe Ansprüche an Reifen. Der Premiumhersteller<br />
Bridgestone bietet mit seinem umfassenden Segment<br />
an hochmodernen Winterreifen, unter anderem seinem Highlight-<br />
«Die Testsiege unseres Bridgestone Blizzak LM005 sind ein Beleg für<br />
die hervorragende Arbeit unseres Teams in Forschung und Entwicklung»,<br />
sagt Urs Lüchinger, Country Manager Bridgestone Schweiz.<br />
«Das präzise Urteil der unabhängigen Experten bestätigt, dass sich<br />
Autofahrer bei allen winterlichen, nasskalten Strassenbedingungen<br />
auf den Blizzak LM005 verlassen können <strong>–</strong> ganz egal, ob sie bei einem<br />
plötzlichen Wetterumschwung mit Schneefall oder regnerischem<br />
Wetter konfrontiert werden.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>97
UMFRAGE DES MONATS<br />
Wie finden Garagisten ihre<br />
Nische im Markt?<br />
Die Automobilindustrie ist im Umbruch:<br />
Hersteller erhöhen durch weniger, dafür<br />
grössere Unternehmenseinheiten Auslastung<br />
sowie Produktivität und besetzen<br />
Schlüsselpositionen in digitalen Geschäftsmodellen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> wollte von den Leserinnen und<br />
Lesern deshalb wissen, wie sie ihre Nische<br />
im Markt finden. Das Resultat fällt deutlich<br />
aus: Die Hälfte aller Teilnehmenden ist der<br />
Ansicht, dass es für eine erfolgreiche Positionierung<br />
im Markt eine technologieoffene<br />
Herangehensweise braucht <strong>–</strong> vereint mit<br />
dem Interesse an Sharing- und Abo-Angeboten<br />
und der Umstellung auf digitale Arbeitsabläufe.<br />
20 Prozent der Leserschaft verfolgt<br />
einen anderen Ansatz.<br />
Stand: 18. November <strong>2021</strong>.<br />
0 % Sharing- und<br />
Abo-Angebote<br />
10 % Digitalisierung der<br />
eigenen Werkstatt<br />
20 % Technologieoffenheit<br />
leben<br />
50 % Alles bisher<br />
Genannte zusammen<br />
20 % Ich verfolge einen<br />
anderen Ansatz<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 01 <strong>–</strong> JANUAR 2022<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. Januar 2022 mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Alternative Antriebe und Technologien<br />
Der Verbrennungsmotor wird unser Strassenbild<br />
noch auf Jahre dominieren. Doch die Vielfalt an<br />
Technologien nimmt zu <strong>–</strong> und damit auch die Anforderungen<br />
an die Schweizer Garagisten und ihre<br />
Mitarbeitenden.<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Dem Garagisten kommt als Mobilitätsberater auch<br />
in Zukunft eine zentrale Rolle zu. Dabei soll er noch<br />
stärker als bisher zu einer eigenen Marke werden.<br />
Inspirationen dazu liefert der «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» am 18. Januar in Bern.<br />
100 Tage AGVS-Zentralpräsident<br />
Seit dem 1. Oktober ist Thomas Hurter AGVS-<br />
Zentralpräsident. In grossen Interview blickt der<br />
SVP-Nationalrat auf seine ersten 100 Tage zurück<br />
und verrät seine Ziele für das kommende Jahr und<br />
darüber hinaus.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: <strong>12</strong> 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Kontakt: Serina Danz<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />
serina.danz@agvs-upsa.ch<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Jetzt abonnieren unter<br />
www.agvs-upsa.ch/abo<br />
Redaktion<br />
AGVS-Medien<br />
Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />
Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />
newsdesk@agvs-upsa.ch<br />
Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />
Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />
(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />
Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />
(mga, Redaktor Mobilität), Cynthia Mira (cym,<br />
Redaktorin Mobilität), Andreas Senger (se,<br />
Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />
Spezialgebiet Politik), Martin Bernard (mbe,<br />
Korrespondent Romandie).<br />
Weitere Mitarbeit: Thomas Jäggi,<br />
Peter Linder.<br />
Gestaltung: Robert Knopf, Corinna Vogt.<br />
Vermarktung<br />
AGVS-Medien<br />
Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />
Kontakt: Erich Schlup, Key Account Manager<br />
Telefon: +41 (0)43 499 19 83<br />
Mobile: +41 (0)79 256 29 23<br />
vermarktung@agvs-upsa.ch<br />
Gesamtverantwortung<br />
Redaktion und Vermarktung<br />
Georg Gasser | AGVS-Medien<br />
Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />
Telefon: +41 (0)43 499 19 99<br />
ggasser@agvs-upsa.ch<br />
Druck / Versand<br />
Galledia Print AG<br />
Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />
www.galledia.ch<br />
Kontakt: Michael Rottmeier<br />
Telefon +41 (0)58 344 97 44<br />
michael.rottmeier@galledia.ch<br />
Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />
auch auszugsweise nur mit Zustimmung der<br />
AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge -<br />
sandte Manuskripte und Bilder übernehmen<br />
wir keine Haftung. Für den Inhalt der verlinkten<br />
Seiten sind aus schlies slich deren<br />
Betreiber verantwortlich.<br />
98<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
André Koch AG<br />
Herzlichen<br />
Dank!<br />
Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr bedanken<br />
wir uns herzlich und freuen uns auf ein spannendes 2022!<br />
Wir wünschen Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Mitarbeitern harmonische<br />
Festtage sowie ein erfolgreiches und friedvolles neues Jahr.<br />
www.andrekoch.ch
Die besten<br />
Schmiermittel<br />
erhalten Sie<br />
bei uns