Aurum 999,9 MagBook – Winter 2021
The Coffee Table MagBook
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S A L Z B U R G - G S T A A D - L O N D O N - H O N G K O N G<br />
W W W . A E N E A . C O M
EDITORIAL<br />
Liebe AURUM <strong>999</strong>,9-Community!<br />
Time is running. Drei Monate sind bereits<br />
vergangen, seit ich Ihnen im September voller<br />
Freude den Relaunch von AURUM <strong>999</strong>,9 als<br />
Coffee Table <strong>MagBook</strong> mit neuer DNA und meinem engagierten<br />
Redaktionsteam präsentieren durfte. Und was soll ich sagen: Die positive<br />
Resonanz hat meine Freude in Stolz verwandelt. Oder besser<br />
gesagt, eine euphorisierende Symbiose aus beiden Emotionen entfacht.<br />
Vielen lieben Dank für das Feedback, die unzähligen Glückwünsche<br />
und Feel-good-Vibes, die uns für die neue Ausgabe Kraft nach einem<br />
arbeitsreichen Sommer gegeben haben.<br />
Nun neigt sich das Jahr <strong>2021</strong> definitiv dem Ende zu. Spürbar an den<br />
kürzer werdenden Tagen, dem ungemütlichen Wetter und Menschen,<br />
die jetzt in der Vorweihnachtszeit noch ein Quäntchen gehetzter und<br />
gereizter sind als üblich. Ich muss ja zugeben, ich war noch nie ein sonderlich<br />
begeisterter <strong>Winter</strong>-Fan. Als Kreativer, und als solcher würde<br />
ich mich durchaus bezeichnen, brauche ich einfach viel Licht, Sonne<br />
und Wärme, die in mir die Lebensgeister wecken. Aber erst kürzlich,<br />
als ich mir nach Wochen wieder einmal die Zeit genommen habe, um<br />
ein spannendes Buch zu lesen, bin ich nicht darum herumgekommen,<br />
mir selbst etwas einzugestehen. Als ich den dicken Schmöker beiseitegelegt<br />
und eingemummt in eine Decke in das Dunkel der Nacht<br />
geblickt habe, hat mich das Gefühl überrascht, dass ich dieser sonst<br />
doch eher trostlosen Jahreszeit vielleicht mehr abgewinnen könnte als<br />
gedacht. Auf eine faszinierende Weise ist sie nämlich ein Seelentröster.<br />
Und diesen haben wir auch bitter nötig! Ich denke, die letzten Monate<br />
haben viele von Ihnen vor neue Herausforderungen gestellt, haben<br />
vielleicht auch einschneidende Veränderungen mit sich gebracht oder<br />
kaum Zeit gelassen, um einen Schritt zurückzumachen, abzu schalten,<br />
durchzuatmen und wieder zu innerer Balance zu finden. Mir und<br />
meinem Team ist es ähnlich ergangen.<br />
„Begleiten Sie uns in<br />
dieser <strong>Winter</strong>-Ausgabe<br />
zu idyllischen Orten<br />
abseits von Hektik<br />
und Alltagsstress“<br />
Begleiten Sie uns daher in dieser <strong>Winter</strong>-Ausgabe zu idyllischen Orten<br />
abseits von Hektik und Alltagsstress. Unsere Wohlfühl-Geschichten<br />
entführen Sie zum Beispiel auf eine Zeitreise zurück zu den legendären<br />
Taten eines Großmeisters der Couture: Pierre Cardin. Ähnlich glamourös<br />
präsentiert sich seit nunmehr 90 Jahren das weltbekannte Hotel<br />
„The Carlyle“. Wahrlich eine nicht mehr wegzudenkende Institiution<br />
in New Yorks Upper East Side. Berühmtheiten wie John F. Kennedy,<br />
David Bowie oder auch Lady Diana gaben sich in neun Jahrzehnten die<br />
Klinke in die Hand und genossen den diskreten Charme des Luxusdomizils.<br />
In diese Riege an Weltstars reiht sich auch Anna Netrebko,<br />
eine Ikone der Oper, nahtlos ein. Wir gratulieren ihr herzlich zum<br />
50. Geburtstag und geben einen Ausblick auf ihr Bühnenjahr 2022.<br />
Zuhause ist, wo Ihr Herz ist! Und das muss <strong>–</strong> ganz dem Zeitgeist der<br />
Multilokalität entsprechend <strong>–</strong> nicht zwingend an einem einzigen Ort<br />
sein. Wir haben uns für Sie nach Hideaways mit Wohlfühlfaktor abseits<br />
der Metropolen umgesehen und dazu passend aktuelle Wohntrends<br />
sowie kuschelige Interior-Highlights entdeckt. Entspannende Refugien,<br />
die man zwar nicht kaufen kann, in denen man jedoch von herzlichen<br />
Gastgebern willkommen geheißen wird, laden zu einer Auszeit für<br />
Körper, Geist und Seele ein. Egal ob in einem First-Class-Resort<br />
auf Mauritius, im malerischen Venedig mit historischen Palazzi oder auf<br />
einer Luxusyacht <strong>–</strong> das Rauschen des Meeres verzaubert uns doch<br />
immer wieder aufs Neue.<br />
Fotos: Jürgen Hammerschmid<br />
Mein Team und ich wünschen Ihnen und Ihren Liebsten somit wunderschöne<br />
Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und wir freuen uns<br />
bereits auf ein gemeinsames 2022!<br />
Ihr<br />
Reinhard Neussner<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
7
INHALT<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
18<br />
FASHION<br />
12 PORTRAIT<br />
Der Midas der Mode: Pierre Cardin<br />
32 SHOWROOM<br />
Fashion in Balance<br />
34 LUXURY PIECE for Women<br />
36 ACCESSOIRES<br />
In bester Gesellschaft<br />
50 PORTRAIT<br />
Arthur Arbesser kreiert Mode für die große Bühne<br />
54 LUXURY PIECE for Men<br />
COFFEE TABLE BOOK<br />
58 UPPER EAST SIDE STORY<br />
Eine Hommage an das weltberühmte Hotel „The Carlyle“<br />
ART<br />
64 PORTRAIT<br />
Ikone der Oper: Anna Netrebko<br />
68 KUNST DARF PROVOZIEREN<br />
Sabine Wiedenhofer im Interview<br />
82 IMAGINE HUMAN RIGHTS<br />
Ein besonderes Charity-Projekt<br />
HISTORY<br />
74 EMPERADOR MAXIMILIAN<br />
Die bewegte Geschichte des österreichischen Erzherzogs<br />
ARCHITEKTUR<br />
88 RENAISSANCE DER LANDIDYLLE<br />
Oasen abseits der Metropolen<br />
94 DIE TOP 7<br />
Exklusive Domizile mit Erholungsfaktor<br />
102 IMMOBILIEN ROUND TABLE<br />
104 PORTRAIT<br />
Immobilienentwickler Michael Schmidt von 3SI<br />
108 HIGHLIGHT<br />
Ein Raumschiff ist gelandet<br />
LIVING<br />
122 SHOWROOM INTERNATIONAL<br />
Poltrona Frau Flagshipstore Via Manzoni<br />
126 CHALET LIVING<br />
Wohnzimmer, Küche & Esszimmer, Schlafzimmer, Bad, Outdoor<br />
136 SHOWROOM NATIONAL<br />
Alpiner Chic bei Wetscher<br />
138 STATUSSYMBOL HOME-SPA<br />
Ab in die Wärme<br />
144 ZEIT FÜR WÜNSCHE<br />
Prominente Persönlichkeiten kreierten ihre Wohnvisionen<br />
BEAUTY<br />
152 WOHLFÜHLZEIT<br />
Beauty-Spezialisten für ein paar Stunden Me-Time<br />
154 DUFTREISE<br />
Ein aromatisches Abenteuer rund um die Welt<br />
156 BART-KUNST<br />
Grooming-Helfer für perfekt gepflegte Bärte<br />
MOBILITY<br />
164 TEST THE BEST SUV<br />
Aston Martin, Maserati, Lexus und Volvo<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution, Lucas Museum of Narrative Art, Fraser, Simon Watson<br />
8
INHALT<br />
188<br />
108<br />
194<br />
KULINARIK<br />
174 FLÜSSIGES GOLD<br />
Ein virtuoser Champagner<br />
177 GRAPPA MIT GRANDEZZA<br />
Limitierte Geschmackssensation aus Italien<br />
178 NEW IN TOWN<br />
181 MENU À LA CHEF<br />
Kulinarischer Gipfelstürmer im ikonischen „7132 Hotel“<br />
TRAVEL<br />
186 WELL-BEING RELOADED<br />
Der neue Luxus: Reisen ins Ich<br />
188 ZAUBER ZWISCHEN LAND UND MEER<br />
Die magische Strahlkraft von Venedig<br />
204 BODY AND SOUL<br />
Relax-Resorts, um die Seele baumeln zu lassen<br />
220 BERGE AN SPANNUNG<br />
Buchtipp für eine Auszeit<br />
222 TRAVEL WITH THE STARS<br />
Hunt Island von Jörg Pilawa<br />
224 NEW PLACES<br />
IMPRESSUM<br />
YACHT<br />
194 MARITIME FREIHEIT<br />
Aktuelle Juwele der Meere<br />
KOLUMNEN<br />
112 TATJANA LACKNER<br />
Welchen Partner haben Sie?<br />
150 ELKE REITMAYER<br />
Eine Analyse zu Lagom, Hygge & Niksen<br />
172 MARCUS JOSEF WEISS<br />
Zwischen den Linien ruhen die Lösungen<br />
PHOTOGRAPHY<br />
42 PORTRAIT GREG GORMAN<br />
114 PORTRAIT JOSEF FISCHNALLER<br />
158 PORTRAIT FRAUKE FISCHER<br />
Medieninhaber: Reinhard Neussner Management und Beteiligungs GmbH, Kaasgrabengasse 86/4/40A, 1190 Wien, office@aurum-magbook.com<br />
Verlags- und Redaktionsadresse: Kaasgrabengasse 86/4/40A, 1190 Wien<br />
Herausgeber, Chefredakteur, Geschäftsführer: Reinhard Neussner. Redaktionsteam: Bernhard Musil, Brigitte R. Winkler, Christoph Kulmer,<br />
Elisabeth Habitzl, Elisabeth Muth, Percival Pachta-Rayhofen, Reinhard Neussner, Rosemarie Pescheck. Redaktionsassistentin: Marily Elmezoglou.<br />
Chef vom Dienst: Christoph Kulmer. Art Director: Florian Reichel. Textchefin: Elisabeth Habitzl. Autoren dieser Ausgabe: Tatjana Lackner,<br />
Elke Reitmayer, Marcus Josef Weiss, Alice Mandel. Herstellungsort: Wien. Druck: Holzhausen/Gerin Druck GmbH.<br />
Blattlinie: AURUM <strong>999</strong>,9 <strong>MagBook</strong> ist eine Verschmelzung der Genres Coffee Table Book & Magazin. Das Redaktionsteam berichtet 4-mal jährlich<br />
für seine exklusive Member-Community über Wissenswertes, Exklusives und Aufregendes. Die Luxus-Lifestyle-Themen reichen von Architektur,<br />
Design, Fotografie, Kunst, Mode, Genuss, Reisen und Mobilität bis hin zu Business und History.<br />
Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle angegebenen Preise sind Richtpreise,<br />
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Offenlegung: www.aurum-magbook.com/impressum<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
9
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Pierre Cardins legendäre Fashion Show 2007 in der Wüste Gobi<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution
FASHION | PORTRAIT<br />
DER<br />
MIDAS<br />
DER<br />
MODE<br />
Pierre Cardin<br />
Er war ein Großmeister der Couture, die er nachhaltig prägte:<br />
Voriges Jahr verstarb PIERRE CARDIN am 29. Dezember in Paris und<br />
am 2. Juli 2022 wird der 100. Geburtstag des Modeschöpfers gefeiert.<br />
Ein Grund, sein Leben und reichhaltiges Schaffen näher zu betrachten <strong>–</strong><br />
und ebenso die Pläne, wie sein großartiges Erbe weiterwirken soll<br />
Von Brigitte R. Winkler<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
13
Ein bisschen darf schon verraten werden: Auf jeden Fall soll<br />
2022 eine große Modenschau zu Ehren von Pierre Cardin<br />
stattfinden. Geplant wäre voraussichtlich Ende Jänner.<br />
Vermutlich in Paris. Dabei sollen noch Kreationen des<br />
Meisters selbst gezeigt werden. Die andere Hälfte der<br />
Kollektion werden Modelle sein, die von den Ateliers des<br />
Hauses, die jetzt unter der Leitung von Rodrigo Basilicati-<br />
Cardin stehen, entworfen werden. Fast drei Jahrzehnte<br />
hat dieser an der Seite seines berühmten Großonkels gearbeitet<br />
und fungiert jetzt auch als CEO des Unternehmens. In einer<br />
Pressekonferenz im berühmten Pariser Lokal seines großen<br />
Vorgängers, dem „Maxim‘s“, verkündete er, dass die Show keine<br />
Retrospektive sein wird.<br />
Beim Entwerfen der Jubiläumskollektion habe man an den<br />
prägenden Stil des Space-Age-Designers Pierre Cardin gedacht, aber<br />
auch ein jüngeres Publikum im Auge gehabt, meinte Basilicati-Cardin<br />
(den Namen Cardin nahm er im April 2019 an). Und weiter: „Die<br />
Kollektion wird als seine erkennbar sein. Nicht als etwas ganz<br />
Anderes, wie man es oft bei anderen Häusern sieht. Aber es wird<br />
meine Interpretation sein.“ Dafür habe er das Archiv der Maison,<br />
das rund 30.000 Outfits umfasst, durchforstet. Um sich inspirieren<br />
zu lassen, nicht um zu kopieren. Neben den jüngeren Kunden sollen<br />
vor allem auch die Pierre-Cardin-Lizenznehmer durch die Kollektion<br />
und die Modeschau beflügelt werden. Denn diese <strong>–</strong> rund 300 gibt<br />
es weltweit <strong>–</strong> seien „die Quelle des Lebens“ für die Marke, betonte er.<br />
Dahinter stecken mehrere zehntausend Produkte, die der<br />
CEO verwaltet <strong>–</strong> von Uhren über Jeans und Taschen bis zu<br />
Regenschirmen und mehr.<br />
Und es gab eine weitere Ankündigung: Das von Pierre Cardin<br />
gegründete Festival mit Musik, Theater und Tanz in Lacoste<br />
werde man weiter betreiben und um einen Filmpreis erweitern.<br />
Jean-Pascal Hesse, ein langjähriger enger Mitarbeiter Cardins erklärte,<br />
dass er bereits an einem weiteren Buch arbeite, diesmal über die<br />
frühen Jahre des legendären Modeschöpfers. Er habe unzählige Fotos<br />
gefunden, darunter auch solche von Yoshi Takata, einer Freundin von<br />
Pierre seit 1954 bis zu dessen Tod. Dazu Hesse: „Es gibt unglaublich<br />
viele Dinge, die man noch nie gesehen hat.<br />
v<br />
Rodrigo Basilicati-Cardin,<br />
Großneffe von Pierre Cardin<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution<br />
14
v<br />
Ein Modekönig in seinem Schloss:<br />
Pierre Cardin schuf mit seinem<br />
visionären Weitblick ein Imperium<br />
FASHION | PORTRAIT<br />
k<br />
Blick auf die<br />
Ruine des Schlosses des<br />
Marquis de Sade<br />
in Lacoste<br />
Konzert vor den<br />
Schlossmauern beim<br />
Festival de Lacoste<br />
x<br />
„Ich wollte, dass<br />
mein Name eine<br />
Marke wird und<br />
nicht nur ein Etikett“<br />
Pierre Cardin<br />
Wie schade, dass man den fantastischen Modeschöpfer und so interessanten<br />
wie liebenswürdigen Menschen Pierre Cardin nach der Show<br />
nicht mehr persönlich treffen können wird. Oder in Wien, wo er oft<br />
und sehr gerne war. Zum Beispiel 2005 im Rathaus beim damaligen<br />
Bürgermeister Michael Häupl, der ihm die Auszeichnung „Goldener<br />
Rathausmann“ überreichte. Oder nach einer seiner speziellen Shows<br />
auf seinem Schloss in Lacoste. Wo ihm die Autorin dieses Artikels ein<br />
Säckchen Mozartkugeln überreichte, bevor danach zunächst ein Interview<br />
folgte und dann ein gemütlicher Plausch. Oder wie zuletzt im<br />
Februar 2020 in seinem Studio Pierre Cardin in der Rue Saint Honoré<br />
in Paris, wo die Autorin auch seinen Großneffen Rodrigo persönlich<br />
kennenlernen konnte. Aber jetzt geht es erst einmal zu jenem Ort,<br />
an dem diese unglaubliche Erfolgsstory ihren Anfang nahm.<br />
v<br />
Das Cardin-Festival zeigt neben Theater jetzt auch Kinofilme<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
15
Modenschau „Evolution“ im<br />
September 2019 in China<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution, Kunstpalast / Anne Orthen<br />
16
FASHION | PORTRAIT<br />
k<br />
Meisterwerke in der<br />
Ausstellung „Pierre Cardin.<br />
Fashion Futurist“ im<br />
Kunstpalast in Düsseldorf<br />
„Der Kreis ist<br />
das Symbol der<br />
Unendlichkeit.<br />
Ich liebe den Kreis.<br />
Der Mond, die Sonne,<br />
die Erde sind<br />
pure Kreationen,<br />
grenzenlos,<br />
ohne Anfang<br />
und ohne Ende“<br />
Pierre Cardin<br />
Nein, nicht nach Paris. Denn geboren wurde Pierre Cardin am 2. Juli<br />
1922 in San Biagio di Callalta in der Region Treviso in der Nähe von<br />
Venedig. Von dort floh Pietro Costante Cardini, so sein eigentlicher<br />
Name und das jüngste von 15 Kindern eines Weinhändlers,<br />
als Zweijähriger mit den Eltern vor dem<br />
Faschismus nach Frankreich. Mit 17 Jahren begann er<br />
in einem Schneidersalon in Vichy Geld zu verdienen.<br />
Fünf Jahre später, 1944, machte er sich in Paris selbstständig.<br />
Am liebsten wäre er Schauspieler oder<br />
Tänzer, Kostümbildner oder Architekt geworden,<br />
doch dafür reichte das Geld nicht. Bald geriet er in<br />
Pariser Künstlerkreise, landete als Zeichner im Modehaus<br />
Paquin, dann bei Schiaparelli. Er lernte Jean<br />
Cocteau kennen und stattete für ihn mit großem<br />
Erfolg den Film „La Belle et la Bête“ aus. Durch die<br />
Vermittlung von Cocteau öffneten sich ihm die Tore<br />
bei Christian Dior. Für und mit diesem entwarf er<br />
1947 den legendären „New Look“, der die Modewelt<br />
revo lutionierte und mit den weit ausgestellten<br />
Röcken, der engen Taille und den schmalen Schultern<br />
vor allem die Amerikanerinnen verrückt machte.<br />
Sein erstes eigenes Atelier gründete der ehrgeizige Designer 1950 in<br />
der Pariser Rue Richepanse. Von dort übersiedelte er bald in die Rue<br />
du Faubourg Saint-Honoré, jene berühmte Modestraße, in der sich<br />
die weltbekannten Maisons damals um jeden Quadratzentimeter<br />
rauften. Nach florierenden Jahren gehörten ihm dort neun Häuser,<br />
denn Pierre Cardin verabscheute es, Miete zu zahlen. Doch für seine<br />
überschäumende Fantasie und seine unglaubliche Geschäftstüchtigkeit<br />
brauchte er Platz. Zuerst für Damen-, dann für Herren- und<br />
schließlich auch für Kindermode. Cardin plissierte Mäntel aus grobem<br />
Leinen, ließ Busen durch transparente Blusen blitzen, Röcke zehn<br />
Zentimeter über dem Knie enden und kombinierte sie mit Maximänteln.<br />
Dass unter anderem die Herzogin von Windsor sich von<br />
seiner Mode angezogen fühlte, beschleunigte seine Karriere nicht<br />
unwesentlich. Schließlich präsentierte der Modeschöpfer 1953 seine<br />
erste Haute-Couture-Kollektion. Ein Jahr später wurde sein Bubble<br />
Dress, auch Ballonkleid genannt, zur weltweiten Sensation. Die<br />
Presse überschlug sich förmlich vor Begeisterung. Er eröffnete in der<br />
Rue du Faubourg Saint-Honoré seine erste Damenboutique „Eve“,<br />
natürlich schloss sich dieser bald eine Boutique namens „Adam“ in<br />
derselben Straße an. Bereits 1957 war Cardin so erfolgreich, dass er es<br />
sich erlauben konnte, das Angebot auszuschlagen, Nachfolger des<br />
verstorbenen Christian Dior zu werden. Er interessierte sich nämlich<br />
für ganz andere Dinge.<br />
Schon bald genügte es dem drahtigen Wahlfranzosen nicht mehr,<br />
elegante und teure Mode für Damen und Herren zu kreieren. Er<br />
stattete seine Kunden fortan mit Wäsche, Strümpfen, Handschuhen,<br />
Hüten, Stiefeln, Schmuck und Gürteln unter dem Label Cardin aus.<br />
Der Couturier ließ sie von Cardin-Tellern essen, auf Cardin-Stühlen<br />
sitzen und in Cardin-Betten schlafen. Unter dem selbstbewussten<br />
Motto „Ich bin der vielseitigste Designer der Welt. Man mag mich oder<br />
man mag mich nicht, jedenfalls bin ich immer interessant“ war sich<br />
Pierre Cardin nicht zu gut, auch so profane Dinge wie Hausschuhe,<br />
Brillen und Schokoladepackungen, Bettdecken, Frotteetücher und<br />
Geschirr, aber auch Kugelschreiber, Knöpfe, Möbel, Vorhänge sowie<br />
Schlafsäcke und Hüllen für Surfboards und vieles mehr zu entwerfen.<br />
Uhren natürlich auch schon damals. Bald hatte er die Idee, Lizenzen für<br />
alles und jedes zu vergeben. Während viele Modeschöpfer dies zwar<br />
ebenso taten, aus Eitelkeit aber lieber darüber schwiegen, kannte<br />
Cardin da keine falsche Bescheidenheit. Alle durften wissen, dass sich<br />
Unternehmer auf der ganzen Welt um ein Cardin-Design und seinen<br />
Namen reißen. Als erster Designer hatte er in seinen Entwürfen ein<br />
Logo mit seinem Namen angebracht. Und jetzt durften es auch seine<br />
Lizenznehmer weltweit verwenden.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
17
„Die Kleider, die<br />
ich bevorzuge,<br />
sind jene, die<br />
ich für ein Leben<br />
erfinde, das es<br />
noch gar nicht<br />
gibt <strong>–</strong> für die Welt<br />
von morgen“<br />
Pierre Cardin<br />
MIT VISIONEN ZU MILLIONEN<br />
So wünschte sich eine italienische Firma Cardin-Kinderwagen, eine<br />
japanische eine Cardin-Stereoanlage, eine schweizerische eine Autokarosserie,<br />
eine amerikanische die Innenausstattung von Sportwagen<br />
und eine andere ließ sich einen Learjet verschönern. Über diesen<br />
Auftrag sagte Cardin: „Atlantic Aviation wollten nicht nur, dass<br />
ich das Flugzeug innen und außen style, ich habe auch ein funktionelles<br />
Büro eingebaut.“ Nur als es darum ging, Verpackungen für<br />
Zigaretten und für Milch zu entwerfen, passte der Vielseitige lange<br />
Zeit: „Ich rauche nicht und halte es für ungesund. Und was die Milch<br />
betrifft, bin ich der Meinung, dass die attraktivste Verpackung dafür<br />
die Kuh selbst ist.“ Doch 1985 konnte er einem lukrativen Angebot<br />
letztlich nicht widerstehen und erlaubte, dass Glimmstengel der<br />
Marke Pierre Cardin hergestellt wurden.<br />
Mit einem großen Skandal ging Cardin 1958 daran, gezielt an der<br />
Promotion und Verbreitung seiner Mode zu arbeiten. Im Frühjahr<br />
präsentierte er seine erste Prêt-à-porter-Kollektion <strong>–</strong> sozusagen eine<br />
erschwing liche Ausgabe der Haute Couture <strong>–</strong> im Departmentstore<br />
Printemps und bot sie auch anderen Kaufhäusern an. (In Wien ist<br />
Cardin-Mode zum Beispiel bei Peek & Cloppenburg erhältlich.)<br />
Diese Strategie erklärte Cardin so: „Ich hatte es vorgezogen, mich<br />
selbst zu kopieren, bevor andere es schlecht tun.“<br />
Für seine Verehrer war und bleibt er der größte Designer aller Zeiten.<br />
Aber er hatte vor allem in diesen Anfangsjahren seiner Karriere auch<br />
viele Kritiker, die verächtlich auf ihn herabblickten. Sie nannten ihn<br />
einen Konfektionär, der für alles und jedes seinen Namen hergibt.<br />
Tatsache ist, dass Pierre Cardin die Prêt-à-porter, wenn schon nicht<br />
erfunden, so doch offiziell gemacht hat. Er wollte modische und hochwertig<br />
verarbeitete Kleidung auch für ein breiteres Publikum leistbar<br />
und zugänglich machen. Tatsache ist, dass er dafür beschimpft und<br />
bestraft wurde und dass es heute kein Modelabel mehr gibt, das nicht<br />
auch, wenn nicht sogar nur Prêt-à-porter fabriziert. Wieder einmal als<br />
erster verzichtete er auf Handnäherinnen und setzt Nähmaschinen ein.<br />
Cardin-Design:<br />
innovativ und unverkennbar,<br />
oft kopiert, nie erreicht<br />
x<br />
Dafür wurde er vom Chambre Syndicale de la Haute Couture, dem<br />
französischem Modeverband, aus der Vereinigung auserwählter<br />
französischer Couturiers ausgeschlossen. Natürlich durfte er später<br />
wieder in den erlauchten Kreis zurückkehren. Nicht nur das. Cardin<br />
bekundete ein paar Jahre danach: „Man hat mir schon öfter die<br />
Präsidentschaft angetragen. Aber ich komme schon kaum mehr dazu,<br />
mich um mich selbst zu kümmern. Wie erst darum?“<br />
Hätte nicht Pierre Cardin die Luxuskonfektion erfunden, könnte<br />
heute sicher ein anderer Modeschöpfer dieses Verdienst auf seine<br />
Fahne schreiben. Aber es war eben der innovative Italo-Franzose.<br />
Tatsache ist auch, dass Pierre Cardin eine gewisse Ähnlichkeit mit<br />
König Midas aus der griechischen Sagenwelt nicht verleugnen konnte:<br />
Ziemlich alles, was er in die Hand nahm, verwandelte sich in Geld.<br />
Doch hinter dieser Fähigkeit Cardins steckte kein Gott, der sie ihm<br />
mir nichts, dir nichts verliehen hatte. Sagenhaft an ihm waren seine<br />
Kreativität und seine Fantasie, sein Unternehmungsgeist, sein Fleiß<br />
und Arbeitseinsatz. Sein Lebenslauf liest sich eigentlich wie ein<br />
modernes Märchen.<br />
Fotos: Kunstpalast/Anne Orthen, Jerome Faggiano und Nils Herman<br />
18
Goldenes Outfit aus den<br />
1990er-Jahren, zeitlos modern<br />
v<br />
FASHION | PORTRAIT<br />
Konsole „Demi-Lune“ mit Schubladen<br />
in Form eines Halbmondes<br />
x<br />
h<br />
Konsole aus lackiertem Holz<br />
mit einer goldenen Leuchte<br />
c<br />
Bodenlampe „Homme & Femme Light“<br />
aus den 1970er-Jahren<br />
h<br />
Formvollendet: Kommode „Tête de Lune“<br />
von 1977 (zu Deutsch: „Kopf des Mondes“)<br />
h<br />
Ein Tisch als Kunstwerk: Cardin nannte<br />
seine Möbel „Gebrauchs-Skulpturen“<br />
„Meine Möbel<br />
sind Skulpturen.<br />
Ich liebe die Arbeit<br />
als Bildhauer. Sie<br />
ist mein Leben,<br />
meine Leidenschaft,<br />
mein Glück, meine<br />
Freude, mein Grund<br />
zu arbeiten“<br />
Pierre Cardin<br />
Im Jahr 1960 landete er den nächsten Coup. Cardin präsentierte<br />
erstmals im „Hôtel de Crillon“ auf der Place de la Concorde,<br />
dem Vorführtempel der großen Schneider vor ihm, seine erste<br />
Prêt-à-porter für Herrenmode. Da es damals noch keine männlichen<br />
Models gab, ließ er Studenten seine Mode vorführen: kragenlose<br />
Jacken, gegürtet, dazu schwere Motorradstiefel. Weltberühmt wurde<br />
seine Schultergestaltung: Glatte Rundungen konnte man dort selten<br />
finden. Entweder schmückten sie Zacken wie die eines Drachens oder<br />
es gab Vertiefungen, aus denen Kegel oder tellerartige Schuppen<br />
wuchsen. Dann wieder waren sie eckig oder endeten in Spitzen.<br />
Viele Modelle erinnerten dadurch an utopische Astronautenanzüge,<br />
an Op-Art und Science Fiction.<br />
h<br />
Liebe zur Geometrie: die dreieckige<br />
Leuchte „Triangle“<br />
v<br />
Sessel „Espace“ aus lackiertem Holz<br />
von 1972<br />
Kein Modeexperte wagt es, mit hundertprozentiger Sicherheit zu<br />
sagen, wer letztlich wirklich den Minirock erfunden hat. War Mary<br />
Quant tatsächlich die erste Designerin, die 1962 den kurzen Rock<br />
zeigte und damit zur Mode erklärte? Oder waren André Courrèges<br />
und / oder eben Pierre Cardin schon vorher damit auf dem Markt?<br />
Auf alle Fälle war er der erste Designer, der auch selbst entworfene<br />
Strumpfhosen anbot. So sorgte er dafür, dass Mini-Fans das Must-have<br />
in kühleren Jahreszeiten problem los tragen konnten. Als er dann auch<br />
blickdichte, schwarze Strumpf hosen propagierte, war die Welt wieder<br />
einmal schockiert. Aber nicht sehr lange. Weiter ging es bei Cardin mit<br />
dem „Cosmocorps-Look“ und mit Space-Age-Visionen. Die Inspiration<br />
dazu erklärt er so: „Der Kosmos, die Wissenschaft, die Satelliten und<br />
das Universum haben mich stets begeistert. Diese Sphären sind mein<br />
Bezugspunkt. Wie könnte dieser andere Mensch sein? Mit diesem<br />
Bezug habe ich meinen Stil entwickelt, während die anderen barock<br />
blieben oder sich auf vergangene Kulturen und Traditionen beriefen.<br />
Ich will die Kultur von morgen schaffen und nicht jene, die man mir<br />
beigebracht hat, wiederkäuen.“ Das gelang ihm ebenso bei der Auswahl<br />
der Models. Während vielen Modeschöpferinnen und Modeschöp fern<br />
heute noch vorgeworfen wird, dass sie sich ausschließlich auf schlanke<br />
und weiße Models fixieren, lag Cardin Diversität schon damals am<br />
Herzen. Abgesehen davon, dass er als Erster Männer auf dem Laufsteg<br />
zeigte sowie Frauen- und Männermode miteinander mischte, engagierte<br />
er auch von Anfang an regelmäßig Models aus Asien und Afrika.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
19
Neben der Mode interessierte er sich auch für Interior-Design und<br />
präsentierte 1970 eine Kollektion an Raumobjekten, betitelt<br />
„Prêt-à-Meubler“. Wie einst die Künstler der Wiener Werkstätte<br />
wollte er Mode und Möbel zu einem Gesamtkunstwerk des Lebens<br />
verbinden. Mit ihren knallbunten Farben, geometrischen Formen und<br />
glänzenden Oberflächen könnte man sie für Plastikmöbel halten.<br />
Sie waren jedoch nach alter asiatischer Tradition aus lackiertem<br />
Holz gefertigt. Bereits ab 1969 zählte Philippe Starck zu Cardins<br />
Möbel-Mode-Team und leitete es für kurze Zeit als Artistic Director.<br />
Jeder Entwurf wurde zunächst in einer Serie von nur acht Stück in<br />
Handarbeit hergestellt, dann nur noch als Einzelstück. Es waren<br />
und sind Unikate, Möbel-Haute-Couture sozusagen. Pierre Cardins<br />
Kästen, Schränke, Regale und Kommoden brauchten keine Wand.<br />
Alle Seiten waren meist individuell geformt <strong>–</strong> wie bei einer Skulptur.<br />
Und so nannte er sie auch: „sculptures utilitaires“.<br />
Modekaiser wollte er nie genannt werden. Denn: „Der Begriff ist mir<br />
zu militärisch. So bin ich nicht. Ich spüre instinktiv, was Frauen und<br />
Männer wollen.“ Und welcher Begriff hatte ihm stattdessen gefallen?<br />
„Abenteurer, das bin ich. Ich habe es noch nicht zum Mond geschafft,<br />
aber vielleicht eines Tages.“ Kein Wunder, dass sich 1963 die Beatles<br />
von ihm mit kragenlosen Anzügen einkleiden ließen. Und dass<br />
die US-amerikanische First Lady Jackie Kennedy bereits 1962 für<br />
einen Kanadabesuch ein Faible für seine Outfits entwickelte.<br />
Schauspielerin und Model Marisa Berenson lächelte mit seinen<br />
Kosmetik produkten 1967 für das Cover der „Vogue“ in die Kamera<br />
von Irving Penn. Klar, dass auch diese Umstände zum weiteren<br />
Bekanntheits- und gesteigerten Will-Haben-Grad des Modegenies<br />
beitragen. Folgerichtig waren und sind diese berühmten Bilder und<br />
oft auch die darauf abgebildeten Kreationen immer wieder bei<br />
Cardin-Ausstellungen zu bewundern. Enorm informativ gestaltet war<br />
2019 die Schau „Pierre Cardin: Future Fashion“ im Brooklyn Museum<br />
h<br />
Cardins typische Schulterformen<br />
sind nicht zu übersehen<br />
k<br />
2019 zeigt das<br />
Brooklyn Museum die Ausstellung<br />
„Pierre Cardin: Future Fashion“<br />
h<br />
Kreise tauchen in vielen Kollektionen auf, auch bei Abendkleidern<br />
mit 170 Objekten aus seinem Studio und Archiv: Haute Couture,<br />
Prêt-à-porter, prägnante Accessoires, Skizzen, Fotos, Möbel, Leuchten<br />
und mehr. Dazu liefen auf großen Bildschirmen Dokumentationen,<br />
Filme und Fernsehaufnahmen. Nicht unähnlich aufgebaut war die<br />
Retrospektive „Pierre Cardin. Fashion Futurist“ im Kunstpalast in<br />
Düsseldorf. Viel Wissen lässt sich ebenso im Musée Pierre Cardin,<br />
das sich das Allround-Genie schon zu Lebzeiten errichtete, in der<br />
Pariser Rue Saint-Merri erfahren. In der Nähe des Centre Pompidou<br />
gelegen kann man hier seit 2014 anhand von über 200 Modellen in<br />
die Arbeitswelt des Pierre Cardin eintauchen. Auf drei Etagen erlebt<br />
man auch seine Ideen für Möbel als Gebrauchsskulpturen, Hüte,<br />
Schuhe und Schmuck hautnah <strong>–</strong> ebenso wie seine Parfüms natürlich.<br />
Momentan ist das Museum allerdings geschlossen. Mit einer Lasershow<br />
stellte er im Mai 1992 fast 2.000 Gästen in den Gärten der<br />
Champs-Élysées sein neues Herrenparfüm „Enigme“ (auf Deutsch:<br />
Rätsel) vor. Der Flakon erinnert an eine futuristische Gesichtsmaske<br />
für Degenfechter. Und die Motivation dazu? „Ein Parfüm wird alt,<br />
also musste ich ein neues machen“, begründete er trocken und feierte<br />
bald darauf in aller Frische seinen 70. Geburtstag.<br />
Im Museum unübersehbar: Seine Schnitte sind meist geometrisch,<br />
konstruiert und cool. Stets findet sich irgendetwas Eckiges, Spitzes,<br />
Abstehendes an seinen Modellen. Als erster Modeschöpfer verwendete<br />
er Kunstfaser und Stretch, gravierte Vinyl und experimentierte mit<br />
Jersey. Er huldigte dem amerikanischen Raumfahrtzentrum NASA,<br />
indem er eine Art Satelliten-Kleider mit mehreren „Etagen“ entwarf,<br />
deren rundum abstehende Säume an stoffüberzogene Hula-Hoop-<br />
Reifen erinnerten. Der Kreis als Motiv tauchte auch später immer<br />
wieder in seinen Modellen auf. Das Computerzeitalter beschwor er mit<br />
plissierten Doppelcapes aus Gold- und Silberlamé über glitzernden<br />
Bodys. Der Modepionier steckte erstmals Frauen und Männer in<br />
Catsuits, darüber wurden Miniröcke oder wamsartige Oberteile<br />
getragen. Schlauchkleider lösten sich zum Saum hin in Blütenblätter,<br />
Rauten und Pfeile auf. Er liebte kreisförmige „Kugel“- und Kastenkleider.<br />
Kaum einmal fiel ein Stoff weich und natürlich. Mit Vorliebe<br />
zwang er schmiegsamen Textilien seinen Willen auf. Da wurde verstärkt<br />
und verdreht, seine Kreationen waren spiralförmig und eckig, künstlich<br />
und futuristisch. Ihn interessierte nicht der Körper, den er bekleidete,<br />
dieser hatte sich nach dem Kleid zu richten. „Meine Modelle entstehen<br />
aus einer Idee, daraus wird eine einfache Linie am Papier, aus der sich<br />
alles entwickelt“, beschrieb er seine Arbeitsweise. „Das fertige Modell ist<br />
wie eine Vase, die mit Wasser gefüllt wird. Ich bin das genaue Gegenteil<br />
von Azzedine Alaïa, der wie Madame Grès der Linie des Körpers folgt.“<br />
Fotos: Brooklyn Museum/Jonathan Dorado, Pierre Cardin Evolution/Jerome Faggiano, Pierre Cardin Evolution<br />
20
FASHION | PORTRAIT<br />
„Wenn ich<br />
noch einmal<br />
von vorne<br />
anfangen<br />
müsste, würde<br />
ich alles genauso<br />
machen“<br />
Pierre Cardin<br />
h<br />
Eine Legende: das Jugendstilrestaurant „Maxim‘s“ mit einer Glasdecke aus dem Jahr 1893<br />
Wie ein Feldherr arbeitete er an der Eroberung eines Weltreiches.<br />
Bereits 1957 besuchte er erstmals Japan und wurde bald darauf als<br />
Gastprofessor an das renommierte Bunka Fashion College in Tokio<br />
berufen. Cardin war der erste Couturier des Westens, den China ins<br />
Land einlud. 1974 erschien er auf dem Cover des „Time Magazine“<br />
nur mit einem Handtuch „bekleidet“. Seine Modenschau 1978 im<br />
Großstadion „Arbeiter-Gymnasium“ in Beijing begeisterte<br />
10.000 Zuschauer. An die 100.000 sollen es gewesen sein, als er im<br />
Juni 1991 mit 50 Models auf dem Roten Platz paradierte. Im Jahr 1980<br />
eroberte er Bulgarien, nachdem er zuvor schon Nord- und Südamerika<br />
sowie Japan mit seinen Produkten beglückt hatte. Drei Jahre später<br />
streckte er seine Fühler nach Moskau aus. Das Land der Unisex-<br />
Steppjacken reizte seine untrügliche Geschäftsnase. Gorbatschows<br />
Glasnost und Perestroika kamen ihm dabei wie gerufen. Ein Besuch<br />
der schönen Raissa Gorbatschowa in Paris öffnete ihm die Grenzen<br />
und 1986 unterzeichneten er und der sowjetische Vizeminister für<br />
Leichtindustrie, zuständig für den Bekleidungssektor, ein Fünfjahres-<br />
Abkommen. In 32 Textilfabriken in der UdSSR sollten in Zukunft<br />
Damen- und Herrenmode nach jeweils rund 50 Modellen aus der<br />
Frühjahr/Sommer- und der Herbst/<strong>Winter</strong>-Kollektion Cardins<br />
hergestellt werden. „Ein Land, das Raketen zum Mond schießen kann,<br />
kann auch ein Jackett tadellos fertigen“, schmetterte er Kritiker ab,<br />
die sich ob der erzielbaren Qualität Gedanken machten. 1995 schloss<br />
er einen Vertrag mit der chinesischen Regierung zur Produktion von<br />
Uniformen für Armee, Polizei und Post ab. 1987 stiegen seine Lizenzgebühreneinnahmen<br />
in unglaubliche Höhen, Bankkredite waren für<br />
ihn ein Fremdwort: „Ich habe immer erst dann etwas unternommen,<br />
wenn ich überzeugt war, dass es ein Erfolg wird und ich das nötige<br />
Geld dafür hatte.“ „Er hat zwei Gehirne“, sagten seine Verehrer, „eines<br />
für die Kreativität, das andere fürs Management.“<br />
Fast noch besser lief das preiswerte Schnellimbissrestaurant<br />
„Minims“ in der Rue de Faubourg Saint-Honoré. Beide Restauranttypen<br />
exportierte der clevere Cardin dann auch: nach Rio, New York,<br />
Beijing, Mexiko, Tokio, Moskau, Karachi etc. Dazu kamen Hotels,<br />
das „Maxim‘s“ in Paris und in Palm Springs. Und der Welterfolg<br />
dieses Marco Polo der Mode macht vor nichts und niemandem Halt.<br />
Seine Liebe zum Theater stillte er, indem er 1969 eines kaufte:<br />
das Espace Cardin. Er wandelte das ehemalige Theater in ein<br />
Kulturzentrum mit Konferenzsälen, einem Luxusrestaurant,<br />
einer Kunstgalerie und einem Vorführraum für seine Kollektionen<br />
um. Und 2001 kaufte er die Ruinen des Schlosses des Marquis de Sade<br />
im südfranzösischen Dorf Lacoste. Er ließ die verfallene Burgruine<br />
wiederaufbauen und erwarb 14 weitere Immobilien, um ein Festival<br />
ins Leben rufen zu können. Im Ort regte sich dagegen Widerstand,<br />
man warf Cardin vor, ein „rücksichtsloser Immobilienhai“ zu sein.<br />
Obwohl sich das Festival inzwischen großer Beliebtheit erfreut.<br />
Pierre Cardin kaufte die ikonische Pariser Institution 1981<br />
x<br />
Schon 1987 behauptete das französische Wochenmagazin „Le Nouvel<br />
Observateur“, Cardin besäße ein Vermögen von vier Milliarden<br />
Schilling. Seine Erzeugnisse gab es da schon in über hundert Ländern<br />
(das hundertste war Pakistan). Mit 850 Lizenznehmern war die<br />
Marke Cardin Arbeitgeber für 180.000 Personen und sein Umsatz<br />
bewegte sich damals zwischen acht und zehn Milliarden Francs.<br />
„Er isst am liebsten Sandwiches, wie kann das gutgehen“, lästerten<br />
Kritiker wieder einmal, als er das legendäre Restaurant „Maxim‘s“ in<br />
der Pariser Rue Royal kaufte. Er schnappte es Arabern vor der Nase<br />
weg. Es ging gut. Bald gab es 500 verschiedene Produkte unter dem<br />
Signet „Maxim‘s“: Champagner, sonstige Alkoholsorten, Fruchtsäfte,<br />
Gänseleber, Kaviar, Kristallgläser, Bestecke, Parfüms und vieles mehr.<br />
WINTER <strong>2021</strong>
22<br />
„Meine Priorität<br />
gilt der finanziellen<br />
Unabhängigkeit.<br />
Sie garantiert meine<br />
künstlerische Freiheit“<br />
Pierre Cardin
FASHION | PORTRAIT<br />
Daneben wurden regelmäßig Modenschauen im Schloss inszeniert,<br />
die allein schon von der legendären Location und der wunderbaren<br />
Aussicht über das französische Unterland profitierten. Kein Vergleich<br />
jedoch zu seinen spektakulären Präsentationsshows auf der ganzen<br />
Welt. Die speziellste und sicher auch teuerste davon spielte sich<br />
2007 in der Wüste Gobi in der Nähe der chinesischen Stadt<br />
Dunhuang ab. Für die Models hatte Cardin dafür einen schmalen,<br />
weißen Laufsteg, der sich durch die Dünen schlängelte, entwerfen<br />
lassen. Internationale Presse? War dazu nicht eingeladen! „Habe ich<br />
vergessen,“ scherzte Cardin später darüber. Um dann doch zuzugeben,<br />
dass es ein Fehler gewesen sei, da er doch selbst über die<br />
Location schwärmte: „Ich bin unglaublich viel gereist. Aber diese<br />
Reise und die Modenschau waren auch für mich sehr besonders.<br />
Das Licht, die Stille, die Leere und die Farbe des Sandes im<br />
Zusammenspiel mit dem blauen Himmel <strong>–</strong> es war, als würde man<br />
Mode am Rand der Unendlichkeit zeigen.“ Dafür durften seine<br />
damals 50 Lizenzpartner aus China den hundert weiblichen<br />
und männlichen Models beim Präsentieren der neuen Kollektion<br />
zu schauen. Wie sie quasi aus dem Nichts auftauchten und sich dann<br />
zu einer Art Karawane formten. Unüblich für Cardin, weil so traditionell,<br />
aber für diese Show seiner Meinung nach genau richtig: am<br />
Schluss eine Braut, die auf einem Kamel angeritten kam. Begonnen<br />
hatte die Schau am späten Nachmittag zu einer Zeit, als laut Cardin<br />
„die Sonne unterging und der Mond zur gleichen Zeit aufging“.<br />
Den Ort an der Seidenstraße und an einem Platz, wo einst Marco Polo<br />
unterwegs war, hatte Cardin ausgesucht, weil er erstens ein großer<br />
Fan von Marco Polo war. Der abenteuerliche Händler aus Venedig,<br />
geboren 1254, wäre immer schon seinem Herzen nahegestanden.<br />
Und zweitens, weil ihn die zuständigen chinesischen Beamten in<br />
Beijing dazu eingeladen hatten, dass seine Modenschau das<br />
Präludium zu einer Musical-Produktion sein könnte, in Hinblick<br />
auf die Olympischen Spiele 2008. Thema des Musicals: Marco Polo.<br />
Abgesehen von seinen Reiseabenteuern verbrachte Cardin neben<br />
Paris gerne viel Zeit in Théoule-sur-Mer, einem Ort am Mittelmeer in<br />
der Nähe von Cannes. Dort hatte von 1975 bis 1984 ein nicht minder<br />
innovativer Architekt, Antti Lovag aus Ungarn, das Palais Bulles<br />
gebaut. Kein Wunder, dass das geniale Gebäude den Kreis- und Kugelliebhaber<br />
begeisterte: Nichts an dem Gebäude ist eckig oder gerade.<br />
Alle 25 Räume samt Fenstern sind rund und kugelförmig. Sie wirken<br />
wie Blasen, auf Französisch „bulles“. Schließlich kaufte Cardin 1991<br />
das einzigartige Palais, das eine Fläche von 1.200 Quadratmetern mit<br />
Gärten, Wasserteichen, Swimmingpools und einem Amphitheater mit<br />
500 Sitzplätzen umfasst und einen spektakulären Blick auf die Bucht<br />
von Cannes und das Meer bietet. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde<br />
es im Rahmen einer spektakulären Modenschau vor Augen geführt,<br />
als Raf Simons dort im Mai 2015 die Cruise-Collection von Dior<br />
präsentierte. Jetzt wird das außergewöhnliche Gebäude bei Christie’s<br />
International Real Estate zum Verkauf angeboten. Preis? Auf Anfrage!<br />
Apropos Reisen. Dabei stand eine hierzulande nicht ganz<br />
unbekannte Stadt ganz oben auf der Lieblingsreisezielliste von Pierre<br />
Cardin: Wien. Warum das? Weil der fesche Italo-Franzose ein<br />
glühender Verehrer von Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi,<br />
war. Der Grund? Pierre Cardin sah sich gerne in einer Reihe mit<br />
großen Abenteurern und subversiven Rebellen der Weltgeschichte.<br />
Warum sonst hatte er sich das Schloss des Marquis de Sade in Lacoste<br />
gekauft? Und davor hatte er schon den Palazzo Bragadin Carabba in<br />
Venedig erworben, weil in diesem einst Giacomo Casanova gelebt<br />
hatte. Im Jahr 2000 lancierte er das Parfüm „Tristan“. Und seine Isolde<br />
war eben Kaiserin Sisi. Seine Lieblingsbilder von ihr: Sisi im Nachthemd<br />
mit offenen Haaren und Sisi auf dem Rücken ihres Pferdes. Von<br />
wem die Autorin das alles erfahren hat? Von der „Frau von hinter den<br />
Bergen“. So nannte Pierre Cardin die österreichische Journalistin<br />
Elisabeth Längle aus Vorarlberg. Weil er sich Vorarlberg nicht merken<br />
konnte und nicht aussprechen wollte. „Er war kulturell so unglaublich<br />
interessiert und gebildet. Da kommt man an Österreich auch nicht<br />
vorbei,“ schwärmt Längle von „ihrem“ Pierre Cardin. Den sie bereits<br />
Ende der 1960er-Jahre kennengelernt hatte, als sie begann,<br />
Förderarbeit für den heimischen Modemarkt zu leisten. Ihre Idee,<br />
internationale Modeschöpferinnen und Modeschöpfer nach Österreich<br />
zu bringen, stieß bei Pierre Cardin <strong>–</strong> siehe oben <strong>–</strong> sofort auf<br />
Zustimmung. Noch dazu heißt Längle ja wie seine geliebte Kaiserin.<br />
h<br />
Effektvolle Lichtspiele im Palais Bulle<br />
k<br />
Das Palais besteht aus 25 Betonkugeln,<br />
erbaut vom Architekten Antti Lovag<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution<br />
v<br />
Aus runden Öffnungen, einer Art Bullaugen, blickt<br />
man auf den Swimmingpool und das Mittelmeer<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
23
„Ich bin Träumer<br />
und Realist.<br />
Ein realistischer Träumer.<br />
Nichts ist unmöglich,<br />
und ich möchte immer<br />
noch mehr machen.<br />
Mein sehnlichster<br />
Wunsch ist es, bis zum<br />
letzten Atemzug<br />
zu arbeiten“<br />
Pierre Cardin<br />
IMMER WIEDER WIEN<br />
Also kam Pierre Cardin 1974 nach Wien. Er interessierte sich<br />
besonders für die Modeschule in Hetzendorf, zeigte dort eine Modenschau,<br />
unterhielt sich mit den Studierenden. Und er schickte ein<br />
nettes Schreiben an den damaligen Direktor, Professor Otto Liewehr,<br />
das natürlich 2017 bei der Ausstellung „70 Jahre Modeschule Hetzendorf“<br />
im Schloss Hetzendorf zu sehen war. Im Jahr 1983 gewann dann<br />
der damalige Modestudent Andreas Enzenhofer mit seinen<br />
Ent wür fen das ebenfalls von Längle initiierte Praktikum bei einem<br />
Modelabel im Ausland <strong>–</strong> bei Pierre Cardin. „Das war eine tolle Zeit,“<br />
schwärmt Enzenhofer noch heute. „Zuerst musste ich allerdings<br />
zurück nach Wien fliegen, weil ich meine Arbeitsmappe nicht dabeihatte<br />
und die wollte Cardin sehen, ob sie ihm gefällt. Sonst hätte er<br />
mich nicht genommen.“ Der Jungdesigner arbeitete sich zwei<br />
Saisonen durch alle möglichen Abteilungen des Hauses. „Ich habe für<br />
Lizenznehmer entworfen, aber auch Couture-Modelle angefertigt.“<br />
Oft hat er den Chef der Maison nicht gesehen. „Er war ja so viel in der<br />
ganzen Welt unterwegs. Und er hat dann gerade das ‚Maxim‘s‘<br />
gekauft und erneuert, dann das ‚Minims‘.“ Dafür lernte er Thierry<br />
Mugler kennen, Jean Paul Gaultier und den Künstler Erté. Zurück in<br />
der Heimat machte er sich 1985 dann selbstständig, avancierte zum<br />
Kleidermacher und wurde schließlich als Salzburger Edelschneider<br />
gefeiert. Doch die Kontakte zu Paris blieben und auch Kunden<br />
eroberte er sich dort. So sagt Andreas Enzenhofer: „Mein 30-Jahre-<br />
Jubiläum habe ich 2015 in Paris gefeiert.“<br />
Ein solches, allerdings schon sein 55., wollte Pierre Cardin wiederum<br />
2005 in Wien feiern. Natürlich mit Hilfe von Elisabeth Längle.<br />
Und sie schaffte es, dass am 3. Mai die Ausstellung „Pierre Cardin:<br />
Design & Fashion 1950 <strong>–</strong> 2005“ in der Akademie der bildenden Künste<br />
in Wien eröffnet werden konnte. Davor, nämlich 1987, war Cardin<br />
wieder einmal offiziell in Wien gewesen. Eingeladen vom Inhaber des<br />
Modekaufhauses Tlapa, Karl Vitaly, der für 800 Gäste eine Cardin-<br />
Modegala in der Wiener Hofburg inszenierte. Der Anlass war die<br />
Übernahme der Pierre-Cardin-Herrenmode-Kollektion made by<br />
Modellverarbeitung Schildt. Angepriesen als die neue Weltmarke von<br />
Tlapa „Pierre Cardin in Lizenz bei Schildt-Modellkleidung“. Doch im<br />
Jahr 2005 gab es noch größere Überraschungen. Zum ersten Mal<br />
hatte Pierre Cardin erlaubt, dass jemand <strong>–</strong> natürlich die Frau von<br />
hinter den Bergen <strong>–</strong> eine Biografie über ihn verfassen durfte.<br />
Und das auch noch in kürzester Zeit. Dazu meinte Längle: „Im<br />
Februar 2005 haben wir besprochen, dass das Buch anlässlich der<br />
Ausstellung Anfang Mai fertig sein muss. ‚Der Tag hat 24 Stunden‘,<br />
das war seine Zeitrechnung.“ Natürlich schaffte es Elisabeth Längle<br />
(und der Brandstätter Verlag), dass ihr Buch „Pierre Cardin“, den sie<br />
als „Erfinder der Zukunft“ bezeichnet, sozusagen als Katalog zur<br />
Ausstellung erhältlich war.<br />
v<br />
Cardin im<br />
Festsaal der<br />
Modeschule<br />
Hetzendorf im<br />
Februar 1974<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution, WStLA/PID, Brigitte R. Winkler, PID/Christian Fürthner<br />
24
FASHION | PORTRAIT<br />
Brigitte R. Winkler<br />
mit Pierre Cardin<br />
v<br />
„Goldener Rathausmann“<br />
von Bürgermeister<br />
Michael Häupl<br />
x<br />
h<br />
Meisterlicher Umgang mit Stoffen<br />
Wunderbar war bei dieser Gelegenheit, Pierre Cardin einmal in Wien<br />
zu treffen. Im „Hotel Sacher“ empfing er zum Interview. Dieses<br />
endete wie immer in einem sehr persönlichen Gespräch, samt netter<br />
Widmung und Autogramm im Buch. Den Couturier erwartete am<br />
nächsten Tag noch eine erfreuliche Sache. Pierre Cardin liebte Orden<br />
und Auszeichnungen, es war ihm daher eine große Freude, dass ihm<br />
Bürgermeister Michael Häupl den „Goldenen Rathausmann“ überreichte.<br />
Dabei überraschte Cardin alle seine Fans mit dem Hinweis,<br />
dass er den ersten Opernball nach dem Zweiten Weltkrieg besucht<br />
hatte, also im Februar 1956 schon einmal in Wien war. Natürlich lud<br />
er den Bürgermeister nach Paris ein. Ob das zustande kam, ist<br />
offiziell nicht bekannt gegeben worden. Doch eine andere, ebenfalls<br />
sehr Wienerische Geschichte wusste Elisabeth Längle noch zu<br />
berichten. Bei einem Besuch im „Café Hawelka“ erzählte sie der<br />
Besitzerin von Pierre Cardin. Darauf sagte Josefine Hawelka,<br />
dass der berühmte Modeschöpfer doch schon tot sei. Das wiederum<br />
erzählte Längle Cardin, als er wieder einmal nach Wien gekommen<br />
war. Daraufhin besuchte Cardin das berühmte Kaffeehaus zwar<br />
vor allem aus dem Grund, um Buchteln zu essen, er zeichnete<br />
aber auch <strong>–</strong> um die Besitzerin vom Gegenteil zu überzeugen <strong>–</strong> ins<br />
Gästebuch den Entwurf eines Schürzenkleides für Josefine Hawelka.<br />
Und laut Elisabeth Längle: „Darunter hat er ‚Exklusiv für Josefine‘<br />
geschrieben und mit seinem Namen unterzeichnet.“<br />
Wie recht die Journalistin mit ihrem Hinweis hat, dass Pierre Cardin<br />
die Kultur Österreichs liebte, beweist ganz großartig auch folgende<br />
Begebenheit. Zur Eröffnung seines ersten Theaters, des Espace<br />
Cardin, wurde im Jänner 1974 Peter Handkes Stück „Der Ritt<br />
über den Bodensee“ (auf Französisch: „La chevauchée sur le lac<br />
de Constance“) aufgeführt. Später sagte Cardin immer wieder,<br />
dass die Handke-Aufführung zu seinen Lieblingsinszenierungen<br />
zähle. Auf der Bühne standen damals unter anderem Gérard<br />
Depardieu und <strong>–</strong> nach langer Theaterenthaltsamkeit <strong>–</strong> auch wieder<br />
einmal Jeanne Moreau. Auf Wunsch von Cardin. Die skurrile<br />
Freundschaft der beiden begann im Oktober 1957 am Grab<br />
Christian Diors. Überwältigt von diesem Verlust fiel Pierre Cardin<br />
beim Begräbnis quasi in Ohnmacht <strong>–</strong> und fast direkt in die Arme der<br />
Schauspielerin Jeanne Moreau. Sie selbst beschrieb den Beginn der<br />
gemeinsamen Jahre 1963 in der Zeitschrift „Show“: „Ich sah ihn und<br />
es passierte auf den ersten Blick. Ich wollte ihn sofort wiedersehen,<br />
so ging ich unter dem Vorwand, seine Kleider sehen zu wollen,<br />
in seinen Salon. Ich kannte seinen Ruf in Paris. Ich wusste das alles,<br />
und es war mir egal. Ganz im Gegenteil, alle Hindernisse, und mir<br />
war klar, dass es einige geben würde, machten ihn noch attraktiver<br />
für mich. Ich fühlte, dass er fähig war, eine Frau zu lieben.<br />
Ich musste nur geduldig und zart sein und ihm nicht mit den<br />
grässlichen Fantasiegebilden Angst machen, die eine sadistische<br />
Gesellschaft voller Vergnügen immer neu gebärt. Ich musste ihm<br />
beibringen, dass ich alles verstehe, alles erdulden könne und dass<br />
auch er es müsste.“<br />
Kenner der Szene meinten jedoch, dass es die Hölle gewesen sein<br />
muss <strong>–</strong> und nicht nur für Jeanne Moreau. Mit dem Erdulden und<br />
dem Alles-verstehen-Können war es bald nicht mehr weit her.<br />
Wenn sie nicht selbst bei ihm sein konnte, hetzte sie ihm Detektive<br />
auf die Fersen. Cardin selbst hat sich nicht so offen über die Affäre<br />
geäußert. Lieber sprach er über die Arbeit. Mehr als 30 Jahre<br />
danach verrät er nur soviel über die Beziehung mit Jeanne Moreau:<br />
„Es war ein Abschnitt in meinem Leben, ein glücklicher. Nötig und<br />
wunderbar. Aber das Leben hat sich verändert. Es hat andere Phasen<br />
gegeben, die ebenso gut waren.“<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
25
26
Die Männermodekollektion 2007 unterwegs<br />
in der chinesischen Wüste Gobi<br />
v<br />
FASHION | PORTRAIT<br />
Entwürfe aus dem Jahr 1971: typische<br />
Cardin-Couture mit Hommagen an den Kreis<br />
x<br />
EIGENTLICH WAR CARDIN<br />
„UNSTERBLICH“<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution, Pierre Pelegry/Yoshi Takata<br />
Sein Partner über 40 Jahre war Andre Oliver, sein „Top-Assistent“.<br />
Die Arbeit an den Kollektionen teilte man sich redlich. Darüber<br />
bemerkte Cardin einst : „Andre macht 30 Prozent davon, ich 70. Und<br />
ich bestimme die Linie, die Längen und die Farben.“ Oliver sollte sein<br />
Erbe werden, aber er starb 1993. Daraufhin beschäftigte sich Pierre<br />
Cardin mit der Forschung zur Bekämpfung von Aids. Deshalb veranstaltete<br />
er 1997 in seinem „Maxim‘s“ in New York seine erste Party,<br />
um Geld dafür aufzutreiben und Aufmerksamkeit dafür zu erregen.<br />
Bald darauf konnte mit seiner Hilfe in New York ein Forschungszentrum<br />
eröffnet werden, das er auch weiterhin unterstützte.<br />
Selbst brauchte der geniale Weltmeister nicht viel zum Leben.<br />
Nach eigener Aussage: Hühnerbouillon, türkischen Kaffee und seine<br />
ältere Schwester Janine. Keinen Alkohol, keine Zigaretten, keine<br />
Dienstboten, keine Köchin. Wie viele andere Modeschöpfer auch war<br />
er abergläubisch. Zurecht offenbar. Denn die Wahrsagerin, die dem<br />
jungen Pierre einst vorhersagte, dass er „steinreich und auf allen fünf<br />
Kontinenten berühmt sein werde“, behielt doch wohl recht. Schon als<br />
kleiner Junge hatte er davon geträumt, ein große Persönlichkeit zu<br />
werden und jemand, der zählt auf dieser Welt. Das hatte er in kurzer<br />
Zeit geschafft. Ebenso wenig mangelte es ihm an Auszeichnungen:<br />
So wurde Cardin 1974 in die französische Ehrenlegion aufgenommen.<br />
In den Jahren 1977, 1979 und 1982 erhielt er den „Dé d‘ Or“<br />
(„Goldener Fingerhut“), eine damals begehrte Trophäe und sozusagen<br />
der Oscar der Modebranche für die beste Kollektion der Saison.<br />
In Japan wurde ihm der „Orden des Heiligen Schatzes, Gold- und<br />
Silberstern“ für seine Verdienste um die dortige Modeindustrie<br />
verliehen. Cardin hatte mehrfach an japanischen Modeschulen<br />
unterrichtet. Seine Schüler waren unter anderem Kenzo und Hanae<br />
Mori, in Paris Jean Paul Gaultier. Schließlich erhielt er 2010 den<br />
„Legend Award“ des Fashion Group International Board of Directors.<br />
Noch ehrenhafter, ja geradezu sensationell jedoch ist die Tatsache,<br />
dass er im Februar 1992 als erster und bis zu diesem Zeitpunkt<br />
einziger Modeschöpfer zum Mitglied der Unsterblichen der Académie<br />
des Beaux-Arts, die zu der renommierten und ehrwürdigen<br />
Académie française gehört, ernannt wurde. Man würdige damit seine<br />
besonderen Leistungen auf wissenschaftlichem und künstlerischem<br />
Gebiet, hieß es in der Begründung. Damit ist der sagenhafte<br />
Geschäftsmann auch noch „unsterblich“. Dies war sicher einer der<br />
größten Augenblicke in seinem Leben.<br />
Fragte man ihn jedoch danach, so bekam man vom Weltraumfanatiker<br />
schmunzelnd eine andere Antwort: Der größte Moment für<br />
ihn war jener Augenblick, als er im Raumfahrtzentrum der NASA in<br />
Houston im Anzug von Astronaut Neil Armstrong umhergehen<br />
durfte. Cardin sagte danach: „Es war gerade Frühstückszeit und ich<br />
konnte den Hüter der Glasvitrine überzeugen, dass er mir den Anzug<br />
herausholen soll.“ Zweiter Höhepunkt: als er das „Maxim‘s“,<br />
das „teuerste Restaurant der Welt“ (Cardin) gekauft hatte.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
27
Unverkennbar Cardin sind auch<br />
Kollektionsentwürfe von <strong>2021</strong><br />
x<br />
h<br />
Fließende Stoffe und ein<br />
untrügliches Gefühl für Farben<br />
v<br />
Wie viele Kreise verträgt<br />
ein perfektes Abendmodell?<br />
JUBILÄEN UND<br />
MONUMENTE<br />
h<br />
Kreisförmiges Spiel mit<br />
schwarz-weißer Geometrie<br />
Das Victoria und Albert Museum in London hatte sich jedenfalls<br />
nicht wenig vorgenommen, als es beschloss, dem damals 68-Jährigen<br />
als erstem lebenden Modeschöpfer die diversen Jahrestage, die<br />
1990 anfielen, mit einer Retrospektive zu versüßen: 40 Jahre<br />
Damenmode, 30 Jahre Männermode, 20 Jahre Espace Cardin und<br />
10 Jahre „Maxim‘s“.<br />
Beeindruckend war auch das Fest anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums<br />
der Marke Pierre Cardin im Théatre du Châtelet, wo auch der<br />
Dokumentarfilm „House of Cardin“ gezeigt wurde. Seine größten<br />
Fans aus der Modebranche nahmen begeistert daran teil <strong>–</strong> wie<br />
Jean Paul Gaultier, Christian Louboutin oder Inès de la Fressange.<br />
Mit Mundschutz. Wegen der Corona-Pandemie war das Fest von April<br />
auf September 2020 verschoben worden. Auf Ansprachen, Diashows<br />
und den Film folgten musikalische Auftritte. Zum Schluss standen<br />
Models auf der Bühne in seinen neuesten Kreationen, darunter<br />
Hosenanzüge mit geometrisch gemusterten Jacken, Herrenwesten<br />
über weißen Hemden und eine elektrifizierte blaue Version des<br />
Metallic-Reifenkleides, das einst von Lady Gaga getragen wurde.<br />
„Er hat mich die Freiheit gelehrt,“ schwärmte Gaultier damals.<br />
„Ich schulde ihm alles. Denn er ist ein absolutes Genie und ein<br />
Tausendsassa. Er ist wirklich einzigartig.“ Und Pierre Cardin über<br />
den Film: „Ich habe vergessen, dass ich jung war. Es gibt viele Dinge,<br />
die ich noch nie gesehen habe. Ich war zu Tränen gerührt.“<br />
Gerne hätte er sich auch ein spezielles Denkmal errichtet. So<br />
versuchte er von 1998 bis 2003 den Leuchtturm von Alexandria<br />
rekonstruieren zu lassen. Seine Fantasie: Der erneuerte Turm sollte<br />
mit so viel Licht ausgestattet werden, dass er bis zur Hälfte des Mittelmeeraumes<br />
zu sehen wäre, als „Monument der mediterranen<br />
Kreativität“. Als er damit scheiterte, versuchte er ein ähnliches Projekt<br />
in seinem Herkunftsland Italien und seinem geliebten Venedig. Dort<br />
wollte er ein Palais Lumiere errichten lassen, einen 244 Meter hohen<br />
Leuchtturm. Sein von ihm gezeichneter Entwurf enthielt auch ein<br />
Hotel, ein Restaurant und Apartments. Diesen Turm wollte der Modedesigner<br />
auf einer kleinen Insel errichten lassen und ihn dann Venedig<br />
schenken. Im Gegenzug sollte ihm die Stadt die Insel schenken. Der<br />
Bürgermeister war dafür. Alles schien man bald auf Schiene bringen<br />
zu können, als 2014 der Bürgermeister festgenommen wurde und ins<br />
Gefängnis kam. Damit platzte auch dieses Vorhaben, der Welt wieder<br />
einmal ein Weltwunder zu schenken. Rund 70 Kilometer entfernt<br />
von Paris in Houdan arbeitete er bis zuletzt an einem neuen Projekt.<br />
Es sollte ein Kulturzentrum entstehen, das einzelne Häuser umfasst,<br />
gedacht als Künstlerresidenzen. Dazu sollte ein Theater mit 500 Sitzplätzen<br />
errichtet werden. Die Eröffnung war für <strong>2021</strong> geplant.<br />
k<br />
Zurück in die Zukunft: Bei seinen futuristischen<br />
Space-Age-Kreationen ließ Cardin seiner Fantasie freien Lauf<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution, Pierre Cardin Evolution/Jerome Faggiano, Pierre Pelegry/Yoshi Takata<br />
28<br />
WINTER <strong>2021</strong>
FASHION | PORTRAIT
FASHION | PORTRAIT<br />
„Ich besitze das Palais<br />
von Casanova in Venedig<br />
und das Schloss von<br />
Marquis de Sade.<br />
Wenn es in der Nacht<br />
erstrahlt, wird es zu<br />
meinem Leuchtturm“<br />
Pierre Cardin<br />
ZEITGENOSSEN<br />
ZUM TOD VON<br />
PIERRE CARDIN<br />
Seine Familie, Wegbegleiter aus der Modewelt und Frankreichs First<br />
Lady, Brigitte Macron, nahmen in Paris Abschied. Einen Monat nach<br />
seinem Tod fanden sich Stars wie Sylvie Vartan oder Carla Sozzani<br />
zu einer Messe in der Kirche Madeleine im Zentrum von Paris ein.<br />
Beigesetzt wurde Pierre Cardin schon Anfang Jänner <strong>2021</strong> in privatem<br />
Kreis am Friedhof von Montmartre. Ein Mitglied seiner rund<br />
50 hinterbliebenen Familienmitglieder: „Wir sind alle stolz auf seinen<br />
hartnäckigen Ehrgeiz und den Wagemut, den er sein ganzes Leben<br />
gezeigt hat. Immer getrieben von dem Wunsch nach Weltoffenheit,<br />
ist es ihm gelungen, seinen Namen und seine Marke weltweit bekannt<br />
zu machen und zu etablieren.“<br />
Eindrucksvoll waren nach seinem Tod die Ehrungen von Modeschöpferinnen<br />
und Designern, Branchenvertretern und Fans auf ihren<br />
offiziellen oder Social-Media-Seiten. Wie zum Beispiel von Maria<br />
Grazia Chiuri, der jetzigen Dior-Chefdesignerin für die Damenmode,<br />
die ein Foto von Cardin im Dior-Atelier (1947 bis 1950) postete und<br />
dazu schrieb: „Ich bin sehr traurig über den Tod des kreativen Genies<br />
Monsieur Pierre Cardin. Ich hatte die Ehre, ihn nach meiner ersten<br />
Show für Dior zu treffen. Er hat mich in dem Haus willkommen<br />
geheißen, zu dem er für immer gehören wird.“ Ein Verantwortlicher<br />
des Hauses postete ein Bild von der Dior-Cruise-Show 2016 im Palais<br />
Bulles in Théoule-sur-Mer und schrieb: „Einzigartig, leidenschaftlich,<br />
ein Ästhet, Pierre Cardin wird immer eine Ikone der unerschöpflichen<br />
Kreativität und Neuerfindung bleiben.“ Und: „Gefesselt von der Kunst<br />
in all ihren Erscheinungsformen <strong>–</strong> vom Theater bis zur Malerei <strong>–</strong><br />
wie auch Christian Dior, ist er ein Symbol französischer Exzellenz.“<br />
Ebenso postete Kim Jones, der Kreative Leiter der Männermode der<br />
Maison, ein Bild des jungen Cardin im Dior-Atelier und schrieb:<br />
„Ich finde, Pierre Cardin schaute in die Zukunft und prägte die<br />
Sprache für die moderne Modelandschaft.“<br />
Das Haus Dior in einer Erklärung: „Mit einer zutiefst futuristischen<br />
Vision und einem Pioniergeist hat Monsieur Cardin Haute Couture<br />
und Konfektionskleidung virtuos neu erfunden. Als Ästhet, der die<br />
Faszination von Monsieur Dior für die Künste teilte, ließ er sich<br />
von Theater, Malerei, Design und Architektur inspirieren, um sein<br />
einzigartiges Universum zu nähren, ein wahres Symbol für<br />
Exzellenz in der Mode.“<br />
Bernard Arnault, Gründer und CEO des Luxuskonzerns LVMH<br />
Moët Hennessy Louis Vuitton: „Pierre Cardin war der letzte<br />
Designer der wunderbaren Generation, die unmittelbar nach dem<br />
Krieg aufblühte. Ich verneige mich vor einem Mann mit immensem<br />
Talent, dem es gelungen ist, einen großartigen Dialog zwischen<br />
Italien und Frankreich aufzubauen und der immer versucht hat,<br />
durch eine futuristische und inspirierte Ästhetik eine kühne<br />
Zukunft zu skizzieren. Er selbst hat mich vor nicht allzu langer Zeit<br />
daran erinnert, dass er vom ersten Tag der Eröffnung des Hauses<br />
an der Seite von Christian Dior war und dass er in den ersten<br />
vier Jahren sein erster Couturier gewesen war. Was für ein<br />
außer gewöhnliches Leben!“<br />
Jean Paul Gaultier über den Verstorbenen: „An meinem<br />
18. Geburtstag machte ich meine ersten Schritte in die Welt der Haute<br />
Couture. Es war der Tag, an dem ich Pierre Cardin kennenlernte und<br />
seinem Team beitrat. Er war ein Mentor für mich.“ Und weiter:<br />
„Er war ein multitalentierter Mastermind: Couturier, Atelierleiter,<br />
Designer, Manager, Geschäftsmann, Showproduzent, Botschafter für<br />
Frankreich, Philanthrop <strong>–</strong> so viele Rollen, die er sein ganzes Leben<br />
lang erfolgreich ausübte. Er war ein Kaiser, ein Eroberer, der die<br />
Modebranche für immer geprägt hat.“<br />
Fotos: Pierre Cardin Evolution<br />
30
Pierre Cardin mit einem Foto aus den 1950er-Jahren<br />
und mit seinen „Gebrauchs-Skulpturen“<br />
Giorgio Armani: „Es macht mich traurig, vom Tod von Pierre Cardin<br />
zu hören. Seine italienische Herkunft hat mich immer sehr stolz auf<br />
seine Leistung gemacht. Vom Parfüm bis zum Restaurant ist er der<br />
Erfinder der Markendiversifizierung, ein wahres Genie und ein<br />
Gentleman. Und auch sehr unterstützend. Als ich ihn zu Beginn<br />
meiner Karriere traf, sagte er mir, dass ich es weit bringen würde.<br />
Ich habe seine ermutigenden Worte nie vergessen.“<br />
Ralph Toledano, Präsident der Fédération de la Haute Couture et<br />
de la Mode (einst Chambre Syndicale), ehrte Cardin als „Vorläufer“,<br />
der mit seinen innovativen Designs die Modegeschichte prägte.<br />
Und weiter: „Pierre Cardin kombinierte Erfindungsreichtum,<br />
Geschäftssinn und Kommunikationsfähigkeit und hat sein ganzes<br />
Leben lang den Zeitgeist, seine Möglichkeiten und all seine<br />
Revolutionen eingefangen. Er war der Erste, der um die Welt ging.<br />
Er reiste nach Russland, China und Indien, bevor jemand darüber<br />
nachdachte. Er erfand das Lizenzmodell, mit dem später alle<br />
Couture-Häuser wachsen konnten. Sie alle sind in die Fußstapfen<br />
von Pierre Cardin getreten.“<br />
Inès de la Fressange: „Zu Beginn meiner Modelarbeit für Pierre<br />
Cardin glaubte ich ihm noch nicht, als er sagte: Wenn etwas gut ist,<br />
passt es jedem. Ich habe nur mit den anderen Mädchen gelacht.<br />
Aber nach einigen Jahren habe ich gemerkt, dass er recht hatte,<br />
dass, wenn man etwas wirklich mag, es passt und es einem egal ist,<br />
sogar welche Größe es hat. Und er kombinierte statt Blusen<br />
Herrenbaumwollhemden mit Couture-Jacken. Da dachte ich zuerst<br />
auch, er ist verrückt. Auch in diesem Fall hatte er recht. Das war sehr<br />
modern und sehr chic und elegant.“<br />
Simon Porte Jacquemus, Modeschöpfer: „Es ist ein sehr trauriger<br />
Tag für die Mode. Pierre Cardin war ein ikonischer Couturier, der<br />
mich von klein auf dazu brachte, Mode zu lieben. Ich war schon<br />
immer fasziniert von seinem Lebensstil und seiner futuristischen Art,<br />
seine Marke über die Kleidung hinaus zu projizieren. Ich bewundere<br />
seine Unabhängigkeit, seine Freiheit und seine Karriere. Seine<br />
Farben, Formen, Ästhetik und seine Art, die Zukunft zu sehen,<br />
werden immer eine Quelle der Inspiration bleiben.“<br />
François-Henri Pinault, Vorsitzender und CEO des Luxusmode-<br />
Konglomerats Kering: „Mit Pierre Cardin verlieren wir nicht nur<br />
einen visionären Designer, sondern auch einen revolutionären<br />
Unternehmer.“<br />
Alexis Mabille, Modedesigner: „Monsieur Cardin war schon immer<br />
aus der Zeit gefallen, er war Avantgardist und wollte seine Vision von<br />
Mode, Schmuck und Design verwirklichen. Seine Vorstellung von<br />
Volumen war so visionär und er tat es mit einem solchen Sinn für<br />
Humor. Ich denke, Monsieur Cardin hat uns alle inspiriert.<br />
Wir haben einen verdammt guten Mann verloren.“<br />
Manolo Blahnik, Schuhdesigner: „Pierre Cardin war ein wahrer<br />
Pionier moderner, futuristischer Kleidung. Er war sehr einflussreich<br />
mit einem modernen Sinn für die Mode des 20. Jahrhunderts.<br />
Ich bin ein großer Bewunderer seiner Vision.“<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
31
Fashion<br />
IN BALANCE<br />
Empathie, ein untrügliches Gespür für Trends und<br />
ein Gläschen Sekt <strong>–</strong> bei Popp & Kretschmer im<br />
Palais Todesco wird seit fast 50 Jahren Mode zelebriert<br />
h<br />
Strahlend schön: Popp & Kretschmer im<br />
Palais Todesco, Kärntner Straße 51, 1010 Wien<br />
v<br />
Einblicke in eine längst vergangene Zeit:<br />
Das ehemalige Lederwarengeschäft eröffnete 1889<br />
32
FASHION | SHOWROOM<br />
k<br />
Goldstandard: Die Boutique ist ein<br />
eleganter Eyecatcher<br />
Schimmernde Paillettenrobe: Model Mara<br />
Nica in einer Kreation von Elie Saab<br />
x<br />
b<br />
Glänzend:<br />
Abendkleid von<br />
Talbot Runhof<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Popp & Kretschmer, Rafaela Pröll, Hersteller<br />
Das Traditionsgeschäft Popp & Kretschmer gegenüber der Wiener<br />
Staatsoper ist seit 1889 in Familienbesitz und war ursprünglich ein<br />
kleiner Laden für Lederwaren. 1976 hat sich Peter Trefelik einen lang<br />
gehegten Traum erfüllt. Er schuf aus den etwas heruntergekommenen<br />
Räumlichkeiten einen der exklusivsten Modesalons der Stadt. Eröffnet<br />
wurde 1977 und zwar mit einer puristischen Kollektion des deutschen<br />
Opernsängers und Modeschöpfers Ermano Sens-Grosholz.<br />
Fast ein halbes Jahrhundert später begeistert die Boutique auf drei<br />
Etagen und 1.400 Quadratmetern sowie mit einem umfangreichen internationalen<br />
Markenportfolio von Elie Saab über Roberto Cavalli und Iris<br />
von Arnim bis Salvatore Ferragamo. Auch die Wiener Szene ist mit dem<br />
Designer Marcos Valenzuela und seinem Label Tiberius vertreten und<br />
zeichnet für maßgeschneiderte Braut- und Anlassmode verantwortlich.<br />
k<br />
Schick in Strick:<br />
Long-Cardigan aus<br />
Kaschmir-Seide-<br />
Mischung von Kiton<br />
Geschäftsführer Dr. Rainer Trefelik beschreibt das besondere Flair<br />
des Modetempels Popp & Kretschmer so: „Wir versuchen stets ein<br />
vertrauter Partner für unsere Kundinnen zu sein und trotzdem neue<br />
interessante Brands miteinzubinden. Ein wichtiger Aspekt ist auch<br />
das Multichanneling. Deshalb haben wir unseren Webshop auf neue<br />
Beine gestellt.“<br />
Dieser offene Zugang zeigt sich auch bei der Marke House of Mua<br />
Mua, die es seit der aktuellen Saison im Traditionshaus zu entdecken<br />
gibt. Es handelt sich um ein spannendes Projekt mit plakativen Designs<br />
aus Bali sowie einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und sozialer<br />
Verantwortung. Popp & Kretschmer beweist, wie man mit einer<br />
sensiblen Balance aus Tradition und Innovation einen Multibrand-Store<br />
von Generation zu Generation erfolgreich in die Zukunft führt.<br />
POPP & KRETSCHMER VERRÄT IN<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 SEINE FAVORITES<br />
„Talbot Runhof ist seit vielen Jahren ein treuer Partner und entwirft für alle Altersgruppen, Größen<br />
und Anlässe einfache, aber raffinierte Schnitte. Bei Kiton ist die Qualität besonders herausragend<br />
und begeistert uns immer wieder aufs Neue. Das Label Domrebel sorgt mit seinen spannenden<br />
T-Shirts und Sweaters sowie mit viel Humor bei den Prints für Feel-good-Vibes im <strong>Winter</strong>.“<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
33
LUXURY PIECE | WOMEN<br />
Funkelnde<br />
KETTENREAKTION<br />
Handtaschen von Chanel sind Kult! Als Coco Chanel 1955 das Modell<br />
„2.55“ kreierte, war das ein Modeskandal. Es war nämlich die erste<br />
Tasche für Frauen mit einem Schultergurt <strong>–</strong> heute ist die Gliederkette<br />
ein bekanntes Markenzeichen der Maison. Neben zeitlosen<br />
Klassikern gelang es dem Luxuslabel auch stets zu überraschen,<br />
etwa mit extravaganten Unikaten wie „Perfume Bottle“, „Milk Carton“<br />
oder „Giant Hoop“. Auch dieses Exemplar aus der aktuellen<br />
Cruise-Kollektion weiß, im wahrsten Sinne des Wortes, zu glänzen.<br />
Die elegante Kreation mit funkelndem Strass und noblen Modeschmuckperlen<br />
zieht definitiv alle Blicke auf sich. Preis auf Anfrage<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Hersteller<br />
34 WINTER <strong>2021</strong>
I N B E S T E R<br />
Gesellschaft<br />
Die Goldenen Zwanzigerjahre waren die Dekade des Aufbruchs in<br />
der Mode. Man wollte schockieren, neue Wege beschreiten und vor<br />
allem gesellschaftliche Statements setzen. Begehrte Accessoire-Ikonen<br />
dieser legendären Ära sind mondäne Cocktailringe. Auffällige, kunstvoll<br />
gearbeitete Schmuckstücke mit Diamanten und edlen Steinen<br />
wie Onyx, Turmalin oder Citrin <strong>–</strong> damals wie heute sind sie elegante<br />
Must-haves für besondere Anlässe. Den Designs sind dabei keinerlei<br />
Grenzen gesetzt, sie reichen von klassisch-zart bis prächtig-selbstbewusst.<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 hat für Sie aktuelle Preziosen kuratiert<br />
Von Christoph Kulmer<br />
Fotos: Hersteller
ACCESSOIRES<br />
Cartier<br />
Funkelndes Kleinod: 396 Diamanten im<br />
Brillantschliff zieren diesen Ring aus 18 Karat<br />
Weißgold. Die progressive<br />
Komposition aus Amethysten und Onyx<br />
lassen das Kunstwerk einzig in seiner Art<br />
und zu einem wahren Blickfang werden.<br />
Ring „Clash [Un]limited“<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
37
ACCESSOIRES<br />
K L A S S I S C H E<br />
Schönheiten<br />
3<br />
4<br />
1<br />
2<br />
5<br />
1 | Louis Vuitton<br />
Blue Moon: Diese Exklusivität aus der<br />
High-Jewellery-Kollektion „ Bravery“ aus<br />
18-karätigem Weißgold überzeugt stilvoll<br />
mit Saphiren, Rubinen und Diamanten.<br />
Ring „The Arrow“<br />
2 | Schullin Wien<br />
Scheinwelt: 162 schwarze Diamanten umschließen<br />
diesen Ring aus 18 Karat Roségold.<br />
Ein leuchtend pinker Rubellit im Kissenschliff<br />
wurde oben an die Spitze gesetzt.<br />
Ring „Pink Damokles“<br />
3 | Tamara Comolli<br />
Purismus: Hier wurde 18 Karat Weißgold<br />
mit weißen Diamanten veredelt. Eine<br />
besondere Kostbarkeit ist der grüne Turmalin<br />
in der Mitte <strong>–</strong> eine farbintensive, 19-karätige<br />
Edelstein sensation. Ring „Cushion“<br />
4 | Oliver Heemeyer<br />
Honigsüß: Handgefertigt aus 18 Karat<br />
Rotgold glänzt dieses Schmuckstück<br />
mit zwei Diamanten im Dreiecksschliff<br />
und einem honigfarbenen Turmalin <strong>–</strong><br />
ein Unikat voller Strahlkraft.<br />
Ring „Honey Turmalin Diamant“<br />
5 | Chopard<br />
Maritime Pracht: Delfine aus 18-karätigem<br />
Weißgold sind mit ovalen Tansaniten und<br />
Saphiren in unterschiedlichen Schliffen gefasst.<br />
Diamanten im Brillantschliff und Onyx<br />
vollenden dieses Meisterwerk. Ring „Delphin“<br />
6<br />
7<br />
6 | Tiffany & Co.<br />
Sonnengruß: Ein strahlendes Design kreierte<br />
Paloma Picasso aus 18-karätigem Gelbgold,<br />
einem gelben Citrin und feinen Ornamenten.<br />
Ring „Olive Leaf“<br />
7 | A. E. Köchert<br />
Glanzvoll: Bei diesem Prachtstück aus<br />
18 Karat Weißgold funkeln Brillanten mit<br />
einem wunderschönen grünen Turmalin um<br />
die Wette. Ring „Turmalin“<br />
38<br />
WINTER <strong>2021</strong>
ENTDECKEN SIE<br />
DIE KRÄFTE<br />
IHRER HAUT<br />
Crème de la Mer<br />
Tauchen Sie ein, in eine Welt voller strahlender Möglichkeiten.<br />
Infundiert mit dem zellerneuernden Miracle Broth, spendet Crème de la Mer<br />
tiefe, heilende Feuchtigkeit und energetisiert die natürliche Reparatur.<br />
Die Haut fühlt sich straffer und gesünder an<br />
und sieht sichtbar erneuert aus.<br />
Lamer.eu/at<br />
#CrèmedelaMer
ACCESSOIRES<br />
E X T R A V A G A N T E<br />
Kunstwerke<br />
3<br />
4<br />
1<br />
2<br />
5<br />
6<br />
7<br />
1 | Rozet & Fischmeister<br />
Facettenreich: Brillanten in Pavéfassung<br />
schimmern am handgearbeiteten 18-Karat-<br />
Roségoldstück. Die Kombination aus weißen<br />
Diamanten und Weißgold schafft einen<br />
zeitlosen Klassiker. Ring „Fantasy Setting“<br />
2 | Bucherer<br />
Glücksbote: Dieses Unikat aus dem<br />
bekannten High-Jewellery-Atelier in Luzern<br />
ist ein wahres Meisterwerk aus 18-karätigem<br />
Weißgold mit einem gelben Diamanten im<br />
Tropfenschliff und schwarzen Diamanten.<br />
Ring aus der „Ladybird Limited-Edition“<br />
3 | Aenea<br />
Magischer Mix: Das inspirierende und<br />
wunderschöne Einzelstück verbindet Platin<br />
mit weißen Diamanten und einem Sambia-<br />
Smaragd als Krönung. Ring „Sarpa 4 Snakes“<br />
4 | Mazbani<br />
Blätterschmuck: Zu einer traumhaften<br />
Kreation verschmelzen hier 18-karätiges<br />
Roségold und kostbare grüne Tsavoriten.<br />
Ring „Blatt“<br />
5 | Atelier Heldwein<br />
Farbenmeer: 18 Karat Weißgold vereint mit<br />
einem Amethyst, acht bunten, facettierten<br />
Saphiren und zwei Diamanten <strong>–</strong> das ist<br />
ästhetisch und auffällig gleichermaßen.<br />
Ring „Amethyst & Saphir“<br />
6 | Juwelier Wagner<br />
Klare Vollkommenheit: Eine edle Rarität aus<br />
18 Karat Weißgold und Diamanten, die wie<br />
gemacht ist für besondere Anlässe.<br />
Ring „Masterpiece“<br />
7 | Ole Lynggaard<br />
Zeitlose Ästhetik: Das Design stammt von<br />
Charlotte Lynggaard und besteht aus 18 Karat<br />
Gelbgold, einem grünen Turmalin, einem<br />
gelben Rutilquarz sowie sechs Diamanten.<br />
Ring aus der „BoHo“-Kollektion<br />
40<br />
WINTER <strong>2021</strong>
Genießen Sie Perrier-Jouët verantwortungsvoll. www.verantwortungsvoll.at
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Greg Gorman<br />
Redaktion: Bernhard Musil, Fotos: Tony von Thelen (Porträtfoto rechts), Greg Gorman<br />
v<br />
Sir Elton John, Nice, France, 2001<br />
Greg Gorman blickt auf eine Karriere von über 50 Jahren zurück, in<br />
der er maßgeblich daran beteiligt war, den Mythos Hollywood mitzuerschaffen.<br />
Für ikonische Fotografien ist der 1949 in Kansas City<br />
geborene Amerikaner bekannt. Seine Bilder wurden nicht nur in<br />
Magazinen wie „Vogue“, „Life“ und „Rolling Stone“ publiziert und zierten<br />
die Titelseiten von Andy Warhols „Interview Magazine“, sie prangten<br />
auch auf CD-Covern und Filmplakaten wie etwa „Scarface“, „Pirates<br />
of the Caribbean“ und „Tootsie“.<br />
Der Austausch mit Personen, die sich vor seiner Linse befinden, ist<br />
für Gorman unabdingbar. Ein Grundsatz seines Schaffens lautet:<br />
„I never could take a photograph of anything that couldn’t talk back to<br />
me.“ Kommunikation und das Gespür für sein Gegenüber sind also<br />
zusammen mit seiner fototechnischen Finesse das Fundament seiner<br />
Arbeit. Gorman besitzt ein außergewöhnliches Einfühlungsvermögen<br />
für Menschen, und das zeigt sich nicht nur in seinen Arbeiten, sondern<br />
auch dadurch, dass ihn tiefe Freundschaften mit vielen der Porträtierten<br />
verbinden. So schrieb die Pop-Legende Sir Elton John das Vorwort für<br />
sein 2020 erschienenes Buch „It’s Not About Me“, der Kultregisseur und<br />
„Pope of Trash“ John Waters das Nachwort. Der Bildband mit über<br />
400 Seiten umfasst Schwarzweiß- und Farbfotografien berühmter<br />
Persönlichkeiten: David Bowie, Meryl Streep, Elizabeth Taylor, Brad<br />
Pitt, Jodie Foster, Sophia Loren und Sharon Stone <strong>–</strong> um nur einige zu<br />
nennen.<br />
Derzeit tourt Greg Gorman durch Europa und präsentiert seine brillant<br />
ausgearbeiteten Bilder in Ausstellungen, die den Betrachter in die<br />
schillernde Welt Hollywoods und des Pop katapultieren. Trotz seiner<br />
unverkennbaren Handschrift schafft Gorman Kunstwerke, die immer<br />
die abgebildete Person in den Vordergrund stellen. So kreiert er einzigartige<br />
„Ikonen“ von Stars, die in ihrer Gesamtheit eine beeindruckende<br />
Collage entstehen lassen, die den Zeitgeist der letzten Jahrzehnte<br />
eingefangen hat.<br />
www.gormanphotography.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
43
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
v<br />
Arnold Schwarzenegger,<br />
Beverly Hills, 1985<br />
k<br />
Antonio Lopez,<br />
Pat Cleveland, NYC, 1978<br />
v<br />
Jeff Koons,<br />
Los Angeles, 1988<br />
k<br />
Michael Jackson,<br />
Los Angeles, 1987<br />
Fotos: Greg Gorman<br />
44 WINTER <strong>2021</strong>
Fotos: Greg Gorman
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Eric Roberts, Kim Snowden, Billy Idol,<br />
Elizabeth Nottoli, Los Angeles, 1994<br />
WINTER <strong>2021</strong> 47
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
v<br />
Alec Baldwin,<br />
Los Angeles, 1989<br />
k<br />
David Bowie,<br />
NYC, 1984<br />
Mick Jagger,<br />
Bette Midler, NYC, 1983<br />
x<br />
Fotos: Greg Gorman<br />
v<br />
Meryl Streep,<br />
Los Angeles, 1991<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
49
MODE<br />
Allen Kreationen von Arthur Arbesser haftet etwas unverkennbar Wienerisches an.<br />
Nach sieben Erfolgsjahren bei Giorgio Armani startete der junge Modeschöpfer<br />
seine eigene Linie. Daneben liebt er Kooperationen und stattet mit Begeisterung<br />
Opern- und Ballettinszenierungen mit Kostümen aus <strong>–</strong> am 1. Jänner 2022 erneut<br />
die Tanzstars des traditionellen Neujahrskonzerts<br />
Von Brigitte R. Winkler<br />
FÜR DIE<br />
GROSSEBÜHNE<br />
Frühjahr/Sommer-Kollektion 2022:<br />
Hemdstoff mit handbemaltem Element<br />
x<br />
k<br />
Arbesser ist auch bei den Stoffen<br />
innovativ wie bei diesem Blumen-Jacquard<br />
h<br />
Kombination von maskulinen<br />
und femininen Details:<br />
strenges Hemd zum Plisseerock<br />
h<br />
Ein Markenzeichen des<br />
österreichischen Designers:<br />
Schachbrettmuster in allen Variationen<br />
v<br />
Unübersehbar in jeder Kollektion:<br />
Romantik und Natur sind omnipräsent<br />
Fotos: Henrik Blomqvist, ORF/ Günther Pichlkostner<br />
50
FASHION | PORTRAIT<br />
k<br />
Tanzpaar des Wiener<br />
Staat sballetts<br />
in Kostümen von<br />
Arthur Arbesser bei<br />
den Dreharbeiten im<br />
Prunksaal des Schlosses<br />
Schönbrunn für das<br />
Neujahrskonzert, das am<br />
1. Jänner 2022 im ORF<br />
übertragen wird<br />
Wien oder Mailand? Österreich oder Italien? Wo lebt es sich<br />
besser? Arthur Arbesser kennt beide Städte und Länder sehr<br />
gut <strong>–</strong> und hat sich 2005 für Mailand entschieden. Warum?<br />
Aber dazu später.<br />
Denn zunächst hat alles in London begonnen. Dort wurde<br />
Arbesser in das berühmte Central Saint Martins College of Art<br />
and Design aufgenommen, um Mode zu studieren. Nach dem Abschluss<br />
bewarb er sich bei drei Mailänder Modehäusern und wurde gleich einmal<br />
von einer noch berühmteren Institution aufgenommen: Giorgio<br />
Armani holte sich den ausgezeichneten Fashion-Bakkalaureus ins Haus.<br />
Doch, Moment, in Wirklichkeit fing alles in Wien an, wo Arbesser<br />
1983 auf die Welt kam. Und von seinen kunstaffinen Eltern mit aller<br />
Kultur dieser Welt in Kontakt gebracht wurde, wie er erzählt: „Meine<br />
Geschwister und ich wurden schon als Kinder zu Ausstellungen und in<br />
die Oper geschleppt. Mit meinem Vater bin ich oft in letzter Minute<br />
<strong>–</strong> auch wenn es keine guten Plätze mehr gab <strong>–</strong> in die Staatsoper gegangen.<br />
Als Teenager hatte ich dann eine Stehplatzphase. Da habe ich<br />
mich zwei-, dreimal die Woche am Nachmittag für Karten angestellt.“<br />
Es waren dabei aber nicht nur die Musik, die Stimmen, die Dramen<br />
und Tragödien, die ihn anzogen und fesselten. „Schon als kleines Kind<br />
war ich daran interessiert, wie Leute sich anziehen. Was sich daran ändert,<br />
wenn sie in die Oper gehen. Wie sich dadurch eine Person verändert,<br />
wie sie dadurch sogar oft ihren Gang, ihr Auftreten verändert. Wie<br />
spannend ist der soziale Faktor, den Kleidung innehat“, meint der<br />
Modeschöpfer. Aber natürlich begeisterte ihn auch das, was sich in diesem<br />
Bereich auf der Bühne abspielt: „Wie dort das Kostüm dazu beiträgt,<br />
wie sich die Darstellerin oder der Darsteller verhält. Die Kraft der<br />
Bekleidung hat mich schon immer fasziniert.“<br />
Daher entschied er sich für das Studium, natürlich an der besten<br />
Ausbildungsstätte der Welt. Und dann folgte die Aufnahme in eines der<br />
besten Modehäuser der Welt. Sieben Jahre arbeitete er in Mailand quasi<br />
Seite an Seite mit der Designer-Ikone Armani. War erfolgreich, wurde<br />
gelobt, bestens bezahlt, überallhin geschickt, stieg vom Praktikanten<br />
zum Senior Designer auf, hatte Freizeit und Urlaub. Und vermisste<br />
dennoch etwas: die Möglichkeit, nach eigenen Ideen gestalten zu<br />
können und die totale künstlerische Selbstverantwortung. Es war eben<br />
Armani, was da entstand. Nach sieben erfolgsverwöhnten Jahren verließ<br />
er bewundernswerterweise Armanis Imperium. Um zu 100 Prozent<br />
verwirklichen zu können, was er, Arthur Arbesser, sich vorstellte.<br />
Das war zum ersten Mal 2013 bei einer kleinen Präsentations-Installation<br />
in einem Mailänder Geschäftslokal von Freunden zu sehen. Kaum<br />
hatte er sich mit seinem eigenen Label selbstständig gemacht, wurde er<br />
von der italienischen „Vogue“ gleich einmal zum besten Nachwuchsdesigner<br />
erklärt. In der Jury von „Who Is on Next?“ saß auch Suzy Menkes,<br />
eine Koryphäe der weltweiten Modeberichterstattung. Sie eilte am ersten<br />
von zwei geplanten Tagen zur Präsentation seiner Herbst/<strong>Winter</strong>-<br />
Kollektion 2014/15 im Februar 2014 und ließ die Welt am nächsten Tag<br />
in der „Herald Tribune“ (heute „New York Times International“) wissen:<br />
„Ich habe in 40 Jahren keine bessere Modepräsentation gesehen.“ Daraufhin<br />
rannte ihm die gesamte internationale Modepresse sozusagen<br />
die Tür ein. Im Eiltempo arbeitete er sich vom gefragten Nachwuchstalent<br />
zum „spannendsten Designer“ (so die Tageszeitung „Die Presse“)<br />
Mailands empor. Und er entwickelte in kurzer Zeit eine unverkennbare<br />
eigene Handschrift, die deutlich geprägt ist von seinen Wiener Wurzeln<br />
<strong>–</strong> vom Jugendstil, den Secessionisten und der Wiener Werkstätte<br />
ebenso wie von seiner Kindheit und Jugend. Man spürt bei jeder Kollektion,<br />
dass ihm Qualität wichtig ist, und regelmäßig sind Künstler<br />
mitbeteiligt. Wiederkehrende, einfach unverzichtbare Motive sind<br />
Prints und Geometrie, vor allem Streifen. Da ziehen sich auch einmal<br />
goldene Fäden durch einen Strickpullover, bilden ein Muster, das an das<br />
berühmte Wiener Geflecht erinnert, wie man es von Thonet-Stühlen<br />
kennt. Dazu erklärt Arbesser: „Mir geht es um Stil und Eleganz und<br />
darum, Emotionen und Stimmungen zu erzeugen.“<br />
Kein Wunder, dass er nach dem „Who Is on Next?“-Preis 2015 auch<br />
in die Endrunde für den renommierten LVMH-Preis kam. Für diesen<br />
bewerben sich tausende Nachwuchsdesigner und nur zehn werden ins<br />
Finale gewählt. In Österreich erhielt er 2018 den „Outstanding artist<br />
award für experimentelles Modedesign“. Schnell stellten sich auch Kooperationen<br />
ein: mit Iceberg, Silhouette, Absolut Wodka, YOOX und<br />
der Marke Vöslauer, für die er eine Tasche aus 100 Prozent<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
51
ePET-Material kreierte, weil ihm Nachhaltigkeit immer schon wichtig<br />
war. Von 2017 bis 2019 war er Chefdesigner des italienischen Labels Fay,<br />
das zum Tod’s-Konzern von Diego Della Valle gehört. Für das Wiener<br />
Hotel Sofitel entwarf er Uniformen für das Personal, für die schwedische<br />
Interior-Marke Hem gestaltet er Teppiche und Decken, in Wien ist<br />
da etwas mit der bekannten Polstermöbelmanufaktur Wittmann im<br />
Entstehen und so weiter. Gerne gibt Arthur Arbesser auch sein Knowhow<br />
an Mode-Master-Studierende weiter. Zunächst an der Università<br />
Iuav di Venezia, jetzt an der Raffles Milan. Und nicht nur das.<br />
Im Jahr 2018 fragte ihn der ORF, ob er das Ballett des Neujahrskonzertes<br />
2019 mit Kostümen ausstatten wolle. Arbesser hatte Lust dazu<br />
und erzählt gerne von der inspirierenden Zusammenarbeit mit dem<br />
Tanz-Ensemble und dem jungen Choreografen der Staatsoper, Andrey<br />
Kaydanovskiy, dem Ehemann von Solotänzerin Rebecca Horner.<br />
Arbesser gestaltete 2019 auch den Fächer für den Opernball. Dafür ließ<br />
er sich vom 150-Jahre-Jubiläum der Staatsoper und von Richard Wagners<br />
„Der Ring des Nibelungen“ inspirieren. Großartig waren ebenso immer<br />
wieder seine Schauen und Kollektionen bei den Mailänder Modewochen.<br />
Ebenfalls 2019 begann er an den Kostümen für „Der Rosenkavalier“ von<br />
Richard Strauss an der Berliner Staatsoper Unter den Linden zu arbeiten.<br />
Regisseur André Heller hatte sich dafür den jungen Wiener gewünscht.<br />
Es folgten im März <strong>2021</strong> „Il barbiere di Siviglia“ von Gioachino Rossini<br />
für das Teatro Valli in Reggio Emilia, das Ballett „Der Schneesturm“ von<br />
Choreograf Andrey Kaydanovskiy im April an der Bayerischen Staatsoper<br />
in München. Und für den 1. Jänner 2022 gibt es zum zweiten Mal<br />
Arbesser-Kostüme für das Neujahrskonzert im ORF.<br />
Und wie geht Arbesser an die Entwürfe für die Bühne heran? „Man<br />
studiert einmal sehr genau und im Detail die Geschichte, das Libretto.<br />
Man versucht, die Interpretation des Regisseurs zu verstehen. Dann ist<br />
es für mich sehr wichtig zu erfahren: Wer sind die Sängerinnen und<br />
„Ich empfinde es als Bereicherung meiner<br />
Persönlichkeit, für die Oper und das Ballett zu arbeiten.<br />
Man kann dadurch so viel dazulernen“<br />
h<br />
Arthur Arbesser und Brigitte R. Winkler<br />
im Studio (oben), dazu die Einladung für die<br />
Kollektionspräsentation (ganz oben)<br />
Sänger, die in diese Rollen schlüpfen, und wofür stehen sie? Denn es<br />
geht mir darum, dass sie bestmöglich und wunderschön aussehen. Es<br />
macht große Freude und auch Spaß, tiefer in die Materie einzudringen.<br />
Auch in die verschiedenen Aspekte der jeweiligen Zeit. All das ist eine<br />
unglaubliche Bereicherung meiner Arbeit.“<br />
Nach diesen zahlreichen Angeboten und der intensiven Zusammenarbeit<br />
mit Ballett- und Opernensembles ist er noch glücklicher über<br />
seine Vergangenheit: „Ich habe irgendwie alles, was in der Oper und im<br />
Theater in den 1990er-Jahren Rang und Namen hatte, gesehen und<br />
gehört. Das ist im Nachhinein super und ich habe dadurch wirklich eine<br />
gute Wissensbasis entwickelt.“ Und der zweite Neujahrskonzert-<br />
Auftrag macht ihm natürlich eine besondere Freude, denn: „Es war<br />
schon beim ersten Mal eine sehr positive Erfahrung. Es hieß danach,<br />
dass sowohl bei der Choreografie als auch bei den Kostümen ein ‚frischerer<br />
Wind‘ herrschte, und das war für mich eine irrsinnig schöne<br />
Erfahrung. Das gilt ebenso für die Zusammenarbeit mit Choreograf<br />
Andrey Kaydanovskiy, die wir ja dann in München fortgesetzt haben.“<br />
Bei der aktuellen Zusammenarbeit fungierte der neue Ballettchef<br />
der Wiener Staatsoper, Martin Schläpfer, als Choreograf. Für die weltweite<br />
Fernsehübertragung wurden bereits zwei tänzerische Darbietungen<br />
vorproduziert. Man wird das Ballett zum Walzer „Tausend und eine<br />
Nacht“ von Johann Strauß Sohn in den Prunkräumen und Gartenanlagen<br />
von Schloss Schönbrunn inklusive Gloriette tanzen sehen. Beim<br />
zweiten Auftritt gibt es Konkurrenz durch das „Ballett der Weißen<br />
Hengste“ mit Lippizanern zur „Nymphen-Polka“ von Josef Strauss.<br />
Über die Zusammenarbeit mit Martin Schläpfer gerät Arbesser<br />
gleich wieder ins Schwärmen: „Es war ihm wichtig, dass ich vollkommen<br />
verstehe, worum es ihm geht. Er hat die Rollen, aber auch die<br />
Fotos: Henrik Blomqvist<br />
52
FASHION | PORTRAIT<br />
Aus der aktuellen Herbst-<br />
<strong>Winter</strong>-Kollektion <strong>2021</strong>/22:<br />
Allover-Print und Mohairschal<br />
x<br />
v<br />
Das Lookbook wurde im Studio<br />
des Malers Roberto Coda Zabetta<br />
aufgenommen<br />
k<br />
Schachbrettmuster im<br />
XXL-Format auf einer<br />
Kunstpelzstola<br />
Charaktere der Tänzerinnen und Tänzer wunderbar und individuell<br />
genau und ganz präzise beschrieben. Es sind sinnliche, feinfühlige, interessante<br />
Menschen, die sich der Gesamtvision unterordnen müssen.<br />
Bei den Stoffen für die Kostüme haben wir uns auch schließlich in der<br />
Mitte getroffen. Martin Schläpfer wollte zunächst nur dunkle Materialien,<br />
ich konnte dann doch ein bisschen Farbe unterbringen. Er ist ein<br />
ganz toller, feiner Künstler und Mensch. Er hört den Menschen zu und<br />
geht auf sie ein. Auch die Stoffe müssen Geschichten erzählen. Menschen<br />
dürfen nicht verkleidet sein. Er liebt das Glänzende und Lüster<br />
<strong>–</strong> ich habe einiges von ihm gelernt.“ Bei der Frage, ob dabei Solotänzerin<br />
Rebecca Horner auftritt, bricht Arbesser in Begeisterung aus: „Ja, mit<br />
all ihrer Eleganz, ihrer unglaublichen Kraft. Sie ist so eine inspirierende<br />
Person und ein starker Charakter. Sie tanzt alleine und barfuß.“<br />
Kaum waren die Aufnahmen beendet, stellte Arthur Arbesser nur<br />
wenige Tage später im Rahmen der Mailänder Fashionweek Ende September<br />
seine Frühjahr/Sommer-Kollektion 2022 vor. Die Schau fand in<br />
einer wunderbar gestalteten Location mit bemalten Wänden in der Via<br />
della Spiga unter dem Titel „Lost and Found, a collection of memories“<br />
statt. Dazu konstatierte der Designer in aller Ruhe, obwohl er von Medienleuten<br />
geradezu bestürmt wurde: „Ich empfinde es als Bereicherung<br />
meiner Persönlichkeit, für die Oper und das Ballett zu arbeiten.<br />
Man kann dadurch so viel dazulernen, die Menschen und ihre Körper<br />
besser zu verstehen. Ich genieße jedoch auch den Kampf, mein Mode-<br />
Label am Leben zu erhalten. Für meine neue Kollektion bin ich zurück<br />
in die Kindheit gegangen und habe ebenso essenzielle Aspekte wie<br />
Freiheit, Unsicherheit und endlose Möglichkeiten aufgegriffen <strong>–</strong><br />
Themen, auf die wir alle während der Pandemie zurückgeblickt haben.“<br />
Und als wäre ihm die unglaubliche Arbeitsfülle noch immer nicht<br />
genug, präsentierte er parallel zur neuen Kollektion eine neue Linie:<br />
Arthur Arbesser Casa. Sie umfasst Tischtücher mit seinen prägnanten<br />
Drucken, mit denen er dazu zwei antike Thonet-Sessel überzogen hatte.<br />
Komplettiert werden sie von Tischsets und Servietten und weitere<br />
Produkte sind bereits in Planung. Offensichtlich kommen seine Ideen<br />
gut an. Denn seine aktuelle Herbst/<strong>Winter</strong>-Kollektion ist von der Presse,<br />
Influencern und internationalen Modeboutiquen bestens angenommen<br />
worden. Es gab mehr Nachfrage als bisher nach seinen Rautenmustern,<br />
Harlekindrucken, poppig bunten Modellen oder kreativen<br />
Prints, bei denen byzantinische Kacheln als Vorbild dienen. Erhältlich<br />
sind sie etwa in Arbessers eigenem Onlineshop oder Internet-Plattformen<br />
wie Lyst und Farfetch. Und natürlich in speziellen (Avantgarde-)<br />
Modeläden von Wien bis Capri und Seoul sowie von der Schweiz über<br />
Kanada bis Asien.<br />
Außerdem zeigen sich immer mehr Promis gerne in Arthur<br />
Arbesser, etwa von Miley Cyrus über Katja Eichinger bis zu Maurice<br />
Ernst von Bilderbuch und zuletzt Tom Neuwirth alias Conchita Wurst.<br />
Viele bekannte Gesichter sind regelmäßig in seinem Pop-up-Store im<br />
Hinterhof des Stoß im Himmel 3 anzutreffen, wenn dieser wieder<br />
einmal geöffnet ist, so wie etwa vom 16. bis 19. Dezember.<br />
Bleibt noch eine Frage zu klären: Warum Mailand? Und diese beantwortet<br />
der Modemacher so: „Ich liebe Österreich und Wien für seine<br />
wunderbare Kultur und komme immer wieder gerne nach Hause. In<br />
Italien bin ich glücklich über den Alltag, diese positive Art der Südländer,<br />
das Leben zu meistern. Ich bin gerne Ausländer in Mailand. Es<br />
ist ein Luxuszustand, denn ich kann mir die guten Seiten heraussuchen.<br />
So lebt es sich viel leichter und unbeschwerter.“ <br />
p<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
53
LUXURY PIECE | MEN<br />
Moderner<br />
PRÄZISIONSKÜNSTLER<br />
FASHION<br />
LUXURY PICE MEN<br />
HUMIDOR<br />
SEITE 54<br />
Die Schweizer Freunde David Pasciuto und Stéphane Nazzal haben mit der Marke Imperiali Genève die Vision,<br />
Alltagsgegenstände neu zu interpretieren und in echte Meisterwerke zu verwandeln. Mit der Zigarrenkiste „Emperador“ ist<br />
ihnen das mit vielen atemberaubenden Details mehr als nur gelungen. Eine Tourbillonuhr aus 323 Teilen, gebaut von einem<br />
Uhrmachermeister aus dem Jura, krönt den edlen Humidor. Insgesamt 24 Grand-Cru-Zigarren, eingewickelt in vier Lagen<br />
Blattgold, sind nur mit einem persönlichen Code durch das Antippen der vergoldeten Buchstaben auf dem Deckel zugänglich.<br />
Die Feuchtigkeit im Inneren wird über ein spezielles System reguliert, das ohne Zufuhr von Wasser einen Feuchtigkeitsgehalt<br />
von 70 Prozent und eine Temperatur von 16 bis 18 Grad garantiert. In einer unauffälligen Schublade auf der Vorderseite<br />
verstecken sich noch ein Zigarrenschneider, das elegante Tischfeuerzeug sowie ein Aschenbecher, der sich bei Annäherung<br />
automatisch öffnet. Ein zeitloses Schmuckstück, von dem jährlich nur zwölf nummerierte Exemplare gefertigt werden.<br />
Preis: 1 Million Schweizer Franken<br />
Foto: Hersteller<br />
54
ADVERTORIAL<br />
AlphaTauri<br />
MISSION: INNOVATION<br />
Die Premium-Modemarke<br />
fordert den Status quo<br />
heraus und will mit seinem<br />
fortschrittlichen Geist andere<br />
dazu inspirieren, ebenfalls<br />
neue Pfade zu beschreiten<br />
Im Mittelpunkt aller Überlegungen steht bei AlphaTauri die Innovation.<br />
Es dreht sich alles darum, einen sinnvollen Weg zu finden, um das Leben<br />
zu verbessern. Der Pioniergeist und der uneingeschränkte Wille,<br />
neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen, zeigen den Ehrgeiz der<br />
Marke. Neues Potenzial wird identifiziert und auf kreative Weise genutzt,<br />
um das eigene Produktportfolio voranzutreiben. Wegweisende<br />
Kollektionen, hochwertige Materialien und einzigartiger Style <strong>–</strong> dafür<br />
steht AlphaTauri. Um die Ideen auf die Straße zu bringen, arbeitet das<br />
Team mit Experten aus aller Welt zusammen.<br />
Das Stand-alone-Fashion-Label von Red Bull begeistert nicht nur<br />
durch Funktionalität und smarte Features, sondern auch durch intelligente<br />
Kreationen gepaart mit einem hohen Wohlfühlfaktor im metropolitischen<br />
Stil. Die gut durchdachten Entwürfe und der Einsatz von<br />
Premium-Materialien in Verbindung mit Spitzentechnologie und modernen<br />
Features sind zielgerichtet und stark.<br />
AlphaTauri wurde 2016 als exklusives Fashion-Label ins Leben gerufen.<br />
Mittlerweile arbeiten Kreative aus 25 Nationen an der Produktentwicklung<br />
und dem Design bis hin zu Marketing, Sales- und Retail-<br />
Strategien im Hauptsitz mit eigenem Designstudio in Elsbethen bei<br />
Salzburg. Damit ebnet die Marke einen neuen Weg, um Mode und<br />
Funktion miteinander zu kombinieren.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
55
ADVERTORIAL<br />
Fashion<br />
trifft auf<br />
kreative<br />
Features<br />
56
Neue AlphaTauri Stores<br />
in Wien Und Graz<br />
AlphaTauri Wien<br />
Graben 10, 1010 Wien<br />
+43 1 89 00 499<br />
AlphaTauri Graz<br />
Herrengasse 2, 8010 Graz<br />
+43 316 22 50 67<br />
Bereits beim Betreten des ersten Wiener Flagshipstores öffnet sich dem<br />
Kunden die AlphaTauri-Galaxie: Empfangen durch den sogenannten<br />
Stargate <strong>–</strong> einer einzigartigen schwebenden Lichtinstallation <strong>–</strong> wird<br />
der Besucher in der Markenwelt willkommen geheißen. In unmittelbarer<br />
Nähe des Stephansdoms erstreckt sich der Store auf 400 Quadratmeter<br />
über zwei Etagen. Während auf der ersten Ebene die aktuellen<br />
Key-Looks und Kollektionen für Damen sowie Herren großzügig präsentiert<br />
werden, lädt das Erdgeschoß seine Besucher zu einer „AlphaTauri<br />
Experience“ ein. Hier erfährt man alles rund um die Shima Seiki 3D-Knit<br />
Maschine für nahtlos gestrickte Outfits oder kann sich via Heat Press<br />
ausgewählte Styles personalisieren lassen. Anlässlich der Eröffnung<br />
wurde die „Vienna Capsule“ bestehend aus zwei Looks für Damen und<br />
Herren lanciert, die exklusiv im Wiener Store erhältlich ist.<br />
Auch in der Grazer Innenstadt eröffnet ein brandneuer AlphaTauri<br />
Store. Zentral gelegen in der Herrengasse steht auf der über 170 Quadratmeter<br />
großen Fläche eine imposante Thekenbar aus monochromem<br />
Edelstahl und Stein im Mittelpunkt und empfängt die Kunden. Die<br />
futuristische Lichtinstallation kontrastiert das historische Ambiente des<br />
Grazer Rathauses und spiegelt den ehrgeizigen Ansatz von AlphaTauri<br />
wider. Ein extravaganter Licht-Plafond sowie das eigens für AlphaTauri<br />
entworfene Sitzinterieur, erzeugen eine angenehme Atmosphäre um<br />
sich von den neuesten Kollektionshighlights inspirieren zu lassen.<br />
www.alphatauri.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
57
UP<br />
EAST S<br />
ST<br />
Fotos: Alpha Smoot, Rebecca Smeyne/Getty Images, Kera Till, Humberto Cantu,<br />
Bettmann/Getty, Andrew Moore, Carlyle_Spread
COFFEE TABLE BOOK<br />
„The Carlyle“ von James Reginato ist<br />
neu erschienen im Assouline Verlag<br />
x<br />
Wo die High Society wohnt:<br />
Zum 90-jährigen Jubiläum erschien<br />
mit „The Carlyle“ eine Hommage<br />
an das weltberühmte Hotel als<br />
exklusives Coffee Table Book<br />
Von Elisabeth Muth<br />
PER<br />
IDE<br />
ORY<br />
Seit 1930 prägt das legendäre Hotel das Stadtbild von New York wie<br />
kaum ein anderes. Entworfen von den Architekten Sylvan Bien und<br />
Harry M. Prince wurde das 35-stöckige Luxushotel schon vor Jahrzehnten<br />
zu einer Institution in Manhattan. Das „Carlyle“ blickt auf eine faszinierende<br />
Geschichte zurück. Hier trafen und treffen sich Präsidenten<br />
und Magnaten, Adelige und Hollywoodstars und schätzen den diskreten<br />
Komfort des Hauses. Bereits John F. Kennedy unterhielt bis zu seinem<br />
tragischen Tod 1963 ein Apartment in der 34. Etage und ließ es sich nicht<br />
nehmen, im sogenannten „Palast der Geheimnisse“ oft zu residieren.<br />
Der opulente Bildband „The Carlyle“ aus dem Assouline Verlag<br />
spiegelt anlässlich des 90-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr das<br />
Haus in allen Facetten wider. Seit Jahrzehnten eine Nobeladresse verkörpert<br />
es Luxus ebenso wie Status und Weltgewandtheit. Das reich<br />
bebilderte Coffee Table Book gewährt einmalige Einblicke in die unterschiedlichsten<br />
Räumlichkeiten und Epochen des Traditonshotels bis zur<br />
erst kürzlich abgeschlossenen Renovierung mit der Handschrift des<br />
Interior-Designers Tony Chi. Über viele Jahre gesammelte Geschichten,<br />
Mythen und persönliche Statements von Stars wie Lenny Kravitz, Anjelica<br />
Huston, George Clooney oder Naomi Campbell geben Geheimnisse<br />
und Insiderstorys aus dem altehrwürdigen Gebäude preis. Auch<br />
Lady Di, David Bowie und Vera Wang, um nur einige zu nennen, fühlten<br />
sich von der Diskretion der Luxusherberge angezogen. Der Autor und<br />
Journalist James Reginato verarbeitete die reichhaltigen Dokumente<br />
und Zeitzeugnisse zu einem monumentalen Meisterwerk. Exklusive<br />
Interviews und noch nie zuvor veröffentlichte Fotografien gewähren<br />
grandiose Einblick in eine Welt zwischen Schein und Sein. Das Cover<br />
und verschiedene Szenen im Innenteil wurden von Kera Till illustriert,<br />
sechs Kalenderillustrationen im Buch stammen von der großartigen<br />
Chesley McLaren und zeigen prominente Gäste wie Jackie Kennedy.<br />
eu.assouline.com<br />
O<br />
Das Wohnzimmer in der<br />
Presidential Suite<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
59
THE ONLY<br />
WAY IS UP
COFFEE TABLE BOOK<br />
Wie das Who’s who der High Society, Hollywoods und der Pop-Prominenz liest sich<br />
die Gästeliste des „Carlyle“. So schätzte auch Lady Di den diskreten Luxus.<br />
Darunter: Lenny Kravitz und Bobby Short bei Shorts Geburtstagsparty, 2004.<br />
David Bowie bei seinem Hotelaufenthalt, 1983<br />
x<br />
v<br />
Das „Carlyle“ ist mit seinen 35 Etagen ein eleganter Blickfang in der Skyline New Yorks<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
61
COFFEE TABLE BOOK<br />
Jacqueline Kennedy und ihre Schwester<br />
Prinzessin Lee Radziwill, 1961<br />
x<br />
Die Schauspieler Tom Sturridge und Jason Sudeikis<br />
im legendären Café des Luxushotels<br />
x<br />
Gäste auf dem Weg zur Met Gala<br />
beim Verlassen des „Carlyle“:<br />
Illustration aus dem Buch von Kera Till<br />
x<br />
62
DISKRETER<br />
LUXUS<br />
Welcome: die Rezeption der Hotellegende<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
63
IKONE DER OPER<br />
Sie ist eine absolute Starsopranistin und als führende Botschafterin ihrer Kunst<br />
bekannt. Weltweit wird Anna Netrebko als eine der bedeutendsten<br />
Künstlerinnen unserer Zeit gefeiert, deren charismatische Ausdrucksstärke in<br />
jedem Moment ihres Auftritts erkennbar wird. Ein Porträt zum 50. Geburtstag<br />
Von Rosemarie Pescheck<br />
Zurzeit auf dem Höhepunkt ihrer Sangeskunst<br />
nutzt sie die außergewöhnliche<br />
Reifung ihrer Stimme, um die<br />
anspruchsvollen Rollen der Opernliteratur<br />
zu erobern <strong>–</strong> von Lady Macbeth<br />
und Giovanna d’Arco über Tosca,<br />
Aida, Turandot bis zu „Lohengrins“<br />
Elsa. Damit verlässt sie die ihrer immer schon<br />
reichen und flexiblen Stimme entgegenkommenden<br />
lyrischen Partien, in denen sie mit<br />
Leichtigkeit, Sinnlichkeit und Witz in<br />
Mozart- und Belcanto-Opern brillierte.<br />
Doch Anna Netrebko wäre nicht die schillernde<br />
Diva, als die man sie kennt, würde sie<br />
sich nicht auch gerne abseits der großen Bühnen<br />
präsentieren. In den sozialen Medien inspiriert<br />
sie mit ihrer ansteckenden Lebensfreude<br />
die Menschen. Sie verheimlicht auch nicht ihre<br />
Liebe zur Familie und Mode. Als Mutter ist sie<br />
eine leidenschaftliche Fürsprecherin für die<br />
Anliegen von Kindern und unterstützt eine<br />
Reihe gemeinnütziger Organisationen wie<br />
SOS-Kinderdorf International und die Russian<br />
Children‘s Welfare Society.<br />
Anna Jurjewna Netrebko wurde am<br />
18. September 1971 als Tochter eines Geologen<br />
und einer Ingenieurin in Krasnodar in<br />
Russland geboren und erhielt ihre klassische<br />
Gesangsausbildung am Rimski-Korsakow-<br />
Konservatorium in Sankt Petersburg. Ihr erstes<br />
Engagement führte sie 1994 ans dortige<br />
Mariinski-Theater, an dem sie als Susanna in<br />
Mozarts „Le nozze di Figaro“ debütierte und<br />
von ihrem langjährigen künstlerischen Mentor<br />
Waleri Gergijew entdeckt und gefördert<br />
wurde. Unter seiner Leitung gab das Mariinski-Theater<br />
1995 ein Gastspiel in San Francisco<br />
mit Michail Glinkas Oper „Ruslan und<br />
Ljudmila“, was den Beginn ihrer steilen Karriere<br />
auf internationalen Opernbühnen<br />
bedeutete. Mit denkwürdigen ersten Auftritten<br />
an der Metropolitan Opera New York<br />
2002 und am Londoner Royal Opera House<br />
in Covent Garden sowie ihrem triumphalen<br />
Debüt als Donna Anna in Mozarts „Don<br />
Giovanni“ unter Nikolaus Harnoncourt in<br />
Salzburg gelang ihr der endgültige internationale<br />
Durchbruch und sie wurde zum<br />
umjubelten Star.<br />
Privat ist das Leben von Anna Netrebko<br />
ebenso turbulent und strahlend. Nach der<br />
Trennung von ihrem Lebensgefährten, dem<br />
italienischen Bariton Simone Alberghini, im<br />
Jahr 2007 war sie bis 2013 mit dem aus Uruquay<br />
stammenden Bassbariton Erwin Schrott<br />
liiert. Die beiden haben einen gemeinsamen<br />
Sohn. Nach ihrer Schwangerschaft und einer<br />
kreativen Auszeit kehrte die Sängerin am<br />
14. Jänner 2009 mit der Hauptrolle in „Lucia<br />
di Lammermoor“ am Mariinski-Theater auf<br />
die Opernbühne zurück.<br />
Bei der Produktion von Puccinis „Manon<br />
Lescaut“ lernte sie in Rom den 1977 in Algierien<br />
geborenen und in Baku aufgewachsenen<br />
aserbaidschanischen Tenor Yusif Eyvazov<br />
kennen und lieben. Die beiden heirateten<br />
Fotos: Marty Sohl/Metropolitan Opera, ph Brescia e Amisano © Teatro alla Scala, Tim Osipov<br />
64
ART | PORTRAIT<br />
h<br />
Anna Netrebko mit Ehemann Yusif Eyvazov in<br />
Giordanos „Andrea Chénier“ im Teatro alla Scala in<br />
Mailand 2017<br />
b<br />
Anna Netrebko als Lady Macbeth in Giuseppe Verdis<br />
„Macbeth“ 2014 an der Metropolitan Opera in New York<br />
Wie man die Operndiva kennt und liebt:<br />
strahlend und perfekt in Szene gesetzt<br />
x<br />
am 29. Dezember 2015 in Wien. Die Laufbahn<br />
von Eyvazov begann in Italien und 2015<br />
gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera<br />
in New York und 2016 an der Berliner Staatsoper.<br />
Gegenwärtig verfolgen sie viele gemeinsame<br />
Projekte auf und abseits der Opernbühne.<br />
Das Album „Romanza“ enthält 18 für<br />
Netrebko und ihrem Ehemann maßgeschneiderte<br />
romantische Balladen und spiegelt die<br />
einzigartige, persönliche und künstlerische<br />
Beziehung der beiden wider.<br />
Große Erfolge feiert sie auch außerhalb der<br />
Opernhäuser, etwa mit der Salzburger-<br />
Festspiele-Inszenierung von „La Traviata“ mit<br />
Ricardo Villazón unter der Regie von Robert<br />
Dornhelm, die im TV übertragen wurde und<br />
noch heute große Beachtung findet. Legendär<br />
sind ihre Auftritte auf dem Roten Platz in<br />
Moskau, mit Placido Domingo an der Berliner<br />
Waldbühne, bei der „Night of the Proms“ in<br />
London oder in Dornhelms Film „La Bohème“,<br />
anlässlich des 150. Geburtstages von Giacomo<br />
Puccini. Das Jahr 2013 markiert einen Wendepunkt<br />
in Netrebkos Karriere. Mit der Veröffentlichung<br />
ihres Verdi-Albums und dem<br />
Titelrollendebüt in Verdis „Giovanna d’Arco“<br />
bei den Salzburger Festspielen entwickelt die<br />
Sopranistin sich in Hinblick auf die sukzessive<br />
Repertoireerweiterung ihres stimmlichen und<br />
künstlerischen Spektrums weg von leichteren,<br />
lyrischen hin zu dramatischeren Rollen.<br />
Von den zahlreichen Ehrungen, die sie erfuhr,<br />
seien beispielhaft erwähnt: „Musician of the<br />
Year 2008“, Wahl zum Ehrenmitglied beim<br />
Metropolitan Opera Guild Luncheon 2018,<br />
„International Opera Award“ als beste Sängerin<br />
2017, „Opera News Award“ 2016, drei<br />
Grammy-Nominierungen und die Aufnahme<br />
in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen<br />
der Welt im „Time Magazine“. In ihrer<br />
Heimat erhielt sie 2005 den Russischen<br />
Staatspreis, die höchste Auszeichnung des<br />
Landes im Bereich der Literatur und schönen<br />
Künste. 2008 folgte noch der Titel „Künstlerin<br />
des russischen Volkes“ und sie wurde ausgewählt,<br />
live die olympische Hymne bei der<br />
weltweit übertragenen Eröffnungsfeier der<br />
Olympischen <strong>Winter</strong>spiele 2014 in Sotschi zu<br />
singen. Ihre umfangreiche Diskografie ist<br />
ebenso beeindruckend: Zwischen 2003 und<br />
heute hat sie mehr als 30 Soloalben, Opernaufnahmen<br />
und DVDs veröffentlicht.<br />
Die Netrebko erhielt 2006 neben der<br />
russischen auch die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft und wurde 2017 zur<br />
Öster reichischen Kammersängerin ernannt.<br />
Der Wiener Staatsoper fühlt sie sich<br />
besonders verbunden, wie sie selbst immer<br />
wieder beteuert. Seit Jahren ist sie begeisterte<br />
Opernball-Besucherin mit mehreren<br />
Eröffnungsauftritten. Ihr Hauptwohnsitz<br />
liegt in Sankt Petersburg, zudem besitzt sie<br />
Immobilien in Wien und New York.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
65
ART | PORTRAIT<br />
Anna Netrebko in Giacomo Puccinis „Turandot“<br />
an der Bayerischen Staatsoper im Jahr 2020<br />
Im September 2020 erkrankte die Operndiva<br />
an Covid-19 und litt an einer Lungenentzündung,<br />
die in Moskau behandelt wurde. Glücklicherweise<br />
konnte sie nach einer Woche das<br />
Krankenhaus wieder verlassen.<br />
Die Starsopranistin ist für die Bühnen<br />
dieser Welt geboren. Ihr Kalender für die<br />
aktuelle Saison ist prall gefüllt. Eines der<br />
Highlights ist Franceso Cileas „Adriana<br />
Lecouvreur“ Mitte März 2022 im Teatro alla<br />
Scala in Mailand. Seit ihrem Debüt 2002 an<br />
der Metropolitan Opera in New York kehrt sie<br />
jedes Jahr an diese Bühne zurück <strong>–</strong> natürlich<br />
auch 2022 in Puccinis „Turandot“. In einer<br />
ihrer Paraderollen als Lady Macbeth kann<br />
man sie im Sommer wieder an der Bayerischen<br />
Staatsoper bewundern, um nur einige<br />
sehenswerte Glanzstücke zu nennen.<br />
Nur selten wird eine Künstlerin über die<br />
Grenzen der klassischen Musik hinaus<br />
berühmt und findet breite, weltweite Anerkennung.<br />
Anna Netrebko ist dieses Kunststück<br />
gelungen: Sie ist eine außerordentlich<br />
charismatische Frau mit besonderen musikalischen<br />
Fähigkeiten, einer bezaubernden<br />
Schönheit in der Stimme, ausgezeichneter<br />
Kontrolle, viel Stil und Bühnenpräsenz. p<br />
Anna Netrebko all around the world 2022 <strong>–</strong><br />
AURUM <strong>999</strong>,9 gibt einen Ausblick auf die Highlights der aktuellen Saison<br />
ROYAL OPERA HOUSE, LONDON IN „NABUCCO“ VON GIUSEPPE VERDI 14. | 17. | 20. | 23. JANUAR 2022<br />
TEATRO DI SAN CARLO, NEAPEL IN „AIDA“ VON GIUSEPPE VERDI 15. | 18. | 21. FEBRUAR 2022<br />
TEATRO ALLA SCALA, MAILAND IN „ADRIANA LECOUVREUR“ VON FRANCESCO CILEA 9. | 12. | 16. | 19. MÄRZ 2022<br />
OPERNHAUS ZÜRICH IN „MACBETH“ VON GIUSEPPE VERDI 26. | 29. MÄRZ 2022<br />
THE METROPOLITAN OPERA, NEW YORK IN „TURANDOT“ VON GIACOMO PUCCINI 30. APRIL & 3. | 7. | 11. | 14. MAI 2022<br />
STAATSOPER UNTER DEN LINDEN IN „TURANDOT“ VON GIACOMO PUCCINI 18. | 22. | 25. | 29. JUNI 2022<br />
KONZERTHAUS WIEN IN EINEM KONZERT MIT EHEMANN YUSIF EYVAZOV 2. JULI 2022<br />
ARENA DI VERONA IN „NABUCCO“ VON GIUSEPPE VERDI 7. | 10. JULI 2022<br />
BAYERISCHE STAATSOPER, MÜNCHEN IN „MACBETH“ VON GIUSEPPE VERDI 14. | 18. JULI 2022<br />
SCHLOSS THURN UND TAXIS INNENHOF IN EINEM KONZERT MIT EHEMANN YUSIF EYVAZOV 22. JULI 2022<br />
Foto: Wilfried Hösl<br />
66 WINTER <strong>2021</strong>
ART<br />
v<br />
Sabine Wiedenhofer<br />
in ihrem Atelier<br />
KUNST DARF<br />
PROVOZIEREN<br />
Die Künstlerin Sabine Wiedenhofer<br />
lässt sich niemals beirren und bleibt sich<br />
stets selbst treu. AURUM <strong>999</strong>,9 hat<br />
sie anlässlich ihres jüngsten Projekts<br />
„Innocent <strong>–</strong> Aus Gedanken entstandene<br />
Kunst“ zum Interview getroffen<br />
Von Elisabeth Muth<br />
Fotos: Atelier Wiedenhofer, Nathan Murrell<br />
Sie arbeitet mit Glas, Malerei und Fotografie. Gegensätze ziehen sie an,<br />
sie vereint Materialien in noch nie da gewesenen Kombinationen,<br />
designt Boote und erschafft in Kooperation mit dem weltbekannten<br />
Berengo Studio schon mal einen ganzen Stadtteil New Yorks en miniature<br />
in aufsehenerregenden Glas-Cubes. Und wird prompt 2017 bei der<br />
Schau Glasstress anlässlich der Biennale in Venedig ausgestellt.<br />
Ihre Bilder und Skulpturen finden sich in namhaften Galerien von New<br />
York über Miami bis Hamburg und Köln, in Salzburg, Wien oder Basel.<br />
Sabine Wiedenhofer ist vieles, nur nicht leise. Ihre Arbeiten wecken die<br />
Neugier. Sie provozieren, regen zu Diskussionen an, begeistern und<br />
machen betroffen. Die umtriebige Kosmopolitin lebt und arbeitet in<br />
Wien, ist jedoch auf der ganzen Welt zu Hause. In einem inspirierenden<br />
Gespräch mit AURUM <strong>999</strong>,9 gibt sie Einblicke in ihr kreatives Schaffen.<br />
Sie leben und arbeiten sozusagen „out of the box“. Wie empfinden<br />
Sie die Reaktionen auf Ihre Arbeiten und was möchten Sie mit<br />
diesen bewirken?<br />
Kunst war für mich immer schon ein Teil von mir, von meiner Persönlichkeit.<br />
Ich konnte nicht anders <strong>–</strong> ich musste einfach malen, was ich<br />
fühlte. Und ich wollte provozieren, um zu Diskussionen anzuregen. Es<br />
gibt Menschen, die meine Arbeiten lieben, andere können damit gar<br />
nichts anfangen. Und genau so soll es auch sein, genau das ist mein<br />
Weg. Ich möchte mich nicht einengen lassen. Und ich muss auch nicht<br />
gefallen. Ich bin, wie ich bin. Mir wurde schon oft gesagt, ich sei zu<br />
schrill, zu laut, zu auffällig. Nun, genau das bin ich nun mal. Ich muss<br />
mich nicht verbiegen, ich kann und will mich ausleben. Und ganz ehrlich:<br />
Mein Weg ist der richtige!<br />
Dieser Weg hat Sie in der Kunstszene und am Kunstmarkt ja schon<br />
weit gebracht. Was waren Ihre wichtigsten Stationen?<br />
Ich durfte bei der Glasstress-Ausstellung während der Biennale di<br />
Venezia zeigen, bei der Contemporary Art in Palm Beach und natürlich<br />
auch auf der Art Fair Miami. In Wien sind meine Arbeiten bei der wunderbaren<br />
Galerie Kovacek von Sylvia Kovacek vertreten <strong>–</strong> sie ist meine<br />
engste Vertraute in der Kunstszene. Meine „Peace“-Projekte kann man<br />
in der Wiener Galerie CA Contemporary sehen. Und in New York sind<br />
in der DTR Modern Gallery in SoHo ebenfalls Werke von mir neben<br />
Damien Hirst und Jeff Koons ausgestellt.<br />
v<br />
„Memorial Oktogon“, 2020, Muranoglas Berengo Studio (rechts)<br />
„Memorial Oktogon“, 2020, Aluminium verschmolzen (links)<br />
Ihr aktuelles Projekt „Innocent <strong>–</strong> Aus Gedanken entstandene Kunst“<br />
geht unter die Haut. Sie waren ja persönlich vom Terroranschlag in<br />
Wien am 2. November im vorigen Jahr betroffen. Wie haben Sie jene<br />
furchtbaren Stunden erlebt?<br />
Meine Kinder haben in jener Nacht ihre unbeschwerte Kindheit verloren.<br />
Wir waren in einem der Lokale rund um den Schauplatz des<br />
Attentats live dabei und mussten uns unter einem Tisch verstecken.<br />
Es war einfach schrecklich. In den Tagen darauf habe ich gesehen, wie<br />
viele Menschen Gedenkkerzen an den Tatorten aufgestellt haben.<br />
Dieser Ausdruck der stillen Trauer, des Miteinanders und der Solidarität<br />
von tausenden Menschen, die ihr Mitgefühl in Form von Blumen,<br />
Briefen und Kränzen ausgedrückt haben, hat mich tief berührt.<br />
Wann wurde Ihnen bewusst, dass Sie Ihre Emotionen in einem<br />
Kunstwerk verarbeiten möchten?<br />
Ich wusste: Dieses niedergelegte Gedankengut darf nicht einfach verloren<br />
gehen. Es entstand die Idee, aus all den Artefakten ein Kunstwerk<br />
zu schaffen. Ich möchte mit meiner Arbeit jeden einzelnen Gedanken<br />
auffangen und in den dafür vorgesehenen Skulpuren für immer<br />
festhalten und verewigen.<br />
Warum haben Sie die Form eines Oktogons gewählt?<br />
Symbole sind für mich total wichtig. Das Datum 2. 11. 2020 ergibt als Quersumme<br />
die Zahl Acht. Diese bedeutet im Christentum die Auferstehung<br />
Jesu Christi. Sie ist auch Sinnbild für die Unendlichkeit und macht uns auf<br />
das ewige Leben aufmerksam. Deshalb habe ich diese Form gewählt.<br />
Wie sind Sie zu dem Material gekommen und wie kann man sich den<br />
Entstehungsprozess vorstellen?<br />
Das war gar nicht so einfach! Die Stadt Wien hat mir dann aber sämtliche<br />
Materialien zur Verfügung gestellt, wir haben 300 Säcke nach<br />
Zwentendorf zur OKV Kunststoff-Verwertung transportiert, dort wurde<br />
alles in 9 mal 9 mm große Teile verschreddert. Damit bin ich dann nach<br />
Murano zu meinem Glasproduzenten Adriano Berengo und zu der<br />
Metallgießerei Beckerguss nach Mödling gefahren. Die Gussformen<br />
waren bereits angefertigt. Das heiße, flüssige Glas und Aluminium<br />
wurden mit den zerkleinerten Materialien ummantelt und gleichzeitig<br />
eingeschmolzen. Jedes Teil ist ein Unikat, keines gleicht dem anderen.<br />
Wo kann man Ihre Kunstwerke erstehen?<br />
Die Skulpturen wurden zum Großteil bei meinem „Innocent“-Benefiz-<br />
Galaabend am 2. November im Gartenpalais Liechtenstein zugunsten<br />
der Hinterbliebenen versteigert. Weitere Gebote für die Oktogone kann<br />
man jedoch noch in der Galerie Kovacek abgeben.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
69
ART<br />
h<br />
„Dark blue poppy“, 2019,<br />
Acryl auf Leinwand<br />
„Exotica mixed media“, 2019,<br />
Acryl auf Leinwand<br />
k<br />
k<br />
„Jenga Tower NYC“, 2017, Muranoglas Berengo Studio<br />
70 WINTER <strong>2021</strong>
ART<br />
h<br />
„Give peace a Hand“, <strong>2021</strong>, Muranoglas Berengo Studio<br />
„The delicate future“, 2012, Stahl- und Aluminiumwürfel<br />
k<br />
j<br />
„Sending you my Hugs & Kisses“, 2016, Rifle Bullets -<br />
Gewehrpatronen in 2 mm gefrästem Acrylglas<br />
72 WINTER <strong>2021</strong>
THE CONCEPT STUDIO<br />
FINE JEWELLERY <strong>–</strong> CONTEMPORARY ART <strong>–</strong> GOLD & GEMSTONES <strong>–</strong> BAR- & SILVERWARE<br />
LITERATURE <strong>–</strong> GIFTING <strong>–</strong> GAMES <strong>–</strong> ACCESSORIES <strong>–</strong> FINE SPIRITS.<br />
SELECT the concept studio | Seitzergasse 1-3 | 1010 Vienna<br />
Follow us on Instagram: www.instagram.com/select.xyz
74<br />
Foto: akg-images
HISTORY<br />
Emperador<br />
MAXIMILIAN<br />
Von Percival Pachta-Rayhofen<br />
Die Geschichte des österreichischen<br />
Erzherzogs war bewegt. Sie spannt sich<br />
von seinem Los als Zweitgeborener,<br />
seinem Einsatz als Admiral und Förderer<br />
der österreichischen Seemacht und<br />
dem Erbauer des malerischen Schlosses<br />
Miramare bis zu seinem letzten<br />
Abenteuer in Mexiko. Ein Porträt<br />
v<br />
Cesare dell’Acqua: „Die Einschiffung des Kaiserpaares<br />
Maximilian und Charlotte“, 1866.<br />
Man sieht das Kaiserpaar im Hafen beim Schloss Miramare<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
75
HISTORY<br />
h<br />
Franz Xaver <strong>Winter</strong>halter: „Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich“<br />
(Maximilian I. von Mexiko)“. Das Porträt zeigt ihn in der k. k. Marineuniform<br />
k<br />
Schloss Miramare bei Triest<br />
≈<br />
l<br />
Constantin Volonakis: „Die Seeschlacht bei Lissa“, 1866<br />
Das Österreichische Flaggschiff „S.M.S. Ferdinand Max“<br />
rammt die italienische „Re d’Italia“ in der Seeschlacht von Lissa<br />
Das Unglück für Erzherzog Ferdinand Maximilian begann schon<br />
mit seiner Geburt 1832, nämlich als Zweitgeborener nach Kaiser<br />
Franz Joseph I. zur Welt zu kommen. Nur zwei Jahre älter war<br />
Letzterem eine fast siebzigjährige Regierungszeit als Kaiser von<br />
Österreich-Ungarn beschieden, dem damals flächenmäßig größten<br />
europäischen Reich nach Russland. Manche meinen, der jüngere<br />
Bruder wäre der klügere, aufgeschlossenere und begabtere<br />
Habsburger gewesen.<br />
Wie dem auch sei, traditionsgemäß wurde Ferdinand Max,<br />
wie er zunächst allseits genannt wurde, von den Regierungsgeschäften<br />
möglichst ferngehalten. Offenbar wollte der ebenfalls<br />
sehr jung zum Kaiser gekrönte Franz Joseph keinerlei Einmischung<br />
oder Hilfestellung seitens seines jüngeren Bruders dulden.<br />
Dem Jüngeren billigte man deswegen jedoch mehr Freiheiten<br />
zum Ausleben seiner künstlerischen Neigungen zu, denn sogar<br />
die gestrenge Mutter der beiden, Erzherzogin Sophie, meinte,<br />
„dass wenigstens er sein Dasein fröhlich durchleben wird“.<br />
So entwickelte er großes Interesse für die Natur und unternahm<br />
zahlreiche ausgedehnte Reisen.<br />
Auf der Suche nach Herausforderungen zog es ihn auf die Weite des<br />
Meeres, das er liebte. So gelang es ihm, mit der kaiserlich-königlichen<br />
Kriegsmarine eine Aufgabe zu übernehmen. Sein regierender Bruder<br />
gab diesem Vorhaben gerne seine Zustimmung, denn so konnte er<br />
ihn von anderen politischen Aktivitäten fernhalten. Mit nur 22 Jahren<br />
wurde er daraufhin zum Oberkommandierenden und Konteradmiral<br />
der österreichischen Kriegsmarine ernannt. Vom energischen Admiral<br />
Wilhelm von Tegetthoff mit Rat und Tat unterstützt, förderte er die<br />
Reorganisation und Modernisierung der Kriegsflotte, wo er konnte,<br />
und soweit es die notorisch knappen Budgetmittel zuließen.<br />
Somit ist der im Grunde eigentlich unwahrscheinliche Seesieg der<br />
österreichischen Flotte über die modernere, besser gepanzerte Flotte<br />
Italiens bei Lissa 1866 neben Tegetthoffs taktischem Können<br />
auch zu einem Teil ihm zuzuschreiben. Schicksalhaft geradezu die<br />
Koinzidenz, dass im entscheidenden Moment dieser Schlacht<br />
Tegetthoffs Flaggschiff mit Namen „S.M.S. Erzherzog Ferdinand<br />
Max“ das italienische Schlachtschiff „Re d’Italia“ erfolgreich rammte.<br />
Aber auch Forschungsprojekte wurden von ihm initiiert, so etwa die<br />
berühmte Weltumsegelung der Fregatte „Novara“.<br />
Fotos: akg-images, Shutterstock, Alamy<br />
76
Als Generalgouverneur von Lombardo-Venetien, damals Teil des<br />
Kaiserreichs, war ihm nur ein kurze Wirkungsperiode gegönnt,<br />
da diese Provinz 1859 mit der österreichischen Niederlage von<br />
Solferino an Italien fiel. Dennoch versuchte er, auch in dieser<br />
Funktion Infrastrukturprojekte voranzutreiben und die italienische<br />
Bevölkerung enger an die Habsburgermonarchie zu binden.<br />
Zudem hatte er in dieser Zeit Gelegenheit, das traumhafte Schloss<br />
Miramare zu planen und zu erbauen. Sein Jugendtraum war stets,<br />
Haus und Garten am Meer zu besitzen.<br />
Dabei flossen sein Kunstsinn sowie sein Interesse an der Natur,<br />
insbesondere der Botanik, ein und ergaben das auch heute gut<br />
besuchte und viel bewunderte Gesamtkunstwerk Schloss Miramare<br />
mit seinen zauberhaften Gartenanlagen, die mit zahlreichen<br />
exotischen Pflanzen ausgestattet sind. Die Baukosten waren enorm,<br />
und die Errichtung auf dem Felsen am Meer eine architektonische<br />
Herausforderung. So wurde etwa der erforderliche Granit aus Tirol<br />
herangeschafft. Ferdinand Maximilians Interesse an der Seefahrt<br />
spiegelt sich hier in der Ausgestaltung seines Arbeitszimmers in<br />
Form einer Admiralskabine wider.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
77
HISTORY<br />
k<br />
Albert Graefle, 1867, nach Franz Xaver <strong>Winter</strong>halter, 1864:<br />
„Charlotte, Kaiserin von Mexiko“ / Graefle, 1867<br />
Schloss Chapultepec (Castillo de Chapultepec)<br />
l<br />
Cesare Dell‘Acqua: „Ernennung Maximilians zum Kaiser Mexikos <strong>–</strong><br />
Erzherzog Ferdinand Maximilian empfängt die mexikanische Delegation in<br />
Miramare“, 1867 Historical Museum of Castello di Miramare, 1867<br />
x<br />
Letztlich blieb Maximilian ein durchschlagender Erfolg als Marineoberkommandierender<br />
sowie als Generalgouverneur versagt.<br />
Sicherlich nicht aus Mangel an Eifer und gutem Willen, sondern zum<br />
Großteil an der Unlösbarkeit der Aufgaben. Dies führte dazu,<br />
dass der Erzherzog sich nicht seinen Neigungen und Fähigkeiten<br />
entsprechend eingesetzt fühlte. Auch seine Ehefrau, Prinzessin<br />
Charlotte von Belgien, war von Jugend an von einem gewissen<br />
Ehrgeiz erfüllt und bemerkte deutlich, wie ihr Mann unter den<br />
Rückschlägen litt. Diese Umstände erklären, wieso ein österreichischer<br />
Erzherzog bereit war, sich auf etwas einzulassen, das<br />
allseits als das „mexikanische Abenteuer“ bezeichnet wird. Um zu<br />
verstehen, wie es überhaupt zu dieser geradezu bizarr anmutenden<br />
Konstellation kommen konnte, muss man den weltpolitischen<br />
Hintergrund näher beleuchten.<br />
Das politisch instabile und wirtschaftlich chaotische Mexiko hatte<br />
gerade einen Bürgerkrieg hinter sich, aus dem Benito Juárez als<br />
Sieger hervorging. Er ließ sich zum Diktator ausrufen, regierte mit<br />
harter Hand und konfiszierte Grundbesitz und Kirchengüter. Unklugerweise<br />
weigerte er sich, Kredite, die Mexiko von Großbritannien,<br />
Spanien und Frankreich aufgenommen hatte, zurückzuzahlen.<br />
Daraufhin beschlossen die Gläubigerländer getreu der „Kanonenbootdiplomatie“<br />
des 19. Jahrhunderts eine Militärintervention in Mexiko.<br />
Dies wurde den anderen Ländern dann doch zu heiß, sodass schließlich<br />
Frankreich übrigblieb. Napoleon III., Neffe von Napoleon I.,<br />
Staatspräsident und schließlich französischer Kaiser, wollte in einem<br />
Aufwaschen gleichzeitig eine katholische Dynastie als Gegengewicht<br />
zu den USA in Mexiko installieren. Also wurde ein entsprechender<br />
Kandidat gesucht. Da Erzherzog Maximilian bei seinen zahlreichen<br />
Reisen auch das französische Kaiserpaar besucht und offenbar einen<br />
sehr guten Eindruck hinterlassen hatte, fiel die Wahl auf ihn.<br />
Mexikos Suche<br />
nach einem Monarchen<br />
Eine Delegation mexikanischer konservativer Politiker besuchte<br />
den 31-jährigen Erzherzog im Herbst 1863 in Miramare und bot ihm<br />
die Kaiserkrone Mexikos an. Natürlich reizte den unterforderten<br />
Erzherzog die Möglichkeit, endlich aus dem Schatten seines älteren<br />
Bruders herauszutreten und selbst etwas bewirken zu können.<br />
Seine ebenso ambitionierte Gattin Charlotte bestärkte ihn noch<br />
dabei, ganz im Gegensatz zu Kaiser Franz Joseph und seinem Hof,<br />
der dringend von diesem Ansinnen abriet.<br />
Maximilian verlangte jedoch Garantien dafür, dass seine Annahme<br />
der mexikanischen Kaiserkrone dem Willen des mexikanischen<br />
Volkes entspräche. Dies wurde ihm leichtfertig von den konservativen<br />
Delegierten zugesichert. Hinzu kam, dass Napoleon III. versprach,<br />
das Unternehmen in jeder Hinsicht, insbesondere militärisch, zu<br />
unterstützen. Beide Zusagen sollten sich als trügerisch erweisen <strong>–</strong><br />
mit tragischen Folgen.<br />
Fotos: akg-images, Shutterstock, Wikimedia<br />
78 WINTER <strong>2021</strong>
HISTORY<br />
Auf diesen Versprechungen aufbauend, trat also das erzherzogliche<br />
Paar allen Warnungen zum Trotz, die Reise ins unbekannte Mexiko<br />
an <strong>–</strong> um dort die Kaiserkrone zu empfangen und den seit Ende der<br />
spanischen Kolonialzeit heruntergekommenen Palast von Chapultepec<br />
bei Mexiko-Stadt wiederzubeleben. Der frischgebackene<br />
Monarch war sicherlich von den besten Absichten beseelt, gab sich<br />
volksverbunden und spazierte gerne unbewacht mit Sombrero<br />
und Gehrock durch die Straßen. Er fand sich jedoch zunehmend<br />
zerrieben zwischen den Mühlsteinen der mexikanischen Politik:<br />
Einerseits wollte er soziale Reformen vorantreiben und insbesondere<br />
das Los der indigenen Bevölkerung verbessern. Andererseits verlor<br />
er damit schrittweise die Zustimmung und Unterstützung der<br />
konservativen Grundbesitzer.<br />
Hinzu kam, dass die liberalen Gegner der kaiserlichen Regierung<br />
unter der Führung von Benito Juárez einen hartnäckigen<br />
Guerillakrieg gegen die Kaisertreuen und die französischen<br />
Expeditionstruppen führten. Napoleon III. geriet angesichts der<br />
gewaltigen Kosten der französischen Militärpräsenz in Mexiko<br />
zunehmend unter starken innenpolitischen Druck, sodass er sich<br />
gezwungen sah, seine Truppen nach und nach zurückzuziehen.<br />
Ohne diese war aber der Kampf gegen die Juaristen nicht zu<br />
gewinnen, zumal die USA letztere mehr oder weniger offen mit<br />
Waffen und mehr unterstützten. Um nicht offiziell Partei ergreifen<br />
zu müssen, verlegten sich die USA auf den Trick, Waffenlieferungen<br />
an ihre eigenen Truppen in Grenznähe an bestimmten, den Juaristen<br />
vorher bekanntgegebenen Orten „zu verlieren“.<br />
Der Abzug der Franzosen konnte auch durch freiwillige Hilfskorps,<br />
wie etwa die knapp 8.000 Mann zählende Österreichische Legion<br />
und das belgische Freiwilligenkontingent nicht ausgeglichen werden.<br />
(Der Autor gestattet sich hier die Anmerkung, dass einer seiner<br />
Vorfahren als Major ein kaiserliches Kavallerieregiment in Mexiko<br />
kommandierte und aufgrund der Entbehrungen der mexikanischen<br />
Kriegsgefangenschaft auf der Rückfahrt nach Europa verstarb.)<br />
Wir sehen, dass auch schon vor über 150 Jahren Militärinterventionen<br />
von Großmächten in Übersee ähnlich wie in Vietnam, Afghanistan,<br />
Syrien etc. letztlich meist zum Scheitern verurteilt waren. So verlor<br />
die Regentschaft Maximilians trotz bester Absichten des Monarchen<br />
peu à peu sowohl politisch als auch militärisch an Boden. In dieser<br />
Situation entschloss sich die junge Kaiserin Carlota <strong>–</strong> wie Charlotte<br />
in Mexiko genannt wurde <strong>–</strong> zu einer ausgedehnten Europareise,<br />
um an den Fürstenhöfen, namentlich bei Napoleon III. in Paris,<br />
bei ihrem Vater, König Leopold I. von Belgien, und natürlich auch<br />
am Wiener Kaiserhof um Unterstützung für die Sache ihres<br />
Ehemannes zu werben. Allerdings erlebte sie hier durchwegs<br />
nur bittere Enttäuschungen.<br />
h<br />
Santiago Rebull: „Maximilian als Kaiser von Mexiko“, 1865<br />
Édouard Manet: „Erschießung Maximilians von Mexiko“, 1868<br />
c<br />
Sie sollte ihren geliebten Maximilian nicht mehr wiedersehen und<br />
starb <strong>–</strong> besonders tragisch <strong>–</strong> als 86-Jährige erst im Jahre 1927,<br />
also 60 Jahre nach ihm, jedoch psychisch krank und völlig gebrochen.<br />
Trotz der bedrohlichen Lage weigerte sich der Kaiser, die einmal<br />
übernommene Verantwortung abzugeben und das Land zu verlassen.<br />
Als nun die USA ihren eigenen blutigen Bürgerkrieg beendet hatten<br />
und massiven Druck auf Frankreich ausübten, die Intervention in<br />
Mexiko zu beenden, wurde die Lage für Maximilian und seine<br />
verbliebenen Anhänger aussichtslos. Von den Truppen des<br />
blutrünstigen Juárez in Querétaro eingeschlossen, musste sich<br />
Maximilian schließlich ergeben. Man wollte ihm die Gelegenheit<br />
zur Flucht geben, doch er weigerte sich getreu seinen Grundsätzen,<br />
ohne seine treuesten mitgefangenen Generäle zu entkommen.<br />
So wurde er in einer Prozess-Farce zum Tode verurteilt und am<br />
19. Juni 1867 von einem Erschießungskommando exekutiert.<br />
So endete die unglückliche Karriere dieses begabten, visionären,<br />
aufrichtigen und gutherzigen, jedoch auch allzu gutgläubigen<br />
Erzherzogs aus dem Hause Österreich.<br />
Doch von der Geschichte in die Gegenwart <strong>–</strong> was erinnert uns heute<br />
noch an das Kaiserpaar? Da wären beispielsweise zu nennen:<br />
Das entzückende Schloss Miramare bei Triest mit seinen liebevoll<br />
gestalteten Gartenanlagen, das Maximilian-Denkmal auf der Piazza<br />
Venezia in Triest, die exquisite Einrichtung des Schlosses von<br />
Chapultepec sowie die Prachtstraße Paseo de Emperatriz Carlota,<br />
nunmehr Paseo de la Reforma in Mexiko City. p<br />
Fotos: akg-images, Shutterstock<br />
80 WINTER <strong>2021</strong>
Italian Masterpieces<br />
In The Mood sofa designed by Jean-Marie Massaud<br />
Pierre low table designed by Jean-Marie Massaud<br />
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82<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Fotostudio Floyd
A R T<br />
IMAGINE<br />
HUMAN<br />
RIGHTS<br />
Ein wunderbares Charity-Projekt,<br />
dass sich den 30 Artikeln der<br />
Allgemeinen Erklärung der<br />
Menschenrechte widmet und<br />
mit Werken von insgesamt<br />
56 Künstlern in Szene setzt.<br />
k<br />
Andrea Fuchs,<br />
Initiatorin des Projekts<br />
„Imagine Human Rights“<br />
v<br />
Das Buch „Imagine Human Rights“ und das damit einhergehende<br />
Charity-Projekt beschäftigt sich auf künstlerische Weise mit<br />
den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />
Es war ein historischer Tag, als am 10. Dezember 1948 im Palais Chaillot<br />
in Paris von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die<br />
30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verkündet<br />
wurden. Dabei handelt es sich um grundlegende Ansichten über die<br />
Rechte, die jedem Mensch zustehen sollten.<br />
Das Buch „Imagine Human Rights“ nimmt sich nun für ein Charity-<br />
Projekt dieser 30 Artikel im Detail an. Sie werden in allen sechs<br />
offiziellen UNO-Sprachen <strong>–</strong>Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch,<br />
Russisch und Spanisch <strong>–</strong> akribisch präsentiert und mit den Werken<br />
von insgesamt 56 Künstlern begleitet. Die Vorworte, zu finden ab<br />
Seite Zwölf, steuerten Bundespräsident Alexander Van der Bellen und<br />
der nunmehr ehemalige Hochkommissar für Menschenrechte der UNO<br />
Said Raad al-Hussein bei. Laut Van der Bellen soll dieses Buch „ein Gefühl<br />
der Hoffnung vermitteln, in Zeiten, in denen Menschenrechte,<br />
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit immer wieder angegriffen werden“.<br />
Ins Leben gerufen wurde das empathische Vorhaben von Andrea<br />
Fuchs: „Ich bin bereits mein ganzes Berufsleben lang in der Hotellerie<br />
tätig. Infolge wollte ich den internationalen Gästen mit unterschiedlichsten<br />
Backgrounds einen interkulturellen, relevanten und vor allem<br />
ver bindenden Lesestoff anbieten. Und deshalb sollten es die Menschenrechte<br />
sein. Sie sind unsere gemeinsame Basis über alle Staats- und<br />
Religions grenzen hinweg“. Mit dem Projektüberschuss von geplanten<br />
40.000 Euro sollen zwei ausgewählte Hilfsorganisationen unterstützt<br />
werden. Zum einen die Future of Hope Foundation in Simbabwe, ein<br />
Schwerpunkt ihrer engagierten Arbeit ist die Bekämpfung des Hungers<br />
in der Region. Andererseits soll auch die Universität für angewandte<br />
Kunst in Wien gefördert werden.<br />
Der Weg vom Initialgedanken bis zum fertigen Buch war jedoch ein<br />
langer, wie die Initiatorin präzisiert: „Zuerst erzählte ich Professor<br />
Manfred Nowak von meiner Idee. Er ist Menschenrechtsanwalt und Generalsekretär<br />
des European Inter-University Centre for Human Rights<br />
and Democratisation in Venedig sowie wissenschaftlicher Direktor für<br />
den Lehrgang ‚Vienna Master of Arts in Applied Human Rights‘.“ Nach<br />
dem Gespräch war schnell klar: Beide wollten gemeinsam ein Buch<br />
kreieren, das zeigt, wie eine Welt aussehen könnte, in der die Menschenrechte<br />
wirklich für jeden gelten. Komplett machte das Trio die profunde<br />
Kunstkennerin und Kuratorin Petra Stelzer. Ihrem globalen Netz werk<br />
ist es zu verdanken, dass internationale Starkünstler wie Edmund de<br />
Waal, Yoko Ono, Stefan Sagmeister, Julian Opie, Ed Ruscha oder Los<br />
Carpinteros für das Buch begeistert und gewonnen werden konnten.<br />
Das Ergebnis ist ein emotionales Nachschlagewerk, das inspiriert<br />
und zum Nachdenken anregt. Einen Wunsch hätte Andrea Fuchs noch:<br />
„Es wäre schön, bis Jahresende noch 300 Bücher zu verkaufen. Damit<br />
würden wir unser Ziel erreichen und könnten die beiden Institutionen<br />
wie geplant unterstützen.“ Einzelne Exemplare sind sieben Tage die<br />
Woche rund um die Uhr an der Rezeption des Hotels „Sans Souci“,<br />
Burggasse 2, 1070 Wien zu erwerben oder unter imaginehumanrights.<br />
com zu bestellen. Wenn Interesse an größeren Mengen besteht, kann<br />
man Andrea Fuchs direkt kontaktieren: af@imaginehumanrights.com.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
83
Bob and Roberta Smith, „Art is Your Human Right“, 2018<br />
Fotos: Petros Vrellis, Christoph Knoch, Timothy Mahoney, Stoffel Hias, John Bodkin, DawkinsColour<br />
84
A R T<br />
Petros Vrellis, „Portrait of the Average Woman“, 2016<br />
l<br />
k<br />
Liliane Tomasko, „Equilibrium“, 2017<br />
h<br />
Rachel Libeskind, „Landscape of Yesterday<br />
and Tomorrow“, 2018<br />
v<br />
Koen Vanmechelen, „Collective Memory“,<br />
2017<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
85
STILVOLL WOHNEN IN<br />
ZENTRALER DÖBLINGER LAGE<br />
EXKLUSIVE PENTHOUSES & LUXURIÖSE ALTBAUWOHNUNGEN MIT<br />
WEITBLICK AUF DIE WIENER HAUSBERGE DIREKT AM WERTHEIMSTEINPARK<br />
In den beiden Penthouses residieren Sie auf zwei Ebenen. Sie erstrecken sich auf insgesamt über 190 m2 und<br />
bieten Luxus pur: angenehmes Raumgefühl, uneinsehbare Wohn- und Freiraumflächen, paradiesischer Weitblick<br />
auf die Parkanlage und die Weinberge sowie eine Dachterrasse die ihresgleichen sucht.<br />
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— Exklusive Penthouses<br />
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— 130 bis 240 m2<br />
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— 4 Garagenstellplätze<br />
— Fertigstellung voraussichtlich Juni 2022<br />
Stilvoll revitalisierte Altbauwohnungen, ausgestattet mit hochwertigsten Materialien sowie Fußbodenheizung<br />
schaffen ein Ambiente modernsten Luxus. Der typische Altbaucharakter wurde trotz umfassender Substanzerneuerung<br />
weitgehendst erhalten. Die Wohnungen bieten großzügige Balkone oder Terrassen.
Natur pur in Aspen: Ein Landsitz, der keine Wünsche<br />
von Erholungssuchenden offen lässt<br />
Fotos: Michael Brands for Aspen Snowmass Sotheby’s International Realty
ARCHITEKTUR<br />
Renaissance<br />
der Landidylle<br />
Wie praktisch wäre ein Entspannungsmodus,<br />
den man auf Knopfdruck aktivieren könnte,<br />
oder eine App, um neue Energie zu tanken. Aber ganz<br />
ehrlich, diesen modernen Firlefanz braucht es nicht!<br />
Von Christoph Kulmer<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
89
Die Weite blühender Wiesen, jahrhundertealte Wälder, kristallklare<br />
Seen oder ein schneebedecktes Bergpanorama lassen<br />
uns in der Sekunde zur Ruhe kommen. Es sind exakt jene<br />
romantischen Naturmomente, für die man der Großstadt am Ende der<br />
Arbeitswoche freudig den Rücken kehrt und die Fahrt Richtung<br />
Ferienwohnsitz aufnimmt. Denn ganz ehrlich, für einige Tage tauscht<br />
man urbanen Trubel, U-Bahn, Verkehrschaos und Bürostress gerne<br />
gegen Landidylle. Oder anders gesagt <strong>–</strong> Penthouse gegen Chalet.<br />
Das Chalet ist zweifellos an der Spitze der High-End-Immobilien angekommen.<br />
Umfassender Komfort veredelt mittlerweile den Wohntraum<br />
im Luxusdomizil am Land. Großzügige Wellnessoasen, Gärten<br />
mit Pool und edle Wohnräume mit Panoramaverglasungen unterstützen<br />
dabei, neue Kraft zu tanken. Selbstverständlich, wie sollte es anders<br />
sein, dominiert Holz in allen nur erdenklichen Variationen. Gemütlichkeit<br />
und Behaglichkeit werden in der Ferienresidenz großgeschrieben<br />
<strong>–</strong> egal ob im Sommer oder im <strong>Winter</strong>. Sie ist der exklusive Ruhepol<br />
fernab der pulsierenden Metropolen und im Einklang mit der Natur.<br />
Und im Mittelpunkt steht die Erholung vom Alltagsstress.<br />
Das Wort „Chalet“ kommt ursprünglich aus der französischsprachigen<br />
Schweiz und bedeutet frei übersetzt in etwa „Sennhütte“ <strong>–</strong> ein<br />
kleiner Unterstand für Mensch und Tier. Um es auf den Punkt zu bringen:<br />
Es waren einfache Bauten in den mittleren und hohen Lagen der<br />
Schweizer Alpen. Typischerweise sind Chalets aus Holz gefertigt oder<br />
haben zumindest eine Holzverschalung an der Fassade angebracht und<br />
ein flaches Satteldach mit weitem Dachüberstand. Soweit die präzise<br />
Definition. Moderne Architektur bietet Freiräume in der Interpretation<br />
<strong>–</strong> Holz ist jedoch eine gewünschte Konstante. Dieser nachwachsende<br />
Rohstoff ist in einem Chalet einfach allgegenwärtig und sorgt für die<br />
nötige Wohlfühlatmosphäre. Internationale Studien belegen eine überaus<br />
positive Wirkung auf den Menschen. Deren Ergebnisse verdeutlichen,<br />
dass sich Personen in Räumen mit Zirbenholz effektiver von<br />
körperlichen und mentalen Belastungssituationen erholen können <strong>–</strong> zu<br />
erkennen ist das etwa an niedrigeren Herzraten. Zu einer ähnlichen<br />
Conclusio kommt man auch in Bezug auf die Schlafqualität. Fichtenholz<br />
wiederum soll angeblich die Konzentrationsleistung steigern.<br />
Unbestritten hat die Natur ganz generell einen unmittelbaren positiven<br />
Effekt auf unsere Gesundheit (Stichwort Waldbaden). All jene Aspekte<br />
kumulieren perfekt bei einer Residenz am Land.<br />
In die Welt getragen hat den Begriff Chalet übrigens der einflussreiche<br />
Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge und Komponist Jean-Jacques<br />
Rousseau. Der Naturliebhaber wurde vor rund 310 Jahren am 28. Juni<br />
1712 in Genf geboren und hat sich zeitlebens für seine Heimat in allen<br />
Facetten begeistert. Einige seiner Werke lesen sich fast wie PR- oder<br />
Werbetexte für die wunderschöne Landschaft der Schweiz.<br />
Fotos: Lena Yaremenko for Sotheby’s International Realty, Michael Brands for Aspen<br />
Snowmass Sotheby’s International Realty<br />
90
ARCHITEKTUR<br />
v<br />
Wohntraum in Aspen mit Chalet-Stilelementen: Holzbalken, über fünf Meter Raumhöhe<br />
mit Giebelblick, ein offener Kamin und gemütliche Accessoires<br />
h<br />
Modernes Design im Landhausstil: Die Panoramaverglasung<br />
ermöglicht einen uneingeschränkten<br />
Blick auf das Meer. Ein Juwel am Strand in East<br />
Hampton für knapp acht Millionen Dollar<br />
v<br />
Auch im lichtdurchfluteten Innenraum dominieren<br />
in der Villa in East Hampton Creme- und Beigetöne<br />
in einer Wohlfühlkombination mit viel Holz<br />
Vor allem der Briefroman „Julie oder Die neue Heloise“, erstmals 1761<br />
unter dem Originaltitel „Lettres de deux amans, habitans d’une petite<br />
ville au pied des Alpes“ veröffentlicht, löste einen wahren Begeisterungssturm<br />
für die Alpen aus. Ein Segen für den Tourismus. In der<br />
deutschen Fassung des 36. Briefes im ersten Teil des Romans ist zu<br />
lesen, Chalets seien „eine Art Holzhäuser, in denen man auf dem<br />
Gebirge Käse und andere Arten von Milcherzeugnissen macht“, außerdem<br />
könne es auch „der Liebe und dem Vergnügen, den Freunden des<br />
schlichten Land lebens, Schutz bieten“.<br />
Im Zuge der Romantisierung im 19. Jahrhundert, als der europäische<br />
Adel und das reiche Bürgertum eine steigende Affinität für das traditionelle<br />
Leben auf dem Land entwickelten, stieg zugleich das Interesse<br />
am Chalet. Auch in Österreich kam es zur selben Zeit durch die Erschließung<br />
der Eisenbahn zu verstärkter Reisetätigkeit <strong>–</strong> ebenfalls vorrangig<br />
von Aristokratie und Großbürgertum. Im Sommer ließen viele<br />
die heißen, überlaufenen und stickigen Städte hinter sich und zogen<br />
sich auf ihre Landsitze zurück. In den eigens dafür errichteten Villen<br />
mit großzügigen Gärten, aber meist ohne Heizung wurde der Großteil<br />
der warmen Monate verbracht <strong>–</strong> jedoch nur von Frauen und Kindern.<br />
Die berufstätigen Männer kamen an den Wochenenden oder urlaubten<br />
für maximal zwei bis drei Wochen am Stück mit der Familie. Beliebte<br />
Sommerfrischedestinationen in Österreich waren das Salzkammergut,<br />
der Wörthersee und die Regionen um Semmering, Schneeberg und Rax.<br />
Bezeichnende Immobilien-Juwele aus jener Zeit sind das Schloss<br />
Rothschild und die Rudolfsvilla in Reichenau oder das „Südbahnhotel“<br />
am Semmering. Letzteres wurde 1882 eröffnet und avancierte rasch<br />
zum Place-to-be für betuchte Städter. Durch den Ersten Weltkrieg und<br />
die Weltwirtschaftskrise in den 1920er-Jahren fand die beliebte Sommerfrische<br />
ein jähes Ende. In der Zwischenkriegszeit konnte sie nur in<br />
abgeschwächter Form fortgeführt und nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
nicht wiederbelebt werden: Inzwischen hatten sich die Reiseziele geändert<br />
und es gab andere Mobilitätsoptionen. Somit musste 1976 auch<br />
der Betrieb des „Südbahnhotels“ als Grandhotel schlussendlich eingestellt<br />
werden. Der neue Eigentümer, Immobilienunternehmer Christian<br />
Zeller, hat im Herbst <strong>2021</strong> angekündigt, das altehrwürdige Haus wieder<br />
als Hotelbetrieb öffnen zu wollen. Der Fokus soll auf Kulturveranstaltungen<br />
liegen. Der Zeitpunkt ist klug gewählt, denn die Sommerfrische<br />
ist aktuell wieder in aller Munde.<br />
Als einen Grund für die Renaissance der Landidylle führen Wissenschaftler<br />
der Universität für Bodenkultur Wien die Klimakrise an.<br />
Die zunehmende Hitzebelastung in Ballungsräumen macht der Bevölkerung<br />
im Sommer schwer zu schaffen. Wien verzeichnete zwischen<br />
1961 und 1990 durchschnittlich 9,6 Hitzetage im Jahr, in der Periode<br />
von 1981 bis 2010 waren es bereits 15,2. Sicher ist ein weiterer Anstieg,<br />
fraglich nur in welchem Ausmaß. Im Extremfall gehen Experten von bis<br />
zu fünfzig aus. Das ist natürlich keineswegs ein Wiener Spezifikum.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
91
ARCHITEKTUR<br />
Das Anwesen im noblen Skiort Aspen bietet auf fast 2.000 Quadratmetern Wohnfläche unter anderem<br />
insgesamt sieben Schlafzimmer und Bäder. Aktuell ist es für 75 Millionen Dollar zu erstehen<br />
x<br />
Auch andere Großstädte kämpfen mit der Problematik der Erwärmung<br />
und die Bevölkerung sucht nach Alternativen oder besser gesagt nach<br />
Abkühlung. Die Residenz in der Peripherie, nur unweit der Metropole,<br />
in der man den Arbeits- und Lebensmittelpunkt hat, ist dadurch so<br />
gefragt wie nie. Ein internationales Beispiel dafür sind die Hamptons,<br />
nur ungefähr zweieinhalb Autostunden vor den Toren New Yorks gelegen.<br />
Sie gelten als das Nonplusultra für Ferien- und Wochenendhäuser<br />
der Superreichen aus dem Big Apple. Dort ist eine Designvilla mit<br />
der komfortablen Wohnfläche von 186 Quadratmetern und direkt am<br />
Strand im Moment für rund acht Millionen Dollar zu haben.<br />
Doch eine Auszeit ist nicht nur in den Sommermonaten notwendig und<br />
für die innere Balance unerlässlich. Weißer Pulverschnee und ein <strong>Winter</strong><br />
Wonderland bezaubern in den noblen Skigebieten wie Megève in<br />
Frankreich oder Aspen in den USA. Villen im klassischen Chalet-Stil,<br />
mit viel Holz, hellen und erdigen Farbkompositionen und einer exquisiten<br />
Ausstattung verleihen dem <strong>Winter</strong>urlaub ein wohlig warmes Heimatgefühl.<br />
Und ja, man kann sich durchaus an mehreren Orten zu<br />
Hause fühlen. Das Stichwort in diesem Zusammenhang ist „Multilokalität“.<br />
Peter Weichert, langjähriger Vorsitzender des Salzburger Instituts<br />
für Raumplanung und ehemaliger Universitätsprofessor für Humangeografie<br />
und Regionalforschung, erklärt dieses Phänomen so: „Multilokalität<br />
gibt es eigentlich schon immer. Sie tritt immer dann auf, wenn<br />
Der Wellnessbereich in dieser Luxusvilla in Aspen, Colorado lädt<br />
mit mehreren Saunen zum Entspannen ein<br />
x<br />
Menschen die Vorteile unterschiedlicher Orte miteinander verknüpfen.<br />
Von residenzieller Multilokalität spricht man, wenn dadurch zwei oder<br />
mehrere Wohnsitze zur Verfügung stehen. Die Ursachen können dafür<br />
der Arbeitsplatz, die Ausbildung, Beziehung oder Freizeitgestaltung sein.“<br />
Egal wie man es nun nennt: Zweitwohnsitz, Ferienresidenz, Urlaubsdomizil<br />
oder einfach nur Heimat. Wichtig ist, das jeweilige Refugium<br />
muss seine Bestimmung erfüllen <strong>–</strong> nämlich Geborgenheit in allen<br />
Facetten. Und das schafft ein idyllisches Chalet gewiss. p<br />
Fotos: Christie’s International Real Estate Aspen Snowmass<br />
92 WINTER <strong>2021</strong>
CONNERY SEATING SYSTEM | RODOLFO DORDONI DESIGN<br />
TORII ARMCHAIR | NENDO<br />
LIAM COFFEE TABLE | RODOLFO DORDONI DESIGN<br />
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94<br />
Fotos: KITZIMMO <strong>–</strong> Real Estate <strong>–</strong> OG
ARCHITEKTUR<br />
DIE TOP 7<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 hat sich für Sie<br />
in Österreich umgesehen<br />
und exklusive Domizile<br />
mit Erholungsfaktor entdeckt<br />
Von Christoph Kulmer<br />
FENSTER ZUM<br />
WILDEN KAISER<br />
Jedes noch so kleine Detail in der Architektur spielt eine Rolle für das<br />
Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Dieses Chalet direkt an der<br />
Skipiste mit Blick auf den Wilden Kaiser strahlt eine Atmosphäre der Behaglichkeit<br />
aus. Edle Langholzdielen aus Eiche, elegante Fliesen, hochwertige<br />
Armaturen und Altholzapplikationen kreieren einen einzigartigen<br />
Charakter. Im Wohnsalon ist ein von der Decke freischwebender Kamin<br />
der zentrale Blickfang. Hier befindet sich auch die moderne Designerküche,<br />
die in cremigen Beigetönen und Grau gehalten ist. Vom Wohnbereich<br />
und dem umlaufenden Balkon mit seinen Terrassen hat man eine atemberaubende<br />
Aussicht auf die Kitzbüheler Bergwelt. Ein Lift verbindet bequem<br />
alle Geschoße der Residenz. Insgesamt stehen vier Schlafzimmer<br />
mit vier Bädern en Suite, etliche Neben- und Nutzräume, eine Garage und<br />
ein Garten zur Verfügung. Eine weitläufige Wellnessoase mit Sauna, Dusche<br />
und Ruheraum sowie ein großer Weinkeller veredeln das Chalet.<br />
ELLMAU<br />
TIROL<br />
Wohnfläche: 283 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
kitzimmo.at<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
95
ARCHITEKTUR<br />
NATURVERBUNDENES<br />
HIDEAWAY<br />
In idyllischer Lage hält der Name „Aqua“, wie dieses Chalet genannt<br />
wird, was er verspricht. Der durchdachte Außenbereich ist<br />
eingebettet in malerische Natur und überrascht mit einem Outdoor-Pool<br />
für heiße Sommertage. Ein dominierendes Element in<br />
der auf drei Etagen aufgeteilten Immobilie ist zweifellos warmes,<br />
gemütliches Holz. Im Dachgeschoß befindet sich direkt unter<br />
dem wunderschönen Altholzdachstuhl der geräumige, helle<br />
Wohn- und Essbereich mit offenem Kamin. Alle Wände in dieser<br />
Villa sind entweder mit Altholz verkleidet oder mit einer aufwendigen<br />
Spachteltechnik versehen. Hier entsteht ein angenehmes<br />
Raumgefühl und man kann die Alltagshektik hinter sich<br />
lassen. Eine elegante Treppe und ein Aufzug verbinden alle drei<br />
Ebenen. Im Obergeschoß liegt das Hauptschlafzimmer, daran<br />
angekoppelt ist das exklusive Badezimmer mit freistehender ellipsenförmiger<br />
Badewanne der Luxusmarke Antoniolupi. Der<br />
direkte Zugang auf den Balkon lädt zum Entspannen ein. Ein<br />
weiteres Highlight ist gewiss der inkludierte Wellnessbereich:<br />
Ausgestattet mit einer Sauna, Dusche und Relax-Lounge wurde<br />
die Wohlfühloase in den Farben Blau, Grün und Grau inszeniert.<br />
Durch große Fensterfronten werden der angrenzende Wildwasserbach<br />
und die Waldlandschaft in das Raumkonzept integriert.<br />
KIRCHBERG<br />
TIROL<br />
Wohnfläche: 318 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
cumlaudeimmobilia.com<br />
GIPFEL DER<br />
HARMONIE<br />
Das oberste Gebot war, die Chalet-Anlage „Sonnberg Logde“ so<br />
harmonisch wie nur möglich in die beeindruckende Tiroler Naturkulisse<br />
zu integrieren. Entstanden ist eine gelungene Symbiose aus<br />
Architektur und alpiner Natur. Beständige Materialien wie Holz<br />
und Stein schaffen einen zeitlosen Immobilienklassiker. Das<br />
Wohnhaus mit seinen insgesamt drei Apartments bietet einen unverbaubaren<br />
Blick auf den Hahnenkamm, die legendäre Streif sowie<br />
die Stadt Kitzbühel. Jede Einheit verfügt über eine eigene<br />
Sauna, die in den kalten <strong>Winter</strong>monaten eine echte Wohltat ist.<br />
Eine der drei Wohnungen ist noch erhältlich, bei ihr strömt viel<br />
Licht in den panoramaverglasten Wohn- und Essbereich. Ein Kamin<br />
und die offene Küche runden das behagliche Design gekonnt<br />
ab. Drei Schlafzimmer mit eigenen Ankleiden und exklusiven<br />
Bädern en Suite sind der Beweis für den Masterclass-Status. Ein<br />
Geheimtipp und persönlicher Rückzugsort ist die großzügige Terrasse<br />
mit atemberaubenden Blick auf die einzigartige Landschaft.<br />
KITZBÜHEL<br />
TIROL<br />
Wohnfläche: 257 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
marschall.at<br />
Fotos: Gerhard Groger Photography, Gornik<br />
96 WINTER <strong>2021</strong>
JOHAN Natur Design Wohnen GmbH | Zollergasse 13, 1070 Wien<br />
+43 1 92 36 728 | info@johan-wohnen.at | www.johan-wohnen.at
ARCHITEKTUR<br />
LOGENPLATZ AN<br />
DER SONNE<br />
Auf einem Sonnen-Plateau und etwa 65 Meter oberhalb des örtlichen<br />
Skizentrums liegen drei Chalets mit insgesamt 45 Apartments<br />
und exklusiven Penthouses. Die Wohnungen mit freier<br />
Aussicht auf das eindrucksvolle Bergpanorama überzeugen durch<br />
ausgesuchte Materialien von handverlesenen regionalen Anbietern.<br />
Zudem ist eine kleine Gondelbahn geplant, die das Resort<br />
mit dem Ortskern und den Liftstationen verbinden soll. Das malerische<br />
St. Gallenkirch ist zu allen Jahreszeiten eine Sensation<br />
und eine Reise wert. Im <strong>Winter</strong> wird Schneegarantie geboten, da<br />
50 Prozent der Pistenkilometer auf über 2.000 Metern Seehöhe<br />
liegen. Im Sommer laden viele markierte Wanderwege dazu ein,<br />
die traumhafte Landschaft in der Silvretta-Montafon-Bergwelt<br />
bei ausgiebigen Touren zu erkunden. Damit man diese Besonderheiten<br />
ungestört und in aller Ruhe genießen kann, ist die Chalet-<br />
Anlage in das Viersterne-Resort „AvenidA“ eingebunden. Dieses<br />
zeichnet sich durch eine hochwertige Ausstattung, ein idyllisches<br />
Ambiente sowie einen Rundumservice aus. Als Apartmenteigentümer<br />
steht einem dieser Komfort jederzeit zur Verfügung. Im<br />
ausgedehnten Wellnessbereich mit Saunen sowie Pool und<br />
Whirlpool, jeweils einer in- und outdoor, kann man die Seele<br />
baumeln lassen und wieder zu innerer Ruhe finden.<br />
ST. GALLENKIRCH<br />
VORARLBERG<br />
Wohnfläche: bis 121 m 2<br />
Fertigstellung: Sommer 2023<br />
crownd.at<br />
ENTSPANNUNGSOASE<br />
MIT FERNBLICK<br />
Hier wartet ein Panoramablick, der einfach sprachlos macht <strong>–</strong><br />
vom Hahnenkamm über die Fleckalm, den Rettenstein und Gaisberg<br />
bis hin zur Hohen Salve. Am Puls der Zeit konzipiert, punktet<br />
dieses in Kirchberg gelegene Neubau-Chalet mit<br />
Tiefenbohrung-Erdwärme, kontrollierter Wohnraumbelüftung<br />
und zentraler Staubsaugeranlage. Natürlich sind auch alle drei<br />
Stockwerke komfortabel mit einem Aufzug zu erreichen. Das<br />
untere beherbergt die Garage mit bis zu sechs Stellplätzen und<br />
mehrere Räumen mit der Möglichkeit für einen eigenen Weinkeller.<br />
Zwei Schlafzimmer mit Ankleide- und Badezimmer sowie<br />
der fabelhafte Wellnessbereich mit Sauna, Dusche, Ruhe- und<br />
Sanitärraum sind in der ersten Etage untergebracht. Eine Überraschung<br />
auf dieser Ebene ist jedoch mit Sicherheit die großzügige<br />
Terrasse mit Outdoor-Whirpool <strong>–</strong> hier lassen sich viele erholsame<br />
Stunden verbringen. Im Dachgeschoß begeistern der<br />
großzügig dimensionierte Wohn- und Essbereich sowie die Küche.<br />
Exquisite Materialien sowie die Kombination aus dunklen<br />
Tönen und Naturholz kreieren einen repräsentativen und modernen<br />
Look.<br />
KIRCHBERG<br />
TIROL<br />
Wohnfläche: 434 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
kitzimmo.at<br />
Fotos: © <strong>2021</strong> AvenidA GmbH, KITZIMMO <strong>–</strong> Real Estate <strong>–</strong> OG<br />
98 WINTER <strong>2021</strong>
KETTENBRÜCKENGASSE 22<br />
1040 Wien / in Verkauf<br />
46 EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />
2 <strong>–</strong> 4 ZIMMER, CA. 50 BIS 160 m 2<br />
HWB 21,73 kWh/m 2 a<br />
FABERGASSE 2<br />
1230 Wien / in Verkauf<br />
39 EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />
2 <strong>–</strong> 4 ZIMMER, CA. 37 BIS 103 m 2<br />
HWB 30,5 kWh/m 2 a<br />
HOHENBERGSTRASSE 20<br />
1120 Wien / in Verkauf<br />
37 EIGENTUMSWOHNUNGEN, 2 TOWNHOUSES<br />
2 <strong>–</strong> 4 ZIMMER CA. 39 BIS 101 m 2<br />
HWB 32,95 kWh/m 2 a<br />
WINEGG REALITÄTEN GMBH / VERKAUF@WINEGG.AT / T +43 1 907 61 78<br />
WINEGG.AT
ARCHITEKTUR<br />
IDYLLE<br />
AM SEE<br />
Der Neusiedlersee ist ein Naturjuwel im Burgenland, nahe der<br />
Metropole Wien gelegen und ein als „UNESCO Welterbe Neusiedlersee“<br />
geschütztes Areal. Um dieses Zertifikat zu wahren,<br />
wurde das Projekt „Am Hafen“ von der UNESCO genehmigt. Die<br />
noch verfügbaren Seehäuser bilden eine harmonische Verbindung<br />
von Natur und Architektur. Das moderne und zeitlose<br />
Design besticht mit einer Fassade aus heimischem Lärchenholz<br />
in elegantem Grau. Dank der Panoramafenster haben die Innenräume<br />
ein lichtdurchflutetes Ambiente und man erhält einen<br />
herrlichen Seeblick. Das Nonplusultra ist jedoch das „Haus im<br />
Schilf“. Es befindet sich mitten im See und eignet sich dadurch<br />
als besonders intimer und exklusiver Rückzugsort. Dieses Kleinod<br />
ist nur über einen privaten Steg erreichbar. Die weitläufige<br />
Terrasse mit zwei Bootsanlegeplätzen ist fast komplett überdacht<br />
und schafft dadurch einen zusätzlichen Wohnraum.<br />
NEUSIEDL AM SEE<br />
BURGENLAND<br />
Wohnfläche: bis 110 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
amhafen.at<br />
WOHNEN<br />
MIT TIEFGANG<br />
Ein Domizil am See sorgt für besondere Strahlkraft. Denn was<br />
kann mehr Balsam für die Seele sein als der Anblick von sanft<br />
wogendem türkisen Wasser? Zwischen dem pulsierenden Velden<br />
und dem idyllischen Pörtschach, nur zehn Autominuten vom<br />
malerischen Wörthersee entfernt, entsteht eine Luxuswohnhausanlage<br />
der besonderen Art <strong>–</strong> mit dem poetischen Namen „Lug ins<br />
Land“. Die 15 Apartments präsentieren sich im modernisierttraditionellen<br />
Design und sind auf sieben Baukörper verteilt. Ein<br />
idyllischer Naturpool steht den künftigen Eigentümern exklusiv<br />
zur Verfügung, um an heißen Tagen eine erfrischende Abkühlung<br />
zu erhalten. Die offene Raumaufteilung vermittelt ein Gefühl der<br />
Freiheit, die großen Fensterfronten und die Giebelverglasung<br />
erfüllen die Zimmer mit Licht. Serviciertes Wohnen ist ein Megatrend<br />
am Immobilienmarkt und in vielen Apartmentanlagen in<br />
den Städten bereits Standard. Auch dieses Objekt am Techelsberg<br />
stellt seinen künftigen Bewohnern ein Rundum-Sorglospaket<br />
bereit. Eines sei noch gesagt: Der Blick auf den zauberhaften<br />
Wörthersee ist einfach unbezahlbar und wunderschön.<br />
ST. MARTIN AM TECHELSBERG<br />
KÄRNTEN<br />
Wohnfläche: bis 103 m 2<br />
Fertigstellung: 2023<br />
lug-ins-land.at<br />
Fotos: Neusiedl am See Projektentwicklung GmbH, © schreinerkastler<br />
100 WINTER <strong>2021</strong>
WIEN<br />
A NEW BEGINNING<br />
astonmartin.com/de/models/dbx<br />
Kraftstoffverbrauch Aston Martin DBX in l/100 km: innerorts 14,7; außerorts 10,2; kombiniert 11,8. CO 2 ‐Emissionen kombiniert in g/km: 269.<br />
Effizienzklasse G. Die angegebenen Verbrauchs‐ und Emissionswerte wurden nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt.<br />
Aktuell erfolgt die Typengenehmigung für bestimmte Neuwagen auf Basis eines weltweit harmonisierten Prüfverfahrens für Personenwagen und<br />
leichte Nutzfahrzeuge („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“, WLTP), einem realistischeren Prüfverfahren zur Messung des<br />
Kraftstoffverbrauchs und der CO 2 ‐Emissionen. Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs‐<br />
und CO 2 ‐Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem alten NEFZ‐Verfahren („Neuer Europäischer Fahrzyklus“) gemessenen.<br />
Allerdings sind aktuell noch die NEFZ‐Werte verpflichtend zu kommunizieren. Soweit Angaben Neuwagen betreffen, die nach dem WLTP‐Verfahren<br />
typgenehmigt sind, werden die angegebenen NEFZ‐Werte daher von den WLTP‐Werten abgeleitet. Die zusätzliche Angabe der WLTP‐Werte erfolgt<br />
bis zu deren verpflichtender Verwendung freiwillig.
IMMOBILIEN<br />
Round Table<br />
Wird der Lebensalltag auf mehrere Orte verteilt, spricht man von Multilokalität.<br />
Gründe dafür können der Arbeitsplatz, eine Partnerschaft, Hobbys oder die<br />
Familie sein. Besonders beliebt bei Erholungssuchenden sind aktuell<br />
Zweitwohnsitze am Land. Für AURUM <strong>999</strong>,9 analysieren die Immobilieninsider<br />
Franz Gobec, Alexander Tischler und Marlies Muhr diesen Trend.<br />
Eine Expertise aus drei Bundesländern: Tirol, Kärnten und Salzburg<br />
Von Christoph Kulmer<br />
Franz Gobec<br />
Geschäftsführer bei KITZIMMO Real Estate OG<br />
und Bürgermeister a. D.<br />
Kitzbühel <strong>–</strong> aber auch die Region rundum <strong>–</strong> ist seit<br />
Jahrzehnten für Weltoffenheit und Gastfreundschaft<br />
weit über die Grenzen hinaus bekannt. Vor allem aber die herrliche<br />
Landschaft, gepaart mit den unzähligen Freizeitangeboten und<br />
Möglichkeiten, macht das Leben hier einzigartig. Die Menschen schätzten<br />
diese Eigenschaften und sie haben begonnen, sich hier eine zweite<br />
Heimat zu schaffen. Man ließ sie gewähren und daraus entstand eine<br />
Belebung der heimischen Wirtschaft, des Gewerbes und unzähliger<br />
Betriebe. Und diese Auslastung der hier ansässigen Betriebe hält bis<br />
heute ungebrochen an und hat zu Wohlstand und einer guten Beschäftigungslage<br />
der heimischen Bevölkerung geführt.<br />
In letzter Zeit ist es jedoch, ausgelöst durch ganz wenige engstirnig<br />
Denkende, zu einer Neidgemeinschaft gekommen. Einige Menschen<br />
glauben den unsachlichen Argumenten der Agitatoren und sind der<br />
Meinung, dass Immobilien billiger werden, wenn sie den „Nebenwohnsitzern“<br />
das Leben schwer machen. Bespitzelung sowie Denunziantentum<br />
greifen um sich, spalten die Bevölkerung und sind leider<br />
auch bei populistischen Politikern auf fruchtbaren Boden gefallen.<br />
Dabei wird immer damit argumentiert, dass hier nicht nur die überwiegende<br />
Zeit verbracht werden soll, sondern darüber hinaus auch<br />
der Lebensmittelpunkt hier nachgewiesen werden muss.<br />
Wer aber sagt, was Lebensmittelpunkt genau<br />
bedeutet? Es gibt viele Menschen, die den <strong>Winter</strong> in<br />
südlichen Regionen verbringen, den Herbst wiederum in<br />
der Stadt und den Sommer in herrlichen Wandergebieten.<br />
Wer kann hier den Lebensmittelpunkt definieren und wo?<br />
Gerade Corona hat uns mehr als deutlich vor Augen geführt, was<br />
Kitzbühel und die Region ohne diese „neuen Mitbürger“ wäre <strong>–</strong> nämlich<br />
leer! Die heimische Bevölkerung könnte die hohe Auslastung der unzähligen<br />
Handwerksbetriebe nicht aufrechterhalten <strong>–</strong> das Resultat<br />
wäre die Schließung von Betrieben und natürlich Arbeitslosigkeit.<br />
Die Vergangenheit und die Entwicklung in der Region Kitzbühel hat<br />
gezeigt, dass ein Miteinander auf alle Fälle sinnvoller ist als Isolation.<br />
Die Frage, die sich nun stellt, ist: Was braucht es, damit Toleranz,<br />
gegenseitiger Respekt, Vollbeschäftigung und ein zufriedenes Miteinander<br />
zwischen Einheimischen und Zugezogenen gegeben ist?<br />
Meiner Meinung nach bedarf es einer vernünftigen und nachvollziehbaren<br />
Regelung. Denn der Ausverkauf unserer Heimat ist und darf<br />
nicht das Ziel sein <strong>–</strong> ich denke, da sind wir uns alle einig. Es muss aber<br />
gelingen, den vor Jahrzehnten zugezogenen Mitbürgern Sicherheit zu<br />
geben und den zuzugswilligen klare Vorgaben zu machen. Damit würden<br />
wir uns die Weltoffenheit, Gastfreundschaft und Identität bewahren,<br />
für die wir weit über die Grenzen von Tirol hinaus bekannt sind.<br />
Fotos: KITZIMMO, ATV-Immobilien, Weissbild / Martina Weiss<br />
102
ARCHITEKTUR<br />
Alexander Tischler<br />
Geschäftsführer von ATV-Immobilien GmbH<br />
Den Wunsch, neben dem Hauptwohnsitz<br />
auch einen Freizeitwohnsitz zu haben, gibt<br />
es schon sehr lange. Begonnen haben damit<br />
die Adelshäuser und diese Lebensweise<br />
wurde später von Großindustriellen<br />
und wohlhabenden Familien fortgeführt.<br />
In den letzten beiden Jahren konnten wir<br />
Corona-bedingt feststellen, dass mittlerweile<br />
viele Berufe ganz oder teilweise<br />
ortsunabhängig ausgeübt werden können.<br />
Seitdem beobachten wir in Kärnten den<br />
Trend, dass Feriendomizile viel stärker genutzt<br />
werden, als es eigentlich beim Kauf geplant war.<br />
Einige residieren bereits häufiger im Zweit- als im<br />
Hauptwohnsitz. Von unseren Kunden haben wir in den<br />
letzten Monaten auch des Öfteren gehört, dass sich ihr Arbeitsalltag<br />
nach Kärnten verlagert hat, da Geschäftspartner und Kollegen hier<br />
einfacher als in Wien oder Graz anzutreffen wären.<br />
Ausschlaggebend dafür ist bestimmt auch, dass die Infrastruktur im<br />
Zentralraum Kärnten in den letzten Jahren erfolgreich aufgebaut und<br />
stetig verbessert wurde. Nun ist eigentlich alles im Umkreis verfügbar<br />
<strong>–</strong> mit dem Mehrwert der Natur, der sauberen Umwelt, der Sicherheit<br />
sowie der schnellen Erreichbarkeit von Großstädten. Vorgaben, wo<br />
man in Kärnten einen Hauptwohnsitz begründen muss oder auch ein<br />
Freizeitwohnsitz möglich wäre, sind im jeweiligen Flächenwidmungsplan<br />
verankert <strong>–</strong> daraus ist zu erkennen, welche Liegenschaft einen<br />
Freizeit- oder Zweitwohnsitz erlaubt. Nur auf solchen ist es zulässig,<br />
einen Zweitwohnsitz zu begründen. Dabei wird eine jährliche Zweitwohnsitzabgabe<br />
fällig, außerdem ist die Kurtaxe an die Gemeinde zu<br />
entrichten. Wir, als Spezialisten für hochwertige Privatimmobilien an<br />
den Seen Kärntens, beraten unsere Kunden hinsichtlich dieser Spezifika<br />
natürlich im Detail.<br />
In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach Objekten, die auch<br />
touristisch vermietet werden können. Viele Eigentümer möchten in<br />
der Zeit, in der sie die Immobilie selbst nicht bewohnen, Einnahmen<br />
generieren. Teilweise wird das jedoch im Wohnungseigentumsgesetz<br />
eingeschränkt. Viele Bauträger greifen deshalb<br />
das Thema auf und errichten Wohnhausanlagen auf<br />
Grundstücken mit einer touristischen Widmung.<br />
Diese Apartments, meist am See mit einem<br />
malerischen Blick auf das Wasser oder direkt<br />
am Skilift gelegen, werden an erholungssuchende<br />
Urlauber vermietet. Dem Eigentümer<br />
beschert das lukrative Mieteinnahmen<br />
und zudem kann er die Wohnung<br />
auch einige Wochen im Jahr selbst<br />
nutzen. Als Wertanlage ist das für viele<br />
eine interessante Option. Den Faktor der<br />
stärkeren Abnutzung aufgrund einer erhöhten<br />
Frequenz darf nicht außer Acht<br />
gelassen werden.<br />
Marlies Muhr<br />
Geschäftsführerin von Marlies Muhr Immobilien GmbH<br />
Wunderschöne Seenlandschaften, beeindruckende Berge, saftig grüne<br />
Täler und frische Alpenbäche <strong>–</strong> all das finden Sie im Umland von Salzburg<br />
und macht diesen Standort besonders attraktiv mit vielen Vorteilen.<br />
Im Einzugsgebiet von einem 150-Kilometer-Radius leben rund<br />
vier Millionen Menschen. In dieser Region befindet sich ein international<br />
gut vernetzter Flughafen, ein gut ausgebautes Bahnnetz und außerdem<br />
begeistern hochwertige Kulturveranstaltungen rund ums Jahr.<br />
Die vier Jahreszeiten, die man hier in der vollen Pracht erleben kann,<br />
sowie ein angenehmes Klima sind für viele internationale Kunden ein<br />
durchaus wichtiges Argument, sich hier anzusiedeln. Die Nachfrage<br />
nach hochwertigen Immobilien ist derzeit so groß wie nie zuvor.<br />
Salzburg und das Salzkammergut werden von internationalen Kunden<br />
immer mehr als Hauptwohnsitz bevorzugt. Seeimmobilien sowie Liegenschaften<br />
in den höher gelegenen <strong>Winter</strong>sportorten sind derzeit<br />
ebenso hoch im Kurs <strong>–</strong> hauptsächlich zum Kauf, da hier der Mietmarkt<br />
sehr dünn gesät ist. Man kann sagen, wir erleben sozusagen ein Revival<br />
der Sommerfrische und Ursprünglichkeit! Auch verfügen diese<br />
Immobilien über Werte für Generationen, denn jene<br />
Liegenschaften werden mit Sicherheit auch zukünftig<br />
als Rarität gehandelt und sind dadurch immens<br />
wertbeständig. Durch Covid-19 haben<br />
sich große Veränderungen gezeigt <strong>–</strong> wohin<br />
geht nun der Trend? Aktuell zeigen unsere<br />
Kunden ein großes Interesse an weitläufigen<br />
Alleinlagen mit viel Freiflächen.<br />
Massiv gefragt sind derzeit auch alte, historische<br />
Objekte, wie zum Beispiel Landund<br />
Bauernhäuser oder Bauernsacherl,<br />
mit Mühlen für die eigene Stromgewinnung,<br />
E-Werk und/oder Wasserwerk sowie<br />
Stallungen für Kleintierhaltungen <strong>–</strong> einfach<br />
Immobilien, die weitgehend ein autarkes<br />
Leben ermöglichen.<br />
Wir verfügen über einen Interessenten-Pool<br />
auch weit über die Landesgrenzen hinaus, welcher die<br />
außergewöhnliche Zeit genutzt hat, um sich Gedanken zu<br />
machen, wie man ein Zuhause schaffen kann, das als Lebens-, aber auch<br />
als Geschäfts- oder Arbeitsumfeld geeignet ist.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
103
ARCHITEKTUR | PORTRAIT<br />
DIE BERUFUNG WURDE<br />
ZUM LEBENSWERK<br />
Begonnen hat es mit<br />
zwei Zinshausanteilen.<br />
Mittlerweile ist die<br />
3SI Immogroup einer<br />
der größten privaten<br />
Bestandshalter von<br />
Altbauimmobilien in<br />
Wien und Österreich.<br />
Ein Porträt über den<br />
Mitbegründer und<br />
Geschäftsführer<br />
Michael Schmidt<br />
Von Reinhard Neussner<br />
v<br />
Die Führungsriege der 3SI Immogroup vor dem<br />
neuen Unternehmensbüro am Albertinaplatz:<br />
Claus Schmidt, Harald Schmidt und Michael<br />
Schmidt (v. l. n. r.)<br />
Die 3SI Immogroup ist ein Familienunternehmen,<br />
an dessen Spitze Michael Schmidt <strong>–</strong><br />
zusammen mit seinem Bruder Claus Schmidt<br />
und Vater Harald Schmidt <strong>–</strong> steht. Vor genau<br />
20 Jahren, also 2001, wurde es gegründet und<br />
schon der Firmenname verdeutlicht die starke<br />
familiäre Bindung. Die Zahl Drei steht für den<br />
Vater und die beiden Brüder, das „S“ für den<br />
Familiennamen und das „I“, wie sollte es anders<br />
sein, für Immobilien.<br />
Anlässlich dieses runden Jubiläums haben<br />
sie sich ein ganz besonderes Geschenk<br />
gemacht: In diesem Frühjahr wurden die<br />
neuen Büroräumlichkeiten in einem Stilaltbau<br />
in der Tegetthoffstraße 7 im ersten Bezirk in<br />
Wien bezogen. Genau an dieser Adresse und<br />
zwar in einem geräumigen, lichtdurchfluteten<br />
Be sprechungszimmer mit wunderschöner<br />
Stuckdecke konnte AURUM <strong>999</strong>,9 mit einem<br />
Teil der Führungsriege, dem Visionär<br />
Michael Schmidt, ein spannendes Gespräch<br />
über Veränderungen und Herausforderungen,<br />
aber auch Kreat ivität und Inspiration in der<br />
Immobilien branche führen.<br />
Diese kennt er wie seine Westentasche. Oder<br />
besser gesagt, es wurde dem 41-Jährigen in die<br />
Wiege gelegt, wie er selbst schildert: „Für mich<br />
war dieser Werdegang eigentlich von Anfang<br />
an klar. Mein Vater hat mich bereits sehr früh<br />
mitgenommen, auch zu diversen Geschäftsabschlüssen.<br />
Ich habe von klein auf mitbekommen,<br />
dass man fleißig sein muss. Das ist etwas,<br />
das mir immer vorgelebt wurde.“ Er sieht es<br />
jedoch pragmatisch und meint: „Feiern ist<br />
schön, aber arbeiten muss man auch können.“<br />
Schmidt besuchte die HTL für Hochbau und<br />
schloss diese 2001 erfolgreich ab. Bereits im<br />
Juni desselben Jahres gründete er mit seinem<br />
Vater die Firma 3SI Immogroup. Investiert<br />
wurde in zwei Zinshausanteile im zweiten und<br />
dritten Wiener Gemeindebezirk. „Mein Vater<br />
hat mir damals die Möglichkeit gegeben, nicht<br />
nur mitzuarbeiten, sondern mich als Gesellschafter<br />
einzubringen und etwas zu leisten.<br />
Und wenn man etwas leistet, kommt oft auch<br />
gutes Geld zurück. Damit hat er mich wahrscheinlich<br />
auch gelockt und ich wollte immer<br />
besser und besser werden“, erinnert er sich an<br />
die Anfangszeit nach der Gründung. Mittlerweile<br />
befinden sich im Familienbesitz unter<br />
anderem rund 120.000 Quadratmeter Altbauimmobilien.<br />
Der kreative Vordenker präzisiert:<br />
„Unsere ersten beiden Zinshausanteile haben<br />
wir für 250 bis 300 Euro am Quadratmeter<br />
erworben. Heute kosten sie wahrscheinlich das<br />
Zehnfache. Bis vor kurzem hatten wir sogar<br />
noch Wohnungen aus jenem Paket.“ Das Unternehmen<br />
beschäftigt aktuell über 50 Mitarbeiter<br />
und entwickelt im Durchschnitt zehn<br />
Objekte parallel. Meistens befinden sich ungefähr<br />
fünf davon in Bau und weitere fünf in der<br />
Entwicklungsphase. Die 3SI Immogroup sieht<br />
sich selbst als Bestandshalter, Bauträger und<br />
natürlich auch als Händler, wie Schmidt erklärt:<br />
„Wir versuchen einen lukrativen Bestand<br />
von Zinshausanteilen und Wohnungen aufzubauen,<br />
da wir bereits an die nächste Generation<br />
und an den Werterhalt und Werteaufbau denken.“<br />
Die Wertsteigerung bei Immobilien in<br />
den letzten Jahren geben dem Firmenchef<br />
recht: „Wir können nun die Früchte unserer<br />
langjährigen Arbeit nach Hause tragen.“ Nach<br />
eigener Aussage kauft das Unternehmen im<br />
Jahr ungefähr 30 bis 40 neue Häuser und<br />
Grundstücke. Obwohl es auch in anderen<br />
österreichischen Landeshauptstädten wie Graz,<br />
Fotos: ©3SI Immogroup|stefanjoham.com<br />
104 WINTER <strong>2021</strong>
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ARCHITEKTUR | PORTRAIT<br />
v<br />
Blick auf das Projekt „The Masterpiece“<br />
aus dem parkähnlichen Innenhof, in der<br />
Skodagasse in 1080 Wien<br />
Im „The Masterpiece“ lassen sich wunderbare<br />
Stunden mit Familie und Freunden verbingen <strong>–</strong><br />
mit einem inspirierenden Blick ins Grüne<br />
x<br />
k<br />
„The Unique“: 17 moderne Kleinvillen thronen bald<br />
am Hackenberg in Wien Döbling<br />
Großzügige Freiflächen schaffen im „The Unique“<br />
eine einladende Relax-Area<br />
x<br />
Linz oder Salzburg aktiv ist, ist das Kernfeld zu<br />
95 Prozent in Wien und soll es auch bleiben.<br />
Herausforderungen und auch etwaige Hürden<br />
spornen den Immo-Tycoon an. Besonders<br />
stolz ist er auf einen Deal aus dem Jahr 2011:<br />
„Ich nenne es gerne das Swarovski-Paket. Denn<br />
die Familie Swarovski hat damals ein Bündel<br />
aus neun Häusern zum Verkauf angeboten.<br />
Unser Unternehmen war zu jener Zeit noch<br />
nicht sehr groß. Der Makler kam und meinte<br />
salopp, wie wir uns das leisten können. Ich<br />
habe es jedoch geschafft, fünf dieser Objekte<br />
zu erwerben. Das war eine wirklich tolle Erfahrung,<br />
einfach weil es mir gelungen ist.“ Als<br />
einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere<br />
nennt er das Projekt „The Masterpiece“ in der<br />
Skodagasse im achten Wiener Gemeindebezirk.<br />
Gemeinsam mit dem Architekten Martin<br />
Haas wurde ein Wohlfühl-Zuhause mit insgesamt<br />
38 Apartments kreiert. „Man muss wissen,<br />
früher war diese Altbauimmobilie ein<br />
klassisches Wohnhaus. In den Jahren vor unserem<br />
Erwerb war eine Pension untergebracht.<br />
Das Gebäude war abgewohnt, aber das Potenzial<br />
war zu erkennen. Wir hatten die Vision,<br />
den alten Charme zu revitalisieren, mit neuen<br />
modernen Grundrissen auf hohem Niveau“, so<br />
Schmidt. Das Ergebnis ist ein Topobjekt, maßgeschneidert<br />
für Menschen, die den Alt-Wiener<br />
Stil mit einem zeitgemäßen Touch-up lieben.<br />
Seit seinen Anfangstagen hat sich die Branche<br />
durchaus verändert, wie er rückblickend<br />
zugibt: „In den ersten Jahren meiner Tätigkeit<br />
war es ein Käufermarkt. Es gab mehr Objekte als<br />
Interessenten und die Käufer hatten freie Auswahl.<br />
Von 2008 bis 2011 hat hier ein Wandel<br />
stattgefunden. Die Nachfrage ist aktuell riesig<br />
und man spricht von einem Verkäufermarkt.<br />
Dadurch ist natürlich auch der Konkurrenzdruck<br />
gestiegen. Daran arbeiten wir täglich.“ Der<br />
Immobilien-Profi hat diesbezüglich ein persönliches<br />
Credo: „Qualität muss immer siegen. Ich<br />
lebe diesen Grundsatz seit 20 Jahren und dafür<br />
steht natürlich auch die 3SI Gruppe.“ Preisdiskussionen<br />
wegen 50 Euro am Quadratmeter<br />
mehr oder weniger beim Wohnungsbau kann er<br />
nicht verstehen, denn da würde man an der<br />
falschen Stelle sparen. Seit 2016 werden auch<br />
spannende Neubauprojekte verwirklicht wie<br />
aktuell „The Unique“ in Wien-Döbling. Realisiert<br />
werden 17 Kleinvillen mit Eigengrund und Pool<br />
am Hackenberg <strong>–</strong> Baustart vorrausichtlich 2022.<br />
Abzuschalten fällt dem Multitalent dagegen<br />
schwer, wie er zugibt: „Ja, das ist tatsächlich<br />
nicht meine Stärke, da mein Beruf gleichzeitig<br />
auch mein Hobby ist. Er ist mein Leben. Mein<br />
Lebenswerk. Aber natürlich muss man<br />
zwischendurch auch einmal auf andere Gedanken<br />
kommen und das kann ich am ehesten bei<br />
Treffen mit Freunden oder im Urlaub mit<br />
meiner Frau und meinem siebenjährigen<br />
Sohn. Ich liebe das Wasser und das Schwimmen.<br />
Wenn ich untertauche, auch wenn es nur<br />
ein paar Sekunden sind, kann ich sehr gut<br />
abschalten.“ (lacht) Erholung bietet auch das<br />
Familiendomizil in Brunn am Gebirge vor den<br />
Toren der Hauptstadt. Obwohl es Michael<br />
Schmidt in Zukunft wieder in die pulsierende<br />
Metropole ziehen könnte, wie er sagt.<br />
Die Abschlussfrage, welches Objekt er<br />
gerne entwickeln würde, wenn dabei Grenzen<br />
und Auflagen keine Rolle spielen, ist für den<br />
Immobilienexperten zuerst nicht so einfach zu<br />
beantworten. Nach kurzem Nachdenken meint<br />
er dann scherzend: „Das Rathaus zu einem<br />
Wohnhaus umzubauen, wäre eine lustige<br />
Geschichte. Aber ich denke, da hätte wohl nicht<br />
nur der Bürgermeister etwas dagegen.“<br />
Fotos: Visualisierungen ©3SI Immogroup|JAMJAM<br />
106 WINTER <strong>2021</strong>
culture of light<br />
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Er ersann eine Saga, schrieb Geschichten und (Film-)Geschichte.<br />
Nun schafft sich George Lucas, der Erfinder von „Star Wars“,<br />
mit seinem Museum of Narrative Art ein Monument.<br />
Eine futuristische Inszenierung, die sich der<br />
erzählenden Kunst in all ihrer Faszination widmet<br />
Von Christoph Kulmer<br />
Fotos: Lucas Museum of Narrative Art
ARCHITEKTUR | HIGHLIGHT<br />
Die Lichtinszenierung des Lucas Museum of Narrative Art:<br />
Sci-Fi in der Realität<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
109
ARCHITEKTUR | HIGHLIGHT<br />
k<br />
Das extravagante Design aus<br />
der Vogelperspektive und<br />
Blick auf das begrünte Dach<br />
h<br />
Eine grüne Oase zum Wohlfühlen<br />
in der elf Hektar großen Parkanlage<br />
k<br />
Die kreativen Visionäre hinter dem<br />
Museum of Narrative Art: das Ehepaar<br />
George Lucas und Mellody Hobson
Fotos: Lucas Museum of Narrative Art, Shutterstock<br />
Im Exposition Park in Los Angeles<br />
entsteht zurzeit ein extravagantes<br />
Bauwerk, das einem Science-Fiction-<br />
Blockbuster entsprungen sein könnte. Ein<br />
Gebäude aus der Zukunft oder von einem<br />
anderen Planeten. Verantwortlich für das<br />
futuristische Design des Lucas Museum<br />
of Narrative Art zeichnet der Architekt<br />
Ma Yansong von MAD Architects.<br />
Veranschlagt ist es mit einer Milliarde Dollar<br />
und misst die gigantische Nutzfläche von<br />
300.000 Quadratmetern. Davon entfallen<br />
etwa 100.000 Quadratmeter auf die Ausstellungsbereiche<br />
und der Rest auf zwei hochmoderne<br />
Kinosäle und zahlreiche Räume für<br />
Meetings, Studien und Begegnungen sowie<br />
Restaurants, Geschäfte und Event-Areas.<br />
Rund um das Spaceship entsteht eine elf<br />
Hektar große Parkanlage zum Entspannen,<br />
Verweilen und Flanieren.<br />
Die kreativen Visionäre hinter diesem<br />
Megaprojekt sind der US-amerikanische<br />
Produzent, Drehbuchautor und Regisseur<br />
George Lucas und seine Frau Mellody<br />
Hobson. Narrative Art erklären sie so: „Es<br />
erzählt die Geschichte einer Gesellschaft und<br />
v<br />
Ein Spaceship für Los Angeles:<br />
Die Architektur am Rande des<br />
Exposition Parks erinnert an „Star Wars“<br />
vor allem, was die gemeinsamen Überzeugungen<br />
sind, die sie zusammenhalten.“<br />
Im Mittelpunkt stehen erzählende Künste<br />
aller Art, die an einem kosmopolitischen Ort<br />
zusammentreffen sollen.<br />
Die raumschiffartige Konstruktion ist<br />
dabei sicher kein Zufall. Sie erinnert frappierend<br />
an eine der erfolgreichsten Filmreihen<br />
der Kinogeschichte von George Lucas <strong>–</strong> nämlich<br />
„Star Wars“. Er war nicht nur Ideengeber<br />
der Saga, die weltweit über vier Milliarden<br />
Dollar einspielte, sondern auch ausführender<br />
Produzent und Verfasser des Drehbuchs.<br />
Pläne für ein eigenes Museum hegen die<br />
leidenschaftlichen Kunstsammler schon<br />
länger. Der eigentliche Wunschstandort<br />
war die Metropole der Hightech-Genies:<br />
San Francisco. Das Bauvorhaben sollte auf<br />
Crissy Field, einem ehemaligen Flugplatz der<br />
US-Army realisiert werden. Nach vier langen<br />
Verhandlungsjahren wurde dem Modell eine<br />
Absage erteilt. Das Ehepaar wollte nach<br />
Chicago ausweichen, Gegenwind war jedoch<br />
auch hier von Anfang an spürbar. Die Tageszeitung<br />
„Chicago Tribune“ berichtete, dass es<br />
sich wohl eher um ein Monument für seine<br />
Auftraggeber handelt als eine positive Ergänzung<br />
für den öffentlichen Raum. Die Kritik<br />
sollte nicht abreißen und 2016 gab Mellody<br />
Hobson bekannt, die Idee eines Museums in<br />
Chicago nicht weiterzuverfolgen.<br />
Noch im selben Jahr stellte der Bürgermeister<br />
von Los Angeles, Eric Garcetti, dem<br />
Selfmademan und seiner Gattin ein Grundstück<br />
im belebten Exposition Park in Aussicht<br />
und die beiden nahmen das Angebot an.<br />
Das Freizeitareal ist Heimat des Natural<br />
History Museum oder auch vom California<br />
African American Museum und beherbergt<br />
das berühmte Los Angeles Memorial Coliseum.<br />
Die Sportstätte diente zweimal als<br />
Olympiastadion und war 1967 Austragungsort<br />
des allerersten Super Bowls überhaupt.<br />
Also der optimale Ort und die ideale Umgebung<br />
für ein Museum, das der Erzählkunst<br />
unterschiedlichster Genres eine Schaufläche<br />
bieten möchte. Baustart war 2018. Nach der<br />
Fertigstellung 2023 soll das Lucas Museum<br />
of Narrative Art Gemälde, Fotografien, Illustrationen,<br />
Filme und digitale Kunst aus der<br />
persönlichen Sammlung von Lucas sowie<br />
einer „Star Wars“-Ausstellung Raum bieten.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
111
Welchen Partner haben Sie?<br />
Von<br />
Dr. Tatjana Lackner, MBA<br />
Kommunikations- & Verhaltens-Profilerin<br />
Foto: Die Schule des Sprechens GmbH<br />
112
KOLUMNE<br />
In großen Schritten geht es nun schon auf den Advent zu.<br />
Weihnachtsfeiern und Punschstände sind das gesellschaftliche<br />
Parkett der Vorweihnachtszeit und Paare kommen einander<br />
näher. Wie sie sich vor anderen Gästen inszenieren, spricht Bände. In<br />
der Society werden schließlich nicht nur unser Outfit, Styling, unsere<br />
Meinungen und unser Auftreten bewertet, sondern auch unsere<br />
Partner. „Paar-Branding“ heißt das neue Schlagwort!<br />
Dieses wollen wir im Folgenden tiefer beleuchten. Damit es nicht zu<br />
kompliziert wird, verwenden wir zum Kennenlernen noch mal die alten<br />
Rollenklischees: „Mann und Frau“ <strong>–</strong> natürlich sind sie beliebig abwandelbar.<br />
Es gibt drei klassische Typen von „Paar-Branding“:<br />
Typ A: Neben ihm leuchte ich stärker<br />
Männer haben unterschiedliche Wirkungen in Bezug auf ihre Partnerinnen.<br />
Einige sind so fesch und elegant, so charmant und kultiviert,<br />
dass sie selbst die optische Erscheinung der Frau an ihrer Seite noch<br />
stärker zum Strahlen bringen können. „Brangelina“ (Brad Pitt und Angelina<br />
Jolie) waren einst ein Beispiel dafür. „Benifer“ (Jennifer Lopez<br />
und Ben Affleck) starten gerade ihr Revival. Bei Paaren wie Michelle<br />
und Barack Obama geht dieser Effekt sogar von beiden Seiten aus.<br />
Wenn die Klatschpresse vom „Harry-und-Meghan-Moment“ berichtet,<br />
dann ist das ebenfalls ein Medienbeweis der gegenseitigen Leuchtkraft.<br />
In einigen Fällen wird diese Wirkung sogar so stark, dass eine spürbare<br />
Lücke entsteht, wenn die Pärchen mal nicht zusammen in Erscheinung<br />
treten. Egal, wo die beiden allein auftauchen <strong>–</strong> immer wird automatisch<br />
nach dem fehlenden Teilchen gefragt.<br />
Bereits im Jahr 1995 hat die Disney-<br />
Industrie unseren Kindern mit<br />
Pocahontas und John Smith ein ähnliches<br />
Phänomen vorgestellt. Dieses<br />
archaische Prinzip der Vervollständigung<br />
durch den Partner scheint unser<br />
modernes Gehirn <strong>–</strong> auch heute noch <strong>–</strong><br />
gut zu decodieren. Romantiker sehnen sich genau nach diesem einen<br />
Menschen, der „das beste in ihnen zum Vorschein bringt“. Und wer<br />
weiß <strong>–</strong> vielleicht bieten gerade die vorweihnachtlichen Festlichkeiten<br />
eine Gelegenheit, diesen einen Menschen kennenzulernen?<br />
Typ B: Er verblasst neben mir<br />
Einige Männer ziehen das bittere Los, neben ihrer Partnerin zu verblassen.<br />
Wenn Sie allein auftreten, wirken sie wesentlich überzeugender<br />
als in der Trabantenfunktion rund um die Angebetete. Guy Ritchie<br />
konnte im alten Jahrtausend bereits ein Lied davon singen: Zum einen<br />
stand er jahrelang im Medienschatten seiner gehypten Promi-Frau<br />
Madonna, zum anderen offenbarte er selbst in seinen wenigen Solo-<br />
Interviews bedeutend mehr Souveränität. Ihre Ehe zerbrach 2008 und<br />
mit ihr auch das „Paar-Branding“.<br />
In vier Staffeln von „The Crown“ erlebten Netflix-Zuseher, wie<br />
schwer es für Prince Philip gewesen sein muss, sich an der Seite von<br />
Queen Elizabeth II. als Mann im Haus zu fühlen. Es ist schließlich für<br />
niemanden leicht, im Schatten eines anderen charismatisch zu glänzen.<br />
Dabei müssen Frauen gar nicht zwingend medial die wichtigere Rolle<br />
spielen, wie Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones bewiesen. Er<br />
war der Star <strong>–</strong> sie zu Beginn ihrer Beziehung das Starlet, dem bei der<br />
Eheschließung und darüber hinaus noch lange vorgeworfen wurde, unlautere<br />
Absichten gehabt zu haben. Dennoch: Sie strahlt seit Jahren<br />
beständig und er wurde neben ihr alt. Dabei liegt es bestimmt nicht am<br />
Alter, wie sein Daddy Kirk viele Dekaden lang bewies, ehe er hochbetagt<br />
mit 104 Jahren starb.<br />
Typ C: An seiner Seite verliere ich<br />
Strahlkraft<br />
„Die Schöne und das Biest“ waren sogar dem Disney-Konzern eine<br />
Romanze wert. Niemand verstand, was Marilyn Monroe an Arthur<br />
Miller fand oder Helene Fischer an Florian Silbereisen oder warum<br />
Heidi Klum Tokio-Hotel-Tom ehelichte.<br />
„Paar-Branding“<br />
heißt das neue Schlagwort<br />
Der dritte Typus <strong>–</strong> nehmen wir hier wieder einen Mann <strong>–</strong> hat die Eigenschaft,<br />
durch sein mäßig gelungenes Erscheinen auch gleich die Partnerin<br />
optisch zu relativieren. Jesse G. James und Sandra Bullock waren<br />
fünf bittere Ehejahre ein Beleg dafür. Jennifer Aniston und Vince<br />
Vaughn gehörten rund um das Millennium ebenfalls in diese Kategorie:<br />
Solange das süße Hollywood-Soap-Girl aus „Friends“ mit solch einem<br />
Durchschnittskerl ausging, verlor auch sie automatisch an Wirkung.<br />
Dabei schien Vince anfangs richtig nett zu sein. Schließlich kümmerte<br />
er sich nach der Pitt-Trennung wie ein gutes Trostpflaster um Jen. Aber<br />
seine breiten Schultern erinnerten eben mehr an einen LKW-Fahrer.<br />
Interessanterweise färbte das auf Aniston ab: In dieser Zeit mutierte sie<br />
zur Truckerbraut und ihr lieblicher Hollywood-Charme schien verschwunden.<br />
Sandra Bullock gewann ebenfalls erst wieder an „medialer<br />
Bedeutung“, als sie sich vom untreuen Nobody Jesse G. James 2010<br />
endlich scheiden ließ und etwas gegen die Hornhaut unternahm, die<br />
sie im Wahrnehmungsradar der Öffentlichkeit wuchern lassen hatte.<br />
Paar-Branding <strong>–</strong> 1 Stempel für 2<br />
Im 3. Jahrtausend wählen wir selbst aus, wen wir an unserer Seite<br />
nominieren. Da ist es eben nicht egal, wie sich derjenige gebärdet. Ihr<br />
Partner hat es geschafft, in die innerste Zwiebel Ihres sozialen Seins<br />
vorzudringen. Selbstverständlich wird er demnach pars pro toto für die<br />
Qualität Ihrer sonstigen Entscheidungen im Leben besonders unter die<br />
Lupe genommen <strong>–</strong> nicht nur von der Familie, auch von allen anderen.<br />
Manches „vom Neuen“ schadet auch Ihrem Eigenmarketing. Die<br />
Tratsch-Maschinerie setzt sich in Bewegung und verschafft uns nicht<br />
nur gute PR.<br />
Mehrere tausend Frauenzeitschriften<br />
weltweit recherchieren für Millionen<br />
Leserinnen Antworten zum<br />
„Neuen“ an „ihrer“ Seite. Die ersten<br />
Gossip-Fragen, die vor allem weiblichen<br />
Stars gestellt werden, sind:<br />
Wer gefällt ihr und warum? Wie sieht er aus und was kann er? Wo und<br />
wie haben sie sich kennengelernt? Wertet er sie auf oder ab?<br />
In der Beziehung spielt Werbung eine große Rolle. Nicht nur zu<br />
Beginn der männliche Minnesang und die Balzarbeit, auch später wirbt<br />
man für Verständnis, Kompromisse, Einlenken und Ähnliches. Das<br />
Paar-Branding hingegen zeigt eher Wirkung im Bekannten- und<br />
Familienkreis. Welches Image haben Susi und Manfred als Paar? Sind<br />
sie das Power-Couple und stehen beide fest auf der Karriereleiter auf<br />
dem Weg zum Management? Oder sind sie die mit dem „grünen<br />
Daumen“ bekannt für ihre ökologische Ausrichtung? Ist es ein Wanderpaar,<br />
das sämtliche Anstecknadeln der Alpen sammelt?<br />
„Paar-Branding“ ist auch dafür verantwortlich, zu welchen gemeinsamen<br />
Aktivitäten Sie und Ihr Partner eingeladen werden. Man wird<br />
die lustigen, aber illiquiden Campingfreunde aus dem letzten Kroatienurlaub,<br />
die lieber auf dem Boden als in einem Bett schlafen, nicht auf<br />
die Fête Blanche bitten. Gerade Silvester-Einladungen zeigen immer<br />
ganz gut, welches Branding man als Paar in den Köpfen der anderen<br />
aufgebaut hat. Schnell hudelt der einladende Gastgeber nur Namen und<br />
Brandings herunter: „Du, da kommen auch Horst und Martina <strong>–</strong> die sind<br />
bis heute überzeugte Caorle-Urlauber, ganz unkompliziert und lieb.<br />
Dann Pia und Gregor <strong>–</strong> echte Szenekenner, er eher sportlich-rustikal,<br />
sie chic … Na, was sagst du, kommt ihr auch?“ Einige präsentieren den<br />
neuen Partner vielleicht zum ersten Mal im Freundeskreis und da<br />
möchte man möglichst gemeinsam glänzen. Andere lernen erst in<br />
Gesellschaft die „bessere Hälfte“ so richtig kennen.<br />
Fazit: Haben es Singles am Ende leichter? Stehen sie doch ausschließlich<br />
für sich selbst gerade. Manch ein Power-Couple hingegen<br />
präsentiert recht augenscheinlich, worin der Beziehungs-Deal besteht.<br />
Durch die verschiedenen Punsch-Bekanntschaften, Einladungen und<br />
die Auseinandersetzung mit anderen Paaren erleben wir, durch welche<br />
Werte sich Menschen <strong>–</strong> auch in ihrer Paardynamik <strong>–</strong> definieren.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
113
h<br />
L‘AMI DE L‘ART<br />
114
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Josef Fischnaller<br />
Redaktion: Bernhard Musil, Fotos: Nicole Fischnaller (Porträtfoto rechts), Josef Fischnaller<br />
Geprägt vom Wien der wilden 80er avancierte der 1964 geborene<br />
Josef Fischnaller zu einem der angesagtesten Porträtisten der<br />
deutschsprachigen Filmemacher- und Schauspielerszene. Doch<br />
dann, hervorgerufen durch die digitale Revolution und den Wandel der<br />
Fotografie an sich, kam die Neuorientierung. Fischnaller wandte sich<br />
von Auftragsarbeiten ab, die seinen Berufsalltag bestimmt hatten. Er<br />
erfand sich neu und begann ein neues fotografisches Leben. Eine Herausforderung,<br />
der er sich stellte, obwohl sie mit viel Zeit, Geld und Inanspruchnahme<br />
von Freundschaftsdiensten einherging.<br />
Fotografie bedeutet „mit Licht schreiben“ und dieses Handwerk beherrscht<br />
Josef Fischnaller meisterhaft. Eine Begabung, die auch in seinen<br />
Kunstwerken auffällt <strong>–</strong> wohl mit ein Grund, weswegen er zurecht<br />
als „Tizian der Fotografie“ bezeichnet wird. Wie auch schon in der Malerei<br />
der Renaissance, die unverkennbar eine Inspirationsquelle von<br />
Josef Fischnaller ist, zeichnet sich ein wahres Genie nicht nur durch<br />
technische Perfektion aus, sondern vielmehr durch die künstlerische<br />
Idee <strong>–</strong> das Disegno. Diesem Prinzip folgend hat Fischnaller es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, die Wertigkeit seiner Fotografien in den Vordergrund<br />
zu rücken <strong>–</strong> und das mit dem Blick eines bildenden Künstlers.<br />
Ironie und Anmaßung sind Attribute, die der Seele österreichischer<br />
Künstler gerne zugesprochen werden. Attribute, die auch auf Fischnallers<br />
Opus zutreffen. Beim Eintauchen in seinen Kosmos wird schnell<br />
klar, dass ironische Anmaßung gewollt ist, aber nur ein Genie kann das<br />
Chaos beherrschen und daraus orgiastisch orchestrierte, unverkennbare<br />
Kunstwerke schaffen. In diesem Sinne inszeniert Fischnaller zum<br />
Beispiel die Schauspielerin Andrea Sawatzki als die „Virgin Queen“<br />
Elizabeth I. <strong>–</strong> mit Haaren aus Papiergirlanden und einer Tudor-Halskrause<br />
aus Tortenspitzenpapier. Seine mannigfaltigen, penibelst elaborierten<br />
Adaptionen alter Meister der Malerei füllen sowohl Galerien, als<br />
auch seinen eigenen Bildband „Prächtig“, in dem seine Arbeiten über<br />
200 Seiten einnehmen.<br />
joseffischnaller.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
115
Foto: Josef Fischnaller<br />
h<br />
HIERONYMUS<br />
116
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
117
h<br />
SHIRLEY<br />
118
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
FLOWERBOMB<br />
x<br />
h<br />
RANUNCOLI<br />
PINK CASCADE<br />
x<br />
Foto: Josef Fischnaller<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
119
v<br />
THE QUEEN<br />
h<br />
THE KING<br />
v<br />
TUDORS BLOOD<br />
120
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Fotos: Josef Fischnaller<br />
h<br />
LA BELLE MORT<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
121
Grandiose Grandezza: das Sofa „Chester“, ein legendärer Entwurf von Renzo Frau von 1912, mit grünem Zierkissen „Journey“ von Giulio Ridolfo und Chiara Novello.<br />
Davor: Marmorbeistelltisch „Ilary“ von Jean-Marie Massaud und Vasen „Leather Pot“ von Simona Cremascoli. Links: Coffeetable „Bob Bistrot“ von Jean-Marie Massaud
LIVING | SHOWROOM INTERNATIONAL<br />
GRENZENLOSE<br />
LUXUS-LEBENSRÄUME<br />
Poltrona Frau Flagshipstore Via Manzoni<br />
Die exklusiven Leder der Luxusmanufaktur Poltrona Frau werden auf der<br />
ganzen Welt wertgeschätzt. In ihrer schönsten Form, nämlich als Möbel von<br />
ewiger Eleganz, sind sie in einem Mailänder Palazzo zu sehen<br />
Von Alice Mandel<br />
Edles Leder ist seit fast 110 Jahren die Kernkompetenz von Poltrona<br />
Frau. Gegründet wurde die Luxusmöbelmarke 1912 von Renzo Frau in<br />
Tolentino und sie ist heute ein internationales Top-Unternehmen.<br />
Berühmt ist die Manufaktur für ihre Expertise in der Lederverarbeitung,<br />
die traditionelle Handwerkskunst mit moderner Technologie vereint.<br />
Insgesamt 21 Schritte beinhaltet der Gerbungsprozess, bis ein Leder in<br />
Spitzenqualität gefertigt ist. Die Bandbreite ist enorm: Poltrona Frau<br />
bietet es in zwölf Kollektionen und 181 Ausführungen an. Diese sind<br />
weltweit geschätzt, auch von großen Fluglinien, namhaften Autoherstellern<br />
und Luxusyachtbauern, die ihre Produkte damit ausstatten.<br />
Ebenso begehrt und beliebt sind die exklusiven Möbel, von Sofas,<br />
Betten und Sesseln bis zu Tischen und Regalen <strong>–</strong> entworfen von preisgekrönten<br />
Designern wie Gio Ponti, Jean-Marie Massaud oder Roberto<br />
Lazzeroni. Am schönsten bewundern kann man die Interior-Objekte im<br />
Flagshipstore Via Manzoni in Mailand. Das vornehme Ambiente des<br />
Palazzo Gallarati Scotti hebt zwischen Kassettendecken und Freskenmalereien<br />
von Carlo Innocenzo Carloni ihren kunstvollen Charakter und die<br />
hochwertige Materialität hervor. Auf 800 Quadratmetern sind sie in Sälen<br />
und Galerien lebensnah arrangiert. Im Sala principale steht exquisites<br />
Interieur für Wohn- und Esszimmer neben Schlafzimmer- und Büromöbeln,<br />
darunter das Sofa „Gran Torino“, der „Vanity Fair“-Armsessel oder<br />
das Bett „Mamy Blue“. Im Saletta della Leathership zeigen zwei Bücher<br />
120 Lederarten in rund 150 Nuancen. Nebenan finden sich ikonische<br />
Entwürfe sowie ein Informationsraum über die Marke. Es gibt einen<br />
Durchgang zur Boutique Bottega Veneta: Beide Labels eint die Liebe zu<br />
Leder, die Kooperationswerke „Meta“ und „Tassello“ sind zu sehen.<br />
Das aktuelle Highlight des Showrooms: die ersten Outdoor-Linien<br />
von Poltrona Frau namens „Boundless Living Outdoor Collections“.<br />
Deren Möbel heben die Grenzen von Innen und Außen auf. Und ihre<br />
Präsentation ist ein Gesamterlebnis aus sattgrünen Pflanzen, Düften und<br />
wunderbaren, luxuriösen Möbeln in einer mediterranen Atmosphäre.<br />
poltronafrau.com<br />
h<br />
Ein Glanzstück der „Take Your Time“-Kollektion <strong>2021</strong>: der imposante Leuchter<br />
„Soffi“ aus mundgeblasenem venezianischen Glas von GamFratesi<br />
Fotos: Poltrona Frau<br />
h<br />
Traum-Möbel für das Schlafzimmer: das von Hand mit Leder bezogene Bett „Coupé“,<br />
Design von GamFratesi. Links: Armsessel „Club“ nach einem Entwurf von Renzo Frau<br />
h<br />
Einladend: Die Outdoor-Serie „Solaria“ von Ludovica + Roberto Palomba umfasst<br />
Sofas, Sessel und Tische. Markenzeichen sind die handgeflochtenen Corda-Gewebe<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
123
d.signwerk.com<br />
Iconic.<br />
Forever.<br />
ENZO Champagne Cooler<br />
by Martin Mostböck ✕ Breitwieser,<br />
<strong>2021</strong>
OBJECTS by Breitwieser.<br />
Umgeben Sie sich mit Individualität, natürlicher Schönheit<br />
und höchstem Anspruch. Einzigartig wie Sie selbst.<br />
www.breitwieser.com
CHALET<br />
LIVING<br />
Wohnzimmer<br />
2 1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1 Natürlicher Charme: Schale „Leaf Bowl“ aus ebonisiertem Eichenholz mit Messingdetail von Kelly Behun für L’Objet, l-objet.com<br />
2 Architektonisch: Das österreichische Designstudio EOOS schuf mit dem Sideboard „The Farns“ ein Meisterwerk aus Holz und Glas. Von<br />
Walter Knoll, walterknoll.de 3 Warmer Schein: neunarmiger Kerzenständer aus Sterlingssilber von Pampaloni über Artemest, artemest.com<br />
4 Hotspot: Skulptural und glamourös wirkt der Indoor-Kamin „Thales“ von Glammfire, glammfire.com 5 Herz für Hasen: Zum Verlieben ist<br />
die Tischleuchte „Rabbit Lamp“ von Front für Moooi, moooi.com 6 Kuschelig wie ein Daunensteppmantel: Das modulare Sofasystem „Strips“<br />
der Designerin Cini Boeri avancierte zur zeitlosen Möbelikone. Von Arflex, arflex.it<br />
Fotos: Studio des fleurs, Artemest, Hersteller<br />
126
LIVING<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
6<br />
11<br />
12<br />
7 Vom Palast in die Hütte: Terrazzo-Teppich „Rugxstyle Venice“ (Design: Kathrin und Mark Patel) von Object Carpet, object-carpet.com 8 Edles<br />
Highlight: Beständige Exklusivität strahlt der zwölfarmige Leuchter „Guinevere“ aus poliertem Messing, Eichen- und Walnussholz aus. Von Joe Scog,<br />
joescog.co.uk 9 Bergglück: Vide-Poche „Mont Blanc“ mit Waldmotiven von Grand Tour by Vito Nesta über Artemest, artemest.com 10 Ewig schön:<br />
Der Tisch „Lignage d’Hermès“ aus belgischem Blaustein von Studio Mumbai ist von Hand geformt und gemeißelt. Von Hermès, hermes.com<br />
11 Stilblüten de luxe: Coffeetables „Fleurette“ aus Palisander mit wahlweise Messing- oder Bronzedetails von Fendi Casa, fendi.com 12 Feine Behaglichkeit:<br />
samtig gepolsterter Hochlehner „Vuelta“ mit Taschenfederkern und geschwungenem Bugholz von Jaime Hayon für Wittmann, wittmann.at<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
127
CHALET<br />
LIVING<br />
Küche & Esszimmer<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1 Im Reich der Natur: farbenfrohe Keramikfliese „Paper 41 Lux“ von 41zero42 mit üppiger Pflanzenpracht von L‘argilla, largilla.at 2 Vertical<br />
Farming: Im vollautomatisierten Gewächsschrank „Plantcube“ von Agrilution gedeihen frische Kräuter und Salate rund ums Jahr. Von Miele,<br />
miele.at 3 Hochgenuss: Kunstvoll kantig geschliffen ist die extravagante Kaviarschale „Gletscher“ aus Kristallglas. Entwurf von Sebastian<br />
Menschhorn für Lobmeyr, lobmeyr.at 4 Kraftvolle Ästhetik: Einen starken Charakter hat die Kücheninsel „Pure“ aus Beton mit einem<br />
Anbautisch aus Räuchereiche und ausschwenkbarem Kräuterbeet von Steininger Designers, steiningerdesigners.com 5 Repräsentativ: Für feines<br />
Geschirr schufen Gabriele und Oscar Buratti das Sideboard „Gallery“, das Holz mit Glas kombiniert. Von Porro, porro.com<br />
Fotos: Studio des fleurs, matchesfashion.com, Hersteller<br />
128
LIVING<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
6 Heimeliges Licht: Pendelleuchte „Discocó Wood“ von Christophe Mathieu mit mundgeblasener Glaskugel und Eichenholzelementen von<br />
Marset, marset.com 7 Fürs Festmahl: kreativ bunt bemalte Geschirrserie „Feast“ von Starkoch Yotam Ottolenghi für Serax, serax.com<br />
8 Exquisit: Als Rolls-Royce unter den Herden gilt der „Grand Palais 180“ aus Edelstahl von La Cornue, lacornue.com 9 Heiß serviert: grün-weiß<br />
gemusterte Teekanne „Herbarium“ aus Richard-Ginori-Porzellan von Gucci Décor über Matchesfashion, matchesfashion.com<br />
10 Schön gemütlich: Essbank „Flor“ aus Naturholz mit stoffbezogener Polsterung von Team 7, team7-home.com 11 Organische Struktur:<br />
Ein spannendes Design hat Ate Rotas Esstisch „Wood-oo 001“ von al2, al2.gr 12 Perfekte Balance: Der von Jasper Morrison entworfene Sessel<br />
„Équilibre d‘Hermès“ besteht aus Natureichenholz und hat ein abnehmbares Ledersitzkissen. Von Hermès, hermes.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
129
CHALET<br />
LIVING<br />
Schlafzimmer<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
1 Kuschelig: Morgenmantel aus Alpakamischung von Agnona über LuisaViaRoma.com 2 Lichtgestalt: Nach der japanischen Holzbearbeitungstechnik<br />
ist die von Kengo Kuma kreierte, handgefertigte Glastischleuchte „Yakisugi“ benannt. Von Lasvit, lasvit.com 3 Schön nachhaltig:<br />
Der Kabinettschrank „Winch“ von Sacha Lakic besteht aus Kirschholz mit einer Glastür und ist edles Öko-Design von Roche Bobois,<br />
roche-bobois.com 4 Karitativ: Der innen 24-karätig vergoldete Porzellanbecher „Precious Companions“ unterstützt den Naturschutz, von<br />
Dr. Barbara Sturm & Sieger by Fürstenberg, sieger-germany.com 5 Kunststück: Handgeschnitzt ist das besondere Dekor des feinen Sideboards<br />
„Touch“, Design: Studioilse. Von Zanat, zanat.org 6 Charmant: Laterne „Hack“ für LED-Teelichter aus Muranoglas von Armani/Casa, armani.com<br />
Fotoss: LuisaViaRoma.com, Hersteller<br />
130
LIVING<br />
8<br />
7<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
7 <strong>Winter</strong>fabenharmonie: handgeknüpfter Teppich „Clouds <strong>Winter</strong>“, von Vartian, vartian-carpets.com 8 Helle Natur: Von sonnengeküssten<br />
Zweigen ist der messingfarbene Kronleuchter „Plant“ mit Lampenschirmen aus gefrostetem Glas inspiriert. Entwurf: Kranen/Gille. Von Moooi,<br />
moooi.com 9 Wolkenweich: bequemes Bett „Marwari“ vom Design-Duo Bernadotte & Kylberg mit aufwendigem Stoffmuster. Von Hästens,<br />
hastens.com 10 Als Raumteiler, Schmink- und Schreibtisch dient „Threshold“ aus Rattan, Metall und Wellglas mit Spiegel. Design: Neri & Hu.<br />
Von Arflex, arflex.it 11 Hält warm: Plaid aus reinem Kaschmir mit Lederhalterung von Max Mara, maxmara.com 12 Komfortzone: Bereits als<br />
Klassiker gilt Paola Navones gepolsterter Armsessel „Nepal Mama“ mit mongolischem Leder und Fell, von Baxter, baxter.it<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
131
LIVING<br />
1<br />
CHALET<br />
LIVING<br />
Bad<br />
2<br />
10<br />
3<br />
9<br />
4<br />
7<br />
8<br />
5<br />
6<br />
1 Glasklar: Zu Eis gefrierendes Wasser fing Designer Maxim Velčovský optisch mit der Leuchte „Frozen“ ein. Von Lasvit, lasivt.com<br />
2 Pur: Das beleuchtete Duschpaneel „Acquapure" mit Wasserfallduschkopf und 504 Frontdüsen stammt von Franco Sargiani. Von Fantini, fantini.it<br />
3 Zauberwald: Standspiegel „Forest“ aus golden lackiertem Metall von Sophie Larger für Roche Bobois, roche-bobois.com 4 Stilvoll: Rainer Mutschs<br />
ovales Waschbecken „Ono“ aus weißem Marmor erhielt zwei Designpreise. Von Breitwieser, breitwieser.com 5 Steinreich: Schale „Malachite“ aus<br />
Porzellan mit 24 Karat Gold von L’Objet, l-objet.com 6 Verwöhnt: „Ölbad für die Sinne“ von Susanne Kaufmann, susannekaufmann.com<br />
7 Nostalgisch: Badewanne „Jacqueline“ aus Quarzstein von Gentry Home, gentry-home.com 8 Kostbar: handgefertigter Parfümflakon „Hibiscus“<br />
aus Kristallglas, Bronze und 24 Karat Gold von L’Originale, loriginale.it 9 Edel: Armatur „Corvair“ mit Portoro-Marmor von Martin Kemp für THG,<br />
thg-paris.com 10 Hot: Wie gewebt wirkt der Heizkörper „Trame“ von Stefano Giovannoni aus Stahl. Von Tubes, tubesradiatori.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
132 WINTER <strong>2021</strong>
Showroom<br />
Bäckerstr. 3/6A, 1010 wien<br />
Köllnerhofgasse 2, 1010 wien<br />
Gumpendorferstraße 124 + 137, 1060 wien<br />
www.köse.at<br />
Komplettanbieter für Exklusivbäder<br />
01 - 595 29 06
LIVING<br />
CHALET<br />
LIVING<br />
Outdoor<br />
1<br />
10<br />
9<br />
2<br />
8<br />
7<br />
3<br />
6<br />
5<br />
4<br />
1 Schneesicher: modische Unisex-Skibrille von Louis Vuitton, louisvuitton.com 2 Heiße Sache: formschöner Infrarot-Heizstrahler „Hotdoor“ von<br />
Phormalab, phormalab.it 3 Herdwärme: wetter- und witterungsfeste Outdoor-Küche von Flam-e, flam-e.at 4 Geschmeidig: dekorative Kissen aus<br />
Veloursleder von Brunello Cuccinelli, brunellocucinelli.com 5 Behaglich: Von Stardesignerin Patricia Urquiola stammt der nachhaltige Armsessel<br />
„Husk Outdoor“ aus recyceltem Plastik mit Hocker von B&B Italia, bebitalia.com 6 Natürlich: Beistelltische „BC 05 Stomp“ aus massiven<br />
Eichenbaumscheiben von Janua, janua-moebel.de 7 Wärmespender: Feuerstelle „Artù“ aus Stahl und Kastanienholz von Ak47, ak47design.com<br />
8 Komfortzone: elegantes Ledersofa mit Metallgestell von Antonino Sciortini für B&B Italia, bebitalia.com 9 Lichterbaum: Bei der<br />
LED-Stehleuchte „16.25“ bilden 25 Glaselemente die Blätter auf dem Edelstahlgestell „Elm“ (Ulme) in Bäumchenform, Design: Omer Arbel.<br />
Von Bocci, bocci.com 10 Gipfelglück: Decke „Las Lagunas“ aus Schurwolle mit Bergmotiven von Alanui, alanui.it<br />
Fotos: Hersteller<br />
134 WINTER <strong>2021</strong>
h<br />
Spitzenklasse: Passend im Dachgeschoß präsentiert<br />
Wetscher Exklusives zum Penthouse-Stil<br />
Möbel von zeitloser Eleganz sind in der<br />
Wohnwelt „New Classic“ zu sehen<br />
k<br />
Kochende Leidenschaft: Das perfekt inszenierte<br />
Küchenstudio von Poliform ist ein echter Hochgenuss<br />
v<br />
Fotos: Einrichtungshaus Wetscher, Hersteller<br />
136
LIVING | SHOWROOM NATIONAL<br />
v<br />
Martin Wetscher führt in<br />
fünfter Generation die<br />
Wetscher Wohngalerien<br />
im Zillertal<br />
Alpiner<br />
CHIC<br />
Der aktuelle Favorit von Martin Wetscher: „Ein Flexform-Sofa wie<br />
‚Harper‘ ist der perfekte zeitlose Klassiker. Groß, weich und einfach<br />
gemütlich lädt es zum Entspannen und Relaxen ein. Ideal für die<br />
kommenden Monate, in denen wir uns wieder vermehrt in die eigenen<br />
vier Wände zurückziehen, um dort Kraft und Energie zu tanken.“<br />
Die Sehnsucht nach authentischem Handwerk und natürlichen Materialien<br />
ist derzeit groß. Darin liegen die Wurzeln von Wetscher und das<br />
Erbe wird bis heute bewahrt. Beheimatet ist das Tiroler Familienunternehmen<br />
im zauberhaften Zillertal, deshalb ist Naturverbunden heit und<br />
die Kraft der Berge in vielen Bereichen präsent. Gewachsen ist es aus<br />
einer kleinen Tischlerei, die 1912, also vor rund 110 Jahren, eröffnet wurde.<br />
Sie legte den Grundstein für ein Interior-Haus, das mittlerweile erstklassige<br />
Reputation im In- und Ausland besitzt. Unter der Leitung von<br />
Martin Wetscher verbinden sich in der fünften Generation nun Tradition<br />
und Moderne auf einzigartige und stimmige Weise: In den Wetscher<br />
Wohngalerien stehen Eigenkreationen sowie Möbel und Accessoires<br />
von bekannten internationa len Premium-Marken wie Minotti, Cassina,<br />
Poliform oder Giorgetti. Präsentiert werden sie in Monobrand-Designstudios<br />
und geschmackvollen Wohnwelten wie „Chalet“, „Penthouse“<br />
oder „New Classic“, die so elegant wirken, dass man gleich einziehen<br />
möchte. Doch die Inspirationen und das entsprechende Mobiliar, das<br />
kosmopolitischen und alpinen Chic vereint, kann man sich ja gleich mit<br />
nach Hause nehmen, nach eingehender, fachkundiger Beratung.<br />
Zudem gibt es einen ganz besonderen Service, den zweiten Eckpfeiler<br />
des Familienbetriebs: Die Wetscher Werkstätten pflegen mit Passion<br />
nach wie vor das tradierte Handwerk. Personalisiertes Interieur, nach<br />
Maß und indviduellen Wünschen gefertigt aus hochwertigem, beständigem<br />
Holz <strong>–</strong> das ist es, was exklusiven Lebensstil auszeichnet. Und echter<br />
Luxus, den man sich bei Wetscher gönnen kann und sollte.<br />
Adresse: Zillertalstraße 30, 6263 Fügen<br />
wetscher.com<br />
j<br />
Der ulitmative Rückzugsort:<br />
Sofa „Harper“ von Flexform, <strong>2021</strong>,<br />
Design von Antonio Citterio<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
137
LIVING | STATUSSYMBOL<br />
AB IN DIE<br />
WÄRME!<br />
Luxus Home-Spa<br />
Fotos: © HOLTER, © EFFE, © DEISL.COM, Hersteller<br />
h<br />
„Yoku SH“, das All-in-one-Spa-System von Effe by Holter,<br />
vereint Sauna, Hamam und Dusche<br />
Abschalten, vom Alltag abtauchen, in aller Ruhe entspannen. Nicht<br />
mehr Zeit ist das höchste Gut, sondern Quality-Time. Und diese sollte<br />
man sich einfach und so oft wie möglich nehmen. All diese Ansprüche<br />
an moderne Erholung und Rundum-Regeneration erfüllt das eigene<br />
Home-Spa. Die private Wellnessoase zu Hause ist wunderbar exklusiv,<br />
doch extrem lohnenswert und einfacher umzusetzen, als man denkt.<br />
Wer sein Badezimmer zu einem Spa-Bereich erweitert, steigert seine<br />
Lebensqualität in hohem Maße. In warmem Wasser Stress wegbaden,<br />
in der Sauna Dampf ablassen oder unter der Dusche sein Energielevel<br />
stärken <strong>–</strong> ein umfassendes Verwöhnprogramm lässt sich hier verwirklichen.<br />
Mit Kerzen, Düften und angenehmer Musik kann man das Wohlgefühl<br />
noch fördern, ebenso wenn man sich anschließend in weiche<br />
Handtücher oder Bademäntel hüllt und noch ein ausführliches Beautyritual<br />
anschließt. Zu den Basics gehören Regen-, Massage- und Farbduschen<br />
neben Whirlpool, Sauna und Dampfbad, ergänzt von Liegen<br />
zum Ausruhen. Für die Ausstattung und Gestaltung wird ein breites<br />
Spektrum an Möglichkeiten geboten: Vom Tepidarium bis zur Salzwand<br />
oder dem Floating-Tank gibt es längst auch für Privatleute Produkte,<br />
die man in professionellen Spas finden kann. Was wirklich nötig ist und<br />
worauf man achten sollte, erläutern an dieser Stelle drei Experten.<br />
Die wichtigste Voraussetzung ist natürlich die entsprechende Räumlichkeit.<br />
Doch braucht man unbedingt ein sehr großes Bad? „Der Platzbedarf<br />
sollte etwa eine Fläche von 150 mal 200 cm für eine Sauna mit<br />
Glasfront sein. Das kleinste Modell in unserem Portfolio ist 150 mal<br />
150 cm groß“, erläutert Andreas Polaschko, CEO von Antiri, die Generalvertretung<br />
der italienischen Wellness-Marke Starpool. „Ein Spa-Raumkonzept<br />
umfasst etwa 20 Quadratmeter mit Sauna, Dusche und zwei<br />
Relaxliegen, um sich zu entspannen.“ Ähnlich sieht es Josef Deisl,<br />
Spezialist für Sauna und Wellness: „Bereits zwei mal zwei Meter reichen<br />
aus, um eine Sauna für vier Personen anzulegen. Es sind aber auch kompaktere<br />
Lösungen mit Unterbank- oder Hinterwandöfen möglich.<br />
Ab dieser Größe kann man kleinste Flächen im Bad, Wohnraum oder<br />
sogar auf dem Balkon mit einer maßgeschneiderten Sauna, Bio-Sauna<br />
v<br />
Wellnessoase de luxe: Das individuell geplante Home-Spa von Deisl<br />
erfüllt höchste Ansprüche<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 zeigt, wo exklusive<br />
Wellness wohnt: zu Hause im eigenen<br />
Spa. Es bietet gepflegten Eskapismus<br />
für Körper, Geist und Seele. Drei<br />
Experten erklären, wie man sich ein<br />
stilvolles Relax-Refugium schafft<br />
Von Alice Mandel<br />
oder Infrarot-Saunakombination ausstatten. Alles in einem lautet die<br />
Devise: Morgens ein klassisch finnisches Saunabad, abends nach dem<br />
Training ein gemütliches Warmluftbad mit Infrarottherapie für den<br />
Rücken und tags darauf ein Kräuterdampfbad mit ätherischen Ölen und<br />
stimmungsvollem Farblicht. Maßgeschneiderte Sauna-Infrarot-Kombikabinen<br />
und clever angelegte All-in-one-Lösungen, die unterschiedlichste<br />
Anwendungen auf wenig Raum und in einer Kabine bieten, sind<br />
sehr gefragt und bilden heute das Herzstück des Private Spa für<br />
Wellness-Enthusiasten.“ Ein Maximum an Erholung auf minimalem<br />
Raum ist auch für Jasmin Holter-Hofer vom Bad-Experten Holter kein<br />
Problem: „Ein Home-Spa kann bereits auf einer Fläche von rund sechs<br />
Quadratmetern geplant werden. Die optimale Größe ist aber immer<br />
abhängig von den Bedürfnissen der Benutzer, die im Fokus jeder Planung<br />
stehen.“ Sie weiß auch über die Essentials in einem praktikablen<br />
Wellnessbereich im eigenen Zuhause bestens Bescheid: „Zu den Musthaves<br />
zählen Klassiker wie moderne Regenbrausen, Duschpaneele mit<br />
Massage düsen, Saunen und Infrarotkabinen. Gezielte Muskelentspannung,<br />
Hautreinigung und damit Wellness pur verspricht auch der heiße<br />
Wasserdampf in einem Hamam. Das Wechselspiel aus wärmenden und<br />
kühlen Phasen liegt besonders im Trend und stärkt das Immunsystem.“<br />
Das bestätigt auch Andreas Poschalko: „Nach wie vor ist die klassische<br />
Sauna oder Softsauna ein Highlight, wie etwa unsere ‚SoulSauna‘.<br />
Weiters gibt es eine große Nachfrage nach Außensaunen.“<br />
Wenn man sich für ein Home-Spa entscheidet, dann ist klarerweise<br />
eine professionelle Beratung und Konzeption unerlässlich, zumal auch<br />
hier Individualität gewünscht wird. „Es gibt eine klare Entwicklung<br />
hin zu maßgeschneiderten Lösungen“, stellt Josef Deisl fest: „Ein<br />
speziell kon zipiertes Sauna-Spa lässt sich in nahezu jeden Raum formschön<br />
und stilvoll integrieren. Der Trend geht auch zu Smarthome- und<br />
Private-Spa-Lösungen mit umfangreichem Wellnessprogramm. Die<br />
Klimavielfalt einer Kombinationssauna lässt sich heute kinderleicht per<br />
Smartphone oder komfortabel über die Bedienungspanels der<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
139
LIVING | STATUSSYMBOL<br />
Haussteuerung vorheizen und regeln. Bei der Gestaltung stehen naturverbundene<br />
Materialien, auch mit Patina, hoch im Kurs. Vor allem Holz<br />
ist dabei ein sehr vielschichtiges und großartig einsetzbares Material.“<br />
Ist die Grundausstattung einmal festgelegt, lässt sich das Home-Spa<br />
mit Zusatzfunktionen und Accessoires, die Atmosphäre schaffen, in<br />
einen wohligen Wellnesstempel verwandeln. Dafür empfiehlt Andreas<br />
Poschalko von Starpool, eine eigene Ruhezone anzulegen: „Um sich<br />
nach dem Saunieren zu entspannen, ist diese sehr wichtig. Für Musik<br />
ist eine hitzebeständige Musikbox unter der Bank in der Saunawand<br />
bereits in unseren Modellen eingebaut.“<br />
Es steht jedoch ein fast unerschöpfliches Reservoir verschiedenster<br />
Ausstattungselemente zur Verfügung. Bad-Expertin Jasmin Holter-<br />
Hofer nennt einige: „Zu den beliebten On-top-Produkten gehören Liegeflächen<br />
mit Wärmefunktion oder Fitnessgeräte. Beliebte Extras sind<br />
digitale Features wie integrierte En tspan nungsmusik sowie Farblichttherapien.<br />
Gerne gesehen sind auch mobile Handtuchwärmer, Stehlampen<br />
mit Luftreinigung oder automatische Beduftungsanlagen. Smarte<br />
Helferlein informieren, etwa am Spiegel, über persönliche Fitnesswerte.“<br />
Doch bei etlichen Kunden, so Josef Deisl, ist eindeutig Entschleunigung<br />
das Wesentliche: „Sinnvoll ist es, sofern es der Platz zulässt, angrenzende<br />
Ruhe- und Nassbereiche mit Lounges, Daybeds und Duschen zu integrieren.“<br />
Gerade die Möglichkeit zum Digital Detox ist heutzutage für<br />
viele der wichtigste Relaxfaktor, man will das vollkommene Abschalten<br />
genießen <strong>–</strong> etwa auch mit Waldbaden indoor. Dazu Josef Deisl: „Beliebt<br />
sind offen gestaltete Home-Spas, welche durch den Einsatz von großen<br />
Fensterflächen bzw. Panoramaverglasungen einen nahtlosen Übergang<br />
zwischen Wellness- und Naturraum schaffen.“ Also, entspannen Sie sich!<br />
deisl.com | holter.at | starpool.com<br />
h<br />
Wohltemperiert relaxen: Die „SoulSauna“ von Starpool (Design:<br />
Cristiano Mino) tut dem Körper, der Seele und den Sinnen gut<br />
Tiefenentspannung, absolutes Abschalten und Regeneration für<br />
Körper und Geist: Floating im „Zerobody“ von Starpool<br />
x<br />
Fotos: © STARPOOL, Hersteller<br />
140 WINTER <strong>2021</strong>
C L O U<br />
X T R A<br />
FÜR DESIGNLIEBHABER<br />
EIN ECHTER CLOU für alle, die mal etwas ganz Anderes suchen: runde Türe, ovaler Korpus<br />
und ein großer Türgriff aus elegantem Nussholz ergeben eine außergewöhnliche Kombination,<br />
die sicher nicht in jedem Wohnzimmer zu finden ist. Ebenso besonders, wenn auch nicht<br />
außergewöhnlich für Austroflamm-Modelle, ist das fantastische Xtra-Wärmespeichersystem<br />
für bis zu 12 Stunden Speicherwärme.<br />
Noch mehr wärmende Ideen für Ihr Zuhause finden Sie auf www.austroflamm.com.
LIVING | STATUSSYMBOL<br />
HOME-SPA<br />
Möbel & Accessoires<br />
1<br />
9<br />
2<br />
8<br />
7<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
1 Gesunde Hitze: Die Sauna „Air“ aus Espenholz von Talocci Design besticht mit Klarheit und mittigem Ofen. Von Effe, effe.it 2 Relaxt:<br />
Die Spa-Liege „StarLit“ aus Holz mit wattiertem Dacron-Tuch ist ein Entwurf von Studio Baldessari e Baldessari. Von Starpool, starpool.com<br />
3 Aromatisch: Duftkerzen „Eclectic Underground“ in Kupfergefäßen von Tom Dixon, tomdixon.net 4 Für Erfrischungen: Krug „Harmonie“ mit<br />
passenden Trinkbechern aus Kristallglas mit geätzten Streifen von Baccarat, baccarat.fr 5 Jungbrunnen: „CellReturn Platinum Mask“ von Angela<br />
Caglia für Anti-Aging-LED-Treatments bei Niche-beauty.com 6 Flauschig: bestickte Handtücher „Auspicious Ricamo“ von Frette, frette.com<br />
7 Kunstobjekt: mattgoldfarbenes Waschbecken „Orma“ mit Gravuren von Glass Design, glassdesign.it 8 Let it rain: Die Einbauregendusche<br />
„Raindrop“ schuf das Duo Calvi Brambilla, von Antoniolupi, antoniolupi.it 9 Stilvoll: Bademantel mit Paisleymuster von Etro, etro.com<br />
Fotos: Niche-beauty.com, Hersteller<br />
142 WINTER <strong>2021</strong>
www.largilla.at<br />
GRAZ . WIEN . KLAGENFURT . SALZBURG
Zeit für<br />
WÜNSCHE<br />
Redaktion: Reinhard Neussner, Fotos: Wunschhaus Architektur und Baukunst<br />
Wahre Abenteuer entstehen bekanntlich im Kopf, doch woher kommen unsere Wünsche?<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 hat sich gemeinsam mit Wunschhaus Architektur und Baukunst auf eine<br />
inspirierende Suche begeben. Prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und der<br />
Gastronomie kreierten ihre ganz persönlichen Wohnvisionen und gewähren damit<br />
Einblicke in Sehnsüchte und Träume zwischen Kopf und Herz<br />
144
LIVING<br />
„Ich kann das Haus umgestalten und<br />
es besteht nicht die Gefahr, dass die<br />
Räume mich umgestalten“<br />
Michael Urban<br />
Philosoph, Model und Maler<br />
h<br />
Die futuristische Architektur wächst direkt aus dem<br />
Berggestein und verbindet geschickt die Gegensätze<br />
zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk<br />
j<br />
Maler Michael Urban beschreibt sein Wunschhaus<br />
als einen Halbkreis aus Glas. Und über dieser<br />
„Schale“ entspringt eine Pyramide<br />
k<br />
Im Wasserbecken vor dem Haus spiegeln sich das<br />
Bergpanorama, die vorüberziehenden Wolken<br />
und die ankommenden Besucher<br />
WINTER <strong>2021</strong>
LIVING<br />
k<br />
Das Wasser als beherrschendes Element<br />
zieht sich über alle Etagen und mündet<br />
vor dem Haus in eine kleine Bucht<br />
Das Atrium mit Wasserfall sorgt<br />
für entspannende Momente<br />
x<br />
k<br />
Pedro Müller hat mit seinem<br />
Wunschhaus eine wahre Oase<br />
kreiert. Ein Highlight ist<br />
das schwimmende Bett im<br />
Schlafzimmer. Dieser Raum<br />
überrascht als durchgehende,<br />
weitläufige Wasserfläche<br />
„Ich entscheide alles aus<br />
dem Bauch heraus, also<br />
mit dem Herzen“<br />
Pedro Müller<br />
Gründer von Flair Modelmanagement<br />
146
FLOWERBOMB<br />
x<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
147
v<br />
Das Haus am See überzeugt mit<br />
großzügigen Freiflächen und fügt<br />
sich stimmig in die Landschaft ein<br />
„Die Mischung macht<br />
es aus, die Kombination<br />
aus Wärme und Haptik,<br />
Leder und Stoff“<br />
Fabio Giacobello<br />
Spitzengastronom<br />
v<br />
Das Haus auf Stelzen ähnelt einem Baumhaus<br />
„Das darf teilweise<br />
sogar unbequem sein,<br />
solange es mein<br />
Herz erfreut“<br />
Gery Keszler<br />
Mastermind der Benefiz-Veranstaltung Life Ball<br />
v<br />
Die organische Architektur mit Metallfassade und großzügigen<br />
Glaselementen sprechen für sich und schaffen einen fließenden<br />
Übergang zwischen den Innenräumen und Außenbereichen<br />
„Ich liebe Holz.<br />
Mein Haus braucht viel Licht <strong>–</strong><br />
es sollte nachhaltig sein“<br />
Desirée Treichl-Stürgkh<br />
Journalistin<br />
148 WINTER <strong>2021</strong>
149
Lagom, Hygge & Niksen<br />
Mehr als nur Lifestyle-Trends<br />
Von<br />
DI Elke Reitmayer<br />
Architektin und Wohnpsychologische Expertin<br />
Fotos: Maria Pirchner Fotografie<br />
150
KOLUMNE<br />
Pünktlich zur kalten Jahreszeit machen wir uns auf die Suche<br />
nach mehr Gemütlichkeit in unseren vier Wänden. Kerzenschein,<br />
ein wohlig warmes Kaminfeuer und eine Tasse einer<br />
frisch aufgebrühten, aromatischen Tulsi-Teemischung sind meine<br />
persönlichen Favorites. Kein Wunder also, dass nordische Lebensweisheiten<br />
und Wohntrends gerade in dieser Saison ihre Hochkonjunktur<br />
erleben. Sind die Nordländer doch wahre Meister darin, dem kalten und<br />
rauen Wetter mit Wärme, Behaglichkeit und flauschigen Wollsocken<br />
zu trotzen.<br />
„Lagom“ und „Hygge“ sind die wohl populärsten Trendbegriffe in<br />
diesem Zusammenhang. Aber auch das weniger bekannte „Niksen“ hat<br />
im Bereich Home & Living mittlerweile seinen fixen Platz und eine<br />
Daseinsberechtigung erkämpft. Aber reicht es wirklich aus, nur unser<br />
Interior auf Gemütlichkeit zu trimmen? Oder bedarf es doch auch einer<br />
Architektur, die diese Bedürfnisse bereits von Anfang an mitbedenkt<br />
und den psychologischen Verhaltensmustern des Menschen gerecht<br />
wird? Nur wenn das architektonische Grundgerüst stimmig ist, haben<br />
Lifestyle-Trends überhaupt erst eine Chance, die versprochene Wirkung<br />
zu entfalten. Aspekte, um dann stimmungsvolle Akzente einzubringen,<br />
sind Licht, Farbe oder natürlich auch der Bezug zur Natur.<br />
Aber nun noch einmal auf Anfang<br />
und ganz langsam von vorne <strong>–</strong> denn<br />
zuerst sollte man verstehen, worum<br />
es sich bei den Modebgriffen „Lagom“,<br />
„Hygge“ und „Niksen“ überhaupt<br />
handelt. „Lagom“ beschreibt<br />
die schwedische Kunst des ausgewogenen<br />
Lebens. Nicht zu viel und<br />
nicht zu wenig <strong>–</strong> es sollte genau richtig<br />
dosiert sein. Das dänische „Hygge“<br />
heißt frei übersetzt so viel wie „Gemütlichkeit“ und das niederländische<br />
„Niksen“? Nun ja, das bedeutet so viel wie Nichtstun und einfach<br />
den Moment genießen.<br />
Alle drei haben sie eines gemeinsam: Unser Leben schöner und reicher<br />
an wunderbaren Momenten zu machen. Abschalten vom Alltag<br />
und das Stresslevel mit unterschiedlichen Ansätzen und Methoden<br />
reduzieren. Im Mittelpunkt stehen weiche und natürliche Materialien,<br />
Möbel mit Geschichte und dem gewissen Etwas. Kuschelige Plaids,<br />
Kerzenteller auf Poufs und das Knistern des Kamins. Harmonische<br />
Farbkombinationen und angenehme Lichtstimmungen sorgen für ein<br />
angenehmes Ambiente. Es geht darum, dass eigene Zuhause mit positiver<br />
Energie aufzuladen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der man<br />
entspannen und sich mit Familie und Freunden erholen kann vom<br />
stressigen Alltag.<br />
Grundvoraussetzung für das Gelingen ist ein Wohngrundriss, der<br />
auf die Bedürfnisse der einzelnen Bewohner eingeht. Die Planung der<br />
eigenen vier Wände ist ein komplexes und persönliches Unterfangen<br />
und sollte nicht nur aufgrund von Ästhetik oder Trends entschieden<br />
werden. Ich pflege zu sagen: „Wenn die Torte an sich nicht gut<br />
schmeckt, macht eine hübsche Verzierung auch nichts mehr wett.“ Also<br />
als erstes den Grundriss ins Auge fassen. Hier macht es Sinn, eine Fachperson<br />
zurate zu ziehen. Sie oder er kann nämlich ganz einfach feststellen,<br />
ob sämtliche Schutzbedürfnisse im Sinne der Architekturpsychologie<br />
erfüllt werden. Grundvoraussetzung für ein gemütliches<br />
Wohnumfeld ist, dass alle im Haushalt lebenden Menschen einen eigenen<br />
privaten Bereich gestalten und ihr oder sein Eigen nennen dürfen.<br />
Da reicht es nicht aus zu sagen, jeder hat ja sein eigenes Zimmer. Es<br />
geht vielmehr darum, in gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie<br />
dem Wohn- oder Esszimmer jedem seinen eigenen Bereich zu überlassen.<br />
Und ganz ehrlich, Hand aufs Herz, wer lässt schon gerne Kinder<br />
im wunderbar durchgestylten Wohnraum einen Bereich selbst gestalten.<br />
Bunte Sticker, Comicfiguren und Patschehändchenabdrücke? Aber<br />
genau das soll ein Familienzentrum leisten und gute Architektur<br />
„Nur wenn das architektonische<br />
Grundgerüst stimmig ist, haben<br />
Lifestyle Trends überhaupt erst<br />
eine Chance die versprochene<br />
Wirkung zu entfalten.“<br />
aushalten können! Ein paar bunte Farbkleckse können nicht das ganze<br />
Designbild zerstören. Unser Zuhause ist zum Leben da. Auch Eltern<br />
oder Paare kommen bei diesem Aneignungsprozess von Raum oft zu<br />
kurz. Kinder haben immerhin meist ein eigenes Zimmer, Paare dagegen<br />
teilen sich fast immer die Schlafräumlichkeiten. Wie sieht es hier also<br />
mit den privaten Rückzugsorten aus? Ein Büro ist meist kein guter<br />
Ersatz für eine gemütliche Leseecke oder einem Bereich, der ausschließlich<br />
der Entspannung dienen sollte.<br />
Nehmen Sie sich einen Farbstift und zeichnen Sie schematisch ein,<br />
wer welchen Teil in Ihrem Eigenheim für sich beansprucht. Sie werden<br />
sehen, dass hier ein großes Ungleichgewicht herrscht. Aneignung und<br />
Identifikation sind die Schlüsselwörter für eine gelungene Architektur<br />
und für ein Domizil, das Geborgenheit ausstrahlt. Ist der Grundriss bereinigt<br />
und verbessert, können nun sämtliche ästhetische Hingucker<br />
und Komponenten miteinfließen. Lichtstimmungen, Materialität und<br />
Farbkompositionen machen aus einem Eigenheim ein „hyggeliges“ Zuhause.<br />
Ein ganz zentraler Punkt in der Architekturpsychologie, aber<br />
auch bei „Lagom“, „Hygge“ und „Niksen“, ist der Naturbezug. Dieser<br />
spiegelt sich nicht nur in den Farben und den gewählten Materialien<br />
wider. Ein zentraler Wohlfühlaspekt<br />
sind auch Blickachsen aus der Wohnung.<br />
Die Outdoorbereiche sollte<br />
man ebenso nicht vernachlässigen.<br />
Die Skandinavier schwören seit Jahrzehnten<br />
auf ihr „Friluftsliv“, was<br />
nichts anderes bedeutet als „Leben<br />
im Freien“. Planen Sie auch Ihre Outdoorbereiche<br />
dementsprechend, so<br />
dass Sie Lust haben, so viele Mahlzeiten<br />
wie möglich auch draußen<br />
einzunehmen. Egal bei welchem Wetter und welcher Jahreszeit. Ein<br />
gemütliches Fondue auf offenem Feuer, eingekuschelt in Rentierfelle<br />
und gemütliche Decken <strong>–</strong> Sie werden sehen, wie Sie von diesen Veränderungen<br />
profitieren werden.<br />
Für die kalten und dunklen <strong>Winter</strong>nächte kann eine stimmungsvolle<br />
Beleuchtung wahre Wunder wirken und unser Gemüt, im wahrsten<br />
Sinne des Wortes, erhellen. Mit Licht können wir Räumen Tiefe geben,<br />
Akzente setzen und eine andere Atmosphäre erzeugen. Heutzutage<br />
bevorzugen Innendesigner und Architekten vermehrt Spots und Einbauleuchten<br />
<strong>–</strong> also Punktbeleuchtung. Für eine stimmige Beleuchtung<br />
bedarf es jedoch mehr. Frida Ramstedt, Skandinaviens Innendesignerin<br />
Nummer Eins, empfiehlt für ein gelungenes Beleuchtungskonzept, drei<br />
unterschiedliche Arten der Beleuchtung in jedem Raum einzusetzen<br />
<strong>–</strong> direktes, diffuses und indirektes Licht. Je mehr Licht quellen<br />
vorhanden sind, umso harmonischer wird der atmosphärische Raum.<br />
Das Licht kann dann wahlweise aus einer Decken-, Steh- oder Wandlampe<br />
kommen. Um die Planung zu erleichtern, würde ich vorschlagen,<br />
mit der Grundbeleuchtung zu starten, danach die Arbeitsbeleuchtung<br />
für die Küchenarbeitsflächen oder die Leseecke weiterzuführen und zu<br />
guter Letzt die Akzent- und Stimmungsbeleuchtung hinzuzufügen. Die<br />
Grundbeleuchtung sollte sich nach unserem zirkadianen Rhythmus<br />
richten. Kurz erklärt <strong>–</strong> das Licht sollte in den Morgenstunden mehr Blauund<br />
am Abend mehr Rotanteile aufweisen, um so den natürlichen Tag-<br />
Nacht-Rhythmus besser nachahmen zu können und dadurch unserem<br />
Körper mehr Wohlbefinden zu schenken.<br />
Grundrisse und Planungen, die auf unsere psychologischen Verhaltensmuster<br />
eingehen und ein Innendesign, das Behaglichkeit ausstrahlt,<br />
sind die Garanten dafür, zu Hause zu entspannen und sich vom Alltag<br />
erholen zu können. Architekturpsychologisch gedachte Planungskonzepte<br />
fördern unsere Gesundheit und beeinflussen unsere sozialen<br />
Beziehungen nachhaltig positiv.<br />
elke-reitmayer.at<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
151
Wohlfühlzeit<br />
Ein Spa-Tag kann für Körper, Geist und Seele wahre Wunder wirken!<br />
Ruhe und Wärme bringen sie wieder behutsam zurück ins innere<br />
Gleichgewicht. Viel zu selten gönnt man sich diese paar Stunden<br />
Me-Time <strong>–</strong> ganz nach dem Motto: Alltag aus, Sauna an.<br />
Von Christoph Kulmer<br />
3<br />
4<br />
1<br />
2<br />
1 | Chanel<br />
„L’Eau de Mousse“<br />
Face first! Vor dem ersten Saunagang ist eine intensive Gesichtsreinigung<br />
ein Must. Der Cleansing-Schaum mit blauen Mikroalgen<br />
und Salicornia-Extrakt entfernt sanft, aber effizient Make-up und<br />
schafft ein angenehmes Hautgefühl.<br />
5<br />
2 | Sisley<br />
„Izia <strong>–</strong> Perfumed Bath and Shower Gel“<br />
Shower next! Eine reinigende und erfrischende Dusche ist<br />
unumgänglich <strong>–</strong> aus hygienischen Gründen und für das Wohlbefinden.<br />
Moschusartiger Rosenduft, pflanzliches Glycerin und Pro-Vitamin B5<br />
versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und wirken beruhigend.<br />
3 | Clarins<br />
„Tonic Sugar Polisher“<br />
Zeit für eine Abreibung: Das Körperpeeling ist ein vitalisierender<br />
Booster mit Meersalz und Zuckerkristallen sowie ätherischen Ölen<br />
aus Rosmarin und Minze. Es entfernt Unreinheiten und hilft der Haut,<br />
zart und frisch zu bleiben. Optimal anzuwenden vor und in der Sauna.<br />
4 | Primavera<br />
„Aroma Sauna Eukalyptus Pfefferminze bio“<br />
Dufte Pause mit Aromatherapie! Eukalyptus und Pfefferminze haben<br />
nicht nur einen stimulierenden Effekt, sondern klären auch Körper<br />
und Geist. Das Aufgusskonzentrat mit Wasser mischen, eine Schöpfkelle<br />
auf den heißen Saunastein gießen, tief einatmen und abschalten.<br />
5 | Bondi Wash<br />
„Massagebürste“<br />
Sanfte Anregung: Den Körper mit einer Massagebürste zu verwöhnen,<br />
fördert die Durchblutung der Haut. Mit leichtem Druck und kreisförmigen<br />
Bewegungen, eventuell in Kombination mit einem Körper -<br />
peeling, ist diese Prozedur eine Wohltat ab dem zweiten Saunagang.<br />
Fotos: Hersteller, niche-beauty.com<br />
152
BEAUTY | PFLEGE<br />
7<br />
8<br />
11<br />
6<br />
9<br />
10<br />
6 | Rahua<br />
„Elixir“<br />
Kraft tanken: Ein Geschenk für die Haare nach den heißen Temperaturen<br />
und der niedrigen Luftfeuchtigkeit ist das hochkonzentrierte<br />
Haaröl. Es dient ihrem Wiederaufbau und der Reparatur, Omega-9-Öl<br />
aus der Ungurahua-Palme stärkt und spendet zusätzlich Feuchtigkeit.<br />
7 | Master Lin<br />
„Body & Face Oil“<br />
Selfcare-Paket: Das Must-have nach einem wohltuenden Spa-Tag ist<br />
ein wertvolles natürliches Körperöl. Pflanzliche und hochwertige<br />
Inhaltsstoffe sind Balsam für die beanspruchte und trockene Haut.<br />
9 | Caudalie<br />
„Foot Beauty Cream“<br />
Gepflegt bis in die Zehenspitzen! Die leichte, angenehme Textur mit<br />
Traubenkernöl und biologischer Karitébutter macht die Füße<br />
geschmeidig, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen <strong>–</strong> in nur zwei<br />
Minuten.<br />
10 | Estee Lauder<br />
„Re-Nutriv <strong>–</strong> Ultimate Diamond Transformative<br />
Eye Serum“<br />
Augen auf: Angereichert mit einem Extrakt aus Black-Diamond-<br />
Trüffel sorgt es für Entspannung um die Augenpartie. Der kühlende<br />
Massagestab aus Keramik kümmert sich um die Milderung von<br />
Schwellungen. Ein Ergebnis, das sich sehen lässt.<br />
8 | Shiseido<br />
„Vital Perfection <strong>–</strong> LiftDefine Radiance Face Mask“<br />
Neue Energie: Nach der Sauna ist die Haut besonders aufnahmefähig<br />
<strong>–</strong> der ideale Zeitpunkt für eine Gesichtsmaske. Sie strafft die<br />
Konturen und trägt dazu bei, einen strahlenden Teint zu erzielen.<br />
Der Wirkstoff „4MSK“ soll außerdem den Hautton ausgleichen.<br />
11 | Guerlain<br />
„Orchidée Impériale“<br />
Goldener Wohlfühl-Abschluss! Das Nacht-Serum mit Orchideen- und<br />
Pflanzenextrakten bekämpft Schlaffalten sowie Schwellungen und<br />
bietet einen Anti-Aging Effekt. Die Mikrotröpfchen dringen tief in die<br />
Haut ein und verleihen Strahlkraft.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
153
Duftreise<br />
Jede Stadt glänzt auf ihre ganz eigene Weise und erzählt eine<br />
aufregende, individuelle Geschichte <strong>–</strong> von Kunst und Kultur<br />
über Architektur bis hin zu Tradition und Kulinarik. Exakt diese<br />
Impressionen inspirieren Kreative immer neu. Begleiten Sie uns<br />
auf ein aromatisches Abenteuer um die Welt <strong>–</strong> in neun<br />
faszinierende Metropolen auf vier Kontinenten<br />
Von Christoph Kulmer<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1 | „Berlin Soul“<br />
Birkholz<br />
Das Parfüm ist ein tiefer Blick in die Seele der deutschen Hauptstadt:<br />
Man spürt den pulsierenden Rhythmus von Musik, die Wärme eines<br />
Flirts oder die Euphorie auf einem Dancefloor. Rauchige und würzige<br />
Noten repräsentieren bei dieser Komposition die kreative, offene und<br />
mutige Atmosphäre der multikulturellen Stadt. Sie spiegelt sich wider<br />
in Noten von Tabak, Whiskey, Haselnuss, Zedernholz und Moschus,<br />
die einen elektrisierenden und selbstbewussten Charakter schaffen.<br />
2 | „My New York“<br />
Bond No.9<br />
We love NY! Jeder verbindet spontan Assoziationen mit dem Big<br />
Apple <strong>–</strong> sei es die vibrierende Vielfalt, das inspirierende Gemeinsamkeitsgefühl<br />
oder der dynamische Drive der Mega-City. Es ist ein<br />
kosmopolitscher Meltingpot, wie der Mix aus Ingwer, Pfefferkorn und<br />
Rosen. Mit der Basisnote aus Cashmeran, Sandelholz und Patschuli<br />
präsentiert der Duft ein luxuriöses, sinnliches und freies New York.<br />
3 | „Kyoto“<br />
Diptyque<br />
In den Mittelpunkt dieser Komposition rückt die japanische Ästhetik,<br />
Geschichte und Kunst. Weihrauch, Vetiver und Rote-Bete-Akkorde<br />
sind die Zutaten für eine Hommage an das Triptychon „Himmel, Herz<br />
und Erde“. Es ist eine märchenhafte Reise durch die Blumenkunst<br />
Ikebana<strong>–</strong> sinnlich, romantisch und zugleich orientalisch und stark.<br />
4 | „Cairo“<br />
Penhaligon’s<br />
Die Hauptstadt Ägyptens dient mit ihrer langen und großen Historie<br />
als Muse für eine bezaubernde Duft-Kreation und offenbart nach und<br />
nach verborgene Kostbarkeiten. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Safran,<br />
Labdanum oder Weihrauch im Verein mit Vanille und Patchouli<br />
erzählen eine orientalische Geschichte, die beeindruckt und betört<br />
und damit Einblicke in eine wunderbare Kultur gewährt.<br />
Fotos: Hersteller<br />
154
BEAUTY | DUFT<br />
7<br />
8<br />
6<br />
5<br />
9<br />
5 | „Cuir de Venise“<br />
Boucheron<br />
Venedig ist geprägt von den pittoresken Kanälen und der gotischen<br />
Architektur, aber auch von edlem Kunsthandwerk wie der berühmten<br />
Glasherstellung und Lederverarbeitung. Venezianisches Leder<br />
zeichnet sich durch seine Robustheit, leuchtende Farben und<br />
Geschmeidigkeit aus. Davon inspiriert schuf Boucheron eine holzige<br />
und würzige Duftsymphonie mit fein aufeinander abgestimmten<br />
Aromen von Guajakholz, Zedernholz, Ingwer und Zimt.<br />
6 | „Paris“<br />
Yves Saint Laurent<br />
Eleganz und Esprit! Eine Stadt, die der Liebe gewidmet ist, und ein<br />
Designer, der die Frauen liebt <strong>–</strong> diese romantische Kreation ist eine<br />
Huldigung der Weiblichkeit. Die liebreizende Rose bildet dabei den<br />
Hauptcharakter des Parfüms und wird unterstützt von frischen<br />
Nuancen aus Orangenblüte und Veilchen sowie einer warmen<br />
Struktur aus Amber und Vanille.<br />
7 | „Udaipur“<br />
Etro<br />
Bekannt als „weiße Stadt“ liegt diese indische Metropole am Picchola<br />
See in Rajasthan. Eine überraschende Interpretation entführt mal in<br />
den königlichen Palastgarten, mal auf einen betörenden Gewürzmarkt<br />
oder in eine Geschichte aus 1.001 Nacht. Der Duft verströmt<br />
einen Hauch von Jasmin, dazu entfalten Akkorde von Gardenie,<br />
Lotusblüten und Bergamotte verführerischen Charme.<br />
8 | „London“<br />
Widian<br />
Der Elizabeth Tower auf dem Flakon lässt unschwer erkennen,<br />
welcher Weltstadt hier gehuldigt wird. Eleganter Glanz und Luxus<br />
wird mit Kopfnoten aus Oud und Zypresse eingefangen und fruchtig<br />
abgerundet mit den Herznoten von Maiglöckchen und Himbeere.<br />
Entdeckt bei Nägele & Strubell.<br />
9 | „Born in Roma Yellow Dream“<br />
Valentino<br />
Eine Reise in die ewige Stadt! Die Sonne leuchtet auf das historische<br />
Zentrum und lässt die Gebäude wie Kunstwerke erstrahlen. Rom ist<br />
schon fast auf ikonische Weise mit der Farbe Gelb verbunden und<br />
unterstreicht damit die Lebendigkeit, den Optimismus und die kraftvolle<br />
Atmosphäre. Bergamotte und Litschi in Kombination mit<br />
leichtem Pfingstrosenaroma, Moschus und cremiger Madagaskar-<br />
Vanille erwecken ebendiese Assoziationen zum Leben.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
155
BEAUTY | MEN<br />
Gepflegte<br />
BART-KUNST<br />
Mann trägt wieder Bart. Er gilt als Zeichen von Maskulinität schlechthin und in den<br />
Trendmetropolen wächst die Zahl der Männer, die ihn in allen Variationen stilbewusst tragen.<br />
Wesentlich ist die Pflege <strong>–</strong> doch es geht auch ohne Barbershop. Damit er topp aussieht,<br />
kann man jetzt diese praktischen Helfer um den Bart streichen<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1 | Anthony<br />
„Conditioning Beard Wash“<br />
Die intensive und regelmäßige Reinigung des Bartes ist das Um und<br />
Auf, um damit zu glänzen. Dafür sorgt diese Powerkombination!<br />
Das Extrakt der Heidelbeerfrucht reinigt Barthaare und Haut,<br />
hochwertiges Kokosnussöl pflegt, hydriert und entwirrt Barthaare<br />
und die Essenzen aus der schwarzen Johannisbeere lindern Juckreiz.<br />
2 | Anthony Brown<br />
„Bartroller“<br />
Das Tool ist die ideale Ergänzung für die tägliche Pflegeroutine. Die<br />
feinen, nur einen halben Millimeter langen Nadeln fördern das Bartwachstum,<br />
schließen Lücken und stärken die bestehenden Haare.<br />
Ein Must-have, egal ob für den Schnauzer, Dreitage- oder angesagten<br />
Vollbart mit einem positiven Nebeneffekt: Durch das Rollen wird die<br />
Haut optimal für die Aufnahme von Pflegeprodukten vorbereitet.<br />
3 | Acca Kappa<br />
„Moustache Wax“<br />
Ob nun klassisch elegant, Business as usual oder zwanglos leger <strong>–</strong> mit<br />
diesem Stylingwachs kreiert man den perfekten Bart-Look für jeden<br />
Anlass. Und nicht nur Schnurrbärte bringt man damit in die<br />
gewünschte Form. Dank der Mischung aus süßem Mandelöl und<br />
Sheabutter ist es elastisch und lässt sich wunderbar verarbeiten.<br />
Nuancen aus Menthol sorgen für den nötigen Frischekick.<br />
4 | Acqua di Parma<br />
„Siero da barba“<br />
Entwickelt nach der italienischen Tradition des Rasurrituals ist das<br />
Bartserum vor allem in der kalten <strong>Winter</strong>zeit eine Wohltat. Mit seiner<br />
feinen Textur nährt es Bärte mit Feuchtigkeit und schafft ein frisches,<br />
glänzendes und gesundes Erscheinungsbild. Das Serum empfiehlt<br />
sich für die tägliche Anwendung nach der Reinigung.<br />
Entdeckt bei Nägele und Strubell.<br />
5 | Tom Ford<br />
„Conditioning Beard Oil“<br />
Dieses duftende Öl-Erlebnis kräftigt die Barthaare, ohne einen<br />
fettigen Glanz zu hinterlassen. Drei edle Variationen bieten für jeden<br />
Mann das passende Aroma: „Neroli Portofino“ fängt das italienische<br />
Lebensgefühl an der Riviera ein, „Tobacco Vanille“ erinnert an die<br />
würzige Atmosphäre eines englischen Gentlemen’s Club und „Oud<br />
Wood“ besticht mit exotischen Rosenholz- und Kardamomnoten.<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Hersteller, niche-beauty.com<br />
156 WINTER <strong>2021</strong>
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Frauke Fischer<br />
Redaktion: Bernhard Musil, Fotos: Melanie Schoene (Porträtbild), Frauke Fischer<br />
v<br />
Freie Produktion, 2019<br />
Model: Emily Wen Zhang @ Izaio Management<br />
Haare & Make-up: Melanie Schoene @ Nina Klein Agency<br />
Bereits im zarten Alter von sechs Jahren stand Frauke Fischer im<br />
Badezimmer der elterlichen Wohnung, das zur Dunkelkammer umfunktioniert<br />
worden war, und half ihrem Vater bei der Entwicklung<br />
der Familienfotos. Ihr Interesse an der Fotografie wurde also schon früh<br />
geweckt, es ebbte niemals ab und so trat sie als Teenagerin einer Jugendgruppe<br />
bei, die ihre Freizeit der Arbeit mit der Kamera gewidmet<br />
hatte. Bevor sie sich vollends der Fotografie verschrieb, studierte die<br />
gebürtige Ostberlinerin Ethnographie und Indische Kunst.<br />
Auf die Frage, ob es der Wahrheit entspreche, dass es mindestens<br />
zehntausend Stunden Übung benötigt, um ein künstlerisches Ausdrucksmittel<br />
zu beherrschen, antwortete sie einmal: „Die ersten drei<br />
Jahre waren hart, danach ging es steil bergauf.“ Doch diese Übungsphase<br />
liegt definitiv lange hinter ihr, denn Frauke Fischer gilt im<br />
deutschsprachigen Raum seit Jahren als die Queen der Beauty-Fotografie.<br />
Ihr Talent, die Schönheit ihrer Models einzufangen, wird nicht<br />
nur in Mitteleuropa wertgeschätzt. Mittlerweile erstreckt sich ihr Tätigkeitsbereich<br />
auf die ganze Welt. So machte sie sich unter anderem in<br />
Tokio einen Namen, wo sie namhafte Persönlichkeiten portraitierte. Die<br />
Eroberung des asiatischen Marktes und ihre Begeisterung für Fernost<br />
ist mitunter auch auf ihren japanischen Ehemann zurückzuführen.<br />
Den Begriff „Beauty“ definiert Fischer stets neu. Ihr Portfolio beschränkt<br />
sich nicht nur auf die üblichen Model-Schönheiten. Sie betont,<br />
dass jedes Alter, jeder Mensch seine eigene Art von Schönheit besitzt.<br />
Besonders stolz ist Fischer daher auf ihr Beauty-Editorial für „Elle Bulgaria“<br />
mit Tamara Röske, ein Model mit Down-Syndrom. Fischer wurde<br />
für dieses bahnbrechende Projekt ausgezeichnet und schwärmt sowohl<br />
von Röskes ungebremster Lebenslust als auch von deren Tatendrang.<br />
Gerade solche Attribute sind Frauke Fischer am Set am Wichtigsten.<br />
Denn sie ist überzeugt davon, dass sie nur dann ihr volles Potenzial ausschöpfen<br />
kann, wenn das Team den gleichen Qualitätsanspruch verfolgt.<br />
fraukefischer.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
159
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
k<br />
„Maxima“ Magazin (AT), 2019<br />
Model: Chin Chin @ Modelwerk<br />
Haare & Make-up: Melanie Mercier @ Nina Klein Agency<br />
Styling: Mareen Aland<br />
v<br />
Editorial für „DV Mode“ Magazin (SE), 2016<br />
Model: Aminata Sanogo @ Modelwerk<br />
Haare & Make-up: Melannie Schoene @ Nina Klein Agency<br />
Styling: Adelaida Cue Bär<br />
k<br />
Editorial für „Couch“ (DE), 2019<br />
Model: Juliana Ohneberg @ M4 Models<br />
Haare & Make-up: Yvonne Wengler<br />
Fotos: Frauke Fischer<br />
160 WINTER <strong>2021</strong>
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
v<br />
„Diva“ Magazin (AT) 2014<br />
Haare & Make-up: Sandra Arndt<br />
k<br />
Editorial für „Couch“ Magazin (DE), 2019<br />
Model: Juliana Ohneberg @ M4 Models<br />
Haare & Make-up: Yvonne Wengler<br />
v<br />
Editorial für „DV Mode“ Magazin (SE), 2016<br />
Model: Jane Jakobi<br />
Haare & Make-up: Melanie Schoene @ Nina Klein Agency<br />
Styling: Adelaida Cue Bär<br />
Fotos: Frauke Fischer<br />
v<br />
Editorial für „DV Mode“ Magazin (SE), 2017<br />
Model: Ilva @ Place Models<br />
Haare & Make-up: Melanie Schoene @ Nina Klein Agency<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
163
MOBILITY<br />
TEST<br />
THE BEST<br />
SUV<br />
Der Jahreszeit entsprechend haben wir<br />
für die AURUM <strong>999</strong>,9 Community eine<br />
Aus wahl der aufregendsten und sportlichsten<br />
SUVs zusammengestellt. Diese<br />
überzeugen nicht nur durch anspruchsvolles<br />
Design und Raum für die ganze<br />
Familie, sondern glänzen auch mit<br />
modernen Hightech-Gadgets. Frei<br />
nach dem Motto „Das muss man<br />
selbsterleben“ ist für Sie zudem<br />
eine exklusive Wochenendausfahrt<br />
mit diesen<br />
Meisterwerken<br />
reserviert<br />
Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an:<br />
testit@aurum-magbook.com<br />
Unter allen Teilnehmer*innen wird pro Fahrzeug<br />
eine Wochenendausfahrt (Freitag bis Sonntag)<br />
vergeben. Das jeweilige Datum ist nicht frei<br />
wählbar. Teilnahmeschluss ist der 31. 1. 2022.<br />
Die teilnehmenden Personen werden zeitnah<br />
schriftlich verständigt. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Eine Barablöse<br />
ist nicht möglich.<br />
Redaktion: Reinhard Neussner, Marily Elmezoglou, Fotos: Hersteller<br />
164
SPORTIVE SEELE<br />
Aston Martin: DBX<br />
Es ist nicht nur der erste SUV von Aston Martin, sondern auch das<br />
erste 5-Sitzer-Modell des bekannten Sportwagenherstellers. Der<br />
noble Innenraum des DBX wurde so gestaltet, dass er sowohl im<br />
vorderen als auch im hinteren Teil des Fahrzeugs viel Platz und<br />
Komfort gewährleistet. Angenehme Kopf- und Beinfreiheit kombiniert<br />
mit einem durchgehenden Glas-Panoramadach bieten eine helle<br />
und geräumige Umgebung bei langen Fahrten. Auch beim Exterieur<br />
hat man erfolgreich die Eleganz der klassischen Sportflitzer auf den<br />
SUV übertragen. Das neue Allradsystem mit elektronisch<br />
gesteuertem Mittel- und Hinterachsdifferenzial sorgt für eine präzise<br />
Verteilung des Drehmoments in jeder Situation. Um die mehr als<br />
gelungene Schöpfung eines SUVs mit der Seele eines Sportwagens zu<br />
fühlen, muss man ihn selbst gefahren haben.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
165
MOBILITY<br />
h<br />
Das Armaturenbrett ist um das 8,4 Zoll Display des<br />
Maserati Touch Control Plus angeordnet.<br />
166
LA DOLCE VITA<br />
Maserati: Levante MY19<br />
Der Einsatz des Twin Turbo V8-Motors bringt den neuen Maserati<br />
Levante an die Spitze seiner Klasse in Bezug auf Leistung, Fahrdynamik<br />
und Exklusivität. Die Ausstattung ist luxuriös, elegant und<br />
sportlich zugleich und der geräumige Innenraum verbindet innovative<br />
Hightech-Lösungen wie das hochmoderne Infotainmentsystem<br />
mit edlen Materialien wie dem neuen „Pieno Fiore“-Naturleder.<br />
Außen fließt die Silhouette entlang der Seite des Fahrzeugs von den<br />
katzenaugenartigen Scheinwerfern bis zur charakteristischen<br />
Maserati-Hecksäule und schafft einen modernen Coupé-Look.<br />
Drei verschiedene Drive-Modi gestalten das Fahrerlebnis<br />
einfacher und aufregender. Standardmäßig startet das Fahrzeug<br />
im „Normal“-Modus. „Sport“ und „Off-Road“ unterstreichen<br />
den Adventure-Charakter des Levante.<br />
Italienisches Lebensgefühl, das man selbst testen sollte.<br />
WINTER <strong>2021</strong> 167
MOBILITY<br />
h<br />
Die technischen Neuerungen im Cockpit<br />
machen es möglich, seine Augen auf der<br />
Straße und die Hände am Steuer zu lassen<br />
KRAFTVOLLE ANMUT<br />
Lexus: NX<br />
Die innovative zweite Generation des erfolgreichen NX-Modells ist<br />
der erste Plug-In-Hybrid von Lexus überhaupt. Mit neuer Designsprache<br />
wurde ein Fahrerlebnis der Spitzenklasse kreiert. Damit sich<br />
der Fahrer voll und ganz auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren<br />
kann, sind alle Informationsquellen vom Multimedia-Bildschirm über<br />
das Multifunktions-Display und den zentralen Anzeigen bis zum<br />
Head-up Display so angeordnet, dass man sie auf einen Blick ablesen<br />
kann. Weitere Highlights dieser neuen Ära sind die komfortablen<br />
Sitze, eine elektromechanische Türöffnung, die moderne Klimasteuerung<br />
sowie der Safe Exit Assistant. Kraftvolle Modifikationen,<br />
die man am besten selbst ins Visier nehmen sollte.<br />
168 WINTER <strong>2021</strong>
Provisionsfrei,<br />
direkt vom Bauträger!<br />
EXKLUSIVES WOHNEN<br />
ZWISCHEN GRINZING<br />
UND NUSSDORF<br />
1190 Wien, Armbrustergasse 24A<br />
• 16 Eigentumswohnungen<br />
• 2 bis 5 <strong>–</strong> Zimmer-Wohnungen<br />
• Premium Ausstattung und Pool<br />
• Fertigstellung 2022<br />
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Dr. Bernhardt Hinkelmann<br />
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MOBILITY<br />
h<br />
Ein einfaches „Hey, Google“ genügt, um den<br />
Assistant zu aktivieren <strong>–</strong> die praktische und<br />
sichere Unterstützung während der Fahrt<br />
VERNETZTE DYNAMIK<br />
Volvo: XC60<br />
Die jüngste SUV-Generation von Volvo überrascht mit einem<br />
erfrischenden Design und der Integration von Google, um ein<br />
sicheres und angenehmes Fahrerlebnis zu gewährleisten. Mit dem<br />
Google Assistant sind Wegbeschreibungen unkompliziert verfügbar,<br />
unterhaltsame Konversationen mit Freunden und der Familie von<br />
unterwegs überhaupt kein Problem und viele weitere Einstellungen<br />
easy zu bedienen, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen.<br />
Man kann sich sogar mit den Smarthome-Geräten zu Hause<br />
verbinden und sie vom Cockpit aus steuern. Das digitale Servicepaket<br />
ermöglicht zusätzlich eine einfache und kabellose Schnellladung<br />
kompatibler Smartphones im dafür vorgesehenen Ablagefach. Der<br />
Plug-in-Hybrid-Antrieb bietet ein dynamisches SUV-Fahrvergnügen<br />
mit besonders niedrigen Emissionen. Eine dynamische Erfahrung, die<br />
man sich nicht entgehen lassen sollte.<br />
170<br />
WINTER <strong>2021</strong>
© MK Communication Design • www.kundt.at<br />
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MIRABELLE PREMIUM SUITES LAXENBURG<br />
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DAS MEHR-WERT<br />
PAPIER <strong>2021</strong><br />
Whitestone<br />
INVESTMENT<br />
DER INFLATION ENTGEGENWIRKEN UND<br />
DIREKT BEIM BAUTRÄGER INVESTIEREN<br />
DIE ORDERSCHULDVERSCHREIBUNG<br />
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Wie jedes Jahr, können in Österreich natürliche Personen mit betrieblichen Einkünften<br />
vom Gewinnfreibetrag für investierte Gewinne gemäß Einkommensteuergesetz profitieren.<br />
Mit bestimmten Investitionen <strong>–</strong> auch in Wertpapiere <strong>–</strong> können bis zu 13 % des betrieblichen Gewinnes,<br />
maximal 45.350 Euro, steuerfrei belassen werden! Der Grundfreibetrag beträgt 3.900 Euro.<br />
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Zu den begünstigten Wertpapieren für den Gewinnfreibetrag zählt auch<br />
das seit vielen Jahren erfolgreich aufgelegte „MEHR-WERT PAPIER“<br />
der Whitestone Investment Advisory GmbH, ein im Großraum Wiens<br />
tätiger Bauträger, der auch <strong>2021</strong> eine auf Namen lautende Orderschuldverschreibung<br />
begibt, die Anlegern eine jährliche Fixverzinsung<br />
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GEWINN-<br />
FREIBETRAG<br />
FÜR <strong>2021</strong><br />
NUTZEN!
Zwischen den Linien<br />
ruhen die Lösungen<br />
Von<br />
Marcus Josef Weiss<br />
Regisseur und Emotionsforscher<br />
Foto Caro Strasnik<br />
172
KOLUMNE<br />
Ich bin Künstler und Wissenschaftler. Genauer: Regisseur sowie<br />
Emotions- und Bewusstseinsforscher. Ich komme aus den<br />
Strukturen einer Arbeiterfamilie und bin dann über den Umweg<br />
eines Studiums von Philosophie und Mathematik in der darstellenden<br />
Kunst gelandet. Seit über 25 Jahren beschäftige ich mich aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln mit dem inneren Menschen. Seinen Bedürfnissen,<br />
seinen Triebfedern, seinen Ängsten, seinen Lüsten, seinen Sehnsüchten<br />
<strong>–</strong> sowie den inneren Welten seiner intuitiven Wahrnehmungen und<br />
festgefrorenen Glaubenssätze.<br />
Stichhaltige Evidenz und praktische Nutzbarkeit aus dem reichhaltigen<br />
Spektrum intuitiver Intelligenz zu gewinnen, zählt zu den großen<br />
Anliegen meines beruflichen Lebens. Getrieben von dieser Mission begleite<br />
ich seit 15 Jahren sehr erfolgreiche, innovative Unternehmen.<br />
Unternehmen, die ihrer Zeit stets eineinhalb Schritte voraus sind.<br />
Ein denkwürdiges Gespräch<br />
Rückblende. Mitte Jänner 2020. Ich stehe mit Irmgard Querfeld und<br />
einer führenden Mitarbeiterin vor dem Café Residenz in Schönbrunn.<br />
Wir sind in der Nachbetrachtung einer sehr interessanten und intensiven<br />
Workshop-Session. Wir sprechen<br />
über Erlebnisse und Ergebnisse dieses<br />
experimentellen Formats, das ich für<br />
eine spezifische Problemstellung entwickelt<br />
hatte. Das Experiment war,<br />
aus der linearen Struktur der Zeit, so<br />
wie sie der menschliche Verstand im<br />
Wahrnehmungsprozess „auffädelt“,<br />
auszubrechen und frische Lösungen<br />
aus der Zukunft zu generieren. Also wenn man so will: den eigenen<br />
Verstand auszutricksen, um aus einem veränderten Bewusstseinszustand<br />
heraus nach ökonomisch interessanten, zukunftstauglichen<br />
Lösungen zu fischen. Wir sind alle drei sehr angetan und neugierig,<br />
wohin uns diese unkonventionelle Methodik noch führen wird. Die<br />
Ergebnisse sind frisch, neuartig und inspirierend. Andererseits aber<br />
auch noch vage und suspekt. Das Potenzial des Zuganges ist unleugbar.<br />
Aber der Verstand tut sich schwer, einzuordnen, was gerade entstanden<br />
ist. Es entspricht seiner Natur. Der Verstand tat sich auch schwer, Quantenphysik,<br />
Raumkrümmung und Zwölftonmusik einzuordnen. Vor<br />
nicht allzu langer Zeit tat sich der Verstand noch sehr, sehr schwer, die<br />
Behauptung, die Erde sei nicht der Mittelpunkt des Kosmos, einzuordnen.<br />
Es ist seine Natur. Er tut sich schwer mit dem Einordnen von Realitätsmodellen,<br />
die außerhalb seiner Reichweite und Kontrolle liegen.<br />
Da stehen wir also vor dem Café Residenz in Schönbrunn, völlig<br />
unwissend darüber, welche Seuchendynamik uns da gerade in vollem<br />
Tempo entgegenprescht. Während wir uns über eine Übung des Workshops<br />
unterhalten, höre ich mich zu den beiden folgenden Satz sagen:<br />
„Ich gebe euch ein blödes Beispiel. Sagen wir in ein bis zwei Jahren<br />
bricht der gesamte Tourismus aus Asien zusammen … Nur mal rein<br />
hypothetisch angenommen … Dann würde uns dieses Bild jetzt schon<br />
zu der Frage führen: Was wäre darauf die richtige Reaktion? Was tun<br />
wir, wenn diese vertrauten und gewohnten Strukturen brechen? Auch<br />
wenn das jetzt nur ein dummes Beispiel ist … so funktioniert diese<br />
Ebene.“<br />
Zu diesem Zeitpunkt war die Pandemie in China bereits ausgebrochen,<br />
hierzulande aber überhaupt kein Thema. Es war für mich zum<br />
damaligen Zeitpunkt nicht präsent und ich hatte mein Beispiel in keinster<br />
Weise darauf gemünzt. Es war „Zufall“. Ich hatte keinen Schimmer<br />
davon, die Realität abgebildet zu haben, die drei Monate später für alle<br />
Wirklichkeit wurde. Und doch sprachen wir schon darüber …<br />
Bewusstes Brechen der<br />
Gewohnheiten erschafft<br />
zeitgemäße Antworten<br />
Ver-rückte Zeit<br />
Der Ausbruch der Pandemie hat das Zeit- und Weltgeschehen über<br />
Nacht verrückt. Sämtliche Planungsgrößen, die auf Berechenbarkeit<br />
gestützt waren, brachen in sich zusammen. Irgendwann in diesem<br />
Lockdown-Frühjahr saßen die Unternehmerin und Kaffeehausbetreiberin<br />
Irmgard Querfeld, der Experte für Change Management Gerald<br />
Ziegler und ich gemeinsam zusammen. Wir listeten Punkte auf, in<br />
denen wir rückhaltlos übereinstimmten.<br />
Erstens: Wir sind Zeitzeugen eines Jahrhundertereignisses, das es zu<br />
überleben gilt. Zweitens: Sitzen, zusehen und hoffen, dass alles gut<br />
wird, ist keine Option. Und drittens: Die Lösung wird etwas ganz Neues<br />
sein. Eine neue Art zu denken, die erst erschaffen und kultiviert<br />
werden muss. Ein Denken, das auch die intuitive Intelligenz einbindet<br />
und die Ebene des „Sinns“ in den Mittelpunkt rückt. Ein Denken, das<br />
emotionale Richtungen und Verhinderungsmechanismen beobachtet<br />
und bewusst werden lässt. Ein Denken, das die soziale Interaktion in<br />
den Dienst eines größeren, gemeinsamen Ganzen stellt. Was uns vorschwebte,<br />
war eine frische und praktikable Form gesellschaftlichen<br />
Austausches, um eine neue Welt zu erschaffen.<br />
Als wir diese Intention ausgesprochen<br />
und den hochtrabenden Klang<br />
der Worte innerlich abgeschüttelt hatten,<br />
machten wir eine sehr interessante<br />
Entdeckung. Unsere Intention war<br />
gar nicht so neu und hochtrabend, wie<br />
wir zunächst dachten. Eigentlich war<br />
es ein alter Hut in einem neuen Kleid.<br />
Denk-Salonkultur<br />
Die Salonkultur hat in Wien und ganz Europa eine lange Tradition. In<br />
Wien übernimmt traditionellerweise das Kaffeehaus die Spiegelfunktion<br />
sämtlicher gesellschaftlicher Dynamiken. Die Liste der Stammgäste<br />
des Café Museum zu Beginn des 20. Jahrhunderts liest sich heute wie<br />
ein Who’s who der geistigen Elite dieser Zeit. Unzählige Ideen, Werke,<br />
Kompositionen, wissenschaftliche Postulate und Innovationen, die in<br />
Kaffeehaussalons ihren Anfang nahmen, erlangten Weltruhm.<br />
Mit einem Schlag wussten wir, was zu tun war.<br />
Was wäre, wenn wir die Salonkultur des Café Museum wieder aufblühen<br />
lassen würden? Mit einem Salon, der die Erfahrung bringt, zwischen<br />
den Linien zu denken und Lösungen zu sehen, die bislang unerkannt<br />
waren? Was, wenn wir eine Art „Netzwerktechnologie der<br />
Menschlichkeit“ designen würden, welche die rationale Intelligenz, die<br />
emotionale Intelligenz, die soziale Intelligenz und die intuitive Intelligenz<br />
gleichermaßen ins Boot holt und mit holistischen Lösungsansätzen<br />
experimentiert? Was, wenn daraus Schritt für Schritt tragfähige<br />
Ideen und Ergebnisse für eine neue und gesündere Welt entstehen<br />
würden? Was, wenn sich dieser Salon zu einer europaweiten Dynamik<br />
aufschwingen würde, aus der sich in den Kaffeehäusern der Metropolen<br />
neue, konstruktive Weltbilder formieren?<br />
Und was, wenn es uns gelänge, in AURUM <strong>999</strong>,9 die Idee dieses<br />
Salons darzustellen, um die richtigen Netzwerkpartner und Investoren<br />
für die entsprechende Skalierung zu gewinnen?<br />
Der Salon7 war geboren<br />
Ein Kaffeehaussalon mit dem Anliegen, das geistige Dynamit der<br />
kulturellen und gesellschaftspolitischen Spaltungstendenzen der<br />
Corona-Pandemie in inspirierende Ideen zu transformieren.<br />
Ideen, die einen echten Unterschied machen.<br />
cafe-wien.at<br />
salon7.at<br />
marcusjosefweiss.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
173
KULINARIK | BEST OF<br />
Seit 2020 ist Séverine Frerson die erste weibliche<br />
Kellermeisterin der Maison Perrier-Jouët.<br />
Hier zu sehen mit Ihrem Vorgänger Hervé Deschamps.<br />
FLÜSSIGES<br />
GOLD<br />
Ein virtuoser Champagner<br />
Die Maison Perrier-Jouët präsentiert mit der „Belle Epoque 2013“<br />
eine wahre Ikone von legendärer Qualität<br />
Wer kennt sie nicht <strong>–</strong> die legendäre Flasche mit japanischen Anemonenranken<br />
im Jugendstildesign, die als hauchdünne Emaille-Schicht auf<br />
dem Flaschenkorpus aufgebracht sind. Seit jeher steht sie für Luxus und<br />
Exklusivität. Vor ziemlich genau 115 Jahren schuf der berühmte französische<br />
Glasmachermeister Émile Gallé diese dekorative Champagnerflasche.<br />
In zahlreichen Filmen war sie seither immer wieder als<br />
unverkennbares Detail zu sehen. In diesem Jahr kooperierte die Maison<br />
Perrier-Jouët mit dem österreichischen Künstler-Duo Katharina Mischer<br />
und Thomas Traxler, um eine Limited-Edition-Verpackung für diese<br />
Ikone zu kreieren. Für das weltbekannte Champagnerhaus, das seit<br />
200 Jahren in Symbiose mit der Natur arbeitet und sich für nachhaltigen<br />
Weinbau einsetzt, steht die Zusammenarbeit mit den Designern<br />
ganz im Zeichen der Biodiversität. Sie stellen dadurch die Vielfalt des<br />
Lebens auf der Erde in den Mittelpunkt der Kreation. Anlass ist der<br />
neue Jahrgang 2013, denn damit setzt das Traditionshaus neuerlich<br />
einen Meilenstein in der Champagnerproduktion. Weniger als 30 Jahrgänge<br />
Perrier-Jouët „Belle Epoque“ wurden bis heute vorgestellt und<br />
zeugen von der Seltenheit dieser Cuvée.<br />
Sechs Jahre musste es reifen, bevor man nun in den Genuss dieses<br />
Glanzstücks kommen darf. Das Jahr 2013 hatte einen außergewöhnlich<br />
kalten <strong>Winter</strong>, dem ein kühler, nasser Frühling folgte, dadurch begannen<br />
die Reben zwei Wochen später als im Durchschnitt zu blühen. Dies<br />
tat der ausgezeichneten Qualität keinen Abbruch und das Warten hat<br />
sich defintiv gelohnt. Finesse, Charakter und ein erhebliches Reifepotenzial<br />
charakterisieren die „Belle Epoque 2013“. Kenner bezeichnen<br />
sie als legendär und hinreißend. Die exzellente Vintage-Cuvée ist auch<br />
ein perfektes Beispiel für die Kunst der Assemblage der Maison. Pinot-<br />
Noir-Trauben aus der Montagne de Reims und die feine Struktur des<br />
Chardonnay aus den berühmten Grand-Cru-Gemeinden Cramant und<br />
Avize sind die Grundpfeiler dieser besonderen Auslese, ein kleines<br />
Quantum an Pinot-Meunier-Trauben aus Dizy komplettiert die Aus gewogenheit<br />
und demonstriert im Zusammenspiel den komplexen floralfruchtigen<br />
Stil des Champagners. Helles, durchscheinendes und<br />
strahlendes Gold sowie ein feiner Schimmer von Apfelgrün vermitteln<br />
ein zeitloses und zartes Erscheinungsbild, wobei die ausgeprägten Aromen<br />
sofort in die Nase steigen. Einfach das Nonplusultra für Genießer.<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Perrier-Jouët<br />
174<br />
WINTER <strong>2021</strong>
L I V I N G A T I T S B E S T<br />
Fotos: © SQUAREBYTES 2020; FINDMYHOME.MEDIA; Marschall Immobilien<br />
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KULINARIK | BEST OF<br />
GRAPPA MIT<br />
GRANDEZZA<br />
Geschmack mit Tradition<br />
Der „Riserva 8 Years“ von Nonino<br />
bietet Liebhabern edler Tresterbrände<br />
einen seltenen Genuss. Mit nur<br />
240 limitierten Flaschen ist er<br />
hierzulande ein wahrhaft exklusives<br />
Vergnügen. Salute!<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Nonino<br />
AGrappa wird aus den festen Bestandteilen der Trauben bei der Weinerzeugung,<br />
dem sogenannten Trester, gebrannt. Er zählt zu den ältesten<br />
und somit traditionsreichsten Destillaten Norditaliens. Die Familie<br />
Nonino widmet sich bereits seit 1897 der Herstellung edler Tropfen und<br />
ist der Grappa-Welt vor allem seit den 1960er-Jahren bekannt. Damals<br />
führten der Seniorchef Benito Nonino und seine Frau Giannola innovative<br />
Produktionsmethoden ein, um damit neue Qualitätsstandards zu<br />
setzen. Heute sind gleich vier Frauen an der Spitze des Familienbetriebes<br />
zu finden <strong>–</strong> neben Giannola auch ihre drei Töchter. Bereits im Alter<br />
von 15 Jahren haben die Schwestern das Familien-Business jeweils in<br />
den Sommerferien unterstützt. Sie kennen somit nicht nur jede Traubenart,<br />
sondern auch jedes Destillat und natürlich auch alle Geheimisse,<br />
die Nonino-Grappas an die Weltspitze führten. Mit dem jüngsten<br />
Highlight der Dynastie, dem „Riserva 8 Years“, haben sie eine exquisite<br />
Symbiose geschaffen. Er wurde mit höchster Sorgfalt aus Trestern von<br />
Moscato Monovitigno, Friulano, Merlot und Schioppettino sowie den<br />
Weinbergen von Friaul gewonnen. Daraufhin durfte das Meisterwerk<br />
ganze acht Jahre in kleinen Eichen- sowie ehemaligen Sherryfässern<br />
reifen und dadurch seine volle Eleganz entfalten. Selbstverständlich<br />
wird auch die Flasche dem Inhalt gerecht. Mit der Anmutung eines<br />
exklusiven Flakons präsentiert sie sich in schwarzem diamantgeschliffenen<br />
Glas und bringt damit edlen Chic in die private Sammlung.<br />
Auch für all jene, die es etwas spritziger lieben, bietet die Traditionsfamilie<br />
aus Friaul eine Alternative an: den „L‘Aperitivo Nonino Botanical<br />
Drink“. Die Geschichte des Kultgetränks beginnt bereits im Jahr 1940,<br />
als Silvia Nonino ihre Destillationskunst mit ihren botanischen Kenntnissen<br />
kombinierte und den „Aperitivo Bianco“ kreierte. Aus den<br />
Familienarchiven haben die Stammhalterinnen Cristina, Antonella,<br />
Elisabetta und Francesca die Rezeptur ihrer Vorfahrin, die als erste<br />
Brennmeisterin Italiens Geschichte schrieb, wieder aufgegriffen und<br />
modernisiert. Frisch und fruchtig, mit Zitrusnoten und einem Hauch von<br />
Waldfrüchten entstand ein ganz besonderer Apero, der nach Sommer<br />
schmeckt. Am besten kühl genießen, mit Eis und einem Spritzer Zitrone<br />
und aufgegossen mit Tonic Water, Prosecco, Sekt oder Champagner.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
177
KULINARIK<br />
New<br />
in town<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 präsentiert neue Hotspots in Wien,<br />
die man unbedingt besuchen sollte<br />
Aller guten Dinge sind drei<br />
Robertos Bar III<br />
Viele haben sich während der Corona-Pandemie zurückgezogen <strong>–</strong> nicht<br />
so Roberto Pavlović-Hariwijadi. Der vierfache Vater und seine Frau<br />
Alexandra haben diesen Herbst ihre dritte American Bar eröffnet und<br />
setzen ihre Erfolgsgeschichte fort. Und das am legendären Standort der<br />
ehemaligen Reiss-Bar, die früher der In-Treff der Wiener Who’s who-<br />
Szene war. Das Interieur zeigt echte Liebe zum Detail: Gediegenes<br />
Kardinalrot zieht sich durch das gesamte Lokal, das Highlight ist aber<br />
sicherlich der Luster mit 375.000 kleinen Glaskristallen im Adolf-Loos-<br />
Design, der alle Blicke auf sich zieht. Auch die Barkarte, die schon eher<br />
wie ein Buch aussieht, hält, was sie verspricht. Jeder Drink ist mit seinen<br />
Ingredizien erklärt und abgebildet, unzählige Seiten laden zum Schmökern<br />
ein, natürlich während man bereits den ersten Drink genießt.<br />
Cheers, auf den neuen Erfolg!<br />
Robertos Bar III | Marco-d‘Aviano-Gasse 1 | 1010 Wien<br />
Kulinarische Köstlichkeiten und feine Weine<br />
Kilgers Wein Kost Laden<br />
Die Innenstadt ist um ein Highlight reicher: Hervorragende Weine und<br />
nachhaltig produzierte Lebensmittel gibt es nun bei Kilgers. Gourmets<br />
finden hier erstklassige Produkte aus den Kilger-Landwirtschaften und<br />
Freunde von Topweinen superbe Tropfen. Dem deutschen Unternehmer<br />
Hans Kilger, der bereits das Kilgers am Naschmarkt betreibt, ist<br />
hier ein weiterer Genuss-Coup gelungen. In dem von Stararchitekt<br />
Martin Cserni offen und reduziert gestalteten 300 Quadratmeter großen<br />
Geschäft kann man sowohl shoppen als auch feine Gerichte aus der<br />
hauseigenen Fleischmanufaktur genießen. Selbstverständlich sind<br />
neben einer Auswahl exzellenter Weine von österreichischen Spitzenwinzern,<br />
aus Bordeaux, Burgund, Champagne, Italien und Kalifornien<br />
ebenso Kostbarkeiten der drei eigenen Weingüter vertreten: So sind<br />
Domaines Kilger, Weingut Schiefer & Kilger, Domäne Müller erhältlich.<br />
Kilgers Wein Kost Laden | Riemergasse 6 | 1010 Wien<br />
Königliche Kost vom Koch der Queen<br />
Mortons Feinkost<br />
Rob Morton, Gastronom aus Leidenschaft, der sogar schon vier Jahre<br />
lang für die Queen kochen durfte, hat sich einen Traum erfüllt: sein<br />
eigenes kleines Delikatessengeschäft mitten im Servitenviertel. Der umtriebige<br />
Vollprofi war bereits in vielen Haubenlokalen am Werk, wie zum<br />
Beispiel im Palais Schwarzenberg oder im Do & Co. Seit 2017 betreut er<br />
die komplette Gastronomie der Wiener Summerstage. In seinem neuen<br />
Laden liegt der Schwerpunkt nun auf ausgesuchten Spezialitäten aus<br />
Österreich. Die umfangreiche Weinkarte kann sich sehen lassen und die<br />
edlen Tropfen können nicht nur gekauft, sondern auch vor Ort verkostet<br />
werden. Zudem werden Freunde des Hauses <strong>–</strong> nach seinem Dienstschluss<br />
<strong>–</strong> persönlich von ihm königlich bekocht. Und seine frisch<br />
zubereiteten Speisen im Glas sind einfach perfekt, wenn daheim der<br />
Kühlschrank wieder einmal leer ist. Ein Besuch lohnt!<br />
Mortons Feinkost | Porzellangasse 32 | 1090 Wien<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Oliver Jiszda, Katharina Schiffl, Domaines Kilger / Rainer Gregor Eckharter<br />
178 WINTER <strong>2021</strong>
KULINARIK | MENU À LA CHEF<br />
Kulinarischer<br />
Gipfelstürmer<br />
Bereits 18 Gault & Millau-Punkte und zwei Sterne hat Mitja Birlo im Restaurant „7132 Silver“<br />
im ikonischen „7132 Hotel“ in Vals erkocht. Mit viel Talent und<br />
Experimentierfreudigkeit transferiert der gebürtige Berliner Wald und Wiese auf<br />
die Teller und macht sich die Kraft der berühmten St. Petersquelle zunutze<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Jennifer Endom <strong>–</strong> 7132 Hotel, Vals<br />
Der beschauliche Ort Vals in Graubünden ist umrahmt von mächtigen<br />
Bergen und schroffen Felswänden. Monumental und inspiriert<br />
von der Natur finden sich inmitten des Talkessels die<br />
ikonische „7132 Therme“ von Peter Zumthor und das luxuriöse<br />
„7132 Hotel“. Letzteres ist nicht nur ein Ort für herausragendes Design<br />
und Komfort, sondern auch für die kreative Küche von Chef de Cuisine<br />
Mitja Birlo. Dem Restaurant „7132 Silver“ hat dieser mit viel Feingefühl<br />
in die oberste Gourmet-Liga der Schweiz verholfen. Schon als Kind<br />
hatte er ein Faible fürs Kochen und absolvierte nach seiner Ausbildung<br />
Wanderjahre in verschiedenen Ländern, unter anderem bei Nuno Mendes<br />
in London. Markenzeichen seiner Kreationen ist der Bezug zu den<br />
Schätzen der Natur, so hat Birlo die Wälder und Wiesen zu seiner Vorratskammer<br />
erklärt und bringt Aromen der ganzen Welt mit Produkten<br />
aus der Region zusammen. Für ihn sind heimische Pflanzen und Pilze<br />
die Basis für exzellente Geschmackserlebnisse, die es zu kreieren gilt.<br />
Beim Hinterausgang seiner Küche geht es in die Valser Natur, vorbei an<br />
einem wilden Kräutergarten bis zu einer Treppe, die direkt in die Bergwelt<br />
führt. Hier werden Blüten gepflückt, Moose und Pilze gesammelt,<br />
Triebe oder Baumfrüchte entdeckt, geerntet, eingelegt und eingekocht.<br />
Auch das Wasser der St. Petersquelle, das sich jahrzehntelang seinen<br />
Weg durch die Berge sucht, ist für ihn Inspiration und Basis seiner<br />
Menüs. Vor allem beim Kochen von Dashi, der japanischen Brühe,<br />
bemerkt man den Unterschied: Das Quellwasser macht das Gericht<br />
weicher und spannender. Das selbst gebackene Sauerteigbrot profitiert<br />
vom hohen Gehalt an Sulfat, Kalzium und Magnesium.<br />
Ein unübertreffliches Erlebnis ist der „Chef’s Table 7132 Cristal“ für<br />
acht Personen, der exklusive Einblicke in die Abläufe der Zwei-Sterne-<br />
Küche gewährt, befindet er sich doch im Zentrum des Geschehens <strong>–</strong> der<br />
Küche. Dieses kulinarische Abenteuer ist mit dem „7132 Cristal“-Package<br />
in Zusammenarbeit mit Louis Roederer buchbar und beinhaltet ein<br />
sensationelles Zehn-Gang-Menü sowie edle Roederer „Cristal Vintage<br />
Prestige“-Cuvées. Den Auftakt macht ein Helikopterflug mit Landung<br />
auf einem Schweizer Gletscher. Nach einem Glas Champagner genießt<br />
man die kulinarischen Highlights von Mitja Birlo. So sind Abenteuer,<br />
Naturerlebnis und außergewöhnliche Geschmackserlebnisse garantiert!<br />
Mitja Birlo kocht nicht, er designt. Fast wie Skulpturen muten seine<br />
Kreationen an und lassen Mangold, Maroni, Kürbis, Entenleber, bretonischen<br />
Hummer und Steinbutt zu wahren Kunstwerken heranwachsen.<br />
Wir haben dem Sternekoch über die Schulter geschaut und präsentieren<br />
auf den folgenden Seiten seine neuesten Werke.<br />
7132silver.com<br />
h<br />
Chef de Cuisine Mitja Birlo bei der Zubereitung seiner Meisterwerke<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
181
Mangold-Ravioli | Valser Ente
KULINARIK | MENU À LA CHEF<br />
Laugenbrezel | Kürbis<br />
Dumplings |<br />
Bretonischer Hummer<br />
Entenleber | Orange<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
183
KULINARIK | MENU À LA CHEF<br />
Marroni | Kaviar |<br />
braune Butter<br />
Bretonischer Steinbutt |<br />
Ponzu | braune Butter<br />
184 WINTER <strong>2021</strong>
Valser Heu | Molke | Kiefer<br />
KULINARIK | MENU À LA CHEF
TRAVEL<br />
Well-Being<br />
Reloaded<br />
Der neue Luxus:<br />
Reisen ins Ich<br />
Es war wohl vor ungefähr acht Jahren, als ich zum ersten Mal mitten<br />
im <strong>Winter</strong> <strong>–</strong> ich kann mich genau erinnern, es war Jänner <strong>–</strong> in die<br />
Ferne gereist bin, um mir Gutes zu tun. In ein außergewöhnliches<br />
Spa-Resort. Dadurch habe ich mein ganz persönliches Luxus-Gefühl<br />
gefunden: Zeit für mich selbst zu haben. Zeit für Visionen und neue<br />
Gedanken. Zeit für Stille und Einkehr. Und ich werde es auch 2022<br />
wieder tun: Gerade nach dieser schwierigen Phase ist es notwendig,<br />
seine Batterien wieder aufzuladen und in sich hineinzuhören, wieder<br />
achtsam mit sich umzugehen und die Dinge ins Fließen zu bringen,<br />
Körper und Seele in Balance zu halten.<br />
Die sogenannte Wellness-Kultur gibt es ja bereits seit dem 19. Jahrhundert,<br />
damals lag das Kurwesen voll im Trend und Thermalbäder<br />
waren internationale Hotspots. Doch schon längst geht es bei „Wellness<br />
und Spa“ nicht mehr nur um „Gesundheit durch Wasser“. Wellness per<br />
se hat sich zu einem umfassenden Wohlgefühl entwickelt, dem viele<br />
Resorts in breitem Umfang Rechnung tragen. In dieser Ausgabe begeben<br />
wir uns auf die Suche nach außergewöhnlichen Rückzugsorten,<br />
Spa-Anwendungen und Signature-Treatments. Die Reisen führen von<br />
Mauritius in die Dolomiten, von Bali nach Südtirol, von Brasilien ins<br />
Schweizerische Valsertal. Und alle Luxusrefugien haben eines gemeinsam:<br />
Dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die Gäste zu entspannen,<br />
ihnen neue Lebensenergie zu schenken und sie rundherum zu<br />
verwöhnen. Außergewöhnliche Saunalandschaften mit Weitblick in die<br />
Berge, asiatische, ayurvedische und zutiefst spirituelle Wellness-<br />
Programme sowie ganz spezielle Beautybehandlungen bieten Erholung<br />
und Erdung. Und sie ermöglichen, dass man sich mit sich selbst und der<br />
Natur verbindet. Und, ehrlich gesagt, wer liebt es nicht, in diese wunderbaren<br />
Wohlfühl-Welten einfach einzutauchen, den Alltag abzustreifen<br />
und sich um nichts kümmern zu müssen <strong>–</strong> außer um sich selbst!<br />
Natürlich kommt auch die Kulinarik bei unseren Empfehlungen nicht<br />
zu kurz, alle Resorts verfügen über hervorragende Restaurants, in<br />
denen sich nebenbei auch neue Geschmackswelten erkunden lassen.<br />
Ich hoffe, dass Sie beim folgenden Streifzug durch internationale<br />
First-Class-Domizile auch die für Sie passende Destination entdecken<br />
werden. Und ich wünsche Ihnen für die kalte Jahreszeit viel Energie,<br />
viel Inspiration für 2022 und vor allem eines: viel Zeit für sich selbst!<br />
Ihre Elisabeth Muth<br />
Foto: Jürgen Hammerschmid<br />
186 WINTER <strong>2021</strong>
Auf einen genauen Zeitpunkt lässt sich die Gründung von Venedig nicht<br />
datieren. Eine Jahreszahl in diesem Zusammenhang ist 568. Seitdem hat<br />
sich viel getan. Venedig ist bekannt als die Stadt auf dem Wasser, die Stadt<br />
der Liebe, Träume und Sehnsüchte, aber auch von Kunst und Kultur.<br />
Und ein Ort mit magischer Strahlkraft, um Körper und Geist eine<br />
Auszeit zu gönnen<br />
Von Christoph Kulmer
TRAVEL<br />
Außenansicht des Hotel Bauer Palazzo,<br />
am südlichen Eingang des Canal Grande.<br />
Idyllisch schaukeln die Gondeln im<br />
Rhythmus der Wellen<br />
k<br />
ermann Hesse stellte ehemals fest:<br />
„Schon das Fahrzeug, die schwarze,<br />
leichte, schlanke Gondel, und die lautlos<br />
sanfte Art der Bewegung hat<br />
etwas Fremdartiges, träumerisch Schönes<br />
und gehört als wesentlicher Faktor in die<br />
Stadt des Müßigganges, der Liebe und der<br />
Musik.“ Venedig schafft es, zwar turbulent<br />
und voller Leben zu sein, doch auch eine grazile<br />
Anmut und Ruhe auszustrahlen. Um den<br />
Alltag hinter sich zu lassen, abzuschalten und<br />
neue Kraft zu tanken, braucht es also nicht<br />
immer die absolute Einsamkeit. Wenn man in<br />
einer Trattoria am Wasser einen guten italienischen<br />
Rotwein genießt, einen Gondoliere<br />
beobachtet und dabei zuhört, wie er während<br />
seiner Fahrt einige „Canzoni di battello“<br />
schmettert, und daraufhin den Blick vorbei<br />
an wunderschönen Palazzi hinaus aufs Meer<br />
schweifen lässt, dann weiß man: Hier ist der<br />
perfekte Ort, um seinen Energie-Akku<br />
wieder aufzuladen. Man ist angekommen in<br />
einer Enklave der Entschleunigung, der<br />
Kreativität und des Genusses.<br />
Ein besonderer Sehnsuchtsort, um erholsame<br />
Tage in der Lagunenstadt zu verbringen, ist<br />
das elegante Hotel „Bauer Palazzo“. Malerisch<br />
gelegen an der südlichen Einfahrt des Canal<br />
Grande und nur unweit vom weltberühmten<br />
Markusplatz entfernt, residiert es inmitten<br />
von Museen, kulinarischen Hotspots, venezianischen<br />
Maskengeschäften und Luxusboutiquen<br />
wie Prada, Miu Miu, Cartier oder<br />
Louis Vuitton. Jedes historische Gebäude in<br />
Venedig hat seine ganz eigene Entstehungsgeschichte.<br />
Dieser Tradition folgt natürlich<br />
auch das noble Domizil. Ganz typisch für<br />
die Stadt der Liebe stand am Anfang eine<br />
Romanze: Der junge österreichische<br />
Fotos: Shutterstock, Simon Watson, Bauer Palazzo<br />
h<br />
Eines der Badezimmer im „Bauer Palazzo“:<br />
ausgestattet mit hochwertigem Marmor und<br />
wunderbarem Blick auf den Markusturm<br />
v<br />
Das „Deluxe“-Zimmer des Fünfsternehotels<br />
präsentiert sich typisch venezianisch.<br />
Edle Stoffe schaffen ein Wohlfühlgefühl<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
189
k<br />
Balsam für die Seele: die ebenerdige Terrasse des<br />
„Bauer Palazzo“ direkt am Wasser mit Blick auf die<br />
Kirche Santa Maria della Salute<br />
Unternehmer Julius Grünwald verliebte sich<br />
in die schöne Tochter des angesehenen<br />
Direktors des „Hotel De La Ville“, Theodor<br />
Bauer. Bald wurde auch geheiratet. Vater und<br />
Schwiegersohn gaben daraufhin den Bau<br />
eines Hotels in Auftrag, für das zwei<br />
getrennte Immobilien in San Moise zusammengelegt<br />
wurden. Seit seiner Eröffnung<br />
1880 setzt es nun den Standard für Gastfreundschaft<br />
in Venedig. Das Fünf-Sterne-<br />
Luxushotel verfügt über 191 Zimmer und Suiten.<br />
Die vom Art déco inspirierte Einrichtung<br />
und Gestaltung der Innenbereiche in Kombination<br />
mit modernen Designelementen verleiht<br />
dem „Bauer Palazzo“ eine extravagante<br />
Optik und bietet seinen Gästen allerhöchsten<br />
Komfort mit vielen Annehm lichkeiten. Hinter<br />
traditionellen Spitzbogenfenstern und einer<br />
unverwechselbaren neogotischen Fassade<br />
liegen die geräumigen Hotelzimmer im venezianischen<br />
Stil mit feinen Stoffen, vergoldeten<br />
Spiegeln, geschnitzten Stuck decken und<br />
Kronleuchtern aus Muranoglas.<br />
h<br />
Ein 360-Grad-Rundumblick wird einem auf der<br />
höchsten Dachterrasse Venedigs geboten<br />
Ein absolutes und erholsames Highlight für<br />
die Seele ist die ebenerdige Terrasse mit Blick<br />
auf den Canal Grande. Hier genießt man<br />
sowohl während des Frühstücks als auch<br />
beim Abendessen im Gourmetrestaurant<br />
„De Pisis“ einen uneingeschränkten Blick auf<br />
die Lagune, die Kirche Santa Maria della<br />
Salute und das muntere Treiben der Boote<br />
sozusagen front-row. In einem exklusiven<br />
Rahmen werden dabei originelle kulinarische<br />
Kreationen serviert, die auf internationaler<br />
Küche basieren und durch lokale mediterrane<br />
Traditionen bereichert werden. Eine Philosophie,<br />
die besonders auf die Verwendung<br />
von lokalen Zutaten und Saisonalität achtet,<br />
ohne auf kreative Experimente zu verzichten.<br />
Besonders sensationell ist das hoteleigene<br />
Rooftop-Restaurant „Settimo Cielo“ mit seiner<br />
dazugehörigen Terrasse. Es ist die höchste in<br />
Venedig und begeistert mit einem 360-Grad-<br />
Panoramablick. Seit nunmehr einem Jahr lädt<br />
Sternekoch Cristiano Tomei hier hoch über<br />
den Dächern der Stadt zum Dinieren ein.<br />
Fotos: Simon Watson, Top Venice, Bauer Palazzo, Shutterstock<br />
190
TRAVEL<br />
k<br />
Das in Gold getauchte Restaurant<br />
„Settimo Cielo“ kredenzt Haute-Cuisine-<br />
Köstlichkeiten von Sternekoch Cristiano Tomei<br />
h<br />
Die Fondamenta lädt zum Flanieren ein-direkt<br />
am Wasser, wo Gondoliere beschaulich durch die<br />
Kanäle schippern<br />
Venedig ist ein wahrlich besonderer Kraftort<br />
mit unzähligen Details und Raffinessen. Das<br />
historische Zentrum wurde auf 127 Inseln<br />
erbaut. Dadurch entstanden kleinere und<br />
größere Gassen, die immer wieder von den<br />
ungefähr 175 Kanälen unterbrochen werden<br />
und einem Labyrinth gleichen. Die Canali<br />
bilden die eigentlichen Wegeverbindungen<br />
für den täglichen Verkehr am Wasser. Die<br />
erdgebundenen Straßen, die man traditionell<br />
venezianisch in Calle, Fondamenta und Ruga<br />
unterteilt, sind durch insgesamt 398 Brücken<br />
miteinander verbunden. Als „Calle“ bezeichnet<br />
man dabei eine klassische Gasse, eine<br />
„Fondamenta“ wird auf einer Seite durch<br />
einen Kanal begrenzt und die „Ruga“ ist ein<br />
sehr schmaler Durchgang zwischen den eng<br />
aneinandergebauten Gebäuden.<br />
Wasser ist in Venedig natürlich allgegenwärtig.<br />
Die alltäglichen Wege, Besorgungen<br />
oder Lieferungen werden per Boot oder zu<br />
Fuß erledigt. Eine Tatsache, die auch Architekten<br />
vor Herausforderungen gestellt hat<br />
und bis heute stellt. Besonders<br />
beeindruckend ist die Bauweise der Häuser.<br />
Dass die gesamte Lagunenstadt auf Stelzen<br />
errichtet wurde, ist jedoch nur ein Fantasiegebilde.<br />
Tatsächlich wurde die Pfahlbauweise,<br />
wie der korrekte Begriff lautet, nur bei<br />
Gebäuden angewandt, die direkt an einem<br />
Kanal und somit am und im Wasser der Adria<br />
entstanden sind. Es war als Unterstützung<br />
gedacht, falls das Fundament abrutschen<br />
sollte.<br />
Jetzt könnte man meinen, die Pfähle würden<br />
mit der Zeit morsch und brüchig. Doch<br />
solange Holz sich komplett und dauerhaft<br />
unter Wasser befindet, ist es sozusagen<br />
konserviert <strong>–</strong> genau dieses Phänomen hat<br />
man sich zunutze gemacht.<br />
Das Ergebnis ist eine malerische Kulisse. Ein<br />
traumhafter Schauplatz mit einer weltweit<br />
einmaligen Infrastruktur. Egal wohin man<br />
schaut oder geht, man wird augenblicklich<br />
von einem wunderschönen Palazzo, interessanten<br />
Gemälde oder anderen Meisterwerk<br />
überrascht und in den Bann gezogen.<br />
Seit Anbeginn, als die Lagunenstadt aus<br />
Schlamm und Schilf gewachsen ist, liegt eine<br />
musische Atmosphäre in der Luft. Künstler<br />
von Giovanni Bellini und Vittore Carpaccio<br />
bis Paolo Veronese, von Giorgione bis Tizian<br />
und Jacopo Tintoretto, von Palladio bis<br />
Francesco Guardi und Antonio Canova haben<br />
die Geschichte und das Stadtbild mitgestaltet<br />
und nachhaltig geprägt. Kreative, deren<br />
Schaffen und Inspirationen bis heute nachwirken<br />
und dieser Destination ihren unverwechselbaren<br />
Charme verleihen. Auch der<br />
Karneval mit seinen aufwendigen Kostümen<br />
und Masken ist ein Paradebeispiel für die<br />
Lebensfreude der Bewohner.<br />
Venedig ist aber nicht nur für seine Maler,<br />
Bildhauer, Architekten und kulturellen<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
191
TRAVEL<br />
v<br />
Effektvolle Lichtinszenierung mit den „Hanami“-<br />
Leuchten von Barovier & Toso im Entrée des<br />
firmeneigenen Palazzos auf der Insel Murano<br />
Inszenierungen berühmt, sondern auch für<br />
Glaskunst aus Murano. Sie gilt als Wiege der<br />
mitteleuropäischen Glasherstellung <strong>–</strong> das<br />
älteste Dokument, das dies belegt, stammt<br />
von 982. Erst später, 1295, wurde veranlasst,<br />
dass alle Glasöfen aus Brandschutzgründen<br />
auf die Insel Murano verlagert werden müssen.<br />
Diese tausend Jahre alte Tradition des<br />
Kunsthandwerks ist im Museo Del Vetro im<br />
Palazzo Giustinian auf Murano mit kostbaren<br />
Vasen, Spiegeln und Trinkgefäßen festgehalten.<br />
Im selben Jahr begann auch Jacobello<br />
Barovier seine kunstvolle Arbeit mit Glas.<br />
Die Historie der Glaskunst ist somit eng mit<br />
dieser Familie verwoben. Ende des Zweiten<br />
Weltkriegs schloss man sich mit dem Unternehmen<br />
SAIAR Ferro Toso zusammen und ist<br />
seither weltbekannt als Barovier & Toso, das<br />
700. Firmenjubiläum wurde 1995 gefeiert. Ein<br />
eindrucksvoller Ort, der die lange Geschichte<br />
würdigt, ist der Palazzo Barovier & Toso auf<br />
Murano. Wer jedoch einen klassischen Showroom<br />
erwartet, wird staunen. Es ist ein wahrer<br />
Luxustempel, ein grandioser Ausdruck<br />
von Historie und zeitgenössischem Flair,<br />
von Tradition und Innovation.<br />
Doch Venedig wäre nicht jene Oase der<br />
Entspannung und Erholung ohne seinen<br />
traumhaften Sandstrand. Am Lido di Venezia,<br />
einem vorgelagerten Teil, der die Lagune von<br />
der offenen Adria trennt, befinden sich<br />
exklusive Beachclubs <strong>–</strong> mit verschiedenen Restaurants,<br />
wohltuenden Spa-Treatments und<br />
DJ-Sounds, die für Feel-Good-Vibes sorgen.<br />
Unbestritten ist Venedig voller Gegensätze,<br />
die sich auf faszinierende Weise zu einem<br />
beeindruckenden, vielfältigen Mikrokosmos<br />
formen <strong>–</strong> reich an Emotionen und Inspirationen,<br />
die diese Stadt unvergesslich machen.<br />
h<br />
Faszinierend fragile Kunst: Einblick in die<br />
facettenreichen Glas-Designs von Barovier & Toso<br />
h<br />
Herz(stück) aus Glas: der spektakuläre „Blue Room“,<br />
also das blaue Zimmer, im Palazzo Barovier & Toso<br />
Fotos: Barovier & Toso<br />
192 WINTER <strong>2021</strong>
SEHNSUCHTSORT GARTEN<br />
WORK<br />
wir planen und bauen<br />
no water, no fun<br />
POOLS UND TEICHE<br />
MÖBEL & AUSSTATTUNG<br />
stilvoll relaxen<br />
VERDARIUM GmbH 3400 Weidling, Hauptstrasse 286 www.verdarium.at 01/21 21 309
M A R I T I M E<br />
FREIHEIT<br />
Nach einem Jahr Corona-bedingter Pause fand diesen September wieder die<br />
Monaco Yacht Show statt. AURUM <strong>999</strong>,9 zeigt aktuelle Juwele der Meere
YACHT<br />
Bereits am Tag vor der offiziellen Eröffnung lud die Messeleitung<br />
in den Yacht Club de Monaco zu einem exklusiven Symposium<br />
für werdende und bestehende Superyachteigner.<br />
Ein Grund mehr, dass sich im und rund um den Hafen mehr<br />
als 100 Edelschiffe zeigten <strong>–</strong> ein idealer Hotspot für Interessenten aus<br />
aller Welt. An keinem anderen Wochenende kann man sozusagen im<br />
Stundentakt eine solche Vielzahl von neuen und gebrauchten Luxusyachten,<br />
die zurzeit für Charter oder Kauf am Markt sind, besichtigen.<br />
Bei traumhaftem Wetter ankerten die Exemplare aus der Champions<br />
League der internationalen Bootsbauerszene im Wert von rund zwei<br />
Milliarden Euro im Hafen und erfreuten sich großen Interesses.<br />
Gemeinsam mit unserem in Monaco ansässigen und weltweit<br />
tätigen Partner Fraser stellen wir hier einige Meisterwerke vor, die für<br />
mehr als nur einen Besuch zur Verfügung stehen.<br />
fraseryachts.com<br />
k<br />
Der Salon präsentiert sich in<br />
unaufdringlichem Design und<br />
glänzt mit indirekten<br />
Beleuchtungsakzenten<br />
Redaktion: Reinhard Neussner, Andy Gaiser, Fotos: Fraser<br />
LÄNGE 55 M / 180‘05“<br />
ERBAUER<br />
AMELS<br />
GEBAUT / ÜBERHOLT 2013 / 2018<br />
GÄSTE 10<br />
WÖCHENTLICHE RATE<br />
WINTERLOCATION<br />
KONTAKT<br />
KARIBIK UND BAHAMAS<br />
YACHTCHARTER@FRASERYACHTS.COM<br />
v<br />
Elegant gleitet die 55 Meter lange „Kamalaya“ durchs Wasser<br />
KAMALAYA<br />
Die „Kamalaya“ wurde 2013 ausgeliefert und ist nun erstmals auf dem<br />
Chartermarkt vertreten. Als erfahrene, hochseetüchtige Motoryacht<br />
hat sie bereits den Polarkreis und Spitzbergen sowie einige der<br />
schönsten Hideaways im Mittelmeer und in der Karibik erkundet.<br />
Das beeindruckende Sonnendeck mit Whirlpool kann auch in ein<br />
Open-Air-Kino oder eine Party-Area verwandelt werden und lädt zum<br />
Dinner unter Sternen ein. Das maßgeschneiderte Interieur wurde von<br />
Rémi Tessier entworfen. Zeitgenössisch und in makellosem Zustand<br />
präsentieren sich der große Salon sowie die herrliche Sky-Lounge.<br />
Weitere Highlights sind die Master-Suite mit ausklappbarem Balkon<br />
sowie zwei zusätzliche Kabinen, die in eine VIP-Suite umgewandelt<br />
werden können. Zahlreiche Sportgeräte wie E-Foil, Jet-Ski sowie<br />
Tauchausrüstung mitsamt geschultem Personal Trainer stehen für<br />
Aktivitäten auf dem und unter Wasser bereit.<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
195
YACHT<br />
PINK GIN VI<br />
Mit der „Pink Gin VI“ ist eine der am meisten gefeierten Segelyachten<br />
der letzten Jahre auf den Markt gekommen. Sie gilt als die größte<br />
Segelyacht aus Carbon-Composite-Schaluppen-Rigg der Welt.<br />
Die spektakuläre und innovative Schaluppe mit silbernem Rumpf<br />
wurde für weltumspannende Kreuzfahrten entwickelt. Dieses<br />
prächtige Design-Juwel von Judel/Vrolijk & Co kombiniert die<br />
ultimativen Leistungsvorteile einer leichten Verbundkonstruktion<br />
mit innovativer Gestaltung und beherbergt insgesamt sechs Kabinen,<br />
darunter zwei mit nach oben zu öffnenden Balkonen.<br />
LÄNGE 53.9 M / 176’10”<br />
ERBAUER<br />
GEBAUT 2017<br />
GÄSTE 12<br />
h<br />
Warme Farben und samtige Materialien sorgen für<br />
eine angenehme Atmosphäre an Bord<br />
BALTIC YACHTS<br />
PREISVORSTELLUNG € 38.000.000<br />
KONTAKT<br />
GEORGES.BOURGOIGNIE@FRASERYACHTS.COM<br />
DENNIS.FREDERIKSEN@FRASERYACHTS.COM<br />
k<br />
Die „Pink Gin VI“ ist sportlich<br />
und elegant zugleich<br />
v<br />
Dinner-Bereich an Deck: Man speist outdoor direkt unter dem Hauptsegel<br />
196 WINTER <strong>2021</strong>
YACHT<br />
PATH<br />
Die 2011 aus Kohlefaserverbundstoff hergestellte „Baltic 112 Path“<br />
ist eine echte Performance-Kreuzfahrtyacht, die für eine Weltumsegelung<br />
gebaut wurde. Sie bietet ihrem Eigner und ihren Gästen<br />
eine enorme Stau- und Treibstoffkapazität, ohne die Segelleistung zu<br />
beeinträchtigen. Dieses Schiff verfügt über eine anspruchsvolle<br />
Marinearchitektur, ein aufregendes Design von Judel/Vrolijk & Co und<br />
Platz für acht Gäste in drei fabelhaften Kabinen mit der Option, den<br />
Salon in eine vierte Gästekabine umzuwandeln. Die Mannschaftsquartiere<br />
sind über einen separaten Zugang zu erreichen und<br />
garantieren damit die gewünschte Privatsphäre.<br />
LÄNGE<br />
ERBAUER<br />
35.8 M / 117'04"<br />
BALTIC YACHTS<br />
GEBAUT / ÜBERHOLT 2011 / 2018<br />
GÄSTE 8<br />
PREISVORSTELLUNG € 8.500.000<br />
KONTAKT<br />
h<br />
Unschwer erkennbar: Performance<br />
wird bei der „Path“ großgeschrieben<br />
JURGEN.KOCH@FRASERYACHTS.COM<br />
k<br />
Ein klar strukturiertes Deck ermöglicht<br />
den Überblick in jeder Situation<br />
v<br />
Das Retrodesign passt perfekt für sportliche Abenteuer<br />
198 WINTER <strong>2021</strong>
Bilder:© schreinerkastler
BABA’S<br />
Sie ist eine spektakuläre und brandneue Superyacht für Charter und<br />
bringt bis zu zwölf Personen in sechs Designkabinen unvergesslichen<br />
Abenteuern entgegen. Alle Decks der „Baba’s“ sind mit einem Aufzug<br />
bequem erreichbar, Salons und Lounges bieten ausreichend Platz<br />
für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Die großzügigen Außenbereiche<br />
sind mit mehreren Lounge- und Dining-Areas sowie zwei<br />
Whirlpools, einen am Sonnendeck und einen im Beachclub, exklusiv<br />
ausgestattet. Ein minimalistisches Interieur, Designerstoffe, Leder,<br />
maßgefertigte Möbel und Spiegelmosaike verbinden außergewöhnliche<br />
Hand werkskunst mit zeitgemäßem Design und sorgen für eine<br />
angenehme Atmosphäre.<br />
LÄNGE<br />
ERBAUER<br />
h<br />
Abends wird die elegante Yacht mit Lichtdetails in<br />
Szene gesetzt <strong>–</strong> sowohl über als auch unter Wasser<br />
56 M / 183'09"<br />
HARGRAVE<br />
GEBAUT 2020<br />
GÄSTE 12<br />
WÖCHENTLICHE RATE AB $ 350.000<br />
WINTERLOCATION<br />
KONTAKT<br />
COSTA RICA<br />
YACHTCHARTER@FRASERYACHTS.COM<br />
k<br />
Eine gelungene Symbiose:<br />
hochwertiges Design und edle Materialien<br />
in den großzügigen Kabinen<br />
v<br />
Ein weitläufiges Sonnendeck wird mit bequemen Liegen<br />
und einem Whirpool zu einer Oase der Entspannung<br />
200
YACHT<br />
47 M VIRTUS HULL 03<br />
LÄNGE<br />
ERBAUER<br />
AUSLIEFERUNG 2023<br />
GÄSTE 10<br />
47,3 M / 155'02"<br />
MENGI YAY<br />
PREISVORTSELLUNG € 19.900.000<br />
KONTAKT<br />
DAVID.LEGRAND@FRASERYACHTS.COM<br />
ALAIN.AUVARE@FRASERYACHTS.COM<br />
Die „Virtus Hull“-Motoryacht zeichnet eine exquisite Balance aus<br />
niederländischer Bootsarchitektur und italienischem Design aus.<br />
Gebaut wird sie aktuell von der am längsten etablierten Werft in der<br />
Türkei, Mengi Yay. Die Auslieferung ist für Juni 2023 vorgesehen. Eine<br />
großzügige Raumaufteilung mit bodentiefen Fenstern schafft ein<br />
weitläufiges Ambiente und kann zehn Gäste in ausladenden Kabinen<br />
beherbergen. Große Erkerfenster an Back- und Steuerbord mit klappbaren<br />
Balkonen, ein Salon, ein Diningroom, eine geräumige<br />
Sky-Lounge sowie ein Beachclub mit Heckspiegel und seitlicher<br />
Öffnung garantieren jeglichen nur denkbaren Komfort. Die Garage<br />
umfasst Platz für zwei Tender.<br />
v<br />
Der Salon wirkt mit seinen Glasfronten<br />
gleichermaßen zurückhaltend und exklusiv<br />
k<br />
Das Deck bietet Annehmlichkeiten wie Whirlpool,<br />
Outdoor-Diningbereich und verschiedene Lounge-Areas<br />
Mit diesem<br />
Design-Hingucker<br />
zieht man in jedem<br />
Hafen die Blicke<br />
auf sich<br />
x<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
201
Fotos: © Jan Hanser<br />
h<br />
Rund um das Farm Resort Geislerhof<br />
offenbart sich ein <strong>Winter</strong> Wonderland<br />
202
ADVERTORIAL<br />
Stallbesuche liefern authentische<br />
Einblicke ins Hofleben.<br />
x<br />
Imposante Natur, herzliche Gemütlichkeit<br />
und exklusiver Wohnkomfort <strong>–</strong> das Zillertal<br />
besitzt die Zutaten für eine Auszeit für die<br />
ganze Familie. Als Ausgangspunkt<br />
empfiehlt sich das Farm Resort Geislerhof<br />
in Gerlos. Noch ist das 2020 eröffnete<br />
Chaletdorf ein Geheimtipp.<br />
Leuchtende Kinderaugen garantiert: Während der Blick der<br />
Erwachsenen langsam über die verschneite Bergwelt gleitet, tobt der<br />
Nachwuchs bereits in der weißen Pracht. Die klare <strong>Winter</strong>luft macht<br />
bei Groß und Klein den Kopf frei. Nach einem erlebnisreichen Tag im<br />
Schnee entspannen Urlaubende in den Chalets des Farm Resort<br />
Geislerhof in Gerlos.<br />
Bauernhof-Flair trifft hier auf exklusiven Wohnkomfort. Auf<br />
125 Quadratmeter und zwei Etagen verteilt bieten die acht Chalets<br />
viel Platz und Privatsphäre. Ein luxuriöses Wohlgefühl beschert der<br />
Private-Spa-Bereich mit eigener Sauna, Ruheinsel und freistehender<br />
Badewanne. Das <strong>Winter</strong>idyll draußen ist dabei stets im Blick. Die<br />
Kinder schnuppern derweil in das authentische Hofleben. Gastgeber<br />
Walter Geisler ist Landwirt mit Leidenschaft und nimmt sie gerne mit<br />
zum Füttern und Melken der Tiere. Besonders die Ponys lassen<br />
Kinderherzen höherschlagen.<br />
Familie Geisler ist mit Vorliebe aktiv in der Natur unterwegs.<br />
Das Farm Resort ist hierfür zu jeder Jahreszeit die ideale Basis, aber<br />
gerade in den kalten Monaten starten die Gäste direkt vor der<br />
Haustür in ein <strong>Winter</strong> Wonderland. Skibegeisterte freuen sich auf<br />
Pistenspaß auf 143 Kilometer einschließlich der längsten Talabfahrt<br />
Österreichs. Praktisch für Familien: Dank zweier Skischulen<br />
probieren die Kleinsten ihre ersten Abfahrten unter professioneller<br />
Anleitung. Rasant ins Tal geht es auch beim Rodeln an der Gerlossteinbahn<br />
auf 1.650 Höhenmetern. Mit stolzen sieben Kilometern<br />
wartet die längste Rodelstrecke des Zillertals auf.<br />
Wer lieber beim Langlauf gemächlich durch die Landschaft gleitet,<br />
freut sich auf über 200 Kilometer präparierte Loipen. Für die jungen<br />
Gäste empfehlen die Gastgeber die Innertal-Funsingau-Loipe. Mit nur<br />
drei Kilometern und geringem Höhenunterschied eignet sich diese<br />
für die ersten Versuche auf den langen Skiern. Die notwendige<br />
Körperspannung haben Kinder in der Regel ab sechs Jahren.<br />
„Ein einmaliges Erlebnis ist das <strong>Winter</strong>wandern im Wimmertal<br />
gleich gegenüber des Farm Resorts“, erklärt Gabi Geisler. „Der Weg<br />
über die verschneiten Almwiesen und durch die unberührten Seitentäler<br />
ist traumhaft.“ Gerne verrät sie ihren Gästen ihre Lieblingsrouten.<br />
Dabei sind ihre Tipps selbstverständlich individuell und altersgerecht.<br />
Das <strong>Winter</strong>vergnügen für die ganze Familie kann kommen.<br />
k<br />
Die acht doppelstöckigen Chalets<br />
bieten ein komfortables Wohnerlebnis<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
203
Foto: Adobe Stock
TRAVEL<br />
Auszeit vom Alltag. Sich wohlfühlen<br />
und Stress loslassen. Abschalten.<br />
Gerade im <strong>Winter</strong> möchte man sich<br />
zurückziehen, seinem Körper und auch der<br />
Seele Gutes tun <strong>–</strong> aus der Stille Kraft<br />
schöpfen, Energie tanken und neue Ideen<br />
entwickeln. Genießen auf höchstem<br />
Niveau ist jetzt angesagt!<br />
Von Elisabeth Muth
W<br />
Die großen Panoramafenster bieten eine traumhafte<br />
Aussicht auf die Natur<br />
v<br />
Die fast futuristische Architektur fügt sich harmonisch in<br />
die einmalige Schweizer Landschaft ein<br />
Fotos: 7132 Hotel<br />
206
TRAVEL<br />
Baden in der Stille<br />
der Nacht im<br />
Valsertal<br />
Hotel & Spa 7132, Schweiz<br />
W<br />
Einzigartig und spektakulär ist<br />
das Nachtbade-Erlebnis im warmen<br />
Thermalwasser des Außenpools<br />
j<br />
Die minimalistische Atmosphäre der Badewelt<br />
lenkt den Blick auf das Wesentliche:<br />
vollkommene Entspannung<br />
7132. Diese Zahlenkombination ist nicht nur die Postleitzahl der Gemeinde<br />
Vals, sondern vielmehr bereits Synonym für absoluten Luxus auf Fünfsterne-Niveau:<br />
Vier Stararchitekten waren daran beteiligt, das Schweizer<br />
Hotel durchdacht und formvollendet mit der Therme, dem Outdoor-Pool<br />
und dem Zweisternerestaurant „7142 Silver“ zu verbinden. Peter Zumthor,<br />
Kengo Kuma, Tadao Ando und Thom Mayne haben mit dem Hotelensemble<br />
ein optisches Erlebnis geschaffen, das sich perfekt in die Valser Landschaft<br />
einbettet und bereits ikonischen Status erlangt hat. Insgesamt<br />
22 Zimmer und Suiten, darunter spezielle Spa-Suiten, Spa-Deluxe-Zimmer<br />
mit eigenem Dampfbad sowie drei Doppel- und ein Einzelzimmer<br />
bieten atemberaubende Ausblicke auf die Bergwelt, die das Domizil umgibt.<br />
Seit über 100 Jahren zieht die Valser Thermalquelle bereits Badegäste<br />
an und ist zugleich ein Mekka für Architektur- und Designliebhaber.<br />
Die vom Bündner Architekturstar Peter Zumthor gestaltete Badewelt<br />
aus 60.000 Platten Valser Quarzitgestein sind eine Hommage an die<br />
archaische Natur des umliegenden Gebirges und steht unter Denkmalschutz.<br />
Sechs Bäder, vom 14 Grad kalten „Eisbad“ bis zum „Feuerbad“ mit<br />
42 Grad und ein spektakuläres Außenbad mit bis zu 36 Grad warmem<br />
Wasser lädt an drei Tagen in der Woche auch zum Floaten unter freiem<br />
Himmel ein. Exklusiv für Hotelgäste öffnet die Therme jeweils am Mittwoch,<br />
Freitag und Samstag von 23 bis ein Uhr nachts. Erholungssuchende<br />
genießen hier ein Rundumangebot der besonderen Art und können im<br />
„ESPA Spa“ mit sieben Behandlungsräumen und einem Wassermassageraum<br />
zahlreiche Körper- und Gesichtsbehandlungen buchen. Eines der<br />
Signature-Treatments arbeitet mit Valser Quarzitsteinen, die für Hot-<br />
Stone-Massagen verwendet werden, um besonders hartnäckige Verspannungen<br />
zu lösen. Abgerundet wird der wohl einzigartige Aufenthalt durch<br />
das Gourmetrestaurant „7132 Silver“, das mit zwei Michelin-Sternen und<br />
seit vorigem Jahr auch mit 18 Gault & Millau-Punkten ausgezeichnet ist.<br />
Wellness-Faktor: Mit beeindruckender, meditativer Architektur und<br />
einer legendären Thermalquelle bietet das Hotel exklusiven Spa-Luxus<br />
im naturbelassenen Valsertal.<br />
7132.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
207
W<br />
Die Kraft der Natur spürt man hautnah in der<br />
„Forest“-Sauna<br />
v<br />
Viel Holz dominiert die Luxussuiten und sorgt für<br />
naturverbundene Erdung<br />
Fotos: BennoPrenn, Moving Pictures<br />
208
TRAVEL<br />
Hoch hinaus und<br />
fest verwurzelt<br />
in Südtirol<br />
My Arbor Plose Wellness Hotel, Italien<br />
W<br />
Im Baumhotel ist man dem (Wellness-)Himmel<br />
ein gutes Stück näher<br />
j<br />
Der Infinitypool steht den Gästen rund um<br />
die Uhr zur Verfügung<br />
Hier kreist alles um den Baum, auf Latein „arbor“. Und um größtmögliche<br />
Freiheit. Zeit für sich selbst zu haben und sie auch zu nutzen, wie<br />
und wann man möchte <strong>–</strong> das ist eines der Grundprinzipien im „My<br />
Arbor Plose Wellness Hotel“, ein einzigartiges Baumhotel in Brixen in<br />
Südtirol. Deshalb gibt es Frühstück bis mittags, Schwimmen nach Sonnenuntergang,<br />
Yoga und Wandern zu jeder Zeit. Das Hotel thront auf<br />
Stelzen statt Stämmen inmitten immergrüner Wipfel. Entspannungssuchende<br />
finden eine 2.500 Quadratmeter große Ruhe-Oase mit Infinitypool,<br />
Yoga-Refugium, Saunawelt und Personal Training vor. Die<br />
Treatments im „Spa Arboris“ folgen einem innovativen Konzept, das auf<br />
den Wirkkräften heimischer Baumarten beruht. In der hotelinternen<br />
Forest-Sauna ist man der Natur noch näher als sonst, hier umfasst das<br />
Angebot etwa verschiedene Yoga-Formen, Atemmeditation, Pilates<br />
oder Progressive Muskelentspannung. Besonders wohltuend sind die<br />
Aktivitäten im Wald, etwa vom WAV-E Training, Balance Movement<br />
oder „Boot-Camp Workout“ bis zum Forest-Yoga und Waldbaden.<br />
Auch indoor stehen die Behandlungsräume ganz im Zeichen des<br />
Baumes. Hier soll und darf man sich richtig verwurzeln. Vor den Treatments<br />
wird mit jedem Gast ein Anamnesebogen zur Einordnung in<br />
die vier Baumtypen ausgefüllt. Denn die intern entwickelten<br />
Anwendungen im „Spa Arboris“ beziehen sich auf die Wirkungen von<br />
Lärche, Zirbe, Latsche und Fichte. Demzufolge beginnt auch jedes<br />
Körperritual bei den Füßen, die unsere Erdung sind und uns täglich<br />
Halt geben. Als Signature-Treatment gilt das „Arboris-Baum ritual“ auf<br />
einer 4D-Massageliege, das die Wirkungsfelder aller vier Bäume<br />
vereint. Kosmetikpartner sind die Marken Team Dr. Joseph aus Südtirol<br />
und Pharmos Natur aus Bayern.<br />
Wellness-Faktor: So außergewöhnlich wie das Hotel sind auch die<br />
Spezialbehandlungen inmitten toller Natur <strong>–</strong> einfach ein Erlebnis!<br />
my-arbor.com<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
209
TRAVEL<br />
Unberührte Natur für<br />
ganzheitliche Erholung<br />
in den Dolomiten<br />
Lefay Resort & Spa Dolomiti, Italien<br />
Beim Floaten im warmen Wasser taucht man förmlich<br />
in die grandiose Natur ein<br />
Die Reinheit und Schönheit der Alpen in sich aufnehmen und gleichzeitig<br />
eintauchen in völlige Entspannung: Nirgendwo kann man das<br />
authentischer erleben als im „Lefay Resort & Spa Dolomiti“. Es liegt in<br />
Pinzolo im Trentino und mitten in den Dolomiten, einem UNESCO-<br />
Weltnaturerbe. Auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern hat das<br />
Eco-Resort ein wohl einzigartiges Konzept entwickelt, das östliche und<br />
westliche Heillehren vereint. Das Ziel: die innere Harmonie wiederherzustellen.<br />
Energetisch-therapeutische Ansätze, Signature-Behandlungen,<br />
regionale Rituale und der sogenannte „Pfad der Schwarzen Schildkröte“<br />
bilden die Grundlagen dieser einzigartigen Spa-Philosophie.<br />
Gearbeitet wird dabei mit Produkten der „Lefay“-Beautylinie „Tra<br />
Suoni e Colori“. Die Saunawelt wurde nach den Prinzipien der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin errichtet. Insgesamt neun Saunen mit<br />
unterschiedlichen Temperatur- und Feuchtigkeitswerten, darunter „Die<br />
Schwarze Schildkröte“ <strong>–</strong> ein Salzsee in einer Salzgrotte <strong>–</strong> regenerieren<br />
die Atemwege und die Haut. Das breite Spezialangebot im Sinne des<br />
ganzheitlichen Wohlfühlens umfasst Energiemassagen und Beautyrituale<br />
für Gesicht und Körper sowie Packungen mit gesundheitsförderndem<br />
Heilschlamm aus dem Genova-Tal. Alle Treatments dienen<br />
der Reinigung, Meditation, Ruhe und Erneuerung der Lebensenergie.<br />
Wellness-Faktor: In atemberaubender Natur trifft fernöstliche auf<br />
alpine Entspannungskunst und ausgesuchten Luxuskomfort.<br />
dolomiti.lefayresorts.com<br />
W<br />
Der herrliche Weitblick<br />
eröffnet neue Perspektiven<br />
v<br />
Die harmonische Gestaltung<br />
und Ruhe in den Relaxräumen<br />
des Spa fördern die Balance<br />
Fotos: © Lefay Resorts<br />
210<br />
WINTER <strong>2021</strong>
Reha & Präventionstraining<br />
Functionaltraining<br />
Kettlebelltraining<br />
ManagerTraining<br />
Bodyshaping<br />
Pilates<br />
Yoga<br />
STEFAN ESDERS PLATZ 7 | 1190 WIEN<br />
office@thebag.at<br />
www.thebag.at
TRAVEL<br />
Royal relaxen<br />
im roten Palast<br />
in Apulien<br />
Paragon 700 Boutique<br />
Hotel & Spa, Italien<br />
Ungewöhnlich ist die Location dieses Relex-Aufenthalts: Es ist ein Ort,<br />
an dem schon im 18. Jahrhundert faszinierende Geschichte geschrieben<br />
wurde. Danach lag der Palazzo Rosso in Ostuni mehr als vierzig Jahre<br />
in einem Dornröschenschlaf, bevor er sich im vergangenen Jahr in das<br />
„Paragon 700 Boutique Hotel & Spa“ und ein märchenhaftes Wellness-<br />
Domizil verwandelte.<br />
Dafür wurde der elegante rote Palast sorgfältig restauriert und bietet<br />
nun seinen Gästen in elf individuell gestalteten Zimmern und Suiten<br />
ein eindrucksvolles Erlebnis für alle Sinne. So liegt das Luxushotel inmitten<br />
des größten Gartens der Stadt und besitzt auch den einzigen<br />
Pool vor Ort. Ebenso einmalig: der unterirdische Wellness-Bereich.<br />
Anstelle der alten Wasserzisterne befindet sich sieben Meter unter der<br />
Erde jetzt das „Spa 700“, das exklusiv für Hotelgäste geöffnet ist. Neben<br />
einem Hydromassage-Pool, einem Dampfbad und einer Spa-Dusche mit<br />
Chromotheraphie sorgen zudem ein Behandlungsraum über zwei<br />
Etagen sowie der Entspannungsbereich mit Himalaya-Salzwand für ein<br />
wunderbares und höchst privates Wellness-Feeling. Reinigende<br />
Salz-Scrubs mit anschließendem Relaxritual, duftende Aromatherapiemassagen,<br />
wohltuende indische Abhyanga-Massagen oder eine Shiroabhyanga-Kopfmassage<br />
helfen beim Abschalten und Regenerieren.<br />
Das umfangreiche Beautyprogramm beinhaltet unterschiedlichste<br />
Treatments für Gesicht und Körper in der ruhigen, exklusiven Oase.<br />
Wellness-Faktor: Das Spa führt zur Tiefenentspannung durch<br />
vornehme Exklusivität und die ungestörte Lage in einer Zisterne.<br />
paragon700.com<br />
h<br />
Die Himalaya-Salzwand in der historischen<br />
Zisterne sorgt für pures Wellness-Feeling<br />
b<br />
Die große freistehende Badewanne ist eine<br />
Oase der Ruhe par excellence<br />
Fotos: © Paragon 700 Boutique Hotel & Spa<br />
212
W<br />
Im Relaxmodus ist man bei reinigenden Salz-Scrubs<br />
und Massagen im „Spa 700“<br />
v<br />
Das Luxushotel versprüht den nostalgischen Charme<br />
früherer Zeiten im Verein mit moderner Architektur<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
213
W<br />
Zen-Atmosphäre zieht sich auch architektonisch durch<br />
alle Behandlungsräume<br />
v<br />
Die lichtdurchfluteten Suiten bieten einen eleganten Mix<br />
aus gehobenem Komfort und luxuriösem Ethno-Stil<br />
Fotos: The Residence Mauritius<br />
214
TRAVEL<br />
Balance für<br />
Körper und Geist<br />
unter Palmen<br />
The Residence Mauritius<br />
Belle Mare, Mauritius<br />
W<br />
Zwischen Palmen, Sandstrand und Meer<br />
verströmt das Fünfsterne-Luxusresort<br />
tropisches Flair<br />
j<br />
Das Spa-Team stellt auf Wunsch ganz<br />
individuelle Packages zusammen<br />
Ein großflächiger tropischer Garten, ausgesuchtes Interior-Design, zeitloser<br />
Charme <strong>–</strong> das Fünfsterne-Resort „The Residence Mauritius Belle<br />
Mare“ verzaubert schon auf den ersten Blick. Das weitläufige Areal am<br />
herrlichen Sandstrand Belle Mare umfasst zehn Hektar. Liebhaber von<br />
exzellentem Service und wunderbarer Küche kommen in dem harmonischen<br />
Ambiente ebenso voll auf ihre Kosten wie Urlaubende, die sich<br />
zu einer entspannenden Reise zu sich selbst aufmachen wollen. Denn<br />
das luxuriöse Spa „The Sanctuary“ wird auf 850 Quadratmetern allen<br />
erdenklichen Ansprüchen mehr als gerecht. So sind die Wellness- und<br />
Beautykuren individuell auf jeden einzelnen Besucher abgestimmt und<br />
sie stützen sich auf die Zen-Philosophie. In acht, unterschiedlich gestalteten<br />
Behandlungsräumen wird mit Produkten der französischen<br />
Kosmetikmarke Carita gearbeitet, Hotelgäste können sich für die Dauer<br />
ihres Aufenthalts eigene Programme zusammenstellen lassen, etwa<br />
auch private Einzel-Sessions für Yoga, Pilates und andere Sportarten.<br />
Das besondere Highlight: Einer der Spa-Pavillons liegt mitten im<br />
wunderbaren Garten, von dort aus hat man einen fanastischen Blick<br />
über die Lagune und genießt die Behandlungen, begleitet von einer<br />
leichten Meeresbrise. Ayurvedische Praktiken kommen hier ebenso zur<br />
Anwendung wie asiatische Techniken. Ihr Ziel ist es, die Harmonie<br />
zwischen Körper und Geist wiederherzustellen.<br />
Wellness-Faktor: Das für Mauritius einzigartige Spa-Konzept hat<br />
seinen Ursprung in der Zen-Philosophie und Individualität ist die<br />
Basis jeder Behandlung.<br />
theresidencemauritius.mauritiushotelsweb.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
215
TRAVEL<br />
Integrated Wellness<br />
in den Mantiqueira-<br />
Bergen<br />
Six Senses Botanique,<br />
São Paulo, Brasilien<br />
Inmitten von 283 Hektar mitteltropischer Atlantikwälder residiert das<br />
„Six Senses Botanique“. Es ist das erste Domizil der Luxushotelkette in<br />
Südamerika. In der Abgeschiedenheit der Serra de Mantiqueira kann<br />
man sich wunderbar wieder mit der Natur und dem Rest der Welt verbinden.<br />
Im „Six Senses Spa“ versteht sich Wellness als ein Weg zur absoluten<br />
Freiheit, als Einladung, sich selbst zu erforschen und sich auf<br />
die Suche nach einem gesünderen und glücklicheren Ich zu machen.<br />
Ein Team von Experten, Ärzten und Heilpraktikern vermittelt die sogenannte<br />
„Six Senses Integrated Wellness“, eine disziplinübergrei fende<br />
Philosophie, um sich selbst zu entdecken und zu erforschen. Das<br />
beginnt bei der Ernährung, gesundem Schlaf und Achtsamkeit bis zum<br />
Umgang mit Menschen, die man tagtäglich trifft.<br />
Auf Wunsch erarbeiten die Spezialisten einen Check-up für den Gesundheits-<br />
und Lebensstil und entwickeln individuelle Programme. Das<br />
Spa umfasst acht Behandlungsräume, Entspannungssuiten, ein Floating-<br />
Becken, ein Kohlensäurebad sowie eine tropische Regen-Feuchtsauna,<br />
die als Basis für eine Vielzahl von Therapien auf Wasserbasis dient. Entgiftung,<br />
Anti-Aging und Yoga sind nur ein kleiner Teil der offerierten<br />
Kuren, dazu kommen eigene Wellness-Tage: So befasst sich etwa „Boost<br />
Your Immunity“ mit der Stärkung des Körpers, „Mind Your Brain“ fokussiert<br />
sich auf geistige Stabilität und „Love Your Heart“ zielt auf eine tiefere<br />
Selbstverbundenheit ab. Basierend auf althergebrachten lokalen Ritualen<br />
genießt man Treatments, die im wahrsten Wortsinn unter die Haut gehen.<br />
Und die es leicht machen, Negatives loszulassen und zu entspannen.<br />
Wellness-Faktor: Die nachhaltigen Brain- und Body-Therapien des<br />
Resorts sollen helfen, seinen Flow wiederzufinden.<br />
sixsenses.com<br />
h<br />
Luxuriöse Entspannung in totaler Abgeschiedenheit<br />
inmitten grüner Wälder<br />
b<br />
In der Botanique Villa lädt nach dem Spa-Treatment der<br />
private Wellnessbereich mit Swimmingpool zur Me-Time<br />
Fotos: Six Senses Botanique Brasilien<br />
216
W<br />
„Mind your Brain“ ist hier nicht nur ein Schlagwort, sondern ein<br />
gezieltes Therapieangebot in naturverbundenen Räumlichkeiten<br />
v<br />
Im Spa kann man viele Behandlungen auch paarweise genießen<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
217
TRAVEL<br />
Geist und Körper in<br />
Balance auf Bali<br />
Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve,<br />
Ubud, Bali, Indonesien<br />
Wasser spielt bei allen Behandlungen im „Mandapa“<br />
eine besonders beruhigende Rolle<br />
Intim und in völliger Ruhe präsentiert sich das „Mandapa, a Ritz-Carlton<br />
Reserve“ am Ufer des Ayung-Flusses. Es liegt mitten in Balis kulturellem<br />
und spirituellem Herzen, in Ubud, und hält persönlich zugeschnittene,<br />
spirituelle Wellness- und Gesundheitsprogramme bereit. Im Hotel-Spa<br />
gewähren alle acht Behandlungsräume einen Blick auf den Fluss, allein<br />
schon dessen beruhigende Geräusche versetzen einen in andere Welten.<br />
Von balinesischen Traditionen und althergebrachten Praktiken des Landes<br />
inspiriert sind die Anwendungen. Kombiniert mit lokalen Produkten<br />
aus hochwertigsten botanischen Essenzen bilden sie die Grundlage, um<br />
den Körper zu regenerieren, zu entstressen und zu verjüngen.<br />
Das Team des „Mandapa Spa“ lebt die lokalen Bräuche und bietet seinen<br />
Gästen umfassende Wellness- und Lifestyle-Programme, die auf<br />
sechs Säulen beruhen: Balinesisches Spa, Entgiftung und Ernährung, alternative<br />
Therapien, Körpertherapie und Heilung. Zu den Signature-<br />
Treatments zählen balinesische Massagetechniken wie die Mejipet-Massage<br />
oder Hot-River-Stone-Massage, eine hautglättende, wärmende und<br />
energieausgleichende Behandlung. Mit diesen Methoden versuchen die<br />
ausgebildeten Heiler, die physische und psychische Balance herzustellen.<br />
Wellness-Faktor: Meditation, Yoga und hochwertige Signature-<br />
Behandlungen bringen Körper und Geist in Einklang.<br />
ritzcarlton.com<br />
W<br />
Beim Blick auf den Fluss<br />
kann man die Gedanken<br />
fließen lassen<br />
v<br />
Ruhesuchende finden hier<br />
ausgesuchte Relaxmethoden<br />
für Körper und Geist<br />
Fotos: Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve<br />
218<br />
WINTER <strong>2021</strong>
DIE GELDANLAGE MIT DEM EXTRA<br />
MEINE DIGITALE<br />
VERMÖGENS-<br />
VERWALTUNG<br />
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raiffeisenbank.at/WILL<br />
Wichtige Hinweise: Marketingmitteilung gemäß Wertpapieraufsichtsgesetz.<br />
Diese Information ist keine Finanzanalyse und stellt weder eine Anlageberatung<br />
noch ein Angebot oder eine Empfehlung beziehungsweise eine Einladung zur<br />
Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen<br />
dar. Diese Information ersetzt nicht die persönliche Beratung und Risikoaufklärung<br />
durch die Kundenbetreuerin oder den Kundenbetreuer im Rahmen<br />
eines Beratungsgesprächs. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass<br />
Finanzinstrumente und Veranlagungen teilweise erhebliche Risiken bergen, bis<br />
hin zum Verlust oder Totalverlust des eingesetzten Kapitals.<br />
Impressum: Medieninhaber:<br />
Raiffeisen-Landeswerbung Niederösterreich-Wien, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien. Stand: Oktober <strong>2021</strong>
TRAVEL | BUCHTIPP<br />
BERGE AN<br />
SPANNUNG<br />
Der AURUM <strong>999</strong>,9-Buchtipp für eine Auszeit in einer Wellnessoase:<br />
Mysteriöse Todesfälle halten Ischgl, den wohlbekannten Skiort der Alpen, in Atem.<br />
Davon handelt der fesselnde Debütroman von Gert Weihsmann.<br />
Wie es dazu kam, verrät er im Interview<br />
Fortsetzung folgt:<br />
Gert Weihsmann plant<br />
bereits das Sequel<br />
Plötzlich wird das bunte, quirlige Tourismustreiben von einem irren<br />
Serienmörder gestört, dem es scheinbar zu laut ist im Paznauntal.<br />
Der Wiener Kommissar Selikovsky, selbst in Tirol aufgewachsen, wird<br />
nach Ischgl beordert, um den Dingen nachzugehen. Mit „Ischgler<br />
Schnee“ hat Gert Weihsmann, ein erfahrener On-Trade-Field-Manager<br />
und in einem großen internationalen Getränkekonzern tätig, diesen<br />
Herbst seinen ersten Roman veröffentlicht. Ein kurzer Talk über<br />
Beweggründe, Parallelen und Pläne beim Schreiben:<br />
Wird Harald Selikovsky noch weitere Mordfälle lösen?<br />
Zumindest einen. Der Folgeroman erscheint im Herbst kommenden<br />
Jahres und wird in Wien spielen. Dieser Krimi wird sehr viel mit<br />
klassischer Musik, psychischen Ausnahmezuständen und dem sehr<br />
speziellen Zugang der Wiener zum Tod zu tun haben.<br />
Eine abschließende Frage noch: Welche Bücher lesen Sie privat?<br />
Überraschenderweise keine Krimis. Vor allem amerikanische und<br />
italienische Gegenwartsliteratur und das auch in den Originalsprachen.<br />
Für mein Debüt haben mir sicher die Romane von Brett Easton<br />
Ellis und Richard Ford geholfen. Derzeit lese ich „Die Anomalie“ von<br />
Hervé Le Tellier und das „Lissaboner Requiem“ von Antonio Tabucchi.<br />
Herr Weihsmann,„Ischgler Schnee“ ist Ihr Erstlingswerk. Wie lange<br />
haben Sie die Idee zu Ihrem Roman verfolgt beziehungsweise was hat<br />
Sie zu der Geschichte inspiriert?<br />
Inspiriert haben mich sicherlich meine langjährigen Erfahrungen<br />
mit den Ischgler Gastronomen und ihren Betrieben, das ist alles ein<br />
absolut cleveres Geschäftsmodell für mondäne Party-People. „Relax if<br />
you can“ ist der perfekte Claim für die solventen Ich-Maschinen einer<br />
Hochgeschwindigkeitsgesellschaft, die langsam die Kontrolle verliert.<br />
Ich habe das Thema in den letzten vier Jahren zu meinem Roman<br />
verarbeitet. Und dabei habe ich die Figur des Wiener<br />
Kommissars Harald Selikovsy erfunden.<br />
Gibt es Parallelen zwischen Ihnen selbst und Ihrer Romanfigur?<br />
Ja, gewiss. Etwas von der eigenen Persönlichkeit fließt ja immer ein in<br />
Romanfiguren. Er hat dieselbe Vergangenheit wie ich, nämlich<br />
Spirituosen-Verkaufsleiter, lebt in einer Wohnung, die meiner sehr<br />
ähnlich ist, und sein privates Umfeld ist meinem ebenfalls nahe.<br />
Gert Weihsmann: „Ischgler Schnee“,<br />
Gmeiner-Verlag, 344 Seiten,<br />
erschienen 8. September <strong>2021</strong>.<br />
Erhältlich online und im Buchhandel<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Christof Wagner<br />
220<br />
WINTER <strong>2021</strong>
Die gastronomische Allzweckwaffe der Wiener Gastro- und Eventszene Hannah Neunteufel<br />
hat ihr neues Herzensprojekt direkt am Donauufer eröffnet. Als gastronomischer Leuchtturm<br />
am Eingang zur Wachau wartet DER GUTE FANG mit Gemütlichkeit und großem Donaugarten<br />
für entspannten Gourmet-Genuss auf. Zum schicken Ausführen, für spontane Anlässe, Geschäftsessen,<br />
Familienfeiern. Das legere Bistro FISCHBAR bietet sich den Gästen all-day-long<br />
vom Frühstück bis zum Sundowner als Treffpunkt für jede Gelegenheit an.<br />
Aufgekocht wird in der Ausnahme-Location vor allem saisonal und regional. Immer frisch wie<br />
die Donau, immer abwechslungsreich wie die Region. Traditionelles und Neuinterpretationen<br />
gibt es, Vergessenes der regionalen Küche und L´amour-Hatscher. Der Küchenchef interpretiert<br />
gerne mit Twist, bereitet Klassiker so zu, wie sie sein sollen und erfindet für lange vergessene<br />
Zutaten neue Rezepte.<br />
dergutefang.at
Das Haus im See als absoluter Ruhepol: Privacy pur!<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Vladi Private Islands
TRAVEL | WITH THE STARS<br />
Die Privatinsel Hunt Island von Showstar<br />
Jörg Pilawa ist ein idyllisches Hideaway im<br />
Osten Kanadas. Ein perfektes Refugium<br />
für Ruhesuchende und Naturliebhaber<br />
IN DER<br />
STILLE<br />
LIEGT DIE<br />
KRAFT<br />
Moderator, Talkmaster, TV-Produzent. Jörg Pilawa ist seit Jahren und<br />
Jahrzehnten ein Fixpunkt im deutschen Fernsehen. Mit Kompetenz und<br />
Charme ist er in der Medienwelt zu Hause, bewegt sich auf diesem<br />
Parkett wie kein anderer und steht meist mitten im Trubel. Kein Wunder,<br />
dass sich der Hamburger Fernsehstar auch hin und wieder eine<br />
Auszeit gönnt. Gemeinsam mit seiner Frau und den vier Kindern zieht<br />
er sich dafür gerne in das beschauliche Kanada zurück. Dort hat er 2009<br />
Hunt Island gekauft <strong>–</strong> eine Insel in der ostkanadischen Provinz Nova<br />
Scotia. So oft es geht verbringt er dort Zeit in der Wildnis und findet so<br />
wieder zurück zu seinen Wurzeln.<br />
Die Privatinsel befindet sich mitten auf dem malerischen Ponhook<br />
Lake. Unvergleichlich ist hier das Naturerlebnis und eindrucksvoll die<br />
große Stille, wie man sie so kaum noch kennt. Die Wassertemperatur<br />
erreicht im Sommer immerhin bis zu 23 Grad und daher ist der See für<br />
zahlreiche Wassersportarten geeignet. Im dazugehörigen Bootshaus<br />
finden sich dafür diverse Sportausrüstungen, die von den Gästen genutzt<br />
werden können. Die Insel selbst ist von einem dichten Mischwald<br />
bedeckt und lockt zu zahlreichen Erkundungstouren. Am Seeufer bietet<br />
das romantische Blockhaus ausreichend Platz für bis zu sechs Personen.<br />
Auf rund 120 Quadratmetern und zwei Etagen überrascht das Domizil<br />
im Obergeschoss mit zwei Schlafzimmern sowie Bad en Suite. Das<br />
Erdgeschoß umfasst ein weiteres Schlafzimmer, Badezimmer mit<br />
Dusche sowie einen großen Wohn- und Essbereich mit offener, voll<br />
ausgestatteter Küche. Dieser höchst private Rückzugsort eignet sich<br />
hervorragend für Freundes- oder Familienrunden, die gerne Zeit<br />
miteinander verbringen und Kanada von einer intimen Seite kennenlernen<br />
möchten. Ein besonderes Flair versprüht Nova Scotia zur Zeit<br />
des Indian Summer, wenn die Blätter in prachtvolle Farben getaucht<br />
sind. Dann ist Abenteuerromantik garantiert.<br />
Bridgewater, die größte Stadt in der Region, erreicht man in nur<br />
35 Autominuten. Dort warten vielseitige Einkaufsmöglichkeiten für<br />
den täglichen Bedarf <strong>–</strong> man braucht also für das Abendessen nicht selbst<br />
auf die Jagd zu gehen! Die Anreise nach Hunt Island gestaltet sich auch<br />
denkbar einfach. Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in der<br />
Hauptstadt Halifax. Mit einem Leihwagen trennt einen dann nur noch<br />
die ungefähr zweistündige Fahrt vom paradiesischen Hideaway.<br />
Und dieses wunderschöne Refugium ist sicher eine Entdeckung wert.<br />
vladi-private-islands.de<br />
k<br />
Romantisch: die Terrasse mit großartigem Ausblick in intakte Natur<br />
WINTER <strong>2021</strong><br />
223
TRAVEL<br />
New<br />
Places<br />
AURUM <strong>999</strong>,9 präsentiert internationale Neueröffnungen<br />
und Top-Destinationen, die man unbedingt sehen sollte<br />
Cora Cora Maldives<br />
Freiheit und freie Zeit für Familys & Friends<br />
Was wie ein Songtitel klingt, ist ein neues, großartiges Fünfsterne-Resort,<br />
das ab sofort geöffnet hat: Im „Cora Cora Maldives“ im Raa Atoll hat<br />
man sozusagen die Zeit abgeschafft. Wenn man um Mitternacht am<br />
Strand picknicken oder mit einem Cocktail in den Tag starten will, ist das<br />
nicht nur möglich <strong>–</strong> hier werden einem förmlich die Wünsche von den<br />
Augen abgelesen. Das Premium-All-inclusive-Angebot beinhaltet neben<br />
vier Restaurants auch sämtliche Getränke und Ausflüge sowie diverse<br />
Aktivitäten. Insgesamt 100 Villen und Suiten sind in neun Kategorien<br />
unterteilt und Familien sind hier besonders willkommen, auch für die<br />
kleinen Gäste gibt es ein breitgefächertes Unterhaltungsprogramm. Tauchen,<br />
Schnorcheln, romantische Bootstouren und Ausflüge zu benachbarten<br />
Inseln bucht man im Resort-eigenen Wassersportzentrum. Und<br />
im „Moksha Spa and Wellbeing Centre“ entspannt man ganz wunderbar.<br />
coracoraresorts.com<br />
Rosewood Castiglion del Bosco<br />
Luxus-Privatsuiten im historischen Landgut<br />
Toskana reloaded <strong>–</strong> inmitten der wunderschönen Landschaft von<br />
Montalcino liegt das „Rosewood Castiglion del Bosco“, eines der ältesten<br />
und am besten erhaltenen Landgüter Italiens. Das 800 Jahre alte Anwesen,<br />
das sich seit 2003 im Privatbesitz der Familie Ferragamo befindet,<br />
ist eine Destination, die sich voll und ganz dem Genuss verschrieben<br />
hat: Hier wird authentische lokale Küche zelebriert und ein<br />
Verwöhn-Spa bietet ein breites Angebot für unvergessliche Wohlfühlmomente.<br />
Für den Aufenthalt stehen 19 neu gestaltete Privatsuiten zur<br />
Verfügung, alle schenken einen atemberaubenden Blick auf den zum<br />
UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Naturpark Val d’Orcia sowie die<br />
Stadt Montalcino und haben Zugang zu einem halb-olympischen,<br />
beheizten Infinitypool. Erstmals verlängert das ikonische Hotel seine<br />
Öffnungszeiten und seine Saison in der Herbst- und Festtagszeit.<br />
castigliondelbosco.com<br />
Hotel Luc<br />
Preußische Geschichte trifft perfekte Klarheit<br />
Der berühmte Gendarmenmarkt, einer der schönsten Plätze Berlins,<br />
hat ab sofort ein neues Juwel: Das „Hotel Luc“ öffnet seine Pforten für<br />
alle, die Historie und geometrische Klarheit gleichermaßen schätzen.<br />
Auch der Name ist geschichtsträchtig: Der französische Autor und Philosoph<br />
Voltaire gab seinem besten Freund und Förderer, Friedrich II.<br />
von Preußen, einen Spitznamen, nämlich Luc. Im neuen Boutique-Hotel<br />
entwickelt man nun einen eigenen Zugang zur Vergangenheit dieses<br />
Ortes und übersetzt diese in ein zeitgenössisches Gesamterlebnis. Die<br />
wichtigsten Werte der damaligen Zeit, die durchaus auch heute Berechtigung<br />
haben, wie Weltoffenheit und Geradlinigkeit spiegeln sich<br />
auch im Lounge- und Restaurantkonzept wider. Auffällige Stilelemente,<br />
großflächige Fotokunst und eine perfekte Lage sind die besten Voraussetzungen,<br />
das „Luc“ zum neuen Berliner Hotspot zu machen.<br />
mhphotels.com<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: © Cora Cora Maldives Resort, Berag, Rosewood Castiglion del Bosco<br />
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Ein schöner<br />
Garten ist eine<br />
office@begruender.at | www.begründer.at | T: 02773/42540<br />
BÜRO: 3033 Hochstraß 599 | SCHAURAUM: 1010 Wien, Schottenring 31