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mav 12.2021

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TREND Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Produktionstechnik<br />

Sustainability – der neue<br />

Gradmesser für die Fertigung<br />

Waren bisher Produktivität, Qualität und Liefertreue die Messgrößen,<br />

auf die sich die Innovation in der spanenden Fertigung fokussierte,<br />

so steigt nun auch der Einfluss gesamtgesellschaftlicher<br />

Themen auf das produzierende Gewerbe. Hersteller wie Fertiger erkennen,<br />

dass Faktoren wie Nachhaltigkeit mitentscheidend sein<br />

werden für ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit – und das nicht nur<br />

aus ökonomischer Sicht.<br />

Autor: Dr. Frank-Michael Kieß<br />

Carl-Martin Welcker, Generalkommissar der EMO<br />

Hannover 2023: „Werkzeugmaschinen stehen am<br />

Beginn jeglicher industriellen Produktion.“<br />

Bild: Deutsche Messe/VDW<br />

Nachhaltigkeit entwickelt sich auch in der Fertigungsindustrie<br />

zum großen Zukunftsthema.<br />

Bild: Jenny Sturm/stock.adobe.com<br />

■■■■■■ Das Jahr neigt sich dem Ende<br />

entgegen und man muss konstatieren: Die<br />

Coronakrise ist längst nicht überwunden.<br />

Neben Lieferengpässen sind es vor allem<br />

steigende Preise für Energie und Rohstoffe,<br />

die der Produktionswirtschaft zu schaffen<br />

machen. Und Klimaneutralität steht weit<br />

oben auf der politischen Agenda. Laut Studie<br />

des Beratungshauses PAC vom September<br />

2021, bei der 200 große und mittlere<br />

Unternehmen in Europa befragt wurden,<br />

planen 50 % der deutschen Vertreter, noch<br />

vor 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Bemerkenswert<br />

dabei: In der Fertigungsindustrie<br />

sind es sogar 57 %. Der größte Treiber<br />

für die Dekarbonisierungsstrategie sind laut<br />

PAC die Kunden: 84 % der befragten Unternehmen<br />

nannten sie an erster Stelle. Vorgaben<br />

von Regierungsbehörden und Investmentfirmen<br />

spielten ebenfalls eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Auch kleine und mittelständische Unternehmen<br />

in Deutschland haben die Bedeutung<br />

des Themas für sich erkannt: Zwei<br />

Drittel der Firmen messen dem Erreichen<br />

der CO 2<br />

-Neutralität eine hohe Priorität bei<br />

und 63 % betrachten dieses Ziel sogar als<br />

Chance. Entsprechend möchten sie die energetische<br />

Modernisierung der Produktionsprozesse<br />

und Gebäude aktiv angehen: Fast<br />

drei Viertel (72 %) wollen bereits bis 2030<br />

klimaneutral werden. Das ist das Ergebnis<br />

eine Studie, die vom Contracting-Dienstleister<br />

Engie Deutschland in Auftrag gegeben<br />

und Mitte 2021 vom Handelsblatt Research<br />

Institute (HRI) in Kooperation mit dem<br />

Bundesverband mittelständische Wirtschaft<br />

(BVMW) durchgeführt wurde. Befragt wurden<br />

289 Mittelständler, davon 51 im produzierenden<br />

Gewerbe, die im Regelfall einen<br />

überdurchschnittlich hohen Energiebedarf<br />

aufweisen.<br />

Nachhaltigkeit ist große Herausforderung<br />

Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien<br />

längst Teil der politischen Agenda, meint<br />

Manfred Schmitz, CEO von Engie Deutschland.<br />

„Aber die Vehemenz und Schnelligkeit,<br />

mit der die Umsetzung jetzt gefordert<br />

wird, stellt viele Unternehmen vor große<br />

Herausforderungen.“<br />

Große Player wie Bosch haben sie bereits<br />

angenommen. Das Unternehmen arbeitet<br />

mittlerweile an allen rund 400 Standorten<br />

18 Dezember 2021

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