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BOLD THE MAGAZINE No.56

EXKLUSIV IM INTERVIEW: ADRIEN BRODY | WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA | MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG | DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL | LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH | „THE PORSCHE JUMP“

EXKLUSIV IM INTERVIEW: ADRIEN BRODY | WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA | MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG | DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL | LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH | „THE PORSCHE JUMP“

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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 56

BOLD-MAGAZINE.EU

THE MAGAZINE

ADRIEN BRODY

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA

MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG // DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL

LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH // „THE PORSCHE JUMP“


4 // BOLD THE MAGAZINE INHALT

CONTENTS

INHALTSVERZEICHNIS

UND THEMEN

LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 56

LIFESTYLE

TRAVEL

BOLD-MAGAZINE.EU

Exklusiv im Interview:

Adrien Brody

6

Im Land der zwei Meere:

Bahrain

32

THE MAGAZINE

Megatrend Individualisierung:

Wie das geht, zeigt das

Samsung Bespoke Konzept

66

Roadtrip in den Norden:

Mit dem neuen Volvo XC60 Hybrid

in Dänemark unterwegs

38

ADRIEN BRODY

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA

MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG // DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL

LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH // „THE PORSCHE JUMP“

The future of Showering:

Rain Tunes von Hansgrohe

FASHION

Hollywood‘s golden Era:

Baldessarini

70

72

MOTION

About the urge to try new things:

„The Porsche Jump“

Dynamische Partitur in „G“:

Der neue Porsche 911 Turbo S

46

52

BOLD THE MAGAZINE No. 56

Photo Courtesy of: Searchlight Pictures

Model/Motiv: Adrien Brody

ART

Displaced:

Versetzte Wirklichkeit

Olivier C. Mériel

14

Ikonenkult und wahre Größe:

Im Gespräch mit Land Rover Design

Direktor Andy Wheel

DESIGN

58

Vorschau Ausstellungen:

„The 80s – Die Kunst der 80er Jahre“

und „Susan Meiselas – Mediations“

22

Lifestyle icon for the trouser pocket:

Samsung Galaxy Z Flip3 5G und

Cool Stuff

78

Wie ein Phönix aus der Asche:

Singer-Songwriterin Natalie

Imbruglia im Interview

24

DIE LETZTE SEITE

Impressum

82


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ADRIEN BRODY

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

AUTOR & INTERVIEW: P. HEIDMANN


INTERVIEW / ADRIEN BRODY

BOLD THE MAGAZINE // 9

Die ganz große Zeit des Adrien Brody schien bereits vorbei, doch nun meldet sich der

48-Jährige eindrucksvoll zurück. Während er in den USA die Hauptrolle in der Stephen King-

Serie „Chaplewaite“ spielt, ist er bei uns im neuen Wes Anderson-Film „The French Dispatch“

(seit Oktober 2021 im Kino) und in der 3. Staffel der Serie „Succession“ (seit Dezember bei

Sky) zu sehen.

Eigentlich sollte er sich nur von den

falschen Freunden fernhalten. Weil Adrien

Brody, geboren am 14. April 1973 in New

York, als Jugendlicher anfing, sich in zwielichtigen

Kreisen zu bewegen, beschlossen

seine Eltern – ein Maler und Professor mit

polnischen Wurzeln und eine aus Ungarn

stammende Fotografin – den Jungen in

Schauspielkurse zu stecken. Was sich als

cleverer Schachzug erwies: Der Teenager,

der schon auf Kindergeburtstagen gerne als

Zauberer aufgetreten war, schlug tatsächlich

keine kriminelle Karriere ein, sondern

eine vor der Kamera.

Nach dem Besuch der legendären LaGuardia

High School of Music & Art and

Performing Arts und einem Studium an

der Stony Brook University begann Brody

seine Karriere in den neunziger Jahren

noch vergleichsweise langsam. Doch es

dauerte nicht lange, bis der 1,85m große

Mann mit der markanten Nase (die er sich

im Laufe seines Lebens bereits dreimal

gebrochen hat) aufzufallen begann und

Rollen neben Tupac Shakur (in „Bullett

– Auge um Auge“) oder Keanu Reeves

(„Wie ich zum ersten Mal Selbstmord

beging“) bekam. Auch große Regisseure

wurden hellhörig: Mit Spike Lee drehte er

„Summer of Sam“, mit Ken Loach „Bread

and Roses“, und Terrence Malick besetzte

ihn in seinem Weltkriegsdrama „The Thin

Red Line“. Trotzdem war Brody noch einigermaßen

unbekannt, als ihm Roman

Polanski die Rolle seines Lebens gab. In

„Der Pianist“ spielte er den polnischjüdischen

Pianisten Wladyslaw Szpilman,

der im Warschauer Ghetto unter der

Besetzung der Nazis beinahe ums Leben

gekommen wäre. Brody begab sich mit

seiner beeindruckenden Performance,

für die er unter anderem Klavierspielen

lernte und fast 15 Kilo abnahm, nicht nur

auf Polanskis persönliche Spuren, sondern

letztlich auch zu den Wurzeln seiner

Familie väterlicherseits. 2003 wurde er

dafür mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller

ausgezeichnet – und ist bis heute in

dieser Kategorie mit 29 Jahren der jüngste

Gewinner aller Zeiten.

Plötzlich war Brody omnipräsent, auf Laufstegen,

in Werbekampagnen und natürlich

nicht zuletzt im Kino. Peter Jackson gab

ihm eine der Hauptrollen in „King Kong“,

M. Night Shyamalan setzte ihn in „The

Village“ ein und neben Beyoncé stand er

für „Cadillac Records“ vor der Kamera. Das

Glück war ihm allerdings nicht immer hold:

einige vielversprechende Filme wie der

Noir-Krimi „Die Hollywood-Verschwörung“,

der Science Fiction-Horror „Splice

– Das Genexperiment“ oder „Brothers


10 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / ADRIEN BRODY

Bloom“ von Rian Johnson fanden ihr

Publikum nicht. Und manche große Rolle,

für die Brody im Rennen war – vom Joker

in „The Dark Knight“ bis hin zu Spock in

„Star Trek“ – bekam er am Ende doch nicht.

Viel beschäftigt ist Brody, der früher mit

Kollegin Elsa Pataky (heute verheiratet mit

Chris Hemsworth) liiert war und seit 2020

mit der britischen Modedesignerin (und

Exfrau von Harvey Weinstein) Georgina

Chapman zusammen ist, bis heute. Immer

wieder allerdings spielt er dabei Rollen in

zweitklassigen Filmen, die Titel wie „Bullet

Head“, „American Heist“ oder „Air Strike“

tragen und statt im Kino direkt auf DVD

und Blu-ray erscheinen.

Ausnahmen bestätigen die Regeln allerdings,

und für die ist – neben einer Rolle

in der vierten Staffel der Serie „Peaky Blinders“

– vor allem Wes Anderson zuständig.

Der Regisseur gab Brody 2007 eine Rolle

in „Darjeeling Limited“, seither sind die

beiden befreundet und arbeiten immer

wieder zusammen. Nach „Der fantastische

Mr. Fox“ oder „Grand Budapest Hotel“ hat

Brody nun auch wieder einen Auftritt in

„The French Dispatch“ (seit Oktober in den

deutschen Kinos), als wunderbar zwielichtiger

Kunsthändler. Und damit nicht genug:

In den USA ist bereits die auf einer Kurzgeschichte

von Stephen King basierende Serie

„Chaplewaite“ angelaufen, in der Brody

die Hauptrolle spielt, in der dritten Staffel

von „Succession“ (ab Dezember auch in

Deutschland) ist er ebenfalls zu sehen, und

kommendes Jahr ist er in der Romanverfilmung

„Blonde“ über Marilyn Monroe

mit von der Partie. Vom richtigen Weg

abbringen lässt sich Adrien Brody eben

auch als Erwachsener nicht so leicht.

Mr. Brody, erinnern Sie sich noch daran,

wann Sie Wes Anderson das erste Mal

begegnet sind?

Klar, das war, als er darüber nachdachte,

mir eine Rolle in „Darjeeling Limited“ zu

geben. Da war ich längst Fan seiner Arbeit

und entsprechend aufgeregt, als er mich

in ein kleines italienisches Restaurant in

New York einlud. Er erzählte mir, dass er

meine Arbeit schon seit dem Film „König

der Murmelspieler“ von 1993 verfolgte, was

mir natürlich enorm schmeichelte. Aber

ganz unabhängig davon verstanden wir

uns einfach gut. Wir sind ähnlich alt und

hatten sofort eine Wellenlänge. Was nicht

schwer ist mit Wes, denn er ist einfach ein

wundervoller, liebenswerter Mensch. Die

gemeinsame Arbeit mit ihm in Indien war

eine einzigartige Erfahrung, eine der besten

in meiner Karriere. Und seither bin ich mit

ihm, aber auch mit Owen Wilson, immer

noch befreundet.

Liebenswert und reizend – ist das unter

Ausnahmekünstlern sonst eher eine

Ausnahme?

Lustige Frage. Sagen wir es mal so: Genie

und Nettigkeit gehen nicht immer unbedingt

Hand in Hand. Was auch vollkommen

in Ordnung ist, schließlich ist jede

Form von Kunst nicht zuletzt auch ein Weg,

seine eigenen Traumata und Erfahrungen,

Verluste und Ängste, Sorgen und Tragödien

zu verarbeiten und rauszulassen. Da

kann man, wenn man sich der Sache mit

Herzblut verschrieben hat, nicht immer

unkompliziert und umgänglich sein. Ich

bin deswegen großherzig und nicht nachtragend,

was Fehler in der Kommunikation

etwa bei Dreharbeiten angeht. Zumindest

solange ich weiß, dass alle aufrichtig und

mit Hingabe daran interessiert sind, eine

spannende Geschichte so gut wie möglich

zu erzählen. Aber natürlich hilft es, wenn

man miteinander befreundet sein kann

und Vertrauen und Intimität zwischen mir

und dem Regisseur herrscht. Mit Wes, aber

zum Glück auch vielen anderen, war und

ist das bei mit der Fall.

Was für ein Verhältnis haben Sie zu

Ihren Eltern?

Ein sehr enges Verhältnis, sie haben mich

immer unterstützt. Meine Mutter hatte

auch die Intuition, dass es sich für mich

lohnen würde, mit dem Schauspiel anzufangen.

Das ist besser als mit den Jungs in

der Nachbarschaft irgendwelche Dinger zu

drehen, wird sie sich wohl gedacht haben.

In „The French Dispatch“ spielen Sie

einen Kunstsammler, und Sie kommen

auch aus einem künstlerischen Elternhaus.

Welchen Bezug haben Sie zur

Kunst, jenseits des Filmemachens?

Meine Eltern haben mich da in der Tat sehr

geprägt. Mein Vater ist ein sehr versierter

Maler und meine Mutter eine bemerkenswerte

Fotografin, die ihr Handwerk

an einer Kunsthochschule gelernt hat.


Fotos: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany / Searchlight Pictures


INTERVIEW / ADRIEN BRODY

BOLD THE MAGAZINE // 13

Sie hat lange für Publikationen wie The

Village Voice oder den New Yorker fotografiert,

aber ihre Bilder sind definitiv keine

Gebrauchsfotografien, sondern Kunst.

Entsprechend hatte ich immer größten

Respekt vor der Kunst und auch der Kunstwelt,

mit der ich natürlich ein bisschen

vertraut bin. Deswegen hat es besonders

viel Spaß gemacht, diese kleine Rolle in

„The French Dispatch“ zu spielen.

Malen Sie auch selbst?

Oh ja. Man könnte wohl sagen: Wenn ich

gerade nicht drehe, habe ich in der Regel

einen Pinsel in der Hand.

Eigentlich interessant, dass Sie angesichts

dieser familiären Prägung nicht in den

bildenden, sondern den darstellenden

Künsten gelandet sind …

Das war tatsächlich eher Zufall. Meine

Mutter kam darauf, dass die Schauspielerei

etwas für mich sein könnte, als sie

Kinder an der Academy of Dramatic Arts

in New York fotografierte. In den Kids sah

sie wohl etwas, das sie an mich erinnerte.

Und tatsächlich war ich schon sehr jung

immer sehr wach und ein guter Beobachter.

Ich sog alles, was ich sah und hörte, in

mir auf und konnte das dann wohl sehr

lebendig und kurzweilig zum Besten geben.

Natürlich hatten weder meine Mutter noch

ich damals den Gedanken, dass aus der

Sache mal ein Beruf werden könnte. Es

ging einfach nur darum, mich zu beschäftigen

und von Dummheiten abzuhalten.

Aber was für ein Glück, dass sie diese Intu-

ition hatte, denn wer weiß, was sonst aus

mir geworden wäre.

Kommendes Jahr ist es 20 Jahre her, dass

„Der Pianist“ in die Kinos kam, für den

Sie den Oscar gewannen, als Sie noch

keine 30 Jahre alt waren. Hat Sie dieser

frühe Erfolg damals eigentlich unter

Druck gesetzt?

Im Gegenteil, ich habe das immer als Segen

empfunden. Es ist doch eine Erleichterung,

das Thema Oscar so früh vom Tisch zu

haben. Besser, man gewinnt ihn mit 29, als

dass man sein Leben lang auf eine solche

Anerkennung warten muss. Mich hat es

einfach wahnsinnig gefreut, von meinen

Kolleginnen und Kollegen diese Ehrung

erhalten zu haben, und das tut es bis heute.

Zumal für einen Film, der ein solches

Privileg für mich als Schauspieler war, weil

er die außergewöhnliche Geschichte dieses

außergewöhnlichen Mannes erzählte und

die Zusammenarbeit mit Roman wirklich

eine tiefe, eindringliche Erfahrung war.

Natürlich hatte ich mit „Der Pianist“ und

dem Oscar die Latte für mich selbst dann

ziemlich hoch gelegt. Aber ich wusste auch,

dass das eine einmalige Gelegenheit war,

die sich nicht wiederholen lässt. Ich freue

mich einfach, dass ich immer noch tun darf,

was ich liebe, und liebe, was ich tue.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.disney.de

@adrienbrody


14 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT

DISPLACED

VERSETZTE WIRKLICHKEIT

OLIVIER C. MÉRIEL

AUTORIN: M. MAI

Geboren in Helsinki (Finnland), machte

Olivier C. Mériel seinen Abschluss in

visueller Kommunikation an der National

School of Fine Arts in Lyon und lebt

heute in Paris. In seinen fotografischen

Kreationen richtet sich sein Interesse mit

voller Neugier auf das Gewöhnliche. Der

Vollzeit-Liebhaber der Natur und sinnvoller

Technologie dazu: „Neben meiner

Stilllebenarbeit entwickle ich Projekte,

die meinen Interessen an Funktionalität,

Entwicklung und menschlichen Hinterlassenschaften

in Landschaft oder im

Stadtraum entsprechen. Meine Arbeit

konzentriert sich auf Abwesenheit,

Präsenz und Funktionalität – ist real oder

surreal, je nach Projekt.“ Die „Displaced“-

Reihe fragt nach dem spannenden

und weiten Thema des Unmöglich-

Möglichen. Inspiration für diese Arbeit

waren Pressebilder zum Tsunami 2011 in

Japan. „Displaced“ kombiniert Objekte,

die aus ihrem ursprünglichen Kontext

isoliert wurden, mit echten Landschaften.

Die Objekte werden so Akteure in einer

neuen, möglicherweise realen Situation,

die aber immer auch absonderlich,

befremdlich oder verrückt erscheint.

Olivier C. Mériel

www.oliviermeriel.com


Fotos: Olivier C. Mériel


22 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT

Bild (Ausschnitt): Franz Gertsch „Irène“ (1980)

Foto (Ausschnitt): Susan Meiselas „Prince Street Girls“ (1976)

Es ist das Zeitalter des (Neo-)Liberalismus,

der nun endgültig in Gesellschaft, Politik

und Wirtschaft angekommen ist. Erste

PCs, Videospiele, die Öffnung der nationalen

Grenzen und eine steigende Mobilität

bestimmen den Zeitgeist. In den

80ern wurde plötzlich alles möglich, die

großen gesellschaftlichen und politischen

Umbrüche sind auch in der Kunst deutlich

sichtbar. Künstlergruppen brechen

mit dem etablierten Kunstbetrieb: Die

„Jungen Wilden“ entdecken die bildende

Kunst neu und stellen selbstbewusst

unter dem Begriff „Heftige Malerei“ aus.

Die 1980er-Jahre, die von Jeff Koons und

Jenny Holzer über Jean-Michel Basquiat

und Keith Haring bis zu Cindy Sherman

und Richard Prince bestimmt werden,

sind die Wiege der Kunst von heute.

Die US-amerikanische Fotografin Susan

Meiselas setzt sich seit den 1970er-Jahren

mit brisanten sozialen und politischen

Themen auseinander. Im Kunst Haus

Wien werden die frühen Serien „Carnival

Strippers“ und „Prince Street Girls“ sowie

die Installation „Mediations“ über die

nicaraguanische Revolution gezeigt. Ihre

aktuelle Serie „A Room of Their Own“ über

britische Frauenhäuser wird ebenfalls im

Kunst Haus Wien präsentiert.

Meiselas Arbeitsweise ist immer nah

an den Menschen orientiert: Für die

Serie „Prince Street Girls“ beispielsweise,

begleitete sie über 17 Jahre hinweg junge

Mädchen in Little Italy (New York, USA)

von deren Kindheit über die Pubertät bis

ins Erwachsenenalter.

The 80s – Die Kunst der 80er Jahre

Bis: 13. Februar 2022

Susan Meiselas – Mediations

Bis: 13. Februar 2022

Albertina Modern

www.albertina.at

Kunst Haus Wien

www.kunsthauswien.com


WIE EIN PHÖNIX

AUS DER ASCHE

NATALIE IMBRUGLIA

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK


26 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NATALIE IMBRUGLIA

Mit ihrem Album „Firebird“ veröffentlicht Natalie Imbruglia die ersten neuen Songs seit

zwölf Jahren. Im exklusiven BOLD-Interview verrät die Australierin, wo sie so lange gesteckt

hat und spricht über ihre Schreibblockade, Selbstvertrauen und Liebe.

Natalie Imbruglia wäre eine perfekte Kandidatin

für die Kategorie „was eigentlich

wurde aus …“. Die Australierin war gerade

mal 22 Jahre alt, als sie 1997 mit dem Song

„Torn“ – eine Coverversion des Liedes

„Brændt“ von der dänischen Sängerin Lis

Sørensen – einen Überhit landete, den

heute noch jeder kennt. Das dazugehörige

Album „Left Of The Middle“ verkaufte

sich über sieben Millionen Mal. Mit „Shiver“

gelang Imbruglia 2005 nochmal ein Erfolg,

doch danach wurde es still um sie. Ihre Ehe

zu Silverchair-Sänger Daniel Johns ging

in die Brüche, und als sie wenig später

ihren Plattenvertrag verlor, war das der

Beginn einer Schreibblockade. Es dauerte

Jahre, bis Imbruglia ihr Selbstbewusstsein

wiederfand. Auf ihrem neuen Album „Firebird“

setzt sie sich mit dem Erlebten auseinander:

Verpackt in wunderbarem Pop

singt die 46-Jährige vom Loslassen, nach

vorne schauen und sich selbst finden.

Mrs. Imbruglia, wenn Wikipedia nicht

lügt, war Ihr Hit „Torn“ von 1997 bis

2011 mit durchschnittlich 75 Plays pro

Tag der am meisten gespielte Song im

australischen Radio. Können Sie ihn

noch hören?

(Lacht) Das kann ich! Ich liebe ihn immer

noch. Ich habe mir geschworen, den Song

nie zu hassen, sondern immer dankbar dafür

zu sein.

24 Jahre sind seitdem vergangen. Mit

„Firebird“ erscheint nun Ihr erstes

Album seit 2009. Warum war es so

lange still um Sie?

Nach „Come To Life“ hat mein Label mich

rausgeschmissen. Das schlägt aufs Selbstbewusstsein.

Ich wurde von einem Plattenfirmen-Mitarbeiter

zum anderen weitergereicht

und alle versuchten, meine Musik zu

verändern. Als Frau will man im Business

immer alle glücklich machen und sagt ja.

Vielleicht war das ein Fehler. Jedenfalls kam

ich irgendwann zu dem Schluss, dass das

Universum versuchte, mir etwas zu sagen,

und ich keine Musik mehr machen sollte.

Wie ging es für Sie weiter?

Ich war Jurorin bei „The X Factor“ in meiner

Heimat Australien und verbrachte viel Zeit

in der Natur, was sehr heilsam war. Danach

ging ich nach Los Angeles, studierte Schauspiel

– etwas, das ich schon immer machen

wollte, wozu ich vorher aber nie Zeit hatte.

Und irgendwann fand die Musik mich wieder.

Wie das?

Eines Tages traf ich in einem Café jemanden

aus der Musikindustrie. Er meinte, ich müsse

unbedingt diese Manager treffen, die er

kannte. Ich habe ihm zunächst gesagt, dass

ich nicht mehr singe und er weggehen


Fotos: S. Procter (2021) und Universal Music P. Farrel (2009)


INTERVIEW / NATALIE IMBRUGLIA

BOLD THE MAGAZINE // 29

soll, aber er ließ nicht locker. Bevor ich mich

versah, saß ich in einem Meeting mit einer

Plattenfirma, und mir wurde ein Vertrag

angeboten. Der große Durchbruch in Hollywood

war in meinen zwei Jahren Los Angeles

ja ausgeblieben (lacht) – also unterschrieb

ich. Einem geschenkten Gaul schaut man

bekanntlich nicht ins Maul. Als ich 2015 dann

das Coveralbum „Male“ aufnahm und damit

auf Tour ging, hat das die Verbindung zu

meinen Fans und meine Liebe zum Singen

wieder entfacht. So habe ich die Angst, mich

auszudrücken, überwunden.

Sie hatten also richtig Angst?

Ich würde es Terror nennen. Einmal war ich

zu einer Songwriting-Session verabredet und

bekam den Mund nicht auf. Wenn ich daran

zurückdenke, ist es verrückt, dass ich vor Angst

so gelähmt war. Ich war ja noch dieselbe

Person mit denselben Fähigkeiten. Aber ich

hatte den Glauben an mich verloren. Es ist ein

tolles Gefühl, nach dieser langen Phase der

Schreibblockade jetzt wieder kreativ zu sein

– und ich hoffe, dass ich anderen Menschen

in einer ähnlichen Situation mit meiner

Geschichte Mut machen kann.

Wie ist „Firebird“ entstanden?

schreiben. Ich hatte aber zu viel Angst, also

sagte ich immer nur „jaja“. Als ich mein

Selbstbewusstsein wiedergefunden hatte,

nahm ich Kontakt auf.

Lassen Sie uns über ein paar Songs

sprechen. In denen es darum geht,

immer wieder das Herz gebrochen zu

bekommen ...

So würde ich es nicht beschreiben. In „When

You Love Too Much“ geht es zum Beispiel eher

darum, die Person zu sein, die immer lieben

wird – selbst wenn diese Liebe manchmal

nicht erwidert wird. Ich finde es schön, diese

Person zu sein. Natürlich beinhaltet das auch

Liebeskummer, aber das gehört eben dazu.

Ich habe in meinem Leben große Enttäuschungen

durchlebt, während ich versuchte,

ein Ideal zu erreichen, das die Gesellschaft

von einem erwartet: Einen Ehemann zu

finden, sesshaft zu werden, Kinder zu kriegen

usw. Ich dachte lange, dass ich ohne dieses

traditionelle Set-Up nicht glücklich bin

und versuchte, eine Leere zu füllen. Aber

manchmal hat das Leben etwas anderes für

einen in petto. Ich musste all diese Probleme

und Sorgen durchmachen, um zu erkennen,

dass es mir an nichts fehlt. Darum geht es

beispielsweise auch in „Nothing Missing“.

gelassen haben. Aber wenn es einem selbst

passiert (Scheidung mit über 30), denkt man

anders. Für mich zumindest war dieser Druck

definitiv da. Das sind einfach die sozialen

Konstrukte, mit denen wir aufwachsen, und

unterbewusst ist es das, wonach wir suchen.

Vor allem als Frau mit einer biologischen Uhr,

die immer lauter tickt. Aber jeder sollte so

leben dürfen, wie er oder sie glücklich ist.

Sie sind 2019 Mutter geworden – mit

Hilfe eines Samenspenders, wie Sie auf

Instagram bekannt gaben ...

Ich habe das Statement damals veröffentlicht,

weil ich weitere Fragen der Presse

vermeiden wollte. Ich bin sehr beschützend

was meinen Sohn betrifft. In dem Statement

stand drin, was ich gemacht habe, und

damit ist das Thema für mich durch. Es ist

zwar toll, wenn ich anderen Menschen in der

gleichen Situation damit helfe, aber es war

nicht meine Intention, ein Vorreiter zu sein.

Ich wollte einfach meine Ruhe haben (lacht).

Ich bin aber gerne bereit darüber zu sprechen,

wie es ist, Mutter zu sein.

Dann tun wir das. Sie haben es als

die beste Entscheidung beschrieben.

Warum?

Ich hatte einige unglaubliche Kollaborateure.

Romeo Studdard von The Magic

Numbers zum Beispiel, von denen ich großer

Fan bin, und KT Tunstall. Ich liebe ihre Musik.

Den Song „Maybe It’s Great“ schrieb ich mit

Albert Hammond Jr. von The Strokes. Wir

kennen uns seit Jahren und er meinte schon

oft, wir müssten mal einen Song zusammen

Finden Sie, dass einem in unserer

Gesellschaft nach wie vor suggeriert

wird, dieses traditionelle Set-Up sei das

Non plus ultra?

Wenn man die Allgemeinheit fragen würde,

würden die meisten wahrscheinlich mit nein

antworten und sagen, dass wir das hinter uns

Weil ich es liebe, Mutter zu sein. Ich wollte

immer ein Kind haben, seit ich ein kleines

Mädchen bin. Manche Leute haben dieses

Bedürfnis nicht, und das ist okay, aber bei

mir war dieses Verlangen sehr stark. So stark,

dass ich es nicht einfach loslassen oder überwinden

konnte. Jetzt, als Mutter, fühle ich

mich komplett. Es ist so toll, das Leben


30 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NATALIE IMBRUGLIA

durch die Augen eines Kindes zu sehen.

Und es verbreitet eine unglaubliche Freude,

nach Hause zu kommen zu diesem kleinen

Wesen. Es hilft mir, die anderen Facetten

meines Lebens zu genießen. Man kann das

Gefühl nicht beschreiben, es ist einfach das

nächste Level.

Ich hatte lange Probleme damit – und habe

es manchmal immer noch – wenn Dinge

sich ändern. Ich will, dass alles bis ins kleinste

Detail geplant ist, aber das ist nicht realistisch.

Das Buch hat mir geholfen, es einfach

passieren zu lassen, wenn die Dinge mal

anders laufen.

In Songs wie „Invisible Things“ und

„What It Feels Like“ scheint das durch,

oder?

Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn es

darum geht, wovon meine Songs handeln,

weil ich finde, dass es schön ist, wenn die

Leute ihre eigene Geschichte reininterpretieren

können. Aber „What It Feels Like“ ist

definitiv von der bedingungslosen Liebe,

die ich als Mutter habe, beeinflusst. Ich war

schwanger, während ich diese Songs schrieb

und sang. Es wäre unmöglich, das nicht auf

dem Album durchscheinen zu lassen.

Das Buch „The Surrender Experience“

soll Sie ebenfalls stark beeinflusst

haben. Der Autor Michael A. Singer

beschreibt darin, was passiert, wenn

man einfach loslässt.

Ich habe das Audiobook immer gehört, wenn

ich nach London gefahren bin, und hatte

jedes Mal eine Erleuchtung. Die Geschichte

von Michael A. Singer ist sehr extrem, aber

was ich davon mitnehme: Was auf den

ersten Blick ein Hindernis ist, kann auch eine

Chance sein. Ich bin ziemlicher Kontrollfreak,

ich mag Ordnung. Ein Kind zu kriegen, bringt

das natürlich völlig durcheinander. Und auch

in meinem Job ist ständig alles in Bewegung.

Darum geht es auch in „Built It Better“,

oder? Niederlagen und Enttäuschungen

als Chance für einen Neuanfang zu

begreifen.

Ja, warum lässt man das Haus nicht einfach

einstürzen und versucht, ein besseres zu

bauen, statt krampfhaft zu versuchen, es

zusammenzuhalten? Manchmal ist Kämpfen

nicht das Richtige, sondern es ist besser zu

kapitulieren, weil man dann gestärkt auf der

anderen Seite herauskommt. Manchmal bist

du im Dschungel und musst brüllen wie ein

Löwe, doch manchmal muss man sich auch

einfach geschlagen geben. Dieses Album ist

für mich ein Phönix aus der Asche.

Was, wenn es sich nicht verkauft und Sie

wieder Ihren Plattenvertrag verlieren?

Das Album findet schon seinen Weg. Und

jetzt gehört es sowieso nicht mehr mir. Wenn

man die Songs dort hat, wo man sie haben

will, muss man sie wie einen Vogel fliegen

lassen (lacht).

WEITERE INFORMATIONEN:

www.natalieimbruglia.com


TRAVEL / BAHRAIN

BOLD THE MAGAZINE // 33

IM LAND

DER ZWEI MEERE

DAS KÖNIGREICH

BAHRAIN

AUTOR & FOTOGRAF: M. WINCKLER

Bahrain liegt nördlich des Emirats Katar. Das Archipel besteht aus 33 Inseln im Arabischen

Golf. Die Fläche des Staats ist in etwa so groß wie die Hamburgs. Der 25 Kilometer lange

King Fahd Causeway verbindet den Golfstaat mit Saudi Arabien.

Von 1,5 Millionen Einwohnern sind die Hälfte Bahraini, die anderen sind Gastarbeiter, davon

viele aus Bangladesch, Indien, Nepal und Pakistan. 95 Prozent sind Moslems, davon drei

Viertel Schiiten. Die Mitglieder der Herrscherfamilie Al Khalifa sind Sunniten.


34 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / BAHRAIN

Kaum jemand in der westlichen Welt

nimmt Notiz von der kleinen Golfmonarchie

Bahrain. Formel-1-Fans werden den

Staat wegen seiner Rennstrecke einordnen

können, nur eine weitere gibt es auf der

arabischen Halbinsel in Abu Dhabi, Hauptstadt

der Vereinigten Arabischen Emirate,

auf Yas-Island mit angeschlossener Ferrari-

World. Gäste von Kreuzfahrtschiffen gehen

in Bahrain auf Landgang. Und die staatliche

Fluggesellschaft Gulf Air bietet auf

dem Weg nach Süd-, Südost- und Ostasien

ein Stopover-Programm an. Der Großteil

der Besucher Bahrains, allen voran Gäste

aus Saudi Arabien, kommt aus der Region.

Dabei lohnt es sich durchaus für Europäer,

dem Archipel einen mehrtägigen

Besuch abzustatten, denn die Golfstaaten

mögen sich in vielerlei Hinsichten ähneln,

doch hat jedes Land seine Eigenarten und

Besonderheiten, wobei Bahrain den Besucher

mitunter überrascht.

Al-Bahrain bedeutet „die zwei Meere“. Am

Meeresgrund an der Küste sprudelte früher

aus zahlreichen Quellen Süßwasser, das

sich mit Salzwasser mischte. Beste Voraussetzungen

für Muschelbänke, in denen die

schönsten Perlen gediehen. Ein Segen für

den Staat wie die allmählich versiegenden

Erdölquellen, die zwar bei weitem nicht so

ergiebig waren und sind wie die anderer

Golfstaaten, doch immer noch einen

bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellen.

Und vor Kurzem wurde das größte Ölfeld

in der Geschichte Bahrains entdeckt.

Achtzig Milliarden Barrell, fast doppelt so

viel wie die gesamten Ölreserven der USA,

sollen dort lagern. Doch ob sie gefördert

werden können, ist noch unklar. Die aktuellen

ökonomischen Kennziffern – mehr als

100 Prozent Staatsverschuldung, Ölpreisverfall

– sind schlecht. Trotzdem scheint

Bahrain zumindest auf den ersten Blick

nach wie vor ein wohlhabendes Handelsund

Finanzzentrum zu sein. Äußere Anzeichen

von Wirtschaftskrise sind nicht zu

erkennen. Auf den Straßen vom Flughafen

auf Muharraq Island zum Hotel Ritz Carlton

mit seiner zwar künstlichen, aber schönen,

feinsandigen Lagune westlich der Hauptstadt

Manama sehe ich ein halbes Jahr vor

der Ausbreitung der Corona-Pandemie fast

ausnahmslos schwere SUVs, Limousinen

und Sportwagen. Luxushotels wie das Ritz

Carlton und Four Seasons sind nahezu

ausgebucht, die Shoppingmalls gut

besucht, kein Goldjuwelier im Souk ohne

Kundschaft. Im Ausgehviertel Awadiya

mit seinen originalgetreu restaurierten,

alten arabischen Häuser bekommt man

ohne Reservierung in den guten Restaurants

keinen Platz. In und vor Cafés sitzen

auffällig viele modisch gekleidete, arabische

Frauen und rauchen Shisha. An ihnen

schlendern junge Männer in Feierlaune

und Familien mit Kindern vorbei, darunter

verschleierte Frauen in Abayas, das sind

schwarze, knöchellange Überkleider. Auch

junge Männer tragen ihre traditionellen

weißen Gewänder, andere geben sich

modern in Jeans, Poloshirts und weißen

Turnschuhen. In den belebten Fußgängerzonen

des Viertels dominieren weder

bei Frauen noch Männern der arabische

oder westliche Kleidungsstil. Im Vergleich

zu anderen Golfstaaten, in denen Alkohol

vorwiegend in Luxushotels und wenigen

dafür lizensierten Restaurants ausgeschenkt

wird, kann der Gast in Bahrain

fast überall in der Gastronomie Bier, Wein,

Schnaps und Cocktails konsumieren. So

reicht uns der Kellner auf der Terrasse in

der ersten Etage des griechischen Restaurants

Attic neben der Speisen- auch gleich

die Weinkarte. In den angesagten Klubs

und Diskotheken der Stadt wird zu den

gleichen Rhythmen getanzt, gefeiert und

getrunken wie in Klubs auf Ibiza oder

Mykonos. Bands aus Ägypten und Südostasien

spielen in den Nachtklubs der Hotels

ab drei Sterne aufwärts.

Auf der Arabischen Halbinsel reicht nur das

Nachtleben Dubais an das Bahrains heran.

Das kleine Königreich ist eine beliebte

Wochenenddestination für die Nachbarn

aus Saudi Arabien, welche die Shoppingmöglichkeiten

und das westliche Nachtleben

schätzen. An Donnerstagabenden

sind Tausende hochglänzende Spritschleudern

auf dem 1986 eröffneten King

Fahd Causeway vom sittenstrengen Saudi

Arabien auf dem Weg ins Freizeitparadies

Bahrain. Das Bauwerk verläuft in langen

Kurven auf Pfeilern und Stelzen gestützt

25 Kilometer über den Golf von Bahrain

– eine faszinierende Kombination aus

einem Damm und mehreren Brücken, die

über dem Meer zu schweben scheint. Drei

Millionen Autos rollen jährlich darüber. Ich

gelange bis an die Grenze, wo Bahreini

gerne in einem Aussichtsturm den Blick

übers Meer auf ihren mächtigen Nachbarn

genießen. Leider ist der Turm wegen

Renovierung geschlossen, doch ist an

diesem Tag die Luft nicht getrübt von


TRAVEL / BAHRAIN

BOLD THE MAGAZINE // 37

Wüstensand, und so reicht die Sicht über

die gesamte Strecke bis nach Al-Chubar

(Khobar) im Osten Saudi Arabiens, rund

400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt

Riad.

Auch in religiöser Hinsicht gilt Bahrain als

ein toleranter Staat: „Es gibt 18 Kirchen,

eine Synagoge und einen Hindutempel“,

sagt meine Reiseführerin. Das kleine

Quartier um den schönen, authentischen

Hindutempel ist das Little India Bahrains.

In der zum Tempel führenden Gasse reihen

sich mehrere Goldgeschäfte, Teestuben,

Imbisse, aus denen Currygerichte duften,

und Zuckerbäckereien aneinander. Die

Luft ist erfüllt von schwerem, süßlichem

Räucherstäbchenduft. Im Tempel beten

Hindus, Glöckchen läuten, und brahmanische

Priester rezitieren die Veden, die

heiligen Schriften der Hindus.

Beeindruckende Skylines wie in Dubai

oder Doha gibt es in Bahrain nicht. Die

Ikonen der Hochhausarchitektur sind das

240 Meter hohe World Trade Center mit

zwei Türmen in Form von Großsegeln, und

das 270 Meter hohe Hotel Four Seasons

auf einer eigenen Insel. Ein Boot-Shuttle

bringt Gäste und Besucher zur glitzernden

Einkaufsmeile The Avenues Mall. Hinter

einem Hafen, in dem Daus, alte arabische

Handelsschiffe aus Holz, dümpeln,

wachsen mehrere Hochhäuser empor.

Die wenigen noch verbliebenen arabischen

Häuser werden bewahrt und restauriert.

Das Königreich hat nach einem Kahlschlag

anscheinend den Wert seiner alten

Baukultur erkannt. In Manama und auf

Muharraq gibt es noch traditionelle Kaffeehäuser,

in anderen restaurierten Gebäuden

sind kleine Restaurants, Cafés und Galerien

eingezogen. Im Souk reihen sich

Gewürzhändler, Juweliere und Geschäfte

mit Kunsthandwerk aneinander. Anders

als in den Altstädten Marokkos und Ägyptens

sind die Händler unaufdringlich, gastfreundlich,

doch gilt es auch hier, wie

überall auf den Basaren der arabischen

Welt, zu handeln, sonst wird man übers

Ohr gehauen. Wer nicht handelt, ignoriert

eine kulturelle Eigenart – selbst Schuld.

Auf Muharraq ist ein Pearl Trail angelegt

worden. Auf dreieinhalb Kilometern in

17 renovierten, weiß gekalkten Häusern

wird die zum Welterbe erklärte Tradition

der Perlenfischerei erzählt. Bahrein war

das Zentrum dieses vormals einträglichen

Geschäfts, das bis in die 30er Jahre die

Haupteinnahmequelle war. Die Haupteinnahmequelle

des Landes versiegte,

als in den 30er Jahren japanische Zuchtperlen

den Weltmarkt überschwemmten

und fast gleichzeitig die erste Erdölquelle

in Bahrein sprudelte. Bahrain hat sich

dennoch den Ruf als weltweit bedeutendstes

Handelszentrum für Naturperlen

bewahrt. 1989 wurde das Pearl Testing

Laboratory of Bahrain eröffnet. Importierte

Perlen werden geprüft, von denen

nur Naturperlen die Röntgenkontrollen

passieren. Bahrain ist weltweit der einzige

Staat, in dem der Verkauf von Kunst- und

Zuchtperlen verboten ist.

Am Tag vor meiner Abreise rausche ich

eineinhalb Stunden mit einem Schnellboot

übers Meer. Dann taucht irgendwo

in den Weiten des Ozeans eine schmale,

geschwungene, blendend weiße Sandbank

auf. Wir seien in der Nähe der maritimen

Grenze zu Katar, sagt der Bootsführer.

An der Sandbank ankern bereits

zwei weitere Rennboote. Ein Bahraini mit

Frau und kleinem Sohn, und eine Gruppe

von Männern, die Campingstühle mitgebracht

haben. Wir holen den Proviant von

Bord. Unser Bootsführer bereitet den Grill

vor. Es gibt marinierte Hühnchenschenkel,

Lammkoteletts, Salat, Humus, Fladenbrot,

eiskalten Weißwein, Bier und Softdrinks,

aber die rührt, außer dem Bootsführer,

keiner an.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.btea.bh

EINREISE:

Am Flughafen wird ein kostenpflichtiges

Visum für 14 oder 30 Tage

ausgestellt. Der Visumsantrag kann

auch online gestellt werden.

www.evisa.gov.bh

EMPFEHLUNG HOTEL:

Ritz Carlton

www.ritzcarlton.com

Four Seasons

www.fourseasons.com

BESTE FLUGVERBINDUNGEN:

www.gulfair.com


ROADTRIP

IN DEN NORDEN

MIT DEM NEUEN

VOLVO XC60 HYBRID

IN DÄNEMARK UNTERWEGS

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: C. PAUL


TRAVEL / ROADTRIP

BOLD THE MAGAZINE // 41

Mit einem Roadtrip ins nahe Umland besuchen wir die nördlichste Stadt Deutschlands

und fahren weiter auf die südlichste Insel im dänischen Wattenmeer, um mit dem neuen

Volvo XC60 und einer frischen Brise Nordseeluft den Kopf frei zu machen, neue Energie zu

tanken – und herauszufinden, warum Roman Polanski die Insel Rømø als Drehort für seinen

Kinofilm „Der Ghostwriter“ bevorzugte.

Das Reisen ein hehres Gut ist, wurde uns

nach zwei Jahren pandemiebedingter

Auszeit mehr als bewusst. Wir lernten

auch die kleinen Dinge wieder zu

schätzen – und rollten scha ren wei se mit

Wohnwagen und -mobil über die Berge

oder an die Nord- und Ostsee. „Nah“ ist

das neue „Fern“, und wir finden diesen

Trend durchaus reizvoll: Also geht es mit

dem neuen Volvo XC60 Recharge Plug-in

Hybrid für ein Wochenende von Berlin

nach Flensburg und weiter bis nach

Dänemark auf die Insel Rømø. Wir starten

am Mittag in Berlin und fahren über

Lübeck, Kiel bis nach Flensburg. Gute

vier Stunden dauert unsere Fahrt, bis wir

die nördlichste Stadt Deutschlands erreichen.

Da es bereits dämmert, checken

wir im Hotel Hafen Flensburg ein. Sogar

der dänische König Friedrich VII. nächtigte

im Jahre 1854 samt Gefolge fünf

Tage hier. Nach Schließung des Hotels

diente das Gebäude vielen verschiedenen

Zwecken, ehe es nun zu seiner ursprünglichen

Funktion als Hotel zurückgekehrt

ist – und Vergangenheit und Gegenwart

maritim vereint.

Bevor wir uns ein Abendessen im

empfehlenswerten hoteleigenen Restaurant

gönnen, schauen wir uns aber noch

den neuen Volvo XC60 etwas genauer

an. Er ist der Longseller der schwedischen

Premium-Marke: In der Tradition

des Vorgängers hat sich auch die

zweite Auflage schnell zum beliebtesten

Volvo-Modell entwickelt. Der erste

Volvo XC60 wurde weltweit rund eine

Million Mal verkauft und ist das meistverkaufte

Premium-SUV in der europäischen

Mittelklasse. Den Vortrieb

übernehmen die Drive-E Motoren. Die

Benzin- oder Dieseltriebwerke decken ein

Leistungsspektrum von 145 kW (197 PS)

bis 220 kW (300 PS) ab und sind allesamt

mit einem Mild-Hybrid-System kombiniert.

Durch Bremsenergie-Rückgewinnung

sinkt der Verbrauch um bis zu 15

Prozent. Daneben stehen zwei Plug-in-

Hybridantriebe zur Wahl: der Recharge T6

mit 251 kW (340 PS) und der Recharge T8

mit 288 kW (390 PS). Sie verbinden eine

kraftvolle Leistungsentfaltung mit hoher

Effizienz. So lassen sich gute 50 Kilometer

rein elektrisch und somit lokal (beispielsweise

in der Stadt) vollkommen emissionsfrei

zurücklegen. Der XC60 trägt das

selbstbewusste Gesicht aller aktuellen

Modelle der schwedischen Premium-

Marke. Der neue Kühlergrill wird von

LED-Scheinwerfern im „Thors Hammer“-

Design flankiert, das große Volvo Iron

Mark Logo findet sich in der Mitte der

diagonal verlaufenden Chromleiste.


44 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / ROADTRIP

Neu gestaltet sind auch der vordere Stoßfänger,

Lackierungen und Felgendesigns.

Den Innenraum prägt das geradlinige,

klare skandinavische Design. Neue Materialien,

darunter auch luxuriöse lederfreie

Optionen, bieten viele Möglichkeiten zur

Personalisierung. Das Infotainmentsystem

des Volvo XC60 basiert auf dem Betriebssystem

Android Automotive und gewährt

Zugriff auf diverse Google Apps und

Dienste wie eine Echtzeit-Navigation per

Google Maps oder den Sprachassistenten

Google Assistant. Über den Google Play

Store stehen darüber hinaus diverse

weitere Apps zur Verfügung. Kosten für

die Internet-Verbindung fallen nicht an:

Das ab Trim-Level Momentum Pro serienmäßige

Digital-Paket umfasst ein unbegrenztes

Datenvolumen für vier Jahre.

Am nächsten Tag sind wir bereits früh auf

den Beinen, denn der zweite Teil unserers

kleinen Roadtrips steht auf dem

Programm: Es geht nach Dänemark, auf

die Insel Rømø – denn dort kann man auf

dem breiten Sandstrand von Lakolk mit

dem eigenem Fahrzeug fast bis ans Wasser

der Nordsee fahren – und das müssen wir

uns unbedingt ansehen. Der Strand ist

einer der längsten und schönsten Strände

Europas und besitzt jeweils am Ende auch

eine autofreie Zone. Alljährlich findet hier

am ersten Wochenende im September

das bekannte „Rømø-Drachenfestival“

statt, auf dem sich bis zu 1.000 Drachen

am Nordseehimmel tummeln. Seitdem im

Jahr 2001 die kleine Hallig Jordsand durch

Überspülung in der Nordsee versank, stellt

Rømø (zu Deutsch Röm, auf Nordfriesisch

Rem) die südlichste Insel im dänischen

Wattenmeer dar. Ihre Lage ist lediglich

3 Kilometer nördlich von der deutschen

Insel Sylt (erreichbar per Fähre) anzusiedeln,

und das Erscheinungsbild wurde

nachhaltig von der Nordsee geprägt.

Durch den Straßendamm Rømødæmningen

ist die Insel heute mit dem Festland

verbunden. Im 17. und 18. Jahrhundert

brachte der Walfang erstmals großen

Reichtum auf das karge Eiland, heute ist

es der Tourismus. Was Rømø neben seiner

Beschaulichkeit und der herrlichen Natur

zu einem tollen Reiseziel macht, ist das

einmalige Gefühl, sich hier frei bewegen

zu können. Einige Gebiete stehen zwar

unter Naturschutz, aber die meisten Freiflächen

sind für jedermann zugänglich

und können für Outdoor-Aktivitäten wie

Reiten, Radeln und Wandern genutzt

werden. Bei all dieser Vielfältigkeit und

einzigartigen Erscheinung verwundert es

dann auch nicht, dass Rømø Havn im Jahr

2009 Drehort für den Kinofilm „Der Ghostwriter“

von Roman Polanski war.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.volvo.de

EMPFEHLUNG HOTEL:

Hotel Hafen Flensburg

​www.hotel-hafen-flensburg.de

FASHION FOR TRAVEL:

www.didriksons.com

www.hoegl.com


GRENZEN

VERSCHIEBEN

ABOUT THE URGE TO TRY NEW THINGS

THE PORSCHE JUMP

AUTOR: J. M. BRAIN


48 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / THE PORSCHE JUMP

Immer den einen Schritt mehr gehen: Porsche hat die ikonische Fotografie mit dem

Sprung über das Modell 356 B neu aufgenommen. „The Porsche Jump“ zeigt den zweifachen

Olympiasieger Aksel Lund Svindal, wie er auf Skiern über einen Porsche Taycan

springt, der zwischen haushohen Schneewänden steht. Die Neuauflage symbolisiert die

Mentalität des Stuttgarter Sportwagenherstellers und zeigt, wie Porsche Zukunftsfähigkeit

interpretiert: Neues wagen und mutig vorangehen – ganz BOLD eben, um sich für die

beste Lösung immer etwas mehr zu trauen als andere.

Das Sprungfoto über den Porsche Taycan

(siehe Seite 50) ist die moderne Neuinterpretation

der historischen Schwarzweiß-

Aufnahme und ermöglicht eine selbstbewusste

Rückschau auf die eindrucksvolle

Unternehmensgeschichte. „Es ist mir eine

große Ehre, diesen ikonischen Sprung mit

Porsche zu wiederholen und damit der

Geschichte hinter dem Bild eine Bedeutung

geben zu können. Es ist wichtig,

Mut zu haben und Neues zu probieren“,

sagt der ehemalige Skiathlet und Porsche-

Markenbotschafter Aksel Lund Svindal.

„The Porsche Jump“ ist eine Hommage

an die ikonische Vorlage von Fotograf

Hans Truöl und Skifahrer Egon Zimmermann,

der damals (1960) über den rubinroten

Porsche 356 B gesprungen ist. Die

Schwarzweiß-Fotografie trägt den ironischen

Untertitel „Als er die Abkürzung

nimmt“ und entstand direkt, nachdem

der Flexenpass in der Nähe des österreichischen

Skiorts Zürs von einer Lawine

freigeräumt wurde. Erst durch das neue

Motiv mit dem ersten vollelektrischen

Sportwagen erhält die Porsche typische

Symbiose aus Tradition und Innovation

authentische Symbolkraft. „Mit der

Neuauflage schreiben wir die Geschichte

fort und bilden die Brücke zwischen

gestern, heute und den Innovationen

von morgen“, betont Finanzvorstand Lutz

Meschke. Das tiefe Verständnis sportlicher

Leistungsfähigkeit und der Wille

zum Erfolg definieren bei Porsche von

Beginn an die Mobilität der Zukunft. Die

Herausforderung im sportlichen Wettkampf

zu suchen ist Ausdruck der Motivation,

um aus eigenem Antrieb immer

besser zu werden und die eigenen Wertvorstellungen,

die Seele, zu bewahren.

„Das historische Foto wird immer leben

und zeigt die Porsche-DNA. Es ist unsere

Aufgabe, die Vergangenheit zu respektieren,

die Gegenwart anzunehmen

und die Zukunft mitzugestalten – das

empfinde ich auch als nachhaltig“, so

der Norweger Svindal. „Das Motiv des

Sprungs steht als Metapher für das

Wagnis, das ich eingehen muss, um als

Unternehmen bestehen zu können.

„The Porsche Jump“ ist ein imposantes

Symbol für die Entschlossenheit, mit der

wir bei Porsche unsere Träume verfolgen“,

ergänzt Lutz Meschke, der selbst leidenschaftlicher

Skifahrer und Sportfan ist.

Mit insgesamt zwei Olympiasiegen, fünf

Weltmeistertiteln und weiteren Erfolgen

im Weltcup gehört Svindal zu den


MOTION / THE PORSCHE JUMP

BOLD THE MAGAZINE // 51

erfolgreichsten Skirennfahrern der letzten

Jahrzehnte. Durch seine eindrucksvolle

Sportkarriere hat er gelernt, offen an

Herausforderungen heranzugehen und

sich stets auf seine Stärken zu konzentrieren.

„Es muss immer weiter gehen.

Im Rennsport muss ich mich ständig

hinterfragen, um mich verbessern zu

können – sonst wird man schnell überholt“,

betont der Markenbotschafter.

Den Fokus auf die eigene Weiterentwicklung

zu legen, erkennt Svindal

auch bei Porsche. Neue Denkanstöße

können helfen, den Weg in die Zukunft

zu bereiten. „Wenn ich vorne mitfahren

will, muss ich immer etwas riskieren, aber

ich darf nicht übermütig werden. Da hilft

es, wenn Menschen mir auch mal einen

anderen Blickwinkel auf Themen ermöglichen“,

sagt der ehemalige Profi, der

heute viel mit Start-ups zusammenarbeitet.

Porsche hat in den vergangenen Jahren

seine Beteiligungen an Start-ups und in

Venture Capital-Fonds stetig erweitert.

Die Investitionen in neue Geschäftsfelder

liefern wichtige Impulse, um Wissen und

innovative Technologien zu bündeln

sowie künftig völlig neue Projekte realisieren

zu können. „Wir bei Porsche ruhen

uns nicht auf unseren Erfolgen aus. Wir

wollen immer wieder den entscheidenden

Schritt wagen und sehen Herausforderungen

vor allem als Chance, um

uns weiterzuentwickeln“, so Meschke. Mit

der neuen Sportwagenstudie Mission R

unterstreicht das Unternehmen beispielsweise

seine markante Herangehensweise.

Das neue Projekt setzt den nächsten

mutigen Schritt in Richtung erlebbare

Innovationskraft und zeigt die Bedeutung

des Motorsports als Entwicklungsplattform

für neue Technologien auf. Erst

kürzlich ist die Studie auf der IAA Mobility

2021 in München das erste Mal der

Öffentlichkeit präsentiert worden. Der

Stuttgarter Sportwagenhersteller ist die

Plattform, auf der Performance, Leidenschaft

und Pioniergeist zum unverwechselbaren

Erlebnis werden. Anlässlich der

Neuauflage wird das Porsche Museum

zwei hochwertige Drucke gestalten.

Die Reproduktion vereint das historische

Motiv mit der Neuinterpretation

im Set und ist voraussichtlich ab Mitte

Dezember 2021 über den Porsche Online

Shop erhältlich.

Auf sportlicher Ebene lassen sich durch

„The Porsche Jump“ weitere Parallelen

entdecken: Svindal und Zimmermann

sind beide Abfahrts-Olympiasieger, die

bei ihrem größten sportlichen Erfolg auch

die gleiche Startnummer getragen haben.

„Ich habe Egon noch persönlich kennengelernt

und fühle mich auch deshalb

mit ihm verbunden, weil wir beide bei

unserem Olympiasieg die Startnummer 7

hatten. Ich war 2018 nur 54 Jahre später

dran“, sagt der norwegische Sportwagen-

Enthusiast.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.porsche.de


DYNAMISCHE

PARTITUR IN „G“

DER NEUE PORSCHE

911 TURBO S

AUTOR: R. LÖWISCH


54 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / PORSCHE

Wer ein bisschen sucht, findet im neuen Porsche Turbo S das G-Force-Instrument. Und wo

kann man es am besten zum Leben erwecken? Natürlich auf der Nordschleife. Also mit

650 PS hin zur Grünen Hölle, mächtig trainieren und beseelt wieder nach Hause fahren.

Da ist er wieder, dieser Moment. Der Start

ist noch nicht freigegeben. Der Motor

brummelt im Leerlauf, zum Losfahren

bereit. Und jetzt: mit dem aufgesetzten

Helm an der Kopfstütze anlehnen. Im

Nu brabbelt der Motor nicht mehr im

Heck, sondern dröhnt im Kopf. Als hätte

ein Musiker die tiefste Seite seines viersaitigen

E-Basses leicht angeschlagen,

und technisch ist dafür gesorgt, dass der

Ton nicht verklingt. 41,2 Hertz treffen auf

ein Raserherz. Tief, sehr tief ist der Ton,

der Helm und Schädel als Resonanzkörper

nutzt. Der perfekte Einstieg für

die kommende Partitur. „G“ wie G-Kräfte,

denn das G-Force-Messinstrument im

Armaturenbrett wird den Tanz über die

Nordschleife dokumentieren. Und dann

gibt der Chef auf der Döttinger Höhe die

Piste frei: Porsche hat zum Perfektionstraining

auf die Nordschleife geladen.

wagen vor die norddeutsche Haustür

gestellt. Passt, denn auch früher fuhren

die Rennfahrer mit ihren Autos von wo

auch immer zur Rennstrecke, rasten um

die Wette, und wenn Fahrer und Autos

die Hatz überlebt hatten, wurde auf

eigenen Rädern der Heimweg angetreten.

Mit einem Porsche kann man das

auch heute noch. Mit einem 911 Turbo

S erst recht. Allerdings kann auch so ein

Wunderwerk der Technik aus Stuttgart

nicht die Physik austricksen. 650 PS sind

beeindruckend, Allradantrieb, Achtgang-

Doppelkupplung und diverse elektronische

Helfer ebenso, aber bei Wasser auf

der Piste muss man selbst in so einem

Boliden trotz „Wet“-Modus vom Gas, ganz

bestimmt auf der Nordschleife. Tatsächlich

regnet es zunächst in der Eifel, wie

so oft, wie so viel, wie so heftig. Das

bedeutet: keine Ideallinie fahren, sondern

in Kurven vor allem glitschiges Gummi

Dabei geht es nicht nur darum, die vermeiden. Dazu alle elektronischen

längste, berühmteste und schwierigste

Rennstrecke der Welt kennenzulernen

Helferlein eingeschaltet lassen, langsam

fahren!

und so schnell, wie man sich das zutraut

und sich sicher fühlt, zu umrunden,

sondern um den neuen Porsche 911

Turbo S in seinem natürlichen Habitat

zu erleben. Denn eigentlich sind die

GT-911er die Brecher für die Piste und die

911 Turbo „nur“ starke Sportwagen für die

Straße. Oder? Letzteres können wir zuerst

erfahren – Porsche hat uns den Sport-

Dank der extra für den Turbo angefertigten

Michelin Pilot-Reifen in der Wahnsinnsdimension

305/30 ZR 21 (hinten)

und 255/35 ZR20 vorne, die besonders

auf Regen und Feuchtigkeit ausgelegt

sind, können wir die große Phalanx von

GT3, GT3 RS, GT4 Cayman, AMG GT R und

ähnliche Boliden locker überholen (mehr

als 200 Autos nehmen am Perfektionstraining

teil und etwa 70 Prozent aller

Wagen sind von Porsche). Mit fortschreitender

Zeit – es wird wärmer, die vielen

Autos fahren die Ideallinie trocken, es fällt

kein Regen mehr – werden wir schneller,

bis der Tacho in der Fuchsröhre 233 km/h

anzeigt. Was für den engagierten Autofahrer,

der kein Rennfahrer ist, schon

ein ganz ordentliches Tempo bedeutet

(Racer Toto Wolff ist hier 2009 mit einem

Reifenplatzer bei 268 km/h abgeflogen).

Erst recht, wenn man „nur“ das serienmäßige

Fahrwerk mit sich führt. Bei den

Fahrmodi „Wet“, „Normal“ und „Sport“

(dabei ändern sich hauptsächlich die

Gaspedalkennlinie, das Gangwechseltempo

und die Einstellung des elektronischen

Stabilitätsmanagements PSM für

kontrollierte Driftwinkel) ist es auf weich

gestellt, auf „Sport plus“ ist die aktive

Wankstabilisierung PDCC automatisch

aktiv (kann per Tastendruck aber auch

sonst aufgerufen werden).

Das Sportfahrwerk dagegen – das es

erstmals in einem 911 Turbo gibt und

dann natürlich zu gleichen Preisen im

normalen Turbo und im Turbo S, nämlich

für knapp 1.500 Euro – kommt mit

Helperfedern an den hinteren Hauptfedern

(drücken die Hinterachse beim

Ausfedern auf den Asphalt und sorgen

so für besseren Fahrbahnkontakt) und

härterer Grundfederrate. Tatsächlich

schafft das noch mehr Vertrauen, und

damit fährt man noch schneller ums Eck.

Und davon gibt’s es auf der Nordschleife

viele, nämlich 73 – bei 17 Prozent


MOTION / PORSCHE

BOLD THE MAGAZINE // 57

Steigung und Gefälle sowie einem

Höhenunterschied von insgesamt 300

Metern. Wir testen das Sportfahrwerk in

einem orangefarbenen normalen Turbo,

und trotz 70 PS weniger lässt sich das

Auto von der Meute nicht abschütteln.

Was nicht nur an einem Lerneffekt liegt,

sondern einfach an besserem Kontakt zu

den 20,832 Kilometern Rennstrecke. Rund

80 Prozent aller Porsche-Turbo-Käufer

greifen übrigens zur stärkeren S-Version,

also machen wir das auch wieder – er ist

uns an die Seele gewachsen. Mit Sportfahrwerk

wäre er einfach unschlagbar

– natürlich abgesehen von den straßenzugelassenen

Porsche-Rennwagen GT3,

GT3 RS und GT2.

Von Runde zu Runde zeigt die G-Force-

Anzeige wachsende g-Kräfte an, linksherum

letztlich mehr als rechtsherum,

beim Bremsen mehr als beim Gas geben.

Trotzdem ist es so angenehm wie erschreckend,

mit welcher Wucht die Autos nach

den Kurven beschleunigen können.

Die Angabe des Sprints von 0 auf 100

km/h (2,7 Sekunden) macht nicht klar,

wie es ist, bei Vollgas auf die nicht weit

entfernte, nächste Kurve zuzufliegen. Das

macht der Turbo S wegen 70 Mehr-PS

logischerweise etwas besser als der

normale Turbo, aber verstecken muss sich

jener auch nicht. Und so tanzen wir dank

Schaltwippen zwischen den Gängen 2

bis 6 durch die Grüne Hölle, wie Jackie

Stewart den Ring einst nannte, immer

auf der Suche nach dem kürzesten Weg,

der schnellsten Möglichkeit und dem

geringsten Impact. Und der Sechszylinder-Boxer

im Heck brüllt sein Lied. Was

auch beinhaltet, gegen durstige Trockenheit

rund 33 Liter pro 100 Kilometer zu

verköstigen – aber was soll’s, die Nordschleife

ist eben keine Milchbar.

Hier beim Training werden knackige,

junge, unglückliche Männer innerhalb

von zwei Tagen zu müden, alten, glücklichen

Knaben. Und wer schon vorher

alt war, wird eben noch etwas älter, aber

auch weiser. Denn am Ende steht die

Einsicht, dass man nicht ohne Noradrenalin

– was durchaus die Abkürzung für

ein Nordschleifenhormon sein könnte –

im Blut sterben wird und man deshalb

auch nichts verpasst hat. Das gilt auch

für den 911 Turbo. Den Ur-Typ von 1975

muss man natürlich gefahren haben, und

wenn man nicht einst von dessen gigantischem

Turbo-Loch verschluckt wurde,

dann kann man heute einen Turbo S

Typ 992 genießen. 800 Newtonmeter

aus einem 3,8 Liter großen Hubraum

bedeutet Spaß hoch 6, da drückt die Kraft

aus jeder der Kurven beim Herausbeschleunigen

mächtig in den Rücken. Den

Rest regelt Elektronik, und wieviel Eingriff

man haben möchte, kann man einstellen.

Wir vermissen nur einen Schaltblitz –

eine Leuchtdiodenreihe (am besten

im Lenkrad), die bei Annäherung an

das Drehzahlmaximum pro Gang hell

aufleuchtet, was den sonst notwendigen

Blick auf den Drehzahlmesser ersparen

würde. 330 km/h Spitze sind übrigens

selbst auf der Döttinger Höhe nicht drin,

weil sich hier die Gruppen sammeln und

zur Sicherheit nur sehr langsam gefahren

werden darf. Aber während wir uns zur

nächsten Runde sammeln, ist ein Blick auf

das G-Force-Messinstrument möglich:

Rechtskurven bis zu 1,5 g, Linkskurven

bis 1,73 g, Beschleunigen bis zu 0,95

g, Bremsen bis zu 1,35 g. Das geht alles

noch besser, aber der ungeübte Körper

wird schon genug gestaucht zum Beispiel

durch die Wahnsinns-Keramikbremsen,

wo jede Bremsscheibe mit 420 Millimetern

schon einen größeren Durchmesser

hat als eine Monster-Pizza. Allerdings

sind wir noch ein bisschen entfernt von

körperlichen Dauerschäden: Erst ab zwei

g wird das Gesichtsfeld eingeengt (eine

Kurve mit 40 Metern Radius mit 100 km/h

zu durchfahren entspricht zwei g), erst

bei vier bis fünf g ist ein Blackout möglich,

bei fünf bis sechs g wird man bewusstlos.

Wenn man kein Rennfahrer ist.

Uns tun nach zwei Tagen Intensivtraining

die Muskeln hüftabwärts weh – insgesamt

35 Runden, was etwa 750 Kilometer

Nordschleife bedeuten, hinterlassen ihre

Spuren. Noch am gleichen Tag geht es

zurück in den Norden der Republik – auf

öffentlichen Straßen. Nach genau 1.888

Kilometer parken wir den Turbo S. Der

Motor läuft noch – wir setzen den Helm

nochmal auf und berühren die Kopflehne:

Nur noch einmal Turbo S kosten!

WEITERE INFORMATIONEN:

www.porsche.de


IKONENKULT UND

WAHRE GRÖSSE

IM GESPRÄCH MIT

LAND ROVER DESIGN DIREKTOR

ANDY WHEEL

AUTOR: R. LÖWISCH


MOTION / LAND ROVER

BOLD THE MAGAZINE // 61

Land Rover hat die fünfte Generation des Range Rover präsentiert: schöner, edler und

teurer. BOLD sprach exklusiv mit Design Direktor Andrew Wheel über Ikonenkult, wahre

Größe und Taucheruhren.

Der Ort ist Corona-kompatibel gewählt:

Jaguar Land Rovers größte deutsche

Händler-Dependence in München. Unter

Abspielen passender Musik ziehen ein

paar Helfer die Decken von den Karossen

– tataaa, der neue Range Rover. Groß, im

Vergleich zum Vorgänger stark geglättet,

es sind Skulpturen. Drei Exemplare sind

zu bewundern, zwei in matt und eins

in normal (auf landroverisch heißt das

„satin“ und „gloss“). Land Rover-Chefdesigner

Gerry McGovern ist nicht vor

Ort, seine Rolle übernimmt Design

Direktor Andrew Wheel, der – gemeinsam

mit virtuell und physisch anwesenden

Kollegen – die nunmehr fünfte Generation

präsentiert.

Wheel spricht von einer 72 Jahre langen

Reise von einem Dschungelauto zum

Großstadtdschungelauto. Von Kunden,

die einen Range Rover fahren, weil sie

im Leben etwas erreicht haben. Und von

„Modernität“: „Und zwar im architektonischen

Sinne: Modernität als eine Philosophie,

als Weglassen von Überflüssigem

mit viel Liebe zum Detail.“ Und sein Chef

taucht auf dem Bildschirm auf, schwärmt

von 50 Jahren Range Rover-DNA und vom

„begehrenswertesten Range Rover aller

Zeiten.“ Dazu muss man die Vorgänger

kennen: Die erste Generation wurde

rekordverdächtige 26 Jahre gebaut – von

1970 bis 1996, die letzten beiden Jahre als

„Classic“ sogar noch parallel zum Nachfolger.

Maurice Wilks, der Land-Rover-

Erfinder, dachte übrigens schon in den

1950er Jahren über ein Auto nach, das

sowohl im Gelände als auch auf der

Straße eine gute Figur machen sollte. Der

logische Name: Road Rover. Das Projekt

schlummerte viele Jahre, bis 1967 der

erste Prototyp fuhr. Er bekam einen V8

und permanenten Allradantrieb.

Der erste Designer hieß David Bache, auf

ihn geht der charakteristische Einzug auf

der Motorhaube zurück – ein Stilmerkmal,

das auch in den nächsten Range Rover-

Generationen übernommen wurde. Sonst

hatte Bache gar nicht so viel Einfluss: Die

hinteren Türen mussten bis 1981 konstruktiv

entfallen, um eine ordentliche

Karosseriesteifigkeit zu gewährleisten.

Innen durfte sich Designer Tony Poole

mit seinem Team austoben, der auch den

Namen erfand: Er schlug „Ranger“ vor, und

so wurde aus Road Rover und Ranger der

Range Rover. Poole versuchte, dem Innenraum

etwas Luxus zu verpassen – was er

allerdings kaum schaffte. Die Instrumente

wirkten auf dem Armaturenbrett planlos

verstreut, die Sitze bestanden aus wenig

haltbarem PVC, elektrische Fensterheber

gab es nicht, und um den Außenspiegel

zu verstellen musste man aussteigen.

weil sie an der Motorhaubenkante saßen.

Geflissentlich vergaß er einen Zigaret-


62 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / LAND ROVER

tenanzünder und einen Aschenbecher.

Dennoch waren Fachpresse und Öffentlichkeit

begeistert, nur der hohe Preis von

23.550 Mark (1972) wurde deutlich kritisiert.

1994 kam der Nachfolger – Land

Rover bemühte sich, acht Stilelemente

aufzuzählen, die der Neue vom Alten

übernommen haben sollte. Zu sehen

waren nur zwei: Der Einzug auf der Motorhaube

und die horizontal zweigeteilte

Heckklappe. Technisch war es allerdings

ein komplett neues Auto.

2002 kam die dritte Serie, zunächst mit

BMW-Motor und unter der Schirmherrschaft

von Ford. Besonders Vorstand Dr.

Wolfgang Reitzle – von BMW zu Ford

gewechselt – machte die dritte Generation

zum Luxusgeländewagen. Die Verarbeitung

war hochwertig, die verwendeten

Materialien edel. Das Design-Team

um Geoff Upex ließ sich besonders von

den edlen Riva-Booten aus den 1950er

Jahren inspirieren. Zur Freude besonders

britischer Käufer blieb die horizontal

zweigeteilte Heckklappe auch bei der

dritten Generation erhalten. Sonst zeigte

sich der „Rangie“ endlich modern mit

selbsttragender Karosserie und Einzelradaufhängung.

2012 dann die vierte Generation mit

Aluminium-Monocoque-Karosserie, was

sich besonders durch ein Mindergewicht

von rund 150 Kilo pro Karosserie

bemerkbar machte. Das Design verband

erstmals LEDs und Lichtleiter zu einer

Scheinwerfer-Signatur, und natürlich zog

noch mehr Luxus ins Auto.

Bei der aktuell fünften Generation dominiert

grafisches Design in Perfektion. Im

Vergleich zum Vorgänger sind innen die

Hälfte der Schalter verschwunden, was

den Wagen noch bedienerfreundlicher

machen soll. Es gibt viele Metalloberflächen

wie gebürstetes Aluminium an

jeder Seite der Mittelkonsole, wobei

das Metall mehr als 20 unterschiedliche

Bearbeitungsstufen durchlaufen muss.

Zum Luxus passt Kraft: Die vierte Generation

wird mit bis zu 530 PS aus einem

V8-Biturbo versorgt, der bis zu 17 Prozent

effektiver arbeiten soll als der bisherige

V8-Kompressor. Als Optionspaket kann

man zum Beispiel Sitzkissen und Rückenlehne

ordern, damit man bequem zu

zweit auf der Heckklappe sitzen kann –

dazu gehören auch Licht und Lautsprecher

in der Heckklappe, die beide nach

unten abstrahlen, wenn sie geöffnet ist.

Mr. Wheel, was in Sachen Design ist

vom Ur-Range Rover bei der jüngsten

Generation übriggeblieben?

Seit über fünf Jahrzehnten verbindet der

Range Rover Hochwertigkeit, Komfort und

Souveränität. In seiner Designsprache ist es

die Form der Fronthaube, die wir „Clamshell

Bonnet“ nennen, sowie das „Floating Roof“,

die übernommen wurden. Allerdings muss

ich zugeben: Das schwebende Dach gab‘s

nie bei der ersten Generation in dieser Definition.

Es war ein glücklicher Zufall, dass die

Fahrzeugsäulen schwarz blieben, daraus

entstand der Begriff des ‚schwebenden

Daches‘. Dazu kommt ein kurzer Überhang

vorne, ein langer hinten und eine niedrige

Gürtellinie. Und, nicht zu vergessen, die nach

wie vor horizontal geteilte Heckklappe.

Was macht mehr Spaß – ein neues Auto

zu designen oder an einer Ikone wie

dem Range Rover zu arbeiten und sie

weiterzuentwickeln?

Bei etwas völlig Neuem – wie damals zum

Beispiel beim Range Rover Evoque oder beim

Range Rover Velar – ist die Arbeit schon sehr

aufregend und immer etwas Besonderes.

Da kann ich den Job machen, den ich liebe,

seitdem ich zehn Jahre alt bin. Wenn man

etwas von Grund auf neugestaltet, muss

man sich allerdings auf nichts Vorheriges

beziehen. Bei jeder neuen Generation des

Range Rover ist es ein echtes Privileg, mitarbeiten

zu dürfen, denn so eine unglaubliche

Historie weiter formen zu dürfen ist

eine echte Herausforderung. Wir sprechen

da vom „schwierigen zweiten Album“– wie

bei Musikern, der seinem ersten erfolgreichen

Album ein weiteres erfolgreiches

folgen lassen will. Ich war ja auch schon

bei der vierten Generation sehr stark involviert

und konnte die Herausforderung, an

der fünften Generation zu arbeiten, kaum

erwarten.

Dann mussten Sie sich jetzt selber

verbessern?

Allerdings. Was nicht so schwer ist, denn die

Technologien haben sich weiterentwickelt,

die Firma ebenso, die Möglichkeiten auch,

und das alles sollte im neuen Range Rover

reflektiert werden. Wir wollen Fortschritt

zeigen: bei Glas, Aluminium, Stahl und


MOTION / LAND ROVER

BOLD THE MAGAZINE // 65

Plastik. Die fünfte Generation ist die physische

Verkörperung des Fortschritts.

Sie haben sich beim neuen Range

Rover viel mit mattem Lack beschäftigt.

Warum?

Der Range Rover ist ein sehr grafisches Auto.

Wir denken, matter Lack unterstützt das

sehr luxuriöse Finish. Matt hat eine edele

Anmutung, es verhindert Reflexionen, es

unterbricht nicht den visuellen Genuss. Matt

ist moderner Luxus.

Gab es bei der Entwicklung die üblichen

Kämpfe zwischen Designern und

Ingenieuren?

Wir hatten bei Land Rover vor einiger Zeit

eine echte Kulturwende, und die basierte auf

dem großen Erfolg des Range Rover Evoque.

Das war ganz klar ein im Design führendes

Fahrzeug. Es hat das Design ins Zentrum des

Land Rover-Business gerückt. Klar haben wir

beim Range Rover dieses oder jenes ausprobiert

und über verschiedene Standpunkte

nachgedacht. Wir setzen uns gegenseitig

Herausforderungen – Design-Visionen auf

der einen Seite, technische Möglichkeiten

auf der anderen Seite. Allerdings gab es

keine Kompromisse. Denn ein Kompromiss

bedeutet, dass jeder der Beteiligten

etwas verliert. Ich bin für eine ‚Balance der

Lösungen‘. Jeder sollte auf jeden hören, und

genau das war unsere Erfolgs-Lösung für

den neuen Range Rover.

Auf Werbeanzeigen der ersten Generation

fährt der Range Rover viel durch

Matsch und Dreck. Die fünfte Generation

ist dagegen so edel wie nie zuvor.

Passt das noch?

Ja, ich denke schon. Manche Besitzer

werden Offroad fahren – die Mehrheit aber

wohl eher nicht. Das ist doch wie bei einer

Taucheruhr, die bis zu 300 Meter tief wasserdicht

ist – aber welcher Käufer nutzt das?

Tatsächlich ist der Range Rover an einem

Wendepunkt angekommen: Er ist dennoch

ein luxuriöser Geländewagen, der auch

abseits befestigter Straßen fahren kann.

Er setzt dem Besitzer keine Limits. Es soll

ein sicherer Platz sein, in dem man seinen

Berufs- und Freizeitalltag in einem außergewöhnlichen

Ruheraum erleben kann. Eine

stille Zuflucht.

Erhalten Sie denn auch Feedback von

den Kunden?

Indirekt – auf der Straße und in der Nachbarschaft.

Ein Kunde kauft so ein Auto für sein

sehr hart erarbeitetes Geld, und nutzt etwas,

an dem du selbst viele tausend Stunden

gearbeitet hast. Du hoffst, dass du das Leben

dieser Menschen eventuell etwas besser

gemacht hast. Und du siehst als Beobachter,

wie die Eigner das Auto pflegen, behandeln

und genießen und in den unterschiedlichen

Lebenssituationen nutzen. Ich liebe diese

Anonymität.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.landrover.de


66 // BOLD THE MAGAZINE LIFESTYLE / INTERVIEW


LIFESTYLE / INTERVIEW

BOLD THE MAGAZINE // 67

MEGATREND

INDIVIDUALISIERUNG

WIE DAS GEHT, ZEIGT DAS

SAMSUNG BESPOKE KONZEPT

FÜR DAS GALAXY Z FLIP3

AUTOR & INTERVIEW: N. DEXTER

Mit der Galaxy Z Flip3 Bespoke Edition belebt Samsung die Produktkategorie der Mobilgeräte

mit einem frischen Konzept. Damit können Kunden ihre Persönlichkeit über die

Technologie zum Ausdruck bringen, die sie durch den Alltag begleitet: das Smartphone.

Der neue Design-Ansatz erlaubt es, Geräte in einer Weise individuell zu gestalten, die im

Markt einzigartig ist.

Deutschland zählt zu den ersten ausgewählten Märkten, in denen die Bespoke Edition

über das Bespoke Studio auf Samsung.com zur Verfügung steht. Aus diesem Grund

sprach BOLD exklusiv mit Hye Jin Bang, Principle Designer bei Samsung Electronics.


68 // BOLD THE MAGAZINE LIFESTYLE / INTERVIEW

Erzählen Sie uns etwas über sich. Wie ist

Ihr Werdegang?

Mein Name ist Hye Jin Bang, ich bin Principle

Designer bei Samsung Electronics und

war an der Entwicklung der Farbstrategie für

das Galaxy Z Flip3 Bespoke Edition beteiligt.

Vor meiner Zeit bei Samsung habe ich als

Designer bei einem Automobilhersteller

gearbeitet. Zu Samsung kam ich 2009, weil

ich fasziniert davon war, wie proaktiv Design

in der Mobilfunkbranche ist – aufgrund der

viel schnelleren Produktlebenszyklen. Seit

meinem Einstieg war ich im Bereich CMF

(Color, Material, Finish) für verschiedene

Mobilgeräte verantwortlich, darunter die

Galaxy S-Serie, die A-Serie und Tablets. Seit

letztem Jahr arbeite ich als Leiter der Farbstrategieabteilung.

Welche Herausforderungen gilt es zu

meistern?

Die größte Herausforderung war für mich,

eine ausgewogene Balance zwischen

Vernunft und emotionaler Sensibilität zu

finden. Wir müssen uns an soziologischen

Trends und Erkenntnissen orientieren und

diese ästhetisch in Designs umsetzen. Das

zum Ausdruck zu bringen, kann schon

schwierig genug sein – aber wir müssen

auch berücksichtigen, dass die Verbraucher

heute mehr denn je unterschiedliche Identitäten,

Leidenschaften und Interessen haben.

Diese Vielfalt zu verstehen und in ein CMF zu

übersetzen, das gleichzeitig authentisch die

Identität von Samsung widerspiegelt, kann

schwierig sein, aber auch das Interessanteste

daran.

Samsung zählt zu den weltweit

führenden Elektronikherstellern, die

die Welt inspirieren und die Zukunft auf

Grundlage ihrer Kreativität, Innovation

und Technologie mitgestalten möchten.

Wie können Sie in Ihrem Bereich dazu

beitragen, dass Samsung diese selbstgesetzte

Mission erfüllen kann?

Alle Mitglieder des Samsung Mobile Design

Teams verpflichten sich einer Designethik.

Denn wir wollen Designs zum Leben erwecken,

die ausgefeilte Technik aufwerten – auf

ästhetisch und taktil ansprechende Weise.

Bei der ersten strategischen Ausrichtung

spielt die Festlegung der Farbstrategie eine

maßgebliche Rolle. Dafür bewerten wir die

Bedürfnisse und Interessen unserer Kunden,

um anschließend das endgültige CMF festzulegen.

Die Bespoke Edition steht für Personalisierung.

Wie muss man sich das

genau vorstellen?

Im Bespoke Studio kann man sich Zeit

nehmen und mehrere Farbkombinationen

ausprobieren, um ein Gerät zu kreieren, das

zu den eigenen Vorlieben und dem persönlichen

Stil passt. Damit wissen Kunden schon

vor dem Erhalt, wie ihr individuell gestaltetes

Gerät schlussendlich aussehen wird. Das

Design kann man sich anschließend in der

Vorschau ansehen. Von dieser Vorschau kann

man hochauflösende Bilder herunterladen

und in den eigenen sozialen Netzwerken

teilen, um Feedback von Freunden und Followern

zu bekommen. Jedes Galaxy Z Flip3

Bespoke Edition wird auf Bestellung angefertigt,

so wie es von unseren Kunden nach

ihrem individuellen Geschmack gestaltet

wurde. Dabei hatten wir keinen bestimmten

Nutzer im Sinn. Vielmehr würdigen wir das

einzigartige, vielschichtige Leben unserer

Kunden und möchten ihnen ein personalisiertes

mobiles Erlebnis bieten.

Wie neu und wie stark ist der Trend zur

Personalisierung von Produkten?

Das Konzept ist aus einem breiteren Trend

hervorgegangen, den wir in allen Branchen

beobachten konnten. Einfach ausgedrückt:

Die Verbraucher von heute sehnen sich nach

Individualisierung. Wir führen diesen Trend

zurück auf die jüngeren Generationen, die

ihre Individualität durch verschiedene Dinge

zum Ausdruck bringen wollen, zu denen sie

eine Verbindung spüren. Sie entscheiden

sich am liebsten für etwas, das sie individuell

gestalten können.

Vor welche Herausforderung stellt die

Personalisierung Sie als Designer?

Als Designer ist ein Problem bei der Personalisierung

das „Paradox der Wahl“. Das

bedeutet, dass zu viele Optionen die Entscheidungsfindung

behindern. Wir möchten

unsere Kunden nicht mit zu vielen Entscheidungsalternativen

überfordern. Stattdessen

wollen wir ein einfaches und unterhaltsames

Verfahren entwickeln, das einem Produkt,

das die Verbraucher im Alltag begleitet,

mehr persönliche Note verleiht. In unserem

Team haben wir mit der Farbpalette experimentiert

und über 1.280 Tests durchgeführt,

um die besten Farben auszuwählen. Das


LIFESTYLE / INTERVIEW

BOLD THE MAGAZINE // 69

war ein wirklich schwieriger Prozess, aber

wir konnten uns schlussendlich auf zwei

Rahmen und fünf Farboptionen einigen. Die

ergänzen sich nun ganz wunderbar – egal in

welcher Kombination.

Welche Unterschiede gibt es ber der

Massenfertigung und der Produktion

von maßgefertigten Geräten?

Es gibt viele Unterschiede! Samsung ist aber

für beide Prozesse sehr gut aufgestellt. Das

Wichtigste bei der Massenfertigung ist eine

hohe Effizienz bei konstanter Qualität. Das

beginnt damit, die Nachfrage möglichst

akkurat zu prognostizieren, um sicherzustellen,

dass die passende Anzahl an Geräten

hergestellt wird. Diese Prognose entfällt

zum größten Teil bei der Einzelfertigung.

Dank unseres durchdachten Herstellungsprozesses

können wir das Galaxy Z Flip3

Bespoke Edition innerhalb weniger Wochen

nach der Bestellung ausliefern. Das Verfahren

ist zweifellos zeitaufwendiger als das Standardvariante

des Galaxy Z Flip3. Der eigentliche

Herstellungsprozess des Geräts bleibt

im Wesentlichen gleich. Die größte Herausforderung

liegt in der Lieferung der bis zu 49

verschiedenen Farbkombination, die aktuell

in sieben Ländern möglich ist.

Woher holen Sie sich Ihre Inspiration?

Ein CMF-Designer muss einen objektiveren

Blickwinkel haben im Vergleich zu anderen

Designern, die als Künstler tätig sind. Wir

konzentrieren uns eher auf aktuelle gesellschaftliche

Phänomene und lassen uns von

den Vorlieben vieler verschiedener Menschen

inspirieren. Ganz zu schweigen davon, dass

Bücher und Artikel immer wichtige Quellen

sind, um den Lebensstil der Verbraucher zu

verstehen und eine Vorstellung davon zu

entwickeln, welche Erfahrungen die Kunden

in Zukunft machen werden.

Nach der Devise „Mix and Match“

können Kunden ihr eigenes Produkt

designen. 49 Kombinationen sind

möglich. Wird es künftig noch mehr

Möglichkeiten geben?

Die finalen Farboptionen auszuwählen, hat

viel Feingefühl erfordert. Mit dem Endergebnis

sind wir sehr zufrieden. Wir können

noch nichts über künftige Optionen sagen.

Ich kann aber versichern, dass Samsung –

wenn es um die Schaffung von Kundenerlebnissen

geht – auch künftig auf Aufgeschlossenheit

und Individualität setzen wird.

Wie ermöglichen Sie es, einen bereits

gewählten und angewendeten Look

später noch einmal anzupassen? Ist

das etwas, das Kunden nachgefragt

haben?

Da sich der Stil und Geschmack der Nutzer

ständig weiterentwickeln, bietet Samsung

exklusiv für die Besitzer der Galaxy Z Flip3

Bespoke Edition einen Bespoke Upgrade Care

Service an. Damit können sie die Farbpanele

ihres Geräts auch nach dem Kauf ändern,

wann immer sie wollen. In Deutschland

bietet Samsung diesen Service über Smart

Repair an: einfach einen Termin buchen und

die Panele für ein frisches Upgrade seines

Looks kostenpflichtig austauschen lassen.

Warum gibt es die Bespoke Edition

ausgerechnet für Galaxy Z Flip3 5G

und Galaxy Watch4?

Technologie sollte die Individualität eines

jeden Kunden widerspiegeln. Das gilt vor

allem für mobile Geräte, mit denen viele

Nutzer die meiste Zeit verbringen. Wir wollten

ein Gerät entwickeln, das innen und außen so

konzipiert ist, dass es den Benutzern ermöglicht,

ihre eigene Persönlichkeit zum Ausdruck

zu bringen. Das Galaxy Z Flip3 5G und die

Galaxy Watch4 waren die logische Wahl, da

sich viele Nutzer mit den Geräten bereits auf

kreative Weise auseinandergesetzt haben.

Können Sie uns einen kleinen Blick in

die Zukunft gewähren? Was kommt

als Nächstes auf uns zu beziehungsweise

worauf können wir uns jetzt

schon freuen?

In Zukunft sollten neue Technologien die Vielfalt

der Menschen noch besser reflektieren,

und es ist unsere Aufgabe, Wege zu finden, die

Individualität unserer Kunden zu zelebrieren.

Die positive Resonanz zeigt, dass die Nachfrage

nach Personalisierung hoch ist. Um

diesen soziologischen Trend aufzugreifen,

arbeiten wir weiter daran, neue Nutzungserlebnisse

zu schaffen. Indem wir Technologie

kreieren wollen, mit der Nutzer ihre

Identität zum Ausdruck bringen können.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.samsung.com


70 // BOLD THE MAGAZINE

LIFESTYLE / HANSGROHE

THE FUTURE

OF SHOWERING

RAIN TUNES

AUTOR: N. DEXTER

Zweifelsohne tragen die digitalen Entwicklungen

unserer Zeit zur Schnelllebigkeit

im Alltag bei. Darum sollte man auch alle

technischen Möglichkeiten nutzen, die

zur Entspannung, Erholung und Vitalisierung

verhelfen. Das digitale Duschsystem

hansgrohe RainTunes ist ein Beispiel dafür,

wie ein harmonisches Zusammenspiel aus

Wasser, Licht, Sound, Bild und Duft unsere

individuelle Stimmung reflektiert und das

dazu passende Duscherlebnis bietet.

Ob für einen guten Start in den Tag, zur

Entspannung nach dem Sport, als Wellness

für zwischendurch oder um vor dem

Schlafengehen Körper und Geist herunterzufahren,

RainTunes bietet passend zur

persönlichen Stimmung ein Duscherlebnis,

das alle Sinne anspricht. Mit der hansgrohe

home App auf dem Smartphone lassen sich

insgesamt sieben verschiedene Duschszenarien

auswählen: „Guten Morgen“, „Erholung“,

„Vitalität“, „Entspannung“, „Schönheit“,

„Natur“ und „Gute Nacht“. Sie sind mit

Unterstützung zahlreicher Experten, wie

Dermatologen, Sportmedizinern, Physiotherapeuten

und Aromatherapie-Spezialisten

entstanden. Akustische Welten, die

für RainTunes komponiert wurden, sind

auf die jeweilige Wasserchoreographie

abgestimmt. Zusätzlich unterstreichen

eigens für die Szenarien entworfene Duftessenzen

des RainScent Dufttab-Sortiments

die gewählte Stimmungswelt. Für

eine Atmosphäre des Wohlbefindens sorgen

außerdem zum jeweiligen Duschprogramm

passende Bildsequenzen auf einem

Video-Screen des Kooperationspartners

ad notam. Mit der Auswahl eines Duschszenarios

auf der hansgrohe home App

starten die Bewegtbilder automatisch auf

dem wasserdichten LED-Bildschirm und

lassen Duschende noch tiefer in die jeweilige

Stimmung eintauchen. Ebenso unterstreicht

Licht in verschiedenen Farben und

Formen die Wohlfühlatmosphäre im Badezimmer.

Außer der App bietet auch das fest

montierte zentrale Bedienfeld RainPad eine

alternative Duschsteuerung. Als idealen

Lichtpartner empfiehlt hansgrohe Philips

Hue, dessen Sortiment an Leuchten und

passendem Zubehör über das Smart-

Home-System von Philips Hue mit Rain-

Tunes kombinierbar ist.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.hansgrohe.de


BOLD THE MAGAZINE // 73

HOLLYWOOD‘S

GOLDEN ERA

FASHION

FOTOGRAF: A. ORTNER

Die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion 2022

von Baldessarini bewegt sich in einem Lebensgefühl

der Unabhängigkeit und der Freiheit.

Wir gehen zurück in das Jahr 1969. Hollywood ist wieder auferstanden.

Durch Filme wie „Easy Rider“ und „Bonnie und Clyde“

begann die goldene Ära Hollywoods.

Es ist die Zeit, in der aus den Lautsprechern des Cadillac Coupe Deville

der Sound von Los Bravos „Bring a Little Lovin´“oder

„Treat Her Right“ von Roy Head in die Weite schallt.

www.baldessarini.com


78 // BOLD THE MAGAZINE

COOL STUFF / BEGEHRENSWERT

LIFESTYLE ICON FOR

THE TROUSER POCKET

GALAXY Z FLIP3 5G

KLEINES FORMAT MIT STIL

AUTORIN: Z. KHAWARY

Smartphones von heute sind meist echte

Multitalente. So klein, dass sie in die

Hosentasche passen, aber auch so groß,

dass Videokonferenzen von unterwegs

gut funktionieren. Ein Widerspruch?

Mitnichten, denn das neue faltbare

Samsung Galaxy Z Flip3 5G verfügt

nicht nur über technischen Features –

es verkörpert vor allem Stil und Eleganz

im kleinen Format. Zusammengeklappt

passt die Lifestyle-Ikone in die Hosentasche

und aufgeklappt entfaltet sich

das Dynamic AMOLED-Display auf

satte 17,03 cm/ 6,7 Zoll (Displaydiagonale

gemessen im vollen Rechteck

und ohne Berücksichtigung der abgerundeten

Ecken). Jede Menge Platz bei

Videokonferenzen oder beim mobilen

Arbeiten. Mit einer Bildwiederholungsrate

von bis zu 120 Hertz bietet das

brillante Display eine reaktionsschnelle

Bedienung, mit der es sich leicht über

die Inhalte scrollen lässt. Wer nicht

ständig sein Smartphone aufklappen

möchte, um Nachrichten oder Uhrzeit

zu checken, der wird sich über das

4,83 cm/1,9 Zoll-große Cover-Display

freuen. Das zeigt wichtige Infos wie

Messenger Nachrichten, Timer oder

Uhrzeit auf einen Blick. Ein weiteres

praktisches Feature ist der Flex-Modus,

mit dem man im halb-aufgefalteten

Modus wunderbar Videos schauen oder

auch per Video telefonieren kann – und

das auch ohne externen Smartphone-

Halter. Auch scharfe Bilder und Videos

können bequem ohne Stativ aufgenommen

werden.

Egal, ob zu, halb oder komplett entfaltet

– das Galaxy Z Flip3 ist ein Multitalent

und ein buntes noch dazu. In der neuen

Bespoke Edition kann man das stylische

Foldable sogar in verschiedenen Farben

konfigurieren. Das Flip3 als individuelles

Lifestyle-Accessoire.


COOL STUFF / BEGEHRENSWERT BOLD THE MAGAZINE // 79


Hockerty wurde 2008 gegründet, um die Herausforderung anzunehmen, maßgeschneiderte

Kleidung zu erschwinglichen Preisen anzubieten – und bietet heute

nicht nur maßgeschneiderte Hemden, Sakkos, Hosen, Jeans, Smokings, Westen

und Polohemden, sondern auch passgenaue Jacken, Mäntel, Schuhe und individualisierte

Accessoires für Männer an.


COOL STUFF / BEGEHRENSWERT BOLD THE MAGAZINE // 81

Seit ihrer Einführung 2017 hat sich die

Manero Flyback weltweit zu einem der

beliebtesten Uhrenmodelle der Marke

entwickelt. Die neue Version mit olivgrünem

Zifferblatt wird auch Liebhaber

begeistern, die diese Uhrenserie

bisher noch nicht für sich entdeckt

haben. Wie die anderen Zeitmesser der

Kollektion verfügt sie über einen Chronographenzähler,

eine kleine Sekunde

und eine Datumsanzeige, dazu durchbrochene

lanzettförmige Stunden- und

Minutenzeiger. Das Zifferblatt, das in

einem 43-mm-Edelstahlgehäuse mit

pilzförmigen Drückern im Vintage-Stil

sitzt, wird von einer Tachymeterskala

eingefasst. Die Manero Flyback Modelle

von Carl F. Bucherer sind besonders

bei Reisenden mit einem ausgeprägten

Sinn für Unabhängigkeit beliebt – bei

Männern und Frauen, die sich, ähnlich

wie die Schweizer Luxusuhrenmarke

aus Luzern, auf der ganzen Welt zu

Hause fühlen. Sascha Moeri, CEO Carl F.

Bucherer, ist überzeugt, dass die Uhr ein

besonderes Statement abgibt: „Unsere

Manero-Flyback-Kollektion steht für

den freien Geist und die kosmopolitische

DNA unseres Unternehmens.“

Porsche Design präsentiert zum Markteintritt

des neuen 718 Cayman GT4

RS einen passenden Zeitmesser, der

ausschließlich Besitzern des Luxus-Sportwagens

zugänglich ist. Zwei verschiedene

Gehäusefarben – Schwarz und Titan –

sowie zwei Lünettentypen stehen zur

Auswahl. Der Individualring lässt sich

zudem an die Fahrzeugfarbe anpassen.


82 // BOLD THE MAGAZINE IMPRINT

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ISSN 2192-9378

M. Kuhlmey

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